BZ-Home     Weltmeisterschaften Olympische Spiele - Olympia 2010


 

BZ-Sitemap

Sport-Sitemap

DEB aktuell 2010/11

Spiele ab 1910
1 bis 250
251 bis 500
501 bis 750
751 bis 1000  
Nationalspieler
A - K       L - Z  

Nationalspieler mit 100 LS
WM 2012
WM 2011
WM-Spiele
1928 - 2011  

WM 2010
WM-Spiele ab 1928
WM-Nationenvergleiche
WM-Orte Rang
WM 2009
WM-Ranking 1920 - 2009  

WM Kanada 2008
WM-Spiele Div.I Aufstieg
WM 2006 Riga 
Alle DC/TUI- und NC-Spiele
 

U20-WM 2011 Div.I. in Garmisch-Partenkirchen


U20-Weltmeisterschaften
U20 WM 2010 
26.12.2008

U-18 Nationalmannschaft
U18: WM 2011
Crimmitschau und Dresden
U18-WM 2010
U18 WM 2008


 







 
 

DAMALS UND HEUTE – Menschen und Kuriositäten aus der Welt des Pucks

Zum zweiten Mal kein Stanleycup?
In 111 Jahren gab es nur einmal keinen Cupsieger
1893 stiftete der britische Gouverneur von Kanada  Lord Stanley of Preston einen Pokal für den Eishockeysieger der Region. Er kostete umgerechnet  48.76 Dollar.

Es war eine Silberschale, die heute als Kopfteil des Stanleycups zu sehen ist. Der meterhohe Sockel, in dem alle Cupsieger verewigt sind, kam in den späteren Jahren dazu. Heute ist der Stanleycup eine der ältesten Sporttrophäen der Welt. „Jeder kleine Junge, der erstmals mit dem Puck spielt kennt nur ein Ziel, den Stanleycup zu gewinnen. Auch wir Profis geben alles, um auf dem Sockel der Sieger zu stehen. In jeder Teamkabine hängt ein Foto des Stanleycups,“ so schildert der deutsche Stanleycupsieger Uwe Krupp den Mythos dieses Pokals. Zwischen dem Stiftungsjahr 1893 und 2004 liegen 111 Jahre, in denen es insgesamt 117 Cupsieger gibt. 117 deshalb, weil zwischen 1896 und 1907 der Cup mehrmals pro Jahr vergeben wurde.

Seit 1926 ist der Wettbewerb ein Teil der National Hockey League (NHL) unter deren Regie die Play-offs um den Cup stattfinden. Und in den 111 Jahren gab es nur 1919 keinen Cupsieger. Damals kam man bis in die Finals, die in Seattle stattfanden. In der Serie "best of seven" zwischen den Seattle Metropolitans und den Montreal Canadiens stand es nach für Partien 2:2 (7:0, 2:4, 7:2, 0:0, 3:4). Damals wurden Unentschieden-Spiele nicht verlängert. Dann beendete die damals größte Influenza-Epidemie die Cupserie. Größere Menschenansammlungen wurden verboten – und der Montreal-Spieler Joe Hall starb im Krankenhaus an den Folgen der Influenza. Die Finalserie wurde abgebrochen. Und so blieb das Jahr 1919 in der Geschichte des Stanleycups das bisher einzige Jahr ohne Cupsieger.

 Ein Team bestand damals aus gerade mal zwölf Akteuren, davon ein Torhüter. Einen zweiten Keeper bezahlten die Klubbesitzer nicht, weil er ja meist nur tatenlos auf der Bank sitzen musste. Wurde ein Goalie verletzt, so suchte man in der Arena nach einem Ersatz ! Die NHL bestand damals aus drei Klubs (Ottawa Senators, Montreal Canadiens, Toronto Arenas. Der NHL-Championa trat  gegen den PCHA-Champion (Westküste) an. Die NHL absolvierte 24 Saisonspiele pro Teams. Die Spieler bekamen zwischen 1 500 und 2000 Dollars pro Saison. Im Sommer mussten sie sich einen Job suchen, um leben zu können. Die Besitzer hatten die Liga voll im Griff und hielten die Cracks wie Sklaven. Es gab noch eine Spielergewerkschaft. Nach dem derzeitigen Stand wird 2005 wohl das zweite Jahre sein, in dem kein Stanleycup vergeben wird. Heute verdienen die  NHL-Cracks annähernd eine Million Dollar und mehr pro Spielzeit (84 Spiele plus Play-offs). Spitzenleute kommen nahe an die 10 Millionen pro Saison. Die Besitzer wollen weniger bezahlen, die Gewerkschaft will so viel wie möglich für die Aktiven herausholen. Beide Parteien kommen nicht zusammen und so wird es immer wahrscheinlicher, dass beim Jahr 2005 in der Rubrik Stanleycup-Sieger ein Strich stehen wird – wie 1919. Nur diesmal war es nicht die Influenza, sondern der Kampf um die Dollars!

 

Frauen-Eishockey seit 1883

Die  Frauen in Europa begannen schon 1893 mit dem Eishockeyspiel. Das belegt ein Ausschnitt mit Bild der ILLUSTRIERTEN ZEITUNG vom 18. Februar 1893. Dort zeigt ein Bild Frauen in langen Kleidern  und Hüten, die mit einem Krummstock Hockey spielen. Zu erkennen ist auch ein Tor, das  zwei Pfosten mit Ständer aus Holz, sowie eine Oberbegrenzung aus einem Seil in ca. einem Meter  Höhe zeigt. Im Hintergrund sind auch Zuschauer zu erkennen. Im Textteil wird von Damen des Wimbledon  Tennisclubs berichtet, die das sonst von Knaben und Jünglingen bevorzugte  „Hockeyspiel“ auf einem zugefrorenen See südwestlich von London betreiben. Die Spielweise wird als munter und graziös bezeichnet. Es wurde nach der Zahl der Spielerinnen auf dem Bild, Eishockey mit Ball, wie in Nordamerika praktiziert, gespielt. Das Original-Bild hat Eishockey-Historiker Manfred Kobelka aus Dillingen a.d. Donau dem Museum zur Verfügung gestellt.

 Eishockey schon 1903 in Leipzig?

Eishockey-Historiker Manfred Kobelka aus Dillingen a.d. Donau hat dem Eishockey-Museum ein Bild aus dem Jahr 1903 geschenkt. Es zeigte Männer mit dunklem Anzug, Krawatte und Hut, wie sie mit Krummstöcken im Albertpark von Leipzig „Hockey“ spielen. Schlittschuhe mit einer großen gebogenen Nase vorne, an Schuhe angeschraubt sind ebenso zu erkennen, wie ein aus Holz gebasteltes Tor und Zuschauern am Rande der mit Schneehaufen begrenzten Natureisbahn. Da als Spielgerät ein Ball verwendet wird, könnte es sich auch um den Eishockey-Vorläufer Bandy handeln. Zweifel an Bandy kommen im Text auf, wo von je sieben Spielern pro Team berichtet wird. „Einer davon bewacht das „Mal“ (Tor). Beim Bandy spielen meist mehr als zehn Mann pro Team. Also wie in Nordamerika: Eishockey mit Ball! 

 Gustav Jaenecke der Superstar der 30er Jahre

Total anders verlief die Entwicklung und die Karriere des einstigen Puckidols Gustav Jaenecke in Berlin. Mit fünf Jahren bekam er seine ersten Schlittschuhe, so genannte „Schraubendampfer“, die an den normalen Schuh angeschraubt wurden. Dann musste man auf Natureis  warten. In Berlin, Nähe Lehrter Bahnhof, wo Gustav aufwuchs, gab es jeden Winter ein Zelt mit einer Natureisbahn. Das Geld für den Eintritt verdiente er sich in Vaters Schuhgeschäft. Den Schläger bastelten die Jungs und als Puck diente eine Ölsardinenbüchse. Zum Schutz schob man alte Zeitungen in die Kniestrümpfe.

Mit zehn Jahren (1918)  übersiedelte die Familie nach Charlottenburg und „Justav “, wie ihn seine Freunde nannten, durfte zum ruhmreichen Berliner Schlittschuhclub. Auch da gab es nur Natureis. Aber man bekam einen Puck und ab und an kam einer der Elitespieler vorbei und zeigte wie man es machen sollte. Trainer gab es nicht. Mit 16 Jahren durfte er in der Jugendmannschaft mitspielen und dort wurde ein Talent entdeckt und gefördert. Mit 17 kam er in die Ligamannschaft und noch im gleichen Jahr in die Nationalmannschaft. Eine Blitzkarriere, die er wie er später betonte, nur seinem Talent zu verdanken hatte. Auch das Ligateam hatte meist keinen Trainer, denn der Außenkapitän (heute Spielertrainer) machte diese Arbeit. Zweimal pro Woche war Training. Daneben zuerst die Schule und später die Berufsausbildung im väterlichen Betrieb. Zu Olympia 1928 durfte Jaenecke nur mit Erlaubnis des Schuldirektors, denn die Spiele waren genau in der Zeit zwischen den schriftlichen und mündlichen Abiturprüfungen.

Während der Berufsausbildung musste er für Sportreisen mit Klub und Nationalteam Urlaub nehmen. Zu Auswärtsspielen oder Weltmeisterschaften reiste man mit der Eisenbahn. Lehrgänge vor einem WM-Turnier gab es nicht. Ein Arzt kam nur bei schweren Verletzungen und einen Masseur haben die Jungs nie gesehen. Ausrüstung (außer Trikot und Strümpfe) musste man selbst kaufen. Man war eben ein echter, lupenreiner Amateur. Gustav Jaenecke war der einzige Spieler Europas, der nach Aussage der Kanadier in Übersee eine Chance gehabt hätte. Jaencke spielte aber auch hervorragend Tennis, war 1932 deutscher Meister und trat fünfmal im Daviscup für Deutschland an. Aber „Justav“ war und blieb Berliner. Erst nach dem Krieg (1947) ging er aus der alten Hauptstadt weg und holte mit dem SC Riessersee noch drei deutsche Meistertitel zu seinen vorher in Berlin gewonnenen elf Titeln dazu. Er war mit dem Nationalteam Europameister und Vizeweltmeister und gewann 1932 bei Olympia in Lake Placid die erste Bronzemedaille für Eishockey-Deutschland. Nach Ende seiner Sportkarriere war Gustav Jaenecke Spielbankdirektor in Bad Neuenahr und Berlin. Er hatte es im Leistungssport und im Beruf zu etwas gebracht. Er ist Mitglied der Hall of Fame International und der Hall of Fame Deutschland, wo auch seine Eishockey-Siegerpreise ausgestellt sind. Gustav Jaenecke verstarb 1985 in Bonn.      

Vom Sexualforscher zum Zahnarzt

Was IIHF-Weltpräsidenten beruflich machten

Präsident des Eishockey-Weltverbandes IIHF, das ist ein Ehrenamt. Jeder bisherige Präsident hatte einen „ordentlichen Beruf“, ehe er das Amt übernahm. 1908, nach der Gründung war es der Franzose Louis Magnus (1908-1912 und 1914)), ein Journalist. Er kam aus dem Bereich Kunstlauf und spielte später Eishockey. Ihm folgte der Belgier Henri van den Bulke  (1912-1914 u. 1914.1920).Er war aktiver Nationalspieler und war 1913 mit Belgien Europameister. Dann kam der Schweizer Max Silling (1920-1922), Besitzer einer Privatschule und Nationalspieler. Er stand als Präsident bei den Olympischen Spielen 1920 noch auf dem Eis und war oft als internationaler Schiedsrichter im Amt. Nach ihm war wieder ein Belgier im Amt. Paul Loicq (1922-1947). Der Arzneimittelfabrikant gewann als Spieler EM-Bronze 1910 , EM-Gold 1913 und war Olympiateilnehmer 1920. Bis 1937, da war er schon 49 Jahre alt,  war er als internationaler Schiedsrichter aktiv. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm der Schweizer Dr. Fritz Kraatz (1947/48 u. 1951-54) das Amt. Er war Zahnarzt und ein großartiger Spieler.

Mit dem HC Davos wurde er sechs Mal Meister, 1926 wurde er mit der Schweiz  Europameister. Auch er war internationaler Schiri (u.a. WM 1938). Dann ging der Präsidententitel nach Übersee. George Hardy (1948-51) war keine aktiver Puckjäger. Er lehrte an der Uni Edmonton und verfasste als Sexualwissenschaftler eine Arbeit über „die sexuellen Abnormitäten der Pharaonen und deren Frauen“. Ein etwas undurchsichtiger Präsident war der Engländer John Francis Ahearne genannt „Bunny“ (1957-60 ,1963-66 u. 1969-75). Er stand nie auf Schlittschuhen und führte den Verband wie einen Hasenzüchterverein. Alle Team mussten ihre WM- und Olympiareisen über ihn buchen – denn  er war Besitzer eines Reisebüros. Zwischen seinen Amtszeiten war noch der Kanadier Robert LeBel (1960-63) im Amt. Er war Bürgermeister der Stadt Chambly in Kanada. Ahearnes Nachfolger Dr. Günther Sabetzki (1975-94), ein deutscher Journalist und Verleger, modernisierte den Verband und öffnete ihn für die nordamerikanischen Profis.

Ihm folgte der jetzt amtierende Präsident, der Schweizer Zahnmediziner Rene Fase (Foto)l. Ein ehemaliger Aktiver und internationaler Schiedsrichter. Er leitet den Weltverband wie ein Unternehmen und ist selbst ein Manager, Diplomat und Repräsentant der Eishockeysports in aller Welt.

 

 

 

Als es noch jährlich zwei Weltmeister gab!

Heute ist alles in geregelten Bahnen. Es gibt jährlich eine Weltmeisterschaft und daraus jährlich einen Eishockey-Weltmeister. Der Weltverband IIHF ist in diesem WM-Bereich federführend und „Chef auf dem Eis.“ Im Mai findet das WM-Turnier in Wien und Innsbruck statt und der Sieger dieses Turniers ist Weltmeister.

Das war nicht immer so. Seit 1920 finden WM-Turniere statt. Zuerst im Rahmen der Olympischen Eishockey-Wettbewerbe 1920,1924, 1928 und ab 1930 als jährliche Veranstaltung des Weltverbandes IIHF (früher LIHG). Bis 1969 schickte Kanada stets ein Amateurteam, den Allan-Cupsieger oder eine Auswahl zur WM. Dann pausierte das Eishockey-Mutterland. Ab 1977 nehmen nun Kanada-Profi-Auswahlteams an den jährlichen Titelkämpfen des Weltverbandes IIHF teil. Mit „Teilerfolgen“ !

Bis in die 50er Jahre hinein kümmerte sich in Kanada kein Mensch um den vom Weltverband vergebenen Titel „Weltmeister“. Für Kanada und Nordamerika war der jeweilige Stanleycup-Sieger auch „World-Campion“, also Weltmeister!

Das Teamposter 1924/25  beweist das. Auch das Emblem (World Campions 1914) unterstreicht das, obwohl es 1914 vom 1908 gegründeten Weltverband LIHG noch keine Titelkämpfe gab. 1924/25 aber amtierte der Weltmeister des Internationalen Verbandes. Den Titel hatte  Kanadas Allan-Cupsieger „Toronto Granites“ bei Olympia ( und WM) 1924 in Chamonix gewonnen. Vizeweltmeister war USA. Nur das kümmerte die selbstherrlichen Offiziellen der

National Hockey League (NHL) nicht. Für sie war der Stanleycup-Sieger auch der Weltmeister. Der Allan-Cupsieger war jeweils der Amateurmeister und zählte in den Augen – auch der Fans – als drittklassiges Team. Was ja auch dem Leistungsstandart entsprach. Nur selten bekam eine Crack aus dem Amateur- Weltmeisterteam einen Profivertrag in der NHL. So brachte es z.B. der alles überragende Stürmer Bill Warwick aus dem Kanada-Weltmeisterteam 1955  auf ganze  14 NHL-Spiele. Bei den Titelkämpfen in Krefeld, Dortmund und Düsseldorf schoss er 15 Tore und produzierte 22 Scorerpunkte. Er wurde zum besten Stürmer des Turniers gewählt und war Skorer- und Torschützenkönig des Turniers und des Weltmeisters Kanada, vertreten durch den Allan-Cupsieger Penticton Vs.  Das war vor nunmehr 50 Jahren. Heute ist es selbst für die Profis aus Übersee schwer, den Titel zu gewinnen. Das gelang den Kanada-Profis bisher 1994,1997,2003 und 2004. Also viermal in 27 Jahren ! Der Rest der Welt hat aufgeholt – und es gibt nur noch einen Weltmeister.

 

Wir waren stolz auf unsere Wunden

Heute sehen die meisten Eishockeyspieler aus wie Filmstars. Im Gesicht kaum gezeichnet von den harten Kämpfen auf dem Eis. Auch die Goalies, einst die Rekordmänner, wenn man die Stiche zählte, die zur Heilung von Wunden die Nahtstellen anzeigten. Es gab – vor allem in Übersee- Keeper die rund 200 Stiche im Gesicht vorweisen konnten – ähnlich der „Schmisse“ am Kopf von Akademikern !

Davon ist heute nichts mehr zu sehen. Helme mit Gesichtsschutz und Gittermasken schon bei Nachwuchsspieler tragen dazu bei. Die Goalies haben Vollschutz-Masken der neuesten Entwicklung. Man kann den Torhüter ohne Maske nicht mehr von den anderen Cracks unterscheiden. Lauter „schöne Jungs“. Noch vor 50 Jahren war das weltweit ganz anders. In einer Straßenbahn voller Menschen konnte man die Eishockeyspieler herausfinden. Narben und schlecht vernähte Wunden kennzeichneten die Cracks. Egal ob Amateur oder Profi. „Wir waren noch stolz auf unsere Wunden“, erzählte der einstige Erstligastürmer Manfred Glogger vom damaligen HC Augsburg. Der „Manne“, wie ihn seine Kollegen nannten war nicht etwa ein bulliger Draufgänger. Nein er war der Akademiker im Team und glänzte eher durch seine technischen Fähigkeiten als durch robusten Einsatz.  Er hatte beruflich ein Auge verloren und spielte am Vorabend seiner Hochzeit 1947  noch im Trikot des HCA in München. In diesem Match bekam er eine heftigen Schlag auf das gesunde Auge, das dann regelrecht in einer Geschwulst unterging. Am anderen Morgen mussten ihn seine Teamkollegen zu den Hochzeits-Feierlichkeiten führen, denn das Auge war „total zu“.

Zum Altar führt ihn die Braut an der Hand. Nachträglich scherzte er:“ Ich habe dann ja gesagt, obwohl ich meine Braut nicht sehen konnte – aber ich kannte sie ja an der Stimme !“ Man war damals stolz auf seine Wunden. So war es auch einmal bei Füssens Blueliner-Legende Leonhard Waitl. Ein knallharter Junge, der keinen Schmerz kannte.
 Bei einem Spiel in Bad Nauheim stoppte er quer durch das Tor fliegend einen Schlagschuss von Rainer Philipp unfreiwillig mit dem Mund. Fünf Zähne waren dahin und beide Lippen mussten genäht werden. Auf der Heimreise im Bahnabteil besuchte ihn dann sein  Verteidigerkollege Paul Ambros, wie immer einen Scherz auf den Lippen. Der Scherz kam an, Leonhard Waitl musste lachen und die genähten Lippen platzten auf. Der Allgäuer sah fürchterlich aus. Täglich war er beim Doktor. Nach fünf Tagen kam das nächste Heimspiel. Keiner rechnete mit dem „Hartl“, der ja verletzt war. Doch er kam in die Kabine und zog sich um. Sprechen  konnte er noch nicht, denn  alles war noch geschwollen. „So kannst du aber nicht spielen,“ meinte der Trainer. Stumm zeigte der Hartl auf einen selbst gebastelten Mundschutz aus Plastikteilen, den er sich über den Mund spannte. Und er spielte. Wie immer zuverlässig und hart. Heute würde ein Spieler mindestens drei Wochen Pause einlegen ! Aber wie gesagt, damals war man noch stolz auf seine Wunden.

 

Erich Konecki gehörte zu den besten Stürmern Europas

Erich Konecki, gehörte in den 40er und 50er Jahren zu den besten Stürmern in Europa. Er begann seine Karriere in Riga und nahm 1938 mit Lettland an der Weltmeisterschaft in Prag teil. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann seine große Zeit in Deutschland. Zuerst spielt er 1945 bis 1948 für den HC Augsburg, mit dem er 1948 süddeutscher Meister wurde. Dann wechselte er nach Krefeld. Zuerst wurde er 1951 mit Preußen Krefeld deutscher Meister. Cracks wie Gösta Johansson. Herbert Schibukat, Rudi Weide und Walter Kremershof waren u.a.  seine Mitspieler. Ein Jahr später führte er als Spielertrainer den Krefelder EV zur Meisterschaft 1952. Torhüter Uli Jansen, Walter Schmiedinger, Bruno Guttowski oder Hans Georg Pescher waren seine Kollegen in der Münstermann-Truppe. Kenner bezeichneten den technisch versierten Stürmer und brillanten Schlittschuhläufer als einen der beste Akteure Europas. 1955 wechselte Erich Konecki zum Mannheimer ERC, den er als Spielertrainer 1956 in die 1. Liga führte. 1959 übersiedelte er nach Dortmund, wo er als Spielertrainer aktiv war und beruflich in der Verwaltung der Westfalenhalle bis zu seiner Pensionierung arbeite.

Unvergessen auch seine Tätigkeit beim DEB, wo er bei der Weltmeisterschaft 1955 in Krefeld, Dortmund, Düsseldorf und Köln als Trainer dabei war. Er betreute damals die deutsche B-Nationalmannschaft, die außer Konkurrenz in der WM-B-Gruppe mitspielte und sich den Gruppensieg erkämpfte. Spieler wie Torhüter Willi Edelmann (später internationaler Schiri), Verteidigerlegende Paul Ambros (Füssen), Hans Rampf (später Bundestrainer) oder Max Pfefferle (Füssen) standen damals im Team von Erich Konecki, das unbesiegt die B-Gruppe beherrschte.

Heute lebt Erich Konecki in Dortmund und verfolgt Eishockey nach wie vor. „Im Fernsehen  informiere ich mich noch über meinen Sport. In die Stadien kann ich aus gesundheitlichen Gründen derzeit nicht mehr gehen,“ konstatiert der Mann, der am 9.2.1920 in Riga geboren wurde und am Puck zur Legende wurde.

Statt Rubel rollt der Dollar

Eishockeyprofi in Russland, das ist der Traumberuf aller Puckjäger dieser Welt.

Da wo einst der Rubel rollte, rollt jetzt der Dollar- und das in riesigen Mengen! Damals, das waren die Jahre der alten UdSSR, rollte der Rubel in Form von Naturalien und Privilegien.  Die Cracks, die offiziell als Amateure spielten, waren praktisch Angestellte diverser Institutionen. Bei uns nannte man sie Ostblock-Profis.

Wer mit dem Puck umgehen konnte, kam zu den geförderten Klubs. Die Klubnamen sagten zwar nicht viel aus, waren aber Garanten für gutes Auskommen. CSKA Moskau war der Klub der Roten Armee. Man wurde, wenn es gut lief, Offizier, bekam ein Auto und eine Dienstwohnung – und die Möglichkeit mit CSKA ins „kapitalistische Ausland“  zu reisen. Dabei gab es West-Devisen als Taschengeld und hohe Siegprämien. „Die Armeeuniform trugen wir nur bei Beförderungen und bei Ordensverleihungen,“ erinnert sich Igor Larionov, der zuletzt in der NHL spielte und jetzt nach Moskau zurückkehrte. Wer bei Krilija Moskau, im Volksmund „Flügelchen“ spielte, gehörte zur Luftwaffe und hatte ähnliche Vorteile wie die CSKA-Cracks.

 Schwieriger war es schon bei Spartak Moskau. Dort half die Gewerkschaft und die Luftlinie Aeroflot. Bei Dynamo, in Moskau oder Riga, gehörte man der Miliz (Polizei) oder dem Geheimdienst (KGB) an. Auch das brachte Privilegien gegenüber dem Normalbürger, der mit 150 bis 200 Rubel pro Monat auskommen musste. Die Spieler der restlichen Ligaklubs liefen irgendwo als Angestellte mit. Bei Chemie-Kombinaten wie „Chimik Woskresensk“, der Autofabrik „Lada“ in Togliatti oder der Traktorenfabrik wie „Traktor“ Tscheljabinsk. Alle Spieler hatten keine Zukunftssorgen, denn ihre Arbeitgeber sorgten für die Jahre nach dem Eishockey vor. Wer Leistung brachte bekam „Zuwendungen“, wer allerdings nicht mitkam, wurde in die Fabrik oder zum Normaldienst bei Armee oder Luftwaffe zurückversetzt ! 150 statt 800 Rubel gab es.

Heute regiert der Dollar die Superliga Russlands. Die Armeeklubs oder die Dynamos sind auf Sponsoren angewiesen. Dynamo Moskau hat einen potenten Sponsor und kann  sich sogar den NHL-Star Sergej Samsonov leisten. Da unterstützt der Milliardär Roman Abramowitch neben den Fußballern von CSKA Moskau und FC Chelsea London auch den Eishockeyklub Avangard Omsk, der sogar erstmals den Meistertitel gewann. Abramowitch zahlt Gehälter die es erlauben, sogar russische NHL-Cracks in die Heimat zurückzuholen. Der „Oligarch“ (so nannte man schon zur Zarenzeit die Reichen) Ravil Shavalejev  überschüttet derzeit den Klub Bars Kazan mit Dollars.
 Das Team, das in der Provinz Tataristan, 800 Km  südöstlich von Moskau beheimatet ist, holte sogar drei echte NHL-Stars ins Land der Tataren. Der rechte Außenstürmer Brad Richards und sein Centerstürmer Vincent Lecavalier, die mit Tampa Bay den Stanleycup gewannen, verdienen ähnlich wie in der NHL dort ihre Dollars. Mit im Team auch der Verteidiger Darius Kasparaitis, der 1992 von Dynamo Moskau in die NHL wechselte und dort für die New York Islanders, Pittsburgh, Colorado und New York Rangers spielte. Auch er ist wie er betont „bestens bezahlt“. Aber auch der aus Pittsburgh (NHL) zurückgeholte Moskauer  Alexej Morozov wird fürstlich honoriert. Die Gehälter der Spieler sind auf Anordnung von Ravil Shavalejev geheim. Geheim wie vieles in Russland. Man will Moskau nicht aufwecken und in die Steuermühle der Hauptstadt kommen. Wenn ein Spieler wie der deutsche Nationalspieler  Jan Benda dort schon 400 000 Dollars bekam und dann aussortiert wurde, kann man erahnen was die NHL-Stars auf das Konto bekommen. Ähnlich ist es bei den von der Industrie „geförderten“ Klubs in  Magnitogorsk und Togliatti. Die russische Superliga ist auch in der Bezahlung „super“. Damals waren es Offizierstitel, Orden und Privilegien, heute ist es der Dollar, der die Jugend anspornt, Eishockeyspieler zu werden. 

Eishockey und die Medien
Der erste Vorschaubericht über eine Eishockeyspiel stand am 3. März 1875 in der

Kanadischen Zeitung  MONTREAL GAZETTE. Dabei muss man berücksichtigen, dass „Eishockey“ – oder englisch „Hockey“ – in einer Halle und mit einem Puck gespielt wurde. Mit „Ball“ war es Bandy, auf den vereistem See war es auch Bandy oder in der damaligen Zeit Shinney oder Hurling, also eishockeyähnliche Spiele.

Das erste offizielle Eishockeyspiel wurde am 3. März 1875 im Victoria Skating Rink in Montreal gespielt und so angekündigt:

Ein Hockeyspiel wird heute im Victoria-Skating Rink geboten. Einige Spieler gelten als außerordentlich erfahren in diesem Spiel, so dass eine aufregende Partie erwartet werden kann. Zwar wurde von den Lesern unserer Zeitung darauf hingewiesen, dass der Ball in das verehrte Publikum fliegen und Verletzungen hervorrufen könnte, aber der Veranstalter hat das Gegenteil versichert. Es wird nämlich nicht mit einem Ball, sondern mit einem flachen Holzstück, das die Eisfläche kaum einmal verlassen wird.

Damals spielte man eine Stunde mit neun Akteuren pro Team. Erst 1912 wurde die Zahl der Spieler auf sechs verringert. Die Regelbasis waren die Rugby-Regeln aus England.

In Deutschland können wir den Bericht über das erste Finale um die deutsche Meisterschaft 1912 aufstöbern. In der Februar-Ausgabe der Zeitschrift „RASENSPORT“ stand damals:

Die Eishockeymeisterschaft von Deutschland gewann der Berliner Schlittschuhclub gegen seinen hartnäckigen Gegner SC Charlottenburg nur knapp 1:0. Das Spiel musste zweimal verlängert werden, da es dauernd 0:0 stand. Der Sieger erhielt den Preis des Kultus- Ministeriums.

Im Fachblatt „WINTERSPORT“ war es eine dreimalige Verlängerung und ein 2:1 Sieg des Schlittschuhclubs. Das stimmt dann auch. Es wurde 2 x 15 Minuten und 3 x 15 Minuten Verlängerung gespielt.

Die Tagespresse und das Radio sahen Eishockey als Randsportart und brachten selten – und wenn, dann kleine Berichte. Ende der 20er Jahren kam dann das Fachblatt „Eissport“. Als das Spiel mit dem Puck 1924  olympisch wurde, fand man mehr Aufmerksamkeit. Als Deutschland 1928 erstmals bei Olympia war, fand man schon größere Berichte. Die Europameistertitel 1930 und 1934, sowie die Olympia-Bronzemedaille 1932 ließen die Zeilenzahlen ansteigen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam dann der „SPORT-Kurier“, der sich vielseitig mit Eishockey befasste. Dann in den 70er Jahren das Monatsblatt „Eishockey-Magazin“. Auch die Tagespresse, Radio und später Fernsehen stiegen immer mehr ein.  Heute gibt es im Internet mit Hockeyweb und diversen anderen Anbietern täglich Eishockey aus aller Welt. Es gibt die Wochenzeitung „Eishockey NEWS“ und die Bundesligen sind in den örtlichen Medien hervorragend vertreten. So soll es sein!

 

IIHF-Boss Rene Fasel

Der erste Mann des Welteishockeys wurde am 6. Februar 1950 in Fribourg (SUI) geborenen. Der Zahnarzt spielte aktiv für den HC Fribourg in der Nationalliga. Dann wurde er ein erstklassiger Schiedsrichter, leitete u.a. 37 Länderspiele. Als Offizieller war er Zentralpräsident im Schweizer Verband.

Seit 1986 gehört er dem IIHF-Council an, war Vorsitzender im Schiedsrichter-Committee und gehörte dem Marketing-Committee an. Seit dem IIHF-Kongress 1994 in Venedig ist er als Nachfolger von Dr. Günther Sabetzki Präsident des Eishockey- Weltverbandes IIHF. Unter seiner Leitung wurde der Kontakt zur Profiliga NHL weiter verbessert. Er schaffte es, dass jetzt auch NHL-Profis am Olympischen Turnier teilnehmen können und die Profiliga in dieser Zeit erstmals in der NHL-Geschichte eine Spielpause einlegt. Der Weltverband IIHF ist heute einer der größten Sport-Organisationen der Welt mit derzeit 63 Mitgliedsnationen.  

 

Heinz Henschel

Heinz Henschel, über Jahrzehnte eine der großen Führungspersönlichkeiten im deutschen Eishockeysport, wurde am 27.1.1920 in Berlin geboren. Der Bankkaufmann begann vor mehr als 75 Jahren mit dem Eishockey. Als Schülerspieler startete er auf Natureis das Spiel mit dem Puck. Als Aktiver trug er das Trikot von Preussen, Rot Weiß und am Ende des Berliner Schlittschuhclubs.

Mit dem Jaenecke-Team wurde er 1943 und 1944 deutscher Vizemeister. Nach dem Zweiten Weltkrieg spielte Heinz Henschel noch aktiv, war aber vor allem als Organisator gefragt. Er war Mitbegründer des Berliner Eissport Verbandes, des Deutschen Eissport Verbandes (DEV) und des Deutschen Eishockey Bundes DEB). Im  DEB war er 25 Jahre als Sportwart tätig und fungierte als Teamchef der Nationalmannschaft bei zehn Olympischen Spielen und 30 Weltmeisterschaften.

1984 in Sarajevo war er als Chef de Mission der höchste Offizielle des deutschen Olympiateams. Im DEV war Heinz Henschel zuerst Schatzmeister und dann von 1992 bis 1994 Präsident. Er gehörte dem NOK Deutschland an und war ein hervorragender Sport-Diplomat. Heinz Henschel war bei der Aufnahme Deutschlands in den Internationalen Verband (IIHF) maßgeblich beteiligt und zog die Fäden bei der Aufnahme der DDR in die IIHF. Aber auch als Mitarbeiter der Verwaltungsakademie des Deutschen Sport Bundes und bei der Gründung des deutschen Eishockey-Museums war der aktive Berliner dabei. Heute ist Heinz Henschel Ehrenvorsitzender des Berliner Eissport Verbandes, Ehrenpräsident des Deutschen Eissport Verbandes und Ehrenmitglied im Deutschen Eishockey Bund. Er ist Mitglied der Hall of Fame Deutschland und als einer von nur elf Deutschen Mitglied der IIHF Hall of Fame International in Toronto. Er lebt weiterhin in seiner Heimatstadt Berlin, wo er aus gesundheitlichen Gründen etwas Abstand vom Sport genommen hat.

 

Puck zurück – oder Spielende!

Beginnen wir mal mit „HEUTE“. Die Spieler werden verwöhnt, sind Profis und verdienen richtig Kohle. Sie erhalten die modernste Ausrüstung, fliegen zu Auswärtsspielen oder kutschieren im Luxusbus zum Gastgeber der nächsten Partie und nächtigen in Top-Hotels. Die Cracks von heute haben meist ein Leasing-Auto und eine Wohnung vom Klub – und im Sommer gibt es welche, die sogar noch „Arbeitslosengeld“ für ihre Urlaubstage beantragten.

DAMALS, war es eher ein Abenteuer, das Spiel mit dem Puck zu betreiben. Es war ein teueres Hobby. Der ehemalige Präsident des Weltverbandes IIHF Dr. Fritz Kraatz erinnerte sich an seine aktive Zeit vor 80 Jahren. Er war Zahnarzt in Wettingen (SUI) und spielte für den HC Davos und die Nationalmannschaft der Schweiz.. Mit den HC Davos gewann er 1927 den Spenglercup und mit dem Nationalteam wurde er 1926 Europameister. In seiner Medaillensammlung findet man auch eine WM-Bronzemedaille (1930) und die Olympia-Bronzemedaille von 1928. Also ein Spitzenspieler seine Zeit. Dr. Fritz Kraatz schildert einen Spieltag in den 20er Jahren:

Wir trafen uns in der Kabine, die mit einem Petrol-Ofen gewärmt war. Über alte, warme Unterwäsche zogen wir ein Fußball-Trikot. Die Hose war im Eigenbau leicht gepolstert, weil wir Pappsteifen schnitten und in die Fußballhose steckten. Als Knieschutz verwendeten wir Filzschoner von Rennpferden. In die Strümpfe steckten wir weitere Pappstreifen. Dann schlüpfen wir in den Mantel und jeder der damals sieben Teamspieler hatte eine Aufgabe. Entweder im Kassenhäuschen Eintrittskarten verkaufen oder am Eingang Programmhefte an den Mann bringen. Dann kam das Match. Die Startformation spielte  drei mal 15 Minuten durch. Der Ersatzmann kam nur bei Verletzung eines Spielers zum Einsatz – und in den Drittelpausen!

Da musste er wie alle Cracks der Heimmannschaft zur Eisbereitung ran. Mit breiten Schneeschaufeln wurde das Eis wieder spielfähig gemacht. Dann ging es weiter. Außerdem mussten die Akteure höllisch aufpassen, dass kein Puck über die aus einem Holzbalken bestehende Bande ins Volk flog – und nicht zurückgegeben wurde. Dann blieb nur die Alternative, Puck zurück oder Spielende, denn wir hatten nur eine dieser teueren Gummischeiben.

 

Der Trainerstuhl wackelte schon immer - Ohrfeigen von Daski

Der wackelnde Trainerstuhl ist so alt wie der Sport – in unserem Fall wie der Eishockeysport. Damals, als die ersten Mannschaften gebildet wurde, übernahm der beste, von allen anerkannte Spieler, das Amt des „Außenkapitäns“. Heute nennt man das „Spielertrainer“. Später kamen dann die ersten Nordamerikaner nach Europa und die Spieler akzeptierten deren Können. Man lernte etwas von den Herrn aus Kanada.

Der Trainer war der Boss und hatte eine Art Papstsyndrom der Unfehlbarkeit. Bobby Bell war in den 30er Jahren so ein Boss im Verein (Düsseldorf, Riessersee) und beim Nationalteam als Reichstrainer. Er war selbst noch besser als die besten Spieler seines Teams. Das wurde anerkannt. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam dann der Tiefschlag der Funktionäre gegen den Trainer. Man brachte das Wort Kontingent in den Sport. Die Mannschaften hatten ein Kontingent an Spielern, mehr durften nicht verpflichtet werden. In den 70er Jahren durften nur zwei neue Spieler (ausgenommen Junioren und Spieler von aufgelösten Vereinen) verpflichtet werden – und zwei Ausländer ! Damit gaben die Funktionäre den Spielern eine unbeabsichtigte Macht. Der Trainer war jederzeit ersetzbar, die Spieler musste man hüten wie einen Augapfel, damit keiner der Akteure absprang. Man konnte ja nur zwei Neue pro Saison holen.  Vorteil dieses Systems war, dass man Nachwuchs produzierte, da die eigenen Junioren nicht unter das Kontingent fielen. Davon lebten vor allem die Südvereine. Trainer wurden zu Diplomaten. Startrainer wie Xaver Unsinn verstanden es, die Cracks bei der Stange zu halten. Übersee-Importe wie z.B. Mike Daski  waren da härter und teilten sogar Ohrfeigen aus, wenn ein Akteur nicht mitzog. Das ging ein paar Jahren gut, dann wurden solche Eishockeylehrer „abgesägt“. Die Spieler zeigten ihre Macht.

Heute ist es ähnlich. Die Zahl der lizenzierten Ausländer ist begrenzt. Man kann praktisch keinen dieser Import-Cracks nach Hause schicken, weil man für ihn keine neue Lizenz bekommt. Die Übersee-Profis erkennen das sofort und nehmen das Heft in die Hand. Sie tun das was ihnen Zuhause in Nordamerika den Job kosten würde, sie versuchen den Trainer zu lenken und bilden „Fraktionen“ im Team. Zieht der Trainer nicht mit, wird er abgesägt. Man ist nicht bereit, vom gelernten Eishockey a la Nordamerika abzugehen. Man will nicht einsehen, dass diese Spielart auf dem großen Eisflächen in Europa nicht funktioniert.

Man akzeptiert auch nicht das Argument, dass Kanada bei Olympia 1998 in Nagano mit allen Superstars mit diesem System gescheitert ist und nicht mal eine Medaille gewann. Dass drüben in der Heimat mittlerweile Russen und Tschechen mit der Mischung aus Europa- und Nordamerika-Eishockey sehr erfolgreich sind und nicht das Gehirn in der Kabine lassen, wird ignoriert. Man geht, wenn man Zuhause nicht mehr unterkommt, nach Europa und spielt, wie der Bayer sagt, „den großen Maxe“. 

Naturkraft oder „Kunst“-Kraft

Es gab immer schon Naturburschen mit einem athletischen Körper, mit natürlich entwickelten Muskeln. Keine  „Ballon-Bizeps“, wie man sie durch Einnahme gewisser Mittelchen – und natürlich Training, erwirbt. Heute besorgt sich so mancher Jungspieler „Bizeps-Nachrüstungsmittel“, um im Kraftbereich mitmischen zu können. Das wird Spätfolgen haben, betonen die Mediziner! Mit dieser „Kunst-Kraft“ kann man es auch zu einer ansprechbaren Leistung bringen, kann mitmischen in der höchsten Leistungsklasse seines Landes. Aber der Körper macht auf Dauer nicht mit. Der große Wayne Gretzky versuchte es erst gar nicht, sondern demonstrierte, dass man mit dem Kopf auch viel erreichen.

Alexander Ragulin, das war Naturkraft in Vollendung

Alexander Pawlowitsch Ragulin, Jahrgang 1941 und erst kürzlich (am 17. November) verstorben, war das Musterbeispiel von Naturkraft. Da waren Muskelberge zu sehen, keine Ballon-Bizeps. In Woskresensk, wo er aufgewachsen ist, war er schon als Jüngling ein Kraftpaket. Sein Hauptgewicht im Training legte er auf Beweglichkeit, auf schnelle Reaktionen und perfektes Schlittschuhlaufen. Den Rest hatte er.

Vier Jahre Reifezeit ließ man dem wuchtigen Blueliner, ehe ihn CSKA Moskau über den Armeedienst nach Moskau holte. Dort bog ihn Schleifer Anatoli Tarasov zurecht. Aus dem mächtigen Fleischberg wurde ein Weltklasseverteidiger. Tarasov ließ ihn  täglich vier Stunden im Kraftraum arbeiten. „Rabotti, rabotti“ brüllte er im Hintergrund, während Alexander Pawlowitsch 30 bis 40 Tonnen Eisen bewegte. Und dann noch fast eine Stunde Gymnastik, um den Weg vom Kraft- zum Spezialtraining zu überbrücken. Danach ging es zu vier Stunden Eistraining in die Halle. Das war ein Training, das ein normales Ligaspiel zur Erholungsphase werden ließ. Dazu nun einige Bemerkungen aus persönlichen Begegnungen mit Alexander Pawlowitsch.

Er konnte regelrecht „Fressen wie ein Elefant“. Bei einem Besuch in Augsburg ließ er nach der 40-minütigen Morgengymnastik zum Frühstück servieren: Ein ganzes Brathähnchen, acht Semmeln, einen Liter Vollmilch – und dazu das normale Hotel-Frühstück, aber mit vier Eiern ! Nach dem Training folgte er mittags einer Einladung zu McDonald`s, wo er einen neuen Rekord aufstellte. Acht Big Mäc und einen Liter Cola. Ein Normalbürger bekommt den dritten Big Mäc schon nicht mehr über die Lippen! Am spielfreien Abend schüttete er Unmengen Wodka in sich hinein, ohne danach die Treppen hinaufzufallen. Am anderen Morgen hatte der mächtige Körper die Wodka-Sünden verarbeitet und Alexander Pawlowitsch war wieder ganz normal.

Bei einem Besuch in Moskau, wo mir der Major der Roten Armee Ragulin ein Auto Fahrer zur Verfügung stellte, zogen wir mal Nachts um die Häuser. Überall kannte man ihn, überall wurde er mit Wodka beglückt. Dazu Speck, Kaviar und dieses Kommisbrot, das den Wodka so herrlich aufgesogen hat. Bezahlt habe wir nie. Ragulin war überall Ehrengast. Auf dem Eis merkte man nie etwas von den heimlichen Wodka-Ausflügen. Da war er der Abwehrchef, der gnadenlose Checker ohne Rücksicht auf sich und den Gegner. Danach war dieser mächtige Athlet „eine Seele von Mensch“, ein gutmütiger Bär, der gerne lachte. Als er später Oberst wurde, half er mir in voller Uniform und mit einer imponierenden Ordensbrust, einige Erinnerungstücke, die heute im Eishockey-Museum stehen,  durch den Moskauer Flughafen-Zoll zu bringen.

Nach zwei Herzinfarkten traf ich ihn zuletzt bei der WM. „Trinken wir einen Wodka, Alexander Pawlowitsch? “ Niet, Tee“ meinte er und deutete auf sein Herz, „Maschin kaputt“ meinte er mit traurigen Augen. Jetzt ist er in Moskau gestorben. War es die körperliche Überbelastung in den  aktive Jahren –oder war es der Wodka? Ich jedenfalls habe einen Freund verloren.  

„Wild“ Bill Lochead

Er war einer der ersten wirklichen NHL-Stars, der in der deutschen Bundesliga anheuerte. Bill Lochead, der eiskalte Vollstrecker, der meist mehr Tore pro Saison schoss als er Spiele absolvierte. In der NHL trug er das Trikot der Detroit Red Wings, der Colorado Rockies und der New York Rangers. 337 Spiele absolvierte der am 13. Oktober 1954 in Forest, in der „Eishockey-Provinz“ Ontario (Kanada) geborene Stürmer in der NHL. Dann ging er nach Europa, begann beim ESV Kaufbeuren, wechselte dann zum VfL Bad Nauheim, Mannheimer ERC und Kölner EC. In 172 Bundesligaspielen erzielte Bill Lochead 193 Tore und erreichte 315 Skorerpunkte.

 

Unvergessen sein Rekord aus der Saison 1981/82, wo er in 42 Spielen einen Schnitt von 1.57 Toren pro Match erreichte. In dieser Rekordsaison machte er 100 Skorerpunkte – kam aber auch auf 165 Strafminuten! Bill hatte immer noch seinen NHL-Körpereinsatz im Repertoire und gewöhnte sich erst langsam an das „Soft-Hockey“ in Europa.1985 ging er nach Genf (Schweiz), kehrte aber bald nach Deutschland zurück. Als Trainer arbeitete er in Iserlohn, Ratingen, Wolfsburg und Kassel. Mittlerweile ist er im Raum Frankfurt Zuhause und lebt dort mit seiner aus dem Raum Bad Nauheim stammenden Gattin und dem mittlerweile 15jährigen Sohn Dustin. Lochead-Junior  spielt allerdings statt Eishockey lieber Fußball und schlüpft nicht in die Schlittschuhe des berühmten Papas. Bill selbst hält ich heute noch fit. Er spielte Golf, fährt Ski und ist als Jogger unterwegs. Beruflich hat er sich in der Finanzbranche niedergelassen, kümmert sich um die Absicherung von Profisportlern und agiert als Spielervermittler. Er ist immer noch im Besitz der DEB-Trainerlizenz, die er in der DEB-Fortbildung regelmäßig auffrischt.

 

Trainerlegende Daski - Ohrfeigen auch für den späteren Bundestrainer

Mike Daski, der aus Winnipeg stammende Kanadier, startet seine Trainerkarriere vor rund 50 Jahren und ist heute eine Legende unter den Eishockeylehrern unseres Landes.
Der am 24.Mai 1929 in Winnipeg geborene Berufsspieler und Sportlehrer spielte in seiner aktiven Zeit in vielen Ländern. England (Harringgay Racers, Earls Court Rangers,Brighton Tigers) Schottland (Ayr Racers), Kanada (Kelowna Packers, Brandon Wheat Kings), USA (Philadelphia), Italien (Diavolo Rossi Neri Mailand) Deutschland (EC Bad Tölz), Schweiz (Montana)  waren  seine Wander-Stationen. 1961 kehrte er nach Kanada zurück und wurde mit den Winnipeg Maroons Landsmeister.
1964 kam er als Trainer nach Bad Tölz zurück und wurde mit seinem Team 1966 deutscher Meister. Mit diesem Titel schuf er die Basis für eine langjährige, erfolgreiche Karriere als Trainer. Mike Daski glänzte als Motivationskünstler und lenkte seine Teams mit harter Hand, was er gelegentlich zu wörtlich nahm und u.a. seinem Spieler, dem späteren Bundestrainer Hans Rampf eine Ohrfeige verpasste.

Der Erfolg gab ihm recht. Der Kanadier wurde ein Spitzentrainer. Er führte das Sommertraining ein und schuf damit die Basis seiner Erfolge auf dem Eis. Von Bad Tölz führte in seine Trainertätigkeit nach Holzkirchen (Regionalligameister 1969), Rosenheim (Oberligameister), Augsburger EV (Bundesliga), SC Riessersee (Bundesliga), EV Landshut (Bundesliga), 1975-77 wieder Bad Tölz, HC Salzburg (Österreich), EHC München (Bundesliga II), EHC Kloten (Schweiz), ESV Kaufbeuren (Bundesliga), Berliner Schlittschuhclub (Bundesliga), EHC Straubing (Bundesliga II), Tilburg Trappers (Holland), HC Meran (Italien) dort wurde er „Coach des Jahres“, SV Bayreuth (Bundesliga), Geleen (Holland), 1990 ESV Kaufbeuren (Bundesliga), Nordhorn (Oberliga), Selb (Aufstieg in Oberliga), EC Graz (Alpenliga).
 Es folgten noch einige Jahre bei kleinen Vereinen in Bayern, wo er aber mehr als „Nothelfer“ antrat. Berühmt wurden seine Trainingseinheiten mit Hütchen und Bierkisten als Hindernissen. Er kümmerte sich um Ernährung und Freizeit seiner Cracks und wurde fuchsteufelswild, wenn man sich nicht daran hielt. So musste er in Augsburg vorzeitig gehen weil er dem Spieler Manfred Hüttmann eine bayerische Watschn (Ohrfeige) verpasste. Der Raum Bad Tölz wurde seine Heimat, wo er mit Frau und Sohn lebt und gelegentlich zum Golfschläger greift. Seinen 75. Geburtstag feierte er  im Mai 2004 in Winnipeg, seiner ersten Heimat, wo es ihn  fast jedes Jahr hinzieht.

Ein ehemaliger Bundesliga-Torjäger Lothar Kremershof

Bundesliga-Torjäger war er - und das über einen langen Zeitraum. Mit dem legendären Dick Decloe galt er in der höchsten Liga Deutschlands in den 80ern als der torgefährlichste Stürmer. Beide spielten bei der DEG miteinander. Der "Lolo" war nie ein "Wandervogel", standen doch nur ganze zwei Vereine in seiner Erstligazeit auf seinem sportlichen "Lebensweg".  Am Niederrhein beendete er auch seine aktive Laufbahn, als das Knie nicht mehr so richtig wollte. Dort verstarb er auch - viel zu früh an einem Krebsleiden

Über den Oberligisten Neusser EV kam er wieder zurück zum KEV und wurde dort Jugendtrainer. Der damalige Chef der KEV-Jugendabteilung und spätere Sportleiter der DEL-Pinguine aus Krefeld Rüdiger Noack holte ihn 1988 ins "Trainerboot". Aber der Ruf der Grefrather, mit ihm in die 2. Bundesliga aufsteigen zu können, ließ ihn dann bei den Senioren für Furore sorgen. Er schaffte mit Grefrath 1997/98 den Aufstieg.

Als die Deutsche Nachwuchs-Bundesliga gegründet wurde, nahm er die DNL-Junioren der Krefelder unter seine Fittiche.

Episoden gab es reichlich in seiner aktiven Zeit, eine ernste Angelegenheit bleibt aber fest verankert, löste Betroffenheit aus. "Dick Decloe und ich waren wirklich so etwas wie ein Traumpaar der Marke gesucht und gefunden", meinte er rückblickend. Beide lehrten den besten deutschen Torhütern das sportliche Fürchten. Eine schwere Rückenverletzung von Dick Decloe (Bruch der vorderen Lendenwirbelknochen) im November 1979 bedeutete das Ende der "Traumfabrik" Decloe - Kremershof.  "Dicks Schmerzensschrei habe ich heute noch im Ohr."

Ihn selbst erwischte es 1980 beim Spiel gegen den Berliner SC am Knie und fortan tauchten immer wieder Probleme auf. Trotzdem war er noch ein Jahr später in den Play-offs mit der DEG im Finale gegen den SC Riessersee dabei - die Garmischer wurden mit 4:2 und 7:4 bei einer 1:4-Niederlage Meisteri.
Dann war Schluss mit Erstliga-Eishockey. 1987 beendete er die aktive Laufbahn beim Neusser EV, wo er auch übergangsweise für Gerd Möllering das Traineramt übernahm und die Klasse halten konnte.

Drei Wochen lang war er in der Saison 1990/91 beim KEV als Interimstrainer im Amt, bis Mike Zettel - lebt wieder in der Nähe von Toronto - übernahm und den damaligen Zweitligisten wieder ins Oberhaus führte. Ab dem achten Lebensjahr hatte sich Lothar Kremershof der Puckjagd gewidmet. Sein persönlicher Karrierehöhepunkt: Gewinn der deutschen Juniorenmeisterschaft mit den unvergessenen Erich Weide, Hansi Schaub, Heiner Bayer (Sportfotograf), Uli Wyes und Jürgen Scherberich. Harald Jeschke

Portrait Lothar Kremershof

Frühere Position

 

Aktiv S

Geb.-Datum

 

04.03.1953

Geb.-Ort

 

Krefeld

Verein

 

Krefeld Pinguine

A-LS

 

2

Tore

 

0

 

Sportliche Laufbahn:  Als aktiver Spieler

1961-1969: Nachwuchs KEV
1969-1981: 1. Bundesliga KEV, DEG
1981-1987: 2. Bundesliga KEV, Neuss

Internationale Einsätze im Junioren- und Seniorenbereich 

Als Trainer :
1987 -1988: Nachwuchs Neuss
1988 -1996: Nachwuchs KEV
1996 -1998: Senioren Grefrath
1999 -        : Nachwuchs KEV 

Berufliche Laufbahn:
1972 Schulabschluss – Abitur, Fachrichtung Wirtschaft

1972-1975 Ausbildung zum Bankkaufmann
seit 1989 Angestellter bei den Stadtwerken Krefeld 

Zwölf Jahre spielte und schoss sich der "Lola" sich zu den schon legendären Bundesligazeiten in die Herzen der Fans. Er stand für Tore und Fairness auf dem Eis. In Düsseldorf galt er mit dem Phänomen Dick Decloe als die "Torfabrik" vom Dienst schlechthin.

 Spielsaison

Saison

Team

Liga

Sp.

Tore

1969- 70

Krefelder EV

1. BL

36

12

1970- 71

Krefelder EV

1. BL

36

17

1971-72

Krefelder EV

1. BL

32

17

1972-73

Krefelder EV

1. BL

40

40

1973-74

Krefelder EV

1. BL

36

21

1974-75

Krefelder EV

1. BL

36

21

1975-76

Krefelder EV

1. BL

36

28

1976-77

Krefelder EV

1. BL

36

25

1977-78

Krefelder EV

1. BL

46

28

1978-79

Düsseldorfer EG

1. BL

41

42

1979-80

Düsseldorfer EG

1. BL

47

19

1980-81

Düsseldorfer EG

1. BL

36

13

1981-82

Krefelder EV

2. BL

40

31

1982-83

Krefelder EV

2. BL

46

37

1983-84

Krefelder EV

2. BL

40

16

1984-85

Krefelder EV

2. BL

59

26

1985-86

Neusser EV

OLN

32

29

1986-87

Neusser EV

2. BL

47

14

 

 

 

   

 

 12 Jahre

1. Bl

464

285

         

 

  7 Jahre

2. Bl

232

124

 

 

 

 

 

 

  1 Jahr

OLN

32

29

 

 

 

 

 

Total

 20 Jahre aktiv

Bl1 + Bl2

696

409

 

 

WM 1954:  Die Russen kommen! - Sbornaja erstmals bei einer Weltmeisterschaft

Bei der Weltmeisterschaft 1954 in Stockholm gab es nur ein Thema, „Die Russen kommen“. Erstmals sollten die geheimnisumwitterten Neulinge aus Moskau in einem WM-Turnier aktiv dabei sein. Wie spielen die Sowjets gegen Titelverteidiger Kanada, war die große Frage bei diesem Turnier. Und dann kamen sie. Die großen weißen Buchstaben CCCP  (übersetzt: SSSR /Union der sozialistischen Sowjetrepubliken) leuchteten auf den roten Tirkots Auf dem Kopf  trugen die kräftigen  Cracks aus dem Osten diesen ledernen Radrennfahrer-Kopfschutz oder Kappen der Panzerfahrer. Die Stöcke waren riesige Prügel. Dann begann die Aktion: „Die Sbornaja kam, sah und siegte“. Gegen Gastgeber Schweden gab es ein 1:1, die restlichen Gegner wurden deklassiert: CSSR 5:2, Finnland 7:1, BR Deutschland 6:2, Norwegen 7:2 und Titelverteidiger Kanada 7:2. Der erste Weltmeistertitel konnte nach Moskau gemeldet werden. Der Begriff „Russisches Eishockey“ war geboren. Sie zauberten mit dem Puck, beherrschten alle taktischen Anweisungen ihres großen Lehrers Arkadi  Chernyshev. Fast körperlos tricksten sie ihre Gegner aus, waren schnell und hatten eine tolle Kondition. Der Kopf des Teams war Vsevolod Bobrov, ein genialer Centerstürmer, der auch in Bandy- und Fußball-Nationalteam der UdSSR spielte. Dazu der überragende Verteidiger Gennik Sidorenko und Puckzauberer Evgeni Babitsch. Den Kern der Mannschaft bildeten wie später auch, die Pucksoldaten des Armeeklubs CSKA Moskau.
Ein Neuling als Weltmeister, das gab es noch nie in der WM-Geschichte. Die „Federazija Hokkeja SSSR“ wurde erst 1952 in den Weltverband aufgenommen. Das „kanadische Eishockey“ wurde nach Aussage der Russen erst nach 1945 begonnen. Davor spielte man nur Bandy. So ganz stimmte das nicht, denn Russland war schon 1911 Mitglied im Weltverband, wurde aber wieder ausgeschlossen, weil es kein Verband war, der sich da angemeldet hatte, sondern nur der Petersburger Schlittschuhclub. Es gibt auch Fotos von Eishockeyspielern, die 1940 agierten. Aber „offiziell“ nannten die Politfunktionäre aus Moskau eben 1945/46 als Startjahr. 1954 begann einen sensationelle Serie von Medaillen und Titelgewinnen für die Sbornaja, wie man die Eishockey-Nationalmannschaft Zuhause nannte. Achtmal Olympiasieger, 24 mal Weltmeister (UdSSR/GUS) und 27 mal Europameister, sowie ein Sieg beim Canada-Cup (1981). Dazu weitere vier Olympia- und 13 WM Silber- oder Bronzemedaillen. Die Trainer wie „Schleiffer“ Anatoli Tarasov, „Väterchen“ Boris Kulagin oder bis heute „General“ Viktor Tichonov (Foto) prägten das Spiel der Sbornaja.

Superstars wie der weltbeste Torhüter aller Zeiten, Vladislav Tretjak, die Super-Blueliner Alexander Ragulin, Valeri Vasiljev, Vyacheslav Fetisov oder Alexander Kasatonov und die Puckkünstler der Paradereihe mit Boris Michailov, Vladimir Petrov und Valeri Charlamow in den 70er Jahren, oder die Superlinie mit Sergej Makarov, Igor Larionov und Vladimir Krutov in den 80er Jahren gehören zu den Unvergessenen der Sbornaja. Nach der politischen Wende Anfang der 90er Jahre ließ die Erfolgsserie nach. Die Stars wanderten in die nordamerikanische Profiliga NHL ab und der militärische Druck, der hinter den Trainern stand war vorbei. 1992 gab es noch einmal olympisches Gold, 1993 gewann die Sbornaja den letzten WM-Titel. Die Plätze fünf bis zum skandalösen neunten Rang bei der WM 2000 sprangen heraus. Trainer scheiterten, Spieler streikten oder wollten nicht – kurz gesagt, die Russen verwandelten sich von der Puck-Wundernation in ein ganz gewöhnliches Land. Für die WM 2004 in Prag hat der 73jährige Altmeister Viktor Tichonov wieder das Traineramt übernommen.

 

Urlaub fand nicht statt

Heute starten unsere DEL-Stars kurz nach dem letzten Saisonmatch Richtung Flughafen. Die Übersee-Cracks fliegen in die Heimat. Das in der DEL verdiente Geld erlaubt einen sorgenfreien Sommer auf dem Golfplatz. Die einheimischen Puckjäger zieht es in den sonnigen Süden. Mit Frau oder Freundin logiert man in besten Häusern und genießt die eislose Zeit. Ausnahmen gibt es natürlich auch. Da wird weiter Sport betrieben. Einige ziehen die Fußballstiefel an, andere spielen Inline-Hockey. Wenige sind auf der suche nach einem neuen Klub. Der Agent hilft dabei.

Damals war das nicht so schön und sorgenfrei. Die Bundesliga-Stars der 60er Jahre waren ausnahmslos berufstätig. Als Angestellte oder Handwerker verdienten sie ihr Geld. Die mageren Gagen aus dem Eishockey waren eine „Zugabe“. In Füssen, wo man Meistertitel in Serie gewann, gab es zehn Mark für einen Heimsieg und das Doppelte für einen Auswärtserfolg. Monate mit 80 bis 100 Mark waren Erfolgszeiten.

Es gab auch nicht so viele Saisonspiele. 20 Partien pro Spielzeit. Keine Play-offs . Hinzu kamen noch Freundschaftsspiele und diverse Pokalwettbewerbe. Die Mitglieder der Nationalmannschaft hatten drei bis vier Vorbereitungsspiele und ihre jährliche Weltmeisterschaft. Für dieses Programm opferten die Aktiven  in den meisten Fällen ihren gesamten Jahresurlaub. Manchmal reichte das nicht und man nahm unbezahlten Urlaub. Und trotzdem war der Leistungsstand im Vergleich mit den anderen Nationen höher als heute. Füssen gewann zweimal den Spengler-Cup in Davos. Die Nationalmannschaft gehörte fast immer zu den internationalen Top-Teams in Europa. Die WM-A-Gruppe bestand aus sechs, später acht Mannschaften.

Da war es gar nicht so leicht, sich in der Eliteklasse zu halten. Sicher hat man sich mittlerweile international den besten Nationen angenähert und kassiert keine zweistelligen Niederlagen mehr – aber man ist auch von ehemaligen Exoten in der Rangliste überholt worden. Zum Schluss noch das Fazit eines Cracks der 60er Jahre: “Die verdienen heute wesentlich mehr als wir, aber wir hatten wesentlich mehr Spaß als die derzeitigen DEL-Cracks.“ 

Hans Rampf Bundestrainer, Meistermacher und Trainerausbilder

Hans Zach ist heute Bundestrainer und stammt bekanntlich aus Bad Tölz. Einer seiner Vorgänger heißt Hans Rampf und der ehemalige Meistertrainer wurde am 02. Februar 1931 in Bad Tölz geboren. Den Beruf des Friseurmeisters erlernte, wie man sportlich Meister wird konnte mit seinem damaligen Lebensmittelpunkt Eishockey beweisen. Er absolvierte von 1945 bis 1964 640 Spiele für den EC Bad Tölz. Der Allrounder war  Leitfigur für den EC Bad Tölz. Von 1961 bis 1964 war er als Spielertrainer aktiv und gewann mit seinem Verein 1962 den deutschen Meistertitel. Nach der Spielzeit 1964/1965 beendete er Spielertrainer-Karriere in Holzkirchen.
Danach wurde die Trainertätigkeit sogar zu seinem Hauptberuf. Und in diesem Beruf war er erfolgreich. Mit der Düsseldorfer EG feierte 1967 die Deutsche Meisterschaft (DEB-Präsident Rainer Gossmann stand damals im Tor). Es folgten die Stationen SC Riessersee, Augsburger EV und nochmals EC Bad Tölz. 1975 bis 1977 war Hans Rampf zunächst Nachwuchs-Bundestrainer. Von 1977 bis 1981 übernahm er dann das Amt des Bundstrainers. Bei vier Weltmeisterschaften und den Olympischen Spielen von 1980 war er in dieser Position, ehe er von 1981 bis 1992 wieder für den DEB-Nachwuchs verantwortlich war. Von 1992 bis 1996 war der Bad Tölzer dann für die Trainerausbildung im DEB und im Fachbereich Eishockey an der Sporthochschule Köln verantwortlich.

Über 50 Jahre Eishockey, 101 Länderspiele (18 Tore) absolvierte er für Deutschland und wurde 1953 Vizeweltmeister. Zwei deutsche Meisterschaften gewann er als Vereinstrainer, wurde Bundestrainer, anschließend Ausbilder und Mentor für aufstrebende Talente und Trainer. Folgerichtig wurde er Mitglied der Ruhmeshalle Deutschland.  

 

Portrait Erich Kühnhackl
-jetzt Trainer EV Regensburg/2. Bundesliga

 

Pos.

Geboren

Geburtsort

Vereinstrainer

A-LS

Tore

V

17.10.1950

Citice/CZE

zuletzt 2005/2006 - EV Regensburg 2. Bl

211

131

Ein Idol und Torjäger
Erich Kühnhackl, oder: Der Pucksport ist sein Leben "Erich Kühnhackl?" "Klar, kenn ich!" Der Name Erich Kühnhackl ist ein Begriff in Deutschland - und darüber hinaus. Wer den Namen hört, verbindet diesen sofort mit Eishockey - und so wird es immer bleiben, auch wenn der "Lange" so langsam in die Jahre gekommen ist, in denen man die Erfahrung weitergibt, an Jüngere beispielsweise. Und das ist gut so. Was hat der Stürmer aus Landshut nicht alles erlebt in seiner langen Karriere. Citice - Sokolv - Landshut - Köln - Olten - Landshut - Erding. Das waren bzw. sind die herausragenden Eishockeystationen von Erich Kühnhackl.

Am 17. Oktober 1950 wurde er als Sohn deutscher Eltern in Citice (Tschechoslowakei) geboren. Schon früh war der lange Mittelstürmer (1,96 Meter) der Spieler schlechthin, wo immer er auch spielte. So als 17-Jähriger zuerst beim tschechoslowakischen Zweitligisten Banik Sokolov und prompt beim EV Landshut, nachdem seine Eltern 1968 in die niederbayerische Stadt zogen. Am 21. September 1968 startete er dort seine eindrucksvolle Karriere. Sein größter Erfolg war auch der der deutschen Mannschaft in den Nachkriegsjahren: Der Gewinn der Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen von Innsbruck 1976. Und er war beim entscheidenden 4:1-Erfolg des Teams von Bundestrainer Xaver Unsinn über die USA der Wegbereiter, da er an allen vier Treffern beteiligt war. 1985 beendete er seine internationale Laufbahn.

20 Spielzeiten hat er als Aktiver absolviert, ehe er 1989 als 39-Jähriger Trainerassistent in Landshut von Karel Gut wurde. Ende 1990 wurde er Nachfolger von Karel Gut in Landshut sowie Assistenztrainer vom amtierenden Bundestrainer Xaver Unsinn. Dessen Nachfolger wurde er nach Krankheit von Xaver Unsinn bei der WM 1990 in Bern. Mit einem punktgenauen 4:0-Efolg gegen Norwegen konnte er trotz widriger Umstände bei dieser WM in der Schweiz die A-Klasse für Deutschland erhalten.

Nach der Zeit als DEB-Nachwuchstrainer ist der Vater von Silke und Kevin (beide im Eishockey aktiv) jetzt Bundesliga-Trainer beim rein deutschen Team der Erding Jets. Mit den Jets des TSV Erding schaffte er in der letzten Saison den Aufstieg in die 2. Bundesliga.

Erich Kühnhackls Rekorde
Deutscher Meister 1970 und 1983 mit dem EV Landshut
1977 und 1979 mit dem Kölner EC
Spieler des Jahres: 1978, 1980 und 1983
Gustav-Jaenecke-Pokal für den besten Skorer: 1973, 1974, 1977, 1978, 1979, 1980, 1983, 1984

Bundesliga-Rekorde
König der Torjäger 1979/1980: 83 Tore in 48 Spielen
Skorerkönig 1979/1980 mit 155 Skorerpunkten (83 Tore, 72 Beihilfen)

Die Skorerpunkte seiner aktiven Laufbahn: 1431 Punkte
Die Tore in seiner Karriere: 724 Tore
211 internationale Einsätze
Bronzemedaille Olympia 1976 (Innsbruck)
WM in Kattowitz: 7 Tore in zehn Partien
WM-Skorerkönig 1978 Prag: 16 Punkte (8 Tore, 8 Beihilfen)
Skorerkönig Olympia 1984 in Sarajevo: In sechs Spielen 14 Punkte (8 Tore, 6 Beihilfen) Meiste Länderspieltore (131 Tore)

In 20 Spielzeiten
à 774 Bundesligaspiele
à 724 Tore à 707 Assists
à 1431 Skorerpunkte
à 1110 Strafminuten.

Weitere Beispiele seiner Torjägerqualitäten:
29. Oktober 1971 5 Tore von Erich Kühnhackl (EVL) im Spiel Krefelder EV - EV Landshut (3:9)
30. September 1973 4 Tore von Erich Kühnhackl (EV Landshut) im Spiel Düsseldorfer EG - EV Landshut (4: 7)
7. Oktober 1977 4 Tore von Erich Kühnhackl (KEC) im Spiel Kölner EC - Berliner SC (6:1)
1. Oktober 1978 5. Tore von Erich Kühnhackl (KEC) im Spiel Kölner EC - ESV Kaufbeuren (14:2)

Der deutsche Nationalspieler von 2006

Aus der Gesamtsicht haben fast alle heutigen Nationalspieler den gleichen Weg hinter sich - Ausnahmen bestätigen die Regel. Irgendwann bekam man im Alter von fünf bis sechs Jahren Schlittschuhe geschenkt. Es ging mit Papa, Mama oder Opa zur nächsten Kunsteisbahn – in ländlichen Gegenden zu nächsten zugefrorenen See.

Nach den ersten eigenen Schritten wurde man Vereinsmitglied. Dort begann die Ausbildung mit der Laufschule. Zahlreiche Trainer begleiteten die Jungspunde bis in die hohen Leistungsklassen. Dazwischen wurden Talente schon im Landesverband entdeckt und gefördert. Wenn irgend möglich musste man drei bis viermal pro Wochen auf das Eis. Schule oder Berufsausbildung kam dazu. Neben dem Spielbetrieb im Verein kamen noch diverse Auswahlspiele, und ab 18 Jahren war man dann schon Weltmeisterschaftsteilnehmer der U-18 oder U-20 WM. Dann begann der schwere Weg in die DEL. Es gab DEL-Klubs, deren Junioren deutscher Meister wurden und trotzdem schaffte kein Spieler den Sprung in das Ligateam.

Die „Eishockey-Firmen“ der DEL holen sich lieber Gastspieler aus Übersee, statt den Jungen aus dem eigenen Verein eine Chance zu geben. Der Erfolgsdruck ist der Vater dieser Methode. Um so mehr muss man die Jungs bewundern, die sich trotzdem durchsetzen und sogar in das Nationalteam kommen, wo sie in der höchsten Leitungsklasse, der WM-A-Gruppe spielen. Im DEL-Klub haben sie optimale Bedingungen. Zweimal täglich Training, hervorragende medizinische Betreuung, Massagen, Körperpflege, taktische Schulung. und modernste Ausrüstung Dazu ein Leasingauto und eine gute Bezahlung. Eigentlich der Traumberuf einen jungen Mannes.

                 

Ohne Training keine Leistung.

Der Vergleich des Eishockeyspiels von damals und heute ist gewaltig. Aus den Autodidakten der 20er und 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts wurden nach neuesten Methoden ausgebildete Berufssportler. Aus den talentierten Hobbysportlern von einst sind auf hohem Standart spielende Puckhandwerker geworden. Wir versuchen hier einen Vergleich von DAMALS und HEUTE. Wir stellen die Karriere und den Ausbildungsweg von Oldies der 20er bis 50er Jahre  und aktuellen DEL-Profis, von Cracks aus der „Russischen Schule“, oder in Übersee aufgewachsenen Spitzenspielern gegenüber.

 

Ultraschall Stress-Echo

Saisonvorbereitung  DAMALS UND HEUTE. Da liegen Welten dazwischen. Damals –wir gehen rund 35 Jahre zurück, war bei uns das Wort „Sommertraining“ fast ein Schimpfwort. Trainerikone Mike Daski war einer der Vorreiter in Sachen Sommer- oder Trockentraining. Davor gab es das nicht. Jeder Eishockeyspieler hatte seinen Ausgleichsport. Meist spielte man Tennis, einige waren aktive Fußballer, der spätere Bundestrainer Hans Rampf war z.B. ein guter Leichtathlet. Die Ostblock-Profis absolvierten schon in den 50er Jahren ein vom Verein organisiertes  Sommertraining. „Die Meisterschaft wird im Sommer gewonnen“, konstatierte Sommertraining-Guru Anatoli Tarasov in Moskau. Er trieb seine Puck-Soldaten bis zu sieben Stunden täglich über die Piste und durch den Kraftraum. Ein gezieltes Sommertraining der Vereine war bei uns nicht üblich. Ähnlich war es in Übersee. Da spielten die hoch dotierten Profis Golf. Die „Mitläufer“ mussten damals arbeiten um die Familie zu ernähren. In der Bundesrepublik waren alle Spieler berufstätig und Eishockey war ein „Nebenjob“. Anfang der 70er Jahre gab es dann, nicht gerade zur Freude der Aktiven, das Sommertraining. Nach Feierabend ging es ab zum Waldlauf, auf die Tartanbahn und zur Gymnastik. Ab und zu ein Fußballspiel, das war schon eine Erholungsphase. Viele Trainer ordneten  Basketball an. Eines aber hatten alle gemeinsam. Man wartete auf Natureis oder den Start der Kunsteis-Saison.

Heute gibt es kaum ein Sommer-Trockentraining. Die Spieler „sollen“ fit und gut vorbereitet im August zum Team kommen. Dann geht es sofort auf das Eis. Nur wenig Konditionstraining neben dem Eis wird praktiziert. Spötter meinen, „das Einkleiden der Cracks dauert heute länger als der Waldlauf !“ Kaum ein Unterschied zu den Vorbereitungen in Übersee, die von den von dort angereisten Trainern übernommen werden. Außer der Tatsache, das ein NHL-Team mit bis zu 40 Mann in das Camp geht, wo dann aussortiert wird. Das entfällt bei uns. Statt dessen wird z.B. die „Zusammensetzung der Atemwege“ gemessen. Man sucht zu erkennen wie viel Sauerstoff der Spieler einatmet und abgibt. Mit Ultraschall finden „Stress-Echo-Messungen“ am Herzen statt. Die Cracks müssen statt zum Waldlauf, zum Kardiologen ! Aus dem Ohrläppchen wird Blut entnommen und analysiert. Dass einige der Übersee-Cracks dicke Rettungsringe um die Hüften haben, wird kaum registriert – höchsten von Trainingsbeobachtern. Aber was zählt schon deren Meinung, wenn man doch einen Kardiologen hat ! Man versucht die Cracks, um Gehälter zu sparen, in der halben Zeit wie früher fit zu bekommen. Das ist der Unterschied zwischen DAMALS UND HEUTE.