Brüssel/Berlin/Duisburg, 27.
Januar 2025 - Die am Donnerstag angenommene
Entschließung verurteilt die systematische
Geschichtsfälschung durch das russische Regime zur
Rechtfertigung seines Angriffskriegs gegen die
Ukraine.
In dem angenommenen Text weist das Parlament die
historischen Ansprüche des russischen Regimes
zurück, die darauf abzielen, die eigenständige
kulturelle und historische Identität der Ukraine zu
vernichten. Das Parlament verurteilt zudem, dass die
Russische Föderation keinerlei Rechenschaft über die
Verbrechen der Sowjetunion abgelegt hat und die
geschichtswissenschaftliche Forschung vorsätzlich
behindert. Diese Praktiken hätten dazu beigetragen,
dass das derzeitige russische Regime aufs Neue eine
imperialistische Politik betreiben und die
Geschichte für seine kriminellen Zwecke
instrumentalisieren kann.
Die EU muss den Kampf gegen russische
Desinformation verstärken
Das Parlament fordert die EU und ihre
Mitgliedstaaten nachdrücklich auf, ihre Bemühungen
zu verstärken, und umgehend und strikt gegen
Desinformation, Informationsmanipulation und
Einflussnahme aus Russland vorzugehen, zu
intensivieren und abzustimmen. Damit sollen die
Integrität der demokratischen Abläufe geschützt und
in den Mitgliedstaaten die Widerstandsfähigkeit der
Gesellschaft gestärkt werden. Die Abgeordneten
weisen auf die Notwendigkeit hin, tatkräftig
Medienkompetenz zu fördern und Qualitätsmedien sowie
professionellen Journalismus und die Erforschung
neuartiger Technologien zur hybriden Einflussnahme
zu unterstützen.
• Parlament weist Russlands historische Ansprüche
gegenüber der Ukraine als Mittel zur Rechtfertigung
eines illegalen Krieges zurück
• Sanktionen gegen russische Medien, die
Desinformation verbreiten, müssen ausgeweitet werden
• Besorgnis über die Entscheidung einiger
Social-Media-Unternehmen, Regelungen zu
Faktenprüfung zu lockern
Die Entschließung fordert die EU auch auf, ihre
Sanktionen gegen Medienunternehmen aus Russland
auszuweiten, die mit Desinformationskampagnen den
Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine
unterstützen und rechtfertigen. Sie fordert die
EU-Länder auf, diese Sanktionen rasch und sorgfältig
umzusetzen und ausreichende Mittel bereitzustellen,
um wirksam gegen diese hybride Kriegsführung
vorzugehen. Die Abgeordneten wollen außerdem, dass
die EU ihre Unterstützung für die unabhängigen
russischsprachigen Medien im Exil verstärkt, damit
in der russischsprachigen Medienlandschaft auch
andere Stimmen Gehör finden.
Tiefe Besorgnis über die Lockerung von
Regelungen zu Faktenprüfung durch
Social-Media-Unternehmen
Das Parlament zeigt sich zutiefst besorgt darüber,
dass die Führung bestimmter Social-Media-Unternehmen
angekündigt hat, die jeweiligen Regelungen zu
Faktenprüfung und Moderation zu lockern, wodurch den
Desinformationskampagnen Russlands in der ganzen
Welt noch stärker Vorschub geleistet wird. Die
Abgeordneten fordern die Europäische Kommission und
die Mitgliedstaaten auf, als Reaktion auf diese
Ankündigungen von Meta und bereits zuvor jene von X,
das Gesetz über digitale Dienste strikt
durchzusetzen und dieses Vorgehen auch als wichtigen
Teil des Kampfes gegen Desinformation aus Russland
zu begreifen.
Die Entschließung wurde mit 480 Ja-Stimmen bei 58
Gegenstimmen und 48 Enthaltungen angenommen.
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