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Volksbank Rhein-Ruhr mit erneut ausgezeichnetem Bilanzergebnis
Ab 2014 umfangreiche 30-Millionen-Euro-Sanierung des Domizils Düsseldorfer Straße?

Duisburg, 19. Februar 2013 - Die Gesichter der drei Vorstandsmitglieder der Volksbank Rhein-Ruhr zu Beginn der Bilanzpressekonferenz drückten Zufriedenheit aus.

Thomas Diederichs (Bildmitte), Oliver Reuter (links) und Carsten Soltau vermittelten ein Bild, das in diesen finanzwirtschaftlich schwierigen Zeiten längst nicht auf den Vorstandsetagen aller Banken zu sehen ist. Dennoch sparte der Vorstand nicht mit kritischen Worten. Thomas Diederichs: "In Zeiten von Euro-, Staatsschulden- und Wirtschaftskrisen, aufkommender Regulierungswut und gesetzlich auferlegtem Verwaltungsaufwand fällt es den regional tätigen Banken immer schwerer, bei dem verschärften Wettbewerb mitzuhalten. Der aus der Brüsseler und Berliner Regulierungswut resultierende extreme Verwaltungsaufwand nimmt uns die Zeit für intensive Beratungsgespräche und Konzentration auf das Kerngeschäft. Wir müssen jeden Tag aufs Neue Flexibilität und Kreativität entwickeln, um den Widrigkeiten der herrschenden Wettbewerbssituation zu begegnen. Denn wir sind anders als die Deutsche Bank oder die Commerzbank, die Milliarden vom Staat kassiert haben, und jetzt mit Dumpingpreisen den Markt ruinieren."

Anlässlich der Vorstellung des vorläufigen Bilanzergebnisses (die Bilanz der Bank wird durch die Vertreterversammlung noch offiziell festgestellt) sprach Thomas Diederichs durchweg Klartext: "Wir Genossenschaftsbanken sind anders als andere und haben keine staatlichen Mittel in Anspruch genommen und lassen uns nicht von Steuerzahlern am Leben halten. Ganz einfach deshalb nicht, weil wir kerngesund sind! Und genau das hat auf europäischer Ebene in Brüssel immer noch kaum jemand verstanden."
Dass die Volksbank Rhein-Ruhr erneut ein sehr gutes Ergebnis vorlegen kann, liegt für Diederichs auch an der Nähe der Bank zu Mitgliedern und Kunden. Und daran wurde bei der Volksbank Rhein-Ruhr auch im letzten Jahr gearbeitet: Eine neue Geschäftsstelle in Duissern ist eröffnet worden, die Geschäftsstelle Alt-Hamborn hat neue Geschäftsräume am Alt-Markt bezogen. Die Geschäftsstelle Lintorf wurde komplett modernisiert und in Rheinhausen hat Ende 2012 eine Umbaumaßnahme begonnen, die in wenigen Wochen abgeschlossen sein wird. Thomas Diederichs: "Maßnahmen, die mit dazu beigetragen haben, dass wir auch im Geschäftsjahr 2012 erfolgreich gewesen sind. Erfolgreich vor allem deswegen, weil wir vor Ort auf die Kompetenz und Erfahrung unserer Mitarbeiter setzen. Weil wir die Sprache der Menschen in unserer Region sprechen und weil wir selbst lebendiger Teil der Region sind. Eine Tatsache, die sich auch in Zukunft nicht ändern wird."

Auszeichnungen

 Bestätigt wurde der Erfolg im letzten Geschäftsjahr auch dadurch, dass die Genossenschaftsbank zum dritten Mal in Folge von Focus Money als "Beste Bank in Duisburg-Privatkundenberatung" ausgezeichnet worden ist. Erstmalig erhielt sie von Focus Money auch die Auszeichnung als "Beste Jugendbank in Duisburg" und der Fernsehsender n-tv prämierte die Volksbank Rhein-Ruhr vor wenigen Tagen mit dem "Deutschen Servicepreis 2013" in der Kategorie Banken. Das heißt, die Volksbank Rhein-Ruhr gehört mit Blick auf die Privatkundenberatung zu den besten drei Banken in Deutschland! Auch das kulturelle und soziale Engagement der Volksbank Rhein-Ruhr, so Diederichs, kann sich sehenlassen. Erarbeitet wurde dieses Ergebnis von 284 Mitarbeitern in insgesamt 22 Filialen, wobei allen klar ist, dass 2012 ein außerordentlich erfolgreiches Jahr war. Boni-Zahlungen gibt es übrigens bei der Volksbank nicht.

Engagement
Rund 175.000 Euro gab die Bank im letzten Jahr für die Unterstützung wichtiger Projekte aus. Mit zahlreichen Veranstaltungen, bei denen sich die Bandbreite vom Kammerkonzert über Kabarett, Weihnachtsmarkt und Unternehmertag bis hin zu Schulranzen­messen und Kinovorpremieren spannte, zeigte die Bank Flagge. Auf dem Erreichten auszuruhen ist nicht Ziel der Volksbänker.

Investitionen und Sanierung

Das gilt auch für die dringend angesagt Sanierung des Domizils an der Düsseldorfer Straße. "Wir haben bislang keine Baubeschreibung oder einen Bauantrag, wir haben lediglich ein internes Baubuch, in dem wir die die Gesamt-Bruttogeschossfläche von rund 9000 Quadtrameter und die etwa 4000 Quardratmeter Nutzfläche kennen", erklärte Oliver Reuter. Das gesamt Areal entlang der Düsseldorfer Straße, Börsenstraße und das jetzt nach dem Auszug der AWO leerstehende Eckgebäude Börsenstraße/Vom Rath-Straße beinhaltet schon ein enormes Sanierungs- und Investitionsvolumen.
"Es ist schon so", ergänzte Thomas Diederichs, "das wir zum jetzigen Zeitpunkt keine genaue Kosten des Projektes kennen, gehen aber von rund 30 Millionen Euro aus. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass die Aussagen zum Bereich Denkmal , wir nicht von irgendwelchen Funden betroffen sind, Bestand haben. Ein Projekt mit Denkmaleinstufung würden wir erst gar nicht starten", legte er sich zu diesem Thema definitiv fest. Man will auch gern abwarten, wer das bisherige Gebäude der Stadtbibliothek umfunktionieren wird. Es könnten sich interessante nachbarschaftliche Aspekte ergeben, die man gern miteinander planen würde.

Klar ist, dass eine Kernsanierung mit neuer ansprechender Fassade der Düsseldorfer Straße in diesem zentralen Bereich gut tun würde. Für die Volksbank könnte die Bauphase von 2014 bis 2016 stattfinden. Für den Übergang will man  ein enstprechendes Gebäude in der Nähe beziehen.  

 

 

Mitgliederzuwachs
Zufrieden zeigte sich der Vorstand, dass die Zusammenarbeit mit den mehr als 26.800 Mitgliedern und über 71.000 Kunden gute Früchte getragen hat. 1.851 neue Mitglieder haben im letzten Jahr den Weg zur Volksbank Rhein­Ruhr gefunden.
Die Kreditinanspruchnahmen konnten um 36 Mio. Euro auf 771 Mio. Euro ausgeweitet werden. Motor des Wachstums waren vornehmlich gewerbliche Kreditwünsche. Über eine "Kreditklernrne" konnte Soltau wie sein Kollege Diederichs nicht mal lächeln: "Nicht bei uns! Die Kreditversorgung der mittelständischen Wirtschaft ist so günstig wie seit Langem nicht mehr."
Mit einem Blick nach vorne und auf Basel III sagte Carsten Soltau: "Ohne jedes Augenmaß wird auch die kleinste regionale Bank bis zum letzten Federstrich reguliert. Das kostet nicht nur Kraft und Nerven, sondern auch Geld, das statt in Wachstum in Verwaltung fließt!"

Im Bereich der Kundeneinlagen musste die Volksbank Rhein-Ruhr einen Rückgang um 16 Mio. Euro auf 825 Mio. Euro hinnehmen. Während die eigenen Inhaberschuldverschreibungen um 23 Mio. Euro gestiegen sind. Soltau: "Aufgrund der Zinspolitik der EZB sind die Zinsen extrem niedrig und unsere Kunden sind nur wenig interessiert, Gelder langfristig anzulegen." Mit dem Betriebsergebnis von 10,2 Mio. Euro zeigte sich Carsten Soltau sehr zufrieden. Es sei, sagte er, das drittbeste Ergebnis in der Geschichte der Bank. Und die dauert immerhin schon fast 150 Jahre erfolgreich an.

 

Zweitbeste Nachsteuerergebnis bringt gute Dividende
Alles in allem hat die Genossenschaftsbank das zweitbeste Nachsteuerergebnis in der langen Bankgeschichte erreichen können. Und davon profitieren auch die Eigentümer der Bank. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Vertreterversammlung, dem höchsten Gremium der Volksbank Rhein-Ruhr, vorschlagen eine Dividende auf die Geschäftsguthaben in Höhe von 6 % zu zahlen. Mit Blick auf das aktuelle Zinsniveau ist das eine äußerst attraktive Verzinsung der Geschäftsguthaben.
Wesentlich pessimistischer zeigte sich Soltau beim Ausblick auf die kommenden Monate des Jahres 2013. Aufgrund des extrem niedrigen Zinsniveaus, der steigenden Kosten und explodierenden regulatorischen Anforderungen sei mit spürbaren Einschnitten zu rechnen. Es gälte nun, dies auf der Ertrags- und der Kostenseite möglichst zu kompensieren.
Soltau: "Als Genossenschaftsbank sind wir uns allerdings auch der besonderen Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitern und den Menschen in unserer Region vollauf bewusst. Die "Kahlschlag-Methoden" der privaten Großbanken werden sie daher bei uns nicht finden. Wir gehen mit Augen­maß vor. Unser Ziel ist nicht die Gewinnmaximierung, sondern unseren Beitrag für die Entwicklung der Bürgergesellschaft zu maximieren." Über den Jahresabschluss und die Gewinn- und Verlustrechnung der Bank wird die Vertreterversammlung am 23. April beschließen.  Harald Jeschke