MSV
verpflichtet Routinier Daniel Ginczek
Protestaktion der Landwirte in Duisburg Für
Montag (8. Januar) hat eine Privatperson eine Versammlung
angemeldet, um gegen die geplanten Streichungen von
Agrarsubventionen zu demonstrieren. Die Demonstration wird in
Form eines Fahrzeugkonvois mit 30 erwarteten Teilnehmenden
stattfinden und in Voerde startend über Duisburg und Oberhausen bis
hin nach Dinslaken verlaufen. Der Fahrzeugkonvoi erreicht
voraussichtlich um 7:30 Uhr in Walsum an der Grenze zu Dinslaken das
Duisburger Stadtgebiet.
Die Polizei weist darauf hin, dass es während des Aufzuges zu
nicht unerheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen in den Stadtteilen
Walsum, Marxloh, Bruckhausen, Beeck, Laar, Ruhrort, Kasslerfeld,
Obermeiderich kommen kann. Wir appellieren daher an alle betroffenen
Verkehrsteilnehmenden: Stellen Sie sich bitte auf entsprechende
Verkehrsstörungen ein und bringen Sie Geduld mit. Unterlassen Sie
riskante Verkehrsmanöver, um nicht sich oder andere in Gefahr zu
bringen. Entsprechende Verkehrsverstöße wird die Polizei rigoros
verfolgen.
Abschaffung der Kinderreisepässe Wer mit dem
Kind verreisen möchte, braucht in der Regel für das Kind einen
Personalausweis, Reisepass oder Kinderreisepass – letzterer wird
jedoch aufgrund einer Gesetzesänderung der Bundesregierung im Herbst
2023 – seit dem 1. Januar nicht mehr ausgestellt und auch nicht
verlängert. Bereits ausgestellte Kinderreisepässe behalten ihre
Gültigkeit bis zu ihrer regulären Ablauffrist .
Der
städtische Bürgerservice weist darauf hin, dass für Reisen innerhalb
der Europäischen Union (EU) ein Personalausweis ausreicht. Soll das
Reiseziel hingegen außerhalb der EU liegen, benötigt man für Kinder
einen Reisepass. Auskunft über das jeweils benötigte Reisedokument
geben die Reise- und Sicherheitshinweise auf der Internetseite des
Auswärtigen Amtes. Bei der Ausstellung eines Personalausweises oder
Reisepasses müssen die Lieferzeiten der Bundesdruckerei
berücksichtigt werden.
Diese betragen aktuell beim
Personalausweis etwa zwei bis drei Wochen und beim Reisepass circa
drei bis vier Wochen. In Notfällen und bei kurzfristigen Reisen
können vorläufige Personalausweise bzw. Reisepässe beantragt werden.
Weitere Informationen, welche Dokumente für die Beantragung eines
Reisepasses benötigt werden, sind online abrufbar unter
www.duisburg.de (Stichwort: „Reisepass“).
Der
Personalausweis kostet für Personen unter 24 Jahren 22,80 Euro, für
Personen ab 24 Jahren 37 Euro. Der Reisepass kostet für Personen
unter 24 Jahren 37,50 Euro, für Personen ab 24 Jahren 70 Euro. Die
Ausweisdokumente können in allen sieben Bürger-Service-Stationen
beantragt werden. Für den Besuch einer Bürger-Service-Station ist
ein vorab gebuchter Online-Termin notwendig. Aktuell stehen den
Bürgerinnen und Bürgern Termine für jede Dienstleistung in einer der
sieben Bürger-ServiceStationen für den darauffolgenden Tag zur
Verfügung:
www.duisburg.de/termine
Übrigens zählen zu den meistgebuchten Dienstleistungen vor allem
die Beantragung von unterschiedlichen Ausweisdokumenten. Die
BürgerService-Stationen haben im Jahr 2023 insgesamt 266.877 Termine
für Bürgerinnen und Bürger angeboten. Im Vorjahr 2022 wurden 262.160
Termine wahrgenommen. Die Bürger-Service-Stationen bieten insgesamt
über 30 verschiedene Dienstleistungen an.
Der Kinderreisepass wird abgeschafft. Künftig brauchen auch Kinder
unter zwölf Jahren einen "normalen" Reisepass..Die Ausweisdokumente
können in allen sieben Bürger-Service-Stationen im gesamten
Stadtgebiet beantragt werden. Foto Ilja Höpping / Stadt Duisburg
Hallenbad Toeppersee hat am 8. Januar geschlossen
Wegen notwendiger Arbeiten an der Hauptwasserleitung
durch die Stadtwerke Duisburg bleibt das Hallenbad Toeppersee am
Montag, 8. Januar, geschlossen. Dafür muss die Wasserversorgung
unterbrochen werden, so dass Duschen und Toiletten an diesem Tag
nicht zur Verfügung stehen. Aktuelle Informationen gibt es im
Internet unter www.baederportalduisburg.de.
Klimakrise als globale Herausforderung – was können wir tun?
Klimaforscher Prof. Dr. Mojib Latif hält Kanzelrede in
der Duisburger Salvatorkirche Am Sonntag, 14. Januar 2024 steht um
17 Uhr weder eine Pfarrerin noch ein Pfarrer auf der Kanzel der
Duisburger Salvatorkirche, sondern Prof. Dr. Mojib Latif. Der
renommierte Klimaforscher vom Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung
Kiel, der u.a. auch Präsident der Akademie der Wissenschaften in
Hamburg und Präsident der Deutschen Gesellschaft CLUB OF ROME ist,
spricht in der Reihe der Kanzelreden als prominenter theologischer
Laie zum Thema Klimakrise als globale Herausforderung.
Prof. Dr. Mojib Latif (Foto: Jan Steffen, GEOMAR).
Er geht der Frage nach, wie wir als Gesellschaft auf die
Bedrohung durch den Klimawandel reagieren können. Einlass ist
bereits um 16 Uhr, das Platzangebot ist begrenzt. Der Eintritt ist
wie bei allen Kanzelreden in der Salvatorkirche frei.
Das
Format „Kanzelreden“ hat der Evangelische Kirchenkreis Duisburg
anlässlich des 400-jährigen Jubiläums der 1. Reformierten
Generalsynode entwickelt, die vom 7. bis 11. September 1610 in der
Salvatorkirche tagte.
Diese Synode hat nicht nur bleibend die Kirchenordnung der
Evangelischen Kirche im Rheinland geprägt, sondern hat auch erstmals
in der Geschichte der Kirchen Nicht-Theologen auf Augenhöhe und
gleichberechtigt in Entscheidungsprozesse einbezogen. Dieser Impuls
wurde in den Kanzelreden aufgenommen, wo gezielt Nicht-Theologen
gebeten werden, zu relevanten gesellschaftlichen Entwicklungen das
Wort zu ergreifen.
Dies haben seit 2010 u. a. Charlotte
Knobloch, Dr. Jürgen Schmude, Fritz Pleitgen, Manni Breuckmann,
Prof. Dr. Udo Di Fabio, Kai Magnus Sting, Prof. Dr. Norbert Lammert,
Dr. Gregor Gysi, Katrin Göring-Eckardt und Dr. Mark Benecke
getan. Infos zum Evangelischen Kirchenkreis Duisburg gibt es im Netz
unter www.kirche-duisburg.de.
HKD-Veranstaltungshinweis: Storchentreff – Infoabend für
werdende Eltern Am kommenden Montag, den 8. Januar um
18 Uhr, bietet die Helios St. Johannes Klinik Duisburg wieder den
Storchentreff an, einen Informationsabend für werdende Eltern. Das
bewährte Konzept bleibt: An diesem Abend vermitteln Ärzt:innen aus
Geburtshilfe und Neonatologie (Neugeborenenmedizin) sowie eine
Hebamme wissenswerte Informationen rund um Schwangerschaft, Geburt
und die erste Zeit von Mutter und Kind nach der Geburt.
Das Team geht aber auch auf die Abläufe der Schwangerschaft und der
Entbindung im Klinikum ein. Außerdem stehen die Expert:innen für
individuelle Fragen zur Verfügung. Die Veranstaltung findet an der
Helios St. Johannes Klinik im Veranstaltungsraum neben der Cafeteria
statt (Dieselstraße 185 in 47166 Duisburg). Da die Teilnahmeplätze
begrenzt sind, ist eine kurze Anmeldung per Telefon unter (0203)
546-30701 oder per E-Mail:
frauenklinik.hamborn@helios-gesundheit.de erforderlich.
Elternschule: Veranstaltungen und Kurse des Kreißsaals
am BETHESDA Krankenhaus Der Kreißsaal und die
Elternschule am BETHESDA Krankenhaus Duisburg laden zum Beginn des
neuen Jahres zu verschiedenen Informationsveranstaltungen und Kursen
ein. Am 17. Januar 2024 findet ab 18 Uhr der nächste
Kreißsaalinformationsabend für alle werdenden Eltern unter der
Leitung von Oberärztin Dr. Sarah Ariella Müller statt. Bei dieser
Gelegenheit werden in lockerer Atmosphäre alle wichtigen Fragen rund
um das Thema Geburt beantwortet, z.B.: Wann komme ich in die
Klinik? Wie läuft die Aufnahme ab? Was sollte ich
mitbringen? Wie werde ich betreut?
Veranstaltungsort ist der Eventraum im Park des BETHESDA
Krankenhauses. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Voranmeldung ist
nicht nötig. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden gebeten, vor
dem Haupteingang des BETHESDA zu warten. Sie werden dort vom
Kreißsaal-Team gegen 17:50 Uhr abgeholt.
Am 11. Januar 2024 startet in der Elternschule am BETHESDA
Krankenhaus der nächste „Fit für 2“-Kurs. Hebamme Jutta gibt an vier
Kursabenden jeweils ab 18 Uhr eine Einführung in ein modifiziertes
Pilatestraining. Die Übungen sind speziell auf die hohen Belastungen
abgestimmt, die während der Schwangerschaft auf Beckenboden,
Wirbelsäule, Bänder und Gelenke einwirken. Sie kommen dem ganzen
Körper zugute und führen zu einem gesteigerten Wohlbefinden.
Der Kurs kann ab der 13. Schwangerschaftswoche besucht werden.
Da es sich bei Schwangerschaftsgymnastik um eine Privatleistung
handelt, die nicht mit der Krankenkasse abgerechnet werden kann,
fällt eine Kursgebühr in Höhe von 40,- Euro an.
Ebenfalls findet im Januar an vier Terminen die
Wochenbettsprechstunde statt – damit der Start für Mutter und Kind
gut gelingt. Junge Mütter, die nicht durch eine Hebamme versorgt
werden, erhalten hier Antworten auf wichtige
Fragen z.B. zu Stillproblemen, Gewichtsentwicklung des Kindes oder
der Versorgung des Nabels. Am 10. Januar 2024, 17. Januar 2024 und
24. Januar 2024 stehen diverse Termine zur Auswahl. Die Beratung ist
kostenlos.
BETHESDA Krankenhaus Duisburg / Foto: EVKLN)
Die Online-Anmeldung für „Fit für 2“ und zur
Wochenbettsprechstunde finden Sie – zusammen mit weiteren
Informationen zu Veranstaltungen und Kursen der Elternschule am
BETHESDA Krankenhaus rund um die Themen Schwangerschaft und Geburt –
unter
www.evkln.de/ekb/klinik-fuer-frauenheilkunde-und-geburtshilfe.html.
Literaturvormittag im Begegnungscafé „Die Ecke“... mit
Option zum Selbstvorlesen Engagierte der Evangelischen
Kirchengemeinde Duisburg Meiderich servieren im Begegnungscafé „Die
Ecke“, Horststr. 44a, einmal im Monat zu Kaffeeduft und Kuchen auch
literarische Leckerbissen. Dafür sorgt u.a. Helga Dittrich, die
schöne Texte aussucht und liest. Besucherinnen und Besucher können
sich zudem wünschen, was vorgetragen werden soll; wer mag, kann auch
selbst vorlesen.
Weiter geht´s im neuen Jahr am Dienstag, 9. Januar 2024 von 10.30
bis 11.30 Uhr. Mehr Infos hat Yvonne de Temple-Hannappel, die
Leiterin des Begegnungscafés (Tel. 0203 45 57 92 70, E-mail:
detemple-hannappel@gmx.de). Infos zur Gemeinde gibt es im Netz unter
www.kirche-meiderich.de.
Helga Dittrich liest im Literaturcafé Meiderich vor (Foto:
www.kirche-meiderich.de).
Warum lässt Gott das zu? Gesprächsforum zu zentralem Thema
des christlichen Glaubens Die Evangelische
Versöhnungsgemeinde Duisburg Süd lädt zu einem Gesprächsforum zu
einem der zentralen Themen des christlichen Glaubens ein: Der Frage
nach dem ungerechten Leiden, das die stärkste Infragestellung des
Glaubens an einen Gott ist, der es gut mit den Menschen meint.
Anmeldungen sind noch bis zum 14. Januar möglich. Unter dem Titel
„Warum lässt Gott das zu?“ geht es im Huckinger Gemeindezentrum,
Angerhauser Str. 91, donnerstags von 19 bis 21 Uhr um „Warum das
ungerechte Leiden?
Ein Streifzug durch die Bibel“ (18. Januar), um die Frage nach
der Gerechtigkeit Gottes in Poesie und Literatur (25. Januar), um
„Trotzdem Ja zum Leben sagen“ (1. Februar) sowie um Antwortversuche
der Theologie (8. Februar). Das Gesprächsforum endet mit der Feier
eines thematischen Gottesdienstes in der benachbarten Huckinger
Kirche am 18. Februar 2024 um 11 Uhr. Vorbereitet wurde das
Gesprächsforum von einem Team der Kirchengemeinde, das mit Pfarrer
Bodo Kaiser durch die Abende führt. Die Teilnahme setzt keine
Vorkenntnisse oder Erfahrungen voraus.
Die Abende - alle
beginnen mit einem gemeinsamen Imbiss - bauen wie Schritte eines
Weges aufeinander auf. Begleitmaterialien erleichtern es, den
gemeinsamen Weg mitzugehen; Mitreden ist keine Bedingung, auch
Schweigen ist erlaubt. Die Teilnahme ist kostenfrei, die
Teilnehmerzahl ist jedoch begrenzt. Weitere Informationen und
Anmeldungen bei Pfarrer Bodo Kaiser (Tel.: 0203 / 60847747;
bodo.kaiser@ekir.de).
Huckinger
Gemeindezentrum zur honorarfreien Verwendung (Foto: www.evgds.de)
Pfarrer Eggen am Service-Telefon der evangelischen Kirche in
Duisburg „Zu welcher Gemeinde gehöre ich?“ oder „Wie
kann ich in die Kirche eintreten?“ oder „Holt die Diakonie auch
Möbel ab?“: Antworten auf Fragen dieser Art erhalten Anrufende beim
kostenfreien Servicetelefon der evangelischen Kirche in Duisburg.
Es ist unter der Rufnummer 0800 / 12131213 auch immer montags
von 18 bis 20 Uhr besetzt, und dann geben Pfarrerinnen und Pfarrer
Antworten auf Fragen rund um die kirchliche Arbeit und haben als
Seelsorgende ein offenes Ohr für Sorgen und Nöte. Das
Service-Telefon ist am Montag, 8. Januar 2024 von Lukas Eggen,
Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Ruhrort-Beeck, besetzt.
Einzelhandelsumsatz im Jahr 2023 real voraussichtlich um 3,1
% niedriger als 2022
Der Einzelhandel in Deutschland hat nach einer Schätzung des
Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Jahr 2023 real
(preisbereinigt) 3,1 % weniger Umsatz und nominal (nicht
preisbereinigt) 2,4 % mehr Umsatz erwirtschaftet als im Jahr 2022.
Im Vergleich zu 2021, als der bisher höchste Umsatz seit Beginn der
Zeitreihe im Jahr 1994 erzielt wurde, sank der reale Jahresumsatz
2023 voraussichtlich um 3,8 %.
Während der Corona-Pandemie im Jahr 2020 hatte der deutsche
Einzelhandel, unter anderem getragen durch den Internet- und
Versandhandel, einen hohen realen Umsatzzuwachs von 4,8 % erzielt,
2021 war der Umsatz nochmals um real 0,6 % gestiegen. Im Gegensatz
hierzu war die reale Umsatzentwicklung 2022 und 2023 aufgrund der
hohen Preissteigerungen rückläufig. Damit lagen die realen Umsätze
im Jahr 2023 noch 1,6 % über dem Vor-Corona-Niveau des Jahres 2019.
Reale Umsätze im Lebensmitteleinzelhandel auf niedrigstem Niveau
der vergangenen Jahre Die Auswirkungen des höheren Preisniveaus
zeigten sich besonders im Einzelhandel mit Lebensmitteln. Nachdem
die realen Umsätze in diesem Bereich im Dezember 2022 auf einen
Tiefstand gesunken waren, bewegten sie sich im Jahresverlauf 2023 in
etwa auf dem im Vergleich zu den Corona-Jahren niedrigen Niveau des
Jahres 2015. Im November 2023 ging der Umsatz im
Lebensmitteleinzelhandel gegenüber dem Vormonat real um 0,5 % und
nominal um 0,1 % zurück.
Damit lag der reale Umsatz um
1,9 % über dem Tiefstand vom Dezember 2022. Im Vergleich zum
Vorjahresmonat November 2022 ging der reale Umsatz im November 2023
um 0,7 % zurück, während der nominale Umsatz um 4,3 % stieg.
Umsatzentwicklung im Einzelhandel mit Lebensmitteln:
Umsatzentwicklung im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln sowie
im Internet- und Versandhandel ebenfalls deutlich rückläufig Der
reale Umsatz im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln sank im
November 2023 um 3,6 % gegenüber dem Vormonat und um 3,1 % gegenüber
dem Vorjahresmonat. Im Internet- und Versandhandel ging der reale
Umsatz im November um 2,8 % zum Vormonat zurück und lag damit um
3,5 % unter dem Niveau des Vorjahresmonats November 2022.
Im Gegensatz hierzu erzielte der Einzelhandel mit Textilien,
Bekleidung, Schuhen und Lederwaren im November 2023 mit einem realen
Plus von 2,0 % zum Vormonat und 2,6 % zum Vorjahresmonat einen
deutlichen Zuwachs. Bereits im Oktober 2023 waren die realen Umsätze
der Branche besonders stark gestiegen (+5,0 % zum Vormonat und
+6,3 % zum Vorjahresmonat, revidiertes Ergebnis).
Landwirtschaft: Wie hoch sind die Subventionen für Agrardiesel?
Stand 05.01.2024 Nach anhaltenden Protesten und
Demonstrationen von Bäuer:innen aufgrund der geplanten Streichung
von Agrarsubventionen hat
die Bundesregierung am vergangenen Donnerstag eingelenkt. Die
Vergünstigung für Agrardiesel soll jetzt schrittweise abgeschafft
werden, die Befreiung von der Kfz-Steuer für landwirtschaftliche
Nutzfahrzeuge bleibt erhalten. Wie unsere Grafik auf Basis von Daten
des Bundesfinanzministeriums zeigt, machen diese beiden
Beihilfen mit die größten Posten im landwirtschaftlichen
Subventionspaket des Bundes aus.
Nach den vorläufigen
Haushaltsplänen für 2024 vom 30. August 2023 sollten dieses Jahr
rund 925 Millionen Euro der insgesamt 2,4 Milliarden Euro für
vergünstigten Kraftstoff und die Kfz-Steuer aufgewendet werden. Eine
ähnlich hohe Summe wurde lediglich für die Gemeinschaftsaufgabe
Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes angesetzt.
Dieser Posten bezeichnet ein Förderprogramm, das auf die
Sicherstellung der Wettbewerbsfähigkeit im EU-Vergleich, der
Zukunftsausrichtung landwirtschaftlicher
Produktion und eine Etablierung nachhaltigerer
Leistungsfähigkeit ländlicher Gebiete unter den Aspekten des
Ressourcen- und Umweltschutzes ausgerichtet ist.
Auch
Maßnahmen zu Hochwasser- und Küstenschutz sollen durch diese
Subvention bezuschusst werden. Bislang betrug die
Kraftstoffrückvergütung laut Angaben
des Vereins information.medien.agrar etwa 21,5 Cent pro Liter
Diesel. Statt der regulären Dieselsteuer von
knapp 47 Cent werden im Falle landwirtschaftlicher Nutzung also nur
rund 25,5 Cent fällig. Der auf den ersten Blick große Posten schlägt
sich im Mittel allerdings kaum auf Betriebsebene nieder. Laut des
Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft erhielt jeder
Betrieb im Wirtschaftsjahr 2020/2021 im Schnitt rund 3.000 Euro pro
Jahr aus dem Topf für Agrardieselsubventionen.
Der
Unternehmensgewinn bei Hauptbetrieben lag im selben
Betrachtungszeitraum im Schnitt bei etwa 55.000 Euro, wobei kleinere
Betriebe durchschnittlich 25.000 Euro und größere Betriebe rund
80.000 Euro Jahresgewinn aufwiesen. Im europäischen Vergleich zeigt
sich bei den Subventionen für Kraftstoffe kein einheitliches Bild.
In Österreich gibt es beispielsweise keine reguläre Vergünstigung,
der Liter Diesel ist hier mit 39,7 Cent besteuert.
In
einer Entlastungsmaßnahme für hohe Betriebsmittelkosten wurde
österreichischen Landwirtschaftsbetrieben im August 2023 sieben Cent
pro Liter Diesel, ingesamt rund 25 Millionen Euro, zurückerstattet.
Schweizer Landwirt:innen zahlen zunächst die vollen 85 Cent pro
Liter, erhalten allerdings eine Rückerstattung, die anhand des
Treibstoffverbrauchs für die Bewirtung eines Hektars errechnet wird.
Auch in Polen, Frankreich und den Niederlanden entfallen teilweise
deutlich mehr Steuern auf den Treibstoff für landwirtschaftliche
Maschinen als in Deutschland. Florian Zandt
So viel trägt die Landwirtschaft zur Wertschöpfung bei
Land-, Forstwirtschaft und Fischerei tragen in Deutschland etwa
0,9 Prozent zum hiesigen Bruttoinlandsprodukt bei. Damit zählt die
Bundesrepublik neben beispielsweise dem Vereinigten Königreich (0,7
Prozent) oder der Schweiz (0,6 Prozent) zu den ökonomisch am
wenigsten von Agrarwirtschaft abhängigen Ländern Europas.
Deutschlands landwirtschaftliche Nutzfläche ist rund 16,6 Millionen
Hektar groß und wird laut Daten des Statistischen
Bundesamtes von schätzungsweise 256.000 Betrieben
bewirtschaftet.
Der Gesamtumsatz der Branche hat 2021 bei rund 43,7 Milliarden
Euro gelegen. Der EU-weite Durchschnitt lag laut Daten der World
Bank im Jahr 2021 bei rund 1,6 Prozent. Derart niedrige Werte
sind für hochentwickelte Nationen üblich, sie generieren den
Großteil ihrer Wertschöpfung im Dienstleistungssektor. Dieser
entspricht in Deutschland zum Vergleich etwa zwei Drittel der
Bruttowertschöpfung.
Deutlich größere Bedeutung für das
jeweilige Land hat die Landwirtschaft in Albanien (17,7 Prozent des
BIP), der Ukraine (10,6 Prozent) und der Republik Moldau (10,6
Prozent). Vor allem die Ukraine ist ein weltweiter wichtiger
Getreideproduzent – sie gilt als eine der “großen
Kornkammern” der Welt. Der dortige Krieg hat somit auch die Lebensmittelversorgung
in anderen Ländern massiv beeinflusst – besonders
landwirtschaftlich vulnerable Regionen, die häufig von Dürren
betroffen sind, litten zu Beginn des Krieges stark unter der
fehlenden Versorgung aus der Ukraine. Renè Bocksch
Wie entwickeln sich die Emissionen der Landwirtschaft in
Deutschland? Die Treibhausgasemissionen (THG)
der Landwirtschaft
in Deutschland sind in den letzten drei Jahrzehnten laut Umweltbundesamt zurückgegangen.
Emittierte der Agrarsektor 1992 rund 64 Millionen Tonnen
CO2-Äquivalent waren es im vergangenen Jahr 55,6 Millionen - das
sind weniger als im Bundes-Klimaschutzgesetz festgelegte Ziel
(Reduzierung auf 56 Millionen Tonnen bis 2030). Der größte Teil
dieses Rückgangs geht auf den Bereich der Tierhaltung zurück.
"Den Hauptanteil an THG-Emissionen innerhalb des
Landwirtschaftssektors machen die Methan-Emissionen mit 61,9 Prozent
im Schätzjahr 2022 aus", so die Behörde. Der Großteil dieses Methans
wiederum geht auf die Tierhaltung zurück. Ebenfalls zurückgegangen
sind die Emissionen in den Bereichen "landwirtschaftliche Böden" und
"Wirtschaftsdünger". Mathias Brandt
Wie viel Treibhausgase emittiert Deutschland? Stand
04.01.2024 673 Millionen Tonnen Treibhausgase hat
Deutschland im vergangenen Jahr laut Berechnungen von Agora
Energiewende freigesetzt - das entspricht einem Rückgang von 9,7
Prozent. Damit sind die Emissionen auf den niedrigsten Stand seit
den 1950er Jahren gesunken. Zugleich lag der Ausstoß von
CO2-Äquivalenten rund 49 Millionen Tonnen unterhalb des vom
Klimaschutzgesetz vorgegebenen Jahresziels.
Zu den
Gründen für die Entwicklung heißt es in der Pressemitteilung des
Think Tanks: "Den Agora-Berechnungen zufolge sind nur rund 15
Prozent des CO₂-Rückgangs langfristige Einsparungen, die sich vor
allem aus dem Zubau Erneuerbarer Energien, Effizienzsteigerungen
sowie dem Umstieg auf CO₂-ärmere oder klimafreundliche Brennstoffe
beziehungsweise Alternativen ergeben. Etwa die Hälfte der
Emissionsminderungen geht der Analyse zufolge auf kurzfristige
Effekte zurück, wie krisenbedingte Produktionsrückgänge und einen
geringeren Stromverbrauch."
Das bedeutet indes nicht unbedingt, dass Deutschland seinem
Ziel, bis 2045 treibhausgasneutral zu werden, viel näher gekommen
ist. So werden der Gebäude- und Verkehrssektor beide zum
wiederholten Mal die im Klimaschutzgesetz festgelegten
Ziele verfehlen. Hier sieht Agora-Direktor Simon Müller den Staat
gefordert: "Deutschland braucht eine Investitionsoffensive zum
Erreichen der Klimaziele“. Notwendig seien staatliche Mittel etwa
für klimaneutrale Heizungen und die Transformation der Industrie.
Mathias Brandt
Fossile Subventionen - verfeuern wir unsere Zukunft?
Sieben Billionen US-Dollar wurden laut Berechnungen
des Internationalen Währungsfonds (IWF) 2022 für direkte und
indirekte Subventionen fossiler
Brennstoffe aufgewendet. Mitverantwortlich für den deutlichen
Zuwachs des Vorjahres ist der russische Angriffskrieg auf die
Ukraine und die in dessen Folge steigenden Energiepreise. Aber auch
davor zeigte der Trend schon nach oben, wie der Blick auf die
Statista-Grafik verdeutlicht. Und auch künftig dürfte die
Subventionen eher zulegen. Grund hierfür ist laut
Analyst:innen-Einschätzung das Wirtschaftswachstum des globalen
Südens und der daraus resultierende steigende Verbrauch von Kohle,
Öl und Gas.
Wie enorm diese Summe ist, zeigt beispielsweise der direkte
Vergleich mit einem anderen wichtig Haushaltsposten von Regierungen.
So entspricht die staatliche Unterstützung bei fossilen Rohstoffen
etwas mehr als sieben Prozent der Wirtschaftsleistung des Planeten.
Dagegen machen die Bildungsausgaben aller
Länder zusammengenommen 4,3 des globalen Bruttoinlandsprodukts aus.
Bei den fossilen Subventionen gegenzusteuern böte laut IWF nicht nur
die Chance die Menschheit bei der Erreichung ihrer Klimaziele wieder
auf Kurs zu bringen, sondern könnte auch jährlich 1,6 Millionen
vorzeitige Todesfälle pro Jahr vermeiden und die Staatseinnahmen um
4,4 Billionen Dollar zu erhöhen. Mathias Brandt
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