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Was tun bei einem Insektenstich und hilft Honig wirklich bei
Wunden?
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Professor Andreas
Granetzny teilt die
Liebe zum Radsport mit
seinen Patienten |
Duisburg, 24. August
2022 - Die Diagnose
Lungenkrebs bedeutet für
die Betroffenen, ihre
Familien und Freunde in
jedem Fall einen Schock.
Auch wenn es oftmals
gelingt, die Krankheit
mithilfe eines
operativen Eingriffs und
anschließender
Chemotherapie in den
Griff zu bekommen, so
ist die Lebensqualität
und Belastbarkeit der
Patienten doch dauerhaft
eingeschränkt. An Sport,
so die landläufige
Meinung, ist
beispielsweise nicht
mehr zu denken.
Professor Dr. Andreas
Granetzny, Chefarzt der
Thoraxchirurgie am
Evangelischen
Krankenhaus
Duisburg-Nord, erlebt in
seiner täglichen Arbeit
aber immer wieder, dass
es auch Gegenbeispiele
gibt. Dazu fällt dem
erfahrenen Chirurgen
etwa der Patient
Karl-Heinz H. ein, dem
Professor Granetzny
wegen eines Tumors vor
einigen Jahren zwei
Drittel der rechten
Lunge entfernen musste.
Nach dem Ende seiner
Behandlung gründete Herr
H. eine Fahrradgruppe
und unternahm zahlreiche
große Touren.
Höhepunkt war eine Tour,
bei der er in sechs
Tagen den rund 600
Kilometer weiten Weg von
seinem Wohnort
Oberhausen nach Kiel
zurücklegte. Von dort
schickte er der Klinik
für Thoraxchirurgie am
Evangelischen
Krankenhaus
Duisburg-Nord ein Foto
von sich mit seinem
Fahrrad vor dem
Ortsschild von Kiel und
einen Brief, in dem es
heißt: „Es war ein
tolles Erlebnis und
beweist, dass man mit
zwei entfernten
Lungenlappen und mit
viel Training und
eisernem Willen wieder
fast der Alte ist.“
Für
Professor Granetzny -
Foto EVKLN - sind Brief
und Foto von Karl-Heinz
H. eine wichtige
Bestätigung für die
Arbeit, die er mit
seinem Team jeden Tag
leistet: „Dieser Brief
hing lange in unserem
Sekretariat. Ich glaube,
dass der Brief und das
Foto aus Kiel ebenso
viele Patienten von der
Sinnhaftigkeit einer
Operation überzeugt
haben, wie manches
ärztliche Gespräch.“
Ein ähnliches
Positivbeispiel bietet
der Fall des Patienten
Uwe W.: Der
ambitionierte
Rennradfahrer litt unter
einem riesigen
Lungentumor, der als
nicht operabel galt und
mittels Chemotherapie
behandelt wurde.
Als bei dem Patienten
eine Blutvergiftung
auftrat und der Tumor –
so Professor Granetzny –
„förmlich explodierte“,
entschied sich das Team
der Thoraxchirurgie für
einen Eingriff, bei dem
die komplette rechte
Lunge entfernt wurde.
Aufgrund seiner guten
Konstitution erholte
sich Uwe W. schnell von
der schweren Operation.
Das Rennradfahren musste
er aufgeben, aber auf
einem eBike unternimmt
er zusammen mit seiner
Frau wieder zahlreiche
Radtouren. Auf einer
Postkarte, die er an
Professor Granetzny
geschickt hat, bedankt
er sich dafür, „…dass
ich am 10. Juni (Datum
der erfolgreichen
Operation) meinen 2.
Geburtstag feiern darf.“
Zwei Erfolgsgeschichten,
die Grund zum Optimismus
geben – und die
Professor Dr. Andreas
Granetzny besonders am
Herzen liegen. Der Chef
der Thoraxchirurgie ist
selber passionierter
Rennradfahrer, verbringt
große Teile seiner
Freizeit im Sattel und
nimmt regelmäßig an
Radrennen auf dem
Nürburgring teil. Am
wichtigsten ist ihm
aber, mit diesen
Fallbeispielen anderen
Patientinnen und
Patienten Mut machen zu
können und ihnen zu
zeigen, dass trotz der
Diagnose Lungenkrebs ein
erfülltes, aktives Leben
möglich sein kann.
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Infoabend für werdende
Eltern - Online-Kurs: Erste Hilfe
bei Neugeborenen und
Kleinkindern
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Infoabend für werdende
Eltern Duisburg, 23. August
2022 - Bei den
Infoabenden für werdende
Eltern an der Helios St.
Anna Klinik Duisburg
informieren Hebammen und
Ärzt:innen aus der
Geburtshilfe zu Abläufen
bei der Entbindung,
Möglichkeiten der
Schmerzbehandlung,
Akupunktur und anderen
ergänzenden Angeboten
sowie weiteren Themen
rund um Schwangerschaft
und die sanfte Geburt.
Im Anschluss zeigt das
Team den werdenden
Eltern die Kreißsäle
sowie die Wochenstation
mit Patienten-,
Familien- und
Kinderzimmern. Jederzeit
besteht die Gelegenheit,
individuelle Fragen zu
stellen.
Die Infoabende finden
jeden 1. und 3.
Donnerstag im Monat um
18:00 Uhr statt, das
nächste Mal am
Donnerstag, 1. September
2022. Da die Plätze
begrenzt sind, wird um
eine telefonische
Terminvereinbarung
gebeten: (0203) 755-1254
Laut der aktuellen
gesetzlichen Regelungen
ist für die Teilnahme am
Infoabend ein
offizieller
Corona-Schnelltest
erforderlich. Das
Testzentrum im St. Anna
öffnet am
Veranstaltungstag
deshalb bis 18:00 Uhr,
letzte Testmöglichkeit
ist um 17:45 Uhr.
Das Team der
Geburtshilfe an der
Helios St. Anna Klinik
Duisburg informiert
werdende Eltern bei den
regelmäßigen Infoabenden
zu den Themen
Schwangerschaft und
Geburt.
Online-Kurs:
Erste Hilfe bei
Neugeborenen und
Kleinkindern
Wie verhalte ich
mich bei Notfällen mit
meinem Säugling richtig?
Wie schütze ich mein
Baby vor dem plötzlichen
Kindstod? Was gilt es,
in Hinblick auf
Infektionskrankheiten
und Impfungen zu
beachten?
Auf diese und weitere,
auch individuelle Fragen
gibt Dr. med. Sabine
Brauer, erfahrene
Kinderärztin und
Oberärztin des
Sozialpädiatrischen
Zentrums an der Helios
St. Anna Klinik
Duisburg, Eltern,
Großeltern und anderen
Interessierten in einem
kostenlosen
Online-Erste-Hilfe-Kurs
Antwort. Außerdem
demonstriert sie die
Reanimation von Kindern
an einer
Simulationspuppe.
Der Kurs findet statt am
Mittwoch, 31.08.2022 ab
18:00 Uhr. Eine
Anmeldung per E-Mail ist
erforderlich:
helga.hamacher@helios-gesundheit.de
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Evangelisches Klinikum Niederrhein:
Ausbildungsbetrieb mit hoher Attraktivität |
Duisburg, 16. August 2022 - Das Analyseinstitut
ServiceValue hat gemeinsam mit der Tageszeitung DIE
WELT die Attraktivität deutscher Ausbildungsbetriebe
untersucht. Das Ergebnis: Der Klinikverbund
Evangelisches Klinikum Niederrhein und BETHESDA
Krankenhaus wurde mit dem Prädikat „HOHE
ATTRAKTIVITÄT“ ausgezeichnet.
Insgesamt
wurden im Rahmen einer breit angelegten
Online-Bevölkerungsumfrage 3.984 Unternehmen aus den
Bereichen Dienstleistung, Handel und Industrie
bewertet. Rund 700.000 Urteile zu Image und
Attraktivität der Betriebe flossen in das Ranking
ein. Überdurchschnittlich gut bewertete Unternehmen
erhielten die Auszeichnung „HOHE ATTRAKTIVITÄT“. Im
Klinikverbund Evangelisches Klinikum Niederrhein und
BETHESDA Krankenhaus findet Berufsausbildung vor
allem an der Pflegeschule Duisburg e.V. mit Sitz am
Evangelischen Krankenhaus Duisburg-Nord in Fahrn
statt.
Pro Jahr starten vier Kurse (1.
März, 1. September mit 2 Kursen, 1. Oktober), in
denen jeweils 28 Teilnehmerinnen und Teilnehmer
innerhalb von drei Jahren zu Pflegefachfrauen bzw.
–männern ausgebildet werden. Das Angebot richtet
sich an Schulabgängerinnen und Schulabgänger mit
Fachoberschulreife, Fachholschulreife oder Abitur,
aber durchaus auch an Quereinsteiger. Wichtige
Voraussetzungen sind Freude am Umgang mit Menschen,
Einfühlungsvermögen, Teamfähigkeit, aber natürlich
auch entsprechende Motivation und Zuverlässigkeit.
Die Ausbildungsvergütung beträgt bereits im ersten
Jahr knapp 1.200 € und steigt in den folgenden
Jahren an.
Die Auszubildenden der
Pflegeschule Duisburg e.V. haben darüber hinaus die
Möglichkeit, in Kooperation mit der Hamburger
Fern-Hochschule (HFH) den dualen Studiengang
Therapie- und Pflegewissenschaften (Abschluss:
Bachelor of Science) zu absolvieren oder
beispielsweise die Zusatzqualifikation als
Intensivpflegekraft zu erwerben. In Zeiten des
akuten Fachkräftemangels in den Pflegeberufen
leistet die Pflegeschule Duisburg e.V. damit einen
eminent wichtigen Beitrag zur Sicherung des
pflegerischen Nachwuchses in der Region. Weiter
Informationen zur Pflegeschule Duisburg e.V. finden
Sie unter www.evkln.de/karriere. Weiter
Informationen zur Studie von ServiceValue und DIE
WELT gibt es unter
www.attraktive-ausbildungsbetriebe.de.
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Kreißsaalinformationsabend für
werdende Eltern im BETHESDA Krankenhaus |
Duisburg, 11. August 2022 - Das Kreißsaal-Team im
BETHESDA Krankenhaus bietet wieder vor Ort
Informationsabende für werdende Eltern an. In netter
Gesprächsrunde beantwortet das Team alle Fragen, die
sich künftige Eltern stellen, bevor sie sich für
einen Kreißsaal entscheiden. Dazu zählen unter
anderem Infos darüber, wie eine Aufnahme abläuft,
was mitgebracht werden darf und wie sie vor Ort
betreut werden. Auch über die aktuellen
COVID-Bestimmungen, die bei der Geburt gelten,
werden sie informiert. Daneben bietet der Info-Abend
die Gelegenheit, dass Eltern schon vor der Geburt
ein Vertrauensverhältnis zu den Betreuerinnen
aufbauen und sich im BETHESDA Krankenhaus sicher und
wohl fühlen.
Der Info-Abend findet zunächst
zweimal monatlich in dem Eventraum im Park des
BETHESDA Krankenhauses statt. Für alle Termine gibt
es noch freie Plätze. Die kommenden Veranstaltungen
sind geplant am: 18. August, 15. September und 29.
September. Beginn ist jeweils um 18 Uhr. Die
Teilnahme ist kostenlos. Eine Online-Anmeldung ist
erforderlich. Diese ist bis zum jeweiligen
Veranstaltungstag möglich und zwar auf der
Website der Elternschule im BETHESDA
Krankenhaus.(https://www.bethesda-krankenhaus-duisburg.de/für-patienten-1/elternschule/
Erforderlich sind zudem ein tagesaktueller
Schnelltest sowie eine FFP2 Maske. Weitere
Informationen gibt es auch telefonisch unter
0203 6008-1210 im Bethesda Krankenhaus,
Heerstraße 219, 47053 Duisburg.
Dr. med. Sarah Müller (links), Oberärztin
und Kreißsaal-Leitung, freut sich gemeinsam
mit Oberärztin Melanie Sturm (rechts),
stellvertretende Kreißsaal-Leitung, auf die
kommenden Info-Abende für werdende Eltern im
BETHESDA Krankenhaus. (Quelle: EVKLN)
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Infoabend für werdende Eltern
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Duisburg, 10. August 2022 -
Bei den Infoabenden für werdende Eltern an der
Helios St. Anna Klinik Duisburg informieren Hebammen
und Ärzt:innen aus der Geburtshilfe zu Abläufen bei
der Entbindung, Möglichkeiten der Schmerzbehandlung,
Akupunktur und anderen ergänzenden Angeboten sowie
weiteren Themen rund um Schwangerschaft und die
sanfte Geburt. Im Anschluss zeigt das Team den
werdenden Eltern die Kreißsäle sowie die
Wochenstation mit Patienten-, Familien- und
Kinderzimmern. Jederzeit besteht die Gelegenheit,
individuelle Fragen zu stellen.
Die Infoabende finden jeden 1. und 3. Donnerstag im
Monat um 18:00 Uhr statt, das nächste Mal am
Donnerstag, 18. August 2022. Da die Plätze begrenzt
sind, wird um eine telefonische Terminvereinbarung
gebeten: (0203) 755-1254 Laut der aktuellen
gesetzlichen Regelungen ist für die Teilnahme am
Infoabend ein offizieller Corona-Schnelltest
erforderlich. Das Testzentrum am St. Anna öffnet am
Veranstaltungstag deshalb bis 18:00 Uhr, letzte
Testmöglichkeit um 17:45 Uhr.
Das Team der Geburtshilfe an der Helios St. Anna
Klinik Duisburg informiert werdende Eltern bei den
regelmäßigen Infoabenden zu den Themen
Schwangerschaft und Geburt.
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St. Anna Klinik startet
Palliativmedizinischen Konsiliardienst
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Duisburg, 09. August 2022 - Zeit nehmen,
zuhören und Patienten und Angehörige
beraten: Das multiprofessionelle Team des
Palliativmedizinischen Konsiliardienstes an
der Helios St. Anna Klinik in
Duisburg-Huckingen begleitet Menschen mit
fortschreitenden und lebensbegrenzenden
Erkrankungen während des stationären
Aufenthaltes auf allen Stationen, mit dem
Ziel, vorausschauend ihre Lebensqualität
nach Möglichkeit zu erhalten und zu
verbessern.
Bislang ist das
Wort „palliativ“ in den Köpfen der meisten
Menschen ein Synonym für die Begleitung
sterbender Menschen in ihren letzten Wochen,
Tagen oder Stunden. Palliativmedizin ist
jedoch viel mehr: Sie ist die aktive,
ganzheitliche Behandlung von Patienten mit
einer fortschreitenden Erkrankung, die nicht
mehr geheilt werden kann. Palliativmedizin
ist lebensbejahend und akzeptiert das
Sterben als natürlichen Prozess. „Wir
möchten unsere Patienten, ihre Angehörigen –
aber auch unsere Behandlungsteams in dieser
Situation unterstützen und haben deshalb zu
Beginn des Jahres das Angebot eines
Palliativmedizinischen Konsiliardienstes
geschaffen“, so Klinikgeschäftsführerin
Claudia Meßthaler.
Den Kern des
„Palliativdienstes“ bilden die beiden
Ärztlichen Leiterinnen, Caroline Blumenthal
und Michaela Fricke, sowie die Pflegerische
Leitung, Sandra Vollnhals. Auf Anforderung
des behandelnden Arztes ergänzen sie die
Versorgung von Menschen mit fortschreitenden
und lebensbegrenzenden Erkrankungen auf den
jeweiligen Stationen – und das nach
Möglichkeit so früh wie möglich und nicht
erst am Lebensende. „Unser Hilfsangebot
beinhaltet die Linderung von Beschwerden wie
Schmerzen, Luftnot, Übelkeit,
problematischen Wunden oder
Mangelernährung“, die Hilfe und
Unterstützung in der Krankheitsverarbeitung
sowie die vorausschauende Planung erklärt
Blumenthal.
„Zum Team des
Palliativdienstes gehören auch
Physiotherapeuten, Seelsorger,
Psychoonkologen und der Sozialdienst, mit
denen wir uns gemeinsam um die
weiterführenden Fragen von Patienten und
ihren Angehörigen kümmern. Dazu zählen auch
die Auseinandersetzung mit der Erkrankung,
die weitere Versorgung nach dem
Krankenhausaufenthalt und die Aufklärung
über Patientenverfügung und
Vorsorgevollmacht“, ergänzt Fricke.
Dabei hat das Team immer eines im
Blick: die vorausschauende Planung zur
Verbesserung der Lebensqualität unter
Berücksichtigung der individuellen
Begebenheiten des Patienten. Denn: Nicht
alles, was die Medizin zu leisten vermag,
ist für einen palliativen Patienten in
seiner jeweiligen Lebenssituation die
sinnvollste Therapie. Somit fungiert der
Palliativdienst als „Unterstützer“ von
Patienten, Angehörigen und den
Behandlungsteams der medizinischen
Fachabteilungen.
Bislang gibt es das Angebot des
Palliativmedizinischen Konsiliardienstes
jedoch nur an Unikliniken und wenigen
anderen Kliniken, die im Regelfall auch eine
Palliativstation angeschlossen haben. So
auch am St. Anna: Die inhaltliche Nähe und
die erforderlichen spezifischen
Weiterbildungen sind eine gute Basis dafür,
dass die Teams von Palliativstation und
Palliativdienst sich gegenseitig im Sinne
der Patientenversorgung unterstützen und eng
zusammenarbeiten.
Das Fazit der
beiden Medizinerinnen nach den ersten sechs
Monaten Palliativdienst am St. Anna ist
durchweg positiv: „Unsere Patienten und auch
ihre Angehörigen sowie die ärztlichen und
pflegerischen Kollegen schätzen es sehr,
dass es dieses Angebot gibt und die
Patienten in kritischen Fragen um ihre
Krankheit ganzheitlich im Team mit den
behandelnden Fachabteilung begleitet und
beraten werden.“
Das Team des Palliativmedizinischen
Konsildienstes umfasst neben Oberärztin
Michalea Fricke (r.) und Fachpflegerin
Palliative Care Sandra Vollnhals (l.)
weitere Ärzte und Pflegekräfte,
Psychoonkologen, Sozialarbeiter, Seelsorger
sowie Physio- und Ergotherapeuten.
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Schockraum statt Klassenzimmer:
Kinderuni an der St. Anna Klinik |
Duisburg, 08. August
2022 - Intensivstation, Blutbank,
Schockraum, Labor und OP: Dieser umfassende
Einblick hinter die Kulissen eines
Krankenhauses bleibt häufig selbst
langjährigen Klinikmitarbeitern verwehrt. 31
„Juniorstudenten“ erlebten dies und noch
viel mehr im Rahmen der ersten Kinderuni an
der Helios St. Anna Klinik in
Duisburg-Huckingen.
Unter der Anleitung des erfahrenen
Unfallchirurgen Frank Nippes reparierten die
Juniorstudenten fachgerecht gebrochene
Kunstknochen.
In der letzten
Sommerferienwoche durften die 8- bis
12-Jährigen an zwei Tagen intensiv
Krankenhausluft schnuppern. In spannenden
Kurzvorträgen lernten sie, wie ein
Krankenhaus funktioniert, was das Herz zum
„Supermotor“ macht oder wie man sich richtig
streitet und begaben sich in drei ???-Manier
auf die Spuren der Sinne.
Dass
Medizin an vielen Stellen eng mit
„handwerklichem Geschick“ verbunden ist,
erlebten die Kinder in der Unfallchirurgie.
An künstlichen Knochen, aber mit echten
Werkzeugen und „Fremdmaterialien“, legten
sie selbst Hand an, bohrten und schraubten,
um Knochenbrüche fachgerecht und zum Teil
nach neuestem Standard zu „reparieren“.
Ordnungsgemäß eingeschleust und eingekleidet
verschafften die Juniorstudenten sich einen
Einblick vom OP-Bereich und den Abläufen.
Der Narkosearzt erklärte die
verschiedenen Verfahren der Anästhesie und
lud die Kinder ein, eine Simulationspuppe zu
intubieren und selbst einmal durch eine
Beatmungsmaske zu atmen. Wie die
Versorgung von Notfällen abläuft, konnten
die Juniorstudenten in der Notaufnahme und
im Schockraum erleben.
Ein
Rettungssanitäter der Johanniter
demonstrierte spontan die Ausstattung eines
Rettungswagens. In der Radiologie wurden sie
zu kleinen Superhelden und errieten mithilfe
von Röntgenstrahlen den Inhalt einer Kiste,
ohne diese zu öffnen. Doch neben dem Spaß
erfuhren die Junioren auch in einem
Reanimationskurs, wie sie eine
Herzdruck-Massage korrekt durchführen, um in
Notfallsituationen helfen zu können. Wie
es sich für eine „Uni“ gehört, erhielten die
Juniostudenten zum Abschluss ihr
wohlverdientes Diplom aus den Händen von
Klinikgeschäftsführerin Claudia Meßthaler
und der Ärztlichen Direktorin Dr. Claudia
Peters.
Um Einblicke in den OP
und die Arbeit eines Anästhesisten zu
erlangen, zogen die Kinder sich
ordnungsgemäß um und schleusten in den OP
ein.
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Was pflegende Angehörige
wirklich leisten – darüber spricht keiner! |
Duisburg, 01. August
2022 - Sandra Gutzeit
ist Pflegetrainerin am Helios Klinikum
Duisburg und begleitet Angehörige von
Pflegebedürftigen in allen Lebenslagen.
Manchmal entstehen daraus auch
Freundschaften, so wie mit Herbert Müller*
(78) der sich acht Jahre um seine
schwerkranke Frau kümmerte.
V.li.: Herbert Müller* - Name wurde
geändert - und Pflegetrainerin Sandra
Gutzeit
Der enge Austausch mit dem Pflegetrainerteam
vom Helios Klinikum Duisburg hat ihm dabei
sehr geholfen. Deshalb will er gemeinsam mit
Sandra Gutzeit derzeitigen und auch
künftigen pflegenden Angehörigen Mut machen
und sie wissen lassen, dass sie nicht
alleine sind. Nachdem Herbert Müller seine
Partnerin bewusstlos am Boden vorfand und
sie reanimiert werden musste, war schnell
klar, dass sie nicht mehr aufwachen würde.
Die Ursache konnte nicht herausgefunden
werden, für ihn kam das Ganze plötzlich und
unerwartet.
Zunächst auf der Intensivstation, später in
einer Intensiv-Wohngemeinschaft, lag sie für
insgesamt 8 Jahre im Wachkoma. In dem
Entschluss, seine Partnerin nicht alleine
lassen zu wollen und voller Tatendrang,
krempelte Herbert Müller die Ärmel hoch und
wollte sie selbst zu Hause versorgen. Doch
was es wirklich bedeutet, eine
Wachkomapatientin rund um die Uhr alleine zu
versorgen, kann man sich als Außenstehender
nicht vorstellen. Und bis Herbert Müller
realisiert, dass er dazu nicht in der Lage
ist, muss erst noch Zeit vergehen.
„Man macht schließlich alles zum ersten
Mal, das sind Fragen über Fragen, die man
sich vorher noch nie gestellt hat. Natürlich
dauert dieser Prozess“, erklärt Sandra
Gutzeit, langjährige Pflegetrainerin am
Helios Klinikum Duisburg. „Auch muss zuerst
der emotionale Schock überwunden werden,
einen geliebten Menschen so vorzufinden.“
Müller und auch viele weitere Angehörige,
die plötzlich vor dieser neuen Situation
stehen, werden oftmals zu früh mit zu vielen
vermeintlich unterschiedlichen Informationen
überfordert.
„Da ist man noch gar nicht in der Lage, das
alles aufzunehmen“, so Gutzeit. Zum ersten
Mal gesehen haben die beiden sich in der
Helios St. Johannes Klinik, als seine
Partnerin auf die Intensivstation kam.
Gutzeit bot ihm Hilfe in Form von
kostenlosen Beratungen, Pflegekursen und
Gesprächskreisen an. Mit der Zeit wächst das
Vertrauen zwischen dem Angehörigen und der
Pflegetrainerin, sodass die gelernte
Kinderkrankenschwester ihm aufzeigen konnte,
dass seine Partnerin nur in einer betreuten
Wohngemeinschaft gut aufgehoben sein würde.
Dort wird sie von professionellen
Fachkräften 24 Stunden überwacht und
gepflegt.
Er besucht seine Partnerin
jeden zweiten Tag, um ihr Gesellschaft zu
leisten und sie zu versorgen. „Das wollte
ich noch selbst machen, auch wenn es
manchmal wirklich sehr anstrengend wurde “,
so Herbert Müller. Er ist sehr dankbar für
die Tricks und Kniffe, die er während der
Pflegekurse gelernt hat. Neben
pflegefachlichem Wissen, wie Handgriffe bei
der Mobilisierung und Positionierung,
Handgriffe beim Anreichen von Essen, Trinken
und Medikamenten oder auch Handgriffe bei
der Körperpflege und dem An- und Auskleiden,
werden einem auch Grundlagen der
Pflegeversicherung vermittelt.
Dazu gehört unter anderem die Frage, mit
welchem Pflegegrad man welche
Pflegeleistungen aus der Pflegeversicherung
erhält. Auch die Gespräche und der
gegenseitige Austausch helfen ihm in dieser
Zeit. „Das sind alles Dinge, auf die kommt
man nicht einfach so. Bei den Handgriffen
musste ich richtig üben. Immer und immer
wieder“, sagt der Rentner. Zum Glück weiß
Sandra Gutzeit die Stimmung in solchen
Übungen zu lockern und vermittelt ihr Wissen
mit viel Freude. Aber natürlich gibt es auch
ernste, emotional aufgeladene Gespräche.
„Die kostenlosen Beratungen, Trainings,
Schulungen und Gesprächskreise helfen den
Menschen, die gerade ihren Halt verloren
haben und die eine Stütze brauchen –
emotional oder mithilfe von praktischen
Übungen zur Pflege.“ Dazu gehören ebenfalls
Schritt-für-Schritt-Anleitungen und
Hilfestellungen beim Ausfüllen von Anträgen.
Durch den Gesprächskreis wusste die
Pflegetrainerin, dass Herbert Müller ganz
alleine ist. Der enge Kontakt entwickelte
sich schnell zu einer noch engeren
Freundschaft, die die beiden nun seit über
neun Jahren verbindet.
„Unser
Arbeitsauftrag als Pflegetrainer ist ganz
klar: Wir sehen dich und bedanken uns bei
dir. Die Bürde, die man als pflegender
Angehöriger hat, ist immens groß. Das sieht
kaum jemand. Wir lassen keinen damit
alleine. Das Schönste ist für mich, wenn
sich die Angehörigen gegenseitig stützen und
in Kontakt bleiben“, sagt Sandra Gutzeit.
Dem stimmt Herbert Müller nur zu: „Man
bekommt die Hilfe, die man sucht“.
Einen ganz praktischen Tipp möchte der
Angehörige am Ende des Gesprächs noch jedem
mit auf den Weg geben: „Man sollte am besten
eine Tabelle vorbereiten mit allen Infos,
die man benötigt. Alle wichtigen
Telefonnummern, die Namen der Ärzte, den
Namen der Krankenkasse, Medikamente, die
eingenommen werden und ob Allergien
vorhanden sind. Denn mir wurden all diese
Fragen auf einmal zu meiner Frau gestellt
und ich wusste nicht alles sofort. Man
sollte vorbereitet sein.“
Genau aus
diesem Grund hat er nun auch eine
Notfalldose in seinem Kühlschrank zu Hause.
Darin befinden sich alle wichtigen
Medikamente, die er einnehmen muss und
Informationen über Allergien. Sollte es zu
einem Notfalleinsatz kommen, wissen die
Rettungssanitäter:innen sofort Bescheid, wo
sie nachzuschauen haben. Im besten Fall
markiert man den Kühlschrank noch mit einem
grünen Aufkleber (ein Kreuz), der in der
Dose enthalten ist, sodass dieser auch schon
auf größere Distanz für die Einsatzkräfte
erkennbar ist.
Jedem pflegenden Angehörigen und
ehrenamtlich Pflegetätigen stehen kostenlose
Pflegekurse zu: „Die Pflegekassen haben für
Angehörige und sonstige an einer
ehrenamtlichen Pflegetätigkeit interessierte
Personen unentgeltlich Schulungskurse
durchzuführen, um soziales Engagement im
Bereich der Pflege zu fördern und zu
stärken, Pflege und Betreuung zu erleichtern
und zu verbessern sowie pflegebedingte
körperliche und seelische Belastungen zu
mindern und ihrer Entstehung vorzubeugen.“
( § 45 des Elften Buchs Sozialgesetzbuch
SGB XI)
Das Helios Klinikum
Duisburg bietet regelmäßig kostenlose
Pflegekurse an. Angeboten werden
Pflegegrundkurse, spezielle Demenzkurse und
verschiedene Gesprächskreise, z.B. „Kraft
tanken“ und „Mach mal Pause“. Anmeldungen
unter (0203) 546 41722.
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Kein Fiebersaft mehr in Deutschland
- Versorgung der Kleinsten unzureichend |
Duisburg, 26. Juli
2022 - Einmal mehr versäumt es die Politik,
die medizinische Versorgung für Kinder und
Jugendliche sicher zu gestalten. Eltern,
Kinderärzt:innen und Apotheker:innen sind
empört. Seit Wochen beklagen in ganz Bayern,
aber auch bundesweit, Kinder- und
Jugendmediziner:innen sowie Apotheken
massive Lieferengpässe für fertige
Ibuprofen-Fieber- und Schmerzsäfte. „Jetzt
rächt sich die Produktionsverlagerung
sogenannter „unrentabler“, aber für
bestimmte Patientengruppen wichtiger
Arzneimittelspezifikationen, ins
außereuropäische Ausland“, klagt Dr. Dominik
Ewald, Vorsitzender der bayerischen Kinder-
und Jugendärztinnen und -ärzte.
„Das
weiß doch jedes Kind, dass Babys und
Kleinkinder keine Tabletten schlucken
können!“ Kleinkinder benötigen gegen Fieber
und Schmerzen Säfte oder Zäpfchen als
Darreichungsform. Die Herstellung von Säften
ist hygienisch aufwendiger, Abfüllung und
Versand schwerer und die Haltbarkeit
geringer als bei Tabletten. Das macht
Kindersäfte teurer. Rabattverträge mit den
gesetzlichen Krankenkassen und politische
Auflagen zur Kostenreduktion im
Gesundheitswesen
(GKV-Finanzstabilisierungsgesetz,
GKV-FinStG) zwingen die Hersteller:innen
hingegen, ihre Arzneimittel unter
europäischen Herstellungskosten abzugeben.
So hat sich die Produktion der
pharmazeutischen Wirkstoffe wie auch der
fertigen Arzneimittel ins billigere Ausland
verlagert. China, Indien und die USA sind
die weltweit größten Hersteller von
Ibuprofen und Paracetamol. Nun hängen
chinesische Arzneimittel seit Monaten wegen
des Corona-Lockdowns in den Exporthäfen des
Reiches der Mitte fest und gelangen nicht
nach Europa. In den USA brach jüngst die
Produktion wegen technischer Probleme
zusammen. Allein davon sollen 10-15 Prozent
des Weltmarktes betroffen sein, so Dr.
Hans-Peter Hubmann, Vorsitzender des
Bayerischen Apothekerverbandes e. V. Die
Hersteller in Indien produzieren nun für den
Weltmarkt, kommen der Nachfrage aber kaum
nach.
Westliche Expert:innen
kritisieren seit Jahren zudem die schlechten
Produktionsbedingungen und
Qualitätsstandards indischer Arzneimittel,
die europäischen kaum genügen würden.
Derweil negierte das Bundesinstitut für
Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM)
Hinweise auf Lieferengpässe dieser
versorgungsrelevanten Darreichungsformen für
Babys und Kleinkinder. Hiesige Apotheken
verarbeiten nun Ibuprofen-Tabletten
aufwendig und kostenintensiver zu
Fiebersäften, um der hohen Nachfrage in der
aktuellen Sommer-Infektionswelle Herr zu
werden.
Politiker:innen geben
sich regelmäßig bei Arzneimittelengpässen
erschrocken und versprechen, die Produktion
wieder ins Inland zu holen, aber passieren
tut nichts. „Wir lernen nichts aus früheren
Lieferkettenengpässen. Die Politik versäumt
es immer wieder in Deutschland und Europa
eine eigene Produktion aufzubauen!“,
resümiert Dr. Hubmann. Wer darunter leidet,
sind mal wieder die Kleinsten in unserem
Gesundheitssystem. Die Patient:innen, die
noch keine Tabletten schlucken können. Und
jetzt werden auch noch die Zäpfchen knapp,
berichtet Dr. Ewald.
|
Das verschlissene Knie |
Neues und Bewährtes aus
der Endoprothetik
Duisburg, 18. Juli
2022 - Wenn das Knie verschlissen ist und
medikamentöse oder physikalische
Behandlungsoptionen ausgereizt sind, stellt
sich für viele Betroffene die Frage nach
einem Gelenkersatz. Doch wann ist der
richtige Zeitpunkt? Was sind die Vor- und
Nachteile von partiellem und vollständigem
Gelenkersatz? Für welchen Patienten ist
welches Modell das richtige? Welche
aktuellen Operationsmethoden gibt es? Und
wie läuft die Therapie genau ab?
Diese
und weitere Fragen beantwortet Reinhard
Ottersbach, Oberarzt der Klinik für
Orthopädie und Unfallchirurgie an der Helios
Klinik Duisburg-Homberg, in seinem ca.
45-minütigen Vortrag. Darüber hinaus stellt
er das Endoprothetikzentrum Duisburg als
einziges zertifiziertes Zentrum in der Stadt
mit seinen Operateuren vor. Im Anschluss
besteht die Gelegenheit, Fragen zu stellen
und mit dem Experten zu diskutieren.
Der kostenlose Vortrag findet statt am
Mittwoch, 27.07.2022 um 17:00 Uhr in der
Cafeteria der Helios Klinik
Duisburg-Homberg, Johannisstr. 21, 47198
Duisburg. Da die Teilnehmeranzahl begrenzt
ist, ist eine vorherige Anmeldung per E-Mail
an
Kim.Huettermann@helios-gesundheit.de
oder per Telefon unter (02066) 29-1605
erforderlich.
Es gelten die aktuellen
Corona-Regeln für Krankenhäuser: derzeit das
Tragen eines medizinischen
Mund-Nasen-Schutzes oder einer FFP2-Maske
sowie die Vorlage eines tagesaktuellen
AG-Tests (offizieller Schnelltest). Das
eigene Testzentrum ist dauerhaft
geschlossen. Lassen sie sich daher
selbstständig testen, wie etwa im
Testzentrum Bürgermeister-Wendel-Platz, ganz
in der Nähe.
|
Mythencheck Organ- und Gewebespende |
Bundeszentrale für
gesundheitliche Aufklärung (BZgA) Köln/Duisburg, 13. Juli 2022:
•
Mythos 1: Ich bin viel zu alt für eine Organspende.
Richtig ist: Es gibt keine Altersbegrenzung für eine
Organspende, denn es kommt auf den Zustand der
Organe und nicht auf das kalendarische Alter an.
Gerade die Leistungsfähigkeit von manchen schon
älteren Organen ist beachtlich. 98 Jahre zählte der
bisher älteste Organspender Deutschlands. Ihm wurde
2009 in Deutschland eine Leber entnommen und
erfolgreich transplantiert. Auch andere Organe
konnten bundesweit von relativ alten Spendern
postmortal weitergegeben werden: Niere (95, 2012),
Herz (75, 2016), Lunge (85, 2014) (Quelle:
DSO-Jahresbericht 2021).
•
Mythos 2: Ich habe Vorerkrankungen und kann
meine Organe gar nicht spenden. Eine
Organentnahme wird in der Regel nur dann von
vornherein ausgeschlossen, wenn beim
Verstorbenen eine unbehandelbare Infektion,
eine akute bösartige Tumorerkrankung oder
ein positiver HIV-Befund vorliegen. Bei
allen anderen Erkrankungen entscheiden die
Ärztinnen und Ärzte nach den vorliegenden
Befunden, ob Organe für eine Entnahme in
Frage kommen.
•
Mythos 3: Wenn ich einen Organspendeausweis
besitze und einer Organentnahme zugestimmt
habe, werde ich im Todesfall automatisch
Organspender. Nein, das hängt von anderen
Faktoren ab. Organe können nur gespendet
werden, wenn es bei der betreffenden Person
auf einer Intensivstation zum unumkehrbaren
Ausfall der Gesamtfunktion von Großhirn,
Kleinhirn und Hirnstamm kommt. Dies wird als
Hirntod bezeichnet und trifft nur auf wenige
Prozent aller Sterbefälle zu. Beim Hirntod
kann die Kreislauffunktion und damit die
Durchblutung der Organe künstlich eine kurze
Zeit aufrechterhalten werden. In dieser Zeit
prüft das Ärzteteam, ob eine Organspende in
Frage kommt.
•
Mythos 4: Wenn ich bereit bin, Organe zu
spenden, wird im Falle des Falles nicht
alles getan, um mich zu retten. Das stimmt
nicht. Die Medizinerinnen und Mediziner, die
sich bei einer schweren Erkrankung oder nach
einem Unfall um die Versorgung kümmern, tun
alles, um die betroffene Person zu retten.
Sie haben nichts mit dem Thema Organspende
zu tun.
Eine Organspende kann nur
dann erwogen werden, wenn trotz aller
ärztlichen Bemühungen eine Rettung nicht
mehr möglich ist der unumkehrbare Ausfall
der gesamten Hirnfunktionen – der sogenannte
Hirntod – eintritt.
•
Mythos 5: Beim Hirntod ist man nicht richtig
tot. Richtig ist: Ist jemand hirntot, ist er
verstorben, denn die Gesamtfunktionen von
Großhirn, Kleinhirn und Hirnstamm ist
unumkehrbar erloschen. Nur Herz und
Kreislauf können eine begrenzte Zeit lang
künstlich durch Maschinen aufrechterhalten
werden. Selbst wenn diese Personen
optisch nicht anders aussehen als andere
beatmete Intensivpatientinnen und
-patienten, sind bei Ihnen jegliche
Funktionen wie Denken, Fühlen oder die
Atmung völlig erloschen. Um den Hirntod
festzustellen, führen zwei erfahrene
Fachärztinnen oder Fachärzte unabhängig
voneinander eine umfangreiche und klar
definierte Hirntod-Diagnostik durch.
•
Mythos 6: Spenderinnen und Spender erhalten
bei der Organentnahme Schmerzmittel, weil
sie doch noch etwas spüren. Mit dem Hirntod
ist die Schmerzwahrnehmung unwiederbringlich
erloschen. Daher kann die Gabe von
Schmerzmedikamenten bei Verstorbenen die
Schmerzwahrnehmung nicht mehr beeinflussen.
Die Spenderin oder der Spender erhält
während der Operation Medikamente, die die
Muskeln entspannen und Reflexe des
Rückenmarks verhindern. Denn unterhalb des
Gehirns ist der Körper und damit auch das
Rückenmark noch durchblutet. Durch Reflexe
aus dem Rückenmark können sich zum Beispiel
Blutdruck oder Herzschlag verändern und es
kann sogar zu Spontanbewegungen des
hirntoten Menschen kommen.
•
Mythos 7: Organspenderinnen und Organspender
sind nach der Entnahme entstellt. Das ist
falsch. Die Organentnahme ist eine Operation
wie jede andere auch. Die Ärztinnen und
Ärzte verschließen sorgfältig die Wunden und
versorgen die Verstorbene oder den
Verstorbenen so, dass sie oder er würdig
aufgebahrt werden kann.
•
Mythos 8: Nach der Organspende kann die
Familie nicht in Ruhe Abschied nehmen. Das
medizinische Team übergibt die oder den
Verstorbenen nach der Organentnahme in
würdigem Zustand. Der Leichnam wird dann für
eine Aufbahrung vorbereitet, sodass die
Angehörigen sich nach der Organentnahme in
gewünschter Weise von der oder dem
Verstorbenen verabschieden können. Aber auch
eine Verabschiedung vor der Organentnahme
ist möglich.
•
Mythos 9: Die Angehörigen einer Spenderin
oder eines Spenders erfahren, wer das Organ
bekommen hat. Nein, das ist nicht richtig.
Aber die Angehörigen können erfahren, ob die
Transplantation erfolgreich war und wie es
der Empfängerin oder dem Empfänger geht. Es
gibt sogar die Möglichkeit, der
Spenderfamilie Dankesbriefe anonym über die
Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO)
zukommen zu lassen
(https://dankesbriefe.dso.
de/Seiten/default-tdd-landing-page.aspx).
•
Mythos 10: Verstorbene mit einer
Corona-Infektion dürfen keine Organe
spenden. In den gründlichen medizinischen
Untersuchungen wird jeder mögliche Spender
auch auf Corona getestet. Falls der Befund
positiv ist, wird die Transplantation der
Lunge nicht empfohlen. Bei allen anderen
Organen rät die Bundesärztekammer zu einer
sorgfältigen Spender- und Empfängerauswahl,
bei der die Transplantationszentren in jedem
Fall Nutzen und Risiko individuell abwägen
und den potentiellen Empfänger darüber
aufklären müssen.
•
Mythos 11: Der Organspendeausweis bringt
nicht viel – im Notfall habe ich ihn sowieso
nicht dabei. Ob man als Spenderin oder
Spender infrage kommt, wird auf der
Intensivstation geklärt. Hierzu werden
ausführliche Gespräche zur Erkundung des
Willens der betroffenen Person geführt.
Daher ist es wichtig, den Angehörigen die
Entscheidung mündlich mitzuteilen und sie
auch zu informieren, wo der
Organspendeausweis aufbewahrt wird. Denn nur
so ist gewährleistet, dass im Sinne der oder
des Verstorbenen entschieden wird. Wenn der
Wille nicht bekannt ist, werden die
Angehörigen gebeten, eine Entscheidung im
Sinne der verstorbenen Person zu treffen.
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Zweiter
Corona-Booster für alle ab 60: „Wir sollten keine
Zeit verlieren“ |
Brüssel/Duisburg, 11. Juli 2022
- Die Europäische
Arzneimittel-Agentur (EMA) empfiehlt allen Menschen
über 60 Jahren und Personen mit hohem Risiko eine
zweite Corona-Auffrischungsimpfung. Angesichts
steigender Infektionszahlen empfehlen die Experten
eine Impfung mit einem mRNA-Impfstoff mindestens
vier Monate nach einer vorherigen Dosis.
Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides, sagte: „Da
die Fälle und Krankenhausaufenthalte wieder
zunehmen, fordere ich alle auf, sich so schnell wie
möglich impfen zu lassen, beziehungsweise eine
Auffrischungsdosis zu erhalten. Wir sollten keine
Zeit verlieren.“
„Ich fordere die
Mitgliedstaaten auf, unverzüglich die zweiten
Auffrischungsdosen für alle Personen über 60 Jahre
sowie für alle gefährdeten Personen einzusetzen. Ich
dränge alle berechtigten Bürger, sich zu melden und
sich impfen zu lassen. Auf diese Weise schützen wir
uns selbst, unsere Angehörigen und gefährdete
Bevölkerungsgruppen,“ so Kyriakides weiter.
Personen, deren letzte Impfung bereits sechs Monate
zurückliegt, sollten prioritär geimpft werden.
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Brustkrebs: Neue Expertise für
Duisburger Betroffene |
Mit Anke Pollmanns
wechselte jetzt eine renommierte
Spezialistin für Brusttumore an die Helios
St. Johannes Klinik in Duisburg
Duisburg, 11. Juli
2022 - Eine aus acht – das bedeutet
rund 70 000 Patientinnen jährlich erhalten
in Deutschland die Diagnose Brustkrebs.
Damit ist dieser Tumor hierzulande die
häufigste Krebsart bei Frauen, bei Männern
tritt er hingegen nur sehr selten auf. Für
eine umfassende Betreuung der Betroffenen
müssen die versorgenden ÄrztInnen schon bei
Früherkennung und Diagnose die richtige
Balance zwischen Einfühlungsvermögen und
Hightech-Medizin finden.
Für Anke
Pollmanns, eine der führenden Senologinnen
der Region, ist genau dieser Anspruch das,
was sie
schon seit dem Beginn ihrer Karriere leitet.
Die 58Jährige wechselte nun Anfang Juli aus
dem benachbarten Oberhausen an die Helios
St. Johannes Klinik in Duisburg Alt-Hamborn
und bringt viel zusätzliche Erfahrung und
Kompetenz in das Team um den ebenfalls seit
Juni neuen Chefarzt Dr. Alejandro Corral.
Für Duisburger PatientInnen mit Brustkrebs
gibt es damit im Norden der Stadt eine neue
hochqualifizierte Ansprechpartnerin für ihre
Erkrankung.
Die Gynäkologin
war zuletzt Oberärztin am Evangelischen
Krankenhaus in Oberhausen und seit 2007
zudem Netzkoordinatorin des zertifizierten
Brustzentrums Mülheim-Oberhausen. Ihr
Studium absolvierte die geborene Viersenerin
an der Justus-Liebig-Universität in Gießen.
Nach dem Staatsexamen begann Anke Pollmanns
ihre Aus- und Weiterbildung zur Fachärztin
für Gynäkologie und Geburtshilfe in Mülheim
a.d.R., wo sie schon mit Anfang 30 die
Position einer Oberärztin übernahm. In
diesem Zuge erweiterte sie auch ihr Spektrum
auf die spezielle operative Gynäkologie
sowie die Gynäko-Onkologie und leitete die
onkologische Tagesklinik.
Besonders am Herzen lag der Niederrheinerin
zudem die Leitung des standortübergreifenden
Brustzentrums, das sie mit aufbaute und seit
seiner Gründung Mitte der 2000er-Jahre
durchgängig betreute. „In solch einem
Netzwerk aus speziell weitergebildeten
ÄrztInnen, Pflegekräften und PsychologInnen
ist die ganzheitliche Betreuung und
Versorgung immer vorrangig und damit ein
absoluter Gewinn für die Betroffenen“, so
Pollmanns.
Diesen umfassenden Therapieaspekt
(Symbolbild Brustkrebs) sowie die Umsetzung
der aktuellen Leitlinienempfehlungen der
Fachgesellschaften will die Medizinerin
zusammen mit dem Duisburger Team nun auch am
neuem Standort in Alt-Hamborn weiterführen:
„Gemeinsam mit Dr. Corral möchte ich den
Ausbau der hier schon bestehenden
Tumorkonferenz vorantreiben und so eine noch
bessere Zusammenarbeit mit den internen und
auch niedergelassenen Kolleginnen und
Kollegen erreichen.“
Aber nicht nur
TumorpatientInnen profitieren zukünftig von
Anke Pollmanns Expertise, denn neben der
Betreuung onkologischer Fragestellungen
gehören auch die Versorgung,
Gutachtenerstellung und operative Korrektur
von Brustfehlbildungen, übergroßen Brüsten
und transgender-relevanten Maßnahmen zu
ihrem Leistungsspektrum. Abschalten vom
Klinikalltag kann die Expertin am besten bei
Reisen und Aktivitäten mit Familie und
Freunden.
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Hilfe, mein Kind hat Würmer! Was ist
zu tun? |
Michael Achenbach,
Kinder- und Jugendarzt und BVKJ-Sprecher (LV
Westfalen-Lippe) gibt Tipps
Köln/Duisburg, 2. Juli
2022 - Echt eklig: In der Windel des
Kindes finden sich plötzlich jede Menge
kleine weiße Fädchen – und die bewegen sich
auch noch! Viele Eltern reagieren auf die
kleinen Tierchen erst einmal panisch, weiß
Kinder- und Jugendarzt Michael Achenbach aus
Erfahrung. Sein wichtigster Rat: „Ruhe
bewahren!“ Die häufigste Wurmerkrankung bei
Kindern, die sogenannte Oxyuriasis ist
harmlos, gut zu behandeln und in der Regel
schnell überwunden.
Michael
Achenbach weiter: „Wurmerkrankungen sind
nichts Ungewöhnliches. Ich selbst sehe in
meiner Praxis regelmäßig mehrere Fälle pro
Woche. Und der Befall hat mit mangelnder
häuslicher Sauberkeit überhaupt nichts zu
tun. Das Kind kann sich im Sandkasten
anstecken, viel häufiger aber am gemeinsam
genutzten Wasserhahn in der Kita oder
Schule."
Madenwürmer befallen
fast ausschließlich den Menschen. Die
weiblichen Würmer legen gerne nachts ihre
sehr klebrigen Eier um den After herum ab.
Der dadurch entstehende Juckreiz führt zu
unbewusstem Kratzen – und schon haften die
Eier unter den Fingernägeln. Geht die Hand
dann an den Mund, hat sich das Kind selbst
erneut angesteckt.
Händehygiene!
Händehygiene ist somit das A und O der
Behandlung einer Madenwurmerkrankung. Also
ordentliches Händewaschen mit Seife und
Nagelbürste nach jedem Toilettengang, vor
dem Essen, auch vor der Essenszubereitung.
Weiterhin gilt: Fingernägel kurz halten.
Kratzen vermeiden. Besser duschen als baden.
Medikamente! Der Kinder- und
Jugendarzt verordnet Medikamente in Form von
Tabletten oder Suspensionen gegen die
lästigen Würmer. Da Madenwürmer oftmals eine
Familienerkrankung sind, sollten zeitgleich
alle Familienmitglieder behandelt werden.
Anderenfalls spielen die Madenwürmer mit der
Familie Ping-Pong. Man wird dann das Problem
nicht los. Wichtig ist auch die mehrzeitige
Behandlung. Die schon abgelegten Eier werden
durch die Medikamente nämlich nicht
erreicht. Eine zweite Gabe nach 14 Tagen ist
daher besonders wichtig, um die Würmer
endgültig zu eliminieren. In hartnäckigen
Fällen ist auch eine mehrfache Behandlung
der gesamten Familie über bis zu vier Monate
notwendig.
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Reha-Verordnungen werden ab Juli 2022
einfacher |
Berlin/Duisburg, 30.
Juni 2022 - Ab 1. Juli 2022 erhalten
Patientinnen und Patienten leichter Zugang zu
geriatrischer Rehabilitation und
Anschlussrehabilitation. Ob eine geriatrische
Rehabilitation für Versicherte ab 70 Jahren
medizinisch erforderlich ist, wird dann nicht mehr
von der Krankenkasse geprüft. Stattdessen überprüfen
Vertragsärztinnen und -ärzte anhand festgelegter
Kriterien und über Funktionstests den medizinischen
Bedarf.
Sind die Kriterien erfüllt, können
sie mit den Ergebnissen die Erforderlichkeit auf dem
Verordnungsformular begründen; die Krankenkasse
prüft dann nur noch die leistungsrechtlichen
Voraussetzungen. Eine geriatrische Rehabilitation
hat das Ziel, Beweglichkeit und individuelle
Selbständigkeit zu erhalten, nach einer langen
Krankheit oder einer Operation wiederherzustellen
sowie Pflegebedürftigkeit zu vermeiden.
Einfacher wird es außerdem für alle Patientinnen und
Patienten, die nach einem Krankenhausaufenthalt eine
sogenannte Anschlussrehabilitation (früher:
Anschlussheilbehandlung) benötigen. Hier entfällt
bei Vorliegen der Voraussetzungen für eine
Rehabilitation für bestimmte Indikationen ebenfalls
die Überprüfung der Krankenkassen, ob die Leistung
medizinisch erforderlich ist. So beispielsweise bei
Erkrankungen des Herzens, des Kreislaufsystems, nach
Einsatz eines neuen Knie- oder Hüftgelenks oder bei
Krebserkrankungen.
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Psychisch kranke
Kinder und Jugendliche: Monatelange
Wartezeiten auf einen Behandlungsplatz
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Politik
muss Voraussetzungen für schnelle und
unbürokratische Hilfe schaffen!
Köln/Duisburg, 29. Juni 2022 -In einem
gemeinsamen Appell an den
Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl
Lauterbach und an den Vorsitzenden des
Gemeinsamen Bundesausschusses Prof. Dr.
Hecken weisen der BVKJ-Präsident Dr. Thomas
Fischbach und die stellvertretende
bkj-Vorsitzende Dipl. Psychologin Marion
Schwarz auf die prekäre Versorgungslage von
psychisch kranken Kindern und Jugendlichen
hin.
„Wie in vielen zuletzt
veröffentlichten Studien festgestellt wurde,
hat sich insbesondere durch die Pandemie und
den damit verbundenen Einschränkungen die
psychische und psychosoziale Situation bei
Kindern und Jugendlichen erheblich
verschlechtert. Viele Kinder und Jugendliche
leiden unter „Long-Lockdown“: unter
Störungen der psychischen und sozialen
Entwicklung. Diese Patienten brauchen
schnellstmöglich Hilfe, doch wir wissen
nicht, wohin wir sie schicken sollen!“, so
Dr. Thomas Fischbach.
Die
Versorgungsangebote durch niedergelassene
Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten
waren schon vor der Pandemie keineswegs
ausreichend, jetzt ist der Mangel
dramatisch. Die Wartezeiten für eine
Psychotherapie haben sich auf mehrere Monate
ausgeweitet, auch in der stationären Kinder-
und Jugendpsychiatrie müssen Patienten oft
lange warten, bis sie aufgenommen werden
können. „Wir schieben einen Berg von
Anfragen vor uns her und wissen zugleich,
dass wir in den kommenden Monaten keinen
Behandlungsplatz – höchstens vielleicht ein
Erstgespräch – anbieten können. Das ist ein
unzumutbarerer und auch gefährlicher
Zustand, vor allem für die betroffenen
Familien, Kinder und Jugendlichen, aber auch
für uns Kinder- und
Jugendlichenpsychotherapeuten“, beschreibt
die stellvertretende bkj-Vorsitzende Marion
Schwarz die Situation.
Die beiden
Verbandsvertreter fordern die
Verantwortlichen im Gesundheitswesen auf,
schnell und unbürokratisch für Abhilfe zu
sorgen, um den Versorgungsnotstand
abzuwenden. Z.B. durch neue Sitze für die
Niederlassung von Kinder- und
Jugendlichenpsychotherapeuten oder durch die
Möglichkeit von Therapeuten, Kolleg*innen
anzustellen, um damit die
Behandlungskapazität pro Praxis ausweiten zu
können. Und dann müsse grundsätzlich auch
endlich die sogenannte Bedarfsplanung an den
steigenden Bedarf an psychotherapeutische
Hilfsangebote angepasst werden.
„Die Politik hat der
Wirtschaft schnell und entschlossen
geholfen, mit den ökonomischen Folgen der
Corona-Pandemie fertig zu werden. Ebenso
schnell und entschlossen sollte sie nun auch
belastete Kinder und Jugendliche
unterstützen, denn ihr gesundes Aufwachsen
ist für die Zukunft unseres Landes
mindestens ebenso systemrelevant“, fordern
Dr. Thomas Fischbach und Marion Schwarz.
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Lebenshilfe
befürchtet: Bluttests als Kassenleistung
führen zu mehr Schwangerschaftsabbrüchen
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Berlin/Duisburg,
30. Juni 2022 - Ab morgen übernehmen
die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten
für Bluttests, die in der Schwangerschaft
Trisomien wie das Down-Syndrom aufspüren
sollen. Die Bundesvereinigung Lebenshilfe
bedauert sehr, dass der Gemeinsame
Bundesausschuss (G-BA) dazu die Zulassung
erteilt hat. Sie befürchtet, dass die
Bluttests nun zur Regeluntersuchung und noch
mehr Menschen mit Behinderung abgetrieben
werden.
Mit den neuen Methoden der
Pränataldiagnostik geraten Eltern von
Kindern mit Beeinträchtigung immer stärker
unter Rechtfertigungsdruck, und bei Menschen
mit Behinderung verstärkt sich die Angst, in
dieser Gesellschaft nicht gewollt zu sein. Sebastian
Urbanski, Berliner Schauspieler mit
Down-Syndrom und Mitglied im Bundesvorstand
der Lebenshilfe, sagt: „Ich lebe gerne und
habe viel Freude am Leben. Ich bin
glücklich, weil ich mich als Teil der
Gesellschaft fühle und einfach dazu gehöre.
Manchmal brauche ich zwar etwas mehr
Unterstützung, aber die braucht ja jeder
mal. Nur diese Bluttests machen mir und
anderen Menschen mit Down-Syndrom wirklich
große Sorgen.“ (1071 Zeichen)
Informationen zu den Bluttests:
https://www.lebenshilfe.de/mitmachen/aktiv-werden/1221-trisomie-bluttest
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Spitzen-Mediziner: FOCUS Auszeichnungen für
den Verbund Evangelisches Klinikum
Niederrhein und BETHESDA Krankenhaus
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Duisburg, 24. Juni
2022 - Insgesamt neun Chefärzte aus dem
Verbund Evangelisches Klinikum Niederrhein
und BETHESDA Krankenhaus Duisburg sind vom
Magazin FOCUS als „TOP Mediziner 2022“
ausgezeichnet worden und zählen damit auf
ihrem Gebiet zu den besten Fachexperten
Deutschlands. Zudem empfiehlt der FOCUS das
Evangelische Klinikum Niederrhein mit all
seinen Standorten (Evangelischen Krankenhaus
Duisburg-Nord, Herzzentrum Duisburg,
Johanniter Krankenhaus Oberhausen,
Evangelisches Krankenhaus Dinslaken) und das
BETHESDA Krankenhaus Duisburg jeweils als
„TOP Klinik 2022“ in Nordrhein-Westfalen.
Die FOCUS-Ärzteliste dient als wichtiger
Wegweiser für potentielle Patientinnen und
Patienten bei der Behandlungswahl.
Von den insgesamt neun Chefärzten sind acht
bereits zum wiederholten Male in der
FOCUS-Liste aufgeführt. Herausragende
fachliche Leistungen werden folgenden Ärzten
bestätigt: Erstmals in der FOCUS-Liste
vertreten ist Prof. Dr. Jochen Börgermann
(Foto EVKLN) vom Herzzentrum Duisburg. Der
Chefarzt der Herzchirurgie überzeugt in
seinem Fachgebiet und wird dafür erstmalig
vom FOCUS als TOP Mediziner ausgewiesen.
Ebenfalls vom Herzzentrum Duisburg wird
Prof. Dr. Wolfgang Schöls im Fachbereich
Interventionelle Kardiologie aufgeführt. Er
ist Spezialist für minimal-invasive
Untersuchungen und Eingriffe am Herzen
mittels Katheter. Aus dem BETHESDA
Krankenhaus Duisburg haben sich drei Ärzte
erneut in der FOCUS-Liste platziert. Prof.
Dr. Dietmar Simon, Chefarzt der Klinik für
Allgemein- und Viszeralchirurgie, erhält die
Auszeichnung im Fachbereich Endokrine
Chirurgie. Er behandelt Erkrankungen der
Schilddrüse, der Nebenniere und der
Bauchspeicheldrüse. Dr. Harald Krentel,
Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde
Geburtshilfe, Gynäkologische Onkologie und
Senologie, wird als Experte im Fachbereich
Gynäkologische Operationen gewürdigt.
Für die Behandlung von durch Diabetes
verursachte Nervenschäden (Diabetische
Polyneuropathie) wird Prof. Dr. Martin
Pfohl, Chefarzt der Klinik für Innere
Medizin, ausgezeichnet. Vom Evangelischen
Krankenhaus Duisburg-Nord in Fahrn ist Dr.
Mark Tomalla, Chefarzt der Klinik für
Refraktive und Ophthalmo-Chirurgie, mit zwei
Auszeichnungen abermals in der FOCUS-Liste
vertreten: Er wird als Spezialist für
Hornhauterkrankungen genannt und dazu als
Experte für Eingriffe am Auge und für die
Behandlung von Grauem Star (Refraktive
Chirurgie & Katarakt). Ebenfalls gewürdigt
wird sein Kollege Prof. Dr. Daniel
Vallböhmer, Chefarzt der Klinik für
Allgemein- und Viszeralchirurgie mit Sitz am
Evangelischen Krankenhaus Duisburg-Nord und
am Evangelischen Krankenhaus Dinslaken.
Prof. Dr. Vallböhmer wird für seine
fachlichen Leistungen im Bereich
Hernienchirurgie empfohlen, die unter
anderem die Behandlung von Leisten-oder
Narbenbrüchen beinhaltet. Das Johanniter
Krankenhaus Oberhausen ist mit zwei
Chefärzten erneut mehrfach in der FOCUSListe
vertreten. Prof. Dr. Jens Kuhn, Chefarzt der
Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und
Psychosomatik, wird im FOCUS-Ranking in den
drei Fachbereichen Schizophrenie,
Suchterkrankungen sowie Angst-und
Zwangsstörungen gelistet. Der Chefarzt der
Klinik für Urologie, Prof. Dr. Jan Fichtner,
gilt als TOP Mediziner in den Bereichen
Blasenkrebs, Prostatakrebs und
Prostata-Syndrom.
Das Evangelische
Klinikum Niederrhein und das BETHESDA
Krankenhaus freuen sich, dass die
medizinische Qualität im Verbund von der
FOCUS-Redaktion und den externen Experten
durch die diesjährigen Auszeichnungen erneut
gewürdigt worden ist. Hintergrund: Seit mehr
als 20 Jahren veröffentlichen die Magazine
FOCUS und FOCUS-GESUNDHEIT Ärztelisten der
führenden Mediziner in Deutschland. Diese
Liste entstehen in aufwändiger Recherche mit
dem Kooperationspartner FactField.
Berücksichtigt werden unter anderem die
ärztliche Qualifikation, die
Behandlungsleistung, wissenschaftliche
Veröffentlichungen, Online-Bewertungen und
Weiterbildungen. Außerdem fließt in die
Bewertung mit ein, wie ein Mediziner von
Fachkolleginnen und -kollegen sowie
Patientinnen und Patienten beurteilt wird.
BU: Prof. Dr. Jochen Börgermann, Chefarzt
der Herzchirurgie am Herzzentrum Duisburg,
ist das erste Mal in der FOCUS-Ärzteliste
vertreten. (Quelle: EVKLN)
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Vortrag: Die neue Hüfte |
Möglichkeiten
der modernen Endoprothetik
Duisburg, 14. Juni 2022 - Im Laufen, Stehen,
Sitzen und sogar im Liegen: Bei nahezu jeder
Bewegung ist das Hüftgelenk beteiligt. Das
wird vielen Menschen häufig erst bewusst,
wenn es mit zunehmendem Alter zu
Gelenkbeschwerden kommt. Sind die
vielfältigen konservativen Methoden von
Gelenkerhalt und Schmerztherapie
ausgeschöpft, stellt sich häufig die Frage
nach einem künstlichen Gelenkersatz, der
sogenannten Endoprothetik, um
Bewegungsfreiheit und Lebensqualität
wiederherzustellen.
In der rund
45-minütigen Veranstaltung beleuchtet Dr.
Frank Bischof, Chefarzt der Klinik für
Orthopädie und Unfallchirurgie an der Helios
Klinik Duisburg-Homberg und der Helios St.
Anna Klinik in Huckingen, verschiedene
Implantat-Modelle, moderne
Operationsmethoden und den Ablauf der
Behandlung am Haus. Darüber hinaus stellt er
das Endoprothetik Zentrum Duisburg als
einziges zertifiziertes Zentrum der Stadt
mit seinen Operateuren vor. Im Anschluss
steht der ausgewiesene Spezialist für
Erkrankungen des Bewegungsapparates und
künstlichen Gelenkersatz für individuelle
Fragen zur Verfügung.
Die
kostenlose Veranstaltung findet statt am
Mittwoch, 22.06.2022 um 17:00 Uhr in der
Cafeteria der Helios St. Anna Klinik
Duisburg, Albertus-Magnus-Str. 33, 47259
Duisburg. Da die Teilnehmerzahl begrenzt
ist, ist eine vorherige Anmeldung per E-Mail
an
orthopaedie-unfallchirurgie.anna@helios-gesundheit.de
oder per Telefon unter (0203) 755-1737
erforderlich. Es gelten die aktuellen
Corona-Regeln für Krankenhäuser: derzeit das
Tragen eines medizinischen
Mund-Nasen-Schutzes oder einer FFP2-Maske
sowie die Vorlage eines tagesaktuellen
AG-Tests (offizieller Schnelltest).
Abstriche im Testzentrum am St. Anna sind am
Veranstaltungstag bis 16:45 Uhr möglich.
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Tierische
Unterstützung: Patientin der Neurologischen
Frührehabilitation bekommt Besuch von ihrem
Pferd
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Duisburg, 13. Juni 2022
- Im April 2022 hat sich das Leben der
23-jährigen Laura innerhalb von Sekunden
verändert. Die erfahrene Reiterin, die seit
mehr als 20 Jahren im Sattel sitzt, stürzte
beim Ausritt von der Stute Sisi und musste
mit einem schweren Schädel-Hirn-Trauma auf
die Intensivstation gebracht werden. Anfang
Mai kam Laura in die Abteilung für
Neurologische Frührehabilitation am
Evangelischen Krankenhaus Duisburg-Nord, die
darauf spezialisiert ist, Patientinnen und
Patienten nach schweren Traumata und anderen
Erkrankungen den Weg zurück ins Leben zu
bahnen und auf eine Reha-Behandlung
vorzubereiten.
Mit ihrem Kampfgeist,
ihrem Optimismus und ihrem
unerschütterlichen Willen hat Laura seitdem
riesige Fortschritte gemacht – immer
unterstützt vom leitenden Abteilungsarzt Dr.
Janpeter Nickel und seinem
interdisziplinären Team. Auf der NNFR
äußerte Laura dann auch ihren größten
Wunsch: Ein Wiedersehen mit Sisi, die –
genau wie die Reiterin – an dem Unfall keine
Schuld trifft. Ein Pferd im Krankenhaus? Das
hat es, zumindest am Evangelischen Klinikum
Niederrhein, noch nie gegeben. Aber die
Abteilung war von der ungewöhnlichen Idee
sofort begeistert. „Wir versuchen immer,
unseren Patientinnen und Patienten
Begegnungen mit ihren Haustieren zu
ermöglichen.“, sagt Laura Andermann,
Psychologische Psychotherapeutin in der
NNFR, „Sie entdecken durch so ein Erlebnis
oft ihre Lebensfreude wieder. Das kann einen
gewaltigen therapeutischen Schub auslösen.“
Und deshalb war auch
für Dr. Janpeter Nickel sofort klar:
„Enkelkinder oder Haustiere sind häufig eine
sehr effektive Motivationsverstärkung für
unsere Patientinnen und Patienten – da kann
ein Pferd auch nicht verkehrt sein.“ Lauras
Wunsch in die Tat umzusetzen, bedurfte aber
natürlich einiger Vorbereitung: Die
Geschäftsführung des Klinikverbundes gab
ihre Erlaubnis und sicherte volle
Unterstützung zu. Die Krankenhaushygiene
musste in die Planungen mit eingebunden
werden. Und die Zentrale Notaufnahme und die
Intensivstation erklärten sich bereit, im
Falle eines Hubschrauberanflugs während des
Besuchs rechtzeitig Bescheid zu geben, um
ein mögliches Erschrecken der Stute zu
verhindern.
An Christi Himmelfahrt war dann der
große Tag gekommen. Der Tag, auf den Laura
so lange hingearbeitet und von dem sie
gesagt hatte: „Bis dahin muss ich ein paar
Sachen wieder hinbekommen.“ Am frühen
Nachmittag fuhren zwei Pferdeanhänger auf
die Zufahrt zum Evangelischen Krankenhaus
Duisburg-Nord – zwei, um Sisi durch eine
Artgenossin zusätzliche Sicherheit in der
ungewohnten Situation zu geben. Was aber
vielleicht gar nicht nötig gewesen wäre: Die
Stute, von der Laura vorher erzählt hatte,
dass sie „ein besonderes Pferd, mit einem
eigenen Kopf und Charakter“ ist, fühlte sich
auf der Wiese vor dem Krankenhaus ganz
offensichtlich sofort wohl und feierte
ausgiebig Wiedersehen mit Laura.
Impressionen vom
Pferdebesuch am Evangelischen Krankenhaus
Duisburg-Nord (Fotos: EVKLN)
Die
tiefe Zuneigung zwischen Mensch und Tier war
für alle Anwesenden sofort zu spüren – für
das Team der NNFR, Lauras Freundinnen und
Freunde, ihre Mutter und die vielen
Schaulustigen, die sich das ungewöhnliche
Highlight weit abseits vom normalen
Krankenhausalltag nicht entgehen lassen
wollten. Lauras Bilanz nach dem vielleicht
ungewöhnlichsten Patientenbesuch, den das
Evangelische Krankenhaus Duisburg-Nord
jemals erlebt hat: „Ich habe vorher gar
nicht versucht, mir vorzustellen, wie es
werden könnte...aber es ist so toll, wie
alle das hier für mich organisiert haben.“
Die Zeit mit Sisi hat der
23-jährigen noch einmal neue Motivation
gegeben, ihren Weg hin zur kompletten
Genesung erfolgreich weiterzugehen. Ende Mai
hat sie ihre mehrwöchige Reha-Behandlung in
Dortmund begonnen. Und wir drücken ihr ganz
fest die Daumen, dass sie schon sehr bald
wieder ganz die Alte ist. Und endlich wieder
mit Sisi ausreiten kann.
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Blut
spenden und Leben retten
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Der 14.
Juni ist Weltblutspendetag
Duisburg,
9. Juni
2022 - Blut ist essentiell für einen
Großteil der Behandlungen im Krankenhaus,
lässt sich aber nicht künstlich herstellen.
Der Verbund Evangelisches Klinikum
Niederrhein und BETHESDA Krankenhaus ist
deshalb an allen fünf Verbundstandorten in
Duisburg, Dinslaken und Oberhausen auf die
Versorgung durch Blutspendedienste
angewiesen. Allerdings hat die
Corona-Pandemie in den vergangenen zwei
Jahren immer wieder zu Engpässen und
Verzögerungen geführt.
Aktuell ist
der Bedarf an Blutkonserven aufgrund der
Lockerungen wieder gestiegen: „Wir holen
viele planbare Operationen nach, die wegen
der Pandemie abgesagt wurden. Im Prinzip
haben wir jetzt wieder so viele Operationen
wie vor Corona. Die Zahl der Blutspenden
hinkt da aber leider etwas hinterher“,
erklärt Nanda Padval,
Transfusionsverantwortliche Laborärztin im
Evangelischen Klinikum Niederrhein.
Sorgsamer Umgang mit Spenderblut Von hoher
Bedeutung ist im Verbund der
verantwortungsvolle Umgang mit dem knappen
Spenderblut.
„Für uns ist das eine
kostbare Ressource, von der leider
phasenweise immer wenig vorhanden ist.
Deshalb setzen wir das vorhandene
Spenderblut so optimal wie möglich ein.
Schon vor einer OP untersuchen wir die
Patienten, ob eventuell eine Blutarmut
vorliegt, die dann vorab therapiert wird.
Zudem kommen inzwischen immer häufiger
OP-Techniken mit sehr geringem Blutverlust
zum Einsatz“, sagt Dr. Axel Runge,
Transfusionsverantwortlicher im BETHESDA
Krankenhaus Duisburg. All diese Maßnahmen
laufen unter dem Begriff „Patient Blood
Management“.
Dazu zählt auch das
Cell-Saver-Verfahren, bei dem während einer
OP Blut abgesaugt, gefiltert und recycelt
wird und anschließend für die
Eigenbluttransfusion zur Verfügung steht.
Insgesamt ist so die Menge an benötigten
Blutkonserven, die bei operativen Eingriffen
verwendet werden, in den vergangenen Jahren
kontinuierlich zurückgegangen. Die meisten
Blutkonserven benötigt der Verbund hingegen
für die Versorgung von Krebspatientinnen und
Krebspatienten.
Die Behandlung von
Krebs führt häufig zu einer Blutarmut, die
durch gespendetes Fremdblut ausgeglichen
werden muss. Viele Krebspatientinnen und
Krebspatienten können vorab für sich selbst
kein gesundes Blut spenden, was im Anschluss
für sie aufbereitet und verwendet kann.
„Diese Patientinnen und Patienten sind
dringend darauf angewiesen, dass sich jemand
freiwillig bereit erklärt, Blut zu spenden“,
appelliert Nanda Padval. Zudem benötigen
natürlich auch schwerstverunfallte
Patientinnen und Patienten Blutkonserven.
Schulferien und Feiertage führen zu
Engpässen
Bei einer Vollblutspende
werden 500 ml Blut entnommen. Mithilfe einer
Zentrifuge wird es beim Blutspendedienst in
seine Bestandteile aufgetrennt: Blutplasma,
Erythrozyten-Konzentrat (rote
Blutkörperchen) und Thrombozytenkonzentrat
(Blutplättchen). Die Blutprodukte lagern bei
den Blutspendediensten und werden bei Bedarf
vom Verbund angefordert. „Blutplättchen sind
aber nur ein paar wenige Tage haltbar. Eng
wird es dann zum Beispiel rund um Feiertage,
wenn es keine Blutspendetermine und damit
keinen Nachschub gibt.
Auch die
Sommerferien sind immer eine kritische Zeit,
wenn viele im Urlaub sind. Wünschenswert
wäre es, wenn Menschen sich vornehmen,
regelmäßig ihr Blut zu spenden, so dass über
das Jahr konstant ein Bestand vorhanden ist.
Der Weltblutspendetag ist dafür ein guter
Start“, so Dr. Axel Runge. Der
Weltblutspendetag findet jedes Jahr am 14.
Juni statt, es ist der Geburtstag von
Nobelpreisträger Karl Landsteiner, dem
Entdecker der Blutgruppen.
Die WHO
hat diesen Tag 2005 ins Leben gerufen, um
allen Blutspendern zu danken. Dieses Jahr
lautet das Motto: Donating blood is an act
of solidarity. Join the effort and save
lives (Blutspenden ist ein Akt der
Solidarität. Machen Sie mit und retten Sie
Leben). Infos zur Blutspende Blut spenden
können gesunde Menschen ab 18 Jahren, die
mindestens 50 kg wiegen. Wer zum ersten Mal
Blut spendet, darf nicht älter als 68 Jahre
sein. Wiederholungsspender können ja nach
Blutspendedienst auch älter sein.
Vor jeder Spende erfolgt ein kostenloser
Gesundheitscheck (kleines Blutbild, Puls,
Blutdruck und Körpertemperatur). Männer
können maximal 6-mal pro Jahr Blut spenden,
Frauen bis zu 4-mal. Blutspender erhalten in
den festen Blutspendestationen eine
Aufwandsentschädigung von 20 Euro pro Spende
von Plasma und Vollblut. Für die Blutspende
im BZD Blutspendezentrum Duisburg und im BZO
Blutspendezentrum Oberhausen ist keine
Terminvereinbarung nötig.
Weitere Infos unter
www.blutspendezentren.de Der Deutsche
Rote Kreuz Blutspendedienst-West bitte um
vorherige Terminreservierung unter
www.blutspendedienst-west.de
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Anderthalbjähriger
Junge verschluckt eine Knopfbatterie
„Die Gefahr ist der Stromfluss“ - Was
tun, wenn das Kind einen Gegenstand
verschluckt
|
Duisburg, 3. Juni
2022 - Ein anderthalbjähriger Junge
verschluckt eine Knopfbatterie, seine
Speiseröhre beginnt zu schmoren. Der Vater
hat den richtigen Instinkt und bringt das
Kind in die Notaufnahme der Helios St.
Johannes Klinik. Dort verhindert ein
Notfalleingriff Schlimmeres, denn nicht die
Batterie selbst ist das Problem, sondern
das, was sie auslöst.
Es soll ein
entspannter Besuch im Autohaus werden, doch
nur wenige Stunden später liegt der
anderthalbjährige Sohn von Thomas Schürer*
auf der Kinderintensivstation. Anton* findet
an der Verkaufstheke auf einem Schreibtisch
des Autohauses eine Knopfbatterie aus einem
Schlüssel, steckt sie blitzschnell in den
Mund und schluckt. „Plötzlich fing er an zu
weinen und ich brauchte einen Moment, bis
ich verstand, was passiert war“, erzählt
Thomas Schürer, der bei der Erinnerung immer
noch eine Gänsehaut bekommt.
Der
zweifache Vater sieht den Schlüssel und
erinnerte sich, aus dem Augenwinkel noch
etwas dort liegen gesehen zu haben. Sofort
bricht ihm der Schweiß aus, sein Sohn weint
immer lauter, fasst sich an den Hals und ist
kaum mehr zu beruhigen. Thomas Schürer
bricht den Besuch ab und fährt mit Anton in
die Kindernotaufnahme in der Helios St.
Johannes Klinik.
„Ich dachte mir,
dass die Batterie irgendwo in seinem Hals
feststeckte und nur rausgeholt werden
musste, ähnlich wie eine Münze. Dass es aber
so schlimm wird, hätte ich im Leben nicht
erwartet.“ Was der 36-Jährige – wie wohl die
meisten Menschen – nicht weiß, ist, dass
nicht unbedingt die Batterie selbst das
große Problem ist, sondern ihre Wirkweise.
Denn steckt die Knopfzelle im feuchten
Gewebe der Speiseröhre fest, entsteht ein
Stromfluss von sogenannten Hydroxidionen,
also negativ aufgeladenen Ionen, die zu
schweren Verbrennungen und Verätzungen
führen können. Auch bei Anton.
In der
Kindernotaufnahme empfängt sie der
diensthabende Arzt, lässt gleich
Röntgenbilder anfertigen
und
hält Rücksprache mit Dr. Rüdiger Kardorff.
Der 60-Jährige leitet die Sektion
Kindergastroenterologie des Klinikums und
ist Spezialist für alle Verdauungsorgane vom
Hals abwärts. Sofort macht er sich auf den
Weg in die Klinik. Für Thomas Schürer und
seine mittlerweile hinzugekommene Frau
beginnt eine emotionale Achterbahnfahrt.
Nach einem ersten Blick auf die
Röntgenbilder sind sie zunächst erleichtert:
„Man konnte die Batterie als leuchtend
weißen Fleck gut erkennen, weit oben direkt
unterhalb des Kiefers. Die bekommen sie
bestimmt schnell raus und dann ist alles
gut. Haben wir gedacht.“ Doch dann teilen
ihnen die Ärzte mit, was das eigentliche
Problem ist: der Stromfluss, der das Gewebe
schon angegriffen hatte. „Und bei Anton
tickte die Uhr. Es galt zu verhindern, dass
der Strom Löcher in die Speiseröhre und
womöglich in die umgebenden Gewebe brannte“,
erklärt Dr. Kardorff.
Denn dann könnten Blutungen entstehen – im
schlimmsten Fall sogar aus einer der großen
Körperschlagadern – oder Bakterien zum
Herzen, der Lunge oder den Blutgefäßen
gelangen, die dort nichts zu suchen haben
und eine tödliche Sepsis verursachen
könnten. Das Team bereitet in Windeseile
alles für einen Eingriff vor und schon
wenige Minuten später schlummert Anton unter
Narkose auf dem Tisch. Dr. Kardorff entfernt
die Batterie problemlos und binnen weniger
Augenblicke mit Hilfe eines Endoskops, doch
die Schäden an der Speiseröhre sind immens,
sie ist besonders im oberen Bereich stark
geschwollen und Teile des Gewebes sind
verbrannt.
Da zu diesem Zeitpunkt
noch nicht sicher zu beurteilen ist, wie
tief die Schäden gehen oder ob noch
Komplikationen auftreten, muss der Pädiater
am nächsten Tag erneut spiegeln. Deshalb
versetzen die Ärzte den kleinen Jungen in
ein künstliches Koma, um ihm zum einen die
Aufregung und deine zweite Narkoseeinleitung
zu ersparen und ihn zum anderen genauer
überwachen zu können. Anton bekommt zudem
Medikamente, die der Schleimhautschwellung
entgegenwirken und eine Infektion verhindern
sollen. Für seine Eltern beginnen bange
Stunden, denn noch ist nicht ganz klar, wie
stark die Speiseröhre beeinträchtigt ist und
ob es Durchbrüche gibt.
„Unseren
Sohn im Koma an all den Schläuchen zu sehen,
das war wirklich schlimm. Wenige Stunden
vorher war noch alles in Ordnung und dann
bricht einem plötzlich der Boden weg.“
Thomas Schürers Stimme hört man die
Betroffenheit noch immer an. Auch wenn er
weiß, dass es nahezu unmöglich ist,
Kleinkinder vor allem zu schützen, macht der
Gleisbauer sich Vorwürfe, nicht besser
aufgepasst zu haben.
„Das werde ich
noch lange mit mir tragen, auch wenn wir
jetzt Glück im Unglück hatten.“ Denn nach
dem zweiten Eingriff am nächsten Tag hat Dr.
Kardorff gute Nachrichten. Anton Speiseröhre
ist zwar innen stark geschädigt, außen aber
intakt. Das heißt, keine Öffnungen Richtung
Herz oder Lunge. Vier Tage muss der kleine
Kämpfer im Anschluss noch zur Überwachung
auf der Intensivstation bleiben, wird über
eine Sonde ernährt, da er noch nicht gut
schlucken kann. Aber der Anderthalbjährige
erträgt an Mamas Seite alles mehr als tapfer
und sein Zustand verbessert sich von Tag zu
Tag. Die Schwellungen im Halsbereich gehen
zurück und er kann langsam aber sicher
wieder weiche Nahrung zu sich nehmen.
Nach dem Wechsel auf die Normalstation
dauert es nicht lange, und die beiden können
nach Hause entlassen werden. In den
folgenden Wochen muss Anton noch mehrmals
zur Kontrolle in die Klinik, aber bisher
verläuft alles gut, auch wenn er noch
leichte Probleme beim Schlucken hat. Für
Papa Thomas Schürer ist das alles eine große
Erleichterung: „Manchmal zeigt er noch auf
seinen Hals und sagt ‚Aua’, aber das ist
vermutlich eher die Erinnerung als ein
akuter Schmerz. Ansonsten ist er fröhlich
und ein Sonnenschein wie eh und je.“
Und auch Dr. Kardorff ist optimistisch:
„Im Moment sieht es so aus, dass wir wohl
gerade noch rechtzeitig gekommen sind, um
die ganz schweren Schäden zu verhindern. Man
muss nur wissen, dass sich auch nach Wochen
und sogar Monaten im Bereich so schwerer
Schleimhautverletzungen manchmal noch
Narbengewebe bildet, das beim Schlucken
hinderlich sein kann.“ Bei manchen
Betroffenen ist das dann so ausgeprägt, dass
weitere operative Eingriffe notwendig sind,
um die Speiseröhre aufzudehnen. „Ich vermute
und hoffe allerdings, dass dem kleinen Anton
das erspart bleibt.“
*Namen geändert
Kleiner Patient und Pflegekraft
Was
tun, wenn das Kind einen Gegenstand
verschluckt So gut Eltern auch
aufpassen, Babys und Kleinkinder sind wahre
Meister darin, sich harmlose wie
unheilbringende Dinge in Sekundenschnelle in
den Mund zu stecken, denn sie erschließen
sich die Welt auch über den Geschmack und
das Tasten mit der Zunge. Im schlimmsten
Fall verschlucken sie die Gegenstände dann
sogar oder atmen sie ein. Welche Dinge meist
harmlos sind und wann Eltern schnell handeln
müssen:
· Münzen
Beim Spitzenreiter unter den
verschluckten Gegenständen, den Münzen, geht
es in den meisten Fällen gut aus. Sie
wandern in der Regel problemlos durch die
Verdauungsorgane und werden am Ende wieder
ausgeschieden. Größere Münzen können
allerdings, wie die Batterie im
beschriebenen Fall, in der Speiseröhre
stecken bleiben. Dann müssen sie
ebenfalls rasch im Rahmen einer
Speiseröhrenspiegelung entfernt werden, die
Komplikationsgefahr ist aber geringer als
bei einer Batterie. Münzen im Magen machen
zunächst fast nie Probleme; sie werden ohne
notfallmäßige Eile bei einer Magenspiegelung
entfernt, wenn sie für mehr als einige Tage
im Magen liegen bleiben.
· Batterien Gefährlich
wird es, wie oben beschrieben, wenn
Batterien den Hals hinunterwandern. Vor
allem die großen, flachen Knopfzellen mit
einem Durchmesser von rund zwei Zentimetern
oder mehr sind tückisch. Sie stecken oft in
Uhren, Thermometern oder Fernbedienungen.
Meist haben die Knopfzellen eine Spannung
von 3 Volt und sind aus Lithium hergestellt.
Bleibt die Knopfzelle in der
Speiseröhre stecken, entsteht ein Stromfluss
und dadurch kann es sehr schnell zu schweren
Schäden kommen, die sich gefährlich rasch in
die Umgebung ausdehnen - ein echter Notfall.
Einmal im Magen gelandet, ist weniger der
Strom das Problem: Durch die ätzende
Magensäure können Batterien undicht werden
und Quecksilber oder ähnliche gefährliche
Stoffe verlieren. Wenn Eltern also bemerken,
dass ihr Kind eine Batterie verschluckt hat,
ist allerhöchste Eile geboten.
Das
Kind muss sofort ins Krankenhaus.
Tierversuche zeigen übrigens, dass ein
Esslöffel Honig alle 10 Minuten als
Erste-Hilfe-Maßnahme auf dem Weg zum
Krankenhaus zumindest den Stromfluss
abschwächen kann. Diese Maßnahme aber nur
bei Kindern über einem Jahr anwenden,
jüngere Kinder dürfen noch keinen Honig zu
sich nehmen.
·
Magnete Wegen der zunehmenden
Verbreitung von Magnetspielzeug,
insbesondere in Form von Kugeln, haben
Notfälle durch deren Verschlucken in
jüngster Zeit stark zugenommen. Eine
einzelne Magnetkugel ist meist nicht
gefährlich, aber wenn das Kind mehrere
Magnete verschluckt, ziehen sich diese an,
auch über Darmwände hinweg. Das kann zu
Durchbrüchen oder Entzündungen führen. Eine
Entfernung mittels Magenspiegelung sollte
daher so schnell wie möglich erfolgen, bevor
die Magnete in den Darm weiterrutschen und
dort womöglich nur noch durch eine Operation
entfernbar sind.
·
Metallische (oder andere) Gegenstände
Hier kommt es auf die Form und
Größe an, etwa, ob ein Gegenstand Spitzen,
scharfe Kanten oder ähnliches aufweist, was
den Verdauungstrakt verletzen kann. Nach
einem Röntgenbild müssen Ärzte im
Krankenhaus entscheiden, ob man abwarten
kann oder versucht werden muss, den
Fremdkörper zu entfernen.
WICHTIG
Gut gemeinte Versuche, verschluckte
Fremdkörper selbst aus dem Kind zu entfernen
(z.B. durch Nachfassen im Rachen, Auslösen
von Erbrechen, Zusammendrücken von Brustkorb
oder Oberbauch) können gefährlich sein.
Mediziner raten, auf solche Maßnahmen
grundsätzlich zu verzichten. Für die
Behandler im Krankenhaus ist es zudem
hilfreich, den verschluckten Gegenstand
möglichst genau beurteilen zu können. Daher
sollte man einen entsprechenden
Vergleichsgegenstand, sofern vorhanden,
immer mit in die Klinik bringen.
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Studie: Auf
deutschen Intensivstationen fehlen bis zu
50.000 Pflegekräfte
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Duisburg, 1. Juni 2022 -
Bundesweit fehlen bis zu 50.000
Vollzeitkräfte in der Intensivpflege der
Krankenhäuser. Eine einfache Lösung des
Problems ist nicht in Sicht. Gerade deshalb
muss die Politik in Bund und Ländern endlich
handeln. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue,
von der Hans-Böckler-Stiftung geförderte
Studie des Gesundheitssystemforschers Prof.
Dr. Michael Simon.*
Die Lage auf den Intensivstationen deutscher
Krankenhäuser ist besonders angespannt:
Pflegekräfte sind chronisch überlastet. Es
gibt zu wenig Personal. Die seit langem
bestehenden Probleme wurden durch die
Corona-Pandemie noch verschärft – und
gerieten in den Blick einer breiteren
Öffentlichkeit. Wie groß der Personalmangel
tatsächlich ist, wo die Ursachen des
Problems liegen, und welche Schritte Politik
und Krankenhausbetreiber zu einer Lösung
machen müssen, zeigt Simons neue
Untersuchung. Darin hat er den bundesweiten
Bedarf an Pflegepersonal auf
Intensivstationen anhand von Daten der
Krankenhausstatistik, die bis zum Jahr 2020
vorliegen, sowie des Intensivregisters
berechnet.
„Es besteht dringender
Handlungsbedarf“, lautet sein Urteil.
Unterbesetzung und Arbeitsüberlastung seien
„eine Gefahr für die Gesundheit der
Patienten und auch für die Gesundheit des
Pflegepersonals auf Intensivstationen“. In
deutschen Krankenhäusern gab es 2020 knapp
28.000 Intensivbetten, von denen
durchschnittlich circa 21.000 belegt waren.
Die Zahl der Pflegekräfte in diesem Bereich
entsprach etwa 28.000 Vollzeitäquivalenten.
Unter Fachleuten und in der medialen
Berichterstattung hält sich die
Einschätzung, dass bundesweit ungefähr 3000
bis 4000 Pflegefachkräfte in Vollzeit
fehlen.
Diese Zahlen sind allerdings
abgeleitet von den Stellenplänen der
Krankenhäuser, die wiederum von der
wirtschaftlichen Situation abhängen. Ein
Krankenhaus, das gezwungen ist, Kosten zu
sparen, kürzt den Stellenplan. Das wahre
Ausmaß des Personalmangels wird dadurch gar
nicht sichtbar. Folgt man nicht nur
wirtschaftlichen Kriterien bei der
Berechnung, gehe die Unterbesetzung „weit
über die bisher diskutierte Zahl“ hinaus,
schreibt Simon. Empfehlungen der
Fachgesellschaft und gesetzliche Untergrenze
als Maßstäbe Zwar gibt es für die
Intensivpflege zurzeit kein verbindliches
Verfahren der Personalbedarfsermittlung,
wohl aber die Empfehlungen der Deutschen
Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv-
und Notfallmedizin (DIVI).
Seit 2019
gibt es zudem eine bundesweit geltende
Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung
(PpUGV), die Mindestbesetzungen auch für
Intensivstationen vorgibt. Mit diesen
Maßstäben rechnet Simon und kommt zu
folgenden Ergebnissen: - Nach der PpUGV
wären für 21.000 Intensivbetten bundesweit
50.800 Vollzeitkräfte erforderlich –
deutlich mehr als die vorhandenen 28.000. Um
die Pflegepersonaluntergrenzen einhalten zu
können, wäre also eine Verdoppelung des
gegenwärtigen Personalbestandes notwendig.
- Um die Empfehlungen der DIVI zu
erfüllen, bräuchte es sogar 78.200
Vollzeitkräfte. Daraus ergibt sich für das
Jahr 2020 eine Unterbesetzung von 50.000. Um
die auszugleichen, wäre eine Verdreifachung
des Personalbestandes nötig. Oder anders
ausgedrückt: - Mit dem aktuellen
Personalbestand dürften nach Vorgaben der
PpUGV nur 11.700 der 28.000 Intensivbetten
genutzt werden.
Folglich müssten
circa 60 Prozent der vorhandenen Betten
„gesperrt“ werden. Dass Betten nicht mit
Intensivpatientinnen oder -patienten belegt
werden, passiert im kleineren Rahmen
einzelner Kliniken schon jetzt häufig, wenn
akut Personal fehlt. Legt man die
Empfehlungen der DIVI zugrunde, wären
angesichts der aktuellen Personallage sogar
nur rund 7500 Intensivbetten belegbar. Rund
75 Prozent der vorhandenen Betten dürften
folglich nicht belegt werden. Vermutlich
liegt die Zahl der Pflegekräfte inzwischen
sogar noch niedriger als 2020, weil es
während der Pandemie zahlreiche Kündigungen
gab, analysiert Simon.
So ergab eine
Umfrage des Deutschen Krankenhausinstituts,
dass im Herbst 2021 in mehr als zwei
Dritteln der befragten Krankenhäuser weniger
Intensivpflegepersonal tätig war als noch
Ende 2020. Daher hatte ein Viertel der
Krankenhäuser einen Teil ihrer
Intensivbetten gesperrt. Diese Entwicklung
zeigt sich auch in den Daten des
Intensivregisters. Das Intensivregister
wurde kurz nach Ausbruch der Corona-Pandemie
im März 2020 eingerichtet und erfasst
seitdem zentrale Daten der
intensivmedizinischen Versorgung in
Krankenhäusern.
Ende Dezember 2020
meldeten die Krankenhäuser bundesweit 26.700
belegbare Intensivbetten, von denen 22.000
belegt waren. Anfang April 2022 wurden nur
noch 24.400 Intensivbetten gemeldet, von
denen 20.600 belegt waren. Die Zahl der
Intensivbetten ist somit um knapp 9 Prozent
geschrumpft und die der tatsächlich belegten
Betten um knapp 7 Prozent. „Zwar können
Bettensperrungen kurzfristig eine Entlastung
für das Pflegepersonal bewirken, das
grundsätzliche Problem der massiven
Unterbesetzung können sie nicht lösen“, so
der Experte.
Personalmangel auf
Intensiv- und Normalstationen angehen Im
internationalen Vergleich verfügt
Deutschland über viele Intensivbetten.
Während im Durchschnitt der OECD-Länder
circa 12 Intensivbetten pro 100.000
Einwohner vorgehalten werden, sind es in
Deutschland 34. Vergleichbare europäische
Länder kommen sogar mit weniger als 10
Intensivbetten pro 100.000 Einwohner aus. So
liegt die Intensivbettendichte in Norwegen
bei 8,5 und in Dänemark bei 7,8. Das
vergleichsweise große Angebot an
Intensivplätzen hat in der Corona-Pandemie
dabei geholfen, Schlimmeres zu verhindern,
es wird aber von manchen Politikern und
Experten kritisch betrachtet.
„Es
wäre jedoch verfehlt, einfach nur eine
drastische Reduzierung der Zahl der
Intensivbetten zu fordern und anzunehmen,
damit könne das Problem gelöst werden“,
schreibt Simon. Da die Intensivstationen
offensichtlich ausgelastet und vielfach
sogar überlastet sind, sei davon auszugehen,
dass es einen entsprechenden Bedarf gibt.
Der Experte sieht vor allem die
Bundesregierung in der Pflicht: Der Bund
könne die intensivmedizinische Versorgung
durch Änderungen der PpUGV, die von
Fachleuten seit langem geforderte Einführung
eines von allen zugelassenen Krankenhäusern
verbindlich anzuwendenden Verfahrens zur
Personalbedarfsermittlung, eine Umgestaltung
des Intensivregisters und Änderungen der
Krankenhausfinanzierung verbessern. Außerdem
dürfe man das Problem der Intensivstationen
nicht isoliert betrachten.
Viele
Probleme würden auf die Intensivstationen
ausgelagert, da auch die Normalstationen
„seit mehr als 30 Jahren unterbesetzt“
seien. Ob Patientinnen und Patienten von
einer Normalstation auf eine Intensivstation
oder von dort wieder zurückverlegt werden
können, sei in hohem Maße auch davon
abhängig, wie gut Normalstationen besetzt
sind. Die Lage könne sich nur verbessern,
wenn der Pflegenotstand insgesamt angepackt
wird. „Ankündigungen“ im Koalitionsvertrag
der Ampelkoalition machten zwar Hoffnungen,
dass die Regierung „bereit ist, ein
konsequentes und wirksames System zur
Sicherstellung und Überwachung einer
bedarfsgerechten Personalbesetzung“ in
Angriff zu nehmen, attestiert der Forscher.
Doch das müsse konsequent und zügig auch
umgesetzt werden. „Werden nicht sehr bald
Maßnahmen ergriffen, durch die eine für die
Pflegekräfte direkt spürbare und nachhaltig
wirkende Entlastung erreicht wird, droht
eine weitere Verschlechterung“, schreibt der
Experte. Dann würden mehr Pflegekräfte
aufgrund chronischer Arbeitsüberlastung,
wachsender Unzufriedenheit und tiefer
Enttäuschung über die Untätigkeit der
Politik kündigen und ihren Beruf verlassen.
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Tag der Apotheke
am 7. Juni 50 Jahre Krankenhausapotheke
im Evangelischen Krankenhaus Duisburg-Nord
|
Duisburg, 31. Mai 2022 -
Im Untergeschoss des Evangelischen
Krankenhauses Duisburg-Nord in Fahrn
befindet sich ein Herzstück des
Klinikbetriebs: die eigene
Krankenhausapotheke. „Wir sind das Rädchen
im Klinikalltag, das kaum einer der
Patientinnen und Patienten kennt“, sagt
Leiter Dr. Andreas Grzesiok - Foto EVKLN) -,
Fachapotheker für Klinische Pharmazie. Vor
dem Tag der Apotheke, am 7. Juni, gewährt er
Einblicke in den Bereich, der für den
Verbund Evangelisches Klinikum Niederrhein
und BETHESDA Krankenhaus zuständig ist.
Die Krankenhausapotheke versorgt mit 22
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern alle fünf
Verbundstandorte in Duisburg, Dinslaken und
Oberhausen mit zum Teil selbst hergestellten
Arznei-, Heil- und Hilfsmitteln.
Herstellung von
Krebsmedikamenten unter hohen
Sicherheitsanforderungen Im Unterschied
zu vielen öffentlichen Apotheken verfügt die
Krankenhausapotheke über einen
Reinraumbereich für sterile Arzneimittel, in
dem unter anderem Zytostatika-Infusionen
hergestellt werden. Zytostatika sind in
der Lage das Zellwachstum von Tumorzellen zu
stoppen und werden deshalb in der
Krebstherapie eingesetzt. „Für jede
Krebspatientin und jeden Krebspatienten
stellen wir individuell dosierte
Infusionslösungen der benötigten Zytostatika
her. Dazu erhalten wir vom behandelnden Arzt
Anforderungen, die auch Daten über Diagnose,
Körpergröße, Gewicht und Laborwerte des
Patienten enthalten. Diese Daten bilden die
Grundlage für die individuelle Dosis des
verordneten Zytostatikums“, erklärt Dr.
Andreas Grzesiok.
Da es sich bei
Zytostatika um hochwirksame Arzneimittel
handelt, erfolgt die Herstellung in einem
speziell abgetrennten Teil des
Reinraumbereiches. Die eigentliche
Zubereitung erfolgt unter speziellen
Sicherheitswerkbänken, die zum einen die
Herstellung einer sterilen
Zytostatika-Infusionslösung ermöglichen, und
zum anderen die herstellenden
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor dem
Kontakt mit diesen hochwirksamen
Arzneimitteln schützen. Die einzelnen
Bereiche sind durch Schleusen für Personal
und Material voneinander getrennt. Mehrfach
ziehen sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
sogenannte Reinraumkleidung aus fusselfreiem
Material über.
„Bis alles für die
Herstellung vorbereitet ist, kann das
durchaus bis zu 45 Minuten dauern. Man
überlegt sich deshalb ganz genau, ob alles
Notwendige beisammen ist. Wenn man
zurückgehen muss, wiederholt sich das
komplette Umkleiden“, so Dr. Andreas
Grzesiok. Damit keine Partikel oder Keime
die hergestellten Medikamente verunreinigen,
wird die Raumluft durch Filter gereinigt und
von Partikelsensoren überwacht. Zusätzlich
sind die Räume unterschiedlich
überdruckbelüftet. Durchschnittlich werden
pro Tag ca. 50 Zytostatika-Infusionen
hergestellt.
Ebenfalls unter
sterilen Bedingungen werden in einem
separaten Bereich Augenarzneimittel und
Mischbeutel mit parenteraler Ernährung für
die Kinderkardiologie im Herzzentrum in
Meiderich angefertigt. „Außerdem stellen wir
für die Kinderkardiologie auch Medikamente
in kindgerechter Dosierung her. Arzneimittel
speziell für herzkranke Kinder gibt es
wenige am Markt, weil sich das für die
Hersteller mengenmäßig nicht lohnt“,
erläutert Dr. Andreas Grzesiok. In allen
Herstellungsbereichen gilt die Kontrolle
nach dem 4-Augen-Prinzip, um höchste
Qualität und Sicherheit zu gewährleisten.
Darüber hinaus erfolgen unangekündigte
Überprüfungen durch die Amtsapothekerin, die
per Zufall ausgewählte Proben zur Analyse an
das Landeszentrum Gesundheit NRW in Münster
schickt.
Seit 2016 verfügt die
Apotheke über ein Qualitätsmanagement-System
nach DIN EN ISO 9001, das durch die
Apothekerkammer Nordrhein zertifiziert
wurde. 2019 konnte die Rezertifizierung
erfolgreich durchgeführt werden.
Lieferung von bis zu
1.500 Medikamentenpackungen pro Tag Im
Zuge der Erweiterung des Klinikverbunds sind
auch die Liefermengen benötigter
Fertigarzneimittel gestiegen. Allein die
Lieferung verschreibungspflichtiger
Medikamente umfasst ca. 1.500 Packungen pro
Tag. Seit Anfang 2019 müssen alle
verschreibungspflichtigen Medikamente einer
Echtheitsprüfung unterzogen werden. Das
geschieht durch Scannen eines QR-Codes.
„Damit sichern wir
uns gegen Fälschungen. Wir beziehen zwar,
bis auf wenige Ausnahmen, direkt vom
Hersteller, sind aber trotzdem verpflichtet,
jede Packung zu überprüfen“, betont Dr.
Andreas Grzesiok. Das Warenlager der
Krankenhausapotheke unterscheidet sich dabei
grundlegend von dem einer öffentlichen
Apotheke: Während eine öffentliche Apotheke
einen Wirkstoff von vielen Herstellern in
geringen Mengen bezieht, beschränkt sich die
Krankenhausapotheke bei jedem Wirkstoff auf
große Mengen von einem einzigen Hersteller.
„Wir achten
besonders darauf, dass unsere Vorräte in
wichtigen Bereichen, wie der
Intensivmedizin, sehr groß sind.
Lieferausfälle kommen auch bei uns
inzwischen häufig vor. Wir konnten diese
aber bisher immer mit unseren Vorräten oder
Alternativen ausgleichen“, erklärt Dr.
Andreas Grzesiok. Seit 1997 ist er in der
Krankenhausapotheke tätig, seit 2013 leitet
er sie: „Krankenhauspharmazie ist ein sehr
vielfältiges Betätigungsfeld für Apotheker.
Egal ob Organisation, Herstellung oder
Beratung. Es ist schön, wenn Ärzte oder
Pflegekräfte mit speziellen Fragen zur
Arzneimitteltherapie zu uns kommen und wir
dann mit der Beantwortung der Frage oder der
Bereitstellung eines Medikamentes dem
Patienten helfen konnten“, sagt Dr. Andreas
Grzesiok.
Rufbereitschaft rund um
die Uhr In einigen Fällen konnte die
Apotheke, auch durch die Rufbereitschaft,
die rund um die Uhr an 365 Tagen geleistet
wird, die Ärzte und Pflegekräfte in akuten
Notsituationen unterstützen: Während einer
Rufbereitschaft am Wochenende meldete sich
die Kinderintensivstation des Herzzentrums.
Dort wurde ein Kind mit einer
Methämoglobinämie aufgenommen. Dabei ist das
Blut, ausgelöst zum Beispiel durch eine
Vergiftung, nicht mehr in der Lage
ausreichend Sauerstoff zu transportieren.
Ein äußeres Zeichen ist eine Blaufärbung der
Haut.
In der Krankenhausapotheke ist
für die Behandlung ein entsprechendes
Gegenmittel vorhanden. Bereits auf dem Weg
zur Apotheke orderte der diensthabende
Apotheker einen Kurierfahrer, dem sofort das
Gegenmittel aus der Apotheke übergeben
werden konnte, um das Medikament ohne
Zeitverlust ins Herzzentrum zu bringen. „Die
Intensivschwester meinte hinterher, dass
sich schon beim Verabreichen des
Medikamentes die Hautfarbe des Kindes
verändert und der Zustand wieder
stabilisiert hat“, erinnert sich Dr. Andreas
Grzesiok.
Mit der hauseigenen
Krankenhausapotheke gewährleistet der
Verbund Evangelisches Klinikum Niederrhein
und BETHESDA Krankenhaus eine
Patientenversorgung auf höchstem Niveau. Sie
feiert ebenso wieder der Verbundstandort
Evangelisches Krankenhaus Duisburg-Nord
dieses Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Zum
Verbund gehören: das Evangelische
Krankenhaus Duisburg-Nord, das Herzzentrum
Duisburg, das Johanniter Krankenhaus
Oberhausen, das Evangelische Krankenhaus
Dinslaken und das BETHESDA Krankenhaus.
www.evkln.de Der Tag der Apotheke, am 7.
Juni 2022, ist ein bundesweiter Aktionstag.
Initiiert durch die ABDA – Bundesvereinigung
Deutscher Apothekerverbände zielt er darauf
ab, über Funktion und Aufgaben der Apotheken
vor Ort im deutschen Gesundheitssystem zu
informieren.
|
So schützen Sie Ihr Kind vor
Sonnenschäden! |
Hamburg/Duisburg, 27.
Mai 2022 - Der Berufsverband der Kinder- und
Jugendärzte (BVKJ e.V.) weist darauf hin,
dass im Sommer die Sonne mit ihrer hohen
Strahlenintensität bei ungeschützter Haut
leicht zu Sonnenbrand führen kann und damit
das Risiko für späteren Hautkrebs erhöht.
Kinder sollten daher keinen Sonnenbrand
bekommen!
„Kinder sollen an die
frische Luft, draußen toben und spielen“,
aber ihre Haut muss durch Kleidung und
geeigneten Sonnenschutz an den unbekleideten
Körperstellen geschützt werden (Kopf,
Gesicht, Ohrmuscheln, Hände, Arme, Beine).
Kinder sollten mit einer Sonnencreme mit
einem Lichtschutzfaktor von mindestens 30
eingecremt werden. Die speziellen
Kindersonnencremes sollten mineralische
Sonnenschutzfilter nutzen: Zinkoxid oder
Titandioxid – Mikropigmente, die sich wie
eine Barriere auf die Haut legen und nicht
absorbiert werden.
Für Kinder
ungeeignet sind Cremes mit den chemischen
UV-Filtersubstanzen Filtersubstanzen
Ethylhexyl-Methylzinnamat (EHMC) oder
Octocrylen, die von der Haut resorbiert
werden und möglicherweise gesundheitliche
Schäden verursachen können“, so Dr.
Charlotte Schulz, Sprecherin der Hamburger
Kinder- und Jugendärzt:innen. Es ist
wichtig, ausreichend Creme oder Lotion zu
verwenden und mindestens zweimal täglich,
nach dem Baden auch öfter, einzucremen,
Charlotte Schulz: „Die Anwendung von
Sonnenschutzmitteln darf allerdings nicht
dazu führen, dass der Aufenthalt in der
prallen Sonne verlängert wird“.
Je
nach Alter und Hautempfindlichkeit des
Kindes sind ein bis zwei Stunden die
Höchstgrenze, so Charlotte Schulz weiter. Am
besten sollte die intensive Mittagssonne
gemieden werden! Kindersonnenbrillen und
Kopfbedeckungen, die auch die Nackenpartie
schützen, können ergänzend genutzt werden.
Ganz wichtig: Der beste Sonnenschutz für
Kinder unter einem Jahr ist die Vermeidung
der direkten Sonneneinstrahlung.
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STIKO empfiehlt COVID-19-Impfung der
5- bis 11-jährigen Kinder |
24.
Mai 2022
- Gemeinsame Presseinformation von Deutscher
Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin
(DGKJ), Deutscher Gesellschaft für
Pädiatrische Infektiologie (DGPI) und
Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte
(BVKJ).
Die Ständige Impfkommission (STIKO)
hat nach sorgfältiger Abwägung der
Krankheitslast durch COVID-19, der Belastung
durch die pandemiebedingten Restriktionen,
der Impfeffektivität und der möglichen
Komplikationen einer SARS-CoV-2-Impfung eine
generelle Impfempfehlung für 5- bis
11-jährige Kinder ausgesprochen. Die
Empfehlung gilt für Kinder mit intaktem
Immunsystem und zunächst für die einmalige
Impfung.
Die wissenschaftlichen
Fachgesellschaften der Kinder- und
Jugendmedizin und der Berufsverband der
Kinder- und Jugendärzte begrüßen und
unterstützen diese heute erschienene
Impfempfehlung ausdrücklich, da sie
vorausschauend - über die gegenwärtige
Situation hinaus - die weitere Entwicklung
der Pandemie berücksichtigt.
In
Deutschland geht man davon aus, dass sich
die Mehrheit der Kinder mit Omikron
infiziert hat. Über die Schutzdauer nach
durchgemachter Omikron-Infektion liegen
allerdings noch keine Daten vor. Mehrere
Studien haben jedoch gezeigt, dass der
Immunschutz vor erneuter Infektion bei
Personen, die eine SARS-CoV-2-Infektion
durchgemacht haben und anschließend eine
Dosis mit einer mRNA-Impfstoffdosis erhalten
hatten, deutlich besser ist als der Schutz
nach alleiniger SARS-CoV-2-Infektion.
Ziel der Impfempfehlung ist mit Blick
auf den kommenden Herbst insbesondere der
Aufbau einer SARS-CoV-2-Basisimmunität bzw.
Hybridimmunität auch bei Kindern im
Grundschulalter; darüber hinaus geht es um
die Vermeidung von den sehr seltenen, durch
eine Corona-Erkrankung oder deren Folgen
bedingten Krankenhausaufenthalten. Zudem
soll auch das Risiko für immunologische
Folgeerkrankungen nach der Infektion weiter
reduziert werden.
Besonders wichtig
aus Sicht der Kinder- und Jugendmedizin ist
die Verminderung der indirekten Folgen einer
Infektion wie Isolation und Quarantäne. Auch
wenn dies nicht der Verhinderung der
primären Krankheitslast dient, waren die
psychologischen und psychosomatischen
Auswirkungen dieser Maßnahmen während der
Corona-Pandemie für Kinder und Jugendliche,
wie zahlreiche Untersuchungen gezeigt haben,
so belastend, dass es notwendig und
angemessen erscheint, dies zukünftig mit
allen Mitteln zu verhindern.
DGKJ,
DGPI und BVKJ vertreten mit Nachdruck auch
die Forderung der STIKO, dass der Zugang von
Kindern und Jugendlichen zur Teilhabe an
Bildung, Kultur und anderen Aktivitäten des
sozialen Lebens nicht vom Vorliegen einer
Impfung abhängig gemacht werden darf. Die
STIKO prüft kontinuierlich die auswertbaren
Daten zur Sicherheit des Impfstoffes sowie
die erwarteten Effekte einer breit
angelegten Impfstrategie in der Altersgruppe
auf den Verlauf der Pandemie in der
Gesellschaft und passt ihre Empfehlungen
entsprechend an.
Epidemiologisches Bulletin 21/2022 (rki.de)
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Ehefrau rettet ihrem Mann mit
Laien-Reanimation das Leben |
Duisburg, 11. Mai 2022 -
Es ist ein ganz normaler Abend für Natascha
und Christian Adams: Beide sind nach der
Arbeit zu Hause und verbringen nach dem
Essen gemeinsam Zeit vor dem Fernseher.
Irgendwann steht Christian Adams auf, um am
Wohnzimmertisch noch einmal Mails zu
checken. Wenige Minuten später hört seine
Frau, wie er plötzlich zu röcheln beginnt.
Und sieht ihn leblos zu Boden sinken.
Natascha Adams reagiert blitzschnell und
intuitiv richtig: Trotz ihrer eigenen Panik
bringt sie ihren Mann in die stabile
Seitenlage und wählt sofort die Nummer des
Notrufs.
Der Mitarbeiter in der
Leitstelle stellt die entscheidende Frage:
„Trauen Sie sich zu, Ihren Mann zu
reanimieren, bis wir vor Ort sind?“.
Natascha Adams Antwort: „Ja. Wenn Sie mir
sagen, wie…“. Unter der Anleitung des
Fachmanns beginnt sie mit der
Laien-Reanimation. 15 Minuten lang hält sie
so ihren Mann am Leben, bis es endlich an
der Tür klingelt und der Notarzt übernimmt.
„Ich habe während dieser Zeit, die
mir wie eine Ewigkeit vorgekommen ist,
einfach nur versucht, Ruhe zu bewahren. Und
gehofft, dass mein Mann bei mir bleibt.“,
sagt Frau Adams rückblickend. Aber auch nach
dem Eintreffen der Rettungskräfte bleibt
Christian Adams Zustand kritisch: Mehrere
Male kommt der Defibrillator zum Einsatz.
Dann, nach mehr als einer halben Stunde, ist
der 53-jährige transportfähig. Im
Krankenhaus gelingt es in der Nacht,
Christian Adams zu stabilisieren. Die gute
Nachricht: Dank des beherzten Eingreifens
seiner Ehefrau hat er keine Hirnschädigungen
oder sonstige Organschäden davongetragen.
Die Diagnose der behandelnden Ärzte
lautet dilatative Kardiomyopathie, eine
Herzmuskelerkrankung, durch die es zu einer
Erweiterung der Herzkammern kommt. Die Folge
bei dem Patienten: Ein funktioneller
Herzstillstand mit Kammerflimmern. Am
nächsten Tag wird Christian Adams ins
Herzzentrum Duisburg nach Meiderich verlegt.
Dort beginnen die Spezialisten der
Herzchirurgie um Professor Dr. Jochen
Börgermann mit ihrer Arbeit: Nach einer
Herzklappen-OP und der Versorgung mit einem
externen Herzunterstützungssystem (ECLS =
Extracorporeal Life Support) stellt sich
heraus, dass das Organ des 53-jährigen zu
angegriffen ist, um weiterhin selbständig
arbeiten zu können. Deshalb wird Christian
Adams ein Herzunterstützungssystem (sog.
„Kunstherz“) implantiert.
Danach
nimmt seine Genesung Fahrt auf. Sieben
Wochen nach dem Herzstillstand hat sich der
Zustand des Patienten so weit gebessert,
dass er in den kommenden Tagen das
Herzzentrum verlassen und eine
Reha-Behandlung beginnen kann. Und wenn ein
passendes Spenderorgan gefunden ist, soll
dieses das geschädigte Herz in seiner Brust
dauerhaft ersetzen. Wenn Christian Adams
an die vergangenen Wochen zurückdenkt, weiß
er genau, wem er diese ungemein positive
Entwicklung zu verdanken hat: „Ich kann
meiner Frau nur dankbar sein. Wenn sie
nichts getan hätte, wäre das mein Tod
gewesen. Und natürlich danke ich den
Rettungssanitätern, den Ärzten und allen
anderen, die sich um mich gekümmert haben.
Jetzt konzentriere ich mich auf unsere
Zukunft. Denn: Ich lebe noch!“
Dr.
Michael Schönbrodt, Leitender Oberarzt der
Herzchirurgie am Herzzentrum Duisburg, fügt
hinzu: „Wir alle haben Frau Adams für ihren
Mut und ihre Abgeklärtheit beglückwünscht.
Bei ihrem Mann haben wir wirklich einen
optimalen Verlauf – alle Glieder einer
langen Kette haben ineinander gegriffen und
funktioniert. Herr Adams hat jetzt die
Chance, mit seiner Erkrankung noch viele
Jahre zu leben.“
Für Prof Dr. Jochen
Börgermann ist die Geschichte von Natascha
und Christian Adams ein klares Plädoyer für
die Laien-Reanimation: „Ohne das Eingreifen
seiner Frau hätte Herr Adams wohl keine
Chance gehabt. Das zeigt einmal mehr: Mit
allem, was man in einem solchen Fall tut,
erhöht man die Chance, das Leben eines
Menschen zu retten. Das sollte jedem bewusst
sein, der einmal in eine solche Situation
kommt. Bei Herrn Adams sind der Mut und die
Geistesgegenwart seiner Frau wirklich
lebensrettend gewesen!“
Christian und Natascha Adams zusammen mit
dem Team des Herzzentrums Duisburg (v.l.
Prof. Dr. Jochen Börgermann (Chefarzt
Herzchirurgie), Dr. Bastian Huschens
(Leitender Oberarzt
Anästhesiologie/Intensivmedizin), Rositta
Bentgens (Fachkrankenschwester), Dr. Michael
Schönbrodt (Leitender Oberarzt
Herzchirurgie) - Foto: EVKLN
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„Eine Geburt verliert nie ihren
Zauber“ |
Duisburg, 7. Mai 2022 -
Dr. Alejandro Corral übernimmt am 1. Juni
die Leitung der Frauenklinik am Helios
Klinikum Duisburg. Die Schwerpunkte des
erfahrenen Mediziners liegen vor allem auf
der Behandlung von gynäkologischen
Tumorerkrankungen und der speziellen
Geburtsmedizin. Egal wie viele Berufsjahre
vergehen, für Dr. Alejandro Corral ist seine
Arbeit im Kreißsaal und auf der
Wöchnerinnenstation immer von einer
besonderen Stimmung umgeben: „Eine Geburt
verliert nie ihren Zauber, auch wenn man es
schon zigmal erlebt hat. Neues Leben auf die
Welt zu bringen, ist und bleibt etwas
grundlegend Besonderes.“
Der 42-Jährige weiß,
wovon er spricht. Schon über 4000 Geburten
begleitete er in seiner Zeit als Facharzt
für Gynäkologie und Geburtshilfe, unter
anderem in Mönchengladbach, Oberhausen und
zuletzt am Helios Universitätsklinikum
Wuppertal, wo er als leitender Oberarzt in
der Landesfrauenklinik tätig war. Nun
übernimmt der gebürtige Südamerikaner zum 1.
Juni die Position des Chefarztes der
Duisburger Frauenklinik an der Helios St.
Johannes Klinik. Den Staffelstab übergibt
Prof. Dr. Michael Friedrich, der die
Abteilung in den letzten zwei Jahren
parallel zu seiner Klinik in Krefeld geführt
hatte.
„Das
Team hier hat mit großem Einsatz in den
letzten Jahren schon viel erreicht, unter
anderem eine pränataldiagnostische
Sprechstunde auf hohem Niveau und
Kooperationen mit niedergelassen Kollegen.
Auf diesem ‚gutem Nährboden‘ gebe ich den
Stab gerne in gute Hände weiter.“ Die
Schwerpunkte von Alejandro Corral liegen vor
allem im Bereich der gynäkologischen
Onkologie und der speziellen Geburtshilfe,
dafür verfügt der Mediziner unter anderem
über verschiedene
Ultraschall-Qualifikationen (DEGUM I und II)
und Weiterbildungen im Bereich der
gynäkologischen Endoskopie sowie als
DaVinci-Konsolenchirurg.
In Duisburg
möchte der zweifache Vater nun vor allem den
Bereich der speziellen Geburtshilfe – etwa
die Betreuung von Risiko- und
Mehrlingsschwangerschaften – sowie die
umfassende Therapie bei Tumoren der
Gebärmutter und Eierstöcke sowie bei
Brustkrebs im Rahmen eines zertifizierten
Krebszentrums weiter ausbauen. Auch die
robotische Chirurgie soll dabei eine
wesentliche Rolle spielen. Dabei steht
Alejandro Corral zukünftig ein vollständig
besetztes, kompetentes und motiviertes Team
zur Seite. Steigende Geburten- und
Patientenzahlen zeigen die konstant gute
Arbeit der letzten Jahre am Standort in
Alt-Hamborn, auf deren Basis der neue
Chefarzt die gynäkologische Versorgung in
Duisburg vorantreiben will. Auch die
partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den
niedergelassenen Gynäkolog:innen vor Ort
sowie mit den ärztlichen Kolleg:innen
anderer Fachdisziplinen im Haus liegen dem
Neuzugang am Herzen.
„Medizin ist
immer eine Teamleistung und für das beste
Ergebnis wollen und müssen wir eng mit den
Kolleginnen und Kollegen anderer Abteilungen
zusammenarbeiten, etwa aus der Pädiatrie und
der Onkologie. Darauf und auf die
Weiterentwicklung der Abteilung freue ich
mich von Herzen.“ Aufgewachsen ist
Alejandro Corral in Ecuador, ging dort auf
eine deutsche Schule und studierte
Humanmedizin an der Päpstlichen Katholischen
Universität von Quito.
Nach seiner
Promotion wechselte er 2005 nach Deutschland
und absolvierte seinen Facharzt im
Evangelischen Krankenhaus Oberhausen, wo er
auch bis 2015 als Oberarzt blieb. Nach
Stationen in Dinslaken und Mönchengladbach
wechselte er 2020 an die Uniklinik
Wuppertal.
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Inner Wheel
Club spendet Herzkissen für
Brustkrebspatientinnen
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Duisburg, 4. Mai 2022
- Mittlerweile zum 12. Mal in Folge und
rechtzeitig zum Muttertag übergibt die
Frauenorganisation Inner Wheel Duisburg ihre
selbstgenähten Herzkissen an die Helios St.
Anna Klinik in Duisburg. Insgesamt wurden
120 Herzkissen mit Drainagetaschen
gespendet.
Die Herzkissen helfen
Brustkrebspatientinnen nach der OP, da sie
durch ihre Form optimal unter die Achseln
passen und den Druck-, Lager- und
Wundschmerz lindern. Außerdem sind die
bunten Herzkissen ein Zeichen der Hoffnung
und ein treuer Begleiter der Patientinnen
nach der Operation. Unterstützung bekommt
der Inner Wheel Club bereits langjährig
durch die Bettwaren-Firma f.a.n.
frankenstolz in Form von qualitativ
hochwertigem Füllmaterial. Brustkrebs ist
die häufigste Krebsart bei Frauen, jedoch
werden Diagnose und Heilungschancen immer
besser. Aber auch Männer können an dieser
Form des Krebses erkranken.
Das Brustzentrum der Helios St. Anna Klinik,
geleitet von Dr. Mahdi Rezai (3. v.l.),
freut sich über die bunten Herzkissen des
Inner Wheel Clubs Duisburg, vertreten durch
Margit Burgbacher (1. v.l.) und Ruth
Stromberg (4. v.l.)
|
5. Mai Tag des
herzkranken Kindes Experten des
Kinderherzzentrums am Herzzentrum Duisburg
machen Mut
|
Duisburg, 3. Mai 2022 - In Deutschland kommt
etwa jedes 100. Kind mit einem Herzfehler
auf die Welt. Für die Eltern ist diese
Diagnose ein Schock und mit großen Ängsten
verbunden. Wenn sie dann noch ihr erst
wenige Wochen altes Baby operieren lassen
müssen, ist das ein schwerer Schritt. Das
Kinderherzzentrum im Herzzentrum Duisburg
(HZD) in Meiderich ist spezialisiert auf die
Behandlung angeborener Herzfehler - auch bei
kleinsten Patienten.
Anlässlich
des Tag des herzkranken Kindes am 5. Mai
klären Dr. med. Gleb Tarusinov, Chefarzt der
Klinik für Kinderkardiologie - Angeborene
Herzfehler und Dr. med. Michael Scheid,
Chefarzt Sektion Kinderherzchirurgie und
Chirurgie angeborener Herzfehler über
Möglichkeiten der Behandlung auf. „Kinder
mit Herzfehler werden öffentlich nicht
richtig wahrgenommen. Dem herzkranken Kind
sieht man nicht unbedingt an, dass es
Beschwerden hat und leidet. Das Herz sieht
man ja nicht. Dieser Tag ist deshalb sehr
wichtig, um darauf hinzuweisen, dass es
diese Kinder gibt, aber auch um Mut zu
machen“, erklärt Chefarzt Dr. med. Michael
Scheid. Er ist spezialisiert auf die
Behandlung komplexer Herzfehler – sowohl bei
Früh- und Neugeborenen als auch bei Kindern
im Säuglingsalter.
Spezialisten
arbeiten Hand in Hand Im
Kinderherzzentrum werden pro Jahr etwa 2300
Kinder ambulant und 500 Kinder stationär
behandelt, rund 200 von ihnen benötigen
einen operativen Eingriff. Neben angeborenen
Herzfehlern werden darüber hinaus erworbene
Herz- und Kreislauferkrankungen,
Rhythmusstörungen (inkl. Herzschrittmacher),
Herzmuskelerkrankungen und weiteren
Erkrankungen des Herzkreislaufsystems
behandelt. Das Kinderherzzentrum ist das
einzige seiner Art im Ruhrgebiet und am
Niederrhein. „Wir haben hier den Vorteil,
dass alle notwendigen Disziplinen unter
einem Dach vereint sind.
Eltern
müssen nicht in verschiedene Kliniken, die
alle unterschiedliche Methoden haben. Bei
uns im Haus sprechen sich Kinderkardiologie,
Kinderherzchirurgie und Anästhesie für jeden
kleinen Patienten miteinander ab. Ist eine
Operation erforderlich, kommen sie danach
auf die hauseigene kinderkardiologische
Intensivstation und werden nach der
Entlassung bei uns auch weiter regelmäßig
untersucht“, sagt Chefarzt Dr. Gleb
Tarusinov.
Chefarzt Dr. Gleb Tarusinov leitet die
Klinik für Kinderkardiologie - Angeborene
Herzfehler. (Quelle: EVKLN)
Minimal-invasive Eingriffe schonen den
kleinen Körper Die häufigsten
Herzfehler, die im Kinderherzzentrum
behandelt werden, sind Trennwanddefekte oder
Einkammerherzen. „Die meisten Herzfehler
sind inzwischen sehr gut behandelbar. Es
hängt immer davon ab, wie komplex der
Herzfehler ist. Bei einigen reichen
Medikamente aus, bei anderen sind
interventionelle Untersuchungen mittels
Herzkatheter nötig oder korrigierende
Operationen. Bei den meisten Eingriffen
setzen wir minimal-invasive Techniken ein,
bei denen nur ganz kleine Hautschnitte nötig
sind. Das unterscheidet uns von vielen
anderen Kliniken, in denen noch der
Brustkorb geöffnet wird“, erläutert Chefarzt
Dr. med. Michael Scheid.
Meistens
können die Kinder einige wenige Tage nach so
einem Eingriff nach Hause gehen und direkt
zu ihrem normalen Leben zurückkehren ohne
auf Wundheilung wie nach Operationen
Rücksicht nehmen zu müssen. Liegt ein
komplexer Herzfehler vor, der eine größere
Operation erfordert, werden die Kinder
anschließend auf der kinderkardiologischen
Intensivstation durch erfahrene
Kinderkrankenschwestern und
Kinderkrankenpfleger betreut.
Unterstützung der Eltern – von Anfang an
Während dieser Zeit ist eine Unterbringung
eines Elternteils in einem Wohnhaus auf dem
Gelände möglich. „Ein Kind braucht diese
Nähe. Eltern sind für uns auch keine
normalen Besucher, sondern sie sind Teil des
Patienten und gehören zur Behandlung dazu“,
betont Chefarzt Dr. Gleb Tarusinov. Viele
Herzfehler werden schon während der
Schwangerschaft im Mutterleib erkannt. Dabei
kooperiert das Kinderherzzentrum mit einer
Vielzahl von Kliniken der Region im Bereich
der pränatalen Diagnostik. Das ermöglicht
eine Therapieplanung für die herzkranken
Säuglinge nach der Geburt, beispielsweise
damit direkt nach der Entbindung eine
medikamentöse Behandlung beginnen kann oder
weitere Eingriffe vorgenommen werden können.
„Wir nehmen uns von Anfang viel
Zeit, um zu erklären, was das Kind hat, wie
die Prognose ist und was alles auf die
Eltern zukommt. Da braucht es viel
Verständnis und Einfühlungsvermögen, weil
die Ängste um das eigene Kind natürlich sehr
groß sind. Wichtig ist uns auch, dass die
Eltern verstehen, dass ein angeborener
Herzfehler auch nach erfolgreicher
Behandlung ein Herzfehler bleibt. Die Kinder
benötigen auch als Erwachsene noch
regelmäßige Kontrolluntersuchungen. Unser
Ziel ist es ihnen die Entwicklung zu
ermöglichen, dass sie ihr Leben – wenn auch
vielleicht mit leichten Einschränkungen – so
normal wie möglich leben können, also aktiv
sind, Sport machen – eben alles, was Kinder
toll finden“, so Chefarzt Dr. Gleb
Tarusinov.
Der Kontakt mit vielen
Familien bleibt oft über Jahre bestehen –
nicht nur, wenn halbjährliche oder jährliche
Kontrolluntersuchungen anstehen. Um Familien
mit ähnlichem Schicksal zusammenzubringen,
hat das Kinderherzzentrum vor der
Corona-Pandemie einmal im Jahr zum „Tag des
herzkranken Kindes“ ein Sommerfest auf dem
angrenzenden Spielplatz veranstaltet.
Auch dieses Jahr wird es pandemiebedingt
leider nicht stattfinden können, was Dr. med
Michael Scheid sehr bedauert: „Das ist
natürlich sehr schade, aber wir hoffen, dass
wir nächstes Jahr wieder dazu einladen
können. Gerade für viele unserer behandelten
Kinder war es schön, einfach mal ein paar
Stunden unbeschwert zu spielen und Spaß zu
haben. Und auch um Kinder zu treffen, die
schon lange mit einem behandelten Herzfehler
leben. Sowas macht Mut. Viele Familien
aus der Nachbarschaft sind auch immer gerne
gekommen und haben dann die Kinder
kennengelernt, die bei uns in der Klinik
liegen. Auch so hat das ganze Thema ein
Gesicht bekommen.“
Dr. med. Michael Scheid, Chefarzt Sektion
Kinderherzchirurgie und Chirurgie
angeborener Herzfehler, ist spezialisiert
auf die Behandlung komplexer Herzfehler bei
Früh- und Neugeborenen. (Quelle: EVKLN) telefonisch unter 0203/6008-1210
möglich. Ein weiterer „Fit für 2“-Kurs ist
für Ende Juni/Anfang Juli geplant. Auch hier
ist eine Anmeldung bereits möglich.
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„Fit für 2“ – neuer Kurs für
Schwangerschaftsgymnastik am BETHESDA
Krankenhaus
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Duisburg, 2. Mai 2022 - Am 4. Mai startet am
BETHESDA Krankenhaus ein neuer
Schwangerschaftsgymnastik-Kurs unter dem
Motto „Fit für 2“. Vor dem Hintergrund der
gelockerten Corona-Bestimmungen wird der
Kurs an vier Abenden (jeweils mittwochs) als
Präsenzveranstaltung durchgeführt. Während
der Schwangerschaft werden Beckenboden,
Wirbelsäule, Bänder und Gelenke stark
beansprucht. Ein Training für den ganzen
Körper tut gut und führt zu einem
gesteigerten Wohlbefinden.
Durch
Atem- und Körperübungen, eine gesunde
Haltung und Entspannungsübungen wird
Schwangerschaftsbeschwerden vorgebeugt und
der Körper auf eine aktive Geburt
vorbereitet. Das Wohlbefinden durch den
Sport stärkt nicht nur die werdende Mutter,
auch das Baby profitiert durch eine extra
Portion Sauerstoff.
Der Kurs kann ab der 13.
Schwangerschaftswoche besucht werden.
Geplante Termine sind der 04.05., 11.05.,
18.05. und 25.05. jeweils von 18 bis 19 Uhr.
Die Teilnahmegebühr liegt bei 40,- € pro
Person. Schwangerschaftsgymnastik ist eine
Privatleistung und kann nicht mit der
Krankenkasse abgerechnet werden. Anmeldungen
sind bis zum 02. Mai, 12 Uhr, online über
die
Elternschule im BETHESDA Krankenhaus
oder telefonisch unter 0203/6008-1210
möglich. Ein weiterer „Fit für 2“-Kurs ist
für Ende Juni/Anfang Juli geplant. Auch hier
ist eine Anmeldung bereits möglich.
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