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Archiv 2023 |
Trauer um Altrektor Fritz Steimle „Immer ein klein
wenig voraus“ |
Duisburg, 20. Dezember 2023 - Professor
Dr.-Ing. Dr. h.c. Fritz Steimle, von 1984 bis 1988 Rektor der
damaligen Universität Essen, ist am 3. Dezember verstorben.
Er baute das Institut für Angewandte Thermodynamik und
Kältetechnik auf und führte es zu internationaler
Anerkennung. Der Gottschalk-Diederich-Baedeker-Preis, der
seit 1985 jährlich für herausragende Arbeiten an
Nachwuchswissenschaftler:innen vergeben wird, geht auf seine
Amtszeit zurück.
Fritz Steimle wurde am 21. Mai 1938
in Stuttgart geboren. In seiner Heimatstadt und in Wien
studierte er Maschinenbau, promovierte und wurde 1973 zum
Professor und Leiter des Instituts für Angewandte
Thermodynamik und Kältetechnik an der frisch gegründeten
Universität-Gesamthochschule Essen berufen. Zwischen 1984 und
1988 prägte er als Rektor nachhaltig die Kontakte zwischen
Hochschule, Stadt und Region. In seiner Amtszeit wurde unter
anderem die Zentralstelle für Forschungs- und
Entwicklungstransfer und Wissenschaftliche Weiterbildung
(FET&WW) gegründet und der
Gottschalk-Diederich-Baedecker-Preis erstmalig verliehen.
Nicht nur die regionale Kooperation baute Steimle
aus, er initiierte auch vielfältige wissenschaftliche und
wirtschaftliche internationale Beziehungen. Zwischen 1985 und
1988 war Steimle Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz
NRW. Steimle galt als der Klimatechniker. Zu seinem 60.
Geburtstag sagte ein Kollege aus der Kältetechnik-Branche:
„Sein Institut ist auch dank seiner großen Zahl von
wissenschaftlichen Mitarbeitern dem der jeweiligen Zeit
entsprechenden Stand der Technik immer ein klein wenig
voraus.“
Schon zu Beginn seines
wissenschaftlichen Wirkens – als der Begriff „Klimawandel“
noch unbekannt war – spielten Fragen der Umweltbelange eine
wichtige Rolle in Steimles Forschung. Als Folge der Ozon- und
Treibhaus-Problematik leitete sein Institut Untersuchungen zu
alternativen und natürlichen Arbeitsmitteln für
Kompressions-Kältemaschinen und Wärmepumpen ein. 1992 wurde
Steimle das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.
Drei Jahre später, 1995, verlieh ihm die Technische
Universität Bukarest die Ehrendoktorwürde für seine
Verdienste in der wissenschaftlichen Grundlagenforschung zur
Kälte- und Klimatechnik sowie die erfolgreiche Organisation
der internationalen Zusammenarbeit auf diesem Gebiet. Fritz
Steimle, der Zeit seines Lebens ein großer Fan von
Eisenbahnen war – echten sowie der Modellvariante – verstarb
im Alter von 85 Jahren.
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Anti-Fatigue-App für Krebskranke - Bessere Behandlung
bei Erschöpfungssyndrom |
Duisburg, 7. Dezember 2023 - Wie fühlen Sie
sich gerade? Das fragt Krebs-Erkrankte künftig ihre
Medizin-App. Im Verbundprojekt FAITH* sind Forschende der
Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen
maßgeblich daran beteiligt, aus den Daten einer eigens
entwickelten App wirksamere Therapien für
Onkologie-Patient:innen zu entwickeln, die unter extremer
Erschöpfung leiden. Das Land NRW fördert FAITH bis 2025 mit
760.000 Euro, an das Essener Projektteam fließen davon knapp
150.000 Euro. Krebspatient:innen erleben oft extreme
Erschöpfung während oder nach der Therapie.
Diese Fatigue kann ihre Lebensqualität
massiv beeinträchtigen und die Leistungsfähigkeit verringern.
Soziale Aktivitäten leiden, der berufliche Handlungsspielraum
wird eingeschränkt, soziale Isolation kann die Folge sein.
Bisher werden die Symptome in der Regel mit
Verhaltenstherapie und Bewegungsübungen behandelt, aber nur
rund 30 Prozent der Betroffenen können die empfohlenen
Bewegungsrichtlinien einhalten. Aufgrund der Erkrankung tritt
schon nach leichter körperlicher Tätigkeit eine extreme
Erschöpfung auf, die sich auch nach Erholungsphasen nicht
bessert.
Hier gilt es, durch die App möglichst
niederschwellig Angebote zu machen. Diese erfasst
Gesundheitsdaten automatisch, ermöglicht aber auch eigene
Angaben zum Gesundheitszustand. Die Kombination von
Sensordaten, wissenschaftlichen Tests und Auswertungen einer
Künstlichen Intelligenz zielt darauf ab, die Diagnose,
Quantifizierung, Überwachung und Therapie der
tumorassoziierten Fatigue zu verbessern. Grundlage ist eine
Gesundheits-App der Fimo Health GmbH, die auf dem Smartphone
oder einer Smart-Watch der Betroffenen installiert wird.
„Die Kombination aus klassischen
Therapieformen, Echtzeit-Vitalparametern und dem Einsatz von
KI wird uns eine individuellere Behandlung ermöglichen und
die Versorgung der Betroffenen deutlich verbessern“, sagt PD
Dr. Mitra Tewes, Wissenschaftlerin an der Universität
Duisburg-Essen (UDE) und Ärztliche Leiterin der
Palliativmedizin am Universitätsklinikum Essen. In der App
können Patient:innen zum Beispiel ihren Fatigue-Grad
eingeben.
Die KI legt hieraus das Ausmaß der
Bewegungstherapie fest. Dadurch wird verhindert, dass
Betroffene über- oder unterfordert werden. Das FAITH-Projekt
wird geleitet von der Fimo Health GmbH. Partner im
Verbundvorhaben sind die Teams um PD Dr. Mitra Tewes von der
UDE, Prof. Dr. Karsten Seidl vom Fraunhofer IMS und Prof. Dr.
Jürgen Dukart vom Forschungszentrum Jülich. Die
NRW-Landesregierung fördert das Konsortium unter dem Dach der
Initiative ZukunftBIO.NRW.
* FAITH steht für „Fatigue-Therapie:
KI-gestützte Diagnostik und Therapie des tumorassoziierten
Fatigue-Syndroms“.
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Mathematik für mehr Umweltschutz |
Duisburgf, 7. Dezember 2023 - Autos
unfallsicherer machen, effizienter und aerodynamischer – das
kann die Mathematik unterstützen. Prof. Dr. Antoine Laurain
entwickelt mathematische Wege, über die auch fahrbare
Untersätze umweltfreundlicher gestaltet werden können. Er hat
die Professur für Unendlichdimensionale Optimierung an der
Fakultät für Mathematik der Universität Duisburg-Essen (UDE)
angenommen.
Unendlichdimensionale Optimierung
arbeitet nicht mit einer endlichen Anzahl von einfachen
Variablen, sondern mit komplexeren Funktionen mit meist
unendlich vielen Dimensionen. Genutzt werden sie etwa für
geometrische Formen. Das Ziel der Optimierung besteht darin,
die beste Funktion (Vorschrift) zu finden, die ein
festgelegtes Ziel unter bestimmten Regeln erreicht. Antoine
Laurain erforscht Optima vor allem für Formen, wie sie
beispielsweise in industriellen Anwendungen benötigt werden.
„Formoptimierung ist ein aufregendes Beispiel für
unendlichdimensionale Optimierung.
Es geht darum,
die Form von Objekten so zu gestalten bzw. numerisch
anzunähern, dass sie etwa in der Herstellung möglichst
günstig sind und damit eine bestimmte Kostenfunktion unter
bestimmten Bedingungen minimiert wird.“ „Die Kostenfunktion
kann sich zum Beispiel auf den Energieverbrauch oder
Effizienzverluste beziehen“, erklärt Laurain. Entscheidend
sei Formoptimierung industriell etwa für Luftfahrt- oder
Automobilunternehmen.
Prof.
Dr. Antoine Laurain (© UDE / Bettina Engel-Albustin)
„Wenn etwa das Design von Karosserien bei der
Herstellung aerodynamischer gemacht wird, verbessern sich die
Kraftstoffeffizienz und unser CO2-Fußabdruck.“ Genutzt wird
die unendlichdimensionale Optimierung zudem in Disziplinen
wie Geophysik, Bauingenieurwissenschaft, Biologie oder
Medizin. Laurain studierte von 2000 bis 2003 Mathematik an
der französischen Université Henri Poincaré, wo ihm 2006 für
eine Arbeit über Formoptimierung ein Doktortitel in
Mathematik verliehen wurde.
Dann forschte der
gebürtige Franzose bis zur UDE-Berufung in drei Ländern an
sechs Universitäten: als Postdoc an der österreichischen
Universität Graz (2006-2010), als Vertretungsprofessor 2010
an der RWTH Aachen und von 2010 bis 2012 als
Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der HU Berlin. Danach
leitete er die Nachwuchsgruppe „Inverse Probleme“ an der TU
Berlin (2012-2015). Anschließend war er in Brasilien
Assistant Professor (2015-2017) sowie Associate Professor
(2017-2023) an der Universität von São Paulo und habilitierte
sich über Techniken der Formoptimierung für inverse Probleme
(2017).
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Altrektor Prof. Dr. Walter Eberhard verstorben |
Duisburg, 30.
November 2023 - Die Universität
Duisburg-Essen trauert um Prof. Dr. Walter Eberhard, der
kürzlich mit 87 Jahren verstarb. Der Mathematiker hatte von
1976 bis zu seiner Emeritierung 2001 einen Lehrstuhl für
Differentialgleichung an der damaligen Universität Duisburg
inne. Er förderte den wissenschaftlichen Nachwuchs, er
brachte Kooperationen mit der Industrie auf den Weg und
engagierte sich in der akademischen Selbstverwaltung: So war
er u.a. von 1995 bis 1999 Rektor der Hochschule.
© UDE
„Als beliebt und
ungeheuer zuverlässig“, beschreibt die Fakultät für
Mathematik ihren „treuen Freund und Kollegen“. Studiert hatte
der gebürtige Hesse von 1955 bis 1960 an der Universität
Gießen: Walter Eberhards Fächer waren Mathematik und Physik.
Nach dem Examen war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am
Zentralinstitut für Angewandte Mathematik der
Kernforschungsanlage Jülich und wurde 1964 an der RWTH Aachen
promoviert. Anschließend wechselte er an die Universität
Marburg, wo er sich 1969 habilitierte und 1971 eine Professur
übernahm.
Fünf Jahre später folge er dem Ruf auf
einen Lehrstuhl für Differentialgleichungen an der
Universität Duisburg. Hier war es ihm immer ein Anliegen, die
Entwicklung der Hochschule aktiv mitzugestalten: Schon kurz
nach seiner Berufung wurde er Dekan, er war Kuratoriums- und
Senatsmitglied, Vorsitzender der Struktur- und
Haushalskommission (1982-1986), Prorektor für Planung und
Finanzen, bis er schließlich Rektor wurde (1995-1999).
Lange Jahre war er auch Vertrauensdozent der
Studienstiftung des Deutschen Volkes. Walter Eberhard dachte
Mathematik und Ingenieurwissenschaften schon früh zusammen.
So führte er in Duisburg neue fachübergreifende Studiengänge
wie Technomathematik und Wirtschaftsmathematik ein. Er war
Mitinitiator des Arbeitskreises DAMPF (Mathematik in Praxis
und Forschung) und stieß zahlreiche Kooperationen mit der
Industrie an.
„Es war ein Kennzeichen des
Kollegen, dass er sein Fach für die Anwendungen öffnete und
darüber ins Gespräch kam, sei es mit Thyssen oder der
Stiftung der Westdeutschen Landesbank“, sagen zwei seiner
Weggefährten in der Fakultät. „Wir werden ihn vermissen, aber
nicht vergessen!“
Zum Nachruf der Fakultät
https://www.uni-due.de/mathematik/nachruf_eberhard
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Neues Schullabor - Den Quanten auf der Spur |
Essen/Duisburg, 7. November 2023 - In die
Welt der extrem kleinen Energieteilchen taucht das neue
Schullabor der Universität Duisburg-Essen (UDE) ein: Im
QuantumSchoolLab gehen Schüler:innen mit Hilfe von Lasern
spannenden Phänomenen der Quantentechnologie auf den Grund.
Die digitale Ausstattung des Labors mit interaktiven
Lernstationen, die Augmented Reality unterstützen, wird jetzt
vom Land Nordrhein-Westfalen aus EU-Mitteln mit knapp 45.000
Euro gefördert.*
Ob superschnelle Computer, hochsensible
Sensoren für die Medizin oder abhörsicherer Datentransfer:
Der Quantentechnologie gehört die Zukunft. „Mit dem
QuantumSchoolLab möchten wir Schüler:innen für diese
Schlüsseltechnologie begeistern und sie parallel in ihren
digitalen Fähigkeiten fördern“, sagt Dr. Kirsten Dunkhorst.
Sie leitet bereits das erfolgreiche NanoSchoolLab für
Jugendliche an der UDE. Im QuantumSchoolLab geht es um
Zufallszahlen, Kryptographie, die Funktionsweise eines
Quantencomputers oder das Phänomen der Verschränkung.
Hierzu können Jugendliche mit Augmented Reality (AR)
und einer an der UDE entwickelten AR-App forschen,
Zusatzwissen und Materialien abrufen oder sich austauschen.
Mit den Fördergeldern werden speziell ausgerüstete Tablets
angeschafft und Lernstationen aufgebaut. Nutzen können das
QuantumSchoolLab Klassen der Oberstufe. „Es wäre ein schöner
Erfolg für uns“, so Dunkhorst, „wenn Jugendliche auf die
Frage, was sie später mal machen wollen, antworten: irgendwas
mit Quanten.“
*Das QuantumSchoolLab erhält die
Mittel aus dem Programm REACT-EU-zdi. Damit fördern
Nordrhein-Westfalen und die EU gezielt außerschulische
Lernorte, die mit dem Geld ihre digitale Infrastruktur
erweitern können.
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Toben und tanzen für Groß und Klein |
Essen/Duisburg, 3. November 2023 -
Herumflitzen, hüpfen, lachen und springen zwischen Fußbällen,
Klettergerüsten und Jonglierringen. Die Sporthallen am
Essener Campus der Universität Duisburg- Essen (UDE) öffnen
für Kinder und Eltern am 12. November von 14 bis 16 Uhr zum
Mini Sunday. Eingeladen sind alle Familien, die etwas
erleben, sich bewegen und spielen wollen. Spielen und sich
bewegen ist insbesondere für Kinder ein Muss.
Foto Integration durch Sport und Bildung e.V.
Gerade
in den kälter und dunkler werdenden Tagen laden Schulhöfe,
Spielplätze oder Parkanlagen nicht zum Besuch ein, und
Turnhallen stehen am Wochenende häufig leer. Diese freien
Flächen werden innerhalb des Mini Sundays bunt und sportlich
gestaltet, damit Groß und Klein zusammenkommen und sich
bewegen können – beispielsweise am 12. November in den
Sporthallen des Essener Campus. Noch bis zum 19. November
stehen außerdem jeden Sonntag drei weitere Sportstätten in
Essen zur Verfügung: an der Hüttmannschule, der Joachimschule
und der Grundschule Nordviertel.
„Studien zeigen:
In vielen Familien entwickelt sich der Sonntagnachmittag zum
Konflikttag. Eingeengt in ihrer kleinen Wohnung, fällt nicht
nur den Kindern die Decke auf den Kopf. Gleichzeitig stehen
Sporthallen am Wochenende leer“, sagt Prof. Dr. Ulf Gebken
vom Institut für Sport- und Bewegungswissenschaften der UDE.
Seit vielen Jahren bieten er und sein Team bereits die Open
Sundays an und erreichen wöchentlich rund 500 Kinder in Essen
und Duisburg.
Auch der Mini Sunday lädt Familien
ein, um sich an unterschiedlichen Stationen auszuprobieren:
Von Akrobatik über Hürdenlauf bis Tischtennis ist alles
dabei. Der Mini Sunday ist „die kleine Schwester des Open
Sundays“, so Gebken. Bei der Mini-Version können Eltern ihre
Kinder begleiten, während der Open Sunday ohne elterliche
Begleitung stattfindet.
Mitmachen kann jedes
Kind zwischen sechs und zwölf Jahren. Eine Anmeldung ist
nicht notwendig. Vor Ort betreuen Pädagog:innen, Studierende
sowie jugendliche Coaches das Projekt. Hallenturnschuhe
müssen mitgebracht werden. Gestartet wurde der Open Sunday in
der Schweiz mit mehr als 50 Kommunen. Seit 2021 wird er mit
Unterstützung einiger Partner:innen auch in vielen Städten
Deutschlands erfolgreich umgesetzt, so zum Beispiel in Essen,
Mülheim, Oberhausen, Gelsenkirchen, Herne, Wuppertal, und
Hagen. Dabei war das Programm ursprünglich nur für die
Wintermonate vorgesehen. Die vielen positiven Rückmeldungen
führten jedoch dazu, dass sich Familien mittlerweile zu allen
Jahreszeiten über Open Sundays freuen können.
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Nächste Runde Lehrkräfte plus startet |
Neue Gesichter für die Schule
Duisburg, 24. Oktober 2023 - 74 Absolventinnen und
Absolventen des Programms Lehrkräfte plus konnten ihre
Zertifikate bereits glücklich in den Händen halten. Nun geht
es in eine neue Runde: Ab sofort können sich wieder
geflüchtete Lehrkräfte der Fächer Mathematik, Physik, Chemie,
Informatik und (Bau)Technik beim Zentrum für
Lehrkräftebildung (ZLB) an der Universität Duisburg-Essen
(UDE) bewerben. In Planung sind außerdem die Fächer Kunst und
Musik.
Der neue Jahrgang startet im April 2024 in
das Abenteuer Schule. Unterrichtsausfall oder sogar
geschlossene Schulen sind die Konsequenzen, wenn tausende
Lehrer: innen Schuljahr für Schuljahr fehlen. Was tun? Helfen
könnten Migrant: innen mit Hochschulabschluss aus
Nicht-EU-Staaten, die in der Heimat bereits als Lehrkraft
gearbeitet haben. Denn das vom Ministerium für Kultur und
Wissenschaft (MKW) geförderte Programm Lehrkräfte PLUS
richtet sich an zugewanderte Lehrkräfte mit und - zu einem
kleinerem Anteil - ohne Fluchthintergrund. Ein Jahr lang
werden sie intensiv und in Vollzeit auf das deutsche
Schulsystem vorbereitet.
Bis zum 10. November
können sich Interessierte für die vierte Runde bewerben. Das
Programm startet mit einem Deutschkurs, der auf die
Sprachprüfung DSH vorbereitet, sowie Angeboten der
UDE-Bildungswissenschaften und des Instituts für Deutsch als
Zweit- und Fremdsprache. Zudem gibt es zwei Praxisphasen, in
denen die Teilnehmenden insgesamt sechs Monate an den
Partnerschulen verbringen und von den Fachdidaktiken und den
Bildungswissenschaften unterstützt werden. Programmbegleitend
gibt es eine Professionsberatung mit Coaching, Supervision
und Mentoring.
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Drei Millionen Euro für nachhaltige
Wasserstoffproduktion |
Ministerin
Brandes überreicht Förderbescheid an Universität
Duisburg-Essen NRW-
Duisburg, 20. Oktober
2023 - Wissenschaftsministerin Ina Brandes überreichte heute
in Düsseldorf einen Förderbescheid in Höhe von drei Millionen
Euro an Jun.-Prof. Dr. Corina Andronescu für das Projekt
„Natural Water to H2“. Mit dem Forschungsvorhaben will die
Universität Duisburg-Essen einen Durchbruch für mehr
Nachhaltigkeit in der Wasserstoffproduktion erreichen. Die
Nanowissenschaften und die Wasserforschung der Universität
Duisburg-Essen bündeln dazu ihre Kräfte.
Das
Ministerium für Kultur und Wissenschaft fördert das Projekt
im Rahmen der Profilbildung 2022 des Landes NRW.
Wasserstoff-Forschung boomt. Mit dem heute von
NRW-Wissenschaftsministerin Ina Brandes überreichten
Förderbescheid für das Projekt „Natural Water to H2“ zielt
die Universität Duisburg-Essen (UDE) auf einen Durchbruch
beim Wassereinsatz für die Wasserstoffproduktion. Damit
demonstriert die UDE ein weiteres Mal ihre enorme Expertise
in der Wasserstoff- und Wasserforschung Reiner als
Trinkwasser muss das Wasser sein, das in der sogenannten
PEM-Elektrolyse für die Herstellung von Wasserstoff
eingesetzt wird.
Übergabe des Förderbescheids durch
NRW-Wissenschaftsministerin Ina Brandes an Jun.-Prof. Dr.
Corina Andronescu - Foto
©
Ministerium für Kultur und Wissenschaft
Die
häufig verwendeten edelmetallbasierten Katalysatoren sind
anfällig für Vergiftungen. Wäre der Katalysator und damit der
Prozess robuster, könnte anderes Wasser als Ausgangsstoff für
die Wasserstoffproduktion verwendet werden. „Rein chemisch
betrachtet könnte ein Liter Wasserstoff auch aus neun Litern
Wasser hergestellt werden. Doch durch verschiedene Prozesse
gehen heute zusätzlich ungefähr elf Liter verloren“, erklärt
die wissenschaftliche Sprecherin Prof. Dr. Corina Andronescu.
Ein weiterer Aspekt ist, dass sich die Wasserqualität während
der Elektrolyse durch Abbauprozesse verschlechtert, was die
Lebensdauer der Elektrolysekammer begrenzt.
„Im
Projekt ‚Natural Water to H2‘ erforschen wir daher, welche
Wasserqualität erforderlich ist und wie wir diese Qualität
während der Elektrolyse aufrechterhalten können.“ Das
untersuchen die Forschenden anhand der neuartigen
AEM-Elektrolyse. „Im Gegensatz zur herkömmlichen
PEM-Elektrolyse kommt dieses Verfahren ohne teure und seltene
Edelmetalle aus. Es werden stattdessen beispielsweise
Nickeloxide als Katalysatoren eingesetzt“, erklärt
Andronescu.
Weil die edelmetallfreien Materialien
besser verfügbar und preiswerter sind, begünstigt dieser
Prozess den Markthochlauf der Wasserstoffwirtschaft. „Unsere
Profilschwerpunkte Nanowissenschaft und Wasserforschung
machen die Universität Duisburg-Essen zu einem hervorragenden
wissenschaftlichen Zentrum für Wasserstoff- und
Wasserforschung“, betont Rektorin Prof. Dr. Barbara Albert.
In diesem Forschungsprojekt werden die Expertisen des
Zentrums für Wasser- und Umweltforschung sowie des Zentrums
für Nanowissenschaften gebündelt.
„Wir wollen die
Rolle von Wasserinhaltsstoffen auf die Elektrolyse besser
verstehen und problematische Stoffe aus Speise- und
Kreislaufwasser herausholen, um die optimale Wasserqualität
bereit zu stellen“, erklärt der wissenschaftliche Leiter des
Zentrums für Wasser- und Umweltforschung, Prof. Dr. Torsten
Schmidt. Viele weitere Einrichtungen wie das Zentrum für
Brennstoffzellen Technik beteiligen sich als Projektpartner.
Langfristig wird das Projekt am neuen
Forschungsbau
ACTIVE SITES der Universität Duisburg-Essen angesiedelt.
Dank modernster Großgeräte und neuester Methoden wird es hier
künftig möglich sein, die ultraschnellen chemischen
Reaktionen an den aktiven Zentren der Moleküle in ihrer
natürlichen, wässrigen Umgebung zu analysieren. Für
Unternehmen ist die Wasserverfügbarkeit mittlerweile ein
wichtiger Standortfaktor, um den Markthochlauf von
Wasserstoff und damit die Energiewende realisieren zu können.
Vor dem Hintergrund solcher Marktpotenziale beteiligen sich
Industriepartner wie Evonik, Siemens Energy oder Mitsubishi
Power.
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9. RUHR-Symposium in Duisburg - Mehr Recycling
wagen |
Duisburg, 5. Oktober 2023 -
Sie spielen eine entscheidende Rolle
bei der Erzeugung erneuerbarer Energien: Funktionswerkstoffe
wie Lithium, Cobalt oder Seltene Erden. Enthalten sind sie in
elektronischen Bauteilen, Batterien oder Magnetwerkstoffen.
Die Nachfrage nach den Rohstoffen steigt mit Voranschreiten
der Energiewende, und so auch ihre Preise. Eine Lösung:
Recycling.
Das findet bisher jedoch kaum statt. Beim
RUHR-Symposium an der Universität Duisburg-Essen (UDE) am 17.
Oktober beraten Expertinnen und Experten wie die wertvollen
Stoffe aus den entsprechenden Bauteilen zurückgewonnen werden
können. Beim anschließenden öffentlichen Nachhaltigkeitstalk
wird die Recyclingkette im Ruhrgebiet unter die Lupe
genommen.
"Die steigenden Rohstoffpreise auf den
Märkten und die gestiegene Nachfrage im Zuge der
Energiewende, insbesondere für die Batterien von
Elektroautos, machen es notwendig, Funktionswerkstoffe zu
recyceln", betont Prof. Dr. Rüdiger Deike. Im Unterschied zu
vielen Metallen gibt es jedoch bisher nur wenige etablierte
Recyclingverfahren für Funktionswerkstoffe.
„Die
Werkstoffe sind in Produkten aber auch in Abfällen extrem
feinverteilt, das macht das Recycling schwieriger“, so Deike.
Wie ein Recyclingprozess dennoch funktioniert, zeigt Ida
Adhiwiguna beim RUHR-Symposium am Beispiel des
Forschungsprojektes
EMSARZEM. „Jährlich werden in Deutschland etwa 26
Millionen Tonnen Müll verbrannt. Es bleiben 6 Mio. Tonnen
Schlacke zurück“, sagt der wissenschaftliche Mitarbeiter am
Lehrstuhl für Metallurgie und Umformtechnik der UDE.
In der Feinfraktion der Schlacke, die in Deutschland
aktuell im Deponiebau verwertet wird, stecken wertvolle
Rohstoffe wie Kupfer, Gold, Eisen und mineralische
Verbindungen wie z.B. Calciumoxid und Siliciumdioxid. „Wir
haben ein Verfahren entwickelt, mit dem wir die Schlacke fein
mahlen und so in ihre Bestandteile zerlegen können. So
gewinnen wir die Nicht-Eisen-Metalle und das Eisen wieder
zurück und die restliche mineralische Fraktion kann zur
Herstellung von Zement- und Beton genutzt werden.“, erklärt
Deike.
Das RUHR-Symposium wird organisiert vom
Zentrum für Nanowissenschaften CENIDE und dem CAR – Center
Automotive Research an der UDE. Weitere Themen des Symposiums
im Fraunhofer-inHaus-Zentrum am Forsthausweg in Duisburg sind
das Recycling von Seltenen Erden, Lithium-Ionen-Batterien
oder Permanentmagneten. Wie im vergangenen Jahr schließt das
RUHR-Symposium mit einem öffentlichen Programm ab.
Interessierte können um 17:30 an einer Führung durch das
NETZ (NanoEnergieTechnikZentrum) teilnehmen und ab 18:30 beim
Duisburger Nachhaltigkeitstalk mehr über die
Kreislaufwirtschaft im Ruhrgebiet erfahren. Um
Anmeldung wird gebeten. Weitere Informationen und
Anmeldung
https://ruhr-symposium.de/ruhr-symposium-program-2023/
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Jahrestagung der Biomedizinischen Technik Von KI bis
Fachkräftemangel |
Duisburg, 25.
September 2023 - Sie diskutieren den Einsatz neuer digitaler
Technologien ebenso wie bezahlbare Medizin und den Mangel an
Personal: Vom 26. bis 28. September treffen sich mehr als 450
Fachleute aus Europa und Nordamerika zur
Konferenz der Biomedizinischen Technik der Deutschen
Gesellschaft für Biomedizinische Technik innerhalb des
Verbands der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik
(VDE DGBMT) in der Duisburger Mercatorhalle.
Organisiert wird die Tagung unter anderem von der Universität
Duisburg-Essen (UDE). „Ein Drittel aller deutschen
biomedizinischen Unternehmen ist in Nordrhein-Westfalen
ansässig, daher haben wir unsere Tagung ganz bewusst nach
Duisburg gelegt“, erläutert Prof. Dr. Karsten Seidl von der
UDE und dem Fraunhofer IMS, der die Tagung zusammen mit Prof.
Dr. Gudrun Stockmann (Hochschule Niederrhein) organisiert.
Die Konferenz wird Themen aus der Grundlagenforschung, der
angewandten und klinischen Forschung sowie der medizinischen
Anwendungen abdecken.
Die größten
Herausforderungen der Branche sehen die Organisator:innen
darin, neue Entwicklungen in die medizinische Praxis zu
bringen. Zentrale Forschungsfragen sind unter anderem: Wie
können Menschen durch Prävention gesund altern? Wie lässt
sich bezahlbare Medizin gewährleisten? Auf welche Weise kann
dem Fachkräftemangel besonders in der Pflege entgegengewirkt
werden?
Für den Standort Deutschland sagt Seidl
dem Bereich Gesundheit eine wichtige Rolle im Hinblick auf
Innovationen voraus: „Ich sehe große Chancen darin,
künstliche Intelligenz direkt im Medizinprodukt zu
integrieren. Darüber hinaus werden wir konsequent daran
arbeiten, die gesamte Versorgungskette von der Klinik bis zur
Heimanwendung zu digitalisieren und zu vernetzen.“
Die Jahrestagung ist eine der größten Plattformen für
europäische Wissenschaftler:innen, Ärzt:innen,
Ingenieur:innen, Studierende und Young Professionals, um
Wissen und Erfahrungen über die neuesten biomedizinischen
Trends und Erkenntnisse auszutauschen.
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Neues Superresolution-Mikroskop Zellen entschlüsseln
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Duisburg/Essen, 19.
September 2023 - Hochauflösende Bilder von Zellen aufnehmen
und dadurch dynamische Prozesse im Nanometerbereich verfolgen
– das ist am Imaging Center Campus Essen (ICCE) des Zentrums
für Medizinische Biotechnologie (ZMB) nun möglich. Hier wird
derzeit ein neues hochmodernes Superresolution-Mikroskop für
Lebendzellanalysen installiert. Das Ziel der Forschenden der
Universität Duisburg-Essen (UDE): wichtige Zellprozesse mit
sehr hoher räumlicher und zeitlicher Präzision entschlüsseln
und damit bedeutende Fortschritte in der biologischen und
medizinischen Forschung erzielen – etwa bei der Entstehung
und Therapierbarkeit von Krebs.
Dr. Nina Schulze und Prof. Dr.
Perihan Nalbant (v.l.) bei der Besprechung eines
rekonstruierten Zellbildes (Mikrotubuli und Mitochondrien
einer kultivierten Krebszelle) vom neuen SIM-Mikroskop, das
im Hintergrund zu sehen ist.
Das Besondere des neuen Hightech-Geräts: Die sogenannte
„Structured Illumination Microscopy“ (SIM) ist hochkomplex.
Ein Laser beleuchtet die Probe, während ein sich veränderndes
Gitter auf die Probe projiziert wird und mit einer Kamera
neun bzw. 15 Bilder aufgenommen werden. Das Ziel ist es, aus
diesen Bildern eine hoch aufgelöste Darstellung – auch in 3D
– zu rekonstruieren. Dieser Prozess ermöglicht eine doppelt
so hohe Auflösung wie bei der üblicherweise eingesetzten
Lichtmikroskopie. Das Mikroskop erlaubt zudem eine sehr hohe
Aufnahmegeschwindigkeit und ermöglicht so Lebendzell-Analysen
wichtiger dynamischer Zellprozesse, wie der Zellteilung oder
dem Proteintransport.
Dr. Perihan Nalbant,
Professorin für Zellbiologie an der UDE, verbindet mit der
Anschaffung vielversprechende Perspektiven: „Die neue
Technologie ist für unsere Forschung ein großer Fortschritt.
Mit seiner außergewöhnlichen zeitlichen und räumlichen
Auflösung werden wir in der Lage sein, bisher unbekannte
Details zellulärer Prozesse zu untersuchen und ein tieferes
Verständnis für die zugrunde liegenden Mechanismen zu
erlangen." Zusätzlich erlaubt das Gerät eine lichtinduzierte
Manipulation: Die Forscher:innen können bestimmte
Zellbereiche gezielt mit Licht bestrahlen und die
Auswirkungen auf zelluläre Aktivitäten in Echtzeit
beobachten.
Damit, so Dr. Nina Schulze,
Leiterin der Core Facility, „erweitert das Mikroskop perfekt
unseren vorhandenen Gerätepark und bietet zahlreiche
Möglichkeiten für Projekte am ZMB, einschließlich des
SFB1430.“ Im Forschungsfokus steht die Entschlüsselung
des Zusammenspiels zwischen molekularen Signalen und den
regulatorischen Schaltern, die gemeinsam die Übergänge
zwischen definierten Zellzuständen auslösen. Dieses bisher
unzureichend verstandene Zusammenspiel ist entscheidend für
Zellwachstum und -teilung, aber auch für die Entstehung und
Therapierbarkeit von Krebs.
Das 895.000 Euro
teure Superresolution-Mikroskop steht zukünftig allen
Wissenschaftler:innen des ZMB und darüber hinaus zur
Verfügung. Finanziert wurde es vor allem durch DFG- und
Landesmittel.
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Duisburger Schiffsbauer:innen demonstrieren
ferngesteuertes Fahren |
Robert Habeck am
FernBin-Steuerstand
Duisburg, 15. September
2023 - Binnenschiffe steuern künftig ferngesteuert und mit
Hilfe von Automatisierungssystemen durch Flüsse und Kanäle:
Wie das funktioniert, hat sich Vizekanzler Dr. Robert Habeck
vor Ort beim Projekt FernBin der Universität Duisburg-Essen
(UDE) angeschaut. An Bord kommen musste der
Wirtschaftsminister dafür nicht: der Steuerstand ist auf der
13. Nationalen Maritimen Konferenz in Bremen aufgestellt –
das ferngesteuerte Schiff befand sich in 230 Kilometer
Luftlinie Entfernung im Duisburger Hafen.
Geleitet wird FernBin vom Entwicklungszentrum für
Schiffstechnik und Transportsysteme (DST), einem An-Institut
der UDE. Von Bremen aus ein Schiff in Duisburg steuern?
Fernbin macht genau das möglich. „Ein
Hightech-Fernsteuerstand ermöglicht es, von Bremen aus das
Frachtschiff ‚Ernst Kramer‘ im Duisburger Hafenbereich zu
steuern“, erklärt Dr. Jens Neugebauer vom Institut für
Schiffstechnik, Meerestechnik & Transportsysteme (ISMT) der
UDE.
Vizekanzler und Wirtschaftsminister Dr. Robert Habeck (Foto ©
Johannes Schwarz-Beutel) testete den Feuerstand bei seinem
Messebesuch selbst aus und zeigte sich begeistert von den
Möglichkeiten, die die assistierte Fernsteuerung eines
Binnenschiffes bietet. „Das autonome Fahren ist der Schlüssel
für die Zukunft der Binnenschifffahrt“, betont Neugebauer.
In Duisburg entstehen neue Impulse für die
Automatisierungsforschung. „Das Projekt FernBin ebnet den Weg
für völlig neue, attraktive Arbeitsplätze“. Konkret sieht das
ferngesteuerte Fahren in Zukunft so aus: Digitale
Assistenzsysteme unterstützen den fernsteuernden
Schiffsführenden. Die Systeme reagieren dynamisch auf den
umgebenden Verkehr und verarbeiten Verkehrsinformationen in
Echtzeit.
Ein:e Operator:in beobachtet das
Verkehrsgeschehen von einer Leitstelle aus und greift
gegebenenfalls koordinierend ein. Prof. Dr. Pedro José
Marrón, Prorektor für Transfer, Innovation und
Digitalisierung ordnet die Entwicklung ein: „Mit der
Möglichkeit, ein Binnenschiff mit umfangreichen Assistenz-
und Notfallsystemen fernzusteuern, leisten wir als UDE mit
unserem An-Institut einen wichtigen strategischen Beitrag, um
die Schifffahrt wirtschaftlich leistungsstark zu halten. Wir
bieten Antworten auf die entscheidenden strategischen
Herausforderungen der Binnenschifffahrt für mehr
Umweltschutz, Wirtschaftlichkeit, Sicherheit und zur Lösung
des Fachkräftemangels.“
Am Projekt beteiligt sind
neben dem DST drei Lehrstühle der UDE: das ISMT, der
Lehrstuhl für Mechatronik und der Lehrstuhl für Steuerung,
Regelung und Systemdynamik. Außerdem sind die RWTH Aachen,
die Bundesanstalt für Wasserbau, das Ingenieurbüro Kauppert
sowie die Firmen Argonics und innovative navigation Teil des
Konsortiums. Die Reederei Rhenus Partnership ist assoziierter
Partner und stellt das Schiff für die Forschungs- und
Erprobungsarbeiten bereit.
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Start in den Verwaltungsdienst: Neuer Ausbildungsweg
an NRW-Hochschulen
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Duisburg, 4. September 2023 - Ein duales
Studium im Verwaltungsdienst – diese Ausbildung für
Beamtinnen und Beamte war bisher nur in Bezirksregierungen,
Behörden und Kommunen möglich. Sie kann nun in ganz
Nordrhein-Westfalen auch an staatlichen Hochschulen angeboten
werden. Die Initiative ging unter anderem von der
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) aus; sie wird von
allen Hochschulen des Landes getragen.
Ina
Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes
Nordrhein-Westfalen, überreichte die ersten
Ernennungsurkunden. Der Vorbereitungsdienst für den
allgemeinen Verwaltungsdienst mit dem Abschluss Bachelor of
Laws (LL. B.) kann 2023 erstmals an Hochschulen und
Universitäten des Landes Nordrhein-Westfalen starten. Dr.
Martin Goch, Kanzler der HHU, hatte sich gemeinsam mit
Kanzlern weiterer Hochschulen erfolgreich dafür eingesetzt,
dass nun auch an diesen Institutionen Landesbeamte
ausgebildet werden dürfen. Mit der Unterstützung des
Ministeriums für Kultur und Wissenschaft war es gelungen, die
dafür erforderlichen Änderungen in der Verordnung für diesen
Ausbildungsgang zu erreichen.
Die drei ersten
Anwärterinnen und Anwärter an der HHU – Tom Jeremy Conrad,
Norina Chiara Ostwald und Denise Wienecke – wurden ebenso
herzlich begrüßt wie Jana Kirschstein, Konstantinos
Mpairarchtaris und Laura Nickel von der Universität
Duisburg-Essen (UDE). An ihrem ersten Tag im ersten
Ausbildungsjahr begegneten sie UDE-Kanzler Jens Andreas
Meinen, HHU-Kanzler Dr. Martin Goch, Ausbildungsleiterin
Julia Ulrichs und Martin Pfitzer, Abteilungsleiter Personal
in Technik und Verwaltung an der HHU.
Wissenschaftsministerin Ina Brandes: „Auf der Suche nach
Fachkräften ist das erfolgreichste Mittel, sie selbst
auszubilden. Deshalb bin ich sehr glücklich, dass es uns
gelungen ist, jungen Beamtenanwärterinnen und -anwärtern
jetzt auch eine Ausbildung an unseren Hochschulen anbieten zu
können. Das duale Studium hat den großen Vorteil, dass wir
junge Menschen mit unmittelbarem Praxisbezug ausbilden. Ich
wünsche den zukünftigen Inspektorinnen und Inspektoren viel
Freude am Studium und bei der Arbeit, Neugierde beim Lernen
und den Mut, Gelerntes in Frage zu stellen. Wir brauchen
Ihren frischen Blick, um unsere Verwaltung noch besser zu
machen.“
Für die Universitäten in
Nordrhein-Westfalen markiert dies den Start in eine
ungewöhnliche Ausbildungsform: An ihnen wird mit den
„fachpraktischen Studienabschnitten“ der praktische Teil
absolviert. Die Theorie wird an einem anderen Ort vermittelt;
für die HHU und UDE geschieht das an der Hochschule für
Polizei und öffentliche Verwaltung am Standort Duisburg.
Die Vorteile des neuen Ausbildungsweges liegen
auf der Hand, findet HHU-Kanzler Dr. Martin Goch: „In Zeiten
des allgemeinen Fachkräftemangels, der auch die
Hochschulverwaltungen massiv trifft, ist die Ausbildung ein
ausgezeichnetes Instrument, um qualifizierte Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten. Die Kompetenzen,
die im Laufe des Studiums zum Bachelor of Laws erworben
werden, sind für die Kernaufgaben von Hochschulverwaltungen
enorm wichtig. Mit der Möglichkeit, selbst auszubilden,
können wir nun in den Praxismodulen gezielt für die Tätigkeit
an einer Hochschule vorbereiten und uns gleichzeitig als
attraktive Arbeitgeber mit einem spannenden Aufgabenspektrum
und interessanten Entwicklungsperspektiven präsentieren.“
Jens Andreas Meinen, Kanzler der UDE, ergänzt:
„Die Universität Duisburg-Essen eröffnet mit diesem dualen
Studium neue Karrierewege für junge Menschen. Wir wollen
zeigen, dass ein Verwaltungsjob an einer Hochschule sicher
und zugleich inhaltlich herausfordernd sowie hoch spannend
sein kann. Wir suchen dafür die besten Nachwuchsköpfe.“
Die dreijährige Ausbildung besteht aus
fächerübergreifenden Theorie- und Praxismodulen. Vermittelt
werden unter anderem Kenntnisse in Rechtswissenschaften,
Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Am Ende steht der
Erwerb des Abschlusses Bachelor of Laws und die
Laufbahnbefähigung für den allgemeinen Verwaltungsdienst.
Nach dem Abschluss können die ausgebildeten Beamtinnen und
Beamten beispielsweise in Justitiariaten, Personal- oder
Finanzdezernaten arbeiten.
Wissenschaftsministerin Ina Brandes und
UDE-Kanzler Jens Andreas Meinen mit den frisch ernannten
Auszubildenden
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Aktuelles Gasthörerverzeichnis Nahrung für Wissenshungrige
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Duisburg, 1. September 2023 - Lernen an der Uni für alle: Wer mehr
über die Botanik in den Tropen wissen möchte, sich für finanzielles
Risikomanagement oder den ewigen Frieden in Religionen interessiert,
kann Gasthörer:in an der Universität
Duisburg Essen (UDE) werden – auch ohne Abitur. Das Verzeichnis mit
sämtlichen Veranstaltungen des kommenden Semesters steht jetzt
online:
https:/www.uni-due.de/imperia/md/content/dokumente/2023/gasthoerer-winter-2023-24.pdf.
Das Programm gibt Einblicke in das aktuelle Lehrprogramm
der UDE. Gedruckte Exemplare des Gasthörerverzeichnisses gibt es
kostenlos in den Bibliotheken beider Campi. Zudem können in Essen
die Pförtner:innen im Gebäude R12 angesprochen werden; in Duisburg
liegt die aktuelle Ausgabe zusätzlich im Erdgeschoss des LG-Gebäudes
aus.
Wer möchte, kann das Verzeichnis auch per Post erhalten.
Hierzu bitte einen ausreichend frankierten Rückumschlag
senden an: Universität Duisburg-Essen, Sabine Salewski,
Dezernat 3, 45117 Essen. Die Einschreibung läuft vom 6.
September 2021 bis zum 28. Januar 2022. Weitere
Informationen: Gasthörerverzeichnis:
https:/www.uni-due.de/imperia/md/content/dokumente/2023/gasthoerer-winter-2023-24.pdf.
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Universität Duisburg-Essen feiert 20-jähriges Bestehen
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Duisburg-Essen, 31.
August 2023 - 20 Jahre Forschung und Lehre im Ruhrgebiet: Die
2003 gegründete Universität Duisburg-Essen (UDE) feiert
dieses Jahr ihr 20-jähriges Bestehen. Mit der Gründung einer
neuen Fakultät für Informatik zum 1. Oktober 2023 startet die
Universität im Jubiläumsjahr ein wichtiges Zukunftsprojekt.
Die Fakultät soll die Forschungserfolge und Lehrangebote der
Informationswissenschaften bündeln und diese Fachdisziplin
national und international ausbauen.
Weitere
Meilensteine in der Universitätsgeschichte der UDE sind die
wissenschaftlichen Leistungen, sie sich laut Universität seit
ihrer Gründung vervielfacht haben. Auch die
Universitätsmedizin hat sich in den letzten zwanzig Jahren
stark entwickelt, beispielsweise wurde 2012 das neue
Forschungsgebäude des Westdeutschen Tumorzentrums eingeweiht.
Die Tumorforschung in Essen ist im Nationalen Centrum für
Tumorerkrankungen (NCT West) eine der führenden Deutschlands.
Die UDE bildet gemeinsam mit den Universitäten in Bochum und
Dortmund die leistungsstarke Universitätsallianz Ruhr. Hier
werden u.a. Forschende aus aller Welt ins Ruhrgebiet berufen.
idr
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Neue Fakultät für Informatik |
UDE zeigt ihre Informatik-Stärke
Duisburg, 31. August 2023 - Autonome
Systeme, auf KI basierende Software und soziale Medien:
Informatik revolutioniert Gesellschaft, Wirtschaft und
Wissenschaft in grundlegender Weise. Die Universität
Duisburg-Essen (UDE) baut ihre Kompetenz in der Informatik
weiter aus und gründet zum ersten Oktober eine Fakultät für
Informatik.
Die neue Fakultät bietet Studierenden
die optimale Plattform für ihre Qualifizierung, und sie
ermöglicht Wissenschaftler:innen beste Bedingungen, um
aktuelle und zukünftige Themen wegweisend zu erforschen und
aktiv mitzugestalten. „Wir kombinieren unsere bereits
bestehenden Expertisen der Informatik, Kognitionswissenschaft
und Wirtschaftsinformatik, und bauen sie gezielt aus. Damit
haben wir ein noch attraktiveres Forschungs- und
Studienprofil, das der nationalen und internationalen
Nachfrage gerecht wird,“ ordnet die Rektorin der UDE, Prof.
Dr. Barbara Albert, die Gründung der Fakultät in die
strategische Planung ein.
Die neue Fakultät hat den
Anspruch, die grundlegenden Bereiche der Fachdisziplin
Informatik umfassend abzudecken, sowie die spezielle
Expertise der Forschung an der Universität Duisburg-Essen,
zum Beispiel auf den Gebieten Human-Centred Digital
Technology, Embedded Systems, Cyberphysical Systems, Robotik,
Software Engineering oder Digitalisierung von Dienstleistung
und Handel sichtbar zu machen.
„Die Informatik der UDE ist schon heute in
der Forschung und Lehre sehr gut aufgestellt und an vielen
europäischen und nationalen Projekten beteiligt. Durch die
neue Fakultät wird die Informatik noch schlagkräftiger. Wir
führen unsere sehr leistungsstarken Informatik-Institute, die
zurzeit in den Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften
verortet sind, in der neuen Fakultät zusammen, bauen sie aus,
und nutzen Synergiepotenziale.“, so Gründungsdekan Prof. Dr.
Torben Weis.
Schon heute qualifizieren sich rund
5.600 Studierende der UDE in verschiedenen deutsch- und
englischsprachigen Informatik-Studiengängen. Das
Studienangebot der neuen Fakultät umfasst unter anderem die
Bachelor/Masterstudiengänge in Allgemeiner Informatik,
Angewandte Kognitions- und Medienwissenschaft, Software
Engineering und Wirtschaftsinformatik sowie das Lehramt für
Informatik. Weitere Informationen:
https://www.uni-due.de/informatik/
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Projekt zu Knochenersatz bewilligt |
Duisburg, 8. August 2023 - Wie wächst
ein Implantat am besten ein? Wenn ein Oberschenkelhals
bricht, dient eine Prothese als Knochenersatz. Sie ist in der
Regel aus Metall oder keramischen Werkstoffen und wird
elastisch im Knochen verklemmt. Ein Forschungsteam der
Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE)
will genauer untersuchen, welche Prozesse unmittelbar nach
einer Implantation auf der Oberfläche des Knochenersatzes
ablaufen.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
unterstützt das Projekt in den kommenden drei Jahren mit über
300.000 Euro. „Wir wissen, dass diese allerersten Reaktionen
an den Grenzflächen zwischen Implantat und Knochen
richtungsweisend für die spätere knöcherne
Implantateinheilung, die sogenannte Osseointegration, sind.
Bisher liegen dazu jedoch kaum wissenschaftliche Daten vor“,
erklärt Dr. Andrea Sowislok.
Sie ist Postdoktorandin
in der Arbeitsgruppe „Orthopädie und Unfallchirurgie“ unter
der Leitung von Prof. Dr. Marcus Jäger an der Uniklinik Essen
Nach einer Implantation kommt der Knochenersatz mit einer
Vielzahl von körpereigenen Proteinen in Kontakt. Die
Forschenden konnten bereits zeigen, dass diese Proteine nicht
wie bisher angenommen aus dem Blutplasma stammen, sondern von
Immun- und Knochenzellen freigesetzt werden. Diese Proteine
setzen sich von der ersten Minute an auf der Oberfläche des
Implantats ab.
„Das ist der erste Schritt einer langen
Reihe von molekularen und zellulären Mechanismen. Wenn wir
mehr darüber wissen, wie sich diese Proteinschicht
zusammensetzt, könnte das helfen, die weiteren Reaktionen der
knöchernen Mikroumgebung vorherzusagen – und damit auch den
Verlauf der Einheilung besser einzuschätzen“, so Sowislok.
Auf diese Weise ließen sich schon frühzeitig Hinweise
auf Heilungsstörungen erkennen, die dazu führen, dass
Implantate sich lockern und erneuert werden müssen. Das
translational angelegte Forschungsprojekt soll die Qualität
und die Sicherheit von Implantaten verbessern. „Es war und
ist unserer Arbeitsgruppe ein großes Anliegen, die Brücke von
den Grundlagenwissenschaften zur klinischen Anwendung
auszubauen“, erklärt Jäger.
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Drei Sterne für die Hauptmensa
Essen und die Hauptmensa Duisburg des Studierendenwerks
Essen-Duisburg
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PETA zeichnet die
vegan-freundlichsten Mensen Deutschlands 2023 aus
Stuttgart/Essen/Duisburg, 1. August
2023 - Bereits zum siebten Mal hat PETA bundesweit
Universitätskantinen zu verschiedenen Aspekten rund um das
Thema Veganismus befragt. Basierend auf den Antworten der 41
teilnehmenden Studierendenwerke wurden Auszeichnungen im
Sinne gastronomischer Sterne verliehen und die
vegan-freundlichsten Mensen 2023 gekrönt.
„Wer vegane
Gerichte wählt, kann auf einfache und gesunde Weise Tierleid
verhindern und gleichzeitig etwas Gutes für die Umwelt, die
Menschheit und die eigene Gesundheit tun“, so Ilana Bollag,
Fachreferentin für Klima und Ernährung bei PETA.
„Ein
pflanzenbasiertes Speisenangebot deckt die
Ernährungsbedürfnisse und -wünsche vieler Menschen ab, die
tierische Produkte ablehnen – sei dies aus ethischen,
religiösen, umwelttechnischen oder gesundheitlichen Gründen.
Wir freuen uns sehr darüber, dass die deutschen
Studierendenwerke auf die Nachfrage reagieren und ihr veganes
Angebot kontinuierlich und kreativ erweitern.“ Top-Mensa mit
vegan-freundlichem Angebot:
Drei Sterne gehen nach
Essen und Duisburg Die Hauptmensa Essen und die
Hauptmensa Duisburg des Studierendenwerks Essen-Duisburg
haben einen identischen Speiseplan und bieten täglich
mindestens ein veganes Hauptgericht an. Dazu zählen
beispielsweise ein indischer Gemüseeintopf mit roten Linsen,
Blumenkohl und Papadam, Spätzle mit Gemüse, Mischpilzen und
Cranberrys, Gulasch mit Paprikastreifen und Zwiebelringen in
einer kräftigen Soße sowie hausgemachte Linsenlasagne mit
Tomatensoße. Der täglich angebotene Eintopf ist an vier von
fünf Tagen pflanzlich.
Zum jährlichen Weltvegantag am
1. November ist an der Aktionstheke ein veganes Aktionsmenü
erhältlich. Außerdem werden im Laufe des Jahres
unterschiedliche vegane Aktionsessen angeboten. Im Jahr 2019
fanden in diesen Mensen Mensa-Stammtische mit hausinternen
Ökotrophologen sowie kostenfreie Ernährungsseminare statt,
die fundierte Informationen zur veganen Ernährung boten.
Diese Initiativen motivierten noch nicht vegan lebende
Menschen dazu, sich näher mit dem Thema auseinanderzusetzen.
PETA hofft, dass beide Angebote schon bald wieder aufleben
werden.
Bewertungskriterien Die Beurteilungskriterien
bezogen sich vorwiegend auf das tägliche Angebot an veganen
Gerichten, die spezielle Schulung des Personals und das
Angebot an Pflanzendrinks für den Kaffee. Auch das vegane
Angebot an Vor- und Nachspeisen sowie Snacks ging in die
Bewertung mit ein. Zudem wurde berücksichtigt, ob
Aktionswochen oder -tage zum Thema vegane Ernährung
veranstaltet werden.
In die Beurteilung floss außerdem ein, ob
ein Vegan-Tag angeboten oder regelmäßig für rein pflanzliche
Gerichte geworben wird. Wie sich die jeweilige Mensa im Laufe
der Jahre entwickelt hat, spielte ebenfalls eine Rolle.
Veganes Angebot nimmt stetig zu Fast alle teilnehmenden
Mensen haben täglich mindestens eine rein pflanzliche Speise
im Angebot – meist sogar mehr. Bei einem Großteil gibt es
auch vegane Vor- und Nachspeisen.
Einige
Studierendenwerke bieten Kochkurse und -wettbewerbe an, um
den Studierenden die vegane Ernährung schmackhaft zu machen.
Viele organisieren Mitarbeiterschulungen und Aktionswochen,
meist zum jährlichen Weltvegantag am 1. November oder zum
Veganuary. Einige Mensen konnten sich im Vergleich zu 2019
einen Stern mehr holen. Es kamen aber auch Teilnehmer hinzu,
die 2019 nicht dabei waren.
Die Entwicklung zeigt,
dass die vegane Ernährung in der Mitte der Gesellschaft
angekommen ist. Eine 2023 veröffentlichte Studie kam zum
Schluss: Werden pflanzliche Gerichte in Hochschulmensen als
Standardoption angeboten und Gerichte mit tierischen
Produkten nur auf Nachfrage, wird die vegane Mahlzeit zu
knapp 82 Prozent gewählt. [1] Insgesamt bieten die
Studierendenwerke einfallsreiche vegane Gerichte an. Die
konkreten Platzierungen sind wie folgt:
Fünf Sterne:
Mensa Pasteria TU Veggie 2.0 – die vegane Mensa des
Studierendenwerks Berlin - Mensa „Rote Beete“ des
Akademischen Förderungswerks Bochum Vier Sterne: -
Blattwerk – deine vegetarische Mensa des Studierendenwerks
Hamburg - Mensa Bambus des Studierendenwerks Mainz
Drei Sterne: - Mensa Academica des
Studierendenwerks Aachen - Mensa der Universität Augsburg
des Studierendenwerks Augsburg - CAMPO Campusmensa
Poppelsdorf des Studierendenwerks Bonn - Mensa
Scheffelberg des Studentenwerks Chemnitz-Zwickau - Alle
Mensen des Studierendenwerks Darmstadt - Hauptmensa des
Studierendenwerks Dortmund - Mensa Langemarckplatz des
Studierendenwerks Erlangen-Nürnberg - Hauptmensa Essen
und Hauptmensa Duisburg des Studierendenwerks Essen-Duisburg
- Mensa Eberswalde - Stadtcampus des
Studierendenwerks Frankfurt (Oder) - Mensa Rempartstraße
des Studierendenwerks Freiburg - Mensa
Otto-Behaghel-Straße des Studentenwerks Gießen - Mensa
Neuwerk des Studentenwerks Halle - Alle Mensen des
Studentenwerks Hannover - Mensa Heilbronn am
Bildungscampus des Studierendenwerks - Heidelberg
Hauptmensa 2 des Studierendenwerks - Hauptmensa 2 des
Studierendenwerks Kaiserslautern - Zentralmensa des
Studierendenwerks Kassel - Mensa Uni-Campus des
Studierendenwerks Koblenz - Mensa am Medizincampus des
Studentenwerks Leipzig - Mensa Erlenring des
Studentenwerks Erlenring - Mensa des Studentenwerks
Marburg - Mensa am Ring des Studierendenwerks Münster
- Mensa Academica Filmuniversität des Studentenwerks
Paderborn - Mensa Filmuniversität des Studentenwerks
Potsdam - Mensa Uhlhornsweg des Studentenwerks Oldenburg
- Mensa Campus Saarbrücken des Studierendenwerks Saarland
- Mensa Lübeck des Studentenwerks Schleswig-Holstein
- Mensa AR des Studierendenwerks Siegen - Mensa
Musikschule des Studierendenwerks Stuttgart - Mensa
Tarforst des Studierendenwerks Trier - Alle Mensen des
Studierendenwerks Ulm
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Goyas
„Die Schrecken des Krieges“ - Vortrag am 29. Juni
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Duisburg, 22. Juni 2023 - Gewalt, Barbarei,
Leid: Was Menschen fähig sind, anderen anzutun, hat der
bekannte spanische Maler Francisco de Goya (1746-1828) im
Zyklus „Die Schrecken des Krieges“ festgehalten. Schonungslos
zeigen die 82 Radierungen, welche grausamen Folgen der Kampf
der aufständischen spanischen Bevölkerung gegen Napoleons
Besatzungstruppen hatte. Prof. Helmut C. Jacobs, Romanist und
Goya-Experte der Universität Duisburg-Essen (UDE), setzt sich
am 29. Juni mit dieser beklemmend aktuellen Bilderfolge
auseinander. Beginn des öffentlichen Vortrags ist um 17 Uhr
im Glaspavillon am Campus Essen.
Erst lange nach
Goyas Tod wurden die „Desastres de la Guerra“ veröffentlicht
(1863). Einige Blätter konnten bisher nicht schlüssig erklärt
werden. Das hat Prof. Jacobs zu intensiven Recherchen
motiviert – und schließlich zu einem Buch*, das alle
Radierungen ausführlich und allgemeinverständlich erläutert.
In ergreifenden Szenen stellt Goya beispielsweise die
Hungersnot in Madrid dar, die – ausgelöst durch den Krieg –
über 20.000 Menschen das Leben kostete. Besonders
beachtenswert findet Jacobs, wie der spanische Hofmaler die
Rolle der Frauen im Krieg betrachtet: als Heldinnen wie als
Opfer.
„Viele der Blätter sind ebenso
mehrdeutig und gesellschaftskritisch wie schon Goyas
Schlüsselwerk Caprichos; in einigen sind pazifistische und
liberale Botschaften versteckt. Andere Radierungen weisen
fantastische Züge auf, sind aber politisch gemeint“, sagt
Jacobs. Dies wird er in seinem Vortrag an Beispielen und im
Kontext der damaligen Epoche zeigen. Die Arbeit an dem Buch
hatte der Romanist begonnen, „als an Krieg in Europa gar
nicht zu denken war. Leider ist das Thema nun hochaktuell“,
so Jacobs.
„Man ist geradezu verblüfft, wie Goya
künstlerisch alle Aspekte eines Krieges bewältigt und in eine
Kunstform überführt, die zum Nachdenken anregt und die
Sinnlosigkeit solcher Gewalt mehr als deutlich macht.“ * Die
Arbeit an dem kürzlich erschienenen Buch wurde vom
Förderverein der UDE und der Fakultät für
Geisteswissenschaften unterstützt. Helmut C. Jacobs:
Gegen den Krieg. Francisco de Goyas Desastres de la Guerra
(Die Schrecken des Krieges. Königshausen & Neumann 2023.
Goyas „Desastre 39“ trägt den Titel:
Heldentat! Gegen die Toten! © Helmut C. Jacobs
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Erneute Ehrung für UDE Familiengerecht arbeiten und
studieren |
Duisburg, 15. Juni 2023 - Seit 2010
darf sich die Universität Duisburg-Essen (UDE)
familiengerechte Hochschule* nennen. Regelmäßig überprüft die
berufundfamilie Service GmbH, welche Maßnahmen die UDE
ergreift, damit sich die Arbeits- und Studienbedingungen
weiterentwickeln. Im Rahmen der 25. Zertifikatsverleihung
wurde die Uni nun für ihre Erfolge als familiengerechte
Hochschule geehrt. 323 Organisationen wurden ausgezeichnet,
darunter 35 Hochschulen. Für die UDE nahm Kanzler Jens
Andreas Meinen in Berlin das Zertifikat entgegen.
Knapp 6.000 Beschäftigte und mehr als
40.000 Studierende profitieren an der UDE von den
vereinbarkeitsfördernden Maßnahmen. Das Angebot umfasst
beispielsweise die Kindertagespflege, Ferienbetreuung,
Betreuungszeiten außerhalb der Regelbetreuung,
Beratungsangebote und Netzwerkarbeit. Die UDE sieht großes
Potenzial in der Etablierung einer Familienorientierung als
Beitrag zu einer exzellenten Wissenschaftskultur, um eine
Balance zwischen Forschungs-, Studien-, Arbeits- und
Familienzeit zu erreichen.
Im Fokus der UDE steht,
Familie als sichtbarer als Teil von Universitätskultur zu
leben und Teilhabe durch Aufgeschlossenheit und individuelle
Lösungen zu ermöglichen. Dies gilt insbesondere vor dem
Hintergrund, dass an der UDE rund zehn Prozent der
Studierenden Kinderbetreuungsaufgaben haben und etwa sieben
Prozent der Studierenden neben dem Studium Angehörige,
Familienmitglieder oder Freund:innen pflegen. Sie leisten
damit einen hohen gesellschaftlichen Beitrag, sind aber auch
besonderen Belastungen ausgesetzt und haben es schwer, das
Studium erfolgreich zu beenden.
Jens Andreas
Meinen, Kanzler der UDE, betont die Bedeutung des Themas:
„Die Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie mit
Wissenschaft, Beruf und Studium ist für die UDE auch
weiterhin ein zentrales Zukunftsthema: um exzellente
Wissenschaftler:innen zu gewinnen und sich als attraktiver
Arbeits- und Studienort kontinuierlich weiterzuentwickeln.“
Die UDE-interne Dialogphase hat, so
Meinen weiter, erneut deutlich gemacht, dass die UDE durch
langjähriges Engagement im Bereich Familie sehr gut
aufgestellt ist. „Wir sehen aber auch aktuelle
Herausforderungen und Entwicklungsbedarfe, denen wir uns
stellen – als Hochschulleitung und im Zusammenwirken aller
Hochschulangehörigen.“
Prof. Karen Shire,
Prorektorin für Universitätskultur, Diversität &
Internationales, versteht Familienorientierung als zentralen
Baustein auch von Diversitätspolitik: „Zum Kern unserer
Universitätskultur gehört ein erweiterter Familienbegriff.
Als Familie* verstehen wir alle Lebens- und
Gemeinschaftsformen, in denen Menschen langfristig eine
gegenseitige soziale Verantwortung übernehmen: mit oder ohne
Kinder, gleich- oder gegengeschlechtlich, alleinlebend oder
in Wohngemeinschaften. Durch das Engagement unseres
Familienservice unterstützen wir Universitätsangehörige in
der Organisation von Care-Aufgaben, bezogen auf die Betreuung
von Kindern und die Übernahme von Pflegeaufgaben.
Gleichzeitig sehen wir in diesem Bereich die zentralen
Herausforderungen in den kommenden Jahren. Unser Ziel ist es,
der Vielfältigkeit von Familie gerecht zu werden. Durch ein
attraktives Angebot möchten wir die Sichtbarkeit von Familien
auf dem Campus erhöhen.
* Das Qualitätssiegel
familiengerechte Hochschule wurde von der Hertie-Stiftung
initiiert und wird von der berufundfamilie Service GmbH
vergeben, die auch die Audits durchführt. Das Zertifikat zum
audit gilt als Qualitätssiegel für eine nachhaltig gestaltete
betriebliche Vereinbarkeitspolitik und wird jeweils für drei
Jahren vergeben. Nach drei Re-Auditierungen ist die UDE
inzwischen im zweiten Dialogverfahren, welches die
langjährige, nachhaltige Gestaltung familiengerechter
Arbeits- und Studienbedingungen anerkennt.
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Natalka Sniadanko ist Poet in Residence - Gegen
Unterdrückung anschreiben
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Duisburg, 7. Juni 2023 - Mit ihren Romanen
ruft Natalka Sniadanko uns allen ins Gedächtnis, was Wladimir
Putin stets zu unterdrücken versucht, um den russischen
Angriffskrieg zu rechtfertigen: die Geschichte der Ukraine.
Nun kommt die ukrainische Schriftstellerin als Poet in
Residence an die Universität Duisburg-Essen (UDE). Vom 12.
bis zum 15. Juni hält sie drei öffentliche Lesungen und
bietet eine Schreibwerkstatt für Studierende an.
„Mit meinen Romanen schreibe ich gegen
Unterdrückung an – gegen die Unterdrückung der ukrainischen
Geschichte und der ukrainischen Unabhängigkeit durch
Russland“, erklärt Natalka Sniadanko. In ihren Werken nimmt
die in Lwiw geborene Schriftstellerin ihre Leser:innen mit
auf eine wilde Reise durch die Geschichte ihres
Heimatslandes, meist mit exzentrischen und schillernden
Charakteren. Da ist zum Beispiel der Erzherzog Wilhelm, dem
Sniadanko wieder Leben einhaucht.
Zeit seines
Lebens kämpfte Wilhelm Franz von Habsburg-Lothringen für die
Unabhängigkeit der Ukraine – durch die (russische)
Geschichtsschreibung wurde er weitestgehende ausradiert.
„Seine Figur fasziniert mich. Er wollte König der Ukraine
werden, liebte Männer und Schlafröcke und ist eng mit der
europäischen Geschichte verwoben. Das Buch mit dem Titel 'der
Erzherzog, der den Schwarzmarkt regierte, Matrosen liebte und
mein Großvater wurde‘ erschien im Jahr 2017 in der Ukraine
und 2021 in Deutschland.
Natalka Sniadanko, die
fließend deutsch spricht, flüchtete mit ihren beiden Kindern
nach Ausbruch des Krieges nach Deutschland. Ihr Mann kämpft
seither als Soldat für die Ukraine. „Ich kämpfe dafür mit
Worten gegen den russischen Desinformationskrieg“, erklärt
die 50-jährige. In Deutschland arbeitete die Schriftstellerin
und Übersetzerin zunächst am Deutschen Literaturarchiv in
Marbach, künftig wird sie eine Promotionsstelle an der
Universität Leipzig ausfüllen. Schreiben wird sie weiterhin,
über Krieg, Literatur und die Geschichte der Ukraine.
Natalka Sniadanko © Kateryna Slipchenko
„Wie
Natalka Sniadanko Erzählfäden bündelt, fallenlässt und
wiederaufnimmt, bis am Ende eine wunderbare Textur
herauskommt ist einmalig“ erklärt Dr. Andreas Erb, der
herausragende Poet:innen regelmäßig an die UDE holt. „Jetzt
können wir nur eins tun: ihr eine Stimme geben, zuhören,
staunen, lernen.“ Gelegenheit dazu gibt es an der UDE bei
Sniadankos Lesungen im Juni. Für Studierende bietet sie
außerdem am 13., 14. und 15. Juni, jeweils von 10 bis 14 Uhr,
eine Schreibwerkstatt im Casino am Campus Essen an.
Programm: 12.6.2023, 16:00 Uhr, Bibliothekssaal
(Campus Essen) Poetikvorlesung 1 „Sammlung der Leidenschaften
oder: Erste Reisen hinter den Eisernen Vorhang“
14.6.2023, 16:00 Uhr, Bibliothekssaal (Campus Essen)
Poetikvorlesung 2 „Frau Müller hat nicht die Absicht mehr zu
bezahlen oder: Kleine Geschichte der ukrainischen
Migrantinnen“ 15.6.2023, 18:00 Uhr, Casino (Campus
Essen) Lesung aus „Der Erzherzog, der den Schwarzmarkt
regierte, Matrosen liebte und mein Großvater wurde“
Einführung und Moderation: Michael Braun
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27. Duisburger Ostasientag
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Wie reagiert
Asien auf den Ukraine-Krieg? Duisburg, 31. Mai
2023 - Xi Jingping steht mit der Volksrepublik China
„felsenfest“ hinter Russland, trotz des Angriffskrieges gegen
die Ukraine. Eine mögliche Eskalation des Krieges fürchten
hingegen Südkorea und Japan. Beim Ostasientag des Instituts
für Ostasienwissenschaften der Universität Duisburg-Essen
(UDE) diskutieren Expert:innen über den Krieg in der Ukraine
– aus ostasiatischer Perspektive. Die Veranstaltung am 2.
Juni findet in Duisburg statt und wird online übertragen.
Was verbirgt sich hinter der „grenzenlosen Freundschaft“,
die sich Wladimir Putin und Xi Jingping im Jahr 2022
geschworen haben? Wo sind ihre Grenzen? Wird China zukünftig
doch Waffen liefern und seine Position als neutraler Akteur
aufgeben? Und wie bewerten Japan, Südkorea und Taiwan den
Krieg? Darüber diskutieren die In-East Experten Prof. Dr.
Thomas Heberer, Prof. Dr. Axel Klein und Prof. Dr. Hannes
Mosler, sowie die Taiwan Expertin Dr. Anja Blanke
(Zeppelin-Universität Friedrichshafen) beim Duisburger
Ostasientag. Die Forschenden geben auch spannende Einblicke
in die Stimmung innerhalb der nationalen Gesellschaften.
„Die japanische Zivilbevölkerung hat ihren nahezu naiven
Pazifismus der vergangenen Jahrzehnte wegen des Krieges
überdacht. Ein überwiegender Teil spricht sich jetzt für die
militärische Verteidigung und Unterstützung der Ukraine aus“,
erklärt Japan-Experte Axel Klein. Obwohl die Ukraine für die
Inselnation weit entfernt ist, wirft der Krieg doch
bedrohliche Schatten auf die Stimmung innerhalb der
japanischen Bevölkerung.
„Gespalten ist hingegen die
chinesische Gesellschaft“, so China-Experte Thomas Heberer.
„Die höheren Einkommensschichten verurteilen überwiegend das
russische Vorgehen, während die ländliche Bevölkerung und vor
allem auch Jüngere den russischen Angriffskrieg befürworten“,
so der Experte, der viele Jahre lang in China lebte. Die
Podiumsdiskussion anlässlich des 27. Ostasientags findet am
2. Juni von 16 bis 18 Uhr mit anschließendem Empfang im
NETZ-Gebäude statt (Carl-Benz-Str. 199, 47057 Duisburg).
Für eine Teilnahme vor Ort wird um Anmeldung unter
in-east@uni-due.de
gebeten, per Zoom ist eine Teilnahme
unter folgendem Link möglich:
https://uni-due.zoom.us/j/64317023544?pwd=ZTNnNjZnS0U2TjRIZS9pcHhiWW1Tdz09
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Nikotinsucht_ Immer weniger wollen mit dem Rauchen
aufhören |
Duisburg, 31. mai 2023 - Ein Team von
Wissenschaftler:innen der Medizinischen Fakultäten der
Universitäten Duisburg-Essen (UDE) und Düsseldorf hat die
Motivation, mit dem Rauchen aufzuhören, in Deutschland
untersucht. Sie haben die Daten von fast 19.000 Raucher:innen
ausgewertet, die zwischen 2016 und 2021 an der Deutschen
Befragung zum Rauchverhalten (DEBRA) teilgenommen haben.
Das Ergebnis der kürzlich im Fachjournal „BMJ Open“
veröffentlichten Studie: Insgesamt ist die Motivation, mit
dem Rauchen aufzuhören, niedrig und über die letzten Jahre
zudem leicht gesunken. Dass Tabakkonsument:innen immer
weniger motiviert sind, das Rauchen aufzugeben, betrachten
die Forscher:innen mit großer Sorge. Die einzige Ausnahme von
diesem Abwärtstrend sind die 18- bis 24-Jährigen, deren
Motivation leicht gestiegen ist.
„Es ist wichtig,
Tabakkontrollmaßnahmen umzusetzen, die das Rauchen
unattraktiv machen und Impulse zu setzen, die den Rauchstopp
fördern“, erklärt Benjamin Borchardt, Facharzt für
Allgemeinmedizin an der Universitätsmedizin Essen. „Das
umfasst den Preis, aber auch die Verfügbarkeit und
Sichtbarkeit von Tabak. Zudem benötigen wir ein
niedrigschwelliges Angebot an wirksamen Therapien und
Arzneimitteln zur Tabakentwöhnung, die von Krankenkassen
übernommen werden.“ Ein vielversprechender Faktor für die
Überwindung der Sucht ist ein vorheriger Versuch, mit dem
Rauchen aufzuhören.
„Wer innerhalb der letzten Monate
schon eine – vermeintlich – letzte Zigarette geraucht hat,
bei dem ist es wahrscheinlich, dass er es erneut versuchen
wird“, sagt Prof. Dr. Daniel Kotz, Suchtforscher am Centre
for Health and Society (chs) der Universität Düsseldorf. „Mit
jedem Versuch kommt man dem Ziel einer dauerhaften
Rauchfreiheit näher.“ In Deutschland rauchen derzeit mehr als
30 Prozent der Bevölkerung. An den Folgen des Tabakkonsums
versterben hierzulande jährlich 125.000 Menschen.
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UDE durch Hochschulrektorenkonferenz
ausgezeichnet
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Neue Impulse brauchen Vielfalt
Duisburg, 23. Mai 2023 - Aus neuen Ideen und
vielfältigen Sichtweisen durch unterschiedliche
Bildungsbiografien entsteht neues Wissen – der Motor, der
Hochschulen erfolgreich und stark macht. Die Universität
Duisburg-Essen (UDE) lebt starke Vielfalt. Die UDE denkt
Vielfalt neu, sie versteht sie als Verschränkung von
Diversität, Gleichstellung, Inklusion und Vereinbarkeit.
Heute (23.05.) wurde die UDE von der
Hochschulrektorenkonferenz (HRK) im Wettbewerb „Vielfalt an
deutschen Hochschulen“ für ihr Engagement ausgezeichnet.
Große Vielfalt, neu gedacht als
Erfolgskriterium für eine kompetitive Forschung; Prorektorin
Prof. Dr. Karen Shire beschreibt den Ansatz der UDE: „Die UDE
versteht den Bildungsaufstieg und die Heterogenität von
Leistungen, die Förderung der neu entstehenden Potenziale und
eine hohe Chancengerechtigkeit als Kern ihres universitären
Auftrags. Die HRK-Initiative fokussiert darauf, Vielfalt neu
und zukunftsorientiert zu denken: an der UDE in der
Verschränkung der Themen Diversität, Gleichstellung,
Inklusion und Vereinbarkeit. Darin hat die UDE eine enorme
Stärke entwickelt.“
Schon sehr früh hat die UDE in
der Metropolregion Ruhr Studierende und Forschende mit einer
nicht-akademischen familiären Bildungsbiografie oder einem
Migrationshintergrund angezogen. Mit den neuen Impulsen
positioniert sich die UDE im kompetitiven Umfeld sehr
erfolgreich und engagiert sich, universitäre Prozesse von
Diskriminierung und sachfremden Kriterien freizuhalten. Dr.
Regina Hauses erläutert die Umsetzung: „Vielfalt@UDE kann nur
als gemeinsames Projekt gelingen, beispielsweise bei der
Entwicklung einer wertschätzenden Universitätskultur, die
Diskriminerungs-potenziale an Hochschulen reflektiert. Das
fordert nicht nur die Universität, sondern jedes Mitglied der
Hochschule auch ganz persönlich.
Die UDE setzt vier Schwerpunkte, um das
Thema zukunftsfähig aufzustellen: die Etablierung eines
Diversity Support Center als zentrale Serviceeinrichtung, ein
erweitertes Diversity-Monitoring, die Etablierung einer
Antidiskrimierungsbeauftragten und -richtlinie, die Stärkung
eines interdisziplinären wissenschaftlichen Dialogs zwischen
natur,- kultur- und sozialwissenschaftlichen Perspektiven.“
Das Diversity Support Center fokussiert auf die
dauerhafte Verzahnung und gemeinsame Kommunikation der
Bereiche Gleichstellung, Diversität, Inklusion,
Antidiskriminierung und Vereinbarkeit in einem
Diversity-Portal. Das bereits etablierte Diversity-Monitoring
für Studierende wird künftig Promovend:innen und Early Career
Researchers einbeziehen. Dadurch legt die UDE den Fokus auf
Diversität und Inklusion im Kontext der Veränderung von
Qualifikationswegen. Mit der Etablierung einer
Antidiskriminierungsbeauftragten und -richtlinie will die UDE
eine wertschätzende und diskriminierungsreflexive
Universitätskultur in die Breite tragen und die Hochschule
bei der Reflexion von Diskriminierungspotenzialen
unterstützen.
Ein wichtiger Baustein ist die
Entwicklung und das Ausrollen eines Anti-Bias-Trainings. Auch
die Stärkung des interdisziplinären wissenschaftlichen
Dialogs zwischen natur-, kultur- und sozialwissenschaftlichen
Perspektiven ist für die UDE ein zentrales Anliegen. Das
Thema Biodiversität begleitet die UDE 2023 und lädt mit einer
filmischen Auseinandersetzung mit dem Thema „Vielfalt“ die
Öffentlichkeit zum Diskurs ein. Die Prorektorin für
Universitätskultur, Diversität und Internationales, Prof. Dr.
Karen Shire, verbindet mit der Auszeichnung durch die HRK das
Ziel, Vielfalt noch stärker in der Institution zu leben und
im Hochschulleben zu verankern – im Dialog mit den
Mitgliedern der Hochschule und im lebendigen Austausch mit
anderen Hochschulen.
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Pint of Science im Finkenkrug Wissenschaft beim
Bierchen
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Duisburg, 17. Mai 2023 - Bier oder
Apfelschorle bestellen, zurücklehnen, zuhören und
mitdiskutieren: Das ist das Konzept des Pint of Science. Das
Wissenschaftsformat findet parallel in Kneipen, Bars und
Cafés weltweit statt – nun erstmals auch in Duisburg,
organisiert von Wissenschaftler:innen der Universität
Duisburg-Essen (UDE). Im Finkenkrug geht es am 22. und 24.
Mai unter anderem um unser Hirn, grünen Wasserstoff und
Quantenmechanik im Alltag.
Um dabei zu sein, genügen
Neugier und ein Ticket für 2,50 €. Wissenschaftler:innen
verschiedener Fachrichtungen erklären im Finkenkrug
(Sternbuschweg 71), woran sie forschen: locker, nahbar und
vor allem verständlich für alle. Am
22. Mai geht es ab 19 Uhr um "Echte, virtuelle und
falsche Realitäten – urbane Lebensräume, Fake News und
virtuelle Ausstellungen": Wie verarbeitet unser Hirn
Falschmeldungen? Welche Chancen bietet virtuelle Realität für
die Lehre? Und wie kann eine städtische Umgebung dazu
beitragen, dass Menschen gesund bleiben?
Um nicht
weniger als das, was die Welt im Innern zusammenhält, geht es
am
24. Mai ebenfalls ab 19 Uhr: "Im Kleinen und Großen – von
Materialien und Energieträgern der Zukunft zu den Grundlagen
unserer Welt" ist das Motto des Abends: Quantenmechanik im
Alltag, Partikel auf dem Weg vom Pulver zur Elektrode und
Wasserstoff als Held der Energieversorgung mit grünem Cape.
Für sämtliche Vorträge gilt: Kein Vorwissen nötig!
Bewusst sprechen die Wissenschaftler:innen nicht im Hörsaal,
sondern in entspannter Atmosphäre bei Bier, Apfelschorle oder
Cocktail. Duisburg ist in diesem Jahr das erste Mal dabei.
Insgesamt machen mehr als 400 Städte weltweit mit. „Wir
freuen uns tierisch, die Duisburger Bürger:innen beim
diesjährigen Pint of Science Festival in lockerer
Kneipenumgebung mit sechs hochkarätigen Wissenschaftler:innen
zusammenzubringen“, so Organisatorin Dr. Theresa
Schredelseker vom NanoEnergieTechnikZentrum (NETZ) der UDE.
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Neu an der UDE: Matthias Pelster Social Media und
Aktien
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Duisburg, 11. Mai 2023 - Wer an die Börse
geht, möchte Gewinne erzielen – Unternehmen genauso wie
Privatpersonen. „Seit Beginn der Corona-Pandemie erleben wir
eine Demokratisierung des Aktienhandels“, sagt Dr. Matthias
Pelster. Der neue Professor für betriebliche Finanzwirtschaft
und Banken erforscht an der Mercator School of Management der
Universität Duisburg-Essen (UDE), was Menschen dazu bewegt zu
investieren und wie risikoreich sie dabei sind. Und welchen
Einfluss soziale Medien auf den Aktienhandel der Einzelnen
haben.
Aktiengewinne
übers Netz: Prof. Dr. Matthias Pelster erforscht, wie's
klappt. © UDE/B. Engel-Albustin Das Angenehme für
Börsenneulinge: Der Aktienkauf lässt sich nicht nur auf dem
Parkett abwickeln. Sogenannte Trading-Apps ermöglichen es
allen, Wertpapiere, Aktien oder Währungen übers Netz zu
erwerben und zu verkaufen.
„Der Online-Handel wird
immer beliebter. Durch die Apps ist die Teilnahme am Handel
jederzeit und nahezu weltweit möglich“, erklärt Pelster.
Firmen fokussieren auf eine hohe App-Nutzung und informierten
Kund:innen auf Mobilgeräten etwa mit Push-Nachrichten, wie
sich aktuelle Preise auf dem Markt und Unternehmen
entwickeln. „In der Arbeitsgruppe untersuchen wir unter
anderem, wie sich die soziale Interaktion auf das
Risikoverhalten der Investoren auswirkt.“ Zu diesem Zweck
analysiert der 39-Jährige, wie der Austausch in sozialen
Medien und Handelsaktivitäten auf dem Kapitalmarkt verzahnt
sind.
„Wer investiert und sich von anderen
Marktteilnehmer:innen beobachtet fühlt, optimiert sein
Verhalten für ein positives Image.“ Pelster interessiert
zugleich, wie sich etwa hohe Gewinne Gleichaltriger oder
anderer Peer-Gruppen auf das Anlageverhalten, insbesondere
die Risikobereitschaft, auswirken. Nach einem Studium der
Wirtschaftsmathematik (2003-2009) und ausgezeichneter
Promotion (2013) an der TU Dortmund übernahm Matthias Pelster
zunächst die Juniorprofessur für Finance an der Universität
Lüneburg (2014-2017) und ging anschließend an die Universität
Paderborn (2017-2023). Seine Forschung führte ihn zudem an
die englische Durham University sowie anschließend an die NYU
Stern School of Business und die St. John’s University in den
USA.
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Power up - Sei kein Fossil! – Schüler:innen
programmieren Roboter für eine nachhaltige Energiewirtschaft
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Team aus
Duisburg gewinnt Lokalwettbewerb
Pia und ihre Teampartnerin warten
gespannt auf das „Go“ des Schiedsrichters, für den dritten
Wertungslauf. Foto: Andreas Reichert, UDE
Duisburg, 3. Mai 2023 - Das Team
Robo Girls Hamborn von der Justus-von-Liebig-Schule in
Duisburg hat den Lokalwettbewerb des zdi-Roboterwettbewerbs
in Duisburg gewonnen. Mit einem sehr souveränen Lauf setzten
sich die sechs Schülerinnen und Schüler gegen den
Zweitplatzierten Ri-Ro-Roboter vom Gymnasium Aspel aus Rees
durch. Platz drei belegte das Team BMV-Team 1 aus Essen.
Kirsten Dunkhorst von der Universität Duisburg-Essen
koordiniert das regionale zdi-Zentrum DU.MINT Duisburg
Niederrhein und ist Ausrichterin des Wettbewerbs. Mehrere
Aufgaben sind während des Wettbewerbs zu lösen, dazu darf man
in drei Durchgängen antreten.
„Es gibt insgesamt 6 Aufgaben, die
man angehen kann, z.B. kann mit Hilfe des Roboters eine
Ölheizung gegen eine Wärmepumpe ausgetauscht werden oder ein
Windanlage installiert oder ein Solarpark aufgebaut werden.“
Die Zeit ist begrenzt, denn nach jeweils zweieinhalb Minuten
ist jeder Auftritt wieder beendet. Jutta Heimbach leitet die
Roboter AG des Gewinner:innenteams. Ihre Schule rückt ganz
bewusst die MINT-Fächer in den Fokus, das begeistert auch
Mädchen: „In der Roboter AG haben wir eine hohe
Mädchenquote“, erklärt die Hamborner Lehrerin nicht ohne
Stolz und ergänzt: „Durch Wettbewerbe dieser Art wird das
Interesse an technischen Berufen geweckt.
Die bieten den Schüler:innen
hervorragende Zukunftsperspektiven. Der 13-jährigen Pia vom
Team Robo Girls Hamborn hat das Ganze eine Menge Spaß
gemacht. Sie zeigte sich optimistisch: „Heute hat alles sehr
gut geklappt!“ und sie sollte Recht behalten. Aufgaben rund
um Nachhaltige Energiewirtschaft Insgesamt neun
Schüler:innenteams trafen sich am 02. Mai 2023 im großen Saal
der Volkshochschule Duisburg an der Steinschen Gasse zu einer
der 20 Lokalrunden des zdi-Roboterwettbewerbs 2023. Die
beiden Erstplatzierten qualifizierten sich für den
Regionalentscheid am 16.05. in Neuss. Dort spielen sie dann
mit den Gewinnerteams aus den anderen Lokalwettbewerben um
den Einzug ins NRW-Finale am 17. Juni in Mülheim/Ruhr. Im
Wettbewerb 2023 dreht sich alles um Nachhaltige
Energiewirtschaft.
Unter dem
Motto "Power up -
Sei kein Fossil!"
werden die Roboter der Teams Herausforderungen zu
Energieerzeugung, Energietransport und Energiemanagement
lösen. Dabei sind symbolisch auf einer Spielmatte vorgegebene
Aufgaben zu lösen, wie die Installation einer Windkraftanlage
oder die Modernisierung der Energieversorgung in einem
Wohnviertel.
Dies sind
die Platzierungen der teilnehmenden Teams in Duisburg:
1. Team
Robo Girls Hamborn, Justus-von-Liebig-Schule, Duisburg
2. Team
Ri-Ro-Roboter, Gymnasium Aspel, Rees
3. Team
BMV-Team 1, BMV-Gymnasium Essen
4. Team
BMV-Team 2, BMV-Gymnasium Essen
5. Team
Die Techniker, Anne-Frank-Gesamtschule Rheinkamp Moers
6. Team
MMG Robotika, Reinhard-und-Max-Mannesmann-Gymnasium, Duisburg
7.
Team ROBO-Bert, Gymnasium Aspel, Rees
8. Team
Roboter Gang Hamborn, Justus-von-Liebig-Schule, Duisburg
9.
Team MMG-Robots, Reinhard-und-Max-Mannesmann-Gymnasium,
Duisburg
zdi.NRW steht für „Zukunft durch
Innovation.NRW“ und ist mit über 5.000 Partnerschaften mit
Akteur:innen aus den Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft,
Schule, Politik und Gesellschaft europaweit das größte
Netzwerk zur Förderung des MINTNachwuchses. Flächendeckend
gibt es zdi-Angebote in allen Kreisen und kreisfreien Städten
in NRW.
In den
vergangenen 15 Jahren hat zdi.NRW über 2 Millionen junge
Menschen erreicht. Über 100 Schüler:innenlabore bieten
Kindern und Jugendlichen Räume, um MINT zu erleben, ihrer
Begeisterung für MINT nachzugehen und sich über
MINT-Ausbildungs- und Studiengänge zu informieren. Die Kurse
und Angebote von zdi.NRW tragen auch zum Transfer aktueller
wissenschaftlicher Erkenntnisse aus den Hochschulen heraus
bei. Koordiniert wird zdi.NRW vom Ministerium für Kultur und
Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.
Landesweite Partner:innen sind
unter anderem die Ministerien für Schule und Bildung und für
Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes
Nordrhein-Westfalen sowie die Regionaldirektion NRW der
Bundesagentur für Arbeit. Weitere Informationen:
www.zdi-portal.de und https://mint-community.de
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Kooperationsplattform zu Wasserstoff
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Von der
Idee bis zum Fließband Duisburg, 28. April
2023 - Das Ruhrgebiet erlebt einen Strukturwandel von der
Steinkohle hin zu Wasserstoff (H2). Kenntnisse und
Erfahrung, um die erforderlichen neuen Materialen zu
entwickeln, sind in der Region geballt vorhanden. Jetzt
bringt die Kooperationsplattform MAT4HY.NRW forschende
Institute und Industriepartner zusammen. Die Universität
Duisburg-Essen (UDE) ist maßgeblich beteiligt, das Land
NRW fördert das Projekt.
Im Bild:
Plasmabehandelte Elektrokatalysatoren auf
Nickel-Cobalt-Sauerstoff-Basis für die Wasserelektrolyse
– erzeugt und charakterisiert innerhalb des Leitprojektes
H2Giga an der UDE. Die Schichten stammen aus der AG
Segets, die Plasmabehandlung erfolgte in der AG Wöhrl. Im
Vergleich zum Industriestandard besitzt die hier gezeigte
Oberfläche eine höhere elektrochemische Aktivität und eine
bessere Haftfestigkeit.
Um Wasserstoff in großem
Maßstab durch Elektrolyse herzustellen, sind
edelmetallarme Katalysatoren erforderlich. Ziel der
Plattform Materials for future hydrogen technologies, kurz
MAT4HY.NRW, ist es daher, Materialien zu entwickeln, die
für den großindustriellen Einsatz geeignet sind
– aufbauend auf den Erkenntnissen aller
Kooperationspartner.
Zwar bestehen bereits
zahlreiche Kooperationen, aber MAT4HY.NRW soll nun
erstmals die gesamte Wertschöpfungskette der
Wasserelektrolyse abbilden und vernetzen: Von den
theoretischen Berechnungen, die auf geeignete
Materialkombinationen hinweisen, bis hin zur
Fließbandreife neuer Materialien und Technologien.
Da die
Plattform relevante Industriepartner einbindet, werden
materialspezifische oder verfahrenstechnische
Herausforderungen für Unternehmen von Anfang an
mitbedacht. Auch gemeinsame Lehrveranstaltungen,
Weiterbildungsformate und Verwertungsstrategien für alle
Aspekte der Materialforschung zur Wasserstoffherstellung
will der Verbund ermöglichen, um entsprechende Kompetenzen
fest in der Region zu verankern.
Konsortialführer
des Verbunds ist die Ruhr-Uni Bochum, von der UDE sind
zahlreiche Arbeitsgruppen beteiligt sowie das Zentrum für
BrennstoffzellenTechnik und das Institut für Umwelt &
Energie, Technik & Analytik als An-Institute. Weiterer
geförderter Partner ist die Westfälische Hochschule. Sie
alle sind im Ruhrgebiet angesiedelt, national wie
international sichtbar und haben sich in der Vergangenheit
ein Renommee in der Material- und Wasserstoffforschung
erarbeitet. Fast alle Partner sind zudem in das
Wasserstoffleitprojekt
H2Giga des Bundes eingebunden,
das die serienmäßige Herstellung von Elektrolyseuren
fördert.
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Internationale Konferenz zur Placeboforschung
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Duisburg, 24.
April 2023 - Erwartungen wirken Setze ich Vertrauen in
eine Therapie? Fürchte ich Nebenwirkungen oder bin ich
optimistisch? Erwartungen und Erfahrungen beeinflussen
erheblich, wie eine Behandlung oder Arznei wirkt. In
Duisburg treffen sich vom 10. bis 13. Mai Expert:innen zur
4. Internationalen Konferenz der Gesellschaft für
Interdisziplinäre Placeboforschung (SIPS). Organisiert
wird der fachliche Austausch vom Sonderforschungsbereich
„Treatment Expectations“ der Universität Duisburg-Essen
(UDE).
Der Placebo-Effekt wird in der Medizin
definiert als positive gesundheitliche Wirkung, die sich
allein aus der Annahme ergibt, dass eine Behandlung helfen
wird. In Zulassungsverfahren für Medikamente versucht man
ihn auszuschließen, um allein die pharmakologische Wirkung
eines Präparats zu ergründen. Ziel der SIPS-Mitglieder ist
es, Placebo-Effekte bewusst im klinischen Alltag zu
nutzen: So belegen Studien, dass Erwartungen
beispielsweise besonders einflussreich sind bei
Erkrankten, die wegen Schmerzen oder Depressionen
behandelt werden.
Der Name der 4. Internationalen
Konferenz der SIPS lässt sich übersetzen als Der Einfluss
von Erwartung auf die Wirksamkeit medizinischer
Behandlungen – aus dem Labor ans Klinikbett und zurück. Er
beschreibt den interdisziplinären Charakter dieses
Gebiets, in dem Forschende aus klinischen und
grundlagenwissenschaftlichen sowie aus angrenzenden
therapeutischen Bereichen zusammenarbeiten.
In den
ehemaligen Industrieanlagen des Landschaftsparks Nord in
Duisburg erwartet das Organisationsteam um Prof. Dr.
Ulrike Bingel, Sprecherin des gastgebenden
Sonderforschungsbereichs und diesjährige
Kongresspräsidentin, rund 300 internationale Teilnehmende
– weitere interessierte Forschende sind digital dabei.
Themenschwerpunkte sind u.a. soziale Aspekte von
Behandlungserwartungen und Nocebo-Effekte – also
Krankheitssymptome oder Nebenwirkungen, die sich
pharmakologisch nicht erklären lassen und allein auf
negative Erwartungen der Betroffenen zurückzuführen sind.
Ergänzt wird das Programm durch eine
Summer School für Wissenschaftler:innen in frühen
Karrierephasen sowie einen Science Slam. Interessierte
Patient:innen sind eingeladen, am 9. Mai ab 17.30 Uhr in
einem kostenlosen Online-Forum darüber zu diskutieren, wie
sie Erwartungseffekte für ihren Therapieerfolg nutzen
können.
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UDE ehrt Frühstudierende
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123 Zertifikate
Duisburg, 20. März 2023 -
Sie scheinen keinen Schulstress zu
kennen, sind neugierig, ehrgeizig und jung: 84
Schüler:innen haben im vergangenen Semester das
Frühstudium der Universität Duisburg-Essen (UDE)
besucht und Veranstaltungen unterschiedlicher Fächer
belegt – gemeinsam mit regulär Studierenden.
Dieser Einsatz wird belohnt: Am 23. März erhalten sie in
einer Feierstunde ihre Zertifikate. Wie in jedem Semester
dabei: Michail aus Oberhausen. Für den 18-Jährigen ist das
Frühstudium nichts Aufregendes mehr. Seit sieben Semestern
pendelt der Gesamtschüler bereits zwischen Klassenzimmer
und Uni. Er hat ein Faible für Informatik und Mathematik.
Neun Prüfungen – von Analysis und Stochastik über
Programmierung und Codierungstheorie – hat er mittlerweile
erfolgreich bestanden; er kann sie sich auf ein künftiges
Studium anrechnen lassen. Auch andere Schülerstudis
beeindrucken: Der Jüngste des vergangenen Semesters war
gerade einmal 12 Jahre alt. 14- und 15-Jährige waren stark
vertreten.
Vor allem Veranstaltungen aus den
Wirtschaftswissenschaften, der Medizin, der
Betriebswirtschaftslehre und den Ingenieurwissenschaften
reizten die Teilnehmenden. Einige erbrachten gleich
mehrere Leistungsnachweise, schrieben Klausuren und
Hausarbeiten und legten mündliche Prüfungen ab. Bei so
mancher Note stand eine Eins vor dem Komma.
So
freute sich die UDE, insgesamt 123 Zertifikate ausstellen
zu können. 39 Schulen aus der Metropole Ruhr und vom
Niederrhein ermöglichten ihren Schüler:innen, die Uni
kennenzulernen. Nicht zu vergessen die
Jörg-Keller-Stiftung und die Nationalbank. Sie
unterstützen das Frühstudium finanziell.
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Neues Gasthörer:innenverzeichnis
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Wieder
offene Hörsäle? Duisburg, 16. März 2023 - An
der Universität Duisburg-Essen (UDE) darf wieder zusammen
gelernt werden: Wer sich etwa für die spanische
Medienlandschaft, türkische Gastarbeitende oder
elektrische Netzwerke interessiert, erfährt als
Gasthörer:in mehr darüber – auch ohne Abitur.
Das
Verzeichnis mit sämtlichen Veranstaltungen des kommenden
Semesters ist jetzt online abrufbar:
https://www.uni-due.de/studierendensekretariat/gasthoerer.shtml.
Das aktuelle Programm gibt Einblicke in das
vielfältigeLehrprogramm der UDE. Gedruckte Exemplare des
Gasthörerverzeichnisses gibt es an beiden Campi kostenlos
im Akademischen Beratungszentrum (ABZ), den Bibliotheken
und bei der Einschreibung. In Essen ist es zudem in der
Heinrich-Heine-Buchhandlung am Viehofer Platz erhältlich.
Zudem können die Pförtner:innen im Gebäude R12, an der
Schützenbahn und am Klinikum angesprochen werden.
Wer möchte, kann sich das Verzeichnis auch zuschicken
lassen. Hierzu muss ein ausreichend frankierter
Rückumschlag gesendet werden an: Universität
Duisburg-Essen, Sabine Salewski, Dezernat 3, 45117 Essen.
Weitere Informationen:
https://www.uni-due.de/imperia/md/content/dokumente/2023/gasthoerer-sommer-2023.pdf
Sabine Salewski, Tel. 0201/18-32001,
sabine.salewski@uni-due.de
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Klimasoli gegen soziale Ungleichheit
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Duisburg, 14.
März 2023 - Zwei Krisen, eine Lösung? Der drohende
Klimakollaps und die sozio-ökonomische Ungleichheit gehen
Hand in Hand, das zeigt eine nun veröffentlichte Studie
von Sozioökonominnen der Universität Duisburg-Essen (UDE).
Reiche stoßen ein Vielfaches an Emissionen aus, Arme
leiden stärker unter den Folgen des Klimawandels –
weltweit, aber auch innerhalb reicher Länder. Um diese
Probleme gemeinsam zu lösen, schlagen die
Wissenschaftlerinnen unter anderem einen Klimasoli vor.
Privatjets statt Züge, Luxusimmobilien statt
ausreichendem Wohnraum für alle, Riesen-Yachten statt
öffentlichem Verkehr – das geht auf Kosten der Umwelt.
„Ungleichheit ist ein Emissionstreiber“, sagt Prof. Dr.
Miriam Rehm vom Institut für Sozioökonomie an der UDE, und
nennt damit ein Ergebnis der Studie, die für die
Bertelsmann-Stiftung entstand. Die Wissenschaftlerinnen
untersuchten dabei, wie sich Ungleichheit auf die
Emissionshöhe und die Verursachung der Klimakrise
auswirkt, wie sich die Klimakrise auf die Betroffenheit
durch Klimaschäden auswirkt, und schließlich die Rolle von
Ungleichheit bei Klimaschutzmaßnahmen.
Deutlich
wurde dies auch während der jüngsten Energiekrise: die
Abhängigkeit von fossilen Energien bedroht eine
ausreichende Versorgung der Bevölkerung. Reiche, mit einem
besonders energie- und ressourcenintensiven Lebensstil,
befeuern hingegen die Klimakrise weiter: So fliegt die
Mehrheit der Menschen in Deutschland in einem Jahr nicht
ein einziges Mal, während etwa zehn Prozent
Vielflieger:innen für 30 Prozent der Flüge verantwortlich
sind.
„Weil Ungleichheit die Klimakrise verstärkt,
sind Maßnahmen viel effektiver, wenn sie sowohl die
Ungleichheit als auch die Klimakrise adressieren“, so
Rehm. Die Ideen der Forscherinnen: Eine Klimakreditkarte
soll Grundbedürfnisse trotz Inflation und Energiekrisen
zukünftig sichern. Heizenergie, Nahverkehr oder
Lebensmittel sollen damit verbilligt angeboten werden.
Zudem hat die Forschung gezeigt, dass die Zustimmung zu
Klimaschutz-Maßnahmen steigt, wenn alle – auch die Reichen
– daran beteiligt werden.
Deshalb fordern die
Wissenschaftlerinnen auch einen Klimasoli auf hohe
Vermögen und Einkommen. Zudem sollen progressive
Nutzungsabgaben auf besonders energieintensiven Konsum,
sogenannte „Luxusemissionen“ wie Flugreisen, eingeführt
werden. Rehm ist sich sicher: „Klimaschutz beugt der
Verstärkung von Ungleichheiten vor. Deshalb müssen Klima-
und Verteilungspolitik gemeinsam gedacht werden.“
Weitere Informationen:
https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/publikationen/publikation/did/klimasoziale-transformation-klimaschutz-und-ungleichheitsreduktion-wirken-hand-in-hand
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„Ukraine Digital“ geht weiter: Kleine Summe, große
Wirkung
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Duisburg, 23.
Februar 2023 - Die Universität Duisburg-Essen (UDE) kann
das Stipendienprogramm „Ukraine digital“ fortsetzen. Seit
Augst 2022 unterstützt es Wissenschaftler:innen und
Studierende der drei ukrainischen Universitäten Vinnitsya,
Kharkiv und Sumy. Jetzt hat der Deutsche Akademische
Austauschdienst (DAAD) neue Mittel bewilligt. Damit können
36 Dozent:innen und 20 Studierende aus Chemie, Physik und
Germanistik ein Jahr weitergefördert werden.
Betroffenen wie Daria und Kateryna hilft das sehr. Der
russische Angriffskrieg macht Forschen und Studieren in
der Ukraine extrem schwierig: Gebäude sind zerstört, immer
wieder gibt es Beschuss, oft fehlt Strom – von Geld ganz
zu schweigen. Wer kann, rettet sich in andere Landesteile.
Auch Daria. Eigentlich studiert sie an der V.N. Karazin
National-Universität in Kharkiv Germanistik. Als die
russischen Truppen im Frühjahr 2022 die Stadt einnehmen,
muss sie fliehen. Nach Hause zu ihrer Familie nach
Melitopol kann sie nicht.
Die Stadt im Südosten
der Ukraine ist seit Monaten russisch besetzt. Daria ist
nun eine der vielen Binnenflüchtlinge im Land und erhält
dank des UDE-Stipendiums 200 Euro monatlich. Davon
finanziert sie Leben und Online-Studium. Auch der Alltag
von Kateryna ist kompliziert. Die Dozentin für Germanistik
hat zwar nicht wie andere Kolleg:innen ihre Stelle
verloren oder musste zum Militär. Doch der Krieg holt sie
ein. Kateryna stammt aus Donetsk.
Zerstörte Gebäude
der V.N. Karazin National-Universität in Kharkiv. Foto:
Ivanna Kostina.
Nach der Eroberung der Krim im
Frühjahr 2014 wird ihre Universität, die Vasyl‘ Stus
Donetsk National-Universität, immer wieder von russischer
Seite angegriffen. Daraufhin gibt die Uni den Standort auf
und gründet in Vinnitsya eine Exilhochschule. Dort in der
zentralukrainischen Stadt lebt Kateryna seither. Sie
unterrichtet aus ihrer Wohnung heraus – online. An
Unterbrechungen durch Luftalarm oder Stromausfall hat sie
sich fast gewöhnt. Pro Unterrichtseinheit erhält sie 27
Euro aus dem Stipendienprogramm.
Erfahrung mit der
Online-Lehre haben viele Dozierende schon durch die
Corona-Pandemie. Dennoch ist es aufwändig, Praktika,
Seminare und Vorlesungen in ein digitales Format zu
bringen. Kateryna und ihren Kolleg:innen bekommen hierbei
Hilfe von UDE-Wissenschaftler:innen; diese geben zudem
auch Online-Kurse für ukrainische Studierende. 150.000
Euro hat der DAAD für die Weiterförderung der 56
Stipendiat:innen bewilligt.
Auch wenn die Summe
überschaubar scheint angesichts der vielen Probleme und
der Zerstörung in der Ukraine, sprechen Matthias Epple
(Chemie) und Heike Roll (Deutsch als Zweit- und
Fremdsprache) von einer „sehr wichtigen Unterstützung“.
Die beiden UDE-Professoren haben „Ukraine digital“ im
letzten Jahr angestoßen und sind dem osteuropäischen Land
seit Jahren eng verbunden. Ein weiteres Programm ist
angelaufen:
Zukunft Ukraine.
Damit
von dort Geflüchtete an der UDE weiterstudieren können,
gibt der DAAD über 440.000 Euro. Das erste Stipendium
wurde soeben vergeben.
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10. Jahrestagung zur
Bildungsforschung
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Lehre zwischen Chatbot und
Krisen
Duisburg,
22.
Februar 2023 - Wie wird ChatGPT unsere Schulbildung
verändern? Wie lehrt man zwischen Wissenschaft und Fake
News zu unterscheiden? Wie können globale Krisen im
Klassenzimmer behandelt werden? All das sind Fragen, die
auf der 10. Jahrestagung der Gesellschaft für Empirische
Bildungsforschung (GEBF) an der Universität Duisburg-Essen
(UDE) im Fokus stehen. Unter dem Motto „Bildung
zwischen Unsicherheit und Evidenz“ findet sie vom 28.
Februar bis 2. März in Essen statt.
ChatGPT scheint bereits jetzt die
Schulbildung zu verändern. Hausaufgaben oder Klausuren
können von der Künstlichen Intelligenz mehr oder weniger
gut geschrieben werden. Was das für das künftige Lernen
und Lehren bedeutet, wird unter anderem Thema eines
Highlights der Tagung: Esther Wojcicki, eine der
bekanntesten Lehrerinnen in den USA, Journalistin und
Beraterin der US-Regierung in Bildungsfragen, wird live
aus Palo Alto nach Essen zugeschaltet und zum Thema
sprechen „How are we going to work with ChatGPT in the
education world?“. Ihr Vortrag am 1. März ab 15.30 Uhr
wird auch für die interessierte Öffentlichkeit live und
als Aufzeichnung über YouTube zu sehen sein.
Der
Link ist über die Tagungsseite abrufbar. Für die rund
1.100 Teilnehmenden aus dem In- und Ausland werden zudem
weitere Herausforderungen im Mittelpunkt stehen. „Die
soziale Ungleichheit im Bildungsbereich ist weiterhin
hoch. Pandemie, Krieg und Fluchtbewegungen sowie Armut
verschärfen die Situation vor allem für Kinder und
Jugendliche“, fasst Prof. Dr. Detlev Leutner vom Lehrstuhl
für Lehr-Lernpsychologie an der UDE zusammen.
Inklusion und Digitalisierung werden immer mehr zu
Aufgaben der Schulen – gleichzeitig fehlen ihnen
Fachkräfte. Dabei sind es vor allem die Lehrerer:innen,
die ihre Schüler:innen fit machen sollen für die Zukunft
trotz unsicherer Zeiten. „Die Bildungsforschung will
darauf möglichst datengestützt Lösungen finden, Risiken
abschätzen und künftige Forschungsbedarfe identifizieren“,
erklärt Leutner weiter.
So stehen auf dem Tagungsprogramm
unter anderem die Analyse von Krisen als Unterrichtsthema,
mehrere Formate zu Fragen der Professionalisierung von
Lehrkräften angesichts vielfältiger Herausforderungen –
etwa im Umgang mit zunehmend heterogenen Lerngruppen –
bis hin zur Frage: Wie erforscht man die Qualität von
digitalem Unterricht, wenn Lernen nicht mehr an Zeit und
Ort gebunden ist?
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Wie Kinder mit Sprachassistenten reden - Siri,
Elefant nicht Diamant! |
Duisburg, 9.
Februar 2023 - Eine
undeutliche Aussprache, ein lautes Nebengeräusch, ein
starker Dialekt: Sprachassistenten wie Siri, Alexa und Co.
haben allzu oft Probleme uns richtig zu verstehen. Wie
Kinder damit umgehen und wie die Kommunikation mit der
Künstlichen Intelligenz (KI) besser werden kann, haben
Forscherinnen der Universitäten Duisburg-Essen (UDE),
Trier und die Zürcher Hochschule für Angewandte
Wissenschaften untersucht.
Die Studie unter
Leitung der UDE wurde nun im Fachmagazin Computers in
Human Behavior veröffentlicht. Kinder kommunizieren
längst nicht mehr nur mit Eltern, Geschwistern oder
Freunden. Durch Siri, Alexa und Co. kommen sie schon früh
in Kontakt mit KI. Doch wie reden Kinder mit ihnen? Ist es
wichtig, dass sie die Sprachassistentin mögen? Und wie
verhalten sich Kinder, wenn die KI Diamant verstanden hat,
obwohl das Kind doch Elefant gesagt hat?
Um das
herauszufinden, wurde die Kommunikation mit „Sila“
spielerisch getestet: Die 50 teilnehmenden Kinder
versuchten, mithilfe von mehreren Schlüsseln einen Schatz
zu finden. Dabei half ihnen Sila, die digital zugeschaltet
war und immer wusste, welcher Schlüssel zur nächsten Box
gehörte. Der einen Hälfte der Fünf- und Sechsjährigen
wurde Sila als Mensch vorgestellt, der anderen als
Sprachassistentin.
„Wir finden erstaunliche
Unterschiede zwischen Kindern, die dachten, sie redeten
mit einem Menschen oder einer Sprachassistentin“, fasst
Dr. Anja Gampe vom Gerhard Mercator-Graduiertenkolleg der
UDE das Ergebnis zusammen. Kinder teilten der
Sprachassistentin Sila weniger Informationen über ihren
Fortschritt in der Schatzsuche mit als dem Menschen Sila.
Wenn die Sprachassistentin die Kinder falsch versteht,
versuchen sie zudem seltener, das Missverständnis
aufzuklären.
„Kinder unterscheiden ganz klar
zwischen Menschen und Künstlicher Intelligenz in der
Kommunikation, und sie reden weniger mit der KI“, erklärt
Gampe weiter. Ähnliches zeigte sich in der Stimme: Bei der
Aufklärung des Missverständnisses zeigten die Kinder eine
weniger lebhafte Stimme, wenn sie mit der KI redeten. Wie
und wie viel die Kinder redeten, hing auch damit zusammen,
wie gut sie Sila leiden konnten. Dabei machte es keinen
Unterschied, ob Kinder von Zuhause aus Sprachassistenten
kannten oder nicht.
Umso wichtiger sei es
deshalb, dass Sprachassistenten Missverständnisse in der
Kommunikation einräumen können, erklärt Mitautorin
Jun.-Prof. Dr. Katharina Zahner-Ritter von der Universität
Trier. Wenn Sila sagen würde, „Ich bin mir nicht ganz
sicher, ob du Diamant oder Elefant gesagt hast“, würde die
Interaktion von Kindern mit der KI einen bedeutenden
Schritt vorankommen.
Weitere Informationen:
Gampe, A.., Zahner-Ritter, K., Müller, J., & Schmid, S.:
How children speak with their voice assistant Sila depends
on what they think about her! Computers in Human Behavior.
https://doi.org/10.1016/j.chb.2023.107693
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IN-EAST Easter School -
Ostasien ist in
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Duisburg/Essen, 9. Februar 2023 - China,
Japan, Korea: Mit diesen spannenden Ländern befasst sich
der Studiengang Moderne Ostasienwissenschaften (MOAS) an
der Universität Duisburg-Essen (UDE). Jugendliche der
Jahrgangsstufen 12 und 13 können sich am 4. April bei der
IN-EAST Easter School informieren, was gelehrt und gelernt
wird. Sie melden sich bis zum 1. März für den Schnuppertag
an. Interessierte Schüler:innen bekommen ab 10 Uhr am
Campus Duisburg Einblick in die drei Sprachen.
Außerdem erklärt ihnen das Institut für
Ostasienwissenschaften (IN-EAST), wie der Studiengang
aufgebaut ist: Es kann nämlich zwischen den Schwerpunkten
Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gewählt werden. Auch
können die Teilnehmenden eine typische Unterrichtseinheit
mitmachen, wie sie im Studium vorkommen wird; sie lernen
die Dozierenden kennen und erfahren in Vorträgen mehr über
China, Japan und Korea.
Ein besonderes Highlight
des MOAS-Studiums: Ihr drittes Studienjahr verbringen die
Studierenden an einer Uni in Japan, Südkorea, Taiwan oder
der VR China. „Durch unser enges Netzwerk kann allen
Studierenden ein Austauschplatz in Asien angeboten
werden“, sagt Prof. Dr. Axel Klein vom IN-EAST. Jeder
Austausch werde von Uni-Seite intensiv vorbereitet.
Weiterer Vorteil: „Unsere Studierenden
müssen in den allermeisten Fällen die in Ostasien üblichen
Studiengebühren für ihren Aufenthalt nicht zahlen“, so der
Studiengangsleiter. Anmeldung zur IN-EAST Easter School
bis zum 1. März per Mail:
michelle.lorenz@uni-due.de
Weitere
Informationen: IN-EAST Moderne Ostasienstudien:
https://bit.ly/MOAS_UDE
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Cyberangriff auf die UDE: Kriminelle
veröffentlichen Daten im Darknet |
Duisburg/Essen, 16 Januar 2023 - Nach
dem Cyberangriff auf die Universität Duisburg-Essen Ende
November haben die Hacker nun Daten im Darknet
veröffentlicht. Die Universität war den
Lösegeldforderungen der Angreifer nicht nachgekommen.
Unmittelbar nach Entdeckung des Angriffs hatte die
Universität die gesamte IT-Infrastruktur heruntergefahren
und vom Netz getrennt.
So gelangte nur ein kleiner
Teil der Daten in die Hände der kriminellen Organisation.
Seit dem Angriff steht die Hochschule in engem Austausch
mit den zuständigen Sicherheits- und Ermittlungsbehörden.
In Abstimmung mit den Datenschutzbehörden werden alle
notwendigen Schritte ergriffen, um die Auswirkungen der
veröffentlichten Daten so gering wie möglich zu halten.
Infos:
https://www.uni-due.org - idr
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Stipendien an der UDE: Was Stifter:innen antreibt
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Duisburg, 16.
Januar 2023 - 266 Studierende der Universität
Duisburg-Essen (UDE) nehmen aktuell am
Deutschlandstipendienprogramm teil. 266 Lebenswege werden
dadurch gestärkt. Das gelingt nur, weil es Menschen gibt,
die sich mit ihrem Kapital einbringen. Menschen wie
Johannes Trum aus Oberhausen, der zunächst vier und nun
zehn Stipendien finanziert. Aus gutem Grund.
Stipendiengeber Johannes Trum im Hochregallager der Evers
GmbH – nicht nur hier hat er den Nachwuchs besonders
gefördert. Foto UDE.
„Die Jugend ist unser
Fundament, wir müssen sie fördern“, sagt der 79-jährige
Unternehmer, der in seinem Berufsleben oft Talente
begleitet hat. Trum selbst kommt aus einer
Handwerkerfamilie. Er ist in Oberhausen aufgewachsen,
besuchte parallel zu seiner kaufmännischen Ausbildung die
Realschule, danach die Verwaltungs- und
Wirtschaftsakademie. Finanzielle Unterstützung? Die gab es
damals nicht. Umso wichtiger ist ihm heute, jenen zu
helfen, die sonst vielleicht gar nicht studieren würden.
„Denn es braucht beides: Praxis und eine solide Theorie.“
Über 50 Jahre
war er Geschäftsführer bei der Evers GmbH in Oberhausen:
Früher ein Ein-Mann-Betrieb, jetzt erfolgreicher
Mittelständler mit 80 Beschäftigten, der u.a.
Verpackungsstraßen und sichere Transporte von schweren
Lasten konfiguriert. Hier setzte er sich für die duale
Ausbildung ein, erkannte und stärkte individuelle
Fähigkeiten.
„Chancengleichheit darf nicht vom
Geldbeutel abhängen.“ Dies ist ein Leitmotiv der Johannes
und Cordula Trum-Stiftung, die das Oberhausener Ehepaar
vor zehn Jahren gründete und das auch Kunstschaffenden
hilft. Zuerst arbeitete das Paar mit privaten Hochschulen
zusammen.
„Manche Kontakte mit den Studierenden
bestehen bis heute und es ist wunderbar, dass sie ihre
Träume verwirklichen. Eine Stipendiatin beschrieb uns,
dass sie nach ihrem Masterabschluss vom ersten selbst
verdienten Geld ihren Jugendtraum verwirklichen konnte.
Eine Wanderung ins Himalaya-Gebirge bis zum Basis Camp“,
berichtet Trum begeistert.
Talente und Region
stärken Als er auf der Webseite der UDE vom
Stipendienprogramm las, war sofort klar, dass die Stiftung
dabei aktiv werden muss. „So können wir Talente und
zugleich die Region stärken.“
Es begann zunächst mit vier
Stipendien, im laufenden Jahr sind es inzwischen zehn. Im
persönlichen Austausch mit dem Team der UDE sagte Trum,
dass er am liebsten angehende Wirtschaftsfachleute
unterstützen möchte. Solche fachlichen Schwerpunkte oder
der Wunsch, mehr Frauen in den Naturwissenschaften zu
fördern, lassen sich realisieren.
Johannes Trum
freut sich besonders auf den 19. Januar, denn dann treffen
seine Frau und er zum ersten Mal die neuen
Stipendiat:innen. Bei einem festlichen Abendessen an der
UDE. Es wird nicht die einzige Begegnung bleiben: „Alle
meine Studierenden aus dem ersten Stipendienjahr habe ich
wiedergesehen.“ Er lud sie in seinen früheren Betrieb und
zum gemeinsamen Essen ein. „Ich war fasziniert von ihren
klaren Zukunftsvorstellungen und ihrem Ehrgeiz“, erinnert
sich der Förderer, der sich nicht nur als Geldgeber,
sondern auch als Motivator und Zuhörer sieht. „Sie
studieren alle BWL – mein fachliches Zuhause – und können
sich bei Fragen jederzeit an mich wenden. Meine
Berufserfahrung und meine Kontakte sind manchmal
hilfreich.“
Er lächelt bescheiden und betont:
„Netzwerken ist heute nützlicher denn je.“ Und die
richtigen Leute zusammenzubringen – das hat der engagierte
Unternehmer schon immer am liebsten gemacht.
Viele Stipendiengeber:innen vermitteln Kontakte in die
Wirtschaft, für Praktika oder Abschlussarbeiten. Der
kulturelle Genuss kommt ebenfalls nicht zu kurz: So denkt
der Oberhausener darüber nach, seine Gruppe im Sommer ins
Klavierkonzert einzuladen. Eine weitere Idee, auf deren
Verwirklichung sich Trum schon jetzt freut.
Das
Deutschlandstipendienprogramm gibt es seit 2011, seitdem
nimmt auch die UDE daran teil, die zuvor bereits eigene
Förderungen initiierte. Unternehmen, Stiftungen, Vereine
oder Privatpersonen können mitmachen – sie geben
mindestens ein Jahr lang 150 Euro im Monat pro Stipendium,
also 1.800 Euro jährlich. Der Bund legt die gleiche Summe
dazu, sodass besonders leistungsstarke Studierende
monatlich 300 Euro erhalten.
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UDE-Festkonzerte: Erst Zauber, dann Liebesleid
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Essen/Duisburg,
09. Januar 2023 - Ein
Kultur-Highlight zum Jahresbeginn – das versprechen die
Festkonzerte der Universität Duisburg-Essen (UDE) zu
werden. Unter der Leitung von Oliver Leo Schmidt spielt
das Universitätsorchester mit der vielfach ausgezeichneten
Geigerin Anne Luisa Kramb das beliebte Violinkonzert
e-Moll op. 64 von Felix Mendelssohn Bartholdy und die
packende Symphonie fantastique op. 14 von Hector Berlioz.
Termine sind am 29. Januar, 16 Uhr, im Theater
Duisburg sowie am 5. Februar, 11 Uhr, in der Philharmonie
Essen. Karten gibt es ab sofort an den Theaterkassen
beider Städte.
Die zwei Werke berühren auf ganz
unterschiedliche Weise: Mendelssohns Violinkonzert gehört
zu den populärsten Solokonzerten. Mit seinen zauberhaften
Melodien ist es nicht nur für Klassikfans schönes
Ohrenfutter.
Die Symphonie fantastique hingegen
gilt als eines der aufregendsten Orchesterwerke der
Romantik. Berlioz erzählt die tragische Liebesgeschichte
eines Künstlers, der sich einsam im Opiumrausch ergeht.
Nicht nur, dass er das Leitmotiv „Liebe“ durch alle fünf
Sätze zieht; auch klanglich schuf er mit dem opulenten,
effektvollen Werk Neues.
Das Orchester der UDE zählt zu den besten seiner Art in
Deutschland. Der Folkwang-Professor Oliver Leo Schmidt -
Foto C Georg Schreiber - leitet es seit 2002.
Die junge
Solistin Anne Luisa Kramb - Foto C Deniz Staples-Tuner -
ist Stipendiatin verschiedener Stiftungen und wird beide
Konzerte auf einer Violine von Antonio Stradivari spielen.
Tickets 29.
Januar in Duisburg: Karten zu 18 und 7 Euro im Theater der
Stadt Duisburg, Tel. 0203/ 283 62 -100,
karten@theater-duisburg.de 5.
Februar in Essen: Karten zu 22, 18 und 8 Euro in der
Philharmonie Essen: Tel. 0201/81 22-200,
tickets@theater-essen.de
Studierende der UDE
können das Konzert für 1€ erleben.
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AKK an der UDE: Wie ist die politische Lage? |
Duisburg, 6. Januar 2023 - Bis zu ihrem
Rückzug aus der Politik gehörte Annegret Kramp-Karrenbauer
zu den bekanntesten Köpfen der CDU. Nun hält die ehemalige
Bundesministerin am 17. Januar an der Universität
Duisburg-Essen (UDE) eine öffentliche Vorlesung zum Thema:
„Wie ist die Lage? Was wird gebraucht? – Einschätzungen
zur Politik der Gegenwart“. Die langjährige
Spitzenpolitikerin ist zurzeit Gastprofessorin für
Politikmanagement der Stiftung Mercator an der NRW School
of Governance. Ihr Vortrag steht allen Interessierten nach
Anmeldung offen.
Ob Innen-, Außen-, Umwelt- oder Verteidigungspolitik:
Annegret Kramp-Karrenbauer, die häufig auch mit ihrem
Kürzel AKK genannt wird, hat Erfahrungen in vielen
Bereichen gesammelt. Nun blickt sie von außen auf das
bundespolitische Geschehen und gibt ihre Einschätzung zur
aktuellen Lage ab. Die Vorlesung findet am 17. Januar von
16.15 bis 17.45 Uhr am Campus Duisburg statt. Im Anschluss
beantwortet AKK Fragen des Publikums.
Annegret
Kramp-Karrenbauer (*1962) trat mit 19 in die CDU ein.
Schon während ihres Studiums der Politikwissenschaften und
des Öffentlichen Rechts war sie Stadträtin in Püttlingen.
1999 wurde sie in den saarländischen Landtag gewählt, wo
sie ab 2000 verschiedene Ministerposten bekleidete. Von
2011 bis 2018 war sie Ministerpräsidentin ihres Landes.
Anschließend wechselte sie in die Bundespolitik, wurde im
gleichen Jahr zur CDU-Generalsekretärin gewählt und ein
Jahr später zur Verteidigungsministerin ernannt.
Nach zwei schwierigen Jahren in
einer zerstrittenen Partei trat AKK im Januar 2021 als
CDU-Chefin zurück. Durch das Ende der Großen Koalition war
sie ab Dezember desselben Jahres auch nicht mehr
Ministerin und verzichtete auf ihr Bundestagsmandat.
Weiterhin bringt sich Annegret Kramp-Karrenbauer in
verschiedenen Gremien ein. So ist sie u.a. seit sieben
Jahren Präsidentin des Deutschen Volkshochschul-Verbands.
Zur Gastprofessur für Politikmanagement der
Stiftung Mercator Seit 2006 unterstützt die Stiftung
Mercator die Forschung und Lehre an der NRW School of
Governance und vergibt die Gastprofessur für
Politikmanagement. Vor Annegret Kramp-Karrenbauer kamen
u.a. Alexander Graf Lambsdorff, Andrea Nahles, Dr. Gregor
Gysi und Christian Wulff an die NRW School of Governance,
um den Studierenden exklusive Einblicke in ihre Arbeit zu
ermöglichen.
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