'Tagesaktuell' - Redaktion Harald Jeschke Sonderseiten


Sitemap Archiv •    52. Kalenderwoche: 24. Dezember
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Mittwoch, 25. Dezember 2024 - 1. Weihnachtstag



„Gesichter aus Marxloh“: Porträts und Interviews jetzt online
Mit der Foto- und Video-Aktion „Gesichter aus Marxloh“ ist es dem Quartiersmanagement Marxloh gelungen, engagierten Menschen aus dem Stadtteil eine Bühne zu geben, um ihren hoffnungsvollen Blick auf den Stadtteil zu teilen. Entstanden sind dabei eindrucksvolle Porträts und Interviews. Am gestrigen Donnerstag wurden neun dieser Aufnahmen im Schaufenster des Stadtteilbüros, Kaiser-Friedrich-Straße 34, enthüllt. Und ab sofort sind diese Porträts und Video-Gespräche auch online abzurufen – unter https://dustarkimnorden.de/wordpress/gesichter-aus-marxloh/


Unterschiedliche Kulturen, Geschichten und Lebenswege machen Marxloh zu einem Ort voller Vielfalt, Stärke aber auch mit Herausforderungen. Die Videos geben Einblicke in die persönlichen Geschichten und Perspektiven der gezeigten Personen. „Gesichter aus Marxloh“ möchte so Barrieren abbauen, Verbindungen schaffen und den Dialog fördern. Zur Präsentation hatte das Quartiersmanagement Interessierte eingeladen und sich bei den engagierten Stadtteilakteurinnen und -akteuren für die gemeinsamen Aktionen mit einem gemütlichen, vorweihnachtlichen Nachmittag bei Kaffee, Kuchen und Keksen bedankt.


Das Stadtteilbüro freut sich darauf, das Projekt auch im kommenden Jahr fortzuführen. Wer sich daran beteiligen möchte, kann sich gerne beim Quartiersmanagement Marxloh per Mail marxloh@du-starkimnorden.de oder telefonisch unter 0203-45655777 melden. Mehr Informationen gibt es auch auf www.du-starkimnorden.de


Schauspiel in der Glückauf-Halle Homberg: „The Who and the What“
In der Glückauf-Halle Homberg, Dr.-Kolb-Straße 2, wird am Donnerstag, 16. Januar, das Schauspiel „The Who and the What“ in zwei Akten von Ayad Akhtar aufgeführt. Beginn ist um 20 Uhr. In der Euro-Studio-LandgrafProduktion sind Hansa Czypionka als konservativer Vater Afzal und in weiteren Rollen Adrienne von Mangoldt, Noëlle Haeseling und Sven Scheele zu erleben. Der Autor ist einer der wichtigsten Dramatiker unserer Zeit, dessen vielgespieltes Stück „Geächtet“ den Pulitzerpreis gewann und von der Fachzeitschrift „Theater heute“ zum „ausländischen Stück des Jahres 2016“ gewählt wurde.


Mit „The Who and the What“, dessen Titel auf ein von Jacques Derrida gegebenes Interview zurückgeht, das vom „Wer“ und „Was“ eines Menschen handelt, ist ihm ein ebenso pointenreiches wie tiefgründiges Schauspiel gelungen, in dem er die Mittel der Komödie effektvoll einsetzt. Einmal mehr zeigt sich, dass es auf politisch brisante Fragen keine einfachen Antworten gibt. „The Who and the What“ lautet der Titel des Buchs, an dem Zarina, eine erfolgreiche Harvard-Absolventin aus einer pakistanischen Einwandererfamilie in Atlanta, schreibt.


Sie stellt darin die Frage, wer der Prophet Mohammed als Mensch mit all seinen Bedürfnissen und Fehlern war, da nur bekannt ist, was er war. Dabei setzt sie sich kritisch mit der Stellung der Frau im Islam auseinander. Ihr Vater Afzal, der sich vom Taxifahrer zum erfolgreichen Taxiunternehmer hochgearbeitet hat, kümmerte sich nach dem Tod seiner Frau allein um die beiden Töchter. Aufgrund seiner konservativtraditionellen Überzeugung brachte er Zarina dazu, eine Beziehung zu einem Nicht-Muslim zu beenden und suchte ihr auf einer muslimischen DatingPlattform einen neuen potenziellen Ehekandidaten.


Die jüngere Tochter Mahwish möchte ihren langjährigen Freund endlich heiraten, doch dies ist erst möglich, wenn ihre ältere Schwester verheiratet ist. Eli, ein zum Muslim konvertierter Amerikaner, scheint Afzal der richtige Ehemann für seine Zarina zu sein – und tatsächlich findet diese Gefallen an ihm. In Eli findet sie einen Unterstützer für ihr Buchprojekt, das sie nach einer langen Schreibblockade endlich fertigstellt.

Doch als Azfal Zarinas Manuskript in die Hände bekommt, entsteht ein scheinbar unlösbarer innerfamiliärer Konflikt, denn für ihn ist es reine Blasphemie Eintrittskarten können für 16 bis 25 Euro zuzüglich Vorverkaufsgebühr im Bürgerservice Homberg, Bismarckplatz 1, gekauft werden. Auch an der Abendkasse sind noch Tickets für den Preis von 19 bis 29 Euro erhältlich. Reservierungen sind auch telefonisch unter 0203 283-8832 möglich.


Insektenvielfalt: Viele artenreiche Gebiete unzureichend geschützt
Die Insektenvielfalt in Deutschland wird vor allem durch die Landnutzung beeinflusst, Wetter und Klima spielen eine geringere Rolle. Das belegen Forschende der Universität Duisburg-Essen und der Senckenberg-Gesellschaft in einer aktuellen Studie im Fachjournal Conservation Biology*. Besonders Gebiete mit niedrig wachsender Vegetation sind Hotspots der Biodiversität: Sie weisen bis zu 58 Prozent mehr Arten auf als Wälder. Doch gerade diese artenreichen Regionen sind oft unzureichend geschützt. Den Rückgang der Insektenvielfalt könnte das weiter beschleunigen.

Eine wichtige Art: der Bläuling. © Beatrice Kulawig/Senckenberg

Über 30.000 Insektenarten gibt es in Deutschland, Tendenz rückläufig. In unseren Ökosystemen spielen sie jedoch eine Schlüsselrolle: sie beackern unsere Böden, bestäuben Pflanzen, darunter viele Nutzpflanzen, und zersetzen organisches Material.

„In unserer Studie haben wir die Insektenvielfalt nicht nur mit Blick auf Veränderungen in der Gesamtbiomasse und im Artenreichtum untersucht, sondern auch zeitliche Fluktuationen, Verschiebungen in der Artenzusammensetzung und die Entwicklung zentraler Funktionsgruppen“, erklärt Prof. Dr. Florian Leese, Leiter der Arbeitsgruppe Aquatische Ökosystemforschung an der Universität Duisburg Essen (UDE). Zu den Funktionsgruppen zählen Bestäuber wie Bienen, bedrohte Arten wie die Arbeiterlose Parasitenameise oder sowie invasive Spezies wie der Asiatische Marienkäfer, die das Ökosystem nachhaltig beeinflussen können.

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass Verteilung der Insektenvielfalt vor allem durch die Nutzung der Landschaft beeinflusst wird und weniger von Wetter- und Klimaveränderungen,“ erklärt Leese. „Wie viele Insekten in einem Gebiet leben und welche Arten vorkommen, hängt in erster Linie von der Art der Bodenbedeckung ab. Besonders dort, wo die Vegetation vielfältig und abwechslungsreich ist, steigt die Insektenbiomasse deutlich an – um bis zu 56 Prozent. Gleichzeitig nimmt der Artenreichtum in solchen Gebieten um bis zu 58 Prozent zu“, so der Biologe weiter.

„Besorgniserregend ist, dass viele artenreiche Gebiete nur unzureichend geschützt sind, was den Rückgang der Insektenvielfalt weiter verstärken könnte. Für die Ziele des EU Nature Restoration Law und des Kunming-Montreal Global Biodiversity Framework neue Schutzgebiete zu schaffen, sollten auch unbewaldete Lebensräume in tieferen Lagen berücksichtigt werden.“ betont Prof. Dr. Peter Haase, Letztautor der Studie. Haase forscht am Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt und leitet die Arbeitsgruppe Fluss- und Auenökologie an der UDE.

Die Basis der Analyse bildet ein umfangreicher Insektendatensatz, der mithilfe von 75 Malaise-Fallen erstellt wurde. Diese zeltartigen Fallen, die fliegende Insekten in einen Auffangbehälter leiten, wurden von den bayerischen Alpen bis zur Nord- und Ostseeküste verteilt. So konnten die Forschenden eine breite Spanne an Lebensräumen und klimatischen Bedingungen abdecken. Um die enorme Vielfalt der gesammelten Insekten zu identifizieren, setzten sie auf DNA-Metabarcoding: Mit diesem Verfahren lassen sich die genetischen Informationen aller Proben gleichzeitig sequenzieren und durch den Abgleich mit DNA-Referenzbibliotheken bestimmen.