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Im Freihafen Am 31.1.1991 wurde die Straße, die parallel zu der Straße „Am Nordhafen“ und zum Nordhafen selbst verläuft und praktisch die Zufahrt zu den Anlagen des Freihafens ist, „Im Freihafen“ benannt. Der Freihafen wurde am 23.11.1990 offiziell seiner Bestimmung übergeben. Mit ihm sollte ein sichtbares Zeichen für den Strukturwandel Duisburgs gesetzt und ein Innovationsschub bewirkt werden. Für das insgesamt 100 000 qm große Areal wurde das Hafenbecken des Nordhafens für die erforderlichen Hallenbauten verkleinert. Den Freihäfen kommt eine besondere Bedeutung zu, weil hier Importe zollfrei gelagert werden können und Abgaben beim Importhandel erst dann anfallen, wenn die Ware im Freihafen wieder verlässt und für das Zollinland bestimmt ist. Waren können also im Außenhandelsverkehr ohne Zollformalitäten umgeschlagen werden. Als Symbol des Strukturwandels wurde am 25.6.1991 eine Bronze-Skulptur von Karl Sandweg mit dem Titel „Die tragende Kraft“ vor dem Zollgebäude an der Einfahrt des Freihafens aufgestellt. Jordingstraße Die Jordingstraße führt heute von der Kruse- zur Krausstraße. Ursprünglich verlief sie von der Carpstraße zum damaligen Vinckeufer (heute Krausstraße), nachdem das ehemalige Inselgelände (s. a. Krausstraße) durch die Hafenverwaltung aufgeschüttet worden war. 1921 begann der Ausbau der Straße, der aber nur zum Teil um 1939 abgeschlossen werden konnte. Im gleichen Jahr hatte es noch Klagen über den Zustand eines Platzes, durch den ein Teil der bisher nur projektierten Jordingstraße führte, gegeben, auf dem in der Besatzungszeit nach dem 1. Weltkrieg Baracken „für die fremde Soldateska“ errichtet worden waren, die „später asozialen Menschen als Unterschlupf dienten...“ Diese waren 1939 abgebrochen worden waren, ohne daß der Platz hergerichtet worden wäre. Der Namensgeber August Jording (Köln 24. Juni 1853 – 22. März 1919 Detmold) hatte nach verschiedenen Verpflichtungen als Architekt eine Tätigkeit bei der Reichs- Post- und Telegrafenverwaltung angenommen, in der er u. a. Postbauten in Ruhrort, Barmen und Jülich erstellte. Am 1. September 1884 wurde er zum Stadtbaumeister in Ruhrort ernannt. 1893 erhielt er den Titel Stadtbaurat. In seiner Amtszeit entstanden die Schulbauten in Beeck und Laar, der Umbau des Ruhrorter Rathauses, die Badeanstalt in Laar (das heutige Museum der deutschen Binnenschiffahrt), die evangelische Schule an der Carpstraße. Am 1. September 1914 trat er in den Ruhrstand und verzog mit seiner Frau nach Detmold, wo er am 22. März 1919 verstarb. Er wurde auf dem Ruhrorter Friedhof beerdigt. Karlsplatz Er erstreckt sich zwischen Haniel- und Karlstraße und war seit dem Stadtbauplan 1854 als zweiter Marktplatz in der Planung. 1865 war für den Platz die Bezeichnung Neumarkt vorgesehen, wann der Name Karlsplatz (zunächst als Carlsplatz) beschlossen wurde, ist nicht bekannt. 1881 errichtete man hier das Postgebäude. Die endgültigen Fluchtlinien wurden erst 1889 festgelegt. 1936 machte der Bund der Saarvereine den Vorschlag, ihn umzubenennen in Saar-Röchling-Platz, was aber von der Stadtverwaltung abgelehnt wurde mit dem Hinweis auf die bereits bestehenden Straßennamen Saar- und Saarbrücker Straße und wegen der entstehenden Kosten. Zum Namen siehe die Erklärung bei der Karlstraße. Karlstraße Sie führt von der Dr. Hammacher-Straße zur Eisenbahnstraße. Zum Bebauungsplan von 1840 gehörte auch die Karlstraße, deren Namen durch Ratsbeschluß vom 15.11.1837 mit Carlstraße festgelegt worden war (zum Bebauungsplan von 1840 s. bei der Bergiusstraße). Die Schreibweise des Namens wechselte im 19. Jahrhundert häufig zwischen Carl(s)straße und Karl(s)straße. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts setzte sich die Bezeichnung Karlstraße durch. Die Straße bestand zunächst nur aus einem schmalen Fußweg. Die Anwohner forderten 1853 einen Ausbau der Straße und die Aufstellung von Laternen. In der Ratssitzung vom 7.11.1853 wurde beschlossen, die Karlstraße zunächst bis zur Ludwigstraße (heute Bergiusstraße) zu verbreitern. 1861 wurde ein Ausbau bis zur Königstraße (heute Amtsgerichtstraße)gefordert, was die Stadt aber ablehnte und was tatsächlich erst nach 1873 geschah. Der weitere Ausbau bis zur Eisenbahnstraße erfolgte erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Für diesen letzten Teil der Straße war erst der Name Hanielstraße in der Planung, zwischen 1893 und 1904 setzte sich aber der Name Karlstraße durch. Ihren Namen erhielt die Karlsstraße vermutlich nach dem Prinzen Karl (1801 – 1883), dem Bruder König Friedrich-Wilhelms IV. von Preußen. Kasteelstraße Die Kasteelstraße ist heute ein kurzes Straßenstück zwischen Kraus- und Gildenstraße. Sie ist benannt nach dem Schloß, das von Graf Engelbert von der Mark 1373 zur Zollerhebung erbaut worden war und Kasteel genannt wurde. 1636 wurde es auf Befehl des Kurfürsten Georg Wilhelm von Brandenburg geschleift, nachdem dieser festgestellt hatte, daß es gewöhnlich den Feinden genutzt hatte und selbst befreundete Mächte nur zum Schaden der Bevölkerung darin gehaust hatten. Ein besonders stark erbauter Turm versank erst 1636 in den Fluten der Ruhr, ein anderer konnte noch 1754 als Kohlenmagazin benutzt werden. 1902 wurden die Fluchtlinien der Straße, vor allem im Kreuzungsbereich mit der Oberdamm- (heute Kraus-) straße geändert, was besonders begrüßt wurde, da von hier aus die Schiffsbevölkerung die Altstadt erreichte. Kiffward Die Straße verläuft parallel zum Hafenkanal, dann als Verlängerung der Pontstraße unter der Berliner Brücke (A 39) bis zur Sympher Straße in Meidrich. Bis 1935 hieß die Straße noch Schleusenweg , da sie in unmittelbarer Nähe der Ruhrschleuse liegt. 1971 wurde auch die Straße Schrickswert und die vom Hafenbecken B und vom Hafenkanal umgebene Halbinsel Kiffward genannt. Der Flurname ist als der große und der kleine Kiffert (auch Kyffert) schon im 16. Jahrhundert als Weide in der Ruhraue bekannt. Im letzten Teil des Wortes steckt wahrscheinlich das Wort „Werth“ (Insel). König-Friedrich-Wilhelm-Straße Sie erstreckt sich heute von der Dammstraße bis zur Homberger Straße und war die erste Straße, die nach dem 1782 aufgestellten Stadtbauplan bebaut wurde. Auch dieser Bauplan umfasste auch die spätere Harmonie- und Fabrikstraße (jeweils nur bis zur heutigen Weinhagenstraße) und die Schulstraße (bis zur Landwehrstraße). Außerdem war ein Marktplatz vorgesehen (heute Neumarkt), der von einer Kirche und einem Rathaus flankiert werden sollte. Die Neustadt auf dem so genannten Husterkamp wurde im Westen von der König-Friedrich-Wilhelm-Straße begrenzt, im Osten von einer Viehtrift (der späteren Landwehrstraße) und im Norden von der so genannten Woye oder Wande (in etwa die Linie Weinhagen-/Bergiusstraße), einem als Weide genutzten ehemaligen Wasserarm, der bei Hochwasser aber immer wieder voll Wasser lief. Im Süden grenzte die Stadterweiterung an die Gärten der Häuser der Damm- und Hafenstraße, die als erste Häuser außerhalb der Altstadt ab 1756 errichtet worden waren. Der Stadtbauplan umfasste 80 verschieden große Hausstellen, die in massiver Bauweise bebaut werden sollten. Für die König-Friedrich-Wilhelm-Straße war die Bebauung im Wesentlichen bis 1803 abgeschlossen. Das erste Haus erbaute 1782 der Gastwirt Hermann Herker aus dem Amte Beeck an der Ecke zur Dammstraße. Als Name der Straße war zuerst Oberstraße in der Planung gewesen. Wann sie die Bezeichnung Friedrich-Wilhelm-Straße erhielt, ist nicht bekannt. Im Jahre 1828 ist dieser Name allerdings schon belegt. Ab 1849 wurde auf Wunsch der Anlieger eine Verlängerung der Straße bis zum Eisenbahnhafen geplant, die erst 1857 fertig gestellt wurde. Als man 1910 daran ging, die durch die 1905 erfolgte Eingemeindung Ruhrorts und Meiderichs nach Duisburg vorhandenen doppelten Straßennamen zu beseitigen, erhielt die Straße den Namen Germaniastraße. Dies brachte aber die Anwohner in Aufruhr. In zahlreichen und hartnäckigen Eingaben an die Stadtverwaltung, den Regierungspräsidenten – man drohte sogar mit einer Beschwerde beim Kaiser – versuchte man den Namen wieder zurück zu bekommen. Es wurde die besondere patriotische Gesinnung der Ruhrorter angeführt, die Ausdruck in der Straßenbenennung gefunden hatte. Außerdem war die Ruhrorter Friedrich-Wilhelm-Straße älter als die Duisburger. Die Stadtverwaltung ließ sich jedoch nicht erweichen, machte aber einen Vorschlag zur Güte: die Hausbesitzer in Ruhrort sollten wählen zwischen Germaniastraße oder Preußenstraße, was aber von ihnen empört abgelehnt wurde. Am 21.3.1911 beschloß die Baukommission dann letztendlich die Straße in König-Friedrich-Wilhelm-Straße umzubenennen. Wer auf diesen salomonischen Vorschlag gekommen war, ist nicht überliefert. Namensgeber für die Straße war vermutlich Friedrich Wilhelm III. (Potsdam 3.8.1770 – 7.6.1840 Berlin), König von Preußen 1797 bis 1840, oder sein Sohn Friedrich Wilhelm IV. (Berlin 15.10.1795 – 2.1.1861 Schloß Sanssouci). Kohleninsel Ausgehend von der Schlickstraße verläuft die 1971 Kohleninsel genannte Straße zwischen den Hafenbecken A und B, die in den Jahren 1903 bis 1908 erbaut worden waren und durch damals errichteten Hafenkanal Zugang zum Rhein haben. Das Hafenbecken B, dessen Ufer mit Kohlenkippern, Großverlade- und Mischanlagen bestückt war, diente jahrzehntelang in erster Linie dem Kohlenumschlag, der jedoch seit 1945 kontinuierlich zurückgeht. Diese Entwicklung veranlasste die Hafag, ihre Kohlenkipper – nach rund 60jähriger Betriebszeit technisch veraltet – stillzulegen und nach und nach abzubrechen; der letzte war bis 1969 in Betrieb gewesen. 1994 wurde auch die alte Verladeanlage abgebrochen, nachdem 60-Tonner-Selbstentladeanlagen eingesetzt werden. Die Vertriebsgesellschaft der Ruhrkohle (RAG) hat 1998 auf einer Fläche von 40 000 Quadratmetern eine Schiffsentladeanlage für Importkohle errichtet, die täglich bis zu 8 000 Tonnen Kohle löschen kann. Mit dem Neubau trug die RAG der Überlegung Rechnung, daß durch die reduzierten Kohlesubventionen durch den Staat mehr Kohle aus Übersee nach Deutschland kommt. Krausstraße Das Teilstück vom Gustav-Sander-Platz bis zur heutigen Carpstraße hieß bis 1934 Oberdammstraße (als Damm längs des Deiches vom Alten Hafen). 1955 wurde der bisher Vinckeufer genannte Abschnitt zwischen Carpstraße und Ruhrorter Straße ebenfalls Krausstraße genannt. Begründet wurde diese Maßnahme damit, daß die beiden Straßen so ineinander übergehen, daß man den Straßen- bzw. Namenswechsel nicht ohne weiteres erkennen und nachvollziehen kann. Die heutige Ausformung hat die (damalige Oberdamm-)Straße mit der Auflegung eines neuen Fluchtlinienplans im Jahre 1914 und der Aufschüttung und Befestigung im Jahre 1915 erhalten. Am 22. April 1912 war der Vertrag zwischen der Stadt Duisburg und der Verwaltung der Duisburg-Ruhrorter Häfen über die Umgestaltung des Ruhrorter alten Hafens und die Herstellung einer neuen Wegeverbindung zwischen Duisburg und Ruhrort geschlossen worden. Dieser regelte die Einbeziehung des Geländes der sog. Insel im Alten Hafen, auf der sich die Schiffswerft der Gutehoffnungshütte befunden hatte, sowie eines Teils der Halbinsel, die vom Alten Hafen und vom Schleusenhafen umflossen worden war, in das Ruhrorter Stadtgebiet. Zu den hier neu entstandenen Straßen gehören die Krusestraße, die Jordingstraße, der veränderte Verlauf der Krausstraße und das Vinckeufer. Der größte Teil der aus der Zeit von 1820 bis 1844 stammenden Hafenteile des Alten Hafens und des Schleusenhafens wurden zugeschüttet und statt dessen ein neuer breiter Durchstich zum Nord- und Südhafen geschaffen. Die neue Hafendurchfahrt erhielt die Bezeichnung Vinckekanal. August Kraus wurde am 9. Juli 1868 in Ruhrort auf der Dammstraße (Oberdammstraße) geboren. Nach einer Steinmetzlehre in Baden-Baden ging er über Straßburg 1887 nach Berlin. Von 1891 bis 1898 war er Meisterschüler von Reinhold Begas. Nach einem Studienaufenthalt in Italien widmete er sich in den folgenden Jahren in Berlin besonders der Kinder- und Tierplastik. Er gehörte der Berliner Sezession (später der freien Sezession) an und hatte Kontakt zu Max Liebermann, Ernst Barlach, Wilhelm Lehmbruch und Max Slevogt. Von 1914 bis 1920 war er Direktor des Rauch-Archivs in Berlin und seit 1918 Mitglied der Preußischen Akademie der Künste. Er starb am 8. Februar 1934 in Berlin. Seine Werke sind in allen bedeutenden Museen Deutschlands vertreten, zu den bedeutendsten Arbeiten zählen die Köpfe seiner Freunde Max Liebermann und Heinrich Zille. In Duisburg erinnern die Bronzefigur eines Rehs vor dem Haniel-Verwaltungsgebäude in Ruhrort und die Brunnenfigur des „Männeken Piß“ auf dem Sonnenwall vor dem Bezirksamt Innenstadt an ihn. Krusestraße Die Krusestraße verbindet heute die Krausstraße mit der Ruhrorter Straße (Vinckeplatz). Ursprünglich hatte sie Inselstraße geheißen nach der früher vom Alten Hafen umflossenen Insel, auf der Schiffsbauplätze und die Schiffswerft der Gutehoffnungshütte gelegen hatten. Im Zuge de Umbaues der Hafenanlagen in den Jahren 1912/13 war vom Hafenmund zum Nord- und Südhafen ein breiter Durchstich hergestellt worden, durch den der größte Teil der aus der Zeit von 1820 bis 1844 stammenden Hafenteile entbehrlich wurde und zugeschüttet wurde. Das dadurch gewonnene Neuland, die frühere Insel, wurde Teil des Ruhrorter Stadtgebietes. 1919 beschloß die Stadtverordneten-Versammlung den Straßenzug in Krusestraße umzubenennen und einer kleinen Querstraße zwischen der Ruhrorter Straße und „Vinckeufer“, die schon Ende der zwanziger Jahre nicht mehr besteht, den Namen Inselstraße zu geben. Die Straße wurde benannt nach dem Düsseldorfer Regierungspräsidenten Dr. Francis Kruse (Köln 28. Mai 1854 – 13. April 1930 Bad Godesberg), der zunächst als Regierungspräsident in Bromberg und Minden und von 1909 bis 1919 in Düsseldorf tätig war. Zu seinen hauptsächlichsten Verdiensten zählt die geschickte und erfolgreiche Organisation der Volkswirtschaft mit Beginn des 1. Weltkrieges, die er auch über das Kriegsende hinaus als Demobilkommissar weiter leitete. |