|
||
Straßen alphabetisch sortiert | ||
A B-C-D G-H I-K L-M Ö-R S-W |
E-F |
Eisenbahnstraße Vom Friedrichsplatz führt sie im leichten Bogen zum Kreisverkehr vor dem Ruhrorter Friedhof, wo Hafenstraße und Am Nordhafen aufeinander treffen. Bei Anlegung des Stadtbauplans von 1854 erhielt die alte Laarsche Straße den Namen Phoenixstraße. Hier, hart an der Grenze zu Ruhrort, hatte die Aktiengesellschaft „Phoenix“ aus Eschweiler-Aue 1853 Gelände in Laar erworben, und 1854 nahm die Hütte Phoenix bereits ihren Betrieb auf. Ab 1926 gehörte sie zusammen mit der Hütte Meiderich (Rheinische Stahlwerke) zu der Vereinigten Stahlwerke AG unter der Bezeichnung Hütte Ruhrort-Meiderich. 1947 wurde sie ausgegliedert und erhielt 1952 den Namen Hüttenwerke Phoenix AG. 1965 mit der August-Thyssen-Hütte AG zusammengeschlossen, gehört sie seit 1997 zum indischen Ispat-Konzern (Werk Ruhrort). 1887 wurden die Fluchtlinien der Phoenixstraße endgültig festgestellt. Die neue Linienführung, nicht mehr im engen Bogen am Friedhof entlang, sondern geradeaus durchgelegt, konnte erst 1896 realisiert werden. Zuvor musste noch die sogenannte Winkelskuhle, die sich im etwa heutigen Kreisverkehr befand, aufgefüllt werden. Die Winkelskuhle war ein Rest der ehemaligen Woye oder Wade, einem verlandeten Flussarm. Da sich die Phoenixstraße teilweise auf Meidericher Gemeindegebiet befand und sich die Meidericher Zeit ließen, ihren Teil der Winkelskuhle auf das gleiche Niveau wie Ruhrort zu bringen, verzögerte sich der Ausbau der Straße. Nach der Vereinigung von Ruhrort und Beeck im Jahre 1904 mußten doppelt vorhandene Straßen umbenannt werden. Da es auch in Laar eine Phoenixstraße gab, sollte laut Beschluß der Hochbaukommission vom 21.4.1904 die Straße in Ruhrort in Mauerstraße umbenannt werden, vermutlich da ihre nördliche Seite unbebaut war und von Werks- und Friedhofsmauern begrenzt wurde. Ruhrorter Anwohner protestierten gegen diesen Namen, einmal weil die Straße in Laar nur 4 Häuser hatte, die Ruhrorter jedoch 24, und zum anderen meinte man, daß der Name Mauerstraße nur für verrufene Gegenden gebräuchlich wäre. Die Stadtverordnetenversammlung beschloß deshalb am 27.5.1904, die Phoenixstraße in Bahnstraße umzubenennen. 1916 beschwerten sich Anwohner der Lahnstraße in Duisburg, daß ihre Straße oft mit der Bahnstraße in Ruhrort verwechselt würde. Daraufhin wurden Überlegungen angestellt, für die Bahnstraße einen neuen Namen zu finden. Die alte Flurbezeichnung „Hustenkamp“ wurde verworfen, da dieser Name vermutlich wenig Anklang gefunden hätte. Durch Beschluß der Baukommission vom 3.9.1917 erhielt die Straße den Namen Eisenbahnstraße. Sowohl Bahn- als auch Eisenbahnstraße weisen auf die Nähe der Straße zu den Eisenbahngleisen hin. Fabrikstraße Sie führt von der Dr. Hammacher-Straße bis zum Friedrichsplatz und geht in ihrer Planung auf den Bauplan von 1782 zurück, allerdings nur in ihrem ersten Stück bis zur heutigen Bergiusstraße (nähere Erläuterungen zum Bauplan von 1782 s. bei der König-Friedrich-Wilhelm-Straße). Die Verlängerung der Straße bis zum Friedrichsplatz wurde 1858 von der Köln-Mindener Eisenbahngesellschaft ausgebaut und der Stadt übergeben. Über diesen Teil der Straße fuhr auch die Pferdebahn, die seit 1881 zwischen Ruhrort und Duisburg verkehrte und als Straßenbahn elektrifiziert wurde. Seit wann die Fabrikstraße ihren Namen trägt, ist nicht bekannt, aktenkundig ist er bereits 1828. Namensgeber war die 1804 gegründete Fabrik von Conrad und Peter Lohmann aus Ruhrort und Friedrich Wever aus dem Bergischen. Diese Baumwollmanufaktur erstreckte sich über fünf Hausstellen der Fabrikstraße und hatte eine Länge von ca. 90 m. Im Obergeschoß waren die Webstühle untergebracht, im Erdgeschoß wohnten die Arbeiter. Die Fabrik hatte keinen langen Bestand, bereits im Januar 1815 existierte sie nicht mehr. Vermutlich wurde sie 1814 geschlossen, nach dem Tod von Conrad Lohmann. Franz- Haniel-Platz Der von der Dr.-Hammacher-Straße in südlicher Richtung abgehenden Stichstraße mit anschließendem Platz wurde in der Sitzung der Bezirksvertretung Homberg/Ruhrort am 10.3.1983 der Name Franz-Haniel-Platz gegeben. Die Namensgebung für diesen nicht öffentlichen Platz, der sich ganz auf Firmengelände befindet, wurde erforderlich, da die Firma Haniel hier noch weitere Verwaltungsgebäude plante. Franz Haniel (Ruhrort 20.11.1779 – 24.4.1868 Ruhrort) war der Sohn einer Kaufmannsfamilie. Ausgehend von Kohlenhandel und Spedition wurde er 1805 Hüttenbesitzer und Mitgründer der Gutehoffnungs-Hütte in Oberhausen. Auf seiner Werft in Ruhrort lief 1838 der erste eiserne Rheindampfer vom Stapel. Im Bergbau wurde auf sein Betreiben der Tiefbauschacht eingeführt, womit die Entwicklung der Ruhrkohlenindustrie überhaupt erst möglich wurde. Friedrich-Ebert-Straße Die Friedrich-Ebert-Straße beginnt heute am Friedrichsplatz, führt vorbei am Ruhrorter Bahnhof und führt weiter durch Laar und Beeck. Sie ist Teil der alten Wegeverbindung von Ruhrort bis zur Provinzialstraße (Weseler Straße) von Düsseldorf nach Emmerich. Auf Ruhrorter Gemeindegebiet, das bereits direkt hinter dem Bahnhof endete, hieß die Straße zuerst Bahnhofstraße, das Laarer Teilstück hieß Kaiserstraße. Nach der Eingemeindung Ruhrorts nach Duisburg 1905 muß die Bahnhofstraße ebenfalls in Kaiserstraße umbenannt worden sein und 1929 erhielt die gesamte Straße von Ruhrort bis Beeck durch Verfügung des Polizeipräsidenten den Namen Friedrich-Ebert-Straße. Nach 1933 wurde sie umbenannt in Adolf-Hitler-Straße und erhielt nach 1945 wieder den Namen Friedrich-Ebert-Straße. Friedrich Ebert (Heidelberg 4.2.1871- 28.2.1925 Berlin) war seit 1912 Reichstagsabgeordneter der SPD und ab 1913 ihr Parteivorsitzender. Nach dem Sturz der Monarchie 1918 wurde er zum Reichspräsidenten der Weimarer Republik gewählt.
Friedrichsplatz Der Friedrichsplatz liegt südlich des Ruhrorter Bahnhofs, in ihn münden die Friedrich-Ebert-Straße, die Homberger, Eisenbahn-, Harmonie- und Fabrikstraße. 1893 erhielt er den Namen Bahnhofsplatz. Durch Beschluß der Stadtverordnetenversammlung vom 3.4.1894 wurde er umbenannt in Friedrichsplatz, der Namensvorschlag der Fiefbaukommission (Kaiserplatz) konnte sich nicht durchsetzen. Nach Festlegung der Fluchtlinien wurde der Platz 1895/1896 ausgebaut. Ende der 1920er Jahre ist er wegen der Verlegung der Straßenbahngleise nochmals umgestaltet worden. Mit der Namensgebung sollte vermutlich Kaiser Friedrich III. geehrt werden (Potsdam 18.10.1831 – 15.6.1888), der nur 99 Tage deutscher Kaiser war („Dreikaiserjahr“ 1888). Fürst-Bismarck-Straße Fürst Otto von Bismarck (Schönhausen 01.04.1815 – 30.07.1898 Friedrichsruh) war studierter Jurist und engagierte sich politisch zunächst als Abgeordneter im preußischen Provinziallandtag. Er war dann als Diplomat in St. Petersburg und Paris tätig, wurde 1862 preußischer Ministerpräsident und Minister des Auswärtigen und nach der Gründung des deutschen Reiches 1871, an der er maßgeblich beteiligt war, deutscher Reichskanzler. Nach dem Tod Kaiser Wilhelms I. und Friedrichs III. (1888) geriet Bismarck in Konflikt mit Wilhelm II., der ihn 1890 aus dem Amt entließ. |