'Tagesaktuell' - Redaktion Harald Jeschke Sonderseiten


Sitemap Archiv •    40.Kalenderwoche: 30. November
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Montag, 2. Oktober  2023

Vierlinden: Mordkommission ermittelt nach Angriff auf Ehefrau – 19-Jährige erliegt ihren Verletzungen
Zeugen verständigten am Sonntagmittag (1. Oktober, 13 Uhr) Polizei und Rettungskräfte und berichteten von einem Autofahrer, der an der Oswaldstraße eine Frau und ein Baby angefahren hatte. Danach soll der Fahrer ausgestiegen sein und auf die Duisburgerin eingeschlagen und eingetreten haben. Zeugen hielten ihn bis zum Eintreffen der Polizeibeamten fest.


Rettungskräfte kümmerten sich vor Ort um die 19-Jährige und ihr Baby - beide kamen anschließend mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus. Die Beamten nahmen den 25-jährigen Tatverdächtigen fest. Bei ihm handelt es sich um den Ehemann der schwer verletzten Frau und den Vater des Kindes. Er hat die serbische Staatsangehörigkeit - die Frau die deutsche. Am Montagmorgen (2. Oktober) erlag die 19-Jährige im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen. Sie wird am heutigen Tag obduziert. Das 17 Monate alte Baby - ein Junge - kam mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus. Er schwebt weiterhin in Lebensgefahr.


Die Staatsanwaltschaft Duisburg wertet die Tat unter anderem als Mord und ordnete die Einrichtung einer Mordkommission an. Die Ermittler haben unter anderem Zeugen vernommen, die Sicherstellung des Mercedes veranlasst und die Spurensicherung am Tatort durchgeführt. Laut Zeugenaussagen soll es vor dem Angriff einen Streit des Ehepaars auf der Straße gegeben haben. Der 25-Jährige lässt sich aktuell nicht zu den Vorwürfen ein. Die genaue Motivlage ist derzeit noch unklar.


Erste Vernehmungen von Zeugen deuten jedoch darauf hin, dass Beziehungsstreitigkeiten zu der Tat geführt haben könnten. Die Ermittler der Mordkommission suchen Zeugen, die Hinweise zum Tatablauf aber auch zur Beziehung des Ehepaars geben können. Sie werden gebeten, unter der Rufnummer 0203 2800 Kontakt zur Polizei aufzunehmen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Duisburg wird der 25-Jährige wegen des Verdachts des Mordes und des versuchten Mordes am Montag (2. Oktober) einem Haftrichter vorgeführt.

 

Internationale Kinderbuchausstellung im Jahr 2023: „IKiBu…von Natur aus schön!“
Die Internationale Kinderbuchausstellung IKiBu widmet sich in diesem Jahr ganz der Schönheit der Natur, ob in der Stadt oder auf dem Land. Kinder sollen für Themen rund um Umwelt und Natur begeistert und ermutigt werden, sich für den Erhalt unserer natürlichen Umwelt einzusetzen.

Das diesjährige Programm entspricht mit Workshops, Lesungen, Kindertheater und Musik ganz der bewährten Vielfalt der IKiBu. Erstmals gibt es auch eine besondere Kunstaktion für zwei Schulklassen, die Literatur und Malerei miteinander verbindet.

Fieldday der Rheinhauser Funkamateure ein voller Erfolg
Der Ortsverband Rheinhausen des Deutschen Amateur-Radio-Clubs e. V. (DARC) erzielte im jährlichen Kurzwellen-Funkwettbewerb der International Amateur Radio Union (IARU) – dem sogenannten Fieldday – ein für ihn besonders erfreuliches Ergebnis. Für die 24-stündigen Veranstaltung errichteten die Funkamateure am alten Hafen Mevissen eine von öffentlichen Versorgungsnetzen autarke Funkstation. Ziel des internationalen Wettbewerbs war es, in der gegebenen Zeit möglichst viele Funkverbindungen zu möglichst weit entfernten Funkstationen herzustellen.

Mit insgesamt 488 gewerteten Verbindungen, die in der jüngeren Rheinhauser Ortsverbandsgeschichte einen neuen Rekord markierten, bewiesen die Funkfreunde rund um die Uhr Fleiß und Durchhaltevermögen. Auf der Rangliste belegten sie damit in der Klasse „Multioperator, Low Power, non-assisted“ den 25. Platz weltweit, den 20. Platz in Deutschland und sogar den ersten Platz im DARC-Distrikt Ruhrgebiet. Mehr Infos zum Deutschen Amateur-Radio-Club e.V., Ortsverband Rheinhausen: www.amateurfunk-in-rheinhausen.de

Der Amateurfunk ist so facettenreich wie kaum eine andere Freizeitbeschäftigung. Einige Funkamateure pflegen den Sprechfunk und das immaterielle Kulturerbe Morsen, andere befassen sich mit computergestützten Betriebsarten. Wieder andere betreiben Amateur-Fernsehsender, das HamNet – ein Datenübertragungsnetz als Kombination von Amateurfunk und Internet – sowie vieles mehr.

Der länderübergreifende Funkbetrieb findet auf Kurzwelle, UKW sowie über Satelliten statt. Er fördert die Toleranz, den kulturellen Austausch und das internationale Verständnis der rund 61.000 deutschen und weltweit mehr als 2,5 Millionen Funkamateure. Mit der Fülle ihrer technischen Möglichkeiten können sie in Not- und Katastrophensituationen helfen, die Kommunikation unabhängig von den Versorgungsnetzen aufrecht zu erhalten. 

Als größter Verband von Funkamateuren in Deutschland hat der DARC e.V. rund 32.000 Mitglieder. Damit ist über die Hälfte der deutschen Funkamateure im Verein organisiert. Der DARC vertritt die Interessen der Funkamateure bundesweit und engagiert sich bei der Förderung des Amateurfunks auf allen Ebenen – auch international als Mitglied der International Amateur Radio Union (IARU). Weitere Infos: https://www.darc.de

 

50,7 Millionen Tonnen Güter sind in Nordrhein-Westfalen umgeschlagen worden
50,7 Millionen Tonnen Güter sind in den nordrhein-westfälischen Binnenhäfen im ersten Halbjahr 2023 umgeschlagen worden, das sind 9,9 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2022. Damit setzt sich die rückläufige Entwicklung in der NRW-Binnenschifffahrt ausgelöst durch die Corona-Krise und den russischen Überfall auf die Ukraine fort, wie aus Zahlen des statischen Landesamtes hervorgeht.

Hierzu gehört auch, dass nennenswerter Transportraum nun Güter im unteren Donauraum transportiert, da dort die Binnenschifffahrt wichtige Transportdienstleistungen auch für die Ukraine erfüllt. Zur aktuellen Zahl der Woche: https://www.umwelt.nrw.de/presse/detail/zahl-der-woche-507-millionen-tonnen-gueter-sind-in-nordrhein-westfalen-umgeschlagen-worden-1695880800

Neue Regeln zur Beschränkung von bewusst zugesetztem Mikroplastik
Im Kampf gegen die Umweltverschmutzung hat die EU-Kommission in dieser Woche eine Verordnung verabschiedet, die sowohl den Verkauf von Mikroplastik als solchem untersagt, als auch von Produkten, denen Mikroplastik bewusst zugesetzt wurde, und die diese Partikel bei der Verwendung freisetzen. Sie finden dazu hier die wichtigsten Fragen und Antworten auf einen BlickDE•••.

Auf der Grundlage der von der europäischen Chemikalienagentur ECHA vorgelegten wissenschaftlichen Erkenntnisse hatte die EU-Kommission einen Beschränkungsvorschlag im Rahmen der europäischen Chemikalien-Verordnung (REACH) ausgearbeitet. Diesem haben die EU-Mitgliedstaaten zugestimmt. Vor der Annahme wurde er erfolgreich durch das Europäische Parlament und den Rat geprüft.
In hinreichend begründeten Fällen gelten für die betroffenen Akteure Ausnahmeregelungen und Übergangsfristen für die Anpassung an die neuen Vorschriften.


Neue Untersuchungsergebnisse zu Belastungen mit Konservierungsmitteln, Bisphenolen und Pestiziden vorgelegt - Regulierungen zeigen Wirkungen

Aktuelle Untersuchungen des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV NRW) weisen weiterhin Belastungen von Kindern mit Schadstoffen im Urin auf, zeigen aber auch, dass durch verschärfte Regulierungen in den letzten Jahren deutliche Rückgänge bei einzelnen Substanzen erreicht werden konnten.


Die aktuellen Ergebnisse zu Belastungen durch ausgewählte Konservierungsmittel, Glyphosat und einige Insektizide sowie Bisphenol A und zwei seiner Ersatzstoffe wurden jetzt veröffentlicht. Insgesamt sind die Schadstoffbelastungen im Urin der Kinder überwiegend rückläufig, einige der gemessenen Schadstoffe haben im Verlauf des Untersuchungszeitraums deutlich abgenommen.


Dies gilt zum Beispiel für die als Konservierungsmittel eingesetzten Parabene und das seit 2020 verbotene Insektizid Chlorpyrifos. Die Belastung der Kinder mit dem viel diskutierten Herbizid Glyphosat ist seit Beginn der Untersuchungen auf konstant niedrigem Niveau und liegt deutlich unter dem gesundheitlichen Beurteilungskriterium. Anders sieht es für die Pyrethroid-Insektizide aus, die im häuslichen Umfeld beispielsweise zur Imprägnierung von wollhaltigen Bodenbelägen/Teppichen und Polstermöbeln oder in Elektroverdampfern zur Bekämpfung von Mücken in Innenräumen zur Anwendung kommen.


Für diese Substanzgruppe ist eine kontinuierliche Zunahme der Belastung zu beobachten. Die gesundheitlichen Bewertungsmaßstäbe für bekannte Vertreter wie Deltamethrin und Cyfluthrin werden jedoch noch deutlich unterschritten. Dies muss weiter beobachtet werden. "Unsere Kinder sind täglich über Alltagsprodukte und Spielsachen unterschiedlichsten chemischen Stoffen ausgesetzt", sagte Umweltminister Oliver Krischer zu den Untersuchungsergebnissen. Gerade bei Kindern sei es deshalb wichtig, diese Schadstoff-Belastung zu reduzieren. Denn bestimmte Substanzen können sich negativ auf die Entwicklung oder das Hormonsystem der Kinder auswirken.

 

Die Ergebnisse zeigten, wie sich regulierende Maßnahmen zur Schadstoffreduzierung auswirkten und auch, wo es weiteren Handlungsbedarf gebe. "Human-Biomonitoring ist ein daher wertvolles Instrument des umweltbezogenen Gesundheitsschutzes und dient dem Wohl unserer Kinder. Unsere systematischen und kontinuierlichen Untersuchungen von Kindern in Nordrhein-Westfalen haben sich bewährt und werden fortgeführt", ergänzte die Vize-Präsidentin des LANUV, Dr. Barbara Köllner.

Langzeituntersuchung zum Schutz von Kindern
Das LANUV (Hauptsitz in Duisburg) untersucht seit dem Jahr 2011 regelmäßig in Kitas die Belastung von zwei bis sechs Jahre alten Kindern aus Nordrhein-Westfalen auf Schadstoffe im Urin. Inzwischen liegen Ergebnisse aus insgesamt vier Untersuchungszeiträumen (2011/12, 2014/15, 2017/18, 2020/21) vor. Untersucht wurden die von den Kindern genommenen Urinproben auf bestimmte Weichmacher, Konservierungsmittel und Umweltphenole aus verbrauchernahen Produkten, wie zum Beispiel Spielwaren und Kosmetikartikeln, sowie auf ausgewählte Pestizide.

Soweit möglich werden die gemessenen Urinkonzentrationen mit gesundheitlichen Bewertungsgrößen oder repräsentativen Untersuchungen für Deutschland verglichen und eingeordnet. Allen Eltern der beteiligten Kinder wird auf Wunsch vom LANUV eine umweltmedizinische Beratung angeboten. Die neuen Ergebnisse zeigen eindrucksvoll, welch wirkungsvolles Instrument das Human-Biomonitoring ist, um gesundheitliche Belastungen, Regulierungsbedarf und Regulierungserfolge zu erkennen - dieses Frühwarnsystem hat sich bewährt.

Seit dem Jahr 2014 sind bestimmte Parabene als Konservierungsmittel in Kosmetika nicht mehr zugelassen. Dass diese Regulierungen greifen, zeigt der inzwischen festgestellte Rückgang der Belastung bei den untersuchten Kindern. Die als sensibilisierend geltenden Isothiazolinone, ein weiteres Konservierungsmittel, dürfen seit dem Jahr 2017 nicht mehr in Kosmetika verwendet werden, die auf der Haut verbleiben. Die Belastung der untersuchten Kinder mit den Isothiazolinonen bleibt im zeitlichen Verlauf weitestgehend konstant. Daraus ist zu folgern, dass die vorgefundenen Belastungen aus anderen Quellen stammen. Dies muss weiter überprüft werden.


Konservierungsmittel werden zum Beispiel Kosmetika, Arzneimitteln oder Lebensmitteln zugesetzt, um das Wachstum von Mikroorganismen zu hemmen. Parabene werden insbesondere in Kosmetika und Körperpflegemitteln eingesetzt, auch in Arzneimitteln kommen sie zum Einsatz. Einige von ihnen stehen im Verdacht, das Hormonsystem des Körpers zu beeinflussen. Isothiazolinone werden hauptsächlich in Körperreinigungsmitteln, Reinigungs- und Waschmitteln sowie Farben und Lacken eingesetzt. Sie sind hautreizend und können Allergien auslösen. Die Belastung mit dem bekanntesten Vertreter der Bisphenole, Bisphenol A, nimmt im zeitlichen Verlauf ab. Die Verwendung von Bisphenol A wurde EU-weit in mehreren Bereichen beschränkt, vor allem wegen seiner unerwünschten Wirkung auf die Fortpflanzungsfähigkeit.


Im Human-Biomonitoring sind inzwischen deutlich niedrigere Konzentrationen im Urin der Kinder zu finden als zu Beginn der Untersuchungen 2011. Derzeit ist auf europäischer Ebene die Neubewertung der gesundheitlichen Wirkung von Bisphenol A in der Diskussion. Welche Folgen sich daraus für die derzeit angewendeten gesundheitlichen Beurteilungswerte des Human-Biomonitorings ergeben, kann derzeit noch nicht abschließend bewertet werden.


Erstmalig wurde auch die Belastung von Kindern in Nordrhein-Westfalen mit dem Ersatzstoff Bisphenol S untersucht. Hier lagen die gemessenen Urinkonzentrationen bei 17 Prozent der untersuchten Kinder auf einem Niveau, das Anlass gibt, die Schadstoffbelastung weiter zu beobachten. Die Bisphenole werden auch im nächsten Untersuchungsquerschnitt 2023/2024 weiter beobachtet. Das Umweltministerium NRW verfolgt zudem aufmerksam die Entwicklungen auf EU-Ebene zum Einsatz von Bisphenolen. Bisphenole sind eine Gruppe von synthetisch hergestellten Verbindungen. Der bekannteste Vertreter der Bisphenole ist Bisphenol A (BPA). BPA wird zur Herstellung von Polycarbonaten und Epoxidharzen verwendet, wie etwa zum Beispiel in wiederverwendbaren Lebensmittel- und Getränkebehältern.


Epoxidharze werden in erster Linie zur Oberflächenbeschichtung verwendet. Relevante Anwendungen sind etwa die Beschichtung von Konserven- und Getränkedosen und Wasserleitungen. Bisphenole stehen im Verdacht, sich negativ auf das Hormonsystem auszuwirken und können die Fortpflanzungsfähigkeit und Entwicklung beeinträchtigen. Pestizide wie Glyphosat, Neonicotinoide, Pyrethroide, Organophosphat-Insektizide sind einerseits Substanzen, die in der Landwirtschaft als Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden und gegen Pflanzen (Herbizide), Insekten (Insektizide) oder Pilze (Fungizide) wirken. Andererseits zählen hierzu auch Biozide, die im häuslichen, gewerblichen oder industriellen Bereich zur Bekämpfung von Schädlingen, wie zum Beispiel Insekten, Pilzen und Mikroben, als Desinfektionsmittel, Rattengifte oder Holzschutzmittel zur Anwendung kommen.


Die untersuchten Pestizide weisen sehr unterschiedliche Wirkungen auf. Organophosphate etwa wirken toxisch auf das Nervensystem. Masterplan Umwelt und Gesundheit Das frühzeitige Erkennen der Belastung von Kindern mit Schadstoffen ist ein Schwerpunkt des Masterplans Umwelt und Gesundheit. Mit diesem verfolgt die Landesregierung das Ziel, die umweltbedingten Gesundheitsrisiken für die Menschen in Nordrhein-Westfalen mit einem breit angelegten und integrierten Handlungskonzept zu reduzieren.

Das Umweltministerium hat das Landesumweltamt (LANUV) mit Untersuchungen beauftragt, in denen in regelmäßigen zeitlichen Abständen von drei bis vier Jahren die Belastung von Kindern im Alter zwischen zwei und sechs Jahren auf ausgewählte Schadstoffe und deren Abbauprodukte im Urin ermittelt wird. Durch diese regelmäßigen Untersuchungen ist es möglich, die Belastung von Kindern dieser Altersgruppe mit alten und neuen Schadstoffen zu verfolgen (Human-Biomonitoring).
Aktuelle und vergangene Berichte über die Untersuchungsergebnisse: https://url.nrw/KitaStudieNRW

Mikroplastik in Waschmaschinen -  fibrEX Neuartiger Filter entfernt Kunstfasern aus Waschwasser
Um zu verhindern, dass Mikroplastik aus Waschmaschinen in die Umwelt gelangt, haben Forschende des Fraunhofer UMSICHT den Zentrifugalfilter fibrEX entwickelt. Der flexibel integrierbare und wartungsfreie Filter trennt aus Waschwasser mikroskopisch kleine Kunstfasern ab. Nach intensiven Tests geht das Projekt nun in die finale Phase. Aktuell werden potenzielle Partner für die letzten Schritte bis zur Markteinführung gesucht.
 
© shutterstock/Composing Fraunhofer UMSICHT - fibrEX: Zentrifugalfilter nutzt den Dichteunterschiede von Kunstfasern und Wasser. © Fraunhofer UMSICHT

Ilka Gehrke vom Fraunhofer UMSICHT: »Wir freuen uns jetzt darauf, fibrEX in Waschmaschinen zu integrieren.« Herkömmliches Sieb: Fasern blocken die Poren. Textilien aus Kunstfasern wie Polyester und Elasthan halten Regen ab, sind strapazierfähig und dabei trotzdem elastisch. Kein Wunder, dass ihr Anteil in hiesigen Kleiderschränken mittlerweile bei über 60 Prozent liegt[1]. Aber auch diese Kleidung muss gewaschen werden – und im Fall von Sportbekleidung sogar sehr oft. Während des Waschvorgangs werden Fragmente der Kunstfasern abgerieben, die höchstens ein Fünftel so dick sind wie ein menschliches Haar.

Aufgrund von Größe und Material zählen sie zu Mikroplastik, jenen mikroskopisch kleinen Kunststoffpartikeln, die – einmal in die Umwelt gelangt – nur schwer abbaubar sind. Mikrofaserfilter werden Pflicht »Zwischen 20 und 35 Prozent des weltweit verbreiteten Mikroplastiks sind synthetische Mikrofasern aus Textilien[2]. Synthetische Textilien sind demnach eine der größten Mikroplastik-Quellen und stehen im Fokus von Politik und Gesellschaft«, sagt Dr.-Ing. Ilka Gehrke, Leiterin der Abteilung Umwelt und Ressourcennutzung am Fraunhofer UMSICHT.

Herkömmliches Sieb: Fasern blocken die Poren © Fraunhofer UMSICHT


Auf europäischer Ebene laufen bereits Prozesse zur Vorbereitung von Richtlinien gegen die Freisetzung von synthetischen Mikrofasern. »In Frankreich etwa dürfen ab 2025 keine Waschmaschinen ohne Mikrofaserfilter mehr in Verkehr gebracht werden[3].« Trotz des dringenden Handlungsbedarfs sind bisher kaum Waschmaschinen mit entsprechenden Filtern auf dem kommerziellen Markt erhältlich. Und solche, die es zu kaufen gibt, halten zwar die Mikrofasern zurück, verlieren aber schnell an Leistung.


Das bestätigt auch Ilka Gehrke: »Aufgrund unserer jahrelangen Erfahrungen auf dem Gebiet wissen wir, dass es eine große Herausforderung ist, herkömmliche Filtersysteme, die nach Partikelgröße trennen, für die Mikrofaserfiltration in Waschmaschinen anzupassen.« Die Kleinstfasern werden naturgemäß am Filtermaterial zurückgehalten, bilden eine Deckschicht und führen unausweichlich zur Verblockung des Filters. Im schlimmsten Fall kann kein Waschwasser mehr abfließen, sodass der Waschprozess zum Stillstand kommt.


Auf der Suche nach einer Lösung für dieses Problem haben Forschende des Fraunhofer UMSICHT den kürzlich patentierten Zentrifugalfilter fibrEX entwickelt. Anders als ein Siebsystem, nutzt er die Dichteunterschiede von Kunstfasern und Wasser und trennt beim Schleudern die beiden Komponenten voneinander. Der Zentrifugalfilter kann sowohl in die Waschmaschine eingebaut als auch als externes Gerät betrieben werden.

Ein weiterer Vorteil: Zum Betrieb wird keine weitere nennenswerte Energie benötigt. Potenzielle Partner gesucht Nach einer einjährigen Testphase im Waschlabor und technischen Optimierungen hält fibrEX nun dauerhaft und wartungsfrei mindestens 80 Prozent der synthetischen Mikrofasern aus dem Waschwasser zurück. »Wir freuen uns jetzt darauf, fibrEX in Waschmaschinen zu integrieren«, so Ilka Gehrke. Gemeinsam mit ihrem Team lädt sie Waschmaschinenhersteller ein, fibrEX gemeinsam zur Marktreife zu bringen.  


Wasserstoff aus methanolhaltigem Abwasser produzieren

Ob zur Stabilisierung der Stromnetze, als Energieträger, Rohstoff für die Industrie oder Kraftstoff für den Transportsektor – Wasserstoff gilt als Schlüsseltechnologie der Energiewende. Doch wo kommen die großen Wassermengen her, die für die Produktion regional benötigt werden? Durch die kritische Wassersituation in vielen Regionen birgt das Thema jetzt und in Zukunft großes Konfliktpotenzial. Eine alternative Wasserquelle könnte die Methanolproduktion bieten – mit gleich mehreren Vorteilen.

© shutterstock/Composing Fraunhofer UMSICHT

Grüner Wasserstoff ist ein zentraler Baustein der Energiewende. © Fraunhofer UMSICHT Entstehungspfad und Wasserversorgung für grünen Wasserstoff. Die grüne Wasserstoffwirtschaft, also Herstellung, Transport und Nutzung von nachhaltig erzeugtem Wasserstoff, ist ein Element der Energiewende – eine entsprechende Infrastruktur vorausgesetzt.

Entstehungspfad und Wasserversorgung für grünen Wasserstoff © Fraunhofer UMSICHT

Die Fortschreibung der nationalen Wasserstoffstrategie sieht bis 2030 den Aufbau von 10 GW Elektrolysekapazität vor. Die Fernnetzbetreiber planen die Fertigstellung eines über 11 000 km umfassenden Wasserstoff-Kernnetzes bis 2032, das die großen Wasserstoff-Einspeiser mit allen großen Verbrauchern verbindet[1]. Vielen Regionen bereiten die Pläne jedoch Ungewissheit und Sorge: Für die Herstellung von Wasserstoff werden erhebliche Mengen an Wasser benötigt.


In Zeiten des Klimawandels, mit immer längeren Trockenphasen, wird die Wasserversorgung so zum Konfliktthema. Genau da setzen Forschende des Fraunhofer UMSICHT mit dem Projekt »WHy« (Wastewater to Hydrogen – Methanol) an. Sie untersuchen die nachhaltige Bereitstellung von Wasser für die Wasserstoffherstellung. Keine Konkurrenz zur Trinkwassergewinnung und Bewässerung


Im Verbundprojekt Carbon2Chem® entwickelt das Fraunhofer UMSICHT gemeinsam mit Partnern aus Industrie und Wirtschaft ein Verfahren zur Umsetzung von Hüttengasen aus der Stahlproduktion zu Basischemikalien. Eine dieser Chemikalien ist Methanol, das unter Verwendung von CO2 aus Hüttengas und Wasserstoff synthetisiert wird. Dessen weltweit produzierte Menge lag 2018 bei 110 Mio. Tonnen[2].

Bei der Aufbereitung des durch die Synthese gewonnenen Methanols zu einem hochwertigen Produkt bleibt Abwasser mit Methanolresten im Sumpf der Destillation zurück. Dieses Abwasser steht im Fokus der Fraunhofer-Forschenden. Es eignet sich für die Elektrolyse zur Wasserstoffgewinnung und steht dabei nicht in Konkurrenz mit Trinkwassergewinnung und Bewässerung. »Zudem kann der gewonnene Wasserstoff für die Methanolproduktion wiederverwendet werden. Wir schließen auf diese Weise den Kreis«, erklärt Dr.-Ing. Ilka Gehrke, Leiterin der Abteilung Umwelt und Ressourcennutzung am Fraunhofer UMSICHT.

Laborversuche erfolgreich
Anders als bei der klassischen Wasserelektrolyse wird Wasser bei der sogenannten Methanol-assistierten-Wasserelektrolyse (MAWE) nicht allein zu H2 und O2 gespalten, sondern Wasser und Methanol reagieren zu CO2 und H2. Die theoretische Gesamtzellspannung ist dabei deutlich geringer. Ilka Gehrke: »Das heißt, die MAWE verbraucht potenziell weniger Energie als eine klassische Wasserelektrolyse. Sie ist damit wirtschaftlicher.«

Die ersten Versuchsreihen im Labormaßstab sind bereits erfolgreich verlaufen. Als nächstes steht die weitere Optimierung der Methanol-assistierten-Wasserelektrolyse und die praktische Umsetzung an. [1] https://www.bmbf.de/bmbf/de/forschung/energiewende-und-nachhaltiges-wirtschaften/nationale-wasserstoffstrategie/nationale-wasserstoffstrategie_node.html [2] Araya, S. S., Liso, V., Cui, X., Li, N., Zhu, J., & Lennart, S. (2020). A Review of The Methanol Economy: The Fuel Cell Route. Energies, 13(3, 596.

 


Gegen Mikroplastik in Binnengewässern: EU-Projekt "LIFE Blue Lakes"
Nach vier Jahren stellt das von der EU geförderte Projekt „LIFE Blue Lakes“ zur Bekämpfung von Mikroplastik in Binnengewässern auf der Abschlusskonferenz in Rom seine Ergebnisse vor. 98 Prozent der im Rahmen des Projekts entnommenen Wasserproben weisen Mikroplastikverschmutzung auf. Zu den Hauptverursachern zählen Plastiktüten, Kosmetika, Verpackungen, Kleidung und Reifen. Über die Nahrungskette gelangt Mikroplastik in den menschlichen Körper, wo gesundheitsschädliche Auswirkungen wahrscheinlich sind.

Probeentnahme am Gardasee © Legambiente

Ende September fand in Rom die Konferenz zur Vorstellung der Ergebnisse von „LIFE Blue Lakes“ statt, einem von der Europäischen Kommission finanzierten italienisch-deutschen Projekt, dessen Ziel es ist, Mikroplastik in Seen zu vermeiden und zu reduzieren. Mikroplastik ist allgegenwärtig, wie hoch die tatsächliche Belastung jedoch ist, ist schwer zu beziffern. In den italienischen Seen Bracciano, Trasimeno und Piediluco wurden nun mit einem im Rahmen des Projekts entwickelten wissenschaftlichen Protokoll über einen Zeitraum von zwei Jahren insgesamt 9.000 Kunststoffpartikel mit einer Größe von weniger als 5 Millimetern gesammelt, 98 Prozent der entnommenen Wasserproben waren belastet.


Die Analyse dieser Partikel ergab, dass es sich dabei hauptsächlich um Polyethylenfragmente handelt, die auf alte Plastiktüten zurückzuführen sind. Mikroplastik wurde auch in drei Trinkwasseraufbereitungsanlagen und zwei Kläranlagen am Gardasee und in Castreccioni in der Provinz Macerata quantifiziert und analysiert. Hier werden zwischen 30 bis 90 Prozent des Mikroplastiks zurückgehalten, das hauptsächlich aus Fragmenten und Fasern aus Polyester und Polypropylen besteht, die für technische und Sportkleidung verwendet werden – ein einziger Waschgang in der Waschmaschine kann bis zu einer Million Mikrofasern freisetzen. 


Die Erarbeitung von wissenschaftlichen Protokollen für die Probenahme und Analyse von Mikroplastik in Seen, Trinkwasser- und Kläranlagen war ein zentrales Ziel des Projekts, das erreicht wurde und das eine wichtige Grundlage für die in den neuen europäischen Verordnungen vorgesehene Definition des Gesundheitszustands von Binnen- und Meeresgewässern sowie Gewässern für den menschlichen Gebrauch bilden kann. 

Ein weiteres Ziel des von der italienischen Umweltorganisation Legambiente koordinierte und in Zusammenarbeit mit dem Global Nature Fund (GNF), der Bodensee-Stiftung und weiteren Partnern umgesetzten Projekts war die Ausarbeitung des sogenannten Seenpapiers. 40 Anrainer-Gemeinden der fünf Projektseen (Bodensee, Chiemsee, Gardasee, Bracciano-See, Trasimeno-See) und etwa 80 Interessengruppen, darunter regionale Behörden, Unternehmen, Reiseveranstalter und Verbände, gehen darin eine freiwillige Selbstverpflichtung ein, um zur Verringerung des Plastikmülls beizutragen: von der Verbesserung der getrennten Müllsammlung, der Pflege der Seeufer, über Umweltbildung bis hin zu Investitionen zur Verbesserungen der Wasseraufbereitungsanlagen.


Gemeinsames Handeln aller Akteure gefragt
Eine weitere Projektmaßnahme war eine Lobbykampagne für europäische Kosmetik-, Outdoor-Bekleidungs- und Reifenhersteller. Mehr als 250 Unternehmen wurden über die Risiken von Mikroplastik in Verbindung mit ihren Produkten informiert, 20 haben Interesse an einer Zusammenarbeit gezeigt. Am schnellsten reagierte die Outdoor-Bekleidungsindustrie, während die Kosmetikindustrie sich zögerlich zeigte. Eine am 25. September 2023 von der EU Kommission bekanntgegebene neue Verordnung verbietet nun den Verkauf von Produkten, die Mikroplastik abgeben, darunter auch Kosmetika wie Peelings und Glitter.


Die neuen Vorschriften sollen die Freisetzung von etwa einer halben Million Tonnen Mikroplastik in die Umwelt verhindern. In seiner Rede auf der Abschlusskonferenz betonte Giorgio Zampetti, Generaldirektor von Legambiente, die Bedeutung interdisziplinärer und grenzüberschreitender Zusammenarbeit beim Kampf gegen Mikroplastik: "Obwohl die Forschung zu Mikroplastik in Binnengewässern in den letzten Jahren zugenommen hat, gibt es noch viel über die Verteilungsdynamik von Mikroplastik in diesen Umgebungen und auf Ebene der Einzugsgebiete zu lernen. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die politischen Entscheidungsträger:innen weiteren Fortschritten beim Forschungsstand Vorrang einräumen, unter anderem durch die Förderung der Standardisierung von Messmethoden und der internationalen und interdisziplinären Zusammenarbeit.

Nur so können wir die Ausbreitung von Mikroplastik in den Ökosystemen von Seen und Flüssen verhindern. Wir befinden uns an einem Punkt in der Geschichte, an dem das Verständnis für den Umgang mit dieser Art von Verschmutzung parallel zu der Herausforderung, dem Phänomen Einhalt zu gebieten, erfolgen kann, denn der derzeitige Wissensstand und die bestehenden Technologien, Vorschriften und Instrumente, so unzulänglich sie auch sein mögen, ermöglichen es uns, an der Prävention zu arbeiten und die Verschmutzung der Umwelt durch Mikroplastik jetzt zu stoppen.“


Das 2019 dank der Kofinanzierung durch das LIFE-Programm der Europäischen Kommission gestartete Projekt entstand aus der Erkenntnis heraus, dass sich die meisten Forschungsarbeiten seit mehreren Jahren auf die Auswirkungen von Kunststoffen in marinen Ökosystemen konzentrieren und dabei die Rolle der Süßgewässer, insbesondere der Seen, die wichtige Wasserspeicher, aber auch wichtige Rezeptoren für Mikroplastik und Schadstoffe im Allgemeinen sind, vernachlässigen.


Studien zeigen, dass jedes Jahr Hunderttausende von Plastikpartikeln über Nahrung, Wasser und die Luft im menschlichen Körper landen, wo gesundheitsschädliche (endokrine) Wirkungen sehr wahrscheinlich sind. Alle EU „LIFE Blue Lakes“-Ergebnisse auf einen Blick. 

- 5 Seen-Chartas, die durch ebenso viele partizipative Wege realisiert wurden
- 13 italienische Gemeinden und 65 andere Interessenvertreter, die sie unterzeichnet haben
- 1 Seen-Manifest
- 27 italienische Gemeinden, die es unterzeichnet haben
- 250 Interessenvertreter, die am partizipativen Weg beteiligt waren
- 250 deutsche und internationale Unternehmen, die durch die Informations- und Sensibilisierungsaktivitäten erreicht wurden
- 20 europäische Unternehmen, die an der Advocacy-Kampagne beteiligt waren
- 4 deutsche Unternehmen der Textil- und Kosmetikindustrie, die ein Memorandum of Understanding und eine freiwillige Selbstverpflichtung unterzeichnet haben
- 300 Fachleute und Techniker:innen, die in den Seminaren für die Anwendung der Überwachungsprotokolle geschult wurden
- 1300 Lehrer:innen und Schüler:innen, die an den Bildungsaktivitäten teilnahmen
- 1800 Teilnehmende an den Seentagen und Konferenzen
- 5 internationale Veranstaltungen
- 5 LIFE-Blaue-Seen-Botschafter:innen, die während der Projektaktivitäten ernannt wurden
- 8 italienische Regionen, die an der Roadshow teilnahmen
- 20 künstlerisch-wissenschaftliche Animationsveranstaltungen in Italien mit 1000 Zuschauer:innen
- 22 Projekte, die an Vernetzungsaktivitäten beteiligt waren
- 700 Artikel, die in Zeitungen, Zeitschriften und im Internet veröffentlicht wurden und in denen auf das Projekt hingewiesen wurde, 5 Millionen Menschen wurden durch die Medienarbeit erreicht
- Über 62.000 Menschen wurden durch die Projektwebseiten und die sozialen Medien erreicht.


Kinderveranstaltungen in der Bezirksbibliothek Buchholz

Die Bezirksbibliothek auf der Sittardsberger Allee 14 in Duisburg-Buchholz lädt im Oktober Kinder aller Altersgruppen zu Veranstaltungen mit spannenden und lustigen Geschichten und anschließendem Basteln oder Malen ein. Auch für die Kleinsten ist ein Termin dabei: Am Schoßkinderprogramm „SchoKi“ am Donnerstag, 26. Oktober, um 16 Uhr können schon Kleinkinder zwischen zwei und drei Jahren mit ihren Eltern teilnehmen.

Informationen und Anmeldemöglichkeiten zu diesen und allen weiteren Terminen sind im Internet auf www.stadtbibliothek-duisburg.de (unter „Veranstaltungen“) zu finden. Fragen beantwortet das Team der Bibliothek gerne während der Öffnungszeiten von dienstags bis donnerstags, 10.30 bis 13 Uhr und 14 bis 18.30 Uhr sowie samstags von 10 bis 13 Uhr.


Buchholz: Bücherzirkel im Duisburger Süden

Die Bezirksbibliothek Buchholz an der Sittardsberger Allee 14 lädt am Mittwoch, 4. Oktober, zum Buchholzer Bücherzirkel ein. Unter dem Motto „Lesen verbindet“ haben Bücherfreundinnen und -freunde Gelegenheit, neuen oder wiederentdeckten Lesestoff kennenzulernen, die Lieblingslektüre vorzustellen und sich auszutauschen. Die Duisburger Journalistin Sabine Justen, seit Kindesbeinen selbst eifrige Leserin und begeisterte Bibliotheksnutzerin, leitet die Runde.


Ob anspruchsvolle oder Unterhaltungsliteratur, Ratgeber oder Roman, Bildungsbestseller oder Liebesschnulze, Nervennahrung oder Nervenkitzel: Lesen ist Leben, erweitert Horizonte, verändert Perspektiven. Die Vielzahl der Veröffentlichungen macht es aber mitunter nicht einfach, das richtige Buch zu finden. Da können Empfehlungen anderer Bücherfans nur hilfreich sein.

 

Die Teilnahme ist kostenlos. Die Bibliothek bittet um Online-Anmeldung unter Veranstaltungen auf www.stadtbibliothek-duisburg.de. Fragen beantwortet das Team der Bibliothek gerne während der Öffnungszeiten von dienstags bis donnerstags, 10.30 bis 13 Uhr und 14 bis 18.30 Uhr sowie samstags von 10 bis 13 Uhr.



Mehr gleichgeschlechtliche Eheschließungen im Ruhrgebiet
Sie haben "Ja" gesagt: 2022 wurden im Ruhrgebiet 12,1 Prozent mehr gleichgeschlechtliche Ehen geschlossen als im Vorjahr. Von den 613 gleichgeschlechtlichen Hochzeitspaaren im vergangenen Jahr waren 261 weibliche und 352 männliche. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 waren es 547 gleichgeschlechtliche Hochzeiten im Ruhrgebiet, davon 212 männliche und 335 weibliche Paare.

Wie das Statistische Landesamt anlässlich des Jahrestags des Eheöffnungsgesetz am 1. Oktober mitteilt, sind auch die Zahlen für ganz NRW in 2022 um 14,3 Prozent auf 2.282 gleichgeschlechtliche Ehen gestiegen (2021: 1.997). Damit hatten gleichgeschlechtliche Paare einen Anteil von 2,7 Prozent an allen Eheschließungen (insgesamt: 85.008 Paare). In 212 Fällen wurden eingetragene Lebenspartnerschaften in Ehen umgewandelt. idr 


Globaler Tourismus erholt sich nur langsam von der Pandemie
Die Tourismusbranche hat sich bis dato noch nicht wieder von der Corona-Pandemie erholt. Das zeigt die Statista-Grafik auf Basis von Daten der World Tourism Organization (UNWTO). Zwar war die Zahl der Internationalen Touristenankünfte im Jahr 2022 in etwa doppelt so groß wie 2020 und 2021 – gleichwohl fehlen zum Niveau des Jahres 2019 noch über 500 Millionen Touristenankünfte. Der Anteil der Tourismusbranche am globalen Bruttoinlandsprodukt (BIP) betrug 2019 vier Prozent.


2022 sind es lediglich 2,5 Prozent. Rund 80 Millionen Touristen sind im vergangenen Jahr nach Frankreich gereist. Damit liegt das Land an der Spitze der Rangliste der Länder mit den meisten Touristenankünften. Deutschland hat es auch unter die Top-10 geschafft und liegt mit rund 29 Millionen Touristenankünften auf Platz 8. Matthias Janson

Weitere Informationen und Daten zum Thema Urlaub und Tourismus: Exklusive Daten zum weltweiten Tourismus-Markt Animation zu den beliebtesten Reisezielen der Deutschen Statistiken zum Reiseverhalten der Deutschen Statistiken zu Urlaub allgemein Statistiken zu Kurzurlaubsreisen und Tagestourismus Statistiken zu Caravaning & Reisemobil-Tourismus
Infografik: Globaler Tourismus erholt sich nur langsam von Pandemie | Statista

Welches Land ist das beliebteste Reiseziel?
Rund 80 Millionen Touristen sind im vergangenen Jahr nach Frankreich gereist. Damit liegt das Land an der Spitze der Rangliste der Länder mit den meisten Touristenankünften, wie die Statista-Infografik zeigt. Datenbasis ist das Dashboard der World Tourism Organization. Deutschland hat es auch unter die Top-10 geschafft und liegt mit rund 29 Millionen Touristenankünften auf Platz 8. Das Nachbarland Österreich schafft es mit rund 26 Millionen Ankünften auf Platz 10.


Im Jahr 2020 wurde jedoch in allen Regionen weltweit ein starker Rückgang der internationalen Touristenankünfte im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet. Während im Jahr 2019 die Touristenankünfte verglichen zum Vorjahr noch um rund vier Prozent gestiegen sind, wurde im Jahr 2020 aufgrund der Corona-Krise ein Einbruch der Ankünfte um -73 Prozent im Vergleich zum Jahr 2019 gemessen. Bis heute hat sich die Branche noch nicht wieder von der Krise erholt.
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Infografik: Welches Land ist das beliebteste Reiseziel? | Statista

Tourismus-Branche könnte 2023 Vorkrisenniveau übertreffen
Die deutsche Reise- und Tourismusbranche wird Schätzungen der Statista Market Insights zufolge im laufenden Jahr das Niveau von vor der Corona-Krise übertreffen. Der Umsatz im Reisen & Tourismus-Markt wird 2023 etwa 62,2 Milliarden Euro betragen. Der Markt für "Pauschalurlaub" ist mit einem erwarteten Volumen von 38,3 Milliarden Euro im Jahr 2023 das größte Segment. In den letzten Jahren stand der Markt für Reisen & Tourismus aufgrund der COVID-19-Pandemie unter großem Druck. Auslandsreisen waren wegen Lockdowns, Einschränkungen und Gesundheitsrisiken nicht mehr möglich, was Menschen auf der ganzen Welt betroffen hat.


Aus der Krise sind nun neue Reisetrends entstanden: In erster Linie konnten Menschen aufgrund der Tatsache, dass das Reisen für einige Jahre nicht möglich war, mehr Geld sparen, das sie nun für Urlaube und Reisen ausgeben wollen. Seit der Neueröffnung der Märkte ist dieses Phänomen als „Revenge Travel“ bekannt geworden. Eine Entwicklung, die von der jüngeren Generation vorangetrieben wird, hängt mit dem menschlichen Einfluss auf die Umwelt zusammen: Nachhaltigkeit spielt für Touristen eine immer wichtigere Rolle, vor allem in Bezug auf die Art des Reisens.


Die Sorge um die Umwelt führt zu neuen, nachhaltigeren Reiseangeboten seitens der Reiseunternehmen und gestaltet den Markt neu. Des Weiteren könnten Vorschriften wie die CO2-Steuer das Reiseverhalten und den Tourismus beeinflussen. Weitere Informationen und Daten zum Thema Urlaub und Tourismus: Exklusive Daten zum weltweiten Tourismus-Markt Animation zu den beliebtesten Reisezielen der Deutschen Statistiken zum Reiseverhalten der Deutschen Statistiken zu Urlaub allgemein Statistiken zu Kurzurlaubsreisen und Tagestourismus Statistiken zu Caravaning & Reisemobil-Tourismus
Infografik: Tourismus-Branche könnte 2023 Vorkrisenniveau übertreffen | Statista


Europa: Markt für Reisemobile bricht in vielen Ländern ein
Der Markt für Camping-Reisemobile ist in den meisten europäischen Ländern zuletzt rückläufig. Wie Daten des Caravaning Industrie Verbands (CIVD) für die größten Absatzmärkte zeigen, gehören Schweden, die Niederlande und Tschechien zu den Ländern mit den stärksten Einbrüchen. In Deutschland wurden im vergangenen Jahr 18,3 Prozent weniger Reisemobile zugelassen als im Vorjahr. Von den ausgewählten Ländern kann nur der Markt in Österreich das Niveau von 2021 halten. In der Schweiz hingegen steht ein Minus von rund 16 Prozent in den Büchern.


Mit Portugal und Estland verzeichnen zwei Länder Zuwachsraten von 37 bzw. 15 Prozent. Die Märkte für Reisemobile sind hier allerdings sehr klein und die Zulassungszahlen liegen jeweils im niedrigen dreistelligen Bereich. Die Entwicklung trifft einen ansonsten sehr erfolgsverwöhnten Markt: Seit 2016 verzeichnete jedes Jahr eine neue Rekordzulassungen von Reisemobilen. Ein wichtiger Grund für die rückläufigen Zahlen ist laut CIVD die erneute Verschlechterung der Verfügbarkeit von Fahrzeugchassis.

Zum Rückgang in Skandinavien führten neben den bekannten Lieferproblemen auch die Verteuerung des Produkts durch Währungskursschwankungen sowie Besteuerung. Die Nachfrage der Endkunden sowie der Auftragsbestand der Hersteller in Europa sei jedoch insgesamt weiterhin hoch. Sofern die Lieferprobleme zurückgehen, könnte sich die Lage also wieder entspannen.
Infografik: Europa: Markt für Reisemobile bricht in vielen Ländern ein | Statista


Boomer on Tour
67 Prozent der für die Statista Consumer Insights befragten “Baby Boomer” geben an, im Urlaub vor allem an Entspannung und Erholung interessiert zu sein. Etwa die Hälfte der Umfrageteilnehmer:innen will im Urlaub neue Erfahrungen sammeln und sich auch abseits der vorgegebenen Pfade bewegen. Die Generation 58+ ist also definitiv noch abenteuerlustig. Das zeigt auch ein weiteres Ergebnis zum Reiseverhalten: 38 Prozent ziehen individuelle Reisen einem Pauschalangebot vor. Den Abenteurer:innen stehen etwa 22 Prozent der Befragten gegenüber, die lieber ein gewohntes Umfeld genießen und meistens den selben Ort besuchen.


Auf die Umwelt nimmt nur etwa ein Fünftel der Boomer beim Reisen Rücksicht. Das spiegelt sich auch in der Wahl der Beförderungsmittel wider. Rund 79 Prozent haben in den vergangenen zwei Jahren das Auto genutzt, um an ihr Urlaubsziel zu gelangen. Rund ein Viertel ist geflogen, weitere 25 Prozent nutzten Züge. Ein Schiff wurde von etwa sieben Prozent gewählt - dazu zählen auch diejenigen, die einen Kreuzfahrurlaub angetreten sind. Das Campingmobil ist bei den Deutschen nicht mehr so beliebt wie es früher einmal war – selbst unter der Generation der Baby Boomer, waren nur etwa sechs Prozent in den letzten zwei Jahren damit unterwegs. Renè Bocksch
Infografik: Boomer on Tour | Statista