'Tagesaktuell' - Redaktion Harald Jeschke Sonderseiten


Sitemap Archiv •    41.Kalenderwoche: 10. Oktober
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Mittwoch, 11. Oktober  2023

Die Gewalt im Nahen Osten betrifft uns auch in Duisburg.
Wie viele andere Christinnen und Christen sind auch wir erschüttert vom Krieg, den die Hamas in Israel entfesselt hat. Das unsägliche Leid der Zivilbevölkerung entsetzt uns und wir trauern um alle Opfer in dieser Auseinandersetzung. Die Verantwortung für diese Opfer liegt klar auf Seiten der Terroristen. Gleichzeitig erleben wir, dass die Bedrohung des jüdischen Lebens hier in unserer Stadt und in unserem Land anhaltend bestehen bleibt. Am vierten Jahrestag des Anschlages auf die Synagoge in Halle bedarf es wieder verstärkten Polizeischutzes für die Duisburger Synagoge.


Dabei geht die Gefahr des Antisemitismus nicht nur von palästinensischer Seite aus, sondern ebenso von der zunehmenden Akzeptanz rechter Ideologie in unserer Gesellschaft. Beides verurteilen wir deutlich. Als Evangelischer Kirchenkreis Duisburg teilen wir die Enttäuschung der Evangelischen Kirchengemeinde Hochfeld, dass der Platz vor der Pauluskirche als Aufmarschpunkt einer Demonstration gegen Israel genutzt werden durfte.


Wir stellen klar, dass die Kirchengemeinde auf die Nutzung des Platzes vor der Pauluskirche keinen Einfluss hat und distanzieren uns von den dort gemachten Aussagen. Als Christinnen und Christen in Duisburg stehen wir an der Seite der jüdischen Menschen in unserer Stadt für Respekt und Toleranz, gegen Antisemitismus und Rassismus. Wir trauern um die Opfer und wir hoffen und beten, dass die Gewalt in Israel ein baldiges Ende hat. Wir wollen uns nach unseren Möglichkeiten dafür einsetzen, dass Menschenverachtung, Terror und Antisemitismus in Duisburg nicht hingenommen werden – wir wehren uns dagegen. Dr. Christoph Urban Superintendent.


Person unter Straßenbahn tot
Durch die Leitstelle der DVG wurde der Feuerwehr eine Person unter einer Straßenbahn im Bereich der Haltestelle Rhein Ruhr Halle gemeldet. Die entreffenden Kräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst konnten nur noch den Tod der Person feststellen. Ca. 30 Kräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst.

Kreisbauernschaft übergab Erntekorb an Oberbürgermeister Sören Link
Es ist gute Tradition, dass die Kreisbauernschaft Ruhrgroßstädte e. V. anlässlich des Erntedankfestes an eine der Stadtspitzen ihres Verbandsgebietes einen Erntekorb überreicht. In diesem Jahr übergaben Landwirtin Lisa Blomenkamp-Buse aus Serm und Ortsbauernvorsitzender Jürgen Broden, Landwirt aus Mündelheim, am Montag, 9. Oktober, im Duisburger Rathaus den Erntekorb mit malerischen Produkten der Landwirte aus der Region an Oberbürgermeister Sören Link.

Der Erntekorb soll an die Bedeutung des Erntedankfestes für die Landwirtschaft erinnern und auf die Wichtigkeit der Produktion gesunder, regional erzeugter Nahrungsmittel aufmerksam machen. Oberbürgermeister Sören Link nutzte die Gelegenheit, sich über die aktuelle Situation der Landwirtinnen und Landwirte zu informieren.


Themen wie Deichrückbau, Wirtschaftswege und deren Instandhaltung sowie Landfraß sind den Landwirtinnen und Landwirten besonders wichtig. Hierzu konnten sie sich mit dem Oberbürgermeister sowie den zuständigen Beigeordneten Linda Wagner und Martin Linne austauschen. Sören Link regte ein regelmäßiges Treffen, beginnend noch in diesem Jahr, an, um die Anliegen der Landwirtschaft vertiefend besprechen zu können. Die Kreisbauernschaft freut sich auf diese Gelegenheit.

V.l.: Oberbürgermeister Sören Link, Landwirtin Lisa Blomenkamp-Buse aus Serm und Ortsbauernvorsitzender Jürgen Broden, Landwirt aus Mündelheim mit dem Erntekorb.


Das Deutsche Kinderbulletin: Rauchverbot darf nicht gekippt werden!  
Die Ampelkoalition will den Plan von Gesundheitsminister Lauterbach für ein Rauchverbot im Auto, wenn Schwangere und Kinder an Bord sind, kippen. Das Deutsche Kinderbulletin warnt vor den Folgen.   (Berlin, 10.10.2023) „Es ist unglaublich, dass Politiker im Rauchverbot eine übermäßige Beschneidung der Freiheitsrechte Erwachsener sehen. Kinder haben ein Recht auf körperliche Unversehrtheit. Passivrauchen schadet der Kindergesundheit ganz erheblich, dazu gibt es aussagekräftige Studien.


Wer in Gegenwart von Kindern in geschlossenen Räumen raucht, nimmt billigend Gesundheitsschäden von Kindern in Kauf,“ mit diesen Worten reagierte heute Dr. Wolfram Hartmann vom Deutschen Kinderbulletin auf die Pläne der Ampelkoalition, das geplante Rauchverbot im Auto zurückzunehmen. „Wenn die Erwachsenen hier selbst nicht einsichtig sind und rücksichtslos handeln, muss der Staat als Wächter über das Kindeswohl mit gesetzgeberischen Mitteln eingreifen. Das ist er den Schwächsten unserer Gesellschaft schuldig.


Die Schadstoffbelastung im Auto durch Rauchen ist mit 2500 Mikrogramm Schadstoffen pro Kubikmeter um das Fünffache höher als in einer gut besuchten Raucherkneipe, die mit rund 500 Mikrogramm pro Kubikmeter belastet ist. Studien beweisen das eindeutig. In vielen europäischen Ländern ist das Rauchen im Auto in Gegenwart von Minderjährigen oder Schwangeren schon länger verboten: In Österreich drohen 100 Euro Bußgeld, wenn im Auto geraucht wird - sofern die Mitfahrer unter 18 Jahren sind. Im Wiederholungsfall werden 1000 Euro fällig.


Wer in Italien im Auto raucht, während Schwangere und Minderjährige unter 18 auf der Rückbank sitzen, dem droht eine Geldstrafe bis zu 250 Euro. Ist das Kind jünger als zwölf Jahre, kann sich die Strafe auf maximal 500 Euro erhöhen. Bis zu 1500 Euro müssen Raucher in Griechenland zahlen - wenn sie mit Kindern unter zwölf Jahren im Auto unterwegs sind.

In Frankreich kann das Rauchen im Auto in Anwesenheit von Kindern unter 18 Jahren mindestens 130 Euro kosten. In vielen unserer Nachbarländer werden Kinder und Schwangere also besser geschützt als bei uns. Das ist beschämend. Das Deutsche Kinderbulletin fordert die Politik auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und die Kinder durch ein sofortiges Rauchverbot zu schützen.


KVNO unterstützt Praxen im Rheinland beim E-​Rezept  
Der 10. Oktober steht ganz im Zeichen des E-Rezepts: Die Nationale Agentur für Digitale Medizin – kurz „gematik“ – ruft am heutigen Dienstag alle Arzt- und Zahnarztpraxen in Deutschland dazu auf, das E-Rezept in der regulären Versorgung zu nutzen. Im Rahmen des Aktionstages sollen die Niedergelassenen bundesweit dazu ermutigt werden, komplett auf die digitale Lösung umzustellen. Bis heute wurden insgesamt mehr als vier Millionen E-Rezepte eingelöst. Nicht zuletzt die Einführung des Einlösewegs von Arzneimittelrezepten über die elektronische Gesundheitskarte Anfang Juli hat die Nutzungszahlen noch einmal deutlich ansteigen lassen.


Zum Hintergrund: Die Kassenärztlichen Vereinigungen hatten diese durchgehend papierlose und digitale Option noch im vergangenen Jahr vehement gefordert, sodass die gematik an dieser Stelle zwischenzeitlich nachgebessert hat. Praxen aus Nordrhein werden auf digitalem Weg begleitet Auch im Rheinland nutzen die Niedergelassenen bereits das E-Rezept. Die KV Nordrhein (KVNO) begleitet und unterstützt die Einführung in insgesamt knapp 30 Pilotpraxen. Diese haben in den vergangenen Wochen schon erste E-Rezepte ausgestellt, einige von ihnen haben inzwischen vollends auf die digitale Variante umgestellt.


Die Erfahrungen sind in Summe durchaus positiv – so etwa bei Dr. med. Dietmar Krause aus Leverkusen: „Erste Testläufe mit unserer Apotheke vor Ort liefen anfangs noch ein wenig holprig, nun aber haben sich die Abläufe sehr gut eingespielt und auch die Patientinnen und Patienten gewöhnen sich zunehmend an das E-Rezept. Der Einlöseweg per eGK-Stecken in der Apotheke wird gut angenommen.

Nur bei älteren Patientinnen und Patienten drucken wir das E-Rezept im Einzelfall noch aus“, erklärt der niedergelassene Facharzt für Innere Medizin. Die KVNO stellt den Praxen zum Thema E-Rezept umfangreiche Informationen unter www.ti.kvno.de bereit. Darüber hinaus findet im kommenden Monat unter anderem noch eine größere Informationsveranstaltung für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte im Rheinland statt.

13 Steinmetz-Betriebe in Duisburg: Mehr Schotter für Steinmetz-Azubis  
Jeden Stein umdrehen – und das zum Beruf machen: In Duisburg gibt es 13 Steinmetzbetriebe. Sie gehören zu einer Nische im Handwerk, die für den Nachwuchs attraktiver werden will. Denn wer eine Ausbildung im Steinmetzhandwerk macht und in einem Betrieb arbeitet, der fair nach Tarif bezahlt, bekommt jetzt mehr Geld: Im ersten Ausbildungsjahr gibt es 890 Euro pro Monat. 990 Euro sind es im zweiten und 1.140 Euro im dritten Lehrjahr. Das teilt die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) mit.


Die Erhöhung der Vergütung gelte mit Beginn des neuen Ausbildungsjahres, also bereits ab August. Das Geld müsse daher sowohl im September als auch im Oktober auf dem Konto gewesen sein. „Steinmetze machen ein kreatives Handwerk mit breiter Produktpalette: von der Fassadenfigur bis zum Natursteinbrunnen, vom Grabstein bis zur Fensterbank. Man lernt mit Hammer und Meißel Kunstwerke aus Steinen herauszuholen.


Aber auch Maschinen machen Steinmetzen das Leben leichter: beim Spalten, Schneiden, Schleifen oder Polieren“, sagt Karina Pfau, Bezirksvorsitzende der IG BAU Duisburg-Niederrhein. Vieles laufe rund um die Arbeit mit Marmor, Granit, Sandstein oder Schiefer auch per Computer: „Das Handwerk arbeitet längst im ‚digitalen Steinzeit-Modus‘“, so Karina Pfau.




Fit in Finanzbuchhaltung - Zertifikatslehrgang für Datev-Programm  
Jedes Unternehmen hat damit zu tun: Eine gute Finanzbuchhaltung ist essenziell für gutes Management im Betrieb. Viele nutzen dafür das Datev-Programm „Kanzlei-Rechnungswesen“. Von der Buchführung bis zum Jahresabschluss unterstützt das Tool die Anwender bei allen Arbeitsschritten. Für solch ein komplexes Programm benötigen Nutzer viel Fachwissen.


Dafür hält die Niederrheinische IHK den Zertifikatslehrgang „Finanzbuchhaltung mit Datev“ ab. Teilnehmer lernen, wie sie das Programm effektiv nutzen. So können sie erfolgreich mit dem Steuerberater zusammenarbeiten. Der Kurs richtet sich an Einsteiger und alle, die ihre Kenntnisse vertiefen möchten.  

Vom 3. bis 10. November findet der Kurs jeweils von 8:30 bis 16:30 Uhr in Duisburg statt. Ansprechpartnerin ist Sabrina Giersemehl, 0203 2821-382, giersemehl@niederrhein.ihk.de. Mehr zum Kurs gibt es auch auf der Website der Niederrheinischen IHK.


Energiesparhaus Ruhr und Verbraucherzentrale NRW informieren über Sanierungsmöglichkeiten
Die Initiative Energiesparhaus Ruhr unter Federführung des Regionalverbandes Ruhr (RVR) und des Handwerks Region Ruhr startet ihre nächste Themenreihe in Kooperation mit der Verbraucherzentrale NRW. Im Fokus der Online-Vorträge stehen verschiedene Sanierungsmöglichkeiten. Los geht es am Dienstag, 17. Oktober, 18 Uhr, mit einem Vortrag zum Thema "Energetische Sanierung – So geht Dämmung, Fenstertausch und Co."


Die Vorträge richten sich besonders an Wohnungs- und Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümer, bei denen umfassende oder einzelne Erneuerungsmaßnahmen bevorstehen. Organisiert und moderiert wird die Themenreihe durch den RVR. Denn mehr als jedes dritte Gebäude in der Metropole Ruhr ist sanierungsbedürftig und verliert ungenutzt Energie, die teuer bezahlt wird. Dabei werden laut Umweltbundesamt etwa 28 Prozent des gesamten Endenergieverbrauchs für Raumwärme in Gebäuden aufgewendet.


Schon Einzelmaßnahmen wie die Optimierung oder der Tausch der Heizung, der Einbau neuer Fenster oder eine neue Wärmedämmung können den Energiebedarf deutlich reduzieren. Durch die Bundesförderung für effiziente Gebäude können Sanierungsmaßnahmen aktuell mit bis zu 40 Prozent gefördert werden. Weitere Vorträge gibt es am 24. Oktober (Besser heizen –Wärme pumpen) und am 7. November (Fördermitteldschungel).


Die Online Vorträge sind für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer kostenlos und finden über die Videokonferenz-Plattform Zoom statt. Start ist immer dienstags um 18 Uhr, das Ende der Veranstaltung je nach Fragen und Teilnehmerzahl ist gegen 20 Uhr. Eine vorherige Online-Anmeldung ist erforderlich, um die Zugangsdaten zu erhalten. idr - Anmeldungen unter https://energiesparhaus.ruhr/veranstaltungen/

 

40 Jahre Kinderfilmtage: SIEGER des Malwettbewerbs stehen fest 
Vom 17. bis 24 September fanden in diesem Jahr die 40. Kinderfilmtage im Ruhrgebiet statt. In diesem Jahr ist allerdings nicht nur der Hauptpreis für den/die besten Schauspieler(in) bei den Kinderfilmtagen vergeben worden, sondern auch für das schönste Filmplakat! Und dieses Filmplakat kam von kleinen Künstler*innen! Junge Künstler*innen hatten die Möglichkeit ein Plakat im Format A3 selbst zu malen und tolle Preise zu gewinnen! 

Über 70 tolle selbstgemalte Filmplakate sind eingereicht worden. Die schönsten Bilder waren in den teilnehmenden Festival-Kinos ausgestellt worden und waren dort bis zum Festivalende zu sehen. Unterstützt wurden wir dabei von unserem Partner Stadtwerke Essen. Alle eingesendeten Bilder hier
Den ersten Platz in diesem Wettbewerb hat Vincent Krajewski, aus Mülheim an der Ruhr mit seinem gezeichneten Filmposter "Voyager 3 - Mission zum Planet X“, belegt.   

Vincent Krajewski (10) vor seinem Filmposter „Voyager 3 - Mission zum Planet X“ - Foto: © Rafael Krajewski. 


Den zweiten Platz hat der 10 Jährige Julian mit seinem Bild „Tracking“ belegt.Der dritte Platz wurde gleich zweimal vergeben und zwar an die Schüler Janik und Julius von der Hölterschule in Mülheim an der Ruhr. Gratulieren an alle Gewinner*innen

Von links nach rechts: 1. Platz Vincent Krajewski, 3. Platz Julius und Janik, 2. Platz Julian
 

Anmeldungen zum Konfirmationsjubiläum in Duisburger Mitte
Das Konfirmationsjubiläum mit Angehörigen und vielen anderen Jubilaren zu feiern muss ein schönes Gefühl sein. Das denken sich auch die evangelischen Kirchengemeinden Hochfeld, Neudorf-Ost und Neudorf-West und laden zu einem gemeinsamen Jubiläumsgottesdienst ein: Wer vor 50, 60 oder 65 Jahren konfirmiert wurde und gerne mitfeiern möchte, kommt am Sonntag, 29. Oktober 2023 um 11 Uhr ins Gemeindezentrum Wildstraße 31.


Es erwartet die Jubilare ein liebevoll gestalteter Gottesdienst von Pfarrerin Stephanie Krüger und Pfarrer Tillmann Poll. Im Anschluss wird bei Kaffee und Kuchen weitergefiert. Dazu sind auch Angehörige selbstverständlich herzlich eingeladen. Für die Planung sind Anmeldungen erforderlich: bis zum 19. Oktober 2023, 12 Uhr per Telefon (0203/353149 & 0179/5050750) oder Mail (pfarrbuero.neudorf-ost@ekir.de). Infos zu den Gemeinden gibt es im Netz unter www.hochfeld.ekir.de, www.neudorf-ost.de und www.neudorf-west.ekir.de.

Saal im Gemeindezentrum Wildstraße (Foto: Reinhard Schmidt). 



Beatles-Songs auf der Orgel der Salvatorkirche 

Nachdem der Bremerhavener Organist und Kirchenmusikdirektor David Schollmeyer im vergangenen Jahr virtuos von Gershwin zur Filmmusik wechselte, schlägt er am kommenden Freitag, 13. Oktober 2023 um 18 Uhr den Bogen von bekannten Jazz-Standards bis zu den Hits der Beatles, über die er auf der Kuhn-Orgel der Salvatorkirche fulminant improvisieren wird.


Zu hören sind Hits wie „Yesterday“ oder „Eight days a week“. Außerdem spielt Schollmeyer Improvisationen über Jazz-Standards wie „Autumn leaves“ oder „Take The a-train“. Karten gibt es unter www.ido-festival.de und an der Abendkasse. Infos zur Salvatorkirche gibt es im Netz unter www.salvatorkirche.de.

David Schollmeyer an der Orgel der Bremer Glocke - ein expressionistisches Konzerthaus auf der Domsheide in der Bremer Innenstadt neben dem Dom (Foto: Schollmeyer).



 

NRW: Energieintensive Industrie mit überdurchschnittlichem Produktionsrückgang
Die Produktion der NRW-Industrie ist im August 2023 nach vorläufigen Ergebnissen saisonbereinigt um 2,2 Prozent gegenüber August 2022 gesunken. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, ist dieser Rückgang vorwiegend auf die niedrigere Produktion in den energieintensiven Industriebereichen zurückzuführen. Die Produktion war in diesen Wirtschaftszweigen im August 2023 um 4,2 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor.


In den übrigen Industriebereichen verringerte sich die Produktion um 1,2 Prozent. Im Vergleich zu August 2022 wurden für fast alle energieintensiven Branchen NRWs Produktionsrückgänge gemeldet: Für die Chemische Industrie wurde ein Produktionsrückgang von 5,2 Prozent ermittelt. Auch für die Kokerei und Mineralölverarbeitung war ein Produktionsrückgang (−4,5 Prozent) zu konstatieren. In der Metallerzeugung konnte dagegen als einzige energieintensive Branche ein Produktionsplus (+0,1 Prozent) verbucht werden.


In der übrigen Industrie wurde für die Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen ein Produktionsanstieg (+16,7 Prozent) gemeldet. Auch die Hersteller von Datenverarbeitungsgeräten sowie elektronischen und optischen Erzeugnissen konnten ihre Produktion steigern (+6,3 Prozent). Die Produktionsleistung im Bereich Herstellung von Druckerzeugnissen; Vervielfältigung von bespielten Ton-, Bild- und Datenträgern ist dagegen um 20,9 Prozent gesunken. Auch die Hersteller von Bekleidung verzeichneten einen Produktionsrückgang (−9,3 Prozent).


Energieintensive Industriebereiche sind Wirtschaftszweige mit einem vergleichsweise hohen Energieverbrauch je produzierter Einheit. Hierzu zählen die Herstellung von chemischen Erzeugnissen, die Metallerzeugung, die Kokerei und Mineralölverarbeitung, die Herstellung von Glas- und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden, die Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus sowie die Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren (ohne Möbel). Alle übrigen Industriebranchen wurden hier als nicht energieintensiv eingestuft.





Wo wird im Bundeshaushalt 2024 gespart?

Der Entwurf für den Bundeshaushalt 2024 sieht insgesamt Ausgaben in Höhe von 445,7 Milliarden Euro vor - das sind 30,6 Milliarden Euro weniger als noch im Vorjahr. Damit will Finanzminister Lindner (FDP) - nach den hohen krisenbedingte Ausgaben der Vorjahre (u.a. Corona, Energiekrise) - wieder einen sparsameren Kurs einschlagen und die Einhaltung der Schuldenbremse sicherstellen. Dafür müssen alle Ressorts außer dem Verteidigungsministerium einen Beitrag leisten. Was dabei rausgekommen ist, wird von Kritiker:innen als Kahlschlag bezeichnet.

Eine Auswahl der Maßnahmen zeigt Beispielsweise eine auf X (vormals Twitterveröffentlichte Liste der Bundestagsabgeordneten Anke Domscheit-Berg (Linke), die Statista mithilfe des Entwurfs für den Bundeshaushalt 2024 nachrecherchiert hat. Die Grafik zeigt, dass beispielsweise die Ausgaben für Humanitäre Hilfe und Krisenprävention sowie für die Sicherung von Frieden und Stabilität um jeweils ein Drittel gekürzt werden sollen - das entspricht zusammengenommen Einsparungen von rund 2,5 Milliarden Euro.


Etwas über 900 Millionen Euro sollen bei Bafög und Wohngeld eingespart werden. Einschnitte sind aber auch bei vielen kleineren Haushaltsposten, wie den Bundesfreiwilligendiensten, der Bundeszentrale für politische Bildung oder dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe geplant. Über ein leichtes Ausgabenplus zuzüglich rund 19 Milliarden Euro aus dem Sondervermögen darf sich dagegen Verteidigungsminister Pistorius (SPD) freuen, wie eine weitere Grafik zeigt. Mathias Brandt
Infografik: Wo wird im Bundeshaushalt 2024 gespart? | Statista


Behörden können Coronaproteste nicht zuordnen
58.916 politisch motivierte Straftaten haben deutsche Sicherheitsbehörden im vergangenem Jahr registriert - ein Allzeithoch, wie es in einer Pressemitteilung des Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) heißt. Die größte Gruppe stellen diesmal solche Fälle, die die Behörden "aufgrund ihrer diffusen ideologischen Motivation" keiner konkreten Kategorie zuordnen können. In anderer Hinsicht ist indes schon eine Einordnung möglich. Von den 24.080 Straftaten in diesem Bereich stehen laut BMI 13.988 "im Zusammenhang mit den Protesten gegen Einschränkungen aufgrund der Covid-19-Pandemie".


Die größte Gefahr geht indes von rechts aus. Dazu Holger Münch, Präsident des Bundeskriminalamts: "Im Jahr 2022 war abermals ein neuer Höchststand der Fallzahlen der politisch motivierten Kriminalität zu verzeichnen. In Teilen der Bevölkerung bestehen zudem Radikalisierungstendenzen. Diese Entwicklungen – insbesondere in den Bereichen der politisch motivierten Kriminalität -rechts- und der Hasskriminalität - sind sehr ernst zu nehmen." 

Linke Kriminalität hat dagegen 2022 deutlich abgenommen, wie der Blick auf die Grafik zeigt. Ein Themenschwerpunkt linksmotivierter Straftaten sind Klimaproteste. "Hier wurden 1.585 Straftaten registriert. Dies entspricht etwa einer Verdoppelung gegenüber 2021." Mathias Brandt
Infografik: Behörden können Coronaproteste nicht zuordnen | Statista


Kriegsangst in Europa nimmt ab
Im Februar 2022 entfesselte Russland einen völkerrechtswidrigen Krieg gegen die Ukraine. Die Angst, dass dieser Krieg sich ausweiten könnte, ist seitdem deutlich gesunken. Befürchteten kurz nach Beginn der Invasion noch rund 35 Prozent der von Ipsos hierzulande befragten Menschen, dass die Bundesrepublik in einen militärischen Konflikt verwickelt werden könnte, waren es im August 2023 nur noch etwa 18 Prozent.


Damit ist Deutschland unter den abgefragten Ländern jedoch neben Polen (27 Prozent) das einzige Land in Europa, in dem noch ein größerer Anteil der Bevölkerung diese Angst teilt. Der Rückgang dürfte zu großen Teilen darauf zurückzuführen sein, dass die Sorgen der Menschen in Europa momentan vor allem auf wirtschaftlichen Schwierigkeiten liegen. Inflation ist weltweit die am häufigsten genannte Herausforderung der Länder, gefolgt von Armut und sozialer Ungleichheit. Dagegen teilen aktuell lediglich sieben Prozent die Angst vor einem militärischen Konflikt. Für die “Ipsos - What Worries the World”-Umfrage werden monatlich mehr als 20.000 Menschen zwischen 16 und 74 Jahren in 29 Länder weltweit zu ihren größten Sorgen und den Herausforderungen ihres jeweiligen Heimatlandes befragt.
Infografik: Kriegsangst in Europa nimmt ab | Statista


Wie antisemitisch ist Deutschland?
7,2 Prozent der für die Leipziger Autoritarismus-Studie 2022 in Deutschland befragten Menschen glauben, dass "der Einfluss der Juden zu groß" ist. Weitere 21,6 Prozent der Befragten stimmen dieser Aussage zumindest teilweise zu. Ähnlich sieht es bei zwei weiteren antisemitischen Stereotypen aus, wie der Blick auf die Statista-Grafik zeigt. Indes sind diese Einstellungen im Vergleich zu den vorherigen Ausgaben der Studie rückläufig. So stimmten der Aussage zum Einfluss der Juden beispielsweise 2018 noch rund zehn Prozent der Teilnehmer:innen zu.

Ein Grund zur Entwarnung ist die anscheinend abnehmende Verbreitung traditioneller antisemitischer Einstellungen aber nicht, wie die Statistiken zur politisch motivierten Kriminalität in Deutschland deutlich machen. Demnach gab es im vergangenen Jahr hierzulande 88 gewaltsame Übergriffe auf jüdische Mitmenschen. Auch die Gesamtzahl der antisemitischen Delikte ist in den letzten fünf Jahren deutlich gestiegen. Die Taten sind mehrheitlich (84 Prozent) Täter:innen aus dem rechtsextremen Spektrum zuzuordnen. Mathias Brandt
Infografik: Wie antisemitisch ist Deutschland? | Statista

Antisemitismus wird gewalttätiger
88 antisemitische Gewalttaten verzeichnet die Statistik des Innenministerium für das vergangene Jahr - das ist die mit Abstand höchste Fallzahl der letzten 20 Jahre. Die sich verschärfende Bedrohungslage für jüdische Mitbürger:innen wird auch daran deutlich, dass die vorherigen Höchstwerte allesamt innerhalb der letzten fünf Jahren liegen. Bei der Gesamtzahl der antisemitischen Delikte im Bereich der politisch motivierten Kriminalität haben die Behörden zuletzt ebenfalls einen deutlichen Anstieg verzeichnet, wie die Statista-Grafik verdeutlicht.


Dass 2022 im Vergleich zum Vorjahr ein deutlicher Rückgang sichtbar ist, ändert nichts daran, dass es im Vergleich zum Zeitraum von 2001 bis 2020 überdurchschnittlich viele antisemitische Straftaten registriert werden. "84 Prozent der antisemitischen Taten sind der politisch rechts motivierten Kriminalität zuzurechnen", heißt es in der Pressemitteilung des Ministeriums aus dem Mai 2023. Taten aus den Bereichen ausländische beziehungsweise "religiöse Ideologien" kommen dagegen nur auf einen Anteil von etwa vier Prozent.
Infografik: Antisemitismus wird gewalttätiger | Statista