'Tagesaktuell' - Redaktion Harald Jeschke Sonderseiten


Sitemap Archiv •    50.Kalenderwoche: 14. Dezember
BaustellenDVG-UmleitungBahn-VRR


Freitag, 15. Dezember  2023

A3: Am Wochenende Engpass im Kreuz Kaiserberg in Richtung Arnheim
Die Autobahn GmbH Rheinland sperrt am Samstag (16.12.) und am Sonntag (17.12.) jeweils von 6 Uhr bis 18 Uhr auf der A3 im Autobahnkreuz Kaiserberg einen der verengten Fahrstreifen in Fahrtrichtung Arnheim.
Die Autobahn GmbH bereitet in dieser Zeit den Abbruch der Widerlager der am vergangenen Wochenende zurückgebauten A3-Brücke vor, die in Fahrtrichtung Arnheim die A40 kreuzte. Während gearbeitet wird, ist auf der A3 in Fahrtrichtung Arnheim nur ein Fahrstreifen frei.


Klöckner verlegt Konzernzentrale von Duisburg nach Düsseldorf
Klöckner & Co verlegt seine Konzernzentrale von Duisburg nach Düsseldorf. Dazu hat der Stahl- und Metallkonzern an der Peter-Müller-Straße 24-26 im Airport Gardens am Flughafen 4.000 m² Bürofläche angemietet. Klöckner verlässt die Zentrale Am Silberpalais 1 in Duisburg mit Auslaufen des Mietvertrages. Der Einzug der 250 Mitarbeiter soll spätestens im Sommer 2025 erfolgen. Eigentümer der insgesamt 12.000 m² großen und nahezu voll vermieteten Immobilie ist Union Investment. JLL hat Klöckner exklusiv beraten und vermittelt.

Foto haje


 

IHK bedauert Entscheidung von Klöckner - Traditionsunternehmen verlässt Duisburg  
Der Duisburger Stahl- und Metallhändler Klöckner hat angekündigt, seinen Hauptsitz nach Düsseldorf zu verlegen. Die Niederrheinische IHK respektiert die unternehmerische Entscheidung, zeigt sich aber mit Blick auf den Wirtschaftsstandort besorgt. Dazu IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Dietzfelbinger:   „Wir bedauern es sehr, dass das Traditionsunternehmen Klöckner – 117 Jahre nach seiner Gründung in Duisburg – nun unseren Standort verlässt.


Das Unternehmen war bisher Teil des größten Stahlstandorts Europas und zeigte sich seiner Heimatstadt stets verbunden. Das Fortgehen von Klöckner bestätigt, dass wir uns nicht auf dem Erreichten ausruhen können. Wir müssen in Duisburg gemeinsam weiter daran arbeiten, unseren Standort attraktiver zu machen. Dazu gehören niedrigere Steuern und mehr Gewerbeflächen. Darauf weisen wir seit Jahren hin. Es liegt nun an der Politik in Duisburg, hierfür rasch die Weichen zu stellen. Klöckner wünschen wir weiterhin viel Erfolg und alles Gute.“


Neuauflage des Hospiz- und Palliativwegweisers erschienen
Eine ambulante und stationäre hospizliche und palliative Versorgung trägt dazu bei, dass unheilbar kranke und sterbende Menschen nach ihren Möglichkeiten am Leben teilhaben und ihre letzte Lebenszeit würdevoll leben können. In Duisburg gibt es ein flächendeckendes Angebot an Hospiz- und Palliativdiensten, stationären Hospizen, Palliativstationen und -diensten in Krankenhäusern, aber auch Pflegeeinrichtungen mit Palliativkompetenz sowie die allgemeine ambulante Palliativversorgung der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte.

Die unterschiedlichen Angebote sind oft nicht bekannt. Daher hat die Initiative Palliative Versorgung und Hospizkultur der Kommunalen Gesundheitskonferenz gemeinsam den Duisburger Wegweiser „Den Tagen mehr Leben geben“ herausgebracht, der jetzt überarbeitet erschienen ist. Gedruckte Exemplare liegen in den Bürger-Service-Stationen und Bibliotheken aus oder können bei der Kommunalen Gesundheitskonferenz per E-Mail an gesundheitskonferenz@stadt-duisburg.de oder telefonisch unter 0203 283-3938 angefordert werden. Als pdf-Dokument ist der Wegweiser online erhältlich unter https://www.duisburg.de/microsites/kommunale_gesundheitskonferenz/PalliativwegweiserDU_2023.pdf.

 

„Schwarze Schafe“: Duisburger Zoll leitete 428 Gastro-Ermittlungsverfahren in Region ein  
„Kein Pardon für schwarze Schafe“ in Gastro- und Hotellerie-Branche in Duisburg: Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) beklagt unseriöse Machenschaften und Lohntrickserei in Hotels und Gaststätten. Dass das auch die Gastronomie und Hotellerie der Region betrifft, zeigen laut Gewerkschaft Zahlen der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS). Danach wurden im Bereich des Hauptzollamtes Duisburg im ersten Halbjahr dieses Jahres insgesamt 428 Ermittlungsverfahren allein in der Hotel- und Gastro-Branche eingeleitet.


Das sind 128 mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die NGG beruft sich dabei auf ihr vorliegende Daten des Bundesministeriums für Finanzen anlässlich einer Anfrage der Bundestagsabgeordneten Susanne Ferschl (Die Linke). „Zwar hält sich auch in Duisburg die überwiegende Zahl der Betriebe an Recht und Gesetz. Dennoch ist das Ausmaß krimineller Praktiken – von illegaler Beschäftigung bis zum Hinterziehen von Lohnsteuer, Rentenversicherungs- und Krankenkassenbeiträgen – in der Branche durch ‚schwarze Schafe‘ enorm. So betreffen rund 14 Prozent aller vom Hauptzollamt Duisburg im ersten Halbjahr eingeleiteten Ermittlungsverfahren (insgesamt 2.989) die Gastronomie und Hotellerie“, sagt der Geschäftsführer der NGG Nordrhein, Karim Peters.


Selbst der gesetzliche Mindestlohn sei nicht überall gezahlt worden. Allein in 16 Fällen leitete der Duisburger Zoll laut NGG in den ersten sechs Monaten Ermittlungsverfahren gegen Hotels oder Restaurants wegen Mindestlohnverstößen ein. Peters fordert mehr Kontrollen der FKS in der heimischen Gastronomie und Hotellerie und damit ein entschiedeneres Vorgehen gegen die „schwarzen Schafe“ der Branche. Sie schadeten den vielen seriös arbeitenden Betrieben und deren Beschäftigten. Es könne nicht sein, dass sich einige Gastro- und Hotel-Chefs mit illegalen Machenschaften einen Wettbewerbsvorteil verschafften.

„Von der Köchin über den Barkeeper und die Rezeptionistin bis zum Kellner: Beim Lohn oder den Sozialabgaben der Angestellten zu tricksen, um das angebotene Weihnachtsmenü preiswerter zu machen oder mehr Gewinn in die eigene Tasche zu stecken, ist ganz klar kriminell“, macht Karim Peters deutlich. Wer keine oder weniger Beiträge für die Renten-, Kranken- oder Arbeitslosenversicherung zahle, prelle die Sozialkassen.


„Aber nicht nur das. Lohndumping und Betrug bei den Sozialleistungen haben auch Konsequenzen für jeden einzelnen Beschäftigten der „grau arbeitenden“ Betriebe. Jeder nicht eingezahlte Euro schmälert später die eigene Rente“. Deshalb sollten Gastro-Beschäftigte sich nicht von unseriösen Chefs unter Druck setzen lassen und solche Lohnpraktiken akzeptieren. Peters appelliert auch an die Gäste, auf unseriöse Praktiken zu achten: „Wenn es beispielsweise die Rechnung für die Weihnachtsgans ausschließlich auf dem Bierdeckel oder Kellnerblock gibt, sollte man das nicht einfach so akzeptieren.“

RWI: Deutsche Wirtschaftsleistung sinkt
Das RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung mit Sitz in Essen geht in seiner aktuellen Konjunkturprognose davon aus, dass die deutsche Wirtschaftsleistung in diesem Jahr um 0,3 Prozent sinkt. In seiner Prognose vom September dieses Jahres hatte es noch einen Rückgang um 0,6 Prozentpunkte erwartet. Für 2024 prognostiziert das RWI eine Zunahme von 0,8 Prozent Wirtschaftswachstum. Für 2025 wird ein Anstieg von 1,4 Prozent erwartet.

Die Arbeitslosenquote wird laut RWI 2024 bei 5,7 Prozent liegen und 2025 leicht auf 5,5 Prozent zurückgehen. Die Inflationsrate dürfte im nächsten Jahr auf 2,1 Prozent fallen, im übernächsten Jahr weiter auf 1,8 Prozent abnehmen. Das Defizit der öffentlichen Haushalte wird in diesem Jahr auf gut 57 Milliarden Euro zurückgehen. Im nächsten Jahr wird es auf gut 31 Milliarden Euro zurückgehen, 2025 wieder leicht auf gut 35 Milliarden Euro wachsen. idr
Weitere Informationen: https://www.rwi-essen.de/presse/wissenschaftskommunikation/pressemitteilungen/detail/rwi-privater-konsum-daempft-konjunkturelle-erholung-in-deutschland


MSV Duisburg – SG Dynamo Dresden: DVG setzt zusätzliche Busse ein  
Für Gäste des Fußballspiels MSV Duisburg gegen SG Dynamo Dresden am Sonntag, 17. Dezember, um 13.30 Uhr in der Schauinsland-Reisen Arena, setzt die Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG) die Sportlinie 945 ein.   Abfahrtszeiten Buslinie 945 Richtung MSV Arena  
- ab „Salmstraße“ (Meiderich) Abfahrt um 11.36, 11.46, 11,56 Uhr
- ab „Bergstraße“ um 11.41, 11.51 und 12.01 Uhr
- ab „Meiderich Bahnhof“ ab 11.45 bis 12.10 Uhr alle fünf Minuten
- ab „Großenbaum Bahnhof Ost“ um 12.20 und 12.35 Uhr
- ab „Betriebshof am Unkelstein“ ab 11.28 bis 11.53 Uhr alle fünf Minuten
- ab „Duisburg Hauptbahnhof“ (Verknüpfungshalle) ab 11.45 bis 13.05 Uhr alle fünf Minuten
- ab „Businesspark Nord“ (Asterlagen) um 12.03 Uhr.  

Nach Spielende stehen am Stadion Busse für die Rückfahrt bereit. Gäste des Fußballspieles, die eine Tageseintrittskarte im Vorverkauf erworben haben oder eine Dauerkarte besitzen, können kostenlos die öffentlichen Verkehrsmittel für die Hin- und Rückfahrt benutzen. Für die Gäste, die sich an der Stadionkasse ihre Eintrittskarte kaufen, ist die Rückfahrt mit Bus und Bahn kostenlos.



Malteser Hospizzentrum St. Raphael: Info-Vormittag zum Ehrenamt in der Hospizarbeit
Duisburg-Homberg. Zeit schenken, unterstützen, sein Ohr leihen, Mut machen, mit aushalten, Herz zeigen, ein gutes Wort sprechen - in der Malteser Hospizarbeit gibt es vielfältige Möglichkeiten, sich ehrenamtlich einzubringen und lebensbegrenzt erkrankte Menschen und ihre Angehörigen zu begleiten.

Am Freitag, den 15. Dezember um 10:30 Uhr findet in den Räumen der Malteser Ambulanten Hospizdienste in der Friedhofsallee 100a, 47198 Duisburg-Homberg, eine Informationsveranstaltung zum Ehrenamt statt. Es wird um Anmeldung gebeten bei Katja Arens, Leitung der Ambulanten Hospizdienste unter 0160 4709813 oder per E-Mail unter katja.arens@malteser.org.

Weihnachtsprogramm in der Kinder- und Jugendbibliothek
Die Zentralbibliothek in der Duisburger Innenstadt lädt Kinder und Familien ab der kommenden Woche zu mehreren Veranstaltungen eines Weihnachtsprogramms auf die Steinsche Gasse 26 ein. Ältere Kinder ab zehn Jahren können bei der Weihnachtswerkstatt am 15. Dezember, jeweils ab 14.30 Uhr loslegen: Es können Taschen, Schmuck oder Naturkosmetik als Geschenke für ihre Familie und Freunde hergestellt und auch die benötigten Verpackungen bastelt werden.


Die Werkstatt wird von den Abfallberaterinnen der Wirtschaftsbetriebe betreut. Alle Angebote sind kostenfrei. Eine Anmeldung ist, außer für die Weihnachtswerkstatt, im Internet unter www.stadtbibliothek-duisburg.de erforderlich. Auskünfte erteilt das Team der Kinder- und Jugendbibliothek gerne persönlich, telefonisch unter 0203 283-4221 oder per E-Mail an kinderjugendbibliothek@stadt-duisburg.de. Die Öffnungszeiten sind montags bis freitags von 13 bis 19 Uhr, samstags von 11 bis 16 Uhr.


Nur noch zwei Orgelkurzkonzerte mit Kirchenführung in Salvator - Advent mit der Königin
Eine Gastorganistin oder ein Gastorganist spielt dreißig Minuten vorweihnachtliche Orgelmusik auf dem Instrument der Schweizer Firma Kuhn und anschließend gibt es eine Kirchenführung durch die Salvatorkirche Duisburg. Das Konzept von Kantor und Kirchenmusikdirektor Marcus Strümpe kam in den letzten Jahren gut an und deshalb nimmt er es jetzt wieder in der Adventszeit auf.

Am 17. Dezember 2023 spielt um 15 Uhr spielt Udo Witt (Rheydt) und zum Abschluss am 23. Dezember Michael Porr (Leverkusen). Der Eintritt ist frei. Mehr Infos zur Salvatorkirche gibt es unter www.salvatorkirche.de.    

(Foto: www.salvatorkirche.de)



 

Öffentliche Bildungsausgaben 2022 um 5,3 % gestiegen
• Rund 176 Milliarden Euro für Bildung aus öffentlicher Hand
• Anteil der Bildungsausgaben am BIP bei 4,6 %, Pro-Kopf-Ausgaben bei 2 090 Euro

Die Bildungsausgaben von Bund, Ländern und Gemeinden sind im Jahr 2022 auf 176,3 Milliarden Euro gestiegen. Das waren nominal (nicht preisbereinigt) rund 5,3 % oder 8,9 Milliarden Euro mehr als im Jahr 2021. In die Schulen floss 2022 mit 87,5 Milliarden Euro rund die Hälfte (49,6 %) der öffentlichen Bildungsausgaben. 40,5 Milliarden Euro entfielen auf die Kindertagesbetreuung (23,0 %) und 35,4 Milliarden Euro auf die Hochschulen (20,1 %).


Umgerechnet auf die Gesamtbevölkerung gaben die öffentlichen Haushalte damit im Jahr 2022 insgesamt 2 090 Euro je Einwohnerin und Einwohner für Bildung aus (2021: 2 011 Euro), bezogen auf die Einwohnerinnen und Einwohner unter 30 Jahren waren es 6 940 Euro (2021: 6 737 Euro). Zu diesen Ergebnissen kommt das Statistische Bundesamt (Destatis) im jährlichen Bildungsfinanzbericht 2023 auf Basis vorläufiger Daten der öffentlichen Haushalte.



Fakten zum Fest: Die Hälfte aller Familien in Deutschland sind Ein-Kind-Familien

- Die durchschnittlich größten Familien lebten 2022 in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen
- Spendenaufkommen erreichte 2019 Höchstwert mit 7,1 Milliarden Euro
- Drei Viertel aller Karpfen kamen 2022 aus Bayern und Sachsen

Weihnachten gilt traditionell als Fest der Familie. Im Jahr 2022 lebten in Deutschland rund 11,9 Millionen Familien mit Kindern unter einem Dach, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt. Dabei machten die insgesamt 5,9 Millionen Ein-Kind-Familien die Hälfte (50 %) aus. 4,4 Millionen Familien (37 %) hatten zwei Kinder.


Nur in rund 13 % aller Familien (1,5 Millionen) lebten drei Kinder oder mehr. Anteilig gab es damit zuletzt mehr Familien mit mehreren Kindern als zehn Jahre zuvor. 2012 war der Anteil der Ein-Kind-Familien mit 53 % etwas größer gewesen, dagegen hatten in 36 % der Familien zwei Kinder gelebt und in lediglich 11 % drei Kinder oder mehr.


 


Welche digitalen Gesundheitsdienste nutzen die Deutschen?
Datenschutz und Digitalisierung gehen nicht nur bei den Themen Social Media und Internetnutzung Hand in Hand. Auch im immer digitaler werdenden Gesundheitswesen befürchten Kritiker:innen von Angeboten wie der elektronischen Patientenakte (ePA) eine mangelhafte technische und gesetzliche Implementierung von Datenschutzkonzepten, die aufgrund der Handhabung sensibelster Patient:innendaten besonders robust sein müssen. Aus dieser Perspektive könnte auch der Referentenentwurf zum Medizinforschungsgesetz, den Gesundheitsminister Karl Lauterbach am 1. Dezember vorgestellt hatte, problematisch werden.

Das neue Gesetz, in Verschränkung mit dem dazugehörigen Digitalgesetz und dem Gesundheitsdatennutzungsgesetz, soll bürokratische Hürden bei Forschung und Produktion für Pharmaunternehmen aus dem Weg räumen. Zum Beispiel soll die Koordinierung von Zulassungsverfahren und Anträgen für Studien künftig nur noch über das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte laufen. Datenschützer:innen führen unter anderem diese Zentralisierung des Datenabrufs als mögliche Schwachstelle an. Obwohl die ePA Ende 2024 verpflichtend für alle Versichteren eingeführt werden soll, sofern sie nicht von der Opt-Out-Möglichkeit Gebrauch machen, ist die Nutzung hierzulande noch relativ überschaubar.

Das zeigt eine Auswertung einer Sonderumfrage der Statista Consumer Insights zur Nutzung von digitalen Gesundheitsdiensten in Deutschland. Laut dieser haben lediglich sieben Prozent der Befragten in den vergangenen zwölf Monaten die ePA genutzt. Ähnlich spärlich wurde von Online-Sprechstunden Gebrauch gemacht, und auch das weitaus etabliertere E-Rezept wurde nur von 12 Prozent der Umfrageteilnehmer:innen genutzt. Die Online-Buchung von Arztterminen hingegen ist für einen großen Teil der Teilnehmer:innen zur Normalität geworden. 36 Prozent geben an, im vergangenen Jahr diese Art der Terminbuchung genutzt zu haben. Florian Zandt
Infografik: Welche digitalen Gesundheitsdienste nutzen die Deutschen? | Statista

Wie verbreitet sind psychische Probleme in Deutschland?
Psychische Probleme sind in Deutschland laut Statista Consumer Insights weit verbreitet. 31 Prozent der über 2.000 Befragten gaben an, in den letzten zwölf Monaten eine depressive Phase erlebt zu haben, 20 Prozent litten in diesem Zeitraum mindestens einmal unter Angst und 13 Prozent erlebten einen Panikattacke.

Oft beginnen Probleme aber schon mit scheinbar alltäglichen Dingen wie Stress (41 Prozent), Stimmungsschwankungen (33 Prozent) oder Einsamkeit (20 Prozent). Das mentale Probleme nicht nur hierzulande weit verbreitet sind, zeigt eine weitere Statista-Grafik. So geben beispielsweise in Schweden und den USA über 40 Prozent der Befragten an, in den letzten zwölf Monaten vor der Umfrage unter psychischen Problemen gelitten zu haben.
Infografik: Wie verbreitet sind psychische Probleme in Deutschland? | Statista

Wie beliebt sind Schlaftracking-Apps?
Rund 12 Prozent der in Deutschland Befragten Menschen überwachen ihren Schlaf per App. Das zeigt eine Umfrage der Statista Consumer Insights. Das scheint auch bitter nötig zu sein, denn wie eine weitere Statista-Umfrage zeigt, haben im vergangenen Jahr rund 43 Prozent der Deutschen unter Schlafstörungen gelitten. Trotzdem sind die Deutschen im internationalen Vergleich eher zurückhaltend beim Thema Digital Health. Fast ein Viertel der Umfrageteilnehmer:innen in Indien und China haben angegeben, in den 12 Monaten vor der Umfrage sogenannte Schlaftracking-Apps genutzt zu haben.


Im deutschsprachigen Raum sind Apps wie Sleep Cycle und Sleep Time in der Schweiz (16 Prozent) am beliebtesten. Österreicher:innen (7 Prozent) sind hingegen kaum interessiert am Monitoring ihres Schlafzyklus. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Apps, die den Nutzer:innen helfen, ihren Schlaf besser zu verstehen und Gewohnheiten zu entwickeln, die das Einschlafen erleichtern. Der Markt für mobile Anwendungen zur Gesundheitsüberwachung war insbesondere während der Pandemie sehr aktiv. Obwohl diese Anwendungen keine ärztliche Untersuchung ersetzen, nutzen viele Menschen ihre Smartphones, um Herzfrequenz, ihren Menstruationszyklus oder auch ihren Blutzuckerspiegel zu messen. René Bocksch
Infografik: Wie beliebt sind Schlaftracking-Apps? | Statista

Milliardenmarkt Digital Health
Digitale Technologie trägt zunehmen dazu bei, unsere Gesundheit und Gesundheitsversorgung zu verbessern. Entsprechend steigen die Umsätze im so genannten "Digital Health" Segment in Deutschland. Dazu zählen unter anderem Smartphones-Apps, Bio-Sensoren oder Online-Sprechstunden mit Ärzten, die über Webseiten oder Apps durchgeführt werden. Nach Schätzungen der Experten der Statista Market Insights werden die Umsätze im kommenden Jahr die Fünf-Milliarden-Marke und 2025 schließlich die Sechs-Milliarden-Grenze überschreiten.

Das Segment "Digitale Behandlung und Pflege" generiert dabei den meisten Umsatz. Dieser Markt umfasst digitale Tools, die zur Diagnose, Behandlung und Verwaltung von medizinischen Bedingungen eingesetzt werden. Er umfasst somit auch vernetzte Biosensoren und den Markt für digitales Pflegemanagement. Das Segment "Digitale Fitness und Wohlbefinden" steht beim Umsatz an zweiter Stelle. Dieser Markt umfasst Fitness-Tracker, Gesundheits- und Wellness-Coaching sowie Tools, die Einzelpersonen dabei helfen, ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu überwachen und zu verbessern. Bei den Online-Arztsprechstunden werden die Umsätze der Schätzung zufolge unter der Schwelle von einer Milliarde Euro bleiben. Dieser Markt umfasst Telemedizin und andere digitale Tools, die es Patienten ermöglichen, mit Ärzten aus der Ferne zu konsultieren. Matthias Janson
Infografik: Milliardenmarkt Digital Health | Statista

Das E-Rezept nimmt Fahrt auf, die EPA schwächelt noch
Die Digitalisierung im Gesundheitswesen könnte in Deutschland schneller vorankommen. So ist die Zahl der elektronischen Patientenakten (ePA) hierzulande seit Jahresbeginn lediglich um 50 Prozent gestiegen. Beim elektronischen Rezept ist die Verbreitung zuletzt hingegen in Schwung gekommen. Dessen kumulierte Anzahl ist im selben Zeitraum um rund 800 Prozent angestiegen. Das zeigen Daten des TI-Dashboards Digitalisierung im Gesundheitswesen.

Laut Bundesgesundheitsministerium bietet das E-Rezept für Versicherte mehr Komfort, da sie sich Papierrezepte und auch Wege sparen können. Wege in die Arztpraxis entfallen, wenn sie ein Folgerezept im selben Quartal benötigen. Auch nach Videosprechstunden können sie sich ein E-Rezept ausstellen lassen. Zudem verbessert es das Medikamentenmanagement, vor allem wenn es in Verbindung mit dem Medikationsplan in der elektronischen Patientenakte (ePA) genutzt wird. Wie sie ein E-Rezept einlösen können, ist auf der Seite des Bundesgesundheitsministeriums beschrieben. Die langsamere Verbreitung der ePA könnte mit datenschutzrechtlichen Vorbehalten zusammenhängen.

Der Bundesverband der Verbraucherzentralen etwa weißt darauf hin, das Patienten sich darauf verlassen können müssen, dass mit ihren vertraulichen Gesundheitsdaten verantwortungsbewusst umgegangen wird. Ihre Daten dürften daher ausschließlich für gemeinwohlorientierte Forschungsprojekte freigegeben werden. Eine Datenauswertung durch die Krankenkassen über das notwendige Maß hinaus und individuelle Versichertenansprachen lehnt der Bundesverband entschieden ab, weil die damit verbundenen Risiken erheblich größer sind als der mögliche Nutzen. Auch technische Hürden verhindern offenbar eine stärkere Verbreitung der ePA.

Ab 2025 soll die elektronische Patientenakte (ePA) für alle Patienten standardmäßig angelegt werden. Die EPA fasst Daten zusammen, die ansonsten nur lokal bei einzelnen Gesundheitsdienstleistern erfasst wurden. Eine elektronische Erfassung bietet etwa den Vorteil, dass Untersuchungsergebnisse für den jeweils behandelnden Arzt zugänglich sind und Untersuchungen nicht wiederholt werden müssen. Der Patient kann zudem an einem zentralen Ort seine Gesundheitsdaten zugreifen, so dass etwa der Wechsel von Ärzten bei einem Umzug erleichtert wird.
Infografik: Das E-Rezept nimmt Fahrt auf, die EPA schwächelt noch | Statista

Diagnose Digitalisierungsdefizit - EPATIENTENAKTE & EREZEPT
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach plant, die ePatientenakte (ePA) bis Ende 2024 für alle Versicherten standardmäßig einzuführen. Wer die ePA nicht nutzen möchte, müsse per Opt-out widersprechen. Datenschutzbedenken wurden am gestrigen Mittwoch vom Bundesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit Dr. Ulrich Kelber vorerst zerstreut. "Wir sind große Fans der Digitalisierung im Gesundheitswesen", so Kelber laut dpa-Angaben. "Es gibt keinen grundsätzlichen Ausschluss einer Opt-out-Regelung aus datenschutzrechtlichen Aspekten."

Dennoch sei gerade bei sensiblen Gesundheitsdaten der Einsatz bestmöglicher Datenschutz- und IT-Sicherheitsmaßnahmen notwendig. Wie unsere Grafik zeigt, dürfte die Digitalisierung im Gesundheitswesen allerdings weniger am Schutz von Patient:innendaten scheitern. Nur sechs Prozent der von BITKOM Research befragten 535 Ärzt:innen in Deutschland nutzen die elektronische Patient:innen-Akte (ePA), die Patient:innen und Ärzt:innen gleichermaßen Zugriff auf Medikationspläne, Befunde und andere Dokumente bietet.

Wichtigste Grund für die ePA-Zurückhaltung sind fehlende technische Voraussetzungen, wie der Blick auf die Statista-Grafik zeigt. Auch hinsichtlich des eRezepts besteht hierzulande Nachholbedarf. Rund 13 Prozent der Befragten stellen keine Rezepte aus und weitere sieben Prozent machen keine Angaben zum Thema. Insgesamt nutzen allerdings auch hier drei Viertel der befragten Ärzt:innen noch klassische Rezepte auf Papier. Die ePA kann von Kassenpatient:innen seit dem 1. Januar 2021 beantragt werden, bis zum vierten Quartal 2021 sollten planmäßig alle vertragsärztlich tätigen Leistungserbringer:innen die für die Befüllung der ePA nötige IT-Infrastruktur geschaffen haben.


Berichten von Zeitungen der Funke Mediengruppe zufolge nutzen bislang nur rund 570.000 der insgesamt 74 Millionen Pflichtversicherten die ePA. Der Großteil der ePA-Nutzer:innen findet sich bei der Techniker Krankenkasse mit 350.000 von knapp 11 Millionen Versicherten, gefolgt von der Barmer mit 50.000 von 8,7 Millionen Versicherten und der gesamten AOK, bei der 40.000 der 27 Millionen Versichteren die ePA nutzen. Florian Zandt
Infografik: Diagnose Digitalisierungsdefizit | Statista