Änderungen des Gesetzgebers zum Jahreswechsel belasten
Stadtwerke sowie Kunden Der Gesetzgeber hat
beschlossen, zum Jahresende zahlreiche Unterstützungen und
Förderungen im Energiebereich zu streichen oder auslaufen zu lassen.
Dazu zählen unter anderem die auslaufenden Preisbremsen für Strom,
Gas und Wärme sowie die Minderung der Stromnetzentgelte. Mit dem
Wegfall der staatlichen Entlastungen müssen die Energieversorger wie
die Stadtwerke Duisburg allen Verbraucherinnen und Verbrauchern ab
Beginn des neuen Jahres die vollständigen Preise berechnen.
„Die Entscheidungen der Bundesregierung bedeuten für unsere
Kundinnen und Kunden deutliche Preisanstiege. Der Zeitpunkt ist
unglücklich, denn damit fallen die Preisbremsen mitten in der
energieintensiven Heizperiode weg. Wir als Energieversorger können
das nicht auffangen, vielmehr bedeuten die Entscheidungen auch für
uns eine erhebliche Mehrbelastung. Insgesamt ist das Zurückdrehen
bereits verabredeter Maßnahmen auch ein Vertrauensverlust,
gleichzeitig mangelt es an Förderanreizen für Investitionen. Das ist
nicht die Verlässlichkeit und Planungssicherheit, die wir für die
Energiewende so dringend benötigen“, erklärt Marcus Wittig,
Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Duisburg.
So
ändern sich für Duisburgerinnen und Duisburger die Energiepreise
aufgrund der gesetzlichen Beschlüsse:
•
Strompreis Die
Arbeitspreise für eine Kilowattstunde (kWh) Strom liegen bei den
Stadtwerken Duisburg unterhalb der Marke der bisher gültigen
Energiepreisbremse von 40 Cent. Der Arbeitspreis in der
Grundversorgung liegt mit 33,74 Cent pro Kilowattstunde (19% MwSt.)
deutlich darunter. Dennoch drohen Preissteigerungen: Die
Bundesregierung hat kurzfristig die Zuschüsse zu den Netzentgelten
der Übertragungsnetzbetreiber in Höhe von rund 5,5 Milliarden Euro
gestrichen. Derzeit werden die Netzentgelte neu berechnet, erwartet
wird hier eine Steigerung von mehr als drei Cent pro Kilowattstunde.
Die Netzentgelte gehören zu den Preisbestandteilen,
die die Stadtwerke nicht beeinflussen können, diese aber über den
Strompreis eintreiben und dann weiterleiten. Dennoch erfordern diese
gesetzlichen Veränderungen eine Anpassung der Tarife, über die die
Stadtwerke ihre Kundinnen und Kunden mit dem gewohnten Vorlauf dann
schriftlich informieren. Eine Angleichung der Netzentgelte erfolgt
daher frühestens mit der nächsten Tarifanpassung.
•
Gaspreis Wie im November
angekündigt senken die Stadtwerke Duisburg den Arbeitspreis in der
Erdgas-Grundversorgung zum Jahreswechsel auf 11,8 Cent (bei 7%
MwSt.). Damit liegt auch dieser unterhalb der bislang gültigen
Preisbremse in Höhe von 12 Cent. Allerdings läuft nicht nur die
Preisbremse zum Jahresende aus, auch die Absenkung der
Mehrwertsteuer von 19 auf derzeit 7 Prozent wird in den kommenden
Monaten enden. Dann wird Gas um 12 Prozentpunkte stärker besteuert.
Bereits für den Jahreswechsel am 1. Januar 2024 hat der
Gesetzgeber beschlossen, den CO2-Preis auf 45 Euro anstatt der bis
dato vorgesehenen 35 Euro pro Tonne anzuheben: Das hat direkte
Auswirkungen auf den Gaspreis für Verbraucherinnen und Verbraucher.
Auch hier treiben die Energieversorger die Steuern und Abgaben
lediglich ein und leiten sie komplett an den Staat weiter. „Mit der
Senkung der Gaspreise zum Jahreswechsel haben wir unser Versprechen
als fairer Energieversorger eingelöst. Dieser Effekt wird jedoch
durch die staatlichen Belastungen und durch die Erhöhung der
Mehrwertsteuer zunichtegemacht“, sagt Torsten Hiermann, Leiter der
Hauptabteilung Vertrieb und Markt der Stadtwerke Duisburg.
Abgesehen davon, dass Energieversorger aufgrund der kurzfristigen
Entscheidungen der Bundesregierung erneut nur wenig Zeit haben, um
die gesetzlichen Vorgaben umzusetzen und die Abrechnungssysteme
anzupassen, müssen die Stadtwerke die Mehrkosten bis zu den
Preisanpassungen selbst tragen. „Selbstverständlich informieren wir
auch hier unsere Kundinnen und Kunden wie gewohnt mit einem Vorlauf
von sechs Wochen, bevor eine Preisänderung wirksam wird. Für uns
selbst bedeutet das aber, dass wir bis dahin die Mehrkosten selbst
tragen müssen. Das ist für uns eine wirtschaftliche Belastung, da es
sich bei den gesetzlichen Veränderungen und hochgerechnet auf die
Gesamtzahl unserer Kundinnen und Kunden um Beträge in Millionenhöhe
handelt“, sagt Torsten Hiermann.
•
Fernwärme Auch die Fernwärme
Duisburg muss mit dem Wegfall der Energiepreisbremsen allen
Verbraucherinnen und Verbrauchern ab dem kommenden Jahr die Preise
in voller Höhe berechnen. Ab dem 1. Januar 2024 beträgt der
Arbeitspreis für eine Kilowattstunde (kWh) dann 17,66 Cent. Bislang
hatte die Wärmepreisbremse den Arbeitspreis für 80 Prozent des
Verbrauchs auf 9,5 Cent gedeckelt.
Der Arbeitspreis
für Fernwärme berechnet sich durch eine feste und vertraglich
verankerte Preisgleitklausel. Die Anpassungen erfolgen turnusmäßig
zweimal im Jahr, im Versorgungsgebiet Mitte-Süd-West und Hamborn zum
Januar und zum Juli. Die Formel zur Berechnung umfasst Indizes und
Börsenpreise der vergangenen 24 Monate. Dies gewährleistet, dass
starke Preisschwankungen abgedämpft und über einen längeren Zeitraum
gemittelt werden. Aufgrund der Nachlaufphase der hohen Gaspreise
während der Energiekrise erhöht sich der bisherige Arbeitspreis für
das erste Halbjahr 2024 um rund einen Cent von 16,78 auf 17,66 Cent
pro Kilowattstunde.
„Wer Fernwärme nutzt, hat die
hohen Energiepreise bisher kaum gespürt. Durch die nachlaufenden
Preiseffekte hätte die staatliche Preisbremse gerade jetzt in diesem
Winter ihre Wirkung gezeigt. Das hat der Gesetzgeber leider
gestoppt. Wir können das in keiner Weise auffangen, zumal der
Fernwärmepreis nach einer vertraglich festgelegten Formel berechnet
wird. Die Prognosen zeigen aber, dass die Fernwärmepreise ab Ende
2024 wieder deutlich und auch langfristig sinken werden“, erklärt
Matthias Lötting, Geschäftsführer der Fernwärme Duisburg GmbH.
Aufgrund der Streichung der Preisbremse muss die Fernwärme Duisburg
die Abschlagszahlungen entsprechend anpassen. Alle Kundinnen und
Kunden werden darüber schriftlich informiert, in der Regel erfolgt
dies im ersten Quartal mit der Jahresabrechnung. Die Fernwärme
Duisburg steht dazu auch im Austausch mit Großkunden und den
Wohnungsgesellschaften, die die Heizkosten über die
Nebenkostenabrechnung an die Mieterinnen und Mieter weitergeben und
dementsprechend der zuständige Ansprechpartner sind.
„Wir sind im Zuge der Jahresabrechnungen insbesondere bei den
Eigenheimbesitzern und Selbstnutzern auf Anfragen zu
Abschlagsanpassungen vorbereitet, die aufgrund des Wegfalls der
Preisbremsen entstehen. Sollten die Mehrkosten im Einzelfall
finanzielle Probleme bereiten, werden wir auf Nachfrage gemeinsam
mit unseren Kundinnen und Kunden individuelle Lösungen suchen“, sagt
Matthias Lötting.
Die monatlichen Gesamtkosten für ein
beispielhaftes Einfamilienhaus mit einem Wärmeanschlusswert von 10
Kilowatt und einem Jahreswärmeverbrauch von 16.000 Kilowattstunden
betragen durch den Entfall der Preisbremse ab Januar 2024
rund 273 Euro im Monat. Durch die staatliche Deckelung
lagen die beispielhaften Kosten bisher bei rund 183 Euro.
Bei den Kostenangaben für die Fernwärme handelt es sich generell um
eine Vollkostenbetrachtung: Das bedeutet, dass im Vergleich zu Öl,
Gas oder einer Wärmepumpe bei Kundinnen und Kunden nur geringe
zusätzlichen Kosten für die Wartung, die Instandhaltung und den
Neukauf oder Tausch einer Heizungsanlage anfallen. Die
genannten Fernwärme-Preise gelten für das Gebiet Duisburg
Mitte-Süd-West und Hamborn. Der Arbeitspreis für Walsum und Homberg
liegt aktuell bei 9,58 Cent/kWh und wird turnusmäßig zum 1. April
2024 angepasst.
•
Förderprogramme Auch zahlreiche
Förderprogramme, zu denen die Energieexperten der Stadtwerke
Duisburg Kundinnen und Kunden beraten, sind vom Sparpaket, das die
Bundesregierung beschlossen hat, in unterschiedlichen Formen
betroffen. Dies reicht von Antrags- und Zusagestopps über die
Reduzierung von Förderquoten bis zur kompletten Streichung in den
Bereichen Elektromobilität, Wärmeversorgung, Photovoltaik oder
Energieeffizienz. Zu den konkreten Auswirkungen werden die
Stadtwerke Anfang 2024 gesondert informieren, wenn die Details
rechtssicher durch die Bundesregierung veröffentlicht worden sind.
Neue Tarife: Tickets aus diesem Jahr noch bis Ende März 2024
gültig Ab dem 1. Januar 2024 gibt es neue Tarife im
Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR). Zuvor gekaufte Tickets sind noch
bis zum 31. März 2024 gültig.
•
Folgende Möglichkeiten ergeben sich bei
Einzel-, 4er-, Gruppen- und 24-/48-Stunden-Tickets, die zwischen dem
1. Januar und 31. Dezember 2023 gekauft wurden: Abfahren: Bis zum
31. März 2024 können Fahrgäste noch mit den alten Tickets fahren.
•
Tauschen: Fahrgäste können die alten
Tickets bis zum 31. Dezember 2026 gegen neue Fahrscheine umtauschen.
Sie zahlen dafür lediglich den Differenzbetrag zum dann gültigen
Fahrpreis. Fahrgäste können die Tickets im Kundencenter der DVG am
Hauptbahnhof (Harry-Epstein-Platz) umtauschen. Fahrgäste, die nach
dem 31. März 2024 noch mit einem alten Ticket in Bussen und Bahnen
unterwegs sind, müssen ein erhöhtes Beförderungsentgelt (EBE) in
Höhe von 60 Euro bezahlen. Weitere Informationen und die neuen
Tarife gibt es auf der DVG-Internetseite unter
www.dvg-duisburg.de.
Projekte gegen Einsamkeit: Landesregierung fördert die
Einsamkeitshotline „Silbertelefon“ und stellt neue Online-Plattform
vor
•
150.000 Euro für die Gewinnung und Betreuung
von Ehrenamtlichen
Einfach zum Hörer greifen und mit jemandem sprechen können: Das
ermöglicht der gemeinnützige Verein Silbernetz bundesweit mit dem
Silbertelefon. Hier können ältere Menschen anoynm und kostenlos
anrufen, wenn sie sich einsam fühlen. Arbeit, Gesundheit und
Soziales Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen Einfach zum Hörer greifen
und mit jemandem sprechen können: Das ermöglicht der gemeinnützige
Verein Silbernetz bundesweit mit dem Silbertelefon. Hier können
ältere Menschen anoynm und kostenlos anrufen, wenn sie sich einsam
fühlen.
Die Landesregierung wird dieses Angebot nun fördern: Der Verein
erhält für die Gewinnung und Betreuung von Ehrenamtlichen, die am
anderen Ende der Leitung des Silbertelefons sitzen, in
Nordrhein-Westfalen im Zeitraum von 2024 bis 2026 insgesamt 150.000
Euro aus dem Landesförderplan Alter und Pflege (LFP). Sie beraten in
den Gesprächen auch dazu, wie Einsamkeit und Isolation überwunden
werden können und welche regionalen Angebote es hierzu gibt.
„Einsamkeit und soziale Isolation treffen ältere Menschen in
besonderer Weise. Umbruchsituationen wie der Eintritt der
Pflegebedürftigkeit, das Versterben der Partnerin oder des Partners
führen dazu, dass häufig niemand mehr zum Reden da ist. Mit dem
Silbertelefon tritt Silbernetz Einsamkeit und sozialer Isolation
entschieden entgegen – daher freue ich mich sehr, dass wir das
Angebot fördern. Mein besonderer Dank gilt allen Menschen, die sich
hier ehrenamtlich engagieren und ein offenes Ohr für die Sorgen und
Belange der älteren Menschen am Telefon haben und ihnen helfen,
passende Angebote im Umfeld zu finden“, erklärt Sozialminister
Karl-Josef Laumann.
Neue Plattform bündelt Angebote gegen Einsamkeit In dieser Woche
ist zudem die Online-Plattform Einsamkeit NRW gestartet. Unter www.land.nrw/einsamkeit finden
Interessierte ab sofort eine Übersicht zu verschiedenen „Best
Practices“ zum Thema Einsamkeit in Nordrhein-Westfalen. Darunter
befinden sich Initiativen und Projekte sowie Angebote zum Mitmachen
und Vernetzen vor Ort. Auf der Plattform können Nutzerinnen und
Nutzer über eine Postleitzahlensuche Angebote in ihrer Nähe finden.
Lokale Projekte und Initiativen haben damit auch die Möglichkeit,
sich gegenseitig auszutauschen.
Die Übersicht wird
stetig weiterentwickelt und mit weiteren Angeboten gefüllt.
Ministerpräsident Hendrik Wüst: „Gerade jetzt in der dunklen
Jahreszeit und an den Feiertagen fühlen sich viele allein. Junge
übrigens genauso wie ältere Menschen. Mir liegt die Bekämpfung von
Einsamkeit persönlich am Herzen. Deshalb gehen wir das Thema in
unserem Land an – mit Sensibilisierung, Aufklärung und konkreten
Initiativen und Angeboten gegen Einsamkeit.
Bewährt
hat sich bereits das Silbertelefon, eine Initiative eines
gemeinnützigen Vereins, den wir als Landesregierung nun zusätzlich
fördern. Neu hinzugekommen ist unsere Online-Plattform
einsamkeit.nrw, die verschiedene Projekte gegen Einsamkeit in
Nordrhein-Westfalen vorstellt. Die Plattform ist ein weiterer
Baustein unserer kontinuierlichen Arbeit, das Thema Einsamkeit zu
enttabuisieren und Betroffenen konkrete Hilfsangebote
niedrigschwellig zur Verfügung zu stellen.“
Hintergrund
Silbernetz: Zusätzlich zu der täglich von 8 bis 22 Uhr erreichbaren
Hotline 0800 470 80 90 vermittelt Silbernetz e.V.
„Silberfreundschaften” als regelmäßige Telefonkontakte und
informiert nach Möglichkeit über Angebote der Altenhilfe in den
Ländern und Kommunen. Aktuell sind bundesweit rund 250 aktive
Ehrenamtliche sowie rund 200 aktive Silbernetzfreundschaften in das
Angebot eingebunden. Silbernetz e.V. wurde 2018 gegründet.
Hintergrund Online-Plattform Einsamkeit.NRW Unter www.land.nrw/einsamkeit werden
Projekte und Initiativen gesammelt. Betroffene können hier Angebote
in ihrer Nähe finden. Die Plattform wird konitnuierlich weiter
ausgebaut.
Bezirksbibliothek Buchholz: „Resonanzen - Die Kunst berührt
wie nichts anderes“ Die Bezirksbibliothek Buchholz,
Sittardsberger Allee 14, lädt vom Samstag, 6. Januar, bis Samstag,
27. Januar 2024, zur Ausstellung "Resonanzen – Die Kunst berührt wie
nichts anderes" von Volker Pehl und Johanna Pullen ein. Die
Ausstellung kann während der Öffnungszeiten besichtigt werden.
Volker Pehl, 1967 in Duisburg geboren, entfaltet sein künstlerisches
Talent bereits seit seiner Kindheit. Inspiriert durch seine frühe
Liebe zu ComicHelden, lässt er heute seine Kreativität mit
experimentellen Materialien und Techniken wieder aufleben.
„Resonanzen“ symbolisiert für ihn den Austausch von Ideen und
Perspektiven, der beide Seiten bereichert. Johanna Pullen, 1946 in
Duisburg geboren, begann ihre Reise in die Welt der Fotografie im
Alter von 65 Jahren. Heute konzentriert sie sich auf Makro- und
experimentelle Fotografie, wobei ihre Motivation von Kreativität und
Lebensfreude geprägt ist. „Resonanz" bedeutet für sie eine lebendige
Begegnung, bei der im Dialog gemeinsame Schwingungen entdeckt
werden.
Die Vernissage findet am 6. Januar 2024 um 10
Uhr statt, bei der die Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit
haben, direkt mit den Künstlern in Kontakt zu treten. Der Eintritt
ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Für Fragen steht
das Team der Buchholzer Bibliothek vor Ort oder telefonisch unter
0203 283-7284 gerne zur Verfügung. Die Bezirksbibliothek ist
dienstags bis donnerstags von 10.30 bis 13 Uhr und von 14 bis 18.30
Uhr sowie samstags von 10 bis 13 Uhr geöffnet.
Glückauf-Halle in Homberg: Polit-Thriller „Aus dem Nichts“
Der Polit-Thriller „Aus dem Nichts“ wird am Dienstag,
9. Januar 2024, um 20 Uhr in der Glückauf-Halle Homberg,
Dr.-Kolb-Str. 2, in Duisburg-Hochheide aufgeführt. Der Thriller nach
dem gleichnamigen Film von Fatih Akin wurde von Miraz Bezar für die
Bühne bearbeitet. In der Rolle der Katja steht Anna Schäfer auf der
Bühne, zusammen mit Mathias Kopetzki, Christian Meyer, Martin
Molitor, Carolin Fink, Constanze Aimée Feulner und Philip Wilhelmi.
Die Ausstattung stammt von Monika Maria Cleres. Die Geschichte ist
ein emotionales Drama über Verlust und Trauer, das noch lange
beschäftigt: An einem Nachmittag bringt Katja ihren kleinen Sohn
Rocco ins Büro ihres deutsch-kurdischen Mannes Nuri. Als sie am
Abend zurückkehrt, sind beide tot. Eine vor dem Büro deponierte
Nagelbombe hat alles zerfetzt. Mit der Ermordung ihres Mannes Nuri
und ihres kleinen Sohnes Rocco bricht Katjas Welt schlagartig
zusammen. Besonders verheerend für sie ist, dass Polizei, Ermittler
und Öffentlichkeit, selbst Nachbarn, Freunde und Verwandte an Nuris
Mit- oder Teilschuld an dem Anschlag glauben. Es scheint plausibel,
dass der Deutsch-Kurde wegen mutmaßlicher krimineller Kontakte
ermordet wurde.
Einen rechtsextremen Hintergrund des
Verbrechens hält niemand für denkbar. Schnell wird das Opfer als
Täter abgestempelt. Und noch vor Gericht, als das schuldige
Neonazi-Ehepaar auf der Anklagebank sitzt, findet Katja kein Gehör.
2017 schuf der renommierte Filmemacher Fatih Akin mit „Aus dem
Nichts“ einen verstörenden Film über die rechtsextremistischen
NSU-Morde in Deutschland aus Sicht der Opfer. Die Parallelen zu der
Mordserie von Uwe Mundlos, Uwe Bönhardt und Beate Zschäpe sowie zum
anschließenden NSU-Prozess liegen auf der Hand.
Die rechtsradikalen Terroristen ermordeten mutmaßlich zehn
Menschen und verübten Raubüberfälle und drei Sprengstoffanschläge.
Die Polizei tappte jahrelang im Dunkeln und suchte im Umkreis der
sowieso schon traumatisierten Opfer nach den Tätern, oder – noch
schlimmer – machte die Opfer zu Tätern. Niemand vermutete die Täter
im rechten Milieu. Für die Recherche zu seinem hochaktuellen
Filmdrehbuch besuchte Fatih Akin drei Gerichtsverhandlungen des
NSU-Prozesses.
Anlässlich der Premiere seines Films in Cannes sagte er: „Der
Skandal bestand nicht darin, dass deutsche Neonazis zehn Menschen
getötet hatten. Der eigentliche Skandal bestand darin, dass die
deutsche Polizei, die Gesellschaft und die Medien alle überzeugt
waren, dass die Täter Türken oder Kurden sein müssten, dass
irgendeine Mafia dahintersteckte.“
Diese Frustration war
für ihn eine Initialzündung, das Drehbuch zu „Aus dem Nichts“ zu
schreiben. Wenn der NSU-Prozess und viele weitere rechtsextreme
Anschläge eines gezeigt haben, dann dies: Das Problem des
Rechtsradikalismus hat sich in die deutsche Gesellschaft
„hineingefressen“. Rechtsstaat und Gesellschaft fällt es schwer,
dieser Form des Extremismus zu begegnen. Fatih Akins Film erhielt
den Golden Globe und den Critics‘ Choice Award als bester
nicht-englischsprachiger Film. Die Bühnenfassung von „Aus dem
Nichts“ wurde 2020 mit dem 1. INTHEGA-Preis ausgezeichnet.
Eintrittskarten sind für 16 bis 25 Euro zuzüglich der
Vorverkaufsgebühr im Bürgerservice Homberg, Bismarckplatz 1, 47198
Duisburg ab Dienstag, 2. Januar 2024, zu erwerben. Auch an der
Abendkasse sind noch Tickets für den Preis von 19 bis 29 Euro
erhältlich. Reservierungen für die Abendkasse sind auch telefonisch
unter (02066) 21-8832 möglich.
Pfarrer Blank am Freitag in der Duisburger
Kircheneintrittsstelle Immer freitags können Unsichere,
Kirchennahe oder solche, die es werden möchten, in der
Eintrittsstelle in der Salvatorkirche mit Pfarrerinnen, Pfarrern und
Prädikanten ins Gespräch kommen und über die Kirchenaufnahme reden.
Motive für den Kircheneintritt gibt es viele: Die Suche
nach Gemeinschaft, Ordnung ins Leben bringen oder der Wunsch,
Taufen, Hochzeiten, Bestattungen kirchlich zu gestalten.
Aufnahmegespräche führt das Präsenzteam in der Eintrittsstelle an
der Salvatorkirche immer freitags von 14 bis 17 Uhr. Am Freitag, 29.
Dezember 2023 heißt Pfarrer Stephan Blank Menschen in der Südkapelle
des Gotteshauses neben dem Rathaus herzlich willkommen. Infos zur
Citykirche gibt es unter www.salvatorkirche.de.
Importpreise im November 2023: -9,0 % gegenüber November
2022 Importpreise, November 2023 -9,0 % zum
Vorjahresmonat -0,1 % zum Vormonat Exportpreise, November 2023
-2,2 % zum Vorjahresmonat -0,2 % zum Vormonat
Die
Importpreise waren im November 2023 um 9,0 % niedriger als im
November 2022. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, hatte die
Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat im Oktober 2023 bei
-13,0 % und im September 2023 bei -14,3 % gelegen.
Ausschlaggebend für die starken Rückgänge ist weiterhin vor allem
ein Basiseffekt durch die hohen Preissteigerungen im Vorjahr.
Gegenüber dem Vormonat Oktober 2023 fielen die Importpreise im
November 2023 geringfügig um 0,1 %.
Wie beeinträchtigt Long Covid Arbeitnehmer:innen?
CORONAFOLGEN "Menschen, die an Long
Covid erkrankt sind, spüren die negativen Auswirkungen der
Symptome oftmals in ihrem Arbeitsalltag", schreibt das Institut
der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Wie diese genau aussehen,
hat das IW im Rahmen des Projekts REHADAT im Herbst 2022 versucht
herauszufinden. Dafür wurden fast 1.500 Erwerbstätige mit Long Covid
befragt. Demnach haben Beschäftige mit Long Covid fast immer Probleme mit
ihrer Konzentrations- (81 Prozent) und Leistungsfähigkeit (75
Prozent). Weit verbreitet sind auch Einschränkungen der Arbeitsdauer
(65 Prozent) und Schwierigkeiten mit komplexen Aufgaben (63
Prozent).
"Zum Zeitpunkt der Befragung waren 55 Prozent der Teilnehmer – teils
erneut – krankgeschrieben, knapp ein Drittel arbeitete nach
Arbeitsunfähigkeit wieder." Das IW hält es für wichtig, betroffene
Arbeitnehmer mit passenden Angeboten zu unterstützen. Dabei helfen
kann beispielsweise das betriebliche Eingliederungsmanagement. "Im
Zuge dessen können Arbeitgeber und -nehmer zum Beispiel eine
stufenweise Wiedereingliederung, [....], vereinbaren." Außerdem
"sollten Unternehmen die Arbeit gemeinsam mit den Rückkehrern an
deren jeweilige Bedürfnisse anpassen". Mathias Brandt
Wie entwickelt sich die Corona-Situation in Deutschland?
Kürzlich hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach
(SPD) vor Corona gewarnt
und unter anderem das Tragen von Masken in Bus und Bahn empfohlen.
Während darüber diskutiert wird, ob das Panikmache ist oder nicht,
türmt sich eine Coronawelle über Deutschland auf. Dem Robert
Koch-Institut wurden seit dem Beginn der Grippesaison (40.
Kalenderwoche) mehr als 226.000 labordiagnostisch bestätigten
SARS-CoV-2-Fälle (Stand: 50. Kalenderwoche) gemeldet. Angesichts der
Tatsache, dass aktuell deutlich weniger PCR-Tests als auf dem
Höhepunkt der Pandemie durchgeführt werden, dürfte die Dunkelziffer
deutlich höher liegen. In der Folge steigt in den Krankenhäusern der
Corona-Druck. Über 72.000 Menschen wurden in den letzten zehn Wochen
aufgrund von COVID-19 eingeliefert.
Die Zahl der Intensivpatienten liegt seit Anfang Dezember wieder bei
über 1.000 Patient:innen. Neben SARS-CoV-2 sind es derzeit vor allem
für die Jahreszeit typischen Erkältungen durch
Rhinovirusinfektionen, die für eine hohe Verbreitung
von Atemwegserkrankungen sorgen. Zusätzlich nehmen die
Infektionen mit Respiratorische Synzytial-Virus-Infektionen zu. Und
auch die Influenza-Aktivität hat in der 49. Kalenderwoche
zugenommen. Mathias Brandt
Wie verbreitet sind Grippeimpfungen in Europa?
In Deutschland sind laut Eurostat vergleichsweise wenig ältere
Menschen gegen Grippe geimpft.
Während in Ländern wie Dänemark, den Niederlanden oder Spanien über
zwei Drittel der Bevölkerung ab 65 Jahren gegen Influenza
immunisiert werden, sind es in Deutschland rund 43 Prozent. Damit
ist die Bundesrepublik im Westen praktisch das Schlusslicht. Indes
sind ältere Menschen in Osteruropa noch deutlich seltener gegen die
Infektionskrankheit geschützt, wie die Beispiele Ungarn und Polen
verdeutlichen.
Im laufenden Jahr ist das Grippegeschehen
noch überschaubar. Bis einschließlich der 47. Kalenderwoche wurden
dem Robert Koch-Institut (RKI) etwas mehr als 2.000 bestätigte
Influenzafälle gemeldet. 2022 waren es zur selben Zeit bereits rund
28.000 Fälle. Das die
Zahl der Atemwegserkrankungen mit zuletzt 7,4 Millionen akuten
Fällen dennoch hoch ist, ergibt sich aus der relativ großen Zahl
von COVID-19-Erkrankungen und
den für die Jahreszeit typischen Erkältungen durch
Rhinovirusinfektion.
Eine Grippesaison geht
immer von der 40. Kalenderwoche des einen Jahres bis zur 20.
Kalenderwoche des Folgejahres. In diesem Zeitraum wurden dem Robert
Koch-Institut (RKI) 2022/2023 rund 292.000 Influenzafälle gemeldet.
Damit war die vergangene Grippesaison die erste mit hohen Fallzahlen
seit Corona. Die vom RKI erfassten Fallzahlen beinhalten nur die
laborbestätigten Fälle und Todesfälle, die dem Institut über ein
Netz von Sentinelpraxen gemeldet werden. Tatsächlich liegt die
Fallzahl deutlich höher.
Wie impfskeptisch ist Europa? Prozent der
für den Statista
Consumer Survey in Polen befragten Menschen sagen, dass sie
wenig Vertrauen in die Sicherheit von Impfungen haben. Damit ist die
Skepsis gegenüber Vakzinen bei unserem östlichen Nachbarn besonders
ausgeprägt. Dass solche Einstellung auch praktische Auswirkungen
haben können deutet die in Polen besonders niedrige Grippeimpfquote von
älteren Menschen an - wobei die Daten nicht zeigen, ob es hier
wirklich einen Kausalzusammenhang gibt. Das Misstrauen in die
Sicherheit von Immunisierungen auch im übrigen Europa weit
verbreitet ist, zeigt der Blick auf die Statista-Grafik.
So liegt der Anteil derjenigen, die an der Sicherheit von Impfungen
zweifeln in Deutschland bei 22 Prozent. In Österreich und Frankreich
sind es sogar jeweils etwa ein Viertel der Befragten. Ausgeprägter
ist das Vertrauen auf die Sicherheit von Impfstoffen dagegen in
Spanien und dem Vereinigten Königreich. In Deutschland wird die die
Sicherheit von Impfstoffen auch nach der Zulassung überwacht. "Der
Verdacht einer 'über das übliche Maß einer Impfreaktion
hinausgehenden gesundheitlichen Schädigung' ist namentlich
meldepflichtig", heißt es auf einer Seite des Robert
Koch-Instituts, die sich mit der Sicherheit von Impfungen
beschäftigt. Weiterer Informationen zum Thema Impfstoffe und
Nebenwirkungen liefert das Paul-Ehrlich-Institut.
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