Ordnungsamt, Polizei und weitere
Netzwerkpartner kontrollierten Gewerbebetriebe
Mitarbeitende des Bürger- und Ordnungsamtes der Stadt Duisburg, der
Polizei und weiterer Netzwerkpartner kontrollierten am vergangenen
Donnerstag, 21. März, in einem behördenübergreifenden
Schwerpunkteinsatz zahlreiche Gewerbeobjekte in Duisburg-Mitte und
im Duisburger Westen.
„Gemeinsam mit unseren
Netzwerkpartnern gehen wir mit einer NullToleranz-Strategie
verstärkt gegen kriminelle Machenschaften vor. Wir werden die
Zusammenarbeit weiter intensivieren, um ordnungs- und
gewerberechtliche Verstöße im Stadtgebiet konsequent zu ahnden“, so
Oberbürgermeister Sören Link.
Bei der Kontrolle einer
Mehrfachspielhalle wurde ein Geldspielgerät ohne die nach den
Vorgaben der Spieleverordnung erforderliche Prüfplakette
festgestellt. Das Bespielen dieses Gerätes wurde noch während der
Kontrolle untersagt. Weiterhin war nur eine verantwortliche Person
vor Ort, obwohl für jeden einzelnen Betriebsteil eine Aufsicht
anwesend sein müsste. Die Einsatzkräfte schlossen die Spielhalle
daher vorerst. Der Betreiber hat mit der Einleitung eines
Ordnungswidrigkeitenverfahrens sowie mit der Überprüfung seiner
gewerberechtlichen Zuverlässigkeit zu rechnen.
Bei der
Kontrolle eines Lebensmittelgeschäfts entdeckten die Einsatzkräfte
ein vollständig eingerichtetes Friseurstudio. In diesem Fall wurde
die erforderliche Meisterpflicht missachtet. Der Betreiber hat mit
einem hohen Bußgeld und der Einleitung eines
Handwerksuntersagungsverfahren zu rechnen. Auch eine anschließend
kontrollierte Bäckerei wurde vom Betreiber ohne den erforderlichen
Meisterbrief betrieben. Gegen den Betreiber werden ebenfalls
entsprechende Verfahren eingeleitet.
Insgesamt wurden
durch das Bürger- und Ordnungsamt vier Verstöße gegen das
Nichtraucherschutzgesetz, drei Verstöße gegen den Datenschutz, ein
Verstoß gegen die Spielverordnung, drei Verstöße gegen den
Glücksspielstaatsvertrag, sechs Verstöße gegen
jugendschutzrechtliche Kennzeichnungspflichten, drei
lebensmittelrechtliche Verstöße, ein Verstoß gegen die
Gewerbeordnung, zwei Verstöße gegen die Preisangabenverordnung, drei
baurechtliche Verstöße sowie zwei Pfandverstöße festgestellt.
Darüber hinaus sind noch fünf abgelaufene Feuerlöscher in
den kontrollierten Gewerbebetrieben aufgefallen. Die Polizei stellte
vier Säcke mit gefälschter Markenkleidung sicher und leitete eine
Strafanzeige wegen des Verstoßes gegen das Markengesetz ein.
„Die von Oberbürgermeister Sören Link initiierte personelle
Verstärkung des Bürger- und Ordnungsamtes ermöglicht uns, die
gemeinsamen Kontrollen mit der Polizei und den weiteren
Netzwerkpartnern deutlich auszubauen und so den Kontrolldruck zu
erhöhen“, betont Frank van Staa, Leiter des Bürger- und
Ordnungsamtes.
Neue Schule, neues Ticket: DVG
startet Frühbucheraktion für das Deutschlandticket Schule
Für viele Kinder steht im Sommer der Wechsel
auf eine weiterführende Schule an. Die Duisburger
Verkehrsgesellschaft AG (DVG) startet daher ihre Deutschlandticket
Schule-Frühbucheraktion. Die DVG empfiehlt allen Eltern, sich
möglichst früh um das Ticket für ihre Kinder zu kümmern. Dadurch
können sie Wartezeiten im Kundencenter umgehen.
Eltern
können das Deutschlandticket Schule für ihre Kinder über die
DVG-Internetseite oder per E-Mail bequem von zuhause aus beantragen.
Wer das Ticket dennoch im DVG-Kundencenter kaufen möchte, kann sich
vorher einen Termin online buchen, um Wartezeiten im Kundencenter zu
vermeiden. Wer online einen Termin buchen möchte, kann dies über die
DVG-Internetseite unter
www.dvg-duisburg.de/terminbuchung machen.
Mit dem
Deutschlandticket Schule können Schülerinnen und Schüler das ganze
Jahr über in Deutschland mit Bussen und Bahnen des öffentlichen
Nahverkehrs sowie mit der Regionalbahn, dem Regionalexpress und der
S-Bahn fahren. Das Ticket kostet 29 Euro pro Monat. Die DVG hat
allen Duisburger Grundschulen Informationsmaterial rund um das Thema
Mobilität in Bus und Bahn zur Verfügung gestellt.
Weitere
Informationen zum Ticket und zum Portal gibt es auf der
Internetseite der DVG unter
www.dvg-duisburg.de/deutschlandticket-schule.
Osteraktion im Kundencenter Zu Ostern hat sich die DVG eine
besondere Aktion für ihre Fahrgäste einfallen lassen. Wer am
Mittwoch, 27. März, zwischen 8 und 16 Uhr in das DVG-Kundencenter
kommt, kann am Glücksrad drehen und tolle Gewinne vom Osterhasen
höchstpersönlich entgegennehmen. Von MSV-Tickets über Shaker bis hin
zu DVG-Tassen ist einiges dabei. Verkehrsinformationen zu Bus
und Bahn gibt es im Internet unter
www.dvg-duisburg.de, bei
der Service-Hotline unter der Rufnummer 0203 60 44 555 und in der
myDVG Bus&Bahn-App.
Meldepflicht: Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber
mit mindestens 20 Mitarbeitern sind verpflichtet, schwerbehinderte
Menschen zu beschäftigen
Arbeitgeberinnen
und Arbeitgeber mit durchschnittlich mindestens 20 Arbeitsplätzen
sind gesetzlich verpflichtet, auf mindestens fünf Prozent der
Arbeitsplätze schwerbehinderte Menschen zu beschäftigen. Diese
Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber haben der Agentur für Arbeit bis
spätestens 31. März 2024 ihre Beschäftigungsdaten anzuzeigen. Diese
Frist kann nicht verlängert werden.
Am schnellsten und
einfachsten geht es elektronisch. Kostenlose Software zur Meldung
von Beschäftigten Um die Anzeige zu erstellen, können Unternehmen
sowie Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber die kostenfreie Software
IW-Elan nutzen. Diese steht auf der Homepage
www.iw-elan.de unter der Rubrik
„Software“ zur Verfügung oder kann als CD-ROM unter der Rubrik
„Service“ bestellt werden. Seit dem Anzeigejahr 2021 ist die
elektronische Anzeige mit IW-Elan noch einfacher: Es ist keine
Unterschrift und kein postalischer Versand der Anzeige mehr
erforderlich.
Kommen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber
ihrer Beschäftigungspflicht nicht nach, ist eine sogenannte
Ausgleichsabgabe zu zahlen, die auf Grundlage der
jahresdurchschnittlichen Beschäftigungsquote ermittelt wird. Ob eine
Ausgleichsabgabe an das örtliche Integrationsamt gezahlt werden
muss, kann ebenso über die Software berechnet werden. Weitere
Informationen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, die der
Beschäftigungspflicht von schwerbehinderten Menschen nicht
nachkommen, müssen eine Ausgleichsabgabe zahlen, die nicht pauschal,
sondern gestaffelt erhoben wird.
Beschäftigungsquote für
Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber Höhe der Abgabe je Monat und
unbesetztem Arbeitsplatz 3 Prozent bis unter 5 Prozent 140,- Euro 2
Prozent bis unter 3 Prozent 245,- Euro unter 2 Prozent 360,- Euro
Regelungen für kleinere Betriebe Unternehmen mit
weniger als 40 Arbeitsplätzen müssen einen schwerbehinderten
Menschen beschäftigen. Sie zahlen je Monat 140 Euro, wenn sie diesen
Pflichtplatz nicht besetzen. Unternehmen mit weniger als 60
Arbeitsplätzen im Jahresdurchschnitt müssen zwei Pflichtplätze
besetzen. Sie zahlen 140 Euro, wenn sie weniger als diese beiden
Pflichtplätze besetzen, und 245 Euro, wenn weniger als ein
Pflichtplatz besetzt ist.
Die Mittel der
Ausgleichsabgabe werden zur Förderung der Teilhabe von
schwerbehinderten Menschen verwendet. Darunter zählt etwa die
Einrichtung eines Arbeitsplatzes oder die Förderung eines
schwerbehinderten Menschen mit einem Eingliederungszuschuss.
Ausblick Mit dem Gesetz zum inklusiven Arbeitsmarkt wurde seit dem
01.01.2024 die Ausgleichsabgabe durch die Einführung einer neuen
Staffel erhöht. Sie betrifft diejenigen Arbeitgeberinnen und
Arbeitgeber, die keine schwerbehinderten Arbeitnehmerinnen oder
Arbeitnehmer beschäftigen und kann je nach Betriebsgröße monatlich
bis zu 720 Euro betragen.
Da die Abrechnung immer im
Folgejahr erfolgt, kommt der neue Staffelbetrag ab 2025 finanziell
zum Tragen. Kontakt und Information Fragen zur Ausgleichsabgabe
können Arbeitgebende per E-Mail an diese Adresse senden:
Essen.061-OS@arbeitsagentur.de.
DFG fördert Studie zur Internetsucht an der Uni
Duisburg-Essen mit fünf Millionen Euro Was macht
internetsüchtig und wie lässt sich dieses Suchtverhalten ändern?
Diesen Fragen geht eine transregionale Forschungsgruppe unter
Leitung von Prof. Matthias Brand von der Fakultät für Informatik und
der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen nach. Die
Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert das Projekt in den kommenden
drei Jahren mit rund fünf Millionen Euro.
Was der
Online-Sucht zugrunde liegt, erforscht das Expertenteam bereits seit
drei Jahren mit Unterstützung der DFG, jetzt wird die Gruppe
erweitert und die Fragestellung auf psychologische und
neurobiologische Mechanismen konzentriert. Dafür befragen die
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erneut rund die Hälfte der
über 1.100 Personen mit sowohl unproblematischem als auch riskantem
und pathologischem Verhalten. Sie haben sich bereits in der ersten
Förderperiode an Fragebögen, Interviews, experimentellen Paradigmen
sowie Hirnscans beteiligt. Die Forschenden wollen so einen mehrere
Jahre umfassenden Verlauf darstellen, der die verschiedenen Stadien
des Suchtprozesses aufzeigt. idr
Geänderte Öffnungszeit der Agentur für
Arbeit am Gründonnerstag Am Donnerstag, 28. März 2024
(Gründonnerstag), ist das Gebäude der Agentur für Arbeit Duisburg an
der Wintgensstrasse 29-33 ab 15:30 Uhr geschlossen. Das
Servicecenter der Agentur für Arbeit ist wie gewohnt unter der
kostenlosen Servicenummer 0800 4 555500 in der Zeit von 08:00 bis
18:00 Uhr erreichbar. Kundinnen und Kunden der
Arbeitsagentur Duisburg stehen darüber hinaus unsere eServices unter
www.arbeitsagentur.de/eServices zur Verfügung.
Bilanz der 45. Duisburger Akzente 2024 „Familienbande“
In seiner 45. Auflage stand die Familie im Mittelpunkt des
Duisburger Kulturfestivals. Unter dem Thema „Familienbande“
präsentierten die Akzente über 90 Veranstaltungen innerhalb von drei
Wochen und bewiesen erneut, wie abwechslungsreich und spannend
Kultur sein kann. „Bei meinen ersten Akzenten als Duisburger
Kulturdezernentin war ich überwältigt von der Vielseitigkeit des
Programms. Besonders begeistert hat mich der Tanzmarathon auf dem
Dellplatz, wo das Motto der Akzente von zahlreichen Familien
großartig umgesetzt wurde“, so Kulturdezernentin Linda Wagner.
Schauspiel-Intendant Michael Steindl blickt sehr zufrieden
auf das diesjährige Theatertreffen der Duisburger Akzente zurück:
„Familie ist ein Thema, das alle angeht. Und es ist gelungen, es in
vielen Facetten mit herausragenden und vom Publikum gefeierten
Gastspielen aus Hamburg, Dresden und Berlin, aber auch mit zwei
außergewöhnlichen Eigenproduktionen zu bespielen.“
Schon
in der Eröffnungsinszenierung „Intervention!“ des Thalia Theaters
Hamburg begeisterte Iffland-Ring-Träger Jens Harzer als Markus das
Duisburger Publikum. „Besser und witziger hätte der Auftakt der
Akzente mit dem Motto ‚Familienbande‘ nicht sein können“, urteilte
die Presse und war auch voll des Lobes über die Gastspiele des
Staatsschauspiel Dresden mit Heinrich von Kleist „Die Familie
Schroffenstein“ („Eine wahre Sensation ist die Bühne.“) und der
Volksbühne Berlin mit „Sistas!“von Golda Barton nach Anton
Tschechows „Drei Schwestern“ („Riesenapplaus für das Berliner
Gastspiel, das die Familienbande-Akzente bereichert hat.“).
Auch die beiden Premieren der Schauspiel
Duisburg-Eigenproduktionen im Rahmen des Festivals – „Girls & Boys“
von Dennis Kelly und „Keimzellen“ von Rébecca Déraspe – stießen auf
überregionale Beachtung. Insgesamt kamen knapp 3.500 Zuschauerinnen
und Zuschauer zum Theatertreffen und so freut sich
Schauspiel-Intendant Michael Steindl bereits auf die nächste Ausgabe
2025. Weitere Höhepunkte bildeten das Literatur- und Musikprogramm.
„Der WDR Bigband mit der Jazzpreisträgerin Caris Hermes
im nahezu ausverkauften Theater am Marientor zuzuhören, war ein
absoluter Genuss“, berichtet Petra Schröder, Geschäftsleiterin der
Kulturbetriebe. „Zudem hat mich auch der Zuschauerzuspruch an den
Projekten der freien Kunst- und Kulturszene beeindruckt. Sowohl
beispielsweise die erste Ausstellungseröffnung einer Duisburger
Künstlerin in der Cubus Kunsthalle als auch die Premiere des Kaiser
Antonino Dance Ensembles im DKM waren bis auf den letzten Platz
belegt – ein klares Signal, dass die Akzente als
spartenübergreifendes Festival wahr- und angenommen werden.
Lediglich die World Press Photo Ausstellung „Ties that Bind“
blieb ein wenig hinter den Zuschauererwartungen zurück. „Allerdings
waren alle Besucher der Ausstellung durchweg begeistert, da sie auf
wunderbare Weise die Vielschichtigkeit von Familie zeigte“,
resümiert Clemens Richert, Festivalkoordinator der Duisburger
Akzente.
„Unser Dank gilt allen Programmverantwortlichen
und insbesondere unseren Partnern, dem Land NRW und der Sparkasse
Duisburg. Ohne sie wäre ein so reichhaltiges Programm nicht
möglich“, so Linda Wagner, die – unter dem Motto: „Nach dem Spiel
ist vor dem Spiel“ – auch einen Blick in die Zukunft wirft: „Die 46.
Duisburger Akzente 2025 werden unter dem Thema ‚Sein und Schein‘,
voraussichtlich vom 14. März bis 6. April 2025 stattfinden.“
Vor 10 Jahren in der BZ: Fassade des Stadtfensters nimmt Konturen an
Es geht endlich voran beim Einbau der Fassade
- haje
Kontraste Freizeit-Projekt für Jugendliche - im April 2024
in Duisburg-Ruhrort.
Ihr habt Lust Kostüme zu entwerfen und auf der Bühne zu stehen? Das
Thema ist „Kontraste“. Was fällt euch dazu ein? Seid dabei, wir
freuen uns auf euch! Unsere Idee: Wo gibt es Kontraste in
unserem Leben? Habe ich mit Benachteiligung und Ausgrenzung zu tun?
Bin ich in einer Gruppe stärker, wenn ich unsichtbar bin? Will ich
um jeden Preis dazugehören? Oder wie zeige ich, wer ich wirklich
bin? Wir entwerfen die Kostüme und bringen auf die Bühne, was ihr
möchtet: eine Show, ein Theaterstück oder einen Tanz oder, oder,
oder ... Alles ist denkbar.
Ergänzt wird der Workshop
durch eine Videoinstallation, die bei der Aufführung gezeigt wird
und die sich auch mit dem Thema „Kontraste“ in der Gesellschaft und
in Duisburg beschäftigt. Alle Jugendlichen im Alter zwischen 12 und
16 Jahren sind willkommen. (Maximale Teilnehmerzahl: 25) Das Angebot
ist kostenfrei.
08.04.2024 – 12.04.2024 und 15.04.2024 –
19.04.2024 montags bis freitags, jeweils von 16 Uhr bis 18.30 Uhr
Samstag, 20.04.2024 Generalprobe und Aufbau von 12 Uhr bis 15 Uhr
Sonntag, 21.04.2024 Aufführung (Performance und Videoinstallation)
15 Uhr Lokal Harmonie, Harmoniestraße 41, 47119 Duisburg-Ruhrort
Agnieszka Dutkiewicz ist Kostümdesignerin und Textilkünstlerin, die
neben der Ausstattung von Filmprojekten sowie Ausstellungen bereits
einige Workshops mit Kindern und Jugendlichen durchgeführt hat.
Ömer Pekyürek ist ein international preisgekrönter Filmemacher,
der sich in seinen Filmen mit den Themen Migration, Ausgrenzung und
kulturelle Vielfalt beschäftigt.
Was muss ich machen, um
dabei zu sein: Bitte unbedingt vorher per Mail anmelden:
a.dutkiewicz@gmx.de
"Kontraste" ist ein Teilprojekt von Ruhrort2030. Ruhrort2030 ist
ein Projekt im Rahmen des Programms Kreativ.Quartiere Ruhr,
gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes
Nordrhein-Westfalen und umgesetzt von ecce – european centre for
creative economy GmbH.
Rescaling: Massenentlassungen trotz Fachkräftemangel
werden zunehmen Die Analyse der Bonner
Wirtschafts-Akademie (BWA): Autoindustrie in der Krise, Chemie
verlässt Deutschland, KI verändert viele Jobs oder macht sie obsolet
BWA-Geschäftsführer Harald Müller: „Unternehmen müssen ihre
Personalabteilungen für Rescaling aufstellen.“
Massenentlassungen sind in immer mehr Industrieunternehmen an
der Tagesordnung, während die Wirtschaft gleichzeitig vom
anhaltenden Fachkräftemangel geplagt wird. Diese auf den ersten
Blick paradoxe Situation wird sich künftig weiter verschärfen,
prognostiziert Harald Müller, Geschäftsführer der Bonner
Wirtschafts-Akademie (BWA). Als Gründe dafür nennt er die
Deindustrialisierung Deutschlands sowie den steigenden
internationalen Innovations-, Wettbewerbs- und Kostendruck. Die
Unternehmen müssten darauf mit Rescaling – also der strategischen
Neuausrichtung ihres Personals auf allen Ebenen – reagieren.
Doch die meisten Personalabteilungen seien dafür nicht gut
aufgestellt, weiß der Akademie-Chef aus vielen Gesprächen und
Projekten. Autoindustrie und Chemie wandern aus Deutschland ab
Harald Müller gibt ein Beispiel für den Bedarf an Rescaling: „Das
Umschwenken der Automobilindustrie vom Verbrenner auf E-Mobilität
macht viele hochbezahlte Spezialisten auch bei den Zulieferern
überflüssig. Diese Fachleute werden nicht etwa umgeschult, sondern
zuhauf auf den Arbeitsmarkt entlassen. Doch sie kommen durchweg von
einem hohen Gehaltsniveau und finden schwerlich neue Arbeitgeber,
die ähnlich gut bezahlen. Das wird zu einem Kaufkraftverlust in
Deutschland auf breiter Front führen.“
Neben der
Automobilbranche stehe die Chemische Industrie angesichts der
anhaltenden Unsicherheit, ob langfristig genügend bezahlbare Energie
für die Produktion in Deutschland zur Verfügung stehe, vor dem Aus
hierzulande. „Wir sehen seit einiger Zeit nur noch
Ersatzinvestitionen in Deutschland. Neuinvestitionen finden
überwiegend im Ausland statt“, stellt Harald Müller fest. Daher
stünden auch in der Chemie viele hochbezahlte Fachkräfte vor einem
Karriereknick, weil die „Auffangquote“ für diese Spezialberufe in
anderen Branchen niedrig sei.
„Die Abwanderung der
Chemie wird nicht mehr aufzuhalten sein, weil diese Branche eine
Planungssicherheit von mindestens zehn Jahren benötigt, die sie in
Deutschland nicht findet“, blickt Harald Müller sorgenvoll in die
Zukunft. Innovations-, Wettbewerbs- und Kostendruck Hinzu kommt der
wachsende Wettbewerbs- und Kostendruck aus Osteuropa, China und den
ASEAN-Staaten sowie das hohe Innovationstempo der US-Wirtschaft.
Viele deutsche Konzerne und Großunternehmen reagieren darauf mit
einer radikalen Verschlankung beim Personalbestand, vor allem im
mittleren Management, analysiert BWA-Geschäftsführer Harald Müller.
Er sagt: „Durch den Abbau ganzer Hierarchiestufen wollen die Firmen
nicht nur im großen Stil Kosten sparen, sondern auch die
Entscheidungsgeschwindigkeit in ihren Organisationen signifikant
verbessern, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.“
Nach Einschätzung von BWA-Chef Harald Müller ist das Aufblähen der
Organisationsstrukturen um immer neue Managementebenen in weiten
Teilen der Wirtschaft schon seit Jahren als Problemkreis bekannt.
„Jetzt packen es die Firmen endlich an“, hat er in Gesprächen mit
zahlreichen Vorständen aus der Industrie festgestellt, weil „viele
Topmanager die Angst umtreibt, am Ende wie der letzte CEO von Nokia
dazustehen, der mit einer viel zu großen Organisation am
Innovationstempo des Wettbewerbs gescheitert ist.“
„Nadelöhr ist die Ressource Mensch“ Das „Nadelöhr“ beim
Rescaling – der besseren Nutzung der „Ressource Mensch“ – stellen
die Personalabteilungen dar, heißt es bei der Bonner
Wirtschafts-Akademie. „Die meisten HR-Departments haben längst ihre
strategische Ausrichtung verloren und sind nur noch Handlanger des
Controllings“, sagt BWA-Chef Harald Müller. So seien die
Personalleiter in der Regel gar nicht in der Lage, das Potenzial der
vorhandenen Belegschaft in Bezug auf Know-how, Leistungsfähigkeit
und ‑bereitschaft sowie Entwicklungsmöglichkeiten zu bewerten.
„Ich kann nur jedem Unternehmen empfehlen, seine
Personalabteilung so rasch wie möglich wieder in die Lage zu
versetzen, beim anstehenden Rescaling eine aktive Rolle zu
übernehmen“, mahnt BWA-Chef Harald Müller. Dazu gehöre eine
strukturierte Planung, welche Personalstärke mit welchen Fähigkeiten
man in den nächsten zehn Jahren benötigt.
„Nur wer eine
klare Vorstellung von der Zukunft hat, kann seine Belegschaft
systematisch auf dieses Ziel hin entwickeln“, spricht Harald Müller
aus, was er von vielen HR-Verantwortlichen hört. Doch die meisten
Personalabteilungen haben nicht einmal die Kapazitäten, um den
Ist-Zustand („wer kann was im Unternehmen?“) festzustellen,
geschweige denn ein Soll-Ziel zu formulieren („welche Fähigkeiten
benötigen wir künftig in welcher Personalstärke?“).
„Diffuse Klarheit über Künstliche Intelligenz“ Nach Einschätzung des
BWA-Geschäftsführers ist mit Künstlicher Intelligenz (KI) ein
weiterer Unsicherheitsfaktor bei der Personalplanung hinzugekommen.
„Auf Vorstandsebene gibt es in der Regel eine diffuse Klarheit
darüber, dass KI das ganze Unternehmen durchschütteln wird“, weiß
Harald Müller aus zahlreichen CEO-Gesprächen. „Aber die Auswirkungen
auf die Personalplanung liegen überwiegend völlig im Dunkeln“, hat
er auch bemerkt.
Die Bonner Wirtschafts-Akademie rät den
Unternehmen zu einer „aktiven Rescaling-Strategie statt sich von den
Entwicklungen überrollen zu lassen und nur auf Kostensenkung durch
Massenentlassungen zu setzen.“
Als Schlüsselelemente
für diese zielgerichtete Ausrichtung von Management und Belegschaft
auf die Zukunft nennt die BWA eine systematische Bestandsaufnahme
der vorhandenen Mitarbeitenden über alle Hierarchien hinweg und
darauf basierend eine Weiterbildungsbedarfsanalyse. „KI wird über
kurz oder lang bei Fach- und Führungskräften auf allen Ebenen
ankommen“, gibt Harald Müller ein Beispiel, und schlussfolgert:
„Also sind die Unternehmen gut beraten, ein breit angelegtes
KI-Schulungskonzept zu entwickeln und auszurollen.“
Dabei geht es nach seiner Einschätzung weniger darum, den Umgang mit
einem spezifischen KI-Tool zu vermitteln als vielmehr die
Sensibilität dafür zu wecken, wo und wie sich KI in der Organisation
einsetzen lässt, um Produktivität, Kundenzufriedenheit und
Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.
Politischer Plan für
den Strukturwandel unerlässlich „Wenn die Autoindustrie und die
Chemie mit ihren umfangreichen Zuliefernetzwerken aus Deutschland
abwandern und parallel dazu zigtausende Arbeitsplätze durch
Künstliche Intelligenz vernichtet werden, dann braucht man einen
wirtschafts- und sozialpolitischen Plan für diesen Strukturwandel“,
appelliert Akademie-Geschäftsführer Harald Müller an die Politik. Er
sagt: „Die Politik muss erkennen, dass sich Fachkräftemangel und
Massenentlassungen nicht ausgleichen, sondern beides eigenständige
Problemfelder darstellen.“
Harald Müller verdeutlicht
die Zusammenhänge: „Unser gesamter Sozialstaat hängt von einer
starken Wirtschaft ab: Rente, Krankenversicherung, Sozialleistungen.
Ohne eine leistungsfähige Wirtschaft in Deutschland wird der
Wohlfahrtsstaat nicht zu halten sein. Die politischen Verwerfungen
einer solchen Entwicklung sind längst sichtbar.“ Der BWA-Chef hält
die anstehenden Umwälzungen für vergleichbar mit dem Strukturwandel
der ehemaligen Montanunion, „aber nicht auf das Revier beschränkt,
sondern bundesweit. Im Grunde braucht ganz Deutschland ein
Rescaling.“
Ferien-Schreibwerkstatt für Jugendliche in
Buchholz Die Bezirksbibliothek
Buchholz, Sittardsberger Allee 14, lädt
Jugendliche von 9 bis 13 Jahren ab Dienstag,
26. März, zu einer mehrtägigen
Schreibwerkstatt ein. An insgesamt fünf
Ferientagen nimmt die Journalistin und
Autorin Monika Hanewinkel die
Teilnehmerinnen und Teilnehmer jeweils von
10.30 bis 13 Uhr mit auf ein Abenteuer rund
um Käpt´n Crown und seine wilde
Piratenhorde. Interessierte, die Lust auf
Geschichten haben, Fantasie und gute Laune
mitbringen, sind willkommen.
Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, denn
in der Schreibwerkstatt werden Tipps und
Techniken vermittelt, wie man spannend
schreibt, Figuren entwirft und eine packende
Handlung entwickelt. Außerdem wird
gerätselt, gespielt, gemalt und gelacht. Das
Angebot wird gefördert durch das Programm
„Schreibland NRW“.
Die Teilnahme
kostet zehn Euro. Anmeldungen sind ab sofort
unter www.stadtbibliothek-duisburg.de (im
Bereich „Veranstaltungen“) möglich. Fragen
beantwortet das Team der Bibliothek
persönlich oder telefonisch unter 0203
283-7284. Die Bibliothek ist dienstags bis
donnerstags von 10.30 bis 13 Uhr und 14 bis
18 Uhr, samstags von 10 bis 13 Uhr geöffnet.
Achtsames Pilgern auf dem
niederrheinischen Jakobsweg Entschleunigung, den eigenen
Gedanken Raum geben, die frische Luft genießen und neue Wege
entdecken. Das ist es, was eine Gruppe um Ines Auffermann aus der
Evangelischen Kirchengemeinde Duisburg Neudorf-West beim Pilgern
regelmäßig entdeckt. Nun laden sie Interessierte ein, am Samstag,
den 6. April 2024, einen weiteren Abschnitt des niederrheinischen
Jakobsweges mitzugehen und ähnliche Erfahrungen zu machen.
Der Weg führt diesmal von Xanten nach Rheinberg. „Hier können
wir die frische Luft genießen, manches aus einem neuen Blickwinkel
betrachten und unseren Gedanken Raum geben“, sagt Ines Auffermann,
die sich auf das gemeinsame Pilgern freut. Für die 21 km wird es
eine Gehzeit von etwa fünf Stunden benötigen. Details gibt es über
Ines Auffermann, über die auch Anmeldungen möglich sind
(ines.auffermann@ekir.de). Informationen zur Gemeinde sind im Netz
unter www.hochfeld-neudorf.de verfügbar.
Karfreitagsmusik in
Salvator mit Musik von Mozart und Boccherini Die
diesjährige Karfreitagsmusik am 29. März um 17 Uhr in der Duisburger
Salvatorkirche bringt ein selten gehörtes Werk aus der Wiener
Klassik zu Gehör: Luigi Boccherini, den die ganze Welt durch sein
berühmtes "Menuett" kennt, schrieb 1781 ein delikates "Stabat mater"
für fünf Streichinstrumente und Sopran-Solo. Das Werk basiert auf
einer Marienklage aus dem 13. Jahrhundert, die auch viele andere
Komponisten vertont haben. Das selten zu hörende Werk wird vom
Ensemble "Les Essences" unter der Leitung seines ersten Geigers
Önder Baloglu dargeboten, die Sopranistin ist Maria Portela Larisch.
Kirchenmusikdirektor Marcus Strümpe steuert zum Programm
zwei gewichtige Orgelwerke von W.A. Mozart bei. Seine Fantasie in
f-Moll und sein Andante für eine Orgelwalze gehören zu seinen
letzten Kompositionen und zum Besten, was Mozart geschrieben hat.
Der Eintritt zu dem einstündigen Konzert beträgt 15 Euro, ermäßigt 8
Euro. Infos zur Duisburger Citykirche gibt es unter
www.salvatorkirche.de.
Mitglieder des Kammerorchesters „Les essences“ (Foto:
https://lesessences.net).
Ostern in den 13
Gemeinden des Evangelischen Kirchenkreises Duisburg Die
13 Gemeinden im Evangelischen Kirchenkreis Duisburg haben zu Ostern
63 Gottesdienste vorbereitet und laden herzlich zur Feier des
ältesten und zugleich bedeutsamsten Festes der Christenheit ein. Vom
nördlichen Marxloh bis nach Ungelsheim im Duisburger Süden werden in
den Kirchen und Gemeindehäusern Andachten und besondere
Gottesdienste gefeiert.
Allein am Gründonnerstag gibt es
zehn Gottesdienste; an Karfreitag haben Gläubige die Wahl zwischen
17 Gottesdiensten. Am Samstag feiern viele Gemeinden die Osternacht
mit Spätgottesdiensten; bei einigen kommen die Menschen nach den
Gottesdiensten draußen an Osterfeuern zusammen. Am Ostersonntag sind
viele Gottesdienste mit anschließendem Ostereiersuchen für Kinder
oder einem Frühstück verbunden – beides hat in manchen Gemeinden
eine lange Tradition.
Am Ostermontag feiern manche
Gemeinden wiederum einen gemeinsamen zentralen Gottesdienst, und in
der Hochfelder Pauluskirche wird der Gottesdienst um 15 Uhr auch in
französischer Sprache gefeiert. Weitere Details zu allen
Gottesdiensten finden Interessierte unter www.kirche-duisburg.de und
auf den Internetseiten der einzelnen Gemeinden.
Anmeldungen zum
Neudorfer Frühlingscafé ab jetzt möglich Die
Evangelische Kirchengemeinde Duisburg Neudorf-Ost freute sich im
letzten Jahr über viele kleine und große Gäste, die zum ersten
Frühlingscafé gekommen waren. Auch die Neuauflage am 4. Mai 2024 um
15 Uhr an der Wildstr. 31 soll ein voller Erfolg werden – wieder mit
gemütlichen Stunden mit Kaffee, Kuchen, Frühlingsliedern mit
Organistin Ada Tanir zum Mitsingen und Mitsummen, kurzweiligen
Geschichten und einer Spiele- und Bastelecke für die Jüngsten.
Anmeldungen sind nötig und ab sofort und bis 25. April 2024
im Gemeindebüro (Mobil: 0179 / 5050750 oder Mail:
pfarrbuero.neudorf-ost@ekir.de) möglich. Mehr Infos zur Gemeinde
gibt es im Netz unter
www.hochfeld-neudorf.de.
Frühlingscafé 2023 an der Neudorfer Wildstraße (Foto: Mike Kim).
NRW: 45,2 Prozent der Bevölkerung mit Schulabschluss
hatten 2022 das (Fach-)Abitur Im Jahr 2022 besaßen in
Nordrhein-Westfalen die meisten Menschen mit einem allgemeinen
Schulabschluss die Hochschul- oder Fachhochschulreife (45,2
Prozent). Wie das Statistische Landesamt auf Basis endgültiger
Ergebnisse des Mikrozensus 2022 weiter mitteilt, hatte etwa ein
Viertel (24,9 Prozent) einen Realschul- oder einen gleichwertigen
Abschluss, während 29,9 Prozent einen Hauptschulabschluss aufwiesen.
Bei den ab 65-Jährigen war der Hauptschulabschluss mit
56,8 Prozent der häufigste Abschluss Jüngere Altersjahrgänge
verlassen die Schule häufiger mit höheren Abschlüssen als dies bei
den Älteren der Fall gewesen ist: So hatten mit 64,2 Prozent nahezu
zwei Drittel der 25-34-Jährigen mit Schulabschluss die
(Fach-)Hochschulreife, während dies in der Altersgruppe ab 65-Jahren
bei nur knapp einem Viertel (24,3 Prozent) der Fall war. Bei den ab
65-Jährigen war der Hauptschulabschluss mit 56,8 Prozent der
häufigste Abschluss.
Bei den 25-34-Jährigen war der
Anteil mit akademischem Abschluss mehr als doppelt so hoch wie bei
den ab 65-Jährigen Die Entwicklung zu höheren Abschlüssen zeigt sich
in NRW auch bei den beruflichen Bildungsabschlüssen. Insgesamt
hatten in 2022 mit 59,1 Prozent die meisten Personen, die über einen
beruflichen Abschluss verfügten, eine Lehre bzw. Berufsausbildung
als höchsten Abschluss, 13,5 Prozent hatten einen Fachschulabschluss
und 27,4 Prozent hatten einen akademischen Abschluss erlangt.
Bei den 25-34-Jährigen lag der Anteil mit akademischem
Abschluss mit 39,4 Prozent deutlich höher als bei den ab 65-Jährigen
(19,3 Prozent). Erwerbslose sind häufiger ohne formale
Bildungsabschlüsse als Erwerbstätige Der formale Bildungsabschluss
hat einen deutlichen Einfluss auf die Erwerbschancen.. So hatte im
Jahr 2022 etwa jede achte erwerbslose Person (12,4 Prozent), die
sich nicht mehr in schulischer Bildung befand, keinen
Schulabschluss, bei den Erwerbstätigen betraf dies nur 4,6 Prozent.
Der Anteil der Erwerbslosen, die sich nicht mehr im
Ausbildungssystem befanden und keinen beruflichen Abschluss hatten,
lag sogar bei 43,4 Prozent und damit mehr als doppelt so hoch wie
bei den Erwerbstätigen (19,8 Prozent). Erwerbstätige mit einem
Doktorgrad wiesen mit 22,4 Prozent den höchsten Anteil an
Selbstständigen auf .
Die deutliche Mehrheit der
Erwerbstätigen (91,4 Prozent) war 2022 abhängig beschäftigt, während
etwa jeder zwölfte Erwerbstätige (8,3 Prozent) selbstständig tätig
war. Erwerbstätige mit einem akademischen Abschluss waren zu einem
größeren Anteil selbstständig (12,1 Prozent) als diejenigen mit
einer Berufsausbildung oder Lehre (6,3 Prozent). Erwerbstätige mit
einem Doktorgrad wiesen mit 22,4 Prozent den höchsten Anteil an
Selbstständigen auf.
Wo Schmökern zur Lieblingsbeschäftigung gehört - Stand
22.03.2024 Neben Kenntnissen in Lesen und Schreiben als
Notwendigkeit im Alltag spielen Bücher,
Zeitschriften und Zeitungen trotz anhaltender Digitalisierung der
Gesellschaft auch als Hobby immer
noch eine wichtige Rolle. Laut einer aktuellen Erhebung
im Rahmen der Statista Consumer Insights lesen beispielsweise 50
Prozent der Befragten in Südafrika und 49 Prozent der
Umfrageteilnehmer:innen in Spanien in ihrer Freizeit. In Deutschland
ist Schmökern hingegen weniger beliebt, wie die Grafik zeigt.
Hierzulande geben 41 Prozent der Teilnehmer:innen an der Umfrage
an, Lesen als
Hobby zu betreiben.
Damit liegt Deutschland im Vergleich
mit den restlichen 20 untersuchten Ländern in der Mitte hinter
Indien und auf einer Ebene mit Kanada. Sein deutschsprachiger
Nachbar Österreich schneidet mit 44 Prozent besser ab, während in
der Schweiz nur 38 Prozent der Befragten in ihrer Freizeit lesen.
Die Schlusslichter der Erhebung bilden Südkorea und Japan mit 28
respektive 23 Prozent.
Daten des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels zufolge ging
der Umsatz mit Büchern in Deutschland 2022 im Vergleich zum Vorjahr
um knapp zwei Prozent zurück.
Ein Grund dafür dürfte die
schrittweise Öffnung des öffentlichen Lebens durch das Zurückfahren
der strengsten Corona-Maßnahmen sein. Abgesehen vom Corona-Jahr 2021
stiegen die Buchumsätze seit 2018 stetig, aber überschaubar an. Die
Anzahl an Leser:innen hingegen nimmt seit 2012 kontinuierlich ab.
Waren es 2012 noch etwa 37 Millionen, betrug die Zahl der
Bücherfreund:innen im Jahr 2022 nur noch etwa 26 Millionen. Florian
Zandt
DEUTSCHER BUCHMARKT - Welche Bücher machen den meisten
Umsatz? 22.03.2024 2022 wurden in Deutschland rund 9,4
Milliarden Euro mit Büchern umgesetzt,
teilweise deutlich mehr als mit Kinofilmen, Videostreaming und
Spielesoftware. Obwohl es sich bei Büchern also um das mit Abstand
älteste Unterhaltungsmedium handelt, ist dessen Relevanz hierzulande
ungebrochen. Aber welche Segmente tragen wie viel zum Gesamtumsatz
bei? Laut Daten
des Branchenverbands Börsenverein des Deutschen Buchhandels entfielen
2022 knapp ein Drittel der Umsätze mit physischen Büchern auf
Belletristik.
Dieses Segment lässt sich grob als
Unterhaltungsliteratur zusammenfassen und enthält beispielsweise
Veröffentlichungen aus den Bereichen Roman, Lyrik, Comics oder
Manga, aber auch Geschenkbücher, Dauerkalender oder
Postkartenbücher. An zweiter Stelle stehen Kinder- und Jugendbücher
(18,5 Prozent), gefolgt von Ratgebern (13 Prozent) und Bücher für
die Weiterbildung und Schule. (10,6 Prozent). Zum in der Grafik als
Rest dargestellten Segment gehören unter anderem Fachbücher aus den
Geistes- und Naturwissenschaften, Reise- und Sachbücher. Im Bereich
der E-Books,
für die der Börsenverein den Verkauf von Werken mit einem
Mindestpreis von 49 Cent ohne Schul- und Fachbücher erfasst hat,
entfallen beinahe 90 Prozent des Umsatzes auf die Belletristik.
Ratgeber und Sachbücher landen auf Platz zwei und drei,
während digitale Reisebücher kaum einen Beitrag zum Umsatz mit
E-Books leisten. Im ersten Halbjahr 2023 konstatiert der
Branchenverband ein Umsatzplus von vier Prozent im Vergleich zur
Vorjahresperiode, trotz zurückgegangenen Absatzzahlen. Dies lässt
sich durch eine Preissteigerung für physische Bücher erklären, die
im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 fast fünf
Prozent, im Vergleich mit der selben Periode im Jahr 2019 knapp zehn
Prozent beträgt.
Leseratten: Eine gefährdete Spezies? Trotz
der Dominanz von Videospielen hinsichtlich der weltweiten Umsätze
mit Medien ist der Buchmarkt immer
noch relevant. 2021 wurden weltweit geschätzte 120 Milliarden
US-Dollar mit dem Verkauf von Büchern und eBooks generiert, in
Deutschland lag der Umsatz der Buchhändler im entsprechenden Jahr
bei etwa 9,6 Milliarden Euro. Wie unsere Grafik zeigt, könnte der
Buchmarkt allerdings ein Problem mit Nachwuchsleser:innen bekommen.
Unseren Statista Consumer Insights zufolge haben nur rund ein
Drittel der Umfrageteilnehmer:innen, die der Gen Z angehören, in den
zwölf Monaten vor der Befragung ein
Buch gelesen.
Bei den befragten Baby Boomern betrug
der Anteil nahezu 50 Prozent. Dafür sind die jüngeren Generationen
offener für andere Darbietungsformen als das gedruckte Buch. E-Books
wurden von 18 Prozent, Audiobooks von 12 Prozent der zwischen 1959
und 1964 Befragten konsumiert. Demgegebenüber stehen beispielsweise
etwas mehr als ein Drittel der Millennials, die im vergangenen Jahr
ein Audiobook gehört haben.
In Europa wurden im Jahr 2021
etwa 24 Milliarden Euro mit dem Verkauf
von Büchern über den stationären Handel, Versandbuchhandel,
Internetbuchhandel und andere Vertriebswege generiert. Die
Bundesrepublik war im entsprechenden Jahr für 41 Prozent des
Umsatzes verantwortlich. Im Vergleich zum Vorjahr fielen die Umsätze
2022 allerdings um etwa zwei Prozent auf rund 9,4 Milliarden Euro.
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