'Tagesaktuell' - Redaktion Harald Jeschke Sonderseiten


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Donnerstag, 18. April 2024

Stadt Duisburg und der Verein Gemeinsam gegen Kälte Duisburg kooperieren
Mit der Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung durch Oberbürgermeister Sören Link und dem 1. Vorsitzenden des Vereins Gemeinsam gegen Kälte Duisburg, Roland Meier, wird die Arbeit des Vereins besonders gewürdigt. Der Verein unterstützt seit vielen Jahren das trägerübergreifende Hilfesystem der Wohnungslosen- und Obdachlosenhilfe in der Stadt und übernimmt gleichzeitig eine wichtige Scharnierfunktion, um Menschen aus der Obdachlosigkeit herauszuholen oder diese abzuwenden.


Die ehrenamtlichen Mitarbeitenden des gemeinnützigen Vereins Gemeinsam gegen Kälte Duisburg helfen seit 26 Jahren Menschen in Duisburg, die obdachlos oder von Obdachlosigkeit bedroht sind. Die soziale und medizinische Hilfe durch den Kälte- und den Medizinbus wird durch eine niederschwellige Beratung unterstützt, deren Ziel eine Vermittlung an Regeldienste der Wohlfahrtspflege, der Kommune, medizinische Einrichtungen und anderer Institutionen ist.


„Das bürgerschaftliche Engagement des Vereins kommt genau dort zur Geltung, wo es am dringendsten benötigt wird. Für viele Hilfesuchende ebnet der Einsatz von ‘Gemeinsam gegen Kälte‘ deshalb ganz unmittelbar den Weg in ein Leben abseits der Straße“, sagt Oberbürgermeister Sören Link.
„Genau das ist in Duisburg erklärtes Ziel und deshalb danke ich dem Verein für die Kontinuität, die Intensität der Arbeit und vor allem dem Einsatz seiner ehrenamtlichen Helfenden bei Wind und Wetter in Duisburg“, ergänzt Sozialdezernentin Astrid Neese.


Stellvertretend für alle ehrenamtlichen Helfenden im Verein bedankte sich Roland Meier für das Vertrauen der Stadt Duisburg. „Als Teil und Unterstützer des Duisburger Hilfesystems nutzen wir die persönlichen Gespräche bei der Erstversorgung vor Ort, um die Menschen, wenn möglich, an die professionellen Dienste der Wohnungslosenhilfe weiterzuleiten. Nur mit einer guten Vernetzung und Zusammenarbeit können wir unser Ziel erreichen, dass die Betroffenen das Leben auf der Straße hinter sich lassen.

Neben den mobilen Diensten unterhalten wir auch eine Krankenwohnung für Wohnungslose, die nach stationärer Behandlung aus dem Krankenhaus in die Wohnungslosigkeit entlassen werden und eine Clearingwohnung zur schnellen Unterbringung. Viele unserer ehrenamtlich Helfenden hatten schon beruflich oder nebenberuflich mit der Zielgruppe zu tun und engagieren sich seit Jahren für unseren Verein. Dafür sind wir sehr dankbar.“

Laut Vereinbarung werden sich die beiden Kooperationspartner regelmäßig und vertrauensvoll über die Fortschritte der Zielerreichung, der Weiterentwicklung des trägerübergreifenden Hilfesystems und aktueller Bedarfe austauschen.

Dezernentin Astrid Neese und Roland Meier, 1. Vorsitzender Gemeinsam gegen Kälte am 16.04.2024; Kooperationvereinbarung zwischen der Stadt Duisburg und den Verein Gemeinsam gegen Kälte Duisburg e. V. Foto: Tanja Pickartz / Stadt Duisburg


Brand einer Kfz-Werkstatt in Duisburg-Bergheim
Der Feuerwehr Duisburg wurde heute gegen 13.40 Uhr ein Brand in einer Kfz-Werkstatt auf der Hochstraße in Bergheim gemeldet. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte stand die Werkstatt bereits in Vollbrand. Eine Rauchsäule war weithin sichtbar. Da sich keine Personen mehr in dem Gebäude aufhielten, wurde umgehend ein umfangreicher Löschangriff durchgeführt.


Im Einsatz sind drei Einheiten der Berufsfeuerwehr und drei Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehr, ein Notarztfahrzeug, zwei Rettungswagen und somit rund 80 Einsatzkräfte. Vorsorglich wurde über die NINA-Warnapp und Cell Boadcast die Bevölkerung informiert. Messungen werden regelmäßig durchgeführt. Für die Bevölkerung besteht jedoch keine Gefahr. Aufgrund des Einsatzes kommt es zu Beeinträchtigungen des Verkehrs in dem betroffenen Bereich. Es wird daher empfohlen, diesen großräumig zu umfahren.


IHK kritisiert: Wirtschaft auf dem Abstellgleis
Die deutsche Wirtschaft dümpelt vor sich hin und schrammt an einer Rezession vorbei. Für 2024 wird null Wachstum erwartet. Das spiegelt sich auch in den Umfragen der IHK wider. Die Geschäfte laufen schlecht, die Unternehmen schieben Investitionen auf. Die IHK-Spitze traf sich mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten für den Kreis Kleve, Stefan Rouenhoff. Sie fordern: Die Politik muss dringend etwas tun, um die Betriebe zu stärken und für Wachstum zu sorgen.  


„Unsere Region ist das industrielle Herz Europas. Und unsere Wirtschaft hat mit enormen Problemen zu kämpfen. Unsere Nachbarländer haben uns in Sachen Produktivität überholt. Das ist fatal für unseren Standort“, mahnt IHK-Präsident Werner Schaurte-Küppers. Am Niederrhein leidet insbesondere die Grundstoffindustrie wie Stahl oder Chemie: Die hohen Energiekosten sind ein massiver Wettbewerbsnachteil.  


„Unsere Mahnungen und Appelle an die Politik verhallen scheinbar ungehört. Die Regierung muss sich endlich einig werden. Es kann nicht sein, dass das ständige Hin und Her unsere Wirtschaft blockiert. Die Lage ist ernst. Es muss sich wieder lohnen, bei uns zu produzieren, zu forschen und in neue Technologien zu investieren. Unsere Betriebe brauchen wirksame Anreize. Das Wachstumschancengesetz war ein erster Schritt in die richtige Richtung. Es reicht aber bei weitem nicht“, so Schaurte-Küppers.  


„Unser Wirtschaftsstandort ist gefährdet, die Attraktivität nimmt stetig ab. Unternehmen wollen auch in den kommenden Jahren investieren, aber außerhalb Deutschlands. Hohe Energiepreise, mangelhafte Digitalisierung, eine ausufernde Bürokratie, viel zu langsame Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie fehlende Technologieoffenheit sind zentrale Hindernisse. Die Bundesregierung muss endlich die Realität anerkennen und bei den zentralen Themen ins Handeln kommen“, so der Bundestagsabgeordnete Rouenhoff.     

V.l.: CDU-Bundestagsabgeordneter Stefan Rouenhoff, IHK-Präsident Werner Schaurte-Küppers und IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Dietzfelbinger sprechen über die ernste wirtschaftliche Lage.  Foto: Bettina Engel-Albustin


Duisburg: Euziel mietet weitere 29.000 m² auf der Mercatorinsel
Online-Händler Euziel erweitert seine Kapazitäten im Duisburger Hafen um rd. 29.000 m² Nutzfläche sowie 7.000 m² Freifläche auf der Mercatorinsel in Ruhrort. Bislang wurde die Fläche von Schenker genutzt. Vermieter des Objekts mit 25.600 m² für Logistik sowie 1.570 m² Büro- und 1.430 m² Mezzanine-Flächen ist die duisport, das den Bau 2018 auf einem ca. 48.000 m² großen Industriegrundstück fertiggestellt hat.


Euziel wird von dort aus Produkte seiner Haushaltswarenmarke "Songmics Home" vertreiben. Dafür steht auch ein ca. 600 m² großes Gefahrgutlager im Außenbereich zur Verfügung. Insgesamt nutzt der Online-Händler damit knapp 58.000 m² im Hafen. Bereits im Januar 2024 mietete das Unternehmen 28.500 m² Fläche in Rheinhausen. Beide Verträge wurden von Realogis vermittelt.


Im Behandlungszimmer: Kommunikation auf Augenhöhe?
Dass Ärzt:in und Patient:in gemeinsam die therapeutischen oder diagnostischen Maßnahmen beschließen, gilt als Goldstandard der medizinischen Kommunikation. Praktisch umgesetzt wird diese so genannte partizipative Entscheidungsfindung (SDM) nur teilweise. Eine internationale Studie unter Leitung der Universität Duisburg-Essen hat Arzt-Patient-Interaktionen an vier Universitätskliniken analysiert.


Die Ergebnisse wurden soeben im Fachmagazin Teaching and Learning in Medicine* veröffentlicht. Sie bestätigen eine Umsetzungslücke von SDM.  Die paternalistische Beziehung, in der Ärzt:innen zum Wohle von Betroffenen entscheiden, soll einem partnerschaftlichen Vorgehen weichen. Weltweit wird das in der medizinischen Ausbildung gelehrt. Aus Studien ist jedoch bekannt, dass dieser gemeinsame Entscheidungsprozess (shared decision-making  SDM) im Versorgungsalltag oft zu kurz kommt.


Wie verlaufen solche Gespräche? Das hat ein interdisziplinäres Team aus Soziologie, Medizin, Linguistik und Medizinpädagogik für unterschiedliche Sprach- und Wissenschaftsräume untersucht: in China, der Türkei, Deutschland und den Niederlanden.   Das Team unter Leitung von Soziologieprofessorin Dr. Anja Weiß (Universität Duisburg-Essen) analysierte 71 Videobeobachtungen, mit denen der Erstkontakt eines Arztes bzw. einer Ärztin mit einem bzw. einer Schauspielpatient:in aufgezeichnet wurde. Diese:r klagt über Symptome von Herzschwäche. Eine Patientenakte liegt vor, es werden u.a. Beschwerden, Diagnose und Maßnahmen besprochen, wobei sich die Betroffenen ganz unterschiedlich einbringen.  

„Unseren Beobachtungen nach ist die gemeinsame Entscheidungsfindung im klinischen Alltag länderübergreifend nicht lehrbuchgemäß“, sagt Prof. Anja Weiß. „Dennoch waren viele Aspekte und Variationen des SDM-Ideals in den von uns beobachteten Interaktionen offensichtlich: Die Ärzt:innen reagierten aktiv auf ihr Gegenüber, sie interessierten sich für die Perspektive ihrer Patient:innen, stellten Fragen, schlugen Erklärungen für deren Ängste vor. Oft geschah das allerdings auf routinierte Weise.“  


Kulturelle Unterschiede in der Kommunikation konnte das Forschungsteam überraschenderweise nicht feststellen. Was die Gespräche auch zeigten: Die Interaktionen sind dynamisch, lassen sich nicht immer vorhersagen oder von den Behandelnden steuern. Und: Selbst zurückhaltende Patient:innen können eine aktive Rolle spielen, so dass es zu einer gemeinsamen Entscheidung kommt.


„Das Lehrbuch-Modell von SDM ist in einigen Punkten vielleicht zu starr und sollte überdacht werden“, so Weiß. „Wir empfehlen, diesbezüglich in der medizinischen Ausbildung mehr Improvisationen und Variationen zuzulassen.“  
* Medical Care as Flea Market Bargaining? An International Interdisciplinary Study of Varieties of Shared Decision Making in Physician–Patient Interactions https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/10401334.2024.2322456


Übergangslotsen in NRW: Förderung von Ausbildungschancen für rund 10.000 Schülerinnen und Schüler - Landesweites Angebot im Rahmen der Fachkräfteoffensive NRW wird umgesetzt.

Am Dienstag, 16. April 2024, besuchten Schulministerin Dorothee Feller und Arbeitsminister Karl-Josef Laumann das Franz-Jürgens-Berufskolleg in Düsseldorf, um sich über die Umsetzung des gemeinsam entwickelten Unterstützungsangebots „Übergangslotsen” für ausbildungsinteressierte junge Menschen zu informieren.  


Arbeitsminister Karl-Josef Laumann betonte die Bedeutung der Fachkräftegewinnung: „Der Fachkräftemangel ist eine große Herausforderung, bietet jedoch auch jungen Menschen die Chance, sich auf dem Arbeitsmarkt zu etablieren. Immer noch finden zu wenige Schülerinnen und Schüler aus dem Übergangssektor den Weg in eine Berufsausbildung. Wir können es nicht hinnehmen, dass so viele junge Menschen ohne berufliche Ausbildung bleiben. Es ist entscheidend, abgestimmte und zielgerichtete Unterstützungsangebote bereitzustellen.
Die Übergangslotsen werden hier einen Beitrag leisten, indem sie die jungen Menschen persönlich, individuell und bedarfsorientiert unterstützen. Sie arbeiten eng mit den Berufskollegs, den Agenturen für Arbeit und Jobcentern sowie den Partnern in den Regionen zusammen. Ich ermutige auch die Betriebe, aktiv auf die Schülerinnen und Schüler im Übergangssektor zuzugehen und Praktikums- sowie Ausbildungsplätze anzubieten.“  


Schulministerin Dorothee Feller erklärte: „Die Fachkräftegewinnung ist in Nordrhein-Westfalen eine große gemeinsame gesellschaftliche Aufgabe. Hier ist der Schulterschluss zwischen Schulen, Unternehmen und allen an der beruflichen Ausbildung Beteiligten gefragt. Wir haben in unseren Berufskollegs eine Vielzahl von jungen Menschen, die hervorragende Fähigkeiten mitbringen und unseren Arbeitsmarkt bereichern wollen und werden – doch dafür benötigen sie Orientierung und Hilfe. Wir sind sicher, dass die Übergangslotsen mit ihrer individuellen Begleitung die Potenziale der Schülerinnen und Schüler fördern und ihren Einstieg in die Unternehmen ebnen werden.”  


Seit November 2023 unterstützen Übergangslotsen in Nordrhein-Westfalen ausbildungsinteressierte Schülerinnen und Schüler, die sich in Bildungsgängen der vollzeitschulischen Ausbildungsvorbereitung sowie der Berufsfachschule 1 und 2 (Übergangssektor) an Berufskollegs befinden, bei der Suche nach Ausbildungs- und Praktikumsstellen. Damit sollen die Übergänge der jungen Menschen des Übergangssektors in Ausbildung deutlich beschleunigt und erhöht werden. Die Landesregierung fördert landesweit insgesamt 133 Übergangslotsen, die ihre Arbeit vorwiegend vor Ort in den Berufskollegs umsetzen.  


Rund 10.000 Schülerinnen und Schüler in den Berufskollegs können sich direkt an die Lotsen oder an ihre Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer wenden und werden auch durch die Beratungsfachkräfte der Bundesagentur für Arbeit begleitet. Betriebe und Unternehmen, die auf der Suche nach Auszubildenden sind oder Praktikumsstellen anbieten möchten, können sich ebenfalls an die Berufskollegs in ihrer Region, ihre zuständige Kammer oder an die Bildungsträger wenden.  


Die Landesregierung hat die Fachkräfteoffensive NRW gestartet, um dem akuten und drohenden Fachkräftemangel mit neuen, verbesserten und verstetigten Angeboten und Kooperationen zu begegnen. Die Stärkung der beruflichen Ausbildung und ein verbesserter Übergang Jugendlicher von der Schule in den Beruf sind dabei zentrale Handlungsfelder. Weitere Informationen sowie die Listen der Bildungsträger vor Ort sind abrufbar unter: https://www.mags.nrw/uebergangslotsen.nrw.


Stolpersteine für die Brüder Otto und Wilhelm Kühlen in Duisburg
Verfolgt und getötet: Der Eine, Otto Kühlen (Jg. 1914), hatte sich von der Truppe entfernt wegen „Weibergeschichten“ – so beschrieb es Otto selbst in einem Brief an seine Eltern, in dem er ihnen seine bevorstehende Hinrichtung mitteilte – und wurde als Deserteur 1941 zum Tode verurteilt. Die Erschießung wurde auf dem Schießplatz in Wuppertal vollzogen.


Der Andere, Ottos älterer Bruder Willi (Wilhelm) Kühlen (Jg. 1912), wurde wegen „Männergeschichten“ - die Nazis nannten es „Widernatürliche Unzucht mit Männern“ – zunächst zu Gefängnis und bei der zweiten Verurteilung zu zwei Jahren Zuchthausstrafe und Moorlager verurteilt. Nach voller Verbüßung der Haftstrafen wurde Willi nicht, wie in vielen anderen Fällen von §175-Verurteilten üblich, nach Haftverbüßung in ein Konzentrationslager deportiert, sondern als Soldat an die Ostfront geschickt. Willi gilt seit 1945 als Kriegsvermisster.


Willi und Otto hatten noch einen weiteren, jüngeren Bruder (Jg. 1921), der ebenso als Soldat im zweiten Weltkrieg war. Er überlebte Krieg und die NS-Zeit, ebenso wie die drei Schwestern der drei Kühlen-Brüder. Auch die Ehefrau und die beiden Kinder von Otto Kühlen überlebten, ebenso die geschiedene Ehefrau von Willi Kühlen. Auch die Eltern von Willi und Otto überlebten den Krieg.


Am Donnerstag, den 25. April 2024 wird um 14.30 Uhr  Ort: Flachsmarkt 7 / Ecke Poststraße, Duisburg-City nähe Rathaus der neue Stolperstein für Otto Kühlen verlegt. (Neben den seit Dezember 2022 dort bereits verlegten Stolperstein für Willi Kühlen.) Die Veranstaltung findet statt unter Beteiligung der Nachkommen der Familie Kühlen und mit dem Oberbürgermeister der Stadt Duisburg, Sören Link, der dankenswerterweise auf Nachfrage die Patenschaft für beide Stolpersteine übernommen hat.


Die Organisation der Stolpersteinverlegung wurde vom Jugendring Duisburg übernommen. Die Initiative zur Stolpersteinverlegung stammt von dem Forscher Jürgen Wenke aus Bochum, der die Recherche zur Verfolgung der Brüder Willi und Otto Kühlen gemacht hat und die Geschichte(n) aufgeschrieben hat. Die Ergebnisse finden sich auf www.stolpersteine-homosexuelle.de/wilhelm-kuehlen

Kinderkulturfestival 2024 – Die Programmhighlights
Am Dienstag, 23. April 2024, stellen um 14 Uhr im Rathaus Duisburg Kulturdezernentin Linda Wagner, Petra Schröder, Leiterin der Kulturbetriebe sowie Clemens Richter und Leiter des Kinderkulturfestivals das diesjährige Kinderkulturfestival vor.
Das beliebt eFstival findet vom 11. bis 19. Mai in den Duisburger Innenhafen statt. Die Macher haben ein buntes, kulturelles Programm auf dem gesamten Festivalgelände organisiert.


Wasserdargebot und -bedarf vorhersagen Talsperren smart steuern  
Hochwasser, Dürren, Hitzewellen: Der Klimawandel stellt die Prognose von Wassermengen und die Steuerung von Talsperren zunehmend vor Herausforderungen. Die Stauanlagen spielen eine entscheidende Rolle im Hochwasserschutz und während Trockenperioden. Um sie an die Klimaveränderungen anzupassen, entwickeln Forschende der Universität Duisburg-Essen eine vorhersagebasierte Steuerung der Talsperren auf Basis Künstlicher Intelligenz.


Das Projekt PROWAVE wird von der deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) für die kommenden drei Jahre mit 348.000 Euro gefördert. „Die Wetterereignisse, die durch den Klimawandel verursacht werden, sind schwer kalkulierbar und stellen das Management der Talsperren und ihrer Einzugsgebiete vor eine große Herausforderung“ erklärt Prof. Dr.-Ing. André Niemann vom Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft der Universität Duisburg-Essen (UDE).


„Bisher werden Talsperren durch eine Reihe an Flusspegelständen gesteuert. Die Entscheidungen, die auf dieser Grundlage getroffen werden, sind aber reaktiv und langsam“.
Künftig werden dank der technologischen Fortschritte die Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI) die Talsperrenbetreibenden unterstützen. Hierzu werden spezielle Verfahren, wie z.B.  LSTM-Netzwerke (Long Short-Term Memory) effiziente Steuerungsstrategien ermöglichen. Dadurch entstehen Werkzeuge, welche die zunehmenden Vorhersageinformationen gezielt nutzen.  


In Kombination mit modernen Datenanalyse-Tools ermöglichen sie eine proaktive Steuerung der Wasserverteilungssysteme, basierend auf zuverlässigen Prognosen des Wasserbedarfs und des Wasserdargebotes. „Bisher war diese Prognose äußerst schwierig, da jeder simulierte physikalische Prozess bekannt sein musste. Methoden der Künstlichen Intelligenz machen nun den Unterschied“, sagt Gregor Johnen, leitender Ingenieur im Team von Prof. Niemann und erklärt weiter: „So können etwa neuronale Netze und Ensemble-Methoden die Echtzeitdaten nutzen und aus ihnen Lernen, um komplexe Prozesse zu simulieren und über das erlernte Prozessverständnis die Vorhersagbarkeit von Extremwetterereignissen zu verbessern – und das bis zu drei Monaten im Voraus“  


Das Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines prototypischen Modells für den Betrieb von Talsperren und der Bereitstellung von Wasser für die Wasserversorgung. Er wird am Beispiel des Talsperrenverbundsystems der Harzwasserwerke entwickelt. Dieser integriert die Vorhersagen der Forschenden in ein komplexeres Optimierungsmodell, welches von der KISTERS AG mit Sitz in Aachen zur Verfügung gestellt wird.


„Eine solch die proaktive Steuerung unserer Systeme ermöglicht es uns frühzeitig und flexibel auf etwaige zukünftige Nutzungskonflikte zwischen der Wasserversorgung und anderen Wassernutzern reagieren“, so Dr. Alexander Hutwalker, Leiter der Abteilung Forschung und Entwicklung bei den Harzwasserwerken. Langfristig möchten die Forschenden sowie die assoziierten Partner Ruhr- und Wupperverband mit dem Prototyp den Wandel hin zur smarten Steuerung von Talsperren erreichen, die den Anforderungen des Klimawandels gerecht wird. 
 

VHS-Veranstaltung: „Musik für die Ewigkeit“ zum Zweiten
Marliese Reichardt führt am Donnerstag, 18. April, im Saal des Stadtfensters, Steinsche Gasse 26, in der Duisburger Stadtmitte, von 18.30 bis 20 Uhr nach der großen Resonanz auf den ersten Abend nun durch einen weiteren Abend mit „Musik für die Ewigkeit“. Diesmal geht es um die neuere Zeit und um andere Genres.


Wer im Zusammenhang mit einer bekannten oder unbekannten Musik schon einmal unerwartet Gänsehaut bekommen hat, wem ein kurzer Schauer über den Rücken gelaufen ist oder wer spontan hätte in Tränen ausbrechen können – der ist einer "Musik für die Ewigkeit" bereits begegnet. Das Teilnahmeentgelt beträgt fünf Euro, eine vorherige Anmeldung ist erforderlich.



Handverlesen - Literatur am Neumarkt Joshua Clausnitzer - Wer schreibt denn sowas?!  
Der Meckenheimer Schriftsteller und Entertainer Joshua Clausnitzer stellt sein Programm ,,Wer schreibt denn sowas?!" vor. Es wird bunt, es wird kurios, es wird unterhaltsam und es wird gewiss nicht langweilig! Er ist Mitglied im Verband der Schriftsteller/innen, dort im Vorstand NRW und mehrfacher Preisträger. Seine Lesungen hält er im Stehen und vereint Elemente der Comedy mit Anekdoten und Poetry Slam.


Interaktion mit und durch das Publikum ist ihm ebenfalls wichtig. Sprache ist vielfältig, Sprache ist vielseitig, wie ein Buch. Clausnitzer wird sein gleichnamiges Buch ,,Wer schreibt denn sowas?!" vorstellen, sowieso neue Texte und aus seinem neu erschienenen Roman ,,Ich sprach E, du O!" (Komödie) vortragen. Es wird ein launiger Abend, der in Erinnerung bleibt!
 
Joshua Clausnitzer (c) Dirk Gräper

HANDVERLESEN | Joshua Clausnitzer - Wer schreibt denn sowas?!
Donnerstag, 18. April 2024, 19 Uhr Das PLUS am Neumarkt, Neumarkt 19, 47119 Duisburg-Ruhrort Eintritt frei(willig) – Hutveranstaltung


Singnachmittage mit Popkantor Daniel Drückes in Wanheim und Wanheimerort
Musiker und Popkantor Daniel Drückes lädt alle, die Lust auf gemeinsames Singen in gemütlicher Runde in der Evangelischen Rheingemeinde Duisburg haben, zweimal im Monat zum Mitmachen ein. Das nächste Singen in Gemeinschaft gibt es am 24. April 2024 um 14 Uhr im Gemeindehaus Wanheimerort, Vogelsangplatz 1; der zweite Singnachmittag in diesem Monat startet am 25. April 2024 um 15 Uhr im Gemeindehaus Wanheim, Beim Knevelshof 45.


Auf dem Programm stehen wie immer bekannte Lieder, Popsongs und Evergreens. Zwischen dem Singen ist Platz für Kaffee und Kekse. Die Idee zu den Musiknachmittagen zum Mitmachen hatte Daniel Drückes gemeinsam mit Ehrenamtskoordinatorin Maria Hönes: Mit dem zusätzlichen Angebot gilt es ältere und junge Menschen beim Singen zusammen zu bringen, ganz nach dem Motto „Singen verbindet Generationen“. Mitsingen darf jede und jeder. Infos zur Rheingemeinde gibt es im Netz unter www.gemeinde-wanheim.de und www.wanheimerort.ekir.de.  

Foto: Maria Hönes


Einladung zum Pflanzentausch beim Gartenflohmarkt in Wanheimerort
Die Evangelische Rheingemeinde Duisburg lädt zum nunmehr zehnten Gartenflohmarkt in das Gemeindehaus am Vogelsangplatz 1 in Wanheimerort ein. Dort gibt es am Samstag, 4. Mai 2024 zwischen 11 und 16 Uhr neben Deko aus dem Kreativkreis jede Menge rund um den Garten:  Stauden aus heimischen Gärten, vorgezogene Pflanzen wie Tomaten und Gurken, einjährige Sommerblumen sowie Ableger von Zimmerpflanzen.


Die Gewächse bekommt man durch Tausch; wer nichts einzutauschen hat, kann Pflanzen gegen eine Spende mitnehmen. Wer seine Pflanzen zum Tausch anbieten will, meldet sich bei Christine Muthmann an (0203 / 722383). Infos zur Gemeinde gibt es im Netz unter www.wanheimerort.ekir.de und www.gemeinde-wanheim.de.   

Gartenflohmarkt 2023. Foto Evangelische Rheingemeinde Duisburg   


Pfarrer Seeger am Service-Telefon der evangelischen Kirche in Duisburg
„Zu welcher Gemeinde gehöre ich?“ oder „Wie kann ich in die Kirche eintreten?“ oder „Holt die Diakonie auch Möbel ab?“: Antworten auf Fragen dieser Art erhalten Anrufende beim kostenfreien Servicetelefon der evangelischen Kirche in Duisburg.


Es ist unter der Rufnummer 0800 / 12131213 auch immer montags von 18 bis 20 Uhr besetzt, und dann geben Pfarrerinnen und Pfarrer Antworten auf Fragen rund um die kirchliche Arbeit und haben als Seelsorgende ein offenes Ohr für Sorgen und Nöte. Das Service-Telefon ist am Montag, 22. April 2024 von Rolf Seeger, Pfarrer in der Evangelischen Rheingemeinde Duisburg, besetzt.




NRW-Flughäfen: Im Februar starteten 19,0 Prozent mehr Passagiere als ein Jahr zuvor
Im Februar 2024 sind von den sechs Hauptverkehrsflughäfen in NRW rund 980 400 Passagiere abgeflogen. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, waren das trotz der im Februar 2024 stattgefundenen Warnstreiks 156 700 bzw. 19,0 Prozent mehr Passagiere als ein Jahr zuvor (Februar 2023: 823 700). Die Zahl der Einsteiger war damit immer noch um rund 308 600 bzw. 23,9 Prozent niedriger als vor fünf Jahren (Februar 2019: 1,3 Millionen).


15,9 Prozent aller gewerblich in Deutschland beförderten Passagiere starteten im Februar dieses Jahres von einem der großen Flughäfen in NRW. Bei Betrachtung der einzelnen Flughäfen in Nordrhein-Westfalen fällt auf, dass der Anstieg der Passagiere im Vergleich zum Vorjahreswert (Februar 2023) am höchsten an den Flughäfen Niederrhein/Weeze (+72,8 Prozent), Paderborn/Lippstadt (+54,8 Prozent) und Münster/Osnabrück (+44,4 Prozent) war.



Inlandsflüge gingen in den letzten fünf Jahren um fast 70 Prozent zurück 884 700 der von den nordrhein-westfälischen Hauptverkehrsflughäfen gestarteten Passagiere flogen im Februar 2024 ins Ausland. Das waren zwar 151 000 bzw. 20,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, aber 89 400 bzw. 9,2 Prozent weniger als vor fünf Jahren, im Februar 2019. Das Passagieraufkommen bei Inlandsflügen lag mit 95 600 Passagieren zwar um 5 700 (+6,3 Prozent) über dem Ergebnis von Februar 2023, aber um 219 100 (−69,6 Prozent) unter dem von Februar 2019. (IT.NRW)



LEBENSVERHÄLTNISSE: Wo ist die Rentenkaufkraft am höchsten? - 16.04.2024
Die Kaufkraft der Rente schwankt regional um bis zu 70 Prozent. Das geht aus einer Studie des Forschungsinstituts Prognos im Auftrag des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor. So stehen Rentner:innen im Eifelkreis Bitburg-Prüm preisbereinigt nur 856 Euro zur Verfügung. In der thüringischen Stadt Gera hingegen – dem Ort mit dem bundesweit höchsten ökonomischen Lebensstandard für Rentner:innen – sind es 1.437 Euro.


Dabei steht dieses Beispiel stellvertretend für das Phänomen, dass die Rentenkaufkraft im Osten höher als im Westen ist. Am ungünstigsten ist das Zusammenspiel aus regionaler Rentenhöhe und Kaufkraft in Süddeutschland - von den fünf Kreisen mit der niedrigsten Rentenkaufkraft liegen jeweils einer in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz und drei in Bayern.

"Für die Auswertung hat Prognos die regionalen Lebenshaltungskosten und Rentenhöhen in 400 Landkreisen und kreisfreien Städten miteinander verglichen. Ob die Älteren zusätzlich noch Kapital- und Mieteinkünfte haben oder private Renten beziehen, blieb unberücksichtigt." Mathias Brandt
Infografik: Wo ist die Rentenkaufkraft am höchsten? | Statista

Rente: So viel weniger bekommen Frauen - 16.04.2024
Frauen bekommen im Alter in den meisten Fällen deutlich weniger Rente als Männer ausgezahlt. Das zeigt die Statista-Grafik auf Basis von Daten der Deutschen Rentenversicherung. Besonders groß fällt die Differenz bei Altersrentnern aus, die mindestens 15 Jahre in die Rentenkasse eingezahlt haben: im Jahr 2022 haben weibliche Rentner hier 391 Euro weniger erhalten als männliche (Frauen: 995 Euro, Männer: 1.386 Euro).


Die Differenz ist über die Jahre allerdings geringer geworden: 1993 lag sie noch bei 559 Euro (Frauen: 459 Euro, Männer: 1.018 Euro). In den Gruppen der Altersrentner, die mindestens 35 beziehungsweise 45 Jahre lang in die Rentenkasse eingezahlt haben fallen die Differenzen zwischen den Geschlechtern geringer aus, aber auch hier sind Frauen finanziell deutlich schlechter gestellt.


Die Ursachen für dieses Gefälle sind vielfältig: So erwerben Frauen im Laufe ihres Erwerbslebens im Schnitt geringere Rentenansprüche, weil sie teilweise in schlechter bezahlten Branchen arbeiten als Männer. Frauen arbeiten zudem häufiger in Teilzeit, nehmen häufiger und längere Auszeiten für Care-Arbeit und sind seltener in Führungspositionen tätig. Bei den Daten gilt zu beachten, dass sie nur die von der Rentenversicherung ausgezahlten Netto-Altersrenten zeigen.

Im Einzelfall steht vielen Menschen im Alter ein höherer Betrag zum Leben zur Verfügung, da oft zusätzliche Ansprüche über eine Beamtenversorgung, eine private Altersvorsorge oder Zahlungen aus einer berufsständischen Versicherung erworben worden sind. Matthias Janson
Infografik: Rente: So viel weniger bekommen Frauen | Statista

RENTENREFORMPLÄNE - Viele Vorbehalte gegen einen Staatsfond für die Rente 
Nach den Plänen der Bundesregierung sollen erstmals Milliarden für die Rente in den Aktienmarkt fließen. Diesem so genannten Generationenkapital steht die Mehrheit der Deutschen allerdings skeptisch gegenüber, wie eine aktuelle Umfrage des Deutsches Instituts für Vermögensbildung und Alterssicherung zeigt. Viele der Befragten befürchten, dass es zu lange dauern wird, bis dieser Staatsfond installiert sein wird. Auch befürchten viele eine Zweckentfremdung der Gelder durch die Politik.


Zudem trauen viele Menschen dem Staat nicht die notwendige Expertise für ein solches Projekt zu und wünschen sich vielmehr, dass der Staat künftig auch den Aufbau einer privatorganisierten Aktienrente wird. Mit der Einführung eines Aktienkapitals will die Bundesregierung erstmals eine neue Finanzquelle für die gesetzliche Rentenversicherung erschließen.


Langfristig soll dies Beitragszahler und Bundeshaushalt entlasten. Hierfür soll bis Mitte der 2030er-Jahre ein Kapitalstock von mindestens 200 Milliarden Euro aufgebaut werden, wie die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf Regierungskreise berichtet. Aus den Erträgen sollen Zuschüsse an die Rentenversicherung fließen. Ein zweites großes Ziel des Rentenpakets ist die dauerhafte Absicherung des Rentenniveaus. Matthias Janson 
Infografik: Viele Vorbehalte gegen einen Staatsfond für die Rente | Statista

ARBEIT IM RENTENALTER: 8,4 Prozent der Deutschen im Rentenalter bleiben im Beruf 
Etwa 6,1 Prozent der EU-Bürger:innen arbeiten, obwohl sie das Rentenalter von 65 Jahren bereits erreicht haben – das entspricht rund 5,7 Millionen Menschen. Laut Daten von Eurostat ist es vor allem in Skandinavien und den baltischen Ländern üblicher trotz fortgeschrittenen Alters im Beruf zu bleiben. In Estland sind beispielsweise rund 16,7 Prozent der über 65-Jährigen erwerbstätig. In Lettland und Schweden sind es etwas über 13 Prozent, Dänemark verzeichnet knapp 11 Prozent Erwerbstätige in der Altersgruppe 65+.


Auch Deutschland liegt über dem EU-Durchschnitt – hierzulande arbeiten rund 8,4 Prozent der Bevölkerung im Rentenalter weiter. Die Gründe dafür sind vielfältig. Für viele ist die gesetzliche Rente und Altersvorsorge unzureichend, andere arbeiten beispielsweise in Familienbetrieben und wollen das Geschäft nicht aufgeben. Laut einer Berechnung des Statistischen Bundesamtes müssen rund 42 Prozent der Rentner:innen in Deutschland mit weniger als 1.250 Euro netto im Monat auskommen. Rund jede:r vierte Rentenempfänger sogar mit weniger als 1.000 Euro. Das reicht in den seltensten Fällen, um den bisherigen Lebensstandard aufrecht zu halten. Frauen sind dabei stärker von Altersarmut gefährdet als Männer. Renè Bocksch
Infografik: 8,4 Prozent der Deutschen im Rentenalter bleiben im Beruf | Statista

DEMOGRAFIE: Deutschlands Rentenproblem
Das deutsche Rentensystem gerät zunehmend in Schieflage. Das zeigt die Statista-Grafik auf Basis von Daten der Deutschen Rentenversicherung. Demnach wächst die Zahl der Rentner stärker als die der Beitragszahler: Die Zahl der Beitragszahler ist in den vergangenen drei Jahrzehnten um rund 21 Prozent gestiegen. Im selben Zeitraum nahm die Zahl der Altersrentner allerdings um 56 Prozent zu. Diese Entwicklung zeigt anschaulich, dass der demografische Wandel ist in Deutschland in vollem Gang ist.


Wie stark die deutsche Bevölkerung altert, zeigt diese Statista-Grafik auf Basis der Bevölkerungsprognose des Statistischen Bundesamtes. Rechnerisch stehen einem Altersrentner aktuell 2,1 Beitragszahler gegenüber. Anfang der 1960er Jahre war das Verhältnis noch solider: hier kamen auf einen Altersrentner sechs aktiv versicherte Erwerbspersonen. Das zeigt diese Statista-Grafik auf Basis von Daten des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung.


Da demnächst die so genannte Babyboom-Generation in Rente gehen wird, wird das Verhältnis von Beitragszahlern zu Rentnern in Zukunft weiter abnehmen. Prognosen des IW Köln zufolge kommen im Jahr 2030 auf einen Rentner noch 1,5 Beitragszahler. Im Jahr 2050 könnten es sogar nur noch 1,3 Beitragszahler sein. Als Babyboomber werden die geburtenstarken Jahrgänge der Zeit von 1955 bis 1965 bezeichnet. Gleichzeitig schrumpft mit ihrem Ruhestand die Größe der Erwerbsbevölkerung und damit auch die Zahl der potenziellen Beitragszahler. Matthias Janson
Infografik: Deutschlands Rentenproblem | Statista

Das Renteneintrittsalter - gesetzlich und tatsächlich
Der Abstand zwischen dem durchschnittlichen Renteneintrittsalter und gesetzlicher Regelaltersgrenze nimmt in Deutschland zuletzt wieder zu. Das zeigt die Statista-Grafik auf Basis von Daten des Bund-Länder Demografie Portals. Dies hat mit der Anhebung der Regelaltersgrenze ab dem Jahr 2012 zu tun, mit der das tatsächliche Renteneintrittsalter nicht Schritt gehalten hat. So bezogen Männer 2020 mit durchschnittlich 64,1 Jahren erstmals eine Altersrente, Frauen mit 64,2 Jahren. Allerdings erhöhte sich gleichzeitig die Regelaltersgrenze auf 65,8 Jahre.


Um Druck aus dem Rentensystem zu nehmen und dieses auf den bevorstehenden Renteneintritt der Babyboomer-Generation vorzubereiten, wäre ein stärkerer Anstieg des tatsächlichen Renteneintrittsalters wünschenswert. Wie die Grafik außerdem weiter zeigt, war das durchschnittliche Renteneintrittsalter meist niedriger als die Regelaltersgrenze. Dies lag unter anderem an der Rentenform des Jahres 1972, im Zuge derer die Vorruhestands- und Frühverrentungsmöglichkeiten deutlich ausgeweitet wurden.


In der Folge sank das durchschnittliche Zugangsalter in der Folge stark. Einen Tiefpunkt erreicht es 1982 mit 62,3 Jahren für Männer und 61,5 Jahren für Frauen. Danach stieg das Zugangsalter aufgrund von politischen Maßnahmen deutlich an, wozu hauptsächlich die Einführung von finanziellen Abschlägen bei Frühverrentungen ab 1997 beigetragen haben.


Wie diese Statista-Grafik zeigt, wird der Anteil der Menschen an der deutschen Gesamtbevölkerung, die 65 und älter sind, immer größer. Demnach fiel 1950 noch rund jeder elfte Bundesbürger in diese Altersgruppe - 2019 trifft das bereits auf jeden fünften zu. Der demografische Wandel ist in Deutschland also in vollem Gang, die Belastungen für das Rentensystem steigt.
Infografik: Das Renteneintrittsalter - gesetzlich und tatsächlich | Statista