Stadt Duisburg und der
Verein Gemeinsam gegen Kälte Duisburg kooperieren Mit der
Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung durch
Oberbürgermeister Sören Link und dem 1. Vorsitzenden des Vereins
Gemeinsam gegen Kälte Duisburg, Roland Meier, wird die Arbeit des
Vereins besonders gewürdigt. Der Verein unterstützt seit vielen
Jahren das trägerübergreifende Hilfesystem der Wohnungslosen- und
Obdachlosenhilfe in der Stadt und übernimmt gleichzeitig eine
wichtige Scharnierfunktion, um Menschen aus der Obdachlosigkeit
herauszuholen oder diese abzuwenden.
Die ehrenamtlichen
Mitarbeitenden des gemeinnützigen Vereins Gemeinsam gegen Kälte
Duisburg helfen seit 26 Jahren Menschen in Duisburg, die obdachlos
oder von Obdachlosigkeit bedroht sind. Die soziale und medizinische
Hilfe durch den Kälte- und den Medizinbus wird durch eine
niederschwellige Beratung unterstützt, deren Ziel eine Vermittlung
an Regeldienste der Wohlfahrtspflege, der Kommune, medizinische
Einrichtungen und anderer Institutionen ist.
„Das
bürgerschaftliche Engagement des Vereins kommt genau dort zur
Geltung, wo es am dringendsten benötigt wird. Für viele
Hilfesuchende ebnet der Einsatz von ‘Gemeinsam gegen Kälte‘ deshalb
ganz unmittelbar den Weg in ein Leben abseits der Straße“, sagt
Oberbürgermeister Sören Link. „Genau das ist in Duisburg
erklärtes Ziel und deshalb danke ich dem Verein für die Kontinuität,
die Intensität der Arbeit und vor allem dem Einsatz seiner
ehrenamtlichen Helfenden bei Wind und Wetter in Duisburg“, ergänzt
Sozialdezernentin Astrid Neese.
Stellvertretend für alle
ehrenamtlichen Helfenden im Verein bedankte sich Roland Meier für
das Vertrauen der Stadt Duisburg. „Als Teil und Unterstützer des
Duisburger Hilfesystems nutzen wir die persönlichen Gespräche bei
der Erstversorgung vor Ort, um die Menschen, wenn möglich, an die
professionellen Dienste der Wohnungslosenhilfe weiterzuleiten. Nur
mit einer guten Vernetzung und Zusammenarbeit können wir unser Ziel
erreichen, dass die Betroffenen das Leben auf der Straße hinter sich
lassen.
Neben den mobilen Diensten unterhalten wir auch eine
Krankenwohnung für Wohnungslose, die nach stationärer Behandlung aus
dem Krankenhaus in die Wohnungslosigkeit entlassen werden und eine
Clearingwohnung zur schnellen Unterbringung. Viele unserer
ehrenamtlich Helfenden hatten schon beruflich oder nebenberuflich
mit der Zielgruppe zu tun und engagieren sich seit Jahren für
unseren Verein. Dafür sind wir sehr dankbar.“
Laut
Vereinbarung werden sich die beiden Kooperationspartner regelmäßig
und vertrauensvoll über die Fortschritte der Zielerreichung, der
Weiterentwicklung des trägerübergreifenden Hilfesystems und
aktueller Bedarfe austauschen.
Dezernentin Astrid Neese und Roland Meier, 1. Vorsitzender Gemeinsam
gegen Kälte am 16.04.2024; Kooperationvereinbarung zwischen der
Stadt Duisburg und den Verein Gemeinsam gegen Kälte Duisburg e. V.
Foto: Tanja Pickartz / Stadt Duisburg
Brand einer
Kfz-Werkstatt in Duisburg-Bergheim Der Feuerwehr
Duisburg wurde heute gegen 13.40 Uhr ein Brand in einer
Kfz-Werkstatt auf der Hochstraße in Bergheim gemeldet. Beim
Eintreffen der Einsatzkräfte stand die Werkstatt bereits in
Vollbrand. Eine Rauchsäule war weithin sichtbar. Da sich keine
Personen mehr in dem Gebäude aufhielten, wurde umgehend ein
umfangreicher Löschangriff durchgeführt.
Im Einsatz sind
drei Einheiten der Berufsfeuerwehr und drei Löschzüge der
Freiwilligen Feuerwehr, ein Notarztfahrzeug, zwei Rettungswagen und
somit rund 80 Einsatzkräfte. Vorsorglich wurde über die NINA-Warnapp
und Cell Boadcast die Bevölkerung informiert. Messungen werden
regelmäßig durchgeführt. Für die Bevölkerung besteht jedoch keine
Gefahr. Aufgrund des Einsatzes kommt es zu Beeinträchtigungen des
Verkehrs in dem betroffenen Bereich. Es wird daher empfohlen, diesen
großräumig zu umfahren.
IHK
kritisiert: Wirtschaft auf dem Abstellgleis Die
deutsche Wirtschaft dümpelt vor sich hin und schrammt an einer
Rezession vorbei. Für 2024 wird null Wachstum erwartet. Das spiegelt
sich auch in den Umfragen der IHK wider. Die Geschäfte laufen
schlecht, die Unternehmen schieben Investitionen auf. Die IHK-Spitze
traf sich mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten für den Kreis Kleve,
Stefan Rouenhoff. Sie fordern: Die Politik muss dringend etwas tun,
um die Betriebe zu stärken und für Wachstum zu sorgen.
„Unsere Region ist das industrielle Herz Europas. Und unsere
Wirtschaft hat mit enormen Problemen zu kämpfen. Unsere
Nachbarländer haben uns in Sachen Produktivität überholt. Das ist
fatal für unseren Standort“, mahnt IHK-Präsident Werner
Schaurte-Küppers. Am Niederrhein leidet insbesondere die
Grundstoffindustrie wie Stahl oder Chemie: Die hohen Energiekosten
sind ein massiver Wettbewerbsnachteil.
„Unsere
Mahnungen und Appelle an die Politik verhallen scheinbar ungehört.
Die Regierung muss sich endlich einig werden. Es kann nicht sein,
dass das ständige Hin und Her unsere Wirtschaft blockiert. Die Lage
ist ernst. Es muss sich wieder lohnen, bei uns zu produzieren, zu
forschen und in neue Technologien zu investieren. Unsere Betriebe
brauchen wirksame Anreize. Das Wachstumschancengesetz war ein erster
Schritt in die richtige Richtung. Es reicht aber bei weitem nicht“,
so Schaurte-Küppers.
„Unser Wirtschaftsstandort ist
gefährdet, die Attraktivität nimmt stetig ab. Unternehmen wollen
auch in den kommenden Jahren investieren, aber außerhalb
Deutschlands. Hohe Energiepreise, mangelhafte Digitalisierung, eine
ausufernde Bürokratie, viel zu langsame Planungs- und
Genehmigungsverfahren sowie fehlende Technologieoffenheit sind
zentrale Hindernisse. Die Bundesregierung muss endlich die Realität
anerkennen und bei den zentralen Themen ins Handeln kommen“, so der
Bundestagsabgeordnete Rouenhoff.
V.l.: CDU-Bundestagsabgeordneter Stefan Rouenhoff, IHK-Präsident
Werner Schaurte-Küppers und IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan
Dietzfelbinger sprechen über die ernste wirtschaftliche Lage. Foto:
Bettina Engel-Albustin
Duisburg: Euziel mietet
weitere 29.000 m² auf der Mercatorinsel Online-Händler
Euziel erweitert seine Kapazitäten im Duisburger Hafen um rd. 29.000
m² Nutzfläche sowie 7.000 m² Freifläche auf der Mercatorinsel in
Ruhrort. Bislang wurde die Fläche von Schenker genutzt. Vermieter
des Objekts mit 25.600 m² für Logistik sowie 1.570 m² Büro- und
1.430 m² Mezzanine-Flächen ist die duisport, das den Bau 2018 auf
einem ca. 48.000 m² großen Industriegrundstück fertiggestellt hat.
Euziel wird von dort aus Produkte seiner
Haushaltswarenmarke "Songmics Home" vertreiben. Dafür steht auch ein
ca. 600 m² großes Gefahrgutlager im Außenbereich zur Verfügung.
Insgesamt nutzt der Online-Händler damit knapp 58.000 m² im Hafen.
Bereits im Januar 2024 mietete das Unternehmen 28.500 m² Fläche in
Rheinhausen. Beide Verträge wurden von Realogis vermittelt.
Im
Behandlungszimmer: Kommunikation auf Augenhöhe? Dass
Ärzt:in und Patient:in gemeinsam die therapeutischen oder
diagnostischen Maßnahmen beschließen, gilt als Goldstandard der
medizinischen Kommunikation. Praktisch umgesetzt wird diese so
genannte partizipative Entscheidungsfindung (SDM) nur teilweise.
Eine internationale Studie unter Leitung der Universität
Duisburg-Essen hat Arzt-Patient-Interaktionen an vier
Universitätskliniken analysiert.
Die Ergebnisse wurden
soeben im Fachmagazin
Teaching and Learning in Medicine* veröffentlicht. Sie
bestätigen eine Umsetzungslücke von SDM. Die paternalistische
Beziehung, in der Ärzt:innen zum Wohle von Betroffenen entscheiden,
soll einem partnerschaftlichen Vorgehen weichen. Weltweit wird das
in der medizinischen Ausbildung gelehrt. Aus Studien ist jedoch
bekannt, dass dieser gemeinsame Entscheidungsprozess (shared
decision-making SDM) im Versorgungsalltag oft zu kurz kommt.
Wie verlaufen solche Gespräche? Das hat ein
interdisziplinäres Team aus Soziologie, Medizin, Linguistik und
Medizinpädagogik für unterschiedliche Sprach- und Wissenschaftsräume
untersucht: in China, der Türkei, Deutschland und den Niederlanden.
Das Team unter Leitung von Soziologieprofessorin Dr. Anja Weiß
(Universität Duisburg-Essen) analysierte 71 Videobeobachtungen, mit
denen der Erstkontakt eines Arztes bzw. einer Ärztin mit einem bzw.
einer Schauspielpatient:in aufgezeichnet wurde. Diese:r klagt über
Symptome von Herzschwäche. Eine Patientenakte liegt vor, es werden
u.a. Beschwerden, Diagnose und Maßnahmen besprochen, wobei sich die
Betroffenen ganz unterschiedlich einbringen.
„Unseren
Beobachtungen nach ist die gemeinsame Entscheidungsfindung im
klinischen Alltag länderübergreifend nicht lehrbuchgemäß“, sagt
Prof. Anja Weiß. „Dennoch waren viele Aspekte und Variationen des
SDM-Ideals in den von uns beobachteten Interaktionen offensichtlich:
Die Ärzt:innen reagierten aktiv auf ihr Gegenüber, sie
interessierten sich für die Perspektive ihrer Patient:innen,
stellten Fragen, schlugen Erklärungen für deren Ängste vor. Oft
geschah das allerdings auf routinierte Weise.“
Kulturelle Unterschiede in der Kommunikation konnte das
Forschungsteam überraschenderweise nicht feststellen. Was die
Gespräche auch zeigten: Die Interaktionen sind dynamisch, lassen
sich nicht immer vorhersagen oder von den Behandelnden steuern. Und:
Selbst zurückhaltende Patient:innen können eine aktive Rolle
spielen, so dass es zu einer gemeinsamen Entscheidung kommt.
„Das Lehrbuch-Modell von SDM ist in einigen Punkten
vielleicht zu starr und sollte überdacht werden“, so Weiß. „Wir
empfehlen, diesbezüglich in der medizinischen Ausbildung mehr
Improvisationen und Variationen zuzulassen.“ * Medical Care as
Flea Market Bargaining? An International Interdisciplinary Study of
Varieties of Shared Decision Making in Physician–Patient
Interactions
https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/10401334.2024.2322456
Übergangslotsen in NRW: Förderung von Ausbildungschancen
für rund 10.000 Schülerinnen und Schüler - Landesweites Angebot im
Rahmen der Fachkräfteoffensive NRW wird umgesetzt. Am
Dienstag, 16. April 2024, besuchten Schulministerin Dorothee Feller
und Arbeitsminister Karl-Josef Laumann das
Franz-Jürgens-Berufskolleg in Düsseldorf, um sich über die Umsetzung
des gemeinsam entwickelten Unterstützungsangebots „Übergangslotsen”
für ausbildungsinteressierte junge Menschen zu informieren.
Arbeitsminister Karl-Josef Laumann betonte die Bedeutung der
Fachkräftegewinnung: „Der Fachkräftemangel ist eine große
Herausforderung, bietet jedoch auch jungen Menschen die Chance, sich
auf dem Arbeitsmarkt zu etablieren. Immer noch finden zu wenige
Schülerinnen und Schüler aus dem Übergangssektor den Weg in eine
Berufsausbildung. Wir können es nicht hinnehmen, dass so viele junge
Menschen ohne berufliche Ausbildung bleiben. Es ist entscheidend,
abgestimmte und zielgerichtete Unterstützungsangebote
bereitzustellen. Die Übergangslotsen werden hier einen Beitrag
leisten, indem sie die jungen Menschen persönlich, individuell und
bedarfsorientiert unterstützen. Sie arbeiten eng mit den
Berufskollegs, den Agenturen für Arbeit und Jobcentern sowie den
Partnern in den Regionen zusammen. Ich ermutige auch die Betriebe,
aktiv auf die Schülerinnen und Schüler im Übergangssektor zuzugehen
und Praktikums- sowie Ausbildungsplätze anzubieten.“
Schulministerin Dorothee Feller erklärte: „Die Fachkräftegewinnung
ist in Nordrhein-Westfalen eine große gemeinsame gesellschaftliche
Aufgabe. Hier ist der Schulterschluss zwischen Schulen, Unternehmen
und allen an der beruflichen Ausbildung Beteiligten gefragt. Wir
haben in unseren Berufskollegs eine Vielzahl von jungen Menschen,
die hervorragende Fähigkeiten mitbringen und unseren Arbeitsmarkt
bereichern wollen und werden – doch dafür benötigen sie Orientierung
und Hilfe. Wir sind sicher, dass die Übergangslotsen mit ihrer
individuellen Begleitung die Potenziale der Schülerinnen und Schüler
fördern und ihren Einstieg in die Unternehmen ebnen werden.”
Seit November 2023 unterstützen Übergangslotsen in
Nordrhein-Westfalen ausbildungsinteressierte Schülerinnen und
Schüler, die sich in Bildungsgängen der vollzeitschulischen
Ausbildungsvorbereitung sowie der Berufsfachschule 1 und 2
(Übergangssektor) an Berufskollegs befinden, bei der Suche nach
Ausbildungs- und Praktikumsstellen. Damit sollen die Übergänge der
jungen Menschen des Übergangssektors in Ausbildung deutlich
beschleunigt und erhöht werden. Die Landesregierung fördert
landesweit insgesamt 133 Übergangslotsen, die ihre Arbeit vorwiegend
vor Ort in den Berufskollegs umsetzen.
Rund 10.000
Schülerinnen und Schüler in den Berufskollegs können sich direkt an
die Lotsen oder an ihre Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer wenden
und werden auch durch die Beratungsfachkräfte der Bundesagentur für
Arbeit begleitet. Betriebe und Unternehmen, die auf der Suche nach
Auszubildenden sind oder Praktikumsstellen anbieten möchten, können
sich ebenfalls an die Berufskollegs in ihrer Region, ihre zuständige
Kammer oder an die Bildungsträger wenden.
Die
Landesregierung hat die Fachkräfteoffensive NRW gestartet, um dem
akuten und drohenden Fachkräftemangel mit neuen, verbesserten und
verstetigten Angeboten und Kooperationen zu begegnen. Die Stärkung
der beruflichen Ausbildung und ein verbesserter Übergang
Jugendlicher von der Schule in den Beruf sind dabei zentrale
Handlungsfelder. Weitere Informationen sowie die Listen der
Bildungsträger vor Ort sind abrufbar unter:
https://www.mags.nrw/uebergangslotsen.nrw.
Stolpersteine für die Brüder Otto und Wilhelm Kühlen in
Duisburg Verfolgt und getötet: Der Eine, Otto Kühlen
(Jg. 1914), hatte sich von der Truppe entfernt wegen
„Weibergeschichten“ – so beschrieb es Otto selbst in einem Brief an
seine Eltern, in dem er ihnen seine bevorstehende Hinrichtung
mitteilte – und wurde als Deserteur 1941 zum Tode verurteilt. Die
Erschießung wurde auf dem Schießplatz in Wuppertal vollzogen.
Der Andere, Ottos älterer Bruder Willi (Wilhelm) Kühlen (Jg.
1912), wurde wegen „Männergeschichten“ - die Nazis nannten es
„Widernatürliche Unzucht mit Männern“ – zunächst zu Gefängnis und
bei der zweiten Verurteilung zu zwei Jahren Zuchthausstrafe und
Moorlager verurteilt. Nach voller Verbüßung der Haftstrafen wurde
Willi nicht, wie in vielen anderen Fällen von §175-Verurteilten
üblich, nach Haftverbüßung in ein Konzentrationslager deportiert,
sondern als Soldat an die Ostfront geschickt. Willi gilt seit 1945
als Kriegsvermisster.
Willi und Otto hatten noch einen
weiteren, jüngeren Bruder (Jg. 1921), der ebenso als Soldat im
zweiten Weltkrieg war. Er überlebte Krieg und die NS-Zeit, ebenso
wie die drei Schwestern der drei Kühlen-Brüder. Auch die Ehefrau und
die beiden Kinder von Otto Kühlen überlebten, ebenso die geschiedene
Ehefrau von Willi Kühlen. Auch die Eltern von Willi und Otto
überlebten den Krieg.
Am Donnerstag, den 25. April 2024
wird um 14.30 Uhr Ort: Flachsmarkt 7 / Ecke Poststraße,
Duisburg-City nähe Rathaus der neue Stolperstein für Otto Kühlen
verlegt. (Neben den seit Dezember 2022 dort bereits verlegten
Stolperstein für Willi Kühlen.) Die Veranstaltung findet statt unter
Beteiligung der Nachkommen der Familie Kühlen und mit dem
Oberbürgermeister der Stadt Duisburg, Sören Link, der
dankenswerterweise auf Nachfrage die Patenschaft für beide
Stolpersteine übernommen hat.
Die Organisation der
Stolpersteinverlegung wurde vom Jugendring Duisburg übernommen. Die
Initiative zur Stolpersteinverlegung stammt von dem Forscher Jürgen
Wenke aus Bochum, der die Recherche zur Verfolgung der Brüder Willi
und Otto Kühlen gemacht hat und die Geschichte(n) aufgeschrieben
hat. Die Ergebnisse finden sich auf
www.stolpersteine-homosexuelle.de/wilhelm-kuehlen
Kinderkulturfestival 2024 – Die Programmhighlights
Am Dienstag, 23. April 2024, stellen um 14 Uhr im Rathaus Duisburg
Kulturdezernentin Linda Wagner, Petra Schröder, Leiterin der
Kulturbetriebe sowie Clemens Richter und Leiter des
Kinderkulturfestivals das diesjährige Kinderkulturfestival vor.
Das beliebt eFstival findet vom 11. bis 19. Mai in den Duisburger
Innenhafen statt. Die Macher haben ein buntes, kulturelles Programm
auf dem gesamten Festivalgelände organisiert.
Wasserdargebot und -bedarf vorhersagen Talsperren smart steuern
Hochwasser, Dürren, Hitzewellen: Der Klimawandel stellt
die Prognose von Wassermengen und die Steuerung von Talsperren
zunehmend vor Herausforderungen. Die Stauanlagen spielen eine
entscheidende Rolle im Hochwasserschutz und während Trockenperioden.
Um sie an die Klimaveränderungen anzupassen, entwickeln Forschende
der Universität Duisburg-Essen eine vorhersagebasierte Steuerung der
Talsperren auf Basis Künstlicher Intelligenz.
Das
Projekt PROWAVE wird von der deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU)
für die kommenden drei Jahre mit 348.000 Euro gefördert. „Die
Wetterereignisse, die durch den Klimawandel verursacht werden, sind
schwer kalkulierbar und stellen das Management der Talsperren und
ihrer Einzugsgebiete vor eine große Herausforderung“ erklärt Prof.
Dr.-Ing. André Niemann vom Institut für Wasserbau und
Wasserwirtschaft der Universität Duisburg-Essen (UDE).
„Bisher werden Talsperren durch eine Reihe an Flusspegelständen
gesteuert. Die Entscheidungen, die auf dieser Grundlage getroffen
werden, sind aber reaktiv und langsam“. Künftig werden dank der
technologischen Fortschritte die Methoden der Künstlichen
Intelligenz (KI) die Talsperrenbetreibenden unterstützen. Hierzu
werden spezielle Verfahren, wie z.B. LSTM-Netzwerke (Long
Short-Term Memory) effiziente Steuerungsstrategien ermöglichen.
Dadurch entstehen Werkzeuge, welche die zunehmenden
Vorhersageinformationen gezielt nutzen.
In Kombination
mit modernen Datenanalyse-Tools ermöglichen sie eine proaktive
Steuerung der Wasserverteilungssysteme, basierend auf zuverlässigen
Prognosen des Wasserbedarfs und des Wasserdargebotes. „Bisher war
diese Prognose äußerst schwierig, da jeder simulierte physikalische
Prozess bekannt sein musste. Methoden der Künstlichen Intelligenz
machen nun den Unterschied“, sagt Gregor Johnen, leitender Ingenieur
im Team von Prof. Niemann und erklärt weiter: „So können etwa
neuronale Netze und Ensemble-Methoden die Echtzeitdaten nutzen und
aus ihnen Lernen, um komplexe Prozesse zu simulieren und über das
erlernte Prozessverständnis die Vorhersagbarkeit von
Extremwetterereignissen zu verbessern – und das bis zu drei Monaten
im Voraus“
Das Ziel des Projekts ist die Entwicklung
eines prototypischen Modells für den Betrieb von Talsperren und der
Bereitstellung von Wasser für die Wasserversorgung. Er wird am
Beispiel des Talsperrenverbundsystems der Harzwasserwerke
entwickelt. Dieser integriert die Vorhersagen der Forschenden in ein
komplexeres Optimierungsmodell, welches von der KISTERS AG mit Sitz
in Aachen zur Verfügung gestellt wird.
„Eine solch die
proaktive Steuerung unserer Systeme ermöglicht es uns frühzeitig und
flexibel auf etwaige zukünftige Nutzungskonflikte zwischen der
Wasserversorgung und anderen Wassernutzern reagieren“, so Dr.
Alexander Hutwalker, Leiter der Abteilung Forschung und Entwicklung
bei den Harzwasserwerken. Langfristig möchten die Forschenden sowie
die assoziierten Partner Ruhr- und Wupperverband mit dem Prototyp
den Wandel hin zur smarten Steuerung von Talsperren erreichen, die
den Anforderungen des Klimawandels gerecht wird.
VHS-Veranstaltung: „Musik für die Ewigkeit“
zum Zweiten Marliese Reichardt führt am Donnerstag, 18.
April, im Saal des Stadtfensters, Steinsche Gasse 26, in der
Duisburger Stadtmitte, von 18.30 bis 20 Uhr nach der großen Resonanz
auf den ersten Abend nun durch einen weiteren Abend mit „Musik für
die Ewigkeit“. Diesmal geht es um die neuere Zeit und um andere
Genres.
Wer im Zusammenhang mit einer bekannten oder
unbekannten Musik schon einmal unerwartet Gänsehaut bekommen hat,
wem ein kurzer Schauer über den Rücken gelaufen ist oder wer spontan
hätte in Tränen ausbrechen können – der ist einer "Musik für die
Ewigkeit" bereits begegnet. Das Teilnahmeentgelt beträgt fünf Euro,
eine vorherige Anmeldung ist erforderlich.
Handverlesen - Literatur am Neumarkt Joshua Clausnitzer -
Wer schreibt denn sowas?! Der Meckenheimer
Schriftsteller und Entertainer Joshua Clausnitzer stellt sein
Programm ,,Wer schreibt denn sowas?!" vor. Es wird bunt, es wird
kurios, es wird unterhaltsam und es wird gewiss nicht langweilig! Er
ist Mitglied im Verband der Schriftsteller/innen, dort im Vorstand
NRW und mehrfacher Preisträger. Seine Lesungen hält er im Stehen und
vereint Elemente der Comedy mit Anekdoten und Poetry Slam.
Interaktion mit und durch das Publikum ist ihm ebenfalls
wichtig. Sprache ist vielfältig, Sprache ist vielseitig, wie ein
Buch. Clausnitzer wird sein gleichnamiges Buch ,,Wer schreibt denn
sowas?!" vorstellen, sowieso neue Texte und aus seinem neu
erschienenen Roman ,,Ich sprach E, du O!" (Komödie) vortragen. Es
wird ein launiger Abend, der in Erinnerung bleibt!
Joshua Clausnitzer (c) Dirk Gräper
HANDVERLESEN | Joshua
Clausnitzer - Wer schreibt denn sowas?! Donnerstag, 18. April
2024, 19 Uhr Das PLUS am Neumarkt, Neumarkt 19, 47119
Duisburg-Ruhrort Eintritt frei(willig) – Hutveranstaltung
Singnachmittage mit Popkantor Daniel Drückes in Wanheim
und Wanheimerort Musiker und Popkantor Daniel Drückes
lädt alle, die Lust auf gemeinsames Singen in gemütlicher Runde in
der Evangelischen Rheingemeinde Duisburg haben, zweimal im Monat zum
Mitmachen ein. Das nächste Singen in Gemeinschaft gibt es am 24.
April 2024 um 14 Uhr im Gemeindehaus Wanheimerort, Vogelsangplatz 1;
der zweite Singnachmittag in diesem Monat startet am 25. April 2024
um 15 Uhr im Gemeindehaus Wanheim, Beim Knevelshof 45.
Auf dem Programm stehen wie immer bekannte Lieder, Popsongs und
Evergreens. Zwischen dem Singen ist Platz für Kaffee und Kekse. Die
Idee zu den Musiknachmittagen zum Mitmachen hatte Daniel Drückes
gemeinsam mit Ehrenamtskoordinatorin Maria Hönes: Mit dem
zusätzlichen Angebot gilt es ältere und junge Menschen beim Singen
zusammen zu bringen, ganz nach dem Motto „Singen verbindet
Generationen“. Mitsingen darf jede und jeder. Infos zur
Rheingemeinde gibt es im Netz unter www.gemeinde-wanheim.de und
www.wanheimerort.ekir.de.
Foto: Maria Hönes
Einladung zum Pflanzentausch beim Gartenflohmarkt in
Wanheimerort Die Evangelische Rheingemeinde Duisburg
lädt zum nunmehr zehnten Gartenflohmarkt in das Gemeindehaus am
Vogelsangplatz 1 in Wanheimerort ein. Dort gibt es am Samstag, 4.
Mai 2024 zwischen 11 und 16 Uhr neben Deko aus dem Kreativkreis jede
Menge rund um den Garten: Stauden aus heimischen Gärten,
vorgezogene Pflanzen wie Tomaten und Gurken, einjährige Sommerblumen
sowie Ableger von Zimmerpflanzen.
Die Gewächse bekommt
man durch Tausch; wer nichts einzutauschen hat, kann Pflanzen gegen
eine Spende mitnehmen. Wer seine Pflanzen zum Tausch anbieten will,
meldet sich bei Christine Muthmann an (0203 / 722383). Infos zur
Gemeinde gibt es im Netz unter www.wanheimerort.ekir.de und
www.gemeinde-wanheim.de.
Gartenflohmarkt 2023. Foto Evangelische Rheingemeinde Duisburg
Pfarrer Seeger am Service-Telefon der evangelischen Kirche
in Duisburg „Zu welcher Gemeinde gehöre ich?“ oder „Wie
kann ich in die Kirche eintreten?“ oder „Holt die Diakonie auch
Möbel ab?“: Antworten auf Fragen dieser Art erhalten Anrufende beim
kostenfreien Servicetelefon der evangelischen Kirche in Duisburg.
Es ist unter der Rufnummer 0800 / 12131213 auch immer
montags von 18 bis 20 Uhr besetzt, und dann geben Pfarrerinnen und
Pfarrer Antworten auf Fragen rund um die kirchliche Arbeit und haben
als Seelsorgende ein offenes Ohr für Sorgen und Nöte. Das
Service-Telefon ist am Montag, 22. April 2024 von Rolf Seeger,
Pfarrer in der Evangelischen Rheingemeinde Duisburg, besetzt.
NRW-Flughäfen: Im Februar
starteten 19,0 Prozent mehr Passagiere als ein Jahr zuvor
Im Februar 2024 sind von den sechs Hauptverkehrsflughäfen in NRW
rund 980 400 Passagiere abgeflogen. Wie das Statistische Landesamt
mitteilt, waren das trotz der im Februar 2024 stattgefundenen
Warnstreiks 156 700 bzw. 19,0 Prozent mehr Passagiere als ein Jahr
zuvor (Februar 2023: 823 700). Die Zahl der Einsteiger war damit
immer noch um rund 308 600 bzw. 23,9 Prozent niedriger als vor fünf
Jahren (Februar 2019: 1,3 Millionen).
15,9 Prozent aller
gewerblich in Deutschland beförderten Passagiere starteten im
Februar dieses Jahres von einem der großen Flughäfen in NRW. Bei
Betrachtung der einzelnen Flughäfen in Nordrhein-Westfalen fällt
auf, dass der Anstieg der Passagiere im Vergleich zum Vorjahreswert
(Februar 2023) am höchsten an den Flughäfen Niederrhein/Weeze
(+72,8 Prozent), Paderborn/Lippstadt (+54,8 Prozent) und
Münster/Osnabrück (+44,4 Prozent) war.
Inlandsflüge
gingen in den letzten fünf Jahren um fast 70 Prozent zurück 884 700
der von den nordrhein-westfälischen Hauptverkehrsflughäfen
gestarteten Passagiere flogen im Februar 2024 ins Ausland. Das waren
zwar 151 000 bzw. 20,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, aber 89 400
bzw. 9,2 Prozent weniger als vor fünf Jahren, im Februar 2019. Das
Passagieraufkommen bei Inlandsflügen lag mit 95 600 Passagieren zwar
um 5 700 (+6,3 Prozent) über dem Ergebnis von Februar 2023, aber um
219 100 (−69,6 Prozent) unter dem von Februar 2019. (IT.NRW)
LEBENSVERHÄLTNISSE: Wo ist die Rentenkaufkraft am
höchsten? - 16.04.2024 Die Kaufkraft der Rente schwankt
regional um bis zu 70 Prozent. Das geht aus einer Studie
des Forschungsinstituts Prognos im Auftrag des Gesamtverbandes
der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor. So stehen
Rentner:innen im Eifelkreis Bitburg-Prüm preisbereinigt nur 856 Euro
zur Verfügung. In der thüringischen Stadt
Gera hingegen – dem Ort mit dem bundesweit höchsten ökonomischen
Lebensstandard für Rentner:innen – sind es 1.437 Euro.
Dabei steht dieses Beispiel stellvertretend für das Phänomen, dass
die Rentenkaufkraft im Osten höher als im Westen ist. Am
ungünstigsten ist das Zusammenspiel aus regionaler Rentenhöhe und
Kaufkraft in Süddeutschland - von den fünf Kreisen mit der
niedrigsten Rentenkaufkraft liegen jeweils einer in
Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz und drei in Bayern.
"Für die Auswertung hat Prognos die regionalen
Lebenshaltungskosten und Rentenhöhen in 400 Landkreisen und
kreisfreien Städten miteinander verglichen. Ob die Älteren
zusätzlich noch Kapital- und Mieteinkünfte haben oder private Renten
beziehen, blieb unberücksichtigt." Mathias Brandt
Rente: So viel weniger bekommen
Frauen - 16.04.2024 Frauen bekommen im Alter in den
meisten Fällen deutlich weniger Rente als
Männer ausgezahlt. Das zeigt die Statista-Grafik auf Basis von Daten
der Deutschen
Rentenversicherung. Besonders groß fällt die Differenz bei
Altersrentnern aus, die mindestens 15 Jahre in die Rentenkasse
eingezahlt haben: im Jahr 2022 haben weibliche Rentner hier 391 Euro
weniger erhalten als männliche (Frauen: 995 Euro, Männer: 1.386
Euro).
Die Differenz ist über die Jahre allerdings
geringer geworden: 1993 lag sie noch bei 559 Euro (Frauen: 459 Euro,
Männer: 1.018 Euro). In den Gruppen der Altersrentner, die
mindestens 35 beziehungsweise 45 Jahre lang in die Rentenkasse
eingezahlt haben fallen die Differenzen zwischen den Geschlechtern
geringer aus, aber auch hier sind Frauen finanziell deutlich
schlechter gestellt.
Die Ursachen für dieses Gefälle
sind vielfältig: So erwerben Frauen im Laufe ihres Erwerbslebens im
Schnitt geringere Rentenansprüche, weil sie teilweise in schlechter
bezahlten Branchen arbeiten als Männer. Frauen arbeiten zudem
häufiger in Teilzeit, nehmen häufiger und längere Auszeiten für
Care-Arbeit und sind seltener in Führungspositionen tätig. Bei den
Daten gilt zu beachten, dass sie nur die von der Rentenversicherung
ausgezahlten Netto-Altersrenten zeigen.
Im Einzelfall steht
vielen Menschen im Alter ein höherer Betrag zum Leben zur Verfügung,
da oft zusätzliche Ansprüche über eine Beamtenversorgung, eine
private Altersvorsorge oder Zahlungen aus einer berufsständischen
Versicherung erworben worden sind. Matthias Janson
RENTENREFORMPLÄNE - Viele Vorbehalte gegen einen Staatsfond
für die Rente Nach den Plänen der Bundesregierung
sollen erstmals Milliarden für die Rente in
den Aktienmarkt fließen. Diesem so genannten Generationenkapital
steht die Mehrheit der Deutschen allerdings skeptisch gegenüber, wie
eine aktuelle Umfrage des Deutsches
Instituts für Vermögensbildung und Alterssicherung zeigt. Viele
der Befragten befürchten, dass es zu lange dauern wird, bis dieser
Staatsfond installiert sein wird. Auch befürchten viele eine
Zweckentfremdung der Gelder durch die Politik.
Zudem
trauen viele Menschen dem Staat nicht die notwendige Expertise für
ein solches Projekt zu und wünschen sich vielmehr, dass der Staat
künftig auch den Aufbau einer privatorganisierten Aktienrente wird.
Mit der Einführung eines Aktienkapitals will die Bundesregierung
erstmals eine neue Finanzquelle für die gesetzliche
Rentenversicherung erschließen.
Langfristig soll dies
Beitragszahler und Bundeshaushalt entlasten.
Hierfür soll bis Mitte der 2030er-Jahre ein Kapitalstock von
mindestens 200 Milliarden Euro aufgebaut werden, wie die
Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf Regierungskreise
berichtet. Aus den Erträgen sollen Zuschüsse an die
Rentenversicherung fließen. Ein zweites großes Ziel des Rentenpakets
ist die dauerhafte Absicherung des Rentenniveaus. Matthias Janson
ARBEIT IM RENTENALTER: 8,4 Prozent der Deutschen im
Rentenalter bleiben im Beruf Etwa 6,1 Prozent der
EU-Bürger:innen arbeiten, obwohl sie das Rentenalter von
65 Jahren bereits erreicht haben – das entspricht rund 5,7 Millionen
Menschen. Laut Daten von Eurostat ist
es vor allem in Skandinavien und den baltischen Ländern üblicher
trotz fortgeschrittenen Alters im Beruf zu bleiben. In Estland sind
beispielsweise rund 16,7 Prozent der über 65-Jährigen erwerbstätig.
In Lettland und Schweden sind es etwas über 13 Prozent, Dänemark
verzeichnet knapp 11 Prozent Erwerbstätige in der Altersgruppe 65+.
Auch Deutschland liegt über dem EU-Durchschnitt –
hierzulande arbeiten rund 8,4 Prozent der Bevölkerung im Rentenalter
weiter. Die Gründe dafür sind vielfältig. Für viele ist die
gesetzliche Rente und Altersvorsorge unzureichend,
andere arbeiten beispielsweise in Familienbetrieben und wollen das
Geschäft nicht aufgeben. Laut einer Berechnung des Statistischen
Bundesamtes müssen rund 42 Prozent der Rentner:innen in Deutschland
mit weniger als 1.250 Euro netto im Monat auskommen. Rund jede:r
vierte Rentenempfänger sogar mit weniger als 1.000 Euro. Das reicht
in den seltensten Fällen, um den bisherigen Lebensstandard aufrecht
zu halten. Frauen sind dabei stärker von Altersarmut gefährdet
als Männer. Renè Bocksch
DEMOGRAFIE: Deutschlands Rentenproblem Das
deutsche Rentensystem gerät
zunehmend in Schieflage. Das zeigt die Statista-Grafik auf Basis von
Daten der Deutschen Rentenversicherung. Demnach wächst die Zahl der
Rentner stärker als die der Beitragszahler: Die Zahl der
Beitragszahler ist in den vergangenen drei Jahrzehnten um rund 21
Prozent gestiegen. Im selben Zeitraum nahm die Zahl der
Altersrentner allerdings um 56 Prozent zu. Diese Entwicklung zeigt
anschaulich, dass der demografische Wandel ist in Deutschland in
vollem Gang ist.
Wie stark die deutsche Bevölkerung altert,
zeigt diese
Statista-Grafik auf Basis der Bevölkerungsprognose des
Statistischen Bundesamtes. Rechnerisch stehen einem Altersrentner
aktuell 2,1 Beitragszahler gegenüber. Anfang der 1960er Jahre war
das Verhältnis noch solider: hier kamen auf einen Altersrentner
sechs aktiv versicherte Erwerbspersonen. Das zeigt diese
Statista-Grafik auf Basis von Daten des Bundesinstituts
für Bevölkerungsforschung.
Da demnächst die so
genannte Babyboom-Generation in Rente gehen
wird, wird das Verhältnis von Beitragszahlern zu Rentnern in Zukunft
weiter abnehmen. Prognosen des IW Köln zufolge kommen im Jahr 2030
auf einen Rentner noch 1,5 Beitragszahler. Im Jahr 2050 könnten es
sogar nur noch 1,3 Beitragszahler sein. Als Babyboomber werden die
geburtenstarken Jahrgänge der Zeit von 1955 bis 1965 bezeichnet.
Gleichzeitig schrumpft mit ihrem Ruhestand die Größe der
Erwerbsbevölkerung und damit auch die Zahl der potenziellen
Beitragszahler. Matthias Janson
Das Renteneintrittsalter - gesetzlich und tatsächlich
Der Abstand zwischen dem durchschnittlichen
Renteneintrittsalter und gesetzlicher
Regelaltersgrenze nimmt in Deutschland zuletzt wieder zu. Das
zeigt die Statista-Grafik auf Basis von Daten des Bund-Länder
Demografie Portals. Dies hat mit der Anhebung der
Regelaltersgrenze ab dem Jahr 2012 zu tun, mit der das tatsächliche
Renteneintrittsalter nicht Schritt gehalten hat. So bezogen Männer
2020 mit durchschnittlich 64,1 Jahren erstmals eine Altersrente,
Frauen mit 64,2 Jahren. Allerdings erhöhte sich gleichzeitig die
Regelaltersgrenze auf 65,8 Jahre.
Um Druck aus dem Rentensystem zu
nehmen und dieses auf den bevorstehenden Renteneintritt der
Babyboomer-Generation vorzubereiten, wäre ein stärkerer Anstieg des
tatsächlichen Renteneintrittsalters wünschenswert. Wie die Grafik
außerdem weiter zeigt, war das durchschnittliche
Renteneintrittsalter meist niedriger als die Regelaltersgrenze. Dies
lag unter anderem an der Rentenform des Jahres 1972, im Zuge derer
die Vorruhestands- und Frühverrentungsmöglichkeiten deutlich
ausgeweitet wurden.
In der Folge sank das
durchschnittliche Zugangsalter in der Folge stark. Einen Tiefpunkt
erreicht es 1982 mit 62,3 Jahren für Männer und 61,5 Jahren für
Frauen. Danach stieg das Zugangsalter aufgrund von politischen
Maßnahmen deutlich an, wozu hauptsächlich die Einführung von
finanziellen Abschlägen bei Frühverrentungen ab 1997 beigetragen
haben.
Wie diese
Statista-Grafik zeigt, wird der Anteil der Menschen an der
deutschen Gesamtbevölkerung, die 65 und älter sind, immer größer.
Demnach fiel 1950 noch rund jeder elfte Bundesbürger in diese
Altersgruppe - 2019 trifft das bereits auf jeden fünften zu. Der
demografische Wandel ist in Deutschland also in vollem Gang, die
Belastungen für das Rentensystem steigt.
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