'Tagesaktuell' - Redaktion Harald Jeschke Sonderseiten


Sitemap Archiv •    42. Kalenderwoche: 19. Oktober
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Montag, 21. Oktober 2024

A59: Berliner Brücke bis auf Weiteres für Schwertransporte ab 48 Tonnen gesperrt Duisburg, Im Rahmen einer Brückenprüfung wurden erhebliche Mängel an der Tragfähigkeit der Berliner Brücke (Brückenzug) im Zuge der Autobahn 59 festgestellt. Aus diesem Grund wurde die A59 zwischen der Anschlussstelle Duisburg-Meiderich und dem Autobahnkreuz Duisburg bis auf Weiteres für genehmigungspflichtige Schwertransporte über 48 Tonnen gesperrt.  


Ergebnis Brückensonderprüfung
Die Berliner Brücke, eine zentrale Verkehrsachse im Raum Duisburg, wurde durch den stetig zunehmenden Schwerverkehr stark beansprucht. Die jüngste Sonderprüfung hat ergeben, dass die aufgefundenen Schäden die Tragfähigkeit der Brücke einschränken. Dies hat eine Sperrung der Berliner Brücke für genehmigungspflichtige Schwertransporte über 48 Tonnen notwendig gemacht. Dank der Entlastung des Bauwerks kann die Berliner Brücke für den Verkehr aufrechterhalten werden. Parallel wird die Autobahn GmbH des Bundes die Brücke engmaschig kontrollieren. Es wurde ein verdichtetes monatliches Prüfregime mit Sonderprüfungen nach DIN 1076 insbesondere der Schadstellen eingeführt.  

Sicherheit oberste Priorität
„Sicherheit hat oberste Priorität“, betont der Leiter der Niederlassung Rheinland der Autobahn GmbH des Bundes, Thomas Ganz. „Die Sonderprüfung hat klar gezeigt, dass wir schnell handeln müssen. Schwertransporte über 48 Tonnen können daher ab sofort die Berliner Brücke nicht mehr nutzen und werden über alternative Strecken umgeleitet. Dieser Schritt ist notwendig, um den Verkehr über diese für die Region so wichtige Verbindung aufrechterhalten zu können.“  

Verkehrsumleitungen und Anpassungen für Schwertransporte
Betreiber von Groß- und Schwertransporten werden gebeten, ihre Routen entsprechend anzupassen. Umleitungen und alternative Streckenführungen stehen zur Verfügung. Die Autobahn GmbH stellt auf Ihrer Website dazu entsprechende Informationen bereit. Der Duisburger Hafen als Europas wichtigste Binnendrehscheibe bleibt damit weiter zuverlässig erreichbar.  

Planfeststellungsverfahren für den 6-streifigen Ausbau A 59 AK Duisburg bis AS Duisburg/Marxloh läuft
Zum Ausbau der A59 muss ein Planfeststellungsverfahren durchgeführt werden. In diesem Verfahren werden alle durch die A59 berührten Belange beurteilt und gegeneinander abgewogen. Gebaut werden kann, wenn am Ende des Verfahrens der sogenannte Planfeststellungsbeschluss vorliegt. Das Fernstraßen-Bundesamt (FBA) ist die dafür zuständige Planfeststellungsbehörde.  

Ersatzneubau beschleunigen, ohne das Planfeststellungsverfahren zu beeinträchtigen
Für den Ausbau der A 59 liegt noch kein Baurecht vor. Um die dringend notwendige Erneuerung der Berliner Brücke zu beschleunigen, prüft die Autobahn GmbH des Bundes weitere Maßnahmen. Dazu zählt auch die Beantragung einer vorläufigen Anordnung beim FBA für den vorzeitigen Beginn bauvorbereitender Maßnahmen. Durch diese Maßnahmen soll sichergestellt werden, dass der Ersatzneubau der Berliner Brücke so früh wie möglich beginnen kann.  

Unabhängig davon wird dem Wunsch des Bundestages nach einer Plausibilisierung der Machbarkeitsstudie zu einem Tunnel Duisburg-Meiderich und Duisburg-Hamborn Rechnung getragen. Hierzu hat die Autobahn GmbH des Bundes eine Aktualisierung der bestehenden Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben.  



Neue Studie US-Wahlen: Trumps Zollpläne würden deutsche Wirtschaft empfindlich treffen – größte Verluste in den USA selber

Sollte Donald Trump ein zweites Mal zum US-Präsidenten gewählt werden und zusätzliche Zölle in dem Umfang verhängen, wie im Wahlkampf angekündigt, drohen massive Auswirkungen nicht nur für die US- und die Weltwirtschaft. Auch die deutsche Wirtschaft würde empfindlich getroffen werden. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) könnte in den ersten beiden Jahren nach Einführung der Zölle dadurch gut ein Prozent niedriger ausfallen als ohne eine solche Zolleskalation. Das ergeben neue Simulationsrechnungen des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung.*


Mit kurzfristig umgesetzten Investitionsprogrammen könnten die Bundesrepublik und die EU den negativen Effekt dämpfen, so die Forschenden. Bereits die erste Amtszeit Trumps war von Handelskonflikten geprägt, insbesondere mit China. Der republikanische Kandidat hat neue Zölle angekündigt für den Fall, dass er erneut Präsident werden würde. Unter anderem einen Zoll von 60 Prozent auf „alles“ aus China und Zölle von 10 bis 20 Prozent auf alle anderen Importe.


Auch die demokratische Kandidatin Kamala Harris ist nicht als Verfechterin des Freihandels einzuordnen, schreiben die IMK-Forschenden Prof. Dr. Sebastian Dullien, Dr. Sabine Stephan und Dr. Thomas Theobald in ihrer Kurzstudie. In ihrer Zeit als Vizepräsidentin hat Präsident Joe Biden die von Trump eingeführten Zölle beibehalten und auf einzelne Güter sogar weitere Zölle gelegt. In der Summe waren die Zollerhöhungen unter Biden allerdings im Vergleich zu Trumps Zöllen marginal. Damit sei durchaus vorstellbar, dass sich Harris auch protektionistischer Mittel bedient, so die Forschenden.


 Umfangreiche Zollerhöhungen wie von Trump avisiert seien von der Demokratin aber nicht zu erwarten. Um die Auswirkungen der Handelspolitik unter Trump und Harris abzuschätzen, hat das IMK auf das in der Wirtschaftsforschung weit verbreitete makroökonometrische Mehrländermodell NiGEM zurückgegriffen und damit drei Szenarien simuliert.

Das „Harris“-Szenario enthält leichte Zollerhöhungen für Importe aus China und nur marginale Zollerhöhungen für Importe aus dem Rest der Welt. Das „Trump 1“-Szenario beinhaltet kräftige Erhöhungen der Zölle gegenüber China und Zollerhöhungen gegenüber dem Rest der Welt, die allerdings eher am unteren Rand seiner Ankündigungen liegen.


Das „Trump 2“-Szenario enthält darüber hinaus kräftigere Zollerhöhungen gegenüber dem Rest der Welt und starke handelspolitische Reaktionen Chinas gegenüber den USA. Solche Vergeltungsmaßnahmen sind nach den Erfahrungen des US-China-Handelskonflikts in Trumps erster Amtszeit zu erwarten. Alle drei Zollerhöhungspakete wirken zunächst einmal wachstumsdämpfend in den USA, ergeben die Berechnungen.


Ein wichtiger Faktor dafür ist, dass Konsumentenpreise steigen und damit die Kaufkraft der US-Privathaushalte sinkt, was sich negativ auf den privaten Verbrauch auswirkt. Zugleich dürfte die steigende Inflation die US-Notenbank Federal Reserve zu einem restriktiveren Kurs veranlassen, was ebenfalls das Wachstum dämpft.

Die negativen Effekte der von Donald Trump angekündigten Zölle für die US-Wirtschaft sind dabei weitaus größer als die im „Harris“-Szenario. Sie dürften auch viel stärker ausfallen als während der ersten Amtszeit des Republikaners. Denn bei einer Ausweitung und Erhöhung von Zöllen in dem Maße, wie von Trump nun angekündigt, ist es wenig plausibel, dass ausländische Hersteller einen erheblichen Teil der zusätzlichen Kosten absorbieren, indem sie beispielsweise auf Gewinnmargen verzichten.


„Es dürfte vielmehr einen massiven Verbraucherpreisschock mit entsprechend negativen Konsequenzen für die US-Wirtschaft geben“, schreiben Dullien, Stephan und Theobald. Auf Seiten der US-Handelspartner dämpfen schrumpfende Exportnachfrage und fallende Gewinnmargen das Wachstum. Zu den ebenfalls erheblichen weltwirtschaftlichen BIP-Verlusten trägt neben dem direkten Verlust von Wirtschaftsleistung in den USA in starkem Maße die negative BIP-Entwicklung nord- und südamerikanischer Handelspartner der Vereinigten Staaten bei.


Zudem vergrößern sich die BIP-Verluste bei zu erwartenden Vergeltungsmaßnahmen Chinas, wobei diese am stärksten auf die USA direkt wirken würden. Diese Vergeltungsmaßnahmen sind es, die einen Teil des Unterschieds in den Auswirkungen des „Trump 1“ und „Trump 2“-Szenarios erklären. In der Spitze würde die US-Wirtschaftsleistung um rund fünf Prozent niedriger ausfallen als ohne neue Zölle


„Bemerkenswert ist, wie hart die US-Ökonomie in diesem Szenario getroffen wird“, betonen die Ökonom*innen des IMK. Ende 2025, ein knappes Jahr nach der in der Simulationsrechnung angenommen Einführung der angekündigten Zölle, läge das US-BIP im „Trump 2“-Szenario um knapp vier Prozent niedriger als im Szenario ohne neue Zölle. Im vierten Quartal 2026 wären es sogar mehr als fünf Prozent und am Ende des Berechnungszeitraums Ende 2028 betrüge der Verlust an Wirtschaftsleistung noch knapp fünf Prozent.




Im „Trump 1“-Szenario ohne chinesische Gegenmaßnahmen fiele das US-BIP Ende 2025 um gut zweieinhalb Prozent niedriger aus als ohne Zolleskalation, Ende 2028 um knapp dreieinhalb Prozent (methodischer Hinweis: Da es sich beim BIP um eine ökonomische Flussgröße handelt, können die Werte der verschiedenen Jahre nicht zusammengerechnet werden).  


Donald Trump verfolge mit seinen Zöllen das Ziel, die heimische Produktion zu stärken, also eine Importsubstitution anzuregen, analysieren die Wissenschaftler*innen. Ein sehr deutlicher Rückgang der US-Importe in den Simulationsergebnissen des NiGEM-Modells weise darauf hin, dass es diesen Effekt tatsächlich gibt. Da allerdings die anderen, wachstumshemmenden Effekte für die US-Wirtschaft stärker sind, überwiegen unterm Strich die BIP-senkenden Effekte deutlich.


Deutsche Wirtschaft: Zusätzlicher Schock durch Trump-Zölle könnte aktuelle Stagnation verfestigen Während die deutsche Wirtschaft im „Harris“-Szenario nur marginale negative Wachstumseinbußen hinnehmen müsste (das BIP ist nur vorübergehend und nur wenige Zehntel Prozent geringer als in einer Situation ohne neue Zölle), könnte der BIP-Verlust im Szenario „Trump 2“ in den beiden Jahren nach Einführung der Zölle mehr als ein Prozent betragen.



Mit der Zeit flacht der negative Effekt etwas ab, bleibt aber bis zum Ende des Simulationszeitraums spürbar (siehe auch die Abbildung).




Die negativen Auswirkungen für den Euroraum insgesamt haben eine ähnliche Größenordnung wie jene für Deutschland. Die Ergebnisse aus den Simulationen des IMK ähneln in den Größenordnungen denen aus Veröffentlichungen anderer Institutionen (siehe auch Tabelle 2 in der Kurzstudie).



Für die deutsche Wirtschaft käme erschwerend hinzu, dass der Zollschock in einem Moment droht, in dem sich die Industrie nicht vollständig von dem Energiepreisschock infolge der russischen Invasion der Ukraine erholt hat und aufgrund der aggressiven Industriepolitik Chinas und der USA ohnehin unter Druck steht. „Ein weiterer negativer äußerer Schock könnte zu einer Verfestigung der aktuellen Stagnationsphase beitragen“, warnt das IMK.


Mögliche Folgen der US-Wahl zusätzliches Argument für Investitionsoffensive
Eine Möglichkeit für Deutschland und Europa gegenzusteuern, wäre nach Analyse der Forschenden, eine expansivere Finanzpolitik zu betreiben, etwa durch eine schnelle Umsetzung eines kreditfinanzierten öffentlichen Investitionsprogramms. Eine solche fiskalpolitische Stabilisierung hätte das Potenzial, den Zollschock zu einem beträchtlichen Teil abzufedern.


„Angesichts des durchaus bestehenden Risikos einer Wiederwahl Donald Trumps und einer tatsächlichen Umsetzung seiner Zollpläne sollten die deutsche und die europäische Politik solche Maßnahmen jetzt schon vorbereiten“, sagt IMK-Direktor Dullien. „Gerade Deutschland hat ja ohnehin einen enormen Investitionsbedarf, um die öffentliche Infrastruktur auf die Höhe der Zeit zu bringen. Die möglichen Folgen der US-Wahl sind noch ein zusätzlicher Grund, damit schnell anzufangen. Dazu gehört es auch, über eine Reform der Schuldenbremse für den notwendigen finanziellen Spielraum zu sorgen.“  



Vorsicht vor ,MLM' in sozialen Medien = Märchen, Lügen, Marketing?
Gutverdienender Trader, statt Tellerwäscher. Führungsverantwortung statt Hilfsarbeiten. Auch ohne Berufsausbildung und mit nur wenig Aufwand eine steile Karriere starten: Junge, attraktive und vermeintlich erfolgreiche Menschen aus ganz Europa versprechen genau das in Kurz-Videos auf diversen sozialen Plattformen. Ihre Botschaft: „Mit meiner Hilfe kannst auch DU das erreichen!“.

„Wirklich?“, fragt sich da nicht nur das Team des Europäischen Verbraucherzentrums (EVZ) Deutschland. Was es über die angebliche Zauberformel namens „Multi-Level-Marketing“ (MLM) zu wissen gibt.

Opfern wird Erfolg und Luxus versprochen, die Realität dieses Pyramiden-Systems sieht dann aber anders aus. Foto: KI-generiert.


MLM wie Maximale-Luxus-Methode? MLM – auch Netzwerk-Marketing oder Strukturvertrieb genannt – ist ein Geschäftsmodell, bei dem unabhängige Vertriebspartner Produkte direkt an Endkunden verkaufen. Gleichzeitig können neue Partner für das Netzwerk rekrutiert werden. Das steigert die Provisionen: Die erhält ein Mitglied dann nicht mehr nur für seine eigenen Verkäufe, sondern auch für die, der angeworbenen Personen.

Oft entsteht dadurch eine mehrstufige Struktur, bei der Einkommensmöglichkeiten stark von der Rekrutierung neuer Partner abhängen. Und dieser Punkt ist entscheidend: Denn MLM ist nicht gleich MLM. Stehen marktfähige Dienstleistungen und Waren im Mittelpunkt, handelt es sich um eine Vertriebsstruktur, die grundsätzlich legal ist.


Das ändert sich aber, wenn der Fokus nicht mehr auf dem Produktverkauf, sondern auf der Rekrutierung neuer Teilnehmer liegt. Dann wird aus dieser Vertriebsart ein illegales Schneeball- oder Pyramidensystem. Dabei gehen Mitglieder solcher Unternehmen mitunter durchaus hartnäckig vor. Denn nur mit neuen Mitarbeitern kann das System fortbestehen. Das Bild der Pyramide erklärt dabei ganz gut, worum es geht: Es bedarf eines breiten Mitarbeiter-Fundaments, auf dem einige Wenige aufsteigen können.


Neue Teilnehmer müssen oft teure Produkte kaufen, um überhaupt ins System einzusteigen – daran bereichern sich vor allem die höher angesiedelten Mitglieder. In Deutschland ist dieses Geschäftsmodell gemäß § 16 Absatz 2 UWG verboten, andere Mitgliedstaaten haben ähnliche Vorschriften. Schon der Versuch, ein solches System zu starten, ist strafbar. Deshalb sitzen die Verantwortlichen zumeist im Ausland.


MLM wie Masche-legaler-Mitgliedergewinnung?
Von außen ist eine klare Abgrenzung der beiden Praktiken oft schwierig, der Übergang fließend. Meist ist Insider-Wissen erforderlich, um eine eindeutige Zuordnung vorzunehmen. Das nutzen vor allem die Drahtzieher der illegalen MLM-Unternehmen für sich. Sie verstecken ihre Machenschaften hinter schlechten oder gar fingierten Produkten. Die Palette ist breit: Fragwürdige Nahrungsergänzungsmittel, vermeintliche Heilmittel ohne Wirkung oder auch Krypto- und Investmentprodukte samt Schulungen.


Mit Waren und Kursangeboten werden neue Mitglieder geblendet: Diese glauben, ein außergewöhnliches Produkt oder auch besonderes Wissen zu vermarkten. Zunächst im näheren Umfeld bei Familie und Freunden, dann erweitern sie ihre Suche nach neuen Vertriebsmitarbeitern über die sozialen Medien. Trotzdem bleibt das erhoffte Luxus-Leben in der Regel aus. Denn eigentlich ist klar: Neueinsteiger und ihre persönlichen Investitionen sind lediglich notwendige Opfer, um das System am Laufen zu halten.


Stoppt das Wachstum, bricht die Pyramide zusammen. MLM wie Misstrauen: Leichtgläubigkeit meiden Wird einem ein solches Angebot unterbreitet, gilt:
VORSICHT! Bei Kontaktaufnahme ruhig bleiben und sich nicht unter Druck setzen zu lassen – denn auch das gehört oft zur Masche. Weitere Indizien, die gegen die Seriosität eines solchen Angebots sprechen:
- Unrealistische Gewinnversprechen bei minimalem Aufwand.
- Teure, neuartige Produkte, die nur in diesem System angeboten werden.
- Unklare Unternehmensstrukturen oder kein eindeutig verortbarer Firmensitz.
- Druck, dem System beizutreten, oft in euphorischen Präsentationen.
- Kein Raum für kritische Nachfragen.
- Immer gleiche Erfolgsgeschichten von vielen "Gewinnern".
- Einstiegsgebühren oder Aufforderungen (hohe) Beträge vorzuschießen.
- Der Fokus liegt auf der Anwerbung neuer Teilnehmer gegen Provision.

Wachsam bleiben, ist die beste Prävention. Und sollte die Versuchung doch aufkeimen, kann eine (hypothetische) Frage an den Werbenden helfen: „Wenn du so erfolgreich bist, warum versuchst du dann, mir etwas zu verkaufen und genießt nicht einfach deinen Erfolg?". MLM wie Masche lieber melden Wer bereits Opfer dieses Vorgehens geworden ist, dem rät das EVZ, entsprechenden Schriftverkehr zu sichern, sich rechtlichen Rat zu holen und gegebenenfalls Anzeige bei der Polizei zu erstatten.


Dabei helfen können E-Mails und Screenshots der Webseiten. Das Tückische: Geschädigte werden durch leere Versprechungen so lange wie möglich hingehalten. Wollen sie ihren – meist fingierten – Gewinn ausbezahlt bekommen, werden ihnen neue Lügen aufgetischt, oder Kleinstbeträge ausbezahlt. Dadurch steigt die Hoffnung der Opfer, letztendlich doch noch ausbezahlt zu werden, oder zumindest den eigenen Einsatz wieder reinzuholen. Doch das bleibt meist eine vergebliche Hoffnung. Deshalb gibt das EVZ den präventiven MLM-Rat: Solche Machenschaften lieber meiden!


Vorlesemonitor 2024: Jedem dritten Kind fehlen prägende Vorleseerfahrungen
2024 lesen wieder ähnlich viele Eltern vor wie vor Beginn der Covid-19-Pandemie. Das ist ein Ergebnis des Vorlesemonitors, der jährlichen Studie zum Vorleseverhalten in Familien mit 1–8-jährigen Kindern von DIE ZEIT, Stiftung Lesen und Deutsche Bahn Stiftung. Die Studie zeigt im Vergleich zu 2023 eine leichte Verbesserung der Vorlesesituation. Doch noch immer bekommt jedes dritte Kind nicht vorgelesen. Dazu können Eltern, die nicht vorlesen, nach eigenen Aussagen nur selten einschätzen, ob ihr Kind Schwierigkeiten mit dem Lesenlernen hat oder nicht.

© Stiftung Lesen / Jonathan Kaiser

Sprich: Kindern ohne Vorleseerfahrung fällt nicht nur das Lesenlernen schwerer, sie erhalten aus Unwissenheit womöglich auch nicht die nötige Unterstützung, denn besonders vielen Kindern zwischen 5 und 7 Jahren wird selten oder nie vorgelesen. Der Vorlesemonitor 2024 zeigt aber auch: Ein modernes Verständnis von Vorlesemedien und der ergänzende Einsatz von digitalen Alternativen können Hemmschwellen abbauen und Eltern zum Vorlesen ermutigen.


Der Vorlesemonitor flankiert seit 2007 als etablierte Bildungsstudie den Bundesweiten Vorlesetag – den größten Aktionstag, der auf die Wichtigkeit des Vorlesens aufmerksam macht. Für die Studie wurden in diesem Jahr 815 Eltern von 1–8-jährigen Kindern zu ihrem Vorleseverhalten befragt. Obwohl sich die Zahlen auf das Vor-Pandemie-Niveau erholt haben, besteht Grund zur Sorge: Vor allem bei den ganz kleinen Kindern, die noch nicht in die Kita gehen, und bei den älteren Kindern, die gerade mit dem Lesenlernen beginnen, fehlt es an Vorleseimpulsen in der Familie.


Diese Phasen sind jedoch wichtig, um Grundlagen zu schaffen und die Lesemotivation im Grundschulalter zu erhalten und zu fördern – denn Lesenlernen ist komplex und kann schnell frustrieren. In jeder dritten Familie wird aber nicht oder nur selten vorgelesen. 

Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen, fordert daher eindrücklich: „Wir als Gesellschaft brauchen ein allgemeines Verständnis darüber, wie wichtig das Vorlesen für die Entwicklung ist. Hier geht es nicht nur um tolle Geschichten und verbindende Momente, sondern um Zukunftschancen für alle Kinder. Es darf nicht sein, dass der Bildungserwerb abhängig davon ist, ob die eigenen Eltern unterstützen können. Freiwillig Engagierte können hier einspringen und mit ihrem Einsatz einen echten Unterschied machen.“


Der Bundesweite Vorlesetag am 15. November ist die perfekte Gelegenheit, um in ein Vorleseengagement zu starten und das Bild des Vorlesens entscheidend mitzuprägen. Mit digitalen Medien neue Rituale schaffen Vor allem Eltern mit formal niedriger Bildung lesen weniger vor als der Durchschnitt aller Eltern – Anlässe gäbe es aber genug. Die Befragung zeigt, dass Familien, in denen nicht vorgelesen wird, oft nur wenige Kinderbücher besitzen (29 Prozent der befragten Familien haben weniger als 10 Kinderbücher).


In fast jedem Haushalt gibt es aber Smartphones oder Tablets – und die werden von 43 Prozent der Eltern bereits für Kinderapps genutzt. Vor allem zum Spielen oder zum selbstständigen Lernerwerb, aber immerhin von einem Viertel bereits auch zum Vorlesen. Darüber freut sich Tobias Geiger, Vorsitzender Geschäftsführer der Deutsche Bahn Stiftung: „Kinder lernen, dass man das Smartphone für ganz unterschiedliche Zwecke nutzen kann: zum Kommunizieren, Videos schauen oder eben auch zum Lesen spannender Geschichten. Denn Vorlesen kann überall passieren und das Handy haben die meisten Menschen immer griffbereit.“


Gedruckte Bücher und digitale Medien gegeneinander auszuspielen, ist aus Sicht der Stiftung Lesen nicht hilfreich, sondern erzeuge lediglich Druck. Wichtig ist es vor allem, Kinder bei der Auswahl mitentscheiden zu lassen. Lesen ist keine Einbahnstraße Neben Befragungsergebnissen zum konkreten Vorleseverhalten von Eltern liefert der Vorlesemonitor viele weitere Einblicke in deren Sichtweisen und zeigt Gründe auf, warum Eltern nicht vorlesen. Diese beziehen sich häufig auf die Kinder selbst. Neben Stress und fehlender Zeit im Alltag geben die befragten Eltern an, ihre Kinder wollten nicht vorgelesen bekommen, seien zu unruhig oder beschäftigten sich lieber mit anderen Dingen.


Dabei hat das Vorlesen nicht nur einen positiven Effekt für die Bindung zwischen Eltern und Kindern, es trainiert auch entscheidende Fähigkeiten für die Zukunft. „Kinder, die frühzeitig positive Vorleseerfahrungen machen, tun sich beim eigenen Leseerwerb und ganz grundsätzlich in allen Schulfächern leichter. Und wir wissen, dass diese Erfahrungen auch an die nächste Generation weitergegeben werden.


Wer als Kind selbst vorgelesen bekommen hat, liest deutlich öfter selbst vor”, fasst Sandra Kreft, Mitglied der Geschäftsleitung der ZEIT Verlagsgruppe, ein weiteres zentrales Ergebnis des Vorlesemonitors 2024 zusammen. Statt zu versuchen, einen perfekten Rahmen für das Vorlesen zu schaffen, sollten Eltern sich einfach trauen und loslegen.


Vorleserituale müssten keinen Anforderungen entsprechen, sondern Spaß machen und zu den eigenen Familienvorstellungen passen. Zudem können Kinder sich erst dann dafür begeistern, wenn sie Vorlesen einmal zu Hause erlebt haben. Die Kernaussagen auf einen Blick Anteil nicht vorlesender Eltern wieder auf Vor-Pandemie-Niveau: 32,3 Prozent der 1- bis 8-jährigen Kindern wird selten oder nie vorgelesen; 18 Prozent von ihnen nie. Besonders kritisch: In der Zeit vor der Kita und bei Schuleintritt wird selten bis nie vorgelesen.


Vor allem Eltern mit formal niedriger Bildung lesen selten oder nie vor: 37 Prozent seltener als einmal pro Woche. Eltern, denen früher selbst vorgelesen wurde, lesen ihren eigenen Kindern häufiger vor – unabhängig vom Bildungshintergrund: 74 Prozent davon lesen mindestens mehrmals pro Woche. Gründe, warum Eltern nicht vorlesen, werden häufig beim Kind oder in der eigenen Kindheit gesehen. 43 Prozent der Eltern haben bereits Apps für Kinder genutzt – davon 26 Prozent zum Vorlesen.


17 Prozent der Eltern, die selten oder nie vorlesen, können die Lesekompetenz ihrer Kinder nicht einschätzen (Vergleich: 4 Prozent der Eltern, die regelmäßig vorlesen) Über den Vorlesemonitor Seit dem Jahr 2022 läuft die Bildungsstudie unter dem Namen Vorlesemonitor und neuem Studiendesign: Ein jährlich vergleichbarer Fragenkatalog ermöglicht die Beobachtung von (Vor-)Leseverhalten bei Kindern im Alter von ein bis acht Jahren.


Durch die Befragung von über 800 Eltern gibt der Vorlesemonitor Aufschluss über die Vorlesepraxis in Familien, zieht Rückschlüsse im Vergleich zu den letzten Jahren und analysiert Vorlesebiografien und Risikofaktoren, sowie den Einfluss der Verfügbarkeit von Vorlesestoff – sowohl in Bezug auf analoge als auch digitale Angebote. Die Ergebnisse des Vorlesemonitors sowie der letztjährigen Studien finden Sie unter: www.stiftunglesen.de/vorlesemonitor

Gastspiel in der Nachbargemeinde für den Obermeidericher Mittagstisch
Beim monatlichen kostenfreien Mittagstisch der Evangelischen Kirchengemeinde Obermeiderich gibt es am 27. Oktober eine Sonderausgabe, denn wegen der gemeinsamen Herbstkirche in der Nachbargemeinde Meiderich findet das Essen in Gemeinschaft nach dem 11-Uhr-Gottesdienst ausnahmsweise im Gemeindezentrum Auf dem Damm 6 statt. Dazu gibt es für die Leute aus Obermeiderich einen Fahrdienst, der um 10.30 Uhr von der Kirche an der Emilstraße startet.


Das Essen – es gibt verschiedene Aufläufe - wird wie immer in der Küche des Gemeindezentrums Obermeiderich vorbereitet und heiß nach Meiderich gebracht, wo das gemeinsame Mahl gegen 12 Uhr beginnt. Die Evangelische Kirchengemeinde Duisburg Obermeiderich startete Ende 2022 unter dem Motto „eine Kelle Suppe – eine Kelle Gemeinschaft“ einen kostenfreien Mittagstisch. Sie lädt seitdem weiterhin alle Menschen unabhängig von Religion und Kultur an einem Sonntag - meist dem letzten - im Monat um zwölf Uhr zur gemeinsamen Mahlzeit in das Gemeindezentrum ein.


Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Das Essen ist gratis, Spenden werden aber gerne entgegen genommen. Beim Mittagstisch geht es der Gemeinde und dem Team der Ehrenamtlichen, die vom Schnibbeln, Kochen, Servieren und Abräumen alles selber machen, um Hilfe für Menschen, die Hilfe benötigen.

Und um mehr: „Menschen brauchen in unserer herausfordernden und unsicheren Zeit Angebote, die sowohl dem Leib als auch der Seele guttun. Hunger hat viele Komponenten. Deshalb gibt es bei Emils Mittagstisch neben einer Kelle Suppe auch eine Kelle Gemeinschaft“ sagt auch Sarah Süselbeck, Pfarrerin der Gemeinde, die voll hinter dem Projekt steht und selbst mit anpackt.  Infos zur Gemeinde gibt es im Netz unter www.obermeiderich.de.


(Foto: www.obermeiderich.de)


Pfarrer Asmus am Service-Telefon der evangelischen Kirche in Duisburg
„Zu welcher Gemeinde gehöre ich?“ oder „Wie kann ich in die Kirche eintreten?“ oder „Holt die Diakonie auch Möbel ab?“: Antworten auf Fragen dieser Art erhalten Anrufende beim kostenfreien Servicetelefon der evangelischen Kirche in Duisburg.

Es ist unter der Rufnummer 0800 / 12131213 auch immer montags von 18 bis 20 Uhr besetzt, und dann geben Pfarrerinnen und Pfarrer Antworten auf Fragen rund um die kirchliche Arbeit und haben als Seelsorgende ein offenes Ohr für Sorgen und Nöte. Das Service-Telefon ist am Montag, 21. Oktober 2024 von Sören Asmus, Pfarrer beim Dialogreferat im Evangelischen Kirchenkreis Duisburg, besetzt.




Menschen in Deutschland lesen im Schnitt 27 Minuten am Tag
Mit Fernsehen verbringen sie deutlich mehr Zeit (2 Stunden und 8 Minuten)

Die Menschen in Deutschland lesen etwas weniger als früher: 27 Minuten am Tag verbringen Menschen ab 10 Jahren im Durchschnitt mit dem Lesen von gedruckten oder digitalen Medien, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach Ergebnissen der Zeitverwendungserhebung 2022 anlässlich der Frankfurter Buchmesse mitteilt.


Das waren 5 Minuten weniger als zehn Jahre zuvor: Laut Zeitverwendungserhebung 2012/2013 hatten die Menschen damals im Schnitt noch 32 Minuten am Tag gelesen. Zum Vergleich: Mit durchschnittlich 2 Stunden und 8 Minuten wurde mehr als viermal so viel Zeit für Fernsehen wie für Lesen aufgewendet. Die mit Fernsehen verbrachte tägliche Durchschnittszeit stieg im Zehnjahresvergleich um 4 Minuten.




Frauen und Mädchen sowie ältere Menschen verbringen am meisten Zeit mit Lesen
Frauen und Mädchen lesen mehr als Männer und Jungen: Während erstere zuletzt im Schnitt 30 Minuten am Tag mit Lesen verbrachten, waren es bei letzteren 24 Minuten. Auch zwischen den Altersgruppen zeigen sich Unterschiede: Erwachsene verbringen mit zunehmendem Alter deutlich mehr Zeit mit Lesen.


Mit Abstand die meiste Zeit dafür wendete die Altersgruppe 65+ auf (54 Minuten). Die 45- bis 64-Jährigen lasen im Schnitt 26 Minuten täglich, bei den 30- bis 44-Jährigen war es halb so viel Zeit (13 Minuten). Junge Erwachsene zwischen 18 und 29 Jahren verbrachten im Durchschnitt 11 Minuten am Tag mit Lesen. Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 17 Jahren lagen mit einer Lesezeit von 19 Minuten im Mittelfeld.

NRW: Zahl der jungen Menschen in Heimen und Pflegefamilien erstmals seit 2017 wieder gestiegen
Die Zahl der jungen Menschen, die in Nordrhein-Westfalen in einem Heim bzw. einer sonstigen betreuten Wohnform oder in einer Pflegefamilie untergebracht wurden, ist im Jahr 2023 nach Rückgängen in den Vorjahren erstmals wieder gestiegen. Die Jugendämter meldeten in 2023 mindestens 58 422 junge Menschen, die in einem Heim oder einer Pflegefamilie aufwuchsen. Das waren 2,4 Prozent mehr als im Jahr zuvor (2022: 57 077).


Tatsächlicher Anstieg der in Anspruch genommenen Hilfen höher Da einige Jugendämter für das Jahr 2023 nur unvollständige Daten melden konnten, ist davon auszugehen, dass der tatsächliche Anstieg noch höher ausfiel: Werden bei den Kreisen und kreisfreien Städten, die 2023 nicht vollständig erhoben wurden, die Ergebnisse aus dem Vorjahr berücksichtigt, so ergibt sich eine geschätzte Zahl von 59 105r gewährten/in Anspruch genommenen Hilfen (+3,6r Prozent gegenüber 2022).


Wird zusätzlich der allgemeine Anstieg berücksichtigt, erhöht sich die Gesamtzahl im Jahr 2023 nach dieser Schätzung sogar auf 59 144r (+3,6r Prozent gegenüber 2022). Grund für die unvollständigen Meldungen einiger Kommunen ist ein Cyberangriff bei einem kommunalen IT-Dienstleister in Südwestfalen. Im Zehnjahresvergleich höchste Zahl im Jahr 2017 32 063 junge Menschen waren laut Meldung der Jugendämter 2023 in Heimen oder sonstigen betreuten Wohnformen untergebracht. Die im Zehnjahresvergleich höchste Zahl hatte es im Jahr 2017 gegeben (damals: 36 071).


Bis 2022 war die Zahl kontinuierlich auf 30 963 gesunken, ehe sie sich 2023 erstmals seit sechs Jahren wieder erhöht hatte. Eine ähnliche zeitliche Entwicklung gab es bei den Kindern und Jugendlichen in Pflegefamilien, wobei es zwischen dem niedrigsten Stand im Jahr 2014 (damals: 25 065) und dem höchsten Wert im Jahr 2017 (damals: 27 842) weniger große Schwankungen gab. 2023 wurden nach Meldung der Jugendämter 26 359 Kinder und Jugendliche in Pflegefamilien betreut.


Über 54 Prozent der Kinder in Pflegefamilien waren jünger als zehn Jahre Von den insgesamt 32 063 jungen Menschen, die in Heimen oder sonstigen betreuten Wohnformen lebten, waren 42,3 Prozent unter 10 Jahre alt und 43,5 Prozent älter als 10 Jahre. Der Anteil der 18- bis unter 27-Jährigen lag bei 14,2 Prozent. In den Pflegefamilien (26 359) waren 54,1 Prozent der Kinder jünger als 10 Jahre und 39,1 Prozent älter als 10 Jahre.


Von den jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis unter 27 Jahren lebten noch 6,7 Prozent in einer Pflegefamilie. Ihnen wird eine Hilfe eingeräumt, wenn ihre Persönlichkeitsentwicklung die selbstständige Lebensführung noch nicht ermöglicht. Die meisten jungen Menschen (12 201 Fälle) wurden in einem Heim bzw. einer sonstigen betreuten Wohnform oder einer Pflegefamilie untergebracht, weil sie unversorgt waren, etwa weil die Bezugsperson fehlte, z. B. wegen Krankheit oder Inhaftierung.


Darüber hinaus wurden viele Kinder und junge Erwachsene wegen Kindeswohlgefährdung durch Vernachlässigung, körperliche, psychische oder sexuelle Gewalt außerhalb ihrer Familien untergebracht (10 937 Fälle). Ein weiterer wichtiger Grund für die Betreuung außerhalb der eigenen Familie war die eingeschränkte Erziehungskompetenz der Eltern (8 623 Fälle), z. B. durch pädagogische Überforderung.


Jugendämter unterstützen auch bei der Erziehungsberatung und sozialpädagogischer Familienhilfe Insgesamt wurden im Jahr 2023 laut Meldung der Jugendämter 298 454 Hilfen zur Erziehung gewährt, damit betrafen 19,6 Prozent der Hilfen eine Unterbringung in einem Heim bzw. einer betreuten Wohnform oder Vollzeitpflege. Weitere Hilfen waren die Erziehungsberatung mit 122 464 Fällen (41,0 Prozent) und die sozialpädagogische Familienhilfe zur Bewältigung von Alltagsproblemen mit 31 222 Fällen (10,5 Prozent).


Das Statistische Landesamt weist darauf hin, dass die Betreuung in einem Heim nach § 34 SGB VIII oder einer Pflegefamilie nach § 33 SGB VIII Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe sind, auf die Eltern minderjähriger Kinder unter bestimmten Voraussetzungen einen gesetzlichen Anspruch haben (§ 27 SGB VIII). In bestimmten Fällen räumt das Kinder- und Jugendhilferecht auch jungen Volljährigen bis zum 27. Lebensjahr einen Anspruch auf vergleichbare Leistungen ein (§ 41 SGB VIII).


Es ist zu beachten, dass aufgrund technischer Probleme die Meldungen einiger Jugendämter nicht vollständig erfolgt sind, weshalb ein Vorjahresvergleich auf Landesebene nur eingeschränkt möglich ist. Im Zusammenhang mit einem Cyberangriff bei einem kommunalen IT-Dienstleister in Südwestfalen liegen für die Kreise Siegen-Wittgenstein  und Olpe keine vollständigen Daten vor. Ein Vergleich mit den Vorjahresergebnissen ist daher nur eingeschränkt möglich.