Kaßlerfeld gehört zum Stadtbezirk Innenstadt

Kaßlerfeld
 Straßen und die Geschichte
der Namensgebung

Straßen alphabetisch sortiert

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A

Albertstraße
Die Albertstraße ist die kurz vor dem südlich der Ruhr gelegenen Verteilerkreis nach Südwesten führende Verbindung von der Kasslerfelder zur Ruhrorter Straße . Sie war notwendig geworden, als die Bebauung an der Ruhrorter Straße und im Bereich des Weges Zum Schlick, wie die Kasslerfelder Straße ursprünglich hieß, im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts außerordentlich zugenommen hatte und außerdem an dieser Stelle das einzige noch freie Gelände für ein solches Vorhaben vorhanden war.
Die ersten Planungen begannen im September 1896. Im Jahr 1898 wurde der Name Ferdinandstraße offenbar im Hinblick darauf vorgesehen, daß der Gastwirt Ferdinand Faber als Anlieger die meisten Parzellen für den Straßenbau abgetreten hatte. In den Adressbüchern von 1899 und 1900 ist dann tatsächlich eine lediglich projektierte Ferdinandstraße im Zuge der späteren Albertstraße ausgewiesen. Als am 10. Oktober 1898 der städtischen Baukommission durch den Stadtbaurat vorgeschlagen wird, der Straße den Namen Ferdinandstraße zu geben, beschließt diese zwei Tage später ohne Angabe von Gründen: „ Die Straße soll den Namen Albertstraße erhalten“,
ein Beschluß, darum so unverständlicher ist, als se dahin im Straßengebiet auch an anderer Stelle noch keine Ferdinandstraße gegeben hatte.

Am Alten Flugplatz
Die Straße zieht sich von der Straße Am Schlütershof nach Westen parallel zur Autobahn A 2 bis zum Gelände der Firma Loewe & Jaegers hin, wo sie als Sackgasse endet. Als sie am 17.6.1953 ihren Namen erhielt, war sie wesentlich länger vorgesehen; sie sollte nämlich die Verbindung zwischen der Straße Am Jägerloch, d.h. zu jener Zeit schon oder noch (vgl.Straße Am Jägerloch) bestehenden und nach Norden führenden Verlängerung dieser Straße, und der Straße Am Schlütershof herstellen, “etwa 120 m nördlich der Siedlungsstraße In der Rheinau“, wie es damals hieß. Die durch die moderne Industrie -und Verkehrsentwicklung ( ERD bzw. Autobahn A 2 im Bereich der oben genannten“ 120 m“) veränderte Situation ließ nur noch das heutige kleine Stück der Straße Am alten Flugplatz übrig.

Die Straße hält die Erinnerung an den ehemaligen Flugplatz Neuenkamp wach , in dessen Gelände sie hineinführt. Dieser Flugplatz nahm nördlich der Dudweiler Straße (heute Paul-Rücker-Straße) einen großen Teil der Fläche Neuenkamps bis in die Nähe des Jägerlochs (s. Straße Am Jägerloch) ein. Er wurde am 30. Juni 1912 eingeweiht. Nach Unterbrechung des Flugbetriebs durch den 1. Weltkrieg und die Besetzung des Rheinlandes fand am 12. September 1926 hier der erste Flugtag nach dem Kriege statt. Am 17. Juni 1928 erhielt der Neuenkamper Flugplatz den Namen des in Meiderich geborenen Fliegers Paul Bäumer, der am 15. Juli 1927 über dem Kattegat abgestürzt war.
1939 mußte der Flugplatz der Luftwaffe übergeben werden, der er bis 1944 zur segelfliegerischen Ausbildung diente. Am 10. Mai 1940 wurde er von den Sturzkampfbombern zum Einsatz gegen Belgien und die Niederlande benutzt. Auf dem nach dem II. Weltkrieg brachliegenden Gelände des Flugplatzes siedelte sich die WYAG ( Westdeutsche Ytong-AG.) an, ein Werk mit 200 Beschäftigten, in dem Leichtbausteine und Platten herstellt wurden. Ende 1957 ging das Werk in Konkurs. Als Nachfolgerin in diesem und einem erweiterten Industriegelände setzte sich die Purfina (heute ERD) fest, so daß seit etwa 1960 von dem alten Flugplatz nichts mehr erhalten ist.

Am Blumenkampshof
Mit Wirkung vom 17. Juni 1953 erhielt „eine Straße, die vor dem Haus Nr. 172 der Kasslerfelder Straße nach Süden abzweigt und nach etwa 60 m in westlicher Richtung bis zu der verlängerten 1 Straße Am Jägerloch verläuft“, den Namen Am Blumenkampshof. Ihr Ende findet sie heute zwischen den Kläranlagen ( im Norden) und den Anlagen der ERD ( Erdöl-Raffinerie Duisburg; im Süden).
Der Blumenkampshof lag etwas nördlich von dem heutigen Ende der Straße Am Blumenkampshof, zwar Am Bört (Nr. 175).Er war der älteste und größte Bauernhof in Kasslerfeld. Seine Anfänge sind um 1746 anzusetzen, als sich der erste Siedler, ein Bauer namens van den Berg (oder von Berg) im Kasslerfeld niederließ.
Um 1800 heiratete Hendrina von Berg einen Theodor Blumenkamp, der dem Anwesen seinen Namen gab. Der Hof wurde bis 1859 von der Familie Blumenkamp und danach von verschiedenen Pächtern der Familie Haniel bewirtschaftet, die mittlerweile Eigentümer geworden war, bis er 1905 in die Betriebsgemeinschaft der Duisburg-Ruhrort Häfen (später Hafag) eingebracht wurde, die ihn wieder verpachtete. 1961 erwarb die Stadt den Hof und nutzte ihn als Obdachlosenunterkunft bis zum Abbruch im Oktober 1967.

Am Bört
Zur Veröffentlichung in den Duisburger Zeitungen machte die Stadtverwaltung am 7. Oktober 1909 bekannt, daß die bisherige Kampstraße, eine zur Ruhr hin gelegene Verbindung von der Ruhrorter Straße zum Weg zum Schlick (heute Kasslerfelder Straße) den Namen Am Bört erhalten habe. Das geschah im Zuge der Änderung von Straßennamen, die in dem seit 1905 vergrößerten Stadtgebiet mehrfach vorhanden waren. Seit 1879 wurde die Kampstraße ( Kamp = Feld) im Adreßbuch geführt.
Vorübergehend hatte von April 1908 an der geänderte Namen Börtstraße gelautet, da vorgesehen war, sie im Laufe der Zeit mit dem Bört genannten Weg zu verknüpfen, der nicht weit von der Ruhrmündung an nach Osten verlief. Diese Absicht ist im Laufe der Jahrzehnte verwirklicht worden, so daß die Straße Am Bört in der heutige leicht geänderten Linienführung sich von der Ruhrbrücke (Oberbürgermeister-Lehr-Brücke)an bis zu den Kläranlagen vor dem ehemaligen Jägerloch hinzieht.
Eigentlich hätte der Straßenname „An der Bört“ heißen müssen; denn die Bört (vom klevisch-niederländischen Beurt = Rang, Reihenfolge) oder Börtschiffahrt war eine zwischen Duisburg und Holland in fahrplanmäßig pünktlicher Reihenfolge verkehrende Marktschiffahrt, die von 1674 bis etwwa 1850 bestand und für den Duisburger Handel von außerordentlicher Bedeutung war.
1 Über diese Verlängerung siehe bei der Straße Am Jägerloch.

Am Brink
Die Straße Am Brink verbindet den Verteilerkreis südlich der Obermeister-Lehr-Brücke unmittelbar mit dr Kaßlerfelder Straße.
Seit März 1921 führt dieser bis dahin offenbar namenlose Straßenzug den Namen Am Brink, der auf eine schon im 16. Jahrhundert nachweisbare Flurbezeichnung zurückgeht.Der Brink ist im Zusammenhang mit den Erweiterungen der Ruhrorter Hafenanlagen des 19.und 20. Jahrhunderts verlorengegangen.
Unter Brink versteht man die Anschwemmungen eines Flusses, die sich allmählich mit Pflanzenwuchs beziehen. Im Bereich des Brinks hat die Ruhr in den vergangenen Jahrhunderten sehr oft ihren Lauf verändert.

Am Churkamp
Diese kurze Wegeverbindung führt von der Straße Auf der Höhe nach Süden und endet als Stichstraße am Ortsteil des Städtischen Großmarkts.
Bei Erschließung des dortigen Geländes erhielt die Straße am 24. Oktober 1927 ihren Namen. Man griff dabei auf eine alte. Mindestens seit 1455 nachweisbare Flurbezeichnung, den Kurkamp oder das „Land am Kurenbaum“- die Schreibung mit Ch statt K ist ein barocker Schnörkel-, zurück.
Auf diesem als Weide (Kamp= Feld) zu benutzenden Gelände hatten die Duisburger, nachdem Ende des 14. Jahrhunderts das feste Haus Ruhrort erbaut worden war, offenbar einen besonders hohen Baum zur Beobachtung des Geländes nach Ruhrort hin hergerichtet, den sie den „ Kurenbaum“ nannten und von dem aus sie eine ihren Herden drohende Gefahr leichter erkennen konnten. Ein Kur oder Kure war ein Späher oder Wächter (insbesondere mit Horn). Wie lange ein solcher „ Kurenbaum“ seinen Zweck erfüllt hat, ist nicht bekannt. Möglicherweise wurde er später durch einen (Holz-) Turm ersetzt.

Am Schlütershof
Am 17. Juni 1953 erhielt diese schnurgerade von Norden nach Süd verlaufende Straße, welche die Kaßlerfelder mit der Dudweiler ( heute: Paul-Rücker-) Straße verbinden sollte und dann bis zur Straße Am Parallelhafen Straße durchgeführt wurde, ihren Namen.
Nordöstlich von dem Punkt, wo Am Schlütershof und Kaßlerfelder Straße zusammentreffen,lag im heutigen Deichgelände der Schlütershof. Er war um 1746 eine der ersten Siedlungsstellen im Kaßlerfeld und wurde von einem Bauern namens Schluiter (später Schlüter) bewirtschaftet.
Der Hof blieb lange in Familienbesitz und wurde um die Mitte des 19. Jahrhunderts von Friedrich Wilhelm Curtius (1782/1862) als Wohnhaus für die Arbeiter seinen in Kaßlerfeld gelegenen Schwefelsäurefabrik aufgekauft. Der Hof mußte etwa 1905/1906 der Eindeichung und Ruhrverlegung weichen.

Am Unkelstein
Es handelt sich hier um eine von der Max-Peters-Straße aus nach Osten führende, als Sackgasse nordöstlich des Holzhafens endende Straße.
Für die seit Ende der sechziger Jahre beginnende Erschließung des Geländes griff man dabei einen weit in die Duisburger Geschichte zurückreichenden Namen auf.
Johannes Corputius bechreibt die Gegend in der Ruhrau, in der sich auch heute die Straße Am Unkelstein befindet, auf seinem Duisburger Stadtplan von 1566 als außerordentlich reizvoll durch Bäume, Weiden und eine Unzahl von Quellen. Hier lagen (bis 1801) Grenzsteine aus Basalt, die aus der Gegend von Unkel am Rhein kamen und nach diesem Ort genannt wurden. Sie markierten die Grenze zwischen der Stadt Duisburg und dem damals zur Grafschaft Moers gehörigen Kaßlerfeld.
Übrigens wurden nicht nur die dort verwendeten Grenzsteine Unkelsteine genannt, sondern, wie aus manchen Urkunden hervorgeht, hieß (beispielsweise 1641) ein größeres Gebiet „ im Unkelstein“.
1807 gab es in ähnlicher Linienführung auch schon eine Unkelsteinsche Straße.

Andreasstraße
In Südwestlicher Richtung verlaufend, verbindet die Andreasstraße die Ruhrorter Straße mit der Klemensstraße.
Bereits am 24. November 1896 wird in einem Grundstücksvertrag über die Herstellung der Straßenzüge Andreas- und Clemensstraße ( im Bereich der Kaßlerfelder Straße) gesprochen. Über die Wahl des Namens war nichts zu ermitteln. Im Zusammenhang mit der Albertstraße und der Waldemarstraße ist anzunehmen, daß man ein Straßenviertel mit männlichen Vornamen schaffen wollte.
Als erstes Haus ist im Areßbuch von 1902 die Nummer 6 aufgeführt.

Auf der Höhe
Diese Straße verläuft südlich des Ruhrdeiches, parallel zu ihm, etwa im Abstand von 200 m und verbindet die Max-Peters-Straße im Osten mit der Ruhrorter Straße im Westen, wo sie auf die Kaßlerfelder Straße trifft. Diese Linienführung wird bereits im Duisburger Adreßbuch von 1867 beschrieben.
Ihren Namen hat sie von der Bezeichnung „ auf der Höh“, die sich schon um 1730 auf den sogenannten Klevischen Katasterkarten, einer Grundstücksvermessung der preußisch-klevischen Verwaltung, befindet und die ein in Richtung auf die heutige Max-Peters-Straße zu etwas höher gelegenes Gelände bezeichnete