Scharnhorststraße (Kßlfd)
Zwischen Ruhrorter Straße und Stupperichstaße stellt die
Scharnhorststraße, parallel zum Weidenweg verlaufend, die Verbindung
her, wobei sie zwischen Baukamp- und Stupperichstraße nur als Fußweg
verläuft. Seit 1896 war sie in der Planung. Den Anfang der Bebauung
machte laut Adreßbuch von 1901 das Haus Nr.7.
Nachdem anscheinend die Reihe der Heerführer erschöpft war, die sich in
deutsch-dänischen Kriegen ausgezeichnet hatten, griff man zur
Namensgebung dieser Straße auf die Freiheitskrieg 1813/15 zurück.
Gerhard (von) Scharnhorst ( Bordenau b. Neustadt am Rübenberge
12.11.1755 - 28. 6.1813 Prag; 1804 geadelt), seit März 1813 zusammen mit
Gneisenau Reorganisator des preußischen Heeres, Schöpfer der im März
1813 eingeführten allgemeinen Wehrpflicht, leitete 1813 die
Vorbereitungen zum Kriege gegen Napoleon, wurde als Generalstabschef
Blüchers bei Großgörschen (bei Halle, 2. 5.1813) schwer verwundet und
starb an den erlittenen Verletzungen.
Schifferstraße (Kßlfd)
Sie führt von der Stelle, wo die Essenberger Straße im Norden der
Duisburger Hafenanlagen von Westen her auf die Marientorstraße stößt,
nach Osten um Innen - und Holzhafen herum unter der Nord-Süd-Straße her
im Bogen auf die Hansastraße.
1879 taucht der Name dieser Straße, zweifellos in Anlehnung an die in
ihrer Nähe betriebene Duisburger Schiffahrt gewählt, zum erstenmal im
Adreßbuch auf. Damals trat sie, am Ende des derzeitigen Innenhafens, von
Nordwesten kommend auf den die Duisburger Altstadt im Osten
umschließenden Springwall. Erst als bis 1893 der Innenhafen war, wurde
die Schifferstraße allmählich zur heutigen Gesamtlänge ausgedehnt.
Schwanentor (Kßlfd)
Eins der 4 Haupttore des alten Duisburger, im Nordwesten der Stadt am
Ende der Schwanenstraße, heute die Straßenverbindung über den Duisburger
Innenhafen hinweg zur Ruhrorter Straße.
Schon 1349 kommt der Name als porta Gallici vor, wobei man an eine
(nicht nachgewiesene) Ansiedlung „ welscher“ Kaufleute dachte. Auch
porta Yrundinis, fälschlich also „ Schwalbentor“ Kommt vor. Die richtige
Form dürfte Svalenport oder Swaelport sein Bezug auf den Schwall bzw.
das Anschwellen des nach Osten strömenden Rheins, der hier vor seiner
Verlagerung zu Anfang des 13. Jahrhunderts gegen den Burgberg anprallte,
um dann noch ein Stück an der Stadtmauer entlang zu fließen. Noch bis in
die 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts ist die Form mit l neben der mit n,
die sich nun durchsetzt nachzuweisen (1665 Schwalenpforte, daneben 1666
und 1670, aber sogar schon 1566 auf dem Stadtplan des Johannes Corputius
in Verkennung der Zusammenhänge Swanenport). Daß sich in den vom
Dickelsbach gespeisten Gewässern vor dem Schwanentor sicherlich auch
Schwäne aufgehalten haben, wird die modernere Form des Namens gefördert
haben.
1815 wurde das Schwanentor als „ düsteres Rückbleibsel aus dem
Mittelalter“ abgerissen.
Siehe auch: Schwanenstraße. (T. 1, Altstadt)
Stupperichstraße (Kßlfd)
In seiner Sitzung vom 6. Mai 1957 beschloß der Rat der Stadt Duisburg,
der neuen, im Osten der Bezirkssportanlage Kaßlerfeld in nordsüdlicher
Richtung parallel zur Baukampstraße verlaufenden, von der Gablenzstraße
zum Weidenweg führenden neuen Straße den Namen Stupperichstraße zu
geben.
Wilhelm Stupperich ( Niederstenhammer bei Olpe 24.10.1926 Duisburg),
gelernter Rohrschmied, der die von seinem Vater Franz Stupperich
gegründete Duisburger Röhren- und Blechwarenfabrik übernommen hatte,
wurde im kommunalen wie katholischen Leben der Stadt ein Begriff. Seit
dem Jahre 1911 war er Mitglied des Stadtverordneten-Kollegiums. In der
schweren Nachkriegs- und Inflationszeit übernahm er 1923 das Ehrenamt
eines unbesoldeten Beigeordneten. Daneben wirkte er im religiösen Leben
der Pfarre Liebfrauen selbstlos mit, wobei er sich in besonderem Maße um
das Wohlergehen des damaligen katholischen Waisenhauses in der
Niederstraße verdient gemacht hat.
Von-der-Tann-Straße (Kßlfd)
Diese Straße ist die kurz Nord-Süd-Verbindung zwischen Scharnhorststraße
und Weidenweg im Westen der dort ebenfalls nach Süden abgeknickenden
Klemensstraße. Sie ist 1937/38 in die Verkehrsplanung des Stadtteils
Kaßlerfeld aufgenommen worden. Mit der Kanalisation wurde 1938 begonnen.
Das letzte Vorkriegs- Adreßbuch von 1939 erwähnt sie nicht, da sie noch
keine Bebauung aufweist.
Wie zuvor schon mehrfach in Kaßlerfeld ehrte man in diesem Straßennamen
noch einmal einen Heerführer, der sich in den deutsch-dänischen
kriegerischen Auseinandersetzungen des vorherigen Jahrhunderts
ausgezeichnet hatte.
Ludwig Freiherr von und zu der Tann-Rathsamhausen (Darmstadt
18.6.1815-26.4.1881 Meran) hatte sich als Angehöriger des bayerischen
Militärs aus Vaterlandsbegeisterung zum Kampf gegen Dänemark (wegen
dessen Versuchs der Einverleibung Schleswigs) gemeldet und von 1848 bis
1850 dort ein Freikorps befehligt. Später kehrte von der Tann nach
Bayern zurück, wo er militärische Kommandos, u. a. im
deutsch-französischen Kriege 1870/71 übernahm.
|