Max-Peters-Straße (Kßlfd)
Sie verläuft westlich des Holzhafens vom Ruhrdeich zur Schifferstraße
unter der Autobahn A 2 hindurch.
Mit Wirkung vom 10.12.1936 erhielt sie den Namen nach dem Staatssekretär
Maximilian Friedrich Peters (Berlin 7.10.1856 – 17.5.1933 Berlin), der
im preußischen Ministerium der öffentlichen Arbeiten jahrzehntelang die
Duisburg-Ruhrorter Häfen betreut hat und nach seinem Ausscheiden aus dem
Staatsdienst im Jahre 1922 zum Rheinschifffahrtsbevollmächtigten für
Preußen ernannt worden war. Als solcher war er noch jahrelang Berater
bei der Verwaltung der Duisburger-Ruhrorter-Häfen und ihrer seit 1926
unter dem Namen Hafag bekannten Nachfolgeorganisation.
Im Jahre 1944 wurde ein Siedlungsweg östlich der Max-Peters-Straße
zwischen dem Ruhrdeich und der damals dort noch verlaufenden Straße Auf
der Höhe Max-Peters-Pfad genannt. Mitte der siebziger Jahre verschwand
dieser Pfad im Zuge neuer Verkehrs - und Siedlungsplanungen wieder.
Nord-Süd-Straße (Kßlfd und Dellv)
Bereits vor dem Ersten Weltkrieg sind Pläne entwickelt worden, den nördlichen
der Ruhr gelegenen Stadtteil Meidrich sowie Hamborn verkehrsmäßig besser an
Duisburg anzuschließen.
Nach Kriegsende wurde eine Studiengesellschaft gegründet und die Linienführung
festgelegt. 1928 wurden Plänen, neu zugestaltenden Bahnhofsvorplatz auf zwei
Verkehrsebenen ( die untere für Straßenbahn, die obere für die
Nord-Süd-Straßenverbindung) anzulegen, zugestimmt, und in den Jahren 1931- 1934
entstand die erste Brücke über die heutige Nord-Süd-Straße.
Der zweite Weltkrieg verhinderte weitere Arbeiten, aber schon 1952 wurde der Bau
der Nord-Süd-Straße in den Wirtschaftsplan der Stadt Duisburg aufgenommen und am
24. April 1955 mit dem Bau des ersten Teilabschnittes zwischen der
Landfermannstraße und der Koloniestraße begonnen, der am 27. Mai 1957 dem
Verkehr übergeben werden konnte.
Am 13. Juli 1959 war das Teilstück zwischen
Koloniestraße und Grunewald verkehrsbereit, und am 19.Juni 1962 wurden die
Arbeiten von der Landfermannstraße bis zum Ruhrdeich abgeschlossen. Mit der
Einweihung der Berliner Brücke am 6. September 1963 wird Europas längste
Straßenbrücke (1.824 m) durch den Regierenden Bürgermeister von Berlin Willy
Brandt (der auch am 8. 7. 1960 bei der Grundsteinlegung Gast in Duisburg war)
dem Verkehr übergeben. Die Namengebung soll die Verbundenheit der Stadt Duisburg
mit Berlin zum Ausdruck bringen. Da die Brücke ein Bergsenkungsgebiet
überspannt, ist aus technischer Sicht von besonderer Bedeutung, daß die
Bergschäden durch hydraulische Pressen, die an den Pfeilern angesetzt werden,
ausgeglichen werden können. Am 7.10.1969 war der Nordabschnitt von der Berliner
Brücke bis zur Warbruckstraße in Marxloh fertiggestellt. Im Süden wurde am 29.
Oktober 1975 der Streckenabschnitt Grunewald-Wacholderstraße mit der 1.016 m
langen Brücke über Bundesbahnanlagen eingeweiht. Die vorerst letzte Strecke
Wacholderstraße- Sittardsberger Allee in Buchholz wurde am 1.April 1977
eröffnet.
Am 1. Januar 1979 ist der nördliche Teil vom Duisburger Kreuz (am Ruhrdeich) bis
zur Warbruckstraße als A 59 in Besitz und Trägerschaft des Landschaftsverbandes
übergegangen. Für den südlichen Teil ist die Übernahme am 1. Januar 1981
erfolgt.
Ruhrdeich (Kßlfd)
Er verläuft am südlichen Ruhrufer vom Verteiler an der
Oberbürgermeister-Lehr-Brücke im Westen bis zur Mülheimer Stadtgrenze im
Osten, wo er als Ruhrorter Straße weitergeführt wird.
Wie der Name sagt, zieht sich die Straße auf dem Deich der Ruhr hin. Von
1914 an vollzog sich in den folgenden Jahre der Ausbau dieser nach
Mülheim - Speldorf. Da die Straße unbewohnt blieb, schwankte der Name
zwischen Deich und Deichstraße, bis sie am 11.Oktober 1920 den Namen
Ruhrdeich erhielt, der auf jeden Fall eine Verwechselung mit der
Deichstraße ausschloß.
Ruhrorter Straße (Kßlfd)
Wie der Name sagt, ist die Ruhrorter Straße die Verbindung zwischen den
beiden bis 1905 voneinander getrennten Städten Duisburg und Ruhrort. Das
in Duisburg beginnende Stück dieser Straße ist schon auf dem Duisburger
Stadtplan des Johannes Corputius von 1566 als „den wech nae roeroert“
gekennzeichnet. Ein Weiterkommen auf diesem Wege nach Ruhrort war wegen
der dauernden Überschwemmungen der Ruhr und der damit verbundenen
Verlagerung des Flußbettes stets mit großen Schwierigkeiten verbunden.
Auf drei Fähren konnte man ans andere Ufer der Ruhr und damit nach
Ruhrort gelangen. Eine dieser Fähren lag im Zuge der schon vor 1825
bekannten angeschütteten Verlängerung des „Weges nach Ruhrort“, der
damaligen (Duisburg) Dammstraße, die südlich der Ruhr den „ Schlick“
erreichte (zum Schlick s. Kaßlerfelder Straße). 1825 wurde die
Dammstraße weiter in Richtung Ruhrort ausgebaut.
Etwa im Zuge der heutigen Oberbürgermeister –Lehr - Brücke über die Ruhr
befand sich seit 1864 die sogenannte Haniel - Brücke. Solange die
Hafenbecken und Kanäle südöstlich von Ruhrort noch nicht vorhanden
waren, verlief die verlängerte Dammstraße, die bis 1878 Ruhrorter
Chaussee, seit 1879 Ruhrorter Straße hieß, in dem Bereich des heutigen
Kaiserhafens und Vinckekanals und des nunmehr zwischen beiden liegenden
Landstückes von Osten auf Ruhrort zu. Erst als 1908 die Ruhrorter Häfen
in ihrer jetzigen Gestalt fertiggestellt waren, ergab sich als neue
Straßenverbindung eine Begradigung im Hafengelände, die dann am 7. April
1910 „von der Schwanentorbrücke in Alt-Duisburg bis zur Hafenstraße in
Duisburg.-Ruhrort“ durchgehende den Namen Ruhrorter Straße erhielt und
damit die alte Ruhrort-Duisburger Straße mit einbezog,die von Ruhrort „
von der Hafenstraße bis Ruhrbrücke, Grenze Alt-Duisburg“ verlief.
Infolgedessen wurde es bei zunehmender Bebauung notwendig, die beiden
übriggebliebenen Teile der ehemaligen Ruhrorter Straße im Hafenbereich
umzubenennen. Das geschah am 22.2.1915. sie erhielt die Bezeichnung Alte
Ruhrorter Straße.
Der Name der 1371 gegründeten Siedlung, Freiheit und 1905 mit Duisburg
vereinigten Stadt Ruhrort ist nicht als „ Ort“ (= Ansiedlung)
aufzufassen, sondern auf Grund der frühsten Anlage in freier Übersetzung
des Wortteiles –oort(ort) als „Landspitze an der Ruhr“ zu deuten.
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