Berlin/Duisburg, 4. September 2025
- Die jüngste Eurobarometer-Umfrage des Europäischen
Parlaments zeigt die hohen Erwartungen der
Bürgerinnen und Bürger an die EU und ihren Haushalt
für die Zeit nach 2027.
Inmitten geopolitischer Unsicherheit ist die
Mehrheit der Unionsbürgerinnen und -bürger der
Ansicht, dass die EU eine wichtigere Rolle spielen
sollte, was den Schutz ihrer Bürgerinnen und Bürger
vor globalen Krisen und Gefahren für die Sicherheit
angeht (EU-weit: 68 %, Deutschland: 72 %,
Österreich: 54 %).
90 % der EU-weit Befragten wollen, dass die
Mitgliedstaaten geschlossener auftreten
(DE: 91 %, AT: 83 %). 77 % – und somit mehr als drei
Viertel – sind der Meinung, dass die EU mehr Mittel
braucht, um den aktuellen globalen Herausforderungen
zu begegnen (DE: 70 %, AT: 65 %).
In den Prioritäten der Bürgerinnen und Bürger kommt
die Besorgnis über die derzeitige politische und
wirtschaftliche Lage zum Ausdruck
Die Befragten gaben an, die EU müsse sich auf
Verteidigung und Sicherheit (EU: 37 %, DE: 44 %, AT:
30 %) sowie auf Wettbewerbsfähigkeit, Wirtschaft und
Industrie (EU: 32 %, DE: 35 %, AT: 32 %)
konzentrieren, um ihre Stellung in der Welt zu
stärken und dem aktuellen politischen und
wirtschaftlichen Umfeld gerecht zu werden.
Als Themen, denen das Europäische Parlament
Priorität einräumen soll, nannten die Befragten in
erster Linie Inflation, steigende Preise und
Lebenshaltungskosten (EU: 41 %, DE: 34 %, AT: 42 %),
Verteidigung und Sicherheit (EU: 34 %, DE: 47 %, AT:
28 %) und die Bekämpfung von Armut und sozialer
Ausgrenzung (EU: 31 %, DE: 30 %, AT: 31 %).
Wie die
Eurobarometer-Umfrage nach der Europawahl
zeigte, waren Inflation und Lebenshaltungskosten
bereits bei der letzten Europawahl zentrale Themen.
Vielen Unionsbürgerinnen und -bürgern bereitet die
wirtschaftliche Lage nach wie vor große Sorgen.
Gemeinsame Aufgaben gemeinsam finanzieren
Damit in das investiert wird, was zählt, müssen 78 %
der EU-weit Befragten (DE: 78 %, AT: 67 %) zufolge
mehr Projekte von der EU als Ganzes finanziert
werden – und nicht von einzelnen Mitgliedstaaten.
Transparenz ist entscheidend
91 % der EU-weit Befragten (DE: 94 %, AT: 91 %)
gaben an, das Europäische Parlament müsse über alle
Informationen und Mittel verfügen, die erforderlich
sind, um die Ausgaben der EU ordnungsgemäß
kontrollieren zu können. Darüber hinaus sprachen
sich 85 % der Unionsbürgerinnen und -bürger (DE: 90
%, AT: 88 %) dafür aus, dass die EU die
Bereitstellung von Geldern für Mitgliedstaaten an
das Prinzip der Rechtsstaatlichkeit und an
demokratische Grundsätze knüpfen sollte – in allen
Mitgliedstaaten stimmte die Mehrheit der Befragten
dem zu.
Parlamentspräsidentin Roberta Metsola erklärte: „Die
EU-Bürgerinnen und -Bürger wollen, dass Europa sich
auf Sicherheit und die Wirtschaft konzentriert. Sie
erwarten von der EU Stabilität und eine starke,
geeinte europäische Stimme in der heutigen
unsicheren Welt. Unsere Prioritäten und der nächste
langfristige EU-Haushalt müssen daher der Union
ermöglichen, neue geopolitische Realitäten
anzugehen. Das Parlament hat zugehört, und nun
müssen wir unseren Worten Taten folgen lassen, in
das investieren, was zählt, und für unsere
Bürgerinnen und Bürger liefern.“
EU-Mitgliedschaft beeinflusst den Alltag der
Bürgerinnen und Bürger
72 % der EU-weit Befragten (DE: 82 %, AT: 76 %)
gaben an, dass sich das Handeln der EU auf ihren
Alltag auswirkt. Die Hälfte der EU-weit Befragten
(DE: 54 %, AT: 42 %) bewertet diese Auswirkungen als
„positiv“, 31 % (DE: 35 %, AT: 31 %) als „weder
positiv noch negativ“ und 18 % (DE: 21 %, AT: 27 %)
als „negativ“.
In den Augen der Bevölkerung ist die EU ein Hort der
Stabilität – und 73 % der EU-weit Befragten (DE: 75
%, AT: 60 %) gaben an, dass ihr Heimatstaat durch
die EU-Mitgliedschaft Vorteile hat. Als Grund dafür
nannten die Befragten insbesondere den Beitrag der
EU zum Schutz des Friedens und zur Stärkung der
Sicherheit (EU: 37 %, DE: 42 %, AT: 34 %), die
bessere Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten
(EU: 36 %, DE: 46 %, AT: 29 %) und den Beitrag der
EU zum Wirtschaftswachstum (EU: 29 %, DE: 30 %, AT:
36 %).
Die vollständigen Ergebnisse finden Sie
hier.
• 68 % der EU-Bürger wollen eine Stärkung der Rolle
der EU mit Blick auf den Schutz der Bevölkerung vor
globalen Krisen und Gefahren für die Sicherheit.
• 90 % fordern, dass die EU-Staaten globalen
Herausforderungen gemeinsam begegnen sollen. 77 %
sind der Meinung, dass die EU mehr Mittel braucht,
um sich in der sich rasch wandelnden geopolitischen
Landschaft behaupten zu können.
• Um ihre Stellung in der Welt zu stärken, soll die
EU sich auf Verteidigung und Sicherheit (37 %) und
auf Wettbewerbsfähigkeit, Wirtschaft und Industrie
(32 %) konzentrieren.
• 78 % sagen, mehr Projekte müssen von der EU als
Ganzes finanziert werden, um in das zu investieren,
was zählt. 91 % gaben an, das EP müsse über die
nötigen Informationen und Mittel verfügen, um die
Ausgaben ordnungsgemäß kontrollieren zu können.
|