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Kommissionspräsidentin von der Leyen zum Gespräch
mit Keir Starmer (UK) |
London, 25. April 2025 - Die
Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der
Leyen hat ihr Gespräch mit dem britischen
Premierminister Keir Starmer als ausgezeichnete
Vorbereitung für den geplanten EU-UK-Gipfel bezeichnet.
Von der Leyen betonte: „Wir sind Freunde, wir sind
Europäer, wir sind sehr gleichgesinnt. Wir teilen
dieselben Interessen und Werte. Wir stehen vor denselben
Herausforderungen, aber wir ergänzen uns auch bei der
Verteidigung unserer Demokratien.“
Drei Themen im Mittelpunkt Von der Leyen sprach drei
Themen ihres Gesprächs mit Ministerpräsident Starmer an:
Sicherheit und Verteidigung: Von der Leyen sprach davon,
dass Europa seine Verteidigungsausgaben erhöhen muss und
begrüßte entsprechende Pläne in diversen Mitgliedstaaten.
Auf bilateraler Ebene mit dem Vereinigten Königreich gehe
es um ein strategisches Partnerschaftsabkommen und darum,
den Weg für eine gemeinsame Beschaffung und eine
Beteiligung am SAFE-Programm zu ebnen. Mit Blick auf die
russische Invasion der Ukraine sagte sie: „Vom ersten Tag
an haben wir die Ukraine gemeinsam unterstützt, und wir
werden dies auch weiterhin tun.“
Energie: Hier ging es unter anderem um die Nordsee - „wir
haben darüber gesprochen, dass die Nordsee ein enormes
Potenzial hat, ein sauberes Energiekraftwerk zu sein.
Seit vielen Jahren warten Investoren darauf, mit ihren
Projekten zu beginnen. Sie brauchen regulatorische
Kohärenz und Berechenbarkeit. Und das ist etwas, das wir
gemeinsam erreichen können.“
Migration: Hier betonte die Kommissionspräsidentin: „Wir
verfolgen dasselbe Ziel. Wir haben unsere internationalen
Verpflichtungen immer eingehalten. Das haben wir in der
Vergangenheit getan, das tun wir heute, und wir werden es
morgen tun. Aber wir Europäer entscheiden darüber, wer
nach Europa kommt und unter welchen Umständen – und nicht
die Schleuser und Menschenhändler.“
Rede beim Gipfel zur Zukunft der Energiesicherheit
Die Kommissionspräsidentin nahm in London an einem
internationalen Gipfel zur Zukunft der Energiesicherheit
teil. In ihrer Rede sprach sie von einem neuen
Muster: „In Europa sind wir Zeuginnen und Zeugen
geworden, wie Russland mit voller Absicht die
Energieversorgung als Waffe eingesetzt hat. Im Nahen
Osten haben Konflikte für Instabilität gesorgt und den
weltweiten Transport in Gefahr gebracht. Und auf der
anderen Seite des Atlantiks stellt die Androhung von
Zöllen ein Risiko für weitere Störungen wichtiger
Lieferketten dar.“
Das Treffen in London komme genau zum richtigen
Zeitpunkt. „Weil eine verlässliche und bezahlbare
Energieversorgung das Lebenselixier unserer
Volkswirtschaften ist. Sie stützt unsere nationale
Sicherheit, und sie erhält unsere industrielle und
wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit.“
Von der Leyen betonte, Europa stehe an einer wichtigen
Wegscheide und sei bereit, mit allen Partnern
zusammenzuarbeiten und die bestehende Zusammenarbeit noch
auszuweiten. Sie verwies auf das Sprichwort „Wenn du
schnell gehen willst, geh‘ alleine. Wenn du weit gehen
willst, geh‘ gemeinsam mit Anderen“ und betonte: „Wir
wollen weit gehen.“
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Neue EU-Vorschriften Jährliche
Kontrollen: Für Pkw und Transporter, die älter als zehn
Jahre sind - Abstimung Rat und Parlament notwendig
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Aktualisierte Vorschriften für sicherere Straßen, weniger
Luftverschmutzung und digitale Fahrzeugdokumente
Brüssel, 24. April 2025 - Die Europäische Kommission
schlägt eine umfassende Überarbeitung der EU-Vorschriften
für die Straßenverkehrssicherheit und die Zulassung von
Fahrzeugen vor. Die neuen Vorschriften konzentrieren sich
auf die Anpassung an neue Technologien und die steigende
Zahl an Elektrofahrzeugen und setzen einen Schwerpunkt
auf Straßenverkehrssicherheit und Luftqualität.
EU-Verkehrskommissar Apostolos Tzitzikostas sagte: „Die
EU ist fest entschlossen, die Zahl der Verkehrstoten und
Schwerverletzten bis 2030 um 50 Prozent zu senken. Die
heutige Initiative ist ein wichtiger Schritt, um unsere
Straßen sicherer und unsere Luft sauberer zu machen und
das Leben der Bürger zu erleichtern. Durch die
Modernisierung unserer Vorschriften für die technische
Überwachung nutzen wir die neueste Technologie, stärken
die Durchsetzung und stellen sicher, dass sie mit den
sich wandelnden Realitäten der Mobilität Schritt
halten.“
Drei EU-Richtlinien sollen überarbeitet werden: zu den
regelmäßigen technischen Kontrollen von Fahrzeugen, zu
Fahrzeugzulassungen und zu den Straßenkontrollen für
Nutzfahrzeuge. Herausforderungen unsicherer und alternder
Fahrzeuge Der Vorschlag der Kommission zielt auf
unsichere Fahrzeuge ab, die zu Unfällen, Todesfällen und
Verletzungen beitragen.
•
Wenige umweltbelastende und laute Fahrzeuge sind
für einen unverhältnismäßig hohen Anteil schädlicher
Emissionen verantwortlich. Mit den derzeitigen
Vorschriften, die zuletzt 2014 aktualisiert wurden,
werden Luftverschmutzung und Lärm nicht ausreichend
bekämpft.
•
Mit der Überalterung des Fuhrparks steigt auch das
Risiko des Kilometerzählerbetrugs (d. h. der
Kilometerzähler wird zurückgedreht auf einen geringeren
Kilometerstand als es der Realität entspricht). Um diesen
Betrug zu bekämpfen, sind aktualisierte Vorschriften
nötig. Veraltete Verfahren und der Verzicht auf moderne
Technologien behindern derzeit die Durchsetzung und die
grenzüberschreitende Zusammenarbeit.
•
Kernelemente der neuen Vorschriften
Die vorgeschlagenen Maßnahmen umfassen Folgendes:
Anpassung der Prüfung an neue Fahrzeuge: Regelmäßige
technische Inspektionen für Elektrofahrzeuge und neue
Tests für elektronische Sicherheitssysteme,
einschließlich der Prüfung der Softwareintegrität
sicherheits- und emissionsrelevanter Systeme.
•
Neue Emissionsprüfungen: Erkennung von Fahrzeugen
mit hohen Emissionen, einschließlich manipulierter
Fahrzeuge, mit fortschrittlichen Methoden für ultrafeine
Partikel und NOx. Betrugsbekämpfung: Erfassung von
Kilometerständen in nationalen Datenbanken für den
grenzüberschreitenden Austausch von Informationen.
Jährliche Kontrollen: Für Pkw und Transporter,
die älter als zehn Jahre sind.
Digitalisierung: Ausstellung elektronischer
Fahrzeugzulassungs- und Prüfbescheinigungen und Austausch
von Daten über eine gemeinsame Plattform zur
Vereinfachung der Verwaltungsverfahren.
Gegenseitige Anerkennung der Bescheinigungen über die
regelmäßige technische Kontrolle: Gewährleistung der
grenzüberschreitenden Anerkennung regelmäßiger
technischer Inspektionen von Kraftfahrzeugen, die in
einem anderen Mitgliedstaat für einen Zeitraum von sechs
Monaten durchgeführt werden. Verbesserte
Daten-Governance: Straffung des Zugangs zu technischen
Fahrzeugdaten für Prüfstellen.
Hintergrund
Die vorgeschlagenen Änderungen spiegeln das Engagement
der EU für eine sichere und nachhaltige Mobilität wider
und gewährleisten gleichzeitig den freien Personen- und
Warenverkehr. Zwischen 2026 und 2050 werden diese
Vorschläge schätzungsweise rund 7.000 Menschenleben
retten und rund 65.000 schwere Verletzungen verhindern.
In ihrem politischen
Rahmen der EU für die Straßenverkehrssicherheit 2021–2030 hat
sich die Kommission erneut zu ihrem ehrgeizigen Ziel
verpflichtet, bis 2050 nahezu keine Todesfälle und keine
schweren Verletzungen auf den Straßen der EU zu
verursachen („Vision Zero“).
Die Zahl der Todesfälle und schweren Verletzungen soll
bis 2030 um 50 % zu verringert werden. Die neuen
Vorschläge werden dazu beitragen, diese Ziele zu
erreichen, und wurden in der Strategie
der Kommission für nachhaltige und intelligente Mobilität 2020
angekündigt.
Nächste Schritte
Die Vorschläge werden nun vom Europäischen Parlament und
vom Rat im Rahmen des ordentlichen
Gesetzgebungsverfahrens geprüft. Sobald dies vereinbart
ist, wird die Kommission die erforderlichen delegierten
Rechtsakte und Durchführungsrechtsakte für bestimmte
Aspekte der Durchführung der Vorschriften ausarbeiten.
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Verstöße gegen das Gesetz über
digitale Märkte (DMA): Millionen-Geldbußen für Apple und
Meta
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Brüssel, 23. April 2025 - Die
EU-Kommission hat gegen Apple und Meta wegen Verstößen
gegen das Gesetz über digitale Märkte (DMA) Geldbußen von
500 Millionen Euro bzw. 200 Millionen Euro verhängt.
Teresa Ribera, Exekutiv-Vizepräsidentin der
EU-Kommission, sagte: „Die heutigen Entscheidungen senden
eine starke und klare Botschaft. Der Rechtsakt über
digitale Märkte ist ein entscheidendes Instrument zur
Erschließung von Potenzial, Auswahl und Wachstum, indem
er sicherstellt, dass digitale Akteure auf
wettbewerbsfähigen und fairen Märkten tätig sein können.
Er schützt die europäischen Verbraucher und sorgt für
gleiche Wettbewerbsbedingungen. Apple und Meta haben sich
nicht an das Gesetz gehalten, indem sie Maßnahmen
ergriffen haben, die die Abhängigkeit von Geschäftskunden
und Verbrauchern von ihren Plattformen verstärken.Daher
haben wir gegen beide Unternehmen entschlossene, aber
ausgewogene Durchsetzungsmaßnahmen ergriffen, die auf
klaren und vorhersehbaren Regeln beruhen.Alle
Unternehmen, die in der EU tätig sind, müssen unsere
Gesetze befolgen und die europäischen Werte
respektieren."
Begründung der Entscheidungen
Apple: Gemäß dem DMA sollten
App-Entwickler, die ihre Apps über den App Store von
Apple vertreiben, in der Lage sein, ihre Kundinnen und
Kunden kostenlos über alternative Angebote außerhalb des
App Stores zu informieren, sie zu diesen Angeboten zu
leiten und ihnen den Kauf zu ermöglichen. Die Kommission
stellte fest, dass Apple dieser Verpflichtung nicht
nachkommt.
Meta: Nach dem DMA müssen Torwächter
(Gatekeeper) die Zustimmung der Nutzerinnen und Nutzer
für die Kombination ihrer persönlichen Daten zwischen
Diensten einholen. Wer nicht zustimmt, muss Zugang zu
einer weniger personalisierten, aber gleichwertigen
Alternative haben. Die EU-Kommission stellte fest, dass
das „Consent or Pay“ Modell, das Meta im November 2023
eingeführt hatte, nicht mit dem DMA vereinbar ist.
Die beiden Entscheidungen erfolgen nach einem intensiven
Dialog mit den betroffenen Unternehmen. Apple und Meta
konnten ihre Ansichten und Argumente ausführlich
darlegen.
Nächste Schritte
Apple und Meta sind verpflichtet, den Entscheidungen der
Kommission innerhalb von 60 Tagen nachzukommen,
andernfalls drohen Zwangsgelder. Die Kommission setzt
ihre Gespräche mit den beiden Unternehmen fort, um die
Einhaltung der Kommissionsentscheidungen und des DMA im
Allgemeinen sicherzustellen.
Weitere Details zu den beiden Entscheidungen
· Nichteinhaltung der Bedingungen durch Apple
Nach dem DMA sollten App-Entwickler, die ihre Apps über
den App Store von Apple vertreiben, in der Lage sein,
ihre Kunden kostenlos über alternative Angebote außerhalb
des App Stores zu informieren, sie zu diesen Angeboten zu
leiten und ihnen den Kauf zu ermöglichen.
Die Kommission stellte fest, dass Apple dieser
Verpflichtung nicht nachkommt. Aufgrund einer Reihe von
Beschränkungen, die Apple auferlegt hat, können
App-Entwickler nicht in vollem Umfang von den Vorteilen
alternativer Vertriebskanäle außerhalb des App Stores
profitierten. Ebenso können die Verbraucher nicht in
vollem Umfang alternative und billigere Angebote nutzen,
da Apple die App-Entwickler daran hindert, die
Verbraucher direkt über solche Angebote zu informieren.
Das Unternehmen hat nicht nachgewiesen, dass diese
Beschränkungen objektiv notwendig und verhältnismäßig
sind.
Im Rahmen der heutigen Entscheidung hat die Kommission
Apple angewiesen, die technischen und kommerziellen
Beschränkungen der Angebotssteuerung aufzuheben und das
nicht konforme Verhalten in Zukunft zu unterlassen, was
auch die Annahme eines Verhaltens mit gleichem Zweck oder
gleicher Wirkung einschließt.
Die gegen Apple verhängte Geldbuße trägt der Schwere und
Dauer des Verstoßes Rechnung.
Dank der frühzeitigen und proaktiven Bemühungen von Apple
um eine Lösung für die Einhaltung der Vorschriften hat
die Kommission heute auch die Untersuchung zu den
Verpflichtungen von Apple in Bezug auf die
Benutzerauswahl abgeschlossen. Weitere Informationen zu
diesen Entscheidungen finden Sie hier.
· Nichteinhaltung von Metas „Consent or
Pay“-Modell
Nach dem DMA müssen Gatekeeper die Zustimmung der Nutzer
für die Kombination ihrer persönlichen Daten zwischen
Diensten einholen. Diejenigen Nutzer, die nicht
zustimmen, müssen Zugang zu einer weniger
personalisierten, aber gleichwertigen Alternative haben.
Im November 2023 führte Meta ein binäres Werbemodell nach
dem Prinzip „Consent or Pay“ (Einwilligung oder
Bezahlung) ein. Bei diesem Modell hatten die EU-Nutzer
von Facebook und Instagram die Wahl zwischen der
Zustimmung zur Kombination personenbezogener Daten für
personalisierte Werbung oder der Zahlung eines
monatlichen Abonnements für einen werbefreien Dienst.
Die Kommission stellte fest, dass dieses Modell nicht mit
dem DMA vereinbar ist, da es den Nutzern nicht die
erforderliche Wahlmöglichkeit bot, sich für einen Dienst
zu entscheiden, bei dem weniger personenbezogene Daten
verwendet werden, der aber ansonsten dem Dienst
„personalisierte Werbung“ entspricht. Das Modell von Meta
ermöglichte es den Nutzern auch nicht, ihr Recht auf
freie Zustimmung zur Kombination ihrer personenbezogenen
Daten zu erteilen.
Nach zahlreichen Gesprächen mit der Kommission führte
Meta im November 2024 eine andere Version des Modells der
kostenlosen personalisierten Werbung ein und bot eine
neue Option an, bei der angeblich weniger
personenbezogene Daten zur Anzeige von Werbung verwendet
werden. Die Kommission prüft derzeit diese neue Option
und setzt ihren Dialog mit Meta fort, indem sie das
Unternehmen auffordert, die Auswirkungen dieses neuen
Anzeigenmodells in der Praxis zu belegen.
Unbeschadet dieser laufenden Prüfung betrifft die heutige
Entscheidung, mit der die Nichteinhaltung festgestellt
wird, den Zeitraum, in dem den Endnutzern in der EU
zwischen März 2024, als die DMA-Verpflichtungen
rechtsverbindlich wurden, und November 2024, als Metas
neues Anzeigenmodell eingeführt wurde, nur die binäre
Option ³eZustimmung oder Bezahlung³c angeboten wurde.
Die gegen Meta verhängte Geldbuße trägt auch der Schwere
und der Dauer des Verstoßes Rechnung und stellt fest,
dass die heutigen Entscheidungen gegen Apple und Meta die
ersten Entscheidungen über Verstöße im Rahmen der DMA
sind.
Weitere Entscheidungen
· Untersuchung zur Wahlfreiheit der Apple-Nutzer
abgeschlossen
Die Kommission schloss außerdem die Untersuchung gegen
Apple in Bezug auf die DMA-Verpflichtung ab, die Nutzern
in der EU die Möglichkeit gibt, Softwareanwendungen
einfach zu deinstallieren und Standardeinstellungen unter
iOS zu ändern sowie ihren Standard-Webbrowser über einen
Auswahlbildschirm auszuwählen.
Diese Schließung folgt auf einen konstruktiven Dialog
zwischen der Kommission und Apple. Infolgedessen änderte
Apple seinen Browserauswahlbildschirm und optimierte die
Benutzererfahrung bei der Auswahl und Einstellung eines
neuen Standardbrowsers auf dem iPhone.
Apple hat es Benutzern auch einfacher gemacht,
Standardeinstellungen für Anrufe, Messaging,
Anruffilterung, Tastaturen, Passwortmanager und
Übersetzungsdienste auf iPhones zu ändern. Ein neues Menü
ermöglicht es Benutzern nun, ihre Standardeinstellungen
an einem zentralen Ort anzupassen und den
Anpassungsprozess zu rationalisieren.
Darüber hinaus können Nutzer nun mehrere vorinstallierte
Apple-Apps wie Safari deinstallieren – eine Funktion, die
zuvor nicht verfügbar war.
Vorläufige Auffassung zu Drittanbietern und Apple
App-Store
Die Kommission hat Apple auch über ihre vorläufige
Auffassung informiert, dass Apples Vertragsbedingungen
über den alternativen App-Vertrieb gegen das DMA
verstoßen.
Gemäß dem DMA muss Apple die Verbreitung von Apps auf
seinem iOS-Betriebssystem auf andere Weise als über den
Apple App Store ermöglichen. In der Praxis bedeutet dies,
dass Apple App-Stores von Drittanbietern auf iOS und das
Herunterladen von Apps auf das iPhone direkt aus dem
Internet zulassen muss.
Die Kommission vertritt die vorläufige Auffassung, dass
Apple dieser Verpflichtung angesichts der Bedingungen,
die es den Entwicklern von Apps (und App-Stores)
auferlegt, nicht nachgekommen ist. Entwickler, die
alternative App-Vertriebskanäle unter iOS nutzen wollen,
werden davon abgehalten, da sie sich für
Geschäftsbedingungen entscheiden müssen, die eine neue
Gebühr (Apples Core Technology Fee) beinhalten.
Außerdem hat Apple zu strenge Zulassungsvoraussetzungen
eingeführt, die es den Entwicklern erschweren, ihre Apps
über alternative Kanäle zu vertreiben. Schließlich macht
Apple die Installation von Apps über solche alternativen
Vertriebskanäle für die Endnutzer übermäßig aufwändig und
verwirrend.
Die Kommission hat vorläufig festgestellt, dass Apple
nicht nachgewiesen hat, dass die eingeführten Maßnahmen
unbedingt erforderlich und verhältnismäßig sind. Apple
hat nun die Möglichkeit, seine Verteidigungsrechte
auszuüben, indem es die Unterlagen in der
Untersuchungsakte der Kommission prüft und auf die
vorläufigen Feststellungen antwortet.
Facebook Marketplace unter dem relevanten
Schwellenwert
Die Kommission stellte heute außerdem fest, dass Metas
Online-Vermittlungsdienst Facebook Marketplace nicht mehr
im Rahmen der DMA benannt werden sollte. Die Entscheidung
folgt auf einen von Meta am 5. März 2024 gestellten
Antrag, die Benennung von Marketplace zu überprüfen.
Nach einer sorgfältigen Prüfung der Argumente von Meta
und als Ergebnis der zusätzlichen Durchsetzungs- und
fortgesetzten Überwachungsmaßnahmen von Meta, um der
Nutzung von Marketplace durch Unternehmen zu Verbrauchern
entgegenzuwirken, stellte die Kommission fest, dass
Marketplace im Jahr 2024 weniger als 10.000 geschäftliche
Nutzer hatte. Meta erreicht daher nicht mehr den
relevanten Schwellenwert, der die Vermutung zulässt, dass
Marketplace ein wichtiges Tor für Geschäftskunden ist, um
Endkunden zu erreichen.
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EU-Haushalt für
verteidigungsbezogene Aufstockung im Rahmen einer neuen
Verordnung festgelegt
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Brüssel, 22. April 2025 - Die
Europäische Kommission hat Vorschläge vorgelegt, wie
bestehende EU-Finanzierungsprogramme flexiblere,
koordiniertere und schnellere Investitionen im
Verteidigungsbereich unterstützen können.
Der für Verteidigung und Raumfahrt zuständige
EU-Kommissar Andrius Kubilius sagte: „Durch Anreize für
verteidigungsbezogene Investitionen und die Förderung von
Innovationen in Verteidigungstechnologien stellen wir
sicher, dass die europäische Verteidigungsindustrie
wettbewerbsfähig und agil bleibt und bereit ist, auf sich
verändernde Sicherheitsherausforderungen zu reagieren.“
Zugang zu EU-Mitteln straffen, Verteidigungsbereitschaft
stärken
Die vorgeschlagenen Änderungen im Rahmen einer neuen
Verordnung werden die Fähigkeit der EU und der
Mitgliedstaaten verbessern, wichtige
Verteidigungsfähigkeiten zu entwickeln, auszubauen und
innovativ zu sein. Zugleich werden sie den Zugang zu
EU-Mitteln für verteidigungsbezogene Projekte straffen.
Insgesamt wird die EU ihre Verteidigungsbereitschaft 2030
stärken und den ReArm Europe-Plan umsetzen. Kernpunkte
Mit dem Vorschlag wird der Anwendungsbereich der
Plattform „Strategische Technologien für Europa“ (STEP)
auf verteidigungsbezogene Technologien und Produkte
ausgeweitet, insbesondere auf diejenigen, die im jüngsten
Weißbuch für die europäische Verteidigung als vorrangige
Fähigkeiten genannt wurden.
Durch die Verordnung über „Horizont Europa“ wird der
Europäische Innovationsrat (EIC) auch Start-ups
erreichen, die an Innovationen mit doppeltem
Verwendungszweck und im Verteidigungsbereich arbeiten.
Das Programm „Digitales Europa“ (DEP) sollte auch auf
Anwendungen mit doppeltem Verwendungszweck ausgeweitet
werden. Dies wird entscheidende Unterstützung für
Verteidigungstechnologien bieten, insbesondere bei der
Entwicklung und dem Betrieb von KI-Gigafactories.
Die Verordnung enthält eine „Anlandungsklausel“ sowohl
innerhalb des Europäischen Verteidigungsfonds (EEF) als
auch des Gesetzes zur Unterstützung der
Munitionsproduktion (ASAP). Diese Bestimmung ermöglicht
es den Mitgliedstaaten, auf freiwilliger Basis Mittel,
die ihnen aus den Fonds der Kohäsionspolitik zugewiesen
wurden, auf diese beiden Programme zu übertragen.
Schließlich wird die Unterstützung der militärischen
Mobilität und der digitalen Infrastruktur mit doppeltem
Verwendungszweck durch Änderungen an der Fazilität
„Connecting Europe“ (CEF) verstärkt. Nächste Schritte
Dieses Änderungspaket wird das
Omnibus-Verteidigungsvereinfachungspaket ergänzen, das
die Kommission voraussichtlich im Juni 2025 vorlegen
wird.
Sie wird die EU-Vorschriften und -Prozesse weiter
straffen, um schnellere und effizientere
Verteidigungsinvestitionen und eine schnellere und
effizientere Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten
zu ermöglichen.
Hintergrund
Diese Initiative steht im Einklang mit den Zielen des
gemeinsamen Weißbuchs für die europäische Verteidigung –
Bereitschaft 2030. Sie gibt der EU einen klaren Weg vor,
um die Entwicklung der Verteidigungsfähigkeiten zu
unterstützen, die zum Schutz ihrer Bürgerinnen und
Bürger, zum Schutz ihrer Werte und zur Reaktion auf ein
sich rasch wandelndes geopolitisches Umfeld erforderlich
sind.
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Safety Gate 2024: Liste
gefährlicher Produkte ebnet Weg für mehr
Verbraucherschutz - EU-Entwaldungsverordnung: Kommission
erleichtert die Umsetzung
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Liste gefährlicher Produkte
ebnet Weg für mehr Verbraucherschutz
Brüssel, 16. April 2025 - Die Europäische
Kommission hat ihren Jahresbericht über das europäische
Schnellwarnsystem für gefährliche Non-Food-Produkte,
Safety Gate, vorgestellt. Der Bericht enthält einen
Überblick über gefährliche Produkte, die 2024 im Safety
Gate gemeldet wurden.
Michael McGrath , EU-Kommissar für Demokratie, Justiz,
Rechtsstaatlichkeit und Verbraucherschutz, sagte: „Jahr
für Jahr hat die Kommission ihre Instrumente verstärkt
und modernisiert, damit die Produkte, die in unsere
Haushalte gelangen, sicher sind.
Im Mittelpunkt dieser Bemühungen steht das
Schnellwarnsystem Safety Gate, das es uns ermöglicht,
rasch auf die von gefährlichen Produkten ausgehenden
Risiken in der gesamten EU zu reagieren. Die Ergebnisse
sprechen für sich, und ich freue mich darauf, diese
Arbeit fortzusetzen, um sicherzustellen, dass wir keine
blinden Flecken in unserer Aufsicht hinterlassen.“
Wachsende Wirksamkeit des Safety-Gate-Systems
Im vergangenen Jahr wurden 4.137 Warnmeldungen gemeldet -
die höchste jemals verzeichnete Anzahl seit dem Start des
Systems im Jahr 2003. Diese Zunahme der Warnmeldungen
zeigt die wachsende Wirksamkeit und das wachsende
Vertrauen in das Safety-Gate-System, da die Behörden die
Plattform häufiger nutzen, um potenzielle Bedrohungen für
die Verbrauchersicherheit zu melden und anzugehen.
In dem Bericht werden auch die Folgemaßnahmen
beschrieben, die von den nationalen Behörden der
EU-Mitgliedstaaten, Norwegens, Islands und Liechtensteins
ergriffen wurden, um Schäden für die Verbraucher zu
verhindern und den Verkauf gefährlicher Produkte zu
stoppen.
Wichtige Ergebnisse
Im vergangenen Jahr waren Kosmetika (36 Prozent) nach wie
vor die am häufigsten gemeldeten Produkte mit
Gesundheitsrisiken, gefolgt von Spielzeug (15 Prozent),
Elektrogeräten (10 Prozent), Kraftfahrzeugen (9 Prozent)
und chemischen Produkten (6 Prozent).
Chemische Inhaltsstoffe waren die Hauptursache für das
Risiko in fast der Hälfte der Warnungen. Zu den
nachgewiesenen gefährlichen Chemikalien gehörten Cadmium,
Nickel und Blei in Schmuck sowie allergene Duftstoffe in
Körperölen. Synthetische Chemikalien, die zum Erweichen
von Kunststoff verwendet werden, zum Beispiel in
Kleidungsstücken, wurden ebenfalls nachgewiesen. 97
Prozent der gemeldeten Kosmetika enthielten BMHCA, einen
verbotenen synthetischen Duftstoff, der das
Fortpflanzungssystem schädigen und Hautreizungen
verursachen kann.
Die über das Safety-Gate-System registrierten
Warnmeldungen lösten bei den Marktaufsichtsbehörden eine
starke Reaktion aus, und es wurden über 4 200
Folgemaßnahmen ergriffen, um den Verkauf dieser Produkte
zu stoppen oder sie sogar vom Markt zu nehmen.
Nächste Schritte
Die Kommission arbeitet eng mit den nationalen
Marktüberwachungsbehörden zusammen, um den allerersten
„Sweep“ zur Produktsicherheit vorzubereiten. Ein „Sweep“
ist eine Reihe von Kontrollen, die gleichzeitig auf
Websites durchgeführt werden, um Verstöße gegen das
EU-Verbraucherrecht in einem bestimmten Sektor zu
ermitteln. Ziel des Produktsicherheits-Sweeps ist es, die
auf Online-Marktplätzen verkauften Produkte auf ihre
Konformität mit der neuen Verordnung über die allgemeine
Produktsicherheit zu überprüfen, um so die Sicherheit der
online zum Verkauf angebotenen Produkte zu erhöhen.
Hintergrund
Das Schnellwarnsystem Safety Gate ermöglicht es
nationalen Marktüberwachungsbehörden aus der EU und dem
Europäischen Wirtschaftsraum (EWR), gefährliche
Non-Food-Produkte zu melden und Maßnahmen gegen sie zu
ergreifen, sowie andere Behörden zu warnen, ebenfalls
rasch Maßnahmen zu ergreifen. Safety-Gate-Warnungen
decken Risiken für die menschliche Gesundheit und
Sicherheit, wie Erstickung, Strangulation und Schädigung
des Gehörs- oder des Sehvermögens ab, sowie Risiken für
die Umwelt, Energieressourcen und Eigentum.
EU-Entwaldungsverordnung: Kommission erleichtert
die Umsetzung
Die Kommission erleichtert die Umsetzung der
EU-Entwaldungsrichtlinie (EUDR). Die Richtline wird
weiter vereinfacht und der Verwaltungsaufwand verringert.
Die Verordnung tritt Ende dieses Jahres für
Mitgliedstaaten, Marktteilnehmer und Händler in Kraft. In
diesem Zusammenhang hat die Kommission neue Leitfäden
veröffentlicht.
Mit diesen Klarstellungen und Vereinfachungen reagiert
sie auch auf Rückmeldungen ihrer internationalen Partner.
EU-Kommissarin Jessika Roswall, zuständig für Umwelt,
resiliente Wasserversorgung und wettbewerbsfähige
Kreislaufwirtschaft sagte: „Wir setzen uns für die
Umsetzung der EU-Vorschriften zur Entwaldung im Geiste
einer engen Partnerschaft, Transparenz und eines offenen
Dialogs ein.
Unser Ziel ist es, den
Verwaltungsaufwand für Unternehmen zu verringern und
gleichzeitig die Ziele der Verordnung zu wahren. Wir
werden weiterhin sehr eng mit allen Interessengruppen
zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass unsere
Vorschriften die weltweite Entwaldung und Waldschädigung
auf eine für die Unternehmen möglichst wenig belastende
Weise verringern.“
Neue Maßnahmen gehen auf die Forderungen von
Interessenträgern ein
Die aktualisierten Leitlinien und die häufig gestellten
Fragen werden Unternehmen, den Behörden der
EU-Mitgliedstaaten und den Partnerländern zusätzliche
vereinfachte Maßnahmen und Erläuterungen dazu geben, wie
sie nachweisen können, dass ihre Produkte entwaldungsfrei
sind. Beide Dokumente spiegeln die Rückmeldungen der
Mitgliedstaaten, der Partnerländer, der Unternehmen und
der Industrie wider. Dadurch wird eine harmonisierte
Umsetzung des Gesetzes in der gesamten EU gewährleistet.
Die eingeführten Vereinfachungen werden durch einen
delegierten Rechtsakt ergänzt, zu dem es ebenfalls eine
öffentliche Konsultation gibt. Der Rechtsakt präzisiert
und vereinfacht den Anwendungsbereich der EUDR und geht
damit auf die Bitte der Interessenträger ein, Leitlinien
für bestimmte Produktkategorien zu erstellen. Dadurch
werden unnötige Verwaltungskosten für Wirtschaftsakteure
und Behörden vermieden.
Die Kommission arbeitet außerdem daran, das
Länder-Benchmarking-System durch einen
Durchführungsrechtsakt fertigzustellen. Es wird
spätestens am 30. Juni 2025 nach Beratungen mit den
Mitgliedstaaten angenommen.
Verwaltungsaufwand um geschätzt 30 Prozent verringert
All diese Maßnahmen werden gemeinsam zu einer derzeit
geschätzten Verringerung der Verwaltungskosten und des
Verwaltungsaufwands für die Unternehmen um 30 Prozent
führen. Dadurch wird eine einfache, faire und
kosteneffiziente Umsetzung dieser wichtigen Verordnung
gewährleistet. Die EUDR hat bereits zu positiven
Entwicklungen und Maßnahmen vor Ort zur Bekämpfung der
Entwaldung, des Klimawandels und des Verlusts der
biologischen Vielfalt geführt.
Mit diesen Vereinfachungen kommt die Kommission ihrer
Verpflichtung gegenüber dem Europäischen Parlament und
dem Rat nach und gewährleistet gleichzeitig
Rechtssicherheit innerhalb der Grenzen der Verordnung.
Wichtige Vereinfachungsmaßnahmen
Mit den neuen Leitlinien hat die Kommission eine Reihe
von Vereinfachungsmaßnahmen eingeführt:
Große Unternehmen können bestehende Sorgfaltserklärungen
wiederverwenden, wenn Waren, die bereits auf dem EU-Markt
waren, erneut eingeführt werden. Dies bedeutet, dass
weniger Informationen im IT-System übermittelt werden
müssen;
Ein Bevollmächtigter kann nun im Namen von Mitgliedern
von Unternehmensgruppen eine Sorgfaltserklärung vorlegen;
Die Unternehmen können jährlich eine
Sorgfaltspflichterklärung vorlegen, anstatt für jede
Lieferung oder Charge, die auf den EU-Markt gebracht
wird;
Klärung des Begriffs „Feststellung“, dass die
Sorgfaltspflicht erfüllt wurde, so dass große Unternehmen
im nachgelagerten Bereich von vereinfachten
Verpflichtungen profitieren (es gilt nun eine minimale
rechtliche Verpflichtung, Referenznummern der Due
Diligence Statement (DDS) von ihren Lieferanten zu
erheben und diese Referenzen für ihre eigenen
DDS-Einreichungen zu verwenden).
Es wird erwartet, dass alle aktualisierten Maßnahmen die
Anzahl der Sorgfaltserklärungen, die Unternehmen
einreichen müssen, erheblich verringern werden, um den
wichtigsten Anforderungen der Branche gerecht zu werden.
Ziel der vereinfachten Sorgfaltserklärungen ist es, eine
einfache und effiziente Dateneingabe für alle Nutzer zu
gewährleisten.
Zusammenarbeit mit Interessenträgern
Die Kommission hat den Dialog mit Drittländern,
Unternehmen, der Zivilgesellschaft und globalen Partnern
verstärkt, um die Umsetzung und Vorbereitung durch
spezielle Sitzungen und Online-Schulungen seit 2024 im
Einklang mit unserem strategischen Rahmen für
Zusammenarbeit und Engagement zu erleichtern.
Rückmeldungen von Interessenträgern, EU-Mitgliedstaaten
und Partnerländer werden weiterhin angenommen, um Händler
und Marktteilnehmer bei der Umsetzung vor Ort zu
unterstützen und erforderlichenfalls weitere Leitlinien
bereitzustellen.
Im Jahr 2024 hat die Kommission bereits über 300
spezielle Sitzungen zur EUDR mit Interessenträgern,
einschließlich globaler Partner, abgehalten. Um die
Vorbereitung zu unterstützen, wurden bereits über 50
Webinare mit 15.500 Plätzen für Online-Schulungen zur
Nutzung des Informationssystems angeboten, die allen
Interessenträgern zur Verfügung stehen und durch
Online-Videos in mehreren Sprachen und ein
Schulungssystem zur Einarbeitung vereinfacht werden.
Darüber hinaus hat die Kommission im Rahmen ihrer
Team-Europa-Initiative für entwaldungsfreie
Wertschöpfungsketten die finanzielle Unterstützung für
globale Partner ausgeweitet (86 Millionen Euro), um
Partnerländern beim Übergang zu nachhaltigen,
entwaldungsfreien und legalen Wertschöpfungsketten zur
Seite zu stehen.
Hintergrund
Mit der EU-Entwaldungsverordnung soll sichergestellt
werden, dass wichtige Güter auf dem EU-Markt nicht zur
Entwaldung und Waldschädigung sowohl in der EU als auch
weltweit beitragen. Entwaldung und Waldschädigung sind
wesentliche Treiber des Klimawandels und des Verlusts an
biologischer Vielfalt. Noch bevor die Verordnung in Kraft
tritt, hat sie für mehr Transparenz in den Lieferketten
gesorgt, positive Veränderungen sowohl im öffentlichen
als auch im privaten Sektor ausgelöst und neue
Marktchancen für entwaldungsfreie Produkte in der EU
eröffnet.
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Weniger Verwaltungsaufwand |
EU-Kommission
begrüßt Zustimmung des Rates zu Vereinfachungs-Vorschlag
zu Nachhaltigkeit
Die Mitgliedstaaten haben den Vorschlag der Kommission
gebilligt, die Anwendung der Anforderungen an die
Nachhaltigkeitsberichterstattung und die Sorgfaltspflicht
aufzuschieben. Diese Entscheidung schafft rasche
Rechtssicherheit für die Unternehmen und verhindert
unnötigen Aufwand zur Einhaltung der Vorschriften, bevor
weitere Vereinfachungen anstehen.
Berichtspflichten auf 2028 verschoben
Die Berichtspflichten für Unternehmen, die derzeit in den
Anwendungsbereich der Richtlinie über die
Nachhaltigkeitsberichterstattung fallen, werden damit auf
das Jahr 2028 verschoben. Außerdem wird die Anwendung der
Richtlinie über die Erfüllung der Sorgfaltspflicht im
Bereich der nachhaltigen Entwicklung für die erste Gruppe
der betroffenen Unternehmen auf 2028 verschoben.
Dies ist das erste Element des Vereinfachungs-Omnibus
zur Nachhaltigkeit, das von der Kommission initiiert
und vom Europäischen Parlament vor zwei Wochen im
Schnellverfahren verabschiedet wurde. Hintergrund
Kommissionspräsidentin von der Leyen hat eine neue
politische Initiative zur Vereinfachung der
EU-Vorschriften und zur Steigerung der
Wettbewerbsfähigkeit eingeleitet, ohne dabei die
ehrgeizigen Klima- und Sozialziele aufzugeben.
Die im Februar 2025 vorgelegten
Vorschläge sollen zu einer administrativen Entlastung
in Höhe von über 6 Milliarden Euro führen und dazu
beitragen, ein günstigeres Geschäftsumfeld für
EU-Unternehmen zu schaffen, damit diese wachsen,
innovativ sein und eine Vorreiterrolle beim sauberen
Übergang spielen können.
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- EU und Vereinigte Arabische
Emirate vereinbaren Aufnahme von Freihandelsgesprächen
- Unterstützung medizinischer Gegenmaßnahmen bei
Bedrohung für die öffentliche Gesundheit
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EU und Vereinigte Arabische
Emirate vereinbaren Aufnahme von Freihandelsgesprächen
Brüssel, 11. April 2025 -
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Seine
Hoheit Mohamed bin Zayed Al Nahyan, Präsident der
Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), haben vereinbart,
Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen aufzunehmen.
Dies ist ein positiver Schritt nach vorn in den
Beziehungen zwischen der EU und den Vereinigten
Arabischen Emiraten und kann neben den Verhandlungen über
umfassendere Abkommen über eine strategische
Partnerschaft als Katalysator für engere Beziehungen
zwischen der EU und dem Golf-Kooperationsrat (GCC)
dienen.
Liberalisierung des Handels und vertiefte Zusammenarbeit
bei erneuerbaren Energien
Präsidentin von der Leyen betonte, dass die Europäische
Union bei der Umsetzung von Handelsabkommen mit hohen
Standards und beim Aufbau von Partnerschaften auf der
Grundlage von offenem Handel und gegenseitigem Nutzen
eine solide Erfolgsbilanz vorweisen konnte.
In diesem Sinne werden sich die bevorstehenden
Verhandlungen auf die Liberalisierung des Handels mit
Waren, Dienstleistungen und Investitionen konzentrieren
und gleichzeitig die Zusammenarbeit in strategischen
Sektoren wie erneuerbare Energien, grüner Wasserstoff und
kritische Rohstoffe vertiefen.
Kommisssar Maroš Šefčovič zu Gesprächen in die VAE
Präsidentin von der Leyen brachte ihre Zuversicht zum
Ausdruck, dass beide Seiten rasch und ehrgeizig handeln
können. Kommissionsmitglied Maroš Šefčovič wird bald in
die VAE reisen, um die Gespräche voranzubringen.
Ein modernes und ehrgeiziges Abkommen wird nicht nur die
Beziehungen zwischen der EU und den Vereinigten
Arabischen Emiraten stärken, sondern auch zu einem
breiteren regionalen Wohlstand beitragen.
Unterstützung medizinischer Gegenmaßnahmen bei
Bedrohung für die öffentliche Gesundheit
Die EU-Kommission hat eine öffentliche Konsultation zur
neuen Strategie zur Unterstützung medizinischer
Gegenmaßnahmen bei Bedrohungen der öffentlichen
Gesundheit eingeleitet. Die Konsultation läuft bis zum 9.
Mai 2025.
Vorsorge und Reaktion auf Bedrohungen verbessern
Angesichts der raschen Entwicklung von Sicherheitsrisiken
muss die EU ihre Vorsorge und Reaktion auf Bedrohungen
der öffentlichen Gesundheit (einschließlich chemischer,
biologischer, radiologischer und nuklearer Bedrohungen
(CBRN)) verstärken. Mit dieser Strategie wird
sichergestellt, dass bei Bedarf medizinische
Gegenmaßnahmen verfügbar sind.
Gleichberechtigter Zugang zu krisenrelevanten
medizinischen Gegenmaßnahmen
Hadja Lahbib, EU-Kommissarin für Gleichstellung,
Krisenvorsorge und Krisenmanagement, erklärte: „Unsere
Strategie zur Unterstützung medizinischer Gegenmaßnahmen
gegen Bedrohungen der öffentlichen Gesundheit wird die
Gesundheitssicherheit der EU stärken, unsere strategische
Autonomie verbessern und die Wettbewerbsfähigkeit Europas
stärken.
Sie wird einen klaren Rahmen bieten, um einen
gleichberechtigten Zugang zu krisenrelevanten
medizinischen Gegenmaßnahmen und deren Versorgung zu
gewährleisten. Letztlich geht es darum, Leben zu
schützen, indem der Zugang zu Arzneimitteln,
Medizinprodukten, persönlichen Schutzausrüstungen und vor
allem in Notsituationen sichergestellt wird. Dies ist die
Stärke unserer Union der Vorsorge. Ich fordere alle
Interessenträger auf, sich zu engagieren und zur
Gestaltung unserer Strategie beizutragen.“
Die Strategie zur Unterstützung medizinischer
Gegenmaßnahmen ist das erste Ergebnis der im März 2025
angenommenen EU-Strategie für Krisenvorsorge. Sie wird
dazu beitragen, unsere Vorsorge und die
Wettbewerbsfähigkeit des Gesundheitswesens sowohl für
unsere Sicherheit als auch für unsere Wirtschaft zu
stärken.
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Mehr Schutz für Kinder: Vorläufige Einigung auf neue
Regeln für Spielzeug-Sicherheit
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Brüssel, 11. April 2025 -
Die EU-Kommission hatte 2023 die geltenden
Vorschriften zur Spielzeug-Sicherheit in der EU
überarbeitet. Nun haben das Europäische Parlament und der
Rat eine vorläufige politische Einigung erzielt. Mit der
neuen Verordnung sollen die Kinder insbesondere besser
vor schädlichen Chemikalien, wie PFAS, endokrinen
Disruptoren und Bisphenolen geschützt. Alle Spielzeuge
werden über einen digitalen Produktpass verfügen, um zu
verhindern, dass unsicheres Spielzeug, das online und
offline verkauft wird, in die EU gelangt.
Stéphane Séjourné, Exekutiv-Vizepräsident für Wohlstand
und Industriestrategie begrüßte die Einigung: „Die soeben
beschlossenen neuen Vorschriften machen online und
offline verkauftes Spielzeug für Kinder sicherer. Sie
verbieten schädliche Chemikalien und führen einen
digitalen Produktpass ein, der den Verbrauchern mehr
Informationen bietet und den Marktinspektoren hilft,
gefährliches Spielzeug zu erkennen und zu entfernen,
insbesondere an den EU-Grenzen. Dies wird dazu beitragen,
einen faireren Wettbewerb und gleiche Bedingungen für die
Spiezeughersteller in der EU zu schaffen.“
Die Verordnung enthält strengere Vorschriften für
Online-Verkäufe und gibt den Inspektoren mehr Befugnisse,
um gefährliches Spielzeug vom Markt zu nehmen. Dadurch
wird sichergestellt, dass importiertes Spielzeug für die
Verbraucher genauso sicher ist wie in der EU
hergestelltes Spielzeug.
Die neuen Anforderungen
Aufbauend auf den bestehenden Vorschriften wird die neue
Spielzeugsicherheitsverordnung die
Sicherheitsanforderungen aktualisieren, die Spielzeug
erfüllen muss, um in der EU in Verkehr gebracht zu
werden, unabhängig davon, ob es in der EU oder anderswo
hergestellt wird. Genauer gesagt wird die heutige
Vereinbarung:
Besserer Schutz vor schädlichen Chemikalien: Zusätzlich
zu den bereits verbotenen Stoffen wird die neue
Verordnung die Verwendung von Chemikalien verbieten, die
das endokrine System (endokrine Disruptoren) oder das
Atmungssystem beeinflussen, Hautallergien auslösen oder
für ein bestimmtes Organ toxisch sind. Außerdem wird die
Verwendung gefährlicher Bisphenole und Per- und
Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS) in Spielzeug verboten.
Bessere Nutzung digitaler Instrumente: Mit der neuen
Verordnung müssen alle Spielzeuge einen digitalen
Produktpass im Format eines Datenträgers, beispielsweise
eines QR-Codes, auf dem Spielzeug haben. Verbraucher oder
Behörden können das Produkt, die Konformität und andere
Informationen des Spielzeugs leicht einsehen. Importeure
müssen an den EU-Grenzen digitale Produktpässe
einreichen, auch für online verkauftes Spielzeug.
Ein neues IT-System wird alle digitalen Produktpässe an
den EU-Außengrenzen überprüfen und die Sendungen
ermitteln, die eingehende Kontrollen beim Zoll benötigen.
Die Kontrolle von Spielzeug durch nationale Inspektoren
wird erleichtert, da Informationen im digitalen
Produktpass leicht verfügbar sein werden. Dadurch werden
die Maßnahmen gegen unsicheres Spielzeug in der EU
gestrafft und sichergestellt, dass alle
Spielzeughersteller gleichberechtigt und fair miteinander
konkurrieren können.
Nächster Schritt
Die politische Einigung bedarf nun der förmlichen
Genehmigung durch das Europäische Parlament und den Rat.
Sie tritt 20 Tage nach ihrer Veröffentlichung im
Amtsblatt in Kraft. Die Verordnung sieht eine
Übergangsfrist für die Anpassung der Industrie und der
Behörden an die neuen Vorschriften vor.
Hintergrund
Die Richtlinie 2009/48/EG über die Sicherheit von
Spielzeug legt die Sicherheitsanforderungen fest, die
Spielzeug erfüllen muss, um in der EU in Verkehr gebracht
zu werden, unabhängig davon, ob es in der EU oder in
Drittländern hergestellt wird. Dies erleichtert den
freien Verkehr von Spielzeug im Binnenmarkt.
Nach einer Bewertung der Richtlinie stellte die
Kommission jedoch eine Reihe von Mängeln bei der
praktischen Anwendung der Richtlinie seit ihrer Annahme
im Jahr 2009 fest. Insbesondere ist ein höheres Maß an
Schutz vor möglichen Risiken in Spielzeug erforderlich,
insbesondere vor Risiken durch schädliche Chemikalien.
Die Bewertung ergab auch, dass die Richtlinie effizienter
umgesetzt werden muss, insbesondere im Hinblick auf den
Online-Verkauf.
Daraufhin hat die Kommission am 28. Juli 2023 den
Vorschlag für eine Verordnung über die Sicherheit von
Spielzeug vorgelegt.
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US-Zölle: Kommissionspräsidentin von der Leyen kündigt
Aussetzen der EU-Gegenmaßnahmen für 90 Tage an
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Brüssel, 10. April 2025 -
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat
infolge der Ankündigung von US- Präsident Donald
Trump zum Aussetzen der reziproken Zölle folgende
Erklärung abgegeben: „Wir haben die Ankündigung von
Präsident Trump zur Kenntnis genommen. Wir wollen den
Verhandlungen eine Chance geben. Während wir die Annahme
der EU-Gegenmaßnahmen, die von unseren Mitgliedstaaten
nachdrücklich unterstützt wurden, abschließen, werden wir
sie für 90 Tage aussetzen. Wenn die Verhandlungen nicht
zufriedenstellend verlaufen, werden unsere Gegenmaßnahmen
in Kraft treten.“
Die
Kommissionspräsidentin sagte weiter: „Die
Vorbereitungsarbeiten für weitere Gegenmaßnahmen gehen
weiter. Wie ich bereits gesagt habe, bleiben alle
Optionen auf dem Tisch.“ In einer weiteren Erklärung am
Morgen hatte von der Leyen es begrüßt, dass US-Präsident
Donald Trump bei den Gegenzöllen eine Pause angekündigt
hat.
Sie erklärte: „Dies ist ein wichtiger Schritt zur
Stabilisierung der Weltwirtschaft. Klare und
vorhersehbare Bedingungen sind für das Funktionieren des
Handels und der Lieferketten unverzichtbar.“ In einem
Telefonat mit Neuseelands Premierminister Christopher
Luxon unterstrich von der Leyen ebenfalls die Bedeutung
vorhersehbarer und fairer Bedingungen für den
internationalen Handel.
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US-Zölle: EU-Mitgliedstaaten stimmen für
Gegenmaßnahmen |
Brüssel, 9. April 2025 - Die
EU-Mitgliedstaaten haben für den Vorschlag der
EU-Kommission gestimmt, handelspolitische Gegenmaßnahmen
gegen die Vereinigten Staaten einzuführen. Die Kommission
reagierte mit ihrem Vorschlag auf die Entscheidung der
USA vom März, Zölle auf Stahl- und Aluminiumeinfuhren aus
der EU zu erheben.
Die EU hält die US-Zölle für ungerechtfertigt und
schädlich, da sie beiden Seiten und der Weltwirtschaft
wirtschaftlichen Schaden zufügen. Die EU hat ihre klare
Präferenz für Verhandlungsergebnisse mit den USA zum
Ausdruck gebracht, die ausgewogen und für beide Seiten
vorteilhaft wären.
Stichtag 15. April
Die heutige Zustimmung der Mitgliedstaaten bedeutet, dass
die Gegenmaßnahmen in Kraft treten werden, sobald die
internen Verfahren der Kommission abgeschlossen sind und
der Durchführungsrechtsakt veröffentlicht wurde. Die
Zölle werden ab dem 15. April erhoben. Diese
Gegenmaßnahmen können jederzeit ausgesetzt werden, wenn
die USA einem fairen und ausgewogenen
Verhandlungsergebnis zustimmen.
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Telefonat der Kommissionspräsidentin mit dem
britischen Premier Starmer |
Brüssel, 7. April 2025 - Die
Präsidentin Europäischen Kommission Ursula von der
Leyen hat in ihrem Telefonat mit dem britischen
Premier Keir Starmer ihre tiefe Besorgnis über die
angekündigten US-Zölle zum Ausdruck gebracht. Von der
Leyen verwies auf den Schaden, den diese Zölle anrichten
können – sowohl direkt als auch indirekt und auch für die
ärmsten Länder.
Von
der Leyen bekräftigte die Entschlossenheit der
Europäischen Union, Verhandlungen mit den USA
aufzunehmen, erforderlichenfalls die Interessen der EU
durch verhältnismäßige Gegenmaßnahmen zu verteidigen und
gemeinsam mit Partnern auf diese neue Realität für die
Weltwirtschaft zu reagieren.
Enge Zusammenarbeit bei Sicherheit und Verteidigung
Die Kommissionspräsidentin betonte zudem das starke
Engagement der EU für eine enge Zusammenarbeit mit dem
Vereinigten Königreich in den Bereichen Sicherheit und
Verteidigung sowie bei der gemeinsamen und dauerhaften
Unterstützung für die Ukraine. Sie sprach mit Besorgnis
darüber, dass Russland die Friedensbemühungen zum
Stillstand bringe.
EU-UK-Gipfeltreffen Mitte Mai
Bei dem Telefonat haben die Präsidentin und der
Premierminister die Vorbereitungen für das bevorstehende
Gipfeltreffen EU-Vereinigtes Königreich am 19. Mai
erörtert. Das Treffen bietet eine wichtige Gelegenheit
dafür, die Zusammenarbeit zwischen der EU und dem
Vereinigten Königreich in Schlüsselbereichen wie
Sicherheit und Verteidigung, Handel und Wirtschaft zu
stärken.
London-Besuch der Präsidentin am 24. April Die
Präsidentin bestätigte, dass sie am 24. April anlässlich
des Internationalen Gipfeltreffens zur Zukunft der
Energieversorgungssicherheit im Lancaster House mit dem
Premierminister in London zusammentreffen wird.
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„Ein schwerer Schlag für die
Weltwirtschaft“ – Erklärung von Präsidentin von der Leyen
zu US-Zöllen
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Brüssel, 3.
April 2025 - EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der
Leyen hat zur Ankündigung von universellen Zöllen durch
die USA erklärt: „Die Ankündigung von Präsident Trump von
Universalzöllen für die ganze Welt, einschließlich der
EU, ist ein schwerer Schlag für die Weltwirtschaft. Ich
bedauere diese Entscheidung zutiefst. Wir sollten uns
über die immensen Folgen im Klaren sein. Die
Weltwirtschaft wird massiv leiden. Die Unsicherheiten
werden zunehmen und der Protektionismus wird weiter
angeheizt. Die Folgen werden schwer sein für Millionen
von Menschen rund um den Globus.“
Sie sagte weiter: „Auch für die am meisten gefährdeten
Länder, die jetzt einigen der höchsten US-Zöllen
ausgesetzt sind. Das ist das Gegenteil von dem, was wir
erreichen wollen. Die Zölle werden auch den
Verbraucherinnen und Verbrauchern in der Welt schaden.
Das wird sofort zu spüren sein.
Millionen von Menschen werden mit höheren
Lebensmittelrechnungen konfrontiert sein. Medikamente
werden teurer, ebenso der Transport.
Die Inflation wird ansteigen. Und dies schadet vor allem
den wirtschaftlich schwächsten Bürgerinnen und Bürgern.
Auch die Unternehmen - große und kleine - werden vom
ersten Tag an leiden.
Sie werden leiden unter größerer Unsicherheit, unter
gebrochenen Lieferketten, der aufwändigen Bürokratie. Die
Kosten für Geschäfte mit den Vereinigten Staaten werden
drastisch steigen. Und was noch dazu kommt ist,
dass es keine Ordnung zu geben scheint in dieser
Unordnung.
Es gibt keinen klaren Weg durch die Komplexität und das
Chaos, das geschaffen wird, da alle Handelspartner der
Vereinigten Staaten betroffen sind. In den vergangenen
achtzig Jahren, hat der Handel zwischen Europa und den
Vereinigten Staaten Millionen von Arbeitsplätzen
geschaffen.
Verbraucher auf der anderen Seite des Atlantiks haben von
niedrigeren Preisen profitiert. Die Unternehmen haben von
enormen Möglichkeiten profitiert, die zu beispiellosem
Wohlstand und Wachstum geführt haben.
Zugleich wissen wir, dass die globalen Handelssysteme
erhebliche Mängel aufweisen. Hier stimme ich mit
Präsident Trump überein, dass andere die derzeitigen
Regeln auf unfaire Weise ausnutzen.
Und ich bin bereit, alle Bemühungen zu unterstützen, um
das Welthandelssystem an die Realitäten der
Weltwirtschaft anzupassen.
Aber ich möchte auch etwas sehr klarstellen:
Das Einsetzen von Zöllen als erstes und letztes Mittel
wird das Problem nicht lösen. Deshalb waren wir von
Anfang an bereit, mit den USA zu verhandeln, um alle
verbliebenen Hindernisse für den transatlantischen Handel
zu beseitigen.
•
Aber zugleich sind wir auch bereitet, darauf zu
reagieren.
Wir arbeiten bereits an der Fertigstellung eines ersten
Pakets von Gegenmaßnahmen als Reaktion auf die
Strafzölle. Und wir bereiten uns jetzt darauf vor,
weitere Gegenmaßnahmen zu ergreifen, um unsere Interessen
und unsere Unternehmen zu schützen, falls die
Verhandlungen scheitern.
Wir werden auch genau beobachten, welche indirekten
Auswirkungen diese Zölle haben könnten, denn wir können
weder globale Überkapazitäten absorbieren, noch werden
wir Dumping auf unserem Markt tolerieren. Als
Europäerinnen und Europäer werden wir immer unsere
Interessen und unsere Werte verteidigen.
Und wir werden immer für Europa einstehen. Aber es gibt
auch einen alternativen Weg. Es ist noch nicht zu spät,
Bedenken durch die Verhandlungen auszuräumen. Das ist der
Grund, warum unser Handelskommissar Maros Šefčovič in
ständigem Kontakt mit seinem US-Kollegen steht.
Wir werden auf den Abbau von Handelshemmnisse
hinarbeiten. Nicht, um sie zu erhöhen, sondern, um sie zu
senken. Lassen Sie uns von der Konfrontation zur
Verhandlung übergehen. Das ist der richtige Weg.
Schließlich möchte ich mich auch direkt an die Menschen
in Europa wenden.
Ich weiß, wie sehr viele von Ihnen davon enttäuscht sind,
dass sich einer unserer ältesten Verbündeten von uns
abwendet. Ja, es stimmt, wir müssen uns auf Auswirkungen
einstellen, die diese Entscheidung unweigerlich haben
wird. Aber Europa hat alles, was es braucht, um diesen
Sturm zu überstehen.
Wir stehen das gemeinsam durch.
Wenn es einen von uns trifft – das ist in Europa immer
das Prinzip gewesen –, dann stehen wir alle für einander
ein. Wir werden also zusammenhalten.
Wir werden uns also füreinander einsetzen. Denn wir
wissen, in Europa ist Einigkeit unsere große Stärke.
Europa hat den größten Binnenmarkt der Welt - 450
Millionen Verbraucherinnen und Verbraucher -, das ist
unser sicherer Hafen in stürmischen Zeiten. Und Europa
wird sich an die Seite derjenigen stellen, die direkt
betroffen sind: die Menschen, die Unternehmen. Wir haben
bereits neue Maßnahmen angekündigt zur Unterstützung des
Stahl- und Automobilsektors. Letzte Woche haben wir zum
Beispiel die Menge an Stahl begrenzt, die zollfrei nach
Europa eingeführt werden kann.
Das wird diesen strategischen Industrien mehr Luft zum
Atmen verschaffen.
Und wir werden jetzt unseren Strategischen Dialog
einberufen mit dem Stahlsektor, der Automobilbranche und
dem Pharma-Sektor. Andere Strategische Dialoge werden
folgen, um gemeinsam Lösungen zu finden. Europa steht
zusammen, für die Menschen, für die Unternehmen, für alle
Europäerinnen und Europäer.“
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DiscoverEU startet: Chance für
6000 18-Jährige aus Deutschland auf ein kostenloses
Zugtickets
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Neue
Bewerbungsrunde für DiscoverEU startet
Brüssel, 2. April 2025 - Mit 36.000 DiscoverEU-Zugtickets
gibt die Europäische Kommission 18-jährigen wieder die
Möglichkeit, Europa mit dem Zug zu erkunden. Heute
startet die nächste Bewerbungsrunde, für junge Menschen
aus Deutschland sind 6.000 Tickets reserviert.
Der Kommissar für Generationengerechtigkeit, Jugend,
Kultur und Sport, Glenn Micallef, sagte: „DiscoverEU
öffnet die Tür zu Abenteuern, Lernen und unvergesslichen
Erlebnissen. Ich freue mich sehr, die Bewerbungsrunde im
Frühjahr 2025 zu starten, die Tausenden von jungen
Menschen die Möglichkeit bietet, Europa und sein reiches
kulturelles Erbe zu erkunden, Ihr Wissen zu erweitern und
lebenslange Erinnerungen zu wecken. Wenn Sie 18 Jahre alt
und bereit für eine unglaubliche Reise sind, sollten Sie
sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen. Jetzt
bewerben!“
Informationen zur Bewerbung
Bewerbungen sind möglich bis Mittwoch, den 16. April um
12:00 Uhr MESZ.
Erfolgreiche Bewerber können zwischen dem 1. Juli 2025
und dem 30. September 2026 bis zu 30 Tage lang mit dem
Zug durch Europa reisen und neue Länder, Kulturen und
Erfahrungen entdecken. Antragsteller müssen zwischen dem
1. Juli 2006 und dem 30. Juni 2007 geboren sein und ihren
Wohnsitz in der EU und in mit dem Programm Erasmus+
assoziierten Ländern haben, darunter Island,
Liechtenstein, Nordmazedonien, Norwegen, Serbien und die
Türkei.
Die Bewerber müssen sich über das Europäische
Jugendportal bewerben und ein kurzes Quiz über die EU
absolvieren. Die Pässe werden an die besten Bewerber
vergeben, bis alle Tickets verteilt sind.
Lernen durch Entdecken: mit DiscoverEU mehr Europa
erleben
Reisende können ihre eigene Europareise gestalten oder
aus vorgeschlagenen Routen wählen. Sie können der Route
des Neuen Europäischen Bauhauses folgen, um lebendige,
nachhaltige Städte zu präsentieren, oder sich für die
Grüne Route entscheiden, die sie zu einigen der
nachhaltigsten Städte und naturfreundlichsten Reiseziele
auf dem gesamten Kontinent führt. Diese Route bietet
preisgekrönte Green Capitals und Green Leaf Städte,
atemberaubende Parks und Naturschutzgebiete. Unterwegs
können sie eine Rabattkarte mit Tausenden von Angeboten
für Transport, Museen, Essen, Unterkunft, Sport und mehr
in 36 Ländern nutzen.
DiscoverEU wird diese Erfahrung für alle zugänglich
machen. Spezielle Unterstützung ist für Teilnehmer mit
Behinderungen, gesundheitlichen Bedingungen oder weniger
Möglichkeiten zur Verfügung. Zusätzliche Regelungen
werden auch für diejenigen angeboten, die in abgelegenen
Gebieten, Inseln oder Gebieten in äußerster Randlage
leben.
DiscoverEU wurde 2018 ins Leben gerufen und in das
Erasmus+-Programm2021–2027 integriert und hat bereits
über 355.000 Reisepässe vergeben. Alle Teilnehmer sind
eingeladen, der offiziellen Gruppe #DiscoverEU
beizutreten, in der über 106.000 Mitglieder Erfahrungen
und Tipps austauschen.
Das Jugendinformationsnetzwerk Eurodesk beantwortet alle
Fragen zu DiscoverEU und informiert auch über
Alternativen. Eurodesk-Telefon: 0228 9506 250, E-Mail:
rausvonzuhaus@eurodesk.eu.
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Entzug der Fahrerlaubnis:
Kommission begrüßt Einigung auf EU-weite Anerkennung
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Brüssel, 26. März 2025 - Die
Europäische Kommission begrüßt die vorläufige Einigung
des Europäischen Parlaments und des Rates auf ein
zentrales Gesetzgebungsdossier, das die Sicherheit auf
den Straßen verbessern soll. Mit der neuen Richtlinie
wird sichergestellt, dass schwere Verkehrsverstöße von
Fahrerinnen und Fahrern in einem Mitgliedstaat auch
EU-weit konsequente Folgen haben.
EU-Verkehrskommissar Apostolos Tzitzikostas sagte: „Die
neue Regelung zum Entzug der Fahrerlaubnis wird
Schlupflöcher für gefährliche Fahrer schließen, die sich
ihren Strafen durch Grenzüberschreitungen entziehen.
Letztes Jahr sind fast 20.000 Menschen auf den Straßen
der EU umgekommen; diese Initiative wird entscheidend
dazu beitragen, unser Ziel, die Zahl der Verkehrstoten
bis 2030 zu halbieren, voranzubringen.“
Einheitliche Konsequenzen für schwere Verkehrsverstöße
Erste Versuche, europaweiten Regelungen zum Entzug der
Fahrerlaubnis zu etablieren, begannen vor über 60 Jahren.
Bisher wurde der Entzug der Fahrerlaubnis in einem
Mitgliedsstaat nicht einheitlich in der EU anerkannt.
Somit konnten Straftäter in anderen Ländern weiterfahren
und dadurch andere Verkehrsteilnehmende gefährden.
Ein System der gegenseitigen Anerkennung wird dazu
führen, dass der Entzug der Fahrerlaubnis aufgrund von
schweren Verkehrsverstößen in allen EU-Mitgliedsstaaten
angewendet wird. Zu den schweren Verkehrsverstößen zählen
übermäßige Geschwindigkeitsüberschreitung (50 km/h über
dem Tempolimit), Fahren unter Einfluss von Drogen und
eine gefährliche Fahrweise, die den Tod oder eine schwere
Verletzung verursacht.
Weitere Schritte
Die Gesetzgebung baut auf den modernisierten
Führerscheinvorschriften auf, auf die sich Parlament und
Rat (nach Initiative der Kommission) in dieser Woche
geeinigt haben. Im nächsten Schritt werden das
Europäische Parlament und der Rat die neue Richtlinie
verabschieden, sie tritt dann 20 Tage nach der
Veröffentlichung im Amtsblatt der EU in Kraft. Die
Mitgliedsstaaten haben dann vier Jahre Zeit, um die
Richtlinie in nationales Recht umzusetzen.
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Krisenvorsorge: Neue
EU-Strategie und Bericht zu Arbeit der EU-Behörde HERA
vorgestellt
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Brüssel, 26. März 2025 - Die
EU-Kommission und die Hohe Vertreterin der EU für Außen-
und Sicherheitspolitik Kaja Kallas haben die EU-Strategie
für Krisenvorsorge vorgestellt. Die Strategie soll
Mitgliedstaaten unterstützen und dabei helfen, Prävention
und Reaktion der EU auf Bedrohungen zu verbessern.
Die Kommission hat außerdem einen Bericht veröffentlicht,
in dem die Arbeit der EU-Behörde für die Krisenvorsorge
und -reaktion (HERA) seit ihrer Einrichtung vor mehr als
drei Jahren bewertet wird. Der Bericht hebt die Erfolge
der HERA bei der Stärkung der Vorsorge- und
Reaktionskapazitäten auf EU-Ebene sowie bei der Übernahme
neuer Aufgaben wie der Behandlung der Lieferkettenaspekte
kritischer Arzneimittelengpässe hervor.
30 Leitaktionen und einen Aktionsplan
Konkret umfasst die EU-Strategie für Krisenvorsorge 30
Leitaktionen und einen detaillierten Aktionsplan, um die
Ziele der Vorsorgeunion voranzubringen und in allen
Politikbereichen der EU eine Kultur der „eingebauten
Vorsorge“ zu entwickeln.
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte:
„Neue Realitäten erfordern ein neues Maß an Vorsorge in
Europa. Unsere Bürgerinnen und Bürger, unsere
Mitgliedstaaten und unsere Unternehmen brauchen die
richtigen Instrumente, um Krisen zu verhindern und rasch
auf Katastrophen zu reagieren.
Familien, die in Überschwemmungsgebieten leben, sollten
wissen, was zu tun ist, wenn die Gewässer steigen.
Frühwarnsysteme können verhindern, dass von Waldbränden
betroffene Regionen wertvolle Zeit verlieren. Europa ist
bereit, die Mitgliedstaaten und vertrauenswürdige Partner
in der Nachbarschaft dabei zu unterstützen, Leben und
Existenzgrundlagen zu retten.“
Kaja Kallas, die Hohe Vertreterin der Union für Außen-
und Sicherheitspolitik, sagte: „Heute stehen wir vor
einer zunehmenden Zahl von Herausforderungen im Bereich
der äußeren Sicherheit und einer wachsenden Zahl hybrider
Angriffe in unserem gemeinsamen europäischen Raum.
Unsere Strategie zielt darauf ab, ein umfassendes Bild
der Bedrohungen zu erstellen, mit denen wir konfrontiert
sind, und die Bürgerinnen und Bürger vorzubereiten, unter
anderem indem sie ihr Risikobewusstsein verbessern, die
zivil-militärische Zusammenarbeit intensivieren und enger
mit externen Partnern, einschließlich der NATO,
zusammenarbeiten. Vorsorge ist eine regierungs- und
gesamtgesellschaftliche Herausforderung – heute setzen
wir uns für eine gemeinsame Reaktion ein.“
Bessere Vorbereitung auf Krisen und Herausforderungen
Die Europäische Union ist mit immer komplexeren Krisen
und Herausforderungen konfrontiert, die nicht ignoriert
werden dürfen. Von zunehmenden geopolitischen Spannungen
und Konflikten, hybriden Bedrohungen und
Cybersicherheitsbedrohungen, ausländischer
Informationsmanipulation und Einflussnahme bis hin zum
Klimawandel und zunehmenden Naturkatastrophen muss die EU
bereit sein, ihre Bürgerinnen und Bürger und die
wichtigsten gesellschaftlichen Funktionen, die für die
Demokratie und das tägliche Leben von entscheidender
Bedeutung sind, zu schützen.
Roxana Mînzatu, Exekutiv-Vizepräsidentin für soziale
Rechte und Kompetenzen, hochwertige Arbeitsplätze und
Vorsorge sagte: „Diese Strategie richtet sich an die
Menschen und die Gesellschaft, um zu gewährleisten, dass
im Krisenfall alles so funktioniert, wie es geschehen
sollte, und wir sind bereit, rasch und wirksam zu
handeln.
Dafür brauchen wir eine neue Vorsorge, damit jeder weiß,
was in Notfällen zu tun ist, und zwar unabhängig von der
Art des Notfalls. Europa muss flexibel handeln und eng
mit den Mitgliedstaaten zusammenarbeiten, um die
Effizienz zu steigern, Zeit zu retten und Leben zu
retten. Diese Strategie ist unsere Versicherungspolice,
sodass wir bereit sind, für unsere Menschen zu sorgen,
wenn sie sie am dringendsten benötigen.“
Hadja Lahbib, EU-Kommissarin für Gleichberechtigung sowie
Krisenvorsorge und –management, sagte: „Die Vorsorge muss
in das Gefüge unserer Gesellschaften eingebettet werden –
jeder muss eine Rolle spielen. Die heutigen Bedrohungen
sind schnell, komplex und miteinander verknüpft; unsere
Reaktion muss proaktiver, stärker integriert und auf
europäischer Ebene besser koordiniert werden. Indem wir
die Energie unserer Institutionen, Unternehmen und
Bürgerinnen und Bürger nutzen, können wir Resilienz
aufbauen und dafür sorgen, dass Europa gestärkt aus
Krisen hervorgeht.“
Zu den wichtigsten Zielen und Maßnahmen der Strategie
gehören:
Schutz der grundlegenden gesellschaftlichen Funktionen
Europas:
Entwicklung von Mindestvorsorgekriterien für grundlegende
Dienstleistungen wie Krankenhäuser, Schulen, Verkehr und
Telekommunikation.
Verbesserung der Bevorratung kritischer Ausrüstungen und
Materialien.
Verbesserung der Anpassung an den Klimawandel und der
Verfügbarkeit kritischer natürlicher Ressourcen wie
Wasser.
Förderung der Vorsorge für die Bevölkerung:
Die Öffentlichkeit dazu anzuhalten, praktische Maßnahmen
zu ergreifen, wie z. B. die Aufrechterhaltung der
lebensnotwendigen Versorgung für mindestens 72 Stunden in
Notfällen.
Aufnahme von Vorsorgeunterricht in die Lehrpläne der
Schulen und Einführung eines EU-Vorsorgetags.
Verbesserung der Koordinierung der Krisenreaktion:
Einrichtung eines EU-Krisenzentrums, um die Integration
der bestehenden Krisenstrukturen der EU zu verbessern.
Stärkung der zivil-militärischen Zusammenarbeit:
Durchführung regelmäßiger EU-weiter Vorsorgeübungen, bei
denen Streitkräfte, Katastrophenschutz, Polizei,
Sicherheit, Gesundheitspersonal und Feuerwehrleute
zusammengeführt werden.
Erleichterung von Investitionen zur angemessenen Nutzung.
Stärkung der vorausschauenden und antizipativen
Fähigkeiten:
Entwicklung einer umfassenden Risiko- und
Bedrohungsanalyse auf EU-Ebene, um Krisen wie
Naturkatastrophen oder hybride Bedrohungen vorzubeugen.
Ausbau der öffentlich-privaten Zusammenarbeit:
Einrichtung einer öffentlich-privaten
Vorbereitungs-Taskforce.
Ausarbeitung von Notfallprotokollen mit Unternehmen, um
die rasche Verfügbarkeit wesentlicher Materialien, Waren
und Dienstleistungen zu gewährleisten und kritische
Produktionslinien zu sichern.
Verbesserung der Zusammenarbeit mit externen Partnern:
Zusammenarbeit mit strategischen Partnern wie der NATO in
den Bereichen militärische Mobilität, Klima und
Sicherheit, neu entstehende Technologien,
Cybersicherheit, Weltraum und Verteidigungsindustrie.
Insgesamt will die EU durch einen proaktiven
Vorsorgeansatz einen widerstandsfähigeren und sichereren
Kontinent aufbauen, der besser für die Herausforderungen
des 21. Jahrhunderts gerüstet ist.
Hintergrund
Der Niinistö-Bericht über Vorsorge und Bereitschaft der
EU kam zu dem Schluss, dass die Stärkung der zivilen und
militärischen Vorsorge und Bereitschaft Europas, die
wachsenden sicherheitspolitischen Herausforderungen in
den Bereichen Gesundheit, Migration,
Technologiesicherheit, Klima, Verteidigung oder
Wirtschaft zu bewältigen, dringend erforderlich ist. In
dem Bericht wurde eine tiefgreifende Änderung der
Denkweise und ein Wandel in der Art und Weise gefordert,
wie wir die Vorsorge in der gesamten Europäischen Union
verstehen und priorisieren. Er erkannte ferner an, dass
die Vorsorge nicht nur eine nationale Verantwortung,
sondern auch ein gemeinsames europäisches Unterfangen
ist, das eine stärkere Rolle der Union bei der
Koordinierung und Unterstützung der Mitgliedstaaten in
diesem Bereich erfordert.
Der Schwerpunkt der Strategie liegt daher auf einem
integrierten gefahrenübergreifenden Ansatz, einem
ressortübergreifenden Ansatz, bei dem alle relevanten
Akteure auf allen Regierungsebenen (lokal, regional,
national und EU) zusammenkommen, und einem
gesamtgesellschaftlichen Ansatz, bei dem Bürgerinnen und
Bürger, lokale Gemeinschaften, die Zivilgesellschaft,
Unternehmen und Sozialpartner sowie Wissenschaft und
Wissenschaft zusammenkommen.
Darüber hinaus ist die Union in enger Zusammenarbeit mit
den Mitgliedstaaten in der Lage, künftige Krisen zu
bewältigen – und kann substanzielle und wirksame Lösungen
für die Bürgerinnen und Bürger und die Gesellschaft
bieten. Die Ereignisse und Risiken, die die Europäische
Union in den letzten Jahren erlebt hat, und die
entschlossene und effiziente Reaktion auf die
COVID-19-Pandemie haben gezeigt, wie die enge
Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Union und den
Mitgliedstaaten bessere Ergebnisse für die Menschen und
die Gesellschaft ermöglicht.
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Zur Zukunft der europäischen Verteidigung:
Weißbuch und ReARM-Europe |
Neues
spezifisches Instrument: Sicherheitsmaßnahmen für Europa
(Security Action for Europe, SAFE)
Brüssel, 19. März 2025 - Die Europäische Kommission und
die Hohe Vertreterin der EU für Sicherheits- und
Außenpolitik Kaja Kallas haben ein Weißbuch zur
europäischen Verteidigung – Bereitschaft 2030 vorgelegt.
Dazu kommt der ehrgeizige Plan „ReARM Europe“, der den
EU-Mitgliedstaaten finanzielle Hebel bietet, um
Investitionen in Verteidigungsfähigkeiten zu
beschleunigen
.
Mit „ReARM Europe“ werden die
gesamteuropäischen Verteidigungsfähigkeiten durch neue
finanzielle Mittel stärkt; das Weißbuch legt einen neuen
Ansatz für die Verteidigung fest und ermittelt den
Investitionsbedarf.
Ära der Friedensdividende ist vorüber
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte:
„Die Ära der Friedensdividende ist lange vorbei. Die
Sicherheitsarchitektur, auf die wir uns verlassen haben,
ist nicht mehr selbstverständlich. Europa ist bereit,
seine Anstrengungen zu intensivieren. Wir müssen in die
Verteidigung investieren, unsere Fähigkeiten stärken und
einen proaktiven Sicherheitsansatz verfolgen.“

Der für Verteidigung und Weltraum zuständige Kommissar
Andrius Kubilius sagte: „Spätestens jetzt ist klar, dass
eine starke europäische Verteidigungsindustrie die
Grundvoraussetzung für die Sicherheit Europas ist. Wir
bauen Produktionskapazitäten aus, investieren beständig
in Innovation und verbessern die grenzüberschreitende
Zusammenarbeit – so stellen wir nicht nur unsere
Einsatzbereitschaft sicher, sondern stärken auch unsere
industrielle Basis.“
Weißbuch
Wie die Kommissionspräsidentin in den politischen
Leitlinien dargelegt hat, haben die vergangenen Jahre den
chronischen Investitionsmangel und den Mangel an
effizienten Ausgaben für die militärischen Fähigkeiten
Europas offenbart. Das Weißbuch schafft den Rahmen für
den neuen Ansatz und ermittelt den Investitionsbedarf
Europas. Um die Herausforderungen effizient zu meistern,
formuliert das Weißbuch diverse Handlungsschwerpunkte:
Lücken bei den Fähigkeiten schließen, mit dem Fokus auf
den von den Mitgliedstaaten ermittelten kritischen
Fähigkeiten;
- Unterstützung der europäischen Verteidigungsindustrie,
unter anderem durch vereinfachte Vorschriften und
gestraffte Industrieprogramme;
- Unterstützung der Ukraine durch verstärkte militärische
Hilfe und eine vertiefte Integration der europäischen und
ukrainischen Verteidigungsindustrie;
- Ausbau des europäischen Binnenmarktes für Verteidigung,
unter anderem durch Vereinfachung der Vorschriften.
- Beschleunigung des Wandels der Verteidigung durch
Innovationen wie KI und Quantentechnologie;
- Verbesserte Bereitschaft Europas für
Worst-Case-Szenarien durch verbesserte militärische
Mobilität, Bevorratung und Stärkung der Außengrenzen,
insbesondere der Landgrenze zu Russland und Belarus;
- Stärkung der Partnerschaft mit gleichgesinnten Ländern
auf der ganzen Welt.
ReARM Europe
Wie von der Kommissionspräsidentin angekündigt legt der
Plan „ReARM Europe“ dar, welche finanziellen
Möglichkeiten den EU-Mitgliedstaaten unmittelbar zur
Verfügung stehen, um die Ausgaben für
Verteidigungsfähigkeiten rasch und deutlich zu steigern.
Mit dem Plan werden über 800 Milliarden Euro für die
folgenden Säulen bereitgestellt:
Öffentliche Mittel für die Verteidigung auf nationaler
Ebene mobilisieren
Die Kommission schlägt den Mitgliedstaaten vor, die
nationale Ausweichklausel des Stabilitäts- und
Wachstumspakts zu aktivieren. Diese bietet ihnen im
Rahmen der Haushaltsregeln der EU zusätzlichen
haushaltspolitischen Spielraum für die Erhöhung ihrer
Verteidigungsausgaben.
Um die Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen zu wahren,
gelten folgende Beschränkungen:
Nur die Verteidigungsausgaben dürfen erhöht werden, wobei
die statistische Kategorie „Verteidigung“ der
Klassifikation der Staatsausgaben nach dem
Verwendungszweck (COFOG) gilt;
das Maximum liegt bei 1,5 Prozent des BIP in jedem Jahr,
in dem die nationale Ausweichklausel aktiviert ist;
der Zeitraum ist auf vier Jahre beschränkt.
Neues spezifisches Instrument:
Sicherheitsmaßnahmen für Europa (Security Action for
Europe, SAFE)
Die Kommission wird unter Anwendung ihres bewährten
einheitlichen Finanzierungskonzepts bis zu 150 Milliarden
Euro auf den Kapitalmärkten mobilisieren und so die
EU-Mitgliedstaaten dabei unterstützen, die Investitionen
in die Verteidigungsfähigkeiten Europas rasch und
umfassend zu erhöhen. Diese Mittel werden interessierten
Mitgliedstaaten auf Anfrage und basierend auf nationalen
Plänen ausgezahlt.
Die Auszahlungen erfolgen in Form von Darlehen mit langen
Laufzeiten und wettbewerbsfähigen Preisen, die attraktive
Strukturen aufweisen und von den begünstigten
Mitgliedstaaten zurückzuzahlen sind. Die Darlehen werden
durch den Handlungsspielraum im EU-Haushalt abgesichert.
SAFE wird die Mitgliedstaaten dazu
anhalten, Ausgaben zielgerichteter, gemeinsam und in
Europa zu tätigen und so für Interoperabilität,
Planbarkeit und Kostensenkungen im Sinne einer starken
industriellen Basis der europäischen Verteidigung sorgen.
Spar- und Investitionsunion schneller umsetzen, privates
Kapital mobilisieren
Im Rahmen von „ReARM“ wird auch darauf gezählt, dass die
Europäische Investitionsbank-Gruppe den Umfang ihrer
Kreditvergabe auf Verteidigungs- und Sicherheitsprojekte
ausweitet und dabei ihre Finanzierungskapazität sichert.
So werden einerseits umfassende Finanzmittel mobilisiert
und zudem ein positives Signal an die Märkte gesendet.
Öffentliche Investitionen allein werden letzten Endes
nicht ausreichen, um den Investitionsbedarf der
Verteidigungsindustrie zu decken. Zu diesem Zweck hat die
Kommission heute auch die Strategie für die Spar- und
Investitionsunion angenommen. Sie wird es interessierten
Menschen in Europa erleichtern, private Ersparnisse in
kritischen Wirtschaftszweigen wie der Verteidigung
anzulegen
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Zahl der Verkehrstoten in der EU geht leicht
zurück |
Brüssel, 18. März 2025 - Die
Europäische Kommission hat vorläufige Zahlen zu den
Verkehrstoten im Jahr 2024 veröffentlich. Demnach wurden
im vergangenen Jahr in der EU rund 19.800 Menschen bei
Verkehrsunfällen getötet. Das ist im Vergleich zu 2023
ein leichter Rückgang um 3 Prozent. In Deutschland ist
die Zahl der Verkehrstoten um 2 Prozent zurückgegangen.
Die Verringerung der Zahl der Verkehrstoten sei zwar ein
Schritt in die richtige Richtung, reiche aber nicht aus,
so EU-Verkehrskommissar Apostolos Tzitzikostas: „Wir
müssen unsere Bemühungen zur Verbesserung der
Verkehrssicherheit verstärken, insbesondere für
gefährdete Verkehrsteilnehmer und in risikoreichen
Bereichen wie Landstraßen. Jeder Todesfall ist einer zu
viel. Unser Ziel bleibt: Null Verkehrstote."
Fortschritte bei der Verkehrssicherheit in der EU nach
wie vor uneinheitlich
In den vergangenen fünf Jahren ist die Zahl der
Verkehrstoten in Griechenland, Spanien, Frankreich und
Italien nur geringfügig zurückgegangen. In Irland und
Estland ist sie gestiegen. Im Gegensatz dazu verzeichnen
Bulgarien, Dänemark, Litauen, Polen und Slowenien große
Fortschritte auf dem Weg zum Ziel einer 50-prozentigen
Reduzierung.
Schweden und Dänemark sind mit einer niedrigen Zahl von
20 bzw. 24 Todesfällen pro eine Million Einwohner nach
wie vor die sichersten Länder in Bezug auf die
Verkehrssicherheit. Rumänien (77 Fälle/Mio. EW) und
Bulgarien (74 Fälle/Mio. EW) gehören weiter zu den
Ländern mit den höchsten Todesraten, haben aber mit einem
Rückgang von über 20 Prozent seit 2019 erhebliche
Fortschritte bei der Reduzierung der Verkehrstoten
erzielt.
Der EU-Durchschnitt liegt bei 44 Verkehrstoten pro eine
Million Einwohner, in Deutschland bei 33 Verkehrstoten
pro eine Million Einwohner.
Die meisten Verkehrstoten auf Landstraßen
Landstraßen stellen nach wie vor das größte Risiko dar:
52 Prozent der Todesfälle geschehen auf diesen Straßen.
Die Mehrheit der Verkehrstoten (77 Prozent) sind Männer,
ältere Erwachsene (65+) und junge Menschen (18-24) sind
besonders gefährdete Verkehrsteilnehmer.
Fußgänger, Radfahrer und Motorradfahrer in Städten
gefährdet
Was die Art der Verkehrsteilnehmer betrifft, so machen
Insassen von Personenkraftwagen den größten Anteil der
Todesopfer aus, gefolgt von Motorradfahrern (20 Prozent),
Fußgängern (18 Prozent) und Radfahrern (10 Prozent).
Gefährdete Verkehrsteilnehmer, darunter Fußgänger,
Radfahrer und Motorradfahrer, machen fast 70 Prozent der
städtischen Todesopfer aus. Das unterstreicht den
dringenden Bedarf an verbesserten Sicherheitsmaßnahmen zu
ihrem Schutz.
Hintergrund
Im Jahr 2018 setzte sich die EU das Ziel, die Zahl der
Verkehrstoten – und erstmals auch der Schwerverletzten –
bis 2030 um 50 Prozent zu senken. Dies wurde im
Strategischen Aktionsplan für die
Straßenverkehrssicherheit der Kommission und im EU-Rahmen
für die Straßenverkehrssicherheitspolitik 2021–2030
festgelegt, in denen auch Pläne zur
Straßenverkehrssicherheit dargelegt wurden, mit denen bis
2050 die Zahl der Verkehrstoten auf null gesenkt werden
soll („Vision Zero“).
Im März 2023 legte die Kommission ein Paket von
Vorschlägen zur Verkehrssicherheit vor, das aktualisierte
Anforderungen für Führerscheine und eine bessere
grenzüberschreitende Durchsetzung der
Straßenverkehrsregeln umfasst. Um diese Bemühungen weiter
zu unterstützen, wird die Kommission in Kürze neue
Vorschläge zur Überarbeitung ihrer Rechtsvorschriften zur
Verkehrssicherheit annehmen, mit denen die Zahl
unsicherer Fahrzeuge auf den Straßen der EU und die damit
verbundenen Unfälle verringert werden sollen.
Die Straßenverkehrssicherheit ist auch ein Kernelement
der mobilitätspolitischen Initiativen der EU, darunter
die Strategie für nachhaltige und intelligente Mobilität,
die neue TEN-V-Verordnung und der Rahmen für die
Mobilität in der Stadt.
Zusammen mit den heutigen Statistiken veröffentlichte die
Europäische Beobachtungsstelle für
Straßenverkehrssicherheit auch einen neuen jährlichen
statistischen Bericht mit Daten bis 2023 und
ausführlichen thematischen Berichten über die
Straßenverkehrssicherheit in Bezug auf Kinder,
Berufskraftfahrer und die Verkehrssicherheitskultur.
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Strategische Partnerschaft EU-Südafrika: neue
Abkommen und Investitionen |
Brüssel, 14. März 2025 - Auf dem
Gipfeltreffen EU-Südafrika in Kapstadt haben beide Seiten
vereinbart, Gespräche über eine neue Generation von
Handelsabkommen einzuleiten – eine Partnerschaft für
sauberen Handel und Investitionen. Kommissionspräsidentin
Ursula von der Leyen beschrieb Südafrika als regionales
Schwergewicht und starke Stimme des globalen Südens.

„Sowohl die EU als auch Südafrika sind lebendige
Demokratien. Wir haben uns beide für die Einheit in der
Vielfalt entschieden. Und wir streben beide danach, eine
sichere und wohlhabende Zukunft für die Menschen in
unseren Ländern zu schaffen. Wir stehen für eine
regelbasierte internationale Ordnung ein. Und wir stehen
für Rechtsstaatlichkeit und nicht für die Herrschaft der
Gewalt ein.“
Die gemeinsame Erklärung von Kommissionspräsidentin
Ursula von der Leyen, Ratspräsident António Costa und dem
Präsidenten der Republik Südafrika, Cyril Ramaphosa zum
Abschluss des 8. Gipfeltreffens ist hier verlinkt.
Verschiedene Schwerpunkte vereinbart
Südafrika ist das erste Land, das ein solches Abkommen
mit der EU unterzeichnen wird. Der Schwerpunkt wird dabei
auf Investitionen, der Energiewende, Kompetenzen und
Technologien sowie auf der Entwicklung strategischer
Branchen entlang der gesamten Lieferkette liegen, wodurch
hochwertige Arbeitsplätze in Afrika geschaffen werden.
Die Führungsspitzen einigten sich außerdem darauf, ihre
Zusammenarbeit auf kritische Rohstoffe auszuweiten.
Investitionspaket in Milliardenhöhe
Kommissionspräsidentin Ursulav on der Leyen kündigte ein
Global-Gateway-Investitionspaket in Höhe von 4,7
Milliarden Euro an. Der größte Teil des Pakets – 4,4
Milliarden Euro – wird in Projekte zur Förderung einer
sauberen und gerechten Energiewende in Südafrika fließen.
Erneuerbare Energien, Konnektivität und pharmazeutische
Industrie
Das ist eine wichtige Zusage im Zusammenhang mit der
Kampagne zum Ausbau der erneuerbaren Energien in Afrika,
die von Präsidentin von der Leyen und Präsident Ramaphosa
am Rande des G20-Gipfels in Rio im vergangenen November
gestartet wurde. Das Global-Gateway-Paket zielt außerdem
auf die Förderung der physischen und digitalen
Konnektivitäts-Infrastruktur und der pharmazeutischen
Industrie vor Ort ab.
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US-Zölle auf Stahl und Aluminium: EU-Kommission
reagiert mit Gegenmaßnahmen
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Brüssel, 12. März 2025 - Seit heute
Morgen erheben die Vereinigten Staaten einen Zollsatz von
25 Prozent auf Einfuhren von Stahl und Aluminium. Die
EU-Kommission hat auf die Einführung dieser
ungerechtfertigten US-Zölle auf EU-Einfuhren mit
verhältnismäßigen Gegenmaßnahmen reagiert.
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betonte: „Die
Europäische Union muss handeln, um die Verbraucherinnen
und Verbraucher sowie die Unternehmen zu schützen. Die
Gegenmaßnahmen, die wir heute ergreifen, sind
weitreichend, aber verhältnismäßig. Da die Vereinigten
Staaten Zölle im Wert von 28 Milliarden US-Dollar
anwenden, reagieren wir mit Gegenmaßnahmen im Wert von 26
Milliarden Euro. Dies entspricht dem wirtschaftlichen
Umfang der Zölle aus den Vereinigten Staaten.“
EU zum konstruktiven Dialog bereit
Die Kommissionspräsidentin kündigte an, dass die
Maßnahmen in zwei Etappen eingeführt werden, „beginnend
am 1. April und vollständig ab dem 13. April. In der
Zwischenzeit werden wir stets offen für Verhandlungen
bleiben. Wir sind fest davon überzeugt, dass es in einer
Welt voller geoökonomischer und politischer
Unsicherheiten nicht in unserem gemeinsamen Interesse
liegt, unsere Volkswirtschaften mit solchen Zöllen zu
belasten. Wir sind bereit, einen konstruktiven Dialog zu
führen. Ich habe Handelskommissar Maroš Šefčovič damit
beauftragt, die Gespräche wiederaufzunehmen, um bessere
Lösungen mit den Vereinigten Staaten auszuloten.“
Handelsbeziehungen zwischen der EU und den USA
Die Handelsströme zwischen der Europäischen Union und den
Vereinigten Staaten sind die umfangreichsten der Welt,
sie haben Millionen von Menschen Wohlstand und Sicherheit
gebracht und auf beiden Seiten des Atlantiks Millionen
hochwertige Arbeitsplätze geschafften.
Von der Leyen sagte zur Zoll-Entscheidung von
US-Präsident Trump: „Wir bedauern diese Maßnahme
zutiefst. Zölle sind Steuern. Sie sind schlecht für
Unternehmen und noch schlechter für die Verbraucherinnen
und Verbraucher. Sie blockieren Lieferketten. Sie bringen
Unsicherheit für die Wirtschaft. Arbeitsplätze stehen auf
dem Spiel. Die Preise werden steigen. Das ist für
niemanden gut, und zwar auf beiden Seiten, weder in der
Europäischen Union noch in den Vereinigten Staaten.“
Zweistufiger Ansatz der Gegenmaßnahmen
Die Reaktion der Kommission ist sorgfältig abgewogen und
basiert auf einem zweistufigen Ansatz:
Zunächst wird die Kommission die Aussetzung der
bestehenden Gegenmaßnahmen gegen die USA aus den Jahren
2018 und 2020 am 1. April auslaufen lassen. Diese
Gegenmaßnahmen zielen auf eine Reihe von US-Produkten ab,
die auf den wirtschaftlichen Schaden reagieren, der den
Stahl- und Aluminiumausfuhren der EU in Höhe von 8
Milliarden Euro zugefügt wurde.
Zweitens legt die Kommission als Reaktion auf die neuen
US-Zölle, die EU-Ausfuhren im Wert von mehr als 18
Milliarden Euro betreffen, ein Paket neuer Gegenmaßnahmen
für US-Ausfuhren vor. Diese werden nach einer
Konsultation der Mitgliedstaaten und der
Interessengruppen bis Mitte April in Kraft treten.
Insgesamt könnten die EU-Gegenmaßnahmen somit für
US-Warenausfuhren im Wert von bis zu 26 Milliarden Euro
gelten, was dem wirtschaftlichen Umfang der US-Zölle
entspricht. In der Zwischenzeit ist die EU weiterhin
bereit, mit der US-Regierung zusammenzuarbeiten, um eine
Verhandlungslösung zu finden. Sollte eine solche Lösung
gefunden werden, können die vorgenannten Maßnahmen
jederzeit wieder rückgängig gemacht werden.
Nächste Schritte
Der Beschluss der Kommission, die Gegenmaßnahmen der
Jahre 2018 und 2020 gegen die USA wiederherzustellen,
tritt am 1. April in Kraft.
Das von der Kommission als Reaktion auf die neuen
US-Zölle eingeleitete Verfahren wird im Rahmen der
EU-Durchsetzungsverordnung fortgesetzt, wobei die
US-Maßnahme effektiv als Schutzmaßnahme betrachtet wird.
Der erste Schritt in diesem Prozess ist eine zweiwöchige
Konsultation der Interessengruppen, die bis zum 26. März
läuft.
Auf der Grundlage der gesammelten Beiträge wird die
Kommission ihren Vorschlag für die Annahme von
Gegenmaßnahmen fertig stellen und die Mitgliedstaaten im
Rahmen des sogenannten Komitologieverfahrens
konsultieren.
Sobald dieser Prozess abgeschlossen ist, will die
Kommission den Rechtsakt zur Einführung der
Gegenmaßnahmen bis Mitte April in Kraft setzen.
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- ReArm Europe: Von der Leyen
skizziert vor Europäischem Rat Plan zur Aufrüstung
Europas - Mobilisierung von fast 800 Milliarden Euro
- Strategischer Dialog zur Zukunft des Stahlsektors
gestartet
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Mobilisierung von fast 800
Milliarden Euro
Brüssel, 4. März 2025 - EU-Kommissionspräsidentin Ursula
von der Leyen hat den EU-Staats- und Regierungschefs vor
der außerordentlichen Sitzung des Europäischen Rates am
Donnerstag einen Vorschlag zur Aufrüstung Europas, den
„ReArm Europe“-Plan, skizziert. „Wir leben in der
bedeutsamsten und gefährlichsten Zeit. Wie ernsthaft die
Bedrohungen sind, denen wir gegenüberstehen, muss ich
nicht erst erörtern. Oder wie verheerend die Folgen
wären, die wir ertragen müssten, wenn diese Bedrohungen
Wirklichkeit würden“, erklärte sie.
„Denn es stellt sich nicht mehr die Frage, ob die
Sicherheit Europas tatsächlich bedroht ist, oder ob
Europa mehr Verantwortung für seine eigene Sicherheit
übernehmen sollte. In Wahrheit kennen wir die Antworten
auf diese Fragen schon lange. Die eigentlichen Fragen,
die wir uns stellen müssen, sind, ob Europa bereit ist,
so entschlossen zu handeln, wie es die Situation
erfordert, und ob Europa bereit und in der Lage ist, so
rasch und so ambitioniert zu handeln, wie erforderlich
ist.“
Sie sagte weiter: „Bei verschiedenen Treffen in den
letzten Wochen – zuletzt vor zwei Tagen in London – war
die Antwort der europäischen Hauptstädte so unüberhörbar
wie eindeutig. Wir befinden uns in einer Ära der
Aufrüstung. Europa ist bereit, seine
Verteidigungsausgaben massiv zu erhöhen. Sowohl um auf
die kurzfristige Dringlichkeit zu handeln zu reagieren
und die Ukraine zu unterstützen, als auch um der
langfristigen Notwendigkeit gerecht zu werden, viel mehr
Verantwortung für unsere eigene europäische Sicherheit zu
übernehmen.“
Schreiben an die Staats- und Regierungschefs
„Aus diesem Grund habe ich mich heute im Vorfeld der
Tagung des Europäischen Rates am Donnerstag schriftlich
an die Staats- und Regierungschefs gewandt“, erklärte die
Präsidentin. „Deswegen sind wir heute hier. In diesem
Schreiben an die Staats- und Regierungschefs habe ich den
„ReArm Europe“-Plan skizziert.
Die Vorschläge konzentrieren sich darauf, wie alle uns
zur Verfügung stehenden finanziellen Möglichkeiten
genutzt werden können, um die Mitgliedstaaten dabei zu
unterstützen, die Ausgaben für Verteidigungsfähigkeiten
schnell und beträchtlich zu erhöhen. – Jetzt, aber auch
über einen längeren Zeitraum in diesem Jahrzehnt. Dieser
Plan umfasst fünf Teile.“
„ReArm Europe“-Plan: Fünf Teile
Präsidentin von der Leyen führte aus: „Der erste Teil des
„ReArm Europe“-Plans besteht darin, öffentliche Mittel
für die Verteidigung auf nationaler Ebene zu verwenden.
Die Mitgliedstaaten sind bereit, mehr in ihre eigene
Sicherheit zu investieren, wenn sie über den
haushaltspolitischen Spielraum verfügen. Wir müssen ihnen
diese Möglichkeit einräumen. Deshalb werden wir in Kürze
vorschlagen, die nationale Ausweichklausel des
Stabilitäts- und Wachstumspakts zu aktivieren.
Dadurch können die Mitgliedstaaten ihre
Verteidigungsausgaben erheblich erhöhen, ohne dabei das
Verfahren bei einem übermäßigen Defizit einzuleiten. Zum
Beispiel: Würden die Mitgliedstaaten ihre
Verteidigungsausgaben im Durchschnitt um 1,5 Prozent des
BIP erhöhen, könnte dies über einen Zeitraum von vier
Jahren einen haushaltspolitischen Spielraum von knapp 650
Milliarden Euro schaffen.
Der zweite Teil besteht aus einem neuen Instrument, mit
dem den Mitgliedstaaten Darlehen in Höhe von 150
Milliarden Euro für Investitionen im Verteidigungsbereich
bereitgestellt werden sollen. Es geht im Grunde darum,
besser zu investieren – und vor allem gemeinsam zu
investieren. Wir sprechen hier von europaweiten
Kompetenzbereichen. Beispielsweise Luft- und
Raketenabwehr, Artilleriesysteme, Flugkörper und
Munitionsdrohnen sowie Drohnenabwehrsysteme, aber auch
Cyberabwehr und militärische Mobilität.
Dieses Instrument wird den
Mitgliedstaaten dabei helfen, die Nachfrage zu bündeln
und gemeinsam Käufe zu tätigen. Natürlich können die
Mitgliedstaaten mit dieser Ausrüstung ihre Unterstützung
für die Ukraine massiv verstärken, was hieße, dass der
Ukraine umgehend militärische Ausrüstung bereitgestellt
werden könnte. Dieser Ansatz der gemeinsamen Beschaffung
wird auch die Kosten senken, die Fragmentierung
verringern, die Interoperabilität erhöhen und unsere
industrielle Basis im Verteidigungsbereich stärken. Und,
wie ich vorhin bereits erwähnt hatte, kann die Ukraine
davon profitieren. Die Zeit für Europa ist gekommen, wir
müssen Worten Taten folgen lassen.
Der dritte Teil betrifft die Nutzung der Stärke des
EU-Haushalts. Diesbezüglich können wir kurzfristig viel
tun, um mehr Mittel für Investitionen im
Verteidigungsbereich bereitzustellen. An dieser Stelle
möchte ich verkünden, dass wir den Mitgliedstaaten
zusätzliche Möglichkeiten und Anreize vorschlagen werden,
damit sie entscheiden können, ob sie die
kohäsionspolitischen Programme nutzen wollen, um die
Verteidigungsausgaben zu erhöhen.
Die letzten beiden Aktionsbereiche des Plans zielen
darauf ab, durch das Vorantreiben der Spar- und
Investitionsunion und mithilfe der Europäischen
Investitionsbank privates Kapital zu mobilisieren.“
Mobilisierung von fast 800 Milliarden Euro
Die Kommissionspräsidentin sagte: „Abschließend möchte
ich nochmals betonen, dass Europa bereit ist,
Verantwortung wahrzunehmen. Mit „ReArm Europe“ könnten
fast 800 Milliarden Euro für ein sicheres und resilientes
Europa mobilisiert werden. Wir werden weiterhin eng mit
unseren Partnern in der NATO zusammenarbeiten. Die Zeit
für Europa ist gekommen. Wir sind bereit, unsere
Anstrengungen zu verstärken.“
Strategischer Dialog zur Zukunft des Stahlsektors
gestartet
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat beim
ersten Treffen im Rahmen des strategischen Dialogs über
die Zukunft des europäischen Stahlsektors Vertreterinnen
und Vertreter der Branche, der Sozialpartner und andere
Interessensvertreter getroffen.
Der Dialog stellt die kritischen Herausforderungen, mit
denen der Sektor konfrontiert ist, und seine Rolle als
wichtiger Motor der europäischen Wirtschaft in den
Mittelpunkt. Präsidentin von der Leyen erklärte: „Unsere
Europäische Union wurde auf einer Gemeinschaft aus Kohle
und Stahl aufgebaut. Stahl ist überall, von der Windkraft
bis zur Verteidigung. Aber die europäischen
Stahlhersteller stehen an einem Scheideweg und sind mit
den Herausforderungen der notwendigen Dekarbonisierung
und des teilweise unlauteren globalen Wettbewerbs
konfrontiert.
Der heutige Dialog soll zu einem maßgeschneiderten Plan
führen, um diesem Sektor zu helfen, zu dekarbonisieren
und weltweit erfolgreich zu sein. Wir bündeln unsere
Kräfte, um einen starken Business Case für Stahl made in
Europe zu schaffen.“
Stahlwerke sind das Herz vieler regionaler
Volkswirtschaften. Sie unterstützen mehr als 2,5
Millionen Arbeitsplätze in der EU. Die Stahlindustrie
steht jedoch unter großem Druck. Die Produktionskosten
sind aufgrund hoher Energiepreise gestiegen, während die
Produktpreise aufgrund zunehmender globaler
Überkapazitäten und sinkender Nachfrage gesunken sind.
Folglich konnte der Sektor nicht in sauberen Stahl
investieren, der für die Dekarbonisierung dieser
Industrie benötigt wird.
Aktionsplan am 19. März
Präsidentin von der Leyen hat Exekutiv-Vizepräsidentin
Séjourné beauftragt, im Nachgang zum strategischen Dialog
am 19. März einen Aktionsplan vorzulegen. Dieser soll
sektorspezifische Maßnahmen sowie langfristige Schritte
umfassen, die die im Juni 2026 auslaufenden
handelspolitischen Schutzmaßnahmen ersetzen sollen.
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