Berlin/Duisburg, 22. Oktober 2024 -
Der EU-Haushalt für 2025 soll das Leben der Menschen
verbessern, die Wettbewerbsfähigkeit steigern und
aktuelle Herausforderungen bewältigen können,
fordert das Parlament. Die Abgeordneten legen die
Gesamthöhe der Verpflichtungsermächtigungen für den
Haushaltsentwurf 2025 auf fast 201 Milliarden Euro
fest,
1,24 Milliarden Euro mehr als im Vorschlag der
Kommission vom vergangenen Juni vorgesehen.
Das Parlament möchte die Programme aufstocken, die
der Bewältigung der Herausforderungen im
Gesundheitsbereich dienen, junge Menschen, die
Landwirtschaft und ländlichen Gebiete unterstützen,
Opfern von Naturkatastrophen helfen und den
Klimaschutz fördern, zudem die EU-Mittel die
Migrations- und Sicherheitsbedürfnisse abdecken und
die EU-Unterstützung für Nachbarregionen verstärken,
die von geopolitischen und humanitären Krisen
betroffen sind.
Die Abgeordneten haben die vom Rat vorgeschlagenen
Mittelkürzungen in Höhe von 1,52 Milliarden Euro
zurückgewiesen und die Zahlungsermächtigungen auf
153,5 Milliarden Euro festgelegt.
• Vor den Verhandlungen mit den Mitgliedstaaten
schlagen die Abgeordneten ein Gesamtbudget von fast
201 Milliarden Euro vor
• Erster Jahreshaushalt nach der Überarbeitung des
langfristigen Finanzrahmens der EU
• Erster Jahreshaushalt mit höheren
Zinskostenrückzahlungen als ursprünglich für Next
Generation EU vorgesehen
• Steigende Rückzahlungskosten für den Europäischen
Aufbauplan dürfen die Mittel für wichtige Programme
wie Erasmus+ nicht verringern
Rückzahlungskosten für das Aufbauinstrument
der Europäischen Union (EURI)
Die Abgeordneten betonen, dass die
EURI-Rückzahlungskosten, die doppelt so hoch sind
wie ursprünglich für 2025 prognostiziert, nicht zu
einer Kürzung der Mittel für wichtige Programme wie
Erasmus+ oder F&E führen dürfen. Sie wollen daher
die von den Mitgliedstaaten vorgenommenen Kürzungen
in diesen Bereichen rückgängig machen und bestehen
auf die ordnungsgemäße Anwendung des neuen
„EURI-Mechanismus“, der mit der
Überarbeitung des langfristigen Haushaltsplans der
EU eingeführt wurde. Damit sollen die
eskalierenden Kreditkosten für „Next Generation EU“
gestemmt werden, ohne dass sich dies negativ auf
wichtige Initiativen auswirken. So soll die
Flexibilität und Reaktionsfähigkeit des Haushalts
erhalten bleiben.
Zitate
Victor Negrescu (S&D, RO), Hauptberichterstatter
für den EU-Haushalt 2025 (für Einzelplan III -
Kommission), sagte: „Die heutige Abstimmung ist ein
starkes Signal der Unterstützung für einen
EU-Haushalt in dessen Zentrum die Menschen stehen,
mit Schwergewicht auf Investitionen in die
Wirtschaft und zur Verbesserung der Lebensumstände
der Bürger. Deshalb fordern wir eine Aufstockung der
Mittel für den Gesundheitsbereich um 110 Millionen
Euro, zusätzliche 70 Millionen Euro für
Erasmus-Programme, 42 Millionen Euro für den Schutz
unserer Bürger vor den Auswirkungen von
Naturkatastrophen, zusätzliche 96 Millionen Euro für
die Landwirtschaft, 120 Millionen Euro für
humanitäre Hilfe und 110 Millionen Euro für unsere
östlichen und südlichen Nachbarländer.“
Niclas Herbst (EVP, DE), Berichterstatter für
alle anderen Abschnitte des EU-Haushalts 2025,
sagte: „Cybersicherheit ist von vitaler Bedeutung
für die EU-Institutionen und seit 2023 ein
dringliches Anliegen. Eine weitere Priorität ist für
ausreichendes Personal in den EU-Institutionen zu
sorgen, um neue Aufgaben, etwa im Zusammenhang mit
KI, zu erfüllen. Zusätzlich gilt es, die Sicherheit
der EEAS Gebäude zu verbessern, insbesondere der
Gesandschaften in entlegenen und hochriskanten
Gegenden. Um diesen Anforderungen zu entsprechen,
bedarf es zusätzlicher 37 Millionen Euro.“
Nächste Schritte
Mit der Abstimmung beginnen dreiwöchige
„Vermittlungsgespräche“ mit dem Rat. Ziel ist eine
Einigung auf den Haushalt des nächsten Jahres, der
anschließend vom Parlament verabschiedet und von der
Parlamentspräsidentin unterzeichnet werden muss.
EU-Haushalt in erster Linie auf
Investitionen ausgerichtet
Über 90 % des EU-Haushalts werden für Aktivitäten in
den EU-Ländern und darüber hinaus verwendet, die den
Bürgerinnen und Bürgern, Regionen, Landwirtinnen und
Landwirten, Forschenden, Studierenden,
Nichtregierungsorganisationen und Unternehmen
zugutekommen. Anders als die nationalen Haushalte
ist der EU-Haushalt in erster Linie auf
Investitionen ausgerichtet, um Wachstum und Chancen
in der gesamten Union zu schaffen.
Die EU umfasst 27 Länder mit einer Gesamtbevölkerung
von 450 Millionen Menschen. Angesichts dieser Zahl
ist der jährliche EU-Haushalt relativ klein - er
beläuft sich auf durchschnittlich 160-180 Milliarden
Euro pro Jahr im Zeitraum 2021-27. Dies ist
vergleichbar mit dem Staatshaushalt Dänemarks, der
5,6 Millionen Menschen dient, und etwa 30 % kleiner
als der Haushalt Polens, der 38 Millionen Menschen
dient. (Quelle:
Kommission)
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