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Duisburg-Gedicht und
mehr... |
Duisburggedicht |
Duisburggedicht 2 |
Ich rätsel lange `rum:
Was reimt sich auf Walsum?
Auch bei Marxloh
werd' ich nicht froh.
Auch bei dem Wanheim
find ich keinen Reim.
Und bei Wanheimerort
will mein Sinn immer fort.
Nur in der Innenstadt
wird mein Mund immer satt.
Geschäfte, Restaurant
sie sind hier sehr bekannt.
Hier verweile ich gern
und bleibe niemals fern.
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Dumdideldum
um das Walsum
fahr ich herum.
Im fernen Neuenkamp
ich meine Frau verschlamp.
In Wanheimerort
geht das Bier hinfort.
Südlich in Hüttenheim
ist mein Hals voller Schleim
So richtig daheim
bin ich nur in Wanheim.
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Drüben in Rheinhausen
gibt es Ohrensausen
Eine Sache ist nicht neu:
ist ein Kind sehr wasserscheu,
quillt der Schmalz heraus.
Es graut jeder Maus.
Hurra, hurra,
der Fluß ist na(h)
Der Strom strömt mächtig
der Schmalz weicht kräftig
In Kaldenhausen
gibt`s Nasensausen....
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Hempels Raben
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Zusammengeklebt |
Dass alle Raben schwarz beschäftigt Hempel,
sieht dies bestätigt durch die Empirie.
Nur mir scheint dieser ganze Rabenkrempel
doch eher theoretisch irgendwie.
Bestätigen, dass schwarz sind alle Raben,
-
so zeigt Herr Hempel logisch konsequent -
man kann auch ohne sie geseh’n zu haben.
Doch nichts belegt, dass sie sind existent.
Wer Wissen über Raben will erweitern,
indem er Dinge andrer Farbe zählt,
der muss an deren großen Zahl wohl scheitern,
hat, was es gilt zu zählen, falsch gewählt.
Gewicht, Herr Hempel, hat der Raben Zahl.
Der Rest der Welt ist denen fast egal. |
Zu
produzieren Poesie
wie leichtes Spiel erfordert schon
ein kleines Stück Inspiration.
Das bricht man nicht so übers Knie.
Da
reicht allein nicht dumpfer Drang,
zu
bringen das genau hervor,
was man zu Recht dann nennt Humor,
auch nicht des Geistes strenger Zwang.
Was scheinbar leicht im Raume schwebt,
beweglich und fast schwerelos
zu
klein nicht ist und nicht zu groß,
in
Wirklichkeit ist fest verklebt.
Zu
Recht man’s dann misslungen nennt,
wenn Klebstoff man daran erkennt.
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Willensfreiheit
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Weitere Zweifel an
alten Mythen |
Als
ob an höchster Stelle thronte
ein Ich, das frei Gedanken lenkt,
und dies bewusst, ist das gewohnte
Modell von dem, wie’s in uns denkt.
Für alles, was wir bisher machten,
wir hielten uns als Arbeitspferd,
als Werkzeug nur, mit dem wir dachten,
das Hirn. Doch jetzt scheint’s umgekehrt:
Als Werkzeug dien’ ich, es zu nähren,
auf dass es werkelt, mein Gehirn,
ganz ohne sich um mich zu scheren,
dort hinter meiner Denkerstirn.
An Einfluss ist mir nichts geblieben.
Selbst dies Gedicht hat es geschrieben. |
Dem ist vielleicht
nicht ganz zu trauen,
wie Lukian es zeigt in
seiner Schrift,
wie Paris, ihre
Schönheit zu beschauen,
auf Juno, Pallas und
die Venus trifft.
Was diese ihm alleine
je versprechen:
Die Juno bietet ihm ein
großes Reich
und Pallas sucht
dieselbe auszustechen,
verspricht des Kriegers
Heldenruhm sogleich.
Die Venus bietet Helena
zum Weibe,
die, wie bekannt, so
schön wie jung auch ist.
Dass diese nicht bei
ihrem Gatten bleibe,
sie schüre ihr
Verlangen schon mit List.
Hat Venus ihn mit
fernem Reiz besiegt,
derweil sie nackt in
seiner Nähe liegt?
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Der Positivist |
Mondfinsternis |
Der
Positivist
glaubt nur, was er misst.
Und kann er’s nicht messen,
so muss er’s vergessen. |
Liegt in der Erde Schatten mal der Mond,
erblickt man darin eine Sensation,
ein Schattenspiel, das zu betrachten lohnt,
wovon man spricht so lange vorher schon.
Doch mir bereitet daran große Qual
und tut mir tief in meiner Seele weh,
dass diesen Leuten es ist ganz egal,
wenn ich im Schatten mal von andren steh. |
Sport |
Papstbesuch |
Wer
heut mit Sport noch ernsthaft mag verbinden
gesunden Körper und gesunden Geist,
von letzterem gewiss nicht viel beweist.
In diesem Spruch kann ich von Geist nichts finden.
Dass Sport sei Mord, erscheint schon klüger, nämlich
es geht zuletzt nur um den eignen Sieg,
des Gegners Niederlage wie im Krieg.
Und dies Verhalten scheint mir dumm und dämlich.
Brutal, vermarktet ständig abgeschmackter,
scheint auch der Teamgeist lobenswert nicht mehr
und ein Oxymoron mir „sportlich fair“.
Es schadet Sport so eher dem Charakter.
Und Mannschaftsärzte geben davon Kund,
dass für den Körper Sport ist sehr gesund. |
Den
Papst bejubeln vehement die Bayern,
erweisen ihm als Landsmann ihre Huld,
indem sie Gottesdienste emsig feiern
und üben übelsten Personenkult.
Professionell erteilt auf seinen Reisen
den großen Mengen seinen Segen er.
So
muss man den Vertreter Gottes preisen.
Was er auch tut, ist an Bedeutung schwer.
Für solch’ Spektakel ist gar nichts zu teuer,
man finanziert es gerne irgendwie,
gewiss allein nicht von der Kirchensteuer.
Was zählt das schon bei Massenhysterie.
In
jeder Brust erglüht ein heilig Schauer,
ganz wie bei Schumi und bei Beckenbauer.
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Sinnlos |
Konferenzergebnis |
Sinnlos hinter Bällen laufend,
sicher treffend Schuss für Schuss
oder mit dem Gegner raufend,
suchen sie im Sieg Genuss.
Schneller, besser, härter, stärker,
photogen dazu und schön
kämpfen sie wie die Berserker,
wirken manchmal fast obszön.
Dumpfer Trieb darf triumphieren,
Hymnen darf man grölen laut
und Parolen dumm skandieren,
wozu man sich sonst nicht traut.
Ihre Gegner abzuschlachten,
sehen sie als hehres Ziel.
Kaum zu glauben, sie betrachten
solche Kämpfe gar als Spiel.
Gerne möcht’ ich’s anders nennen,
doch verkneif’ ich mir das Wort.
Wer sich glaubt da auszukennen,
nennt es für gewöhnlich Sport.
|
O
wie im trüben Alltag hell sie glänzen
mit ihrer Klarheit, ihrem Witz und Geist,
die viel zu selten – unsre Konferenzen –
und viel zu schnell beendet sind auch meist,
weil einige nur immer geistlos schweigen,
nur ungern geh’ n zu Konferenzen hin
und nicht genügend Lust und Einsatz zeigen,
sind nicht begeistert, so wie ich wohl bin.
Und gern ich bis zum Ende dort verweile
mit Muße und Geduld. Was mich betrifft,
so
habe Zeit ich dort und keine Eile,
solang ich habe auch Papier und Stift.
So
kann Gedichte ich in Ruhe schreiben,
die mir als Konferenzergebnis bleiben.
|
Vorspiel zur Fußball-WM |
Gartenethik |
Für
diese Welt bin ich zu dumm.
Dass überall darin zu sehen
der Beckenbauer und die Klum,
das kann ich einfach nicht verstehen.
Versteh’ auch sonst den Fußball nicht,
schon gar nicht kann ich das kapieren,
weil ich wohl bin ein trübes Licht,
was mir die beiden präsentieren.
Per Los es werden die bestimmt,
die bald sich gegenüberstehen.
Was man daran so wichtig nimmt,
ist meinerseits nicht einzusehen.
Zum Glück sind alle nicht so dumm,
sonst gäbe es gewiss auf Dauer
für ihre Show kein Publikum,
für Heidi Klum und Beckenbauer.
|
In der Regenwassertonne
- lustig in dem Stadium
-
tummeln sie sich in der
Sonne,
wirbeln wild im Wasser
rum.
Sicher ist das kein
Verbrechen,
schaden mir die Spiele
nicht.
Dass als Mücke sie dann
stechen,
das verändert meine
Sicht.
Werde sie darum nicht
missen,
wenn ich mit dem Wasser
gieß.
Quäle auch nicht mein
Gewissen
und ich fühle mich
nicht mies.
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Ski und Tücken |
Tauben im Garten |
Schnell sie holen aus der Kiste
nach dem langen Müßiggang
ihre bunten Skiklamotten.
Auf der Loipe und der Piste
folgend dem Bewegungsdrang
sie sich dann zusammenrotten.
Doch die Sache hat auch Tücken:
Glatt ist es, da nicht gestreut,
auf der Wintersportler Wegen.
Mühsam gehend dann an Krücken,
hat es mancher schnell bereut,
mag sich nicht mehr gern bewegen.
|
Im Garten auf der
Bäume Spitzen
morgens dicke Tauben
sitzen.
Ich würde deshalb
nicht gleich murren, würden lautstark sie
nicht gurren.
Den Taubenlärm gleich
zu beenden, klatsch ich kurz mal
mit den Händen,
auf dass sie ihre
Stellung räumen,
fliegen fort von ihren
Bäumen,
Doch kurz darauf
rauscht ihr Gefieder,
denn sie schweben ein
schon wieder.
Sie lassen sich so
leicht nicht stören,
dass ich muss sie
weiter hören.
|
Fußball |
Dualistisches Erkenntnisproblem |
Die Straßen sind ganz leer gefegt,
aus Fenstern tönt Gegröle laut,
ansonsten sich rein gar nichts regt,
weil Fußball man im Fernseh’n schaut.
Was viele finden wirklich toll,
gefällt mir nicht, kann’s nicht versteh’n,
hab’ schnell die Schnauze davon voll,
mag keine Fußballspiele seh’n.
Der Ball rollt hin, der Ball rollt her,
ein jedes Bild dem andren gleicht,
des Monotonen Wiederkehr
nach kurzer Zeit mir völlig reicht.
Ich fühle mich schon bald nicht wohl:
Mein Kopf scheint wie der Ball so hohl. |
In Körper und in Geist
zerfällt
der Mensch, genannt
auch Leib und Seele,
die irgendwas
zusammenhält,
auf dass der Teile
keines fehle.
Recht sonderbar ist
eins am Geist:
Er muss ihm Fremdes
erst gestalten,
was dann auf ihn
zurück verweist,
ein Bild von sich so
zu erhalten.
Der Körper hat es
leichter da,
muss vor den Spiegel
sich nur stellen,
um, wer er ist, gewiss
und klar
durch die Betrachtung
zu erhellen.
Doch je nach dem, was
zu erkennen,
die Teile würden gern
sich trennen.
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In die
Röhre geschaut |
Moderne Zeiten |
Viele kleine Elektronen
überall in Stoffen wohnen.
Meist sie bleiben dort recht gern
nah bei der Atome Kern,
wo enorme Kräfte walten,
die sie in der Nähe halten.
Andre finden dieses dumm,
zappeln einfach frei herum.
Das erlaubt ist zwar nicht allen,
aber manchen in Metallen.
Folgend gleich nun das Gedicht
über eines davon spricht.
Einst es seine Kraft erprobte,
in des Drahtes Innern tobte,
sprang darin ganz wild herum,
bis hinaus ins Vakuum,
flog dort einen kleinen Bogen,
wurd’ sogleich zurückgezogen.
Plötzlich aber wird es heiß,
dass es nicht, wo bleiben, weiß.
Hier zu bleiben kann nichts bringen,
muss ins Vakuum weit springen,
wo es fasst ein starker Sog,
der es mächtig fort nun zog.
Durch ’nen Wehneltschen Zylinder
wurd gezogen es nicht minder
schnell, und auch nicht angenehm
durch ein Fokussiersystem,
konnt’ nichts Festes dort erfassen,
musst’ sich weiter treiben lassen,
und beschleunigt immer noch,
ging es durch das runde Loch
positiver Elektrode,
die genannt wird auch Anode.
Was es dann besonders kränkt:
Dass es wird jetzt abgelenkt.
Praktisch, nicht nur theoretisch
störten Felder, die magnetisch,
was es aus der Richtung zwang,
sich zu weigern nicht gelang.
Abgelenkt auf diese Weise,
setzte fort es seine Reise.
Und dann ging es wie der Blitz
schnell noch durch der Maske Schlitz
und sogleich ihm an den Kragen,
es ist nämlich aufgeschlagen
schon auf eine harte Schicht,
die verbreitet grelles Licht,
so verwandelnd irgendwie
die Bewegungsenergie.
Unerwartet nicht, man kennt’s
und man nennt’s Fluoreszenz.
Und das Ganze heißt, man höre:
Reise durch die Braunsche Röhre.
Fragt man nun aus Übermut,
wozu dieses Spiel wohl gut,
könnt’ den Sinn man kaum verstehen,
ging’s nur darum, fernzusehen.
Im Computermonitor
kommt die Braunsche Röhre vor,
hilfreich bei Kalamitäten
tut sie Dienst in Messgeräten.
Keiner fragt jedoch, wie’s geht
Elektronen im Gerät.
|
Der Quarz schwingt
eilig hin und her.
Das Spielchen macht er
pro Sekunde
um drei Millionen mal
und mehr,
misst so die Zeit und
gibt uns Kunde.
Die Unruh in der
Taschenuhr
unendlich langsam war
dagegen.
Sie konnt’ sich pro
Sekunde nur
ein paar Mal hin- und
herbewegen.
Noch langsamer die
Pendeluhr.
Sie brauchte nicht so
oft zu schwingen,
um rund um’s
Zifferblatt so stur
die Zeiger ihres Wegs
zu zwingen.
Bedenkt man dies, so
wird schnell klar,
dass Zeit nicht ist,
was sie mal war.
Nicht lernfähig
Der Jürgen hat’s sich
ausgedacht,
ihm ist sogar
gelungen,
dass wir beendet früh
die Nacht,
die Müdigkeit
bezwungen.
Per Auto bis zum
Drachenfels
wir sind dann schnell
gefahren
zu der Ruine des
Kastells,
wo einst die Drachen
waren.
Doch wer konnt’ ahnen
seinen Wahn,
zu Fuß hinaufzulaufen,
anstatt uns für die
Zahnradbahn
ein Ticket je zu
kaufen?
Und tückisch an der
Wege Lauf,
man konnt’ es fast
erahnen:
Sie gehen runter mal
und rauf
auf schrecklich
schiefen Bahnen.
Da so zu gehen fiel
nicht leicht,
kaum nötig anzumerken,
dass noch bevor das
Ziel erreicht,
wir mussten uns schon
stärken.
Pausierten so, bei
Cola light,
bei Buttermilch und
Kuchen
zu pflegen die
Geselligkeit,
ein Klo auch
aufzusuchen.
Von oben konnt’ den
Rhein man dann
weit unten sehen
fließen,
und weil es nicht mehr
ging bergan,
den Anblick auch
genießen.
Zurück zumeist ging es
bergab,
die Kräfte war’n
geschwunden,
mit Glück nur machte
keiner schlapp.
Was tun, nun zu
gesunden?
Und keiner legte ein
Protest
der endlich nun
Erlösten,
als man beschloss sich
bald „Im Nest“
gemeinschaftlich zu
trösten.
Bei gutem Essen und
bei Bier
die Qual war bald
vergessen,
erschien uns bald gar
als Pläsier,
und kaum war
aufgegessen,
da hat schon einer die
Idee,
schon wieder mit den
andern,
obwohl die Füße noch
tun weh,
im nächsten Jahr zu
wandern. |
Zitate |
Nichts bleibt |
Der
Trend bereitet Brecht noch Qual
- er
will ihn aus den Köpfen treiben -,
dass
jeder will original
und
Übernommenes nicht schreiben.
Er hat
geahnt wohl nicht von fern,
dass
Neues wird bald gänzlich fehlen.
Bemüht
doch, wer schreibt postmodern,
Zitate
nur und Parallelen.
In
diesem und in jenem Stil,
Vergangenem bewusst entnommen,
verfolgt man kaum ein neues Ziel.
Was
wird als Nächstes da wohl kommen?
Vielleicht der Trend bald dazu führt,
dass
jeder nur sich selbst zitiert. |
Du fragst,
was wohl vom Tage ist geblieben,
und
grübelst, was vom Leben wohl mag bleiben.
Du hast
darüber ein Gedicht geschrieben
und wirst
vielleicht noch mehr darüber schreiben.
Du
möchtest es der Nachwelt hinterlassen,
dich
dieser in Erinnerung zu halten,
womit sie
lange noch sich soll befassen,
und
wünschst, die Zukunft so noch zu gestalten.
Endgültig
sind auch die zuletzt verschieden,
die bauten
sich mit meterdicken Mauern
als
Grabesstätten große Pyramiden,
um
Ewigkeiten so zu überdauern.
Was je
gewesen, kann begrenzt nur dauern.
Das
spendet Trost und lässt dich nicht versauern. |
Idylle |
Neue Ufer |
Einsam liegt er klein und
niedlich
in der Bucht am Schilf so
still.
Dieses Bild des Kahns, so
friedlich,
goldnes Licht färbt zum
Idyll.
Blinkend tanzen kleine Sterne
auf dem Wasser wie gemalt,
und das Ufer in der Ferne
in der Sonne Glanz erstrahlt.
In der Brust nun tiefe
Schauer
spürt betrachtend der Tourist
und verleiht dem Bilde Dauer:
Urlaubsfotos er jetzt schießt.
|
Auf Wegen, die gut ausgetreten,
auf denen voran geht’s geschwind,
weil sie schon oft gegangen sind,
du findest kaum noch Novitäten,
gelangst wohl nur zu solchen Zielen,
die altbekannt und viel verehrt
dir scheinen kaum noch sehenswert,
weil sie besucht schon von so vielen.
Du möchtest Wege ausprobieren,
die dich zu neuen Ufern führen,
wohin ein neuer Tag dich lockt.
Doch vor Erschöpfung noch benommen,
dir scheint, nachdem du angekommen,
die Reise schon total verbockt.
|
Wirkungskreis |
Feierabend |
Mit Zuversicht und viel Elan
du trittst die neue Stelle an
und anfangs noch ganz aufgeregt
du glaubst, dass nun sich ’was bewegt.
Seit du an dieser Stelle sitzt,
du nur noch auf derselben trittst,
und Tag für Tag wird dir belegt,
dass auch von dort wird nichts bewegt.
Du siehst darin nur den Beweis,
dass alles dreht sich hier im Kreis.
Nichts geht voran auch nur ein Stück
und leider führt kein Weg zurück.
Als Rädchen, du zuletzt verstehst,
dass du dich um dich selbst nur drehst. |
Nach Hause kommst du unzufrieden,
du bist erschöpft und ausgebrannt
und alles nervt dich penetrant,
was da so täglich läuft hienieden.
Wenn dann der Abend eingeläutet
bei einer Flasche rotem Wein
die großen Sorgen werden klein,
die dir zuvor so viel bedeutet.
Das hilft das Elend zu ertragen
und stimmt dich nach dem Tage mild,
den zu vergessen jetzt es gilt.
So wird dir klar an solchen Tagen,
dass schon allein aus diesem Grund
es heißt, dass Rotwein sei gesund.
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Kreationismus |
Zu den gängigen Reimfolgen |
Die Bibeln holen sie aus Kisten,
in denen sie schon angestaubt,
und lesen nach als gute Christen,
was uns zu glauben ist erlaubt.
Damit nicht mehr die Wissenschaften
mit ihrer falschen Theorie
in unsren Köpfe bleiben haften,
die Wahrheit offenbaren sie.
Damit sich Schund nicht mehr vermehre,
wie Darwin und Kopernikus,
verbreiten sie die Schöpfungslehre,
mit anderem sei endlich Schluss.
Und wieder, wie’s geschrieben steht,
sich alles um die Erde dreht.
|
In
Paaren reimen ist ganz leicht:
Schon eine zweite Zeile reicht.
Beim Kreuzreim seh ich ein Problem,
gezeigt wird es am Beispiel hier:
Er
ist vollendet erst, nachdem
die Zahl der Verse ist gleich vier.
Und legen Reime gar den Arm
umfassend um ein Paar herum,
so
wird mir das recht bald zu dumm,
dass ich mit ihnen werd nicht warm.
Weil solche Folgen mir zu schwer,
zurück zum Paarreim ich hier kehr.
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Bescheidene
Anmerkung zu den Grenzen der Sprache |
Schicksalswende? |
Wir sind ja ach so aufgeklärt,
gebildet und belesen
und machen nichts, was ist verkehrt.
Das liegt in unserm Wesen.
Wir sind ja ach so rational,
so sachlich und vernünftig
und halten hoch dies Ideal,
nicht heute nur, auch künftig.
Wir sind ja ach so positiv,
geübt in klarem Denken.
Mit dem wir liegen niemals schief,
was wir der Menschheit schenken.
Wir sind ja ach so wunderbar,
dass mit uns selbst und allen
wir kommen ganz problemlos klar
und dürfen uns gefallen.
Die Worte sind ja ach so grob,
es kann so nicht gelingen,
mit ihnen angemessen Lob
begrifflich auf den Punkt zu bringen.
Zum Glück es weiß ja jedes Kind,
ich muss es nicht betonen,
dass schön wir und die Besten sind,
die über allem thronen. |
Nicht alles kann mir gleich gelingen,
kann glücken mir im Handumdreh’n.
Ich kann ein Lied davon wohl singen,
dass manches kann daneben geh’n.
Nicht immer auf der Sonnenseite,
wo alles, was ich mach, entzückt,
zurzeit oft nur um Haaresbreite,
was ich versuche, mir missglückt.
Wenn sich mein Schicksal nicht noch wendet,
ist das Ergebnis hinterher,
dass dies Sonett bleibt unvollendet,
weil mir der Schluss gelingt nicht mehr.
Ob dies zuletzt ist so gewesen,
entscheide jeder nach dem Lesen.
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Vorratshaltung |
Lehrersorgen |
Das Eichhörnchen vergräbt im Garten,
was es gepflückt zuvor vom Baum.
Im Winter, scheint es zu erwarten,
wird nützlich ihm solch Vorratsraum.
Beobachtet wird dieses Treiben
von einer Krähe, hoch im Baum,
die dort so lange nur wird bleiben,
bis unser Eichhorn abgehau’n.
Dann stürzt sie hungrig gleich herunter,
schaut links und rechts und in die Rund,
beginnt zu graben dann ganz munter,
um zu verschlingen gleich den Fund.
Was klug als Vorrat war gedacht,
hat so den Falschen satt gemacht. |
Die Lehrer haben so viel Zeit,
was selber gerne sie bestreiten.
Gar viele tun sich selbst nur Leid
und reden nur von Widrigkeiten.
Sie machen Urlaub oft und gut
und können es sich ja auch leisten.
Doch unzufrieden absolut
sind so zu leben wohl die meisten.
Dass sie nicht glücklich in der Welt
trotz arbeitsfreier Zeit in Mengen,
das liegt an ihrem vielen Geld,
das führt zu Stress und üblen Zwängen:
Die viele Freizeit reicht grad eben,
die viele Knete auszugeben. |
Nichts
bleibt |
Vanitas |
Du fragst, was wohl vom Tage ist geblieben,
und grübelst, was vom Leben wohl mag
bleiben.
Du hast darüber ein Gedicht geschrieben
und wirst vielleicht noch mehr darüber
schreiben.
Du möchtest es der Nachwelt hinterlassen,
dich dieser in Erinnerung zu halten,
womit sie lange noch sich soll befassen,
und wünschst, die Zukunft so noch zu
gestalten.
Endgültig sind auch die zuletzt
verschieden,
die bauten sich mit meterdicken Mauern
als Grabesstätten große Pyramiden,
um Ewigkeiten so zu überdauern.
Was je gewesen, kann begrenzt nur dauern.
Das spendet Trost und lässt dich nicht
versauern. |
Irgendwann bist du es leid,
dies immergleiche Einerlei,
Gedichte von der Eitelkeit,
und wünschst, dass endlich es vorbei.
Dann freust du dich der Endlichkeit
und sagst zu dem, was nur Verdruss
bereitet hat schon lange Zeit,
nun endlich doch genüsslich: Schluss.
Doch wird sogleich mit Schrecken klar,
dass selber du mit dem Gedicht
dies eitel Spiel verlängerst gar,
das du doch spielen wollest nicht.
Hier abzubrechen, wär’ jetzt gut,
doch fehlen Konsequenz und Mut.
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Minerva |
Karneval |
Nach Weisheit strebe ich schon lang,
doch zeigt sich als Ergebnis:
Mich führt des Denkens dumpfer Drang
zu einem Frusterlebnis.
Schon wieder geht mir auf kein Licht,
bequem als Offenbarung,
stattdessen dämmert mir jetzt schlicht
die eigene Erfahrung:
Wer die Minerva penetrant
bedrängt mit ihrer Eule,
den lässt sie laufen vor die Wand,
der holt sich eine Beule.
Und wer nicht irgendwann sie lernt
geduldig zu umwerben,
von dem hält sie sich weit entfernt,
den lässt sie dumm dann sterben.
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Närrisch, jeck und
ausgelassen
tanzen singend sie
herum,
laut und bunt durch
alle Gassen,
Groß und Klein zum
Gaudium.
Hinterher in allen
Ecken,
anzusehen nicht so
toll,
liegen dann herum die
Jecken,
nicht mehr lustig, nur
noch voll.
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Zum Valentinstag |
Lernziele |
Wie jedes Jahr im Februar
man sieht so viele rote Rosen,
was sicherlich vorhersehbar,
und Menschen sieht man sich liebkosen.
Das gibt es wohl recht lange schon,
doch scheint zurzeit es wohl zu boomen.
Schon Liebende im alten Rom
geopfert haben Juno Blumen.
Gefeiert wird als Freundschaftstag
das Datum später dann von Christen.
Doch sahnen wohl am meisten ab
an diesem Festtag die Floristen.
Denn Rosen sind da heiß begehrt,
für mich jedoch sinkt tief ihr Wert.
|
Viel Wert wir nur darauf noch legen,
der Anstalt Image gut zu pflegen,
und denken nicht daran entfernt,
ob sinnvoll, was man hier so lernt.
Doch liegen wir damit wohl richtig,
da auch für Schüler einzig wichtig,
wie man sich weit nach oben stellt
im großen Ranking, das heißt Welt.
Solange dauert diese Phase,
in der’s gelingt mit hohler Phrase,
macht’s Sinn zu lernen offenbar,
zu stellen nur sich selber dar.
Womit wir doch noch nachgedacht,
was jetzt zu lernen Sinn wohl macht.
|
Neues Wort für altes
Spiel |
Kronos |
Er meint, er brauche sie so sehr
und außer ihr ihm nichts mehr bliebe.
Doch sie liebt ihn nicht wirklich mehr
und findet lästig seine Triebe.
Was dann geschieht, man lange kennt:
Was er versucht, sucht sie zu meiden.
Indem man es jetzt Stalking nennt,
verkleinert kaum man ihre Leiden.
Von
Zeit zu Zeit les ich die Alten gern,
und
hüte mich, damit zu brechen.
Ich
kann so hübsch dann einen alten Herrn
in
meinen Versen lassen sich erbrechen.
In
diesem Sinne
|
Kronos fraß die eignen Kinder,
doch so ganz hat’s nicht geklappt.
Rhea wohl in gar nicht blinder
Wut hat sich den Zeus geschnappt.
Wickelt ihn nicht in die Windel,
nimmt statt seiner einen Stein
und geglückt ist ihr der Schwindel:
Kronos fällt darauf herein.
Später dann wird Zeus sich rächen,
spannt dazu die Metis ein,
zwingt den Kronos, zu erbrechen
fünf Geschwister und den Stein.
Diese Tat wär’ kaum erbaulich,
wären sie nicht schwer verdaulich.
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Friedensangebot |
Von Lyrik und Hunden |
Ich weiß, dass ich nicht richtig tick,
verfasse übelste Tiraden,
die ich als Spam auch noch verschick,
zu schrecken so und auch zu schaden.
Stupide sind sie meist gestrickt,
um sinnlos Speicherplatz zu füllen,
doch fühle ich mich hoch erquickt,
so andre ständig zuzumüllen.
Und weil ich weiß, dass so viel Mist
bereitet manchem auch Beschwerden,
verrate ich, wie leicht es ist,
die Plage wieder loszuwerden.
Wer voll die Schnauze langsam hat,
kann seinen Frieden leicht erreichen:
Er lässt sich, wenn er hat es satt,
aus dem Verteiler einfach streichen. |
So manch Gedicht, scheint dir gewiss,
will nichts als dich vergrätzen,
polemisch, gut gezielt mit Biss
persönlich schwer verletzen.
Doch gilt sogar für Poesie,
ganz einfach ist’s im Grunde
und klingt profan auch irgendwie,
was sonst gilt nur für Hunde:
Nicht immer ein Gedankenblitz
muss auf Verletzung zielen.
Für manchen gilt, dass er mit Witz
will einfach mit dir spielen.
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Dike |
Foucaultsches Pendel |
Als Götterkind dereinst geboren,
war sie zu scheitern doch bestimmt,
zusammen mit den andren Horen
sie sich gewaltig übernimmt.
Den Menschen Recht in der Antike
zu sichern hat sie Zeus geschickt.
Doch dies ist seiner Tochter Dike,
wie zu erwarten, nicht geglückt.
So holt er sie zu sich nach Hause,
die auch Astraia wird genannt,
auf dass sie dann ins Weltall brause,
wo sie als Jungfrau ist bekannt.
Als Sternbild leuchtet sie nun weit,
doch schafft das nicht Gerechtigkeit.
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Das Pendel schwingt stur hin und her,
ganz wie das echte Leben:
des immer Gleichen Wiederkehr,
ganz gleich, wonach wir streben.
Und außerdem es gar beweist
und zwingt uns, einzusehen,
dass alles immerfort nur kreist
und wir uns ständig drehen.
So sei das Pendel ein Symbol
für, was in hundert Jahren
geschehen hier und was uns wohl
wird weiter widerfahren.
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Feierabend II |
Abgründig |
Spät in der Nacht
die Augen tränen,
wenn es vollbracht,
vom vielen Gähnen.
Der Kopf ruht schwer
- ist zu verwenden
zu gar nichts mehr -
jetzt in den Händen.
Total erschlafft,
am End’ der Kräfte,
ist dann geschafft
der Stapel Hefte.
So klein die Wahl
aus sechs Zensuren,
so groß die Qual
der Korrekturen.
Die Lust ist klein,
noch ’was zu machen:
Ein Schlückchen Wein
rinnt durch den Rachen.
Vom Druck befreit,
der widerwärtig,
bist um die Zeit
du gänzlich fertig.
Und kein Quartett
mehr kannst du schreiben,
fällst in dein Bett,
lässt alles bleiben.
kleiner Nachtrag zum "Feierabend"
Doch
jeder meint,
er
hätt's viel schwerer
als,
wie’s ihm scheint,
ein
Halbtagslehrer.
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Der Denker tief nach
innen lauscht,
dem lauten Alltag zu
entfliehen,
Gedanken mit sich
selber tauscht,
ein Stück von sich
heraufzuziehen.
Ich aber stelle fest
betrübt,
was immer ich an Fragen
stelle,
dass niemand mir dort
Antwort gibt,
dass stumm bleibt diese
tiefe Quelle.
Allein ein Echo schallt
zurück.
Doch stimmt mich das
nicht wirklich heiter.
Es bringt mich nicht
das kleinste Stück,
dort nach Erkenntnis
suchend, weiter.
Das Echo dessen, was
ich rief,
sagt nur, dass dieser
Abgrund tief.
|
Echo |
Waschen und Rasieren |
Die Echo plappert alles nach,
hat selber nichts zu sagen.
Und übel ist solch Ungemach
und schwer nur zu ertragen.
Dringt dies Gedicht ihr gar ins Ohr,
so hat sie nicht zu wählen.
So liest es laut wohl der nur vor,
der Echo möchte quälen. |
Nach Beck die Menschen ihren Job verlieren,
weil sie nicht waschen sich und nicht rasieren,
nicht Wert genug auf die Erscheinung legen,
mit andren Worten: sich nicht richtig pflegen.
Und es gelingt ihm leicht, zu demonstrieren,
dass Arbeitslosen heute, nicht erst morgen,
sind sie gepflegt, ein Job ist zu besorgen,
und seine Thesen also funktionieren.
Ein Arbeitsplatz ist somit leicht zu finden,
die Arbeitslosigkeit zu überwinden,
was deutlich ja das Beispiel hat bewiesen.
Was hier für einen gilt, bleibt zu betonen,
soll konsequent so gelten für Millionen.
Ein wenig Seife hilft bestimmt auch diesen.
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Metaphorik |
Sinnfrage |
So wie aus Stein ein
Bild gehauen,
so wird aus Worten
modelliert.
Als könne man mit Augen
schauen,
was rein auf Sprache
doch basiert.
Doch auch beim Stein
sind’s nicht die Augen,
die Sinn dann in dem
Werke sehn.
Zu solchem Dienst sie
gar nicht taugen,
denn Augen können
nichts verstehn.
So ist es logisch kaum
zu nennen,
erscheint vom Sinn her
gar verdreht,
dass klares Sehen für
Erkennen
und Licht sogar für
Wahrheit steht.
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Die Pflanze wächst zum
Lichte hin,
und wir bewerten dieses
Streben
und sagen, dass es
mache Sinn,
nur so sie könne
überleben.
Es ist wohl kaum
bezweifelbar,
dass Licht für sie ist
lebenswichtig,
doch ist ihr selbst das
gar nicht klar,
und dennoch macht sie’s
immer richtig.
Und dieses Beispiel
deutet an:
Erfolgreich ist nicht
der zu nennen,
der alles macht mit
klugem Plan
und kann der Handlung
Sinn erkennen.
So lässt sich wohl
bedingt nur sagen,
es mache Sinn, nach
Sinn zu fragen.
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Heimatlos |
Warum wir wo unsere Freiheit verteidigen und anderen bringen |
Heimatlos, dass ich
nicht lache!
Damit hab’ ich kein
Problem.
Halte es für
Panikmache,
wie einst Nietzsche das
geseh’n.
Aus der warmen Stadt
vertrieben,
blickte er verstört
zurück,
hatte gründlich
abgeschrieben,
was ihm einst bedeutet
Glück.
Umgekehrt ging’ mir
verloren
meine Freiheit im
Gedräng.
Denn, weit außerhalb
geboren,
wäre mir die Stadt zu
eng.
Ob es wohl noch lange
dauert,
bis allgemein wird
aufgefasst
das, worum er hat
getrauert,
als Beschränkung und
als Last?
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Kämpfen soll die
Bundeswehr
in den allerfernsten
Ecken,
so erringen Ruhm und
Ehr,
sind es leid, uns zu
verstecken.
Endlich sind wir wieder
wer,
können jeden Feind
bezwingen,
sind bewaffnet gut und
schwer,
können so die Freiheit
bringen.
Wo es kriselt, geh’n
wir hin,
fremde Völker zu
befreien.
Militärisch macht da
Sinn,
bündnistreu sich
einzureihen.
Wo es was zu holen
gibt,
zeigt sich ganz gewiss
inzwischen,
wenn auch immer nicht
beliebt,
unser Heer, dort
mitzumischen.
Wenn man sich hat nicht
beeilt,
seinen Teil nicht
schnell genommen,
ist der Kuchen schon
verteilt,
noch bevor man
angekommen.
Und das Spielchen
spannend ist,
es wird wirklich viel
geboten,
wenn man in der Zeitung
liest,
von den Schlachten und
den Toten.
Mancher, was scheint
ungerecht,
muss sein junges Leben
geben,
dafür, dass dann andre
recht
gut von solchen Kriegen
leben.
Lamentieren fällt da
leicht:
Dass es stehe in den
Sternen,
wann die Zahl der Toten
reicht,
irgendwas daraus zu
lernen.
Doch naiv, wer daran
glaubt,
dass die Einsicht
Einfluss nehme
und Vernunft sei
überhaupt
angesagt für die
Probleme.
Die Vernunft darum
nichts bringt,
muss bei diesem Spiel
verlieren,
weil so mancher
kriegsbedingt
finanziell kann
profitieren. |
Übermut in schlechten Zeiten |
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Warum nicht über Bäume
schreiben
In schöner Sprache, die
verklärt,
Und nicht an Hässlichem
sich reiben,
was solche Sprache ist
nicht wert?
Was hässlich ist, würd
zwar so bleiben,
Doch Schönes so
durchaus vermehrt.
Das mag zu reimen uns
verleiten
Aus Übermut in
schlechten Zeiten. |
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