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Duisburg-Gedicht und mehr...
Sport Vor dem Fußball-WM Sinnlos Idylle Wirkungskreis 
Ski und Tücken Fußball In die Röhre geschaut Neue Ufer Kreationismus
Willensfreiheit Schattenspiele Hempels Raben Feierabend Schicksalswende?

Mondfinsternis

Weitere Zweifel an alte Mythen

Zusammengeklebt

Zu den gängigen Reimfolgen Nichts bleibt
Papstbesuch Konferenzergebnis Gartenethik Vorratshaltung Karneval
Tauben im Garten Dualistisches Erkenntnisproblem Moderne Zeiten Vanitas Minerva
Zitate Nichts bleibt Lehrersorgen Bescheidene Anmerkung zu den Grenzen der Sprache
Lernziele Zum Valentinstag Kronos
Neues Wort für altes Spiel
Dike Friedensangebot Foucaultsches Pendel Von Lyrik und Hunden
Abgründig Echo Feierabend II Waschen und Rasieren
Sinnfrage Übermut in
schlechten Zeiten
Metaphorik Warum wir wo unsere Freiheit verteidigen und anderen bringen
  Duisburggedicht    

Duisburggedicht

Duisburggedicht 2

Ich rätsel lange `rum:
Was reimt sich auf Walsum?

Auch bei Marxloh
werd' ich nicht froh.

Auch bei dem Wanheim
find ich keinen Reim.

Und bei Wanheimerort
will mein Sinn immer fort.

Nur in der Innenstadt
wird mein Mund immer satt.

Geschäfte, Restaurant
sie sind hier sehr bekannt.

Hier verweile ich gern
und bleibe niemals fern.

 

Dumdideldum
um das Walsum
fahr ich herum.
Im fernen Neuenkamp
ich meine Frau verschlamp.
In Wanheimerort
geht das Bier hinfort.
Südlich in Hüttenheim
ist mein Hals voller Schleim
So richtig daheim
bin ich nur in Wanheim.
-----------------------------------------
Drüben in Rheinhausen
gibt es Ohrensausen
Eine Sache ist nicht neu:
ist ein Kind sehr wasserscheu,
quillt der Schmalz heraus.
Es graut jeder Maus.
Hurra, hurra,
der Fluß ist na(h)
Der Strom strömt mächtig
der Schmalz weicht kräftig

In Kaldenhausen
gibt`s Nasensausen....
 

Hempels Raben

Zusammengeklebt

Dass alle Raben schwarz beschäftigt Hempel,

sieht dies bestätigt durch die Empirie.

Nur mir scheint dieser ganze Rabenkrempel

doch eher theoretisch irgendwie.

 

Bestätigen, dass schwarz sind alle Raben,

- so zeigt Herr Hempel logisch konsequent -

man kann auch ohne sie geseh’n zu haben.

Doch nichts belegt, dass sie sind existent.

 

Wer Wissen über Raben will erweitern,

indem er Dinge andrer Farbe zählt,

der muss an deren großen Zahl wohl scheitern,

hat, was es gilt zu zählen, falsch gewählt.

 

Gewicht, Herr Hempel, hat der Raben Zahl.

Der Rest der Welt ist denen fast egal.

 

Zu produzieren Poesie

wie leichtes Spiel erfordert schon

ein kleines Stück Inspiration.

Das bricht man nicht so übers Knie.

 

Da reicht allein nicht dumpfer Drang,

zu bringen das genau hervor,

was man zu Recht dann nennt Humor,

auch nicht des Geistes strenger Zwang.

 

Was scheinbar leicht im Raume schwebt,

beweglich und fast schwerelos

zu klein nicht ist und nicht zu groß,

in Wirklichkeit ist fest verklebt.

 

Zu Recht man’s dann misslungen nennt,

wenn Klebstoff man daran erkennt.

 

 

Willensfreiheit

Weitere Zweifel an alten Mythen

Als ob an höchster Stelle thronte

ein Ich, das frei Gedanken lenkt,

und dies bewusst, ist das gewohnte

Modell von dem, wie’s in uns denkt.

 

Für alles, was wir bisher machten,

wir hielten uns als Arbeitspferd,

als Werkzeug nur, mit dem wir dachten,

das Hirn. Doch jetzt scheint’s umgekehrt:

 

Als Werkzeug dien’ ich, es zu nähren,

auf dass es werkelt, mein Gehirn,

ganz ohne sich um mich zu scheren,

dort hinter meiner Denkerstirn. 

An Einfluss ist mir nichts geblieben.

Selbst dies Gedicht hat es geschrieben.

 

Dem ist vielleicht nicht ganz zu trauen,

wie Lukian es zeigt in seiner Schrift,

wie Paris, ihre Schönheit zu beschauen,

auf Juno, Pallas und die Venus trifft.

 

Was diese ihm alleine je versprechen:

Die Juno bietet ihm ein großes Reich

und Pallas sucht dieselbe auszustechen,

verspricht des Kriegers Heldenruhm sogleich.

 

Die Venus bietet Helena zum Weibe,

die, wie bekannt, so schön wie jung auch ist.

Dass diese nicht bei ihrem Gatten bleibe,

sie schüre ihr Verlangen schon mit List.

 

Hat Venus ihn mit fernem Reiz besiegt,

derweil sie nackt in seiner Nähe liegt?

 

 

Der Positivist

Mondfinsternis

Der Positivist

glaubt nur, was er misst.

Und kann er’s nicht messen,

so muss er’s vergessen.

 

 

Liegt in der Erde Schatten mal der Mond,

erblickt man darin eine Sensation,

ein Schattenspiel, das zu betrachten lohnt,

wovon man spricht so lange vorher schon.

Doch mir bereitet daran große Qual

und tut mir tief in meiner Seele weh,

dass diesen Leuten es ist ganz egal,

wenn ich im Schatten mal von andren steh.

Sport

Papstbesuch

Wer heut mit Sport noch ernsthaft mag verbinden

gesunden Körper und gesunden Geist,

von letzterem gewiss nicht viel beweist.

In diesem Spruch kann ich von Geist nichts finden.

 

Dass Sport sei Mord, erscheint schon klüger, nämlich

es geht zuletzt nur um den eignen Sieg,

des Gegners Niederlage wie im Krieg.

Und dies Verhalten scheint mir dumm und dämlich.

 

Brutal, vermarktet ständig abgeschmackter,

scheint auch der Teamgeist lobenswert nicht mehr

und ein Oxymoron mir „sportlich fair“.

 

Es schadet Sport so eher dem Charakter.

Und Mannschaftsärzte geben davon Kund,

dass für den Körper Sport ist sehr gesund.

Den Papst bejubeln vehement die Bayern,

erweisen ihm als Landsmann ihre Huld,

indem sie Gottesdienste emsig feiern

und üben übelsten Personenkult.

 

Professionell erteilt auf seinen Reisen

den großen Mengen seinen Segen er.

So muss man den Vertreter Gottes preisen.

Was er auch tut, ist an Bedeutung schwer.

 

Für solch’ Spektakel ist gar nichts zu teuer,

man finanziert es gerne irgendwie,

gewiss allein nicht von der Kirchensteuer.

Was zählt das schon bei Massenhysterie.

 

In jeder Brust erglüht ein heilig Schauer,

ganz wie bei Schumi und bei Beckenbauer.

 

Sinnlos

Konferenzergebnis

Sinnlos hinter Bällen laufend,

sicher treffend Schuss für Schuss

oder mit dem Gegner raufend,

suchen sie im Sieg Genuss.

 

Schneller, besser, härter, stärker,

photogen dazu und schön

kämpfen sie wie die Berserker,

wirken manchmal fast obszön.

 

Dumpfer Trieb darf triumphieren,

Hymnen darf man grölen laut

und Parolen dumm skandieren,

wozu man sich sonst nicht traut.

 

Ihre Gegner abzuschlachten,

sehen sie als hehres Ziel.

Kaum zu glauben, sie betrachten

solche Kämpfe gar als Spiel.

 

Gerne möcht’ ich’s anders nennen,

doch verkneif’ ich mir das Wort.

Wer sich glaubt da auszukennen,

nennt es für gewöhnlich Sport.

 

O wie im trüben Alltag hell sie glänzen

mit ihrer Klarheit, ihrem Witz und Geist,

die viel zu selten – unsre Konferenzen –

und viel zu schnell beendet sind auch meist,

 

weil einige nur immer geistlos schweigen,

nur ungern geh’ n zu Konferenzen hin

und nicht genügend Lust und Einsatz zeigen,

sind nicht begeistert, so wie ich wohl bin.

 

Und gern ich bis zum Ende dort verweile

mit Muße und Geduld. Was mich betrifft,

so habe Zeit ich dort und keine Eile,

solang ich habe auch Papier und Stift.

 

So kann Gedichte ich in Ruhe schreiben,

die mir als Konferenzergebnis bleiben.

 

 

Vorspiel zur Fußball-WM

Gartenethik

Für diese Welt bin ich zu dumm.

Dass überall darin zu sehen

der Beckenbauer und die Klum,

das kann ich einfach nicht verstehen.

 

Versteh’ auch sonst den Fußball nicht,

schon gar nicht kann ich das kapieren,

weil ich wohl bin ein trübes Licht,

was mir die beiden präsentieren.

 

Per Los es werden die bestimmt,

die bald sich gegenüberstehen.

Was man daran so wichtig nimmt,

ist meinerseits nicht einzusehen.

 

Zum Glück sind alle nicht so dumm,

sonst gäbe es gewiss auf Dauer

für ihre Show kein Publikum,

für Heidi Klum und Beckenbauer.

 

In der Regenwassertonne

- lustig in dem Stadium -

tummeln sie sich in der Sonne,

wirbeln wild im Wasser rum.

 

Sicher ist das kein Verbrechen,

schaden mir die Spiele nicht.

Dass als Mücke sie dann stechen,

das verändert meine Sicht.

 

Werde sie darum nicht missen,

wenn ich mit dem Wasser gieß.

Quäle auch nicht mein Gewissen

und ich fühle mich nicht mies.

 

 

 

 

 

 

Ski und Tücken

Tauben im Garten

Schnell sie holen aus der Kiste

nach dem langen Müßiggang

ihre bunten Skiklamotten.

Auf der Loipe und der Piste

folgend dem Bewegungsdrang

sie sich dann zusammenrotten.

 

Doch die Sache hat auch Tücken:

Glatt ist es, da nicht gestreut,

auf der Wintersportler Wegen.

Mühsam gehend dann an Krücken, hat es mancher schnell bereut, mag sich nicht mehr gern bewegen.

 

 

 

 

Im Garten auf der Bäume Spitzen

morgens dicke Tauben sitzen.

Ich würde deshalb nicht gleich murren, würden lautstark sie nicht gurren.

 

Den Taubenlärm gleich zu beenden, klatsch ich kurz mal mit den Händen,

auf dass sie ihre Stellung räumen,

fliegen fort von ihren Bäumen,

 

Doch kurz darauf rauscht ihr Gefieder,

denn sie schweben ein schon wieder.

Sie lassen sich so leicht nicht stören,

dass ich muss sie weiter hören.

 

Fußball

Dualistisches Erkenntnisproblem

 Die Straßen sind ganz leer gefegt,

aus Fenstern tönt Gegröle laut,

ansonsten sich rein gar nichts regt,

weil Fußball man im Fernseh’n schaut.

 

Was viele finden wirklich toll,

gefällt mir nicht, kann’s nicht versteh’n,

hab’ schnell die Schnauze davon voll,

mag keine Fußballspiele seh’n.

 

Der Ball rollt hin, der Ball rollt her,

ein jedes Bild dem andren gleicht,

des Monotonen Wiederkehr

nach kurzer Zeit mir völlig reicht.

 

Ich fühle mich schon bald nicht wohl:

Mein Kopf scheint wie der Ball so hohl.

In Körper und in Geist zerfällt

der Mensch, genannt auch Leib und Seele,

die irgendwas zusammenhält,

auf dass der Teile keines fehle.

 

Recht sonderbar ist eins am Geist:

Er muss ihm Fremdes erst gestalten,

was dann auf ihn zurück verweist,

ein Bild von sich so zu erhalten.

 

Der Körper hat es leichter da,

muss vor den Spiegel sich nur stellen,

um, wer er ist, gewiss und klar

durch die Betrachtung zu erhellen.

 

Doch je nach dem, was zu erkennen,

die Teile würden gern sich trennen.

 

 

 

 

 

In die Röhre geschaut

Moderne Zeiten

Viele kleine Elektronen

überall in Stoffen wohnen.

Meist sie bleiben dort recht gern

nah bei der Atome Kern,

wo enorme Kräfte walten,

die sie in der Nähe halten.

Andre finden dieses dumm,

zappeln einfach frei herum.

Das erlaubt ist zwar nicht allen,

aber manchen in Metallen.

Folgend gleich nun das Gedicht

über eines davon spricht.

 

Einst es seine Kraft erprobte,

in des Drahtes Innern tobte,

sprang darin ganz wild herum,

bis hinaus ins Vakuum,

flog dort einen kleinen Bogen,

wurd’ sogleich zurückgezogen.

Plötzlich aber wird es heiß,

dass es nicht, wo bleiben, weiß.

Hier zu bleiben kann nichts bringen,

muss ins Vakuum weit springen,

wo es fasst ein starker Sog,

der es mächtig fort nun zog.

Durch ’nen Wehneltschen Zylinder

wurd gezogen es nicht minder

schnell, und auch nicht angenehm

durch ein Fokussiersystem,

konnt’ nichts Festes dort erfassen,

musst’ sich weiter treiben lassen,

und beschleunigt immer noch,

ging es durch das runde Loch

positiver Elektrode,

die genannt wird auch Anode.

Was es dann besonders kränkt:

Dass es wird jetzt abgelenkt.

Praktisch, nicht nur theoretisch

störten Felder, die magnetisch,

was es aus der Richtung zwang,

sich zu weigern nicht gelang.

Abgelenkt auf diese Weise,

setzte fort es seine Reise.

Und dann ging es wie der Blitz

schnell noch durch der Maske Schlitz

und sogleich ihm an den Kragen,

es ist nämlich aufgeschlagen

schon auf eine harte Schicht,

die verbreitet grelles Licht,

so verwandelnd irgendwie

die Bewegungsenergie.

Unerwartet nicht, man kennt’s

und man nennt’s Fluoreszenz.

Und das Ganze heißt, man höre:

Reise durch die Braunsche Röhre.

 

Fragt man nun aus Übermut,

wozu dieses Spiel wohl gut,

könnt’ den Sinn man kaum verstehen,

ging’s nur darum, fernzusehen.

Im Computermonitor

kommt die Braunsche Röhre vor,

hilfreich bei Kalamitäten

tut sie Dienst in Messgeräten.

Keiner fragt jedoch, wie’s geht

Elektronen im Gerät.

 

 

 

 

 

 

Der Quarz schwingt eilig hin und her.

Das Spielchen macht er pro Sekunde

um drei Millionen mal und mehr,

misst so die Zeit und gibt uns Kunde.

 

Die Unruh in der Taschenuhr

unendlich langsam war dagegen.

Sie konnt’ sich pro Sekunde nur

ein paar Mal hin- und herbewegen.

 

Noch langsamer die Pendeluhr.

Sie brauchte nicht so oft zu schwingen,

um rund um’s Zifferblatt so stur

die Zeiger ihres Wegs zu zwingen.

 

Bedenkt man dies, so wird schnell klar,

dass Zeit nicht ist, was sie mal war.

Nicht lernfähig

 

Der Jürgen hat’s sich ausgedacht,

ihm ist sogar gelungen,

dass wir beendet früh die Nacht,

die Müdigkeit bezwungen.

 

Per Auto bis zum Drachenfels

wir sind dann schnell gefahren

zu der Ruine des Kastells,

wo einst die Drachen waren.

 

Doch wer konnt’ ahnen seinen Wahn,

zu Fuß hinaufzulaufen,

anstatt uns für die Zahnradbahn

ein Ticket je zu kaufen?

 

Und tückisch an der Wege Lauf,

man konnt’ es fast erahnen:

Sie gehen runter mal und rauf

auf schrecklich schiefen Bahnen.

 

Da so zu gehen fiel nicht leicht,

kaum nötig anzumerken,

dass noch bevor das Ziel erreicht,

wir mussten uns schon stärken.

 

Pausierten so, bei Cola light,

bei Buttermilch und Kuchen

zu pflegen die Geselligkeit,

ein Klo auch aufzusuchen.

 

Von oben konnt’ den Rhein man dann

weit unten sehen fließen,

und weil es nicht mehr ging bergan,

den Anblick auch genießen.

 

Zurück zumeist ging es bergab,

die Kräfte war’n geschwunden,

mit Glück nur machte keiner schlapp.

Was tun, nun zu gesunden?

 

Und keiner legte ein Protest

der endlich nun Erlösten,

als man beschloss sich bald „Im Nest“

gemeinschaftlich zu trösten.

 

Bei gutem Essen und bei Bier

die Qual war bald vergessen,

erschien uns bald gar als Pläsier,

und kaum war aufgegessen,

 

da hat schon einer die Idee,

schon wieder mit den andern,

obwohl die Füße noch tun weh,

im nächsten Jahr zu wandern.

Zitate

Nichts bleibt

 

Der Trend bereitet Brecht noch Qual

- er will ihn aus den Köpfen treiben -,

dass jeder will original

und Übernommenes nicht schreiben.

 

Er hat geahnt wohl nicht von fern,

dass Neues wird bald gänzlich fehlen.

Bemüht doch, wer schreibt postmodern,

Zitate nur und Parallelen.

 

In diesem und in jenem Stil,

Vergangenem bewusst entnommen,

verfolgt man kaum ein neues Ziel.

Was wird als Nächstes da wohl kommen?

 

Vielleicht der Trend bald dazu führt,

dass jeder nur sich selbst zitiert.

Du fragst, was wohl vom Tage ist geblieben,

und grübelst, was vom Leben wohl mag bleiben.

Du hast darüber ein Gedicht geschrieben

und wirst vielleicht noch mehr darüber schreiben.

 

Du möchtest es der Nachwelt hinterlassen,

dich dieser in Erinnerung zu halten,

womit sie lange noch sich soll befassen,

und wünschst, die Zukunft so noch zu gestalten.

 

Endgültig sind auch die zuletzt verschieden,

die bauten sich mit meterdicken Mauern

als Grabesstätten große Pyramiden,

um Ewigkeiten so zu überdauern.

 

Was je gewesen, kann begrenzt nur dauern.

Das spendet Trost und lässt dich nicht versauern.

Idylle

Neue Ufer

 Einsam liegt er klein und niedlich

in der Bucht am Schilf so still.

Dieses Bild des Kahns, so friedlich,

goldnes Licht färbt zum Idyll.

 

Blinkend tanzen kleine Sterne

auf dem Wasser wie gemalt,

und das Ufer in der Ferne

in der Sonne Glanz erstrahlt.

 

In der Brust nun tiefe Schauer

spürt betrachtend der Tourist

und verleiht dem Bilde Dauer:

Urlaubsfotos er jetzt schießt.

 

 

 

 

 

 

 

Auf Wegen, die gut ausgetreten,

auf denen voran geht’s geschwind,

weil sie schon oft gegangen sind,

du findest kaum noch Novitäten,

 

gelangst wohl nur zu solchen Zielen,

die altbekannt und viel verehrt

dir scheinen kaum noch sehenswert,

weil sie besucht schon von so vielen.

 

Du möchtest Wege ausprobieren,

die dich zu neuen Ufern führen,

wohin ein neuer Tag dich lockt.

 

Doch vor Erschöpfung noch benommen,

dir scheint, nachdem du angekommen,

die Reise schon total verbockt.

 

Wirkungskreis 

Feierabend

Mit Zuversicht und viel Elan

du trittst die neue Stelle an

und anfangs noch ganz aufgeregt

du glaubst, dass nun sich ’was bewegt.

 

Seit du an dieser Stelle sitzt,

du nur noch auf derselben trittst,

und Tag für Tag wird dir belegt,

dass auch von dort wird nichts bewegt.

 

Du siehst darin nur den Beweis,

dass alles dreht sich hier im Kreis.

Nichts geht voran auch nur ein Stück

und leider führt kein Weg zurück.

 

Als Rädchen, du zuletzt verstehst,

dass du dich um dich selbst nur drehst.

Nach Hause kommst du unzufrieden,

du bist erschöpft und ausgebrannt

und alles nervt dich penetrant,

was da so täglich läuft hienieden.

 

Wenn dann der Abend eingeläutet

bei einer Flasche rotem Wein

die großen Sorgen werden klein,

die dir zuvor so viel bedeutet.

 

Das hilft das Elend zu ertragen

und stimmt dich nach dem Tage mild,

den zu vergessen jetzt es gilt.

 

So wird dir klar an solchen Tagen,

dass schon allein aus diesem Grund

es heißt, dass Rotwein sei gesund.

 

 

 

 

Kreationismus

Zu den gängigen Reimfolgen

 

Die Bibeln holen sie aus Kisten,

in denen sie schon angestaubt,

und lesen nach als gute Christen,

was uns zu glauben ist erlaubt.

 

Damit nicht mehr die Wissenschaften

mit ihrer falschen Theorie

in unsren Köpfe bleiben haften,

die Wahrheit offenbaren sie.

 

Damit sich Schund nicht mehr vermehre,

wie Darwin und Kopernikus,

verbreiten sie die Schöpfungslehre,

mit anderem sei endlich Schluss.

 

Und wieder, wie’s geschrieben steht,

sich alles um die Erde dreht. 

 

In Paaren reimen ist ganz leicht:

Schon eine zweite Zeile reicht.

Beim Kreuzreim seh ich ein Problem,

gezeigt wird es am Beispiel hier:

Er ist vollendet erst, nachdem

die Zahl der Verse ist gleich vier.

Und legen Reime gar den Arm

umfassend um ein Paar herum,

so wird mir das recht bald zu dumm,

dass ich mit ihnen werd nicht warm.

Weil solche Folgen mir zu schwer,

zurück zum Paarreim ich hier kehr.

 

 

 

 

 

Bescheidene Anmerkung zu den Grenzen der Sprache

Schicksalswende?

Wir sind ja ach so aufgeklärt,

gebildet und belesen

und machen nichts, was ist verkehrt.

Das liegt in unserm Wesen.

 

Wir sind ja ach so rational,

so sachlich und vernünftig

und halten hoch dies Ideal,

nicht heute nur, auch künftig.

 

Wir sind ja ach so positiv,

geübt in klarem Denken.

Mit dem wir liegen niemals schief,

was wir der Menschheit schenken.

 

Wir sind ja ach so wunderbar,

dass mit uns selbst und allen

wir kommen ganz problemlos klar

und dürfen uns gefallen.

 

Die Worte sind ja ach so grob,

es kann so nicht gelingen,

mit ihnen angemessen Lob

begrifflich auf den Punkt zu bringen.

 

Zum Glück es weiß ja jedes Kind,

ich muss es nicht betonen,

dass schön wir und die Besten sind,

die über allem thronen.

Nicht alles kann mir gleich gelingen,

kann glücken mir im Handumdreh’n.

Ich kann ein Lied davon wohl singen,

dass manches kann daneben geh’n.

 

Nicht immer auf der Sonnenseite,

wo alles, was ich mach, entzückt,

zurzeit oft nur um Haaresbreite,

was ich versuche, mir missglückt.

 

Wenn sich mein Schicksal nicht noch wendet,

ist das Ergebnis hinterher,

dass dies Sonett bleibt unvollendet,

weil mir der Schluss gelingt nicht mehr.

 

Ob dies zuletzt ist so gewesen,

entscheide jeder nach dem Lesen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vorratshaltung

Lehrersorgen

 

Das Eichhörnchen vergräbt im Garten,

was es gepflückt zuvor vom Baum.

Im Winter, scheint es zu erwarten,

wird nützlich ihm solch Vorratsraum.

 

Beobachtet wird dieses Treiben

von einer Krähe, hoch im Baum,

die dort so lange nur wird bleiben,

bis unser Eichhorn abgehau’n.

 

Dann stürzt sie hungrig gleich herunter,

schaut links und rechts und in die Rund,

beginnt zu graben dann ganz munter,

um zu verschlingen gleich den Fund.

 

Was klug als Vorrat war gedacht,

hat so den Falschen satt gemacht.

 

 

Die Lehrer haben so viel Zeit,

was selber gerne sie bestreiten.

Gar viele tun sich selbst nur Leid

und reden nur von Widrigkeiten.

 

Sie machen Urlaub oft und gut

und können es sich ja auch leisten.

Doch unzufrieden absolut

sind so zu leben wohl die meisten.

 

Dass sie nicht glücklich in der Welt

trotz arbeitsfreier Zeit in Mengen,

das liegt an ihrem vielen Geld,

das führt zu Stress und üblen Zwängen:

 

Die viele Freizeit reicht grad eben,

die viele Knete auszugeben.

 

 

Nichts bleibt

Vanitas

Du fragst, was wohl vom Tage ist geblieben,

und grübelst, was vom Leben wohl mag bleiben.

Du hast darüber ein Gedicht geschrieben

und wirst vielleicht noch mehr darüber schreiben.

 

Du möchtest es der Nachwelt hinterlassen,

dich dieser in Erinnerung zu halten,

womit sie lange noch sich soll befassen,

und wünschst, die Zukunft so noch zu gestalten.

 

Endgültig sind auch die zuletzt verschieden,

die bauten sich mit meterdicken Mauern

als Grabesstätten große Pyramiden,

um Ewigkeiten so zu überdauern.

 

Was je gewesen, kann begrenzt nur dauern.

Das spendet Trost und lässt dich nicht versauern.

Irgendwann bist du es leid,

dies immergleiche Einerlei,

Gedichte von der Eitelkeit,

und wünschst, dass endlich es vorbei.

 

Dann freust du dich der Endlichkeit

und sagst zu dem, was nur Verdruss

bereitet hat schon lange Zeit,

nun endlich doch genüsslich: Schluss.

 

Doch wird sogleich mit Schrecken klar,

dass selber du mit dem Gedicht

dies eitel Spiel verlängerst gar,

das du doch spielen wollest nicht.

 

Hier abzubrechen, wär’ jetzt gut,

doch fehlen Konsequenz und Mut.

 

Minerva

Karneval

 

Nach Weisheit strebe ich schon lang,

doch zeigt sich als Ergebnis:

Mich führt des Denkens dumpfer Drang

zu einem Frusterlebnis.

 

Schon wieder geht mir auf kein Licht,

bequem als Offenbarung,

stattdessen dämmert mir jetzt schlicht

die eigene Erfahrung:

 

Wer die Minerva penetrant

bedrängt mit ihrer Eule,

den lässt sie laufen vor die Wand,

der holt sich eine Beule.

 

Und wer nicht irgendwann sie lernt

geduldig zu umwerben,

von dem hält sie sich weit entfernt,

den lässt sie dumm dann sterben.

 

Närrisch, jeck und ausgelassen

tanzen singend sie herum,

laut und bunt durch alle Gassen,

Groß und Klein zum Gaudium.

 

Hinterher in allen Ecken,

anzusehen nicht so toll,

liegen dann herum die Jecken,

nicht mehr lustig, nur noch voll.

 

 

 

Zum Valentinstag

Lernziele

 

 

Wie jedes Jahr im Februar

man sieht so viele rote Rosen,

was sicherlich vorhersehbar,

und Menschen sieht man sich liebkosen.

 

Das gibt es wohl recht lange schon,

doch scheint zurzeit es wohl zu boomen.

Schon Liebende im alten Rom

geopfert haben Juno Blumen.

 

Gefeiert wird als Freundschaftstag

das Datum später dann von Christen.

Doch sahnen wohl am meisten ab

an diesem Festtag die Floristen.

 

Denn Rosen sind da heiß begehrt,

für mich jedoch sinkt tief ihr Wert.

 

 

 

 

Viel Wert wir nur darauf noch legen,

der Anstalt Image gut zu pflegen,

und denken nicht daran entfernt,

ob sinnvoll, was man hier so lernt.

 

Doch liegen wir damit wohl richtig,

da auch für Schüler einzig wichtig,

wie man sich weit nach oben stellt

im großen Ranking, das heißt Welt.

 

Solange dauert diese Phase,

in der’s gelingt mit hohler Phrase,

macht’s Sinn zu lernen offenbar,

zu stellen nur sich selber dar.

 

Womit wir doch noch nachgedacht,

was jetzt zu lernen Sinn wohl macht.

 

Neues Wort für altes Spiel

Kronos

Er meint, er brauche sie so sehr

und außer ihr ihm nichts mehr bliebe.

Doch sie liebt ihn nicht wirklich mehr

und findet lästig seine Triebe.

 

Was dann geschieht, man lange kennt:

Was er versucht, sucht sie zu meiden.

Indem man es jetzt Stalking nennt,

verkleinert kaum man ihre Leiden.

 

Von Zeit zu Zeit les ich die Alten gern,

und hüte mich, damit zu brechen.

Ich kann so hübsch dann einen alten Herrn

in meinen Versen lassen sich erbrechen.

 

In diesem Sinne

 

Kronos fraß die eignen Kinder,

doch so ganz hat’s nicht geklappt.

Rhea wohl in gar nicht blinder

Wut hat sich den Zeus geschnappt.

 

Wickelt ihn nicht in die Windel,

nimmt statt seiner einen Stein

und geglückt ist ihr der Schwindel:

Kronos fällt darauf herein.

 

Später dann wird Zeus sich rächen,

spannt dazu die Metis ein,

zwingt den Kronos, zu erbrechen

fünf Geschwister und den Stein.

 

Diese Tat wär’ kaum erbaulich,

wären sie nicht schwer verdaulich.

 

 

Friedensangebot

Von Lyrik und Hunden

Ich weiß, dass ich nicht richtig tick,

verfasse übelste Tiraden,

die ich als Spam auch noch verschick,

zu schrecken so und auch zu schaden.

 

Stupide sind sie meist gestrickt,

um sinnlos Speicherplatz zu füllen,

doch fühle ich mich hoch erquickt,

so andre ständig zuzumüllen.

 

Und weil ich weiß, dass so viel Mist

bereitet manchem auch Beschwerden,

verrate ich, wie leicht es ist,

die Plage wieder loszuwerden.

 

Wer voll die Schnauze langsam hat,

kann seinen Frieden leicht erreichen:

Er lässt sich, wenn er hat es satt,

aus dem Verteiler einfach streichen. 

So manch Gedicht, scheint dir gewiss,

will nichts als dich vergrätzen,

polemisch, gut gezielt mit Biss

persönlich schwer verletzen.

 

Doch gilt sogar für Poesie,

ganz einfach ist’s im Grunde

und klingt profan auch irgendwie,

was sonst gilt nur für Hunde:

 

Nicht immer ein Gedankenblitz

muss auf Verletzung zielen.

Für manchen gilt, dass er mit Witz

will einfach mit dir spielen.

 

Dike

Foucaultsches Pendel

Als Götterkind dereinst geboren,

war sie zu scheitern doch bestimmt,

zusammen mit den andren Horen

sie sich gewaltig übernimmt.

 

Den Menschen Recht in der Antike

zu sichern hat sie Zeus geschickt.

Doch dies ist seiner Tochter Dike,

wie zu erwarten, nicht geglückt.

 

So holt er sie zu sich nach Hause,

die auch Astraia wird genannt,

auf dass sie dann ins Weltall brause,

wo sie als Jungfrau ist bekannt.

 

Als Sternbild leuchtet sie nun weit,

doch schafft das nicht Gerechtigkeit.

 

 

Das Pendel schwingt stur hin und her,

ganz wie das echte Leben:

des immer Gleichen Wiederkehr,

ganz gleich, wonach wir streben.

 

Und außerdem es gar beweist

und zwingt uns, einzusehen,

dass alles immerfort nur kreist

und wir uns ständig drehen.

 

So sei das Pendel ein Symbol

für, was in hundert Jahren

geschehen hier und was uns wohl

wird weiter widerfahren.

 

Feierabend II

Abgründig

Spät in der Nacht

die Augen tränen,

wenn es vollbracht,

vom vielen Gähnen.

 

Der Kopf ruht schwer

- ist zu verwenden

zu gar nichts mehr -

jetzt in den Händen.

 

Total erschlafft,

am End’ der Kräfte,

ist dann geschafft

der Stapel Hefte.

 

So klein die Wahl

aus sechs Zensuren,

so groß die Qual

der Korrekturen.

 

Die Lust ist klein,

noch ’was zu machen:

Ein Schlückchen Wein

rinnt durch den Rachen.

 

Vom Druck befreit,

der widerwärtig,

bist um die Zeit

du gänzlich fertig.

 

Und kein Quartett

mehr kannst du schreiben,

fällst in dein Bett,

lässt alles bleiben.

 

 

 

kleiner Nachtrag zum "Feierabend"

 

Doch jeder meint,

er hätt's viel schwerer

als, wie’s ihm scheint,

ein Halbtagslehrer.

 

 

 

Der Denker tief nach innen lauscht,

dem lauten Alltag zu entfliehen,

Gedanken mit sich selber tauscht,

ein Stück von sich heraufzuziehen.

 

Ich aber stelle fest betrübt,

was immer ich an Fragen stelle,

dass niemand mir dort Antwort gibt,

dass stumm bleibt diese tiefe Quelle.

 

Allein ein Echo schallt zurück.

Doch stimmt mich das nicht wirklich heiter.

Es bringt mich nicht das kleinste Stück,

dort nach Erkenntnis suchend, weiter.

 

Das Echo dessen, was ich rief,

sagt nur, dass dieser Abgrund tief.

 

Echo

Waschen und Rasieren

Die Echo plappert alles nach,

hat selber nichts zu sagen.

Und übel ist solch Ungemach

und schwer nur zu ertragen.

 

Dringt dies Gedicht ihr gar ins Ohr,

so hat sie nicht zu wählen.

So liest es laut wohl der nur vor,

der Echo möchte quälen.

 

Nach Beck die Menschen ihren Job verlieren,

weil sie nicht waschen sich und nicht rasieren,

nicht Wert genug auf die Erscheinung legen,

mit andren Worten: sich nicht richtig pflegen.

 

Und es gelingt ihm leicht, zu demonstrieren,

dass Arbeitslosen heute, nicht erst morgen,

sind sie gepflegt, ein Job ist zu besorgen,

und seine Thesen also funktionieren.

 

Ein Arbeitsplatz ist somit leicht zu finden,

die Arbeitslosigkeit zu überwinden,

was deutlich ja das Beispiel hat bewiesen.

 

Was hier für einen gilt, bleibt zu betonen,

soll konsequent so gelten für Millionen.

Ein wenig Seife hilft bestimmt auch diesen. 

 

Metaphorik

Sinnfrage

So wie aus Stein ein Bild gehauen,

so wird aus Worten modelliert.

Als könne man mit Augen schauen,

was rein auf Sprache doch basiert.

 

Doch auch beim Stein sind’s nicht die Augen,

die Sinn dann in dem Werke sehn.

Zu solchem Dienst sie gar nicht taugen,

denn Augen können nichts verstehn.

 

So ist es logisch kaum zu nennen,

erscheint vom Sinn her gar verdreht,

dass klares Sehen für Erkennen

und Licht sogar für Wahrheit steht.

 

 

 

 

 

Die Pflanze wächst zum Lichte hin,

und wir bewerten dieses Streben

und sagen, dass es mache Sinn,

nur so sie könne überleben.

 

Es ist wohl kaum bezweifelbar,

dass Licht für sie ist lebenswichtig,

doch ist ihr selbst das gar nicht klar,

und dennoch macht sie’s immer richtig.

 

Und dieses Beispiel deutet an:

Erfolgreich ist nicht der zu nennen,

der alles macht mit klugem Plan

und kann der Handlung Sinn erkennen.

 

So lässt sich wohl bedingt nur sagen,

es mache Sinn, nach Sinn zu fragen.

 

 

Heimatlos

Warum wir wo unsere Freiheit verteidigen und anderen bringen

 

 

Heimatlos, dass ich nicht lache!

Damit hab’ ich kein Problem.

Halte es für Panikmache,

wie einst Nietzsche das geseh’n.

 

Aus der warmen Stadt vertrieben,

blickte er verstört zurück,

hatte gründlich abgeschrieben,

was ihm einst bedeutet Glück.

 

Umgekehrt ging’ mir verloren

meine Freiheit im Gedräng.

Denn, weit außerhalb geboren,

wäre mir die Stadt zu eng.

 

Ob es wohl noch lange dauert,

bis allgemein wird aufgefasst

das, worum er hat getrauert,

als Beschränkung und als Last?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kämpfen soll die Bundeswehr

in den allerfernsten Ecken,

so erringen Ruhm und Ehr,

sind es leid, uns zu verstecken.

 

Endlich sind wir wieder wer,

können jeden Feind bezwingen,

sind bewaffnet gut und schwer,

können so die Freiheit bringen.

 

Wo es kriselt, geh’n wir hin,

fremde Völker zu befreien.

Militärisch macht da Sinn,

bündnistreu sich einzureihen.

 

Wo es was zu holen gibt,

zeigt sich ganz gewiss inzwischen,

wenn auch immer nicht beliebt,

unser Heer, dort mitzumischen.

 

Wenn man sich hat nicht beeilt,

seinen Teil nicht schnell genommen,

ist der Kuchen schon verteilt,

noch bevor man angekommen.

 

Und das Spielchen spannend ist,

es wird wirklich viel geboten,

wenn man in der Zeitung liest,

von den Schlachten und den Toten.

 

Mancher, was scheint ungerecht,

muss sein junges Leben geben,

dafür, dass dann andre recht

gut von solchen Kriegen leben.

 

Lamentieren fällt da leicht:

Dass es stehe in den Sternen,

wann die Zahl der Toten reicht,

irgendwas daraus zu lernen.

 

Doch naiv, wer daran glaubt,

dass die Einsicht Einfluss nehme

und Vernunft sei überhaupt

angesagt für die Probleme.

 

Die Vernunft darum nichts bringt,

muss bei diesem Spiel verlieren,

weil so mancher kriegsbedingt

finanziell kann profitieren.

Übermut in schlechten Zeiten

 

Warum nicht über Bäume schreiben

In schöner Sprache, die verklärt,

Und nicht an Hässlichem sich reiben,

was solche Sprache ist nicht wert?

Was hässlich ist, würd zwar so bleiben,

Doch Schönes so durchaus vermehrt.

Das mag zu reimen uns verleiten

Aus Übermut in schlechten Zeiten.