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Archiv 2022
Aufbau nach Cyberangriff Unibibliothek wieder online

Duisburg, 21. Dezember 2022 - „Zum Sommersemester wollen wir den Normalzustand wieder erreicht haben“, sagt Jens Andreas Meinen, Kanzler der Universität Duisburg-Essen (UDE). Nach dem großangelegten Cyberangriff funktionieren mittlerweile die Telefone wieder, und auch digitale Medien der Bibliotheken sind auszuleihen – auch fern vom Campus. Dennoch: „Es ist ein Marathon, kein Sprint“, macht Meinen erneut deutlich.

Die Angriffe auf den Webserver der Behelfsseite uni-due.org haben hingegen keinerlei Einfluss auf den Wiederaufbau der Systeme. Zu Beginn der Woche sind an der UDE wieder wichtige Dienstleistungen nutzbar: Über die Universitätsbibliothek ist es möglich, per VPN-Verbindung – zum Beispiel von zu Hause aus –elektronische Medien auszuleihen sowie in Datenbanken zu recherchieren.

„Das ist ein enorm wichtiger Schritt für unsere Forschenden und Studierenden gleichermaßen“, so Meinen. Darüber hinaus funktionieren die Telefone wieder, Personen- und Raumsuche erleichtert die interne Organisation, das Vorlesungsverzeichnis ist einzusehen und die Studierenden- und Prüfungsverwaltung läuft an. Auch wird das Prüfungsamt ab dem 6. Januar wieder per Telefon erreichbar sein und vor Ort Bescheinigungen aus dem Campusmanagementsystem ausstellen können. 

Derzeit hat die UDE alle Studierenden und Beschäftigten dazu aufgerufen, ihre Passwörter neu zu vergeben. Dieser Schritt ist eine notwendige Voraussetzung, um darauf aufbauend interne Dienste wieder in Betrieb zu nehmen. Währenddessen wird der Webserver der Behelfsseite uni-due.org weiterhin von außen angegriffen. Seit vergangener Woche wird die Seite daher aus Sicherheitsgründen zeitweise vom Netz genommen.


„Dabei handelt es sich ausdrücklich nicht um einen erneuten Hack“, erklärt Prof. Pedro José Marrón, Prorektor für Transfer, Innovation und Digitalisierung. „Das sind zwar ärgerliche Störmanöver, aber diese haben keine Auswirkungen auf die UDE-eigenen Systeme oder Server. Der Wiederaufbau ist davon völlig unbeeinflusst.“

 

Oliver Büttner in Sachverständigenrat berufen

Verbraucherfragen im Fokus

Duisburg, 20. Dezember 2022 - Er berät das zuständige Bundesministerium, gibt Handlungsempfehlungen und informiert die Öffentlichkeit: der Sachverständigenrat für Verbraucherfragen (SVRV). Nun wurde das Gremium, bestehend aus sieben Wissenschaftler:innen und zwei Vertreter:innen aus der Praxis, von Bundesministerin Steffi Lemke neu eingesetzt. Mit dabei ist auch Wirtschaftspsychologe Prof. Dr. Oliver Büttner von der Universität Duisburg-Essen (UDE).  

Aktuell stehen für viele Verbraucher:innen vor allem die Energiekrise und die Inflation im Vordergrund, weiß Professor Büttner. Langfristig sind aber vor allem die Förderung nachhaltigen Konsumverhaltens sowie der Umgang mit der Digitalisierung wichtige Themen, die der Experte in seiner Arbeit im Sachverständigenrat angehen will.  

Wirtschaftspsychologe Prof. Dr. Oliver Büttner - Foto UDE/Frank Preuß

Damit schlägt Büttner auch eine Brücke zu seiner Forschung als Konsumpsychologe an der UDE. Hier interessieren ihn die psychologischen Prozesse, die dem Konsumverhalten zugrunde liegen – vor allem im Bereich Einkaufsverhalten und Kaufentscheidungen. „In aktuellen Projekten untersuchen wir, wie Menschen dabei unterstützt werden können, nachhaltigere Kaufentscheidungen zu treffen, beispielsweise bei Kleidung.“

Ein weiteres Forschungsfeld ist der Umgang mit sozialen Medien und digitalen Geschäftsmodellen. So untersucht Büttner, wie Kompetenzen Jugendlicher im Umgang mit Online-Angeboten gestärkt werden können.  

Seit 2014 unterstützt der Sachverständigenrat das für Verbraucherfragen zuständige Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) bei der Gestaltung der Verbraucherpolitik. Das Gremium wurde im Dezember 2022 für vier Jahre berufen. Die Expert:innen können danach noch einmal wiederberufen werden.

 

Kooperationsvereinbarung für historische Bildungsarbeit abgeschlossen

Duisburg, 14. Dezember 2022 - Stadt Duisburg, die Universität Duisburg-Essen und die Stadt Essen schließen nach langjähriger und erfolgreicher Zusammenarbeit jetzt eine Rahmenvereinbarung über die Kooperation im Bereich historischer Bildungsarbeit. Ausführende Stellen sind der Lehrstuhl von Prof. Dr. Ralf-Peter Fuchs für die Landesgeschichte der Rhein-Maas-Region, das Haus der Essener Geschichte / Stadtarchiv (HdEG, geleitet von Dr. Claudia Kauertz) und das Stadtarchiv Duisburg / Zentrum für Erinnerungskultur, Menschenrechte und Demokratie (ZfE, geleitet von Dr. Andreas Pilger).

Gemäß der Namensgebung der UDE rücken Niederrhein und Ruhrgebiet so enger zusammen. Die Präsentation der Kooperationsvereinbarung erfolgte feierlich am vergangenen Freitag im Haus der Essener Geschichte. Für die Gestaltung der Partnerschaft sind bereits zahlreiche Veranstaltungen durchgeführt worden. HdEG und ZfE unterstützten als außeruniversitäre Lernorte die zwei wissenschaftlichen Mitarbeiter des Lehrstuhls, die unterschiedliche Epochen bearbeiten. Benedikt Neuwöhner (Epoche: Neueste Zeit) führt im ZfE seit dem Sommersemester 2019 und Dr. Gregor Maximilian Weiermüller (Epoche: Frühe Neuzeit) im HdEG seit dem Sommersemester 2020 regelmäßig Seminare und Übungen durch.

Nach der Unterzeichnung des Vertrags sind weitere Kooperationsprojekte geplant. Archive und historische Institute an Universitäten sind Akteure der historischen Bildungsarbeit. Aus dieser gemeinsamen Zielsetzung heraus bemüht sich die Universität Duisburg-Essen (UDE) im Zusammenhang mit der Qualitätsverbesserung von Studium und Lehre seit langem schon um einen engen Schulterschluss mit den Stadtarchiven der Region.

Durch die Arbeit mit vielfältigen Originalquellen aus den Epochen Frühe Neuzeit sowie Neuere und Neueste Geschichte erlernen Studierende die Grundlagen der historischen Forschung. Vordringliches Ziel der Zusammenarbeit von Archiven und Universitäten ist die Förderung der Recherchekompetenz und die Vermittlung grundlegender Kenntnisse im Umgang mit archivischen Originalquellen. Gleichzeitig können Studierende im Archiv noch nicht oder wenig erschlossene Archivalien aus den Beständen in ihren Seminar- oder auch Qualifikationsarbeiten auswerten. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zur regional- und lokalgeschichtlichen Forschung.

Die Kooperationspartner (v.l.n.r.): Dr. Gregor Maximilian Weiermüller (UDE), Dr. Claudia Kauertz (HdEG), Dr. Andreas Pilger (ZfE), Prof. Dr. Ralf-Peter Fuchs (UDE). Foto: Merlin Goriß (HdEG)

DAAD-Förderung für ukrainische Studierende - Stipendien für Geflüchtete

Duisburg, 08. Dezember 2022 - Die Universität Duisburg-Essen (UDE) fördert geflüchtete Studierende aus der Ukraine mit über 440.000 Euro, finanziert durch das Programm „Zukunft Ukraine“ des Deutschen Akademischen Austauschdiensts (DAAD). Prof. Dr. Matthias Epple aus der UDE-Chemie hat es angestoßen.

„Ich pflege seit über 20 Jahren enge wissenschaftliche Kontakte in die Ukraine. Mir war es daher ein persönliches Anliegen, diese Unterstützung beim DAAD zu beantragen, mit enger Unterstützung von Rektorat und Fakultät“, sagt Professor Epple. Bewilligt wurden insgesamt 441.640 Euro. Sie fließen in mindestens 15 Stipendien, die ukrainische Studierende bei ihrem Bachelor, Master oder der Promotion an der UDE-Fakultät für Chemie unterstützen sollen.

Das Geld ist für ihren Lebensunterhalt in Deutschland gedacht. Die Förderung läuft über 24 Monate bis Ende 2025. Primär richtet sich das Programm damit an Personen, die bereits studieren oder mit der Doktorarbeit begonnen haben.  

Wann die Stipendien ausgeschrieben werden? „Wir werden die Ausschreibung jetzt auf den Weg bringen und die Stipendien nach Leistungskriterien vergeben. Anfang 2023 sollen die ersten Stipendien vergeben werden“, so Epple.  


Das DAAD-Programm „Zukunft Ukraine“ soll junge Geflüchtete aus der Ukraine, die in ihrem Heimatland bereits ein Studium begonnen haben, dabei unterstützen, es mindestens temporär in Deutschland fortzusetzen. Die finanziellen Mittel stellt das Auswärtige Amt zur Verfügung.  

 

- Raketenexperiment erfolgreich
- 20. Duisburger KWK-Symposium: Keine Zukunft ohne Gase

Elektrische Ladung hilft bei Planetenentstehung
Duisburg, 24. November 2022 - Zwei Jahre lang haben sie gemeinsam mit den Luft- und Raumfahrtingenieuren der Swedish Space Corporation an ihrem Experiment getüftelt. Heute war es endlich soweit, die Höhenrakete der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) stieg in den Himmel Nordschwedens. Sie ermöglichte den Astrophysiker:innen der Universität Duisburg-Essen (UDE) sechs Minuten Schwerelosigkeit für ihre Forschung.

Das Ziel: herausfinden, warum winzige Staubkörnchen im Weltall aneinanderhaften und so im Laufe von Millionen Jahren Planeten bilden. Es war bitterkalt heute früh um 9 Uhr auf dem Raketenstartplatz nahe Kiruna, der nördlichsten Stadt Schwedens. Im Kontrollraum fällt beim Team rund um Dr. Jens Teiser langsam die Anspannung ab. Sechs Minuten hatten Sie Zeit für ihren Versuch. Sechs Minuten Schwerelosigkeit, während die Rakete auf 270 Kilometer Höhe aufstieg. Jetzt können Sie vermelden: Experiment geglückt!


Gruppenbild vor der Höhenrakete. V.l.: Marcus Lindh, Cesare Vesco, Kenneth Henriksson, Jianning Li, Dominique Daab, Philippe de Gieter (alle Swedish Space Corporation), Gerhard Wurm, Chioma Onyeagusi, Jens Teiser, Kolja Joeris (alle UDE). © UDE

Worum es ging? Den Beweis für ein großes Rätsel der Astrophysik, sagt Jens Teiser: „Grob wissen wir wie ein Planet entsteht: in der Gas- und Staubwolke, die um einen jungen Stern herumwirbelt, haften winzige Staubkörnchen aneinander, bilden größere Körper und wachsen schließlich zu Planeten heran“. Rätselhaft ist jedoch der erste Schritt. Denn eigentlich ist man sich in der Physik einig, dass die winzigen Teilchen in der protoplaneteren Scheibe beim Zusammenstoß nicht ohne Weiteres größer als ein Millimeter werden können.

Bisherige Experimente und Modellrechnungen der UDE-Forschenden legen nahe, dass sich die Teilchen beim Zusammenstoß elektrisch aufladen und so die Haftung entsteht. „Genau das haben wir heute im Raketenexperiment beobachtet. Wir können also sagen, die elektrische Ladung hilft bei der Planetenentstehung.“  „So ein umfangreiches ESA-Projekt auf einer Forschungsrakete ist für uns absolut nicht alltäglich“, so der Physiker weiter.

In einem Rumpfsegment der Rakete haben die Forschenden vier Kammern eingebaut. In ihnen stecken etliche Glas- und Basaltkugeln, die nicht größer sind als ein Millimeter. Sie stehen stellvertretend für die Partikel im frühen Sonnensystem. Ausgestattet mit Live-Videos aus jeder Kammer kontrollierten die Forschenden die Experimente per Fernsteuerung vom Boden aus.

20. Duisburger KWK-Symposium: Keine Zukunft ohne Gase
Nicht nur Solarzellen und Windräder sind wichtige Energieerzeuger der Zukunft – auch die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) spielt eine entscheidende Rolle. Mit diesem Verfahren lassen sich gleichzeitig Strom und Heizwärme erzeugen. Um ihren Beitrag zu einer stabilen und klimafreundlicheren Energieversorgung geht es beim 20. Duisburger KWK-Symposium am 8. Dezember.

Veranstalter sind der Lehrstuhl Energietechnik der Universität Duisburg-Essen (UDE) und der Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung (B.KWK). Neben der aktuellen energiepolitischen Situation, steht die klimaneutrale Wärme- und Energieversorgung im Fokus des ganztägigen Symposiums: „KWK hat nur mit erneuerbaren Gasen eine Zukunft – vor allem Wasserstoff, aber auch Biogas sind hier zu nennen“, sagt Othmar M. Verheyen vom Lehrstuhl Energietechnik.

Der Klimawandel lasse nur wenig Zeit für die Defossilisierung, weshalb Forschung und Wirtschaft schnelle und gute Lösungen finden müssen. „Wenn Wind- und Solaranlagen dominierende Erzeuger sein werden, muss die KWK den Strom in der ‚Dunkelflaute‘ liefern. KWK-Anlagen haben folglich nur mit deutlich weniger Volllaststunden und perspektivisch nur mit den erneuerbaren Gasen eine Zukunft“, so der langjährige Organisator weiter. Verheyen wird auch die Gesprächsrunde am Mittag leiten.


Die Fachleute aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Verbänden informieren sich zudem über die Transformierung der Fernwärme und diskutieren über eine CO2-freie Energielösung für den Duisburger Hafen. Seit 2001 ist das Duisburger KWK-Symposium eine wichtige Austauschplattform für die gesamte Kraft-Wärme-Kopplung.

Dazu zählen KWK-Technologien wie Motoren, Gasturbinen und Brennstoffzellen, sowie alle Leistungsklassen, von einigen 100 Watt, die z.B. eine Brennstoffzelle liefert, bis zu mehreren 100 Megawatt, wie sie GuD-Kraftwerke bereitstellen. Da die Veranstaltung 2020, 2021 und im Sommer 2022 Corona-bedingt digital und in stark abgespeckter Form stattfand, haben die Veranstalter sich zu einem zweiten Treffen in diesem Jahr entschieden – dieses Mal in Präsenz am Fraunhofer inHaus-Zentrum.  

 

 

Nacht der Physik an der UDE

Duisburg, 21. November 2022 - Fliegen, rasen und staunen Ob eine Reise in die winzige Welt der Nano-Teilchen, zu den alltäglichen Wundern oder ins unendliche All: Am Freitag, 25. November, ab 17 Uhr lädt die Nacht der Physik an der Universität Duisburg-Essen (UDE) Klein und Groß wieder zum Mitmachen und Staunen ein – für Groß und Klein. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Warum können Hummeln fliegen, obwohl die Brummer das nach den Gesetzen der Aerodynamik eigentlich gar nicht könnten? Und wie entstehen Solarzellen aus einer Glasscheibe? Wenn einmal im Jahr die Fakultät für Physik am Campus Duisburg die Tore für alle Neugierigen öffnet, wird die oft so kompliziert wirkende Physik greifbar. Experimente, Vorträge und Laborführungen ermöglichen einen Blick hinter die Kulissen der sogenannten Keksdosen an der Lotharstraße 1.

Während die Kinder an den verschiedenen Ständen im Foyer des Hörsaalgebäudes MC unter anderem rasende Spülbürsten bauen oder erfahren können, warum Strom nicht nur grün, sondern auch rot ist, sind die Großen eingeladen, nachzusehen, ob ihre Klunker denn auch wirklich echt sind. Passend zum Schwerpunktthema der Veranstaltung „Energy Science“, präsentieren Absolvent:innen des gleichnamigen Studiengangs zudem ihre aktuellen Bachelor- und Masterarbeiten an Infoständen und in kurzen Vorträgen.


So erhalten die Besucher:innen nicht nur einen Einblick in die aktuelle Forschung, sondern können auf unterhaltsame Art etwas über ein Thema lernen, das uns alle zunehmend beschäftigt: Wie stillen wir heute und in Zukunft unseren Energiehunger? Interessierte können sich auch über das Lehramtsstudium der Physik an der UDE informieren.  
Weitere Informationen: Zum Programm:
https://www.uni-due.de/physik/nacht.php

 

 

Neues Hörsaalzentrum: Grundsteinlegung am Duisburger Campus

Vor 10 Jahren in der BZ

 
Duisburg, 19. November 2022 - Es herrscht schon reger Betrieb auf der Baustelle im Herzen des Duisburger Uni-Campus: NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze, Oberbürgermeister Sören Link und Uni-Rektor Prof. Dr. Ulrich Radtke haben heute (19.11.) den Grundstein für das erste der beiden neuen Hörsaalzentren der Universität Duisburg-Essen (UDE) gelegt.


Foto UDE

„Mit dem Hörsaalzentrum schaffen wir mehr und besseren Platz für Lehrende und Studierende“, erklärte Ministerin Schulze anlässlich der Grundsteinlegung. „Gute Lehre und Forschung brauchen eine angemessene räumliche Umgebung. Das ist uns gerade vor dem Hintergrund des doppelten Abiturjahrgangs ein besonders wichtiges Anliegen“, so die Ministerin. „Wir wollen allen Studierenden gute Startchancen für ein erfolgreiches Studium ermöglichen.“


„Die heutige Grundsteinlegung hat Symbolkraft: Die UDE wächst. Schon jetzt sind knapp 39.000 Studierende bei uns eingeschrieben“, so Rektor Prof. Dr. Ulrich Radtke, „das ist gut für den aufstrebenden Bildungsstandort zentrales und westliches Ruhrgebiet. Aber es ist genauso wichtig, dass die Universität auch baulich Schritt hält – in Duisburg wie in Essen.“
Oberbürgermeister Sören Link: "In den letzten Jahren wurde die Forschungsinfrastruktur hier am Campus Duisburg sehr erfolgreich ausgebaut. Mit dem neuen Hörsaalgebäude wird nun auch die Flächen- und Raumsituation in der Lehre deutlich verbessert. Damit steigen die Qualität und die Attraktivität eines Studiums in Duisburg. Gerade angesichts des doppelten Abiturjahrgangs in NRW im Herbst 2013 ist dies für unseren Campus ein immens wichtiges Bauvorhaben und ein starkes Signal für den Hochschulstandort Duisburg."


Bis zum Wintersemester 2013/14 soll das moderne Hörsaalgebäude für über 1.000 Studierende am Duisburger Campus fertig sein: passend zum doppelten Abiturjahrgang. „Das ist ein ehrgeiziges Ziel – und natürlich sehen wir uns in der Pflicht gegenüber den UDE-Studierenden“, versichert der Duisburger Niederlassungsleiter des Bau- und Liegenschaftsbetriebs NRW Dr. Armin Lövenich. In der kommenden Woche (26.11.) wird am Essener Campus der erste Spatenstich gesetzt für das zweite neue UDE-Hörsaalzentrum.

Zwei Hörsäle mit insgesamt 1.050 Plätzen
Der bereits begonnene Neubau am Duisburger Campus kostet rund 10,3 Mio. Euro und bietet zwei unterschiedlich große Hörsäle: einen mit rund 850 Plätzen, im anderen finden rund 200 Studierende Platz. Hinzu kommen noch Regie- und sonstige Nebenräume. Um die Sprachverständlichkeit für stark schwerhörige Menschen zu verbessern, werden zum Beispiel schalldämpfende Elemente montiert sowie eine Induktionsanlage für HörgeräteträgerInnen installiert.


Mit der repräsentativen Lage im historisch gewachsenen Gebäude-Ensemble des Duisburger Campus wird der attraktive Neubau Signalwirkung für die öffentliche Wahrnehmung der Universität entwickeln. Das Hörsaalzentrum schmiegt sich in die Landschaft ein, die erlaubte Geschosshöhe wird deutlich unterschritten.
Der Clou: Vertikal gereihte Massivholzstäbe bestimmen die Fassadenstruktur der Hörsäle. Je nach Blickwinkel reagiert der versenkte Baukörper unterschiedlich auf das Auge des Betrachters. Das natürliche Material hat eine angenehme, warme Ausstrahlung und nimmt gleichzeitig Bezug auf die Lage in einer Grünfläche.

Großflächige Verglasungen im Eingangsbereich sowie in der südlichen und nördlichen Fassade des Foyers versorgen den Baukörper mit Tageslicht. Garten- und landschaftsbaulich neu gestaltet wird auch der gemeinsame Vorplatzbereich von Bibliothek, Audimax und neuem Hörsaalzentrum. Oberflächen werden neu befestigt, Bäume gepflanzt sowie Sitzgelegenheiten und Beleuchtung angebracht. Bauherr ist der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW Duisburg unterstützt durch die Planungsgruppe Drahtler GmbH Architekten.

Austausch mit Schüler:innen Wirtschaftsweiser stellt Gutachten vor

Duisburg, 18. November 2022 - Spitzenverdiener:innen sollen mehr zahlen, andere besser entlastet werden. So eine der Kernaussagen des aktuellen Jahresgutachtens der fünf Wirtschaftsweisen. Unter ihnen ist auch Professor Achim Truger vom Institut für Sozioökonomie der Universität Duisburg-Essen (UDE). Am 21. November stellt er das Gutachten an der UDE vor. Die Veranstaltung wird außerdem live auf Twitter gestreamt.

Beim Vortrag wird diesmal auch ein Leistungskurs im Fach Sozialwissenschaften der Mülheimer Willy-Brandt-Gesamtschule vor Ort sein, der von einem Lehramtsabsolventen der UDE geleitet wird. Im Anschluss an den Vortrag wird es dann ein etwa halbstündiges Treffen geben, bei dem sich Prof. Truger den Fragen der Schüler:innen stellt und ihnen das Gutachten übergibt.
https://www.uni-due.de/soziooekonomie/svrjahresgutachten2223  

 

IAQ untersucht Plattformökonomie (Un)Soziale Sicherung?

Duisburg, 16. November 2022 - Amazon, Lieferando und Uber sind nur ein paar Beispiele für Unternehmen der sogenannten Plattformökonomie. Diese internetbasierten Geschäftsmodelle spielen auf dem Arbeitsmarkt eine zunehmend größere Rolle. Sie führen zu neuen Formen der Selbstständigkeit, verändern bestehende Berufe und deren Arbeitsorganisation.


Mit den Folgen für die soziale Sicherung und die Interessenvertretung der Beschäftigten befasst sich der aktuelle IAQ-Report des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen (UDE). Er entstand aus einem gemeinsamen Forschungsprojekt mit der Ruhr-Universität Bochum. Bisher hat sich die Forschung darauf fokussiert, wie Plattformarbeit organisiert und reguliert ist und welche Technologien genutzt werden. Das Forschungsteam hingegen hat die soziale Sicherung der Selbstständigen analysiert.

„Digitale Plattformen schaffen eine große Bandbreite an Möglichkeiten, um selbstständig Geld zu verdienen. Dies kann für manche Menschen durchaus eine Chance darstellen. Die Absicherung bezüglich Krankheit, Arbeitslosigkeit und Rente, wie wir sie von abhängig Beschäftigten kennen, stößt hier allerdings an Grenzen,“ so IAQ-Forscher Dr. Fabian Hoose. 


Dass die soziale Sicherung fehlt, liegt nicht daran, dass die Erwerbsform noch recht neu ist und Unternehmen bloß Nachholbedarf haben, ist sich der IAQ-Wissenschaftler sicher: „Die Plattformökonomie benutzt gerne Begriffe wie Solidarität und Community, um für sich zu werben und sich ein positives Narrativ zu geben. Die soziale Absicherung ihrer Mitarbeitenden lagert sie jedoch oftmals aus ihrem Verantwortungsbereich aus und überlässt diese den Selbstständigen selbst. Im Grunde bündelt die Plattformarbeit deutlich die Entwicklungen, die seit den 1990er Jahren unter dem Begriff der Flexibilisierung auf dem Arbeitsmarkt zu beobachten sind.“

Auch hinsichtlich der Interessensvertretung von Arbeitenden entzieht sich die Plattformökonomie bislang bekannten Strukturen des Arbeitsmarktes. Wie z.B. Gewerkschaften und Betriebsräte hier künftig einwirken können, bleibt zunächst offen. „Es lassen sich erste Initiativen zur Interessenorganisation beobachten“, so Dr. Hoose. „Spannend wird sein, ob sich bekannte Rahmungen von Arbeit auch in der Plattformökonomie durchsetzen oder ob hier neue Muster entstehen.“

  

Science Fair am Campus Essen Experimente zum Mitmachen!

Erst selbst etwas programmieren, dann eine Lavalampe bauen, und danach die Hände um die Riesenplasmakugel legen: Am 19. November zwischen 13 und 16 Uhr wird der Glaspavillon am Campus Essen der Universität Duisburg-Essen (UDE) zum Labor für alle Neugierigen ab sechs Jahren. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Rund 30 Mitmach-Experimente sowie den kindgerechten Vortrag „Little Explorers, Big Plans – Wir können Großes erreichen“ haben die Junior Uni Essen und das Zentrum für Lehrkräftebildung gemeinschaftlich organisiert. Die vielen Experimente zum Ausprobieren sorgen für ordentlich Knall! Bumm! Peng! mit Aha-Effekt. Das Programm richtet sich an Kinder und Jugendliche, aber auch an deren Eltern sowie Lehrkräfte an Schulen und Hochschulen. Gefördert wird die Science Fair durch den Förderverein Universität Duisburg-Essen. Der Glaspavillon befindet sich am Campus Essen an der Ecke Universitätsstraße/Gladbecker Straße.

Angebot gegen Fachkräftemangel: Studium für exzellente Azubis

Duisburg, 07. November 2022 - Erst ein paar Jahre Berufsschule und dann noch ein Studium dranhängen? Oder sich für eines von beiden entscheiden? Das muss nicht sein. Beim Programm „UNI on TOP“ an der Mercator School of Management (MSM) der Universität Duisburg-Essen (UDE) können Auszubildende Studium und Ausbildung gleichzeitig angehen – und die Berufskollegs und Ausbildungsstätten den jungen Menschen weitere Zukunftsmöglichkeiten bieten.

Im Wintersemester steigen weitere kaufmännische Berufsschulen mit ein. Gute Beispiele sprechen sich herum: Zum aktuellen Wintersemester startet deshalb der erste größere Jahrgang mit 14 Schüler:innen aus mehreren Schulen und kaufmännischen Bildungsgängen – bisher hatten lediglich Duisburger Steuerfachangestellte des Kaufmännischen Berufskollegs Duisburg Mitte seit 2020 die Möglichkeit, Schule und Uni in dieser Form miteinander zu verbinden. Nun sind zehn* weitere Berufskollegs aus NRW dabei.

„Die bisherigen Teilnehmer:innen zeigen im Schnitt bessere Leistungen als die ‚normalen‘ Studierenden: mehr Credits, bessere Noten, weniger Fehlversuche“, erklärt Dr. Wanja von der Goltz, Studiendekan an der MSM. Er begründet das damit, dass viele Azubis bereits durch ihre Ausbildung ein klares Ziel verfolgen und ihr Potenzial erkannt haben. „Natürlich gibt es auch Abbrecher:innen. Die merken aber schnell, wenn das Modell nichts für sie ist und fallen dann weich zurück in die reine Ausbildung.“  


Durch die Doppelbelastung spricht das Programm vor allem Azubis mit Abitur an, die im ersten Lehrjahr exzellente Leistungen erbracht haben und sich ab dem zweiten Lehrjahr einer weiteren Herausforderung stellen möchten. Sie sind dann als reguläre Studierende im Bachelorstudiengang Betriebswirtschaftslehre eingeschrieben. Der Abschluss von Ausbildung und Bachelorstudium ist dank „UNI on TOP“ in vier statt den üblichen sechs Jahren möglich. Betriebe und Schulen unterstützen die Abstimmungen. Die UDE rechnet den Teilnehmer:innen zudem 30 bis 40 Credits auf Basis der Ausbildung für das Bachelorstudium an.

Das Programm sei für alle Beteiligten eine Win-Situation, so von der Goltz: „Die Azubis bekommen die Gelegenheit, in ein Uni-Studium flexibel hineinzuschnuppern, ohne sich wie beim dualen Studium langfristig zu binden. Die Universität erschließt sich einen neuen Pool von Studieninteressierten, die in der Regel mit deutlich größerer Wahrscheinlichkeit erfolgreich studieren werden. Die Berufskollegs können leistungsstarke Schüler:innen gewinnen. Und die Betriebe können um gute Auszubildende werben und beweisen, dass eine kaufmännische Ausbildung nicht unbedingt eine Entscheidung gegen ein Studium ist.“

Gerade leeren Ausbildungsplätzen und dem drohenden Fachkräftemangel könne so begegnet werden. *Zu den weiteren Berufskollegs (BK) zählen die Schulen in Moers, Geldern, Bottrop, Wesel, aus Düsseldorf das Max-Weber-BK, das BK Bachstraße und das Walter-Eucken-BK, das Robert-Schmidt-BK aus Essen, die Kaufmannsschule Krefeld sowie das Willy-Brandt-BK aus Duisburg.

Weitere Informationen: https://www.udue.de/uniontop   Einen Erfahrungsbericht der Schüler:innen gibt es hier im Video:https://www.uni-due.de/imperia/md/video/pool-ps/2022/2022-11-07-uni-on-top-c-jem.mp4.

 

Gottschalk-Diederich-Baedeker-Preis Junge Spitzenforscherin geehrt

Duisburg, 02. November 2022 - Sie entwickelt energieeffiziente Methoden zur Herstellung von Wasserstoff für die Energiewende oder zur Bindung von klimaschädlichem Kohlenstoffdioxid: Juniorprofessorin Dr. Corina Andronescu. Heute erhielt die Chemikerin der Universität Duisburg-Essen (UDE) den Gottschalk-Diederich-Baedeker-Preis. Dieser wird von der Essener G.D. Baedeker Stiftung an Wissenschaftler:innen verliehen, die ihre herausragende Forschung in die Industrie tragen.

Foto UDE/Fischer

Das Preisgeld beträgt 5.000 Euro. Mit dem Preis möchte die Stiftung den Nutzen der UDE-Forschung für die Metropol-Region Ruhr sichtbar machen. Hierfür ist Corina Andronescus Arbeit ein perfektes Beispiel. Denn die 35-Jährige untersucht, wie beispielsweise die katalytische Wasserstoffherstellung künftig auch im größeren Maßstab nachhaltiger werden kann.


„Die Industrie arbeitet in großen Dimensionen. Damit hier teure und seltene Rohstoffe vermieden werden können, erforsche ich neue Materialien im Herstellungsprozess von Wasserstoff“, so Andronescu. „Insbesondere die Edelmetalle Platin und Iridium in den Membranen und Elektroden der Standard-Elektrolysekammern möchte ich durch nachhaltigere und günstigere unedle Metalle ersetzen.“


Für die Herstellung von Wasserstoff kann zudem bisher nur reinstes Wasser verwendet werden – das ist knapp und muss energieintensiv aufbereitet werden. Daher untersucht die Elektrochemikerin auch, welche Wasserqualität in elektrokatalytischen Prozessen noch funktioniert, ohne die Materialien zu schädigen. Sie entwickelt außerdem neuartige Katalysatormaterialien zur Bindung von klimaschädlichem CO2, um damit nützliche Basis-Chemikalien wie Ethanol oder Ethylen herzustellen UDE-Rektorin Prof. Dr. Barbara Albert, Martin Sutter, Vorstandsmitglied der G.D.


Baedeker Stiftung, und Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen zeigten sich bei der Preisverleihung beeindruckt vom Engagement der jungen Wissenschaftlerin. Laudator Prof. Dr. Stephan Barcikowski freute sich insbesondere über den „Doppelwumms“, den Andronescu in die Fakultät für Chemie einbringe. Sie erhielt erst im September den renommierten Joachim Walter Schultze-Preis der Arbeitsgemeinschaft Elektrochemischer Forschungsinstitutionen.


Andronescu ist seit 2018 an der UDE und in der Forschungslandschaft bestens vernetzt. Sie ist Vizesprecherin von ACTIVES SITES, einem gerade entstehenden Forschungsbau am Campus Essen. Hier werden aktive Zentren in wässriger Umgebung erforscht, die in chemischen und biologischen Prozessen eine wichtige Rolle spielen, etwa auch bei der elektrochemischen Energieumwandlung.  

 

Fundament für neue Therapien gegen Schlaganfall gelegt

ImmunoStroke-Projekt verlängert

Duisburg, 21. Oktober 2022 - Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die Förderung der Forschungsgruppe „ImmunoStroke: Von der Immunzelle zur Schlaganfallregeneration” (FOR 2879) um drei Jahre verlängert. Das 2019 gestartete und während der ersten Förderphase von Essen aus geleitete Gemeinschaftsprojekt zielt darauf ab, neue Schlaganfalltherapien zu entwickeln. Forschende der Universitäten in München, Hamburg, Münster und Essen untersuchen dazu die Rolle des Immunsystems nach einem Schlaganfall.

Die DFG unterstützt das Vorhaben in der zweiten Förderperiode mit rund 4,5 Millionen Euro. Von zehn Teilprojekten sind drei am Forschungsstandort Essen angesiedelt. An die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) fließen von 2022 bis 2025 circa 750.000 Euro. Der Schlaganfall gilt weltweit als die zweithäufigste Todesursache. Neben einem Herzinfarkt führt bei Erwachsenen keine andere Erkrankung so häufig zu Behinderungen. In der medizinischen Praxis fehlt es aber nach wie vor an zuverlässigen Behandlungsmöglichkeiten.

Mit ihrer hochspezialisierten Forschung zum Immunsystem und zu schlaganfallbedingten Schädigungen im Gehirn schaffen die Forschungsteams eine Grundlage für neue Therapien. Ihr Ziel: Mechanismen und immunologische Wechselwirkungen aufzudecken, zu denen es zum Teil lange nach einem Schlaganfall kommt.

Während der ersten Forschungsperiode konnten die Wissenschaftler:innen erste Annahmen bestätigen: Man weiß jetzt, dass die untersuchten Immunzellen, sogenannte Mikroglia sowie T-Zellen, eine wesentliche Rolle spielen, wenn es nach einem Schlaganfall zu einer Reaktion des Immunsystems im zentralen Nervensystem kommt. Innerhalb der Forschungsgruppen konnte das nicht nur in der Theorie erklärt, sondern auch in der Praxis bei Schlaganfallpatient:innen bestätigt werden. Mit diesem Wissen können nun neue Medikamente entwickelt werden, die Mikroglia und T-Zellen bei einer Schlaganfalltherapie gezielt adressieren. 

- 8. RUHR-Symposium an der UDE
- Universitätsallianz Ruhr: Migrantenorganisationen und soziale Sicherung  

Neue Technologien für Energieträger der Zukunft

Duisburg, 12. Oktober 2022 - Er soll eine Schlüsselrolle in der Energiewende spielen: Wasserstoff. Doch bis dahin ist noch jede Menge Forschung nötig. Diese steht im Mittelpunkt der achten Ausgabe des RUHR-Symposiums an der Universität Duisburg-Essen (UDE). Die Veranstaltung am 19. Oktober soll kreative Denkanstöße bieten und den fachlichen Austausch im Bereich der funktionalen Materialen und Oberflächen ermöglichen.

Für den flächendeckenden Einsatz von Wasserstoff sind neue Technologien erforderlich – vor allem im Bereich der Materialentwicklung, etwa um teure und seltene Edelmetalle zu ersetzen. Ziel des RUHR-Symposiums ist es deshalb, die grundlegende Forschung mit der industriellen Entwicklung und Anwendung zusammenzubringen, wie Prof. Dr. Christof Schulz vom NanoEnergieTechnikZentrum (NETZ) der UDE erklärt. „Nur durch diesen engen Kontakt kann es gelingen, neue Materialien und Technologien zur Umsetzung zu bringen. Die Ruhrregion ist das ideale Umfeld um die Akteure von Universität und Max-Planck-Instituten, Forschungseinrichtungen wie dem Zentrum für Brennstoffzellentechnik (ZBT) und Industrie in Materialherstellung und Verarbeitung bis zum Anlagenbau zu vernetzen.“

Ausrichter sind das Zentrum für Nanowissenschaften CENIDE, der Sonderforschungsbereich 247 und das CAR – Center Automotive Research an der UDE. Themen des RUHR-Symposiums im Fraunhofer-inHaus-Zentrum am Forsthausweg in Duisburg sind unter anderem Brennstoffzellen, elektrochemische Katalyse, Membranelektrolyse und der Einsatz von Edelmetallen.

Eine Besonderheit in diesem Jahr: ab 19 Uhr ist auch die interessierte Öffentlichkeit im Rahmen der Duisburger Zukunftsgespräche eingeladen. Diese durch die MERCATOR-Stiftung geförderte und von Duisburg Business & Innovation sowie dem Verein Hy.Region.Rhein.Ruhr durchgeführte Podiumsdiskussion findet ebenfalls im Fraunhofer-inHaus-Zentrum statt. Zwischen dem Symposium und den Duisburger Zukunftsgesprächen, ist es möglich, das NETZ oder das ZBT zu besichtigen.

Hier geht es zur Anmeldung und zum Programm: https://ruhr-symposium.de/

 

Projekt der Universitätsallianz Ruhr: Migrantenorganisationen und soziale Sicherung  
Migrantenorganisationen werden immer wichtiger: nicht nur für ihre Mitglieder, sondern auch für den deutschen Wohlfahrtsstaat. Sie unterstützen Menschen bei Gängen zu Behörden und bei anderen administrativen Hürden und wissen, was diese an Hilfe brauchen. Das ist ein Ergebnis aus einem aktuellen Projekt der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr), das vom MERCATOR Research Center Ruhr (MERCUR) finanziert wird. Die Untersuchung wurde jetzt vom Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen (UDE) veröffentlicht.  

Migrantenorganisationen (MO) sind anerkannte Partner unserer Gesellschaft. Meist sind es lokale Vereine, die sich ehrenamtlich engagieren. So vertreten sie die Anliegen von Menschen mit Einwanderungsgeschichte, pflegen sprachliche und kulturelle Traditionen und machen sich für das Zusammenleben in Deutschland stark. Manche arbeiten in verschiedenen Feldern gleichzeitig, andere setzen Schwerpunkte im sozialen Bereich, bei Freizeitangeboten, in der Bildung oder der Beratung. In Deutschland gibt es schätzungsweise 15.000 registrierte Zusammenschlüsse.  

Mit ihrer langen und anhaltenden Einwanderungsgeschichte waren die drei Universitätsstandorte Bochum, Dortmund und Duisburg das perfekte Umfeld, um sich die Rolle von Migrantenorganisationen genauer anzusehen. Dabei stellte das Team fest, dass etablierte wohlfahrtsstaatliche Institutionen diese Migrantenvereine schätzen: zum einen für ihre Nähe zu ihren Mitgliedern; zum anderen für ihre unbürokratische Herangehensweise, um individuelle Probleme zu lösen.

Sie übernehmen dabei wichtige Funktionen für ihre Mitglieder und gewährleisten ein besseres Ankommen und sich zurechtfinden in Bildungslandschaften oder auf dem Arbeitsmarkt. Nicht zuletzt vermitteln MO ein Gefühl, in der oftmals neuen Umgebung nicht alleine zu sein. Die Ergebnisse machen zudem deutlich, dass MO vielfältig in die lokalen Stadtgesellschaften vernetzt sind und diese aktiv mit ausgestalten. Dabei zeigen sich neben Kooperations- auch Konkurrenzbeziehungen, vor allem dort, wo Aufträge in Wettbewerbsverfahren vergeben werden.  


In ihren Arbeiten stoßen sie auf allerhand Hürden: einsprachige und komplizierte Dokumente, bürokratische Antragsverfahren auch für kleine Beträge, Finanzierung von Eigenanteilen, die kleine Organisationen nicht leisten können und andere Hürden verhindern, dass MO ihre Funktionen noch besser einbringen. Das Forschungsteam der UA Ruhr rät, stabile, niedrigschwellige und unbürokratische Fördermöglichkeiten weiter zu entwickeln, mit denen MO ihre wichtige Funktion für Migrant*innen wie auch für den Sozialstaat weiterhin leisten können.   

Das Projekt MIKOSS wird seit Mai 2020 von der Stiftung Mercator gefördert. Vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Transformationen bündelt das Projekt Fragen der Sozialpolitik-Migrations- und  Netzwerkforschung.
 

Neue Methode für Schnelltests

 Hochempfindlicher Nachweis

Duisburg, 06. Oktober 2022 - Rot ist der Strich nicht, aber vielleicht leicht rosa – oder doch nur ein eingebildeter Schatten? Corona-Schnelltests können zwar eine Infektion nachweisen, ist die Viruslast aber gering, kommt es oft zu falschen Negativ-Ergebnissen, da der Test nicht empfindlich genug ist.

Das wollen Wissenschaftler:innen der Physikalischen Chemie der Universität Duisburg-Essen (UDE) um Prof. Sebastian Schlücker ändern. Dafür erhielt er nun den Internationalen Raman-Innovationspreis. Je empfindlicher der Test, desto niedriger kann die Konzentration der nachzuweisenden Substanz für ein eindeutiges Ergebnis sein.


„Die Empfindlichkeit unserer Methodik ist unter Laborbedingungen zehn Millionen Mal höher als bei üblichen Tests“, erklärt Prof. Schlücker vom Center for Nanointegration (CENIDE) der UDE. Allerdings wissen die Forschenden hier genau, was in der Probe chemisch vorliegt. Nun muss das Verfahren in die Praxis übertragen werden. „Dort sind allerdings störende Komponenten enthalten. Wenn wir trotzdem ‚nur‘ noch eine 100- bis 1000-fache Verbesserung erhalten, ist dies immer noch ein Meilenstein.“

Und: Die Methode kann nicht nur bei Coronaviren eingesetzt werden, sondern überall dort, wo Stoffe vor Ort schnell und in sehr niedriger Konzentration nachgewiesen werden müssen – etwa bei einer Sepsis oder schädlichen Bakterien in Lebensmitteln. Die Methode basiert auf den bereits bestehenden Schnelltests.


„Die üblichen nanometerkleinen Goldpartikel, durch welche die rote Farbe beim Schnelltest entsteht, werden durch unser optimiertes Raman-Molekül-kodiertes Nanogold ersetzt.“ Ansonsten bleiben Herstellung und Funktion gleich. „Unsere Partikel sind etwas aufwendiger in der Herstellung. Diesen Prozess wollen wir automatisieren – dadurch schneller und günstiger werden“, erklärt Schlücker weiter.

Im Gegensatz zu den normalen Teststreifen, bei denen mit dem bloßen Auge die Testlinie erkannt wird, ist bei diesem Verfahren ein Laser-basiertes Messgerät (Reader) notwendig. Dieser ist derzeit noch so groß wie ein Notebook und soll kleiner werden. Dafür ist er 100- bis 1.000-fach schneller und kostet weniger als zehn Prozent im Vergleich zu den bisher verwendeten Raman-Forschungsgeräten. Für diese Entwicklung hat Schlücker den Internationalen Raman-Innovationspreis erhalten.

Aber: da das Gerät benötigt wird, kann nicht jeder den Test bei sich zu Hause machen. „So ein Gerät könnte aber in Apotheken, Arztpraxen und Testzentren stehen. Da würde sich die Anschaffung für das Gerät dann rechnen – und benötigt immer noch weniger Zeit als ein PCR-Test. Bis zum flächendeckenden Einsatz könnte es noch zwei bis drei Jahre dauern.

Nachhaltige Magnete: PUMA hilft der Energiewende

 Duisburg, 06. Oktober 2022 - Leistungsstarke Magnete können zur effektiven Kühlung, Wärme- und Stromerzeugung verwendet werden. Sie tragen entscheidend zur Energiewende bei. Ein Verbund unter der Leitung der Universität Duisburg-Essen (UDE) erforscht daher neue magnetische Werkstoffe, die effizient und umweltverträglich sind. Partner im Projekt PUMA sind die Technische Universität Darmstadt und das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR). Das Bundesforschungsministerium fördert PUMA ab Oktober für vier Jahre mit zwei Millionen Euro.  

Ob in der Robotik, bei der Datenspeicherung oder der Energieumwandlung: Magnete werden bereits in vielen Bereichen eingesetzt. Um sie herzustellen, braucht es Metalle und Mineralien, meist sind es Seltene Erden. Im Projekt PUMA* wollen die Wissenschaftler:innen daher hocheffiziente Magnete entwickeln, die möglichst ohne diese eingeschränkt verfügbaren und deshalb als kritisch eingestuften Rohstoffe auskommen. „Wir konzentrieren uns zum einen auf Permanentmagnete. Diese haben einen maximal hohen Wirkungsgrad und werden beispielsweise in Motoren für die Elektromobilität eingesetzt oder in Generatoren für Windkraftanlagen“, erklärt Projektleiter Prof. Dr. Heiko Wende von der UDE.


Sein Kollege von der TU Darmstadt, Prof. Dr. Oliver Gutfleisch, ergänzt: „Zum anderen erforschen wir neue Materialien, die sich den magnetokalorischen Effekt zunutze machen. Das bedeutet, dass verschiedene Metalle und Legierungen ihre Temperatur ändern können, sobald sie einem magnetischen Feld ausgesetzt sind. Uns interessiert vor allem, dieses Phänomen zur festkörperbasierten Kühlung als klimafreundliche Alternative zur konventionellen Gas-Kompressionskühlung einzusetzen.“


Die beiden universitären Projektpartner arbeiten bereits erfolgreich zusammen, etwa im DFG Sonderforschungsbereich/Transregio 270. Für die Untersuchungen wird der Dreierverbund nun die europäische Experimentierstation ESRF in Grenoble nutzen, denn sie ist eine der weltweit brillantesten Anlagen für Synchrotronstrahlung. „In Grenoble planen wir, an einem Strahlrohr ein neues gepulstes Hochfeldsystem aufzubauen“, erklärt Prof. Dr. Joachim Wosnitza vom HZDR.

 

„Damit sollen Magnetfelder mit mehr als 50 Tesla erzeugt werden, das entspricht dem Einmillionenfachen des Erdmagnetfelds. So können wir die Wechselwirkungen genau analysieren, die für die Funktion der magnetokalorischen Materialien wesentlich sind.“ Mit dem neuen Aufbau am ESFR setzen die UDE-Wissenschaftler:innen ihre Expertise in der elementspezifischen Untersuchung ein, um die Veränderungen der magnetischen Eigenschaften unter den extrem hohen Magnetfeldpulsen im Detail zu studieren. Das wird es erlauben, die entscheidenden magnetischen Wechselwirkungen für die benannten Anwendungen zu identifizieren. * PUlsed high MAgnetic fields for new functional magnetic materials

 

 Tag der Ingenieurwissenschaften

Duisburg, 22. September 2022 - Von Schachrobotern und Weltraumbeton Wer sich schon immer einmal mit einem Roboter messen wollte oder wissen möchte, wie man Beton im Weltall mischt, sollte am 30. September an die Universität Duisburg-Essen (UDE) kommen. Dann öffnen die Ingenieur:innen am Duisburger Campus ihre Labortüren und präsentieren eine fulminante Experimente-Show.


Bei den Tüftler:innen der UDE heißt es vor allem mitmachen: Die Besucher:innen dürfen beispielsweise im Simulator ein Binnenschiff durch den Dortmund-Ems-Kanal manövrieren. Oder sie können sich direkt mit einem Roboter messen. Es gilt einen KI-gesteuerten Schachroboter herauszufordern, der seine Spielfiguren selbstständig setzt. „Und keine Sorge, bei unterschiedlichen Schwierigkeitslevel ist immer eine faire Partie möglich“ ermuntert Dr. Frank Schwarz von der Fakultät für Ingenieurwissenschaften. Dass die Forschung hier nicht immer von dieser Welt ist, beweist nicht zuletzt das Institut für Massivbau.


Sie zeigen ihren eigens für die Internationale Raumstation ISS konstruierten Betonmischer. Diesen hat der ESA-Astronaut Matthias Maurer bereits dieses Jahr im All benutzt, um in der Schwerelosigkeit herauszufinden, wie Beton klimafreundlicher hergestellt werden kann. Das ist nur ein kleiner Ausschnitt dessen, was die Besucher:innen hinter den Labortüren erwartet. Das gesamte Programm gibt es hier.

Die Öffnungszeiten sind:
- 13-17 Uhr: M- und L-Bereich (Mülheimer Straße bzw. Lotharstraße)
- 16-20 Uhr: B-Bereich (Bismarckstraße)

Die abschließende Experimente-Show „Auf Entdeckungsreise durch die wundersame Welt der Technik“ findet um 19 Uhr im Gebäude BA an der Bismarckstraße statt. Studierende der Ingenieurwissenschaften können außerdem bei einer Karrieremesse ab 10 Uhr wichtige Kontakte mit namhaften Firmen knüpfen.   Weitere Informationen: https://www.wir-machen-ingenieure.de

 

Humboldt-Preisträger entscheidet sich für UDE
Forschung an winzigen Magneten

 Duisburg, 19. September 2022 - Als einer von nur fünf Wissenschaftler:innen ist Prof. Hari Srikanth (University of South Florida, USA) mit dem Humboldt-Forschungspreis 2022 ausgezeichnet worden. Mit der Auszeichnung ist ein Forschungsaufenthalt an einem deutschen Institut nach Wahl verbunden. Srikanth hat sich für die Physik der Universität Duisburg-Essen (UDE) entschieden.


Seine Arbeiten ergänzen insbesondere das Spektrum des großen Forschungsverbunds TRR270 „HoMMage“ zu magnetischen Materialien für die effiziente Energieumwandlung. Im Bild: Prof. Hari Srikanth von der University of South Florida, USA. Hari Srikanth forscht auf dem Gebiet magnetischer nanoskaliger Strukturen.

Bis August 2023 wird er in der Arbeitsgruppe von Prof. Michael Farle, Co-Sprecher von „HoMMAge“, neuartige Grenzflächen in magnetischen Partikeln sowie zweidimensionale Systeme erforschen. Beides ist entscheidend für die Entwicklung energiesparender Informationsverarbeitung, für die magnetische Kühlung sowie in der biomedizinischen Diagnose und Therapie. So werden in der Tumorbehandlung magnetische Nanopartikel in das erkrankte Gewebe injiziert.


Dort werden sie zum Schwingen gebracht und erhitzt, sodass sie lokal kranke Zellen zerstören. Hierzu braucht man Teilchen, die nicht überhitzen können, die nicht toxisch sind und spezielle Formen und magnetische Eigenschaften haben. Die Grenzflächen kommen insbesondere bei ultradünnen magnetischen Filmen ins Spiel, die nach der bisherigen auf Elektronenladungen basierenden Informationsverarbeitung als nächste, energiesparende Generation diskutiert werden. Denn versteht man die Vorgänge an den Grenzflächen, lassen sich auch die magnetischen Eigenschaften besser kontrollieren.


„Unsere Zusammenarbeit bietet die herausragende Möglichkeit, neue Konzepte auf einer Skala von wenigen Nanometern Größe bis hin zu Millimetern zu entwickeln“, so Gastgeber Farle. „Hari Srikanth ergänzt die Erfahrungen meiner Arbeitsgruppe dabei insbesondere in der Herstellung spezieller magnetischer Materialien.“

 Mit dem Humboldt-Forschungspreis werden ausschließlich Wissenschaftler:innen aus dem Ausland für ihr Gesamtschaffen ausgezeichnet, mit dem sie das eigene Fachgebiet nachhaltig geprägt haben und von denen auch künftig Spitzenleistungen erwartet werden. Der mit 60.000 Euro dotierte Preis ermöglicht es den Ausgezeichneten, für sechs bis zwölf Monate in einer Arbeitsgruppe ihrer Wahl in Deutschland zu forschen.  

 

Infosession für Erstsemester - Orientierung im Uni-Dschungel

Duisburg, 06. September 2022 - Neu an der Universität Duisburg-Essen (UDE) und noch keinen richtigen Plan vom Studium? Das Akademische Beratungs-Zentrum (ABZ) der Uni steht Erstsemestern mit Rat und Tat zur Seite. Am 12. September startet das „Erstispezial“, ein interaktives, digitales Beratungsangebot.  

Wer als Erstsemester sein Studium an einer Uni beginnt, fühlt sich oft erst einmal wie in einem Dschungel aus Fragen und Möglichkeiten. Was hat es mit „c.t“ und „s.t“ auf sich und wie erstellt man eigentlich einen Stundenplan? In der interaktiven Zoom-Fragerunde können Erstsemester ganz unkompliziert Fragen rund um den Studieneinstieg an der UDE stellen.  

Vom 12. bis zum 30. September bietet das ABZ fast täglich eine Fragerunde via Zoom an. Besprochen wird meist ein bestimmtes Thema - zum Beispiel, warum ein Stipendium nicht nur finanziell hilft, wie ein Auslandssemester funktioniert oder wie Studieren mit einer chronischen Erkrankung oder Behinderung möglich ist. Außerdem informiert das ABZ über die vielfältigen Möglichkeiten außerhalb des Stundenplans, die ein Studium an der UDE erst komplett machen.  

„Zum Studium gehört nicht nur Büffeln. Wer viel am Schreibtisch sitzt, möchte sich ja auch fit halten. Wir bieten daher auch eine Infosession zu den Sportangeboten an der Uni an. Von Rudern über Zumba bis Lacrosse ist wirklich für jede:n etwas dabei“ betont Anja Laroche vom ABZ.  
 Alle Termine und die Zoom-Links finden sich hier, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.     Weitere Informationen: https://www.uni-due.de/erstsemester/erstsemester_spezial.php

 

Klärwerk auf Nano-Ebene

Duisburg, 02. September 2022 - Wasser wird auf unserem Planeten immer knapper. Und das vorhandene ist oft verschmutzt. Dr. Libing Zheng möchte das Reinigen optimieren. Er ist derzeit Stipendiat an der Fakultät für Chemie der Universität Duisburg-Essen (UDE) bei Professor Mathias Ulbricht. Finanziert wird sein Aufenthalt durch ein Forschungsstipendium für Postdocs der Alexander von Humboldt-Stiftung.

Sauberes Wasser im Fokus: Dr. Libing Zheng - Foto privat - reinigt es auf Nano-Ebene. Wasseraufbereitung ist in vielen Ländern inzwischen Standard. „In der Industrie könnten wir auch Meerwasser verwenden“, so Libing Zheng von der Chinese Academy of Sciences. Wenn es vorher gesäubert wird, sei das kein Problem. Möglich macht das etwa die Membrandestillation (MD). Anders als beim bisherigen Destillieren werden die einzelnen Moleküle über durchlässige Schichten (Membranen) auf Nanoebene voneinander getrennt.


„MD eignet sich sehr gut dafür, Abwässer mit hohem Salzgehalt aufzubereiten, also Brackwasser, Meerwasser oder Industrieabwasser“, sagt der Stipendiat. Er wurde über das Thema an der Chinese Academy promoviert. Ist das Schmutz-Problem mit der MD aus der Welt? „Leider nein. Die Salze, organischen Stoffe und Mikroben, die aus der Flüssigkeit herausgefiltert werden, setzen sich auf den Membranen ab, verschmutzen sie und verringern nach und nach ihre Leistung“, sagt Zheng.


Gegen dieses Fouling möchte er mit magnetischen Nanopartikeln angehen. Sie sollen die Membran sauber halten: „Diese Teilchen können die Porengröße der Membran regulieren und die Ablagerung des Schmutzes kontrollieren. Sie fangen unterm magnetischen Wechselfeld an zu vibrieren, werden quasi zu ‚Nanomixern‘ und verzögern so Ablagerungen auf der Membran“, erklärt der 33-Jährige. Wenn die Frequenz des Wechselfeldes hoch ist, würden die Teilchen zudem wärmer. „Sie werden im Wechselfeld zur ‚Nano-Heizung‘ und garantieren in Kombination mit dem Mixer eine hocheffiziente Wasseraufbereitung.“

An der UDE möchte Grundlagenforscher Zheng die magnetischen Partikel bis 2024 nicht nur gegen das Fouling einsetzen. „Wir müssen unbedingt herausfinden, wie der Mechanismus im magnetischen Wechselfeld funktioniert. Damit ergründen wir auch ein wenig die Magie des Magnetismus für die Verbesserung von Membranprozessen.“

 

 Fakultät für Chemie Grün verpflichtet

Duisburg, 25. August 2022 - Welche Farbe hat Chemie? An der Universität Duisburg-Essen (UDE) grün. Denn die Fakultät für Chemie gehört ab sofort zu den Institutionen, die sich dem Green Chemistry Commitment (GCC) der internationalen Organisation Beyond Benign angeschlossen haben. Damit verpflichtet sie sich, die Nachhaltigkeit zu einem Bestandteil der Lehre zu machen und gefährliche Substanzen zu reduzieren oder gar zu vermeiden.


Dekan Prof. Dr. Torsten C. Schmidt und Prof. Dr. Stefan Rumann, Prorektor für Studium, Lehre und Bildung der UDE, unterzeichneten die Vereinbarung. Die Initiative, den Grundsätzen der Grünen Chemie zu folgen, ging von den Studierenden aus. Sie sahen einige der im GCC formulierten Ziele bereits in der Fakultät verankert und wollten die Ausrichtung stärken. „Das konnten wir in der Fakultät voll unterstützen“, sagt Prof. Dr. Sebastian Schlücker. Foto: UDE/AG Schlücker

„Der Lehrbetrieb wird sich natürlich nicht von einem Semester zum anderen schlagartig ändern. Es wird ein ständiger Prozess werden, den wir konsequent gestalten und begleiten wollen. In einigen Modulen vermitteln wir bereits Aspekte der nachhaltigen Chemie, in anderen werden wir den Fokus deutlicher darauf richten. So vor allem in unseren Praktika, in denen die Studierenden das Handwerkszeug der Chemie lernen: die Synthese und Analyse von Stoffen.“

Auch wird überprüft, welche Chemikalien weniger verwendet werden können. Das darf natürlich nicht zulasten der Ausbildung gehen, denn das Wissen um umweltbelastende Substanzen wird man später im Beruf benötigen. „Mit organischen Lösemittel beispielsweise experimentieren die Studierenden zurzeit noch häufig“, so Schlücker.

„Sie werden bei ganz vielen herkömmlichen Synthesen zur Produktion von Reinchemikalien benötigt, lassen sich aber bei grünen Synthesemethoden durch umweltfreundlichere Substanzen ersetzen.“

Die Fakultät ist überzeugt, dass ein nachhaltiges Lehrangebot auch mehr Studieninteressierte anziehen wird. „Wir zeigen“, betont Schlücker, „dass bei der Bewältigung drängender gesellschaftlicher Fragen gerade die Chemie Lösungen anzubieten hat.“ Verbunden mit dem Beitritt zu Beyond Benign ist auch ein Austausch innerhalb des internationalen Netzwerks.

 


Gasthörer:innenverzeichnis erschienen: Eintauchen in akademische Welten

Duisburg, 18. August 2022 - Neues Semester, neue Möglichkeiten: Wer sich für Botanik, Informatik oder Arteriosklerose interessiert, kann Gasthörer:in an der Universität Duisburg-Essen (UDE) werden – auch ohne Abitur. Das Verzeichnis mit sämtlichen Veranstaltungen des kommenden Semesters ist jetzt online abrufbar: https://udue.de/qHVUZ.

An der UDE gibt es das neue Verzeichnis für Gasthörer:innen. © B. Engel-Albustin

 Das Verzeichnis bietet einen bunten Querschnitt durch das aktuelle Lehrprogramm der UDE. Gedruckte Exemplare des Gasthörerverzeichnisses gibt es wieder in den Heine-Buchhandlungen, den Bibliotheken und Studierendensekretariaten beider Campi. In Essen können die Pförtner im Gebäude 12 und in der Uni-Außenstelle Schützenbahn angesprochen werden. Zudem ist das Gasthörerverzeichnis im Uniklinikum am Haupteingang erhältlich.

Wer möchte, kann sich das Verzeichnis auch zuschicken lassen. Hierzu muss ein mit 1,55 Euro frankierter Rückumschlag gesendet werden an: Universität Duisburg-Essen, Sabine Salewski, Dezernat 3, 45117 Essen. Weitere Informationen: https://www.uni-due.de/studierendensekretariat/gasthoerer.shtml

 






Hilfe für bedrohte Lebensräume

12. Water Research Horizon Conference 
Duisburg, 16. August 2022 - Wasser ist das wichtigste Element der Erde. Und es wird immer kostbarer. Den aquatischen Ökosystemen zwischen Schutz und Nutzung widmet sich daher die 12. Water Research Horizon Conference* am 27. und 28. September an der Universität Duisburg-Essen (UDE). Die Tagung, zu der man sich noch
anmelden kann, wird organisiert von der Water Science Alliance* und dem Zentrum für Wasser- und Umweltforschung (ZWU).

Beide kennen die Problemlagen gut: Viele Fachleute verfügen über die besten verfügbaren Instrumente, um Wasserqualität und -quantität zu überwachen. Doch belastete Lebensräume ökologisch wiederherzustellen und biologische Vielfalt zu entwickeln, bleibt herausfordernd. Denn es reicht nicht aus, größere Datenmengen zu erzeugen. Vielmehr müssen bereits vorhandene und neue Daten verknüpft und u.a. in Vorhersagemodelle übertragen werden. Auch müssen mögliche Lösungsoptionen in der Praxis überprüft werden. Entsprechend ist der Blick über die einzelnen Disziplinen hinweg.


Auf der Konferenz sprechen die (inter)nationalen Köpfe aus Wissenschaft, Praxis und Politik über integrierte Konzepte und die Rolle der Forschung. Einerseits liegt der Schwerpunkt auf dem Erhalt aquatischer Ökosysteme und der biologischen Vielfalt sowie andererseits auf der Frage, wie sich das mit der Nutzung von Wasserressourcen und einer nachhaltigen Entwicklung vereinbaren lässt. Mehr Interaktion Fachbezogene Präsentationen und Plenumsdiskussionen prägen die insgesamt sechs thematischen Sessions – etwa zu multiplen Stressoren in aquatischen Ökosystemen, den Auswirkungen von Extremereignissen auf die Wasserqualität oder die Rolle von Big Data in der Wasserforschung.


Die Podiumsdiskussion zum Management aquatischer Ökosysteme im globalen Wandel hinterfragt: Wie kann man Wassernutzungskonflikte in einer extremeren Welt angehen? Dr. Michael Eisinger, Geschäftsführer des ZWU: „Unsere Konferenz ist keine klassische wissenschaftliche Tagung, auf der nur Forschungsergebnisse und Projekte vorgestellt werden. Vielmehr suchen wir neue Blickwinkel, Ideen und Trittsteine und treiben die Zusammenarbeit in der Wasserforschung dort voran, wo es bisher an Interaktion und Wissen fehlt. Dazu dienen auch die Workshops am zweiten Tag der Konferenz.“

* Die Water Science Alliance bündelt alle großen Wasserforschungszentren in Deutschland. Die jährliche Water Research Horizon Conference (WRHC) will den Dialog über die großen Herausforderungen in der Wasserforschung fördern.  

Weitere Informationen: https://www.water-research-horizon.de/programme.html
Dr. Michael Eisinger, ZWU, michael.eisinger@uni-due.de,
Jörg Seegert, joerg.seegert@tu-dresden.de


Zwischen den Zeilen: Ukrainerin forscht dank Stipendium an UDE

Duisburg, 09. August 2022 -  Über Sprache und Literatur schreiben, wenn einem die Worte fehlen. So erging es der ukrainischen Anglistin Prof. Dr. Mariya Shymchyshyn durch den Krieg in ihrem Heimatland. Mittlerweile ist sie durch ein Stipendium  der VolkswagenStiftung an der Universität Duisburg-Essen (UDE), wird hier für mindestens ein Jahr bleiben – und hat ihre Sprache wiedergefunden.

Prof. Dr. Mariya Shymchyshyn - Foto Jennifer Meina/UDE

Geboren in Ternopil im Westen der Ukraine, erfuhr Shymchyshyn schon als Kind durch die Fluchterfahrungen der Großeltern aus Polen, was Entwurzelung bedeutet. In der Öffentlichkeit und in der Schule durfte zudem nicht alles ausgesprochen werden, in der Familie schon. Heute ist sie Lehrstuhlinhaberin für Theorie und Geschichte der Weltliteratur Nationalen Linguistischen Universität Kiew.

 „Literatur ist immer auch etwas Ideologisches. Es steht zwischen den Zeilen viel mehr als es scheint.“ Ihre Forschung ist dabei breit gefächert: Von Feminismus und der Harlem Renaissance bis zur Geokritik und Migration. Sie beschäftigte sich gerade mit dem Thema Flucht in der zeitgenössischen Belletristik – als der Krieg ausbrach.  


„Es hat alles verändert, es ist eine Tragödie – nicht nur für uns Ukrainer:innen, sondern für die ganze Welt“, sagt Shymchyshyn. Sie erinnert sich daran, als sie die erste Bombe sah, als sie den Knall hörte, da konnte sie nicht glauben, was passiert. Gleichzeitig fehlt den Menschen das Vokabular, um ihre Emotionen und Gefühle auszudrücken.

„Am ersten Tag hofften wir alle, dass es ein Irrtum sein könnte, dass es bald vorbei ist. Niemand verstand, was geschah, obwohl wir alle die Trümmer und den Tod sahen. Wir konnten nicht glauben, dass ein solch barbarischer Krieg im 21. Jahrhundert möglich ist.“  Es dauerte etwa einen Monat, bis die Universitätsprofessoren den Online-Unterricht wieder aufnehmen konnten.


„Die Studierenden wollten erzählen, was sie durchgemacht hatten. Viele begannen selbst zu schreiben." Und auch sie selbst wollte wieder lehren und forschen. „Als Akademikerin muss man klar denken, man muss arbeiten. Aber das konnte ich nicht. Ich zweifelte an meiner Arbeit: Welche Bedeutung hat meine Forschung, wenn in der Nähe Menschen sterben?"  

Erst durch ihre Flucht, die sie und ihren 13-jährigen Sohn über die Niederlande nach Essen führte, konnte sie wieder schreiben. Gemeinsam mit Prof. Dr. Jens Martin Gurr vom Institut für Anglistik der UDE bewarb sie sich bei der VolkswagenStiftung: Shymchyshyns Forschung wird für mindestens ein Jahr gefördert. Sie ist dankbar, weil sie nicht nur als Flüchtling gesehen wird, sondern als Wissenschaftlerin, die weiterarbeiten will. Doch so produktiv und glücklich, wie sie derzeit in Essen ist, Shymchyshyn will nach dem Krieg in ihre Heimat zurückkehren. „Das intellektuelle Kapital des Landes darf nicht verschwinden. Wir werden unser Land wiederaufbauen und stärker werden als zuvor."  

 

Sommertag der Archive: Zeitkapsel aus dem Jahr 1977

Duisburg, 08. August 2022 -  Am Sommertag der Archive wird gezeigt, was knapp 45 Jahre verborgen lag: der Inhalt einer Zeitkapsel, die die bewegte Geschichte des Fachbereichs 8 („Hütten- und Gießereitechnik, Glas und Keramik“) der damaligen Gesamthochschule Duisburg widerspiegelt. Doch nicht nur die verborgenen Schätzchen stehen am 14. August im Stadtarchiv im Fokus, sondern auch die Geschichte, die dahintersteckt.

Es war nicht immer einfach für die ehemalige Hüttenschule, die 1891 von Bochum nach Duisburg zog. Eng verbunden mit der Industrie im Ruhrgebiet, stand sie kurz nach der Gründung der Gesamthochschule Duisburg fast vor dem Aus. Nur der Umzug in eine ehemalige Schokoladenfabrik konnte die Tradition der Hütten- und Gießereitechnikbildung vor dem Ende retten. Und dort – in eine Nische im Boden der künftigen Eingangshalle – wurde der Messingzylinder eingemauert. Zumindest für die nächsten Jahre. Denn nachdem der Fachbereich 1999 wieder umzog, sollte auch die Zeitkapsel seinem Weg folgen.

Doch anstatt in Ruhrort im Gebäude ST unterzukommen, stand sie fast vergessen in einem Büro eines Wissenschaftlers der Universität Duisburg-Essen (UDE) – der die Zeitkapsel 2013 schlussendlich an das Uni-Archiv übergab. Jetzt – zum 50-jährigen Jubiläum der UDE-Vorgängerinstitutionen – sollen die Geheimnisse also gelüftet werden. Wer mehr von der Geschichte dahinter erfahren möchte und sehen will, was der Messingzylinder all die Jahre beherbergte, kommt am 14. August, von 11 bis 17 Uhr, ins Duisburger Stadtarchiv. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen: https://www.uni-due.de/ub/archiv/chronik_1972.php

 

- Digitale Lehre in Kriegszeiten
- Die SommerUni beginnt - UDE erwartet 60 neugierige Jugendliche

Digitale Lehre in Kriegszeiten
Duisburg, 28. Juli 2022 - Wie kann Lehre mit digitalen Tools funktionieren – und das auch noch in Kriegszeiten? Über das und vieles mehr soll es bei der Summer School des Instituts für Deutsch als Zweit- und Fremdsprache an der Universität Duisburg-Essen (UDE) in Kooperation mit der UA Ruhr am 4. August gehen. In Essen dabei sein werden ukrainische Studierende und Lehrende der Germanistik. Einige der Teilnehmenden leben noch in ihren Heimatstädten, andere als Binnengeflüchtete in der Ukraine und wieder andere sind an verschiedene Orte in Europa geflüchtet.

Alle erhalten über die Universitätsallianz Ruhr ein Stipendium, um an der Summer School Ukraine in Bochum, Essen und Dortmund in der Zeit vom 1. bis 7. August teilzunehmen. 32 Studierende und fünf Lehrende von den ukrainischen Universitäten in Vinnytsja, Lviv, Kryvyi Rih, Mariupol und Kiew sind eingeladen.

Im Fokus der Summer School steht ein Austausch der Lehrenden zu digitalen Tools und deren didaktischen Einsatz in der Lehre von Deutsch als Fremdsprache. Auch wird darüber gesprochen, wie Lehre in Kriegszeiten umgesetzt werden kann. Die UDE-Studierenden des Masterstudiengangs Deutsch als Fremdsprache/Deutsch als Zweitsprache stellen ihr Studium in Essen vor und wollen mit den Studierenden der ukrainischen Universitäten zu individuellen Schwerpunkten ins Gespräch kommen.


UDE erwartet 60 neugierige Jugendliche: SommerUni beginnt
Die Sommeruni in Natur- und Ingenieurwissenschaften an der Universität Duisburg-Essen (UDE) ist auch in diesem Jahr ein Renner. 30 Mädchen und 30 Jungen experimentieren vom 1. bis 5. August zu Wasseraufbereitung, Planeten, Robotern oder Sudokus. Am 4. August informiert die Uni zu den Studienfächern – dieses Angebot steht allen Interessierten offen. Seit über 20 Jahren macht die Uni mit einer Projektwoche Lust auf MINT. „Die meisten Veranstaltungen sind nach Geschlechtern getrennt, um vor allem auch junge Frauen besser ansprechen zu können“, erklärt Birkan Gülcan Doğan. Sie organisiert die SommerUni und freut sich über das erneut große Interesse.


„Die meisten Teilnehmenden kommen hier aus der Region und sind zwischen 15 und 20 Jahre alt. Einige Studieninteressierte reisen allerdings auch aus ganz Deutschland und sogar aus dem Ausland an.“ Während der SommerUni erhalten sie einen realistischen Einblick in Fächer wie Physik, Chemie, Biologie, Technik oder Informatik. Sie werden von studentischen Tutor:innen begleitet, machen viele praktische Übungen und dürfen die Wissenschaftler:innen ausfragen.

Bei einem eintägigen Kontaktikum besuchen sie außerdem Mitarbeitende namhafter Unternehmen an ihrem Arbeitsplatz. Am Donnerstag, 4. August, gibt es von 13:30 bis 15 Uhr einen Markt der Studienmöglichkeiten (Campus Duisburg, Raum SG 135). Er steht allen Interessierten offen. Hier präsentieren sich die naturwissenschaftlich-technischen Bereiche und beantworten Fragen. Weitere Informationen: https://www.uni-due.de/suni/

 

Lehrpreis Politikwissenschaft für UDE-Dozierende

Vorbildliches Seminar
Duisburg, 25. Juli 2022 - Dieses Seminar begeisterte nicht nur Studierende: Für ihr Lehr-Forschungsprojekt ‚Smart Cities in Theorie, Empirie und Praxis‘ erhalten Dr. Julia Schwanholz und Dr. Ray Hebestreit von der Universität Duisburg-Essen (UDE) den Lehrpreis Politikwissenschaft 2022. Der Preis wird von der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft (DVPW) und der Schader-Stiftung vergeben. Er würdigt besondere Leistungen und soll die Qualität der Lehre in der deutschen Politikwissenschaft stärken.

Das prämierte Lehr-Forschungsprojekt wurde im Wintersemester 2021/22 an der NRW School of Governance in Kooperation mit der Stadt Wesel angeboten. Ziel war es, den aktuellen Stand der niederrheinischen Kommune im Hinblick auf die Entwicklung als Smart City zu analysieren, Potenziale und Herausforderungen herauszuarbeiten und der Stadtspitze anwendungsorientiert konkrete Handlungsempfehlungen an die Hand zu geben.

Die Jury zeigte sich beeindruckt, wie die Studierenden theoretisch-konzeptionelle Lehreinhalte mit empirischer Forschung und praktischer Politikberatung verbunden haben. Sie lobte, dass das Projekt auf vorbildliche Weise fachspezifisches Wissen, Methodenkompetenz und Projekterfahrung vermittelt sowie den Zugang zu einem lokalen Netzwerk für den Berufseinstieg ermöglicht habe. Die Studierenden erarbeiteten sich zunächst das Konzept einer Smart City und analysierten seine Umsetzung in unterschiedlich großen Modellkommunen.

Basis dafür waren Interviews mit verschiedenen Fachleuten aus Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft. Anschließend untersuchten die Studierenden, wie sich Smart City-Instrumente in Bereichen wie Umwelt und Energie, Mobilität und Verkehr oder IT und Kommunikation konkret in Wesel realisieren lassen. Ihre Ergebnisse wurden der Kommune übergeben und der Öffentlichkeit vorgestellt.

„Wir freuen wir sehr über diesen Preis. Er drückt viel Wertschätzung und Anerkennung für unsere Arbeit aus“, so Schwanholz und Hebestreit in einer ersten Reaktion. „Es ist ja kein Geheimnis, dass die Lehre im Gegensatz zur Forschung oft als zweitrangig betrachtet wird. Mit dem Lehrpreis von DVPW und Schader Stiftung werden besondere Konzepte wie unseres bundesweit sichtbar.“

Dr. Julia Schwanholz (Foto UDE) und Dr. Ray Hebestreit (Foto UDE/NRW School of Governance)

 

UDE-Chemiker:innen entwickeln Brühtechnik: Mehr als kalter Kaffee

Duisburg, 15. Juli 2022 - Vor allem im Sommer ist er der Renner: Cold Brew Coffee. Fix zubereiten geht aber leider nicht. Ein Team aus der Chemiefakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) wollte das ändern und hat dafür ein neues Brühverfahren entwickelt: Anstatt den Kaffeesatz für mindestens zwölf Stunden bei Raumtemperatur ziehen zu lassen, dauert ihr Prozess nur drei Minuten – dank Laser. Ihr Ergebnis haben sie in "npj Science of Food" veröffentlicht. Nun tüfteln zwei von ihnen weiter.

Auf den Gedanken gebracht wurde Dr. Anna Rosa Ziefuß durch einen Ideenwettbewerb ihres Doktorvaters Prof. Stephan Barcikowski. „Die Intention dahinter war, uns zum Denken anzuregen und zwar über unsere eigene Forschung hinaus“, erzählt die Chemikerin. Sie weiß, warum kalt aufgebrühter Kaffee so im Trend liegt: „Er schmeckt nicht so bitter und hat mehr Aromen. Zudem enthält er weniger Säure und lässt sich besser verdauen.“ Aber: Die Geschmacks- und Aromastoffe aus dem gemahlenen Kaffee lösen sich im kalten Wasser nur sehr langsam auf – der „Brühvorgang" kann bis zu 24 Stunden dauern.

Das Verfahren: das Wasser samt Kaffeepulver mit einem ultrakurz gepulsten Laser für etwa drei Minuten beleuchten – ohne dass das Gemisch erhitzt wird. Das Ergebnis: Neben dem Geschmack stimmt auch die Chemie. Sowohl die Koffein- als auch die Bitterstoffkonzentration entspricht herkömmlichem Cold Brew Coffee. „Durch die fehlende Erhitzung bleiben Pyridin und Diphenol erhalten, die dem Getränk seinen Geschmack verleihen.“ Mit ihrer Brühvariante hat Ziefuß nicht nur den ersten Preis des GUIDE Ideenwettbewerbes gewonnen, sondern zusammen mit ihrer UDE-Teamkollegin, Lebensmittelingeneurin Tina Friedenauer, auch den dritten Platz bei der „From Lab to Market challenge“ von Chemstars.nrw erreicht.

Nun wollen die beiden mit LEoPARD ausgründen. Das steht für Laser-based Extraction offers Pure and Advanced Refreshment Drinks – was zeigt, wo die beiden das Marktpotenzial sehen. „Es ist nicht der Kaffee, sondern das laserbasierte Herstellungsverfahren, das einen enormen Eventcharakter hat. So stellen wir uns vor, dass wir entsprechende Lasersysteme für Veranstaltungen, wie Hochzeiten, vermieten. Aber man könnte es auch an Kaffeehäuser verleihen oder lizensieren.“

Zudem kann der Prozess in Zukunft auch für die Getränkeindustrie interessant werden, da auch Tee oder Matcha so hergestellt werden könnten. Noch tüfteln die Wissenschaftlerinnen aber an der Vielfallt von LEoPARD. „Cold Brew Coffee ist erst der Anfang, aktuell arbeiten wir an der Entwicklung für weitere Rezepturen für kalte Erfrischungsgetränke,“ sagt Ziefuß.
Video zum Verfahren gibt es auf unserer Instagram-Seite.

Ideengeberin und Entwicklerin Dr. Anna Rosa Ziefuß (r.) genießt mit ihrer Kollegin Tina Friedenauer (l.) einen Cold Brew Coffee - aufgebrüht mittels Laser - Foto privat

 

Wasserfilter aus Graphenoxid: Nur nicht zu viele Löcher

Duisburg, 13. Juli 2022 - Etwa zwei Drittel der Erdoberfläche sind mit Wasser bedeckt, rund 97 Prozent davon sind Salzwasser. Um den immer höheren Bedarf an Trinkwasser zu decken, muss die Entsalzung optimiert werden. Ein Team aus deutschen (Universität Duisburg-Essen, UDE), australischen und französischen Wissenschaftler:innen konnte mit seiner Forschung zu Graphenoxid jetzt zeigen, warum mehr und dicht nebeneinanderliegende Löcher in der Filtermembran nicht die Lösung sind. Die Ergebnisse wurden in Nano Letters veröffentlicht.

Entsalzung basiert auf zwei unterschiedlichen Verfahren: entweder auf Verdampfung und anschließender Kondensation oder auf Umkehrosmose. Bei Letzterer wird Wasser unter Druck durch eine Membran gepresst, die das flüssige Element durchlässt und Salze zurückhält. Diese Filterung ist zwar technisch anspruchsvoller, verbraucht aber weniger Energie als Erhitzen und Verdampfen. Membranen aus mehreren Lagen Graphenoxid – das nur eine Atomlage „dick“ ist – haben sich bei der Umkehrosmose als äußerst effiziente Filter erwiesen. Sie ermöglichen eine kostengünstige und ressourcenschonende Wasserentsalzung.

Wasserfilter aus Graphenoxid Foto UDE.

Die Wissenschaftler:innen der UDE, der University of New South Wales sowie des Grand Accélérateur National d'Ions Lourds fanden nun heraus, wie sich die Transporteigenschaften durch zusätzliche Poren im Material gezielt manipulieren lassen. Die Idee der Forschenden, um den Prozess zu optimieren: schlitzförmige Poren mittels Ionenbestrahlung in die Lagen einbringen. Und tatsächlich: Das Wasser fließt schneller durch den Filter – bis zu einem bestimmten Punkt. 

„Überraschend war, dass die Wasserdurchflussmenge ab einer gewissen Porendichte nicht mehr ansteigt, sondern abnimmt und sogar ganz versiegt“, erklärt Graphen-Expertin Prof. Marika Schleberger (UDE). Der Grund: Der Ionenbeschuss, durch den die Löcher hergestellt werden, erwärmt die Ränder der Poren – und zerstört bei zu vielen und zu dicht aneinander liegenden Poren die chemischen Gruppen wie z.B. Hydroxylgruppen oder Carbonsäuren. Aus Graphenoxid wird Graphen und der Wasserfilm, der sich zwischen den Lagen bildet, bewegt sich nicht mehr.

Erst durch die chemischen Gruppen bricht dieser Wasserfilm auf, „das Wasser bindet sich über Wasserstoffbrückenbindung und wechselt so in die nächste Lage“, so die Experimentalphysikerin weiter. Dieses Wissen half den Wissenschaftler:innen ein Optimum zu finden, bei dem ausreichend Graphenoxid vorhanden ist und dennoch genügend Löcher für den schnelleren Durchfluss eingebracht werden können. „Die Ergebnisse sind wichtig für maßgeschneiderte Graphenoxid-Membranen, zum Beispiel für die Energieumwandlung, elektrochemische Katalyse und Biomedizin.“

 

Uni Duisburg-Essen plant Forschungsneubau

Essen/Duisburg, 08. Juli 2022 - Am Essener Campus der Universität Duisburg-Essen entsteht in den kommenden vier Jahren ein Forschungszentrum mit internationaler Strahlkraft. Nach dem Wissenschaftsrat hat jetzt auch die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern grünes Licht für den 70 Millionen Euro teuren Neubau gegeben. Die Kosten für "Active Sites" teilen sich Bund, Land und die Universität Duisburg-Essen.

Im Mittelpunkt wird hier die interdisziplinäre Erforschung sogenannter "aktiver Zentren" in wässriger Umgebung stehen. Diese spielen eine wichtige Rolle bei der Energieumwandlung, der Wasserreinigung oder der Wirkstoffentwicklung. Die Forschenden beobachten Reaktionen von Molekülen in einer natürlichen wässrigen Umgebung. Dafür werden Expertisen aus Chemie, Biologie, Physik und Ingenieurwissenschaften zusammengeführt und kombiniert. Dieser Ansatz, sowohl disziplinübergreifend als auch stoffübergreifend vorzugehen, sei bisher einzigartig, so die Hochschule. Der Spatenstich ist für 2023 geplant, die ersten Forschenden sollen 2026 einziehen. idr

 

Abbauprozesse in Zellen: Die Gefahr im Innern kontrollieren

Die Gefahr im Innern kontrollieren

Duisburg, 06. Juli 2022 - Billionen von Zellen arbeiten in unserem Körper pausenlos daran, uns am Leben zu erhalten. Dabei entsteht Abfall, der in speziellen Zellorganen abgebaut wird. Doch was, wenn die zellulären Mülleimer nicht funktionieren? Die Forschung vermutet darin die Ursache zahlreicher Erkrankungen. Biolog:innen der Universität Duisburg-Essen (UDE) haben nun gemeinsam mit einem Team aus München zeigen können, wie Zellen sich selbst vor ihren lädierten Mülleimern schützen – denn deren Inhalt hat es in sich.

Aufnahme mit dem Konfokalmikroskop: Sie zeigt das Innere einer menschlichen Zelle mit geschädigten Lysosomen (magentafarbene Kreise) und Calponin 2, das die geschädigten Lysosomen umgibt (hellblaue Form um sie herum). Ein Teil des Zellkerns ist als dunkelblauer Halbkreis sichtbar.
© UDE/Bojana Kravic


Analog zu Organen im menschlichen Körper haben Zellen ebenfalls spezialisierte Strukturen in ihrem Innern: die Organellen. Dazu gehören unter anderem die Lysosomen, die zellulären Mülleimer. Sie zersetzen nicht nur die in der Zelle anfallenden Abfälle, sie bauen auch eindringende Krankheitserreger wie Bakterien in ihrem Innern ab. Dazu sind die kleinen Kügelchen mit einem sauren Innern und vielen Enzymen ausgestattet. Umgeben sind sie von einer Membran, die das gefährliche Gemisch im Lysosom einsperrt.

Wird diese Membran verletzt, ergießt sich die Mischung ins Zellinnere und führt schlimmstenfalls zum Zelltod. Als Sicherheitsmaßnahme gegen die Bedrohung aus dem eigenen Innern haben Zellen daher folgenden Mechanismus entwickelt: Sie umschließen das perforierte Lysosom mit einer weiteren, intakten Membran und transportieren es wie in einem Beutel zu einem anderen Lysosom, wo es abgebaut wird.

Gemeinsam mit einem Team der Ludwig-Maximilians-Universität München konnten die Forschenden der UDE um Arbeitsgruppenleiter Prof. Hemmo Meyer zeigen, dass dieser Abbauprozess von verschiedenen Faktoren abhängt: Das Protein Calponin 2 unterstützt dabei, eine neue Hülle um das beschädigte Lysosom auzubauen. Anschließend muss es rasch wieder entfernt werden. Dazu wird es mit dem kleinen Molekül Ubiquitin markiert wie ein Paket mit einem Adressaufkleber. Diesen Aufkleber liest das Enzym p97 und entfernt daraufhin das Calponin 2 wieder.

Ist dieser Ablauf an irgendeiner Stelle gestört, kann ein beschädigtes Lysosom nicht abgebaut werden und führt letztlich zum Tod der Zelle.  Ein gestörter Prozess könnte bei der Entstehung verschiedener Krankheiten wie Tumorentwicklungen, Entzündungen, neurodegenerativen Störungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen eine Rolle spielen. „Unsere Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung helfen dabei, die Prozesse zu verstehen, die mit der Entstehung und dem Fortschreiten von Krankheiten verbunden sind“, erklärt Erstautorin Kravic. „Nur wenn man diese Vorgänge kennt, lassen sich wirksame therapeutische Ansätze entwickeln.“  

 

Neuer Hochschulrat

Duisburg, 28. Juni 2022 - Mit frischen Kräften Gleich mit sieben neuen Mitgliedern ist der Hochschulrat der Universität Duisburg-Essen (UDE) in seine neue Amtsperiode gestartet (2022-2027). Der zehnköpfige Rat ist erneut paritätisch besetzt – mit externen und internen Fachleuten aus Wissenschaft und Wirtschaft. Die fünf Frauen und fünf Männer waren von einem Auswahlgremium vorgeschlagen worden, dann vom UDE-Senat im Frühjahr bestätigt und anschließend vom NRW-Wissenschaftsministerium ernannt worden.


Neben Senat und Rektorat ist der Hochschulrat ein weiteres zentrales Organ der UDE mit aufsichtsratsähnlichen Befugnissen. Er berät das Rektorat in grundsätzlichen Fragen der strategischen Hochschulentwicklung und wacht über die operative Geschäftsführung. Zu seinen Aufgaben gehören u.a. die Wahl der Rektoratsmitglieder, die Abnahme des Hochschulentwicklungsplans, die Zustimmung zum Wirtschaftsplan oder auch die Erteilung der Entlastung Neu in den UDE-Hochschulrat gewählt wurden:
Prof. Dr. Peter Schörner (Vorsitzender) Professor an der EBZ Business-School, ehem. Vorstand Evonik AG und RAG Dr. Ina-Maria Böning (stellv. Vorsitzende) Rechtsanwältin u. Notarin, Kanzleipartnerin Prof. Dr. Hermann Josef Abs Professor für Erziehungswissenschaft an der UDE Prof. Dr. Margret Borchert Professorin für Personal und Unternehmensführung an der UDE Dipl. Kauffrau Simone Ehlen Bereichsleitung Kommunales Partnermanagement Westenergie AG, Vorstandsvorsitzende der Interessengemeinschaft Essener Wirtschaft e.V. (IEW) Prof. Dr. Ferdi Schüth Direktor des Max-Planck-Instituts für Kohlenforschung, Mülheim/Ruhr Prof. Dr. Bernd Sures Professor für Aquatische Ökologie an der UDE Im Amt bestätigt wurden:
Dr. Marion Franke Koordinatorin des NanoEnergieTechnikZentrum an der UDE Prof. Dr. Jens Gurr Professor für Anglistik an der UDE Prof. Dr. Monika Jungbauer-Gans Wissenschaftliche Leiterin des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW)

V.l.: Dr. Ina-Maria Böning, Prof. Bernd Sures, Simone Ehlen, Prof. Peter Schörner, Prof. Monika Jungbauer-Gans, Dr. Marion Franke, Prof. Jens Gurr, Prof. Margret Borchert. Nicht im Bild sind Prof. Ferdi Schüth und Prof. Hermann J. Abs. - Foto UDE

 

Freie Plätze bei der SommerUni - MINT ausprobieren

Duisburg, 24. Juni 2022 - Wie entwickelt man eine App fürs Smartphone? Kann ein Roboter Gedanken lesen? Wie wird Wasser Trinkwasser? Zu solchen Fragen dürfen Jugendliche ab 15 Jahren während der SommerUni in Natur- und Ingenieurwissenschaften an der Universität Duisburg-Essen (UDE) experimentieren. Für diese Projektwoche vom 1. bis zum 5. August sind noch Plätze frei.  

Seit über 20 Jahren macht die SommerUni Lust auf MINT-Fächer. Und auch diesmal warten fünf spannende Tage auf die Teilnehmenden. Sie erhalten einen realistischen Einblick in die verschiedenen Fachgebiete und erleben „Uni“ hautnah. Neben vielen praktischen Übungen, Laborbesichtigungen und Exkursionen gibt es studentische Tutor:innen, die sie begleiten. Außerdem informiert die Studienberatung, und Fachleute aus Wirtschaft und Industrie erzählen aus ihrem Arbeitsleben.

Eine Anmeldung ist noch bis zum 8.Juli möglich. Weitere Informationen: Programm und Anmeldung: https://www.uni-due.de/schuelerinnenprogramme/suni/ Birkan Gülcan Doğan, Koordinatorin Schüler:innenprogramme, Tel. 0201/18 3-4527, schuelerinnenprogramme@uni-due.de

 



Wissenschaftsforum Mobilität: Wie bewegen wir uns morgen?

Duisburg, 13. Juni 2022 - Wie wird sich die Mobilität verändern? Welche Herausforderungen und Lösungen gibt es? Welche Entwicklungen sind bereits Normalität geworden? Das wird auf dem 14. Wissenschaftsforum Mobilität der Universität Duisburg-Essen (UDE) diskutiert, das vom Lehrstuhl für ABWL & Internationales Automobilmanagement unter der Leitung von Prof Dr. Heike Proff organisiert wird.

Zur Veranstaltung am 23. Juni werden mehrere Hundert Teilnehmende aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik im CityPalais Duisburg erwartet. Für Duisburgs Bürger:innen gibt es zudem ein Forum und Fahrten auf einer Teststrecke. Unter dem Leitthema „Towards the New Normal in Mobility“ werden neueste Forschungsergebnisse vorgestellt. Nach einer Grußbotschaft durch NRW-Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart sprechen mehr als 60 Referent:innen u.a. über das künftige Management der Automobilunternehmen, das Mobilitätsverhalten der Stadtbevölkerung, moderne Antriebstechniken, Netze für Elektromobilität oder auch Datensicherheit und machine learning im Automobilbereich.

Keynote-Speaker sind Prof. Dr. Manfred Fischedick (wissenschaftlicher Geschäftsführer des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie) und Gero Götzenberger (Head of Strategy, Transformation and Participations, Mercedes-Benz Mobility). In einer Podiumsrunde diskutieren zudem UDE-Prof. Dr. Volker Breithecker, Peter Kuhn (Head of Business Development DACH-Region, MaaS Global), Duisburgs Stadtdirektor Martin Murrack und Olaf Hansen (Direktor Marketing, Deutschland | Österreich | Schweiz, Ford) über das Leitthema.

In einem Bereich der Ausstellung präsentieren außerdem Forschungseinrichtungen und Unternehmen ihre Mobilitäts- und Logistiklösungen. Für Duisburgs Bürger:innen findet in Zusammenarbeit mit der Stadt das Forum Mobilität im Außenbereich des CityPalais statt. Sie können sich bei Unternehmen und Institutionen aus der Region über Fahrzeuge und Infrastruktur informieren und Exponate ansehen. Einige der Fahrzeuge können auch auf einer Teststrecke Probe gefahren bzw. ausprobiert werden. Weitere Informationen: www.wissenschaftsforum.uni-due.de

Barbara Albert neue Rektorin der UDE

April 2022 - Ab dem  April 2022 übernahm Prof. Dr. Barbara Albert als neue Rektorin der Universität Duisburg-Essen (UDE) die Leitung der Hochschule als Nachfolgerin von Prof. Dr. Ulrich Radtke, der nach 14 Jahren an der Spitze der UDE sich nun in den Ruhestand begab.

 Prof. Dr. Barbara Albert - Foto UDE