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Archiv 2020 - 2021
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Duisburg auf dem Weg zur
Technologieschmiede |
Stadt,
GEBAG und Universität
entwickeln gemeinsam das
Technologie-Quartier in Wedau-Nord
Duisburg, 04. Oktober 2021 -
Die Stadt Duisburg, die Universität
Duisburg-Essen und die GEBAG
Flächenentwicklung mbH (GEBAG FE) werden
gemeinsam das geplante Technologie-Quartier
in Duisburg auf dem Gelände in Wedau Nord
entwickeln. Die Beteiligten unterzeichneten
heute eine Absichtserklärung, die die
gemeinsamen Ziele und Regeln dieses
Prozesses konkretisiert.
„Nie standen die Vorzeichen so gut für die
Entwicklung des Brachgeländes hin zu einem
pulsierenden Technologie-Quartier“, so
Oberbürgermeister Sören Link. „Die Fläche
gehört unserer Stadttochter GEBAG, die
Universität möchte die forschungsstarken
Ingenieurwissenschaften in Wedau zentrieren
und die Stadt hat Gelder aus dem
Kohleausstieg zur Verfügung“. Hier kämen die
wichtigsten Faktoren zusammen, um mit dieser
Gesamtentwicklung des Quartiers neue
technologieaffine Firmen für Duisburg zu
gewinnen.
Das Areal zwischen dem Sportpark Duisburg
und dem Großvorhaben Sechs-Seen-Wedau
möchten die drei Partner so gestalten, dass
hier ein Ort mit Innovationskraft entsteht.
Dafür hat der verabschiedete Rahmenplan die
planerischen Leitplanken gesetzt. Vorgesehen
ist, dass mittelfristig die Fakultäten der
Ingenieurwissenschaften und angegliederter
Institute auf circa 10 Hektar der zur
Verfügung stehenden Bruttogeschossfläche
umziehen.
Rektor Ulrich Radtke sieht hierin die große
Chance, die Universität Duisburg-Essen am
Standort Duisburg weiterzuentwickeln. „Die
Ingenieurwissenschaften sind eine unserer
forschungsstärksten Fakultäten. Die Gebäude,
in denen unsere Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler lehren und forschen, sind
mittlerweile aber zu klein und dringend
sanierungsbedürftig. Dass wir hier jetzt die
Möglichkeit haben, einen neuen, modernen
Campus zu errichten, ist für uns ein
Glücksfall,“ so Radtke
Vor dem Plan des Universitätscampus v.l.: OB
Sören Link, Uni-Rektor Prof. Dr. Ulrich
Radtke, GEBAG-Geschäftsführer Bernd
Wortmeyer und Duisburgs Wirtschaftsdezernent
Andree Haack
Der neue Universitätscampus soll ca.
90.000 qm Bruttogeschossfläche betragen und
Platz für 12.000 Studierende sowie 1.500
Mitarbeitende bieten. Geplant ist, dass die
Universität den ersten Betrieb in Wedau in
den drei denkmalgeschützten Gebäude am
Standort bereits im Jahr 2024 aufnimmt.
Neben der Ansiedlung der
ingenieurswissenschaftlichen Fakultät und
technologieaffinen Firmen bildet die Alte
Richthalle des ehemaligen
Bahnausbesserungswerkes das Herzstück dieses
Quartiers.
„Als Nukleus des
Quartiers soll die Alte Richthalle ein
lebendiger Ort auch in den Abendstunden mit
Gastronomie-, Freizeit- und
Veranstaltungsangeboten sein“, führt Bernd
Wortmeyer, Geschäftsführer der GEBAG FE,
aus. Hier soll ein urbaner Ort geschaffen
werden für den Austausch von Wissenschaft
und Wirtschaft. Ein letzter Baustein des
Quartiers bildet der Umbau und die spätere
Nutzung von drei denkmalgeschützten
Gebäuden. Die Universität plant, für die
drei denkmalgeschützten Gebäude einen
Mietvertrag mit einer Mindestlaufzeit von 30
Jahren mit der GEBAG zu schließen.
Das Technologie-Quartier soll eine
Strahlkraft weit über die Stadtgrenzen und
die Region hinaus entwickeln. Damit dies
gelingt, planen UDE und Stadt Duisburg die
Gründung einer gemeinsamen Gesellschaft für
ein Technologiezentrum. Das
Technologiezentrum soll das Quartier
managen, indem ein Ökosystem für
verschiedene Kompetenzfelder geschaffen wird
und die Forschung, Unternehmen und Startups
zusammengebracht werden.
Wedau-Nord -Visualisierung aus der
Vogelperspektive - Copyright Albert
Speer+Partner
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3G-Nachweis und -Kontrolle -
Einchecken fürs Wintersemester
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Duisburg, 29. September 2021 - Endlich geht
es wieder in den Hörsaal! Die Universität
Duisburg-Essen (UDE) kehrt zum
Wintersemester 2021/22 überwiegend zu
Präsenzveranstaltungen zurück. Was die
Studierenden, darunter tausende
Erstsemester, erwartet, erfahren sie in
einer virtuellen Informationsveranstaltung
am 4. Oktober. Von 12 bis 13 Uhr beantworten
Mitglieder der Hochschulleitung und der
Studierendenvertretung (AStA) die
wichtigsten Fragen. Die Veranstaltung
wird auch live über den Youtube-Kanal der
Universität gestreamt:
www.youtube.com/user/UDEchannel
Ohne Schutz geht es nicht Nur geimpfte,
genesene oder negativ getestete Personen
(3G) dürfen nach der Coronaschutzverordnung
Veranstaltungen im Wintersemester besuchen.
Die UDE setzt bei der Kontrolle der
3G-Regelung auf ein zweistufiges System. An
zentralen Check-In-Schaltern, die an beiden
Standorten jeweils von 8 bis 16:30 Uhr
besetzt sind, weisen Studierende ihre
Identität nach und dokumentieren ihren
3G-Status. Das geht entweder über eine
Impfbestätigung oder einen Genesungsnachweis
oder mit einem aktuellen negativen
Corona-Test.
Ihre
Zugangsberechtigung können die Studierenden
anschließend auf dem Smartphone bei
Kontrollen vorzeigen oder durch eine
Zugangskarte nachweisen. Dieser Boardingpass
für Geimpfte gilt ein Jahr, Genese haben für
sechs Monate Zugang. Mit negativen Schnell-
oder PCR-Tests darf man für 48 Stunden –
gemessen zum Zeitpunkt des Tests – in die
Veranstaltungen. Weitere Informationen:
https://www.uni-due.de/de/covid-19/ude-boarding.php
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UDE ehrt Frühstudierende |
Duisburg, 28. September 2021 -
Erschöpft vom Homeschooling? Nicht diese
Schüler:innen: 82 Jugendliche besuchten im
vergangenen Semester das Frühstudium der
Universität Duisburg-Essen (UDE). Sie
belegten gemeinsam mit regulär Studierenden
Online-Veranstaltungen in unterschiedlichen
Fächern. Ihr Wissensdurst und Fleiß wird nun
belohnt: Am 28. September erhielten die
Schülerstudis bei einer digitalen
Feierstunde ihre Zertifikate. Insgesamt sind
es 132. Medizin, Chemie, Psychologie,
Betriebswirtschaftslehre/Volkswirtschaftslehre
und Biologie waren in diesem Jahr der Renner
bei den Studis von morgen.
Und von wegen Schulstress: Einige
Mädchen und Jungen erbrachten gleich mehrere
Leistungsnachweise, schrieben Klausuren und
Hausarbeiten und legten mündliche Prüfungen
ab. Insgesamt 45 Schulen ermöglichten es
ihren Schüler:innen, die UDE kennenzulernen.
Besonders beeindruckend: Die jüngsten
Frühstudierenden waren gerade einmal 14
Jahre alt. Sogar eine Schülerin aus Moskau
nutzte die Chance, an den coronabedingt
digitalen Veranstaltungen teilzunehmen.
Unterstützt wird das Projekt von der
Jörg-Keller-Stiftung, der Nationalbank sowie
den TalentTagen Ruhr. Wer im Wintersemester
2021/22 auch das Klassenzimmer gegen den
Hörsaal tauschen möchte, kann sich noch bis
zum 3. Oktober
anmelden.
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UDE
plant Wintersemester
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„Präsenz
ist unverzichtbar“
Duisburg, 18.
August 2021
- An der Universität
Duisburg-Essen werden Lehre und Forschung im
kommenden Wintersemester nach jetziger
Planung wieder überwiegend in Präsenz
stattfinden. Dafür hat sich die
Hochschulleitung einstimmig ausgesprochen.
Um Präsenzveranstaltungen unter
Corona-Bedingungen in größerem Umfang zu
ermöglichen, appelliert Rektor Prof. Dr.
Ulrich Radtke an Unentschlossene, sich jetzt
impfen zu lassen.
„Die vergangenen drei Semester haben
gezeigt, wie wichtig der persönliche
Austausch zwischen Studierenden und
Lehrenden ist“, betont Radtke. „Auch wenn
Online-Formate gut funktioniert haben, ist
die Präsenz für einen normalen Betrieb der
Universität unverzichtbar. Damit wir dahin
zurückkommen, ist die Impfung der beste Weg.
Wir fordern deshalb alle Studierenden und
Beschäftigten, die noch keine Impfung
hatten, auf, jetzt eines der zahlreichen
Impfangebote wahrzunehmen.“
Die Hochschulleitung plant für das
Wintersemester mit der 3G-Regel. Zutritt zu
Veranstaltungen werden dann nur Personen
bekommen, die entweder geimpft, genesen oder
getestet sind. Corona-Schnelltests werden
nach einem Beschluss von Bund und Ländern ab
11. Oktober allerdings kostenpflichtig sein
und auch die Universität wird keine
kostenlosen Tests mehr zur Verfügung
stellen.
In Duisburg und Essen gibt es in den
nächsten Wochen zahlreiche mobile
Impfangebote, auch auf den beiden Campi der
Universität. In den Impfzentren der beiden
Städte sind Impfungen außerdem weiter
unkompliziert ohne Termin möglich. Nach
Plänen der Landesregierung sollen die
Zentren Ende September schließen und
Impfungen dann nur noch über Arztpraxen
erfolgen. Weitere Informationen: Die
Impftermine auf den Campi in Duisburg und
Essen finden Sie
hier.
Augenblick mal! Was bringt
Nichtstun? Wieso nehmen wir besondere Momente wie in Zeitlupe
wahr, und seit wann leben wir im Takt der Zeiger? Der
aktuelle CAMPUS:REPORT nimmt sich „Zeit“ für die Antworten.
Das Magazin der Universität Duisburg-Essen (UDE) befasst sich
außerdem mit Literarischem Fastfood vs. Slow Reading, mit der
Zeit im Universum sowie der Frage, was in einer Attosekunde
in der Welt der Atome und Moleküle passiert.
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UDE-Studierende bei den Olympischen Spielen |
Fünf für Tōkyō
Duisburg, 21. Juli 2021 - Endlich!
Darauf haben nicht nur Sportfans lange gewartet: Mit einem
Jahr Verspätung beginnen am Freitag (23. Juli) in Tōkyō die
32. Olympischen Spiele. Mehr als 430 Athlet:innen gehören
zum Team Deutschland, und Fünf von ihnen drückt die
Universität Duisburg-Essen (UDE) besonders die Daumen: Denn
sie studieren hier bei uns und treten bei den Spielen im
Hockey, beim Badminton bzw. im Rudern an.
Die UDE-Olympioniken: (oben v.l.) Pia
Maertens, Maike Schaunig, Niklas Bosserhoff,
(unten v.l.) Yvonne Li und Leonie Menzel. ©
picture alliance/DRV - Schurwanz/ Montage:
UDE
Für
Leonie Menzel fällt der erste
Startschuss schon vor der Eröffnungsfeier.
Die 22-jährige Studentin der Medizinischen
Biologie geht im Doppelzweier der Frauen ins
Rennen; die Vorläufe beginnen am 23. Juli um
4 Uhr MEZ. Menzel wurde vor zwei Jahren
Europameisterin, in diesem Jahr wurde sie
Fünfte. Badminton-As
Yvonne Li hat zum Auftakt kein leichtes
Los erwischt. Die 22-Jährige tritt im
Frauen-Einzel gegen Nozomi Okuhara an. Die
Japanerin ist die Nummer drei der
Weltrangliste, Li hingegen zehnte.
Wer der angehenden Wirtschaftsingenieurin
zuschauen möchte: Das Match ist am 25. Juli für 4.20 Uhr MEZ
angesetzt. Medizinstudent
Niklas Bosserhoff (23) ist Außenverteidiger im deutschen
Hockeyteam und hat große Ziele. Der Vize-Europameister
startet am 24. Juli um 12 Uhr unserer Zeit gegen Kanada ins
Turnier. Weitere Gegner sind Belgien, England und Südafrika
sowie Dauerrivale und Europameister Niederlande. Revanche
nehmen wollen auch die Hockey-Frauen mit der 22-jährigen
Lehramtsstudentin
Pia Maertens (Sturm) und der 25-jährigen
Maike Schaunig (Abwehr), die Soziale Arbeit studiert.
Wie die Herren verloren sie im Juni
das EM-Finale gegen die Niederlande. Nun sieht man die
Holländerinnen in den Gruppenspielen wieder. Außerdem geht’s
gegen Irland, Indien, Südafrika und zum Auftakt gegen
England. Dieses Match wird am 25. Juli um 2.30 Uhr MEZ
angepfiffen. Für alle fünf UDE-Athletinnen sind es übrigens
die ersten Olympischen Spiele.
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UA Ruhr besiegelt Zusammenarbeit für
internationale Spitzenforschung |
Kooperationsvertrag unterzeichnet
Duisburg, 8. Juli 2021 - Der
Ausbau der internationalen Spitzenforschung
der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) kann
starten: Am 7. Juli 2021 unterzeichneten die
Rektoren der Ruhr-Universität Bochum, der
Technischen Universität Dortmund und der
Universität Duisburg-Essen im Beisein von
Wissenschaftsministerin Isabel
Pfeiffer-Poensgen einen Kooperationsvertrag
zur Gründung der Research Alliance Ruhr.
Damit können die vier Research Center und
das College nun beginnen, internationale
Spitzenwissenschaftlerinnen und
-wissenschaftler für ihre zukunftsweisenden
Forschungsvorhaben zu gewinnen.
Für
die Aufbauphase stellt die Landesregierung
hierfür bis 2024 aus Mitteln der
Ruhr-Konferenz bis zu 75 Millionen Euro zur
Verfügung. „Mit dem Aufbau der Research
Alliance Ruhr bündeln wir die universitäre
Spitzenforschung der Universitäten Bochum,
Dortmund und Duisburg-Essen in
zukunftsweisenden Forschungsfeldern.
In den 1960er-Jahren hat die Gründung
der Ruhrgebietsuniversitäten den
Strukturwandel des Ruhrgebiets maßgeblich
vorangetrieben. Mit der jetzt geschlossenen
Kooperation wird ein neuer, hoch innovativer
Universitätsverbund geschaffen, der höchsten
wissenschaftlichen Exzellenzkriterien
entspricht. Damit wollen wir als
Landesregierung gemeinsam mit den
Hochschulen die internationale Strahlkraft
des Ruhrgebiets als exzellenter
Wissenschaftsregion auf ein neues Niveau
heben“, sagt Wissenschaftsministerin Isabel
Pfeiffer-Poensgen.
Ruhrgebiet als
weltweit vernetze Innovationsregion
Nordrhein-Westfalens Europaminister Dr.
Stephan Holthoff-Pförtner, der die
Federführung der Ruhr-Konferenz innehat, und
Staatssekretär Dr. Mark Speich, der als
Staatssekretär das Themenforum „Ruhrgebiet
als weltweit vernetze Innovationsregion“
antreibt, sagten in einer gemeinsamen
Reaktion: „Mit der heute geschlossenen
Vereinbarung leben die beteiligten
Universitäten den Geist der Ruhr-Konferenz
vor: Zusammenarbeit über kommunale und
institutionelle Grenzen hinweg, um
Weltspitze möglich zu machen. Dieser
Kooperations- und Exzellenzgeist sollte uns
auch in anderen Handlungsfeldern Vorbild
sein. Zukunft entsteht nicht in Silos.“
„Mit der Research Alliance Ruhr schaffen
wir eine neue gemeinsame
Forschungseinrichtung, um die Stärken der
drei Universitäten zu bündeln und gezielt
weiter auszubauen“, betont UDE-Rektor Prof.
Dr. Ulrich Radtke. Sein Bochumer Kollege
Prof. Dr. Axel Schölmerich ergänzt: „Mit der
neuen Struktur wird es uns zukünftig noch
besser gelingen, Top-Leute aus aller Welt
ins Ruhrgebiet zu holen und die
internationale Strahlkraft zu erhöhen.“
„Die Region wird dabei von innovativen Ideen
aus der Forschung profitieren“, fügt
TU-Rektor Prof. Dr. Manfred Bayer an.
„Wandel durch Wissenschaft hat hier
Tradition und wird die Metropolregion auch
in Zukunft voranbringen.“
Drängende
Zukunftsfragen Im Zentrum der Forschung
stehen drängende Zukunftsfragen wie die
ganzheitliche Gesundheit von Mensch und
Umwelt, Nachhaltigkeit und erneuerbare
Energie sowie Vertrauen in digitale
Systeme. Dazu forschen die vier Research
Center „One Health – from Molecules to
Systems“, „Chemical Sciences and
Sustainability“, „Future Energy Materials
and Systems” sowie „Trustworthy Data Science
and Security“.
Das College for
Social Sciences and Humanities hingegen
bietet eine themenoffene Plattform für den
internationalen Austausch in den Geistes-
und Sozialwissenschaften. Den Aufbau der
fünf Einheiten übernehmen in den kommenden
vier Jahren die insgesamt 17
Gründungsdirektorinnen und -direktoren in
Abstimmung mit den Rektoraten der drei
Universitäten. Sie bestimmen die Ausrichtung
neu zu besetzender Forschungsgebiete, die in
Absprache mit den Fakultäten durch
gemeinsame Berufungen an die Hochschulen
angebunden werden. Finanziert werden die
Stellen durch die zusätzlichen Landesmittel.
Diese Herangehensweise wird es der Research
Alliance Ruhr ermöglichen, sich flexibel zu
entwickeln, bedarfsgerecht zu wachsen und
das Potenzial des gemeinsamen
Forschungsraums optimal zu nutzen.
Bis 2025 soll sukzessive der Vollbetrieb
erreicht werden, für den das Land ein
jährliches Budget von rund 48 Millionen Euro
in Aussicht gestellt hat. Grünes Licht vom
Expertengremium Die Idee, im Ruhrgebiet
standortübergreifende Forschungszentren von
internationaler Strahlkraft aufzubauen,
hatte sich im Jahr 2019 in einem offenen
Ideenwettbewerb im Rahmen der Ruhr-Konferenz
durchgesetzt. Im November vergangenen Jahres
hatte die Landesregierung für 2021 bis 2024
ein jährlich aufwachsendes Budget von
insgesamt 75 Millionen Euro bereitgestellt.
Im März 2021 gab schließlich ein vom
Wissenschaftsrat zusammengestelltes
Expertengremium grünes Licht für das Konzept
der UA Ruhr. Aufbauend auf dem nun
geschlossenen Kooperationsvertrag soll bis
Ende 2021 die rechtliche Struktur der
Research Alliance Ruhr gemäß den
Möglichkeiten des Hochschulgesetzes NRW
ausformuliert werden.
Über die UA
Ruhr: Seit 2007 arbeiten die RUB, die TU
Dortmund und die Universität Duisburg-Essen
unter dem Dach der
UA Ruhr
stategisch eng
zusammen. Durch Bündelung der Kräfte werden
die Leistungen der Partneruniversitäten
systematisch ausgebaut. Unter dem Motto
„gemeinsam beer“ gibt es inzwischen über 100
Kooperationen in Forschung, Lehre und
Verwaltung. Mit mehr als 120.000
Studierenden und nahezu 1.300 Professorinnen
und Professoren gehört die UA Ruhr zu den
größten und leistungsstärksten
Wissenschaftsstandorten Deutschlands.
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Nachhaltige Mobilität
- Universitäten im Ruhrgebiet sind auf dem
Weg |
Duisburg, 29. Juni 2021 - Der Wunsch, bei
der Anreise zum Campus auf umweltfreundliche
Verkehrsmittel umzusteigen, ist groß bei den
Mitgliedern der Universitätsallianz Ruhr (UA
Ruhr). Das ist das Ergebnis einer Umfrage,
die das Projekt InnaMoRuhr unter
Studierenden und Beschäftigten der
Ruhr-Universität Bochum (RUB), der TU
Dortmund und der Universität Duisburg-Essen
(UDE) durchgeführt hat.
Drei Viertel der Befragten können sich
vorstellen, auf intermodale Wegeketten
umzusteigen, nach dem Motto: mit dem eBike
zum Bahnhof und von dort mit der Bahn zur
Uni. Für die Verkehrswende im Ruhrgebiet
spielen die vier Standorte der UA Ruhr eine
bedeutende Rolle: 120.000 Studierende und
rund 16.000 Beschäftigte pendeln regelmäßig
hierher. Das Forschungsprojekt InnaMoRuhr
untersucht im Rahmen der Ruhr-Konferenz
deshalb, wie die Mobilität an den vier
Universitätsstandorten in Duisburg, Essen,
Bochum und Dortmund innovativ und nachhaltig
gestaltet werden könnte.
In der
Umfrage haben rund 10.000 Mitglieder der UA
Ruhr Auskunft über ihr Verhalten und ihre
Wünsche gegeben. Das Projektteam hatte die
Angehörigen der RUB, der TU Dortmund und der
UDE dazu befragt, wie sie zu ihrem Lern- und
Arbeitsplatz anreisen und wie häufig sie
benachbarte Standorte besuchen. Vor Beginn
der Coronapandemie legten 40 Prozent der
Befragten den Weg zur Universität mit
individuellen Verkehrsmitteln (Rad, Auto)
zurück, 50 Prozent nutzten öffentliche
Verkehrsmittel und 10 Prozent kombinierten
beides in unterschiedlicher Weise.
An allen Standorten lassen sich ähnliche
Nutzungsmuster beobachten: Studierende
reisen häufiger mit dem ÖPNV beziehungsweise
intermodal, während Beschäftigte in Technik
und Verwaltung einen hohen Anteil des
Individualverkehrs aufweisen. Essen liegt
beim ÖPNV deutlich vorne, während in
Duisburg der Individualverkehr dominiert.
Obwohl die meisten Befragten mit ihrer
alltäglichen Mobilität zufrieden waren,
besteht ein großer Wunsch nach Veränderung –
vor allem bei umweltbewussten Personen. Der
öffentliche Verkehr mit Bus und Bahn
schneidet überraschend gut ab und ist für
etliche Befragte ein wichtiger Baustein
ihrer künftigen Mobilität.
Projektkoordinator Prof. Johannes Weyer
fasst die Ergebnisse wie folgt zusammen: „Es
besteht ein deutlicher Wunsch, die eigene
Mobilität nachhaltiger und individueller zu
gestalten und möglichst ohne Umstiege direkt
ans Ziel zu gelangen.“ Dabei spielen das
Fahrrad oder eBike und das Elektroauto eine
wichtige Rolle. Auch bei intermodalen
Wegeketten besteht ein großes Potenzial: Das
Szenario „mit dem Rad zum Bahnhof und dann
mit der Bahn zur Universität" fanden knapp
drei Viertel der Befragten attraktiv.
Dabei zeigten sich nur marginale
Unterschiede zwischen den drei
Universitätsstandorten. Das Projektteam
schließt aus der Befragung, dass die drei UA
Ruhr-Universitäten ein großes Potenzial
besitzen, das sie im Sinne einer
nachhaltigen Mobilität einsetzen können. In
der nächsten Projektphase werden die in der
Befragung gewonnenen Erkenntnisse genutzt,
um konkrete Szenarien zu entwickeln und
diese in Simulationsexperimenten und
Stakeholder-Workshops auf den Prüfstand zu
stellen.
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Mentoring für Viertklässler startet:
Die Weichen sind gestellt |
Duisburg, 15. April 2021 -
Gemeinsam starten die ZEIT-Stiftung
Ebelin und Gerd Bucerius und das Zentrum für
Lehrerbildung (ZLB) der Universität
Duisburg-Essen (UDE) das Mentoring-Programm
WEICHENSTELLUNG für Viertklässler an der
UDE. Lehramtsstudierende fördern
Schüler*innen während des wichtigen
Übergangs von der Grundschule in die
weiterführende Schule – mit dem Ziel, junge
Menschen zu stärken und chancengerechte
Bildung zu ermöglichen.
Durch diese
Kooperation und mit der finanziellen
Unterstützung der Dr. Harald Hack Stiftung
ist es gelungen, das Mentoring-Programm
WEICHENSTELLUNG für Viertklässler nun auch
in Essen zu realisieren. Neben der
Universität zu Köln ist die UDE der zweite
Standort in Nordrhein-Westfalen. Das
Programm der ZEIT-Stiftung unterstützt
Schüler*innen beim Übergang von der
Grundschule auf das Gymnasium oder eine
andere zum Abitur führende Schule. Damit
fördert es individuell Kinder, die das
Potenzial für einen höheren Schulabschluss
haben und aus vielfältigen Gründen auf ihrem
Bildungsweg zusätzliche Unterstützung
benötigen.
Bei WEICHENSTELLUNG für
Viertklässler begleiten Lehramtsstudierende
der UDE als Mentor*innen Kinder, die
sogenannten Mentees, über einen Zeitraum von
drei Jahren, von der vierten bis zur
sechsten Klasse. Sie bringen ihnen
selbstständiges und selbstwirksames Lernen
bei, unterstützen sie in zentralen
Schulfächern und fördern ihre individuellen
Begabungen. Darüber hinaus unternehmen die
Mentor*innen mit ihren Mentees kulturelle
Ausflüge.
Alle beteiligten
Akteur*innen von WEICHENSTELLUNG für
Viertklässler profitieren: Die Kinder können
ihre Potenziale besser entfalten, die
Erziehungsberechtigten werden bei der
Förderung ihrer Kinder unterstützt, die
Schulen können durch den Einsatz der
Mentor*innen stärker auf die
unterschiedlichen Begabungen ihrer
Schüler*innen eingehen und die
Lehramtsstudierenden sammeln praktische
Erfahrungen für ihren zukünftigen Beruf.
„Wir freuen uns, mit dem Zentrum für
Lehrerbildung der Universität Duisburg-Essen
in NRW einen weiteren starken Partner für
WEICHENSTELLUNG für Viertklässler gefunden
zu haben“, sagt Dr. Tatiana Matthiesen,
Bereichsleiterin Bildung und Erziehung der
ZEIT-Stiftung und Gesamtkoordinatorin von
WEICHENSTELLUNG. „Gemeinsam mit der Dr.
Harald Hack Stiftung können wir nun weitere
Kinder auf ihrem Lebens- und Bildungsweg
unterstützen und ihnen dabei helfen, ihr
Potenzial auszuschöpfen.“
Dr. Anja Pitton,
Geschäftsführerin des ZLB, erklärt: „Es ist
ein großes Glück, dass wir mitten in der
Corona-Pandemie mit dem Projekt
WEICHENSTELLUNG für Viertklässler starten
können. Denn gerade jetzt ist es wichtig,
Potenziale zu entdecken und Schüler*innen
entsprechend ihrer Kompetenzen fördern zu
können. Damit leistet unsere Universität
einen weiteren wichtigen Beitrage zur
chancengerechten Bildung“. Zum
Schuljahresbeginn 2021/22 startet das
Programm WEICHENSTELLUNG für Viertklässler
an der UDE mit ca. 30 Lehramtsstudierenden
und rund 90 Mentees.
Lehramtsstudierende der Universität können
sich ab sofort über die Website des ZLB als
Mentor*in im Projekt WEICHENSTELLUNG
bewerben. Interessierte Schulen aus der
Region Essen und Duisburg, die gerne am
Projekt teilnehmen möchten, sind eingeladen,
sich über die Website zu informieren und mit
den Projektkoordinator*innen Kontakt
aufzunehmen.
https://zlb.uni-due.de/weichenstellung/
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UDE wählt neue Leitung: Prof.
Barbara Albert wird Rektorin |
Duisburg, 14. April 2021 -
Die künftige Rektorin der Universität
Duisburg-Essen (UDE) heißt Prof. Dr. Barbara
Albert. Sie wurde heute (14. April)
einstimmig von der Hochschulwahlversammlung
der UDE in dieses Amt gewählt. Dies tritt
die 54-jährige Chemikerin und
Vizepräsidentin der Technischen Universität
Darmstadt in knapp einem Jahr, zum 1. April
2022, an.
Künftige Rektorin und
aktueller Rektor der UDE: Prof. Dr. Barbara
Albert und Prof. Ulrich Radtke nach der
einstimmigen Wahl. Foto:
UDE/eventfotograf.in
„Die Universität
Duisburg-Essen zu leiten und zu begleiten,
ist für mich eine wunderbare Aussicht. Die
UDE steht für wichtige Werte, sie ist eine
ausgezeichnete Forschungs- und
Bildungseinrichtung und ein Leuchtturm in
der Region“, blickt Prof. Barbara Albert auf
ihre kommende Aufgabe. „Ich sehe die UDE im
Austausch mit der Gesellschaft und mit der
Universitätsallianz Ruhr exzellent für die
Zukunft aufgestellt. Ihre Reputation für
glaubwürdige und relevante Spitzenergebnisse
in Lehre und Forschung wollen wir ausbauen
und weltweit sichtbarer machen.“
Stellvertretend für
die Wahlberechtigten erklären die
Senatsvorsitzende Prof. Dr. Anja Steinbach
und der Vorsitzende des UDE-Hochschulrats
Prof. Dr. Klaus Trützschler: „Die
Universität Duisburg-Essen erhält mit Frau
Professorin Albert eine Rektorin, die mit
vielfältiger Erfahrung, klarem Blick und
großem Engagement die Universität weiter
voranbringen wird. Wir sind überzeugt: Die
UDE ist bei ihr in sehr guten Händen, und
wir freuen uns auf eine erfolgreiche
Zusammenarbeit.“
Seit ihrer Gründung
2003 hat die UDE sich zu einer etablierten
Kraft in der deutschen Hochschullandschaft
entwickelt, die sich durch Forschungsstärke
und Chancengerechtigkeit auszeichnet. Prof.
Ulrich Radtke, der seit 2008 UDE-Rektor ist,
sieht diese beachtliche Entwicklung als
einen gemeinsamen Verdienst aller
Hochschulangehörigen: „Für mich war und ist
es ebenso Vergnügen wie Privileg, dass ich
den Weg unserer Universität in den
vergangenen Jahren begleiten und
mitgestalten durfte. Ich bin davon
überzeugt, dass Frau Professorin Albert als
künftige Rektorin den erfolgreichen Kurs der
UDE fortsetzen und mit eigenen Akzenten
prägen wird. Ich wünsche ihr für ihr Amt
viel Erfolg und freue mich sehr auf unsere
Zusammenarbeit in den kommenden Monaten.“
Zur Person: Barbara Albert ist eine
renommierte und preisgekrönte Professorin
für Anorganische Chemie. Sie bringt viel
Erfahrung in Spitzenpositionen, in der
Forschungsförderung und dem Transfer von
Wissenschaft in Wirtschaft und Gesellschaft
mit. So ist sie seit 2019 Vizepräsidentin
für Forschung und wissenschaftlichen
Nachwuchs an der Technischen Universität
(TU) Darmstadt, sie ist Aufsichtsrätin bei
Evonik Industries und der Schunk Group, und
sie war Präsidentin der Gesellschaft
Deutscher Chemiker, als erste Frau in der
Geschichte des Verbands.
Auch gehört
sie zahlreichen Vereinigungen an, darunter
der Berlin-Brandenburgischen Akademie der
Wissenschaften, und ist Gutachterin der
Deutschen Forschungsgemeinschaft. Ihr
Chemiestudium hatte Barbara Albert an der
Universität Bonn (1985-1990) absolviert, wo
sie auch promoviert wurde (1995) und sich
habilitierte (2000). Von 2001 bis 2005 war
sie Professorin für
Festkörperchemie/Materialwissenschaften an
der Universität Hamburg; seit 2005 ist sie
Professorin für Anorganische Festkörper- und
Strukturchemie an der TU Darmstadt.
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GUIDE
veranstaltet Startup Olympics: Von der Idee
bis zum Startup in 2 Tagen |
Duisburg, 26. März
2021 - Die Universität ist ein Ort der Ideen
– viele davon sind die ideale Basis für
erfolgreiche Unternehmen. Die Startup
Olympics bieten jetzt allen Interessierten
vom 9. bis 11. April die Gelegenheit
Startup-Luft zu schnuppern – ganz gleich, ob
bereits eine Geschäftsidee vorhanden ist
oder nicht. Praxisnah, in kleinen Teams und
mit der Hilfe erfolgreicher Profis und
Mentor*innen soll ein Geschäftsmodell in nur
zwei Tagen entwickelt werden. Das Programm
der Startup Olympiade hilft auch Neulingen,
da Mentoring durch erfolgreiche
Unternehmer*innen und Antworten auf alle
Fragen rund ums Gründen auf dem Programm
stehen. Vielleicht lernen sich so auch
gleich potentielle Mitgründer*innen kennen.
Copyright: GUIDE/UDE
Für die Teilnahme sind weder
Vorwissen noch Erfahrung – nicht einmal eine
Geschäftsidee – notwendig. Einzig die Lust
darauf, ein ganzes Wochenende lang
Entrepreneur*in zu sein, zählt. Der
Startschuss fällt am Freitag den 9. April um
17 Uhr. Nach dem Ideen-Pitch finden sich die
Teams und gehen mit einer einführenden
Hilfestellung in die erste Arbeitsphase bis
ca. 22.30 Uhr. An den beiden weiteren Tagen
(Samstag 9.00 bis ca. 22.30 Uhr und Sonntag
9.00 bis ca. 19.00 Uhr) bekommen alle
Teilnehmenden u. a. wertvollen Input von
lokalen und regionalen Mentor*innen aus der
Wirtschaft und erfahren mehr über
Marktrecherche, Zielgruppen, Positionierung
und gehen in ein Training, um am Sonntag um
16 Uhr vor einer hochkarätigen Jury zu
pitchen. Auf das Siegerteam wartet die
Goldmedaille der Startup Olympics.
Interessierte melden sich bis zum 05. April
2021 unter
www.startupolympics.de
an. Studierende, Forschende und
Mitarbeitende der UDE können unter
guide@uni-due.de
einen Code zur vergünstigten Buchung
anfordern und so für lediglich 9 statt 29
Euro am Event teilnehmen! Die Zahl der
Teilnehmenden ist begrenzt.
Atomlagen-Beschichtung für
Zinksulfid Pigment stabil und katalytisch
aktiv Es ist eines der weichsten
Weißpigmente, das die Industrie verwendet.
Zinksulfid vergraut aber mit der Zeit, wenn
man es nicht entsprechend vorbehandelt.
Chemiker unter Federführung des Center for
Nanointegration (CENIDE) der Universität
Duisburg-Essen (UDE) haben nun einen Weg
gefunden, wie das Pigment nicht nur seine
strahlende Farbe behält, sondern zugleich
als Katalysator eingesetzt werden könnte;
zum Beispiel, um Sonnenlicht in nutzbare
Energie umzusetzen. Das Fachmagazin
„Advanced Functional Materials“ berichtet.*
Künstlerische Darstellung der
Kern-Hülle-Strukturen. © UDE/Reichenberger
Idealerweise ist ein Pigment stabil
gegenüber Licht – speziell UV-Strahlung –
und korrodiert nicht. Auch langfristig soll
es seine weiße Farbe behalten. Das alles
gelingt der Industrie mit Zinksulfid heute
schon, allerdings ist das daraus entstehende
Material nicht mehr geeignet, das
photokatalytische Potenzial des Zinksulfids
zu nutzen, weil keine Ladungsträger an der
Partikeloberfläche zur Verfügung stehen.
In Kooperation mit dem
Max-Planck-Institut für chemische
Energiekonversion (Mülheim a.d. Ruhr) und
der Duisburger Niederlassung des
Industriepartners Venator haben UDE-Chemiker
aus dem NanoEnergieTechnikZentrum (NETZ) nun
eine Alternative entwickelt: „Wir haben
Zinksulfid-Partikel mit einer nur drei
Nanometer dünnen Schutzhülle aus Tonerde
umhüllt – Atomlage für Atomlage“, erklärt
Dr. Sven Reichenberger, Leiter der
Katalysegruppe in der Technischen Chemie.“
Diese Kern-Hülle-Strukturen erwiesen sich in
ersten Laborexperimenten als stabil
gegenüber hoch-energetischer UV-Bestrahlung
und korrosiven Medien.
Einsatz für nachhaltige Energieversorgung
denkbar Der zusätzliche Clou: Die
Partikel sind in dieser Form grundsätzlich
auch als Photokatalysatoren denkbar, also um
chemische Reaktionen durch Licht auszulösen;
zum Beispiel zum Abbau von Giftstoffen in
Abwässern oder für die Aufspaltung von
Wasser in Sauerstoff und den Energieträger
Wasserstoff. „Dafür müssten Elektronen die
Hülle aus Tonerde durchdringen können“, so
Reichenberger,. „Das ist noch nicht der
Fall, wir testen aber derzeit, ob sich das
durch eine noch dünnere Schicht erreichen
lässt.“ Gelingt dies, wären die
Kern-Hülle-Strukturen hochinteressant, um
zum Beispiel Abwasser photokatalytisch
aufzubereiten oder Sonnenenergie in
speicherfähige Energieträger umzusetzen.
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Tumorbekämpfung: BMBF fördert Forschung zu
Strahlentherapie und Stoffwechsel |
Duisburg, 24. März 2021 - Mit rund 1.9 Mio.
Euro fördert das Bundesforschungsministerium
in den kommenden drei Jahren einen Verbund
aus Partnern am Helmholtz Zentrum München,
dem Institut für Zellbiologie
(Tumorforschung) am Universitätsklinikum
Essen und dem
Ludwigs-Maximilians-Universitätsklinikum
München. Im Fokus des Projekts steht der
Zusammenhang zwischen Tumorstoffwechsel und
dem Erfolg von klinischer Strahlentherapie.
Ziele sind die Identifizierung von
metabolischen Biomarkern und neuen
therapeutischen Zielstrukturen zur
Modulation des Therapieansprechens von
Tumoren im Kopf- und Halsbereich sowie die
Schaffung von Grundlagen für eine
individualisierte Strahlentherapie nach
molekularen Kriterien. Kopf-Hals-Tumoren
umfassen verschiedene Krebsarten, die in
dieser Körperregion auftreten, wie
beispielsweise den Mundhöhlen- oder
Rachenkrebs.
Ein zentraler
Bestandteil der komplexen
Behandlungsstrategien ist die Strahlen- und
Chemotherapie, meist in Kombination mit
einer operativen Entfernung des Tumors. Der
Erfolg der Therapie ist maßgeblich durch die
Strahlenempfindlichkeit der Tumoren
beeinflusst und kann durch Strahlenresistenz
der Tumorzellen, sowie unerwünschte
Nebenwirkungen im Normalgewebe der Patienten
beeinträchtigt sein. Im geförderte
Verbundprojekt METABOLiST sollen
Stoffwechselprozesse identifizieren, welche
die zelluläre Strahlenantwort und das
Therapieansprechen in Kopf-Hals Tumoren
beeinflussen.
Hierfür werden sowohl
Gen-Expressionsdaten genutzt als auch
metabolische und massenspektrometrische
Messungen an prä-klinischen Modellen und
klinischen Patientenproben durchgeführt. Es
werden außerdem Biomarker identifiziert, die
eine Stratifizierung von Patienten für eine
personalisierte Therapie erlauben und neue
Möglichkeiten zur therapeutischen Modulation
der Strahlenwirkung aufdecken. 600.000 Euro
der Gesamtförderung gehen an das Institut
für Zellbiologie (Tumorforschung, IFZ) der
Medizinischen Fakultät der Universität
Duisburg-Essen (UDE), Universitätsklinikum
Essen, das eine Nachwuchsgruppe einrichtet.
Die Leitung hat Dr. Johann Matschke aus der
Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Verena
Jendrossek.
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Studie zu Clubhouse: Nur ein
Kommunikationshype? |
Duisburg, 12.
Februar 2021 - Die
Audio-App Clubhouse ist derzeit ein
Blasenphänomen und überzeugt nur jeden
zweiten Nutzer. Dennoch bietet die Plattform
ein enormes Potenzial in der politischen
Kommunikation. Das zeigt eine Kurzstudie von
Prof. Tobias Kollmann, Universität
Duisburg-Essen (UDE), und dem
Marktforschungsunternehmen Civey. Obwohl es
Clubhouse nur fürs iPhone gibt und auch nur
auf Einladung, hat fast jeder zweite
Deutsche (45%) bereits von der App gehört,
allen voran junge Menschen. Aber auch unter
den über 65-jährigen hat jeder Dritte sie
bereits wahrgenommen. Clubhouse genutzt
haben allerdings nur 2,8 Prozent der
Deutschen.
„Clubhouse ist bislang noch ein
gesellschaftliches Randphänomen. Die
vermeintliche digitale Kommunikationselite
scheint auf dieser Plattform noch weitgehend
unter sich zu sein“, betont Prof. Tobias
Kollmann. Es sind vor allem Gebildete aus
Großstädten, die solche Trends
interessieren, hat die repräsentative
Befragung unter 500 Nutzenden und 5.000
Bundesbürgern ergeben. Wird Politik
nahbar? Politik und Gesellschaft sind die
Bereiche, die bei Clubhouse am meisten
interessieren. Nur jeder Zehnte ist an
Business-, Sport- oder Unterhaltungsthemen
interessiert.
„Das Medium bietet somit im
Superwahljahr ein großes Potenzial für
politische Informationen und Debatten“,
sagen die Macher der Studie. „Politische
Kommunikation wandelt sich immer stärker hin
zu einer Dialogorientierung. Clubhouse
bietet diesen niedrigschwelligen Ansatz und
könnte daher eine größere Bedeutung
erlangen.” sagt Janina Mütze,
Geschäftsführerin von Civey. Auch wenn fast
jeder zweite Befragte positive Erfahrungen
mit Clubhouse gemacht hat, ist immerhin
jeder Dritte unentschieden, wie er oder sie
Clubhouse bewerten soll. „Über die erste
Begeisterung hinaus muss noch ein
Lernprozess mit der neuen Kommunikationsform
stattfinden, wie man sich dort verhält und
wie man miteinander im Jedermann-Talk
umgeht”, erläutert Prof. Kollmann als
Experte für E-Business. Etwa jeder
zweite Clubhouse-Nutzende glaubt übrigens
nicht, dass die Plattform gegen große
Anbieter wie Twitter oder Facebook bestehen
wird. „Das könnte insbesondere an der noch
fehlenden Reichweite, dem Datenschutz und
den noch unzureichenden Funktionalitäten
liegen”, gibt UDE-Prof. Tobias Kollmann zu
bedenken.
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Forschung zur Sozialpolitik UDE und
Universität Bremen bekommen neues Institut
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Duisburg, 02. Februar 2021 -
Die Universitäten Duisburg-Essen
(UDE) und Bremen haben vom Bundesministerium für
Arbeit und Soziales (BMAS) den Zuschlag für ein
neues Institut für Interdisziplinäre
Sozialpolitikforschung bekommen. Den Aufbau
übernimmt das Institut Arbeit und Qualifikation
(IAQ) der UDE gemeinsam mit dem SOCIUM
Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik der
Universität Bremen. Das Ministerium stellt dafür
zunächst für fünf Jahre rund acht Millionen Euro zur
Verfügung. „Ein interdisziplinär ausgerichtetes
Institut in dieser Form gibt es in der
Sozialpolitikforschung in Deutschland bisher nicht“,
sagt Prof. Dr. Ute Klammer, geschäftsführende
Direktorin des IAQ.
„Unser Ziel ist es, mit
der Arbeit an dem neuen Institut fundierte
wissenschaftliche Grundlagen für die Diskussion von
sozialpolitischen Themen zu liefern und der Politik
beratend zur Seite zu stehen.“ Zu den Kernaufgaben
des neuen Instituts wird die inhaltliche Vernetzung
und Koordinierung des
Fördernetzwerks
Interdisziplinäre Sozialpolitikforschung (FIS)
gehören. Darüber hinaus soll es den
Transfer von Wissen innerhalb der Wissenschaft, aber
auch zwischen Wissenschaft und Praxis fördern und
mittelfristig zu den klassischen Themen wie auch zu
Zukunftsthemen der Sozialpolitik forschen. Dazu
sollen sechs Forschungsteams aufgebaut werden. Diese
werden sich etwa mit der Frage beschäftigen, wie
sich die moderne Arbeitswelt auf soziale
Sicherungssysteme auswirkt oder welche Antworten die
Sozialpolitik auf gesellschaftliche Konflikte hat.
Das BMAS verfolgt schon länger das Ziel, die
unabhängige Sozialpolitikforschung zu stärken und
hat im Jahr 2016 das FIS ins Leben gerufen.
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sollen sich
mit Hilfe des Netzwerks im Feld der
Sozialpolitikforschung etablieren und die jeweiligen
Hochschulen im Bereich der Sozialpolitik- und
Sozialrechtsforschung Strukturen ausbauen oder neu
bilden können. Der Aufbau des neuen Instituts ist
ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg der
Stärkung der Sozialpolitikforschung in Deutschland.
Mit den Universitäten Duisburg-Essen und Bremen
haben zwei erfahrene Partner diese Aufgabe
übernommen. Beide sind bereits sehr gut in der
Sozialpolitikforschung vernetzt und verfügen über
ausgewiesene Expertise. Das Institut soll am 1.
April 2021 offiziell die Arbeit aufnehmen.
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Studie zu negativen Gruppeneinstellungen:
Wir gegen die! |
Duisburg, 29. Januar 2021 - Oft
fühlen sich Menschen als Teil einer Gruppe – und
lehnen Personen anderer Gruppen ab. Bisherige
Forschung konzentriert sich jedoch fast
ausschließlich auf die Mehrheitsbevölkerung. „Wir
wollten wissen, wie das bei Deutschen mit
Migrationshintergrund ist“, so Hayfat
Hamidou-Schmidt von der Universität Duisburg-Essen
(UDE). Mit ihrer Kollegin Dr. Sabrina Jasmin
Mayer aus der Arbeitsgruppe Empirische
Politikwissenschaft nutzen sie Daten zu je 500
Deutschen mit türkischer sowie post-sowjetischer
Zuwanderungsgeschichte. Herausgekommen ist: Sie sind
nicht, wie oft angenommen, besonders positiv
gegenüber anderen Zugewanderten eingestellt.
Einmalig an der Studie – sie ist in der Zeitschrift
„Political Psychology“* veröffentlicht –, ist der
differenzierte Blick auf Menschen mit
Migrationserfahrung.
Oft werden diese als
einheitliche Gruppe mit denselben Einstellungen
wahrgenommen. Das sei zu pauschal, meinen die
Forscherinnen, zumal in multikulturellen
Gesellschaften zuweilen soziale und
ethnisch-kulturelle Spannungen entstünden. Oft
aufgrund von Vorbehalten gegenüber anderen, die vor
oder nach der Zuwanderung entstanden seien.
„Die Befragten haben zunächst Angaben zu ihrer
Zugehörigkeit zu Deutschland, ihrem Herkunftsland
und der eigenen Konfession gemacht“, so Mayer.
„Anschließend haben wir mit verschiedenen Fragen
ihre Einstellung untersucht: gegenüber Deutschen
ohne Migrationshintergrund, gegenüber Deutschen mit
post-sowjetischem und mit türkischem
Migrationshintergrund sowie gegenüber Menschen mit
syrischen Wurzeln – stellvertretend für
Geflüchtete.“
Das Fazit: Beide Gruppen
bewerten grundsätzlich die deutsche
Mehrheitsgesellschaft am positivsten und Geflüchtete
am negativsten, aber mit unterschiedlichen
Abstufungen. „So sehen die türkeistämmigen Deutschen
syrische Geflüchtete positiver, als es die Gruppe
mit post-sowjetischen Wurzeln tut, was wir auf die
gemeinsame Religion zurückführen“, erklärt
Hamidou-Schmidt. Auch gibt es einen Zusammenhang
zwischen der ethnischen Identifikation und der
Abwertung anderer. „Je stärker sich jemand als
Türke/Kurde begreift, desto negativer nimmt er bzw.
sie sowohl die Deutschen als auch andere
Zuwanderergruppen wahr.“
Fühlen sich
Deutsche, die aus der Türkei stammen wiederum stark
zu Deutschland zugehörig, werden Fremdgruppen selten
abgelehnt. Das sei ein interessanter Befund, sagen
die Forscherinnen, da ein starkes
Zugehörigkeitsgefühl zu Deutschland bei Personen
ohne Migrationshintergrund den gegenteiligen Effekt
hat. „Bei Deutschen aus der ehemaligen Sowjetunion
konnten wir diese Zusammenhänge so nicht
feststellen“, so Mayer. „Das liegt vermutlich an
der besonderen Konstellation: Sie sind Zugewanderte
und ethnische Deutsche zugleich.“ Was hier die
Motive sind, andere abzulehnen, müsste weiter
untersucht werden. Und auch das sind Fragen für eine
mögliche Folgestudie: Gibt es negative Einstellungen
gegen die eigene Gruppe, und spielt es eine Rolle,
ob jemand eingebürgert ist?
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UA Ruhr Forschungsverbund:
Bildungsgerechtigkeit in Schulen fördern |
Duisburg, 28. Januar 2021 -
Die Universitäten Duisburg-Essen (UDE), Bochum und
Dortmund arbeiten in der neuen Initiative „Schule
macht stark“ (SchumaS) von Bund und Ländern mit.
Ziel ist es, die Bildungschancen von Kindern an
Schulen in sozial benachteiligten Lagen systematisch
zu verbessern. Dafür stehen ab dem kommenden Jahr
125 Millionen Euro zur Verfügung.
Das
Besondere an dem Vorhaben: Insgesamt 200 Schulen aus
der Primar- und der Sekundarstufe arbeiten
deutschlandweit gemeinsam mit
Bildungswissenschaftlern an forschungsbasierten
praxistauglichen Maßnahmen, um sie anschließend auch
anderen Schulen in sozial herausfordernder Lage zur
Verfügung zu stellen.
An dem begleitenden
Forschungsverbund sind 13 Einrichtungen und
Universitäten beteiligt. Eines der vier
deutschlandweiten regionalen Cluster wird an der UDE
am Interdisziplinären Zentrum für Bildungsforschung
(IZfB) angesiedelt. Die Aktivitäten werden hier
zunächst für fünf Jahre mit mehr als 3,5 Millionen
Euro gefördert. Insgesamt ist das Projekt auf 10
Jahre angelegt. Das IZfB wird die Arbeit an der
Schnittstelle zwischen Praxis,
Bildungsadministration und Forschung koordinieren.
Themen sind die Schulentwicklung und Führung
sowie das außerschulische Lernen und die Vernetzung
von Schule im sozialen Umfeld. Außerdem geht es um
die Förderung von Kompetenzen in Mathematik und in
der Sprachbildung sowie um die Qualifizierung der
Lehrkräfte im Umgang mit besonderen Bedingungen an
Schulen in sozial herausfordernden Lagen.*
Hierzu liegen in der Metropole Ruhr vielfältige
Erfahrungen vor, die nun in das bundesweite Projekt
einfließen. Dabei kooperieren die
Bildungsforschenden aus Duisburg und Essen im Rahmen
der Universitätsallianz Ruhr auch mit Teams in
Bochum und Dortmund. „Uns ist es ein besonderes
Anliegen, Bildung ganzheitlich zu denken. Wir
möchten Schulen darin unterstützen, ihre spezifische
Situation am Schulstandort datengestützt genauer
analysieren zu können. Davon ausgehend wollen wir
Maßnahmen für erfolgreiches Lernen, auch in
Kooperation mit der Schulsozialarbeit und mit
Partnern im Umfeld der Schule, systematisch
entwickeln“, sagt Sybille Stöbe-Blossey vom Institut
Arbeit und Qualifikation (IAQ), das im Projekt
mitwirkt.
„Konkret möchten wir im
Gesamtverbund umfassende Lehr- und Lernmaterialien,
Handreichungen und Leitfäden für die Schul- und
Unterrichtsentwicklung sowie
Fortbildungsmaterialien, auch in digitalen Formaten,
erarbeiten“ so Isabell van Ackeren, Leiterin der AG
Bildungsforschung in der Fakultät für
Bildungswissenschaften. „Wir freuen uns auf eine
neue Qualität der Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit
den beteiligten Schulen.“ * Beteiligt sind
die Fakultäten für Bildungswissenschaften (Prof. Dr.
Isabell van Ackeren, Prof. Dr. Kerstin Göbel),
Gesellschaftswissenschaften (Prof. Dr. Sybille
Stöbe-Blossey), Geisteswissenschaften (Prof. Dr.
Heike Roll) und Mathematik (Prof. Dr. Bärbel
Barzel).
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Kooperation der UDE mit Wuhan |
Duisburg, 21. Januar 2021 - Eine
der weltweit wichtigsten Veröffentlichungen zu
COVID-19 wurde in Kooperation der Medizinischen Fakultät
der Universität Duisburg-Essen (UDE) und den
wissenschaftlichen Partnern in Wuhan (China)
verfasst. Diese ist im April 2020 erschienen und
beschreibt wichtige Veränderungen des Immunsystems
Betroffener. Acht Monate später zeigt sich die
Relevanz der Studie: Sie ist eine der meistzitierten
Veröffentlichungen zu dem Thema weltweit.
Prof. Dr. Xin Zheng im
Wuhan-Essen Joint Laboratory for Infection and
Immunity. Die Virologin und Direktorin des
Department of Infectious Diseases, Wuhan Union
Hospital, hat an der UDE promoviert und ist
Letztautorin der genannten Publikation. Foto:
Wuhan-Essen Joint Laboratory for Infection and
Immunity. Die erste gemeinsame wissenschaftliche
COVID-19-Publikation des seit 2017 bestehenden
Wuhan-Essen Joint International Laboratory of
Infection and Immunity* ist im Fachmagazin „The
Lancet EBiomedicine“ erschienen. Sie beschreibt
erstmals wichtige Veränderungen des Immunsystems bei
COVID-19-Patienten aus Wuhan.
Während viele
Erkrankungen mild verlaufen, entwickeln etwa 10 %
der Erkrankten eine schwere Lungenentzündung und
benötigen intensivmedizinische Versorgung. Um
frühzeitig die richtigen therapeutischen Schritte
einleiten zu können, ist es wichtig, potenziell
gefährdete Patienten zu identifizieren. Gemeinsam
mit chinesischen Kollegen am Wuhan Union Hospital
haben Wissenschaftler des Instituts für Virologie
der Medizinischen Fakultät der UDE festgestellt,
dass die T-Zell-Population ein wichtiger Indikator
für diese Einschätzung ist. Internationale
Beachtung Wie wegweisend die Studie war, zeigt
sich daran, dass sie innerhalb von nur acht Monaten
bereits 280 Mal zitiert wurde. Damit führt das Web
of Science die Publikation als eine der am meisten
zitierten Arbeiten des COVID-19 Forschungsfeldes
weltweit. Über die Ergebnisse wurde auch in der
nationalen und internationalen Presse vielfältig
berichtet. Das Lancet Online-Journal
EBioMedicine hat die Veröffentlichung als eine ihrer
zehn Wichtigsten im Jahr 2020 ausgewählt. Prof. Dr.
Ulf Dittmer, Direktor des Instituts für Virologie in
Essen: „Hier zeigt sich, wie sehr der
wissenschaftliche Standort Essen in der
Corona-Pandemie von der engen Kooperation mit der
Partneruniversität HUST in Wuhan profitiert und sich
darüber in das Forschungsfeld einbringen konnte.“
Infektiologie und Immunologie sind seit vielen
Jahren ein ausgewiesener Forschungsschwerpunkt der
Medizinischen Fakultät am Universitätsklinikum
Essen. Die Studie wurde von der Medizinischen
Fakultät und der Stiftung Universitätsmedizin Essen
finanziell unterstützt. * Das „Wuhan-Essen Joint
International Laboratory of Infection and Immunity“
wurde 2017 von der Uni Duisburg-Essen und der HUST
Universität in Wuhan gegründet und wird gemeinsam
betrieben.
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IAQ-Report zu Lohnkonvergenz zwischen Ost
und West |
Einheitliches Rentenrecht
– ungleiche Renten? Duisburg, 19.
Januar 2021 - Das Rentenrecht in Ost- und
Westdeutschland wird zunehmend vereinheitlicht. Die
individuellen Rentengegenwerte werden aber –
zumindest kurzfristig – ungleicher. Warum? Bis heute
existieren auch bei weitgehend ähnlichen
Beschäftigten Lohndifferenzen zwischen alten und
neuen Bundesländern. Die wirken sich – zuungunsten
der ostdeutschen Beschäftigten – auf die jährlichen
Rentengegenwerte aus. Das zeigt ein aktueller Report
aus dem Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der
Universität Duisburg-Essen (UDE).
Darin hat
Dr. Andreas Jansen den Lohnangleichungsprozess
zwischen Ost- und West untersucht: „Der
Konvergenzprozess ist längst nicht zu Ende, auch
wenn regionale Unterschiede in Wirtschaftsstrukturen
und Tätigkeiten in die Berechnung einbezogen
werden.“ So verdienten ostdeutsche Frauen im Jahre
2018 im Durchschnitt etwa 250 €/Monat weniger als
Frauen in Westdeutschland. Bei den Männern betrug
die Differenz sogar rund 670 €/Monat.
Jansen
führt diese geschlechtsspezifischen Unterschiede
darauf zurück, dass Männer zu deutlich höheren
Anteilen im Verarbeitenden Gewerbe arbeiten, wo sich
die größten Entgeltdifferenzen zwischen Ost- und
Westdeutschland zeigen. Im Dienstleistungssektor sei
die Angleichung der Löhne und Gehälter dagegen
weiter fortgeschritten, im öffentlichen Dienst
abgeschlossen.
Unterschiede gibt es
ebenfalls noch zwischen vergleichbaren
Leistungsgruppen: Während sich die Bezahlung in den
einkommensschwächeren Leistungsgruppen durch den
Mindestlohn angenähert hat, weist die mittlere und
größte Leistungsgruppe noch sehr deutliche
Unterschiede auf. Die aktuellen Lohn- und
Gehaltsdifferenzen zwischen Ost- und Westdeutschland
haben direkte Auswirkungen auf die Rentengegenwerte,
die in Ostdeutschland trotz vergleichbarer Tätigkeit
im Durchschnitt geringer als in Westdeutschland
ausfallen.
„Die politisch im Rahmen des
Rentenüberleitungs-Abschlussgesetzes vorangetriebene
Vereinheitlichung des Rentenrechts erhöht somit
zumindest kurzfristig die Ungleichheit bei den
Renten, da die politische Aufwertung des aktuellen
Rentenwertes (Ost) nicht ausreicht, um das
Abschmelzen der pauschalen Umwertung zu
kompensieren“, meint Dr. Jansen. Wenn in den
kommenden Jahren die Kompensation durch dynamischere
Lohnsteigerungen in Ostdeutschland nicht besser
gelingt, stelle sich die Frage nach flankierenden
gesetzlichen Maßnahmen zur Gewährleistung gerechter
Renten, „die allerdings zielgenauer sein sollten,
als es die pauschale Umwertung der Arbeitsentgelte
in Ostdeutschland war“, so Jansen.
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Studieninteressierte: Wochen der
Studienorientierung |
Duisburg,
08. Januar 2021 - Wie treffe ich die richtige
Studienwahl? Wie kann ich mir das „Studentenleben“
vorstellen? Was muss ich beim neuen Vergabeverfahren
von Studienplätzen beachten? Diese und viele weitere
Fragen beantworten die Studiumsprofis der
Universität Duisburg-Essen (UDE) in der NRW-weiten
„Wochen der Studienorientierung“ vom 18. Januar bis
zum 5. Februar.
Eine Anmeldung ist nicht
erforderlich.
Auf die Studierenden von
morgen wartet ein vielfältiges digitales Programm
via Zoom: Von Vorträgen zur Studienwahlorientierung,
über Angebote für Eltern bis hin zu informativen
Vorträgen zu Studiengängen oder direkten Gesprächen
mit Studierenden. Wer dabei sein möchte, sollte
idealerweise ein Tablet oder einen Laptop/PC nutzen.
Auch digital werden ein Austausch und die
Beantwortung von Fragen durch die Mitarbeitenden des
Akademischen Beratungszentrums (ABZ) möglich sein.
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Hoffnungsschimmer für regionale Unternehmen
Wirtschaftsweiser im Fördervereins-Talk |
Duisburg, 21. Dezember 2020
- „Überraschend schnell“ hat sich die Wirtschaft im
Sommer und Herbst vom Corona-Einbruch erholt. Zu
diesem Urteil kam Prof. Dr. Achim Truger, Professor
für Sozioökonomie der Universität Duisburg-Essen und
einer der fünf „Wirtschaftsweisen“, im 4. digitalen
Talk des Fördervereins der Hochschule. Mehr als 40
Unternehmen haben sich mit dem Ökonomen über die
wirtschaftliche Lage in Deutschland und der Region
ausgetauscht.
Im zweiten Quartal 2020 ist
die Wirtschaft in Deutschland so stark eingebrochen
wie noch nie, seit die entsprechenden Daten
vierteljährlich veröffentlicht werden. „Allerdings
war die Erholung im dritten
Quartal
dann auch unerwartet stark, bevor sie aufgrund des
notwendigen zweiten Lockdowns unterbrochen wurde“,
so Truger, der als Mitglied des
Sachverständigenrates zur Begutachtung der
gesamtwirtschaftlichen Entwicklung an den
Jahresgutachten für die Bundesregierung mitschreibt.
Bleibt es beim V? Die bisherige Entwicklung der
Volkswirtschaft gleiche damit eher einem „V“ als
einem „U“: keine lange Dürreperiode, sondern ein
tiefer Absturz gefolgt von einem schnellen
Wiederanstieg. Für Truger sind wirtschaftliche
Entwicklung und Pandemieverlauf eng miteinander
verknüpft.
„Die Konjunktur wird sich
endgültig erst wieder erholen, wenn es gelingt, die
Pandemie unter Kontrolle zu bringen.“ Richtige
Weichenstellungen der Politik Mit den raschen und
umfangreichen Maßnahmen hat die Politik aus Sicht
Prof. Trugers die Wirtschaft in diesem Jahr
gestützt. Allen voran das Kurzarbeitergeld habe den
Arbeitsmarkt stabilisiert. Im Gespräch ging es den
beteiligten Unternehmen um die
Unterstützungsprogramme von Land und Bund, die
langfristigen Auswirkungen auf den Staatshaushalt,
den Strukturwandel in der Automobilbranche und den
Brexit. “Es besteht unter sehr vielen ÖkonomInnen
Konsens, dass die Regierung sehr gut auf die Krise
reagiert und damit Unternehmenszusammenbrüche und
Massenarbeitslosigkeit verhindert hat.
Im
Detail könnte man bei den Unterstützungsprogrammen
für Unternehmen allerdings durchaus noch einmal
nachsteuern“, so der Wirtschaftsweise. Mitglied
werden und dabei sein Die digitalen Experten-Talks
stoßen bei unseren Mitgliedern auf sehr große
Resonanz. Wir werden die Veranstaltungsreihe daher
im nächsten Jahr fortsetzen. Den Anfang macht am 10.
Februar der aus Funk und Fernsehen bekannte
Politikwissenschaftler Prof. Karl-Rudolf Korte.
Werden Sie Mitglied im Förderverein und seien Sie
das nächste Mal dabei.
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- Gültige Annahme in Frage gestellt: Mehr Bildung schützt
nicht zwingend vor Demenz -
Sonderforschungsbereiche RESIST und MARIE -
Doppelerfolg für die UDE |
Gültige Annahme in Frage gestellt: Mehr Bildung schützt
nicht zwingend vor Demenz
Duisburg, 27. November 2020 - Die
Studienlage schien klar zu sein: Schulbildung schützt vor
Demenz. Um bis zu sieben Prozent sollte jedes Schuljahr das
Risiko verringern, im Alter daran zu erkranken.
Wissenschaftler der Universität Duisburg-Essen (UDE) haben
einen langen Atem bewiesen und diesen kausalen Zusammenhang
nun widerlegt – anhand einer Schulreform, die vor 80 Jahren
die Schulzeit in Schweden verlängerte. Das
American
Journal of Epidemiology berichtete.
Klasse in einer nordschwedischen Dorfschule in den 1920ern.
Foto: © Lars Enarsson/Jamtlis fotosamlingar
Bildung galt als vielversprechender
Faktor, mit dem sich das Risiko einer Demenzerkrankung aktiv
verringern ließ – und tatsächlich ist eine Korrelation zu
erkennen: Alzheimer und ähnliche Krankheiten treffen
häufiger Menschen mit geringem Bildungsabschluss als
Akademiker. Doch ist es tatsächlich die Bildung an sich, die
den schützenden Effekt hat? Nicht unbedingt, sagen
Wissenschaftler um UDE-Professor Martin Karlsson. Jahrelang
haben er und seine Kollegen Archive durchforstet nach
Informationen zur Reform der schwedischen Volksschule
zwischen 1930 und 1950. Damals wurde nach und nach
landesweit die Schulpflicht von sechs auf sieben Jahre
verlängert. „Genau das ist der springende Punkt“, erklärt
Karlsson. „Sie war verpflichtend für alle 13-Jährigen,
unabhängig von Intelligenz, Charakter, sozialem Umfeld oder
anderen Faktoren, die normalerweise die Entscheidung
beeinflussen, wie lange man zur Schule geht.“ So verglichen
die Forscher die unterschiedlich lange Ausbildung mit
Demenzdiagnosen von 1,3 Millionen Menschen der
Geburtsjahrgänge 1920 bis 1936. Mehr Bildung, aber nicht
mehr Geld Eine parallele Studie zum Arbeitsmarkterfolg
zeigte, dass die verlängerte Ausbildung keinen nennenswerten
Einfluss auf den Status im späteren Leben hatte – Berufswahl
und Einkommen veränderten sich nach der Reform im
Durchschnitt nicht, damit ebenso wenig die Möglichkeiten zur
gesunden Ernährung oder Krankenversorgung. So konnten die
beteiligten Ökonomen, Epidemiologen und Psychologen sicher
sein, tatsächlich nur den Einfluss des zusätzlichen
Schuljahres zu untersuchen. Das American Journal of
Epidemiology berichtet darüber in seiner aktuellen Ausgabe.
Dass es zwar eine Korrelation zwischen beiden Aspekten,
aber keine Kausalität gibt, erklärt Karlsson wie folgt:
„Wichtige Faktoren für den schulischen Erfolg –zum Beispiel
Intelligenz oder sozioökonomischer Hintergrund –
beeinflussen auch unseren Alterungsprozess.“ * An der
internationalen Studie unter Karlssons Leitung waren auch
das Karolinska-Institut in Stockholm, die Universität Lund
(beide Schweden) sowie das Irving Medical Centre der
Columbia University (New York City, USA) beteiligt.
Publikation:
https://doi.org/10.1093/aje/kwaa255
Sonderforschungsbereiche RESIST und MARIE -
Doppelerfolg für die UDE Große Freude
an der Universität Duisburg-Essen (UDE): Sie bekommt
einen neuen Sonderforschungsbereich (SFB) zur
Aquatischen Ökologie: RESIST untersucht, wie
Gewässer und ihre Lebensräume auf die vielen
Belastungen reagieren. Die Deutsche
Forschungsgemeinschaft (DFG) hat ihn soeben für vier
Jahre mit 12,3 Millionen Euro bewilligt. Verlängert
wird außerdem MARIE. Dieses Programm, das die
Grundlagen für mobile Mini-Materialdetektoren
entwickelt, wird für eine zweite Phase von 2021 bis
2024 mit 13,7 Millionen Euro gefördert. Hieran
arbeiten UDE und die Ruhr-Universität Bochum
gemeinsam.
Der
Einfluss multipler Stressfaktoren auf die
Biodiversität soll im SFB RESIST auch mit Hilfe so
genannter Mesokosmen-Experimente analysiert werden.
Im Bild ist das ExStream-System an der Kinzig,
Hessen. Foto: Till-Hendrik Macher
RESIST (Degradation und Erholung von
Fließgewässerökosystemen unter multiplen
Belastungen) Flüsse und Bäche sind Zentren der
Biodiversität und für den Menschen lebenswichtig.
Durch unser Zutun werden Gewässer auf vielfältige
Weise beeinträchtigt, was nicht spurlos an Tieren
und Pflanzen vorbeigeht. RESIST will verstehen, wie
verschiedene Belastungen einzeln und in Kombination
auf die Biodiversität und die Funktionen von
Fließgewässern wirken, und wie sich vormals
gestresste Ökosysteme wieder erholen. Außerdem
sollen Modelle entwickelt werden, um die Effekte
vorherzusagen. Fachleute für verschiedenste
Stressoren sowie für ein breites Spektrum an
Organismengruppen kooperieren in dem SFB. Seine
Sprecher sind die Professoren Dr. Bernd Sures und
Dr. Daniel Hering aus der Abteilung Aquatische
Ökologie; neben 15 Forschenden der UDE sind Teams
der Universitäten Bochum, Köln, Kiel und Koblenz
Landau sowie des Instituts für Gewässerökologie und
Binnenfischerei (Berlin) und des
Umweltforschungszentrums Halle-Leipzig beteiligt.
„Der Schwerpunkt unserer Untersuchungen liegt auf
drei Stressoren, die weltweit für negative Folgen
sorgen: steigende Temperaturen, Versalzung und
Verschlechterung von Gewässerstruktur und
Fließverhalten“, erklärt Bernd Sures. „Wir
ergründen, wie die drei einzeln und auch zusammen
wirken: zum einen auf alle Komponenten des
Nahrungsnetzes von Fließgewässern – von Viren bis zu
Fischen –, zum anderen auf vier ökosystemare
Funktionen, etwa den Abbau von Falllaub und die
Nährstoffzyklen.“ Die Forschenden wenden dabei ein
breites Methodenspektrum an. Sie verbinden
Freilanduntersuchungen mit Mesokosmen-Experimenten,
also künstlichen Mini-Ökosystemen, in denen Versuche
wiederholt durchgeführt werden können. Dies findet
im Ruhrgebiet an der Boye, dem größten Nebenfluss
der Emscher, sowie am Fluss Kinzig in Hessen statt.
„Die Renaturierung der Emscher, eines der weltweit
umfangreichsten Vorhaben seiner Art, bietet uns
ideale Bedingungen“, betont Daniel Hering.
MARIE (Mobile Material-Charakterisierung und -Ortung
durch Elektromagnetische Abtastung) Seit 2016 werden
in diesem SFB/Transregio die Grundlagen für einen
mobilen hochsensiblen Mini-Detektor erforscht. Das
Gerät wird einmal die Materialeigenschaften nahezu
beliebiger Objekte bestimmen können, selbst wenn
diese hinter einer Wand verborgen liegen. So können
auch Menschen in kontaminierten Räumen oder
schmorende Kabel innerhalb von Wänden aufgespürt
werden. Dafür muss der Detektor sehr hohe Frequenzen
bis in den Terahertzbereich abdecken. In der
ersten Förderphase wurden in den Disziplinen
Elektronik, Photonik und Mikromechanik kompakte
leistungsstarke Terahertz-Sender und Empfänger
konzipiert, vermessen und schließlich realisiert.
Diese zählen laut der internationalen SFB-Gutachter
zur Weltspitze. In der im Januar beginnenden zweiten
Förderphase werden diese Detektoren „mobil“, also
besonders energieeffizient und leichtgewichtig. Sie
werden damit für zahlreiche Anwendungen bin hin zur
Integration in ein Smartphone geeignet sein.
Geleitet wird MARIE von Prof. Dr. Thomas Kaiser
(Sprecher), Leiter des UDE-Fachgebiets für Digitale
Signalverarbeitung, und Prof. Dr. Ilona Rolfes,
Leiterin des RUB-Lehrstuhls für Hochfrequenzsysteme.
Beteiligt sind zudem die Universität Wuppertal, die
TU Darmstadt und die Fraunhofer-Institute für
Mikroelektronische Schaltungen und Systeme
(IMS/Duisburg) sowie für Hochfrequenzphysik und
Radartechnik (FHR/Wachtberg).
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- 2,3 Mio. Euro für Batterie-Projekt von UDE
und Evonik - 4 Mio. Euro für internationales
Doktorandennetzwerk Optische Chips realisieren -
Wachstumsprozess skalierbar Flexible Leuchtelemente
in 2D |
Besseres Anodenmaterial für Lithium-Ionen-Batterien
Duisburg, 15. Oktober 2020 - Spätestens
im Jahr 2023 soll es marktreif sein: Anodenmaterial
für Lithium-Ionen-Batterien, das zu
leistungsfähigeren Energiespeichern führt. Das
Material ist in den Laboren des Center for
Nanointegration (CENIDE) der Universität
Duisburg-Essen (UDE) bereits erprobt worden. Seit
dem 1. September fördert das
Bundeswirtschaftsministerium die UDE mit fast 1,7
Mio. Euro, um den Herstellungsprozess in einem
gemeinsamen Projekt mit Evonik weiterzuentwickeln
und auf den Industriemaßstab zu übertragen.
Amorphe Silizium/Kohlenstoff-Partikel (Aufnahme aus
einem Transmissions-Elektronenmikroskop). ©
UDE/Orthner
Bisher wird Graphit als
Anodenmaterial in Lithium-Ionen-Batterien
eingesetzt, doch dessen Kapazität und Fähigkeit zum
schnellen Laden sind weitestgehend ausgereizt. Eine
vielversprechende Alternative haben UDE und Evonik
in den Syntheseanlagen des
NanoEnergieTechnikZentrums (NETZ) am Campus Duisburg
hergestellt: Das Komposit aus Kohlenstoff und
Silizium hat eine viel höhere Kapazität bei gleichem
Volumen, zudem ist es langzeitstabil und schnell zu
laden. „Kein Projektpartner kennt etwas
Vergleichbares“, so Prof. Dr. Hartmut Wiggers,
Experte für die Gasphasensynthese von
Nanomaterialien. Die von der Fachwelt geforderte
Kapazität von 1,5 Ah/g erreicht es problemlos. Nun
müssen die im Labor bereits etablierten
Herstellungs- und Verarbeitungsprozesse auf die
erheblich größeren Dimensionen der industriellen
Fertigung übertragen werden. Neben der
Arbeitsgruppe Wiggers arbeiten daran auch die
Forscher um Prof. Doris Segets und Prof. Andreas
Kempf: Es geht um optimale Prozesstechnik,
Partikelcharakterisierung und den Bau von Anlagen in
der richtigen Größe und Form auf Basis von
Modellsimulationen. Ebenfalls genau unter die Lupe
genommen wird der nächste Schritt, in dem die
hergestellten Partikel zu Pasten verarbeitet und als
Anodenmaterial auf Kupferfolie gedruckt werden.
Evonik nutzt die Strömungsmodelle sowie die
Experimente der UDE-Experten für die eigene
Pilotanlage im Industriemaßstab.
„Unser
erstes Ziel ist, die richtige Zusammensetzung und
Form der Partikel auch im industriellen Maßstab zu
gewährleisten. So können wir unseren Kunden dann
maßgeschneiderte Lösungen anbieten“, erklärt Dr.
Julia Lyubina, die zuständige Projektmanagerin bei
Evonik. Das Bundesministerium für Wirtschaft
und Energie fördert das Verbundprojekt „HOSALIB –
Hochleistungs-Silizium-Kohlenstoff-Komposit als
Anodenmaterial für Lithium-Ionen-Batterien“ für drei
Jahre mit insgesamt 2,3 Mio. Euro (Förderkennzeichen
03EI3027A bzw. B).
4 Mio. Euro für internationales
Doktorandennetzwerk Optische Chips realisieren
Sie können Licht erzeugen, detektieren,
modulieren und speichern, um hochfrequente
Terahertzstrahlung zu empfangen und zu verarbeiten –
theoretisch. Noch sind lediglich einzelne
Bestandteile optischer Chips entwickelt; bis zu
vollständigen Schaltkreisen auf Photonen-Basis sind
noch einige Herausforderungen zu meistern. Diesen
stellt sich nun das internationale
Doktorandennetzwerk TERAOPTICS, das von Ingenieuren
der Universität Duisburg-Essen (UDE) koordiniert
wird. Die EU fördert das Projekt bis 2024 mit vier
Millionen Euro.
Photonisch integrierter Schaltkreis (PIC) für die
Terahertz-Strahlsteuerung. (c) UDE/Stöhr
Licht lässt sich durch spezielle Technik in
hochfrequente Terahertzstrahlung zwischen 0,3 und 10
THz umwandeln. „Diese Technologie ist
vielversprechend, zum Beispiel für künftige
Mobilfunknetze, Sicherheitstechnik oder für die
Raumfahrt“, erklärt Prof. Dr. Andreas Stöhr vom
UDE-Zentrum für Halbleitertechnik und Optoelektronik
(ZHO), der das Netzwerk koordiniert. Doktoranden von
Universitäten und Forschungseinrichtungen weltweit
sowie von mehreren europäischen Industrieunternehmen
erforschen in 15 Teilprojekten unterschiedliche
Aspekte der Technologie.
Ziel ist es,
optisch integrierte Halbleiterchips zu entwickeln,
also Schaltkreise, die anstelle von Elektronen mit
Photonen arbeiten. Dadurch ließen sich THz-Signale
effizienter erzeugen und präziser verarbeiten – ein
fundamentaler Vorteil beispielsweise für die
Materialanalyse oder die Übertragung höchster
Datenraten per Funk. „Bisher entwickelte optische
Systeme sind aber in der Regel zu komplex und
letztlich auch zu teurer“, fasst Stöhr die
Ausgangslage zusammen. Verschiedene Materialsysteme
kombinieren Eine der größten Herausforderungen ist
der Aufbau aus verschiedenen Materialsystemen, denn
im Gegensatz zu komplett Silizium-basierten
elektronischen Chips brauchen die Bestandteile der
optischen Technologie verschiedene Trägermaterialien
– und müssen dennoch in einem integrierten System
funktionieren. Forschungsbedarf besteht daher auch
beim Design der Chips, ihrer Mikrostrukturierung
sowie bei der Aufbau- und Verbindungstechnik.
„Voraussetzung für möglichst viele innovative
Lösungen ist die Möglichkeit, ein optisches System
zu miniaturisieren und günstig herzustellen“, so der
Koordinator. TERAOPTICS ist das erste von
der UDE koordinierte europäische
Doktorandennetzwerk. Wie groß das Interesse am Thema
ist, zeigt die große Anzahl assoziierter Partner,
darunter die Europäische Weltraumorganisation ESA,
der Europäische Verband der Photonischen Industrie,
aber auch viele Start-ups und kleine Unternehmen.
Die EU fördert das Netzwerk im
Marie-Skłodowska-Curie-Programm innerhalb von
Horizon 2020.
Wachstumsprozess
skalierbar Flexible Leuchtelemente in 2D
Würde man 80.000 von ihnen übereinanderlegen,
wäre der Stapel nur so hoch wie ein flachliegendes
Blatt Papier: Wissenschaftler vom Center for
Nanointegration (CENIDE) der Universität
Duisburg-Essen (UDE) und Kooperationspartner haben
eine nur drei Atomlagen dünne Schicht aus
Wolframdisulfid entwickelt, die leuchtet, flexibel
ist und zudem stabil gegenüber äußeren Einflüssen.
Mehrere Quadratzentimeter große Flächen davon wurden
bereits in Bauelemente eingebettet, der
Herstellungsprozess ist aber darüber hinaus
skalierbar. Das Fachmagazin Advanced Optical
Materials berichtet.
Folie mit 1 cm Kantenlänge mit vier Lichtemittern;
das Inset zeigt einen davon in Betrieb. Der weiße
Balken entspricht 2 mm. Quelle: Andrzejewski et al.,
Advanced Optical Materials 2020, 2000694, Published
by Wiley-VCH, Weinheim
Die hauchdünne
Leuchtschicht wächst auf einer Unterlage aus Saphir,
wird anschließend behutsam mithilfe eines Lackes
abgehoben, auf die Trägerfolie übertragen und der
Lack aufgelöst. In groben Zügen ist das der
Herstellungsprozess, über den die Projektpartner der
UDE, der RWTH Aachen und der Firma AIXTRON ganze
Bauelemente aus dem zweidimensionalen Material
entwickelt haben.
Die Methode lässt sich mit
dem gleichen Material und derselben
Bauelementarchitektur auf weitaus größere Flächen
skalieren – das macht sie industriell interessant.
Ändert sich die Biegung, ändert sich das Licht Unter
der Leitung von UDE-Prof. Gerd Bacher entstanden so
Leuchtelemente, die die Vorteile verschiedener
Bauelementkonzepte verbinden: Die anorganische
Wolframdisulfidschicht ist wenig anfällig gegenüber
schädlichen Umgebungseinflüssen wie Sauerstoff oder
Feuchtigkeit und zudem langzeitstabil. Durch die
flexible Bauweise passt sich die Struktur jeder Form
an.
Doch die Flexibilität birgt noch einen
weiteren Vorteil: Biegt man die Folie, verzerrt sich
das Kristallgitter der leuchtenden Schicht und die
Wellenlänge des ausgesandten Lichts – und damit die
Lichtfarbe – verändert sich. Diese Änderung ist zwar
mit dem bloßen Auge nicht sichtbar, aber mit
Messgeräten leicht zu erfassen. „Das macht die
Elemente zum Beispiel auch interessant als
Sensoren“, erklärt Dr. Tilmar Kümmell aus der
Arbeitsgruppe Bacher: „Etwas weiter gesponnen
könnten wir uns etwa vorstellen, dass sie eingesetzt
werden, um Verformungen oder Verbiegungen zu
erkennen.“ Auf der anderen Seite ließe sich durch
die präzise Biegung der Folie auch eine bestimmte
Wellenlänge für das ausgestrahlte Licht einstellen.
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- NRW fördert neues Versuchszentrum: Der Hafen
als Labor - UDE-Projekt mit RAG-Stiftung
Atome und Tablets im Chemieunterricht |
NRW fördert neues Versuchszentrum: Der Hafen
als Labor
Duisburg, 09. Oktober 2020 -
Deutschland ist Logistikweltmeister, und NRW spielt
dabei eine führende Rolle. Eine wichtige Drehscheibe
ist Duisburg mit dem weltweit größten Binnenhafen.
Damit dies so bleibt, fördert das
nordrhein-westfälische Verkehrsministerium ein neues
Versuchszentrum für innovative Hafen- und
Umschlagtechnologien: HaFoLa. Es wird von der
Universität Duisburg-Essen (UDE) und dem
Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und
Transportsysteme (DST) aufgebaut. Das Land
finanziert das neue Hafenforschungslabor – Eröffnung
voraussichtlich Ende 2021 – mit 1,5 Millionen Euro.
Verkehrsminister Hendrik Wüst übergab den
Förderbescheid jetzt persönlich.
Übergabe des Förderbescheids an der Oststraße in
Duisburg – dort wird die 390 qm große Versuchshalle
entstehen. V.l.: Prof. Dieter Bathen (UDE und
Vorstandsvorsitzender der
Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft (JRF)), Dr.
Rupert Henn (Vorstandsmitglied DST),
NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst, Prof. Dr. Bettar
Ould el Moctar (Direktor DST sowie
UDE/Schiffstechnik), Prof. Dr. Dieter Schramm
(UDE/Mechatronik). Foto: DST
„Die Mobilität
der Zukunft ist digital, vernetzt und automatisiert.
Wir wollen, dass die Mobilität 4.0 nicht nur in
Nordrhein-Westfalen erforscht, entwickelt und
getestet, sondern auch hier produziert und
frühzeitig angewendet wird“, so Minister Hendrik
Wüst. „Deshalb schaffen wir in Duisburg optimale
Bedingungen für die Entwicklung der autonomen
Binnenschifffahrt und fördern das Projekt
Hafenforschungslabor.“ Die Uni und ihr
An-Institut stärken mit dem neuen Versuchszentrum an
der Oststraße in Duisburg ihre ohnehin schon
herausragende Forschung zum vollautomatisierten
Schiffsbetrieb und zur Hafenlogistik. Viele Bundes-
und Landesmittel sind bereits in innovative
Testumgebungen und Projekte geflossen. Dass HaFoLa
realisiert werden kann, freut vor allem dessen
Leiter Cyril Alias, der auch die Idee dazu hatte.
Alias verantwortet den Bereich Logistik &
Verkehr am DST. Er sagt: „Mit dem neuen
Versuchszentrum werden wir anwendungsorientierte
Forschung zu Binnenschifffahrt und Hafenlogistik
betreiben, um Lösungen und Prototypen bis zur
technischen Machbarkeit zu entwickeln und in das
Realumfeld überführen zu können. Das geht vom
Anlegen und Festmachen des Schiffs über den
Güterumschlag und den Kranbetrieb bis hin zum
Management von Hafenressourcen.“ HaFoLa wird aus
einer Halle bestehen, in der die Topografie eines
Hafens abgebildet ist – samt Hafenbecken, Kaimauer,
Schiffsmodellen, Containern und Umschlaggeräten.
„Außerdem wird es ein Experimentierlabor geben, in
dem wir untersuchen werden, wie sich die Hafen- und
Schifftechnologien weiter digitalisieren lassen“, so
Alias. Denn wollen die deutschen Häfen
wettbewerbsfähig bleiben, geht kein Weg an der
schrittweisen Automatisierung vorbei. Um
maschinelles Lernen, cyberphysische Systeme und
Industrie 4.0-Anwendungen zu erproben, arbeitet das
DST eng mit dem Lehrstuhl für Mechatronik der Uni
zusammen. Eine bewährte Kooperation, setzen die
beiden Partner doch schon andere Erfolgsprojekte
gemeinsam um.
UDE-Projekt mit
RAG-Stiftung Atome und Tablets im Chemieunterricht
Spätestens seit Beginn der Corona-Pandemie ist klar,
wie wichtig digitales Lernen ist. In einem von der
RAG-Stiftung geförderten Projekt erarbeiten nun
Chemiedidaktiker der Universität Duisburg-Essen
(UDE) passende Lehr- und Lerninhalte für die 8.
Klasse dazu. Gemeinsam mit Lehrkräften von zehn
Real- und Gesamtschulen im Ruhrgebiet entwickeln die
UDE-Wissenschaftler eine digitale Unterrichtsreihe
zum Thema Aufbau von Atomen. Das Besondere: Die
digitale Aufbereitung ermöglicht es, die
individuellen Voraussetzungen und Kenntnisse der
Jugendlichen zu berücksichtigen. „Das digitale
Lernen ist heute eine Schlüsselkompetenz für den
Bildungserfolg junger Menschen. Ich freue mich, dass
in dem von uns geförderten Projekt nun konkrete
Lehrmaterialien entwickelt werden, die zeigen, wie
digitale Methoden sinnvoll in den Unterricht
integriert werden können,“ so Bärbel
Bergerhoff-Wodopia, Mitglied des Vorstands der
RAG-Stiftung. Ein passgenaues Angebot für jeden
Schüler und jede Schülerin bereitzustellen – genau
darum geht es Prof. Dr. Mathias Ropohl, Dr. Helena
van Vorst und Dr. Sebastian Habig. Das
wissenschaftliche Team entwickelt eine sogenannte
digitale Lernleiter, die aus aufeinander aufbauenden
Aufgabenpaketen zum Thema „Atombau“ besteht.
Neuntklässler können mit ihrer Hilfe sowohl in der
Schule als auch zu Hause auf einem Tablet Sprosse
für Sprosse erklimmen – so sollen sie möglichst
selbstständig und ohne Hilfe die Aufgaben zum
Atombau lösen. „Um die unterschiedlichen
Leistungsniveaus zu berücksichtigen, setzen wir
unterschiedliche, digitalgestützte Formen der
Diagnose ein, sodass immer die passenden Aufgaben
angeboten werden“, erklärt Dr. Helena van Vorst.
Auch Test-Einheiten, bei denen Punkte erzielt werden
können, und regelmäßige Abfragen zur wachsenden
Selbsteinschätzung der Jugendlichen sind in die
Lernleiter integriert. Atome und Tablets? Da fällt
nicht nur den Jugendlichen der Zugang zur Chemie
leichter, sondern auch den Lehrkräften das
individuelle Unterrichten. Gemeinsam mit ihnen
wollen die Chemiedidaktiker die Reihe
weiterentwickeln und so die Pädagogen im Umgang mit
digitalen Medien im Unterricht und in der
Entwicklung entsprechender Lehrmaterialien
fortbilden. Mit einer Auftaktveranstaltung Ende
September 2020 wurde dazu der erste Schritt gemacht.
Zehn Real- und Gesamtschulen aus Bochum, Dortmund,
Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Mülheim und
Oberhausen sind am Start. Begleitend zur
Projektdurchführung überprüfen die Forschenden das
Konzept fortlaufend: Wie groß ist der
Lernfortschritt der Schülerinnen und Schüler? Wie
interessant fanden sie die Aufbereitung des
Lernstoffs? Ist ihre Motivation durch das neue
Konzept gestiegen? Aber auch die Lehrkräfte werden
zu ihren Einstellungen und Einschätzungen bezüglich
des Konzepts befragt. Das Projekt läuft drei Jahre.
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Industrierelevanz eindrücklich belegt
Katalysatormaterial aus dem Laserlabor |
Duisburg, 05. Oktober 2020 -
Mehr Oberfläche heißt bei Katalysatoren oftmals mehr
Aktivität. Und kaum etwas bietet mehr Oberfläche als
Strukturen aus Nanopartikeln. Wissenschaftler vom
Center for Nanointegration (CENIDE) der Universität
Duisburg-Essen (UDE) haben gezeigt, dass es
wirtschaftlich sinnvoll ist, katalytisch hochaktive
Partikel per Laser herzustellen. Sie sind nicht nur
hochrein, sondern schon bei niedrigen Temperaturen
leistungsfähiger als ihre klassisch hergestellten
Pendants – das haben Tests bei einem
Industriepartner ergeben.
Von der Herstellung der Partikel bis zum fertigen
Katalysator (schematische Darstellung). (c)
UDE/CENIDE
Abgase aus dem Dieselmotor laufen
in der Regel durch einen Katalysator, der aus
Platin- und Palladiumpartikeln auf einem
Aluminiumoxidträger besteht. Die Partikel – kleiner
als 10 Nanometer im Durchmesser – werden bisher
überwiegend nasschemisch hergestellt, d.h. in einem
mehrschrittigen Verfahren, das für jede
Zusammensetzung neu optimiert werden muss. Tests mit
neuen Materialien sind daher zeit- und
kostenaufwendig. Die „Laserablation“ ermöglicht es
hingegen, hochreine Nanopartikel in einem Schritt
aus einem Feststoff zu erzeugen.
Ein Laser
verdampft dabei mit ultrakurzen Pulsen Material von
der Oberfläche eines Plättchens, das aus dem
gewünschten Rohstoff besteht und in einer
Flüssigkeit liegt. Die Fragmente finden sich
anschließend zu Nanopartikeln zusammen – und fertig.
Der ursprüngliche Nachteil der Methode: Bisher war
die Ausbeute der gewünschten Partikelgröße begrenzt.
Aber Dr. Sven Reichenberger aus der Technischen
Chemie I und sein Team haben eine Lösung gefunden:
„Wir haben den Fokuspunkt des Lasers etwas oberhalb
des Platin-Palladium-Plättchens in die Lösung
gesetzt.“ Mehr als ein Gramm pro Stunde lässt sich
so gezielt in der gewünschten Größe herstellen.
Damit haben die Wissenschaftler, die im
NanoEnergieTechnikZentrum (NETZ) arbeiten, die
entscheidende Grenze überschritten, ab der die
Lasermethode durch die geringen laufenden Kosten
wirtschaftlicher ist als die nasschemische. Das
Fachmagazin Nanomaterials“ berichtet darüber in
seiner aktuellen Ausgabe. Bessere Performance schon
bei niedrigeren Temperaturen Industriepartner
Umicore hat die so entstandenen Partikel unter
realistischen Bedingungen getestet: Schon bei
niedrigen Temperaturen zeigt der Katalysator eine
wesentlich höhere Aktivität als das klassische
Produkt. Zudem setzt er Kohlenstoffmonoxid gleich
gut, Stickoxide sogar besser in ökologisch
unbedenkliche Produkte um. „Das war unser
Meilenstein, um die industrielle Relevanz der
Methode zu beweisen“, so Reichenberger. „Jetzt
werden wir weitere Materialien testen.“ als ihre
klassisch hergestellten Pendants – das haben Tests
bei einem Industriepartner ergeben.
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Neuer Ressortleiter Presse: Thomas Wittek
übernimmt Kommunikation der UDE |
Duisburg, 08. September 2020 -
Dr. Thomas Wittek ist neuer Ressortleiter Presse der
Universität Duisburg-Essen (UDE). Der 50-Jährige
verantwortet damit künftig die externe, die interne
und die digitale Kommunikation der Hochschule.
Gleichzeitig ist er Pressesprecher der Universität.
Wittek folgt auf Beate Kostka, die aus
gesundheitlichen Gründen ausgeschieden war.
Vor seinem Wechsel an die UDE war Wittek in
leitender Funktion für die Kommunikation der
Bertelsmann Stiftung sowie für die Kommunikation des
Beratungsunternehmen Accenture in der DACH-Region
verantwortlich. Begonnen hatte der promovierte
Historiker seine berufliche Laufbahn als Referent
für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit am Britischen
Generalkonsulat in Düsseldorf.
Leitet das Ressort Presse der UDE: Dr. Thomas
Wittek. Foto: UDE/Frank Preuß
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Schwerpunktprogramm weiter
gefördert: Vom Detailverständnis zum
Industriemaßstab |
Duisburg, 24. August 2020 -
Viele Materialien offenbaren neue, vielversprechende
Eigenschaften, wenn man sie nanostrukturiert, sie
also aus winzigen Partikeln aufbaut. Ein Weg dazu
ist die Sprayflammensynthese, mit der sich eine
große Vielfalt von Materialien herstellen lässt. Das
im Labor bereits etablierte Verfahren reif für den
industriellen Maßstab zu machen, ist ein Ziel des
Schwerpunktprogramms (SPP) 1980 unter der
Koordination des Center for Nanointegration (CENIDE)
der Universität Duisburg-Essen (UDE). Die Deutsche
Forschungsgemeinschaft fördert das Programm für
weitere drei Jahre mit rund 7,5 Mio. Euro.
Blick auf die Mitte des
standardisierten Synthesereaktors „SpraySyn“, der
speziell für die reproduzierbare Herstellung und
Untersuchung von Nanopartikeln aus einer Sprayflamme
entwickelt wurde. Die Flamme wird mithilfe einer
speziellen Probenentnahmesonde untersucht, die für
Temperaturen von bis zu 2600°C geeignet ist. © Samer
Suleiman, IVG/CENIDE (UDE)
Seit 2017
arbeiten die Projektpartner unter der Koordination
von UDE-Professor Dr. Christof Schulz daran, die
zugrundeliegenden Prozesse der Sprayflammensynthese
zu verstehen. Mit diesem Wissen lassen sich
Alternativen für teure Spezialchemikalien und
Lösungsmittel finden und die benötigten
Syntheseanlagen passgenau designen. Erst dann ist
das Verfahren attraktiv für den größer
dimensionierten Einsatz in der Industrie und die
Erzeugung von Materialien, zum Beispiel für
Batterien, Katalysatoren oder Gassensoren.
Auf erarbeitetes Wissen aufbauen „Jetzt, in der
zweiten Förderphase, nehmen wir weitere
Fragestellungen in den Fokus: Wie lassen sich die
Prozesse auf Industriemaßstäbe übertragen? Wodurch
lassen sich teure oder giftige Rohstoffe ersetzen
und welches Produktspektrum ist überhaupt möglich?“,
erklärt Schulz. Zu diesem Zweck nutzen die
Wissenschaftler weiterhin den eigens entwickelten
Standardbrenner „SpraySyn“, an dessen
standardisiertem Aufbau die Sprayflammensynthese von
Nanopartikeln detailliert untersucht wird. Aus
den Ergebnissen lassen sich Simulationsverfahren
entwickeln, die beim Übertrag vom Labor- in den
Produktionsmaßstab helfen. Eine Datenbank
dokumentiert nicht nur die Ergebnisse aller
Projektbeteiligten, sondern dient auch über das SPP
hinaus dazu, das Prozessverständnis zu dokumentieren
und weiterzuentwickeln.
An acht von 19
Projekten des SPP 1980 „Nanopartikelsynthese in
Sprayflammen, SpraySyn: Messung, Simulation,
Prozesse“ ist die UDE maßgeblich beteiligt. Deren
Nanopartikel-Syntheseanlage im
NanoEnergieTechnikZentrum (NETZ) schließt die Lücke
zwischen Labormaßstab und industrieller Produktion.
Zusätzlich steht allen Projektpartnern ein
gemeinsames Zentrallabor für laseroptische
Untersuchungen im NETZ zur Verfügung.
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Andrea Nahles: Gastprofessur für
Politikmanagement |
Duisburg,
12. August 2020 - Sie war die erste Frau an der
Spitze der SPD und prägte sie wie keine andere.
Jetzt kommt Andrea Nahles an die Universität
Duisburg-Essen (UDE). Die langjährige
Spitzenpolitikerin wird im kommenden Semester
Gastprofessorin für Politikmanagement der Stiftung
Mercator an der NRW School of Governance.
Andrea
Nahles. Foto: SPD/Phototek/Janine Schmitz Neben der
Vorlesung wird Andrea Nahles gemeinsam mit Prof. Dr.
Karl-Rudolf Korte eine Seminarreihe für Studierende
des Masterstudiengangs „Politikmanagement, Public
Policy und öffentliche Verwaltung“ gestalten und
leiten. „Wir konzipieren ein neues Format und
werden unseren Studierenden einmalige Einblicke in
die außergewöhnliche politische Arbeit der
Sozialdemokratin Andrea Nahles bieten können“, so
Korte, Direktor der NRW School of Governance. Andrea
Nahles ist bis heute fest in ihrem Heimatort Weiler
in der Eifel verwurzelt. In Bonn studierte sie
Politikwissenschaft und Germanistik.
Noch
als Schülerin war sie 1988 in die SPD eingetreten
und machte ihren Weg von der Juso-Vorsitzenden
(1995-1999) und Bundestagsabgeordneten (1998-2002:
2005-2019) bis an die Spitze der Sozialdemokraten.
Ab 2003 gehörte die profilierte Vertreterin der
Parteilinken dem SPD-Präsidium an und war ab 2009
Generalsekretärin der Partei, bis sie Ende 2013 zur
Bundesministerin für Arbeit und Soziales im Kabinett
Merkel berufen wurde. Dieses Amt hatte sie bis
September 2017 inne. Unter ihrer Zuständigkeit
wurden der gesetzliche Mindestlohn und die so
genannte Mütterrente eingeführt. Auch das
Tarifeinheitsgesetz wurde unter ihrer Verantwortung
beschlossen. Ab September 2017 führte Nahles die
Bundestagsfraktion der SPD. Im April 2018 wurde sie
SPD-Parteichefin; im Sommer 2019 legte sie alle
Ämter und auch ihr Bundestagsmandat nieder.
Die NRW School of Governance wird seit 2006 von der
Stiftung Mercator unterstützt. Dazu zählen
verschiedene Veranstaltungsformate und die
Gastprofessur, die seit 13 Jahren verliehen wird.
Vor Andrea Nahles kamen unter anderem schon Gregor
Gysi, Rita Süssmuth und Christian Wulff an die NRW
School of Governance, um den Studierenden einen
exklusiven Einblick in ihre Arbeit zu ermöglichen.
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Wenn die Herzgefäße verkalken |
Anfälligkeit auch
vererbbar Duisburg/Essen, 31. Juli 2020
- Ein interdisziplinäres Forschungsteam der
Medizinischen Fakultät der Universität
Duisburg-Essen (UDE) hat nachweisen können, dass
nicht nur die Lebensweise eines Menschen für die
Verkalkung von Herzkranzgefäßen verantwortlich ist.
Auch Gen-Varianten des G-Protein-Signalweges sind
es. Für ihre Erkenntnisse analysierten die
Forschenden über 5 Jahre 3.108 zufällig ausgewählte
Teilnehmende der Heinz Nixdorf Recall Studie. Die
Ergebnisse sind im Fachjournal Atherosclerosis
publiziert.
Prof.
Jürgen Peters (l.) und PD Stefanie Klenke. Fotos: UK
Essen
Herzerkrankungen gelten als
Haupttodesursache, z. B. durch Herzinfarkt, und sind
oft Folgen der koronaren Herzkrankheit (KHK).
Ausgelöst wird die KHK durch Arterienverkalkung.
Wenn es um Gründe für den Verkalkungsgrad und dessen
Fortschreiten geht, blickt die Medizin bislang auf
klassische Risikofaktoren wie Bluthochdruck,
Diabetes oder Rauchen. „ Diese Faktoren allein
können jedoch die verschiedenen Grade von
Arterienverkalkung nicht erklären“, sagt PD Dr.
Stefanie Klenke, Oberärztin der Klinik für
Anästhesiologie und Intensivmedizin am
Universitätsklinikum Essen. Sie und ihre Kollegen
vermuteten eine vererbte Anfälligkeit, d. h. die
Ursache könnte in den kodierten Genen in der DNA
liegen. Sie konzentrierten sich auf Gene der
Guaninnukleotid-bindenden Eiweiße, kurz G-Proteine,
die in Zellen wichtige Signale empfangen, übersetzen
und weiterleiten. Wie bereits bekannt ist, kann
diese Kommunikation aber durch funktionell wirksame
genetische Varianten gestört werden: Diese
sogenannten Risiko-Allele schaden dem Körper
potenziell. Die Forschenden fanden heraus, dass
Risiko-Allele im G-Protein-Signalweg eine stärkere
und schnellere Verkalkung der Herzarterien erheblich
wahrscheinlicher machen – und dies unabhängig von
klassischen Risikofaktoren. „Nachdem wir bereits
die Bedeutung genetischer Varianten des
G-Protein-Signalweges bei Herzoperationen aufzeigen
konnten, weisen unsere Ergebnisse auf eine besondere
Bedeutung dieser Gen-Varianten auch für das
Voranschreiten der koronaren Herzkrankheit selbst
hin“, resümiert Prof. Jürgen Peters, Direktor der
Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin.
Petra Kleinbongard:
Forschen mit Herzblut Herzinfarkte
gehören in Deutschland zu den häufigsten
Todesursachen. „Ihre Behandlung ist in den letzten
Jahrzehnten deutlich besser geworden, dennoch
sterben etwa 15 Prozent der Patient*innen an den
Folgen des Infarktes“, sagt Prof. Dr. Petra
Kleinbongard. Die neue Professorin für
Kardioprotektion an der Medizinischen Fakultät der
Universität Duisburg-Essen (UDE) erforscht am
Universitätsklinikum Essen (UK Essen), wie das Herz
besser geschützt werden kann.
Prof. Dr. Petra Kleinbongard, Herzexpertin am UK
Essen © UDE/Frank Preuß
Petra Kleinbongard
studierte Biologie an der Universität Bochum
(1992-1999), wo sie 2003 promoviert wurde. Danach
forschte sie an den Universitätskliniken Düsseldorf
und Aachen sowie am US-amerikanischen
Gesundheitsinstitut NHLBI, das sich mit Erkrankungen
von Herz, Blutgefäßen und Lunge beschäftigt. 2008
wurde sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am UK
Essen und habilitierte sich 2011 über Blut als
Bildungsort und Träger von Substanzen, die die
Blutgefäße erweitern oder verengen. Ihre Forschung
wurde mehrfach ausgezeichnet.
„Dass und wie
wir im Herzen die Muskelzellen während und nach dem
Infarkt schützen können, wissen wir schon recht gut.
Möglicherweise ist aber der Fokus auf die
Muskelzellen für den Schutz des gesamten Herzens zu
eng“, sagt die gebürtige Essenerin. Aus ersten
Studien sei bekannt, dass nach dem Infarkt auch der
Blutfluss in den kleinsten Blutgefäßen eingeschränkt
sei (koronare Mikrozirkulation). „Dies wird bisher
nicht genug beachtet“, so Kleinbongard. Neben
dem Schutz der Herzmuskelzellen wird
die 47-Jährige deshalb untersuchen, wie die
Blutgefäße geschützt und der Blutfluss in den
Herzkranzgefäßen verbessert werden kann; das Blut
versorgt das Herz mit Sauerstoff und Nährstoffen.
Zuerst möchte sie die im Experiment gewonnenen
Ergebnisse an gesunden jungen Proband*innen
bestätigen und danach auf Patient*innen des
Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrums im UK Essen
übertragen. Die Ergebnisse sollen die Prävention und
Therapie von Infarkten optimieren.
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Kurt Rothschild Preis für Achim Truger -
Kritiker der Schuldenbremse
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Duisburg, 24. Juli 2020 - Der Kurt Rothschild Preis
für Wirtschaftspublizistik geht in diesem Jahr an
Achim Truger, Sozioökonom und Professor der
Universität Duisburg-Essen (UDE). Damit würdigen das
österreichische Karl-Renner-Institut und der
SPÖ-Parlamentsklub Trugers kritische Beiträge zur
deutschen Schuldenbremse und zur Sparpolitik der
EU*. Der Preis wird zum fünften Mal vergeben und am
28. September in Wien verliehen. Prof. Dr. Achim
Truger - Foto UDE/Frank Preu .
Prämiert
werden Wissenschaftler für Arbeiten, die sowohl in
der Fachwelt diskutiert werden als auch zu einer
medien-öffentlichen Debatte beitragen – jenseits der
volkswirtschaftlichen Standardtheorie oder des
ökonomischen Mainstreams. „Kurt Rothschild hat
immer einen sozialen Anspruch an die Ökonomie
gestellt. Und das gilt auch für den Hauptpreisträger
Achim Truger“, erklärt die Präsidentin des
Karl-Renner-Instituts, Doris Bures. Um die Krise zu
bewältigen, brauche man eine
Wirtschaftswissenschaft, die sich für die
tatsächlichen Lebensverhältnisse der Menschen
interessiere. Achim Truger lehrt und forscht
seit 2019 an der UDE. Der renommierte Experte ist
außerdem einer der fünf Wirtschaftsweisen, die die
Bundesregierung beraten. „Ich fühle mich sehr
geehrt, weil Kurt Rothschild für mich immer ein
großes Vorbild, ein fantastischer Ökonom – durchaus
auch Sozioökonom – und toller Mensch gewesen ist“,
freut sich Truger über die Auszeichnung. „Außerdem
finden sich einige sehr bedeutende wissenschaftliche
Persönlichkeiten unter den bisherigen
Haupt-Preisträger*innen.“ Diese waren Kate
Raworth, Heinz D. Kurz, Marcel Fratzscher und Peter
Bofinger. Der Kurt Rothschild Preis erinnert an die
großen Leistungen des österreichischen Ökonomen
(1914-2010), der Wissenschaft, Politik und
Gesellschaft seines Landes nachhaltig geprägt hat.
Als Sozialist jüdischer Herkunft musste Rothschild
1938 emigrieren.
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- Unterrichtsprojekt zur Mehrsprachigkeit:
Jede weitere Sprache lohnt sich -
Unterrichtsprojekt zur Mehrsprachigkeit: Jede
weitere Sprache lohnt sich |
Mehrere Schwachstellen in Intel SGX-Enklaven
- Gefahr für sensible Daten
Duisburg,
16. Juli 2020 - Sicherheitsexperten des
Softwaretechnik-Instituts paluno der Universität
Duisburg-Essen (UDE) haben mehrere Schwachstellen in
sicherheitskritischen Programmen entdeckt, die in
extra geschützten Speicherbereichen moderner
Intel-Prozessoren ausgeführt werden. Dadurch könnte
schlimmstenfalls Schadsoftware in sensible Programme
eingeschleust werden, z.B. in die Software von
Fingerabdruckscannern. Mit Hilfe der Forscher haben
viele Firmen ihre Programme bereits nachgebessert.
Anwendungsentwickler können bei neueren
Intel-Prozessoren speziell gesicherte
Speicherbereiche, so genannte Enklaven, erstellen.
Dies geschieht mit Hilfe der „Software Guard
Extensions (Intel SGX)“. Durch eine hardwarebasierte
Verschlüsselung werden dabei ausgewählte
Speicherinhalte des Prozessors vom Rest des Systems
abgeschirmt. Selbst wenn eine Spionagesoftware ein
System befallen würde, käme ein Angreifer
prinzipiell nicht an die Daten oder den Code in der
Enklave. Damit eignet sich die SGX-Technologie sehr
gut, um z.B. eine vertrauenswürdige
Ausführungsumgebung in einer Cloud zu schaffen oder
um biometrische Daten auf einem Computer zu
verarbeiten – wenn sie denn fehlerfrei eingesetzt
wird. In fast allen öffentlich verfügbaren
Enklaven konnte das paluno-Team um Professor Lucas
Davi allerdings Lücken aufdecken und Angriffe, so
genannte Proof-of-Concept-Exploits, zum Ausnutzen
der Schwachstellen konstruieren. Hierzu haben die
Wissenschaftler eigens ein Tool entwickelt, das den
Binärcode an der Schnittstelle zwischen SGX-Enklave
und dem Rest des Systems analysiert. Es zeigte
Defizite in Beispielcodes von Intel und
Baidu/Apache, die eigentlich bei der Programmierung
von sicheren Enklaven helfen sollten. Besonders
brisant: Auch zwei mittels SGX geschützte
Fingerabdruck-Treiber von Synaptics (CVE-2019-18619)
und Goodix (CVE-2020-11667) konnten der Attacke der
Forscher nicht standhalten. Sie werden auf neueren
Notebooks von Lenovo und Dell eingesetzt, um
biometrische Daten sicher zu verarbeiten. Die
Enklave des Messenger-Dienstes Signal war hingegen
immun gegen die Angriffe der Wissenschaftler. Die
Ergebnisse wurden den betroffenen Firmen bereits im
November letzten Jahres mitgeteilt. Inzwischen
haben sie die Fehler in dem Code der Enklaven
behoben bzw. die Lücken der Fingerabdruckscanner
durch jüngste Windows-Updates geschlossen. Die
technischen Details der Proof-of-Concept-Exploits
und des neu entwickelten Analyse-Tools TeeRex
stellen die paluno-Wissenschaftler jetzt am 12.
August auf der Sicherheitskonferenz USENIX Security
2020 vor.
Unterrichtsprojekt
zur Mehrsprachigkeit: Jede weitere Sprache lohnt
sich Türkisch, Polnisch, Russisch,
Arabisch oder Italienisch: Viele Kinder sprechen
neben Deutsch auch die Sprachen ihrer
Herkunftsländer oder der ihrer Eltern. Hat ihre
Sprachkompetenz in der Schule Vorteile? Lässt sich
Mehrsprachigkeit im Französisch-Unterricht fördern?
Das untersuchten Unterrichtsforscher der Universität
Duisburg-Essen (UDE) gemeinsam mit Kollegen aus
Wuppertal. Die ersten Ergebnisse des DFG-geförderten
Forschungsprojekts „Franzimo“ (kurz für
Französischunterricht interkulturell und
mehrsprachigkeitsorientiert) sind vielversprechend.
„Französisch ist nicht gerade die einfachste
Fremdsprache. Mit unseren Aufgaben wollen wir
zeigen, dass weitere Sprachen Schülerinnen und
Schülern beim Französischlernen helfen können“, so
Pädagogin und Projektleiterin Prof. Dr. Kerstin
Göbel. „In einer Aufgabe geht es beispielweise
darum, authentische Stundenpläne von Schülern aus
Frankreich, Polen, den USA und der Türkei zu
vergleichen und die deutsche Entsprechung zu finden.
So entwickeln sie ihr interkulturelles Wissen, indem
sie Unterschiede zwischen verschiedenen
Schulsystemen wahrnehmen und reflektieren.“
Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen der
Bergischen Universität Wuppertal befragten sie und
ihr Team rund 400 Siebtklässler ein 12 Gymnasien im
Ruhrgebiet und Bergischen Land, von denen etwa die
Hälfte andere Familiensprache als Deutsch spricht,
zu ihren Erfahrungen mit „Franzimo“. Das
Ergebnis: Motivierend, gut verständlich,
abwechslungsreich und spaßig fanden die Schüler die
Aufgaben – und wer mehrsprachig ist, fand sie
besonders gut. Das Aufgreifen der verschiedenen
Herkunftssprachen der Schülerinnen und Schüler wurde
positiv wahrgenommen und macht deutlich, dass all
diese Sprachen als (Lern-)Ressource im
Sprachenunterricht eingesetzt werden können.
„Außerdem gaben die Schüler an, dass die Aufgaben
ihren Wortschatz in Französisch erweitert haben.
Über die Hälfte von ihnen sagte, dass es ihnen bei
der Bearbeitung geholfen hat, Englisch zu können –
wobei die mehrsprachigen Siebtklässler von ihren
weiteren Sprachkompetenzen profitiert haben“, so
Göbel. „Mehr als die Hälfte der Schüler sagten
uns, dass sie Ähnlichkeiten zwischen den Sprachen
neu bzw. stärker wahrgenommen haben, ein Großteil
der Lernenden wollte anschließend mehr über die
andere Sprache erfahren, weil ihnen der Vergleich
Spaß macht. Das bestätigt, wie wichtig es ist,
Lehrkräfte für die Mehrsprachigkeit ihrer Schüler zu
sensibilisieren.“
|
- Studienberatung virtuell - UDE leitet
landesweites Projekt E-Learning und E-Klausuren für
NRW |
UDE und das THE-Ranking Weiter unter den Top
20 Duisburg, 25. Juni 2020 - Die
Universität Duisburg-Essen (UDE) bleibt ein „rising
star“ der internationalen Hochschullandschaft. Im
Times Higher Education (THE) Young University
Ranking der 200 weltbesten Universitäten, die noch
keine 50 Jahre alt sind, belegt sie aktuell den 16.
Platz. Sie bleibt wie im Vorjahr damit die beste
deutsche Uni. Ausgezeichnet werden die
Einrichtungen, die sich in kurzer Zeit rasch und
erfolgreich entwickelt haben und als aufstrebend
gelten. Seit fünf Jahren gehört die UDE nun zu
den Top 20 der besten jungen Universitäten weltweit,
und sie hat sich im internationalen Wettbewerb als
Forschungsuniversität etabliert. Betrachtet man das
Millennials-Ranking – das ist die Rangliste von
Universitäten, die in diesem Jahrtausend gegründet
wurden –, belegt die UDE sogar Platz 6. Auch im
direkten Vergleich mit etablierten Universitäten,
dem THE World University Ranking 2020, liegt die UDE
nicht schlecht: Unter 1.397 Universitäten weltweit
rangiert sie auf Platz 194. Überzeugen kann sie
besonders im THE-Zitationsindex, hier nimmt sie im
World University Ranking Platz 103 ein. Im
bundesweiten Vergleich landet die UDE hier auf Platz
fünf hinter Heidelberg, der Berliner Charité, Ulm
und Hohenheim. THE beurteilt die forschungsstärksten
Universitäten der Welt nach verschiedenen
universitären Dimensionen wie Lehre, Forschung,
Wissenstransfer und internationale Ausrichtung. Die
Bewertung erfolgt auf Grundlage von dreizehn
Leistungsindikatoren, von denen Zitationen und
Reputation das meiste Gewicht haben. Im Young
University Ranking werden subjektive
Bewertungsfaktoren geringer gewichtet, da sie vor
allem Traditions-Unis nützen.
Studienberatung virtuell Am 25. Juni von 16 bis 20.30 Uhr
Studienberatung virtuell Das Abi ist geschafft, und
wie geht’s jetzt weiter? Wer studieren möchte, hat
noch bis zum 20. August Zeit – dann ist
Bewerbungsschluss. Es bleiben also noch ein paar
Wochen, sich über Studiengänge zu informieren und
sich zu entscheiden. Die Studienberatung der
Universität Duisburg-Essen (UDE) hilft dabei.
Sie lädt alle Interessierten und natürlich auch
Eltern zum „Langen Abend der Studienberatung“ ein:
am Donnerstag, 25. Juni, von 16 bis 20.30 Uhr.
Beraten wird persönlich am Telefon, per Mail oder
online über Zoom. Anmelden muss man sich nicht.
Außerdem gibt es virtuelle Vorträge zum Thema
Medizin, Lehramt sowie zur Bewerbung und
Einschreibung. Nützliche Informationen mit
hilfreichen Präsentationen und Links bündelt
außerdem das Onlineportal
Studienorientierung@home der UDE.
UDE leitet
landesweites Projekt E-Learning und E-Klausuren für
NRW Die Landesregierung hat fünf
Projekte für das Programm „Digitale Werkzeuge in der
Hochschullehre“ ausgewählt. Mit dabei: das Projekt
Harness.nrw. Hier sollen unter Federführung des
Software-Instituts paluno der Universität
Duisburg-Essen (UDE) existierende Anwendungen zum
E-Assessment so zusammengeführt werden, dass sie
landesweit nutzbar sind. An einem anderen Projekt
für die Lehrerbildung – ePort NRW – ist die UDE
beteiligt.
In Zeiten von Corona, aber auch
darüber hinaus, nimmt die Online-Lehre einen immer
größeren Stellenwert an unseren Hochschulen ein. Ein
wichtiger Baustein ist das E-Assessment – die
automatisierte Bewertung von Übungen und
Prüfungsleistungen durch den Computer. Hierfür
existiert an den nordrheinwestfälischen Hochschulen
eine Vielfalt an verschiedenen Lösungen, die sich in
erster Linie aus den speziellen Anforderungen
einzelner Fächer ergeben. Im Fach Chemie müssen z.B.
chemische Strukturformeln gezeichnet und ausgewertet
werden; bei den Informatikern bewertet eine Software
Programmcodes.
Die Anwendungen decken dabei
nicht nur Fehler auf, sondern geben didaktisch
fundiertes Feedback, das sich an den Kompetenzen der
Studierenden orientiert. Das macht sie teilweise
sehr speziell, und es ist nicht zu erwarten, dass es
in Zukunft eine einzelne E-Assessment-Lösung für
alle geben wird. Das Projekt Harness.nrw hat das
Ziel, dass dennoch alle Hochschulen in NRW die
bestehenden Lösungen nutzen können. Hierzu werden
diese so modularisiert, dass die einzelnen
Komponenten an andere E-Assessment-Lösungen
angedockt werden können. Die Grundlage wird eine
moderne Software-Architektur bilden, die auf
(Micro-)Services basiert und so einen modularen
Aufbau aus verschiedenen unabhängigen Diensten
erlaubt. Diese Lösung soll an das entstehende
„Online-Landesportal für Studium und Lehre“
angebunden werden und für alle NRW-Hochschulen
nutzbar sein.
Am Projekt ePort NRW arbeitet
das Zentrum für Lehrerbildung (ZLB) mit. Es geht
darum, fürs ganze Land kompatible digitale
Portfoliolösungen für die Lehrerbildung zu
entwickeln. Durch ePortfolios können Studierende die
individuelle Kompetenzentwicklung dokumentieren und
reflektieren – und das während des Studiums, im
Referendariat und im anschließenden Berufsalltag an
der Schule. Die Vorhaben werden über drei Jahre
gefördert und finanzieren sich aus den rund vier
Millionen Euro, die das Wissenschaftsministerium
und die digitale Hochschule NRW bereitstellen.
Harness.nrw wird von der paluno-Arbeitsgruppe von
Prof. Michael Goedicke geleitet, fünf weitere
Hochschulen sind beteiligt. Bei ePort NRW liegt die
Federführung bei der Uni Köln.
|
- Friedensgutachten 2020 vorgestell -
Virtueller Ostasientag am 19. Juni EU und China |
Friedensgutachten
2020 vorgestellt: Friedlichen Protest unterstützen
Duisburg, 16. Juni 2020 -
In der Corona-Krise nehmen humanitäre Notlagen zu,
Gewaltkonflikte können sich verschärfen. Das ist die
eindringliche Warnung des diesjährigen
Friedensgutachten, das am 16. Juni in Berlin
vorgestellt wurde. „Im Schatten der Pandemie: letzte
Chance für Europa“ heißt die gemeinsame Publikation
der führenden deutschen Friedensforschungsinstitute.
Zu ihnen gehört das Institut für Entwicklung und
Frieden (INEF) der Universität Duisburg-Essen (UDE).
Die Autoren fordern die deutsche und europäische
Politik dazu auf, trotz der Pandemie andere
wichtige, globale Themen nicht aus den Augen zu
verlieren. Das INEF hat das Kapitel „Nachhaltiger
Frieden“ koordiniert. Darin geht es um Chancen und
Risiken von Massenprotestbewegungen, die seit einer
Dekade die Politik weltweit in Aufruhr versetzen.
„Nicht zuletzt zeigen die Proteste nach dem
gewaltsamen Tod von George Floyd in Minneapolis, wie
zerbrechlich der innergesellschaftliche Frieden
selbst in westlichen Industriestaaten ist. Sie
verdeutlichen darüber hinaus, welches Potenzial für
Veränderungen sie haben,“ so die Autoren. In vielen
Ländern unterdrücken Regierungen die
gesellschaftlichen Auseinandersetzungen und sorgen
so für Eskalation. Doch das Friedensgutachten nennt
auch Erfolgsbeispiele. Dabei stechen die
Anti-Regime-Proteste heraus, die oft einen positiven
Einfluss auf die demokratische Entwicklung der
Länder haben – etwa in Algerien und im Sudan.
Hier konnten die Demonstrationen jeweils erfolgreich
dazu beitragen, dass eine langjährige autoritäre
Herrschaft ihr Ende fand. Beide Länder zeigen auch,
wie schwach die demokratische Teilhabe abgesichert
ist. Wie sollte man mit den weltweiten Protesten
gegen politische Systeme umgehen? Das
Friedensgutachten fordert von der deutschen Politik
klare strategische Leitlinien, wie sie sich hierzu
positionieren wird. Die Autoren appellieren an
die Bundesregierung, bei autoritären Staaten nicht
auf Regimestabilisierung zu setzen, sondern der
wachsenden Repression entgegenzuwirken. Sie sagen:
„Länder, in denen gewaltfreie Massenbewegungen
erfolgreich waren, brauchen politische Unterstützung
und unbürokratische finanzielle Hilfen. Dazu können
auch Umschuldungsmaßnahmen gehören.“ Das
Friedensgutachten erscheint seit 1987. Es untersucht
internationale Konflikte und gibt der Politik klare
Empfehlungen. Das INEF ist seit dem Jahr 2000
Mitherausgeber.
Virtueller Ostasientag am 19. Juni EU und China
Die internationalen
Beziehungen verändern sich derzeit sehr – nicht erst
seit der Coronakrise. Die Kräfte des Dreiecks
China-EU-USA verschieben sich, einige Länder
reduzieren die wirtschaftliche Verflechtung mit dem
Weltmarkt. Vor diesem Hintergrund diskutieren
Experten auf dem 24. Ostasientag an der Universität
Duisburg-Essen (UDE) die Beziehungen zwischen der EU
und China. Er findet diesmal virtuell statt.
© IN-EAST Für den Veranstalter, das Institut für
Ostasienwissenschaften (IN-EAST), führt Prof. Dr.
Dr. Nele Noesselt ins Thema ein. Bei der online
Diskussion sind vier weitere Experten dabei: Nicole
Bastian (Handelsblatt), Dr. Mikko Huotari (Mercator
Institute for China Studies), Petra Sigmund
(Auswärtiges Amt, Abteilung Asien-Pazifik) und Dr.
Volker Stenzel (ehem. Botschafter in China und
Japan). Sie diskutieren mit Blick auf die
Beziehungen zwischen der EU und China über
Demokratien, die in ihren Grundfesten gefährdet
sind, aufsteigende Autokraten, kollabierende
Volkswirtschaften und eine Weltwirtschaft, die sich
in Nationalstrukturen auflöst. Der virtuelle
Ostasientag dauert am 19. Juni von 16 bis 18 Uhr.
Interessierte schreiben möglichst bis 17. Juni an:
events@in-east.de.
|
- Neuro-Podcast: Sprechen über den Geist
- Online-Befragung zur universitären Lehre: Wie und
wo lehrt es sich am besten digital? |
Neuro-Podcast: Sprechen über den Geist
Duisburg, 27. Mai 2020 - Zerstört Unterricht echte
Kreativität, wie der Mathematiker John F. Nash
behauptete? „Es kommt drauf an, wie interaktiv er
abläuft“, sagt Dr. Magnus Liebherr vom Lehrstuhl für
Allgemeine Psychologie: Kognition der Universität
Duisburg-Essen (UDE). In seinem kürzlich gestarteten
Podcast informiert er Studierende zu psychologischen
und neurowissenschaftlichen Themen. Wer möchte, kann
sie online kommentieren bzw. melden, wenn etwas
unverständlich ist oder mehr Input gewünscht wird.
©
fotolia.com
„Ich möchte in meinem Podcast
‚Insight the mind‘ einem breiten Publikum zeigen,
was in psychologischen, neuro- und
kognitionsneurowissenschaftlichen Studien über den
menschlichen Verstand herausgefunden worden ist“,
erläutert Liebherr. „Zudem stelle ich zwischen den
Ergebnissen und dem Alltag einen Bezug her.“ Die
beiden ersten Audiodateien zeigen gut, was die
Studierenden und andere Interessierte erwartet. „Es
ist mir wichtig, die Inhalte allgemeinverständlich
darzustellen und kritisch zu betrachten. Zugleich
möchte ich euch wichtige Methoden nahebringen,
Gespräche mit Kollegen und Interviews mit anderen
Wissenschaftlern einbauen“, so der Psychologe zu
seiner Hörerschaft. Für seinen ersten
wissenschaftlichen Podcast hat Liebherr Studien ganz
unterschiedlicher Personen aus Neurowissenschaften
und Psychologie gewählt. „Es geht also weniger um
meine Arbeiten. Aber die Themen lehnen sich
natürlich an meine Schwerpunkte an“, sagt er.
Langweilig wird’s dann nicht, immerhin beschäftigt
er sich u.a. mit Aufmerksamkeit, Achtsamkeit, dem
Arbeitsgedächtnis, Neuen Technologien, Prozessen des
Alters oder der Inhibition, bei der Nervenzellen
durch einen Impuls von außen gereizt werden.
Online-Befragung zur universitären Lehre: Wie
und wo lehrt es sich am besten digital?
Ein digitales Semester? Vor Monaten noch
undenkbar. Seit sich die Coronapandemie weltweit
ausbreitet, lernen die meisten Studierenden zuhause
statt im Hörsaal – was auch Dozierende
herausfordert. Prof. Kerstin Göbel von der
Universität Duisburg-Essen (UDE) will genauer
wissen, wie der Übergang zwischen konventionellem
Unterricht zu digitalisierten Lehre an Unis
organisatorisch und pädagogisch klappt. Gemeinsam
mit Kolleg*innen startet die
Erziehungswissenschaftlerin eine internationale
Studie (CRTS-Study; Coronavirus-Related Teaching
Situation Study).
Ein digitales Semester?
Vor Monaten noch undenkbar. Seit sich die
Coronapandemie weltweit ausbreitet, lernen die
meisten Studierenden zuhause statt im Hörsaal – was
auch Dozierende herausfordert. Prof. Kerstin Göbel
von der Universität Duisburg-Essen (UDE) will
genauer wissen, wie der Übergang zwischen
konventionellem Unterricht zu digitalisierten Lehre
an Unis organisatorisch und pädagogisch klappt.
Gemeinsam mit Kolleg*innen startet die
Erziehungswissenschaftlerin eine internationale
Studie (CRTS-Study; Coronavirus-Related Teaching
Situation Study).
Vorlesungen via Zoom,
Sprechstunde im Chat, Prüfungen per Video oder mit
Abstand und Maske: Studierende und Hochschullehrende
gewöhnen sich an der UDE langsam an das
außergewöhnliche Semester. Wie sieht es in anderen
Ländern aus? „Wir befragen in den nächsten Wochen
mindestens 200 Dozierende in Deutschland, der
Schweiz, Frankreich, Großbritannien, Israel,
Argentinien, Chile und den USA online, wie sie mit
den neuen pädagogisch-didaktische Herausforderungen
umgehen und welche institutionellen
Unterstützungsbedarfe sie für erforderlich halten“,
erklärt Göbel.
Sie und ihre Kolleginnen und
Kollegen möchten beispielsweise wissen, in welchem
Umfang Videokonferenzen oder Chat-Plattformen
genutzt werden. „Oder auch, welche Art von
Unterstützung sich die Lehrenden von ihrer
Institution im Falle einer zukünftigen
Krisensituation erwarten.“ Dabei sollen sowohl die
aktuellen- als auch die langfristigen Auswirkungen
der Umstellung auf die digitalisierte Lehre
betrachtet werden. In fast allen Ländern der
Erde tritt das Coronavirus auf – dementsprechend
international ist die Studie angelegt. Den Anfang
der Online-Befragung hat vor zwei Wochen die Israel
gemacht, in dieser Woche starten Deutschland und
Argentinien, Frankreich und Großbritannien sollen
folgen. „Die Ergebnisse sollen uns helfen, die
Erfahrungen, Einstellungen und Bedürfnisse des
akademischen Personals in dieser herausfordernden
Zeit besser zu verstehen und international
vergleichend zu betrachten.“ Erste Ergebnisse liegen
voraussichtlich Ende Juli vor.
|
IAQ zur betrieblichen Ausbildung - Neu: FOM Hochschulzertifikat ab Sommer
2020 |
Fehlende
Auszubildende, fehlende Stellen
Duisburg, 18. Mai 2020 - Trotz
wachsender Beschäftigung in Deutschland, bilden nur
noch 19,7 Prozent der Betriebe aus – 2007 waren es
4,4 Prozent mehr. Die Ausbildungsquote schrumpfte um
1,7 Prozentpunkte auf 4,8 Prozent. Wie wird die
aktuelle Coronakrise die Situation beeinflussen? Das
zeigt das Online-Portal „Sozialpolitik-Aktuell“ des
Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) der
Universität Duisburg-Essen (UDE). Nach 2012
sah es für Ausbildungen gut aus: Die rückläufigen
Zahlen stabilisierten sich, vor allem durch die
positive Entwicklung in ostdeutschen Betrieben. Doch
welche Folgen hat der Covid-19 Lockdown? „Betriebe,
die um ihre Existenz fürchten, werden ihre
Ausbildungsbemühungen vermutlich zurückstellen“,
befürchtet die IAQ-Forscherin Lina Zink. „Für die
Jüngeren, die aktuell den Übergang von Schule zu
Beruf meistern müssen, sind dies schlechte
Aussichten“. Immer mehr Firmen bilden nicht mehr
aus. Bei steigendem Wettbewerbsdruck wird es für sie
schwieriger, die Berufsausbildung am langfristigen,
gesamtwirtschaftlich erforderlichen Bedarf und nicht
am kurzfristigen Planungshorizont auszurichten. Die
möglichen Folgen: Fachkräftemangel und ein stetiger
Bedarf an nachholender Qualifizierung. Viele
Lehrstellen bleiben unbesetzt, weil passende
Bewerbungen fehlen – was wiederum die Bereitschaft
hemmt, überhaupt Stellen anzubieten, so Zink. Die
Zahl der Jüngeren in der Bevölkerung geht zurück,
zudem haben sie höhere Schulabschlüsse und
orientieren sich stärker als früher auf universitäre
Bildung. Das reduziert den Pool der
Auszubildenden, aus dem Betriebe schöpfen.
Entscheidend ist, welche Betriebe in welchen
Branchen, in welchen Regionen und in welcher
Intensität Ausbildungsplätze anbieten. Deutschland
zerfällt in eine Fülle von regionalen und
beruflichen Teilausbildungsmärkten. Im Süden gibt es
günstige Relationen, aber vor allem in den neuen
Bundesländern und in den wirtschaftsstrukturell
schwachen Regionen der alten Bundesländer (z.B. im
Ruhrgebiet) zeigen sich erhebliche Unterdeckungen.
Hier blieben nicht nur jene Bewerber unversorgt, die
einen schlechten Hauptschulabschluss vorweisen,
sondern auch junge Menschen mit einem mittleren
Bildungsabschluss, resümiert Zink.
Neu: FOM Hochschulzertifikat ab Sommer
2020 Fake News & DSGVO - Kompetenzen in
„Internet- und Medienrecht“ immer wichtiger Nicht
erst seit der Einführung der neuen
Datenschutzgrundverordnung gehören Fragen zum
rechtlich sicheren Umgang mit Informationen und zur
rechtssicheren Nutzung der unterschiedlichen
(Online-)Medien zum beruflichen Alltag vieler
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Gerade akut in
Zeiten der Corona-Krise: „Fake News“ und die Frage,
wie aus juristischer Perspektive mit Falschmeldungen
umgegangen werden kann. Wer sich jetzt mit Internet-
und Medienrecht auskennt, kann bei seinem
Arbeitgeber punkten.
Für alle, die sich
jetzt weiterbilden wollen, bietet die FOM Hochschule
ab Sommer 2020 das kompakte Zertifikat „Internet-
und Medienrecht“ an. Eine Anmeldung ist noch bis zum
31. Mai möglich. Lernen auf akademischem Niveau,
berufsbegleitend nach Feierabend oder am Wochenende,
bei Professorinnen und Professoren der FOM
Hochschule: Die Veranstaltungen und digitalen
Lernphasen für die Hochschulzertifikate dauern zehn
Monate und enden bei bestandener Prüfung mit einem
Zertifikat und 30 Credit Points, die auf ein Studium
angerechnet werden können. Die FOM
Hochschulzertifikate unterstützen Berufstätige
dabei, beruflich und persönlich voranzukommen und
sich auf einzelne Fachgebiete optimal zu
qualifizieren. Mit dem Hochschulzertifikat
„Internet- und Medienrecht“ erwerben
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wichtige
Kenntnisse über aktuelle rechtliche Entwicklungen
und Vorgaben bei der Internet- und Mediennutzung.
Sie lernen, neue digitale Medien, deren Inhalte und
Einsatzmöglichkeiten für ein Unternehmen unter
juristischen Gesichtspunkten zu bewerten. Dabei geht
es auch um die juristische Sicht auf redaktionelle
Inhalte, die Arbeit mit Social Media und die Nutzung
von Künstlicher Intelligenz (KI) für verschiedenste
Unternehmensprozesse.
|
Physik-Studierende im
Lab@Home
|
Halbe Brille und
Stullenpapier
Duisburg, 17. Mai
2020 - Was für eine schräge Post! Da steckt ein
Sammelsurium aus Magneten, Blechstücken, Holzstab,
Stahlfeder, Nagel und Millimeterpapier in einem
Kuvert, in einem anderen eine halbe Brille mit
Butterbrotpapier. Hat da jemand seine Schubladen
geleert? Ein Blick auf den Absender ..., es
ist die Physik der Universität Duisburg-Essen (UDE).
200 solcher Umschläge hat sie an ihre Studierenden
verschickt – für Heimexperimente. In manchen war
sogar etwas „Richtiges“: ein Optik-Kit. Dozent Dr.
Andreas Reichert beim Eintüten der Hausaufgaben.
Foto: UDE In den Naturwissenschaften sind Versuche
unverzichtbar. Nun aber sind die Labore für den
Lehrbetrieb geschlossen, weshalb sich die Physik
behilft – mit interaktiven Bildschirmexperimenten
und eben dem Lab@Home: das Zuhause als
Forscherwerkstatt.
„Die Studierenden im
Grundschulfach Sachunterricht testen mit dem
Kuvertinhalt beispielsweise die Eigenschaften von
Magneten und das Dehnungsverhalten einer Feder. Oder
sie nehmen einen Karton Tetra Pak und eine
Taschenlampe, um Lichtleitern nachzuspüren“,
beschreibt Professorin Heike Theyßen einige
Aufgaben. Angehende Physiklehrer hingegen müssen aus
dem Stück Brille und dem Stullenpapier eine
Lochkamera bauen.
„Sie lernen, wie sich
mit einfachen Ideen spannende Physik vermitteln
lässt, ohne dass es gleich im Frontalunterricht
endet.“ Alle Versuche müssen mit Videos und Fotos
dokumentiert und an die Dozierenden geschickt
werden. Unterstützt werden die Studierenden über die
Lehrplattform Moodle, auf der verschiedene Foren
eingerichtet wurden für Chats und Videomeetings. Das
Optik-Kit (Linsen, Polarisatoren und ein Gitter für
spektroskopische Untersuchungen) ist ein Fall für
Studierende der Chemie und der Medizinischen
Biologie. Sie haben Hausaufgaben zur
geometrischen Optik und Wellenoptik, müssen
eigenständig Messungen durchführen und
wissenschaftliche Aussagen treffen. „Viele optische
Phänomene kann man mit simplen Mitteln daheim
beobachten. Es ist natürlich etwas knifflig und
braucht Zeit “, sagt Dr. Oliver Schöps. „Die
Studierenden haben wirklich gute Einfälle; manchmal
überraschen sie uns sogar mit Varianten, an die wir
gar nicht gedacht hatten.“ Beliebt unter den
angehenden Grundschullehrer*innen ist übrigens ein
Experiment zum Rückstoßprinzip: Ein Luftballon muss
an einer Schnur durch die Wohnung katapultiert
werden.
Dozent Dr. Andreas Reichert beim Eintüten der
Hausaufgaben. Foto: UDE
|
- Kann Training Schmerzen in der Schulter
mindern? - Reisanbau und
Methan: Mit Bakterien gegen Treibhausgas |
Kann Training Schmerzen in der Schulter
mindern? Duisburg, 26. April 2020 - Das
wollten Sportwissenschaftler der Universität
Duisburg-Essen (UDE) herausfinden. Probanden
trainierten dreimal wöchentlich zu Hause. Nun gibt
es die Ergebnisse. Wasserkisten schleppen, etwas aus
dem Schrank nehmen, sich anziehen: Was tun, wenn
schon gewöhnliche Aktivitäten im Alltag schmerzen?
Prof. Dr. Thomas Mühlbauer und sein Team
untersuchten, ob Übungen mit einer neu entwickelten
Trainingshilfe („Schulterhilfe Optima“) zu
Verbesserungen der Symptomatik führen. Acht
Wochen lang trainierten 36 erwachsene Probanden, 18
Frauen und 18 Männer, mit Schulterproblemen zu Hause
– entweder mit einem klassischen Theraband oder mit
der neuen „Schulterhilfe Optima“. Das mittlere Alter
der Teilnehmer*innen betrug 53 Jahre. „Das Ziel
war eine Kräftigung der Schultermuskulatur zu
erreichen. Unmittelbar bevor die Probanden das
Training aufnahmen und nachdem sie es beendet
hatten, haben wir bei uns im Institut umfangreich
Tests zum aktuellen Schmerzbild, zur Beweglichkeit
der Schulter sowie zur Maximalkraft und
Kraftausdauer der Schultermuskulatur durchgeführt“,
so Mühlbauer.
Zusätzlich gab es eine
Kontrollgruppe mit 20 Teilnehmern (11 Frauen, 9
Männer), die kein Training absolvierte. Nach
Abschluss der Studie stellten die Forscher fest,
dass die Teilnehmer*innen beider Trainingsgruppen
bedeutsame Verbesserungen hinsichtlich des
subjektiven Schmerzempfindens, der
Schulterbeweglichkeit sowie der Maximalkraft und der
Kraftausdauer der Außenrotatoren der Schulter
zeigten. „Beides wirkt, um Schulterschmerzen zu
verringern und die Funktionalität zu verbessern.
Häufigere und größere Effekte gab es aber in der
Gruppe, die mit der Schulterhilfe Optima übte, so
nahmen bei den Probanden die nächtlichen
Schulterschmerzen um 50 Prozent ab“, so Mühlbauer.
Allen Teilnehmer*innen wurde nach Abschluss der
Studie empfohlen, das Training fortzusetzen bzw. ein
regelmäßiges Kräftigungstraining für die
Außenrotatoren der Schulter aufzunehmen, um
Schulterschmerzen entgegenzuwirken.
Reisanbau und Methan: Mit Bakterien
gegen Treibhausgas Der weltweite
Reisanbau ist schlecht fürs Klima, denn die Felder
sondern viel Methan ab. Ein Team der Universitäten
Aarhus (Dänemark) und Duisburg-Essen (UDE) hat
möglicherweise eine Lösung gefunden: Werden dem
Boden so genannte Kabelbakterien hinzugefügt, können
die Methanemissionen um mehr als 90 Prozent gesenkt
werden. Darüber berichtet aktuell Nature
Communications*.
Reispflanzen ohne Kabelbakterien (l.) und mit
Kabelbakterien (r.): An der orangefarbenen
Rostkruste auf dem Boden ist zu erkennen, dass die
Bakterien aktiv sind. Sie lösen schwarzes
Eisensulfid im Boden auf und wandeln das Sulfid in
Sulfat um, während das Eisen an die Oberfläche
wandert und Rost bildet, wenn es mit Sauerstoff in
Kontakt kommt. Foto: UDE/Vincent Valentin Scholz
Methan ist ein 25-mal stärkeres Treibhausgas als
CO2, und fünf Prozent seines globalen Ausstoßes wird
durch Reisfelder verursacht. „Damit die Pflanzen
wachsen, werden Felder überflutetet. Das Wasser
macht den Boden sauerstoffarm und schafft die
richtigen Bedingungen für Mikroorganismen, die
Methan produzieren“, erklärt Rainer Meckenstock,
Professor für Aquatische Mikrobiologie an der UDE.
Wie lässt sich das verhindern?
Reisbauern versuchen oft, den Methanausstoß
vorübergehend zu verlangsamen, indem sie Sulfat auf
den Feldern verteilen. Das dänisch deutsche Team hat
hingegen mit Kabelbakterien experimentiert. Erst
2012 in der Bucht vor Aarhus entdeckt, gedeihen
Kabelbakterien oft in großen Mengen weltweit auf
Meeresböden, in Seen, Bächen und im Grundwasser. Sie
gelten als Ingenieure des Ökosystems, denn sie
bilden aus tausenden von Zellen zentimeterlange
Ketten, die elektrischen Strom leiten können.
Am unteren Ende ernährt sich die Kette von
sauerstoffarmem, schwefelhaltigem Sediment und
leitet die gewonnene Energie als Elektronen nach
oben zur Sedimentoberfläche. Dort holt sich die
Kette den Sauerstoff zum Atmen. Die Forscher haben
im Labor Reis in Erde angebaut – mit und ohne
Kabelbakterien. „Unsere Erwartungen wurden weit
übertroffen: Die Reis-Töpfe mit den Kabelbakterien
emittierten 93 Prozent weniger Methan als die Töpfe
ohne“, sagt Vincent Valentin Scholz.
Der
Absolvent der UDE ist derzeit Doktorand am Zentrum
für Elektromikrobiologie der Uni Aarhus. Zu erklären
ist das so: „Kabelbakterien transportieren
Elektronen entlang ihrer Filamente, also den Ketten,
und verändern so die geochemischen Bedingungen des
wassergesättigten Bodens. Sie recyceln die
Schwefelverbindungen des Bodens und halten dort eine
große Menge Sulfat zurück. Dies hat zur Folge, dass
die Methan-produzierenden Mikroben ihre Aktivität
reduzieren”, so Scholz. Die
Laborbeobachtungen sind vielversprechend. Allerdings
betonen die Autoren, dass nun als nächstes in
Feldstudien erforscht werden müsse, ob
Kabelbakterien in Reisfeldern gedeihen können.
|
Fußball und Corona: „Einige Vereine wären
auch so überschuldet“ |
Duisburg, 24. April 2020 - Trotz
der Corona-Krise wird im Fußball mit aller Macht
versucht, den Spielbetrieb wieder aufzunehmen. Der
Grund dafür ist klar: Es geht um viel Geld.
Zahlreiche Vereine fürchten um ihre Existenz, ihnen
droht wegen der fehlenden Einnahmen die Insolvenz.
Die wird für viele Clubs umso wahrscheinlicher, als
Fußball vor Publikum weiterhin ausgeschlossen ist.
„Einige Vereine wären aber auch so
zahlungsunfähig“, sagt Sportökonom Dr. Daniel Weimar
von der Universität Duisburg-Essen (UDE). In seiner
Studie* hat er das Procedere der Insolvenzverfahren
im Fußball genauer betrachtet. Denn das „unterliegt
zahlreichen ökonomischen Besonderheiten, steht zum
Teil im Widerspruch zur Insolvenzordnung und kann zu
Wettbewerbsverzerrung und Bevorteilung einzelner
Vereine führen“.
So sind im deutschen
Fußballsystem zusätzlich gesonderte Verbandsstatuten
zu beachten, die sportliche Sanktionen wie die des
9-Punkte-Abzugs oder des Zwangsabstiegs insolventer
Clubs vorsehen. „Diese Klauseln sind rechtlich und
aus Fairness-Gründen diskussionswürdig “, so der
Sportökonom. Zudem gelten aktuell noch keine
einheitlichen Insolvenzsanktionen in den Verbänden,
und eine abschreckende Wirkung scheinen sie überdies
nicht zu haben. Denn die finanziellen Probleme
halten unvermindert an.
Vereine kurz vor der
Pleite haben sportrechtlich momentan keine
Konsequenzen zu fürchten. Weil der DFB Punktabzug
und Zwangsabstieg ausgesetzt hat, denken strukturell
überschuldete Clubs über eine Planinsolvenz nach, um
ihre Altlasten loszuwerden. Erleichternd kommt
hinzu, dass die Vereine bis Ende September Zeit
haben, eine Insolvenz anzumelden.
Nach
geltendem Recht müsste das eigentlich spätestens
nach drei Wochen passieren. Überschuldet, aber
Entwicklung vielversprechend „Tatsächlich sind
gerade nicht wenige Fußballclubs der dritten bis
fünften deutschen Liga überschuldet, wonach ein
Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens
gestellt werden müsste“, hat Weimar herausgefunden.
Ihnen hilft dann nur eine sogenannte „positive
Fortführungsprognose“. Bedeutet, dass Vereine
mit einer vielversprechenden sportlichen Entwicklung
wie einem Aufstieg, Spielerverkäufen oder neuen
Sponsoren dank der dadurch generierten Mehreinnahmen
pokern. „Das sind stets hypothetische Faktoren, die
Liquiditätslücken nur theoretisch schließen. Die
Überschuldung bleibt, Vereine können die
Fortführungsprognose mühelos wieder negativ rechnen
und so einen Antrag auf die Eröffnung eines
Insolvenzverfahren einreichen, wenn es gerade am
besten passt.“ „Fehlanreize, die Verantwortliche
durchaus animieren, hohe Risiken einzugehen“, nennt
der Sportökonom diesen Umstand. Dazu trägt auch bei,
dass dieses Instrument zur Sanierung beliebig oft
genutzt werden kann. „Insbesondere einige
Vereine mit langer Tradition, mit einem Imagegewinn
für die Stadt“ und treuen Fans haben sich so
entschuldet “, erklärt Weimar. So sei es auch nicht
verwunderlich, dass in den letzten 25 Jahren gerade
Kult-Clubs wie z.B. KFC Uerdingen, Fortuna Köln, SSV
Ulm, Hessen Kasel, Kickers Offenbach, Alemannia
Aachen und der FC Rot-Weiß Erfurt bereits mehrfach
Insolvenzverfahren eingeleitet haben.
Ungleichbehandlung Dass ein Verein gänzlich aus
dem Fußballgeschehen verschwindet, ist laut Weimar
eher unwahrscheinlich – auch weil Ligastartrechte
wie Spielerrechte auf einen Nachfolgeverein
übertragen werden dürfen. Spieler können dann neu
angemeldet werden, während es für viele Stadien kaum
weitere Nutzungsmöglichkeiten gibt. „Da die einzige
Anforderung an einen Auffangclub ein etwas anderer
Name ist, kann ein Verein mit kleinen Veränderung
fortbestehen.“
Um einer Ungleichbehandlung
entgegenzuwirken, sollte laut Daniel Weimar zum
einen die Übertragung von Startrechten aus
Nachfolgevereine ausgeschlossen werden, „zum anderen
sollten die Verbände die bisherigen
Insolvenzparagraphen überdenken und auf allen Ebenen
der deutschen Fußballpyramide vereinheitlichen.“ *
Die Studie „Insolvenzrelevante
Fußball-Verbandsregularien in Deutschland:
Ökonomische Besonderheiten, Fehlanreize und
Reformansätze“ ist auf Anfrage bei Daniel Weimar
erhältlich.
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- UDE-Auslandslotsen Botschafter für das
Fernweh - Entwicklung tragbarer Messgeräte:
Bodenbelastungen sofort erkennen |
UDE-Auslandslotsen Botschafter für das
Fernweh Duisburg, 8. April 2020
- Das Sommersemester oder ein Praktikum im
Ausland verbringen? Gerade undenkbar. Aber
darauf vorbereiten kann man sich schon jetzt:
Studierende der Universität Duisburg-Essen
(UDE), die bereits in einem anderen Land waren,
geben ihr Wissen als Auslandslotsen gerne
weiter. Das Projekt des Akademischen
Auslandsamtes begleitet jedes Semester neue
Botschafter für das Fernweh. „Ich hatte
große Ängste und habe lange gebraucht, bis ich
mich getraut habe, weg zu gehen“, erinnert sich
Sonja Funke. Um sich für ihr Französisch-Studium
sprachlich fit zu machen, verbrachte sie ein
Erasmus-Semester an der Universität in
Marseille. „Danach kamen viele auf mich zu und
haben mich nach Tipps gefragt, z.B. zum
Studentenwohnheim. Also dachte ich mir, dass ich
mich weiter dafür engagieren kann und bin
Auslandslotsin geworden.“ Über Kommilitonen wie
Sonja Funke freut sich Long Do Hoang besonders.
Als studentische Hilfskraft im Akademischen
Auslandsamt koordiniert er, wie die
Auslandslotsen ihre Erfahrungen am besten mit
anderen teilen können. „Wir möchten Tipps
und Tricks für die Organisation und Gestaltung
eines Auslandsaufenthalts geben, zum Beispiel
über Instagram unter #heimatdiezweite und über
unseren Blog, aber auch persönlich oder per
Mail“, so Do Hoang. Sonja Funke ließ ihre
Erfahrungen zum Beispiel in mehrere Artikel zu
Themen wie Fernbeziehung oder im Ausland
krankwerden einfließen.
Neue Sprache,
spannende Leute, vielleicht sogar Sonne und
Strand – gibt es wirklich so wenige Studierende,
die ins Ausland gehen? „Wir haben das
Projekt gestartet, weil wir gemerkt haben, dass
an der UDE viele Studierende nicht den Schritt
ins Ausland wagen“, so Projektleitern Verena
Heuking. „In den letzten beiden Semestern
konnten wir über unsere Stipendienprogramme 660
Auslandsaufenthalte in 52 Ländern fördern. Da
ist auf jeden Fall noch Luft nach oben! Unsere
Lotsen können noch einmal ganz anders motivieren
und begeistern, weil sie schon geschafft haben,
wovon bestimmt viele träumen.“
Warum es
sich lohnt, der Heimat vorübergehend Tschüss zu
sagen, beschreiben die aktuellen Auslandslotsen
auf der Projekthomepage. Über diese können sich
auch Studierende, die ihre Erfahrungen
weitergeben möchten, für die nächste Runde
bewerben. Einblicke in das Projekt gibt es auch
im Video „Auslandslotsen“ im UDE-Kanal auf
YouTube unter:
https://www.youtube.com/user/UDEchannel/videos
Weitere Informationen:
https://www.uni-due.de/international/auslandslotsen.php
Entwicklung tragbarer
Messgeräte: Bodenbelastungen sofort erkennen
Die Tankstelle ist längst aufgegeben,
nun soll sie einem Wohnhaus weichen. Doch wie
belastet ist der Boden mit Kohlenwasserstoffen
aus Benzin, Diesel und Öl? In einem gemeinsamen
Projekt entwickeln Chemiker der Universität
Duisburg-Essen (UDE) mit einem Industriepartner
Analyseverfahren für handgehaltene Spektrometer,
um künftig Antworten ohne Wartezeit zu liefern.
Tragbare
Nahinfrarot-Spektrometer sollen künftig
Bodenbelastung durch Kohlenwasserstoffe direkt
vor Ort anzeigen. (c) UDE/ Heinz W. Siesler
Reicht eine einfache Reinigung oder muss der
Boden komplett ausgehoben werden? Waren die
bisherigen Säuberungsmaßnahmen erfolgreich?
Fragen wie diese möchte der UDE-Chemiker Prof.
Heinz W. Siesler künftig an Ort und Stelle
klären können, ohne erst Proben zu
Laboruntersuchungen versenden zu müssen. Dazu
forscht er ab Juni zusammen mit einem
US-amerikanischen Unternehmen an tragbaren
Nahinfrarot-Spektrometern. Diese können
Rückstände von Benzin, Diesel oder Öl im Boden
schon erkennen und unterscheiden, wenn sie nur
0,1% der untersuchten Probe ausmachen. Besonders
für petrochemische Firmen und Umweltbehörden
könnte die Technologie interessant sein. Das mit
83.500 € dotierte Projekt ist zunächst auf ein
Jahr angesetzt.
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- App-Umfrage: Legt
Corona die Ausbildung lahm? - Vom Pflanzenrest
zum Biotreibstoff |
Vom Pflanzenrest zum
Biotreibstoff
Duisburg, 6. April
2020 - Sägespäne, Stroh oder
Getreidespelzen mit nur einem Mikroorganismus
möglichst effizient zu nachhaltigem Treibstoff
umsetzen: Dazu haben Forscher der Universität
Duisburg-Essen (UDE) einen wichtigen Beitrag
geleistet. Ihr im Fachmagazin „Nature
Communications“ veröffentlichter Ansatz aus
Experiment und theoretischer Simulation
unterstützt biotechnologisch Ansätze und führt
zu einem Verfahren, das vom Industriepartner
bereits in der Produktion eingesetzt wird.
Biokraftstoff entsteht per
Definition aus biologischen Quellen, die oft auch
als Nahrungsmittel genutzt werden könnten, wie Mais,
Zuckerrüben oder Sojabohnen. Lignocellulose
hingegen, das die holzigen Anteile in Pflanzen
ausmacht, findet sich oft als Abfallprodukt nach der
Ernte oder im Sägewerk und ist ebenfalls geeignet.
Der Weg vom Pflanzenrest zum
Biokraftstoff führt allerdings über sogenannte
Hexosen oder Pentosen, d.h. Zucker, die aus sechs
bzw. fünf Kohlenstoffatomen bestehen wie z.B.
Glukose und Xylose. Ein Mikroorganismus kann in
der Regel entweder das eine oder das andere
umsetzen. Fünffachzucker sind ein Problem für die
gängigen biotechnologisch genutzten Mikroben: Selbst
wenn diese mit den benötigten Enzymen ausgestattet
werden, sammeln sich zum Beispiel Zwischenprodukte
an, die den Organismus lahmlegen oder nachfolgende
Reaktionen hemmen.
Ansatz funktioniert im
Reagenzglas und im Mikroorganismus
Daher haben sich Wissenschaftler
um die UDE-Forscher Prof. Dr. Bettina Siebers und
Dr. Jochen Niemeyer sowie Jacky Snoep (University of
Stellenbosch, Südafrika) mit der Reaktionskette aus
fünf Enzymen beschäftigt, in der Xylose zu einem
wertvollen Zwischenprodukt auf dem Weg zum
Biotreibstoff umgewandelt wird: dem Weimberg-Weg.
Ihr am Computer entstandenes Modell – jeweils
bestätigt, korrigiert und optimiert durch das
anschließende Experiment – erlaubt es nun, eine
optimale Reaktionskette im Reagenzglas zu designen.
Es gibt eine Anleitung für jedes einzelne Enzym vor:
Menge, Inkubationszeit oder mögliche benötigte
Cofaktoren wie z.B. Metallionen.
Der Industriepartner
Sigma-Aldrich (Merck) setzt ein Enzym des
Weimberg-Weges bereits in der Produktion ein. Aber
auch anderen Wissenschaftlern steht das Modell über
Open-Source-Webplattformen zur Verfügung, denn
„faires Datenmanagement ist uns wichtig“, so
Siebers. Das Projekt wurde von Mercator Research
Center Ruhr (MERCUR) sowie vom Bundesministerium für
Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
App-Umfrage: Legt Corona die Ausbildung
lahm? Kindergärten und Schulen sind
geschlossen, viele Unternehmen und das öffentliche
Leben laufen auf Sparflamme. Wie aber werden junge
Menschen in der Corona-Zeit auf den Job vorbereitet?
Das fragt der Fachbereich für Berufliche Aus-
und Weiterbildung der Universität Duisburg-Essen
(UDE). Er begleitet den Lernalltag von Azubis über
eine App. Wer mitmachen möchte, erfährt mehr unter
https://www.uni-due.de/biwi/vet/interconnect/. IHK-Zwischenprüfungen
in der Dualen Berufsausbildung, zentrale berufliche
Abschlussprüfungen: abgesagt und verschoben.
Betriebliche und schulische Lernprozesse müssen
schnell angepasst werden, um die
Ausbildungsprogramme weiter laufen zu lassen und
qualifizierte Berufsabschlüsse zu gewährleisten.
„Firmen gehen in dieser Zeit sehr unterschiedlich
mit ihren Auszubildenden um“, weiß Prof. Dr. Esther
Winther, Leiterin des UDE-Fachgebiets Berufliche
Aus- und Weiterbildung. „Einige werden im Betrieb
freigestellt, andere können die Lehre vor Ort unter
veränderten Bedingungen fortsetzen. Für manche
Auszubildende stehen fachtheoretische Inhalte jetzt
früher auf dem Lehrplan, andere konzentrieren sich
auf die fachliche Praxis.“
Zudem ergeben
sich für Azubis teils existenzielle Fragen: Werde
ich meine Lehre in meinem Ausbildungsbetrieb
fortsetzen und beenden können? Werde ich übernommen?
Auch Firmen und Lehrkräfte fordert u.a. deren
problematische Lage heraus und die enge, beratende
Betreuung. „Die Berufsausbildung wird durch den
Corona-Virus mehrfach deutlich eingeschränkt und das
wird kaum beachtet“, sagt Esther Winther. Sie
möchte u.a. herausfinden, welche Strategien es je
nach Ausbildungsberuf, Branche und Betriebsgröße
beim Bewältigen der Krise gibt. Wie wird die Duale
Berufsausbildung organisiert? Was kann der Betrieb,
was kann die Schule aus der Ferne leisten? Dies und
Weiteres fragen die Professorin und ihr Team in den
kommenden Wochen über eine App (SmartSurvey für
Android und iOS). Daneben bietet der
UDE-Fachbereich Berufliche Aus- und Weiterbildung
Instrumente für die ausbildenden Betriebe und
Lehrkräfte. So soll der Status Quo erhoben werden.
Ursprünglich wurde die Anwendung in einem von der
DFG geförderten Projekt (INTERCONNECT) entwickelt,
um Ausbildungsqualitäten prozess- und zeitnah zu
erfassen. Weitere Informationen und Zugang zur
App-Befragung:
https://www.uni-due.de/biwi/vet/interconnect/
|
BMBF fördert Chemikerin mit 1,4 Mio. Euro
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Duisburg, 1. April 2020 -
Katalysatormaterialien, die CO2 recyclen Plastik,
Glas und bald auch CO2 wiederverwenden: Seit März
entwickelt Professorin Corina Andronescu von der
Universität Duisburg-Essen (UDE) mit ihrer
Arbeitsgruppe industrierelevante
Katalysatormaterialien, die Kohlenstoffdioxid (CO2)
in Basischemikalien umsetzen – als Grundlage für
andere Produkte.
Das
Bundesforschungsministerium fördert das Projekt für
fünf Jahre mit 1,4 Millionen Euro. Das Projekt
MatGasDif, kurz für „Nanomaterialien als Basis für
Gasdiffusionselektroden für die hochselektive
CO2-Reduktion“, will den Anteil des Treibhausgases
CO2 in unserer Atmosphäre reduzieren. Dazu forschen
Andronescu und ihr Team an neuen
Elektrokatalysatoren, die es ermöglichen,
Kohlendioxid elektrochemisch zu Ethanol oder Ethylen
zu reduzieren. Diese können dann z.B. als
Lösungsmittel für Duft- oder Farbstoffe, Aromen,
Medikamente oder als Biokraftstoff eingesetzt
werden.
Das Ziel der Forscher: Ein
langzeitstabiler und möglichst selektiver
Umwandlungsprozess, der Nebenprodukte weitestgehend
vermeidet. Dazu wollen sie Katalysatormaterialien
aus günstigen, nachhaltigen und gut verfügbaren
Rohstoffen einsetzen. „Die größte
Herausforderung besteht darin, die Katalysatoren und
Elektroden so zu fertigen, dass wirklich nur das
wertvolle Zielprodukt entsteht, keine Mischung von
Produkten“, erklärt Andronescu. Dazu werden
unterschiedliche Katalysatormaterialien in ein
Trägermaterial aus Kohlenstoff eingebettet, so dass
sie in einer Reaktionskaskade das gewünschte Produkt
bevorzugt herstellen können. „Dieses Konzept ist
bisher nicht bekannt, wir betreten hier Neuland.“ Am
Ende des Projekts soll ein erster fertiger Prototyp
stehen, dessen Prinzip auch für größere Dimensionen
im industriellen Einsatz geeignet ist. MatGasDif
wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung
innerhalb des Wettbewerbs „NanoMatFutur“ gefördert.
Er ermöglicht es Nachwuchswissenschaftlern, ihre
eigene Arbeitsgruppe aufzubauen und sich für
Leitungsaufgaben in Wirtschaft und Forschung zu
qualifizieren.
|
Gutes Zeichen für Ökosystem: Viele
Saugwürmer in Ruhrseen
|
Duisburg, 31. März 2020 -
Parasiten haben einen schlechten Ruf, dabei
sind diese unsichtbaren Lebewesen wichtig für ein
gesundes Ökosystem. In den Seen der Ruhr haben
Wissenschaftler des Zentrums für Wasser- und
Umweltforschung (ZWU) der Universität Duisburg-Essen
(UDE) überraschend viele Arten von Trematoden
entdeckt.
Diese Saugwürmer, die sich in
anderen Lebewesen einnisten, sind ein gutes Zeichen.
In einem fremden Organismus auf dessen Kosten zu
leben, ist in der Natur weit verbreitet. „Trematoden
sind dabei gleich auf mehrere Wirte angewiesen:
Einen Teil ihres komplizierten Lebenszyklus`
verbringen sie als Larven in Wasserschnecken und
verlassen sie wieder, um in einem anderen Lebewesen
– zum Beispiel einem Fisch – weiterzuwachsen“, sagt
Bernd Sures, Professor für Aquatische Ökologie.
„Oft ist auch das nur eine Zwischenstation: Ein
Vogel oder ein anderes Tier frisst den Fisch und
wird dann von den Saugwürmern befallen. Die
Wurm-Eier werden später über den Kot des Endwirts
ausgeschieden. Der Kreislauf kann von Neuem
beginnen.“ Über 5.500 Wasserschnecken hat Sures‘
Mitarbeiter Dr. Christian Selbach mit einem
internationalen Team in drei Talsperren (Sorpe-,
Verse-, Hennetalsperre) und zwei Stauseen
(Baldeney-, Hengsteysee) der Ruhr gesammelt. In den
fünf häufigsten Schneckenarten, die dort vorkommen,
konnten sie insgesamt 36 verschiedene Arten von
parasitischen Saugwürmern identifizieren.
Das hat sie selbst überrascht. Es ist weltweit die
erste groß angelegte Studie zur Trematoden-Vielfalt
in einem vernetzten Süßwassersystem. Parasiten sind
Teil der Artenvielfalt „Ein gesundes Ökosystem ist
reich an Parasiten“, erklärt Sures, warum man sich
über sie freuen sollte.
„Sie übernehmen
wichtige ökologische Funktionen: So regulieren sie
die Populationen von Zwischenwirten und Endwirten
und strukturieren das Netz von Nahrungsbeziehungen;
sie zeigen an, wie viele andere Tiere in diesem
Lebensraum noch vorkommen. Sie sind Teil der
Artenvielfalt und liefern wertvolle Informationen
über den Zustand der Gewässer.“
Bei
Biodiversität dächten viele Menschen an tropische
Regenwälder oder bunte Korallenriffe, sagen Sures
und Selbach. „Dabei machen auch Parasiten einen
großen Teil der biologischen Vielfalt auf Erden aus.
Oft sind sie im Verborgenen zu finden – direkt vor
unserer Tür in den Stauseen und Talsperren der
Ruhr.“ Die Ergebnisse wurden in Scientific Report
veröffentlicht:
https://rdcu.be/b1G22
Die Abbildung zeigt Larven
verschiedener Trematoden aus Schnecken des
Baldeneysees. Mit bloßem Auge sind die Larven kaum
zu erkennen - Foto: UDE AG Sures
|
- Schutzmasken aus dem 3D-Drucker -
Kostenloser Kurs für Corona-Arbeitslose
„E-Business-Manager“ werden
|
Ingenieure unterstützen UK
Essen Duisburg, 27. März 2020 -
Ein Gummiband, eine Folie und zwei Bauteile aus dem
3D-Drucker – daraus stellen Ingenieure der
Universität Duisburg-Essen (UDE) gerade dringend
benötigte Schutzmasken zur Behandlung von
Corona-Patienten her. Wenn alles klappt sollen 1000
Stück so bald wie möglich an das Uniklinikum Essen
(UK Essen) gehen.
Foto AM Filament GmbH/ Lars Meyer
In den
Duisburger Laboren und Werkstätten der
Fertigungstechnik ist es ruhig geworden – und doch
passiert dort Ungewöhnliches. Alles wird
vorbereitet, um so genannte Faceshields zu
produzieren. Aus den industriellen 3D-Drucker des
Lehrstuhls von Prof. Gerd Witt kommen passgenau
hergestellte Bauteile aus Kunststoff, die mit einem
Gummiband am Kopf befestigt werden.
„Sie
passen sich flexibel jeder Kopfform an, da
verrutscht nichts“, erklärt Dr. Stefan Kleszczynski.
„Das Schild für die Maske schneiden wir aus Folien
von Overhead-Projektoren zu. Diese sammeln wir
gerade überall an der Uni ein.“ Neben den
3D-Druck-Kapazitäten, die der Lehrstuhl zur
Verfügung stellt, helfen auch die zentralen
wissenschaftlichen Werkstätten und zwei
Ausgründungen dabei, die dringend benötigten
Komponenten herzustellen.
Der Ingenieur und
seine Kollegen wechseln aufgrund der
Corona-Maßnahmen zwischen Labor, Werkstätten und
Homeoffice hin und her, trotzdem gelingt es ihnen,
das Projekt in enger Abstimmung mit dem UK Essen
schnell voranzutreiben. Auf die Idee kamen sie
spontan nach einem Aufruf der Europäischen
Kommission. Die suchte Unternehmen, die bei der
Fertigung von Komponenten für Atemschutzmasken und
medizinischer Geräte helfen.
„Nach einer
kurzen Abstimmung war klar, wie wir Masken in großer
Stückzahl herstellen können, die die Mediziner und
das Pflegepersonal schützen“, freut sich
Kleszczynski. Eine Firma aus Tschechien stellte auf
ihrer Webseite das Datenmodell kostenlos zur
Verfügung, an der UDE begann der 3D-Druck und die
Zusammensetzung der einzelnen Komponenten, bei der
auch die Studierenden mit außergewöhnlichem
Engagement helfen.
Je nach 3D Druck
Verfahren und verwendetem Werkstoff kostet der
Gesichtsschutz zwischen 2 Euro und 9 Euro pro Stück.
Die ersten Prototypen wurden bereits am UK Essen
getestet und für gut befunden. „Aktuell testen wir
die Desinfizierbarkeit, denn die Oberfläche der
Bauteile ist eher rau. Natürlich müssen wir
sichergehen, dass die Masken den Ansprüchen des
harten Klinikalltags auch standhalten.“
Bisher laufe alles sehr vielversprechend. Das
nächste Projekt steht auch schon in den
Startlöchern. Gemeinsam mit den Mikrobiologen wollen
Prof. Witt und sein Team Möglichkeiten suchen,
Komponenten für die Labor-Analytik durch
3D-Druck-Verfahren herzustellen.
Kostenloser Kurs für Corona-Arbeitslose
„E-Business-Manager“ werden
Geschlossene Geschäfte, Arbeitnehmer im Zwangsurlaub
oder in Kurzarbeit – Corona bedroht Existenzen.
Viele Menschen und Unternehmen machen sich Sorgen,
wie es für sie weitergeht. Der Lehrstuhl von Prof.
Tobias Kollmann von der Universität Duisburg-Essen
(UDE) bietet deshalb den Weiterbildungskurs
„E-Business-Manager“ zu Sonderkonditionen an.
Wer seinen Job durch die Pandemie verloren hat, kann
das Online-Angebot kostenlos nutzen. Anmeldungen
sind ab sofort möglich, Anmeldeschluss ist der 15. April. Der Sonderkurs
beginnt am 18. April 2020 und wird mit einem
offiziellen Abschluss zum „E-Business-Manager“ der
UDE beendet. Die Teilnehmenden erarbeiten sich über
drei Monate berufsrelevante Kompetenzen speziell für
die digitale Wirtschaft und die Digitale
Transformation von Unternehmen. „Es geht über die
Grundlagen des E-Business hinaus auch um die Frage,
wie elektronische Mehrwerte in den Bereichen Einkauf
(E-Procurement), Verkauf (E-Shop) und Handel
(E-Marketplace) erzeugt und aufgebaut werden“, so
Kollmann. Wer seinen Job nachweislich durch die
Pandemie verloren hat), kann an dem Sonderkurs
kostenlos teilnehmen. „Beschäftigte, die
aufgrund der Corona-Pandemie ab dem 1.März gekündigt
wurden oder deren Unternehmen deswegen insolvent
ist, können sich anmelden, die Plätze sind
begrenzt“, so Kollmann. Aber auch Unternehmen, die
die Zeit nutzen und ihre Mitarbeiter nun für die
digitale Zukunft weiterbilden wollen, erhalten
Sonderkonditionen. „Firmen können mehrere
Teilnehmer aus der Kurzarbeit oder dem Homeoffice
anmelden und erhalten hierfür ein 2+1-Angebot. Dabei
müssen nur zwei Kursplätze bezahlt werden, ein
weiterer ist kostenlos“, erklärt Kollmann.
Dieses Modell kann auch mehrfach angewendet werden.
Weitere Informationen und Anmeldung:
https://www.rca.uni-due.de/e-business-manager/anmeldung-e-business-zert/
Sünke Witthaus-Purushotham, RCA,
suenke.witthaus@rca.uni-due.de
|
Impfstoff gegen HIV entwickeln |
Duisburg, 27. März 2020 -
Christina B. Karsten ist neu an der UDE/am UK Essen
Vollständig heilen lässt sich HIV bisher nicht, und
für eine Schutzimpfung fehlt ein entsprechendes
Serum. Dr. Christina B. Karsten möchte dazu
beitragen, dass es entwickelt wird. Sie hat die
Juniorprofessur für Impfstoffentwicklung an der
Medizinischen Fakultät der Universität
Duisburg-Essen (UDE) angenommen und forscht am
Institut für HIV Forschung des Universitätsklinikums
Essen (UK Essen).
Prof. Dr. Christina B.
Karsten © UDE/Frank Preuß
Christina B.
Karsten studierte Bioinformatik und Genomforschung
von 2004 bis 2008 an der Universität Bielefeld sowie
Biologie an der Technischen Universität Braunschweig
(2008-2010). Mit ihrer Doktorarbeit, die sie 2014 am
Deutschen Primatenzentrum in Göttingen abschloss,
wurde sie 2015 an der Medizinischen Hochschule
Hannover promoviert. Danach forschte sie bis 2019 am
Ragon-Institut des Massachusetts General Hospital,
der Harvard University und des Massachusetts
Institute of Technology in Cambridge, USA.
ür ihre Forschung an neuartigen Strategien zur
Entwicklung von Impfstoffen wurde sie mit einem
Preis der Universität Harvard ausgezeichnet. Das
menschliche Abwehrschwäche-Virus HIV (Humanes
Immundefizienz-Virus) wurde in den 1980er Jahren
weltweit bekannt. Derzeitige Behandlungen verhindern
oder verzögern den Ausbruch der Krankheit
medikamentös. Einen wirksamen Impfstoff (Vakzin)
gegen die Ansteckung zu entwickeln, ist schwierig.
Forschende scheitern bislang daran, dass das Virus
diverse Strategien anwendet, um eine Erkennung durch
das Immunsystem zu umgehen.
Insgesamt gibt
es 37,9 Millionen HIV-Infizierte. Am UK Essen
analysiert Professorin Karsten, wie Antikörper mit
dem HI-Virus interagieren. „Wir untersuchen
besonders die Fluchtmechanismen, mit denen HIV sich
der Immunabwehr entzieht“, sagt die 35-Jährige. Den
Schwerpunkt legen sie und ihr Team auf die
Anti-HIV-Antikörper, die sich gegen die Zuckerhülle
des viralen Hüllproteins richten „Zugleich
erforschen wir, ob die Zusammensetzung der
Zuckerhülle dem Erreger hilft, wertvolle Zeit für
Entwicklung von schützenden Mutationen zu gewinnen.
Sie täuscht dem Immunsystem vor, dass es sich bei
dem Virus um einen ganz normalen Teil des Körpers
handelt“, erklärt sie.
Karstens Professur
für Impfstoffentwicklung gehört zu dem vom Bund
aufgelegten Programm zur Förderung des
wissenschaftlichen Nachwuchses (WISNA). Es soll
jungen Forschenden einen transparenten und planbaren
Weg in die Professur auf Lebenszeit bieten. Bisher
werden deutschlandweit 468 dieser
„Tenure-Track-Professuren“ gefördert, davon 23 an
der UDE.
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Umfrage zeigt Verunsicherung unter Studenten
der Uni Duisburg-Essen |
Berlin/Metropole Ruhr, 20.
März 2020 - Nur zwei Prozent der Studierenden der
Universität Duisburg Essen fühlen sich bereit für
das neue Semester, 82 Prozent fühlen sich angesichts
der derzeitigen Pandemie-Lage nicht ausreichend
informiert und sind verunsichert. Das geht aus einer
Online-Umfrage der Studierenden-Lernplattform
Studydrive hervor.
Die Ergebnisse der
bundesweit zehn Hochschulen mit den meisten
Plattform-Nutzern wurden jetzt veröffentlicht.
Demnach haben sieben Prozent der Duisburg-Essener
Studierenden große Sorge, die Prüfungen nicht oder
durch die herrschende Unsicherheit schlechter zu
bestehen. Damit sind sie im Bundesvergleich noch
recht entspannt - der Durchschnitt der zehn
untersuchten Universitäten liegt bei 15 Prozent. Am
größten ist die Angst bei den Studierenden der
Westfälischen Universität Münster. An der Befragung
zwischen dem 13. und dem 16. März haben 4.668
Studierende aus 104 Universitäten teilgenommen.
(idr).
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EU-Projekt sagt neuem Coronavirus den Kampf
an |
Duisburg,
16. März 2020 - Antivirale Wirkstoffe und neue
Testmodelle Das neuartige Coronavirus (SARS-CoV-2)
hat weltweit bereits mehrere Tausend Todesopfer
gefordert. Eine spezifische Therapie oder eine
Schutzimpfung gibt es bisher nicht. In einem jetzt
gestarteten EU-Projekt wollen Forschende um die
Professoren Jan Münch von der Universität Ulm und
Thomas Schrader (Universität Duisburg-Essen) die
Entwicklung einer wirksamen antiviralen Therapie
beschleunigen. Dazu sollen zusammen mit weiteren
europäischen Partnern verschiedene potenzielle
Wirkstoffe gegen das Coronavirus schnell und
effizient erprobt werden.
Für das
zweijährige Vorhaben „Fight nCoV“, das von der
Universität Stockholm geleitet wird, hat das
Konsortium 2,8 Millionen Euro eingeworben. Wie bei
anderen Erregern gilt das Eindringen des Coronavirus
in die Wirtszelle als vielversprechender
Angriffspunkt für antivirale Wirkstoffe. Diesen
Vorgang hemmen drei Substanzen, die im Projekt
„Fight nCoV“ auf ihre Wirksamkeit gegen SARS-CoV-2
untersucht und optimiert werden.
Dabei
handelt es sich zum einen um die von Thomas Schrader
und Jan Münch entwickelten molekularen Pinzetten:
Diese binden an die Virushülle und zerstören den
Erreger. Des Weiteren werden ein einsträngiges
Oligonukleotid untersucht sowie makromolekulare
Inhibitoren, welche die Wechselwirkung des Erregers
mit der Zielzelle unterbinden.
Um die
Wirksamkeit und Sicherheit dieser Wirkstoffe zu
überprüfen, verwendet die Forschergruppe
verschiedene Modelle. Im Ulmer Labor soll die
antivirale Wirksamkeit der Substanzen anhand von
ungefährlichen viralen Pseudotypen bestimmt werden.
Die vielversprechendsten Wirkstoffe werden
anschließend von europäischen Partnern auf die
Hemmung von SARS-CoV-2 in Zellkulturen getestet. Für
weitere Untersuchungen werden Tiermodelle bis hin zu
Primaten genutzt, um zeitnah klinische Studien zu
beginnen.
„Wir stehen vor der dringenden
Aufgabe, eine wirksame Therapie gegen SARS-CoV-2 zu
finden. Daher stellen wir die Testmodelle
schnellstmöglich auch anderen europäischen
Forschergruppen zur Verfügung“, betonen der Virologe
Münch und der Chemiker Schrader. Bei dem
neuartigen Coronavirus handelt es sich um eine
Zoonose: Der Erreger ist vom Tier auf den Menschen
übergesprungen. Sollten sich die antiviralen
Substanzen tatsächlich als wirksam gegenüber
SARS-CoV-2 erweisen, können sie womöglich auch bei
zukünftigen Zoonosen oder anderen viralen
Atemwegserkrankungen eingesetzt werden. „Fight
nCoV“wird von der EU über das Projekt HORIZON 2020
gefördert. Neben den Universitäten Stockholm
(Schweden), Ulm, Duisburg-Essen, und Aarhus
(Dänemark) sind die Forschungseinrichtungen CEA
(Frankreich) sowie Adlego Biomedical (Schweden)
beteiligt.
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Vorlesungsstart verschoben, Prüfungen
abgesagt |
Duisburg, 13. März 2020 - Der
Vorlesungsbeginn an der Universität Duisburg-Essen
(UDE) wird vom 6. April auf den 20. April
verschoben. Auch alle Klausuren ab dem 16. März sind
zunächst ausgesetzt. Sie sollen bis zum 20. April
2020 nachgeholt werden, ohne dass den Studierenden
rechtliche Nachteile entstehen. Da sich die Lage um
das Coronavirus sehr dynamisch entwickelt, kann es
sein, dass die UDE kurzfristig weitere Maßnahmen
treffen muss.
Für ihre Entscheidungen steht
sie im engen Kontakt mit den zuständigen Behörden
des Landes und den Kommunen. Den späteren Start
haben alle Hochschulen im Land in Absprache mit dem
NRW-Wissenschaftsministerium beschlossen, um
Studierende und Beschäftigte vor einer Infektion mit
dem Coronavirus zu schützen. Die Vorlesungszeit soll
hingegen regulär am 17. Juli enden.
Auch
ist der Lehrbetrieb an der UDE bis zum neuen
Vorlesungsbeginn eingestellt. Das heißt: Alle
Übungen, Tutorien, Seminare, Laborpraktika und
weitere Veranstaltungsformen, die eine Anwesenheit
erfordern, finden bis zum 20. April nicht statt.
Anders ist es bei E-Learning-Modulen, die keine
Präsenz voraussetzen. Damit der Lehrbetrieb im
Sommersemester mit so wenig Einschränkungen wie
möglich laufen kann, wird die UDE nach dem 20. April
vor allem auf Distance Learning-Formate und ein
begleitetes Selbststudium setzen.
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Universitätsallianz ist unter den Finalisten
im Wettbewerb des Bundesforschungsministeriums
|
Duisburg, 27. Februar 2020 - Die
Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) gehört mit einem
Forschungsprojekt zur nachhaltigen Energieversorgung
zu den Finalisten in einem hochdotierten Wettbewerb
des Bundesforschungsministeriums. Es geht um eine
maximal neun Jahre lange Förderung mit jährlich bis
zu fünf Millionen Euro. In der Endrunde stehen 16
Konzepte, die aus 137 Beiträgen ausgewählt wurden.
Koordinatoren des Projekts der UA Ruhr sind die
Universität Duisburg-Essen, die Ruhr-Universität
Bochum und das Zentrum für Brennstoffzellentechnik
in Duisburg. Gemeinsam mit weiteren Partnern
verknüpfen die Wissenschaftler verschiedene
Forschungsfelder zur Entwicklungen neuer Materialien
und Technologien für die Energiewandlung und
-speicherung. Durch Beteiligung von Wirtschaft,
Politik und Gesellschaft sollen von Anfang an auch
rechtliche und politische Rahmenbedingungen bedacht
werden, um Produkte schneller auf den Markt bringen
zu können. Anfang 2021 wird entschieden, ob das
Vorhaben als eines von voraussichtlich sieben
Zukunftsclustern gefördert wird.
idr
|
Jetzt anmelden: Schüler CampusTag Medizin |
Duisburg,
27. Februar 2020 - Blut abnehmen, Lunge abhören oder
Organe ultraschallen: So kompakt und unkompliziert
erleben dies junge Menschen am Schüler CampusTag der
Medizinischen Fakultät der Universität
Duisburg-Essen (UDE). Am 13. Mai findet er zum
dritten Mal am Universitätsklinikums Essen (UKE)
statt. Dieses Jahr können bis zu 50
Oberstufenschüler dabei sein. Wer mitmachen möchte,
kann sich ab sofort per E-Mail unter fruehstudium@uni-due.de anmelden.
Das Programm am 3. Schüler-CampusTag ist
abwechslungsreich: Durch Laborbesuche und Workshops
im SkillsLab kann man den menschlichen Körper am
digitalen 3D-Seziertisch bestaunen, eine
Wiederbelebung simulieren oder Krebszellen unter dem
Mikroskop betrachten. Studierende, Forschende und
Lehrende sind stets dabei und beantworten
aufkommende Fragen zu Studium und wissenschaftlichem
Arbeiten. „Durch solch tiefgehende
Einblicke erfahren die Teilnehmenden aus erster
Hand, wie attraktiv der Studienstandort Essen ist“,
sagt Prof. Dr. Nicole Dünker, Leiterin der Abteilung
Neuroanatomie. Sie betreut die von der
Stiftung Universitätsmedizin unterstützte
Schnupper-Veranstaltung vor Ort federführend.
Das sogenannte Frühstudium der UDE wird seit 17
Jahren vom
Akademischen Beratungs-Zentrum der UDE für alle
Fakultäten angeboten und richtet sich an
Oberstufenschüler, die in ein Studienfach
hineinschnuppern möchten. Mit den regulär
Studierenden besuchen sie Vorlesungen, Seminare und
Übungen. Die UDE gehört bundesweit zu den
wenigen Universitäten, die auch Veranstaltungen der
Medizinischen Fakultät öffnen. Etwa 40 der rund 150
Frühstudierenden pro Semester besuchen medizinische
Veranstaltungen. Das vollständige Programm zum 3.
Schüler CampusTag steht auf diesen Seiten zur
Verfügung:
https://udue.de/campustagmedizin2020.
Zusätzliche Informationen zum Frühstudium finden
sich unter http://www.uni-due.de/abz/studieninteressierte/fruehstudium.php.
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UDE leitet Projekt zu Mikroorganismen |
Saci, die
Biofabrik
Duisburg, 25. Februar 2020 -
Sie sind kleine Helfer mit großer Wirkung:
Mikroorganismen produzieren Lebensmittel,
Medikamente, Chemikalien und vieles mehr. Die
Industrie nutzt sie wie Minifabriken, um Produkte zu
entwickeln, zu verbessern oder Verfahren effizienter
zu machen. Mit einem besonders robusten
Kleinstlebewesen, dem Saci – genauer
Sulfolobus acidocaldarius –, befasst sich ein
neues biotechnologisches Forschungsprojekt. Es soll
helfen, Abfallprodukte wie CO2 oder
Glycerin weiterzuverwerten. „HotAcidFACToRY“ wird
von der Universität Duisburg-Essen (UDE) geleitet
und erhält 2,2 Mio. Euro Fördermittel vom
Bundesforschungsministerium.*
Die Fotomontage zeigt den Champagne Pool
(Waiotapu Geothermalgebiet, Neuseeland) und – im
runden Bild – eine Ansammlung von Saci-Zellen, wie
sie dort vorkommen. Foto: UDE/Bettina Siebers
Zu den Mikroorganismen, die
in der Industrie häufig eingesetzt werden, gehören
Hefe und die Bakterien Escherichia coli und
Bacillus subtilis. Man überträgt oder
verändert ihre Eigenschaften, so dass sie Substrate
in hochwertige Produkte umwandeln oder Enzyme
produzieren. Das hat allerdings Grenzen: Bei höheren
Temperaturen oder niedrigem, also saurem, pH-Wert
sterben Pilze und Bakterien ab. Eine Alternative
könnten Archaeen sein. „Viele dieser einzelligen
Organismen können sich an extreme Lebensräume
anpassen. Sie haben einen einzigartigen Stoffwechsel
und robuste Enzyme”, beschreibt Professorin Bettina
Siebers. „Dennoch wird ihr großes biotechnologisches
Potenzial bislang kaum genutzt. Das möchten wir mit
unserem Projekt ändern.“ Siebers ist Expertin für
Molekulare Enzymtechnologie und Biochemie; sie
leitet das Vorhaben HotAcidFACTORY – unterstützt von
ihren UDE-Kollegen Markus Kaiser (Biologische
Chemie) und Oliver Schmitz (Angewandte Analytische
Chemie). Zudem sind Wissenschaftler der
Universitäten Freiburg, Bielefeld und der TU Wien
dabei.
Industrieabfälle verwerten
Als Biofabrik möchte das Team Sulfolobus
acidocaldarius, kurz: Saci,
etablieren. Auch dieser Organismus gehört zu den
Archaeen. Sein optimales Wachstum entfaltet er bei
75 bis 80 °C und einem pH-Wert von 2 bis 3, ähnlich
dem von Zitronensaft. Von ihm geht keine Gefahr aus,
denn er ist kein Krankheitserreger. Saci
kommt beispielsweise in sauren heißen Quellen auf
den Azoren oder Island vor. Im Labor wollen die
Wissenschaftler ihn so designen, dass er
Industrieabfälle verwerten und daraus neue Stoffe
wie Biosäuren oder Bioalkohole herstellen kann. „Wir
wollen Saci dahingehend modifizieren, dass
er CO2 fixieren kann.
Das heißt, er baut das Treibhausgas, das bei vielen
Industrieprozessen verursacht wird, in seinen
Stoffwechsel ein“, erklärt Siebers. „Alternativ kann
man ihn auf und von Glycerin leben lassen. Diese
pflanzenbasierte Substanz fällt bei der Produktion
von Biokraftstoffen an und ist interessant für viele
Anwendungen.“
* HotAcidFACTORY (Sulfolobus
acidocaldarius als neuartige thermoacidophile
Biofabrik) läuft über drei Jahre. Es wird über das
BMBF-Programm „Mikrobielle Biofabriken für die
industrielle Bioökonomie – Neuartige
Plattformorganismen für innovative Produkte und
nachhaltige Bioprozesse“ gefördert. Von den 2,2 Mio.
Euro gehen 1,4 Mio Euro an die UDE.
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Startschuss fürs Tüfteln
- Schon Schüler sensibilisieren: Die
Hintergedanken von Online-Karten |
Startschuss fürs Tüfteln
Duisburg, 19. Februar 2020 - Aufgaben für
freestyle-physics sind online Startschuss fürs
Tüfteln. Ein Fußball, der von alleine rollt – das
wär´s doch für die Europameisterschaft! Was ein
Traum für jede Elf bleibt, wird für Schülerinnen und
Schüler ein technisch kniffeliger Spaß. Diese und
weitere Aufgaben warten auf sie bei den freestyle
physics der Universität Duisburg-Essen (UDE).
Anmeldungen sind bis zum 1. Juni möglich.
Bis zum Sommer haben die Teams der Klassen 5 bis 13
Zeit, sich mit Köpfchen und Eifer kreative Lösungen
für diese spannenden Aufgaben auszudenken:
Selbstlaufender Fußball: Eine selbstgebaute
Konstruktion sorgt dafür, dass sich der Ball
selbstständig in eine vorbestimmte Richtung bewegt.
- Luftkissenfahrzeug: Es bewegt sich entlang
einer Messstrecke von einem Meter und hält dabei
eine Fahrzeit von 10 Sekunden möglichst genau ein. -
Klapppapierbrücke: Eine klapp-, ausfahr- oder
zerlegbare Brücke mit minimalem Eigengewicht soll
einen Abstand von 80 cm überbrücken und dabei ein
Gewicht von 400 g tragen, das in der Mitte der
Brücke aufgelegt wird. - Solarofen: Eine
vorgegebene Menge Wasser wird mit Wärmestrahlung
möglichst effektiv aufgeheizt. Als „Standardsonne"
dient dabei ein Infrarotstrahler mit 100 Watt
Leistung. - Wasserrakete: Wasser und 5 bar Druck
müssen ausreichen, eine zur Rakete umgebaute
PET-Flasche möglichst rasant nach oben zu starten
und lange in der Luft zu halten. Was sich die rund
2.000 Jungen und Mädchen einfallen lassen, bewertet
eine Jury vom 15. bis zum 19. Juni am Campus
Duisburg. Besonders kreative oder originelle
Lösungen der Jung-Physiker erhalten Sonderpreise.
Copyright: UDE/Christoph Mecking
Schon Schüler sensibilisieren: Die
Hintergedanken von Online-Karten Sie
sind mitnichten nur die digitale Form der früher so
aufwändig gefalteten Straßenkarte: Karten-Apps auf
dem Smartphone finden Adressen, zeigen Restaurants
in der Nähe und navigieren uns – auch mit
kommerziellen Absichten. Wie Lehrer ihren Schülern
einen kritischen Umgang mit digitalen Geomedien
beibringen, damit beschäftigt sich das soeben
gestartete Projekt „DiGeo“, an dem Wissenschaftler
der Universität Duisburg-Essen (UDE) beteiligt sind.
Längst bestimmen wir mit, wie wir unsere Umwelt
sehen: In Online-Karten fügen wir Strandansichten
ein, bewerten Sehenswürdigkeiten oder beurteilen
deren Barrierefreiheit. Was früher Kartographen
vorbehalten war, ist längst offen für alle. Doch wer
die Angebote frei nutzt und mitgestaltet, muss auch
mit den Schattenseiten leben: Konzerne verbinden
kommerzielle Interessen mit unserem
Nutzungsverhalten, verfolgen unsere Wege und ziehen
ihre Schlüsse daraus: Wo sich unser Smartphone
nachts befindet, wohnen wir mit ziemlicher
Sicherheit.
Führt unser Weg uns viermal die
Woche zum Fitnessstudio, ist klar, welches Thema in
personalisierter Werbung ankommt. „Auf diese zwei
Seiten von digitalen Geomedien muss die Schule
Kinder vorbereiten“, meint UDE-Professorin Dr. Inga
Gryl. „Dafür müssen zunächst einmal die Lehrkräfte
das System durchschauen, um es ihren Schülern
anschließend verständlich vermitteln zu können.“
Die Fachdidaktikerin für Sachunterricht an
Grundschulen leitet das Teilprojekt, das sich mit
dem reflektierten Umgang mit Geomedien beschäftigt.
Die Gesamtkoordination von „DiGeo“ liegt bei der
Goethe-Universität Frankfurt, weitere Teilprojekte
werden in Köln und Frankfurt koordiniert. DiGeo
ist im Januar gestartet und wird in den kommenden
drei Jahren vom Bundesministerium für Bildung und
Forschung gefördert. Als freies Lehrmaterial
veröffentlichen Gemeinsam entwickeln die
Wissenschaftler ein didaktisches Konzept für die
Nutzung digitaler Karten, das angehende Lehrkräfte
für Grund- und weiterführende Schulen auf einen
entsprechenden Unterricht vorbereiten soll. Parallel
dazu erforschen sie, wie erfolgreich Lehrer und
Schüler mit dem Material arbeiten können. "Dieses
Fachkonzept wird für drei Schulformen geeignet sein.
Wir veröffentlichen es als freies Lehrmaterial, das
heißt, jeder kann es kostenfrei nutzen.“ Dieser
Aspekt der sogenannten Open Educational Resource ist
Gryl besonders wichtig, da alle Hochschulen und
Einrichtungen der Lehrerbildung es zudem individuell
anpassen und in geänderter Form wieder teilen
können. „Im digitalen Zeitalter ist diese Art der
wissenschaftlichen Zusammenarbeit essenziell.“
(c) UDE/Helena Atteneder
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Anmelden für die SommerUni |
Duisburg, 06. Februar 2020
- Lust, MINT zu entdecken? In den Sommerferien
lernen? Kann auch spannend sein! Vom 3. bis 7.
August bietet die Universität Duisburg-Essen (UDE)
wieder Experimente, Vorlesungen, Übungen und
Exkursionen für Jugendliche ab 15 Jahren an. Für die
SommerUni (SUNI) in Natur- und
Ingenieurwissenschaften kann man sich ab sofort
online anmelden.
Wie viele Unendlichkeiten
gibt es eigentlich? Kann man Bauteile drucken, und
wie wird ein Roboter programmiert? Wer Spaß am
Entdecken der Antworten hat, ist genau richtig bei
der SUNI. Es gibt 120 Plätze, gerecht aufgeteilt für
Mädchen und Jungen. Um sie gezielt anzusprechen und
für ein MINT-Studium zu begeistern, sind die meisten
Veranstaltungen nach Geschlechtern getrennt. In der
Projektwoche gewinnen die Jugendlichen einen
realistischen Einblick in die verschiedenen
Fachgebiete und erleben den Unialltag hautnah.
Dazu bekommen sie grundlegende Informationen, welche
die Studien- ebenso wie die Berufswahl erleichtern:
Studentische Tutoren begleiten sie mit
Insider-Wissen, die Studienberatung informiert über
Zulassungsbedingungen sowie die Finanzierung des
Studiums, gestandene Ingenieure und
Naturwissenschaftler aus Wirtschaft und Industrie
lassen sich von den künftigen Fachkräften über die
Schulter gucken. Die SUNI kostet 35 Euro, inklusive
täglichem Essen in der Mensa. Wer eine weite Anfahrt
hat, kann beispielsweise in der Jugendherberge
übernachten.
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Studienausstieg - eine Alternative?
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Duisburg,
3. Februar 2020 - Das falsche Fach gewählt?
Prüfungsangst? Ausbleibender Erfolg? Die
Veranstaltung möchte Impulse zu einem Neuanfang
geben. Im Vordergrund steht der Aufbruch zu neuen
Perspektiven!
Studienaussteiger und
-austeigerinnen werden zunehmend von Betrieben aus
Industrie, Handel und Handwerk als gern gesehene und
leistungsstarke Zielgruppe umworben. Damit bieten
sich interessante Chancen!
Das
akademische Beratungszentrum der Universität
Duisburg-Essen (ABZ), die Studienberatung der
Hochschule Ruhr West, die Agentur für Arbeit
Duisburg, das Jobcenter Duisburg, die
Niederrheinische Industrie- und Handelskammer
Duisburg, Wesel, Kleve, die Kreishandwerkerschaft
Duisburg und die Karriereberater/innen der Stadt
Duisburg und der Arbeitsagentur informieren
gemeinsam am Donnerstag, 06.02.2020 Beginn:
14:00 Uhr (Dauer ca. 2 Std.)
Über
folgende Fragestellungen:
· Wo gibt es Beratungsangebote?
· Welche Informationswege gibt es?
· Ist betriebliche Ausbildung ein Weg und
wie finde ich passende Stellen? · Kommt eine
Umschulung in Frage?
· Gibt es
Finanzierungsmöglichkeiten?
Die
Veranstaltungen ist natürlich kostenlos und steht
allen Interessierten offen. Das Service-Center
erreichen Sie außerhalb von Feiertagen von montags
bis freitags in der Zeit von 8 bis 18 Uhr. Die
kostenfreie Rufnummer für Kunden der Agentur für
Arbeit lautet: 0800 4 5555 00.
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Neuer Profilschwerpunkt an der UDE:
Wasserforschung
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Duisburg,
24. Januar 2020 - Wasser – sicher und sauber soll es
sein und Milliarden von Menschen versorgen. Immer
intensiver wird die Ressource genutzt, weshalb ein
nachhaltiger und globaler Wasserkreislauf eine der
größten gesellschaftlichen Herausforderungen unserer
Zeit ist. Dieser nimmt sich die Universität
Duisburg-Essen (UDE) an. Schon seit vielen Jahren
setzt sie einen Fokus auf „Wasser“, jetzt richtet
sie einen Profilschwerpunkt dazu ein. Dreh- und
Angelpunkt ist das Zentrum für Wasser- und
Umweltforschung (ZWU).
Längst hat es sich
über die Region hinaus einen exzellenten Ruf
erarbeitet, verfolgt erfolgreich nationale und
internationale Projekte, u.a. zum urbanen
Wasserkreislauf, zur Wasseraufbereitung und
-reinigung (Membran, Algen, Photokatalyse) und zur
Biodiversität. Im Doktorandenkolleg FUTURE Water
wird verstärkt Starkregen und seine Auswirkungen auf
die Umwelt untersucht. Hierauf baut der neue
Profilschwerpunkt nun auf. „Wir forschen aus der
gesellschaftlichen Verantwortung heraus und mit dem
Ziel, sicheres und sauberes Trinkwasser für eine
schnell wachsende Weltbevölkerung, ein nachhaltiges
Wassermanagement und den Schutz vor Krankheiten und
Hochwasser sicherzustellen“, so Prof. Dr. Torsten
Schmidt, Sprecher des Profilschwerpunkts.
Die Wasserexperten aus verschiedenen Fachrichtungen
werden nun noch enger zusammenarbeiten als bisher.
„90 UDE-Forschende aus 29 Lehrstühlen der Natur- und
Ingenieurwissenschaften, der Medizin und der
Gesellschaftswissenschaften werden beteiligt sein.“
Ihre Expertise steuern außerdem bei: drei
An-Institute der UDE, verschiedene Fachgebiete
weiterer Hochschulen, darunter die Universitäten
Bochum und Dortmund, regionale Wasserverbände und
-versorger sowie Unternehmen. Wasserforschung ist
der fünfte Profilschwerpunkt der UDE. Zu den
weiteren gehören Nanowissenschaften, Biomedizinische
Wissenschaften, Urbane Systeme und Wandel von
Gegenwartsgesellschaften.
EU-Projekt
zu Stammzelltherapie für Frühchen
Helfer aus der Nabelschnur? Sie sind schon auf der
Welt, aber ihr Körper und vor allen ihr Gehirn ist
oft noch unreif: Frühgeborene. Therapien zur
Prävention oder Behandlung der kleinen Gehirne gibt
es nicht. Helfen könnten Stammzellen. Ob das zu
empfehlen ist, untersucht ein Wissenschaftlerteam
der Medizinischen Fakultät an der Universität
Duisburg-Essen (UDE) im EU-Projekt PREMSTEM mit 15
Partnern aus 8 Ländern. „Gerade für die
kleinsten Patienten der Kinderheilkunde gilt es, das
Potenzial der Stammzelltherapie im Detail zu
erforschen, um im Anschluss klinische Studien
initiieren zu können“, so Prof. Dr. Ursula
Felderhoff-Müser, Direktorin der Klinik für
Kinderheilkunde I am Universitätsklinikum Essen.
Gemeinsam mit Prof. Dr. Ivo Bendix, Leiter der
Arbeitsgruppe Experimentelle perinatale
Neurowissenschaften, will sie herausfinden, ob eine
Therapie mit Stammzellen aus der Nabelschnur bei der
Erkrankung der unreifen Gehirne ein neuer
nebenwirkungsarmer Ansatz sein kann. Das
internationale Konsortium aus weltweit führenden
Grundlagenwissenschaftlern, Klinikern,
Industriepartnern und Elternverbänden möchte neue
Erkenntnisse in optimale Behandlungsschemata
umsetzen. Erforscht werden dafür vor allem die
Wirkmechanismen der Stammzelltherapie an
unterschiedlichen Modellen der Hirnschädigung: durch
Sauerstoffmangel unter der Geburt, Entzündung und
Sauerstoffüberexposition. Auch auf die
Weiterentwicklung bildgebender Verfahren (z.B. 3D
ultrafast Ultraschall) konzentriert sich das
Expertenteam. So können Risikopatienten leichter
identifiziert werden. Das Projekt, das im Januar
gestartet ist, wird bis 2025 mit 9 Millionen Euro
von der EU im Rahmen von Horizon 2020 gefördert. Die
Kinderklinik I am Universitätsklinikum Essen ist der
einzige Partner im deutschsprachigen Raum und
bekommt knapp 600.000 Euro.
Hepatitis-B-Viren Leberzellen nicht wehrlos
Das Hepatitis-B-Virus (HBV) wurde 1970 entdeckt
und ist bis heute von wissenschaftlichem Interesse.
Nistet es sich im Körper ein, löst es eine Infektion
der Leber aus, die in bis zu 10 Prozent der Fälle
chronisch verläuft. Offen ist immer noch die Frage,
wie es der Erreger schafft, das Immunsystem zu
überwinden. Vielleicht könnte diese Entdeckung zur
Lösung beitragen: Ein Team der Medizinischen
Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) hat
herausgefunden, wie es dem Immunsystem gelingen
kann, das Virus abzuwehren. In einer aktuell vom
renommierten Wissenschaftsmagazin Hepatology
veröffentlichten Arbeit konnte das interdisziplinäre
Team um Privatdozentin Dr. Ruth Bröring aus der
Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie am
Universitätsklinikum Essen erstmalig zeigen, wie
diese Virus-Abwehr durch das Immunsystems beginnt:
Leberzellen, so genannte Hepatozyten, sind in der
Lage, die HBV-Partikel während des Eintritts in die
Zelle über ein Protein, den Toll-like Rezeptor 2
(TLR2), zu erkennen und eine lokale Immunantwort
auszulösen. In der Folge werden Signalproteine, die
Chemokinen und Cytokinen, ausgeschüttet, die die
Vermehrung des HBV drosseln.
„Auch wenn es
sich hierbei um eine zeitlich begrenzte Reaktion
handelt, ist anzunehmen, dass eine ausgeprägte
TLR2-Aktivierung zur spontanen Ausheilung der akuten
HBV-Infektion beiträgt. Diese vermittelt eine direkt
antivirale Wirkung gegen das Virus und koordiniert
eine gerichtete und systemische Immunantwort“,
erklärt Bröring. „Vermutlich findet diese Reaktion
bei immungeschwächten Menschen unzureichend statt,
so dass es zu einer chronischen Infektion kommen
kann.“ Welche Auswirkungen die TLR2-Aktivierung
im chronischen Verlauf der HBV-Infektion hat, wie
das Virus dieser Immunantwort entgeht und ob man dem
therapeutisch entgegenwirken kann, möchten Dr. Ruth
Bröring und ihr Team in weiteren Projekten genauer
untersuchen. Originalpublikation: Zhang Z,
Trippler M, Real CI, Werner M, Luo X, Schefczyk S,
Kemper T, Anastasiou OE, Ladiges Y, Treckmann J,
Paul A, Baba HA, Allweiss L, Dandri M, Gerken G,
Wedemeyer H, Schlaak JF, Lu M, Broering R. Hepatitis
B virus particles activate toll-like receptor 2
signaling initial upon infection of primary human
hepatocytes. Hepatology 2020 Jan 11. doi:
10.1002/hep.31112. [Epub ahead of print]
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Drei Sterne für die Hauptmensa der
Universität Essen-Duisburg |
PETA zeichnet die
vegan-freundlichsten Mensen Deutschlands aus
Stuttgart/Duisburg, 22. Januar 2020 -
Rund 80 Prozent aller Studierenden in
Deutschland werden täglich in den 57
Studierendenwerken versorgt. Da
vegane
Mahlzeiten vermehrt feste Bestandteile der
Ernährung junger Menschen sind, wächst ein
solches Angebot in den Mensen und Cafeterien der
Universitäten stetig. Bereits im sechsten Jahr in
Folge hat PETA bundesweit diese Einrichtungen mit
ihren über 900 Mensen und Cafeterien zu
verschiedenen Aspekten rund um das Thema Veganismus
befragt. Basierend auf den Antworten der 36
teilnehmenden Studierendenwerke wurden
Auszeichnungen im Sinne gastronomischer Sterne
verliehen und die vegan-freundlichsten Mensen 2019
gekrönt.
„In unserer Gesellschaft
verändert sich etwas: Immer mehr Menschen erkennen
die Vorteile rein pflanzlicher Gerichte – sei es für
die Tiere, die Umwelt oder die eigene Gesundheit.
Dies führt natürlich auch an Mensen zu einer immer
höheren Nachfrage nach veganen Speisen“, so Ilana
Bollag, Fachreferentin für Ernährung und Umwelt bei
PETA. „Es freut uns sehr, dass die deutschen
Studierendenwerke auf diese Nachfrage reagieren und
ihr rein pflanzliches Angebot stetig erweitern.“
Drei Sterne gehen nach Essen und
Duisburg Auch 2019 befand sich die
Hauptmensa des Studierendenwerks Essen-Duisburg
wieder auf den Spitzenpositionen der
vegan-freundlichsten Mensen Deutschlands. Die
Hauptmensen in beiden Städten führen das gleiche
Angebot und bieten täglich mindestens ein veganes
Gericht an, wie Riesenrösti mit Soja-Streifen in
Pilzrahmsauce oder gelbe Paprikaschote mit Couscous
gefüllt. Durch Mensastammtische mit hausinternen
Ökotrophologen und kostenfreien Ernährungsseminaren
sorgt das Studentenwerk für Aufklärung bezüglich
rein pflanzlicher Ernährung.
Bewertungskriterien für die vegan-freundlichsten
Mensen 2019 Die Beurteilungskriterien für das
Ranking der vegan-freundlichsten Mensen 2019
fokussierten sich hauptsächlich auf das tägliche
Angebot an veganen Gerichten, die spezielle Schulung
des Personals, das Angebot an Pflanzenmilch für den
Kaffee, Aktionen zum Thema pflanzliche Ernährung
sowie auch das Gesamtkonzept einer Mensa und deren
Entwicklung über die Jahre. Viele von ihnen machen
auf kreative Weise Werbung für das vegane Angebot
und organisieren auch Aktionswochen zu dieser
Thematik.
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Tiefseeforscherin Antje Boetius wird
Mercator-Professorin |
Anwältin der Meere
Duisburg,
21. Januar 2020 - Sie hat Expeditionen in
Arktis und Antarktis geleitet, ist Direktorin des
renommierten Alfred-Wegener-Instituts und damit
Chefin von 1.250 Beschäftigten. Sie engagiert sich
für mehr Klima- und Naturschutz, privat und in
verschiedenen Organisationen – sei es in der
Nationalakademie Leopoldina oder bei Scientists for
Future. Wichtige Preise hat sie erhalten und weiß zu
begeistern, wo immer sie spricht.
Prof.
Dr. Antke Boetius. Foto:
Alfred-Wegener-Institut/Martin Schiller
Im
kommenden Herbst auch an der Universität
Duisburg-Essen (UDE): Antje Boetius wird die nächste
Mercator-Professorin. „Mit Professorin Antje Boetius
ist es uns gelungen, eine ausgewiesene
wissenschaftliche Persönlichkeit und ambitionierte
Verfechterin des Klimaschutzes als
Mercator-Professorin zu gewinnen. Hierüber freue ich
mich sehr und bis gespannt auf die Impulse, die sie
im Zuge ihrer Vorträge an der UDE setzen wird“, so
Rektor Prof. Dr. Ulrich Radtke.
„Der
Klimawandel“, sagt Antje Boetius, „verändert jetzt
schon unser Land wie auch die fernsten Regionen der
Erde, die Tiefsee und Polargebiete. Uns bleibt noch
ein kleines Zeitfenster für die Klimaziele.“ Die
52-Jährige plädiert für eine deutliche Verschärfung
des Umweltschutzes, für eine CO2-Besteuerung und
mahnt unser Konsumverhalten an. „Es kommt uns
teurer, nicht in den Klimaschutz zu investieren.
Doch leider fließen unsere Steuern und Abgaben
derzeit weiterhin in umweltschädliche Technologien.“
Abgesehen von den wirtschaftlichen Kosten
durch Unwetter und Hitze gingen auch Naturräume und
Artenvielfalt verloren. Expeditionen und Polarreisen
Wie bedroht die Natur ist, hat die Professorin für
Geomikrobiologie selbst erfahren können auf ihren
knapp 50 Expeditionen, von denen etliche Polarreisen
waren. „Das Meereis schmilzt schneller, als die
Modelle vorhersagen, es gibt Plastikmüll in der
Tiefsee – dort, wo noch kein Mensch war. Dafür
braucht es Lösungen.“ Sie ist optimistisch, „dass
Forschung, Engagement und gesellschaftlicher Dialog
uns auf den richtigen Pfad bringen“. Derzeit
arbeitet sie mit Leuten aus Kunst und Wissenschaft
zur Frage, in welcher Beziehung Mensch und Natur
stehen. Antje Boetius ist studierte Biologin;
international bekannt wurde sie, als sie im Jahr
2000 am Meeresboden Methan-fressende Mikroorganismen
entdeckte, die wichtig für das Erdklima sind. Ihre
Karriere ist eng mit diesen drei Einrichtungen
verbunden: dem Max-Planck-Institut für Marine
Mikrobiologie, wo sie die Forschungsgruppe
‚Tiefseeökologie‘ leitet, dem Exzellenzcluster MARUM
an der Universität Bremen, dessen Vizedirektorin sie
war, und dem Alfred Wegener Institut (AWI),
Helmholtz Zentrum für Polar- und Meeresforschung in
Bremerhaven. Dies führt sie seit 2017.
Zahlreiche Auszeichnungen hat die Tiefseeforscherin
für ihre wissenschaftliche Arbeit und ihr
politisches Engagement erhalten, u.a. den
Leibniz-Preis und den Communicator Preis der DFG,
den Deutschen Umweltpreis sowie das
Bundesverdienstkreuz. Bundespräsident Steinmeier
lobte ihre Hartnäckigkeit für den Klimaschutz, er
sagte außerdem: „Sie besitzen die wunderbare Gabe,
Ihre Forschung so zu erklären, dass Laien sie
verstehen können.“
Auf Antje Boetius darf
man sich freuen. Zu den Terminen: Die
Vortragstermine stehen bereits fest: Es sind der 12.
November (Duisburg) sowie der 10. Dezember (Essen).
Eine Anmeldung ist erforderlich und voraussichtlich
ab Oktober möglich. Mehr:
www.uni-due.de/de/mercatorprofessur
Mercator-Professur:
Sie wurde 1997 eingerichtet, um das
wissenschaftliche Erbe des berühmten Duisburger
Kartographen und Universalgelehrten Gerhard Mercator
(1512-1594) wachzuhalten. Eine Mercator-Professur
hatten bislang unter anderen inne: Joachim Gauck,
Richard von Weizsäcker, Hans-Dietrich Genscher,
Margarethe von Trotta, Peter Scholl-Latour, Alfred
Grosser, Götz W. Werner, Alice Schwarzer, Jutta
Limbach und Karl Lehmann.
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Genderforschungspreis für Heike Mauer
Gesellschaft und Geschlecht |
Duisburg, 21. Januar 2020 - Dr.
Heike Mauer von der Universität Duisburg-Essen (UDE)
hat einen der beiden neu geschaffenen Preise für
exzellente Genderforschung des
Wissenschaftsministeriums NRW erhalten. Damit wird
die herausragende Qualität und Originalität ihrer
Arbeit gewürdigt. Das Preisgeld von 25.000 Euro
möchte die Politikwissenschaftlerin u.a. für ihre
Habilitation verwenden.
Dr.
Heike Mauer. Foto: David Kliewer
„Schon
immer interessiert mich der Zusammenhang von
Demokratie und Geschlecht. Konkret erforsche ich,
welche Rolle Geschlechterverhältnisse in Politik und
Gesellschaft spielen und welche Machtstrukturen
hierbei wirken“, sagt Mauer. Sie untersucht, wie
Prostitution und Sexarbeit politisch problematisiert
und reguliert werden und wie diese mit Migration,
Staatsbürgerschaft und sozialem Status verflochten
sind. Sie forscht zu Diversität und
Intersektionalität – also der Tatsache, dass gleich
mehrere Benachteiligungen und Formen von
Unterdrückung zusammenspielen (etwa Geschlecht,
Nationalität, Herkunft).
Auch
Rechtspopulismus und Antifeminismus sind ihre
Themen. Zu der Frage, wie gesetzliche Vorgaben von
Gleichstellung an Hochschulen umgesetzt wird, möchte
Mauer sich habilitieren. Seit 2016 ist Heike Mauer
wissenschaftliche Mitarbeiterin in der
Koordinations- und Forschungsstelle des Netzwerks
Frauen- und Geschlechterforschung NRW, das an der
UDE angesiedelt ist. Auch dem Essener Kolleg für
Geschlechterforschung (EKfG) der Uni gehört sie an.
|
- Jetzt anmelden für die Kinderuni -
Fortschrittswerkstatt Wasser
Heiß.Nass.Trocken |
Duisburg,
20. Januar 2020 - Wieso, weshalb, warum?
Naseweise, Schlaumeier und alle, die es werden
wollen, haben im März an der Universität
Duisburg-Essen (UDE) gute Karten: Unikids, die
Kinderuni für Acht- bis Zwölfjährige, nimmt sich
wieder knifflige Themen vor. Diese spannenden
Nachmittage mitzumachen, ist kostenlos; man muss
sich allerdings
anmelden
– möglichst schnell. Denn die Plätze sind heiß
begehrt.
Eine
wichtige Regel gibt es: Wenn die Forschenden
Kompliziertes kinderleicht erklären und die Unikids
ihnen Löcher in den Bauch fragen, bleiben sie unter
sich. Erwachsene dürfen im Hörsaal nebenan
zuschauen. Die Kinderuni findet jeweils von 17 Uhr
bis ca. 18 Uhr statt, am Campus Duisburg im Audimax
LX, am Campus Essen im Audimax R14.
Das ist das
Programm:
4. März, Duisburg: Zu früh geboren – wie kleine
Kinder groß und stark werden Jedes zehnte Baby kommt
vor dem Ende der normalen Schwangerschaft zur Welt.
Meist sind diese Kinder sehr klein und wiegen
weniger als 500 Gramm. Was ist zu tun, damit sie
trotzdem überleben?
11.
März, Essen: Bewohner des Wassers in Gefahr
Umweltverschmutzung und Erderwärmung lassen viele
Arten aussterben. Wie Forschende die biologische
Vielfalt mit U-Booten, Satelliten und DNA-Sonden
erkunden und Schutzmaßnahmen entwickeln, zeigt diese
Vorlesung. 18. März, Duisburg: Mobil in die Zukunft
– Walking-Bus, Smart-Bike, Robo-Shuttle und Co.
Was nutzt Du? Wir alle legen
am Tag viele Wege zurück, ob zur Schule, zum Sport
oder um Freunde zu treffen. Dabei nutzen wir
verschiedene Verkehrsmittel. Welche sind schlecht
fürs Klima? 25. März, Essen: Warum uns Geschichten
und Musik tief berühren können Was haben Geschichten
und Musik gemeinsam? Warum können sie uns
unterhalten, trösten und beunruhigen? Kann man sie
auch falsch verstehen?
Das wird anhand spannender
und verrückter Beispiele herausgefunden.
Weitere Informationen:
www.uni-due.de/unikids
Programm: https://www.uni-due.de/unikids/programm.php
Anmeldung: https://www.rektorat-rv.wiwi.uni-due.de/veranstaltungen/unikids/anmeldeformular/
Fortschrittswerkstatt Wasser Heiß.Nass.Trocken
Der Klimawandel beschert
immer mehr Wetterextreme. Das fordert auch die
Wasserwirtschaft heraus. Wie können nachhaltige
Maßnahmen aussehen? Damit befasst sich das
Forschungskolleg Future Water unter Leitung der
Universität Duisburg-Essen (UDE). Aktuelle
Ergebnisse stellen die Beteiligten am 23. Januar bei
der 3. Fortschrittswerkstatt Wasser vor. Sie findet
ganztägig im Glaspavillon am Campus Essen statt.
„Heiß.Nass.Trocken. – Stürmische Zeiten für die
Wasserwirtschaft?“, so lautet der Titel der
Veranstaltung. Ausgewiesene Fachleute halten
spannende Vorträge und diskutieren mit dem Publikum,
inwieweit die Branche bereits gut gerüstet ist, wie
viel politischer Handlungsbedarf besteht, und was
die Bevölkerung tun kann. Außerdem gibt es eine
Projektmesse: 16 Promovierende präsentieren
anschaulich ihre aktuellen Arbeiten zur nachhaltigen
Wasserwirtschaft. Der Schwerpunkt liegt auf
Mikroschadstoffen in unseren Gewässern und einer
integrierten Regenwasserbewirtschaftung.
Wer sich
zur Fortschrittswerkstatt anmeldet, erfährt nicht
nur viel Neues, sondern tut außerdem etwas Gutes:
Die Teilnahmebeiträge (je 50 Euro) werden
vollständig an die BUND Kreisgruppe Essen gespendet.
Das Forschungskolleg Future Water wird seit 2014 vom
Land NRW gefördert. Es arbeitet an Lösungsstrategien
für einen nachhaltigen Wasserkreislauf und verbindet
natur-, und ingenieurwissenschaftliche Aspekte mit
wirtschaftlichen und gesellschaftlichen
Bedürfnissen.
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Deutsche Krebshilfe fördert
interdisziplinäre Forschung Immuntherapie durch
Nano-Werkzeuge
|
Essen/Duisburg, 8. Januar 2020 - Gemeinsam verfolgen
Wissenschaftler aus Medizin, Biologie und Chemie der
Universität Duisburg-Essen (UDE) jetzt einen neuen und
visionären Ansatz in der Bekämpfung onkologischer
Erkrankungen. In dem gemeinsamen Projekt unter Leitung von
Prof. Dr. Sven Brandau sollen Nanowerkzeuge entwickelt
werden, die innerhalb von Tumoren krebsfördernde Immunzellen
ausschalten. Die Deutsche Krebshilfe fördert das
Präzisions-Immuntherapie-Projekt über drei Jahre mit 800.000
Euro. Mit knapp 230.000 Todesfällen im Jahr sind
Krebserkrankungen nach Aussage des Bundesamts für Statistik
die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Dabei ist
Krebs nicht gleich Krebs, denn es gibt sehr viele
verschiedene onkologische Erkrankungen. Fast allen
menschlichen Tumoren gemein ist jedoch, dass ihr Gewebe
nicht nur Krebszellen, sondern auch tumorfördernde
Immunzellen enthält. Und genau hier setzen die
Wissenschaftler an: Ihr Ziel ist es, diese Immunzellen durch
eine hochspezifische Immuntherapie gezielt zu erkennen und
auszuschalten.
Dafür möchten sie im Verbund
geeignete molekulare Nano-Werkzeuge entwickeln. Die
Forschungsgruppen von Prof. Dr. Sven Brandau, Medizinische
Fakultät, Prof. Dr. Barbara Saccà, Fakultät für Biologie,
und Prof. Dr. Sebastian Schlücker, Fakultät für Chemie,
haben hierfür erfolgreich eine Forschungsförderung der
Deutschen Krebshilfe eingeworben. Ihr Projekt
„Präzisionsimmuntherapie durch molekulare Erkennungsmotive
auf Goldnanostäbchen“ wurde aus zahlreichen
Projektvorschlägen ausgewählt und wird ab 2020 für drei
Jahre mit rund 800.000 Euro im Förderschwerpunkt „Visionäre
neue Konzepte in der Krebsforschung“ gefördert. Das
interdisziplinäre Team kombiniert hierzu sein Know-how zur
Immunonkologie, DNA-Nanotechnologie, Nanomaterialchemie und
optischen Spektroskopie
V.l.: Prof. Sebastian Schlücker, Prof. Barbara Saccà und
Prof. Sven Brandau; Quelle: UDE/ UK Essen)
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