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Kapriolen, Unwetter und Rekorde -
Redaktion Harald Jeschke
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Deutschlandwetter im Jahr 2021
- Deutschlandwetter im Dezember 2021
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Ein
durchschnittliches Wetterjahr - aber mit
extremen Dauer- und Starkregen im Juli
Offenbach, 30. Dezember 2021 - Das
Wetterjahr 2021 war in Deutschland insgesamt
recht durchschnittlich, brachte aber auch
außergewöhnliche Wetterextreme mit
katastrophalen Folgen. Tobias Fuchs,
Klimavorstand des Deutschen Wetterdienstes
(DWD):
"Unsere Bilanz des Jahres 2021 ist
zwiespältig. Es gab zum Glück in Deutschland
keine neuen Temperaturrekorde und für fast
ganz Deutschland ausreichend Niederschlag.
So konnten sich vor allem unsere Wälder von
der Trockenheit der drei vorangegangenen
Jahre etwas erholen. Zugleich war 2021 aber
auch das Jahr der schlimmsten
Flutkatastrophe seit Jahrzehnten - ausgelöst
durch großflächigen Dauerregen und
Starkniederschläge. Wir wissen, dass der
Klimawandel dazu bereits beigetragen hat.
Das zeigt: Wir erleben die Folgen des
Klimawandels live. Wetterextreme können
jeden von uns treffen. Wer das Klimas
schützt, schützt sich selbst."
Im Februar kam es zu heftigen Schneefällen
und extremen Frösten in der Mitte des
Landes. Einem kurzen Frühsommertrip zum
Märzfinale folgte der kälteste April seit 40
Jahren. Der Juni ging als Drittwärmster in
die Annalen ein und der übrige Sommerverlauf
brachte stellenweise historisch große
Starkregenfälle. Spätsommerfeeling gab es
dafür im September. Trüb ging es dann durch
die weitere Herbstzeit.
Unter dem Strich war das
Jahr 2021 durchschnittlich nass, leicht zu
sonnig und zu warm. Das meldet der DWD nach
ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner
rund 2000 Messstationen. 2021 war das elfte
zu warme Jahr in Folge Die
Durchschnittstemperatur lag im Jahr 2021 mit
9,1 Grad Celsius (°C) um 0,9 Grad über dem
Wert der international gültigen
Referenzperiode 1961 bis 1990. 2021 war
damit das elfte zu warme Jahr in Folge.
Im Vergleich zur aktuellen und
wärmeren Periode 1991 bis 2020
betrug die Abweichung -0,2 Grad. Große
Temperaturgegensätze prägten die ersten
Monate des Jahres. So traten häufig polare
Luftmassen mit teils frühlingshaften
Temperaturen in den Wettstreit. Strenger
Frost brachte in der Mitte des Landes im
Februar lokal neue Temperaturrekorde. So
übermittelte Mühlhausen, 40 km nordwestlich
von Erfurt, am Morgen des 10.2. mit -26,7 °C
nicht nur einen neuen Stationsrekord,
sondern meldete gleichzeitig den tiefsten
Jahreswert deutschlandweit.
Der Versuch bereits
Ende März in den Sommer zu starten
missglückte mit dem folgenden
kältesten April seit 40 Jahren.
Dafür drehte aber der Juni temperaturmäßig
auf und wurde der Drittwärmste nach 2019 und
2003. Eine Hitzewelle ließ die Höchstwerte
zwischen dem 17. und 20.6. an etlichen
DWD-Stationen auf über 35 °C steigen.
Berlin-Tempelhof und die etwa 50 km südlich
gelegene Station Baruth meldeten am 19.6.
mit 36,6 °C den deutschlandweiten Höchstwert
im Jahr 2021. Nach strengen
Weihnachtsfrösten im Norden verabschiedete
sich das Jahr mit teils frühlingshaften
Temperaturen.
2021 nach trockenen Vorjahren nun
mit ausgeglichenem Flächenniederschlag
Im Jahr 2021 fielen rund 805 Liter pro
Quadratmeter (l/m²). Das entspricht in etwa
dem Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990
(789 l/m²) und dem der Periode 1991 bis 2020
(791 l/m²). Im Februar brachte eine
Luftmassengrenze heftige Schneefälle in der
Mitte des Landes. Zwischen Erzgebirge und
Emsland lagen um den 12.2. verbreitet 20 bis
40 cm Schnee. Niederschlagsarme
Frühjahrsmonate und ein trockener Herbst
flankierten einen buchstäblichen
„Starkregensommer“.
Historische Regenfälle verursachten
Mitte Juli in der Eifel eine katastrophale
Flut.
Zuvor gab es aber auch in der Uckermark
Rekordniederschläge. 198,7 l/m² prasselten
dort am 30.6. in Ludwigsburg vom Himmel. Es
war die höchste Tagessumme 2021. Bei der
Anzahl der Starkniederschlagsereignisse von
Mai bis September rangiert das Jahr 2021
nach Auswertungen des nationalen
Wetterdienstes auf Platz 2 seit 2001. An den
Alpen und im Südschwarzwald akkumulierte
sich der Niederschlag im Jahresverlauf auf
teils über 2000 l/m².
Am trockensten bleib es mit weniger als 500
l/m² östlich des Harzes. Besonders im Süden
und Südwesten des Landes sehr sonnig Mit
1650 Stunden übertraf die Sonnenscheindauer
ihr Jahres-Soll von 1544 Stunden (Periode
1961 bis 1990) um rund 7 Prozent. Im
Vergleich zu 1991 bis 2020 entsprach die
Sonnenscheindauer dem Soll. Im Süden und
Südwesten kam die Sonne besonders häufig zum
Vorschein. Örtlich gab es in Südbayern sogar
über 2000 Sonnenstunden. Dagegen schien sie
in einigen Mittelgebirgsregionen 700 Stunden
weniger.
Deutschlandwetter im Dezember 2021
Vorübergehend winterlich, dann sehr milder
Jahresausklang Offenbach, 30. Dezember 2021
– Stürmisch startete der Weihnachtsmonat vor
allem im Norden des Landes. Anschließend
verwandelten zum Teil kräftige Schneefälle
den Süden und den Osten des Landes in eine
Winterlandschaft. In der zweiten
Monatsdekade blieb es im Einflussbereich
wolkenreicher und relativ milder Luftmassen
oftmals trüb, doch zeigte sich dann die
Sonne paradoxer Weise an den kürzesten Tagen
des Jahres besonders oft. Der Weihnachtsmann
bescherte der Republik eine markante
Grenzwetterlage.
Dauerfrost im Norden stand dabei mildere
Luft im Süden gegenüber.
Bis zum Jahresende aber entschied die milde
Luft die Begegnung für sich. Der letzte
Monat des Jahres war damit zu warm, etwas zu
trocken und ausgewogen sonnig. Das meldet
der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten
Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000
Messstationen. Große Temperaturgegensätze an
Weihnachten und frühlingshaftes Jahresfinale
Die Durchschnittstemperatur lag im Dezember
2021 mit 2,6 Grad Celsius (°C) um
1,8 Grad über dem Wert der international
gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990.
Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren
Periode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung
0,8 Grad. Die tiefste Temperatur wurde dabei
am 22. in Oberstdorf, mit -19,2 °C gemessen.
An Weihnachten duellierten sich zwei
markante Luftmassen über Deutschland.
Während an den Feiertagen im Nordosten
tagsüber -5 °C gemessen wurde, gab es am
Oberrhein schon fast frühlingshafte 12 °C.
Letztendlich setzte sich aber nach und nach
die mildere Luftmasse durch, in der die
Temperaturen am 30. im Südwesten sogar auf
über 15 °C stiegen. Es waren die höchsten
Werte des Monats.
Zeit- und gebietsweise Schneefall
und gefrierender Regen, nasser
Jahresausklang
Im Dezember fielen rund 60 Liter pro
Quadratmeter (l/m²) und damit knapp 15
Prozent weniger Niederschlag als im Mittel
der Referenzperiode 1961 bis 1990 (70 l/m²).
Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 lag
das Minus ebenfalls bei fast 15 Prozent. Mit
gebietsweisem Schneefall und Glatteisregen
schlug der Weihnachtsmonat zunächst einen
frühwinterlichen Kurs ein. Um den 11. herum
meldeten die Wetterstationen zwischen
Lausitz und Ostsee sogar eine geschlossene
Schneedecke. Aus den Alpen, wie im Allgäu,
wurden über 50 cm Schnee gemeldet.
Im weiteren Verlauf
zog sich der Schnee aber ins höhere Bergland
zurück, bevor er sich an den Feiertagen noch
einmal stellenweise in der Mitte und im
Norden zeigte. Den höchsten
Tagesniederschlag meldete
Baiersbronn-Mitteltal im Schwarzwald am 28.
mit 58,9 l/m². Im Schwarzwald wurden mit
über 200 l/m² auch die höchsten Monatssummen
beobachtet. In Teilen der Mitte blieb es
dagegen mit 20 l/m² deutlich zu trocken.
Wintersonnenwende mit viel Sonnenschein und
sonnige Weihnachten im Norden Mit rund 40
Stunden erreichte die Sonnenscheindauer in
etwa ihr Dezember-Soll von 38 Stunden
(Periode 1961 bis 1990).
Im Vergleich zu 1991
bis 2020 betrug die negative Abweichung etwa
15 Prozent. Die sonnigsten Tage gab es um
die Wintersonnenwende (21.), sowie im Norden
an den Weihnachtsfeiertagen. Die höchsten
Monatssummen wurden aber mit teils über 60
Stunden an den Alpen gemessen. Trüb dagegen
blieb es mit weniger als 20 Stunden in den
östlichen Mittelgebirgen.
NRW war mit 4,3 °C
(2,3 °C) das wärmste Bundesland. In der
Summe fielen neben fast 35 Sonnenstunden (37
Stunden) gut 60 l/m² (88 l/m²) Niederschlag.
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Hirn an Muskeln: Bitte zittern! |
Die Tricks des Körpers bei Kälte
Bonn/Duisburg, 22. Dezember 2021 -
Wenn es draußen so richtig kalt ist,
schaltet der Körper auf Hochtouren, um
Temperaturverluste auszugleichen. Der
Organismus greift dabei auf zahlreiche
Schutzmechanismen zurück, um lebenswichtige
Funktionen zu erhalten. Auch bei uns ist
derzeit besonders in den frühen Stunden
„Bibberwetter“ angesagt
Schlauer Körper: das Wichtigste wird schön
warmgehalten
Der Winter könnte so schön sein. Wenn da
nicht die kalten Hände und Füße nach einem
ausgedehnten Aufenthalt im Freien wären. Die
meisten kennen dieses Phänomen, das selbst
mit guter Winterausrüstung schwer zu beheben
ist. Aber warum friert man eigentlich genau
an diesen Stellen? Der Körper will uns damit
nicht schaden. Im Gegenteil: Wenn das
Thermometer sinkt, versucht er vor allem,
die wichtigsten Organe zu versorgen und vor
Kälte zu schützen.
Absoluten Vorrang haben dabei Gehirn und
innere Organe. Damit also mehr Blut in die
Körpermitte und zum Kopf fließen kann,
reduziert der Körper als erstes die
Blutzufuhr und damit auch die Wärmezufuhr zu
den Extremitäten.
Fett hält warm
Dass besonders Frauen unter kalten Füßen und
Händen leiden, ist kein Vorurteil. Das liegt
daran, dass weibliche Haut in der Regel
dünner ist als männliche. Auch der Körperbau
spielt eine Rolle: Mit durchschnittlich 40
Prozent weniger Muskeln als Männer können
Frauen weniger Körperwärme erzeugen. Zum
Ausgleich hat Mutter Natur für Frauen einen
höheren Fettanteil vorgesehen. Björn
Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe
von WetterOnline: „Ab minus fünf Grad
sprechen wir von mäßigem Frost. Insbesondere
am Alpenrand ist es mit Tiefstwerten von
unter minus zehn Grad zuletzt klirrend kalt
gewesen. Zweistellige Minusgrade sind in den
vergangenen Jahrzehnten aber immer seltener
geworden.“
Körpereigenes Heizöfchen
Wenn Muskeln aktiv sind, wird Energie in
Form von Wärme freigesetzt. Dies ist auch
der Grund, warum wir beim Sport ins
Schwitzen kommen. Sobald das Gehirn den
Befehl zur Muskelkontraktion sendet,
beginnen die Muskeln Energie zu verbrauchen,
um diese in Wärme umzuwandeln. Genau dieser
Mechanismus setzt ein, wenn wir frieren. Um
einen starken Abfall der Körpertemperatur zu
verhindern, fangen wir an zu zittern. Die
Muskeln spannen sich immer wieder aufs Neue
an, Wärme entsteht – und das unweigerlich.
Wer
schon einmal versucht hat, das Zittern zu
unterdrücken, wird wissen: Es geht nicht.
Der Körper ist auf
Überleben getrimmt und lässt sich davon
durch nichts abhalten. Minimuskeln machen
Gänsehaut Ein Phänomen bei Kälte ist auch
die Gänsehaut. Sie entsteht dadurch, dass
winzige Muskeln an den Haarwurzeln
kontrahieren und so die Körperhaare
aufrichten. Also auch diese kleinen Muskeln
lassen Wärme entstehen – allerdings in einem
wesentlich geringeren Umfang als bei unseren
Vorfahren, deren Körper großflächig mit
dichtem Haar bewachsen waren.
Je kälter es draußen wird, umso mehr muss
der Körper arbeiten – bei Frauen meist mehr
als bei Männern. Aber die Natur hat für
beide Ticks parat. Quelle: WetterOnline
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Weihnachtswetter 2021 |
Offenbach/Duisburg, 22. Dezember 2021 -
Beim Blick in die aktuelle
Weihnachtswetterprognose kommt Spannung auf.
Nicht nur sind sich die Modelle noch nicht
richtig einig, es gibt darüber hinaus auch
Chancen auf weiße Weihnachten. Was uns genau
erwartet, lesen Sie im heutigen Thema des
Tages. Jedes Jahr aufs Neue fragt man uns
Meteorologen bereits Wochen vor Weihnachten,
wie die Chancen auf Schnee zu Heiligabend
und an den Weihnachtsfeiertagen stehen. Dies
blieb auch in diesem Jahr nicht aus.
Doch wer die Wetterprognose in den
vergangenen Tagen verfolgt oder auch das
Thema des Tages vom vergangenen Freitag, dem
17.12.2021, gelesen hat (https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2021/12/17.html
), der konnte erfahren, dass die
diesjährigen Weihnachtswetterprognosen alles
andere als einfach waren. Zwar zeigte man
verschiedene Szenarien auf, wie das Wetter
an Weihnachten aussehen könnte, sicher war
jedoch nur: Der detaillierte Wetterablauf
ist noch unsicher! Nun stellt sich natürlich
die Frage, ob unter den verschiedenen
Wettermodellen mittlerweile etwas mehr
Einigkeit herrscht. Und gibt es zumindest in
einigen Regionen Deutschlands zu Weihnachten
etwas Schnee?
Warmfront "Per" rückt an
Fakt
ist, dass es auch am heutigen Mittwoch
(22.12.) noch einige Unsicherheiten in den
Vorhersagen für das Weihnachtsfest gibt, so
Meteorologe Sebastian Schappert vom
Vorhersagezentrale des Deutschen
Wetterdienstes. Doch wir werfen trotzdem
einen Blick auf das aktuelle Wetter und die
Prognose für die kommenden Tage: Bereits
heute werden im äußersten Nordosten schon
einige Schneeflocken aus den Wolken
gedrückt. Ansonsten sorgt das derzeit noch
vom Schwarzen Meer bis Mitteleuropa
dominierende Hoch "Anni" in weiten Teilen
des Landes für niederschlagsfreies Wetter.
Dies ändert sich jedoch, wenn im Laufe des
morgigen Donnerstags (23.12.) und in der
Nacht zum Freitag die Warmfront von "Per",
einem Tief über dem Nordostatlantik, mildere
Meeresluft vom Atlantik über Deutschland
hinweg schickt.
Entsprechend gibt es ausgehend vom
Nordwesten und der nördlichen Mitte
gebietsweise Niederschläge, die sich
allmählich ostwärts ausbreiten. Nach Westen
und Südwesten zu fällt dagegen kaum etwas.
Vor allem im Nordosten scheint sich die
Warmluft jedoch nicht durchsetzen zu können.
Entsprechend gehen die Niederschläge dort in
Schnee über, mit etwas Glück akkumulieren
sich diese dort auf einige Zentimeter. Mit
Annäherung der Warmfront frischt auch der
Wind auf, dennoch besteht im
Übergangsbereich von Regen zu Schnee gerade
in windgeschützten Mulden- und Tallagen, wo
die Kaltluft nicht ganz so schnell
ausgeräumt wird, gebietsweise die Gefahr von
Glatteis.
Derzeit sehen die Modelle diesen Streifen
etwa von der Deutschen Bucht bis zum
Erzgebirge sowie im Südosten Deutschlands.
Was nun die Prognosen für Heiligabend
angeht, haben sich die Modelle im Laufe der
letzten Tage etwas angenähert, zumindest der
grobe "Fahrplan" scheint klar. Die über den
Nordosten abziehende Warmfront geht
allmählich in eine Kaltfront über, die
wiederum rückseitig mit einer nördlichen
Strömung von Skandinavien arktische Kaltluft
in den Norden Deutschlands führt. Da der
Zustrom sehr milder Atlantikluft von
Südwesten her jedoch weiterhin
aufrechterhalten wird, verstärken sich die
Luftmassenunterschiede über dem Norden
Deutschlands und somit auch die
Niederschläge entlang der Kaltfront.
Insbesondere von den Früh- bis in die
Mittagsstunden können sich die Schneemengen
von Vorpommern bis in den Norden
Brandenburgs weiter akkumulieren. Aus den
wenigen Zentimetern können dann bei
Temperaturen um den Gefrierpunkt strichweise
auch 10 bis 15 cm Neuschnee werden. Weiße
Weihnachten dürfte in diesen Regionen also
gesichert sein! Im südlichen Bereich des
Niederschlagsgebiets fällt hingegen meist
nur Regen, im Übergangsbereich kann
vorübergehend auch Glatteis nicht
ausgeschlossen werden.
Im Tagesverlauf breiten sich die
Niederschläge dann weiter südwärts aus,
wobei diese immer mehr in Regen übergehen.
Der Schneefall im Norden und Nordosten lässt
hingegen nach. In der Mitte und im Süden
fällt das Weihnachtsfest jedoch eher
grün-grau aus, dort steht zumindest
zeitweise etwas Regen auf dem Programm.
Darüber hinaus kommt dort bei Höchstwerten
von bis zu 10 Grad Celsius am Freitag und
Samstag wohl kaum
"Weiße-Weihnachts-Stimmung" auf.
Bei einer Schneefallgrenze von 1400 bis 1800
m muss man schon auf die höheren
Alpengipfel, um in den Genuss von Schneefall
zu Weihnachten zu kommen. Im Laufe des
Samstags kommt die Luftmassengrenze dann
allmählich weiter nach Süden voran. Im
Bereich der nördlichen Mitte schneit es -
zumindest nach der Lesart einiger Modelle -
vorübergehend auch mal stärker. Im
Übergangsbereich zum Regen in mittleren und
südlichen Landesteilen kann aber auch
kurzzeitig gefrierender Regen nicht
ausgeschlossen werden.
Im äußersten Norden bleibt es hingegen meist
niederschlagsfrei. Dort wird die Schneedecke
bei Temperaturen im leichten
Dauerfrostbereich aber konserviert. Nachts
kann es in diesen Regionen über dem Schnee
sogar bei strengem Frost unter -10 Grad
klirrend kalt werden. Am Samstagabend und in
der Nacht zum Sonntag schwächen sich die
Niederschläge zunehmend ab. Nur über den
mittleren Landesteilen fallen noch wenige
Tropfen oder Flocken.
Am Sonntag, dem zweiten Weihnachtsfeiertag,
sind aus aktueller Sicht noch größere
Unsicherheiten in den Modellen vorhanden.
Prinzipiell besteht weiterhin ein
Temperaturgefälle vom Nordosten bei
Dauerfrost nach Südwesten bei bis zu +9 Grad
am Oberrhein. Die Niederschläge können sich
zudem von Südwesten her wieder verstärken
und nordostwärts auf mittlere, im
Nachmittagsverlauf womöglich auch auf
nördliche Landesteile übergreifen, wo dann
erneut die Gefahr für gefrierenden Regen und
Schneefall besteht.
Ob sich bei Ihnen nun ein "grau-grünes" und
verregnetes Weihnachten oder Schneechaos
inklusive Schneeballschlacht einstellt, wir
Meteorologen der Vorhersage- und
Beratungszentale wünschen Ihnen bereits
heute schon frohe Weihnachtsfeiertage! Und
schauen Sie doch mal auf dwd.de oder in der
WarnWetter-App vorbei. Denn auch über die
Feiertage sind wir natürlich mit Vorhersagen
und Wetterwarnungen für Sie im Dienst.
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Sonnenstunden |
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Der Wetterfrosch macht Winterpause |
Wie
Amphibien durch den Winter kommen
Bonn,/Duisburg 20. Dezember 2021 – Wenn die
Temperaturen sich dem Gefrierpunkt nähern
und das Nahrungsangebot knapp wird, beginnt
für die meisten heimischen Tiere eine harte
Zeit. Um durch den Winter zu kommen, haben
Amphibien ihre ganz eigene Strategie
entwickelt. Welche, das wissen die
Expertinnen und Experten von WetterOnline
und dem Aquazoo Löbbecke Museum in
Düsseldorf.
Wenn
der Winter Einzug hält, fällt der heimische
Laubfrosch in eine Kältestarre. Bildquelle:
Aquazoo Löbbecke Museum
Jede auf ihre Art
Die Natur hat für alle Tierarten eine
geeignete Strategie parat, mit der sie die
Zeit bis zum Frühjahr überstehen. Manche
fallen in einen tiefen Schlaf, andere ruhen,
wieder andere lassen sich ein dickes
Winterfell wachsen und haben gelernt, sich
auf andere Nahrung umzustellen.
Gut geschlafen?
Eine besondere Form der Überwinterung ist
die Winterstarre. Diese ist bei
wechselwarmen Tieren wie Reptilien,
Amphibien und Insekten anzutreffen. Fällt
das Thermometer unter zehn Grad, wird die
Körpertemperatur auf ein Minimum
heruntergefahren. Die Körpertemperatur
entspricht dann der Außentemperatur und die
Tiere liegen wie erstarrt. Sie verbrauchen
kaum Energie und können so ohne Nahrung
überwintern. Diese nicht ganz risikofreie
Strategie verfolgt auch der heimische
Laubfrosch.
Wetterwechsel in der Winterzeit können
tödlich sein Sinkt das Thermometer also
unter zehn Grad, tritt bei den Amphibien die
Kältestarre ein. Ist es im Winter jedoch
über einen längeren Zeitraum warm, wachen
die Amphibien auf und werden wieder aktiv.
Diese Aktivität verbraucht Energie. Da im
Winter jedoch die Nahrungsinsekten fehlen,
muss der im Herbst angefutterte Winterspeck
angebrochen werden. Bei vielen Fröschen,
Salamandern und Kröten reicht dieser dann
nicht mehr bis zur Aufwachzeit im Frühjahr –
die Tiere sterben.
Björn Goldhausen, Pressesprecher und
Meteorologe von WetterOnline: „Im Winter ist
immer wieder mit schwankenden Temperaturen
zu rechen. Ein ständiges Auf und Ab der
Temperaturen stellt die Tiere allerdings vor
große Probleme. Dies ist ein Grund mehr, dem
Laubfrosch und anderen Amphibien das
Überwintern im heimischen Garten zu
erleichtern.“
Überwinterungshilfe für den Laubfrosch
Wie das am besten funktioniert, erklärt
Sandra Honigs, stellvertretende Direktorin
und Kuratorin für den Landbereich im Aquazoo
Löbbecke Museum Düsseldorf: „Laubfrösche
verbergen sich gern in frostfreien
natürlichen Hohlräumen wie Spalten und
Höhlen in Bäumen oder zwischen Steinen, im
Moos, aber auch in von Menschen gemachten
Strukturen wie Gartenhäuschen.“
Um den heimischen Amphibien einen sicheren
Überwinterungsort zu bieten, sollten also
Holz- und Laubhaufen, sowie Hecken und
gegebenenfalls efeubewachsene Wände im
Garten erhalten bleiben. Für Amphibien ist
also eine dauerhafte Kälte in einem sicheren
frostfreien Versteck, das sie vor
Beutegreifern und äußeren Störungen schützt,
die beste Garantie, ab März in die neue
Brutsaison starten zu können.
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Geschichte der Meteorologie in
Deutschland |
Gustav
Hellmann – mehr als ein „Regenkundler“
Offenbach/Duisburg, 20. Dezember 2021 – Während
Biografien von großen Physikern seit dem 19.
Jahrhundert in großer Fülle existieren, sind
literarische Werke über bedeutende
Meteorologen eher selten. Größen wie Alfred
Wegener oder Vilhelm Bjerknes mögen noch
geläufig sein – aber Gustav Hellmann? Der
Gelehrte ist selbst unter Meteorologen meist
nur wegen des gleichnamigen Regenmessers
bekannt. Angesichts der bedeutenden
Forschungsarbeiten und umfangreichen
Hinterlassenschaften von Prof. Dr. Gustav
Hellmann (1854-1939) widmet der Deutsche
Wetterdienst über seinen Selbstverlag ihm
nun eine umfassende Publikation.
Im Rahmen der Reihe „Geschichte der
Meteorologie in Deutschland“ erscheint als
Band 13 ein zweibändiges Werk, recherchiert
und geschrieben von Dr. Joachim Pelkowski.
Mehr als ein „Regenkundler“ Gustav Hellmann
war nicht nur Leiter des Königlich
Preußischen Meteorologischen Instituts und
leidenschaftlicher Historiker. Er betrieb
außerdem intensive Niederschlagsforschungen
und war maßgeblich daran beteiligt, ein Netz
von zuverlässigen meteorologischen
Beobachtungen zu schaffen. Dennoch scheinen
seine Spuren verblasst. Daher war es ein
Anliegen, durch Einblicke in sein Leben und
Wirken sowie einer Zusammenschau seiner
wichtigsten Werke die Erinnerung an ihn
aufzufrischen.
Der Autor Dr. Joachim Pelkowski führte dazu
über mehr als vier Jahre akribische
Recherchearbeiten durch: Das Wälzen
historischer Schriften in seiner
Privatbibliothek gehörten genauso dazu wie
Reisen nach Berlin zur Staatsbibliothek oder
das (unverhoffte) Auffinden von Hellmanns
Grabstätte. Herausgekommen ist ein
zweiteiliger Band mit dem Titel „Gustav
Hellmann – Preußens ergiebigster
Meteorologe“, wobei sich der erste Teil dem
„Leben und Wirken“ widmet, während Teil 2
„Eine Werkschau“ darstellt.
Kapitelweises Lesen möglich
Das insgesamt 650 Seiten starke Werk ist so
aufgebaut, dass jedes Kapitel einzeln
gelesen werden kann: Wer sich in aller Kürze
über Hellmanns berufliches Wirken
informieren will, liest Kapitel 1. Wer sich
tiefergehend für das berufliche und private
Leben des Meteorologen interessiert, findet
im längsten Kapitel 2 nicht nur Antworten,
sondern auch den ein oder anderen zum
Schmunzeln anregenden Brief von der Mutter
an den jungen Hellmann.
In Kapitel 3 wird das Bild seines Lebens
eingebettet in ein Umfeld von Fachkollegen,
zu denen er engere Beziehungen unterhielt
oder die sein Wirken in irgendeiner Weise
begleitet haben. Es folgen Ausführungen zur
Gründung der Deutschen Meteorologischen
Gesellschaft in Kapitel 4, bei der Gustav
Hellmann von Anfang an dabei war. Die
Leserschaft, die ihn als Urheber seines
berühmten Regenmessers kennt (der teils auch
heute noch unverändert verwendet wird), und
nur dazu Auskunft wünscht, liest Kapitel 5
im ersten Teilband.
Der
zweite Teilband schließt mit einer Schau
Hellmanns wichtigster Arbeiten an – eine
Werkschau. Dem berühmten Regenwerk („Bei
weitem die bisher umfangreichste Kompilation
von Niederschlagsstatistik.“, Zitat
Cleveland Abbe) gebührt dabei genauso ein
eigenes Kapitel wie dem Oderwerk über
Vb-Wetterlagen oder dem 1921
veröffentlichten „Klimaatlas von
Deutschland“, der eine richtungweisende und
erstmalige Publikation zur Klimakunde
darstellte.
Der Autor schreibt zum zweiten Teilband:
„Nicht bloß Verzeichnis seiner Schriften,
die zahlenmäßig an die 400 heranreichen,
sondern vielmehr mehrstimmig referierende
„Ergographie“ will der zweite Teil dieser
Schrift sein. Darin kommen vor allem
urteilsfähige zeitgenössische Fachgelehrte
zu Wort. Zu einem „Denker“ im landläufigen
Sinne wird man Hellmann kaum erheben können,
aber in seinen Schriften wird gewiss ein
klarer, gründlicher und geistreicher Kopf
„sichtbar“. Sie sind der Schlüssel zum
Verständnis seiner Persönlichkeit.“
„Eindrucksvoll ist dieser Band in der Reihe
„Geschichte der Meteorologie in Deutschland“
nicht nur wegen seiner großen
wissenschaftshistorischen Bedeutung und
Verwendung bisher unveröffentlichter
Quellen, sondern auch durch das besondere
Talent des Autors, die deutsche Sprache in
ihrem Facettenreichtum und ihrer Schönheit
mit geistreicher Leichtigkeit zu Papier zu
bringen,“ sagt Magdalena Bertelmann,
Schriftleiterin des DWD-Selbstverlages.
Zitate über oder von Gustav Hellmann als
Einstieg eines jeden Kapitels erscheinen
dabei wie ein ästhetisches, poetisches
i-Tüpfelchen.
Bibliographische Angaben:
Pelkowski, Joachim, 2021: Gustav Hellmann -
Preußens ergiebigster Meteorologe: Leben und
Wirken. Geschichte der Meteorologie in
Deutschland, Band 13(1). Selbstverlag des
Deutschen Wetterdienstes, Offenbach am Main,
360 pp., ISBN: 978-3-88148-524-1.
Erhältlich auch über www.dwd.de/wettershop
(Preis: 160 Euro) Pelkowski, Joachim, 2021:
Gustav Hellmann - Preußens ergiebigster
Meteorologe: Eine Werkschau. Geschichte der
Meteorologie in Deutschland, Band 13(2).
Selbstverlag des Deutschen Wetterdienstes,
Offenbach am Main, 290 pp., ISBN:
978-3-88148-525-8. Erhältlich auch über
www.dwd.de/wettershop (Preis: 145 Euro)
Die Titelseite des 1. Teilbandes zeigt ein
Portrait von Johann Gustav Georg Hellmann um
1925 sowie rechts seine Unterschrift.
(Quelle: DWD)
Die
Titelseite des 2. Teilbandes zeigt eine
Niederschlagskarte vom 11. Juli 1903 aus
Hellmanns Werk über die Überschwemmungen der
Oder (1911) und ein Barometer der Accademia
del Cimento aus seinem Aufsatz über die
„Anfänge der meteorologischen Beobachtungen
und Instrumente“ (1890). (Quelle: DWD)
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Weihnachtstauwetter fällt aus -
Spannende Aussichten zum Fest |
Dicke Jacken zum Weihnachts-BBQ
Der Traum von einer weißen
Weihnacht ist in diesem Jahr noch nicht
zerplatzt. Derzeit sieht es so aus, als ob
sich die Wetterlage im Vergleich zu den
Vorjahresfesten grundlegend unterscheidet.
Bonn/Duisburg, 15. Dezember 2021 - Auch bei
den eingefleischtesten Winterhassern gibt es
häufig ein paar Tage im Jahr, an denen
Schnee einfach dazugehört – Weihnachten!
Björn Goldhausen, Pressesprecher und
Meteorologe von WetterOnline, erklärt: „In
diesem Jahr werden Grillpartys im Garten
zwar auch möglich sein, im Vergleich zu
vielen Vorjahren sollte man das T-Shirt aber
wohl besser gegen eine dicke Winterjacke
tauschen. Pünktlich zum Fest stehen die
Zeichen nämlich auf zapfig kalt.“
Der Blick durch die Glaskugel wird langsam
klarer: Ein trockenkaltes Weihnachtsfest ist
in diesem Jahr nicht unwahrscheinlich, aber
auch noch längst nicht sicher. Quelle:
WetterOnline
Ein Hoch über Nordwesteuropa saugt in der
Vorweihnachtswoche immer kältere Luft an.
Dabei gehen die Temperaturen Stück für Stück
zurück und im Verlauf der Woche ist regional
sogar Dauerforst möglich. Alles in allem
keine so schlechten Voraussetzungen, um den
Traum von weißer Weihnacht
aufrechtzuerhalten.
Zwischen eisiger Ostluft und typischem
Weihnachtstauwetter: So könnte die
Wetterlage an Heiligabend aussehen. Quelle:
WetterOnline
Trotz Kälte kaum Schneechancen
Doch für alle Schneefans gibt es auch
schlechte Nachrichten. Goldhausen: „So kalt
die sich einstellende Wetterlage auch sein
mag, so ungünstig ist diese für Schnee. Denn
das Hoch saugt nicht nur kalte Luft an,
sondern auch ziemlich trockene. Für Schnee
ist dies eine denkbar schlechte
Voraussetzung. Unterm Strich kann man also
sagen, dass das traditionelle
Weihnachtstauwetter in diesem Jahr
wahrscheinlich ausfällt. Dies allerdings
nicht wegen einer vorfrühlingshaft milden
Westdüse, sondern weil es schlichtweg nichts
zu Tauen gibt.“
Weißer Weihnachtstraum noch möglich
Den Traum von einer weißen Winterlandschaft
zum Fest müssen wir aber dennoch noch nicht
aufgeben. „Das Hoch hat eine Schwachstelle.
Pünktlich zum Fest könnten atlantische Tiefs
diese dann auch nutzen und auf einer recht
südlichen Zugbahn in Richtung Europa
vorstoßen. Dann wäre das typische
Weihnachtstauwetter zwar nicht weit,
allerdings könnte bei einer solchen
Wetterlage die Kaltluft auch gut
dagegenhalten und zumindest regional für
kräftige Schneefälle sorgen“, so der
Meteorologe. Ob dies so kommt und es somit
zum ersten Mal seit Jahren Schnee zum Fest
gibt, die Kaltluft uns trockenkalte
Weihnachtstage beschert oder sich doch das
typisch mildes Weihnachtswetter durchsetzen
wird, steht allerdings noch in den Sternen.
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Der Klimawandel vertreibt Weiße
Weihnachten aus Deutschland |
Offenbach, 8.
Dezember 2021 - Weiße Weihnachten vom 24.
bis 26. Dezember werden in den meisten
Regionen Deutschlands immer seltener. „Das
ist nicht überraschend. Der Klimawandel mit
steigenden Temperaturen vertreibt die
romantischen Weißen Weihnachten Schritt für
Schritt aus Deutschland“, kommentiert Uwe
Kirsche, Pressesprecher des Deutschen
Wetterdienstes (DWD), eine Auswertung des
Klimaarchivs des nationalen Wetterdienstes.
Ein Vergleich der Referenzperioden 1961-1990
und 1991-2020 zeige, dass die Chance auf
Weiße Weihnachten mit einer Schneedecke an
allen drei Tagen im Mittel von Deutschland
um 13 Prozentpunkte und regional sogar um
bis zu 44 Prozentpunkte zurückgegangen sei.
Dies bedeutet eine prozentuale Abnahme von
52 Prozent für 3 Tage mit Schnee an
Weihnachten. Besonders betroffen sei vor
allem der bisher bevorzugte Süden von
Deutschland, wo noch vor wenigen Jahrzehnten
fast jedes zweite Jahr an Weihnachten Schnee
lag.
Beispielhaft hat der DWD für sieben Städte
in Deutschland den Rückgang der
Wahrscheinlichkeit Weißer Weihnachten
aktuell berechnet: Berlin -10,0, Hamburg
-10,0, Leipzig -3,8, Köln -6,7, Frankfurt
-11,8, München -19,5 und Freiburg -12,2
Prozentpunkte. Die meisten Menschen in
Deutschland könnten sich inzwischen -
statistisch betrachtet - nur noch alle zehn
Jahre über Schnee an den drei Feiertagen
freuen. Kirsche: „Obwohl der Trend eindeutig
ist, lässt die Variabilität des Klimas aber
jedes Jahr wieder die Hoffnung auf eine
Ausnahme zu. Allerdings können die
Meteorologinnen und Meteorologen des DWD
frühestens zehn Tage vor Weihnachten
abschätzen, ob Schnee fallen und
liegenbleiben wird.“
Winter werden wärmer und deutlich weniger
Schnee in tiefen Lagen
Untersuchungen des
Deutschen Wetterdienstes (DWD), des
Bundesamts für Meteorologie und Klimatologie
MeteoSchweiz und der österreichischen
Zentralanstalt für Meteorologie und
Geodynamik (ZAMG) zeigen, dass die Winter in
Deutschland, Österreich und der Schweiz
langfristig in allen Höhenlagen wärmer
wurden. In Zukunft setze sich dieser Trend
mit großer Wahrscheinlichkeit fort.
In tiefen Lagen wird
durch die Klimaerwärmung der Schnee deutlich
weniger. In höheren Lagen oberhalb von etwa
1500 bis 2000 Meter sind auch in den
nächsten Jahrzehnten ausreichend Naturschnee
für den Wintersport und meistens Weiße
Weihnachten zu erwarten. Statistische
Wahrheit: In München heute alle 7 Jahre
statt alle 3 Jahre Weiße Weihnachten.
Tabelle
zur Pressemitteilung Statistische Wahrheit:
In München heute alle 7 Jahre statt alle 3
Jahre Weiße Weihnachten
Eintrittswahrscheinlichkeit Weiße
Weihnachten vom 24.-26.12. für sieben Städte
in Deutschland in den beiden
Referenzperioden 1961-1990 und 1991-2020
sowie Abnahme in Prozentpunkten:
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Wilde Wetterwoche - Schnee, Sturm
und neue Kälte |
Bonn/Duisburg, 29. November 2021 - Die neue
Woche bietet beim Wetter reichlich
Abwechslung. Mit einem ersten Sturmtief
ziehen Schnee- und Regenfälle heran, gefolgt
von deutlich milderer Luft. Der nächste
Kälteabsturz ist aber schon in Sicht.
Achterbahnfahrt ab Dienstag
Die neue Wetterwoche wird turbulent. In
ihrem Verlauf gibt das Wetter alles, was es
im Frühwinterprogramm zu bieten hat: Schnee,
Regen, Sturm sowie kalte und milde Luft. Am
Dienstag heißt es dann „einsteigen und
festhalten!“, denn die wilde Wetterfahrt
startet. „Ursache des unruhigen Wetters ist
die Wetterfront eines Tiefs. Sie bringt
mildere Luft, kräftigen Wind und
Niederschlag. Bereits am Dienstag zieht von
Nordwesten her eine Schneefront auf, die für
Probleme auf den Straßen sorgt“, erklärt
Björn Goldhausen, Pressesprecher und
Meteorologe von WetterOnline.
Ab Dienstag: In der
Südosthälfte ist mit Schnee und glatten
Straßen zu rechnen. Foto WetterOnline
Schnee
Goldhausen: „Bereits am frühen
Dienstagmorgen erreicht uns die Wetterfront
von der Nordsee her. Bei leichten Plusgraden
fällt im Nordwesten schon durchweg Regen. Im
Laufe des Vormittags kommt die Wetterfront
nach Süden voran und erreicht die
Mittelgebirge. Auch in der Hauptstadt können
Flocken rieseln, die aber nicht liegen
bleiben. Nach Süden hin fällt durchweg auch
in tiefen Lagen Schnee. Im Bereich der
Mittelgebirge steigt die Schneefallgrenze
schon gegen Mittag. Wo genau der Übergang
zwischen Regen und Schnee verläuft, kann
noch etwas variieren. Nachmittags erreicht
der Schneefall auch die Alpen.
Im Norden ist es trocken, Richtung Ostsee
lockert es sogar auf. Am Abend regnet es im
Westen in deutlich milderer Luft, im Süden
fällt nach wie vor Schnee. Bis zum Abend
sind dort 10 bis 15 Zentimeter Neuschnee
möglich. Im Laufe der Nacht kommt die milde
Luft auch langsam im Süden an. Die
Schneefallgrenze steigt in den Alpen auf
etwa 1000 Meter Höhe an. Am Donnerstag
bringt eine Kaltfront dann schon wieder
Flocken, zumindest in den höheren Lagen. Bis
zum Nikolaustag am 6. Dezember fällt Schnee
teils bis in tiefere Lagen. Für einige
Mittelgebirge und die Alpen deuten sich
große Neuschneemengen an.
Wind
Neben dem Schnee wird der Wind ein Thema
sein. Bereits am Dienstagmorgen frischt er
im Nordwesten auf. Gegen Mittag weht der
Wind in der Mitte und im Süden am
kräftigsten. Abends sind im Süden stürmische
Böen möglich, in den höheren Lagen gibt es
Schneeverwehungen. Auch am Mittwoch weht ein
strammer Wind, diesmal ist es in der
Nordwesthälfte am windigsten“, erläutert der
Meteorologe.
Am Dienstag und Mittwoch weht
ein strammer Wind. Auch stürmische Böen sind
möglich. Foto WetterOnline
Temperatur
„Am Dienstagnachmittag gibt es große
Temperaturkontraste: Während im Ruhrgebiet
knapp 10 Grad zu erwarten sind, bleibt es in
München bei Temperaturen um 0 Grad. Die
Temperaturspanne reicht am Mittwoch von 5
bis 8 Grad, im Rheinland kann örtlich die
10-Grad-Marke erreicht werden. Am Donnerstag
bringt eine Kaltfront dann schon wieder
Flocken und bis zum Samstag sieht es dann
insgesamt wieder deutlich kälter aus“, so
Goldhausen.
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Ein warmer und zu trockener
Herbst mit reichlich Sonnenschein
|
Offenbach, 29. November 2021 – Einem
sehr warmen Spätsommer im September folgte
ein ausgeprägter Altweibersommer und ein
meist goldener Oktober. Das Randtief
„Hendrik II“ sorgte am 21. Oktober für
schweren Sturm, der in der Mitte und im
Süden erhebliche Schäden verursachte. Einzig
der November präsentierte sich zumeist im
Einheitsgrau und zum Ende sogar mit
Flockenwirbel bis in mittlere Lagen. Kältere
Abschnitte sowie Niederschlagsperioden
blieben selten und kurz. Insgesamt ergab
dies einen etwas zu warmen, zu trockenen und
einen sonnenscheinreichen Herbst. Das meldet
der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten
Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000
Messstationen.
Zu Beginn teils noch
sommerlich warm, zum Ende herbstlich kühl
Mit 9,8 Grad Celsius (°C) lag im
Herbst der Temperaturdurchschnitt um 1,0
Grad über dem Wert der international
gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990.
Gegenüber der aktuellen und wärmeren
Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die
Abweichung +0,5 Grad. Der erste Herbstmonat
präsentierte sich meist spätsommerlich. So
trat der bundesweit heißeste Tag im Herbst,
am 9. September mit 30,0 °C in Huy-Pabstorf,
westlich von Magdeburg auf. Zum Tag der
deutschen Einheit wurde mit
Föhnunterstützung im Alpenvorland sogar
nochmals ein Sommertag verzeichnet. Auch der
November verlief meist mild, brachte aber
auch besonders zum Ende Vorstöße kälterer
Meeresluft aus Nordwesten. Am tiefsten sank
das Quecksilber dabei in Zwiesel im
Bayrischen Wald am 25. November mit -7,7 °C.
Wie bereits im
Vorjahr ein deutlich zu trockener Herbst
Der Herbst 2021 fiel wie 2020
insgesamt deutlich zu trocken aus.
Bundesweit summierten sich im Mittel rund
130 Liter pro Quadratmeter (l/m²) und damit
knapp 30 Prozent weniger Niederschlag als im
Durchschnitt der Referenzperiode 1961 bis
1990 (183 l/m²). Verglichen mit der Periode
1991 bis 2020 (190 l/m²) lag die negative
Abweichung bei 31 Prozent. Regionaler
Starkregen führte am 26. September zwischen
Bayern und Sachsen-Anhalt zu hohen
Niederschlagsmengen. Das in den Voralpen
gelegene Kreuth-Glashütte meldete hierbei
mit 74,9 l/m² die höchste Tagessumme.
Den insgesamt meisten Niederschlag erhielt
der Nordschwarzwald, die bayerischen
Voralpen und der äußerste Norden mit teils
bis zu 300 l/m², am wenigsten Nordhessen und
das Lee der Schwäbischen Alb mit örtlich
kaum 50 l/m². Schnee beschränkte sich meist
auf das Bergland, doch zum ersten
Adventswochenende sorgte der Zustrom polarer
Luftmassen teilweise für Flocken bis in
tiefe Lagen: Am 29. lagen in
Freudenstadt-Kniebis im Nordschwarzwald 27
cm und in Oberstdorf-Birgsau sowie in
Ruhpolding-Seehaus jeweils 25 cm.
Positive
Sonnenscheinbilanz
Die Sonnenscheindauer blieb im Herbst
mit rund 350 Stunden um 13 Prozent über
ihrem Soll von 311 Stunden (Periode 1961 bis
1990). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (319
Stunden) lag die positive Abweichung bei gut
10 Prozent. Am längsten zeigte sich die
Sonne im Lee des Schwarzwaldes und im
Alpenvorland mit teils über 580 Stunden, am
wenigsten dagegen im äußersten Norden und
der Lüneburger Heide mit örtlich weniger als
240 Stunden.
In NRW lag die Durchschnittstemperatur bei
10,5 °C (9,5 °C), die Niederschlagssumme bei
fast 135 l/m² (208 l/m²) und die
Sonnenscheindauer bei nahezu 330 Stunden
(294 Stunden). Am 27. November lagen in Bad
Berleburg im Rothaargebirge 15 cm Schnee.
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Weiße Überraschung zum
Adventswochenende - Chancen auf Flocken bis
ins Flachland |
Bonn/Duisburg, 25. November 2021 - Am
Wochenende gibt es einen ersten Vorgeschmack
auf den Winter. Ein Tief bringt von West
nach Ost kalte Luft und Niederschläge mit.
In den Mittelgebirgen schneit es dann und
sogar im Flachland sind erste Schneeflocken
nicht ausgeschlossen. Allerdings muss dafür
auch viel zusammenpassen.
Winterstimmung zum 1. Advent
Der erste Schnee ist im Anmarsch und sogar
im Flachland sind erste Flocken nicht
ausgeschlossen, wenn ein bestimmtes Szenario
eintritt. Vieles hängt noch von der genauen
Zugbahn des Tiefs ab, die noch nicht
feststeht. Björn Goldhausen, Pressesprecher
und Meteorologe von WetterOnline, erklärt:
„Damit der frühwinterliche Schneefall
eintritt, müssen die Zugbahn des Tiefs
stimmen, genügend Niederschlag da sein und
die Schneefallgrenze niedrig liegen.
In den mittleren und höheren Lagen der
Mittelgebirge bleibt der Schnee nach
derzeitigem Stand sogar liegen. Foto
WetterOnline
Im Laufe des Freitags setzen bereits erste
Niederschläge ein. In höheren Lagen in Form
von Flocken. Am Freitagabend und in der
Nacht zum Samstag können zur Freude aller
Flockenjunkies sogar Flocken bis in tiefe
Lagen rieseln. In den westlichen
Mittelgebirgen ist die erste, ‚richtige‘
Portion Schnee in Sicht. Dort kommt am
Samstagmorgen bei teils 10 Zentimeter Schnee
schon richtige Weihnachtsstimmung auf.“
Ab dem Wochenende bringt dann ein Tief von
West nach Ost noch etwas kältere Luft und
mehr Niederschläge mit. Die Höchstwerte
liegen dann nur noch zwischen 0 und 5 Grad
und es wird so richtig ungemütlich mit
Regen-, Schneeregen- und Graupelschauern. Es
gibt aber durchaus Chancen auf einen Hauch
von adventlicher Flockenromantik. Am
wahrscheinlichsten sind Schneefälle in
Alpennähe, dem Schwarzwald und in den
Mittelgebirgen.
Frühwinterliches Wetter bleibt
Im weiteren Verlauf des Wochenendes hält die
Zufuhr feuchtkalter Luft weiter an.
„Aktuellen Berechnungen zufolge bleibt das
winterliche Wetter vor allem dem Osten und
Südosten auch in der neuen Woche weiter
erhalten. In den mittleren und höheren Lagen
der Mittelgebirge wird es richtig
winterlich, denn der Schnee bleibt nach
derzeitigem Stand sogar liegen. Aus Westen
nähert sich dann allerdings eine Spaßbremse
in Form von milderer Luft“, so Goldhausen.
Ob sich das frühwinterliche Wetter
anschließend fortsetzt, ist noch unsicher.
Der Meteorologe räumt ein: „Wahrscheinlicher
ist, dass es eher wieder wechselhafter und
milder wird. Das letzte Wort zum
Wetterfahrplan ist aber noch nicht
gesprochen und Langzeitprognosen sind stets
mit großer Vorsicht zu genießen. “
|
Weiße Weihnachten: Mythos oder
Regel? |
Das ist dran an Wetterweisheiten
Bonn/Duisburg, 23. November 2021 - Das
Wetter bietet doch eigentlich fast immer
Gesprächsstoff und Richtung Advent erst
recht. Früher war es im Winter kälter und an
Weihnachten lag immer Schnee! Wer kennt
diese Aussagen nicht? Björn Goldhausen,
Pressesprecher und Meteorologe von
WetterOnline, geht drei häufig diskutierten
Weisheiten auf den Grund.
Weiße Weihnachten gab es früher viel
häufiger
Kaum sind die ersten Flocken in Aussicht und
der Zauber des Advents naht, kommt sie, die
Wetterfrage aller Wetterfragen: „Gibt es
weiße Weihnachten?“ Bei der Erörterung folgt
dann in der Regel prompt der Abstieg ins
Reich der Mythen und Weissagungen. Hier und
da sind sogleich genaue Weihnachtsprognosen
zu lesen, obwohl derart frühzeitige
Vorhersagen absolut unseriös sind. Oftmals
knüpft sich an die Frage nach weißen
Weihnachten, dann die enttäuschte
Feststellung aller weihnachtlichen
Feststellungen: „Früher gab es viel häufiger
weiße Weihnachten“.
Schneewittchen und Frau Holle lassen
vermuten: „Früher gab es viel häufiger weiße
Weihnachten!“ Aber dies gehört wie die
frühzeitigen Winterprognosen ins Reich der
Märchen. Quelle: WetterOnline
Björn Goldhausen erklärt: „Diese Aussage ist
jedoch falsch. Ein weißes Fest war in
Deutschland schon immer die Ausnahme. In der
Regel war und ist es bei uns eher grün-grau.
Ursache dafür ist das sogenannte
Weihnachtstauwetter, das oft für mildes
Regenwetter an den Feiertagen sorgt. Das
Weihnachtstauwetter gehört zu den
bedeutendsten Witterungsregelfällen. Mit bis
zu 60 Prozent Eintreffwahrscheinlichkeit
tritt es bemerkenswert häufig nach dem 20.
Dezember auf, meist zwischen dem 24. und 29.
Dezember. Bis in die Hochlagen der
Mittelgebirge taut dann der Schnee.
In den meisten Regionen liegen die Chancen
auf ein weißes Fest rein statistisch
betrachtet lediglich zwischen 10 und 30
Prozent. Und da - frei nach Karl Valentin -
früher sogar die Zukunft besser war, wird in
Zukunft Schnee zum Fest noch seltener – der
Klimawandel lässt grüßen.“
Früher waren die Winter viel kälter als
heute
Goldhausen: „Falsch und Richtig. Auch zu
Opas Zeiten gab es milde und fast schneelose
Winter. Die meisten von uns bringen mit
einem richtigen Winter lange Phasen von Eis,
Schnee und Frost in Verbindung. Jahre, in
denen solche Wetterlagen vorherrschend
waren, bleiben uns viel eindrücklicher in
Erinnerung als milde Winter. Aber es ist
richtig, dass es seit den 1990er Jahren
weniger Schnee und Eis gab als zuvor. Dieser
Trend wird sich aufgrund des Klimawandels
wohl auch in den nächsten Jahrzehnten
fortsetzen.“
Realität statt Wunschvorstellung: Meist
lässt das jährlich einsetzende
Weihnachtstauwetter Schnee in tieferen Lagen
schmelzen. Quelle: WetterOnline
Abendrot - Gutwetterbot, Morgenrot mit Regen
droht
Goldhausen: „Richtig. An diesen beiden
Regeln ist etwas dran - zumindest in vielen
Fällen! Färbt sich der Himmel abends rot, so
ist häufig eine Wetterfront gerade nach
Osten abgezogen. Nicht selten stellt sich
anschließend zumindest vorübergehend
Hochdruckwetter ein. Genau andersherum
verhält es sich am Morgen. Ein roter Himmel
in den Frühstunden kündigt meist aufziehende
Regenwolken an. Diese Wetterregeln stimmen
aber längst nicht immer.“
|
Good bye Langeweile: Frühwinter
macht es spannend |
Dauergrau oder weiße Flocken
Bonn/Duisburg, 17. November 2021 - Die
Wetterlage stellt sich in den nächsten Tagen
um. Möglich sind dann aber zwei
Wettervarianten. Ob das Zünglein an der
Waage eher in Richtung anhaltendem Dauergrau
ausschlägt oder auf frühwinterliche Flocken
zeigt, erklärt Björn Goldhausen.
Die Wetterküche hat zwei Menüs im Angebot:
Frühwinter mit regionalem Flockenrieseln
oder Dauergrau. Quelle: WetterOnline
Verlagerung des Hochs hat Folgen
Bereits in der vergangenen Woche hatte sich
eine Umstellung der Wetterlage angekündigt.
Da unser derzeitiges mitteleuropäisches
„Dauergrauhoch“ aber ziemlich träge und zäh
ist, geht diese Umstellung sehr gemächlich
voran. Die Spannung wird also langsam
aufgebaut und gesteigert, denn zwei
Varianten sind möglich. Entweder grüßen
weiße Flocken oder es ändert sich kaum
etwas. Björn Goldhausen, Meteorologe und
Pressesprecher von WetterOnline, erklärt:
„Am kommenden Wochenende geht dem Hoch bei
uns langsam die Puste aus. Zeitgleich
bekommt es über dem Atlantik allerdings
Verstärkung. Dort baut sich zum Ausgang des
Wochenendes und zu Beginn der kommenden
Woche dann ein mächtiges Hochdruckbollwerk
auf. Für unser Wetter bringt die Verlagerung
des Hochs zwei mögliche Folgen mit sich.“
Variante 1: Schluss mit Dauergrau und her
mit „weißem Regen“ Goldhausen erläutert:
„Die spannendere Variante von beiden ist,
dass wir genau zwischen dem Hoch und einigen
Tiefs über Nordosteuropa liegen. Die Folge
wäre eine nasskalte Nordströmung mit Schnee
in den Bergen. Im weiteren Verlauf wäre dann
bei dieser Variante gut möglich, dass sich
die Tiefs auch genau über uns niederließen.
Dann würde Frau Holle auch im Flachland
grüßen. Sollten sie allerdings weiter
westlich zum Liegen kommen, dann würde uns
zumindest in den Bergen wieder eine milde
‚Süddüse‘ um die Ohren fächeln.“
Variante 2: „Gammellage“ Wenn das Hoch aber
sehr kräftig ist und seine Fühler bis nach
West- und Südwesteuropa ausstreckt, bedeutet
das für uns weiterhin ruhiges
Novemberwetter. „Nur im Nordosten rauschten
dann zeitweise auch Wetterfronten durch.
Alles in allem aber bliebe uns weiterhin
eine triste Wetterlage. Die in der
Meteorologie umgangssprachlich auch als
‚Gammellage‘ bezeichnet wird“, erläutert
Goldhausen. Es ist also noch viel Spielraum
beim Wetter für die nächste Woche, aber
definitiv kommt etwas Schwung in die
Wetterküche. Alle die es kaum noch abwarten
können, die ersten wilden Flocken zu sehen,
müssen jetzt die Daumen drücken.
Der Spätherbst geht und der Frühwinter kommt
langsam - nicht mehr und nicht weniger.
Zudem ist es in weiten Landesteilen nicht
ungewöhnlich, dass es Ende November/Anfang
Dezember den ersten Schnee gibt. Eine
Prognose für Weihnachten oder einen harten
Winter ist zum jetzigen Zeitpunkt einfach
unmöglich.
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Nebel - schön und gefährlich |
Wie er entsteht und warum sich die
Wolke am Boden vor allem im Herbst und
Winter bildet
Bonn/Duisburg, 11. November 2021 - In der
kühleren Hälfte des Jahres liegt Nebel oft
am Morgen über den Wiesen und den Tälern der
Gebirge - aber auch auf den Straßen. Hier
kann er durchaus gefährlich sein. Im
Extremfall verzieht der Nebel sich tagelang
nicht und erhöhte Vorsicht ist geboten.
Am häufigsten tritt Nebel bei uns in der
dunklen und kühlen Jahreshälfte auf. Die
Sichtweite beträgt dann unter einem
Kilometer. Quelle WetterOnline
Warme Tage, kalte Nächte
Am häufigsten tritt Nebel bei uns in der
dunklen und kühlen Jahreshälfte von Oktober
bis Februar auf. Dann kann die
Sonneneinstrahlung die Luft tagsüber zwar
erwärmen, in den Nächten kühlt sie jedoch
bodennah wieder ab. Die Folge ist, dass die
Luft weniger Wasserdampf speichern kann,
wodurch die prozentuale Luftfeuchtigkeit
steigt.
Björn Goldhausen, Meteorologe und
Pressesprecher von WetterOnline, erklärt:
„Nebel bildet sich, wenn die Luft bis zum
sogenannten Taupunkt abkühlt. Genau dann
beträgt die Luftfeuchtigkeit 100 Prozent und
der in der Luft enthaltende Wasserdampf
kondensiert zu winzig kleinen
Nebeltröpfchen.“ Die Tröpfchen bilden sich
dabei um Kondensationskerne. Das sind zum
Beispiel winzige Ruß- oder Staubpartikel,
die zu Tausenden in unserer Luft schweben.
Viele dieser Tröpfchen ergeben den Nebel,
der nichts anderes ist als eine Wolke am
Boden. Die Sichtweite beträgt dann weniger
als einen Kilometer.
Gefahr im Straßenverkehr
Durch die geringe Sichtweite im Nebel wird
dieser besonders auf den Straßen schnell zur
Gefahr für Autofahrer, Fahrradfahrer und
Fußgänger. Schwere Verkehrsunfälle, bei
denen Nebel für den Unfall mit ursächlich
war, ereignen sich am häufigsten im letzten
Quartal des Jahres. Rund 60 Prozent der
schweren Nebelunfälle der Jahre 2014 bis
2018 wurden in den Monaten Oktober bis
Dezember gezählt. Grundsätzlich kann sich
Nebel überall dort bilden, wo Luft abkühlt.
„Nebel gibt es auf dem Land jedoch häufiger
als in der Stadt“, weiß Goldhausen.
„Die Stadtluft besitzt zwar durch die
stärkere Verschmutzung eine drei- bis
fünfmal so hohe Konzentration an
Kondensationskernen, dafür ist sie aber
nachts wärmer. Beton und Asphalt speichern
die Wärme des Tages und geben sie in der
Nacht ab. Dadurch fällt der
Temperaturunterschied in der Stadt zwischen
den Tageszeiten bis zu zehn Grad geringer
aus als auf dem Land und Nebel entwickelt
sich seltener.“
In kalten, windstillen Nächten bildet sich
in den Tälern der Gebirge ein oft nahezu
endlos erscheinendes Nebelmeer. Quelle
WetterOnline
„Umgekehrte“ Temperaturen durch
Inversionsschicht Nebel
In kalten, windstillen Nächten bildet sich
in den Tälern der Gebirge ein häufig nahezu
endlos erscheinendes Nebelmeer. Die
begrenzenden Berge sorgen dafür, dass der
Nebel nicht abfließen kann und die Täler
komplett ausfüllt. Oft hält sich in den
Herbst- und Wintermonaten in den Tälern dann
die kalte und zähe Nebelluft, während auf
den Hügeln und Bergen bei deutlichen
Plusgraden die Sonne lacht. Goldhausen:
„Eine solche ‚umgedrehte‘
Temperaturverteilung ist typisch für eine
sogenannte Inversionswetterlage, die gerade
bei Hochdruckgebieten im Winterhalbjahr
häufig auftritt. Oftmals liegt dann über den
Niederungen zudem eine dichte Nebel- oder
Hochnebeldecke.“
Hat man das Glück im Morgenrot oberhalb des
Nebels in den Bergen zu sein, bietet sich
ein beeindruckender Blick auf das
Naturschauspiel.
Leinwand aus Nebel: Phänomen Brockengespenst
Ein besonders interessantes Phänomen ist das
sogenannte Brockengespenst. Dieses ist ein
optischer Effekt, der nicht nur im Harz,
sondern auch in allen Mittelgebirgen und in
den Alpen auftreten kann. Dabei erscheint
der menschliche Schatten auf der Nebelwand
als riesige Gestalt, die sich sogar bewegt -
obwohl man selbst stillsteht. Häufig ist der
"Kopf" der Erscheinung von einer farbigen
Gloriole umrahmt. Sie entsteht dadurch, dass
an den Nebeltröpfchen die Sonnenstrahlen
gestreut und in die Spektralfarben
aufgespalten werden.
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Frühwinter im Busch - Aussicht auf
erste Flocken |
Bonn/Duisburg, 9. November 2021 - Die bisher
typisch herbstliche Wetterlage mit dichtem
Nebel, Sonne, Wolken und teils frostigen
Nächten wird nächste Woche wohl etwas
aufgefrischt. Geht es nach einigen
Wettermodellen, dann wird es sogar
frühwinterlich und regional ist mit ersten
Flocken zu rechnen.
Den Wettermodellen zufolge kann in den
Bergen schon bald der Frühwinter Einzug
halten. Quelle: WetterOnline
Erste Flocken rücken näher
Vieles deutet darauf hin, dass zumindest in
den Bergen der Winter schon bald Einzug
hält. Bevor das aber geschehen kann, muss
sich die bisher herbsttypische Wetterlage
mit dichtem Nebel, Sonne, Wolken und teils
frostigen Nächten umbauen. Die Wettermodelle
lassen dies erkennen. Björn Goldhausen,
Pressesprecher und Meteorologe von
WetterOnline, erklärt: „Das Wetter ist
zurzeit noch im eher lauen Herbstmodus.
Während Hochs über Südosteuropa das Sagen
haben, rauschen in Nordeuropa immer wieder
Tiefs durch. Wir liegen dabei vor allem im
Süden meist unter Hochdruckeinfluss. Nächste
Woche aber schrauben die Wettermodelle dann
an einem Umbau der Wetterlage. Diesen
zufolge baut sich über Skandinavien ein
kräftiges Hoch auf. Zur gleichen Zeit werden
die Nordmeertiefs sehr weit oben im Norden
kräftiger.
Erste Flocken könnten sich schon bald als
weiße Tupfer in das bunte Herbstlaub
mischen. Quelle: WetterOnline
Dann wird es spannend, denn diese
Nordmeertiefs drängen das Hoch nach
derzeitigem Stand dann immer weiter nach
Westen und Süden ab. Zudem ist es nicht
ganz unwahrscheinlich, dass sich dann von
Grönland bis etwa zu den Azoren ein
Hochdruckbollwerk niederlässt. Gleichzeitig
rauschen die Tiefs vom Nordmeer via
Skandinavien nach Mitteleuropa. Und das
bedeutet schlussendlich eine frühwinterliche
Wetterlage.“
Der Meteorologe schränkt ein: „Hätten wir
diese Wetterlage im Januar, dann wäre es
nahezu eine perfekte Winterlage mit
ordentlich Schnee bis ins Flachland.“
So viel „Winter“ ist möglich
Ob die Winterreise wirklich stattfindet und
wohin sie geht, ist zum jetzigen Zeitpunkt
noch vage. „Flockenjunkies und
Schnee-Phobiker sollten jetzt erst einmal
tief durchatmen und entspannen. Denn die
Lage ist noch unsicher und die Jahreszeit
ist gerade auch noch nicht hochwinterlich.
Wir müssen also noch ein paar Tage abwarten,
wo die Wetterreise nach Monatsmitte hingeht.
Jedenfalls lädt Frau Holle die weißen
Konfettikanonen schon einmal“, so
Goldhausen.
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Was ist der
Martini-Sommer? Wetterphänomen bringt milde
Novemberluft |
Bonn/Duisburg, 7. November 2021 - Bevor die
dunkle Jahreszeit Mensch und Tier in die
Winterpause schickt, bringt der
Martini-Sommer oft noch einmal ein paar
überaus milde Tage mit blauem Himmel und
Sonnenschein.
Beim Martini-Sommer führen stabile
Hochdruckgebiete mit einer südlichen
Strömung Anfang November häufig ungewöhnlich
milde Luft von bis zu 20 Grad nach
Deutschland. Bildquelle: WetterOnline
Warme Luft kommt mit Hochdruck
Überaus milde Tage sind in der ersten
Novemberdekade keine Seltenheit. Vor allem
im Süden Deutschlands und in der Schweiz ist
dieses häufig wiederkehrende Wetterphänomen
als „Martini-Sommer“ bekannt. Das hat jedoch
nichts mit dem gleichnamigen alkoholischen
Getränk zu tun. Der Martini-Sommer verdankt
seinen Namen dem Martinstag, der am 11.
November gefeiert wird. Und das, obwohl das
sonnige Wetter zumeist schon kurz vor diesem
Datum Einzug hält. Björn Goldhausen,
Pressesprecher und Meteorologe von
WetterOnline:
„Die Wärmeperiode gehört wie die
‚Eisheiligen‘ und die ‚Schafskälte“ zu den
so genannten ‚Wettersingularitäten‘, also zu
den häufig wiederkehrenden Wetterphänomenen.
Beim Martini-Sommer führen stabile
Hochdruckgebiete mit einer südlichen
Strömung Anfang November häufig ungewöhnlich
milde Luft von bis zu 20 Grad nach
Deutschland.“
Ein Bischof macht noch keinen Sommer
Der Legende nach gab es in Frankreich
bereits im Jahr 397 den Martini-Sommer. Am
8. November besagten Jahres starb der
Bischof Martin von Tours (316-397) während
eines Besuchs in Candes bei Tours. Bis heute
wird er als „Sankt Martin“ verehrt. Als der
Leichnam am 11. November per Boot auf der
Loire zurück nach Tours transportiert wurde,
geschah Wunderliches: Ein unerwarteter
Wärmeeinbruch brachte die Obstbäume am Ufer
zum Blühen. Die Legende vom Martini-Sommer
war geboren. Meteorologen sprechen
eigentlich erst ab Tageshöchsttemperaturen
von 25 Grad und mehr von einem Sommertag.
„Der Begriff ‚Martini-Sommer‘ ist also genau
genommen eine Mogelpackung“, so Goldhausen.
„Aber: Wenn auf bereits sehr kühle
Oktobertage milde mit Temperaturen bis zu 20
Grad im November folgen, dann fühlt sich
dies vergleichsweise sommerlich an.“ Ab
Mitte November ist dann endgültig Schluss
mit den Sommergefühlen und schon ab dem 1.
Dezember wird der Weg frei für den
meteorologischen Winter.
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Einer wie keiner: Wie kommt der
Laubfrosch auf den Baum? |
Bonn/Duisburg, 3. November 2021 - Der
Europäische Laubfrosch ist der einzige
heimische Lurch, der hervorragend klettern
kann. Doch wie schafft es die höchstens fünf
Zentimeter kleine und nur rund neun Gramm
leichte Amphibie in die Wipfel von
Laubbäumen mit schwindelerregenden Höhen von
über 20 Metern?
Der Europäische Laubfrosch gehört zu den
bedrohten Arten. Es ist der einzige
heimische Lurch, der hervorragend klettern
kann. Bildquelle: Aquazoo Löbbecke Museum
Die Geheimnisse des possierlichen
Kletterkünstlers verraten die Expertinnen
und Experten vom Aquazoo Löbbecke Museum in
Düsseldorf in Kooperation mit WetterOnline.
Der Beute auf den Fersen Den Europäischen
Laubfrosch (Hyla arborea) zieht es hoch
hinaus. Nicht umsonst bedeutet „arborea“ aus
dem Lateinischen übersetzt „auf Bäumen
lebend“. Vor allem bei sogenannten
Schönwetterlagen, also bei Sonne mit
angenehmen Temperaturen, die über einen
längeren Zeitraum anhalten, ist der meist
grün gefärbte Frosch hoch oben in Laubbäumen
zu finden. Und das hat einen guten Grund:
denn seine Beute, Fluginsekten, befindet
sich dann ebenfalls weit oben in der Luft.
Björn Goldhausen, Pressesprecher und
Meteorologe von WetterOnline, erklärt: „Bei
Hochdruckwetter steigt warme Luft nach oben
und mit ihr auch die flugfähigen Insekten,
die sich von der Luft tragen lassen.“ Der
Europäische Laubfrosch nutzt dieses Phänomen
also für seine Nahrungssuche.
Mit Haftpolstern ganz nach oben
Um an seine Lieblingsspeise zu gelangen,
verfügt der Laubfrosch über Haftpolster
unter den Zehen. Zwischen den Haftpolstern
des Frosches und der Blattoberfläche sorgt
eine Flüssigkeit, die der Frosch absondert,
dafür, dass das Tier am Blatt haften bleibt.
Der Laubfrosch bedient sich beim Klettern
sogar noch weiterer Körperteile, wie Sandra
Honigs, stellvertretende Direktorin und
Kuratorin für den Landbereich im Aquazoo
Löbbecke Museum Düsseldorf, berichtet: „Auch
Brust und Bauch haften an glatten
Untergründen und machen den Europäischen
Laubfrosch zum einzigen heimischen Lurch,
der über exzellente Kletterkünste verfügt.
Er kann sogar senkrecht an einem Blatt
hängen oder etwa Glasscheiben emporklettern
– ganz so, wie wir es vom berühmten
‚Wetterfrosch‘ kennen.“
Bei Regen geht’s runter
Im Herbst zieht es den Laubfrosch bei
anhaltendem Niederschlag lieber in die
unteren Vegetationsschichten.
„Glücklicherweise befinden sich die
Fluginsekten bei Regen auch in Bodennähe, so
dass der Laubfrosch auch bei Nässe
erfolgreich jagen kann“, so Honigs.
Über die Kooperation von WetterOnline und
dem Aquazoo Löbbecke Museum in Düsseldorf
WetterOnline engagiert sich als Pate im
Aquazoo Löbbecke Museum in Düsseldorf für
den Artenschutz heimischer Amphibien. Denn
WetterOnline hegt als Wetterdienstleister
eine ganz besondere Beziehung zum
Europäischen Laubfrosch – auch als
Wetterfrosch bekannt – und möchte helfen,
diesen Frosch und seine heimischen
Artgenossen auch in Zukunft in Deutschland
beheimatet zu wissen. Für die Kooperation
mit dem Aquazoo Löbbecke Museum hat sich
WetterOnline bewusst entschieden: Der
Aquazoo führt seit dem Jahr 2008 eine Zucht-
und Schutzstation für Amphibien und setzt
sich so in besonderem Maße für diese
bedrohte Tiergruppe ein.
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Polarlichter bis nach Deutschland -
Sonnenausbrüche: Fluch und Segen zugleich |
Bonn/Duisburg, 30. Oktober 2021 - Ein
starker Ausbruch auf der Sonne lässt die
Chancen auf Polarlichter bis in unsere
Breiten deutlich steigen. Das Wetter
ermöglicht regional eine Beobachtung der
Nordlichter. „Blackout“: Starke Ausbrüche
auf der Sonne können weitreichende Folgen
für unsere technische Infrastruktur haben.
Während Polarlichter im hohen Norden alle
Farben annehmen können, überwiegt bei uns in
der Regel die Farbe Rot. Quelle WetterOnline
Starke Sonneneruption
Am Donnerstagabend hat es auf der Sonne
einen starken Plasmaausbuch gegeben. „Nach
derzeitigem Stand fand die Eruption und der
damit verbundene Masseauswurf genau
Erdgerichtet statt. Je nach Geschwindigkeit
der Plasmawolke wird diese im Zeitfenster
vom späten Freitagabend bis Samstagabend die
Erde erreichen. Die Chancen Polarlichter bis
in mittlere Breiten zu sehen, steigen somit
deutlich an und sind so gut wie schon lange
nicht mehr“, erklärt Björn Goldhausen,
Pressesprecher und Meteorologe von
WetterOnline.
In der Osthälfte anfangs klarer Nachthimmel
Der Himmel bietet jedoch nicht überall
ideale Voraussetzungen, die Nordlichter auch
zu sehen. Der Meteorologe erläutert die
Aussichten: „Das Wetter spielt leider längst
nicht in allen Landesteilen mit. Die Nacht
zum Samstag beginnt noch verbreitet klar. Im
Verlauf ziehen im Westen allerdings schon
dichte Wolken auf und gegen Morgen regnet es
im Südwesten sogar etwas. Von der Ostsee bis
zum Alpenrand bleibt der Himmel jedoch meist
klar. In der Nacht zum Sonntag schwinden die
Chancen, Polarlichter zu Gesicht zu
bekommen, denn dann ziehen auch im Osten
immer wieder dichte Wolken durch. Dort wird
der Blick auf den Sternenhimmel aber
zwischenzeitlich auch frei. In der
Westhälfte bleibt der Himmel hingegen meist
komplett wolkenverhangen.“
Das Wetter spielt beim „Nordlichtgucken“
besonders in der Nacht zum Sonntag leider
nicht überall mit. Quelle WetterOnline
Neuer Sonnenzyklus beginnt
Der aktuelle Ausbruch auf der Sonne
erreichte knapp eine Stärke der höchsten
Kategorie X. Erst im Sommer 2021 gab es den
letzten Ausbruch mit einer ähnlichen Stärke.
Er sorgte für einen rund einstündigen
Ausfall des GPS-Systems und stundenlange
Störungen im Radioempfang. „Anders als
diesmal ereignete sich der Ausbruch im
Sommer allerdings am Rand der Sonne und war
nicht genau erdgerichtet“, so Goldhausen.
Beide Ausbrüche kennzeichnen die
„wiedererwachende Sonne“. War es auf unserem
Fixstern bis Ende 2019 eher ruhig, so nimmt
die Aktivität seitdem wieder zu. Der
Höhepunkt des aktuellen Sonnenzyklus wird im
Sommer 2025 erwartet. Experten gehen
allerdings von einem eher schwachen Zyklus
aus.
Blackout: Strahlung für Technik gefährlich
„Doch keine Panik: Uns Menschen bereitet die
Strahlung direkt keine Probleme. Unser
Schutzschild, das Magnetfeld, ist auf Zack
und spannt sich wie ein Wächter im All um
die Erde“, beruhigt der Pressesprecher von
WetterOnline. Problematischer sieht es für
Astronauten und Piloten aus, denn diese sind
teils massiver Strahlung ausgesetzt. Wie
groß die Auswirkungen diesmal auf technische
Systeme wie GPS oder den Radioempfang sein
werden, bleibt abzuwarten. „Sehr schwere
Ausbrüche, zu denen dieser aber nicht zählt,
sind durchaus in der Lage für großflächige
und langanhaltende Stromausfälle zu sorgen –
im Extremfall weltweit“, sagt Goldhausen.
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Ein sonnenscheinreicher, im Süden zu
trockener und im Norden zu milder Oktober
|
NRW
erzielte 10,7 °C (9,8 °C), 55 l/m² (62 l/m)
Niederschlag und 110 Sonnenstunden (107
Stunden).
Offenbach/Duisburg, 29. Oktober 2021 - Im
Vergleich zum nassen und unbeständigen
Vorjahresmonat dominierten im Oktober 2021
vielfach ruhige Hochdruckwetterlagen mit
teils sehr milden Luftmassen. Im Süden des
Landes war es zu Monatsbeginn sogar nochmals
sommerlich. Dichter Morgennebel, frostige
Frühtemperaturen und der eine oder andere
Regen, der aber in hohen Mengen vor allem im
Nordseeumfeld gegen die Fensterscheiben
peitschte, gehörten genauso zur
Wetterchronologie, wie der erste schwere
Herbststurm „Hendrik“. Dieser sorgte am 21.
für teils erhebliche Schäden und forderte
leider auch ein Todesopfer. Am Ende verließ
der Oktober die Wetterbühne leicht zu warm,
zu trocken und überdurchschnittlich sonnig.
Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD)
nach ersten Auswertungen der Ergebnisse
seiner rund 2000 Messstationen.
Sehr
zögerlicher Temperaturrückgang auf
Herbstniveau
Die Durchschnittstemperatur lag im Oktober
2021 mit 9,6 Grad Celsius (°C) um 0,6 Grad
über dem Wert der international gültigen
Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich
zur aktuellen und wärmeren Periode 1991 bis
2020 betrug die Abweichung 0,2 Grad. Von
wenigen kühlen Phasen und vom Nebel
verhüllten Regionen abgesehen, waren vor
allem milde bis sehr milde Temperaturen
tonangebend. Am Tag der Deutschen Einheit
wurde mit Föhnunterstützung im Alpenvorland
sogar nochmal ein Sommertag erreicht. In
München kletterte das Quecksilber mit 27,5
°C bundesweit am höchsten. Der
Oktobertiefstwert stammt mit -4,9 °C aus
Oberstdorf im Allgäu und wurde am 24.
festgehalten.
Sehr trockene Lausitz und nasse
Nordseeküsten, unterm Strich aber
niederschlagsarm
Im Oktober fielen rund 45 Liter pro
Quadratmeter (l/m²) und damit knapp 20
Prozent weniger Niederschlag als im Mittel
der Referenzperiode 1961 bis 1990 (56 l/m²).
Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 lag
das Minus bei fast 30 Prozent. Anders als in
den Vormonaten, in denen die Alpen als
nasseste Region eruiert wurden, brachten
Tiefdruckgebiete nun dem Nordseeumfeld
reichlich Nass. Der höchste
Tagesniederschlag stammt von List auf Sylt.
39,3 l/m² wurden hier am 20. gemessen.
Wrixum, in Nordfriesland, meldete mit 150
l/m² den meisten Monatsniederschlag. Sehr
trocken blieb es dagegen mit Mengen um 10
l/m² in der Lausitz.
Viel Sonne und goldener Oktober vor allem im
Süden und Osten des Landes
Mit 130 Stunden übertraf die
Sonnenscheindauer ihr Oktober-Soll von 109
Stunden (Periode 1961 bis 1990) um rund 20
Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020
betrug die positive Abweichung ebenfalls 20
Prozent. Damit zeigte sich die Sonne, obwohl
die Tageslänge im Monatsverlauf bereits um
1,5 Stunden abgenommen hat, noch ziemlich
oft. Den allermeisten Sonnenschein
registrierte der DWD mit stellenweise 180
Stunden im Süden des Landes.
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Gruselwetter zu Halloween |
Im Westen unheimlich trüb und nass
Bonn/Duisburg, 28. Oktober 2021 - Wegen der
angespannten Coronalage sind
Halloweenparties und das Sammeln von
Süßigkeiten nur in kleinen Gruppen möglich,
was die Stimmung ohnehin trübt. Dieser passt
sich jetzt auch noch das Wetter an, denn die
bisher überall freundliche und milde
Wetterlage stellt sich voraussichtlich genau
am Sonntag vor Allerheiligen um. Ob es
überall grauenhaft wird, erklärt Björn
Goldhausen.
Das Gruselwetter-Omen
In den kommenden Tagen zeigt sich der Herbst
noch von seiner ruhigen und trockenen Seite.
Besonders in der Südhälfte können sich Nebel
und Hochnebelfelder länger halten, sonst ist
es meist sonnig. Für Angsthasen gibt es
jedoch Entwarnung: In den meisten Regionen
wird zumindest das Wetter zu Halloween -
Foto WetterOnline - gar nicht gruselig.
Björn Goldhausen, Pressesprecher und
Meteorologe von WetterOnline,
erklärt:
„Nach einem besonders im Osten freundlichen
Samstag rauscht zum Sonntag aus Westen ein
Tief heran. Derzeit sieht es so aus, als ob
sich von der Ostsee bis zum Alpenrand Hexen
und Zombies draußen recht wohl fühlen. Dort
scheint abseits von Nebelfeldern verbreitet
die Sonne durch hohe Wolkenfelder und es
wird sehr mild. Im Westen werden die Wolken
im Tagesverlauf wohl schon dichter. Hier und
da ist auch etwas Regen dabei.
Richtig gruselig wird’s allerdings wohl erst
am Abend, dann wird es unheimlich nass und
ungemütlich. Aus Westen rutscht nämlich
kräftiger Regen rein, sodass man keinen
Höllenhund vor die Tür jagen würde. Wenn
doch: Regenkleidung nicht vergessen! Bei
diesen trüben Aussichten ist allen
Gespenstern ein entspanntes Indoorgruseln
angeraten. Windig wird es dazu auch noch.
Richtig warme Kostüme werden aber nicht
gebraucht, denn selbst gegen 20 Uhr zeigt
das Thermometer verbreitet immer noch Werte
von 10 bis 15 Grad an. Lediglich in Bayern
wird es wahrscheinlich etwas frischer. Der
genaue zeitliche Ablauf ist allerdings noch
unsicher. Da wegen der angespannten
Coronalage nur in kleinen Gruppen gefeiert
werden darf, werden Kinder und Eltern
vielleicht nicht so enttäuscht sein, wenn
das Wetter an Halloween eh nicht so recht
mitspielt. "
Halloween
Ursprünglich geht Halloween auf das
keltische "Samhain" zurück. Dieses feierte
man im fünften Jahrhundert vor Christus und
zwar am keltischen Neujahrstag, am Vorabend
zu unserem heutigen Allerheiligen. Das Wort
Halloween entstand aus "All Hallows Eve"
(Allerheiligen Abend). Die Kelten glaubten,
dass sich am Vorabend von Allerheiligen die
Toten in der Welt der Lebenden auf die Jagd
nach einer Seele begeben. Durch gruselige
Fratzen und Kostümierungen versuchte man
diese Jäger zu erschrecken und zu
vertreiben. Irische Auswanderer nahmen den
Brauch im 19. Jahrhundert mit in die USA.
Dort wurde er zur Tradition und entwickelte
seinen heutigen Charakter. Seit den 1990er
Jahren feiert man Halloween auch bei uns.
Die Kürbislaterne
Der geschnitzte und beleuchtete Kürbis
erinnert an die irische Geschichte über den
verstorbenen Jack Oldfield. Dieser war zur
Strafe dazu verdammt, auf ewig zwischen
Himmel und Hölle hin und her zu wandern. Auf
seinem Weg hielt er eine Laterne aus einer
hohlen Rübe. So entstand der Name Jack
O’Lantern (deutsch: Jack mit der Laterne).
Süßes oder Saures Das Betteln um Süßigkeiten
an den Haustüren geht auf eine christliche
Tradition aus dem 11. Jahrhundert zurück.
Die Iren verteilten am Allerseelentag kleine
Brote ("Seelenkuchen") an die Bettler, die
zum Dank für die Verstorbenen beteten. Der
etwas erpresserische Bettelspruch "trick or
treat" („Süßes, sonst gibt's Saures“) geht
auf den Brauch zurück, das Seelenheil des
Gebenden durch das Gebet des Nehmenden zu
retten. Diese Bedeutung ist verloren
gegangen und hat sich zu einem reinen Spaß
für Kinder entwickelt.
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Klimaerwärmung deutlich rasanter |
Realität überholt Pariser
Abkommen
Folgen des Klimawandels: Hitzewellen und
Trockenheit haben an Intensität und
Häufigkeit zugenommen. Quelle: WetterOnline
Bonn/Duisburg, 26. Oktober 2021 - Die
Weltgemeinschaft befindet sich mit ihren
Maßnahmen gegen die Erderwämung in einem
Wettlauf mit der Zeit. Aktuell hat die
Klimaerwärmung einen deutlichen Vorsprung
und schon 2030 kann sich die Erdoberfläche
um durchschnittliche 1,5 Grad erwärmt haben.
Das Pariser 1,5 Grad-Ziel würde damit
bereits zeitnah erreicht.
Strategiewechsel erforderlich
Die Folgen des Klimawandels werden immer
deutlicher und auch die Erkenntnis, dass die
angestrebten Ziele des Pariser
Klimaabkommens realistisch betrachtet längst
überholt sind. Björn Goldhausen,
Pressesprecher und Meteorologe von
WetterOnline, erklärt: „Wenn die globalen
Treibhausemissionen nicht sofort drastisch
sinken, ist die Erde bereits 2030 im
Durchschnitt um 1,5 Grad wärmer als in der
vorindustriellen Zeit.
Das Ziel des Pariser Klimaabkommens wird
voraussichtlich bereits 2030 überholt. Die
Maßnahmen zum Klimaschutz sind bisher eher
„ein Tropfen auf den heißen Stein“. Quelle:
WetterOnline
Das Pariser Abkommen aber strebt eine
Begrenzung der Erwärmung auf 1,5 Grad
beziehungsweise unter 2 Grad zum Ende des
Jahrhunderts an. Man würde demnach also
bereits 70 Jahre früher die untere Ziellinie
überrennen. Und dieses Szenario ist sehr
wahrscheinlich, da die bisherigen Maßnahmen
zum Klimaschutz nicht ausreichen.
Industrie-, Schwellen- und
Entwicklungsländer müssen gemeinsam an der
Begrenzung des Klimawandels arbeiten. Dieser
Strategiewechsel ist genauso erforderlich
wie komplex und wird leider nicht von heute
auf morgen gelingen, auch wenn dies dringend
nötig wäre.“
Klimafolgen durch Treibhauseffekt eindeutig
Der Bericht des Intergovernmental Panel on
Climate Change (IPCC, Weltklimarat) kommt in
einem Bericht vom August 2021 zu dem
Ergebnis, dass Klimafolgen wie
Extremwetterereignisse eindeutig auf den
menschengemachten Treibhauseffekt
zurückzuführen sind. Goldhausen: „Die
Intensität und Häufigkeit von
Extremwetterereignissen, insbesondere von
Hitzewellen, haben zugenommen. Laut dem
Bericht des Weltklimarates ist neben vielen
anderen Veränderungen der weltweite
Temperaturanstieg schneller eingetreten als
jemals in den letzen 20.000 Jahren zuvor.“
Die anthropogenen Treibhausemmissionen
werden auch für die weitere immer schnellere
Veränderung des Klimasystems verantwortlich
sein.
Anstieg der globalen mittleren
Oberflächentemperatur
Dem Weltklimarat zufolge wird Anfang der
2030er Jahre der Anstieg der globalen
mittleren Oberflächentemperatur den Wert von
1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit
erreichen. Mehrere berechnete Szenarien
zeigen übereinstimmend einen Anstieg
zwischen 1,6 und 2,4 Grad bis zum Jahr 2050
an.
Bis 2100 ergeben fast alle Berechnungen
einen Temperaturanstieg um 1,8 bis 4,4 Grad.
Die Aussichten für die Zukunft sind für den
Meteorologen Björn Goldhausen beunruhigend:
„Die weltweiten Folgen wären immens, zumal
sich der Anstieg nicht überall gleichermaßen
zeigt. So ist es durchaus möglich, dass es
bis zum Jahr 2100 in manchen Regionen der
Erde um mehr als 5 Grad wärmer ist als vor
Beginn der Industrialisierung.“
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Der erste Herbststurm kommt |
Darum stürmt es in der dritten
Jahreszeit so oft
Bonn/Duisburg, 20. Oktober 2021 - Auf dem
Atlantik braut sich der erste kräftige
Herbststurm zusammen. Uns steht turbulentes
Wetter mit Windböen um Tempo 100 bevor. Für
Donnerstag gibt es eine Warnung vor Sturm.
Herbststurm bringt teils schwere Sturmböen
In der Nacht zum Donnerstag nähert sich ein
kleines, aber kräftiges Sturmtief. Bereits
in der zweiten Nachthälfte legt der Wind in
der Westhälfte zu, ab Donnerstagvormittag
dann auch weiter ostwärts.
Ab Oktober nehmen
Wind und Stürme zu. Der Grund sind die
jährlich auftretenden Temperaturunterschiede
zwischen den nördlichen und südlichen
Ländern. Foto WetterOnline
„Die Windböen liegen meist zwischen 70 und
90 Kilometer pro Stunde, wie unsere
WindRadar-Vorhersage zeigt. In Schauer- und
Gewitternähe sind auch einzelne schwere
Sturmböen um Tempo 100 nicht
auszuschließen“, erklärt Björn Goldhausen,
Pressesprecher und Meteorologe von
WetterOnline. Warum es im Herbst stürmt Das
Sturmtief ist der erste Herbststurm des
Jahres. Im Herbst stürmt es naturgemäß oft.
Doch warum ist das so? Dass ab Oktober Wind
und Stürme zunehmen, liegt an den jährlich
auftretenden Temperaturunterschieden
zwischen den nördlichen und südlichen
Ländern. Während hierzulande im Herbst der
erste Frost entsteht, sind das Mittelmeer
und die angrenzenden Länder oft noch sehr
warm.
Björn Goldhausen erläutert:
„Unterschiedliche Temperaturen zwischen
verschiedenen Orten bewirken auch
Unterschiede im Luftdruck. Diese
Druckunterschiede werden durch
Luftbewegungen ausgeglichen, die wir als
Wind spüren. Im Prinzip ist Wind nichts
anderes als die Bewegung der Luft – und vor
allem im Herbst gibt es viel davon.“
Windgeschwindigkeiten richtig einordnen
Windgeschwindigkeiten werden üblicherweise
nach der sogenannten Beaufortskala von 0 bis
12 angegeben – entwickelt vom gleichnamigen
britischen Wissenschaftler Sir Francis
Beaufort. Eine leichte Brise wird mit
Windstärke 2 klassifiziert und entspricht
einer Windgeschwindigkeit von sieben bis 13
Stundenkilometern. So schnell bewegt man
sich ungefähr joggend fort. Der Wind bei
einem Sturm ist etwa 75 bis 89
Stundenkilometer schnell – Windstärke 9.
Bei Windstärke 10 spricht man von einem
schweren Sturm, bei 11 von einem
orkanartigen Sturm. Stürme mit
Geschwindigkeiten von 118 Stundenkilometern
und mehr erreichen Windstärke 12 und heißen
Orkan. Der Wind bewegt sich dann so schnell
wie ein Auto auf der Autobahn.
Unterschiede im
Luftdruck werden durch Luftbewegungen
ausgeglichen. Vor allem am Meer kann es oft
sehr windig zugehen. Foto WetterOnline
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Bunte Blätter: Darum ist der Herbst
so farbenfroh |
Warum im Herbst die Blätter bunt und
die Äste kahl sind
Bonn/Duisburg, 12. Oktober 2021 -
Sattes Rot, Sonnengelb und leuchtendes
Orange – die farbenfrohen Blätter der Bäume
sind typisch für den Herbst. Vier Fragen zum
Thema Herbstlaub beantwortet Björn
Goldhausen, Meteorologe und Pressesprecher
von WetterOnline.
Wintervorbereitung: Ab September färben sich
die Blätter der Bäume bunt. Quelle:
WetterOnline
Warum färben sich
im Herbst die Blätter bunt?
Björn
Goldhausen: Pflanzen haben verschiedene
Blattfarbstoffe, einer von ihnen ist
Chlorophyll. Es gibt den Blättern die grüne
Farbe und ist wichtig für das Überleben des
Baumes. Das Chlorophyll dient Pflanzen vor
allem zur Energiegewinnung: Sonnenlicht,
Wasser und Kohlendioxid werden in den
Blättern zu Glukose umgewandelt. Dieser
Vorgang heißt Photosynthese und ist für
Mensch und Tier essenziell, da bei ihm
Sauerstoff freigesetzt wird. Wenn die Tage
kürzer werden und die Temperaturen sinken,
beginnen die Bäume, das Blattgrün abzubauen.
Die Photosynthese wird zurückgefahren, das
Chlorophyll und die Proteine in ihre
Bestandteile zerlegt und in Stamm und Äste
zurückgezogen. Sie bleiben dort bis zur
Wiederverwendung im folgenden Frühjahr.
Während das Chlorophyll abgebaut wird,
kommen andere Farbpigmente der Blätter zum
Vorschein wie das gelbe Karotin oder das
rote Anthocyan– die bunte Färbung entsteht.
In der Forschung wird diskutiert, dass
Anthocyan und Karotin durchaus eine Funktion
haben. Man nimmt an, dass sie während des
schwindenden Blattgrüns als UV- und
Sonnenschutz sowie als Schutz gegen den
Kältestress am Morgen dienen. Forscher
vermuten auch, dass Schädlinge die rote
Blattfarbe meiden.
Warum bleiben die bunten Blätter nicht an
den Ästen?
Björn
Goldhausen: Dass die Bäume im Herbst ihre
Blätter verlieren, ist eine reine
Überlebensmaßnahme. Je nach Temperatur
verdunstet ein ausgewachsener Laubbaum an
einem Tag bis zu 400 Liter Wasser über seine
Blätter. In der kalten Jahreszeit aber
können Pflanzen weniger Wasser aus der Erde
ziehen, denn nicht selten ist es dann im
Boden gefroren. Oft ist das Wasser auch über
längere Zeit in einer Schneedecke gebunden
und für den Baum erst verfügbar, wenn der
Schnee schmilzt. Hätte der Baum also auch im
Winter Blätter, würde er vertrocknen. Bei
Frost würde zudem das in den Blättern
enthaltene Wasser gefrieren und diese
zerstören. Durch den Blattabwurf entsorgt
der Baum nebenbei auch giftige
Stoffwechselendprodukte und Umweltgifte, die
in den Blättern gespeichert wurden.
Wie lösen sich die Blätter vom Baum?
Björn
Goldhausen: Wenn der Baum das Chlorophyll
und die anderen Nährstoffe aus den Blättern
zieht, bildet er nach und nach zwischen
Zweig und Blattstiel ein Trenngewebe.
Dadurch wird die Wasserzufuhr abgeschnitten,
die Blätter vertrocknen und hängen nur noch
lose an dem Ast. Kommt dann der erste
Herbstwind, weht er die Blätter von den
Bäumen. Manche Arten bilden anstatt eines
Trenngewebes auch bestimmte Zellen aus, die
die Wasserzufuhr verstopfen. Dies ist
beispielsweise bei Buchen und Eichen der
Fall. Bei ihnen bleiben die braunen,
vertrockneten Blätter daher meist noch etwas
länger am Baum hängen.
Im Winter sind die Äste dann kahl,
bis dahin kommt sicherlich einiges an Laub
zusammen?
Björn
Goldhausen: Ja, das stimmt. Eine große alte
Buche wirft beispielsweise etwa 30 Kilogramm
Laub ab.
Wenn die Tage kürzer werden und die
Temperaturen sinken, beginnen die Bäume, das
Blattgrün abzubauen und es wird bunt.
Quelle: WetterOnline
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Urlaub
im Herbst: Wo in Europa jetzt die Sonne
scheint |
Bonn/Duisburg, 12. Oktober 2021 - In vielen
Bundesländern gibt es jetzt Herbstferien –
die ideale Zeit, um dem einsetzenden
nass-kalten Wetter zu entfliehen. Doch
Sonnenhungrige müssen keine Fernreise
antreten, um auch im Oktober noch in den
Genuss von sommerlicher Wärme zu kommen.
Welche Ziele in Europa bis in den Spätherbst
hinein zu entspannten Badeurlauben, Wander-
oder Kultur-Reisen einladen, verraten die
Expertinnen und Experten von WetterOnline.
Andalusien:
Orientalisches Flair im Sonnenschein In
Andalusien, ganz im Süden Spaniens, neigt
sich die Badesaison an Mittelmeer- und
Atlantikküste erst in den letzten
Oktoberwochen dem Ende zu. Auf die Nähe zu
Afrika verweisen nicht nur die hohen Luft-
und Wassertemperaturen: In der nur durch die
Straße von Gibraltar von Marokko getrennten
Region sind noch heute die Einflüsse der
maurischen Herrschaft aus dem 8. bis 15.
Jahrhundert erkennbar.
Andalusien zählt zu den wärmsten Regionen
Europas und ist mit sieben bis acht
Sonnenstunden pro Tag auch im Oktober ein
ideales Reiseziel für wärmesuchende
Urlauber. Björn Goldhausen, Pressesprecher
und Meteorologe von WetterOnline: „Tagsüber
sind Durchschnittstemperaturen von 23 bis 25
Grad keine Seltenheit und das Meer lockt
noch mit Temperaturen bis zu 22 Grad. Auch
für Besichtigungen der prachtvollen
maurischen Paläste in Sevilla, Cordoba oder
Granada sind dies ideale Wetterbedingungen.“
Kultur pur mit Sonnengarantie. Andalusien
ist auch noch im Oktober ein attraktives
Reiseziel. Foto WetterOnline
Aktivurlaub auf Kreta bei angenehmen
Temperaturen
Die griechische Insel Kreta liegt seit
Jahren in der Gunst deutscher Touristen ganz
oben. Kein Wunder, bietet sie doch alles,
was das Urlauberherz begehrt: attraktive
Strände, anspruchsvolle Wanderwege und ein
abwechslungsreiches Programm für
Kulturinteressierte – und das bei bestem
Reisewetter bis in den Oktober hinein. Björn
Goldhausen: „Viel Sonne und Temperaturen
zwischen 19 und 23 Grad machen den Herbst
zur idealen Reisezeit für einen Aktivurlaub
auf Kreta. Reisende müssen sich zwar auf
vereinzelte Gewitter einstellen, werden
dafür aber mit viel Ruhe auf der Insel
entschädigt.“
Reif für die Insel: Sonnengarantie auf den
Kanarischen Inseln
Die Kanarischen Inseln sind von der Sonne
verwöhnt. Diese schickt an 300 Tagen im Jahr
ihre Strahlen auf das vor der Nordküste
Afrikas gelegene Archipel. Auf den sieben
größeren Inseln herrschen mit
Durchschnittstemperaturen von 27 Grad in der
Luft und 22 Grad im Wasser beste
Voraussetzungen für einen Badeurlaub bis
weit in den Herbst hinein. Lanzarote und
Fuerteventura sind tendenziell die wärmsten
Inseln der Kanaren.
Auf Teneriffa kommen auch Wanderfreunde auf
ihre Kosten:
In angenehmer Wärme lässt sich dort zum
Beispiel der höchste Berg Spaniens
besteigen, der
Pico del Teide.
Bella Italia: Sizilien geht immer Sizilien
ist mit 25.426 Quadratkilometern die größte
Insel
Italiens und gleichzeitig die größte
Insel im Mittelmeer. Entsprechend vielseitig
präsentiert sich das Eiland, das im
Südwesten an der „Stiefelspitze“ Italiens
liegt. Wunderschöne Strände, bewaldete
Gebirge, der faszinierende Vulkan Ätna und
die hervorragende lokale Küche machen
Sizilien zu einem unvergleichlichen
Reiseziel. Dies alles bei durchschnittlichen
Temperaturen von bis zu 25 Grad und
angenehmer Wassertemperatur von 22 Grad im
Oktober.
Badeurlaub bis in den Herbst hinein.
Sizilien lockt mit phantastischen Stränden
und sommerlicher Wärme. Foto WetterOnline
Reiseplanung und Sicherheitshinweise
Hilfe bei der Suche nach dem ganz
persönlichen Lieblingsort mit Sonnengarantie
bietet auch der Reiseplaner von
WetterOnline:
https://www.wetteronline.de/reiseplaner
Da die Ausbreitung von
COVID-19 weiterhin zu Einschränkungen im
internationalen Luft- und Reiseverkehr und
zu Beeinträchtigungen des öffentlichen
Lebens führen kann, sollten Urlauberinnen
und Urlauber zudem vor Planung und Antritt
ihrer Reise die Hinweise des Auswärtigen
Amtes prüfen.
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Wochenende: Sonnige Tage, kalte
Nächte |
Bonn/Duisburg, 07. Oktober 2021 - Am
Wochenende kommt die Sonne immer häufiger
heraus. Lediglich direkt an den Alpen bleibt
es noch länger nass. Hoch NILA vertreibt
dann auch die letzten Regenwolken und bringt
sehr sonniges Wetter für alle. „Die
Temperaturen bewegen sich dabei tagsüber
meist zwischen 12 und 18 Grad. Nachts
sollten empfindliche Pflanzen allerdings
geschützt werden, denn direkt am Erdboden
friert es besonders in der Nacht zum Sonntag
verbreitet “, erklärt Björn Goldhausen,
Pressesprecher und Meteorologe von
WetterOnline.
Typisch für Hochdruckwetter im Herbst sind
zudem teils zähe Nebelfelder. Wo diese sich
am längsten halten, lässt sich allerdings
zum jetzigen Zeitpunkt noch schwer
vorhersagen. Bereits zum Start in die neue
Woche schwächelt NILA und lässt neue Tiefs
näher rücken. Nächste Woche in den Bergen
Flocken Nächste Woche ist der goldene
Oktober dann schon wieder Geschichte und die
Zeichen stehen auf Herbstwetter.
Björn Goldhausen: „Schon am Montag dreht der
Wind auf Nordwest und es weht uns feuchte
und am Tag frischere Atlantikluft um die
Ohren. Erste Regengüsse lassen dann auch
nicht lange auf sich warten. Im Laufe der
ersten Wochenhälfte sacken die Temperaturen
dabei immer weiter ab. Nicht ausgeschlossen,
dass sich in den höheren Lagen der
Mittelgebirge nasse Flocken unter die
Tropfen mischen.“
Doch
ganz sollten wir den goldenen Oktober noch
nicht abschreiben. Nach derzeitigem Stand
bleibt die nasskalte Witterung in der
nächsten Woche nur ein Intermezzo. „Denn das
nächste Hoch steht schon in den
Startlöchern. Gut möglich, dass dieses uns
zur Monatsmitte wieder trockenes und ruhiges
Oktoberwetter beschert“, wie Goldhausen
weiß.
Die Zeit der Winterreifen ist gekommen
Eines ist aber auch sicher: Langsam wird es
Zeit, die Winterreifen aufzuziehen.
Winterreifen werden aus einer weicheren
Gummimischung mit zusätzlichen Rillen
gefertigt, in denen sich Schnee und Matsch
gar nicht erst festsetzen. So bleiben sie
auch bei widrigen Straßenverhältnissen
griffig und rutschen nicht weg. Seit Anfang
des Jahres gilt zudem eine neue Regelung:
Als Winterreifen sind nur solche Reifen
zulässig, die mit dem sogenannten
Alpine-Symbol gekennzeichnet sind. Es zeigt
eine Schneeflocke in einem Bergpiktogramm.
Alte Winterreifen, die nur das Symbol M+S
(Matsch und Schnee) tragen, dürfen noch bis
zum 30. September 2024 gefahren werden, wenn
sie vor dem 31. Dezember 2017 hergestellt
wurden. Winterreifen, die ab 1. Januar 2018
produziert wurden, müssen das Alpine-Symbol
tragen, um wintertauglich zu sein Diese
Regelungen gelten auch für Ganzjahresreifen.
Sie sind keine gute Alternative bei Schnee
und Eis, wie der ADAC und die Stiftung
Warentest herausgefunden haben. Auch
technische Sicherheitssysteme wie ABS oder
ESP ersetzen keine Winterreifen.
Von O
(Oktober) bis O (Ostern) – so langsam wird
es Zeit für Winterreifen. Quelle:
WetterOnline
Ohne Winterreifen können Strafen drohen
In der Straßenverkehrsordnung ist kein
spezieller Zeitraum für Winterreifen
vorgeschrieben. Pflicht sind Winterreifen
nur bei schlechten Straßenverhältnissen wie
Schnee, Eis und Reifglätte. Erwischt die
Polizei einen Autofahrer dann mit
Sommerreifen, werden mindestens 60 Euro
fällig. Dazu gibt es noch einen Punkt in
Flensburg. Behindert man andere
Verkehrsteilnehmer aufgrund der ungeeigneten
Bereifung, etwa weil man mitten auf der
Straße im Schnee stecken bleibt, erhöht sich
die Strafe auf 80 Euro und einen Punkt.
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Tornado in Kiel - Wirbelsturm
schleudert Menschen ins Wasser
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Bonn,
30. September 2021 – Am Mittwoch hat sich in
Kiel ein Tornado gebildet. Der Wirbelsturm
verletzte Menschen und beschädigte Häuser.
In Deutschland werden immer wieder Tornados
beobachtet. Doch was ist ein Tornado
überhaupt? Björn Goldhausen, Meteorologe und
Pressesprecher von WetterOnline, erklärt.
Das
Wetter-Radar-Bild zeigt eine kräftige
Schauerlinie. In Stadtteil Gaarden von Kiel
bildete sich ein Tornado. Quelle:
WetterOnline
Kiel wird von einem der heftigsten
Windsysteme der Erde getroffen
Am späten Mittwochnachmittag hat sich an
einer kräftigen Schauerlinie in Kiel ein
Tornado gebildet. Der kleinräumige
Wirbelsturm zog über die "Kiellinie", eine
beliebte Promenade an der Ostsee. Er
verletzte dabei mindestens sieben Menschen,
vier von ihnen schwer.
„Ein Tornado ist eines der heftigsten
Windsysteme der Erde und kann auch in
Deutschland beobachtet werden. Bisher kamen
hier selten Menschen zu Schaden. In Kiel
jedoch wurden mehrere Personen ins Wasser
der Förde geschleudert. Einige bekamen
umherfliegende Gegenstände an den Kopf. In
einigen Stadtteilen Kiels kam es zu
Schäden“, erklärt Björn Goldhausen,
Pressesprecher und Meteorologe von
WetterOnline.
Was ist ein Tornado?
Björn Goldhausen: „Tornados, die heftigsten
Windsysteme der Erde, sind im Unterschied zu
den bis zu 1000 Kilometer Durchmesser
erreichenden ‚Hurrikans‘ oder auch
‚Taifunen‘, sehr kleinräumige Wirbelstürme,
die nur selten einen Durchmesser von mehr
als einem Kilometer erreichen. Ihr
schlauchartig von der Gewitterwolke bis auf
den Erdboden herabreichender Sturmrüssel
erinnert vom Aussehen an den rotierenden
Wasserstrudel über einem Badewannenabfluss.
Wegen den enormen Windgeschwindigkeiten, die
innerhalb der kreisenden Luftsäule bis über
500 Kilometer pro Stunde erreichen können,
hinterlassen Tornados entlang ihrer Zugbahn
oft eine Schneise der Verwüstung.“
Ist ein Tornado ein seltenes Ereignis in
Deutschland?
Björn Goldhausen: „In der jüngsten
Vergangenheit führten Tornados am 14. März
2019 im Eifelort Roetgen und am 16. Mai 2018
bei Viersen zu schweren Schäden. Aber auch
in früheren Jahrzehnten und Jahrhunderten
haben Tornados immer wieder auch Teile von
Deutschland heimgesucht, darunter sind
mehrere der zweithöchsten Kategorie F4 und
sogar zwei der höchsten Kategorie F5 mit
errechneten Windgeschwindigkeiten über 418
Kilometer pro Stunde überliefert. Und neben
diesen großen und sehr zerstörerischen
Tornados gab es schon immer zahllose
weitere, schwächere Tornados der Stärken F0
bis F2.
Allein aufgrund der geringen
Besiedlungsdichte wurden in früheren Tagen
vergleichsweise wenige dieser Fälle bekannt.
So schätzten Experten die Zahl der Tornados
in Deutschland lange Zeit nur auf 10 bis 20
Fälle pro Jahr, doch die Anzahl der in den
vergangenen Jahren gesicherten Beobachtungen
deutet eher auf wenigstens 30 bis 40 Fälle
hin.“
In welche Kategorie gehört der Tornado von
Kiel? – Die Fujita Skala
Björn Goldhausen: „Der Tornado von Kiel ist
nach bisherigen Expertenschätzungen in die
Kategorie F1 der Fujita Skala einzuordnen.
Allerdings wird man erst im Nachhinein
anhand der Schäden eine endgültige
Einordnung vornehmen können. Die
Fujita-Skala wurde 1971 von Dr. Tetsuya
Theodore Fujita eingeführt und beschreibt
die Stärke eines Tornados unter den Aspekten
Windgeschwindigkeit und Zerstörungsgrad.
Im Allgemeinen werden für die
Tornado-Klassifikation die Stärken F0 für
Windgeschwindigkeiten von 116 Kilometer pro
Stunde mit leichten Schäden bis F5 für
Windgeschwindigkeiten über 418 Kilometer pro
Stunde und verheerenden Verwüstungen
benutzt, teilweise wird auch noch F6
hinzugenommen.“
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Sonniger, sehr
trockener und phasenweise spätsommerlich
warmer September
Trockenster September seit 15 Jahren
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Offenbach,
29. September 2021 – Nach den
tiefdruckgeprägten Wetterlagen des Sommers
übernahmen im September vor allem
Hochdruckgebiete die Wetterregie. Damit
ebbte auch das Waschküchenwetter mit
Starkregenfällen zunehmend ab. Entsprechend
war der Regenschirm nur noch ein seltener
Begleiter. Vielmehr wurden bei ruhiger sowie
wolkenarmer Witterung Handschuhe und
Übergangsjacke im Laufe des Tages da und
dort durch T-Shirts und Shorts ersetzt.
Turbulenter ging es dagegen im Norden zu,
als nach dem astronomischen Herbstbeginn
Tief „Tim“ die Sturmsaison einläutete. Im
Großen und Ganzen war der September zu warm,
sehr trocken und sonnig. Das meldet der
Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten
Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000
Messstationen.
Spätsommerliche Wärme und immer wieder
Frösteln in den Morgenstunden
Das Temperaturmittel lag im September 2021
mit 15,2 Grad Celsius (°C) um 1,9 Grad über
dem Wert der international gültigen
Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich
zur aktuellen und wärmeren Periode 1991 bis
2020 betrug die Abweichung +1,4 Grad.
Mehrheitlich spätsommerlich präsentierte
sich der erste Herbstmonat.
Im Südwesten wurden noch bis zu 13
Sommertage gezählt. Das Wärmemaximum
erfolgte am 9.: Im Lee des Harzes gab es den
letzten heißen Tag in diesem Jahr.
Huy-Pabstorf meldete 30,0 °C. Manchmal lagen
Schwitzen und Frösteln im Tagesgang nah
beieinander. Denn in klarer und trockener
Luft gingen die Frühtemperaturen in der
dritten Septemberdekade verbreitet in den
niedrigen einstelligen Bereich zurück.
In Merklingen, Baden-Württemberg, sowie in
Oberstdorf gab es am 23. mit 0,9 °C den
bundesweit tiefsten Wert. In den
Mittelgebirgen grüßte sogar der Bodenfrost.
Trockenster September seit 15 Jahren
Der September 2021 war mit rund 35 Litern
pro Quadratmeter (l/m²) der trockenste erste
Herbstmonat seit 15 Jahren - nach 2006 mit
nur 30 l/m². Gemessen wurden vom DWD knapp
45 Prozent weniger Niederschlag als im
Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990 (61
l/m²). Verglichen mit der Periode 1991 bis
2020 lag das Minus bei fast 50 Prozent. Im
Zustrom tropischer Luft entluden sich in der
zweiten Monatsdekade hier und da noch einmal
Gewitter und Starkregen. Auch am 26. kam es
zu Wolkenbrüchen zwischen Bayern und
Sachsen-Anhalt.
Das in den Voralpen gelegene
Kreuth-Glashütte meldete dabei mit 74,9 l/m²
den höchsten Tagesniederschlag. Das
Voralpenland war mit einer Monatssumme von
über 160 l/m² auch die niederschlagsreichste
Region. Sonniger Süden, wolkenverhangener
Norden Mit 175 Stunden übertraf die
Sonnenscheindauer ihr September-Soll von 150
Stunden (Periode 1961 bis 1990) um rund 15
Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020
betrug die positive Abweichung gut 10
Prozent. Über 230 Stunden zeigte sich die
Sonne im Süden und damit doppelt so lange
wie im wolkenverhangenen Norden.
Für NRW berechneten die MeteorologInnen im
September eine Durchschnittstemperatur von
15,4 °C (13,6 °C). Es war mit 30 l/m (67
l/m) deutlich zu trocken. Die Sonne schien
170 Stunden (135 Stunden).
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Fakten zum Extremwetter bei uns -
Folgen des Klimawandels |
Bonn/Duisburg, 27. September 2021 -
Wetterextreme gehen uns alle an. Experten
haben ein Faktenpapier zusammengestellt, das
den Wissensstand über Extremwetter in
Deutschland und der weiteren Entwicklung
durch den Klimawandel zusammenfasst.
Durch den Anstieg des Meeresspiegels fallen
Sturmfluten heute höher aus. Foto
WetterOnline
Klimawandel im Wetter belegbar
Der Klimawandel lässt sich in einigen
Wetterextremen unzweifelhaft nachweisen. Bei
anderen, wie lokalen Starkregenereignissen
wird die Sache schwieriger. Dort hat der
Klimawandel zwar die Finger im Spiel, er ist
aber häufig nicht der Auslöser. Letztlich
muss man solche Ereignisse viel
differenzierter betrachten und sein
Augenmerk auf jedes einzelne Tal und jede
einzelne betroffene Region lenken. Aussagen
wie „die Ursache der Flutkatastrophe in
diesem Sommer war der Klimawandel” sind
schlichtweg falsch, denn in diesem Fall war
der Klimawandel ein Faktor von vielen.
Björn Goldhausen, Pressesprecher und
Meteorologe von WetterOnline, fasst vier
Tatsachen zusammen. Fakt 1: Häufung an
Wärmerekordjahren und Hitzeereignissen
Goldhausen: „Es wird definitiv wärmer. Neun
der zehn wärmsten Jahre seit 1881 traten
seit dem Jahr 2000 auf. In den vergangenen
20 Jahren waren bereits sieben Jahre um mehr
als 2,0 Grad wärmer als der Durchschnitt der
Jahre von 1881 bis 1910. Zugleich gibt es
immer mehr Tage mit Höchstwerten über 30
Grad. In den 1950er Jahren waren es etwa
drei Tage pro Jahr, derzeit sind es
durchschnittlich 8 Tage jährlich.“
Fakt 2: Längere Trockenzeiten „Die Zahl
aufeinanderfolgender Trockentage nimmt vor
allem im Sommer zu. Dies hat zur Folge, dass
sich die Häufigkeit von Trockenphasen
erhöht. Das ist ein Trend, der auch für die
Zukunft prognostiziert wird“, so
Goldhausen.
Fakt 3: Zusammenhang Klimawandel -
Starkniederschlag nicht trivial
Goldhausen: „Die Faktenlage zur These einer
aktuellen und zunehmenden Häufung von
Starkniederschlägen ist nicht ganz so
eindeutig, da es noch zu wenige Daten gibt.
Aber: Stand der Wissenschaft ist, dass mit
der Erderwärmung Niederschlagsextreme
wahrscheinlicher werden. Dies entspricht
auch dem physikalischen Grundverständnis,
dass warme Luft mehr Wasserdampf aufnehmen
kann. Auch die aktuellen regionalen
Klimamodelle zeigen eine Tendenz zur Zunahme
von Niederschlagsextremen.
Laut einer Studie aus der
Attributionsforschung hat sich mit dem
Klimawandel die Wahrscheinlichkeit, dass es
zu extremen Regenfällen kommt, die die Flut
Mitte Juli im Westen ausgelöst haben, um das
1,2- bis 9-Fache erhöht. Die Studie zeigt
aber auch, dass im Vergleich zu anderen
Wetterextremen, wie zum Beispiel
Hitzewellen, die Unsicherheiten sehr groß
sind.
Im Zeitraum von 1951 bis 2020 hat sich die
Anzahl von Tagen mit Niederschlägen von mehr
als 20 Liter pro Quadratmeter jedoch nur
unwesentlich verändert. Um eine Aussage für
die relevanten Starkniederschläge im
Sommerhalbjahr zu treffen, die nur sehr kurz
sind, reicht die Datengrundlage bisher nicht
aus. Zwar zeigen die seit 20 Jahren
vorliegenden flächendeckenden Radardaten
eine leichte Zunahme von Starkregen, dies
kann aber auch eine natürliche Schwankung
sein.“
Fakt 4: Anstieg des Meeresspiegels und
Sturmflutgefahr
„Der Anstieg des Meeresspiegels ist bereits
in vollem Gange, infolgedessen können
Sturmfluten heute höher ausfallen. An Nord-
und Ostsee wurde ein Anstieg des
Meeresspiegels um 15 bis 20 Zentimeter über
die vergangenen 100 Jahre gemessen. Ursache
ist neben dem weltweiten Abschmelzen der
Gletscher und Eisschilde die thermische
Ausdehnung der sich erwärmenden Meere und
Ozeane“, erklärt der Meteorologe, Björn
Goldhausen.
Dürren werden in Deutschland
wahrscheinlicher: Die Zahl
aufeinanderfolgender Trockentage nimmt vor
allem im Sommer zu. Foto
WetterOnline
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Ein Wochenende zum Pilzesammeln:
Ideales Wetter lädt in Wald und Flur ein |
Bonn/Duisburg, 23. September 2021 - In den
kommenden Tagen bietet der Altweibersommer
beste Voraussetzungen für die Sammler von
Pilzen. Die Pilze schießen derzeit
sprichwörtlich aus dem Boden. Welchen
Einfluss das Wetter auf das Pilzwachstum hat
und worauf man beim Pilze sammeln achten
muss, wissen die Expertinnen und Experten
von WetterOnline.
Zum Sammeln von Pilzen sind luftdurchlässige
Körbe geeignet. In Plastiktüten können
Pilze zu schnell faulen. Foto WetterOnline
Bestes Wetter zum Sammeln
Pilze mögen es warm und feucht. Die Monate
September und Oktober gelten als Hauptsaison
für Pilzsammler. Und da die Spezies Mensch,
zu denen auch Pilzsammler gehören, eher
warmes und trockenes Wetter vorzieht, ist
das kommende Wochenende der ideale Zeitpunkt
zum Pilzesammeln. „Schon am Freitag sind
Wind und Regen Geschichte. Bis Sonntag
stellt sich meist trockenes Wetter ein und
vor allem am Wochenende dominiert die Sonne.
Gleichzeitig wird es wärmer, am Samstag sind
vom Rhein-Main-Gebiet bis zum Breisgau schon
knapp 25 Grad möglich. Am Sonntag werden
sogar in Hamburg 22 oder 23 Grad gemessen,“
erklärt Björn Goldhausen, Meteorologe und
Pressesprecher von WetterOnline.
Ideale Wetterbedingungen für Pilze
Nicht alle Pilzarten sprießen im Herbst oder
mögen Wärme. „Je nach Art wachsen die Pilze
zu unterschiedlichen Zeiten. Einige von
ihnen gedeihen besser, wenn es mehr regnet,
da sie mehr Feuchtigkeit benötigen als
andere, oder sie können besser mit
Temperaturen gegen 0 Grad umgehen als ihre
Verwandten. Biologen haben beobachtet, dass
sich das Pilzspektrum über die letzten Jahre
verändert hat. Es gibt Pilzarten, die
vermehrt auftreten und solche, die seltener
werden. Möglicherweise ist dies der
Klimaerwärmung geschuldet“, erklärt
Goldhausen. „Pilze sind übrigens weder Tiere
noch Pflanzen, sie bilden vielmehr ein ganz
eigenes Reich von Lebewesen.“
Hier darf gesammelt werden
Laut Bundesnaturschutzgesetz darf nur an
Stellen gesammelt werden, die keinem
Betretungsverbot unterliegen. Ein generelles
Sammelverbot gilt in öffentlichen Parks,
Naturschutzgebieten, Nationalparks sowie auf
eingezäunten Waldflächen und Flächen, auf
denen Holz geschlagen wird. Aus
gesundheitlichen Gründen sollten Orte wie
Industriegebiete und viel befahrene Straßen
gemieden werden. Pilze nehmen giftige
Ablagerungen stärker auf als eine Pflanze.
Zu bevorzugen sind naturbelassene Gebiete,
in denen ein ausreichendes Pilzwachstum
herrscht.
Speisepilz versus Giftpilz
Fast jeder Speisepilz hat einen giftigen
Zwilling. Wer nicht ganz sicher ist, um
welchen Pilz es sich handelt, dreht ihn am
besten aus dem Boden. Das erleichtert die
Bestimmung. Ansonsten sollten Pilze
abgeschnitten werden, damit das
Wurzelgeflecht erhalten bleibt. Zu fast
jedem essbaren Pilz gibt es ein giftiges bis
hochgiftiges Gegenstück, das dem Speisepilz
zum Verwechseln ähneln kann. Deswegen
sollten Pilze ohne Expertenhilfe nur dann
geerntet und gegessen werden, wenn diese
wirklich genau bekannt sind.
Bei einigen Pilzen, die früher als
Speisepilz galten, wird mittlerweile vom
Verzehr abgeraten. Nicht alle essbaren Pilze
kann man roh genießen, denn in diesem
Zustand können sie teilweise auch giftig
sein. Hier kommt es auf die Verarbeitung an.
Geprüfte Pilzsachverständige können bei
allen Unsicherheiten helfen.
Vorschriften und Bußgelder
Beim Sammeln von Pilzen ist auf die in
Deutschland vorgeschriebene Höchstmenge zu
achten. Je nach Bundesland ist diese
unterschiedlich festgelegt. In den meisten
Fällen gilt jedoch 1 Kilogramm pro Person
und Tag für den Eigenbedarf. Wer dennoch
kiloweise Pilze aus dem Wald schleppt und
dabei erwischt wird, riskiert ein Bußgeld
von bis zu 10.000 Euro.
Ausstattung
An Ausstattung wird nicht viel benötigt. Ein
Korb und ein kleines scharfes Küchenmesser
reichen aus. Pilze sollten nicht in
Plastiktüten gesammelt werden, da diese
darin faulen können. Das Tragen von langer
Kleidung, schützt vor Zecken. Aufbewahrung
Waldpilze halten sich im Gemüsefach des
Kühlschranks 2 bis 3 Tage lang. Sie sollten
in ein luftdurchlässiges Gefäß gelegt
werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die
druckempfindlichen Pilze nicht zerquetscht
werden.
Den Wiesenchampignon findet man auf
gedüngten Wiesen und Weiden. Foto
WetterOnline
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Tag und Nacht gleich lang -
Kalendarischer Herbstanfang |
Bonn/Duisburg, 21. September 2021 - Mit viel
Sonne und Temperaturen um 20 Grad in der
Südwesthälfte beginnt am Mittwoch der
kalendarische Herbst. Mit dem jetzt
startenden Winterhalbjahr werden die Tage
nun wieder kürzer als die Nächte.
Jahreszeiten am Grenzpunkt:
Tag-und-Nacht-Gleiche Am 22. September um
21:21 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit
beginnt der Herbst 2021.
Die Temperaturen sinken und der niedrige
Sonnenstand taucht kunterbunte Blätter in
ein leuchtendes Farbenmeer. Quelle:
WetterOnline
„Genau zu diesem Zeitpunkt überschreitet die
Sonne den Himmelsäquator und wechselt auf
die Südhalbkugel des Firmaments. Damit
beginnt bei uns der kalendarische Herbst.
Tag und Nacht sind dann astronomisch gesehen
überall auf der Welt gleich lang. Deshalb
wird dieser Zeitpunkt als
‚Tag-und-Nacht-Gleiche‘ bezeichnet“, erklärt
Björn Goldhausen, Pressesprecher und
Meteorologe von WetterOnline.
Ab der „Tag-und-Nacht-Gleiche“ werden die
Tage auf der Nordhalbkugel um bis zu fünf
Minuten pro Tag kürzer. Auf der Südhalbkugel
aber werden die Tage im Gegenzug länger,
dort beginnt der Frühling. Neigung der
Erdachse bestimmt Tagesdauer
Die jahreszeitlichen Unterschiede bei der
Dauer von Tag und Nacht hängen mit der
Neigung der Erdachse zusammen. Goldhausen:
„Im (Nord-)Sommer wendet die Erde der Sonne
die Nordhalbkugel zu, im (Nord-)Winter dann
die Südhalbkugel. Dadurch schwankt die
Tageslänge in Mitteleuropa zwischen etwa 8
Stunden im Dezember und bis zu 17 Stunden im
Juni. Auf der Südhalbkugel ist es genau
umgekehrt. Zum Herbstanfang und zum
Frühlingsbeginn werden beide Erdhalbkugeln
dagegen gleichermaßen von der Sonne
erreicht, Tag und Nacht dauern nun überall
in etwa 12 Stunden.“
Warme Herbsttage ausnutzen
Aber nicht nur die Tageslänge ändert sich,
wenn sich die nördliche Erdhalbkugel immer
mehr von der Sonne abwendet. „Die Strahlen
der Sonne treffen dann zunehmend flacher auf
die Erde und wärmen nicht mehr so stark. Die
Temperaturen sinken zwar stetig, aber gerade
zu Herbstbeginn ist es oftmals noch angenehm
warm. Als reizvollen Nebeneffekt taucht der
niedrige Sonnenstand kunterbunte Blätter in
ein leuchtendes Farbenmeer.
Der Herbst ist da: Jetzt beginnt die bunte
Jahreszeit. Quelle: WetterOnline
Deshalb: Raus ins Freie, bevor die nassen
Tage beginnen und die Temperaturen in den
einstelligen Bereich fallen“, empfiehlt
Björn Goldhausen und bietet passend dazu
eine angenehme Wetteraussicht für die ersten
Herbsttage: „Zum Start in die neue
Jahreszeit zeigt sich das Wetter in der
Südwesthälfte von seiner freundlichen Seite.
Am Mittwoch gibt es bei Höchstwerten um 20
Grad hier sehr viel Sonnenschein. Auch am
Donnerstag ist es besonders im Süden noch
sehr freundlich und es wird sogar noch etwas
wärmer. Im Norden werden die Wolken bei
einem auffrischenden Wind allerdings schon
zahlreicher. Dort ziehen nachmittags auch
Schauer auf. Zum Wochenende erreicht uns mit
Spitzenwerten nahe 25 Grad dann wohl erneut
ein Schwall warmer Mittelmeerluft.“
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Wintervorhersage für die Tonne -
Polarwirbel pure Spekulation |
Bonn/Duisburg, 20. September 2021 - Es wird
scheinbar höchste Zeit für die ersten
Winterprognosen, denn es geht immerhin auf
Ende September zu. Angebliche Experten sehen
bereits einen "Eiswinter" kommen. Was von
solchen Prognosen zu halten ist, sieht man
schnell, wenn man in die Vergangenheit
schaut.
Modelle liefern erste Tendenzen
Passend zu den ersten Spekulatius in den
Regalen der Discounter, gibt es jedes Jahr
bereits im September zuverlässig die ersten
Spekulationen zum Wetter des kommenden
Winters. Oft sind die Einschätzungen des
Winterwetters recht dramatisch als sichere
Prognosen aufgearbeitet und damit schlicht
unseriös.
Björn Goldhausen, Pressesprecher und
Meteorologe von WetterOnline, erklärt:
„Viele der Aussagen über den Winter beruhen
auf dem Climate Forecast Systems (CFS) des
amerikanischen Wetterdienstes. Dies ist ein
Wettermodell, das mit aktuellen und früheren
Wetterdaten gespeist wird. Damit werden
Vorhersagekarten über mehrere Monate im
Voraus berechnet. Angegeben wird jeweils die
Temperatur- oder Niederschlagsabweichung
gegenüber dem Durchschnitt der Jahre 1991
bis 2020.
Das Modell liefert maximal erste Tendenzen,
die sich nicht selten wöchentlich ändern.
Auch die an solchen Modellen beteiligten
Forscher weisen fairerweise darauf hin, dass
die Vorhersagen experimentell sind und noch
sehr viel Forschungsarbeit hineingesteckt
werden muss. Dennoch gibt es immer wieder
‚Experten‘, die eine solche Prognose
scheinbar eins-zu-eins veröffentlichen, um
Aufmerksamkeit zu bekommen.“
„Eiswinter“ oder warmer Winter
Auch wenn einige „Wetterexperten“ von einem
drohenden „Eiswinter“ sprechen, ist davon im
amerikanischen Wettermodell nichts zu sehen.
Goldhausen: „Derzeit sieht das CFS die
Wintermonate übrigens sogar etwas wärmer als
das Mittel der vergangenen 20 Jahre. In
Zeiten des Klimawandels ist dies nicht
unwahrscheinlich.
Vorhersagen Monate im Voraus haben in der
Vergangenheit ohnehin häufig nicht
funktioniert, man hätte genauso gut würfeln
können. So wurde zum Beispiel der April 2021
als sehr warm vorhergesagt. Am Ende ist er
als der kälteste der vergangenen 40 Jahre in
die Wettergeschichte eingegangen.“
Polarwirbel als Prognosegrundlage
Weitere Vorhersagen für den Winter beziehen
sich nicht auf das Climate Forecast System,
sondern auf den sogenannten Polarwirbel.
„Der Polarwirbel ist ein Kalfluftwirbel
zwischen 10 und 50 Kilometer Höhe, der von
kräftigen Winden begrenzt wird. Diese Winde
wirken wie eine Mauer und lassen die kalte
Luft nicht entweichen. Nun kommt es ab und
zu im Winter vor, dass warme Luft in diesen
Kaltluftwirbel eindringt und ihn manchmal
sogar teilt und damit schwächt. Diese
Dynamik ist der sogenannte
Polarwirbel-Split“, erklärt der
Meteorologe.
Verhalten des Polarwirbels im Kaffeesatz
sichtbar
Goldhausen: „Einen Polarwirbel-Split hat es
zum Beispiel im Januar dieses Jahres
gegeben. Ein solcher geschwächter
Polarwirbel kann sich zeitversetzt in der
unteren Atmosphäre auf unser Wetter
auswirken. Grob gesagt werden die milden
Westwinde geschwächt, die Strömung bei uns
beginnt stärker hin- und herzupendeln,
wodurch leichter arktische Polarluft nach
Süden vordringen kann. Zum Beispiel waren
die Kaltlufteinbrüche im vorherigen Winter
eine Folge davon.
Die Auswirkungen des Polarwirbelsplits sind
in einigen Studien belegt. Jedoch ist es
nicht möglich, schon jetzt vorherzusagen,
wie sich der Polarwirbel entwickeln wird.
Wenn also schon jetzt über das Verhalten des
Polarwirbels im kommenden Winter spekuliert
wird, dann ist das Kaffeesatzleserei.“
Fazit: Jahreszeitprognosen sind Rätselraten
ohne Wenn und Aber. Dabei ist es irrelevant,
ob man Modellprognosen betrachtet oder einen
Blick auf den Polarwirbel wirft.
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In Deutschland 2021 regenreichster
Sommer seit 10 Jahren
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Offenbach/Duisburg, 30. August 2021 - Im
Jahr 2021 erlebte Deutschland den
regenreichsten Sommer seit zehn Jahren.
Großen Anteil daran hatten die extremen
Regenfälle von Tief „Bernd“ Mitte Juli in
Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Sie
verursachten verheerende Fluten, die zu
einer der für die Bundesrepublik
folgenreichsten Naturkatastrophen seit der
Sturmflut 1962 führten.
Die Monate Juni, Juli und August fielen
insgesamt zugleich deutlich zu warm und
durchschnittlich sonnig aus. Das meldet der
Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten
Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000
Messstationen. Den Sommer prägten ein sehr
warmer Juni und ein relativ kühler August
Mit 17,9 Grad Celsius (°C) lag im Sommer
2021 der Temperaturdurchschnitt um 1,6 Grad
über dem Wert der international gültigen
Referenzperiode 1961-1990.
Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren
Periode 1991-2020 betrug die Abweichung +0,3
Grad. Mitte Juni sorgte die bisher einzige
Hitzewelle des Jahres 2021 für
schweißtreibende Temperaturen: In
Berlin-Tempelhof und Baruth, südlich davon,
kletterte das Thermometer am 19. Juni mit
jeweils 36,6 °C bundesweit am höchsten. Das
größte Sommerfeeling kam damals insbesondere
in den östlichen Landesteilen auf. Dort
wurden die meisten Sommer- und Hitzetage
registriert. Danach gingen die
hochsommerlichen Temperaturen vor allem im
Süden und Westen des Landes auf Tauchstation
und ließen sich erst Mitte August wieder
blicken.
Das letzte Augustdrittel brachte dann mit
frischen Nächten bereits einen Vorgeschmack
auf den anstehenden Herbst. Die
deutschlandweit kälteste Nacht gab es am 1.
Juni in Deutschneudorf-Brüderwiese im
Erzgebirge mit 0,5 °C. Sommer war 30 Prozent
zu nass, regional extreme Regenfälle mit
katastrophalen Folgen Im Sommer 2021 fielen
bundesweit im Mittel rund 310 Liter pro
Quadratmeter (l/m²) und damit 30 Prozent
mehr Niederschlag als im Durchschnitt der
Referenzperiode 1961-1990 (239 l/m²).
Verglichen mit der Periode 1991-2020 lag das
Plus bei 29 Prozent. Damit beendete der
Sommer 2021 die seit drei Jahren andauernde
Phase zu trockener Sommer und reihte sich
unter den niederschlagsreichen seit
Messbeginn 1881 ein. Die Natur bedankte sich
hierfür mit ungewohnt saftig grünen Wiesen
und Wäldern. Allerdings brachte der Sommer
gebietsweise auch katastrophale Regenmengen:
So traf Tief „Xero“ Ende Juni den Nordosten
des Landes.
Ludwigsburg in der Uckermark erfasste
hierbei am 30. Juni mit 198,7 l/m² die
deutschlandweit höchste Tagessumme. Mitte
Juli nahm der Regen von Tief „Bernd“
zwischen dem Sauerland, der Kölner Bucht und
der Eifel derartig starke Intensität an,
dass dieser als „Jahrhundertregen“ in die
Geschichtsbücher einging. Hierbei fielen
großflächig 24-stündig über 100 l/m². Die
Auswirkungen der extremen Wassermassen
forderten über 180 Menschenleben.
Der insgesamt meiste Niederschlag fiel im
Sommer am unmittelbaren Alpenrand mit teils
über 700 l/m². Erheblich zu trocken verlief
die Jahreszeit vor allem in Vorpommern, dem
Lee des Harzes sowie dem Thüringer Becken,
wo örtlich weniger als 105 l/m² zustande
kamen. Ausgeglichene Sonnenscheinbilanz Mit
rund 615 Stunden erreichte die
Sonnenscheindauer im Sommer ihr Soll von 614
Stunden (Periode 1961-1990) fast punktgenau.
Im Vergleich zu 1991-2020 lag die negative
Abweichung bei gut 6 Prozent. Am längsten
zeigte sich die Sonne auf der Ostseeinsel
Rügen und in Vorpommern mit teilweise über
770 Stunden. Am wenigsten schien sie in den
zentralen Mittelgebirgen und der Lüneburger
Heide mit örtlich weniger als 470 Stunden.
In NRW lag die Durchschnittstemperatur bei
17,7 °C (16,3 °C) und der Niederschlag bei
fast 320 l/m² (240 l/m²). Tief „Bernd“
brachte am 13. und 14. Juli großflächig vom
Sauerland über die Kölner Bucht bis zur
Eifel extreme Regenfälle:
Wipperfürth-Gardeweg meldete am 14. eine
Tagessumme von 162,4 l/m². Die Niederschläge
lösten an einigen Flüssen verheerende Fluten
aus, die vielen Menschen das Leben kosteten.
Zahlreiche Pegel verzeichneten noch nie
dagewesene Abflussmengen. Mit einer
Sonnenscheindauer von knapp 535 Stunden (554
Stunden) war NRW die sonnenscheinärmste
Region.
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Studie der Strategischen Behördenallianz
„Anpassung an den Klimawandel“
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Offenbach/Duisburg, 26. August 2021 -
Veränderte Niederschläge beeinflussen
Einsatzgeschehen und urbane Lebensräume. Bei
steigenden Temperaturen der Erdatmosphäre
verändern sich auch die Niederschläge: Statt
großflächigem Dauerregen wird es häufiger
kleinräumigen Starkregen geben. Außerdem
wird kurzer extremer Starkregen deutlich
großflächiger und etwas intensiver werden.
Dies sind die wichtigsten Ergebnisse eines
Projektes, das im Rahmen der Strategischen
Behördenallianz „Anpassung an den
Klimawandel“ heute in der Zentrale des
Deutschen Wetterdienstes in Offenbach
vorgestellt wurde.
Extremwetterereignisse wie
Starkniederschläge sind sowohl für den
Bevölkerungsschutz und die
Katastrophenvorsorge als auch für die Stadt-
und Raumplanung eine enorme Herausforderung.
Klimaprojektionen deuten darauf hin, dass
sich die Zahl von Extremwetterereignissen
durch den globalen Klimawandel in Zukunft
noch weiter erhöhen könnte und diese
intensiver werden. Umso wichtiger werden
Erkenntnisse, die sich auf die Häufigkeit
und Ausprägung extremer Wetterereignisse,
insbesondere Starkregen, beziehen und die
damit verbundene Folgen für das
Einsatzgeschehen und die urbanen Lebensräume
in Deutschland betrachten.
Um hierzu valide und fundierte Erkenntnisse
zu gewinnen, wurden in dem Projekt
„Klassifikation meteorologischer
Extremereignisse zur Risikovorsorge
gegenüber Starkregen für den
Bevölkerungsschutz und die Stadtentwicklung
(KlamEx)“ die Niederschlagsdaten von 2001
bis 2020 analysiert. An dem Projekt KlamEx
beteiligten sich das Bundesamt für
Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe
(BBK), das Bundesinstitut für Bau-, Stadt-
und Raumforschung (BBSR), die Bundesanstalt
Technische Hilfswerk (THW) und der Deutsche
Wetterdienst (DWD). Verbreitungsmuster und
Hotspots Auf Grundlage der radarbasierten
Niederschlagsklimatologie entstand ein
Katalog extremer Niederschlagsereignisse in
Deutschland für die Zeit ab 2001.
Die Daten beinhalten neben der
Niederschlagsintensität Informationen zur
räumlichen Ausdehnung und Dauer der
Ereignisse, die wesentliche Aspekte im
Hinblick auf die Extremität und die
potenzielle Schadwirkung darstellen. Der
zusätzlich mit einer Vielzahl
meteorologischer und geografischer Attribute
sowie bereitgestellten Einsatzdaten von
Feuerwehren gekoppelte Ereignisdatensatz
lieferte die Grundlage für die im Projekt
durchgeführten statistischen Auswertungen.
Mit der Analyse von Ereignishäufigkeiten
wurden regionale Verbreitungsmuster und
Hotspots von Stark- und
Dauerregenereignissen der letzten 20 Jahre
ermittelt.
Wichtigste Ergebnisse: In einer wärmeren
Umgebung fällt der Niederschlag häufiger als
kleinräumiger Starkregen denn in Form eines
großflächigen Dauerregens. Diese – bislang
in der Fachliteratur nur als Hypothese
formulierte – Änderung der
Niederschlagscharakteristik konnte erstmals
direkt anhand der Daten gezeigt werden. Die
Ergebnisse deuten weiterhin darauf hin, dass
die extremen Starkregen kurzer Dauer –
typischerweise lokale Gewitter – mit höheren
Gesamtniederschlag der Ereignisse – summiert
über die Dauer und Fläche – und einer
potenziell höheren Schadwirkung führt.
KlamEx hat auch gezeigt: Die konkrete Gefahr
durch Starkregen ist dabei entscheidend von
den örtlichen Gegebenheiten abhängig, denn
nicht jedes über einem besiedelten Gebiet
auftretende Ereignis löst an sich auch
Schäden und daraus folgende Einsätze aus.
Als maßgebende Faktoren auf die
Herausbildung von Einsatzstellen wurden die
lokale Topografie und der Urbanisierungsgrad
identifiziert. Einsatzorte der Feuerwehren
liegen demnach signifikant häufiger in
Senken sowie an Orten mit einem hohen Maß an
Besiedelung und Flächenversiegelung – das
zeigten die im Projekt durchgeführten
Fallstudien.
Zu den im Projekt identifizierten
Empfehlungen für den Bevölkerungsschutz
zählt auch eine Weiterentwicklung in der
Erfassung von Einsatzdaten hin zu mehr
Kompatibilität. KlamEx hat zudem ergeben,
dass es zurzeit noch an einer Datenbasis für
ein flächendeckendes,
organisationsübergreifendes Lagebild fehlt,
das die Einsatzbelastung der Einsatzkräfte
bei Starkregen abbildet. Aus einer Befragung
von 182 Kommunen aus 10 Bundesländern ging
zum Beispiel hervor, dass rund jede fünfte
der teilnehmenden Einrichtungen ein anderes
Eingabesystem verwendet. Vor dem Hintergrund
der meteorologischen Ergebnisse des
Projekts, dass künftig mit mehr
Starkniederschlagsereignissen zu rechnen
ist, erscheint es umso dringender geboten,
die Voraussetzungen zur Sichtbarmachung
einer etwaigen Mehrbelastung des
Bevölkerungsschutzsystems zu schaffen.
Auswirkungen auf Bevölkerungsschutz,
Katastrophenvorsorge, Stadt- und Raumplanung
„Starkregen kann jeden treffen! Und dieses
Problem wird sich in einer heißeren Zukunft
weiter verschärfen. Es ist deshalb dringlich
zu handeln - und das ist möglich! Unsere
Daten und Analysen liefern dafür wichtige
Bausteine. Wir müssen durch
Klimaschutzmaßnahmen den Temperaturanstieg
begrenzen, der die Niederschlagsextreme
verstärkt. Zugleich müssen wir durch
Anpassungsmaßnahmen eine Infrastruktur
aufbauen, die die Schadenswirkung von
Starkregenereignissen, insbesondere in
urbanen Regionen, abfedern kann“, so Tobias
Fuchs, DWD-Vorstand Klima und Umwelt.
„Der Umgang mit Extremwetterereignissen ist
für den Bevölkerungsschutz ein Dauerthema,
das allerdings eine neue Dringlichkeit
bekommt. Erkenntnisse über Extremereignisse,
wie sie das KlamEx-Projekt gebracht hat,
verleihen daher vielem noch einmal
Nachdruck, woran das BBK bereits arbeitet
und was wir im Bevölkerungsschutz mit
unserem im März 2021 vorgestellten
Neuausrichtungskonzept bewegen wollen. Das
sind zum Beispiel die Förderung der meist
ehrenamtlichen Einsatzkräfte und das
Unterstützungsangebot an Länder, Kommunen
und Hilfsorganisationen in Bereichen der
Notfallplanung, Ausstattung, der
Netzwerkbildung und der Ausbildung, um das
hohe Schutzniveau in Deutschland auch unter
sich erschwerenden Bedingungen dauerhaft zu
halten“, sagt Armin Schuster, Präsident des
BBK.
„Unsere ehrenamtlichen und hauptamtlichen
THW-Kräfte sind in den vergangenen Jahren
immer wieder in lokalen und überregionalen
Einsätzen nach Extremwetterlagen aktiv
gewesen. Der gegenwärtig laufende Einsatz
nach dem Sturmtief „Bernd“ wird
voraussichtlich der größte seit dem Bestehen
des THW werden. Das Projekt KlamEx ebnet den
Weg durch das Verbinden von meteorologischen
Niederschlagsereignissen und
nicht-meteorologischen Informationen wie
beispielsweise harmonisierten
Einsatzstatistiken solche Ereignisse
perspektivisch besser zu verstehen“, betont
THW-Präsident Gerd Friedsam.
„Städte müssen kompakt, klimagerecht und
wassersensibel umgebaut werden, damit
möglichst viel Niederschlag versickern kann
und Starkregen besser aufgehalten wird.
Dieser Umbau der Städte ist kosten- und
zeitintensiv, weshalb über zusätzliche
Förderungen diskutiert werden muss. Wir
dürfen keine Zeit verlieren. Die
klimagerechte Stadt braucht Stadtgrün und
den Schutz von Freiräumen durch kompakte
Bebauung. Auch unter Bebauungsdruck muss
mehr Wohnraum auf weniger Grundfläche
entstehen, wollen wir Freiraum vor Bebauung
schützen. Mehr Grün ist nicht nur eine
Investition, um sich vor den Folgen von
Extremwetter zu schützen. Mehr Grün ist eine
Investition in Lebensqualität in den
Städten,“ sagt Dr. Peter Jakubowski, Leiter
der Abteilung Raum- und Stadtentwicklung im
BBSR.
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Kälteschock: unterschätztes Risiko am
Badesee
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Warum der Sprung ins
kalte Wasser lebensgefährlich sein kann
Vorsicht: Wer mit erhitztem Körper ins
Wasser springt, riskiert einen Kälteschock.
Bonn/Duisburg, 19. August 2021 - Die deutschen
Badeseen bieten beste Voraussetzungen für entspannte
Sommertage: traumhafte Liegeplätze, sichere Strände
und eine ausgezeichnete Wasserqualität. Jedoch kann
ein Tauchgang mit aufgeheiztem Körper gefährlich
werden. Denn ist der Unterschied zwischen
Körpertemperatur und Wassertemperatur zu groß, kann
es zu einem lebensgefährlichen Kälteschock kommen.
Dabei will sich der Puls durch den fehlenden
Sauerstoff beim Tauchen verlangsamen und zugleich
schneller schlagen als Reaktion auf die Kälte – das
Herz ist verwirrt. Eine fatale Kombination, die zum
Herzstillstand führen kann.
Vorsicht beim Sprung ins
kühle Nass: Wer sich nicht richtig abkühlt, riskiert
beim plötzlichen Eintauchen ins Wasser einen
lebensgefährlichen Kälteschock. Bildquelle:
WetterOnline
Das Risiko eines
Kälteschocks wird im Sommer häufig unterschätzt.
Denn bereits eine Wassertemperatur von 12 bis 16
Grad kann ausreichen, um bei einem aufgeheizten
Körper den Herzschlag auszusetzen. Um dieses Risiko
zu vermeiden, rät Björn Goldhausen, Pressesprecher
und Meteorologe von WetterOnline, sich vor dem Baden
über die Wassertemperatur zu informieren: „Die
Wassertemperatur von Badeseen lässt sich vor dem
Besuch leicht überprüfen. Das geht zum Beispiel über
unsere Website
www.wetteronline.de/wassertemperatur-badeseen
oder direkt über die kostenlose WetterOnline App.“
Tückische Wärme: Temperaturschichtung im See
Auch wer gerne mit dem Boot auf den See hinaus fährt
und von dort aus einen tiefen Sprung ins Wasser
wagen möchte, sollte vorsichtig sein. Der Grund: Im
Sommer kommt es bei tiefen Seen zu einer
Temperaturschichtung. Björn Goldhausen: „Im Sommer
heizt sich das Seewasser durch die Sonne nur
oberflächlich auf. Denn warmes Wasser ist leichter
als kaltes Wasser und steigt an die Oberfläche,
kaltes Wasser bleibt unten. So entstehen im See
verschiedene Schichten mit unterschiedlichen
Temperaturen.“
Da es dem Wind nicht gelingt, die warmen und kalten
Schichten zu durchmischen, kann der
Temperaturunterschied zwischen der Wasseroberfläche
und den darunterliegenden Wasserschichten mehr als
10 Grad betragen. Im unteren Teil des Sees herrschen
oft nur einstellige Temperaturen. Daher kann für den
erhitzten Körper auch ein tiefer Sprung vom Boot
oder Steg schnell gefährlich werden.
Richtig abkühlen vor dem Baden
Bevor es also vom heißen Liegeplatz ins kühle Nass
geht, sollte der Körper nach und nach abgekühlt
werden, um sich an die Wassertemperatur zu gewöhnen.
Dafür stehen oft Duschen zur Verfügung. Wenn nicht,
ist es ratsam, langsam ins Wasser zu gehen und
zuerst die Arme abwechselnd zu benässen,
anschließend das Gesicht, dann den Oberkörper und
erst zum Schluss den gesamten Körper einzutauchen.
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Sommer: Handy vor Hitze schützen
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Hohe Temperaturen
schaden dem Smartphone
Bonn/Duisburg, 11. August 2021 - Sommer, Hitze
– Handy kaputt. In den Sommermonaten steigen die
Temperaturen draußen gern einmal weit über 30 Grad.
Das setzt auch unseren Smartphones zu. Vor allem,
wenn diese im Auto zurückgelassen oder der prallen
Sonne ausgesetzt werden. Wie sich der Hitzeschock
des Handys vermeiden lässt, verraten die Expertinnen
und Experten von WetterOnline.
Was passiert bei zu hohen Temperaturen mit
dem Smartphone?
Während sich viele Menschen bei sommerlichen
Temperaturen über einen ausgiebigen Aufenthalt in
der Sonne freuen, halten Smartphones eher weniger
von einem Sonnenbad. Grund dafür ist die sensible
Technik, die sich innerhalb des Handys befindet.
Eine normale Funktion des Smartphones gewährleisten
die meisten Hersteller zwischen 0 und 35 Grad
Celsius. Sind die Geräte höheren Temperaturen
ausgesetzt, kann etwa neben dem Prozessor vor allem
der Akku unter großer Wärme leiden. Er verliert an
Leistung oder richtet sogar irreparable Schäden im
Smartphone selbst an. Auch das Display toleriert
keine Hitze. Zu den ersten Folgen von Hitzeschäden
gehören Fehler in der Anzeige auf dem
Handy-Bildschirm – im schlimmsten Fall bleibt das
Display schwarz.
Im Sommer herrschen im Auto schnell Temperaturen von
über 50 Grad – wer sein Handy vor einem Hitzetod
bewahren möchte, sollte es daher nicht dort
zurücklassen. Außerdem: Wer sein Smartphone bei
hohen Temperaturen benutzen möchte, sollte etwa auf
Streaming-Apps oder ausgedehntes Spielen verzichten,
um dieses nicht zu überhitzen. Foto WetterOnline
Hitzeschäden am Handy vermeiden
Um einen Hitzeschock des Handys zu vermeiden, sollte
darauf geachtet werden, dieses nicht der prallen
Sonne auszusetzen. So kann es schon helfen, das
Handy draußen in den Schatten zu legen, es mit einer
Serviette oder einem hellen Tuch abzudecken oder es
in der Handtasche oder dem Rucksack zu verstauen.
Björn Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe bei
WetterOnline, weiß: „Ein besonders schneller
Hitzetod erwartet Smartphones im Auto, wenn sie dort
zurückgelassen werden. Denn hier können die
Temperaturen in den Sommermonaten in kurzer Zeit
weit über 50 Grad klettern.“
Doch nicht nur im Ruhezustand lässt sich das Handy
schonen. Wer es bei hohen Temperaturen benutzen
möchte, sollte etwa auf Streaming-Apps oder
ausgedehntes Spielen mit dem Smartphone verzichten.
Denn dabei entsteht Hitze im Inneren des Geräts,
wodurch dieses zusätzlich zu den Außentemperaturen
aufgeheizt wird.
Für einen besseren Hitzeausgleich ist es zudem
ratsam, die beliebte Handy-Socke gegen eine leichte
Sommerhülle mit Lüftungsschlitzen zu tauschen. Bei
besonders hohen Temperaturen kann es sich auch
einfach lohnen, das Handy zu Hause zu lassen. Wann
es richtig heiß wird, lässt sich im Vorhinein zum
Beispiel mit Wetter-Apps in Erfahrung bringen.
Sollte all das nichts bringen: Die meisten modernen
Smartphones sind mit einem Hitzeschutz ausgestattet.
Dieser sorgt bei einer Überhitzung dafür, dass sich
das Handy selbständig abschaltet, um größere Schäden
zu vermeiden.
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Wetterwechsel beim Wandern
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Verhaltenstipps bei Regen und
Unwettern
Bonn/Duisburg, 2. August 2021 - Wer gerne
wandert, erlebt das Wetter von allen Seiten: Vor
allem die Sommermonate überraschen immer wieder mit
heftigen Regenschauern und Gewittern. Wie man sich
vor dem Ausflug in die Natur am besten auf das
Wetter vorbereitet und was bei einem Wetterumschwung
zu tun ist, erklären die Expertinnen und Experten
von WetterOnline.
Wandern bei Wind und Wetter?
Die Sommermonate laden viele zu Ausflügen und
Wanderungen ins Grüne ein. Die Hauptsaison für
Gewitter ist in Deutschland von Mai bis August. Vor
allem an warmen Sommertagen ist es wichtig, den
Wetterbericht vor dem Beginn einer Tour einzuholen.
Das geht zum Beispiel ganz einfach über die
kostenlose WetterOnline App.
Generell ist es ratsam, Wanderungen nur bei
trockenem Wetter zu unternehmen. Denn bereits
leichter Regen kann für matschige und rutschige Wege
sorgen, sodass die Gefahr steigt, zu stürzen. Wer
bei leichtem Regen dennoch nicht auf seine Tour
verzichten möchte, ist mit festem und wasserdichtem
Schuhwerk sowie wasserfester Kleidung gut beraten.
Dabei ist es sinnvoll, sich nur auf talnahen Wegen
aufzuhalten und schwieriges Gelände zu umgehen.
Während der Wanderung lohnt es sich zudem immer, den
Himmel im Blick zu behalten. Ziehen im Laufe des
Tages Wolken auf, die schnell in die Höhe wachsen,
sollte man die Lage im Blick behalten. Spätestens
aber wenn man Donner hört, sollte man Schutz suchen.
Richtig schützen bei Gewitter
Werden Blitz und Donner für den Wandertag
angekündigt, sollte die Tour unbedingt verschoben
werden. Vor allem in den Bergen wird ein Unwetter
schnell gefährlich. Exponierte Stellen bieten oft
wenig Schutzmöglichkeiten und haben ein erhöhtes
Risiko für Blitzeinschläge. Björn Goldhausen,
Pressesprecher und Meteorologe bei WetterOnline,
erklärt: „Gewitter werden meist auch von
Niederschlag und Sturm begleitet. So können selbst
gesicherte Wanderwege durch Steinschläge, rutschige
Wege oder steigende Flüsse schnell zu
Gefahrenquellen werden.“
Vor dem Beginn einer Wanderung ist ein Blick auf die
Wetter-App unverzichtbar. Werden Regen oder Gewitter
angekündigt, ist es ratsam, die Tour zu verschieben.
Foto WetterOnline
Um das Risiko zu
minimieren, im Sommer in ein Gewitter zu geraten,
ist es sinnvoll, die Tour früh morgens zu beginnen
und mittags wieder zu beenden. Björn Goldhausen:
„Über den Tag heizt die Sonne die Luft auf und
bringt somit viel Energie in die Atmosphäre. Das
schafft Gewitterpotential. Aus diesem Grund
gewittert es meistens am späten Nachmittag oder
abends.“
Wer trotz aller Vorsorge in ein Unwetter gerät, kann
bestimmte Verhaltensweisen beachten, um sich vor
gefährlichen Blitzeinschlägen zu schützen:
Die Sekunden zwischen Blitz und Donner
zählen: Vergehen zwischen Blitz und Donner
weniger als 30 Sekunden, ist das Gewitter näher als
zehn Kilometer. Höchste Zeit also, sich in
Sicherheit zu bringen, vor allem, weil Blitze auch
mehrere Kilometer vom eigentlichen Gewitterzentrum
entfernt einschlagen können.
Unterschlupf suchen: Zelte bieten
keinen Schutz, im Gegenteil: Ihre Metallstangen
können die Blitze anziehen. Auch einfache
Unterstände halten nur Regen, aber keine Blitze ab.
Sicherer sind Schutzhütten mit Blitzschutz, über
deren Lage sich Wanderer vorab online informieren
können.
Auf offenen Flächen Schutzhaltung einnehmen:
Gipfel, Grate, offene Felder, freistehende Bäume
oder wasserführende Bereiche sind bei Gewittern
extrem gefährlich. Wer kann, entfernt sich
unverzüglich von diesen Gefahrenstellen. Geht das
nicht, ist eine Schutzhaltung ratsam: Mit
angezogenen Beinen und Armen auf die Fußspitzen
kauern – oder noch besser, auf eine isolierende
Unterlage (z.B. Isomatte oder leerer Rucksack). So
bietet der Körper möglichst wenig Angriffsfläche und
zwischen den Füßen entsteht keine lebensgefährliche
Schrittspannung.
Metalle entfernen: Wanderstöcke mit
metallener Spitze, Pickel oder Zelte sollten so weit
wie möglich vom Körper entfernt liegen. Auch
Metallgegenstände, die nah am Körper getragen werden
oder über diesen hinausragen, wie zum Beispiel
Regenschirme, bieten potenzielle Einschlagspunkte.
Höchste Vorsicht ist geboten, wenn Metalle ein
singendes Geräusch von sich geben und einem alle
Haare zu Berge stehen – dann kann der Blitz in
unmittelbarer Nähe einschlagen! Die Schutzhaltung
sollte unverzüglich eingenommen werden.
Gewitter können vor allem in den Bergen schnell zur
Gefahr werden. Wer von einem Unwetter bei der
Wandertour überrascht wird, sollte unverzüglich eine
Schutzhütte aufsuchen oder die Schutzhaltung
einnehmen. Foto WetterOnline
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Im Juli 2021 gab es in Deutschland ein
Plus von 40 Prozent bei den Niederschlägen |
Deutschlandwetter im Juli 2021
Offenbach/Duisburg, 30. Juli 2021 - Der in Deutschland keine
hochsommerlichen Gefühle weckende Juli 2021 führte
die Starkregenepisoden der zweiten Junihälfte fort.
Er brachte zunächst regional heftige, teils auch
gewittrige Niederschläge samt Überflutungen. Mit
Tief „Bernd“ aber änderte sich in der zweiten
Monatsdekade die Wetterlage und damit einhergehend
auch die Intensität und Großflächigkeit der
Regenfälle.
Am 13. setzen
in Nordrhein-Westfalen Regenfälle ein, die sich am
14. zwischen Kölner Bucht und Eifel ausweiteten und
ein historisches Ausmaß annahmen. Es folgten in der
Eifel verheerende Fluten, die zu einer der für
Deutschland folgenreichsten Naturkatastrophen seit
der Sturmflut 1962 führten. Auch bis Monatsende
überwogen instabile und zu Unwetter tendierende
Wetterlagen. Die Bilanz: Der Juli 2021 war deutlich
zu nass, etwas zu warm und sonnenscheinarm. Das
meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten
Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000
Messstationen.
Besonders in
den östlichen Regionen oftmals sommerliche
Temperaturen Der Temperaturdurchschnitt lag im Juli
2021 mit 18,3 Grad Celsius (°C) um 1,4 Grad über dem
Wert der international gültigen Referenzperiode 1961
bis 1990 und traf zugleich genau das Mittel der
aktuellen und wärmeren Periode 1991 bis 2020. Damit
war der Monat sogar kühler und wenig sommerlicher
als der Juni. Sommerfeeling kam insbesondere in den
östlichen Bundesländern auf. Dort zählte man die
meisten Sommer-, vor allem aber auch Hitzetage.
Brandenburg schaffte im Flächenmittel 2 bis 3 Tage
mit Höchstwerten von über 30 °C. 6 heiße Tage gab es
in Berlin-Tempelhof. Der Tageshöchstwert aber kommt
aus Bayern und wurde am 6. mit 32,8 °C in Rosenheim
datiert. Die westlichen Landesteile blieben dagegen
von Hitze verschont. Am tiefsten sackte das
Quecksilber am 21. in Deutschneudorf-Brüderwiese,
Erzgebirge, als einstellige 4,3 °C gemessen wurden.
Immer wieder Starkregenfälle mit zum Teil
katastrophalen Folgen
Im Juli fielen bundesweit im Mittel rund 110 Litern
pro Quadratmeter (l/m²) und damit knapp 40 Prozent
mehr Niederschlag als im Durchschnitt der
Referenzperiode 1961 bis 1990 (78 l/m²). Verglichen
mit der Periode 1991 bis 2020 lag das Plus bei fast
25 Prozent. In der zweiten Monatsdekade etablierte
sich Tief „Bernd“ über Mitteleuropa und brachte
vielerorts Starkregen, der nicht mehr lokal, sondern
in Teilen großflächig niederprasselte.
- Am
14. nahm der Regen zwischen Kölner Bucht und Eifel
eine derartig starke Intensität an, dass dieser als
„Jahrhundertregen“ in die
meteorologischen Geschichtsbücher eingegangen ist.
Über 100 l/m² fielen während des Unwetters innerhalb
von 24 Stunden. Den höchsten Tagesniederschlag einer
DWD-Station übermittelte Wipperfurth-Gardeweg mit
162,4 l/m².
Kaum hatten sich die Regenwolken in
Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz verzogen,
öffnete „Bernd“ am 17. seine Schleusen im Chiemgau
und Berchtesgadener Land - auch mit 24-stündigen
Mengen von teils über 100 l/m². Dort fiel mit über
350 l/m² auch der meiste Monatsniederschlag. Am
trockensten blieb es mit unter 20 l/m² in der
Magdeburger Börde.
Von Südwest
nach Nordost zunehmende Sonnenscheindauer
Mit 200 Sonnenstunden verfehlte die
Sonnenscheindauer ihr Juli-Soll von 211 Stunden
(Periode 1961 bis 1990) um rund 5 Prozent. Im
Vergleich zur Periode 1991 bis 2020 betrug die
negative Abweichung sogar 10 Prozent. Besonders die
westlichen Landesteile zeigten in der
Sonnenscheinbilanz ein großes Defizit. Nur 170
Stunden wurden dort verbreitet gezählt. Der
Nordosten kam dagegen auf durchschnittlich 230
Stunden.
Nordrhein-Westfalen verbuchte im Juli 17,8
°C (16,9 °C). Am 13. setzte mit Tief „Bernd“ in der
Mitte Starkregen ein, der sich am 14. verstärkte und
südwestwärts Richtung Eifel zog. Von der Kölner
Bucht bis zur Eifel fielen allein am 14.
Rekordsummen von über 100 l/m². Hierbei registrierte
Wipperfurth-Gardeweg mit 162,4 l/m² den
deutschlandweit höchsten Tagesniederschlag.
Der Regen löste vor allem an den Flüssen Erft und
Rur verheerende Fluten aus, die vielen Menschen das
Leben kosteten. Zahlreiche Pegel registrierten
extreme Abflussmengen, die bis dato noch nicht
gemessen wurden. Neben Bayern war NRW mit fast 140
l/m² (82 l/m²) das zweitniederschlagsreichste Gebiet
und mit gerade einmal 155 Stunden (187 Stunden) das
sonnenscheinärmste Bundesland.
Mit 17,6 °C (17,1 °C) war
Rheinland-Pfalz das kühlste Bundesland. In
der Fläche fielen neben 190 Sonnenstunden (211
Stunden) ungewöhnliche 120 l/m² (72 l/m²)
Niederschlag. Zurückzuführen ist diese hohe
Niederschlagssumme vor allem auf Rekordregenfälle,
die am 14. in der Eifel einsetzten und anschließend
vor allem im Ahrtal eine katastrophale Flut
auslösten. Mehr als 130 Menschen starben. 40.000
Menschen sind im Schadensgebiet betroffen.
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Mehr Regen mit "Elektroschocks" |
Wetterbeeinflussung in Dubai
Bonn/Duisburg, 29. Juli 2021 - In den
Vereinigten Arabischen Emiraten regnet es zu wenig.
Daher setzen die Scheichs auf künstlichen Regen.
Diese Art der Wetterbeeinflussung gibt es schon
lange, neu ist nur die Methode.
Regen gibt es in Dubai selten - gerade einmal knapp
100 Liter pro Quadratmeter im Jahr. Quelle:
WetterOnline
Drohnen als Regenmacher
Mehr als 90 Prozent der Gesamtfläche Dubais ist
Wüste. Folglich regnet es wenig. Und genau das soll
mittels einer neuen Technologie geändert werden. In
Dubai wird aktuell eine neue Methode ausprobiert,
die mithilfe der britischen Universität Reading
entwickelt wurde. Dabei werden Drohnen eingesetzt.
Björn Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe von
WetterOnline, erklärt: „Voraussetzung zu dieser Art
der künstlichen Erzeugung von Regen sind allerdings
Wolken, die es selbst in den Emiraten immer wieder
gibt. Ziel ist es, die kleinen Wolkentropfen mittels
Drohnen elektrisch aufzuladen, sodass sie sich
gegenseitig anziehen und zu größeren Tropfen
zusammenwachsen. Diese sind dann groß genug, um als
Regen zu Boden zu fallen, ohne dabei zu
verdunsten.“
Voraussetzung zu der künstlichen Erzeugung von Regen
sind Wolken. Quelle: WetterOnline
Nachweis erfolgreicher Wettermanipulation fraglich
Laut Berichten des dortigen Wetterdienstes sind in
Dubai die Regenfälle Mitte Juli 2021 auf das "cloud
seeding" (Wolkenimpfen) zurückzuführen. „Zumindest
wurden Videos mit Regenfällen mit dem Hinweis auf
die Wolkenimpfung veröffentlicht. Ob der Regen aber
mittels Wettermanipulation entstanden ist oder auch
ohne diese gefallen wäre, lässt sich schwer
nachweisen“, merkt Goldhausen an und erklärt, wie
viel es vor Ort ohne Fremdeinwirkung regnet: „Dubai
als Teil der Vereinigten Arabischen Emirate kommt
gerade einmal auf knapp 100 Liter pro Quadratmeter
an Regen im Jahr. Zum Vergleich: Bei uns sind es
meistens 500 bis 800 Liter.“
Forschungsgegenstand Regenerzeugung
Das Projekt der elektrostatischen Aufladung der
Wolkentropfen ist übrigens nur ein Teil von
insgesamt neun Projekten zur künstlichen
Regenerzeugung in den Vereinigten Arabischen
Emiraten. Goldhausen erläutert: „Wie viele andere
Länder auch, erproben die Emirate schon seit
Jahrzehnten Technologien, Regen künstlich zu
erzeugen. Besonders verbreitet ist dabei das
Wolkenimpfen mittels Silberjodid, Trockeneis oder
Stickstoff. In vielen Ländern, wird Geld in die
künstliche Regengewinnung gesteckt. Darunter sind
zum Beispiel die USA und China. Auch bei uns wird
versucht, das Wetter zum Beispiel mittels
Hagelfliegern zu manipulieren. Nachweisbar ist der
Nutzen jedoch nicht.“
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Sternschnuppennächte im August |
In der Nacht zum 13.
August erreichen die Perseiden den Höhepunkt
Bonn/Duisburg, 28. Juli 2021 - Jedes Jahr bringt uns
der Meteorstrom der Perseiden ein beeindruckendes
Schauspiel an den nächtlichen Himmel. Bereits ab dem
17. Juli waren die Sternschnuppen über Deutschland
zu sehen. In der Nacht zum 13. August steht der
Höhepunkt bevor. Ein Blick in den Nachthimmel lohnt
sich also auf jeden Fall und wer einen
ausführlicheren Wunschzettel geschrieben hat, kann
diesen dann gut abarbeiten.
Der Meteorstrom der Perseiden ergießt sich jedes
Jahr in der ersten Augusthälfte über den
Nachthimmel. Foto WetterOnline
Perseus und Swift-Tuttle
Der
Meteorstrom der Perseiden ergießt sich jedes Jahr in
der ersten Augusthälfte über den Nachthimmel. Er ist
auf der gesamten Nordhalbkugel vom 9. bis zum 13.
August am besten zu sehen. Der Strom kommt scheinbar
aus Richtung des Sternbildes Perseus. Die
Sternschnuppen strahlen von dort in alle
Himmelsrichtungen aus. „Die Perseiden bestehen aus
vielen kleinen, maximal zentimetergroßen Teilchen,
die der Schweif des Kometen Swift-Tuttle in seiner
Flugbahn hinterlässt. Die Erde bewegt sich auf ihrer
Bahn um die Sonne jedes Jahr gegen Mitte August
durch das Gebiet dieser kosmischen Teilchen. Sie
schießen mit Geschwindigkeiten von bis zu 60
Kilometer pro Sekunde in die Erdatmosphäre.
Durch die
enorme Reibung an den Luftmolekülen werden die
Teilchen abgebremst und verglühen binnen Sekunden.
Ihre Bewegungsenergie wird dabei in Licht und Wärme
umgewandelt“, erklärt Björn Goldhausen,
Pressesprecher und Meteorologe von WetterOnline. Bis
sie vollständig verglüht sind, legen sie oft noch
Dutzende von Kilometern zurück. So entstehen die
mehr oder weniger hellen Leuchtspuren am
Nachthimmel. Die kleinsten Schnuppen verglühen so
schnell, dass sie kaum wahrnehmbar sind. Die
Leuchtpfade der größeren können ein paar Sekunden
lang nachglimmen.
Die Perseiden
bieten ihr jährliches Himmelsspektakel. Foto
WetterOnline
Beste Sicht
Die beste
Beobachtungszeit ist immer in der zweiten
Nachthälfte. In dicht besiedelten Gebieten mittlerer
Breiten kann man höchstens 20 bis 50 Perseiden pro
Stunde sehen. Das theoretische Maximum von 100 bis
120 Sternschnuppen, das Mitte August möglich wäre,
wird in Mitteleuropa aus mehreren Gründen praktisch
nie erreicht. „Um das Spektakel beobachten zu
können, ist ein möglichst dunkles Plätzchen weitab
von störenden Lichtquellen wichtig. Wer in der Stadt
wohnt, sollte aufs Land fahren und auch dort
möglichst abseits von Ortschaften bleiben“, raten
die Meteorologen von WetterOnline. „Die beste Sicht
hat man von unbewaldeten Bergkuppen aus. Die Augen
benötigen etwa 15 Minuten Zeit, um sich an die
Dunkelheit zu gewöhnen. Natürlich bedarf es ein
wenig Geduld und natürlich auch etwas Wetterglück,
denn das alles klappt natürlich nur dann, wenn
Petrus auch die Bühne freigibt!“, sagt Goldhausen.
Sternschnuppenglück und
gute Wünsche
Allein das
Beobachten des Himmelspektakels macht glücklich. Nun
sollen die Sternschnuppen darüber hinaus Wünsche
wahr werden lassen - vorausgesetzt man schickt sie
rein gedanklich in den Himmel. „Niemand weiß so
genau, woher der Aberglaube kommt, dass man sich bei
einer Sternschnuppe etwas wünschen kann. Es ranken
sich viele Legenden um Sternschnuppen. Die meisten
von ihnen betrachten Sternschnuppen als
Glücksbringer. So kehren nach einem alten
schwäbischen Volksglauben verirrte Sterne an ihren
Platz im Himmel zurück. Andernorts hält man
Sternschnuppen für die verglühenden Dochte von
Kerzen, die die Engel beim Sterneputzen fallen
lassen“, erklärt der Pressesprecher.
Übrigens
werden die Perseiden auch „Laurentiustränen“
genannt. Diesen wenig fröhlichen Namen verdanken sie
dem Umstand, dass sie am 10. August mit dem Fest des
Märtyrers Laurentius zusammenfallen.
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Wahrscheinliche Anomalien |
Deutscher Wetterdienst, Offenbach 22. Juli 2021 -
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Hydro-klimatologische Einordnung der Stark-
und Dauerniederschläge durch Tiefdruckgebiet
„Bernd“
vom 12. bis 19. Juli 2021 |
Deutscher Wetterdienst, Offenbach 22. Juli 2021 - Im
Ereigniszeitraum traten Starkniederschläge
verschiedener Andauer auf. Zu Beginn spielten kurze
extreme Regenschauer eine Rolle (Dauerstufe D = 1
bis 6 Std.). Danach kam es zu einer Mischung von
wiederkehrenden (mit Regenpausen) und anhaltenden
Ereignissen (ohne Regenpausen). Beide Typen führten
zu hohen Niederschlagssummen in den mittleren bis
langen Andauerstufen (D = 9 bis 48 Std.). Die
meisten Ereignisse in der ersten Phase (Mittel- und
Westdeutschland) konnten mindestens als
Jahrhundertereignis (Wiederkehrintervall T ≥ 100
Jahre) eingestuft werden (siehe Tab. 2 und Tab. 3,
sowie Abb. 4). In vielen Teilen wurde diese Marke
sehr deutlich überschritten. Bei den Ereignissen der
zweiten Phase (Sachsen, Südbayern) war dies eher
nicht der Fall.
Nach bereits mehreren
Episoden mit Starkregen sorgte das Tief „Bernd“ für
anhaltende bzw. wiederkehrende Starkniederschläge.
Betroffen waren lokal die mittleren Landesteile,
großflächig jedoch der Westen von Rheinland-Pfalz
und die Südhälfte Nordrhein-Westfalens. In der Folge
kam es zunächst örtlich zur Ausuferung kleiner
Fließgewässer und Sturzfluten. Mit anhaltender
Niederschlagstätigkeit traten auch mittlere und
größere Flüsse wie Ahr, Emscher, Erft, Kyll, Lippe,
Prüm, Ruhr, Rur, Sieg und Wupper über die Ufer.
Daraus entwickelte sich eine ausgedehnte
Hochwassersituation von der Eifel (Rheinland-Pfalz)
über das Rheinland und dem Ruhrgebiet bis hin nach
Südwestfalen (Nordrhein-Westfalen). Neben immensen
Sachschäden verloren über 160 Menschen (Stand
21.07.21) ihr Leben. Mit Abzug von Tief „Bernd“
waren außerdem das Osterzgebirge, die Lausitz und
das Berchtesgadener Land betroffen. Auch hier kam es
zu Starkniederschlägen, die regional zu Hochwasser
führten.
Wetter- und Ausgangslage Die
Wetterlage an den Tagen vom 12. bis 15.07.21
zeichnete sich vor allem durch tiefen Luftdruck über
Mitteleuropa aus. In Verbindung mit einem Höhentief,
das sich langsam von Frankreich her näherte, war die
Troposphäre zunehmend instabil geschichtet. Warme
und sehr feuchte Luftmassen gelangten aus dem
Mittelmeerraum in einer Drehbewegung um das
Bodentief „Bernd“ nach Deutschland. Durch erzwungene
Hebung (orografisch und dynamisch) und leichte
Staueffekte an den westlichen Mittelgebirgen
(Sauerland, Westerwald und Eifel), kam es zunächst
regional, später großflächig zu wiederkehrendem bzw.
anhaltendem Starkregen. In den folgenden Tagen
drängte Hoch „Dana“ Tief „Bernd“ in Richtung
Südosteuropa ab. Dadurch kam es noch einmal zu
anhaltenden Starkniederschlägen im Osterzgebirge und
der Lausitz, sowie im Berchtesgadener Land. Ab dem
19.07.21 entspannte sich die Wettersituation etwas.
Neben der Wettersituation ist bei der Entstehung von
Hochwassersituationen auch die momentane
Bodenfeuchtesituation von Bedeutung. Denn der Boden
kann einen Teil des Niederschlags speichern und
zurückhalten. Dies funktioniert aber nur, wenn der
Boden nicht zu feucht und nicht zu trocken ist. Die
drei Wochen vor dem Hochwasserereignis waren in ganz
Deutschland von wiederkehrenden
Niederschlagsereignissen geprägt, die die Böden
regional bereits gut gefüllt haben (Abb. 2).
Während in Rheinland-Pfalz
und in Südwestfalen die Böden regional kaum noch
Wasser aufnehmen konnten (teils weniger als 10 mm
freier Bodenwasserspeicher), waren die Böden im
Südwesten von Nordrhein-Westfalen noch bedingt
aufnahmefähig (über 75 mm freier
Bodenwasserspeicher). Ähnlich viel freier Speicher
stand in Ostsachsen und Südostbayern zur Verfügung.
Hinzu kommt, dass sehr intensiver Niederschlag meist
nicht oder nur im geringen Maße von den Böden
aufgenommen werden kann und somit direkt an der
Oberfläche abfließt. Auch Talsperren übernehmen eine
wichtige Funktion im Hochwasserschutz, da sie
ebenfalls Wasser zurückhalten können. Laut einer
Mitteilung des Wupperverbandes senkten
Talsperren-Betriebe auf Grund der Vorwarnungen des
DWD bereits ab dem 12.07.21 die Wasserpegel
vorsorglich ab [14].
Zunächst waren ab dem
12.07.21 Baden-Württemberg (bis über 50 l/m² in 24
Std.), aber auch Teile von Hessen, Rheinland-Pfalz,
dem Saarland und Nordrhein-Westfalen (bis über 20
l/m² in 24 Std.) betroffen (Abb. 1). Im Laufe der
Zeit verlagerte sich der Kern des Tiefdruckgebietes
nur langsam von Südwesteuropa weiter in Richtung
Deutschland. Am 13.07. lag die
Niederschlagstätigkeit vor allem in der Mitte
Deutschlands (Abb. 1). Zum Beispiel fielen im
Erzgebirge (Region Marienberg) laut Radarmessung bis
87 l/m² in 2 Stunden (Tab. 2).
Im Hofer Land (Oberfranken)
fielen in Selbitz laut Radarmessungen 43 l/m² in nur
30 Minuten. In Querfurt (Saalekreis) wurden 66 l/m²
in nur 2 Stunden an der Station MühleLodersleben
registriert. Aber auch die nördlichen Teile von
Hessen (Kreis WaldeckFrankenberg) und vor allem das
Ruhrgebiet und Südwestfalen waren stark betroffen.
Die Städte Solingen und Hagen, sowie Wuppertal waren
stark von großen Überschwemmungen betroffen.
In Hagen wurden an einer Station des Landesamtes für
Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) mehr als
241 l/m² Niederschlag in nur 22 Stunden gemessen
[13]. Beginnend am 14.07.21 und bis in die
Morgenstunden des 15.07.21 kam es dann zu ergiebigem
Dauerregen, der lokal immer wieder durch
Regenschauer verstärkt wurde. Der Schwerpunkt der
Niederschlagstätigkeit erstreckte sich in einem
Gebiet von Dortmund über Köln, Euskirchen,
Gerolstein, Bitburg bis hin nach Trier (Abb. 3).
Hier wurden weitflächig mehr als 100 l/m²
Niederschlag in 72 Stunden registriert. Regional
fielen sogar über 150 l/m² Niederschlag in 24
Stunden (siehe Tab. 2 und Tab. 3).
Durch den großflächigen und anhaltenden
Starkniederschlag wurden große Teile von
Flusseinzugsgebieten beregnet. Das Wasser sammelte
sich und wurde teils in den engen Flusstälern
kanalisiert. Die enormen Regenmengen, aber vor allem
auch die orographischen Gegebenheiten und die
gesättigten Böden führten zu einer Potenzierung der
Schadenswirkung. Besonders das Ahrtal war von dieser
Situation betroffen. Binnen kurzer Zeit entstanden
hohe Personen- und Sachschäden. Alleine in diesem
Landkreis sind über 110 Menschenleben zu beklagen.
In Bad Neuenahr-Ahrweiler,
Sinzig und Schuld wurden viele Häuser komplett
zerstört und es gab verheerende Schäden an der
Infrastruktur. Im Ahrtal wurden sämtliche
Bahnbrücken zerstört, Straßen und Schienen
weggespült. Die Strom- und Trinkwasserversorgung
sowie Kommunikationsmittel fielen aus. Im Kreis
Euskirchen mussten mehrere Orte evakuiert werden,
weil der Damm der Steinbachtalsperre zu brechen
drohte. Ebenfalls betroffen waren Städte und
Gemeinden an den Flüssen Erft, Swist und Rur.
In Köln, Leverkusen, Düsseldorf und längs der
westfälischen Ruhr kam es ebenfalls nach den
ergiebigen und andauernden Niederschlägen zu
Personenschäden, zahlreiche Keller und Straßen
wurden überflutet und teilweise mussten flussnahe
Wohngebiete evakuiert werden. Die Talsperren der
betroffenen Region konnten einen Teil des
Niederschlages eine Zeit lang zurückhalten. Da aber
der Zufluss aus den Einzugsgebieten den Ablauf um
ein Vielfaches überstieg, liefen einige von ihnen
über [14]. Mit dem Abzug von Tief „Bernd“ in
Richtung Südosteuropa kam es noch einmal vom
15.07.21 bis 19.07.21 zu anhaltenden bzw.
wiederkehrenden Starkniederschlägen in Ostsachen und
Südbayern (Abb. 3).
Erneut verstärkte die
Orographie (Erzgebirge, Lausitzer Gebirge, Alpen)
die Niederschlagstätigkeit durch Staueffekte. In
Sachsen kam es in den kleinen Oberläufen und engen
Tallagen teils zu Sturzfluten und die Flüsse
Sebnitz, Polenz und Wesnitz, sowie die Lausitzer
Neiße führten kurze Zeit große Hochwässer. Im Süden
Bayerns, insbesondere im Berchtesgadener Land,
sorgten vor allem Starkniederschläge mit kurzen
Andauerstufen (Dauerstufe D = 1 bis 3 Std.) für das
schnelle Anschwellen von kleinen Gebirgsbächen.
Damit verbunden waren auch kleinere Sturzfluten und
Erdrutsche, die lokal zu erheblichen Schäden
führten.
Auch wenn keine
deutschlandweiten Allzeit-Rekorde eingestellt wurden
(vgl. Tab. 4), ist zu bemerken, dass an einer
ungewöhnlich großen Zahl von Stationen im Westen
bisherige Rekorde weit übertroffen wurden. Innerhalb
weniger Stunden oder Tage wurde im Mittel über ganze
Flusseinzugsgebiete das 1,5 bis 2,0-fache des
mittleren Niederschlages im Juli bezogen auf die
Referenzperiode 1991-2020 erreicht (vgl. Tab. 1).
Die aufgetretenen Starkniederschläge ordnen sich in
eine Serie von Ereignissen ein, die schon seit Mai
2021 anhält. Bereits jetzt rangiert das Jahr 2021
unter den Top 5 der Jahre mit den meisten
aufgetretenen Einzelereignissen seit 2001 (siehe
Abb. 5). Die meisten und intensivsten
Starkniederschläge treten in der Regel in
Deutschland zwischen Mai und September auf. Es ist
also davon auszugehen, dass noch weitere Ereignisse
in 2021 hinzukommen werden. Grundsätzlich kann
Starkniederschlag an jedem Ort in Deutschland
auftreten. Es gibt jedoch eine Tendenz, dass
Extremereignisse mit steigender Dauerstufe vermehrt
in den Mittel- und Hochgebirgsregionen auftreten.
Insbesondere während der letzten Jahrzehnte war
weltweit und in Deutschland ein Temperaturanstieg zu
beobachten [2], der nur durch den Anstieg der
atmosphärischen Treibhausgaskonzentrationen
erklärbar ist. Es stellt sich daher die Frage, wie
sich dieser Klimawandel regional auf die Häufigkeit
und Intensität von Starkregenereignissen auswirkt.
Analysen der letzten 70 Jahre auf Basis von
Tagesdaten zeigen, dass die Intensität und die
Häufigkeit von Starkniederschlagstagen (in [4]
definiert als >20 l/m² pro Tag) in Deutschland
geringfügig zugenommen haben. Die stärksten
Änderungssignale zeigen sich für den Winter. Im
Sommer gibt es noch kein klares Bild. Dies liegt
vermutlich daran, dass hier zwei Effekte gegenläufig
sind. Die Anzahl der Tage mit Niederschlag nimmt
eher ab, während sich der Niederschlag selbst an den
verbliebenen Tagen intensiviert [4].
Auf
Basis von Klimaprojektionen kann abgeschätzt werden,
dass sich diese Tendenz fortsetzt. Die
Niederschlagsmengen an Starkniederschlagstagen im
Sommer werden wahrscheinlich weiter steigen. Auch
die maximalen 1-Tages- und
5-Tagesniederschlagssummen sollen zunehmen. Für
subtägliche Andauern (D < 24 Std.) gibt es derzeit
nur wenige Mess- und Modelldaten für Deutschland.
Aber auch hier zeichnet sich in Modelldaten eine
Tendenz zur Zunahme der Häufigkeit und Intensität
von Starkniederschlägen in der Zukunft ab [4].
Ein Grund, warum bei steigenden Temperaturen eine
Zunahme von Starkniederschlägen erwartet werden
kann, liegt im steigenden Aufnahmevermögen der Luft
von Wasserdampf mit steigender Temperatur (Anstieg
Sättigungsdampfdruck, Clausius-Clapeyron-Beziehung)
[1]. Weiterhin verdunstet über wärmeren
Meeresoberflächen mehr Wasser, wodurch sich ein
Potential für diese zusätzliche
Feuchtigkeitsaufnahme der Luft ergibt. Neben diesem
Zusammenhang können aber auch Änderungen der
Zirkulationsmuster in der Atmosphäre eine wichtige
Rolle spielen.
So
stellt sich zum Beispiel die Frage, ob im Rahmen des
Klimawandels eine Veränderung in der Verweildauer
einzelner Wetterlagen festzustellen ist. Eine
Auswertung zum Wissensstand über sogenannte
blockierende Wetterlagen [15] kommt allerdings zu
keiner eindeutigen Bewertung bezüglich
entsprechender Trends und zur Schlussfolgerung, dass
die natürliche Variabilität in den nächsten
Jahrzehnten dominieren wird. Weiterhin haben sich
verschiedene Studien der Frage gewidmet, ob der
stärkere Temperaturanstieg in der Arktis zu
verändertem Verhalten der Wetterlagen führen kann.
Dabei ist die Annahme, dass die veränderten
Temperaturunterschiede zwischen hohen und mittleren
Breitengraden Auswirkungen auf die Eigenschaften des
um den Nordpol verlaufenden Starkwindbands
(„Jetstream“) haben und über diesen Mechanismus auch
die Persistenz von Wetterlagen in den mittleren
Breiten beeinflusst wird. Auch hier kommen
allerdings Bestandsaufnahmen der vorhandenen Studien
nicht zu einer eindeutigen Schlussfolgerung [16,
17].
Allgemein sind extreme Einzelereignisse zunächst
kein direkter Beleg für den Klimawandel. Nur
langjährige Beobachtungen können zeigen, ob die
Häufigkeit bestimmter Ereignisse zugenommen hat oder
nicht. Gerade bei extremen Ereignissen, die also nur
selten vorkommen, ist es besonders wichtig, einen
sehr langen Zeitraum zur betrachten. Ob der
Klimawandel nun ein bestimmtes Unwetterereignis
verstärkt hat, kann nicht ohne weiteres oder gar
pauschal beantwortet werden. Zwar konnte bereits
mittels Attributionsforschung für ausgewählte
Extremereignisse (z. B. Hitzewellen) gezeigt werden,
dass durch den Klimawandel die
Eintrittswahrscheinlichkeit erhöht wurde; dies
bedarf aber im Einzelfall umfangreicher
Untersuchungen [5].
Für
den Parameter Niederschlag zeigt eine kürzlich
veröffentlichte Studie zu täglichen Maxima des
Niederschlags auf globaler Ebene, dass die
Intensivierung von Starkniederschlägen, zum Beispiel
in Mitteleuropa, zumindest teilweise durch den
anthropogenen Klimawandel verstärkt wurde [3]. Eine
Attributionsstudie zum aktuellen Ereignis wird
derzeit durch das World Weather Attribution Project
vorbereitet [18].
Außer Deutschland waren auch unsere Nachbarländer
zum Teil sehr stark vom Unwetter betroffen. Das
Hauptniederschlagsgebiet setzte sich vom Westen
Deutschlands noch weiter in die Benelux-Länder, nach
Frankreich und in die Schweiz fort (Abb. 6), später
auch weiter südostwärts bis zum Balkan. Einen
weiteren Schwerpunkt gab es aber auch im östlichen
Mitteleuropa, besonders über Polen (Abb. 7).
Insgesamt kann ein Gebiet von Frankreich bis Polen
deutlich abgegrenzt werden, wo die
Wochenniederschläge flächendeckend mehr als doppelt
so hoch, teilweise mehr als viermal so hoch waren
wie im klimatologischen Mittel.
Starkniederschläge traten lokal meist im
Zusammenhang mit Gewittern auf, darunter gab es auch
ausgeprägte Multi- und Superzellengewitter. Darüber
hinaus gab es in Großbritannien lediglich lokale
Starkniederschläge. Aus den einzelnen Ländern liegen
folgende Informationen vor:
Großbritannien: In Großbritannien ereigneten sich
einige isolierte Starkregenfälle, insbesondere in
London, wo am 12.07.21 über 54 l/m² in einer Stunde
gemessen wurden. Sturzfluten setzten Straßen in
London unter Wasser, auch der öffentliche Nahverkehr
war stark beeinträchtigt [12].
Niederlande: In der Region Limburg ereigneten sich
Überschwemmungen in Gebäuden und auf Straßen. Auch
Teile der Autobahn A79 waren unter Wasser. Militär
wurde zur Evakuierung von Hochwassergeschädigten
eingesetzt. An den beiden Tagen 13. Und 14.07.21
zusammen sind in Limburg an einigen Stellen mehr als
150 l/m² gefallen. Das ist mehr als das Doppelte der
normalen Niederschlagsmenge im Juli [6], [12].
Belgien: Neben Deutschland war auch der Osten von
Belgien stark von diesem Ereignis betroffen. Nach
Starkregen war am Morgen des 14.07.21 der
Schienenverkehr in den Provinzen Namur und Lüttich
unterbrochen. Auch hier gab es schwere
Überflutungen, auf einigen Straßen stand das Wasser
2 Meter hoch. In Lüttich mussten ca. 2.000 Personen
evakuiert werden. Insgesamt wurden aus Belgien
mindestens 27 Todesopfer gemeldet. Die an Stationen
gemessenen 48- stündigen Niederschlagsmengen
erreichten bis 271,5 l/m² in Jalhay mit einer
Wiederkehrzeit von mehr als 100 Jahren [7], [12].
Luxemburg: An der Station Luxemburg-Findel wurde der
Julirekord sowohl für die 12- als auch die 24-
stündige Niederschlagssumme gebrochen mit 74,2 bzw.
79,4 l/m² am 14. bzw. 15.07.21 [8], [12].
Frankreich: Teile Frankreichs waren auch von
Überschwemmungen betroffen, nachdem innerhalb von
zwei Tagen Regenmengen fielen, die sonst
üblicherweise innerhalb von zwei Monaten fallen.
Innerhalb von drei Tagen (12. bis 15.07.21) fielen
im Osten von Frankreich flächendeckend über 100 l/m²
Niederschlag, örtlich über 150 l/m². Hohe
Niederschläge bis über 70 l/m² in 2,5 Stunden wurden
insbesondere im Elsass gemessen [9], [12].
Schweiz: Die Schweiz war in einigen Gegenden von
intensiven Regenfällen betroffen mit
Niederschlagssummen um 26 l/m² in 30 Minuten in den
Kantonen Zürich und Aargau in der Nacht vom 12. zum
13.07.21, im Einzelfall sogar 27 l/m² in 10 Minuten
an der Station Zürich- 13 Affoltern. Im ganzen Monat
Juli fallen hier normalerweise 112 l/m² Regen. Somit
fiel hier innerhalb von 10 Minuten ein Viertel des
normalen Juli-Niederschlags. Schwere Sturmböen
ließen Bäume umstürzen, Straßen waren blockiert, es
gab Schäden an Gebäuden und Fahrzeugen. Für den
Bahnverkehr waren mehrere Gebirgspässe und Tunnel
gesperrt.
Der Starkregen verursachte auch Erdrutsche, da die
gesättigten Böden kein Wasser mehr aufnehmen
konnten. Einige Seen in der Schweiz hatten die
höchste oder zweithöchste Hochwasserwarnstufe, allen
voran der Vierwaldstätter See in der Zentralschweiz.
Auch an der Alpensüdseite gab es heftige
Niederschläge, im Tessin bis über 140 l/m² in 3
Stunden. Für den Zeitraum der ersten beiden
Juliwochen (01. bis 14.07.21) wurden beachtliche
Rekorde vermeldet. An der Station Sedrun im
Vorderrheintal wurden knapp 300 l/m² in diesem
Zeitraum gemessen – etwa das Doppelte des bisherigen
Rekords in der 60-jährigen Messreihe [11], [12].
Italien: Der Tiefdruckkomplex breitete sich bis zum
13.07.21 auch nach Norditalien aus, wo sich im
Bodendruckfeld ein neuer Tiefdruckkern ausbildete.
Auch dort traten intensive Gewitter auf,
insbesondere in der Lombardei, in Emilia-Romagna und
im Piemont mit Hageldurchmessern bis zu 7 cm und
Starkregen bis über 83 l/m² in 30 Minuten. Schwere
Sturmböen ließen Bäume entwurzeln und deckten Dächer
ab [12].
Österreich: In Österreich gab es nach intensivem
Regen einen größeren Erdrutsch im Ötztal (Tirol). 5
Meter hohes Geröll blockierte die
Ötztal-Bundesstraße. In Niederösterreich wurden
Überflutungen von Straßen und Hagelkörner bis zu 8
cm Durchmesser beobachtet. Auch hier führten
Sturmböen zu Schäden an Gebäuden und blockierten
Straßen. In der Region Wien blieben nach
Blitzeinschlägen etwa 3.000 Haushalte ohne Strom. Am
17.07.21 gab es weitere Erdrutsche besonders in der
Region Salzburg. An der Hohen Warte in Wien wurden
am gleichen Tag 77 l/m² Niederschlag in 3 Stunden
gemessen [12].
Quellen und weitere Informationen [1]: Becker P.,
Becker A., Dalelane C., Deutschländer T., Junghänel
T., und Walter A., 2016: Die Entwicklung von
Starkniederschlägen in Deutschland. Plädoyer für
eine differenzierte Betrachtung. [LINK] [2] Kaspar
F, Friedrich K, Imbery F, 2020: 2019 global
zweitwärmstes Jahr: Temperaturentwicklung in
Deutschland im globalen Kontext. Bericht des
Deutschen Wetterdienstes. [LINK] [3] Madakumbura G.
D., Thackeray C. W., Norris J., Goldenson N. and
Hall, A., 2021: Anthropogenic influence on extreme
precipitation over global land areas seen in
multiple observational datasets. Nat Commun 12,
3944, [DOI] [4] Rauthe M., Brendel C., Helms.,
Lohrengel A.-F., Meine L., Nilson E., Norpoth M.,
Rasquin C., Rudolph E., Schade N. H., Deutschländer
T., Forbriger M., Fleischer C., Ganske A., Herrmann
C., Kirsten J., Möller J., Seiffert R., 2020:
Klimawirkungsanalyse des Bundesverkehrssystems im
Kontext Hochwasser: Schlussbericht des
Schwerpunktthemas Hochwassergefahren (SP-103) im
Themenfeld 1 des BMVI-Expertennetzwerks. [DOI] [5]
van Oldenborgh G.J., van der Wiel K., Kew S. Philip
S., Otto F., Vautard R., Andrew King A., Lott F.,
Arrighi J., Singh R., van Aalst M., 2021: Pathways
and pitfalls in extreme event attribution. Climatic
Change, 166, 13. [DOI] [6] Online-Angebot
Königliches Niederländisches Meteorologisches
Institut (KNMI) [LINK] [7] Online-Angebot
Königliches Meteorologisches Institut von Belgien
(KMI) [LINK] [8] Online-Angebot MeteoLux [LINK] [9]
Online-Angebot Meteo France [LINK] [10]
Online-Angebot Meteo Paris [LINK] [11]
Online-Angebot Meteo Schweiz [LINK], [LINK], [LINK]
[12] Online-Angebot European Severe Weather Data
Base (ESWD) [LINK] [13] Online-Angebot Landesamt für
Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) NRW
[LINK] [14] Online Angebot Wupperverband [LINK],
[LINK] [15] Woollings T., Barriopedro D., Methven
J., Son S. W., Martius O., Harvey B., Sillmann J.,
Lupo A. R., Seneviratne S., 2018: Blocking and its
response to climate change. Current climate change
reports, 4(3), 287-300. [DOI] [16] Stendel, M.,
Francis, J., White, R., Williams, P. D., &
Woollings, T., 2021: The jet stream and climate
change. In Climate Change (pp. 327-357). Elsevier.
[DOI] 16 [17] Cohen J., Screen J. A., Furtado J. C.,
Barlow M., Whittleston D., Coumou D., Francis J.,
Dethloff K., Entekhabi D., Overland J., Jones J.,
2014: Recent Arctic amplification and extreme
mid-latitude weather. Nature geoscience, 7(9),
627-637. [DOI] [18] Online Angebot des World Weather
Attribution Project [LINK], [LINK]
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Analyse der Hochwasser-Katastrophe
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Wetter oder Klimawandel
Bonn/Duisburg, 15. Juli 2021 -
Eine extreme Wetterlage ist die Ursache für das
extreme Hochwasser Mitte Juli 2021 gewesen. Solche
Naturkatastrophen hat es schon immer gegeben. Die
Expertinnen und Experten von WetterOnline
analysieren, wie es zu diesem Extremereignis kam,
bei dem auch der Klimawandel eine Rolle spielt.
Besonders hart traf es unter anderem das Ahrtal in
Rheinland-Pfalz. Dort gab es ein katastrophales
Hochwasser historischen Ausmaßes. Quelle:
WetterOnline
Warmfeuchte Luft und blockierende Wetterlage
Die Berechnungen der massiven Niederschläge haben
die Meteorologen bereits im Vorfeld zu Warnungen
alarmiert. Einer genauen Vorhersage des
tatsächlichen Ausmaßes der dann folgenden
katastrophalen Überflutungen sind jedoch auch
meteorologischen Berechnungen Grenzen gesetzt.
Wie es zu der extremen Wetterlage kam, erklärt Björn
Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe von
WetterOnline: „Der Auslöser war Tief BERND, das sich
ab dem 13. Juli vom Golf vom Genua nach Mitteleuropa
schob. Das Tief führte warme und feuchte Luft vom
Mittelmeer über den Balkan nordwärts. Auf dem Balkan
wurden zeitgleich hohe Temperaturen nahe 40 Grad
gemessen. BERND lenkte anschließend die Luft weiter
über Polen, Ostdeutschland und über die südliche
Ostsee in den Westen Deutschlands. Dort traf nun die
energiegeladene Luft auf kühlere und damit schwerere
Luft. ‚Zutat‘ Nummer 1 für die Unwetterlage war also
die warmfeuchte Luft.“
Zu dieser Zutat kam noch eine weitere entscheidende
hinzu. Goldhausen: „Das zweite Element ist eine
sogenannte blockierende Wetterlage. Tief Bernd war
umzingelt von zwei Hochdruckgebieten und kam kaum
von der Stelle. Von Dienstag bis zum Wochenende
kreiste es mehr oder weniger über dem gleichen
Längengrad. Somit brachte es zunächst dem Westen und
am Wochenende auch in Sachsen sowie in den Alpen
kräftige Niederschläge. Diese Blockadewetterlage
entsteht dann, wenn der Jetstream stark
mäandriert.“
Ergebnis: Extreme Regenfälle
„Wir Meteorologen waren nicht überrascht, dass es
viel regnet. Die Niederschlagsmengen und das Gebiet
waren Tage vorher perfekt vorhergesagt, aber dass
die Ausmaße so folgenreich waren, hätte niemand
erwartet. Wir haben es mit einem Jahrtausendereignis
zu tun“, sagt Goldhausen und fährt fort: „Im Westen
kamen von Mittwoch, den 14. Juli, bis Donnerstag
flächig von der Eifel über die Kölner Bucht bis ins
Sauerland mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter
in nur 24 Stunden zusammen, örtlich sogar noch mehr.
An der Wetterstation Köln-Stammheim wurden bis
Donnerstagmorgen um 8 Uhr 153,5 Liter innerhalb
eines Tages registriert, davon allein 83 Liter am
Mittwoch zwischen 14 und 20 Uhr. Ebenfalls über 100
Liter pro Quadratmeter zeigt die Regenradar-Analyse
von Samstag, den 17. Juli, auf Sonntag im
Berchtesgadener Land. In allen genannten Regionen
hatte es in den Tagen zuvor schon geregnet, sodass
die Böden nahezu gesättigt waren.“
Das hat der Klimawandel damit zu tun
Solche Naturkatastrophen hat es schon immer gegeben
und wird es auch weiterhin geben. „Was hat nun der
Klimawandel damit zu tun? Das Ereignis ist zunächst
einmal Wetter, in diesem Fall eine Naturkatastrophe.
Laut einer Rekonstruktion von historischen
Hochwassern an der Ahr könnte es zum Beispiel im
Jahre 1910 oder 1804 vergleichbare Hochwasser
gegeben haben. Genau lässt sich das im Nachhinein
aber nicht mehr vergleichen“, so Goldhausen.
Letztlich ist es schwierig zuzuordnen, welchen
Anteil das Wetter und welchen der Klimawandel hat.
Stand der Wissenschaft ist jedoch, dass mit der
Erderwärmung Niederschlagsextreme wahrscheinlicher
werden. Dies entspricht auch dem physikalischen
Grundverständnis, dass warme Luft mehr Wasserdampf
aufnehmen kann.
Klimamodelle deuten auf Niederschlagsextreme
hin
Auch die aktuellen regionalen Klimamodelle zeigen
laut nationalem Klimareport 2020 eine Tendenz zur
weiteren Zunahme von Niederschlagsextremen und auch
die Analysen der seit 20 Jahren flächendeckend
vorliegenden Radardaten in Deutschland deuten darauf
hin. Die Datenreihe ist aber noch zu kurz und damit
nicht statistisch aussagekräftig.
Problematik: Begradigte Flüsse und
Versiegelung
Neben dem Wetter und dem Klimawandel spielten für
das extreme Hochwasser laut Experten auch andere
Faktoren eine Rolle. Goldhausen erklärt: „In
begradigten und kanalisierten Bächen und Flüssen
fließt das Wasser viel schneller ab und stromabwärts
steigt die Überschwemmungsgefahr. Zudem werden immer
mehr Flächen versiegelt. Wasser, das nicht im Boden
versickern oder sich über Auenflächen ausbreiten
kann, schwillt zu einer oberirdischen Flut an, die
sich dann durch asphaltierte Straßen ihren Weg
bricht.“
Klimamodelle deuten auf Niederschlagsextreme hin.
Quelle: WetterOnline
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Was sind die Hundstage?
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Tierische Hitze Ende Juli und im August
Bonn/Duisburg, 15. Juli 2021 -
35 bis 40 Grad – umgangssprachlich sind die
Hundstage die heißeste Zeit des Jahres. Doch dies
ist längst nicht immer so. Den Namen verdanken die
Hundstage dem Sternbild „Großer Hund“.
Vier Wochen Hitzewelle
Die Hundstage dauern jedes Jahr vom 23. Juli bis zum
23. August und gelten als heißeste Phase des
Sommers. Björn Goldhausen, Meteorologe und
Pressesprecher von WetterOnline: „In den vergangenen
Jahren stiegen die Temperaturen während der
Hundstage mehrmals auf 35 bis 40 Grad. Am 25. Juli
2019 wurde in Duisburg und Tönisvorst in
Nordrhein-Westfalen mit 41,2 Grad sogar extreme
Hitze gemessen.“ Im Kernzeitraum der Hundstage vom
25. Juli bis zum 7. August kommt es aber statistisch
gesehen auch immer wieder zu unbeständigen
Südwestwetterlagen, die kühleres Regenwetter
bringen. „Es ist laut Statistik kein Muss, dass es
in der Zeit der Hundstage tierisch heiß ist. Die
Urlaubsplanung rein nach den Hundstagen
auszurichten, gleicht somit einem Lotteriespiel “,
so Goldhausen.
Die Hundstage haben ihren Namen vom Sternbild Canis
Major (Großer Hund). Es wird jedes Jahr im Sommer,
vom 23. Juli bis 23. August, am Himmel sichtbar.
Quelle: WetterOnline
Großer Hund: Das Sternbild prägt den Namen
Der Name Hundstage geht nur indirekt auf die
Vierbeiner zurück. Gemeint ist damit in unserem
Sprachgebrauch der Zeitraum, in dem das Sternbild
Canis Major (Großer Hund) am Nachthimmel sichtbar
ist. Seit der Antike wurden Sterngruppen mythischen
Gestalten, Gegenständen oder Tieren zugeordnet. Das
Sternbild Großer Hund erscheint jedes Jahr im Sommer
für vier Wochen am Himmel und kreative Menschen
können in ihm die Figur eines Hundes erkennen. Der
hellste Stern dieser Konstellation wird Sirius oder
auch Hundsstern genannt. Dieser war zur Zeit der
Römer jedes Jahr etwa ab dem 23. Juli bei
Sonnaufgang auf der Erde sichtbar. Bis das gesamte
Sternbild am klaren Nachthimmel erschien, vergingen
vier Wochen, die „Tage des großen Hundes“, vom 23.
Juli bis zum 23. August.
So ergab sich auch die genau definierte Zeitspanne
für die Hundstage, die bis heute erhalten geblieben
ist. Aber Goldhausen weiß: „Der Aufgang des Sirius
hat sich im Laufe der Jahrhunderte jedoch um einen
Monat verschoben. Dies ist der Eigenbewegung des
Sternbildes und der Richtungsänderung der Erdachse
geschuldet. Sirius erscheint deshalb heutzutage erst
Ende August am Morgenhimmel.“ Die Hundstage müssten
demnach – astronomisch gesehen – eigentlich erst
Ende August beginnen.
Bauernregel: „Hundstage heiß, Winter lange
weiß“
Um das Sternbild Großer Hund rankten sich früher
allerhand Mythen. So machte der Aberglaube die
Hundstage für die Römer zu einer unheilvollen Zeit:
Menschen, die während der Hundstage geboren wurden,
galten als Unglücksboten. Die Griechen erklärten
sich die Hundstage damit, dass der Stern Sirius die
Strahlkraft der Sonne beeinflusse und deshalb für
die sommerliche Hitze verantwortlich sei. Auch in
zahlreichen Bauernregeln finden die Hundstage
Beachtung.
So heißt es zum Beispiel
„Hundstage heiß, Winter lange weiß“. Björn
Goldhausen: „Diese Regel ist allerdings kaum
belastbar. Sollte an den Hundstagen also der Schweiß
fließen, dann ist panisches Schneeschaufelhorten
sicherlich keine gute Idee.“ Die Bezeichnung
„Hundstage“ für die Zeitspanne brütender Hitze hält
sich jedoch in der Umgangssprache bis heute.
Eine Abkühlung tut immer gut, wenn die Hitze während
der Hundstage im Sommer zu groß wird. Quelle:
WetterOnline
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Versicherungsirrtümer bei Hochwasser
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Das sollten
Eigenheimbesitzer wissen
Bonn/Duisburg, 13. Juli 2021 -
Der Unwettersommer 2021 geht weiter und die
Hochwassergefahr steigt deutlich. Bei Hochwasser und
Überflutungen glauben viele Eigenheimbesitzer, gut
abgesichert zu sein. Doch häufig ist dem nicht so.
Wenn das Haus oder die Wohnung durch Unwetter unter
Wasser stehen, dann hilft nur eine
Elementarversicherung. Bild WetterOnline
Irrtum Nr. 1: Meine Gebäudeversicherung sichert
Hochwasser ab
Bei Schäden durch Sturm, Blitz oder Hagel zahlt die
Wohngebäude- und/oder Hausratversicherung. „Kommt es
allerdings zu Überflutungen und der Keller oder gar
das Erdgeschoss laufen voll, dann ist von der
Versicherung nichts zu erwarten. Für solche Fälle
von Naturgewalten gibt es die
Elementarversicherung“, erklärt Björn Goldhausen,
Pressesprecher und Meteorologe von WetterOnline. Nur
etwa 40 Prozent aller Gebäude sind in Deutschland
entsprechend abgesichert.
Irrtum Nr. 2: Ich wohne nicht an einem Fluss
Viele Menschen glauben, dass es nur an den Flüssen
zu Hochwasser kommen kann. Goldhausen weist darauf
hin: „Dies ist ein Irrtum. Scheinbar kleine Bäche
werden bei Unwettern immer wieder zu reißenden
Flüssen und die Fluten sorgen für massive Schäden.
Diese sind, bezogen auf ein einzelnes Haus, nicht
selten weitaus höher als Hochwasserschäden an den
großen Flüssen. Dort kommt das Wasser nämlich
langsam und meist ohne große Kraft. So können sich
die Bewohner deutlich besser darauf vorbereiten.“
Irrtum Nr. 3: Wenn es hart auf hart kommt, hilft der
Staat
„Bis zum Jahr 2017 war dies in der Tat nicht selten
der Fall. Danach beschlossen Bund und Länder
allerdings nur noch jenen zu helfen, die sich
erfolglos um eine Versicherung bemühten oder bei
denen diese maßlos überteuert war. Dies müssen
Geschädigte im Schadensfall nachweisen. Kann man
dies nicht, geht man leer aus“, erläutert der
Meteorologe.
Doch das Wetter birgt noch weitere Gefahren:
Gewitter mit Blitzen, Hagel und Sturmböen können
Hausdächer oder Autos beschädigen und Keller
volllaufen lassen.
Sturmschäden
„Die Versicherung zahlen für Sturmschäden in der
Regel ab Windstärke 8, was einer Windgeschwindigkeit
von mehr als 62 Stundenkilometern entspricht. Für
den Nachweis kann man zum Beispiel das Archiv der
aktuellen Windspitzen von WetterOnline nutzen“,
erklärt Björn Goldhausen.
Schäden am Gebäude
Für zerborstene Glasscheiben oder abgedeckte Dächer
zahlt die Wohngebäudeversicherung.
Schäden am Auto
Die Teilkaskoversicherung erstattet in der Regel die
kompletten Kosten für verbeultes Blech, kaputte
Scheiben oder Überschwemmungsschäden am Auto. Die
Versicherung kürzt jedoch die Leistungen, wenn trotz
Warnung das Auto nicht aus einem
Hochwasser-Gefahrengebiet weggefahren wurde.
Schäden am Auto zahlt die Teilkaskoversicherung,
sofern es vorher keine Hochwasserwarnung gab. Bild
WetterOnline
Schäden an der Wohnungseinrichtung
Wenn Möbel oder Haushaltsgeräte durch Blitzschlag
oder infolge einer zerborstenen Scheibe beschädigt
wurden, dann zahlt die Hausratversicherung.
Wenn ein Baum aufs Haus stürzt
Wenn ein gesunder Baum auf das eigene Haus stürzt,
zahlt in der Regel die eigene
Wohngebäudeversicherung den Schaden. Dabei spielt es
keine Rolle, ob es sich um den eigenen Baum oder den
eines Nachbarn handelt. Anders sieht es aus, wenn
der Baum bereits einen Vorschaden hatte.
Für Detailfragen wenden Sie sich direkt an Ihre
Versicherung.
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Unwetter bringen Hochwasser - Dauerthema:
Starkregen, Hagel und Sturm |
Bonn/Duisburg, 12. Juli 2021 - Mit Tief BERND braut
sich schon die nächste Unwetterlage zusammen.
Besonders Hochwasser wird in einigen Landesteilen in
den kommenden Tagen zum Problem, da in kurzer Zeit
so viel Regen fällt, wie durchschnittlich in zwei
Monaten.
BERND bringt viel Wasser
Nach einem ruhigen Montag braut sich sehr bald
wieder richtig was zusammen und die Hochwassergefahr
steigt massiv. Björn Goldhausen, Pressesprecher und
Meteorologe von WetterOnline, erklärt: „Tief BERND
vermischt feuchtwarme Sommerluft mit kühler
Atlantikluft. So wird ein äußerst brisanter
Wettercocktail zusammengemischt. Besonders am
Mittwoch sind heftige Gewitter und sintflutartiger
Regen die Folge. Wo es im Detail am heftigsten
schüttet, steht zwar noch nicht fest, aber vieles
deutet darauf hin, dass es von der Eifel bis zum
Schwarzwald mancherorts wieder Landunter heißt.“
Heftige Gewitter und
sintflutartiger Regen werden auch in den nächsten
Tagen unser Wetter dominieren.
Foto WetterOnline
Verlauf des
Unwettergeschehens
Am späten Montagabend ziehen im Südwesten bereits
neue Schauer und Gewitter auf. Vom Südschwarzwald
bis zur Schwäbischen Alb besteht dabei örtlich
Unwettergefahr durch Starkregen, Hagel und
Sturmböen. Bis Mitternacht breiten sich die Schauer
und Gewitter etwa bis zu einer Linie von Trier bis
Stuttgart aus. Am Dienstagmorgen erreichen die
Regengüsse auch Nordrhein-Westfalen. Richtung Alpen
sind dann schon neue Gewitter mit dabei. Abends sind
von Nordrhein-Westfalen bis nach Nordbayern und
Sachsen zahlreiche kräftige Schauer und Gewitter
unterwegs.
Nach einer kurzen Beruhigung
lebt schon in der Nacht zum Mittwoch die Schauer-
und Gewitteraktivität von Nordrhein-Westfalen über
die Landesmitte bis nach Bayern wieder
auf. Nachmittags wird die Lage dann brisanter. Am
Mittwochabend schüttet es besonders in Teilen von
Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen heftig.
Weiter im Norden sind teils unwetterartige Gewitter
unterwegs.
Starkregen führt zu
Hochwasser
Während am Mittwoch in der Landesmitte und im Osten
kräftige Gewitter mit Platzregen, Hagel und
Sturmböen für Probleme sorgen, spitzt sich besonders
im Westen die Starkregenlage zu.
Der Meteorologe erläutert:
„Bis Donnerstagmorgen kommen in der Westhälfte
verbreitet 20 bis 50 Liter Regen pro Quadratmeter
zusammen. Vom Schwarzwald bis zur Eifel sind örtlich
Mengen von 100 bis 200 Liter möglich. Zum Verleich:
In Trier kommen in einem ganzen Juli durchschnitlich
knapp 80 Liter zusammen.“ Aufgrund der heftigen
Regengüsse steigt die Hochwassergefahr massiv an.
„Besonders Besucher von Campingplätzen an Flüssen in
den betroffenen Regionen sollten das Wetter
unbedingt im Blick behalten“, rät Goldhausen.
Aufgrund der heftigen
Regengüsse steigt die Hochwassergefahr massiv an.
Auch der Rhein tritt über die Ufer. Foto
WetterOnline
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Massive Unwetterlage
am Donnerstag: Gewitter mit Hagel, Starkregen und
Sturm
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Extreme Wettererscheinungen möglich
Bonn/Duisburg, 7. Juli 2021 – Am Donnerstag braut
sich eine deftige Unwetterlage zusammen. Von
Norditalien über die Alpen und den Südosten
Deutschlands bis nach Tschechien und Polen drohen
gewaltige Gewitter. Es herrscht sogar Tornadogefahr.
Am Donnerstag
entladen sich heftige Unwetter im Süden und Südosten
Deutschlands. Foto WetterOnline
Im Süden und Südosten Deutschlands kocht die
Wetterküche bis zum Siedepunkt. Am Donnerstag
entladen sich heftige Unwetter. Im Bereich der
stärksten Gewitter kommt es zu extremen
Wettererscheinungen in Form von sehr großem Hagel,
Starkregen und schweren Sturmböen. Punktuell sind
sogar Tornados möglich.
Björn Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe von
WetterOnline, erklärt: „Verantwortlich an der Misere
ist die jetzige Großwetterlage. Während über
Südosteuropa eine Hitzewelle voll im Gange ist, ist
es in West- und Mitteleuropa meist nur mäßig warm.
Genau zwischen der Hitze und der kühleren Luft
fühlen sich Schauer, Gewitter und Dauerregen so
richtig wohl und drehen voll auf.“
Im Bereich der stärksten Gewitter kommt es zu sehr
großem Hagel, Starkregen und schweren Sturmböen.
Punktuell sind sogar Tornados möglich. Foto
WetterOnline
Höhepunkt Donnerstag Nachmittag
„Schon in der Nacht zum Donnerstag sind besonders
über der Schweiz viele Schauer und Gewitter
unterwegs. Auch über Süddeutschland scheppert es
örtlich, teils regnet es aber auch länger anhaltend.
Ab den späten Vormittagsstunden bilden sich von
Norditalien bis in den Südosten Bayerns teils
heftige Gewitter mit Hagel, Starkregen und Sturm. Am
Nachmittag legen die Gewitter dann so richtig los:
Von Südostbayern und Österreich bis nach Tschechien
ist die Unwettergefahr sehr hoch. Abends erreichen
Blitz und Donner dann auch Polen“, erläutert
Goldhausen.
Punktuell sind sogar Tornados möglich.
Auch in der Nacht zum Freitag kracht es in einem
breiten Streifen von der Schweiz bis nach Polen noch
örtlich. Die Unwettergefahr nimmt aber langsam ab.
Starre Wetterlage verantwortlich
Auf die Frage, warum sich nun zum x-ten Mal so
heftige Gewitter in denselben Gebieten entwickeln,
antwortet der Meteorologe: „Dafür ist die in Stein
gemeißelte Wetterlage verantwortlich.
Während vom Mittelmeer über Osteuropa bis weit in
den hohen Norden hoher Luftdruck das Sagen hat,
fühlen sich die Tiefs über Westeuropa so richtig
wohl. Und genau dazwischen verläuft der sogenannte
Jetstream. Dieser ist ein Starkwindband in großer
Höhe.
Es trennt beständiges und warmes Sommerwetter im
Süden von kühlem Juliwetter weiter nördlich. Und
genau dort auf der Trennlinie, also sozusagen
zwischen den Stühlen, ist es warm und dann wieder
wechselhaft. So haben jetzt zum Beispiel Teile
Skandinaviens mit Spitzenwerten nahe 35 Grad eine
historische Hitzewelle erlebt. Wer also nach dem
Klimawandel schreit und diesen zwangsläufig mit
Wärme und Hitze verbindet, der kann diese am
Polarkreis finden.“
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CO2-Konzentration hoch wie nie |
Neuer
Rekord in der Atmosphäre
Bonn/Duisburg, 6. Juli 2021 – Die Kohlendioxid
(CO2)-Konzentration in unserer Atmosphäre hat einen
neuen Rekordwert erreicht. Seit Beginn der
Aufzeichnungen steigt der CO2-Gehalt im Mittel
kontinuierlich an und das hat Folgen für unser
Klima.
Die Zusammensetzung der Gase in der Atmosphäre hat
sich seit Beginn der Industrialisierung vor allem
durch das menschliche Wirken verändert. Quelle:
WetterOnline
CO2-Anstieg
auch im Pandemie-Jahr 2020
Im Mai 2021 wurde die höchste
Kohlendioxid-Konzentration in unserer Atmosphäre
seit Beginn der Aufzeichnungen vor 63 Jahren
verzeichnet. Björn Goldhausen, Pressesprecher und
Meteorologe von WetterOnline, merkt dazu an: „Auch
wenn die Vermutung nahe liegt, dass in dem durch die
Pandemie bestimmten Jahr 2020 die CO2- Konzentration
geringer geworden ist, oder zumindest stagnierte,
sieht die Realität anders aus. Es wurden im
Durchschnitt rund 419 CO2-Teilchen pro eine Million
Luftteilchen (ppm) gemessen. Im vergangenen Jahr
waren es noch 417 gewesen.“
Die hohe Kohlendioxid-Belastung entsteht u.a. durch
die Emissionen aus kohlenstoffbasierten fossilen
Brennstoffen, zum Beispiel für Autos oder Flugzeuge.
Quelle: WetterOnline
CO2-Gehalt steigt kontinuierlich
In den 1950er-Jahren lag der Kohlendioxid-Wert bei
weniger als 320 ppm. Seit Messbeginn im Jahr 1958
steigt die Kurve kontinuierlich an. Goldhausen:
„US-Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich der
CO2-Gehalt seit Beginn des Industriezeitalters Ende
des 18. Jahrhunderts fast verdoppelt hat.“ Mensch
gemachter Rekord Die Zusammensetzung der Gase in der
Atmosphäre hat sich seit Beginn der
Industrialisierung vor allem durch das menschliche
Wirken verändert.
Der Meteorologe erklärt: „Die hohe
Kohlendioxid-Belastung entsteht unter anderem durch
die Emissionen aus kohlenstoffbasierten fossilen
Brennstoffen, zum Beispiel für Autos, Flugzeuge, die
Herstellung von Zement und die Stromerzeugung. Aber
auch das Waldsterben und die Landwirtschaft haben
Einfluss auf die CO2-Konzentration in der
Atmosphäre. Zusammen mit anderen Treibhausgasen
führt Kohlendioxid dazu, dass Wärme schwerer ins
Weltall abstrahlen kann.“
Übrigens: Da die CO2-Kurve in den vergangenen
Jahrzehnten kontinuierlich stieg, kann man das
eigene Geburtsjahr eindeutig auf diese Werte
übertragen. Menschen, die 1985 das Licht der Welt
erblickten, können so zum Beispiel auch sagen, sie
wären bei 345,72 ppm geboren.
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Drittwärmster Juni in Deutschland seit 1881
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Offenbach,
29. Juni 2021 – In der ersten und letzten Junidekade
lag Mitteleuropa zeitweilig unter dem Einfluss hohen
Luftdrucks, der jedoch regelmäßig heranziehenden
Tiefdruckgebieten Platz machen musste. Dies führte
lokal immer wieder zu heftigen Gewittern, kräftigen
Niederschlägen, Hagel und schweren Sturmböen.
Zur Monatsmitte machten die Tiefs dann einen Bogen
um Mitteleuropa, so dass viel Sonnenschein mit
teilweise großer Hitze dominierte. Die Folge: Der
Juni 2021 ist in Deutschland der drittwärmste seit
Beginn kontinuierlicher Wetteraufzeichnungen im Jahr
1881. Er war zugleich niederschlagsreich und sehr
sonnig. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD)
nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund
2000 Messstationen.
Erste
Hitzewelle des Jahres Mitte Juni
Mit 19,0 Grad Celsius (°C) lag der
Temperaturdurchschnitt im Juni 2021 um 3,6 Grad über
dem Wert der international gültigen Referenzperiode
1961-1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren
Vergleichsperiode 1991-2020 betrug die positive
Abweichung 2,6 Grad. Die durchweg sommerlichen, zur
Monatsmitte hin hochsommerlichen Werte führten zum
nach 2019 (19,8 °C) und 2003 (19,4 °C) drittwärmsten
Juni seit Messbeginn 1881. I
n der zweiten Monatsdekade brachte die erste
Hitzewelle des Jahres die Bundesbürger kräftig ins
Schwitzen: In Berlin-Tempelhof und Baruth, südlich
davon, kletterte das Thermometer am 19. mit jeweils
36,6 °C am höchsten. Einige DWD-Stationen meldeten
Tropennächte: In Berlin-Marzahn, Berlin-Tempelhof
und Lindenberg, weiter südöstlich, gab es je vier
Nächte mit einem Minimum von über 20 °C.
Bad-Kreuznach, südwestlich von Mainz, zählte acht
heiße Tage (≥ 30 °C).
Am 1.
verzeichnete Deutschneudorf-Brüderwiese im
Erzgebirge mit 0,5 °C den tiefsten Monatswert. Im
Süden schwere Gewitter mit oft großen Regenmengen,
im Osten Trockenheit Der Juni 2021 übertraf mit rund
95 Litern pro Quadratmeter (l/m²) sein
Niederschlagssoll (85 l/m²) der Referenzperiode
1961-1990 deutlich. Verglichen mit der Periode
1991-2020 lag das Plus sogar bei knapp 20 l/m².
Kennzeichnend waren vor allem die örtlich kräftigen,
teils auch extrem heftigen Gewitter. Diese führten,
oft begleitet von Starkregen, großkörnigem Hagel
sowie schweren Sturmböen, hauptsächlich im Süden in
der ersten und letzten Dekade zu großen
Niederschlagsmengen.
In den betroffenen Gebieten kam es zu teils
katastrophalen Verhältnissen. Die höchste Tagesmenge
meldete am 23. Nürtingen-Reudern, südöstlich von
Stuttgart, mit 115,0 l/m². Insgesamt fiel in
Oberschwaben und an den bayerischen Alpen mit teils
über 250 l/m² der meiste Niederschlag. Im Großraum
Berlin, dem mittleren Brandenburg und der Uckermark
wurden dagegen mancherorts kaum 5 l/m² gemessen.
Die anhaltende Trockenheit führte hier bereits zu
den ersten großen Waldbränden. Der Juni war vor
allem im Nordosten sehr sonnenscheinreich Mit rund
260 Stunden übertraf die Sonnenscheindauer im Juni
2021 ihr Soll von 203 Stunden (Periode 1961-1990) um
28 Prozent, also recht deutlich. Im Vergleich zur
Periode 1991-2020 lag die positive Abweichung bei
gut 20 Prozent. Sehr sonnig war es auf Rügen sowie
an der vorpommerschen Küste mit teils mehr als 330
Sonnenstunden. In Nordfriesland und in den zentralen
Mittelgebirgen kamen dagegen örtlich nur rund 210
Sonnenstunden zusammen.
NRW erreichte eine durchschnittliche Temperatur von
18,9 °C (15,4 °C) und rund 85 l/m² (84 l/m²)
Niederschlag. Mit einer Sonnenscheindauer von gut
235 Stunden (184 Stunden) zählte Nordrhein-Westfalen
zu den vergleichsweise sonnenscheinarmen
Bundesländern. Am 4. sorgte ein Unwetter in
Lanzenbach, östlich von Bonn, durch Starkregen für
reißende Wassermassen und schwere Schäden. In einem
kräftigen Gewitter entwickelte sich bei Sundern im
Sauerland am 20. kurzzeitig ein Tornado der Stärke
F1 (117-180 km/h). Dieser führte kleinräumig zu
umgestürzten Bäumen und abgedeckten Dächern.
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Achtung Sommer-Gewitter!
Vorsorge- und Verhaltenstipps bei Unwetter
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Bonn/Duisburg, 28. Juni 2021 – Die Sommermonate
locken viele Menschen nach draußen ins Freie, um die
Natur zu genießen. Doch der warme Jahresabschnitt
bringt nicht nur Sonnenschein, sondern läutet auch
die Hauptsaison für Gewitter ein. Warum es im Sommer
besonders häufig blitzt und was man bei Gewitter
beachten sollte, erklären die Expertinnen und
Experten von WetterOnline.
Sommerzeit ist Gewitterzeit
Damit Gewitter entstehen können, muss die Luft in
der Nähe des Bodens warm und feucht sein. Das ist
vor allem im späten Frühling und im Sommer der Fall,
wenn die Sonne den Boden aufheizt. Dann steigt die
warme, feuchte Luft in Form von winzigen
Wassertropfen in den Himmel und kühlt dort in der
Höhe wieder ab – Wolken entstehen. Björn Goldhausen,
Meteorologe und Pressesprecher von WetterOnline
erklärt: „In der Gewitterwolken, dem Cumulonimbus,
herrschen starke Auf- und Abwinde. Hier wirbeln
Wassertropfen und Eiskristalle umher, stoßen
zusammen und reiben aneinander. Durch die
Reibungsenergie werden elektrische Ladungen
aufgebaut, die sich, ähnlich wie bei einer Batterie,
in zwei Pole aufteilen: positiv und negativ.
Typischerweise ist der untere Teil der Gewitterwolke
negativ geladen. Der obere Teil ist, genau wie der
Erdboden, positiv geladen. Ist der
Spannungsunterschied groß genug, entlädt er sich –
es blitzt.“
Ein Blitz erhitzt die Luft in weniger als einer
Sekunde auf bis zu 30.000 Grad Celsius. Dadurch
dehnt sie sich explosionsartig aus und der Knall des
Donners entsteht – ein Phänomen, das sich besonders
häufig im Sommer beobachten lässt. Bildquelle:
WetterOnline/Björn Goldhausen
Darum gewittert es meist nachmittags und
abends
Über den Tag heizt die Sonne die Luft auf und bringt
somit viel Energie in die Atmosphäre. Das schafft
Gewitterpotential. Die maximalen Werte werden in
Deutschland gegen 17 bis 18 Uhr erreicht, also erst
einige Stunden nach dem Sonnenhöchststand. Aus
diesem Grund gewittert es auch meistens am späten
Nachmittag oder abends – dann ist durch die Wärme
der Sonne besonders viel Energie in der Luft, die
sich wieder entladen möchte.
Richtig schützen bei Gewitter
Der wichtigste Tipp zum Schutz vor Gewittern ist,
gar nicht erst in ein Gewitter hinein zu geraten.
Damit das gelingt, ist es sinnvoll, vor dem
Verlassen des Hauses einen Blick auf den aktuellen
Wetterbericht zu werfen. Werden Blitz und Donner
angekündigt, sollte ein Ausflug im Freien am besten
verschoben werden. Auch unterwegs lassen sich
aktuelle Daten jederzeit über die WetterOnline App
abrufen. Wer dennoch in ein Unwetter gerät, sollte
einige Verhaltensweisen beachten, um sich vor
gefährlichen Blitzeinschlägen zu schützen.
Wer in ein Unwetter gerät, sollte einige
Verhaltensweisen beachten, um sich vor gefährlichen
Blitzeinschlägen zu schützen. Bildquelle:
WetterOnline
Die Sekunden zwischen Blitz und Donner
zählen: Vergehen zwischen Blitz und Donner
weniger als 30 Sekunden, ist das Gewitter näher als
zehn Kilometer. Höchste Zeit also, sich in
Sicherheit zu bringen.
Unterschlupf suchen: Offene Felder,
Wälder oder wasserführende Bereiche sind bei
Gewittern sehr gefährlich. Wer kann, entfernt sich
unverzüglich von diesen Gefahrenstellen und sucht
einen Unterschlupf in Gebäuden, Grill- oder
Schutzhütten. Auto, Bus und Bahn sind mit
geschlossenen Fenstern besonders sicher bei
Gewittern. Wer auf dem Motorrad oder Fahrrad
unterwegs ist, sollte in jedem Fall absteigen und
mindestens fünf Meter Abstand zu seinem Zweirad
einnehmen. Auch ein Regenschirm ist bei Gewitter
nicht ratsam, da Metallstangen Blitze anziehen
können und Blitze immer in die höchsten Objekte
einschlagen. Strommasten, Bäume und andere hohe
Objekte sollten daher ebenfalls gemieden werden.
Schutzhaltung einnehmen: Ist kein
Unterschlupf in Sicht, ist eine Schutzhaltung
einzunehmen. Für diese mit angezogenen Beinen und
Armen auf die Fußspitzen kauern – am besten auf
einer isolierenden Unterlage (z.B. leere Tasche oder
Rucksack). So bietet der Körper möglichst wenig
Angriffsfläche und zwischen den Füßen entsteht keine
lebensgefährliche Schrittspannung.
Ist bei Gewitter kein Unterschlupf in Sicht, sollte
unverzüglich eine Schutzhaltung eingenommen werden.
Bildquelle: WetterOnline
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Was ist der
Siebenschläfertag?
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Der 27. Juni und seine Bedeutung fürs Wetter
Bonn/Duisburg, 24. Juni 2021 – „Scheint am
Siebenschläfer Sonne, gibt es sieben Wochen Wonne“ –
so lautet eine von vielen Bauernregeln zum
Siebenschläfertag am 27. Juni.
Ein blauer Himmel am Siebenschläfertag kann ein
Hinweis für einen sonnigen Sommer sein. Quelle:
WetterOnline
Siebenschläfertag: Bauernregeln und ihre
Zuverlässigkeit
Zum Siebenschläfertag gibt es zahlreiche
Bauernregeln. Sie alle sagen mehr oder weniger das
Gleiche aus: Das Wetter am Siebenschläfer, dem 27.
Juni, bestimmt das Wetter der folgenden sieben
Wochen. Doch wie zuverlässig ist diese überlieferte
Prognose? Das weiß Björn Goldhausen, Pressesprecher
und Meteorologe von WetterOnline: „Wenn wir die
Bauernregel zum Siebenschläfertag an einen einzigen
Tag wie den 27. Juni knüpfen, trifft sie nicht zu.“
Dies liegt vor allem daran, dass am Ende des 16.
Jahrhunderts der Kalender geändert und zehn Tage
gestrichen wurden. Der eigentliche Termin des
Siebenschläfertages müsste also heute der 7. Juli
sein. Goldhausen weiter: „Bezieht man die
Bauernregel aber auf den Zeitraum von Ende Juni bis
Anfang Juli, so kann sie tatsächlich einen Hinweis
auf den weiteren Wetterverlauf liefern. Denn in
diesem Zeitraum stellt sich oftmals eine stabile
Wetterlage ein, die danach tatsächlich über einen
längeren Zeitraum besteht.“
Jetstream sorgt für stabile Wetterlage
Grund für eine häufig recht stabile Wetterlage im
Hochsommer ist der sogenannte Jetstream, ein
Luftstrom in rund zehn Kilometern Höhe. Dieser
stabilisiert sich um die Zeit des Siebenschläfertags
herum und bestimmt dadurch das Wetter der folgenden
Wochen. Wetterexperte Björn Goldhausen: „Vor allem
im Süden Deutschlands trifft die
Siebenschläfer-Regel recht häufig zu. Denn der
Jetstream zieht sich in den Sommermonaten nicht
selten weit in den hohen Norden zurück. Ist die
Wetterlage im Süden um den Monatswechsel herum also
stabil und sonnig, so ist die Wahrscheinlichkeit
groß, dass dies auch über den Hochsommer so bleibt.“
Aber es geht auch genau anders herum: Heißt es am
27. Juni also „Ist der Siebenschläfer nass, regnet’s
ohne Unterlass“, empfiehlt es sich, südlich des
Mains in den darauffolgenden Wochen zur Sicherheit
einen Regenschirm Griffbereit zu halten. Denn ein
zum Monatswechsel sehr südlich gelegener Jetstream
deutet auf wechselhafte Hochsommerwochen hin.
Wie kam der Siebenschläfertag zu seinem Namen?
Seinen Namen verdankt der Siebenschläfertag übrigens
nicht dem possierlichen Nagetier, dem
Siebenschläfer, sondern einer christlichen Legende.
Dieser zufolge retteten sich im Jahre 251 sieben
Jünglinge vor der Christenverfolgung in eine Höhle
bei Ephesus. Dort schliefen sie laut Legende mit
Gottes Hilfe 195 Jahre lang, bis sie von Hirten am
27. Juni im Jahr 446 auferweckt wurden und somit den
christlichen Glauben an die Wiederauferstehung
bestätigten. Um ihrer zu gedenken, wurde der
Siebenschläfertag ins Leben gerufen. Das
Wetterphänomen richtet sich also nur zufällig nach
diesem Tag, da die Menschen damals um den Tag der
Siebenschläfer herum das gleichbleibende Wetter
beobachteten und dies in Bauernregeln festhielten.
Der Siebenschläfertag verdankt seinen Namen nicht
dem Nagetier. Was es mit dem Tag auf sich hat,
erklärt das WetterWissen-Video von WetterOnline:
https://www.youtube.com/watch?v=n7SNKIBzn48
Quelle: WetterOnline
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Bestes Grill- und
Badewetter - Viel Sonne und heiße Tage
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Bonn/Duisburg, 9. Juni 2021 – Hoch XENIA übernimmt
das Wettergeschehen. Die Gewitter ziehen sich in die
Alpen zurück. Im Rest des Landes gibt es viel Sonne
und Spitzenwerte um 30 Grad werden immer
wahrscheinlicher.
Juni dreht das Thermostat auf Hoch
XENIA breitet sich in den kommenden Tagen von Westen
her über Deutschland aus. Björn Goldhausen,
Pressesprecher und Meteorologe von WetterOnline:
„Endlich kann der Grill angeworfen und das Grillgut
sogar im Trockenen genossen werden, denn die Sonne
scheint immer häufiger. Schauer und Gewitter ziehen
nach und nach Richtung Alpen ab. Außerdem sinkt die
Unwettergefahr durch Starkregen allmählich.
Am Wochenende nähert sich zwar von der Nordsee eine
schwache Wetterfront, diese bringt aber nur
kurzzeitig leichten Regen. Die Höchstwerte liegen
meist zwischen 22 und 28 Grad, wobei es in
Brandenburg und Baden-Württemberg am wärmsten wird.
Somit steht auch dem Planschen im Garten oder einem
mutigen Hüpfer in den noch etwas kühlen Badesee
nichts mehr im Weg.“
Planschen endlich möglich: Die 30-Grad-Marke rutscht
in greifbare Nähe. Quelle: WetterOnline
Erster heißer Tag in Sicht
Den ersten heißen Tag des Jahres gibt es dann in der
neuen Woche. „Noch ist allerdings nicht sicher, ob
die Spitzenwerte bereits zum Wochenstart oder erst
zur Wochenmitte die 30-Grad-Marke knacken. Nachts
kühlt es nur langsam ab, in den Ballungsgebieten
sind tropische Nächte wahrscheinlich. Dann sinkt die
Temperatur nicht mehr unter 20 Grad. Es gibt aber
auch einen Hoffnungsschimmer für die, denen es
schnell zu heiß wird, denn es nähern sich auch
wieder Atlantiktiefs mit kühlerer Luft“, so
Goldhausen.
|
Vom Wohnzimmer in die
Wetter-Welt: 25 Jahre WetterOnline
|
Bonn/Duisburg, 8. Juni 2021 – Was im
heimischen Wohnzimmer begann und zunächst eine
Vision von einem Wetter-Angebot im damals noch wenig
verbreiteten Internet war, ist inzwischen zu einer
weltweiten Online-Wetter-Erfolgsgeschichte geworden:
Heute zählt das Bonner Unternehmen WetterOnline mit
rund 150 Beschäftigten zu den größten weltweit
agierenden Anbietern für Nachrichten rund um das
Thema Wetter. Die WetterOnline App ist in über 40
Ländern weltweit und mehr als 30 Sprachen verfügbar.
Beim Start von WetterOnline 1996 rechnete
Firmengründer und Geschäftsführer Joachim Klaßen
nicht mit einem solchen Erfolg: „Seit der ersten
Stunde leisteten wir zwar Pionierarbeit im
Wetter-Internet, an unsere heutige Marktposition
hatte ich damals aber gar nicht gedacht “, sagt
Klaßen.
Komplexes Wetter einfach erklärt
Eines ist von Anfang an stets gleichgeblieben: Das
Ziel, das komplexe und chaotische Thema Wetter einem
breiten Publikum einfach und verständlich zu
präsentieren. Hierzu müssen unzähligen Rohdaten für
den Nutzer aufbereitet werden. Auch das Thema KI
(Künstliche Intelligenz) wird bei WetterOnline
großgeschrieben. Sei es im einzigartigen WetterRadar
oder in der WetterOnline-App: Die Wetter-Systeme
lernen ständig dazu.
365 Tage im Jahr Wettertainment
Egal ob Schneesturm, Tornado, Klimawandel oder
Hitzeperiode - ein Team aus journalistisch
geschulten Meteorologinnen und Meteorlogen liefert
Nachrichten für die WetterOnline-Anwendungen an 365
Tagen im Jahr - und das nicht nur in Deutschland,
sondern in zahlreichen Ländern.
Weltweite Wetter-Prognosen : Neben zwei Firmensitzen
in Bonn betreibt WetterOnline auch eigene Büros in
Großbritannien und den USA. Quelle: WetterOnline
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Kräftige Gewitter mit
Unwetterpotenzial - Überflutungen möglich
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Bonn/Duisburg, 2. Juni 2021 – Das freundliche
Sommerwetter geht nun langsam, aber sicher zu Ende.
Das Gewitterrisiko ist in den kommenden Tagen
deutlich erhöht. Überflutete Straßen und
vollgelaufene Keller sind ebenfalls zu erwarten.
Unwettergefahr: Straßen können überflutet werden. Quelle: WetterOnline
Schwülwarme Luft aus Südwesteuropa
In der Atmosphäre steckt in den kommenden Tagen viel
Energie für potenzielle Gewitter. Ursache für die
erste größere Gewitterlage des Jahres ist
schwülwarme Luft, die aus Südwesteuropa zu uns
gelangt. Diese gewitteranfällige Luft strömt in die
Westhälfte und dann weiter in den Osten
Deutschlands. Das Gewitterrisiko steigt in der Folge
rasch an.
Ab der zweiten Wochenhälfte entwickeln sich
zunehmend kräftige Schauer und Gewitter mit
Unwetterpotenzial. Quelle: WetterOnline
Björn Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe von
WetterOnline: „Auch Unwetter mit großen Regenmengen
von mehr als 30 Liter pro Quadratmeter in sehr
kurzer Zeit, kleinem Hagel und Sturmböen sind
örtlich möglich. Diese können punktuell zu
Überschwemmungen führen. Das liegt daran, dass die
Gewitterwolken nur sehr langsam ziehen oder im
schlimmsten Fall sogar ortsfest bleiben. Dadurch
kann es am selben Ort über einen längeren Zeitraum
hinweg Starkregen geben. Ein erhöhtes Risiko für
kräftige Gewitter besteht vor allem in den
westlichen Mittelgebirgen.
Insgesamt wird es aber viele Orte geben, wo es keine
Unwetter gibt. Wo sich exakt die kräftigsten
Gewitter bilden, kann auch einen Tag vorher nicht
genau vorhergesagt werden. Die Entwicklung hängt
maßgeblich davon ab, wieviel Energie den Gewittern
wirklich zur Verfügung steht.“
Blitz und Donner bleiben unberechenbar
Wetter ist ein natürliches und chaotisches System.
Auch die besten Wettermodelle können einen so
komplexen natürlichen Prozess wie das Wetter nicht
in seiner Gesamtheit erfassen. „Noch komplizierter
sieht es bei Gewittern aus: Grundsätzlich ist die
Wetterlage gut im Voraus erkennbar. Das heißt, wir
können angeben, dass Gewitter in einer bestimmten
Region sehr wahrscheinlich sind. Welcher Ort aber
vom Gewitter getroffen wird, ist nicht vorhersagbar.
Dies ändert sich erst dann, wenn ein Gewitter
entstanden und auf dem WetterRadar erkennbar ist.
Dann lässt sich abschätzen, welche Orte und Städte
in den nächsten Minuten und Stunden getroffen werden
können“, erklärt Björn Goldhausen.
„Klar aber ist, bei Gewitter werden niemals alle
Orte in einer Region davon getroffen. Diejenigen,
die kein Gewitter erlebt haben, denken dann, die
Prognose sei falsch - dabei hat es vielleicht schon
wenige Kilometer weiter ein heftiges Unwetter
gegeben.“
Kochtopf Wetterlage
Die Entwicklung einer gewittrigen Wetterlage ist mit
einem Topf Wasser vergleichbar, den man auf die
Herdplatte stellt. Goldhausen: „Wir alle wissen,
dass irgendwann Blasen aufsteigen werden, wenn das
Wasser zu kochen beginnt. Wo hingegen im Topf genau
eine Blase entsteht, das lässt sich nicht
vorhersagen. Erst wenn sich diese am Boden des
Topfes gebildet hat, so kann man sagen, wo diese
Blase die Wasseroberfläche im Kochtopf erreichen
wird. Genauso ist es mit den Gewittern. Wir
Meteorologen wissen im Voraus sehr genau, wo das
Potential für Gewitter vorhanden ist. Ihre konkreten
Koordinaten hingegen können wir im Voraus nicht
benennen.“
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- Magischer Silberschleier
am Nordhimmel
- Im Sommer unbeschwert Sonne tanken
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Leuchtende Nachtwolken
Bonn/Duisburg, 1. Juni 2021 – In den kommenden
Wochen können Nachteulen in wolkenfreien Nächten mit
etwas Glück ein ganz besonderes Himmelsspektakel
bestaunen: Hell schimmernde, feinste Wolkenschleier
erleuchten bis etwa Mitternacht und dann wieder ab
etwa 3 Uhr morgens den Nordhimmel. Was es mit diesem
Phänomen auf sich hat, erklärt Björn Goldhausen,
Meteorologe und Pressesprecher von WetterOnline.
Das Licht der Sonne wird von den Leuchtenden
Nachtwolken noch reflektiert. Das passiert nur kurz
nach Sonnenuntergang oder kurz vor Sonnenaufgang.
Quelle: WetterOnline
Was sind Leuchtende Nachtwolken?
Wolken entstehen normalerweise nur in den untersten
Schichten der Atmosphäre bis in eine Höhe von etwa
13 km. Im Sommer jedoch können bei entsprechenden
Bedingungen Leuchtende Nachtwolken beobachtet
werden, die in der Mesosphäre in einer Höhe von etwa
81 bis 85 km entstehen. Sie bestehen aus kleinsten
Eiskristallen und sind so dünn und transparent, dass
sie tagsüber unsichtbar sind.
Wie entstehen Leuchtende Nachtwolken?
Kurioserweise ist der Entstehungsprozess von
Leuchtenden Nachtwolken bis heute nicht vollkommen
geklärt. Klar ist, dass zu ihrem Entstehen
Feuchtigkeit, Staubteilchen und extreme Temperaturen
von weniger als minus 120 Grad benötigt werden.
Staubpartikel dienen als Kondensationskerne. Sie
sind winzige Reste von in der Erdatmosphäre
verglühten Meteoren oder feinste Rückstände
gewaltiger Vulkanausbrüche.
Im Gegensatz zu erdnahen Luftschichten heizt sich
die Mesosphäre im Sommer nicht auf, sondern kühlt im
Gegenteil sogar stark ab. Daher wird die für die
Entstehung der Leuchtenden Nachtwolken benötigte
extrem niedrige Temperatur nur im Hochsommer
erreicht. Leuchtende Nachtwolken sind deshalb
ausschließlich rund um die Sommersonnenwende im Juni
und Juli zu beobachten.
Wo entstehen Leuchtende Nachtwolken?
Leuchtende Nachtwolken bilden sich meist über
polaren Regionen, weil dort die Mesosphäre am
kältesten ist. Dort können sie allerdings nicht
beobachtet werden, da die Sonne in den nördlichen
Breiten im Sommer nicht untergeht. Es ist dann
schlicht zu hell und die Leuchtenden Nachtwolken
bleiben unsichtbar.
Warum leuchten die Leuchtenden Nachtwolken?
Damit Leuchtende Nachtwolken sichtbar werden, muss
es einerseits dunkel genug sein, anderseits muss
Sonnenlicht noch die Eiskristalle in großer Höhe
erreichen. Diese Bedingungen sind gegeben, wenn die
Sonne nachts mindestens 6 Grad und maximal 16 Grad
unter dem Horizont steht, also kurz nach
Sonnenuntergang oder kurz vor Sonnenaufgang. Nur
dann wird das Licht der Sonne von den Leuchtenden
Nachtwolken noch reflektiert.
Welche Farben und Formen haben Leuchtende
Nachtwolken?
Leuchtende Nachtwolken erscheinen überwiegend in
silbrigen Blautönen und gelegentlich auch noch in
blass gelblichen Farbtönen. Alle anderen
Farbbestandteile des Lichtes werden durch die
Erdatmosphäre und die Ozonschicht gefiltert.
Unmittelbar über dem Horizont erkennt man oft auch
noch einen rötlichen Schimmer, der aber durch die
Morgen- bzw. Abenddämmerung in der unteren
Atmosphäre entsteht und nicht die Leuchtenden
Nachtwolken erreicht.
Diese erscheinen oft als leuchtende Schleier mit
faserigen Strukturen. Sie können aber auch als
Streifen, Bänder, Wirbel und Wellen mit diffusen
oder scharfen Kanten auftreten. Für den Betrachter
am Erdboden ergibt sich immer ein beeindruckender
Farbverlauf mit faszinierenden Mustern.
Im Juni und Juli kann man Leuchtende Nachtwolken
beobachten. Quelle: WetterOnline
Im Sommer unbeschwert Sonne tanken
Intensiver UV-Strahlung aus dem Weg gehen und
Sonnenbrand vorbeugen
Die Wärme der Sonne streichelt die Haut und
verursacht ein wohliges Gefühl. Doch mit erhöhter
UV-Strahlung steigt auch das Risiko für einen
Sonnenbrand. Wer sich jedoch nicht nur im Schatten
aufhalten möchte, hat mehrere Möglichkeiten, seine
Haut zu schützen. Sonnencreme: mehr ist mehr Neben
langärmeliger Kleidung und einer Sonnenbrille bietet
vor allem Sonnencreme einen effektiven Hautschutz.
Zum Sonnenhöchststand, zur Sommerzeit circa 13 Uhr
bis 14 Uhr, ist die Konzentration der UV-Strahlen am
stärksten. Bildquelle: WetterOnline
Damit sie jedoch richtig wirken kann, sind vor allem
zwei Dinge wichtig: ein hoher Lichtschutzfaktor und
die richtige Dosierung. Die empfohlene Menge ist
nämlich deutlich größer als viele es allgemein
erwarten würden. Etwa zwei Gramm, also einen
gehäuften Teelöffel, sollten Erwachsene alleine für
das Gesicht verwenden. Dabei ist es sinnvoll,
exponierte Körperstellen wie Stirn, Nase, Nacken und
Ohren besonders sorgfältig einzucremen, denn hier
zeigt sich ein Sonnenbrand meist zuerst. Da die
Sonnencreme mit der Zeit an Wirkung verliert, sollte
sie regelmäßig alle zwei Stunden neu aufgetragen
werden. Dies gilt vor allem für die empfindliche
Haut von Kindern. Sie sollten daher schon beim
Spielen im Garten ausreichend dick mit Sonnenschutz
eingecremt werden, denn ihre Haut ist noch
anfälliger für Sonnenbrand als die Erwachsener.
Eine dichte Wolkendecke bedeutet keinen Sonnenschutz
Wer sich im Sommer viel an der frischen Luft bewegt
oder gerne im Freien entspannt, sollte sich auch bei
bewölktem Himmel vor der Sonne schützen. Björn
Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe von
WetterOnline, erklärt: „UV-Strahlen durchdringen
selbst dichte Wolkendecken. Die Wolken bestehen aus
kleinsten Wassertropfen, die das Sonnenlicht
reflektieren und es in konzentrierter Form auf die
Erde lenken und somit auf unsere Haut. Dort können
sie zu Sonnenbrand führen.“
Die empfohlene Menge Sonnenschutz ist ein gehäufter
Teelöffel – allein für das Gesicht einer erwachsenen
Person. Bildquelle: WetterOnline
UV-Konzentration bei Sonnenhöchststand
zwischen 13 und 14 Uhr am stärksten
Im Hochsommer empfiehlt es sich, während der
Mittagszeit eher drinnen zu bleiben. Meteorologe
Björn Goldhausen erklärt: „Zum Sonnenhöchststand ist
die Konzentration der UV-Strahlen am stärksten.
Dieser ist wegen der Zeitverschiebung bei uns im
Sommer nicht etwa um 12 Uhr, sondern zwischen 13 und
14 Uhr.“ Am wärmsten ist es jedoch übrigens nicht
zur Mittagszeit, sondern erst am Nachmittag oder am
frühen Abend.
Goldhausen: „Die maximalen Werte werden erst einige
Stunden nach dem Sonnenhöchststand erreicht, wenn
sich der Boden und anschließend die Luft am meisten
erhitzt haben.“
UV-Strahlung auch an schattigen Orten und mit langer
Kleidung Schutz finden
Sonnenliebhaberinnen und -liebhaber bei großer Hitze
und hoher Sonneneinstrahlung drinnen oder im
Schatten. Aber auch hier ist Vorsicht ratsam, denn
im Schatten reflektieren vor allem helle Oberflächen
das Licht und transportieren es zu etwa 50 Prozent
auf unsere Haut. Kleidung, die möglichst vor
UV-Strahlung schützt, sollte am besten langärmlig
und dicht gewebt sein. Dünnere und damit
durchlässige Baumwolle, die häufig als
Sommerkleidung getragen wird, hilft hingegen kaum,
um Sonnenbrand vorzubeugen.
Die Sonne in Maßen genießen
Trotz aller Schutzmaßnahmen ist es ratsam, ein
Sonnenbad nicht zu lange auszudehnen. Schon leichte
Rötungen der Haut, die noch keine Schmerzen
verursachen, gelten als Sonnenbrand. Wer doch mal in
der Sonne eingeschlafen ist und krebsrot wieder
aufwacht, kann die Schmerzen durch kalte Umschläge
mit feuchten Handtüchern lindern. Dem Körper und der
Haut helfen bei der Regeneration auch Feuchtigkeit
in Form von Aloe Vera oder Bodylotion. Zudem ist es
ratsam, viel Wasser zu trinken.
Zum Sonnenhöchststand, zur Sommerzeit circa 13 Uhr
bis 14 Uhr, ist die Konzentration der UV-Strahlen am
stärksten.
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Kältester Frühling seit 2013 - aber
durchschnittlich sonnig |
Offenbach/Duisburg, 31. Mai 2021 – Der Frühling 2021
war deutlich zu kühl. Damit endete die seit 2013
andauernde Serie zu warmer Frühjahre in Deutschland.
Vor allem kühle Nordwinde im April und der Zustrom
frischer Meeresluft im Mai drückten das
Temperaturniveau. Es gab nur eine kurze Stippvisite
des Sommers. Während die Niederschlagsmenge unter
dem vieljährigen Mittel blieb, lag die
Sonnenscheindauer geringfügig über ihrem Klimawert.
Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach
ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000
Messstationen.
Einem milden März folgte ein deutlich unterkühlter
April und Mai
Mit 7,2 Grad Celsius (°C) lag im Frühling 2021 der
Temperaturdurchschnitt um 0,5 Grad unter dem Wert
der international gültigen Referenzperiode 1961 bis
1990. Im Vergleich zu aktuellen Vergleichsperiode
1991 bis 2020 betrug die Abweichung -1,7 Grad.
Ausschlaggebend für die negative Abweichung war der
kälteste April seit 40 Jahren sowie der kühle Mai.
Zuvor hatte der März ein häufiges Auf und Ab der
Temperaturen gebracht.
Zum Muttertag am 9. Mai durften sich die
Bundesbürger nur kurzzeitig über ein
hochsommerliches Intermezzo erfreuen. Hierbei
verzeichnete Waghäusel-Kirrlach, südwestlich von
Heidelberg, mit 31,3 °C den ersten heißen Tag (> 30
°C) des Jahres 2021 sowie den bundesweit höchsten
Frühlingswert. Am tiefsten sank die Temperatur
dagegen am 6. April in Meßstetten auf der
Schwäbischen Alb mit -13,6 °C.
Foto DWD
Im Nordosten wenig, im Süden viel Niederschlag
Bereits zum 8. Mal in Folge konnte der Frühling sein
Soll von 186 Litern pro Quadratmeter (l/m²) nicht
erfüllen: Mit rund 175 l/m² erreichte er 2021 nur 93
Prozent seines vieljährigen Durchschnitts.
Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 erzielte
das Frühjahr fast genau seinen Klimawert von 171
l/m². Insgesamt blieb es im März und April zu
trocken, während im Mai im Vergleich zu den
Vorjahren ungewöhnlich viel Niederschlag fiel.
Im Frühling dominierten zumeist Tiefdruckgebiete,
die besonders im Süden mehrfach größere
Niederschlagsmengen brachten. So meldete Sankt
Blasien-Menzenschwand im Südschwarzwald am 6. Mai
mit 76,7 l/m² die bundesweit höchste Tagesmenge. Der
insgesamt meiste Niederschlag fiel im Frühjahr 2021
im Schwarzwald sowie am unmittelbaren Alpenrand mit
teilweise über 500 l/m². Erheblich zu trocken
verlief die Jahreszeit vor allem im Lee des Harzes,
dem Thüringer Becken und der Uckermark, wo örtlich
weniger als 75 l/m² zustande kamen. Vor allem im
April und Mai entwickelten sich gebietsweise
kräftige Gewitter. Am 25. Mai gab es in
Borken-Weseke, an der niederländischen Grenze, sogar
einen Tornado der Stärke F1.
Sonnenscheinbilanz leicht positiv
Mit rund 500 Stunden übertraf die Sonnenscheindauer
im Frühling ihr Soll von 467 Stunden (Periode 1961
bis 1990) um 7 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis
2020 gab es eine negative Abweichung um gut 4
Prozent. Am längsten zeigte sich die Sonne auf der
Ostseeinsel Arkona und in der Bodenseeregion mit
teils über 620 Stunden, am wenigsten dagegen in
Ostfriesland, im Teutoburger Wald und dem Sauerland
mit örtlich weniger als 390 Stunden.
In Nordrhein-Westfalen lag die Mitteltemperatur bei
7,6 °C (8,3 °C), der Niederschlag summierte sich auf
fast 190 l/m² (205 l/m²), die Sonne schien gut 470
Stunden (441 Stunden). Der April 2021 war der
kühlste seit 1977. Am 25. Mai gab es in
Borken-Weseke nahe der Niederlande einen Tornado der
Stärke F1, der Dächer abdeckte und Bäume umstürzte.
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Vorerst noch Aprilwetter im Mai |
Bis Donnerstag bleibt das Wetter seiner
wechselhaften Linie treu.
Bonn/Duisburg, 25. Mai 2021 – Die kühlen, nassen und
windigen Tage sind gezählt! Richtung Wochenende
bringt ein Hoch mehr Sonne und die Temperaturen
machen Freudensprünge. Nächste Woche steigen die
Chancen auf Sonnenschein und Sommerwärme, allerdings
gibt es noch einige Fragezeichen.
„Immer wieder kommt es zu Regengüssen, teils sind
auch Blitz und Donner dabei. Dazu ist meist schon
bei rund 15 Grad Schluss. Ab Freitag übernimmt ein
Hochdruckgebiet. Die Tropfen werden seltener, wobei
man den Schirm im Osten und in Bayern am längsten
griffbereit haben sollte“, sagt Björn Goldhausen,
Pressesprecher und Meteorologe von WetterOnline. Im
Laufe des
Wochenendes sieht es immer freundlicher aus und
vor allem im Westen
und Norden wird an vielen Orten die 20-Grad-Marke
überschritten.
T-Shirt-Wetter ab dem Wochenende
Für die nächste Woche deutet sich beim Wetter dann
ein regelrechter Paukenschlag an. Goldhausen
erklärt: „Pünktlich zum Start in den
meteorologischen Sommer am 1. Juni sieht es nach
Spitzenwerten von 25 Grad und mehr aus. Kleine
Störenfriede, sogenannte Kaltlufttropfen, lassen
jedoch noch viel Spielraum. Diese könnten von
Osteuropa her die Temperaturen auch auf niedrigerem
Niveau halten.“ Auch wenn also das letzte Wort noch
nicht gesprochen ist: Insgesamt sieht es mit dem
Start in den Juni nach einer deutlichen Erwärmung
aus.
Was ist ein Kaltlufttropfen?
Als Kaltlufttropfen wird ein mehrere 100 bis etwa
1500 Kilometer großes Gebiet mit besonders kalter
Luft in etwa 4000 bis 9000 Meter Höhe über dem
Erdboden bezeichnet. Ähnlich wie bei einem Fettauge
auf einer Suppe schwimmt dieses Höhentief oberhalb
wärmerer Luft durch die Atmosphäre. Wegen der großen
Temperaturdifferenz zwischen Boden und der kalten
Schicht weiter oben bilden sich im Sommer kräftige
Schauer und Gewitter. Schon gewusst? Die Zugrichtung
eines Kaltlufttropfens lässt sich nur schwer
vorhersagen.
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Pfingstwochenende stürmisch mit Schauern |
Aprilwetter im Mai setzt sich fort
Bonn/Duisburg, 20. Mai 2021 – Das derzeit
wechselhafte und kühle Wetter hält weiter an. Am
Pfingstwochenende wird es dabei teils sogar
stürmisch. Danach zeigt in einigen Regionen der
Temperaturtrend wieder etwas nach oben.
Stürmischer Start ins Pfingswochenende – Tief MARCO
kommt. Bildquelle: WetterOnline
Pfingsten: Stürmisch mit Höchstwerten von 15
Grad
Zum Pfingstwochenende bringt Sturmtief MARCO
turbulentes und oft nasses Wetter mit sich. So weht
am Samstag ein kräftiger bis stürmischer Wind und in
Schauer- und Gewitternähe sind einzelne Sturmböen
über 75 Kilometer pro Stunde möglich. Björn
Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe bei
WetterOnline, erklärt: „Trotz leichter
Wetterberuhigung bleibt es auch am Pfingstsonntag
weiterhin unbeständig. An der Temperaturverteilung
ändert sich kaum etwas. Die Höchstwerte liegen meist
um 15 Grad.“
Zum Ende des langen Wochenendes fließt am
Pfingstmontag wärmere Luft in die Süd- und Osthälfte
des Landes. Trockener wird es dadurch aber nicht,
sodass auch im weiteren Wochenverlauf das für diese
Jahreszeit eher kühle Wetter weiterhin erhalten
bleibt. Goldhausen: „Schauer werden uns nach
aktuellem Stand auch in den nächsten Tagen weiterhin
begleiten. Jedoch sind auch immer mal wieder sonnige
Abschnitte mit dabei.“ Richtung Monatsende geht es
mit den Temperaturen dann regional wieder über die
20-Grad-Marke. „Insgesamt lässt sich nach
derzeitigem Stand aber noch kein Aufwärtstrend zu
beständigem Frühsommerwetter erkennen“, so
Meteorologe Björn Goldhausen.
Nasser Mai macht der Natur Freude
In den ersten 20 Maitagen hatte sich der Wonnemonat
Mai eher in Form des typischen Aprilwetters
präsentiert und vielerorts für ergiebige
Regenschauer gesorgt. Björn Goldhausen: „Bis zum 20.
sind im Mai durchschnittlich rund 70 Liter Regen pro
Quadratmeter gefallen. Damit ist die Regenmenge
eines durchschnittlichen Mais bereits fast
erreicht.“ Besonders im Schwarzwald, entlang der
Alpen sowie im Bayerischen Wald kam dabei reichlich
Regen zusammen, örtlich wurden teilweise über 200
Liter gemeldet. Auch regional im Norden und Osten
fiel bereits so viel Regen wie sonst im gesamten
Monat Mai üblich. Während das anhaltende Aprilwetter
nicht bei allen Menschen in den vergangenen Tagen
für Freude sorgte, kann sich zumindest die Natur
über den häufigen Niederschlag freuen. So kommt der
Regen Bäumen und Pflanzen zugute, die in den letzten
Monaten und dem vergangenen Jahr mit zunehmend
großer Trockenheit zu kämpfen hatten.
In den ersten 20 Maitagen hatte sich der Wonnemonat
Mai eher in Form des typischen Aprilwetters
präsentiert und vielerorts für ergiebige
Regenschauer gesorgt. Bildquelle: WetterOnline
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Welche Kaulquappe schwimmt denn da? |
Frösche und Kröten an Gewässer, Farbe, Schwanzlänge
bestimmen
Bonn/Duisburg, 12. Mai 2021 – Auf den ersten Blick
gleicht eine Kaulquappe der anderen. Wie die
verschiedenen Frosch- und Krötenarten erkannt werden
können und welche Auswirkungen der Klimawandel auf
ihren Lebensraum hat, erklären die Expertinnen und
Experten von WetterOnline in Kooperation mit dem
Aquazoo Löbbecke Museum in Düsseldorf.
Der Teichfrosch (Rana esculenta): seine Larve ist an
der olivfarbenen Haut und dem langen Schwanz zu
erkennen. Bildquelle: Aquazoo Löbbecke Museum
Kaulquappen anhand des Gewässers
unterscheiden
Ein Großteil der in Deutschland heimischen Frösche
und Kröten laicht im Frühjahr. Danach beginnt die
Zeit, in der sich mit geschultem Auge der Nachwuchs
dieser Amphibien beobachten lässt. In den ersten
Wochen nach dem Schlüpfen weisen alle Kaulquappen
einen oval geformten Körper ohne Extremitäten sowie
einen langen Ruderschwanz auf, der den gesamten
Körper durch das Wasser manövriert. Dies macht es
besonders in den frühen Entwicklungsstadien
schwierig, die Kaulquappen ihrer Art zuzuordnen. Vor
allem, da Unterscheidungsmerkmale wie die Form des
Flossensaums mit bloßem Auge meist unmöglich zu
erkennen sind.
Einen ersten Hinweis zur Bestimmung liefert jedoch
der Gewässertyp: Temporäre Pfützen, Wagenspuren oder
Überschwemmungsflächen werden beispielsweise von
verschiedenen Unken- und Krötenarten wie auch vom
Laubfrosch als Kinderstube genutzt. Größere Seen und
Weiher sind hingegen der bevorzugte Aufzuchtplatz
von Fröschen und Erdkröten.
Bestimmung der Arten: Auf die Farbe achten
Neben dem Gewässertyp, kann auch die Farbe der
Kaulquappen dabei helfen, die Frosch- und
Krötenarten zu bestimmen. Zwar müsste man für manche
Kaulquappen den eigenen Kopf unter Wasser tauchen,
um sie eindeutig zu erkennen, wie etwa bei dem
Europäischen Laubfrosch, dessen Kaulquappen mit
fortschreitender Entwicklung einen golden
schimmernden Bauch entwickeln. Doch andere Arten
lassen sich einfacher bestimmen.
Sandra Honigs, stellvertretende Direktorin und
Kuratorin für den Landbereich im Aquazoo Löbbecke
Museum Düsseldorf, erklärt: „Wer Kaulquappen sieht,
deren Körperfarbe schwarz oder
grau ist, hat möglicherweise den
Nachwuchs von Kröten entdeckt. Treten sie dann noch
in großer Zahl auf, könnte es sich zum Beispiel um
Larven der Erdkröte handeln. Olivfarbene
Kaulquappen sind den Fröschen zuzuordnen. Ist hier
der Schwanz nahezu doppelt so lang
wie der Rumpf, kommt eigentlich nur ein Wasserfrosch
in Frage.“
Arten schützen und Lebensräume erhalten
Amphibien sind natürliche „Schädlingsbekämpfer“ und
wichtig für ein funktionierendes Ökosystem. Da auch
in Deutschland die Amphibienpopulationen zurückgehen
und bereits viele Arten bedroht sind, ist es
wichtig, die Kaulquappen und ihren natürlichen
Lebensraum zu schützen. Björn Goldhausen,
Pressesprecher und Meteorologe von WetterOnline,
erklärt: „Der menschengemachte Klimawandel
beeinflusst die Laichgewässer der Amphibien stark.
Wetterextreme wie Hitze und Trockenheit verstärken
zudem negative Auswirkungen von Pestiziden, die
durch den landwirtschaftlichen Einsatz von
Insektiziden ins Wasser gelangen.“
Sandra Honigs ergänzt: „Jeder kann durch einen
persönlichen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz
mithelfen, Amphibien zu schützen. Es hilft es den
Kaulquappen zudem, wenn sie in ihren natürlichen
Lebensräumen belassen werden. Alle heimischen
Amphibien gehören zu den geschützten Arten."
Die fast schwarzen Larven der Erdkröte (Bufo bufo)
treten nicht selten in großer Zahl auf und sind
Allesfresser. So ernähren sie sich beispielsweise
auch von ins Wasser geworfenem Brot. Bildquelle:
Aquazoo Löbbecke Museum
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Die „Eisheiligen“ kommen! Auf sommerlichen
Muttertag folgt Temperatursturz |
Bonn/Duisburg, 6. Mai 2021 – Wenn es im Wonnemonat
Mai noch einmal so richtig kalt wird, wissen wir:
Die Eisheiligen sind da. Auch in diesem Jahr kommen
sie mehr als pünktlich. Nach bis zu 30 Grad am
Muttertag rauschen die Temperaturen erneut in den
Keller.
Frostblume - Bildquelle: WetterOnline
So werden die Eisheiligen 2021
„Eisheiligen“ nennt man die Tage vom 11. bis zum 15.
Mai. An diesen fünf Tagen kann es mitten im Frühling
noch einmal richtig frostig werden. Das liegt an der
kalten Luft, die im Mai manchmal aus den
Polargebieten in Schüben zu uns herübergeweht wird.
Doch finden die kalten Tage nicht nur an den
„Eisheiligen“ statt – manchmal treten sie auch
früher oder später auf. Björn Goldhausen,
Pressesprecher und Meteorologe von WetterOnline,
erklärt: „Erst mal geht es an diesem Wochenende mit
den Temperaturen steil bergauf. Passend zum
Muttertag am Sonntag wird es mit 25 bis rund 30 Grad
sommerlich warm. Doch dies ist nur ein Intermezzo:
Nächste Woche rauschen die Temperaturen pünktlich zu
den Eisheiligen erneut in den Keller. Am längsten
warm bleibt es noch im Südosten. Ganz so kalt wie
zuletzt wird es aber wohl nicht mehr und auch
Nachtfröste sind derzeit eher unwahrscheinlich.“
Wer sind die „Eisheiligen“?
Doch wer oder was sind eigentlich die „Eisheiligen“
und warum haben sie den Ruf, uns kaltes und
frostiges Wetter zu bringen? Die Eisheiligen wurden
nach fünf Heiligen der katholischen Kirche benannt:
Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und
Sophia. Mit Kälte haben diese Heiligen aber nichts
zu tun – ihre Gedenktage lagen bis zur
Gregorianischen Kalenderreform im 16. Jahrhundert
nur rein zufällig genau auf den Tagen, an denen es
im Mai häufig letzmalig richtig kalt wird.
Pflanze nie vor der kalten Sophie
Manche Forscher gehen davon aus, dass die
Bezeichnung "Eisheilige" im Mittelalter entstanden
ist. Die Menschen beobachteten die Natur und wägten
die beste Zeit für Aussaat ab. Dabei merkten sie
sich wiederkehrende Wettererscheinungen wie die
typischen Kälterückfälle im Mai und benannten diese
nach den Gedenktagen der Heiligen. Sie stellten
fest, dass dieser Rhythmus gewissen Regeln folgte
und hielten ihn in ihren Beobachtungen fest. Diese
kennen wir heute als Bauernregeln. Eine dieser
Bauernregel lautet beispielsweise: „Pflanze nie vor
der kalten Sophie“ und besagt, dass Bauern ihre Saat
nicht vor dem 15. Mai ausbringen sollten – also dem
Tag der Heiligen Sophia, der letzte Tag der
„Eisheiligen“. Erst nach dem 15. Mai sollen sie
davon ausgehen können, dass ihre Pflanzen vor
Nachtfrost geschützt sind. Und damit liegen auch
Hobbygärtnerinnen und -gärtner gar nicht so falsch.
Denn rein statistisch gesehen nimmt die
Wahrscheinlichkeit für Nachtfröste nach Mitte Mai
immer weiter ab.
Die kalten Tage im Mai werden mit frostigen Nächten
nicht selten zu einer großen Gefahr für die
Obstblüte. Bildquelle: WetterOnline
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Kältester April in Deutschland seit 40
Jahren |
Deutschlandwetter im April 2021 Offenbach, 29. April
2021 – Die sommerliche Rekordwärme Ende März 2021
und der warme Start in den April ließen auf einen
weiteren warmen Frühling hoffen. Doch die Strömung
drehte rasch auf nördliche Richtungen, so dass der
April 2021 mit den eingeflossenen kühlen und
trockenen Luftmassen einen merklich kühleren Verlauf
nahm. Unter dem Strich gab es seit 1980, also 40
Jahren, keinen so kühlen April mehr.
Uwe Kirsche, Pressesprecher des Deutschen
Wetterdienstes (DWD): „Auch in Zeiten der
Erderwärmung ist ein deutlich zu kühler Monat zwar
seltener, aber immer möglich. Dieser April ändert
nichts am Trend. Seit Aufzeichnungsbeginn 1881 hat
sich die Monatsmitteltemperatur im April in
Deutschland um knapp zwei Grad erhöht.“ Zugleich war
der April 2021 deutlich zu trocken und recht sonnig.
Das meldet der DWD nach ersten Auswertungen der
Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen.
Ein deutlich zu kühler April mit außergewöhnlich
vielen Frosttagen
Der Temperaturdurchschnitt lag im April 2021 mit 6,1
Grad Celsius (°C) um -1,3 Grad unter dem Wert der
international gültigen Referenzperiode 1961 bis
1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren
Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die
Abweichung -2,9 Grad. Die Wärme im Übergang zum
April brachte am 1. dem Südwesten des Landes noch
frühsommerliche Temperaturen. In Müllheim, südlich
von Freiburg, gab es mit 25,9°C den
Monatshöchstwert. Das war nur ein kurzes
sommerliches Intermezzo. Schnell übernahmen kühle
Nordwinde die Vorherrschaft und drückten das
Temperaturniveau deutlich herab.
Nach Jahren
sehr warmer Aprilmonate war der diesjährige
Ostermonat am Ende der kühlste seit 1980. Auch die
Frosthäufigkeit nahm ein ungewöhnliches Ausmaß an.
Mit knapp 13 Frosttagen im Mittel aller
DWD-Stationen war es nach 1929 hierzulande der
zweitfrostreichste April. Am eisigsten wurde es am
6. mit -13,6 °C auf der Schwäbischen Alb in
Meßstetten. Am 11. trennte eine Luftmassengrenze
über Deutschland den Spätwinter im Nordwesten vom
Frühsommer im Südosten des Landes. Während dabei an
der Nordsee Höchstwerte von 5 °C gemessen wurden,
stieg das Quecksilber in Ober- und Niederbayern über
22°C.
Seit 2009 war
jeder April in Deutschland zu trocken
Im April fiel mit rund 35 Litern pro Quadratmeter
(l/m²) knapp 40 Prozent weniger Niederschlag als im
Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990 mit 58
l/m². Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 lag
das Minus bei fast 25 Prozent. Damit war seit 2009
jeder April in Deutschland zu trocken. 2008 waren im
April noch 80 l/m² gefallen. Ausgeprägte
Niederschlagsaktivitäten waren vor allem in der
ersten Monatshälfte vorzufinden. Schnee- und
Graupelschauer verwandelten das Bergland und
Flachland vorübergehend noch einmal in eine
Winterlandschaft.
In Oberstdorf im Allgäu lagen beispielsweise am 7.
40 cm Schnee, der Kahle Asten im Sauerland meldete
am 8. 34 cm. Aber auch Gewitter waren mit von der
Partie. So meldete Waldeck-Alraft, westlich von
Kassel, aufgrund eines Starkregengewitters am 20.
mit 32 l/m² den bundesweit höchsten
Tagesniederschlag. Die größte Monatssumme wurde an
der Station Kreuth-Glashütte im oberbayerischen
Landkreis Miesbach mit nahezu 100 l/m² beobachtet.
Am trockensten blieb es unter anderem im
Donauumfeld. Hier fielen stellenweise keine 15 l/m².
Weitgehend
sonniger April, nur in östlichen Regionen recht trüb
Mit 185 Stunden überragte die Sonnenscheindauer im
April ihr Soll von 154 Stunden (Periode 1961 bis
1990) um rund 20 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis
2020 war die Sonnenscheindauer mit 185 Stunden
ausgeglichen. Mehr als 200 Stunden bekamen die
Küsten und der Südwesten des Landes die Sonne zu
Gesicht. In den östlichen Regionen zeigte sie sich
dagegen teilweise nur halb so lang.
NRW
erlebte mit 6,1 °C (7,9°C) den kältesten April seit
1977
Mit einer mittleren Anzahl von fast 12
Frosttagen war es darüber hinaus dort der
frostreichste Ostermonat seit Messbeginn. Als
zweitniederschlagsreichstes Bundesland ermittelte
NRW knapp 45 l/m² (62 l/m²). Dazu zeigte sich die
Sonne fast 175 Stunden (148 Stunden).
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Sommerprognosen bieten trügerische
Aussichten - So wird der Sommer - oder eben nicht! |
Langfristvorhersagen: Vorsicht ist geboten
Bonn/Duisburg,
28.
April 2021 - Das lange Warten auf sommerliches
Wetter und die damit verbundenen Annehmlichkeiten
strapaziert die Geduld und viele möchten wissen, wie
er nun wird, der Sommer 2021. „Um eines
vorwegzunehmen: Niemand kann zum jetzigen Zeitpunkt
mit Sicherheit sagen, wie sich der Sommer 2021
entwickelt. Sowohl große Trockenheit inklusive Hitze
als auch ein regenreicher Sommer sind derzeit im
Gespräch. Allein dieser Widerspruch lässt erahnen,
dass solche Schlagzeilen mit Vorsicht zu genießen
sind“, sagt Björn Goldhausen, Pressesprecher und
Meteorologe von WetterOnline.
Modelle liefern scheinbar
genau Prognosen
Viele
Aussagen über das Sommerwetter 2021 beruhen auf
Berechnungen von Wettermodellen. Goldhausen erklärt:
„Einfach gesagt werden die Computer dabei mit ganz
vielen aktuellen Wetterdaten gefüttert. Hinzu kommt
eine Vielzahl statistischer Berechnungen.“ Das
Ergebnis: Scheinbar detaillierte Prognosekarten für
mehrere Monate im Voraus. Dabei liefern die Modelle
visuelle Darstellungen verschiedener Parameter wie
Temperatur oder Niederschlag für fast jeden Fleck
auf der Erde. Derzeit deuten die Berechnungen auf
einen überdurchschnittlich warmen Sommer 2021 hin.
Goldhausen merkt an: „In Zeiten des Klimawandels und
aufgrund der warmen bis heißen Sommer der
vergangenen Jahre ist dies allerdings keine allzu
gewagte Aussage.“
Niederschlagsprognose
Sommer 2021
Für den
Niederschlag gibt es ebenfalls erste Prognosen.
„Auch hier suggerieren die Berechnungen wieder eine
Genauigkeit, die es gar nicht gibt. Besonders im
Sommer ist das Wetter von Schauerniederschlägen
geprägt. Dabei ist es gut möglich, dass ein
Regenguss binnen weniger Stunden eine ganze
Monatsration an Regen abwirft, während es wenige
Kilometer weiter fast trocken bleibt“, erläutert der
Meteorologe. Wann und wo diese Niederschläge fallen,
kann niemand mit Gewissheit sagen.
Berechnungen irren nicht selten
Der April
2021 hat gezeigt, wie ungenau langfristige
Wetterprognosen sind: Noch vor wenigen Wochen
deuteten die Berechnungen auf einen
überdurchschnittlich warmen Monat hin. Heraus kam
der kälteste April seit 40 Jahren. Schnee und sehr
viele Frosttage erstickten dabei sämtliche
Sommergefühle im Keim. Goldhausen betont: „Die
Modelle liefern keine gültigen Voraussagen, sondern
nur vage Tendenzen. Diese können sich tatsächlich
wöchentlich ändern und manchmal liegen sie auch
komplett daneben.“ Auch die an den Modellen
beteiligten Wissenschaftler weisen darauf hin, dass
die Vorhersagen experimentell sind und noch sehr
viel Forschungsarbeit hin
Wie warm der Sommer 2021 wird, kann leider niemand
sagen. Quelle: WetterOnline
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Das Märchen vom pinken Supermond - Ein
Vollmond fast wie immer |
Pinker
Mond geht auf Pflanzenblüte zurück
Bonn/Duisburg,
26.
April 2021 - Der Mondkalender verrät es: Am 27.
April um 5:33 Uhr ist Vollmond. „Derzeit ist dabei
oft vom Pinken Vollmond die Rede, dies hat aber
nichts mit der Farbe des Erdtrabanten zu tun. Die
Ureinwohner Nordamerikas tauften den April-Vollmond
auf Pink Moon und benannten ihn damit nach den
pinkfarbenen Flammenblumen (Phlox), die zu dieser
Jahreszeit blühen“, erklärt Björn Goldhausen,
Pressesprecher und Meteorologe von WetterOnline.
Andere Namen für den Vollmond im April in
Nordamerika sind je nach Region Egg Moon oder Fish
Moon.
„Farbige Mondbezeichnungen“ immer beliebter
Bei uns in Deutschland sind diese Bezeichnungen
bisher nicht üblich. Goldhausen: „Häufiger verwendet
wird mittlerweile der ebenfalls aus Amerika
stammende Begriff Blue Moon für den zweiten Vollmond
in einem Monat, blau ist aber auch dieser Mond
nicht. Ebenfalls aus Nordamerika kommend wird immer
häufiger der Erdbeermond (Strawberry Moon) für den
Vollmond im Juni in genannt. Auch der Begriff
Supermond wird immer gebräuchlicher“.
Supermond oder super Mond?
Als Supermond (engl. Super Moon) wird der größte
Vollmond des Jahres bezeichnet. Da die Bahn des
Mondes um die Erde nicht kreisförmig, sondern
elliptisch ist, befindet sich der Mond dann am
erdnächsten Punkt. Dieses Jahr ist er im April und
im Mai der Erde besonders nah. Mit bloßem Auge macht
dies aber kaum einen Unterschied zu einem
durchschnittlichen Vollmond aus, immerhin ist er
etwas heller.
„Auch wenn der Vollmond also weder pink noch super
wird, so ist der Blick zum Erdtrabanten immer
lohnenswert, zumal das Wetter in weiten Landesteilen
auch mitspielt“, so der Meteorologe. Ob der
Nachthimmel klar bleibt, erfährt man auf
www.wetteronline.de, mit der WetterOnline App
oder durch einen Blick auf die neue Wetterstation
wetteronline home, ausgezeichnet mit dem „German
Design Award 2020“ und dem „German Innovation Award
2020“.
So pink wie
in dieser Fotomontage sieht der Mond sicherlich
nicht aus. Quelle WetterOnline
Die WetterRadar-Prognose zeigt einen vielfach klaren
Nachthimmel. Quelle WetterOnline
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„Rettet-die-Frösche-Tag“ - In
Nordeuropa mehr Märzschnee |
„Rettet-die-Frösche-Tag“
Bonn/Duisburg,
20.
April 2021 - Am 24. April 2021 findet der
internationale „Save The Frogs Day“ statt. Der zu
Deutsch „Rettet-die-Frösche-Tag“ wurde im Jahr 2008
ins Leben gerufen und macht seitdem jährlich auf die
weltweit zurückgehenden Amphibienpopulationen
aufmerksam. In Deutschland sind vor allem Lurche vom
Aussterben bedroht, wie etwa der europäische
Laubfrosch oder der Feuersalamander. Warum das so
ist und wie jeder bei der Arterhaltung mithelfen
kann, verraten die Expertinnen und Experten von
WetterOnline in Kooperation mit dem Aquazoo Löbbecke
Museum in Düsseldorf.
Der Laubfrosch ist der einzige Froschlurch in
Europa, der klettert. Er fühlt sich ausschließlich
in naturbelassenen Landschaften wohl. Einst in
Deutschland weit verbreitet, ist er heute in seinem
Bestand bedroht. Bildquelle: Aquazoo Löbbecke Museum
Naturbelassene Landschaften und Gewässer:
der bedrohte Lebensraum des Laubfrosches
Als Wetterfrosch und Froschkönig genoss der
Laubfrosch in der Vergangenheit große Bekanntheit
und war in der Natur häufig anzutreffen. Heute ist
der bis zu fünf Zentimeter große Froschlurch zwar in
unseren Köpfen immer noch das Bild eines Frosches
schlechthin, aber in Deutschland ist er auf Wiesen
und in Tümpeln nur noch selten zu sehen. Denn sein
Lebensraum ist bedroht. Sandra Honigs,
stellvertretende Direktorin und Kuratorin für den
Landbereich im Aquazoo Löbbecke Museum Düsseldorf,
erklärt: „Die Lebensgrundlage des Laubfrosches
verschwindet zunehmend in vielen Teilen Europas.
Dies liegt vor allem an der Entwässerung von
feuchten Wiesen, Trockenlegungen von Kleingewässern,
Abholzungen von Sträuchern und Hecken sowie der
steigenden Umweltverschmutzung.“ Um zu überleben,
benötigt der Laubfrosch ausschließlich
naturbelassene Landschaften wie Weidetümpel, Hecken,
Büsche oder Bäume. Das wechselwarme Tier fühlt sich
beim Sonnenbaden auch in Brombeersträuchern wohl.
Zwischen den Dornen kann der Laubfrosch geschützt
auf Futterinsekten lauern. Kleine Tümpel, Sümpfe und
temporäre Gewässer dienen dem grasgrünen Frosch
zudem als Laichgewässer.
Der Feuersalamander, der Chytridpilz und die
weltweite Amphibienkrise
Seit einigen Jahrzehnten gefährdet eine tödliche
Krankheit, hervorgerufen durch den Chytridpilz,
sämtliche Lurcharten weltweit. In Deutschland ist
vor allem der Feuersalamander durch eine Variante
dieses Pilzes akut bedroht. Der Hautpilz wurde durch
menschliche Verschleppung beinahe weltweit
verbreitet, eine Heilung oder Impfung ist bisher
nicht in Sicht. Während zahlreiche Forschungsteams
auf der ganzen Welt an dieser Krankheit forschen,
versuchen zoologische Institutionen und engagierte
Privathalter, den Amphibien eine letzte Chance zu
bieten, indem sie sie züchten, erforschen und in
Menschenhand erhalten, bevor sie für immer
verschwinden. Ziel ist dabei stets, die Tiere eines
Tages wieder in eine möglichst intakte Natur
ansiedeln zu können.
Gefahren für Amphibien: Klimawandel und
Umweltverschmutzung
Viele der über 8.000 bekannten Amphibienarten sind
heute stark gefährdet. Von den noch existierenden
Lurchen gelten etwa über 40 Prozent als vom
Aussterben bedroht – Krankheiten, der zunehmende
Lebensraumverlust und auch der immer stärker
ausgeprägte Klimawandel sind die Hauptgründe für
diese Entwicklung. Björn Goldhausen, Pressesprecher
und Meteorologe von WetterOnline, erklärt: „Der
weltweite Klimawandel ist ein reales Problem. Das
zeigt sich unter anderem an sich häufenden
Extremwetterlagen und Naturkatastrophen. Inwieweit
der Klimawandel Einfluss auf Extremwettereignisse
hat, lässt sich mittlerweile mit Hilfe der
sogenannten Attributionsforschung feststellen.“
Damit gute Lebensbedingungen und der Lebensraum für
Amphibien in Zukunft nicht vollständig verschwinden,
kann jeder helfen, Umweltverschmutzungen zu
vermeiden, die Natur zu schützen und somit aktiv zur
Artenerhaltung beizutragen.
In Nordeuropa mehr Märzschnee - Effekt des
Klimawandels
Mehr Schnee im Frühling und das in Zeiten des
Klimawandels? Das muss sich nicht ausschließen. In
manchen Regionen Europas begünstigt der Klimawandel
den Frühlingsschnee, wie eine neue Studie zeigt.
Vor allem in Nordeuropa bringt der Klimawandel mehr
Märzschnee - Quelle: WetterOnline
Paradox: Extreme Schneefälle und abnehmende
Schneemenge
Der Klimawandel begünstigt in Nord- und Osteuropa
extreme Schneefälle im Frühling. „Das klingt auf den
ersten Blick ein wenig paradox. Aber laut einer
kürzlich veröffentlichten Studie in der Zeitschrift
Nature Geoscience zeigen Wetterdaten, dass die
Schneemenge in dieser Region seit 1979 zwar stetig
abgenommen, aber im März zugenommen hat“, erklärt
Björn Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe von
WetterOnline.
Eisschmelze in der Arktis
Als Begründung nennen die Forscher die zunehmende
Eisschmelze in der Arktis und das vor allem in der
Barentssee. Goldhausen: „Dieser an Skandinavien und
Russland grenzende Bereich hat durch den Klimawandel
besonders viel Eis verloren. Fehlt das Eis, dann
kann mehr Wasserdampf in die Atmosphäre entweichen.
Nach Berechnungen der Forscher steigt pro
verschwundenem Quadratmeter Meereis die Verdunstung
um rund 70 Kilogramm Wasserdampf an.“
Barentssee
ist Feuchtelieferant
Eine zunehmend eisfreie Barentssee ist somit vor
allem im Frühling ein wichtiger Feuchtelieferant,
wenn die Sonneneinstrahlung und somit die
Verdunstung zunehmen. „Dies lässt sich auch an
Einzelereignissen festmachen. So gab es im Frühling
2018 in weiten Teilen Europas einen Schnee- und
Kälteeinbruch. Unter anderem mithilfe einer
Isotopenanalyse fanden die Forscher heraus, dass
etwa 90 Prozent des gefallenen Schnees in Nordeuropa
aus der Barentssee stammten“, so der Meteorologe.
Er weist aber
ausdrücklich darauf hin: „Für Mitteleuropa gibt die
Studie keine Aussage. Allerdings deuten andere
Studien im Zusammenhang mit dem Klimawandel auf mehr
Extremwetter-Ereignisse im Winter hin. Ursache
könnte ein geschwächter Polarwirbel aufgrund des
Klimawandels sein. Damit steigt die
Wahrscheinlichkeit für sogenannte Polarwirbel-Splits
und damit die für Wintereinbrüche.“
Eine zunehmend eisfreie Barentssee ist somit vor
allem im Frühling ein wichtiger Feuchtelieferant.
Etwa 90 Prozent des gefallenen Schnees in Nordeuropa
stammen aus der Barentssee. Quelle: WetterOnline
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Kühler Frühlingsstart Normalfall
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Aprilwetter und Kartenglück wechseln jeden
Augenblick
Bonn/Duisburg, 19.
April 2021 - Ein kühler Aprilmonat ist eigentlich
der Normalfall. Dass wir ihn in diesem Jahr als
besonders ungemütlich empfinden, liegt zum einen
daran, dass er bisher auch tatsächlich ungewöhnlich
kalt ist. Zum anderen wird deutlich, wie sehr wir
uns bereits an den Klimawandel gewöhnt haben.
Kräftige Aprilschauer bis in tiefe Lagen
herab brachten Schnee und machten es den
Frühlingsboten schwer. Quelle WetterOnline
Wärmere Luft auf
Stippvisite
Der Frühling
kommt auch in dieser Woche nur zeitweise in Gang.
„In dieser Woche setzt sich etwas wärmere Luft
durch. Bis zur Wochenmitte gibt es immerhin zwei
frühlingshaft warme Tage für fast alle. Bei
Temperaturen zwischen 14 und 18 Grad entwickeln sich
jedoch von der Landesmitte bis in den Süden immer
wieder Schauer und einzelne Gewitter, sodass die
Frühlingsgefühle dort sehr gedämpft ausfallen. Zum
Donnerstag rauscht dann erneut kältere Luft vom
Nordmeer heran und drückt die Höchstwerte meist in
den einstelligen Bereich. Wer jetzt denkt, das sei
aber ganz außergewöhnlich ungemütlich für einen
April, der irrt nicht ganz. Kühles und nasses Wetter
ist im April eigentlich ganz typisch. Wir haben nur
aus der der globalen Klimaerwärmung geschuldeten
Häufung von recht warmen Aprilmonaten eine falsche
Erwartung an den Frühlingsmonat entwickelt. Der
April macht einfach, was er will und 2021 ist er
bisher eben besonders kühl“, erklärt Björn
Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe von
WetterOnline.
Wärmste Aprilmonate setzen
keinen Standard
Sechs der
sieben wärmsten Aprilmonate der vergangenen 140
Jahre wurden in Deutschland innerhalb der letzten 14
Jahre registriert. Der April 2018 war mit einer
Mitteltemperatur von 10,5 Grad sogar der wärmste
seit Messbeginn. Zudem brachte der zentrale
Frühlingsmonat meist viel Sonne und so wenig Regen,
dass die Natur schon früh an Wassermangel litt.
Goldhausen: „Der rote Faden der Aprilwärme zieht
sich aber nicht zwingend weiter durch. In diesem
Jahr ist nämlich alles ganz anders: Späte
Schneefälle und deftige Nachtfröste drückten die
Temperaturen im April bisher auf ein deutlich
unterdurchschnittliches Niveau.“
Kühlster April 2021 seit
über 20 Jahren möglich
„Zugleich
ließ sich die Sonne in der ersten Monatshälfte
seltener blicken und zumindest im Norden und in der
Landesmitte war es in dieser Zeit auch feuchter als
im Mittel der Jahre. Und beim Blick auf die
Wetterentwicklung der nächsten Zeit deutet sich noch
keine deutliche Trendwende an. So scheint sich der
April in diesem Jahr also nicht nur als
unterkühlter, sondern auch als unfreundlicher und
besonders wegen oft ruppigen Windes sehr launischer
Frühlingsmonat zu etablieren. Er könnte sich
durchaus zum kühlsten April seit mehr als 20 Jahren
mausern“, so der Meteorologe.
Launisches Aprilwetter ist
Regelfall
Doch
wechselhaftes Aprilwetter ist auf lange Sicht
gesehen nicht die Ausnahme, sondern die Regel. „So
sind sonnige und warme Tage ebenso "normal" wie
nasskaltes Schauerwetter mit spätem Flockenwirbel
und nächtlichem Reif. Einzig und allein die
Windrichtung bestimmt, welche Luftmasse und welcher
Wettertyp sich durchsetzen kann“, erklärt
Goldhausen.
Dass wir
gerade einen besonders kalten April zu erleben
glauben, liegt aber nicht nur daran, dass der Wind
immer wieder aus Norden kommt. Auch die Häufung
sonniger und warmer Aprilmonate in den vergangenen
14 Jahren trägt zu diesem Empfinden bei. Sie könnte
bereits Folge der globalen Klimaerwärmung sein. Der
April 2021 ist aber bisher wirklich recht kalt und
fühlt sich daher besonders "eisig" an.
Der April 2021 ist bisher nicht nur kalt gewesen,
sondern auch schneereich. Quelle WetterOnline
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Birkenpollen: Sie sind wieder da! |
Für
Pollenallergiker beginnt schlimmste Zeit des Jahres
Bonn/Duisburg, 13.
April 2021 - 9ie Birkenpollen gehören zu den
aggressivsten Pollen überhaupt. In der
Hauptblütezeit werden große Mengen davon
freigesetzt. Regional werden bereits hohe
Pollenkonzentrationen in der Luft erreicht.
Allergiker reagieren auf die Pollen mit Jucken,
Niesattacken und tränenden Augen, manch einer sogar
mit Atemproblemen.
Birken produzieren große Pollenmengen, die über 300
Kilometer weit fliegen können. Foto
WetterOnline
Birkenpollenkonzentration nimmt zu
Auch wenn man es aufgrund der aktuellen Temperaturen
kaum glauben mag: Der Flug der Birkenpollen hat
begonnen. „Noch ist die Birkenpollenkonzentration in
den meisten Landesteilen nur leicht bis mäßig, im
Laufe der Woche nimmt die Konzentration aber überall
zu und zum Wochenende haben wir es fast im ganzen
Land mit starkem Birkenpollenflug zu tun. Nur an den
Küsten, in den Mittelgebirgen und am Alpenrand ist
die Belastung etwas geringer,“ so Björn Goldhausen,
Meteorologe und Pressesprecher von WetterOnline.
Birken
produzieren große Pollenmengen, die über 300
Kilometer weit fliegen können. Ein einzelner
Birkenbaum hält in seinen männlichen Kätzchen viel
Blütenstaub bereit, um ihn an den ersten sehr milden
Frühlingstagen auszustreuen. Mit rund fünf Millionen
Pollenkörnern pro Kätzchen übertrifft die Birke die
meisten anderen Bäume. Weil Birken nicht über
Insekten, sondern ausschließlich über den Wind
bestäubt werden, geben sie im Vergleich zu anderen
Bäumen große Mengen an Pollen frei.
Birkenpollen - Hochpotentes Allergen
Der Pionierbaum Birke ist ein Überlebenskünstler.
Goldhausen: „Die Birke ist nicht nur äußerst robust
und wächst enorm schnell, sondern auch hochpotent in
Sachen Pollenproduktion. Zudem sind ihre Pollen hoch
allergen. Birkenpollen zählen zu den aggressivsten
und stärksten Baumpollenallergenen überhaupt. Rund
25 Prozent aller Pollenallergiker reagieren auf
Birkenpollen.“
Allgemeines Krankheitsgefühl, rote, tränende und
juckende Augen, geschwollene Lider, Heuschnupfen und
Kopfschmerzen - das sind die typischen Symptome
einer Pollenallergie. Eine Birkenpollenallergie kann
die unteren Atemwege in Mitleidenschaft ziehen und
zu Asthma führen. Deshalb sollten Allergiker die
Symptome unbedingt frühzeitig mit einem Arzt
abklären.
Klimawandel
und Birkenpollen
Durch die steigenden Temperaturen im Zuge des
Klimawandels ist mit höheren Pollenkonzentrationen
und einer längeren Vegetationszeit zu rechnen. Björn
Goldhausen: „Bei einem milden Verlauf des Winters
verkürzt sich die vegetationsfreie Zeit, sodass die
Pollensaison schon früh im Jahr beginnen kann. Meist
ebbt der Pollenflug der Birke im Tiefland schon ab
Ende April ab. Im Bergland kann er jedoch noch bis
in den Frühsommer hineindauern.
Höhere Temperaturen regen die Keimungsprozesse und
das Wachstum an
Wissenschaftler haben festgestellt, dass durch den
Klimawandel die Vegetationszeit im langjährigen
Vergleich immer länger dauert. Das gilt auch für
Birken. Ihre Pollen fliegen tendenziell früher als
noch vor 20 Jahren. In erster Linie spielt hier die
Temperatur eine Rolle, insbesondere dann, wenn diese
in den Monaten unmittelbar vor Blühbeginn höher
liegt als im Klimamittel. Ferner fanden
Wissenschaftler heraus, dass die Pollenzahl
insgesamt zugenommen hat und dass es generell mehr
Tage mit erhöhter Pollenkonzentration gibt.“
Birkenpollen
zählen zu den aggressivsten und stärksten
Baumpollenallergenen überhaupt. Foto WetterOnline
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Teilzeitfrühling am Wochenende |
Auf
mild folgt kalt - April bleibt sich treu
Bonn/Duisburg, 07.
April 2021 - Am Wochenende geht es regional steil
bergauf mit den Temperaturen und dort knacken wir
sogar wieder die 20-Grad-Marke. Doch die Freude
währt nur kurz: Schon nächste Woche breitet sich aus
Nordwesten Polarluft wieder im ganzen Land aus. Der
Spätwinter gibt dann mancherorts erneut ein
Gastspiel.
In der
Südwesthälfte setzt sich in den kommenden Tagen
deutlich mildere Luft durch. Quelle WetterOnline
Am Wochenende wird es kurzzeitig frühlingshaft warm.
Quelle WetterOnline
Erst 20 Grad,
dann Schnee
Die Temperaturunterschiede am Wochenende sind sehr
groß. Eine Luftmassengrenze trennt Frühling von
Winter. Björn Goldhausen, Pressesprecher und
Meteorologe von WetterOnline, erklärt: „Der Lenz
grüßt leider nur in der Südwesthälfte. Dort setzt
sich in den kommenden Tagen deutlich mildere Luft
durch. Die Temperaturen klettern kurzzeitig auf
Spitzenwerte um 20 Grad. Im Norden ist weiterhin
Winterkleidung angesagt, denn dort bleibt es mit
einstelligen Werten deutlich kälter.
V
erantwortlich für die strikte Trennung ist eine
sogenannte Luftmassengrenze, an der die kalte Luft
von der Frühlingsluft getrennt wird. An ihr bilden
sich gebietsweise kräftige Niederschläge. Im
Nordwesten kann es auch schneien. In der neuen Woche
setzt sich dann die Polarluft landesweit durch und
es gibt noch mal Flocken bis in die Niederungen.“
Unbeständig, aber zunehmend trockener
Bis zur Wochenmitte bleibt das Wetter unbeständig,
besonders im Südosten ziehen wiederholt Regen- und
Schneeschauer durch. Die Sonne bekommt jedoch
häufiger eine Chance und es wird im Wochenverlauf
zunehmend trockener. Nach derzeitigem Stand zeigt
der Temperaturtrend auch wieder nach oben. Doch
atlantische Tiefs und Polarluft stehen weiterhin in
Lauerstellung. Eines ist sicher: Frühlingswetter mit
tagelangem Sonnenschein und Frühsommerwärme ist
vorerst nicht in Sicht.
|
April, April - der macht, was er will!
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Das ist Aprilwetter
Bonn/Duisburg, 07.
April 2021 - Ein munteres Auf und Ab der
Temperaturen. Schnee- und Schneeregenschauer,
Graupelgewitter, Wolken und Sonne – so
abwechslungsreich ist der April. Warum die
Wetterlaunen für diesen Frühlingsmonat so typisch
sind, wissen die Expertinnen und Experten von
WetterOnline.
Typisch für Aprilwetter sind Regenbögen zwischen den
Schauern am späten Nachmittag. Quelle: WetterOnline
Rascher Wetterwechsel
Wenn sich das
Wetter in relativ kurzer Zeit ändert, dann
bezeichnet man das als Aprilwetter. Auf Sonnenschein
folgen Wolken, die kurze Regen-, Schnee- oder
Graupelschauer hinterlassen. Danach schaut die Sonne
wieder heraus und das Spiel beginnt von Neuem. Oft
begleitet ein böiger Nordwestwind den raschen
Wechsel. Auch die Temperaturen fahren
regelrecht Achterbahn. So ist es auch in den
nächsten Tagen.
„Kalte und warme Luft kämpfen derzeit um die
Vorherrschaft und die kalte Luft gibt einfach noch
nicht auf. Daher geht es mit den Temperaturen mal
nach oben und dann wieder nach unten. Tagsüber wird
es ab Freitag spürbar wärmer, nachts bleibt es aber
oft frostig. Im Süden sind am Wochenende wieder
frühlingstaugliche 20 Grad zu erwarten. Aber nicht
zu früh freuen: Schon im Laufe des Wochenendes
drängt die kalte Luft von Nordwesten her die mildere
Luft wohl erneut zurück. Im Übergangsbereich der
beiden Luftmassen kann es teils kräftig regnen.
Nicht ausgeschlossen, dass auch Frau Holle wieder
mitmischt. Eines ist sicher: Aprilsommer, wie in den
vergangenen Jahren, ist bis auf Weiteres nicht in
Sicht“, erklärt Björn Goldhausen, Pressesprecher und
Meteorologe von WetterOnline.
So entsteht Aprilwetter
Goldhausen:
„Für das klassische Aprilwetter sind große
Temperaturunterschiede verantwortlich. Während die
Sonne im April schon richtig Kraft hat und den
Erdboden stark erwärmt, ist die Luft in der Höhe
nicht selten noch voll im Wintermodus. Dreht der
Wind auf Nordwest, dann wird besonders in einigen
Kilometern Höhe richtig kalte Luft zu uns geführt,
die über der Nordsee zusätzlich Feuchtigkeit tankt.
Im Laufe des Tages werden die Temperaturunterschiede
zwischen dem Erdboden und der Höhe also immer
größer. In der Folge schießen dicke Quellwolken in
die Höhe und kräftige Schauer bilden sich. Wenn der
Wind jedoch aus südlichen Richtungen kommt, bringt
er oft schon frühsommerlich warme Luft aus Spanien
oder vom Balkan mit sich.
Je nachdem,
wie Tiefs über Mitteleuropa ziehen, kann sich aber
die Windrichtung innerhalb eines Tages schnell
ändern. Es folgt ein rasches Auf und Ab der
Temperaturen.“
Aprilwetter: Nach der Rekordwärme in der vergangenen
Woche (27,2 Grad) ist der Winter mit Schnee und
Frost zurückgekehrt. Quelle: WetterOnline
Typisches Aprilwetter
seltener
„Seit etwa 20
Jahren ist ein typisch launenhafter April nur
phasenweise zu beobachten. In den vergangenen Jahren
gab es sogar sehr trockene Perioden. In einigen
Regionen Deutschlands kam in manchen Jahren nur sehr
wenig Regen im ganzen Monat zusammen. So herrschte
2019 verbreitet große Trockenheit mit Waldbränden.
Im Folgejahr war der April der dritttrockenste seit
Messbeginn. Vor allem in der zweiten Monatshälfte
erinnerte das Wetter in den vergangenen Jahren eher
an den Frühsommer als an die aprilwettertypischen
Wintereinbrüche. Oftmals sprach man schon von einem
Aprilsommer mit Höchstwerten bis nahe 30 Grad“,
erläutert der Meteorloge.
Ob es sich
bei langen Trockenperioden im April um Auswirkungen
des Klimawandels handelt, ist noch Gegenstand der
Forschung. Vermutet wird, dass ein schwächerer
Jetstream Wetterextreme fördern kann.
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Das Wetter zu Ostern: Rangelei
zwischen Hoch und Tief |
Bonn/Duisburg, 30. März 2021 - Pünktlich zum Start
ins Osterwochenende ist die große Frühlingswärme
wieder verschwunden. Den Regenschirm braucht man
aber nur selten. Mit etwas Glück beschert uns der
Osterhase doch noch schöne Feiertage.
Gründonnerstag und Karfreitag Ab Gründonnerstag
strömt in den Norden des Landes Polarluft ein. Am
Karfreitag liegen die Höchstwerte nur noch um 10
Grad. Dort überwiegen die Wolken, aber nur
gebietsweise regnet es etwas.
Die Aussichten für Ostersonntag sind gar nicht so
schlecht. Quelle: WetterOnline
„Länger hält sich wohl die Frühlingswärme südlich
von Main und Mosel, wo es bei viel Sonnenschein
erneut auf 19 bis 25 Grad hinaufgeht. Am Freitag
sind es immer noch angenehme 15 bis 20 Grad.
Allerdings können sich im Tagesverlauf einzelne
Schauer und Gewitter entwickeln“, erklärt Björn
Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe von
WetterOnline.
Temperatursturz am Karsamstag
Erst am Karsamstag flutet wahrscheinlich die kühle
Luft auch den Süden des Landes. „Die Temperaturen
rauschen in den Keller und das geht mit vielen
Wolken, aber nur wenig Regen einher. In den höheren
Lagen können sogar ein paar Schneeflocken rieseln.
Ob es aber tatsächlich länger bewölkt bleiben wird,
hängt davon ab, wie sich ein Hoch über Westeuropa
positioniert“, weiß der Meteorologe.
Ostereiersuche mit Schal und Mütze?
Goldhausen: „Für die beiden Ostertage gibt es
unterschiedliche Szenarien. Nach einem dehnt sich
das Hoch nach Osten aus, sodass sich die Wolken
meist auflösen. Dementsprechend kühlt sich die Luft
in der Nacht stark aus. Am Morgen des Ostersonntags
gibt es recht verbreitet Frost. Bei der Suche nach
den versteckten Ostereiern sind Schal, Mütze und
warme Kleidung daher ratsam. Dafür wird es tagsüber
fast überall schön und bei 10 bis 15 Grad ist es gar
nicht so kühl. Es gibt allerdings ein noch wärmeres
Szenario.“
Auf das Wettermodell kommt es an
Nach einem anderen Wettermodell formiert sich ein
kräftiges Tief über dem Ostatlantik und Nordmeer. Es
lenkt an seiner Vorderseite Mittelmeerluft nach
Norden. „Sollte es tatsächlich so kommen, dann
würden die Temperaturen auch in Deutschland rasch
ansteigen. Im Süden sind am Ostersonntag
Spitzenwerte um 20 Grad nicht auszuschließen, von
den Mittelgebirgen bis zu den Küsten reicht es
vielleicht für 12 bis 17 Grad“, sagt der
Pressesprecher. Aber er dämpft darauf die Freude
etwas: „Da sich die Tiefausläufer nähern, kippt das
Wetter ab Ostermontag. Welche Variante sich
durchsetzen wird, ist jedoch noch unsicher.“
Kälteeinbrüche - Für die Jahreszeit nicht
ungewöhnlich
In den vergangenen Tagen wurden immer wieder
Kaltlufteinbrüche über die Ostertage simuliert. Nach
jetzigem Stand gibt es ein Auf und Ab der
Temperaturen ab Gründonnerstag. Gut möglich ist auch
ein Gastspiel des Spätwinters am Ostermontag. Dann
könnte es bis in tiefere Lagen schneien.
Ungewöhnlich ist solch ein Kälteeinbruch um diese
Jahreszeit jedoch nicht. Besonders im April findet
immer mal wieder Luft aus polaren Regionen den Weg
nach Mitteleuropa. Dies war zum Beispiel in den
Jahren 2017 und 2018 der Fall.
Bei der morgendlichen Suche nach den versteckten
Ostereiern sind Schal, Mütze und warme Kleidung
ratsam. Quelle: WetterOnline
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Deutschlandwetter: Ein kontrastreicher März,
mit viel Sonnenschein und zu wenig Niederschlag |
Offenbach/Duisburg,
30. März 2021 – Im März 2021 befand sich Deutschland
oftmals im Einflussbereich von Hochdruckgebieten.
Nur zur Monatsmitte konnte sich vorübergehend eine
Westströmung aufbauen, mit der mehrere Sturm- sowie
größere Niederschlagsgebiete über die Bundesrepublik
rauschten und sich anschließend mit auf Nord
drehenden Winden verfrühtes „Aprilwetter“
einstellte. In der aus polaren Regionen
eingeströmten Kaltluft kam es zu Graupelgewittern,
sowie zu Schneefällen und Sturmböen.
Zum Monatsende verabschiedete sich der erste
meteorologische Frühlingsmonat mit frühsommerlicher
Wärme. Im Ergebnis war es ein warmer,
niederschlagsarmer und recht sonniger März. Das
meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten
Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000
Messstationen. Große Temperaturgegensätze - von
Polarluftvorstößen zu Frühsommergefühlen Der
Temperaturdurchschnitt lag im März 2021 mit 4,6 Grad
Celsius (°C) um 1,2 Grad über dem Wert der
international gültigen Referenzperiode 1961 bis
1990.
Im Vergleich
zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991
bis 2020 wurde exakt der vieljährige Mittelwert
erreicht. Einen nachhaltigen Frühlingsdurchbruch gab
es im März erst zum Monatsende. Wiederholt fuhren
die Temperaturen Achterbahn. Polarluftvorstöße mit
mäßigen Nachfrösten in der ersten und zum Ende der
zweiten Dekade sowie frühsommerliche Wärme am
Monatsausklang erteilten dem Lenzmonat einen
wechselhaften Charakter.
Am 19. wurde mit -13,1 °C der deutschlandweit
tiefste Wert aus Oberstdorf übermittelt. Am höchsten
stiegen die Temperaturen am 30. und 31. mit
sommerlichen Werten um 25 Grad. Zeitweise
„Aprilwetter“ mit Schnee- und Graupelschauern, aber
insgesamt zu trocken Im März fiel mit rund 45 Litern
pro Quadratmeter (l/m²) knapp 25 Prozent weniger
Niederschlag als im Mittel der Referenzperiode 1961
bis 1990 mit 57 l/m².
Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 lag das
Minus ebenfalls bei rund 25 Prozent.
Tiefdruckgebiete brachten allenfalls ab der zweiten
Monatsdekade bedeutenden Niederschlag. Anfänglicher
Regen ging in polarer Kaltluft, aber teilweise in
Schnee- und Graupelschauer über. Regional entluden
sich sogar Gewitter. In Lagen oberhalb 500 m zeigte
sich zudem nochmal der Winter. Teilweise erreichte
die Neuschneedecke in den Mittelgebirgen sowie in
den Alpen mehr als 20 cm. Sankt
Blasien-Menzenschwand (Südschwarzwald) meldete am
11. mit 46,9 l/m² den höchsten Tagesniederschlag.
Die höchste Monatssumme wurde in Ruhpolding-Seehaus
(Chiemgauer Alpen) mit fast 190 l/m² beobachtet. Am
trockensten blieb es im Lee des Harzes. Hier fielen
kaum 15 l/m². Ein sonniger erster Frühlingsmonat Mit
144 Stunden überragte die Sonnenscheindauer im März
ihr Soll von 111 Stunden Periode 1961 bis 1990) um
fast 30 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020
betrug die positive Abweichung etwa 18 Stunden. Im
Südwesten schien die Sonne mit bis zu 200 Stunden am
häufigsten. Von der Lüneburger Heide bis zum Emsland
war sie mit rund 100 Stunden seltener zu sehen.
NRW war neben Bremen mit 5,7 °C (4,5°C) das
zweitwärmste und mit einer Niederschlagsmenge von
fast 60 l/m² (71 l/m²) ein regenreiches Bundesland.
Dazu zeigte sich die Sonne aufgerundet 140 Stunden
(103 Stunden). Am 11. tobte Sturmtief „Klaus“ über
die Region und sorgte mit Böen zwischen 80 und 100
km/h für umgestürzte Bäume, herabfallende Dachziegel
und Behinderungen im Bahn- und Straßenverkehr.
(In Klammern die vieljährigen Mittelwerte der
internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der
Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten
ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen
Klimawandels.)
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Können Frösche das Wetter vorhersagen? |
Wie der Laubfrosch zum Wetterfrosch wurde
Bonn/Duisburg, 23. März 2021 - Rundlicher
Kopf, große Augen und eine freundliche grasgrüne
Farbe werden mit dem Laubfrosch verbunden – ebenso
der Volksglaube, er könne das Wetter vorhersagen.
Was es mit den Wetterprognosen der Frösche auf sich
hat und was die Amphibien so besonders macht,
verraten die Expertinnen und Experten von
WetterOnline in Kooperation mit dem Aquazoo Löbbecke
Museum in Düsseldorf.
Der Volksglaube besagt: Wenn der Laubfrosch oben auf
der Leiter sitzt, wird das Wetter sonnig, sitzt er
unten, wird es regnerisch. Bildquelle: Aquazoo
Löbbecke Museum
Was es mit dem Volksglauben auf sich hat
In der Vergangenheit besagte der Volksglaube, dass
der Laubfrosch das Wetter vorhersagen könne. Die
Tiere wurden daher oft in Einmachgläsern mit kleinen
Leitern gehalten. Die Vorstellung: Kletterte der
Laubfrosch die Leiter nach oben, sollte das Wetter
schön werden, blieb er am Fuß der Leiter sitzen,
wurde das als Vorhersage für schlechtes Wetter
gedeutet. Doch in Wirklichkeit ist der Laubfrosch
alles andere als ein Wetterprophet.
Zwar lässt sich eine wetterbedingte Kletterei des
Frosches beobachten, dabei reagiert er aber vielmehr
indirekt auf das aktuelle Wetter. Das wechselwarme
Tier folgt nämlich der Sonne und seiner Leibspeise,
flugfähigen Insekten. Diese halten sich bei sonnigem
Wetter in oberen Luftschichten auf, bei Regenwetter
befinden sie sich eher am Boden. Björn Goldhausen,
Pressesprecher und Meteorologe von WetterOnline,
erklärt: „Bei einer sonnigen Hochdruckwetterlage
steigt warme Luft nach oben und mit dieser steigen
auch die flugfähigen Insekten auf, die sich von der
Luft tragen lassen. Bei einem geringeren
Hochdruckeinfluss verlagern sich die Luftschichten
und somit auch die Insekten nach unten.“ Nach und
nach entstand schließlich das Bild, dass die Frösche
das Wetter nicht nur anzeigen, sondern auch
vorhersagen könnten.
In der Natur folgt der Laubfrosch seiner Leibspeise,
den Insekten. Bei einer Hochdruckwetterlage steigen
diese mit der Luft auf, bei geringerem
Hochdruckeinfluss verlagern sie sich nach unten –
daher klettert auch der „Wetterfrosch“ nach oben
oder unten. Bildquelle: Aquazoo Löbbecke Museum
Kletterkünstler statt Wetterfrosch
Dass der Laubfrosch den Insekten überhaupt in
verschiedenen Höhenlagen nachstellen kann, liegt an
seinen einzigartigen Kletterkünsten. Sandra Honigs,
stellvertretende Direktorin und Kuratorin für den
Landbereich im Aquazoo Löbbecke Museum Düsseldorf,
weiß: „Laubfrösche folgen ihrer Nahrung weit hoch in
die Vegetation, wo andere Amphibien nicht
hingelangen, denn der Laubfrosch kann als einzige
Amphibienart Europas klettern – und das ganz
exzellent. Seine Haftscheiben an den Zehen- und
Fingerenden machen es möglich. Und weil auch seine
Bauchseite haftet, kann sich der Frosch sogar an
besonders glatten Untergründen festhalten.“
Einmachglas, Wiese oder Wald: Wo der
Laubfrosch lebt
Der eigentliche Lebensraum des Laubfrosches ist
selbstverständlich nicht das Einmachglas.
Laubfrösche bevorzugen ursprüngliche Landschaften,
wie feuchte Wiesen, Auwälder oder Waldränder, in
denen sie auf ihren Hochsitzen im Gebüsch oder auf
Bäumen, die Sonne genießen können. Im Winter
verbirgt sich der Laubfrosch in Stein-, Holz- und
Laubhaufen. Im Frühjahr, wenn die Tage wärmer
werden, macht er sich von Ende März bis Anfang April
auf den Weg zu seinen Laichgewässern. War er früher
in Feld und Flur sehr häufig anzutreffen, ist er
heute im Bestand bedroht. Unter anderem deshalb, da
Fische in den eigentlich fischfreien Laichgewässern
ausgewildert werden. Daher ist es wichtig, den
Laubfrosch und seinen natürlichen Lebensraum zu
schützen.
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Das Pollenjahr: Wann blüht was? |
Der Pollenflug von Frühjahr bis Winter im
Überblick
Bonn/Duisburg, 16. März 2021 - Spätestens
im Frühling ist es soweit: Allergiegeplagte haben
juckende Augen und bewaffnen sich mit
Taschentüchern. Denn Pollen von Gräsern, Bäumen oder
Kräutern machen ihnen zu schaffen. WetterOnline
erklärt, wann die Pollen im Jahr fliegen und gibt
Tipps, wie Allergikerinnen und Allergiker sich
schützen können.
Der Pollenflug im Überblick
Die Blühzeiten der verschiedenen Pollenarten
verschieben sich je nach Wetter- und
Temperaturverlauf von Jahr zu Jahr. Sogenannte
Frühblüher beginnen zumeist am Ende des Winters,
Blütenstaub freizusetzen. Das heißt, spätestens ab
Januar und Februar
streuen Hasel und Erlen ihre Pollen aus. Ende
Februar und Anfang März folgen
Esche, Pappel und Weide. Die aggressiven
Birkenpollen schwärmen in der Regel Ende März/Anfang
April aus. Ab Mai
gesellen sich noch Gräserpollen hinzu. Diese können
oftmals bis in den frühen Herbst hinein fliegen.
Im Juni, Juli,
August und September
sind auch Pollen von Roggen, Weizen, Sauerampfer und
Spitzwegerich sowie regional Beifuß und Ambrosia in
der Luft. Ab Oktober lassen sich
dann nur noch vereinzelte Gräser- und Kräuterpollen
ausfindig machen und im November
ebbt der Pollenflug nahezu vollständig ab. Ab
Dezember sind dann wieder erste
Hasel- und Erlenpollen möglich.
Mit einem Pollenkalender Auslöser für
Beschwerden erkennen
Personen, die ihre Allergien genau kennen, können
mit bestimmten Maßnahmen dafür sorgen, möglichst
unbeschwert durch das Jahr zu kommen. Menschen, die
ihre Pollenallergie noch nicht zugeordnet haben,
empfiehlt Björn Goldhausen, Meteorologe und
Pressesprecher von WetterOnline: „Wer noch nicht
genau weiß, auf welche Pollen er reagiert, kann
mithilfe eines Pollenkalenders Rückschlüsse darauf
ziehen, welche Blüten und Gräser gereizte Augen und
Niesattacken auslösen. Der Kalender zeigt an, welche
Pollen aktuell vermehrt im Umlauf sind. Dadurch ist
es einfacher, den Kontakt mit Allergenen zu
vermeiden.“ Aktuelle Prognosen zur Pollenbelastung
und einen Pollenkalender finden Interessierte auf
der Webseite von WetterOnline unter
www.wetteronline.de/pollenvorhersage.
Für Allergikerinnen und Allergiker, die trotz
Pollenbelastung ins Freie gehen, ist es ratsam,
sportliche Aktivitäten einzuschränken, die Kleidung
nach dem Aufenthalt im Freien nicht im Schlafzimmer
auszuziehen und sich vor dem Zubettgehen die Haare
zu waschen. Dort setzen sich nämlich häufig Pollen
fest, die zu Beschwerden führen können. Wer starke
allergische Symptome hat, sollte zudem einen Arzt
aufsuchen.
Im Frühling beginnt bei den meisten Pflanzen die
Hauptblühperiode und damit für viele Menschen die
Allergiezeit - Quelle:
WetterOnline
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Auf Sturm folgt Spätwinter - LUIS weht kalte
Luft ins Land |
Statt Frühling: Sturm und Schnee
Bonn/Duisburg, 11. März 2021 - Ein
weiterer Sturm am Wochenende bringt erneut reichlich
Regen und hat deutlich kältere Luft im Schlepptau.
Dabei wird es nächste Woche im Bergland sogar noch
mal winterlich. „Nach dem Sturm ist vor dem Sturm
und nach dem Winter ist vor dem Winter. Das fasst
die Aussichten beim Wetter in der nächsten Zeit
ziemlich treffend zusammen“, sagt Björn Goldhausen,
Pressesprecher und Meteorologe von WetterOnline.
„Von frühlingshaftem und windstillem Hochdruckwetter
sind wir derzeit meilenweit entfernt. Nachdem der
wilde KLAUS uns verlassen hat rauscht auch schon der
stürmische LUIS heran. Dieser hat nicht nur viel
Wind im Gepäck, sondern er läutet auch eine
spätwinterliche Phase ein.“
Sturm am Samstag: Auf den Bergen Orkanböen
In der Nacht zum Samstag frischt der Wind im Westen
wieder auf und gegen Morgen setzt Regen ein. In den
Hochlagen der Mittelgebirge schneit es. Am Vormittag
erreicht die Kaltfront von LUIS dann den Westen.
Dahinter reißt der Himmel kurzzeitig auf, rasch
folgen aber Schauer und einzelne Gewitter.
Goldhausen: „Nach derzeitigem Stand rechnen wir im
Laufe des Samstags in weiten Landesteilen mit
Spitzenböen zwischen 70 und 90 Kilometer pro Stunde.
Im Bereich von Schauern sind im Westen auch Böen um
Tempo 100 mit dabei. Oben auf den Mittelgebirgen
fegt LUIS wohl mit voller Orkanstärke. Dort sind in
Spitzen 130 bis 150 Stundenkilometer zu erwarten. Im
Laufe des Samstagabends wird der Wind dann langsam
wieder schwächer.“
In der Folge Spätwinter
LUIS hat den Spätwinter im Gepäck. „Mit dem Durchzug
von LUIS dreht die Strömung Stück für Stück von West
immer mehr auf nördliche Richtungen. Dabei bleiben
die Luftdruckgegensätze zwischen einem Hoch auf dem
Atlantik und einem Tief über Skandinavien groß. Aus
Norden werden dabei immer wieder kleine Tiefs in
Richtung Mitteleuropa gedrückt. Die Folge bei uns
ist äußerst wechselhaftes Wetter mit freundlichen
Abschnitten, Schauern und anhaltenden
Niederschlägen. Die Schneefallgrenze sinkt dabei
immer weiter ab. In den Mittelgebirgen lässt der
Spätwinter seine Muskeln spielen und zumindest
zeitweise wird’s dort wieder weiß“, erläutert der
Meteorologe. Dieser kalte und wechselhafte
Witterungsabschnitt bleibt uns wohl eine Weile
erhalten.
Nach einem stürmischen Wochenende geht es mit den
Temperaturen deutlich bergab. Dabei wird es im
Bergland sogar noch mal winterlich. Quelle:
WetterOnline
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Viel zu wenig Niederschlag |
Verbreitet herrscht weiterhin Trockenheit
Bonn/Duisburg, 09. März 2021 - Dies
mag man aufgrund der zurückliegenden Monate
allerdings kaum glauben. Warum es aber viel zu wenig
geregnet hat und wie es „im Boden“ aussieht, erklärt
Björn Goldhausen.
Trockene Böden: Die Regenmenge reicht noch nicht zur
Durchfeuchtung tieferer Bodenschichten. Quelle:
WetterOnline
Trockenheit bleibt Dauerbrenner
Hochwasser, Dauerregen und Schneemassen sind die
Wetterthemen, die uns in den letzten Wochen präsent
gewesen sind. So mag es überraschend sein, dass das
Thema „Trockenheit“ weiter an Brisanz zunimmt.
„Regenmengen mit etwas mehr als 100 Prozent dessen
was im Winter üblich ist, kamen im zurückliegenden
Winter und 84 Prozent im Herbst des letzten Jahres
zusammen.
Die Regenmengen reichen bisher nicht aus, um die
Trockenheit zu besiegen. Quelle: WetterOnline
Unterm Strich war die Zeit demnach von September bis
Februar im Landesmittel also mit 90 % der Regenmenge
etwas trockener als im Durchschnitt. Im ersten
Moment erscheint das gar nicht so wenig bis
ausreichend Niederschlag zu sein. Aber der Schein
trügt. Der Erdboden gibt Auskunft über die
tatsächliche Trockenheit“, erklärt Björn Goldhausen,
Pressesprecher und Meteorologe von WetterOnline.
Trockene Böden
Goldhausen: „Wenn man sich die Oberböden bis 25
Zentimeter Tiefe ansieht, zeigt sich, dass sie fast
im ganzen Land - zumindest was das Mittel anbetrifft
- ausreichend nass sind. Wenn wir aber den ganzen
Boden von den obersten Schichten bis weit runter
untersuchen, dann sieht das Ganze in der Tat anders
aus. Denn vor allen Dingen in den tieferen Schichten
bis 1,8 Meter Tiefe ist es im Vergleich zum
langjährigen Mittel deutlich trockener als im
Schnitt.“ Besonders in der Nordhälfte herrscht im
Unterboden verbreitet immer noch eine schwere bis
außergewöhnliche Trockenheit.
Was ist zu erwarten?
Eine Aussage darüber, wie es in Punkto Trockenheit
im Frühling und Sommer weitergeht, sind unter
Zuhilfenahme von Langfrist-Wettermodellen nur vage
zu treffen. Der Meteorologe erläutert: „Das
europäische Modell gibt bis Mai eher
durchschnittliche Mengen an. Den Juni zeigt es
deutlich trockener. Ähnlich sieht es auch das
amerikanische Modell. Dort folgt einem
durchschnittlich nassen Frühling ein trockenerer
Frühsommer und Sommer.“
Regenmengen im Durchschnitt: In der Zeit von Ende
März bis Ende September mit 61 bis 78 Prozent viel
trockener als im Mittel. Quelle: WetterOnline
Schlechte Voraussetzungen für 2021
„Viel kann man aus solchen modellierten Prognosen
natürlich nicht ableiten, da genau diese zuletzt
häufig daneben lagen“, schränkt der Pressesprecher
ein. Eines ist ihm aber sicher: „Auch im Jahr 2021
starten wir mit eher schlechten Voraussetzungen ins
Sommerhalbjahr, in dem die Trockenheit naturgemäß
auch viel schneller sichtbar wird. Betrachtet man
rein die Jahressummen der Niederschläge der Jahre
2018 bis 2020, so war es mit 75 bis 94 Prozent zwar
trockener als im Schnitt, jedoch abgesehen von 2018
eigentlich gar nicht viel.
Die Trockenheit bleibt bestehen: Nur der
Oberboden ist zurzeit ausreichend nass. Quelle:
WetterOnline
Wenn man aber die Sommer und Winterhalbjahre einzeln
betrachtet, wird schnell klar, wo das Problem liegt.
In allen drei Jahren war es in der Zeit von Ende
März bis Ende September mit 61 bis 78 Prozent der
durchschnittlichen Regensumme viel trockener als im
Mittel.“ Bleibt auf ein nasses Frühjahr und einen
nassen Sommer zu hoffen, damit sich die Trockenheit
der letzten Jahre nicht ungehindert fortsetzen
wird.
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Stürmische Zeiten beim Wetter - Ab
Donnerstag wird es turbulent |
Bonn/Duisburg, 08. März 2021 - Eine zunehmend
turbulente Woche steht vor der Tür. Die Sturmgefahr
steigt ab der Wochenmitte deutlich an. Auch ein
schwerer Sturm mit Windspitzen um 100 Kilometer pro
Stunde ist möglich.
Sturmlage ab Wochenmitte
Die Wetterlage stellt sich nun nachhaltig um.
Atlantische Tiefs übernehmen die Regie und bringen
Regen und viel Wind nach Deutschland.
Voraussichtlich gleich mehrere Sturmtiefs bescheren
uns ab der Wochenmitte Regen und viel Wind mit Böen
um 100 Kilometer pro Stunde und Regen. Es wird also
ordentlich turbulent.
Am Donnerstag sind örtlich Windböen um 100 Kilometer
pro Stunde möglich. Quelle: WetterOnline
„In der neuen Woche erfassen erste Wetterfronten
zunächst die Nordhälfte Deutschlands mit Regen und
zum Teil auch Schnee bis in tiefere Lagen. Dort, wo
es trocken bleibt, scheint zum Teil noch längere
Zeit die Sonne. Die Temperaturen bewegen sich aber
meist nur zwischen 5 und knapp 10 Grad. In der
zweiten Wochenhälfte wird das Wetter deutlich
unangenehmer. Die Luftdruckgegensätze über
Deutschland verschärfen sich und ab Donnerstag droht
Sturm mit heftigen Windböen im Westen und Norden des
Landes. Allerdings gibt es noch große Unsicherheiten
hinsichtlich der Stärke“, erklärt Björn Goldhausen,
Pressesprecher und Meteorologe von WetterOnline.
Wettermodelle weichen ab
Das europäische Wettermodell berechnet im Nordwesten
Windspitzen über 100 Kilometer pro Stunde, etwas
schwächer sieht das amerikanische Wettermodell den
Sturm. „Wie stark das Sturmtief am Ende sein wird,
lässt sich derzeit noch nicht zu 100 Prozent
beantworten. Fest steht: Es wird ziemlich
ungemütlich! Ein großer Sturm oder gar Orkan ist
allerdings nicht zur erwarten. Dennoch ist Vorsicht
geboten, besonders in den geschwächten Wäldern“,
sagt der Meteorologe.
Nach Monatsmitte geht’s bergauf
Goldhausen: „In den Wettertopf kommt auch einiges an
Regen. Das windige bis stürmische und nasse Wetter
hält voraussichtlich mehrere Tage lang an, denn eine
ganze Reihe von Sturmtiefs nimmt nach derzeitigem
Stand Mitteleuropa ins Visier. Für alle
Frühlingsliebhaber gibt’s aber auch den
sprichwörtlichen Silberstreif am Horizont: Nach
Monatsmitte steigt der Luftdruck. Regen und Wind
lassen dann langsam nach. Auch mit den Temperaturen
geht es dann wohl wieder deutlich bergauf.
Ab der Wochenmitte wird das Wetter mit Regen und
Sturm richtig ungemütlich. Quelle: WetterOnline
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Das Saharastaub-Experiment |
So viel Staub ist in einem Eimer Schnee
Der Staub ist im Eimer: Für die Berechnung der
Staubmenge wurde eingestaubter Schnee entnommen und
geschmolzen. Quelle: WetterOnline
Bonn/Duisburg, 05. März 2021 - Farbenfrohe
Sonnenaufgänge und -untergänge, ein gelber Himmel
und ständig verschmutzte Autos und Fenster. Seit
Februar weht immer wieder Saharastaub von Nordafrika
nach Mitteleuropa. Die Meteorologen von WetterOnline
sind mit einem Experiment der Frage nachgegangen,
wieviel Staub bei uns angekommen ist.
Staubmenge
Mit kräftigen Südwinden sind zuletzt wieder große
Mengen Staub direkt aus der Sahara zu uns nach
Mitteleuropa gelangt. „Gesehen haben wir dies alle,
entweder durch den gelblichen Himmel, durch
verdreckte Autos oder durch gelblich-roten Schnee.
Aus diesem Grund wollten wir einmal wissen, wie viel
Staub lag da eigentlich in der Luft?“, erklärt Björn
Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe von
WetterOnline.
Um den Versuch einfach zu veranschaulichen, haben
wir unseren Schweizer Kollegen Dr. David Volken hoch
in die Schweizer Alpen geschickt. „Dort sammelte er
einen 10-Liter-Eimer voll gefärbtem Schnee. Danach
ging’s wieder ab ins Tal und der Schnee wurde
geschmolzen. Das Ergebnis war eine braune Brühe.
Dieses unansehnliche Gemisch wurde dann in einem
Topf zum Kochen gebracht, bis sämtliches Wasser
verdunstet war.
Das Ergebnis: 3 Gramm feinster Wüstenstaub und das
in nur einem Eimer Schnee“, so Goldhausen.
„Natürlich ist es schwer, dies auf die Fläche
Deutschlands hochzurechnen, da die
Staubkonzentration über Mitteleuropa sehr
unterschiedlich war. Setzt mal allerdings 1 Gramm
Staub pro Quadratmeter an, so kommt man für
Deutschland auf eine Staubmenge von 350.000 Tonnen“,
erklärt der Meteorologe.
Wüstenstaub
Saharastaub in der Luft ist bei uns gar nicht
ungewöhnlich. Mehrmals pro Jahr wird aus Nordafrika
feinster Sand bis nach Mitteleuropa transportiert.
Insgesamt werden jährlich etwa 500 Millionen Tonnen
des Staubes auf der Erde verteilt. Für den
Amazonas-Regenwald, aber auch für die Iberische
Halbinsel ist dieser Wüstenstaub sehr wichtig, da er
für die vielfach kargen Böden die
Hauptnährstoffquelle ist. Interessante Randnotiz:
Im Wüstenstaub konnte auch Radioaktivität
nachgewiesen werden. In der festgestellten Dosis ist
diese allerdings nicht gefährlich. Ursache für die
Radioaktivität im Wüstenstaub sind französische
Atomtests in den 1960er Jahren in Algerien.
Sichtbares Versuchsergebnis: Dieses kleine aber
dennoch beeindruckende Häufchen Saharastaub ist der
Anteil in einem 10-Liter-Eimer voll Blutschnee. Quelle: WetterOnline
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Märzwinter-Intermezzo - Frühlingsgefühle
bekommen Dämpfer |
Frühlingsgefühle bekommen
Dämpfer
Bonn/Duisburg, 01. März 2021 - Nach einem
vielfach sonnigen meteorologischen Frühlingsanfang
am 1. März rauschen die Temperaturen in der zweiten
Wochenhälfte in den Keller. Eine späte kalte
Wetterphase bremst das Frühlingsfeeling so
vorübergehend aus – typisch März! Warum das so ist,
erklärt Björn Goldhausen.
Der Märzwinter macht’s möglich: Schneemänner und
Schneefrauen im Frühling. Quelle: WetterOnline
Abkühlung in Sicht
Auch wenn in
der Natur die Zeichen mittlerweile auf Frühling
stehen, ist das Winterwetter noch nicht vorbei. „Am
Donnerstag überquert uns aus Norden eine Kaltfront
und die Temperaturen sinken deutlich. Zum Start ins
Wochenende sind dann sogar Schneeschauer bis in
tiefe Lagen möglich“, sagt Björn Goldhausen,
Meteorologe und Pressesprecher von WetterOnline.
„Diese Rückkehr zum Winterwetter ist für diesen
Monat allerdings so wenig ungewöhnlich, dass wir
Wetterfrösche dafür sogar einen eigenen Namen haben:
‚Märzwinter‘.“
Was ist der Märzwinter?
Als
Märzwinter wird eine in Mitteleuropa häufig
vorkommende Wetterlage bezeichnet, die mit einem
Wintereinbruch in der ersten Märzhälfte verbunden
ist. Der Meteorologe erklärt: „Dabei wird in den
meisten Fällen Polarluft aus Ost- und Nordosteuropa
herangeführt. Besonders nachts friert es dann
häufig. Eistage sind aber selten, da die
Sonneneinstrahlung zunimmt und die Tage immer länger
werden. Schneedecken in tieferen Lagen halten sich
in der Regel nur ein bis zwei Tage. Wenn es im
vorangehenden Zeitraum schon relativ warm war und
die Natur sich bereits auf den nahenden Frühling
eingestellt hat, kommt es häufig zu einer
Entwicklungsverzögerung der Vegetation.“
Aussicht
Am ersten
Märzwochenende vertreibt ein neues Hoch die
Schauerwolken. Nach frostigen Morgenstunden bleibt
es mit Höchstwerten um 5 Grad auch am Tag
empfindlich kühl. Goldhausen: „Wie es anschließend
weitergeht, ist noch unsicher: Einerseits ist es
möglich, dass atlantische Tiefs über Westeuropa in
Richtung Mittelmeer vorstoßen. Andererseits könnten
die Tiefs einen nördlicheren Weg wählen, was für uns
deutlich wechselhafteres Wetter mit Regen und Schnee
zur Folge hätte. Eines haben beide Varianten
gemeinsam: Warmes Frühlingswetter ist vorerst nicht
mehr zu erwarten.“
Auch wenn in der Natur die Zeichen mittlerweile auf
Frühling stehen: Besonders im Bergland könnte es
noch mal schneien, was dort jedoch nicht
ungewöhnlich ist. Quelle: WetterOnline
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Ein außergewöhnlich schneereicher Winter
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Deutschlandwetter im Winter 2021/21
Ofenbach/Duisburg, 26. Februar 2021 - Der Winter
2020/2021 war hierzulande der zehnte zu warme Winter
in Folge Offenbach, 26. Februar 2021 – Der Winter
2020/21 war in Deutschland bei durchschnittlichem
Niederschlag und einem deutlichen Sonnenscheinplus
wieder zu warm. Das Klimaarchiv des Deutschen
Wetterdienstes (DWD) zeigt: Es war hierzulande der
zehnte zu warme Winter in Folge. Zahlreiche
Sturmtiefs, die über Nordeuropa ostwärts zogen,
brachten im Dezember und Januar sehr feuchte, oft
nasskalte Luftmassen. Das führte im Dezember vor
allem in den Alpen, ab Januar häufig auch in den
Mittelgebirgen, zu herrlichem Winterwetter.
Anfang Februar stellten sich den nordeuropäischen
Sturmtiefs Hochdruckgebiete in den Weg. Über
Mitteleuropa bildete sich eine Luftmassen-grenze,
die kalte Luft aus dem Norden von milder im Süden
trennte und nur langsam südwärts vorankam. An ihrem
Übergangsbereich traten ungewöhnlich starke
Schneefälle mit gebietsweise enormen
Schneeverwehungen auf. Klare Nächte führten dort zu
sehr strengen Frösten. Ab Mitte Februar gab es
landesweit schon frühlingshafte Temperaturen. Das
meldet der DWD nach ersten Auswertungen der
Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.
Foto DWD
Besonders im
Februar extreme Temperaturunterschiede
Mit 1,8 Grad Celsius (°C) lag der
Temperaturdurchschnitt im Winter 2020/21 um 1,6 Grad
über dem Wert der international gültigen
Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur
aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis
2020 betrug die Abweichung immer noch +0,4 Grad. Im
Dezember und Januar wechselten sehr milde und
nasskalte Witterungsabschnitte häufig einander ab.
Von Anfang bis Mitte Februar gelangte vor allem der
Norden, später auch das gesamte Land in den
Einflussbereich skandinavischer Hochdruckgebiete,
die es vorübergehend unter eisiger Kälte erstarren
ließen. Gebietsweise trat sehr strenger Frost von
unter -20 °C auf.
Mühlhausen-Görmar, nordwestlich von Erfurt,
registrierte am 10. Februar mit -26,7 °C den
tiefsten Wert des Winters. Zwei Wochen später
schnellten die Temperaturen deutlich in die Höhe und
er-reichten das andere Extrem. Am höchsten kletterte
das Quecksilber am 25. Februar in Ohlsbach bei
Offenburg auf außergewöhnliche 22,0 °C. In
Deutschland stieg das Thermometer an 6 Tagen in
Folge auf über 20 °C. Seit Messbeginn 1881 hatte es
dies in einem Winter maximal nur 3 Tage am Stück
gegeben, wie zuletzt vom 26.2. bis 28.2.2019.
Ein
außergewöhnlich schneereicher Winter
Der Winter 2020/21 erreichte mit knapp 180 Litern
pro Quadratmeter (l/m²) fast genau seinen Klimawert
(1961-1990) von 181 l/m². Verglichen mit der Periode
1991 bis 2020 gab es ein Defizit von knapp 10 l/m².
Bereits gefallene Schneemengen in den Alpen und
später auch den Mittelgebirgen führten Ende Januar
mit einsetzendem Tauwetter und kräftigen Regenfällen
im Westen und Süden zu großem Hochwasser.
Am 28. Januar fiel in Bernau-Goldbach im
Südschwarzwald mit 87,4 l/m² die größte Tagesmenge.
Im Schwarzwald wurde auch mit lokal um die 585 l/m²
die deutschlandweit größte Gesamtsumme gemessen. In
Teilen von Sachsen, Thüringen und Brandenburg blieb
es im ganzen Winter dagegen bei kaum 50 l/m². An
einer Luftmassengrenze fielen am 7. und 8. Februar
vom Münsterland bis nach Thüringen verbreitet große
Schneemengen, die durch den Ostwind gebietsweise zu
enormen Schneeverwehungen führten.
Verbreitet
sehr sonnig, der Süden deutlich im Vorteil
Mit über 175 Stunden überschritt die
Sonnenscheindauer im Winter 2020/21 ihr Soll von 153
Stunden (Periode 1961 bis 1990) deutlich. Im
Vergleich zur Periode 1991 bis 2020 lag sie
gering-fügig über dem Klimawert von 170 Stunden. Am
meisten zeigte sich die Sonne am Alpenrand mit bis
zu 285 Stunden, am wenigsten im äußersten Norden,
dem Taunus sowie dem Sauerland mit teils weniger als
125 Stunden.
Nordrhein-Westfalen war im Länderranking mit einer
Mitteltemperatur von knapp 3,3 °C (1,7 °C) das
zweitwärmste Bundesland. Mit abgerundet 220 l/m²
(223 l/m²) gehörte es zu den niederschlagsreichen
Gebieten. An einer Luftmassengrenze entwickelten
sich am 7. und 8. Februar besonders im Norden und
Osten sehr kräftige Schneefälle;
Bielefeld-Deppendorf meldete hierbei 43 cm. Die
Sonne zeigte sich hier annähernd 160 Stunden (151
Stunden).
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Achtung Krötenwanderung! |
Von Mitte Februar bis
Anfang Mai gehen heimische Amphibien auf
Wanderschaft
Bonn/Duisburg, 23. Februar 2021
– Wenn es draußen wieder frostfrei und milder wird,
gehen Frösche und Kröten auf Wanderschaft, um sich
fortzupflanzen. Wann die Krötenwanderung beginnt,
welches Wetter sie bevorzugen und was jeder Einzelne
für den Artenschutz tun kann, verraten die
Expertinnen und Experten von WetterOnline in
Kooperation mit dem Aquazoo Löbbecke Museum in
Düsseldorf.
An vielen Wegen und Straßen weisen spezielle
Schilder im Frühling auf die Krötenwanderungen hin.
Bildquelle: WetterOnline
Frostfreie Nächte und Temperaturen über 5
Grad geben den Start zur Wanderung
Zweimal im Jahr begeben sich in Deutschland
heimische Frösche und Kröten auf Wanderschaft.
Nachdem sie den Winter meist in frostfreien
Verstecken überdauert haben, zieht es sie im
Frühjahr zum Wasser. Fast immer mit dem gleichen
Ziel: das Laichgewässer, dem die Amphibien einst
selbst entstiegen sind. Dort treffen sie ihre
Artgenossen und pflanzen sich fort. Einige unter
ihnen, wie der Grasfrosch, begeben sich bereits mit
dem auslaufenden Winter und den damit verbundenen
ersten frostfreien Nächten auf Tour, andere warten
auf deutlich höhere Temperaturen im zeitigen
Frühjahr.
Immer häufiger müssen
Amphibien auch Straßen überqueren. Wer die
Geschwindigkeit beim Autofahren anpasst, kann die
Tiere auf der Straße frühzeitig erkennen – wie zum
Beispiel die Erdkröte. Bildquelle: Aquazoo Löbbecke
Museum
Björn Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe von
WetterOnline, erklärt: „Gegen Ende des Winters
nehmen die frostfreien Nächte zu. Der Februar ist
dabei noch ein echter ‚Winterling‘, eine Mischung
aus Winter und Frühling. Von über plus 20 Grad bis
zu bitterkalten Nächten mit Wind und Schnee ist
alles möglich. Ab März wird es dann deutlich milder
und die Tage wieder spürbar länger.“ Die
Hauptwanderzeit der Amphibien ist in Deutschland von
Mitte Februar bis Anfang Mai.
Wer wandert denn da?
Sandra Honigs, Stellvertretende Direktorin und
Kuratorin für den Landbereich im Aquazoo Löbbecke
Museum Düsseldorf, erklärt: „Die noch relativ
häufige Erdkröte dominiert die sogenannten
Krötenwanderungen. Sie legt dabei oft weite Strecken
von mehreren hundert Metern und in Einzelfällen
sogar bis zu drei Kilometern zurück. Der Europäische
Laubfrosch hingegen ist in Deutschland selten
geworden. Vor allem in westlichen Bundesländern sind
seine einstigen Lebensräume durch Straßen,
einseitige Kulturlandschaften und Trockenlegung von
Kleingewässern nahezu völlig verschwunden.“ Dort, wo
der grüne Klettermeister noch vorkommt, kann auch er
im Frühjahr auf Straßen und Wegen unterwegs sein.
Jeder kann helfen – Vorsicht auf den Straßen
und Wegen
Heutzutage müssen Amphibien immer häufiger auch
Straßen überqueren, oft zu einem hohen Preis, denn
alljährlich bezahlen unzählige Amphibien die
Wanderung mit ihrem Leben. Unüberwindbare Barrieren
wie hohe Bordsteinkanten und Gebäude leiten die
Tiere zudem in Gullys oder andere ausweglose
Sackgassen. Dabei kann jeder mithelfen, die Tiere zu
schützen. Hinweisschilder machen auf Wegen und
Straßen auf die Wanderungen aufmerksam. Wer die
Geschwindigkeit beim Autofahren nachts zwischen
19.00 und 07.00 Uhr anpasst, kann die Amphibien auf
der Straße frühzeitig erkennen und bestenfalls
umfahren.
Daneben bieten viele örtliche Umweltvereine
Interessierten die Möglichkeit, aktiv am
Amphibienschutz teilzunehmen – zum Beispiel durch
das Anlegen und Pflegen von Krötenzäunen. Ende
November zieht es die Tiere übrigens wieder zurück
in ihre Winterquartiere und es beginnt die zweite
Wanderung des Jahres. Auch dann heißt es auf den
Straßen wieder: Achtung, Krötenwanderung!
Über die Kooperation von WetterOnline und
dem Aquazoo Löbbecke Museum in Düsseldorf
WetterOnline engagiert sich als Pate im Aquazoo
Löbbecke Museum in Düsseldorf für den Artenschutz
heimischer Amphibien. Denn WetterOnline hegt als
Wetterdienstleister eine ganz besondere Beziehung
zum Europäischen Laubfrosch – auch als Wetterfrosch
bekannt – und möchte helfen, diesen Frosch und seine
heimischen Artgenossen auch in Zukunft in
Deutschland beheimatet zu wissen. Für die
Kooperation mit dem Aquazoo Löbbecke Museum hat sich
WetterOnline bewusst entschieden: Der Aquazoo führt
seit dem Jahr 2008 eine Zucht- und Schutzstation für
Amphibien und setzt sich so in besonderem Maße für
diese bedrohte Tiergruppe ein.
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Vorfrühling löst Rückreisewelle aus - „Vögel
des Glücks“ nutzen Wetter |
Bonn/Duisburg, 22. Februar 2021
– Es wird deutlich milder und das lassen sich die
Kraniche nicht zweimal sagen. Sie sind bereits
gestartet, um die Brutplätze im Norden zu besetzen,
denn der frühe Vogel kriegt den besten Platz. In
diesen Tagen sind sie vor allem über dem Himmel im
Westen zu sehen und zu hören. Hand aufs Herz: Wer
schafft es schon, nicht die Augen zum Himmel zu
richten und über die eleganten Vögel zu staunen,
wenn ihr lautes Trompeten zu vernehmen ist?
Zugvögel kommen aus dem Süden zurück
Kraniche werden, weil sie als Vorzeichen des
Frühlings gelten, auch „Vögel des Glücks“ genannt.
Die ersten Zugvögel kehren Ende Februar und Anfang
März aus dem Süden zurück nach Deutschland. Auch die
Kraniche verlassen dann ihre Winterquartiere in
Frankreich und Spanien.
Ein Anblick, der glücklich macht: Kraniche fliegen
in typischer V-Formation oder in schrägen Reihen, um
Energie zu sparen. Mit lautem Trompeten geht es
Richtung Nord- Nordost. Quelle WetterOnline
„Je nach Witterung kann die Rückreisewelle der Vögel
aber bereits im Januar starten. Durch den
derzeitigen Vorstoß des Vorfrühlings haben sich auch
Kraniche bereits auf den Weg nach Deutschland
gemacht, um dort möglichst als erste wieder im
Brutgebiet anzukommen und die besten Plätze zu
besetzen. Der Wettbewerb um die besten Brutreviere
hat somit schon begonnen. Aus diesem Grund hört und
sieht man zurzeit die Schwärme der majestätischen
Tiere in ihrer typischen V-Formation wieder am
Himmel“, erklärt Björn Goldhausen, Meteorologe und
Pressesprecher bei WetterOnline.
Vogelzug hängt vom Wetter ab
Wenn das Wetter zum Milden umschlägt und die
Bedingungen dadurch deutlich besser werden, nimmt
die Stärke des Vogelzuges zu. Die warmen
Südwestwinde dienen dann regelrecht als Turbo für
die Federtiere. Genau eine solche Witterung wie
derzeit löst am Himmel dann eine regelrechte
Rückreisewelle aus. Ein Wintereinbruch jedoch, wie
wir ihn in den letzten Wochen oder im März 2013
hatten, veranlasst auch Vögel, die hier überwintert
haben, zu sogenannten Kälte-Ausweichflügen in
mildere Gefilde, die auf dem Einreiseflug
befindlichen Schwärme sogar zu einem Umkehrzug.
Goldhausen: „Unsere Zugvögel haben unterschiedliche
Strategien entwickelt, um mit Wetterkapriolen
umzugehen. Sind die Bedingungen zum Beispiel wegen
eines Kälteeinbruchs zu ungünstig geworden, drehen
sie einfach ein Stück um, bis sie wieder mildere
Gefilde erreicht haben, wo dann Staugefahr herrscht.
Deshalb konnte man in den letzten Wochen, als eine
Luftmassengrenze quer über Deutschland lag, auch
Kranichzüge in gegensätzliche Richtungen
beobachten.“
Das bedeutet allerdings nicht, dass den Tieren ein
später Wintereinbruch nichts ausmacht. Gerade den
Vögeln, die den Winter hier verbracht haben, fehlt
es dann schnell an Energie. Da das Nahrungsangebot
über den Winter naturgemäß geschrumpft ist. Für die
Zugvögel bedeutet ein Ausweich- oder Umkehrzug
natürlich auch einen höheren Energieverbrauch, als
bei einer pünktlichen Landung ihres
Langstreckenflugs.
Durch den derzeitigen Vorstoß
des Vorfrühlings haben sich auch Kraniche bereits
auf den Weg nach Deutschland gemacht, um dort
möglichst als erste wieder im Brutgebiet
anzukommen. Quelle WetterOnline
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Studie: Schädliches Ozon nimmt durch
Lockdowns auf der Nordhalbkugel ab
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Ozonforschung
Hohenpeißenberg/Offenbach/Duisburg, 17. Februar 2021
– Um durchschnittlich sieben Prozent ging das für
den Menschen schädliche Ozon in der freien
Troposphäre bis etwa 10 km Höhe auf der
Nordhalbkugel im Frühjahr und Sommer des vergangenen
Jahres zurück. Dies ist das Ergebnis einer
begutachteten Studie, die unter der Federführung des
Deutschen Wetterdienstes (DWD) soeben veröffentlicht
wurde.
Insgesamt wurden dazu die Daten von 45 Messstationen
weltweit ausgewertet, an denen Ballonsondierungen
und Fernerkundungen zur Messung des Ozongehalts in
der gesamten Atmosphäre durchgeführt werden. Weniger
Stickoxid, weniger Ozon Verkehr ist eine Hauptquelle
von Stickoxid in der Atmosphäre. Mit den
coronabedingten Lockdowns hat die Pandemie dafür
gesorgt, dass weltweit deutlich weniger Verkehr
unterwegs ist.
Im Mittel gingen 2020 die
weltweiten Emissionen durch Landverkehr um rund 14
Prozent, beim Flugverkehr sogar um 40 Prozent
zurück. In Ballungsgebieten mit stark verschmutzter
Luft wurde allerdings weltweit eine Zunahme
bodennaher Ozonwerte infolge der Lockdowns
registriert. Denn in verschmutzter Luft, nahe an den
Emissionsquellen, zerstört Stickoxid Ozon, die
Reduzierung von Stickoxid-Emissionen führt dann zu
mehr Ozon.
In quellferner Luft, wie in der freien Troposphäre,
führt dagegen weniger Stickoxid auch zu weniger Ozon
– so wie jetzt auf der Nordhalbkugel beobachtet. Mit
den Lockdowns wurde weniger Stickoxid in die
Atmosphäre emittiert und deswegen in der freien
Troposphäre weniger Ozon produziert. Ungeplanter
,Corona-Großversuch‘ „Dies ist ein bemerkenswert
großer und großräumiger Rückgang“, sagt Dr. Wolfgang
Steinbrecht, Leiter des Regionalen Ozonzentrums am
Meteorologischen Observatorium Hohenpeißenberg
(MOHp) des DWD und Lead-Autor der Studie.
„Am Hohen Peißenberg haben
wir beispielsweise zuletzt 1976 so wenig Ozon in der
freien Troposphäre im Sommer gemessen, wie 2020 nach
den Lockdowns. Der ungeplante weltweite
‚Corona-Großversuch‘ zeigt deutlich, wie komplex die
Atmosphäre auf Emissionsminderungen reagieren kann.
Er zeigt aber auch, was mit international
abgestimmten Maßnahmen für die weltweite
Luftqualität erreichen werden könnte.“ Die Studie
wurde nach der erfolgten Peer-Review-Prüfung soeben
in Geophysical Research Letters unter dem DOI
https://doi.org/10.1029/2020GL091987 in
englischer Sprache veröffentlicht, oder kann über
www.dwd.de/presse
heruntergeladen werden.
Hintergrundinformationen zu Ozon
Ozon ist ein wichtiges Spurengas in der
Erdatmosphäre. Rund 90 Prozent des Ozons befindet
sich in der stratosphärischen Ozonschicht zwischen
10 und 50 km Höhe. Diese Ozonschicht schützt als
natürliche „Sonnenbrille“ das Leben auf der
Erdoberfläche, indem sie harte und gefährliche
UV-Strahlung von der Sonne fast völlig blockiert.
Ausreichend Ozon in der Stratosphäre ist grundlegend
wichtig für das Leben auf der Erde. Rund 10 Prozent
des Ozons befinden sich in der Troposphäre, d.h. vom
Boden bis in 10 km Höhe.
In der Troposphäre ist Ozon ein wichtiges
Treibhausgas. Als starkes Oxidationsmittel kann es
bei höheren Konzentrationen zu Reizung und
Schädigung der Atemwege von Menschen und Tieren
führen, bei Pflanzen zu Schädigungen und
Ernteausfällen. Der Idealzustand wäre: viel Ozon in
der Stratosphäre und wenig Ozon in der Troposphäre.
Menschliche Aktivitäten haben jedoch in den letzten
hundert Jahren zu einem weltweiten Rückgang des
stratosphärischen Ozons und zur Zunahme des
troposphärischen Ozons geführt.
Beim stratosphärischen Ozon hat das weltweite Verbot
der Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) durch das
Montrealer Protokoll (1987) eine langsame Erholung
der Ozonschicht seit etwa 2000 eingeleitet, die aber
noch 50 bis 100 Jahre brauchen wird. Beim
troposphärischen Ozon haben Entstickung von
Kraftwerken oder die Einführung von Katalysatoren
die vorherige starke Zunahme in der westlichen Welt
seit den 1990er Jahren weitgehend gestoppt.
Stickoxid-Emissionen, wie beispielsweise von älteren
Diesel-Fahrzeugen, sind aber nach wie vor ein
Problem.
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Vom Staubkorn zum Eiskristall: So
entsteht Schnee
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Wie sich Schnee bildet und warum er
knirscht
Bonn/Duisburg, 12. Februar 2021 – Zurzeit
hüllt der Winter weite Teile Deutschlands in eine
dichte Schneedecke. Doch wie entsteht die weiße
Pracht eigentlich und warum knirscht Schnee, wenn
man auf ihn tritt? Das erklären die Expertinnen und
Experten von WetterOnline.
Luftfeuchtigkeit und Kondensationskerne
Damit Schnee entstehen kann, muss die Luft
ausreichend Feuchtigkeit und Kondensationskerne
enthalten. Das können zum Beispiel kleine Staub-
oder Rußpartikel sein, die in der Luft schweben.
Sinkt die Temperatur in der Höhe weit genug ab, so
frieren die Wassermoleküle in der Luft an einem
Kondensationskern fest und bilden ein Eiskristall.
Björn Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe von
WetterOnline, erklärt: „Damit Schnee entsteht,
müssen die Temperaturen in den Wolken etwa minus 12
Grad betragen. Haben sich die Eiskristalle gebildet
und sind schwer genug, fallen sie aufgrund der
Schwerkraft langsam auf die Erde. Auf diesem Weg
verhaken sich einzelne Kristalle miteinander und
bilden so die typischen Schneeflocken.“
Damit Schnee entsteht, muss nicht nur die
Temperatur, sondern auch die Luftfeuchtigkeit
stimmen. Bildquelle: WetterOnline
Kunstwerke aus Eis
Jeder Schneekristall ist dabei einzigartig und seine
Form abhängig von der Temperatur. Bei tiefen
Temperaturen entstehen eher Schneeplättchen und
-prismen. Ist es wärmer, bilden die Kristalle eine
Sternform aus. Björn Goldhausen ergänzt: „Die Größe
der Schneeflocke hängt von Temperatur und
Luftfeuchtigkeit ab: Je kälter es ist, desto weniger
Luftfeuchtigkeit ist vorhanden und es entstehen nur
kleine Flocken. Bei höheren Temperaturen und einer
höheren Luftfeuchtigkeit bilden sich hingegen
größere Schneeflocken.“ Genau wie Wasser sind
Schneekristalle transparent. Sie wirken jedoch wie
kleine Spiegel, die das Licht reflektieren und
streuen. Schnee erscheint daher weiß.
Die Eiskristalle brechen, der Schnee
knirscht
Sobald der Schnee gefallen ist, lassen sich beim
Gehen auf der Schneedecke knirschende
Schrittgeräusche wahrnehmen. Björn Goldhausen:
„Schnee besteht zu 90 Prozent aus Luft und ist
aufgrund seiner geringen Dichte eigentlich ein
perfekter Schalldämpfer. Auf der Erde fügen sich die
Schneekristalle nach einiger Zeit aber zu festen
Verbindungen zusammen. Tritt man nun auf den Schnee,
zerbrechen diese. Ein einziger Bruch wäre dabei für
unsere Ohren zu leise. Da aber mit jedem Schritt
Millionen dieser Verbindungen gleichzeitig
zerbrechen, entsteht das für Schneespaziergänge so
typische Knirschen.“
Je kälter, desto lauter der Schnee
Wie
laut Schnee knirscht (Bildquelle: WetterOnline),
hängt nicht nur davon ab, wie lange er bereits auf
dem Boden liegt, sondern auch davon, wie kalt es
draußen ist. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt
sind die Eiskristalle noch flexibler und können sich
trotz des Drucks unserer Füße verformen. Ab etwa
minus sieben Grad hingegen, werden die Kristalle
spröde und können scharf abbrechen. „Je kälter es
ist, desto lauter knirscht es auch beim Gang über
die Schneedecke“, fasst Meteorologe Björn Goldhausen
zusammen. „Sobald der Schnee wieder taut, wird auch
das Knirschen wieder leiser. Das liegt daran, dass
sich die Eiskristalle durch das Schmelzwasser wieder
mühelos gegeneinander verschieben lassen – so lange,
bis der Schnee irgendwann ganz geschmolzen ist.“
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So extrem ist das Extremwetter
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Eine Einordnung
Bonn/Duisburg, 10. Februar 2021 – Schneemassen,
Eisregen und bittere Kälte. Wie extrem war und ist
das Wetter wirklich? Während die einen betonen, dass
ein Winter halt so ist, sehen andere dramatische
Abweichungen von der Norm. Björn Goldhausen von
WetterOnline ordnet die Wetterlage ein.
In einem Streifen von Nordrhein-Westfalen über das
nördliche Rheinland-Pfalz bis nach Hessen kam es am
Wochenende zu extremem Eisregen. Äste bekamen dicke
Eispanzer. Bildquelle Quelle: WetterOnline
Ist die Wetterlage extrem?
Seit dem
letzten Wochenende ist der Winter mit meterhohen
Schneeverwehungen, Eisglätte und klirrender Kälte
über große Teile des Landes hereingebrochen. Nach
vielen überdurchschnittlich milden Wintern lässt das
niemanden unbeeindruckt. Und das Bedürfnis nach
einer Einordnung in extremes, „unnormales“ oder ganz
„normales“ Wetter entsteht unweigerlich.
Björn
Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe von
WetterOnline: „Um zu bewerten, ob die Wetterlage
‚unnormal‘ oder extrem ist, muss zunächst geklärt
werden, was das ist. ‚Normal‘ ist nur ein
statistischer Mittelwert, an den sich das Wetter in
den seltensten Fällen hält. Meist sind die
Abweichungen nach oben oder nach unten groß und
manchmal eben, so wie derzeit, sehr groß - also
extrem. Damit das aktuelle Wettergeschehen
eingeordnet werden kann, bieten sich drei Parameter
an: Schneehöhe, Eisregen und Temperatur.“
Schneehöhe von 0 bis 200
Zentimeter
Vom
Münsterland bis nach Sachsen liegen jetzt verbreitet
20 bis 50 Zentimeter Schnee. Goldhausen: „Für diese
Regionen ist das an vielen Orten extrem. Viele
Stationen melden hier neue Allzeit- oder zumindest
Monatsrekorde. Seit dem Januar 1947 wurden in
Bramsche bei Osnabrück in Niedersachsen die aktuell
gemessenen 54 Zentimeter Schneehöhe nicht erreicht.
Ähnlich sieht es in Gröningen in Sachsen-Anhalt aus.
Dort werden 43 Zentimeter gemessen, was der höchste
Wert seit Januar 1969 ist. Fazit: Die Schneemengen
sind für diese Regionen extrem und an vielen Orten
sind es die höchsten seit Messbeginn.“
Schneehöhenangaben wenig
aussagekräftig
„Die
Schneehöhenmeldungen stammen jedoch von Automaten
und diese sind nicht wirklich belastbar. Sie messen
in einem eng begrenzten Radius. Fällt nun viel
Schnee in Verbindung mit ordentlich Wind, dann
entstehen große Verwehungen. Während es mancherorts
dann quasi schneefrei ist, türmt sich die weiße
Pracht wenige Meter weiter zwei Meter hoch auf.
Entsprechend wenig repräsentativ sind diese
automatischen Messungen derzeit. Große Abweichungen,
sowohl nach unten als auch nach oben, sind die
Regel“, merkt der Meteorologe kritisch an.
Eisregen hat beinahe zu
großem Stromausfall geführt
In einem
Streifen von Nordrhein-Westfalen über das nördliche
Rheinland-Pfalz bis nach Hessen kam es am Wochenende
zu extremem Eisregen. Dort ist alles teils
Zentimeter dick in Eis eingepackt. In den Wäldern
stürzten viele Bäume um und es besteht noch immer
Lebensgefahr. Auswertungen ergaben Eisansätze an
Gegenständen von 6 bis 20 Millimetern. „Um solch
eine Eisregenlage zu finden, muss man schon weit in
den Wettergeschichtsbüchern zurückblättern. Eine
ähnlich heftige Lage in der Region gab es zuletzt am
2. März 1987. Entsprechend ist auch dieses Ereignis
als extrem einzustufen. In einigen Regionen ist man
nur knapp an großflächigen Stromausfällen
vorbeigeschrammt“, so Goldhausen.
Temperaturen unter minus
25 Grad
Der Parameter
Temperatur ist noch nicht final auszuwerten, da das
Ereignis noch andauert. Björn Goldhausen: „So viele
Nächte am Stück mit Tiefstwerten unter minus 15 Grad
im Flachland gab es schon lange nicht mehr. Auch
muss man weit zurückblicken, um tagsüber im
Flachland Spitzenwerte von an die minus 10 Grad zu
finden. Da auch die kommenden Nächte besonders über
Schnee eisig werden, ist davon auszugehen, dass es
mancherorts zumindest neue Monatsrekorde in Sachen
Tiefsttemperatur geben wird. Die Allzeitrekorde
werden aber wohl meist nur knapp verfehlt. Allein
diese Feststellung macht die aktuellen Temperaturen
ebenfalls zum Extremereignis.“
Fazit: Die
Neuschneemengen, der Eisregen und auch die
Temperaturen waren mancherorts extrem! „Unnormal“
aber waren sie nicht, denn Extreme gehören zum
Wetter einfach dazu. Dennoch geht das Wetterereignis
in den jeweiligen Regionen als Extremwetter in die
Geschichtsbücher ein, weil es so nur alle 20 bis 50
Jahre, oder noch seltener zu beobachten ist.
Spitzenwerte im Flachland von an die minus 10 Grad:
Man muss weit zurückblicken, um ähnliche Werte zu
finden. Bildquelle Quelle: WetterOnline
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Wie entsteht Glätte?
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Von Blitzeis bis Schneeglätte: Darum werden
die Straßen im Winter zur Rutschpartie
Bonn/Duisburg, 09. Februar 2021 – Schlittschuhlaufen
in der Eishalle oder auf dem See ist bei vielen im
Winter sehr beliebt. Doch manchmal verwandelt sich
in der kalten Jahreszeit auch der normale Gehweg
oder die Straße ganz plötzlich zu einer
spiegelglatten Eisfläche. Wie sie entsteht und
welche Arten von Glätte es gibt, wissen die
Expertinnen und Experten von WetterOnline.
Eine plötzliche Glättebildung kann durch Regen, der
auf einen kalten Untergrund fällt, oder auch durch
ein schlagartiges Gefrieren einer nassen Fläche
entstehen. Bildquelle: WetterOnline
Wird man von Glätte überrascht, ist es als Fußgänger
ratsam, sich langsam mit kleinen, watschelnden
Schritten fortzubewegen und das Körpergewicht nach
vorne zu verlagern. So ist die Sturzgefahr geringer.
Bildquelle: WetterOnline
Glatteis: Wenn Wasser am Boden gefriert
Wenn sich flüssiges Wasser auf gefrorenem Untergrund
absetzt, bildet sich oft eine geschlossene
Eisschicht. Gefährlich glatte Straßen sind die
Folge. Björn Goldhausen, Pressesprecher und
Meteorologe von WetterOnline, erklärt: „Glatteis
tritt besonders dann auf, wenn eisige Luft aus
Nordosten auf laue Südwestwinde trifft. Die leichte
Warmluft mit Temperaturen über dem Gefrierpunkt
schiebt sich über die bodennahe schwere
Kaltluftschicht. Fällt Schnee in die Warmluftschicht
taut er und fällt als Regen. Am Boden angekommen,
gefriert dieser sofort, die Folge ist Glatteis.“
Eine plötzliche Glättebildung kann durch Regen, der
auf einen kalten Untergrund fällt, oder auch durch
ein schlagartiges Gefrieren einer nassen Fläche
entstehen. Dieses sogenannte „Blitzeis“ kann so
manch einen Verkehrsteilnehmer unterwegs eiskalt
erwischen.
Glatteis, Eisglätte, Reifglätte und
Schneeglätte
Grundsätzlich unterscheiden Wetterkundige zwischen
Glatteis und Eisglätte.
Beide Namen klingen ähnlich und bewirken das
Gleiche. Dennoch setzt Eisglätte, im Gegensatz zu
Glatteis, keinen unmittelbaren Niederschlag voraus.
Björn Goldhausen: „Eisglätte entsteht, wenn Wasser
gefriert, das sich bereits am Boden befindet, dies
kann Schmelzwasser, Schneematsch oder schlichtweg
Regen sein. Eisglätte tritt häufig nachts auf, wenn
es tagsüber geregnet hat oder Schnee geschmolzen ist
und es abends frostig wird.“
Neben diesen beiden Phänomenen gibt es noch die
Reifglätte. Dabei gefriert
Wasserdampf aus der Luft unmittelbar auf den Straßen
und Wegen. Auch Schneeglätte ist
möglich. Sie entsteht, wenn Schnee durch Druck
zusammengepresst wird – zum Beispiel durch fahrende
Autos.
Bei Glätte sollte das Auto in der Garage bleiben.
Ist dies nicht möglich, gilt es, langsam zu fahren
und plötzliche Lenkbewegungen sowie abruptes Bremsen
zu vermeiden. Bildquelle: WetterOnline
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Winter macht jetzt richtig Ernst - Eisige
Aussichten: Bis minus 25 Grad
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Bonn/Duisburg, 08. Februar 2021 – Tagelang
Tiefstwerte von minus 10 bis minus 20 Grad und jede
Menge Schnee. Das gab es schon lange nicht mehr. Der
Winter scheint in diesem Jahr nachholen zu wollen,
was er in den vergangenen Jahren verpasst hat. Und
er ist längst noch nicht fertig!
Mit klirrender Kälte und Schnee hat der Winter die
meisten Teile Deutschlands fest im Griff. Foto
WetterOnline
Winterwetter dominiert
landesweit
Der Winter
hat die meisten Teile Deutschlands fest im Griff.
„Von Nordrhein-Westfalen bis nach Sachsen türmt sich
der Schnee mittlerweile 20 bis 50 Zentimeter hoch
auf. Dazu gibt es meterhohe Verwehungen. Die
Temperaturen sind regelrecht in den Keller gefallen.
Das Thermometer zeigt am Dienstagmorgen vom
Sauerland bis nach Sachsen eisige Temperaturen von
unter minus 15 Grad an, “ sagt Björn Goldhausen,
Pressesprecher und Meteorologe von WetterOnline. Er
weiß: „Die kommenden Nächte werden noch kälter: Fast
landesweit sinken die Werte dann unter minus 10
Grad. Bei klarem Himmel sind über Schnee sogar unter
minus 20 Grad zu erwarten.“
Nachts über Schnee örtlich
minus 25 Grad
Goldhausen:
„Und wer nun glaubt, der strenge Frost wäre nur eine
Eintagsfliege, der irrt: Bis mindestens zum
Wochenende geht es bitterkalt weiter. Sobald es
abends dunkel wird, rauschen die Temperaturen nach
unten. Über Schnee sind viele Nächte am Stück mit
Tiefstwerten von rund minus 15 Grad zu erwarten.
Nicht ausgeschlossen, dass es mancherorts sogar bis
runter auf minus 25 Grad geht. Nicht ganz so kalt
erwischt es einen, wo kein Schnee liegt. Dort wird
es nachts zwar auch frostig, aber eben nicht ganz so
eisig wie in den Schneelandschaften.“
Wetterphänomen bringt
erneut viel Schnee
Der
Dauerschneefall lässt in den meisten Regionen nach.
„Dennoch gibt es Ecken, wo es in Sachen Schnee erst
jetzt richtig losgeht“, merkt der Meteorologe an.
„Dies betrifft vor allem die Regionen von
Schleswig-Holstein bis Rügen. Dort sorgt der
sogenannte Lake-Effekt örtlich und eng begrenzt für
extrem heftige und anhaltende Schneeschauer. Nicht
ausgeschlossen, dass da bis Donnerstag mancherorts
50 Zentimeter Schnee fallen, während es wenige
Kilometer weiter nur ein paar Flocken gibt.“
Lake-Effekt kommt voll in
Fahrt
Als
Lake-Effekt wird ein meteorologisches Phänomen
bezeichnet, das auftritt, wenn im Winter kalte Winde
über große Wasserflächen mit warmem Wasser strömen
und dabei Wasserdampf aufnehmen, der dann als
intensiver Niederschlag fällt. „Die regional
heftigen Schneeschauer dieser Tage entstehen, weil
kalte Luft aus Osten über die recht milde Ostsee
gepumpt wird. Über dem warmen Wasser saugt sich die
Luft mit Feuchtigkeit voll und steigt auf. In der
Folge bilden sich immer neue kräftige Schneeschauer.
Die weiße Ladung wird dann regelrecht an den Küsten
abgeladen. Auch im Süden kommt bald neuer Schnee
auf. Zur Wochenmitte nähert sich aus Richtung
Frankreich nämlich wieder ein Tief. Dieses beschert
dann der Südhälfte Schneefälle“, so Goldhausen.
Von Schleswig-Holstein bis Rügen sorgt der
sogenannte Lake-Effekt örtlich und eng begrenzt für
extrem heftige und anhaltende Schneeschauer.
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Gute Laune im Winter
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Licht, Bewegung und feste Strukturen
gegen den Winterblues
Bonn/Duisburg, 04. Februar 2021 – In den
Wintermonaten sind die Tage merklich kürzer, die
Temperaturen niedrig und Regen oder Nebel gehören
zum Wetterbericht dazu. Viele Menschen fühlen sich
deshalb oft niedergeschlagen oder antriebslos. Ein
paar einfache Tipps können jedoch dabei helfen, das
Stimmungstief zu überwinden und schnell wieder gute
Laune zu tanken.
Sonnenlicht sorgt für gute Laune
Dass viele Menschen sich in den dunkleren
Wintermonaten häufig niedergeschlagen fühlen, liegt
oft an zu wenig Sonnenlicht. Dieses sorgt nämlich im
Körper dafür, dass das Glückshormon Serotonin
produziert wird. Um also genug Sonnenlicht zu
bekommen, ist es ratsam, sich viel an der frischen
Luft zu bewegen. Björn Goldhausen, Pressesprecher
und Meteorologe von WetterOnline, erklärt: „Selbst
bei einem bedeckten Himmel ist es tagsüber draußen
heller als drinnen bei künstlichem Licht.“ Bewegung
im Freien lässt sich einfach in den Tagesablauf
integrieren. Im Büro oder Homeoffice kann zum
Beispiel die Mittagspause für einen Spaziergang
draußen genutzt werden. Die körperliche Bewegung
kurbelt zudem zusätzlich die Ausschüttung des
Botenstoffs Serotonin an. Daher kann auch
regelmäßiger Sport an der frischen Luft für eine
stimmungsaufhellende Wirkung sorgen.
Sich glücklich essen
Auch gesunde Ernährung kann das Wohlbefinden
steigern. Einige Lebensmittel gelten sogar als
regelrechte Stimmungsmacher. Das sind zum Beispiel
Erdnüsse, Bananen, Feigen oder Fisch. Weniger
gesund, aber auch kurzfristige Gute-Laune-Booster,
sind Süßigkeiten. Besonders dunkle Schokolade wirkt
sich mit ihrem hohen Kakaoanteil positiv auf das
Gemüt aus.
Auch im Homeoffice: Struktur und Ruhepausen
gegen den Winterblues
In Zeiten von Homeoffice helfen auch feste
Strukturen dabei, einer depressiven Winterstimmung
vorzubeugen. Das Aufstehen, Essen, Arbeiten und
Zubettgehen sollten etwa einem festen Tagesablauf
folgen. Zudem sind regelmäßige Ruhepausen wichtig,
da sie Stress vermindern und somit ausgeglichener
und belastbarer machen. Auch ausreichend lange
Schlafphasen gehören dazu, denn sie sorgen für einen
gestärkten und gut gelaunten Start in den Tag.
Hellt die Stimmung im Winter auf: Spaziergänge in
der Mittagspause an der frischen Luft oder kleine
Ausflüge in die Natur am Wochenende. Quelle:
WetterOnline
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Schneesturm, Dauerregen und 15 Grad - Am
Wochenende drohen Unwetter
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Bonn/Duisburg, 03. Februar 2021 – Die
Temperaturgegensätze zwischen Nord und Süd werden
größer und damit wird das Wetter wieder turbulent.
Zum Wochenende drohen mit jeder Menge Schnee,
massiven Verwehungen und Hochwasser sogar Unwetter,
wie wir sie schon lange nicht mehr gesehen haben.
Die Wettermodelle berechnen sehr große
Neuschneemengen. Auch im Flachland sind örtlich 20
bis 40 Zentimeter Schnee denkbar. Quelle:
WetterOnline
Von Polar- bis Frühlingsluft
Die Wettergegensätze über Deutschland bleiben groß
und nehmen sogar noch zu. „Bis zum Wochenende
präsentiert sich das Wetter in den meisten
Landesteilen wechselhaft und mild. Aber im äußersten
Norden hält sich die Polarluft wacker. Dort schneit
es sogar immer wieder. Zum nächsten Wochenende
werden die Gegensätze dann noch größer“, weiß Björn
Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe von
WetterOnline.
Niederschläge an Luftmassengrenze
Eine Luftmassengrenze genau über Deutschland trennt
dann eisige Polarluft im Norden von sehr milder
Frühlingsluft im Süden. Dort, wo beide Kontrahenten
aufeinanderprallen fällt kräftiger Niederschlag.
Goldhausen: „Während es auf der ‚warmen Seite‘
länger anhaltend und kräftig regnet, schneit es auf
der ‚kalten Seite‘ meist. Nach derzeitigem Stand
berechnen die Wettermodelle dabei sehr große
Neuschneemengen. Selbst im Flachland wären demnach
regional 20 bis 40 Zentimeter Schnee möglich,
örtlich kommt es auch zu gefrierendem Regen.“
Wind: stark auffrischend bis stürmisch
Aufgrund der großen Temperaturgegensätze wird auch
der Wind ein Thema. „Besonders auf der kalten Seite
der Luftmassengrenze frischt dieser nämlich immer
mehr auf. Selbst ein ausgewachsener Schneesturm mit
gefühlten Temperaturen im zweistelligen Minusbereich
ist dann denkbar“, erläutert der Meteorologe. Zudem
ist an der Ostsee bei stürmischem Ostwind und
deutlichen Minusgraden mit Hochwasser zu rechnen. An
den Küsten entstehen durch die Gischt dann wahre
Eislandschaften.
Goldhausens Fazit ist: „Was wir wissen: Zum
Wochenende werkelt das Wetter an einer Unwetterlage,
wie wir sie schon lange nicht mehr erlebt haben.
Unsicher ist, wo genau der Übergangsbereich zwischen
warm und kalt liegen wird und somit wo genau mit
viel Schnee und Sturm zu rechnen ist. Am
wahrscheinlichsten ist dies im Norden der Fall, es
gibt aber auch Lösungen, wo eher die Landesmitte
betroffen ist. Aus diesem Grund sind belastbare
Prognosen für das Wochenende derzeit noch kaum
möglich."
Durch die großen Temperaturgegensätze ist an der
Luftmassengrenze ein ausgewachsener Schneesturm mit
gefühlten Temperaturen im zweistelligen Minusbereich
möglich. Quelle: WetterOnline
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Der Januar war grau und nass mit Dauerwinter
in den Bergen |
Offenbach/Duisburg, 29. Januar 2021 – Im Januar 2021
karrten Tiefdruckgebiete immer wieder Niederschläge,
vorübergehend ungewöhnlich milde Luft und
phasenweise kräftigen Wind über das Land hinweg. Am
21. tobte ein Sturmfeld von „Goran“ über der
Nordwesthälfte Deutschlands. Vor allem in den Bergen
herrschte meist Winterwetter wie aus dem Bilderbuch.
Davon konnte der Wintertourismus leider nicht
profitieren - die Corona-Pandemie sorgte oft für
gesperrte Pisten und einsame Wanderwege. Auch
abseits der Bergregionen lösten im Flachland kurze
Schnee-Episoden hin und wieder Winterfreude aus.
Der Januar endete schließlich mit Tauwetter im Süden
und einem gleichzeitigen Frostluftvorstoß im Norden.
Unter dem Strich war der Monat zu warm,
niederschlagsreich und sehr sonnenscheinarm. Das
meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten
Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000
Messstationen.
Oft mäßig kalt, kurz ungewöhnlich mild und ein
Luftmassenduell zum Monatsende
Der Temperaturdurchschnitt lag im Januar 2021 mit
0,6 Grad Celsius (°C) um 1,1 Grad über dem Wert der
international gültigen Referenzperiode 1961 bis
1990.
Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren
Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die
Abweichung -0,3 Grad. Mäßig kalte Witterungsphasen
prägten mit frostigen Nächten die erste
Monatshälfte. Dabei wurde am 11. in Oberstdorf mit
-19,5 °C der tiefste Wert gemessen. Zu Beginn der
zweiten Monatsdekade erfolgte kurzzeitig eine
ungewöhnliche Milderung.
Mit stürmischen Winden kletterten die Höchstwerte
teils über 15 °C. Die höchste Temperatur meldete am
22. Emmendingen-Mundingen, nördlich von Freiburg im
Breisgau mit 15,6 °C. Letztlich erfolgte zum
Monatsende ein Kräftemessen zwischen milderer Luft
im Süden und Frösten im Norden, die allmählich
landesweit zum Monatswechsel die Vorherrschaft
übernahmen.
Viel Niederschlag mit schneereichem Süden und
finalem Tauwetter im Südwesten
Im Januar 2021 fiel mit 75 Litern pro Quadratmeter
(l/m²) knapp 25 Prozent mehr Niederschlag als im
Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990 mit 61
l/m². Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 lag
das Plus bei 10 l/m². Viele Wolken brachten schon
fast turnusmäßig Niederschläge. Während es im
Flachland dabei nur kurz weiß wurde, gab es in den
Bergen durchweg Schnee.
Im Schwarzwald sowie im Allgäu türmte sich die
Schneedecke auf über 100 cm auf. Todtmoos im
Südschwarzwald meldete am 28. mit 86,6 l/m² den
höchsten Tagesniederschlag. Mit einer Gesamtmenge
von über 300 l/m² war der Schwarzwald im Januar
zugleich die niederschlagsreichste Region
Deutschlands. Zum Monatsausklang verursachten
kräftigere Regenfälle und einsetzendes Tauwetter
Hochwasser im Westen und Süden. Parallel dazu gab es
im Norden Schneefälle.
Ein äußert sonnenscheinarmer Januar
Mit 30 Stunden verfehlte die Sonnenscheindauer im
Januar ihr Soll von 44 Stunden (Periode 1961 bis
1990) deutlich. Im Vergleich zur Periode 1961 bis
2020 betrug die negative Abweichung sogar 22
Stunden. Am häufigsten schien die Sonne mit über 40
Stunden im Süden. Besonders in der Mitte des Landes
blieb sie dagegen mit rund 10 Stunden äußerst rar.
NRW war mit einer Mitteltemperatur
von 1,9 °C (1,1°C) und einer Niederschlagsmenge von
rund 95 l/m² (77 l/m²) ein warmes und
niederschlagsreiches Bundesland. Die Sonne zeigte
sich mit abgerundet 20 Stunden (42 Stunden) und im
Vergleich anderen Bundesländern sehr selten.
Stürmischer Wind löste am 21. zahlreiche
Feuerwehreinsätze aus. Vielerorts warfen Böen
zwischen 8 und 10 Beaufort Bäume um und machten
herabfallende Dachziegel zu einer Gefahr.
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Forschungen des Deutschen Wetterdienstes |
Meteorologie in der Antarktis
2,7 Millionen qkm – das
Dronning Maud Land (DML) erstreckt sich vom 20.
westlichen bis zum 45. östlichen Längengrad und
reicht in etwa ab dem 65. südlichen Breitengrad über
die küstennahen Schelfeisgebiete bis etwa zum 85.
südlichen Breitengrad. (Quelle: ALCI, Kapstadt;
Bearbeitung: Christian Paulmann, DWD)
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Klimaforschung mit Satelliten
Animierte Grafik: Animierte Grafik zur
Sonnenscheindauer 2018: Das rechte Bild zeigt die
Anomalie im Vergleich zum vieljährigen Mittel
(1983-2017). Das linke Bild zeigt die über die
jeweiligen Jahre akkumulierte Sonnenscheindauer:
klimatologisches Mittel (schwarze Linie); Werte für
2018 (rote Linie). Die Grafik basiert auf
Auswertungen des Datensatzes SARAH. © Deutscher
Wetterdienst
Die acht verschiedenen
Auswertezentren für Satellitendaten unter dem Dach
von EUMETSAT © Deutscher Wetterdienst
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Garten: Kaltkeimer
brauchen Kälteschock - Aussaat im Januar noch
möglich
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Bonn/Duisburg, 15. Januar
2021 - Einige Pflanzen haben sich an ein Klima
angepasst, in dem es im Winter kalt und frostig ist.
Diese Wild- und Gartenpflanzen keimen sogar nur,
wenn sie längere Zeit niedrigen Temperaturen
ausgesetzt sind. Um später in den Genuss einer
üppigen Blütenpracht zu kommen, sollten diese
Kaltkeimer spätestens jetzt ausgesät werden.
Schlüsselblumen gehören zu den Kaltkeimern. Quelle:
WetterOnline
Aussaat im Januar noch möglich
Einige Pflanzen haben sich an ein Klima angepasst,
in dem es im Winter kalt und frostig ist. Diese
Wild- und Gartenpflanzen keimen sogar nur, wenn sie
längere Zeit niedrigen Temperaturen ausgesetzt sind.
Um später in den Genuss einer üppigen Blütenpracht
zu kommen, sollten diese Kaltkeimer spätestens jetzt
ausgesät werden.
Optimaler Zeitpunkt
Kaltkeimer brauchen mindestens sechs Wochen in
feuchter kalter Erde, um zu keimen. Björn
Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe von
WetterOnline rät: „Wer also Astern, Akelei oder
Eisenhut im Herbst nicht ausgesät hat, kann das
jetzt im Januar noch sehr gut nachholen. Denn in den
ersten Wochen des Jahres ist es noch ausreichend
kalt, um den Pflanzen den nötigen Kälteschock zu
geben.“
Frostkeimer sind hervorragend an kalte Winter
angepasst und haben einen „Trick“, der sie vor dem
Erfrieren der Keimlinge bewahrt. Die reifen Samen
dieser Pflanzen fallen im Herbst zwar auf den Boden,
keimen aber erst im Winter, weil sie über eine
schützende Keimblockade verfügen. Diese Blockade
besteht aus Substanzen, die nur durch niedrige
Temperaturen um den Gefrierpunkt abgebaut werden
können. Pünktlich zum Frühling startet dann die
eigentliche Keimung.
Beliebte Kaltkeimer
Die Liste der früher auch „Frostkeimer“ genannten
Pflanzen ist lang. Neben den oben schon erwähnten
Blumen brauchen den Kälteschock die Samen von so
beliebten Garten- und Wildpflanzen wie Bärlauch,
Waldmeister, Hopfen, Tränendes Herz, Heidelbeeren,
Duftveilchen, Schlüsselblumen oder Frauenmantel und
vielen mehr.
Aussaat: Das ist zu beachten
Die oftmals recht dicken und hartschaligen Samen der
kaltkeimenden Pflanzen bringt man am besten in
Aussaaterde aus. Dazu kann man sowohl in Kästen und
Töpfe säen als auch direkt ins Beet. Der Boden
sollte leicht feucht sein und auch feucht gehalten
werden, bis die ersten Triebe zu sehen sind. „Einige
Frostkeimer lassen sich übrigens auch schon einmal
zwei Winter Zeit, um aus dem Boden zu kommen. Hier
ist dann nur Geduld gefragt“, so Goldhausen.
Um zu keimen, braucht der köstliche Bärlauch einen
ausreichenden Kälteschock. Quelle: WetterOnline
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Schneemann: Auf das
Baumaterial kommt es an
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Darum kann man Schnee
zu Kugeln rollen - Geschichte des Schneemanns
Eine Familie aus Schneekristallen und Wasser.
Quelle: WetterOnline
Bonn/Duisburg, 13. Januar 2021 -
Kaum ist der erste Schnee gefallen, wird er draußen
fleißig zu Kugeln gerollt und ein Schneemann gebaut.
Die meist freundlich dreinschauenden Gesellen
gehören zum Schneespaß einfach dazu. Aber warum sind
solche Gebilde überhaupt möglich? Das erklärt Björn
Goldhausen von WetterOnline.
Wasser als Klebstoff
Um einen Schneemann zu bauen, bedarf es neben einer
ausreichenden Schneedecke auch Wasser. Jeder, der
einmal einen Schneemann gebaut hat, weiß, wie die
Schneekugel beim Rollen über eine Wiese immer größer
wird. Manchmal hinterlässt die Kugel auch eine grüne
Spur, weil einfach der gesamte Schnee an der Kugel
haften bleibt. Die idealen Bedingungen für diese
Haftung sind Temperaturen um den Gefrierpunkt und
feuchte Luft.
„Frisch gefallene Schneekristalle sind zunächst
locker miteinander verbunden. Durch Wasser, wie es
zum Beispiel bei Temperaturen um 0 Grad noch
vorhanden ist, wird die Luft aus den Hohlräumen
zwischen dem Kristallgeäst verdrängt und die
Kristalle werden enger miteinander verbunden“,
erklärt Björn Goldhausen, Pressesprecher und
Meteorologe von WetterOnline.
„Das Wasser klebt sozusagen die Schnee- bzw.
Eiskristalle aneinander. Durch das Rollen und
Drücken des Schnees wird die Luft immer weiter aus
dem Wirrwarr an Schneekristallen verdrängt.
Die Wassermoleküle können sich immer fester binden,
da sie immer mehr Kontakt zu der Eisfläche bekommen.
Eine feste Kugel kann entstehen.“ Für ein langes und
standhaftes Leben des Schneemanns ist es günstig,
wenn es nach dem Bau ordentlich friert. So wird die
Schneekunst regelrecht einzementiert.
Geschichte des
Schneemanns
Skulpturen aus Schnee finden schon in der Literatur
des 16. Jahrhunderts Erwähnung. In einem
Kinderliederbuch von Christian Felix Weiße taucht
1770 der Begriff „Schneemann“ zum ersten Mal belegt
auf. Mit einer veränderten Einstellung zum Winter,
der nun nicht mehr vor allem entbehrungsreich war,
wird auch die Abbildung von Wintermotiven in der
Kunst immer freundlicher und heiterer. In
Darstellungen des 19. Jahrhunderts findet man neben
Schlittenfahrten und fröhlichen Schlittschuhläufern
auch den freundlich blickenden Schneemann - so wie
wir ihn bis heute kennen.
Bei idealen Bedingungen lässt sich Schnee zu
riesigen Kugeln rollen. Quelle: WetterOnline
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Warum Schnee nicht einfach nur „schmilzt“ |
Es
gibt erhebliche Unterschiede, wie eine Schneedecke
verschwindet
Taupunkt und Feuchttemperatur sind die wichtigsten
Parameter beim „Verflüssigen“ des Schnees. Quelle:
WetterOnline
Temperatur, Luftfeuchte und Taupunkt
bestimmen
Bonn/Duisburg, 07. Januar 2021 - „Die Natur
hält für uns immer wieder Überraschungen parat: Die
meisten Menschen glauben sicherlich, dass Schnee
schmilzt, wenn das Thermometer Plusgrade anzeigt.
Doch kurioserweise ist die Temperatur für das
Verschwinden von Schnee gar nicht so wichtig“, sagt
Björn Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe von
WetterOnline, und erklärt: „Ob der Schnee schmilzt,
taut oder sublimiert, hängt vielmehr von der
Luftfeuchte ab“.
Der Taupunkt als Maß für die Luftfeuchte bezeichnet
die Temperatur, bei der die Luft gesättigt ist, also
theoretisch Nebel herrscht. Der Taupunkt kann über
oder unter dem Gefrierpunkt liegen und beeinflusst
auch das Tempo und die Art des Schneeschwundes.
Tauen: Der flüssige Zustand wird
erreicht „Nur bei Plusgraden und feuchter Luft
beginnt die weiße Pracht zu tauen“, erklärt
Goldhausen. In diesem Fall wird der Schnee zu
Wasser, geht also vom festen ausschließlich in den
flüssigen Zustand über. Die Schneedecke verliert
dann rasant an Mächtigkeit. Wenn auch noch Wind und
Regen mit ins Spiel kommen, verschwindet selbst viel
Schnee relativ schnell. Wenn der Boden dann noch
gefroren ist und so kein Wasser aufnehmen kann,
kommt es häufig zu starkem Hochwasser in den
Flüssen.
Tauen,
Schmelzen oder Sublimieren - wie der Schneemann wohl
wieder verschwindet? Quelle: WetterOnline
Ganz anders ist es bei trockener Luft: Hier kommen
neben der Temperatur auch noch der Taupunkt und die
Feuchttemperatur ins Spiel. Die Feuchttemperatur
liegt zwischen Taupunkt und Lufttemperatur. Sie wird
übrigens mit einem normalen Thermometer ermittelt,
dass während des Messvorgangs mit einem feuchten
Tuch überzogen und belüftet wird.
Schmelzen und Sublimieren:
Schneedecke verschwindet langsam Liegen Luft- und
Feuchttemperatur beide über dem Gefrierpunkt, der
Taupunkt aber noch darunter, so beginnt der Schnee
zu schmelzen. Dabei geht er sowohl in den flüssigen
als auch in den gasförmigen Zustand über. Die
Schneedecke nimmt nun schon langsamer ab als beim
Tauen.
„Liegen Taupunkt und Feuchttemperatur unter dem
Gefrierpunkt, so sublimiert der Schnee nur noch.
Einfach ausgedrückt: Er verdampft“, so der
Meteorologe. Darunter versteht man den direkten
Übergang von Schnee in Wasserdampf. Die Schneedecke
nimmt nun nur noch sehr langsam ab und der Schnee
bleibt sogar pulvrig. Dabei spielt die
Lufttemperatur eine nur untergeordnete Rolle. Das
heißt, diese kann durchaus im Plusbereich liegen.
„Fußbodenheizung“ lässt Schnee tauen
Es gibt noch eine weitere Art, wie Schnee
verschwindet. Diese ist allerdings dem Tauen
zuzuordnen. „Wenn die „Fußbodenheizung“ noch richtig
aufgedreht ist, also der Erdboden warm ist, dann
kann eine Schneedecke selbst bei Minusgraden rasch
dünner werden“, erläutert Goldhausen. Dieser Prozess
kann über Tage hinweg andauern. Er verlangsamt sich
erst dann, wenn der Boden ausreichend abgekühlt ist.
Nur deutliche Minusgrade und ein „Durchfrosten“ der
Schneedecke kann den Prozess komplett stoppen.
Besonders im Herbst und Frühwinter sorgt der warme
Erdboden manchmal für kuriose Bilder: Dann hüllen
sich Bäume und Sträucher in ein dickes Winterkleid,
während der Erdboden grün ist. Die „Fußbodenheizung“
hat in diesem Fall ganze Arbeit geleistet.
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