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Kapriolen, Unwetter und Rekorde -
Redaktion Harald Jeschke
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Spenden: Aktion
Deutschland Hilft. Stichwort: Hochwasser
Deutschland
IBAN: DE62 3702 0500 0000 1020
30 (Bank für Sozialwirtschaft)
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Sonnigster März seit
Aufzeichnungsbeginn, insgesamt mild und
erheblich zu trocken |
Offenbach, 30. März
2022 – Den ersten Frühlingsmonat 2022 prägte
eine außergewöhnlich lange
Schönwetterperiode. Hoher Luftdruck mit
verbreitet neuen Rekordwerten über dem
nördlichen Mitteleuropa regenerierte sich
immer wieder. Er ließ der West-Ost-Zugbahn
der Tiefdruckgebiete kaum eine Chance,
sodass uns deren Ausläufer nur kurzzeitig
erreichten. Dies führte zu einer
ungewöhnlich langen trockenen und sehr
sonnigen Witterungsphase. Unterm Strich
ergab dies einen milden, sehr
niederschlagsarmen und außergewöhnlich
sonnigen ersten Frühlingsmonat.
„Der März 2022 war mit sehr deutlichem
Abstand zum bisherigen Spitzenreiter aus dem
Jahre 1953, der sonnenscheinreichste seit
Aufzeichnungsbeginn 1951 und übertraf damit
sogar den vieljährigen Mittelwert für den
Juli“, sagt DWD Pressesprecher Andreas
Friedrich. Das meldet der Deutsche
Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen
der Ergebnisse seiner rund 2000
Messstationen.
Einem kühlen Monatsstart folgte
frühlingshafte Wärme
Der Temperaturdurchschnitt lag im März 2022
mit 5,1 Grad Celsius (°C) um 1,6 Grad über
dem Wert der international gültigen
Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich
zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode
1991 bis 2020 betrug die Abweichung +0,5
Grad. In der ersten Dekade blieb es trotz
viel Sonnenschein noch relativ kalt und die
Nächte fast landesweit frostig. Reit im
Winkl verzeichnete am 1. mit -11,2 °C den
tiefsten Monatswert.
Der März verbuchte im Mittel 18 Frosttage
und war damit der frostreichste Monat im
Winterhalbjahr. Nachfolgend wurde es aus
Südwesten vor allem tagsüber spürbar milder,
wodurch auch die Natur aus ihrem
Winterschlaf erwachte. In der dritten
Monatswoche erreichten die Temperaturen im
Einflussbereich des stabilen Hochs „Peter“
ein frühlingshaftes Niveau. Hierbei stieg
das Thermometer in Regensburg am 28. mit
23,0 °C bundesweit am höchsten.
Zum Monatsende ging „Peter“ jedoch langsam
die Puste aus und von Norden sickerten
allmählich kältere Luftmassen ein, welche
auch im Süden die frühlingshafte Wärme
beendete und teilweise für Neuschnee sorgte.
Verbreitet erheblich zu trocken; regional
hohe Waldbrandgefahr Der März 2022 fiel mit
aufgerundet 20 Litern pro Quadratmeter
(l/m²) deutlich zu trocken aus und erreichte
nur 35 Prozent des Solls der Referenzperiode
1961 bis 1990 (57 l/m²).
Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020
waren dies ebenfalls nur 35 Prozent. Damit
zählte der März zu den trockensten seit
Beginn kontinuierlicher Wetteraufzeichnung
1881. Schuld an den oftmals
niederschlagsarmen Witterungsabschnitten
waren ausgedehnte Hochdruckgebiete, die in
manchen Regionen, besonders im Nordosten,
die Regenmesser regelrecht einstauben
ließen. Gebietsweise kam dort kein messbarer
Niederschlag zustande. Hier war die
Waldbrandgefahr bereits sehr hoch, es kam zu
ersten kleinräumigen Bränden.
Tage, an denen in Deutschland regional
nennenswerter Niederschlag fiel, ließen sich
an einer Hand abzählen. Dies war um die
Monatsmitte sowie zum Monatsende, vor allem
in einem breiten Streifen vom Westen bis in
den Südosten der Fall. Hier kam es Mitte
März aufgrund des Zustroms von Saharastaub
und der Auswaschung durch den Regen
gebietsweise zu Ablagerungen auf
Gegenständen und Schneeflächen.
Am meisten Niederschlag gab es im äußersten
Südosten Bayerns mit teils 30 l/m². Hier
wurde am 15. in Marktschellenberg mit 25,4
l/m² auch die größte Tagesmenge für den März
gemessen (Stand 29.3.2022). Sonnigster März
seit Messbeginn 1951 Mit über 235 Stunden
überragte die Sonnenscheindauer im März ihr
Soll von 111 Stunden (Periode 1961 bis 1990)
um mehr als das Doppelte.
Im Vergleich zu 1991 bis 2020 betrug die
positive Abweichung gut 85 Prozent. Aufgrund
dessen war der Märzmonat 2022 der mit
Abstand sonnenscheinreichste seit Messbeginn
1951 und lag damit deutlich über dem
bisherigen Rekord von 195 Stunden im März
1953. Im Süden schien die Sonne mit bis zu
250 Stunden am häufigsten. In der Lüneburger
Heide, dem Thüringer Wald und dem
Frankenwald war sie mit rund 200
Sonnenstunden etwas seltener zu sehen.
NRW war nach dem Saarland mit 6,6 °C (4,5°C)
das zweitwärmste und mit einer
Sonnenscheindauer von abgerundet 245 Stunden
(103 Stunden) das sonnigste Bundesland.
Damit übertraf der März 2022 den bisherigen
Rekordhalter von 2011 mit abgerundet 190
Sonnenstunden sehr deutlich. Die
Niederschlagsausbeute kam auf knapp 10 l/m²
(71 l/m²).
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WMO-Präsident Gerhard Adrian: Die
globale Klimakrise hat uns weiterhin im
Griff
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Berlin, 29. März
2022 - „Wir leben in Krisenzeiten. Der Krieg
in der Ukraine und die andauernde globale
Pandemie stehen dabei völlig zu Recht im
Vordergrund. Trotzdem muss ich deutlich
machen: Auch die globale Klimakrise hat uns
weiterhin fest im Griff“, so Prof. Dr.
Gerhard Adrian, Präsident der
Weltorganisation für Meteorologie (WMO) und
des Deutschen Wetterdienstes (DWD)
anlässlich der jährlichen
Klima-Pressekonferenz des nationalen
Wetterdienstes in Berlin. Gerade die
Flutkatastrophe im Juli 2021 habe uns
Deutschen schmerzhaft bewusst gemacht, wie
verwundbar wir durch extreme
Wetterereignisse sind. Dieses Schicksal
teilen wir mit vielen Regionen weltweit.
Adrian: „Aber wir sind dem Klimawandel nicht
hilflos ausgeliefert. Wir können mit
Klimaschutz den langfristigen Trend zu immer
heftigeren Wetterextremen zumindest dämpfen
und die Auswirkungen von Wetterextremen, die
uns in den nächsten Jahren unvermeidbar
treffen, durch schnelle und effiziente
Anpassungsmaßnahmen begrenzen.“
Meeresspiegel, Mitteltemperatur und
Treibhausgaskonzentrationen steigen weiter
Allerdings gebe der globale Zustand des
Klimas im Jahr 2021 keinen Hinweis auf
Entwarnung, so der WMO-Präsident. Der
Meeresspiegel steige von Jahr zu Jahr auf
neue Rekordhöhen.
Für den Zeitraum
2013-2021 beträgt der Anstieg nun 4,4 mm pro
Jahr. Im Zeitraum 1993-2002, in dem erstmals
Satellitenmessungen des Meeresspiegels zur
Verfügung standen, waren es noch 2,1 mm pro
Jahr. Bei der Temperatur zeigen
neueste WMO-Auswertungen, dass auch das Jahr
2021 mit einem Plus von gut einem Grad im
Vergleich zum Mittel der vorindustriellen
Referenzperiode 1850-1900 deutlich zu warm
war. Weltweit ist es seit Ende des 19.
Jahrhunderts etwa 1,1 Grad wärmer geworden.
In Deutschland sind es sogar 1,6 Grad.
Obwohl es 2020 auch aufgrund der Pandemie
weltweit zu einem 5,6prozentigen Rückgang
der Kohlendioxidemissionen kam, wurden für
2020 - globale Werte für 2021 liegen erst
Ende 2022 vor - erneut Höchststände der
global gemittelten Konzentrationen
berechnet. Auch für 2021 ließen erste
Beobachtungen einzelner Referenzstationen
keine Trendänderung beim Anstieg der
Treibhausgaskonzentrationen erkennen.
Die Folgen seien, so Adrian, absehbar:
„Unser Wetter und damit auch das Klima wird
extremer - weltweit, in Europa und in
Deutschland. Darauf müssen wir uns
einstellen.“ Drei zu trockene Jahre haben
deutsche Wälder flächendeckend geschädigt
Das zeigten auch die ausgesprochen warmen
und trockenen Jahre 2018, 2019 und 2020 in
Deutschland. Die extremen Temperaturen und
die Trockenheit vom Frühsommer bis in den
Herbst haben damals die Böden in Deutschland
extrem ausgetrocknet. Erst im Jahr 2021, das
deutlich niederschlagsreicher war, konnte
man wieder in fast ganz Deutschland Böden
beobachten, die in allen Bodenschichten
ausreichend mit Wasser versorgt waren.
„Das ist für die Land- und Forstwirtschaft
eine gute Nachricht,“ so Tobias Fuchs,
Vorstand Klima und Umwelt des DWD. Für die
Landwirtschaft waren die Folgen dieses
3jährigen Trockenstresses der Böden in
vielen Regionen aber enorm. So habe es zum
Beispiel vielfach einen deutlichen Rückgang
beim Grünlandertrag gegeben, der örtlich zu
Engpässen bei der Futterversorgung führte.
Eine besonders negative Auswirkung hatte der
beschriebene Witterungsverlauf auf die
Wälder. Auswertungen von Satellitendaten
belegen eine flächendeckende
Beeinträchtigung der Vitalität der
Waldbestände in ganz Mitteleuropa über drei
Jahre hinweg.
2019 nahmen die sichtbaren Schäden in Form
von Kronenverlichtungen und dem Absterben
ganzer Bäume noch einmal deutlich zu.
Besonders auffällig sei gewesen, dass dabei
nicht nur die ohnehin anfälligen
Fichtenmonokulturen betroffen waren, sondern
in starkem Maße auch standortgerechte und
naturnahe Laub- und Mischwälder. Leider, so
Fuchs, müsse man davon ausgehen, dass solche
Trockenperioden mit der zunehmenden
Erderwärmung häufiger und vielleicht auch
heftiger auftreten werden.
Der DWD beobachtet einen weiteren Effekt,
der über die Jahre deutlich zugenommen hat -
die Frühjahrstrockenheit. Am stärksten
betroffen sei der Nordosten Deutschlands.
Dort regne es mittlerweile von Mitte März
bis Mai an etwa 40 Tagen nicht mehr.
Diese Zunahme der
Frühjahrstrockenheit ausgerechnet in einem
Zeitraum, in dem die Vegetation „erwacht“
und einen hohen Bedarf an Wasser hat,
beeinträchtige die Pflanzenentwicklung
erheblich. Fuchs: „Das hat deutliche
Auswirkungen: Der Konkurrenzkampf um die
Ressource Wasser ist bereits im Gange und
der Klimawandel verändert schon unsere Land-
und Forstwirtschaft.“ Damit gewännen
jederzeit verfügbare Informationen über
agrarmeteorologische Rahmenbedingungen wie
den wichtigen Bodenfeuchtezustand eine
entscheidende Bedeutung.
DWD stellt der Landwirtschaft tagesaktuell
Fakten zur Bodenfeuchte bereit
Der DWD bietet deshalb seit Mitte 2021 ein
Webportal zur aktuellen
Bodenfeuchtesituation an - den
Bodenfeuchteviewer (www.dwd.de/bodenfeuchteviewer).
Das Angebot ermögliche, Fakten zur
Bodenfeuchtesituation und Trockenheit in
ganz Deutschland in unterschiedlichen
Bodentiefen bis 2 Meter zu recherchieren.
Der Viewer wird täglich aktualisiert,
einzelne Regionen können „herangezoomt“ oder
beliebige Orte anklickt werden. Über
Farbverläufe könne ein Landwirt auf einen
Blick erkennen, ob in seiner Region in zum
Beispiel 60 cm Tiefe unter Winterweizen
extremer Trockenstress besteht oder - im
Gegenteil - durch Überversorgung mit Wasser
gar Sauerstoffmangel droht. Fuchs:
„Der DWD baut derzeit ein eigenes
bundesweites Messnetz zur Erfassung der
Bodenfeuchte auf, um die Datenbasis des
Angebots weiter zu verbessern.“
2021 bestätigt auch
in Deutschland klaren Trend der globalen
Erwärmung
In Deutschland lag 2021 das Gebietsmittel
der Temperatur mit 9,2 Grad Celsius ein Grad
über dem vieljährigen Mittel der
internationalen Referenzperiode 1961-1990.
2021 war hierzulande das elfte zu warme Jahr
in Folge. „Das vergangene Jahr bestätigt
damit auch in Deutschland klar den Trend der
globalen Erwärmung,“ betont Dr. Andreas
Becker, Leiter der Abteilung
Klimaüberwachung des DWD. Die Folgen dieses
Trends seien absehbar. Der Klimawandel trage
dazu bei, dass Deutschland künftig vermehrt
mit Wetterextremen wie den
Starkregenereignissen im Juli 2021 im Westen
von Rheinland-Pfalz und der Südhälfte von
Nordrhein-Westfalen rechnen müsse.
Becker: „Darauf
müssen wir uns besser vorbereiten.“
Deutscher Wetterdienst plant
Naturgefahrenportal Bei der Vorsorge und
Bewältigung von Wettergefahren spielten eine
geschlossene Warnkette vom DWD bis zu den
zuständigen Einsatzkräften vor Ort und die
Stärkung des Risikobewusstsein der
Bevölkerung eine zentrale Rolle. Um das
eigene Risiko einschätzen zu können, müssten
alle Bürgerinnen und Bürger aber auch
wissen, wie hoch am eigenen Wohnort die
Gefahr durch Extremwetter grundsätzlich sei.
Der DWD arbeite deshalb mit Partnern aus
Bund und Ländern am Aufbau eines
Naturgefahrenportals im Internet, das solche
klimatologischen und infrastrukturellen
Informationen gebündelt und verständlich
anbiete. Trotz der außergewöhnlichen
Niederschläge im Juli entsprach das gesamte
Jahr 2021 mit einer mittleren
Niederschlagssumme von 801 l/m2 ziemlich
genau dem vieljährigen Mittelwert. Der
Januar war sehr niederschlagsreich.
Nach den trockeneren Monaten Februar, März
und April folgten die feuchteren Monate Mai,
Juni, Juli und August und damit ein eher
verregneter Sommer. Die drei Herbstmonate
und der Dezember waren wiederum deutlich zu
trocken. DWD unterstützt Energiewende mit
Wetter- und Klimadaten Angesichts des
forcierten Ausbaus der erneuerbaren Energien
steige das Interesse an den Wind- und
Strahlungsverhältnissen in Deutschland.
Deshalb werde der DWD als nationaler
Wetterdienst darüber künftig regelmäßig
informieren.
Für 2021 könne bilanziert werden: Es war ein
sehr windarmes Jahr. Zugleich lagen
Sonnenscheindauer und Einstrahlung leicht
über dem langjährigen Durchschnitt.
Der DWD unterstütze mit solchen Daten und
seiner Expertise seit Jahrzehnten den Ausbau
der erneuerbaren Energien. Aktuell werde zum
Beispiel gemeinsam mit dem
Eisenbahnbundesamt und der Bundesanstalt für
Straßenwesen untersucht, welches
Ertragspotential durch die Nutzung von
Photovoltaik an Lärmschutzwänden entlang der
Verkehrswege besteht.
Für die
Fortentwicklung der Offshore-Windenergie
stelle der DWD dem Bundesamt für
Seeschifffahrt und Hydrographie Auswertungen
zu den Windverhältnissen in Nord- und Ostsee
zur Verfügung. Becker: „Die Wetter- und
Klimadaten des DWD helfen, die Abhängigkeit
von fossilen Energieträgern zu senken.
Gerade die jüngsten politischen Ereignisse
zeigen: Das ist nicht nur wichtig für den
Klimaschutz, sondern hat auch eine
sicherheitspolitische Komponente.“
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März neuer König des
Bodenfrosts - Eiskratzen im Frühling?
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Bonn/Duisburg,
23. März 2022 – Es erscheint paradox: In den
vergangenen Jahren hat sich der März fast
zum Spitzenreiter beim Bodenfrost gemausert.
Damit übertrifft er vielfach sogar die
Wintermonate. Aber dies ist kein Zufall,
sondern sogar eine logische Konsequenz des
Wetters.
Bodenfrosttage im März nehmen zu
Es klingt absurd: Es ist bereits Frühling
und tagein, tagaus ist Eiskratzen angesagt.
Das war im Winter doch nicht so, oder? Wem
genau das durch den Kopf geht, der liegt mit
seiner Annahme völlig richtig. Björn
Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe
von WetterOnline, erklärt: „Im März 2022,
der erst 23 Tage alt ist, gab es im Schnitt
bereits mehr Frost am Erdboden als in den
Wintermonaten Dezember, Januar und Februar.
Und dieser März ist kein Einzelfall oder
Zufallsprodukt der aktuellen Wetterlage.
Auch in den vergangenen Jahren brachte es
dieser Monat häufig auf mehr Bodenfrosttage
als die Wintermonate.“
Im März ist seit einigen Jahren eine
steigende Anzahl an Tagen mit Bodenfrost zu
beobachten. Foto WetterOnline
März: Wintertiefs weichen kräftigen Hochs
Goldhausen: „Die steigende Anzahl an Tagen
mit Bodenfrost im März ist eine logische
Folge einer grundlegenden Umstellung der
Wetterlage. Im März verabschieden sich die
Tiefs. Hochdruckgebiete mit vielfach klarem
Himmel übernehmen die Regie beim Wetter.
Dann hat Bodenfrost im März leichtes Spiel,
da die Nächte noch recht lang sind und sich
die Luft bei klarem Himmel bodennah schnell
abkühlt. In der Folge rauschen die
Temperaturen selbst bei nur wenigen klaren
Nachtstunden unter den Gefrierpunkt. Genau
dies war in den vergangenen Jahren häufiger
zu beobachten.“
Der Schein trügt nicht. Im März muss immer
häufiger der Eiskratzer ans Werk. Quelle:
WetterOnline
Hochdruckwetterlagen nehmen zu
Die Anzahl der Tage mit Bodenfrost lag im
März 1990 im Schnitt noch bei 17 Tagen.
Mittlerweile sind es durchschnittlich schon
20 Tage mit Bodenfrost. Zum Vergleich: In
den Wintermonaten hat die Anzahl der Tage
mit Bodenfrost abgenommen oder ist
gleichgeblieben. Somit liegt nur der Januar
mit knapp über 20 Tagen noch vor dem März.
Im Dezember und Februar gibt es mittlerweile
durchschnittlich weniger Frosttage am Boden
als im März.
Die zunehmende Hochdruckdominanz im ersten
meteorologischen Frühlingsmonat lässt sich
auch mit vielen anderen Wetter-Parametern
belegen. So nimmt in den vergangenen Jahren
im März die durchschnittliche Luftfeuchte
ab, der Luftdruck steigt und der Tagesgang
der Temperatur wird deutlich größer. Das
alles ist ein untrügliches Zeichen für
zunehmendes Hochdruckwetter.
Veränderung der Wetterlage auch im April und
Mai?
Auch der April tendiert zu mehr Bodenfrost
und zeigt in den vergangenen Jahren mit
steigendem Luftdruck und sinkender
Luftfeuchte in eine ähnliche Richtung. Ab
Mai ist dieser Trend allerdings nicht mehr
so eindeutig zu beobachten. Ob und inwieweit
diese Tendenz eine Folge des Klimawandels
ist, lässt sich so einfach allerdings nicht
beantworten. Letztlich handelt es sich in
erster Linie um eine Umstellung der
Wetterlage im zeitigen Frühjahr.
Die zunehmenden Hochdruckwetterlagen im
Frühjahr bergen eine Gefahr. Wenn bereits
der Frühling komplett trocken startet und
diesem vielleicht auch noch ein trockener
Sommer folgt, dann sind die Probleme
immens. Die Niederschlagsmengen im März und
April sinken im Schnitt stetig seit etwa
1990. In den vergangenen Jahren führte dies
mit der beginnenden Wachstumsphase der
Pflanzen immer wieder zu Problemen mit
Trockenheit und auch zu erhöhter
Waldbrandgefahr.
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Frühjahr: Wann die
Autoreifen wechseln? Sommerreifen erst nach
dem Frost aufziehen
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Bonn/Duisburg,
22. März 2022 – „Von O bis O“ lautet eine
Faustformel, nach der sich viele
Autofahrerinnen und -fahrer beim
Reifenwechsel richten. Im Oktober kommen
Winter- und um Ostern herum Sommerreifen zum
Einsatz. Doch die Osterfeiertage fallen in
jedem Jahr auf ein anderes Datum.
Bester Indikator für den Wechsel von Winter-
auf Sommerreifen ist ein Blick auf die
Wettervorhersage. Meist um Ostern herum ist
bei frostfreien Nächten und
Tagestemperaturen um sieben Grad die Zeit
reif. Foto: WetterOnline
Bei Minusgraden mit dem Reifenwechsel
warten
Um Ostern herum steht bei den meisten
Autofahrern der Reifenwechsel an. Man sollte
sich jedoch nicht allein auf die Faustformel
„Von O bis O“, von Oktober bis Ostern,
verlassen, sondern auch die aktuelle
Wetterlage im Blick behalten. Björn
Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe
von WetterOnline erklärt: „Wer beim
Reifenwechsel auf Nummer sicher gehen
möchte, sollte das Wetter im Blick haben. Es
kommt auf die Temperaturen an. Erst bei
längeren frostfreien Perioden mit
Tagestemperaturen um sieben Grad, empfiehlt
sich der Wechsel auf Sommerreifen.“
Bei einer anhaltend milden Wetterlage können
Sommerreifen also durchaus bereits vor den
Feiertagen aufgezogen werden. Drohen jedoch
in der Nacht noch Minusgrade, sollte noch
eine Weile mit dem Wechsel gewartet werden.
Goldhausen: „Ein schöner sonniger Tag bietet
keinen Freifahrtschein. Denn nach einer
frostigen Nacht kann es in den frühen
Morgenstunden noch glatt sein. Das ist vor
allem dort der Fall, wo es länger schattig
bleibt.“
Blendende Aussichten
Neben dem Reifenwechsel empfiehlt sich für
Autobesitzer zu Beginn des Jahres auch ein
Frühjahrsputz. Denn saubere Frontscheiben
sind eine wichtige Voraussetzung, um trotz
tief stehender Sonne in den Morgen- und
Abendstunden den Durchblick zu behalten.
Dabei sollte auch auf gereinigte und intakte
Scheibenwischer geachtet werden. Wenn die
Sonne im Frühjahr blendet, ist es für
Autofahrer in jedem Fall ratsam, den
Sicherheitsabstand zu vergrößern, das Tempo
zu reduzieren und eine Sonnenbrille zur Hand
zu haben.
28 Meter Blindflug beim Niesen
Für Pollenallergiker kann die Autofahrt im
Frühjahr gefährlich werden. Tränende Augen,
eine triefende Nase oder sogar eine
Niesattacke lenken vom Verkehr ab. Sind die
Augen nur eine Sekunde geschlossen, bedeutet
dies bei Tempo 100 einen fast 28 Meter
langen Blindflug. Allergikerinnen und
Allergiker sollten daher im Frühling lieber
mit geschlossenem Fenster fahren und
regelmäßig den Pollenfilter wechseln. Über
den Winter können Schmutzpartikel den Filter
verstopfen und seine Funktion
beeinträchtigen. Zudem können sich im
angesammelten Schmutz Bakterien, Schimmel
und damit unangenehme Gerüche bilden.
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Saharastaub
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Aktuelle Messungen bestätigen:
Ein außergewöhnlich starkes
Saharastaubereignis
Offenbach/Duisburg,
18. März 2022 – In den letzten Tagen wurde
Saharastaub aus der algerischen Wüste nach
Mitteleuropa transportiert. Auch in
Deutschland konnten durch den Staub in der
Luft orange, rötlich oder bräunlich gefärbte
Himmel und spektakuläre Sonnenaufgänge und
Sonnenuntergänge beobachtet werden. Diese
Erscheinungen deuten auf eine besonders hohe
Konzentration des Saharastaubs hin – das
konnten jüngste Messungen des Deutschen
Wetterdienstes (DWD) und der Hochschule
Düsseldorf bestätigen.
Nach einem vom Flugzeug aus gemessenen
Vertikalprofil der
Partikelmassenkonzentration über dem
Meteorologischen Observatorium
Hohenpeißenberg (MOHp) des DWD betrug bei
dem aktuellen Saharastaubereignis die
höchste Konzentration über 2200 µg/m³,
entsprechend 2.2 mg/m³ in einer Höhe von
zwei Kilometern ü. N.N. Das bedeutet, die
Konzentration von Staub in der Luft war in
dieser Höhe gegenüber den Normalwerten um
den Faktor 200 erhöht.
Flugzeugmessung zur genauen Untersuchung des
Saharastaubereignisses
Am Donnerstag, dem 17.03.2022, konnte der
Deutsche Wetterdienst in Zusammenarbeit mit
dem Fachgebiet Physik und Umweltmesstechnik
der Hochschule Düsseldorf das
Saharastaubereignis mit Laser-Fernerkundung
und Flugzeugmessungen genauer untersuchen.
Dazu flog ein Forschungsflugzeug vom
Flughafen Essen/Mülheim bis zur Zugspitze
und zurück. Auf der Flugroute wurden auch
die Positionen von DWD-Messstationen
berücksichtigt, an denen jeweils ein
Ceilometer zur aktiven Fernerkundung der
Atmosphäre betrieben wird. Ceilometer sind
Geräte zur automatischen Messung der
Wolkenhöhe bzw. der Wolkenuntergrenze. Sie
eignen sich auch zum qualitativen Nachweis
von in der Luft enthaltenen Partikeln wie
Staub oder Vulkanasche.
Wüstenstaub aus der Sahara kann im Mittel in
Süddeutschland an 50-60 Tagen pro Jahr und
in Norddeutschland an 30 Tagen pro Jahr
beobachtet werden. Meistens merkt man am
Boden nicht, ob in wenigen Kilometern Höhe
eine Staubschicht vorhanden ist oder nicht.
Doch mittels Ceilometern kann jedes
Staubereignis erfasst werden, sofern dieses
nicht zu schwach ausgeprägt ist oder Wolken
den Blick in den Himmel verwehren. Dr.
Werner Thomas, Experte für Spurengase am
Meteorologischen Observatorium
Hohenpeißenberg, betonte: „Der Saharastaub
in den letzten Tagen war ein außergewöhnlich
starkes Saharastaubereignis, das kommt sehr
selten vor.“
Abbildung 6: Blick aus dem
Forschungsflugzeug auf das Observatorium
Hohenpeißenberg, deutlich sichtbar ist der
Saharastaub in der Luft. Copyright:
Hochschule Düsseldorf
Das langjährige Mittel der bodennahen
Konzentrationen am Hohenpeißenberg hat in
den vergangenen 25 Jahren von ca. 12 auf 6
µg/m³ abgenommen. Dort wurden diesmal aber
kurzzeitig 170 µg/m³ gemessen, fast so viel
wie bei dem bisher stärksten Ereignis in der
Messreihe im Mai/Juni 2008, bei dem es bis
zu 250 µg/m³ waren. Bedeutung der gewonnenen
Daten für die Forschung In den nächsten
Tagen und Wochen sollen die Daten intensiv
analysiert werden, um so die zeitliche und
räumliche Verteilung des Saharastaubs über
Deutschland besser bewerten zu können. Die
gewonnenen Daten werden u.a. auch im Projekt
„PermaStrom“ verwendet.
Blick aus dem Forschungsflugzeug auf die
Zugspitze, deutlich sichtbar ist der
Saharastaub in der Luft und der durch
Saharastaub braun angefärbte Schnee.
Copyright: Hochschule Düsseldorf
„PermaStrom“ hat das Ziel, die Vorhersage
der Photovoltaikenergieerzeugung zu
präzisieren, indem zum Beispiel die
Vorhersage des Auftretens und Transportes
von Wüstenstaub verbessert wird. Für
Photovoltaikanlagen ist der Saharasand ein
großes Problem. Solange er den Himmel
verdunkelt, sinkt die Stromerzeugung um zehn
bis 20 Prozent – das zeigte bereits das
Vorgänger-Forschungsprojekt „PerduS“, an dem
der Deutsche Wetterdienst, das Karlsruher
Institut für Technologie (KIT) und die Firma
meteocontrol beteiligt waren. Auch in den
Folgetagen eines Saharastaubereignisses
sinkt die Leistung dort, wo der Staub die
Anlagen direkt verschmutzt.
Für Energieerzeuger ist es daher sehr
wichtig, diese Analyse- und Vorhersagedaten
zu kennen, um bei Saharastaub-Ereignissen
verlässliche Ertragsprognosen erstellen zu
können. „Die durch die Flugzeugmessung
gewonnenen Daten leisten damit auch einen
wichtigen Beitrag zum Ausbau der
Erneuerbaren Energien und zur Energiewende“,
bestätigt Werner Thomas: „Ich bedanke mich
herzlich bei allen Beteiligten der
Hochschule Düsseldorf und des Deutschen
Wetterdienstes, dafür, dass dieser Flug
zustande kam. Wir freuen uns auf weitere
interessante Ergebnisse bei der Feinanalyse
der Daten.“
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Mächtiges Hoch in Sicht -
Luftdruck für März außergewöhnlich
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Bonn/Duisburg,
16. März 2022 – Am Wochenende steht eine für
den März seltene Wetterlage vor der Tür. Ein
Hochdruckgebiet mit einem extrem hohen
Kerndruck macht sich breit. Was daran
besonders ist und welche Auswirkungen es
hat, erklärt Björn Goldhausen.
Highlight für alle Wetterbegeisterten
Einen Luftdruck von 1050 Hektopascal sieht
man auf der Wetterkarte eher selten. Das
Hochdruckgebiet bedeutet für uns sonniges
Wetter, ansonsten ist der Druck, der auf uns
lastet, nicht wahrzunehmen. Björn
Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe
von WetterOnline, erklärt: „Für Wetterfreaks
bietet der März ein spezielles Highlight.
Am Wochenende nistet sich wohl ein mächtiges
Hoch über Dänemark, der Nord- und Ostsee
ein. Dann werden voraussichtlich auch in
Hamburg 1050 Hektopascal erreicht. Für einen
Frühlingsmonat ist der hohe Luftdruck
bemerkenswert, denn vergleichsweise hohe
Luftdrücke werden häufiger in den
Wintermonaten erreicht. Dann sammelt sich
schwere, kalte Luft am Boden und erhöht den
Bodendruck damit weiter.“
Der voraussichtlich überdurchschnittlich
hohe Luftdruck ist für Menschen nicht
wahrnehmbar. Schon bei einem Druck von 1000
Hektopascal liegen rund 10 Tonnen Luft auf
unserem Körper, das entspricht etwa zwei
Elefanten. Foto WetterOnline
Der höchste je in Deutschland registrierte
Luftdruck betrug am 23. Januar 1907 in
Greifswald an der Ostsee 1061
Hektopascal. Von diesem
Allzeitrekord ist das kommende
Hochdruckgebiet zumindest nicht weit
entfernt. Auswirkungen durch das Hoch Für
uns bedeutet dieses Hoch zwar sonniges
Wetter, aber aus Osteuropa sickert kühlere
Luft ins Land. Goldhausen: „Die Höchstwerte
liegen in den meisten Landesteilen um 10
Grad, lediglich im Westen sieht es nach
derzeitigem Stand etwas milder aus.
Besondere Auswirkungen gibt es durch den
hohen Luftdruck auf das Wetter nicht“, so
der Meteorologe.
„Einen Grund zur Sorge, dass der hohe Druck
womöglich Auswirkungen auf unser Befinden
hat, gibt es nicht, denn für uns Menschen
ist der überdurchschnittlich hohe Luftdruck
auch nicht wahrnehmbar“, erläutert
Goldhausen. „Schon bei einem Druck von 1000
Hektopascal liegen rund 10 Tonnen Luft auf
unserem Körper, das entspricht etwa zwei
Elefanten. Diese Belastung spüren wir nicht,
denn unser Körper ist für dieses Gewicht
ausgelegt.“
Am Samstag wird voraussichtlich ein
Luftdruck von 1050 Hektopascal erreicht. Das
bedeutet sonniges Wetter. Der
außergewöhnlich hohe Druck, der auf uns
lastet, ist jedoch nicht zu spüren.
Foto WetterOnline
Ob sich das Hoch hält, erfährt man aktuell
auf
www.wetteronline.de, mit der
WetterOnline App oder durch einen Blick auf
die neue Wetterstation wetteronline home,
ausgezeichnet mit dem „German Design Award
2020“ und dem „German Innovation Award
2020“. Mit dem WetterOnline Skill für Amazon
Alexa sowie der WetterOnline Action für den
Google Assistant können Wetterinfos auch
über die digitalen Helfer abgefragt werden.
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Grüße aus der Wüste -
Saharastaub färbt den Himmel
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Bonn/Duisburg,
15. März 2022 – Der Frühling dreht am
Mittwoch in einigen Landesteilen voll auf.
Aus Südwesten strömt sehr milde Luft mit
einer ordentlichen Portion Saharastaub nach
Deutschland. Vielleicht knacken wir das
erste Mal in diesem Jahr sogar die
20-Grad-Marke, falls der Staub nicht zum
Spielverderber wird.
Sehr milde Luft, die von der Sahara über
Spanien nach Deutschland gelangt, bringt
sogar die 20-Grad-Marke in Reichweite.
Farbintensive Sonnenauf- und
Sonnenuntergänge sind am Mittwoch und
Donnerstag auf eine Saharastaubwolke
zurückzuführen. Foto WetterOnline
Mildes Frühlingsintermezzo
Die Sahara schickt in den nächsten Tagen ein
paar Grüße. Frühlingsliebhaber kommen am
Mittwoch dank der warmen Wüstenluft in
einigen Regionen auf ihre Kosten, zumindest
was die Tageshöchstwerte angeht. Die
Frühlingsluft hat aber auch eine große Menge
Saharastaub im Gepäck, der den Himmel
gelblich einfärbt.
Björn Goldhausen, Pressesprecher und
Meteorologe von WetterOnline, erklärt: „Aus
Süden schwappt sehr milde Luft von der
Sahara kommend über Spanien nach
Deutschland. Am mildesten wird es im
Südwesten des Landes. Am Oberrhein kann
sogar die 20-Grad-Marke geknackt werden,
wenn die Sonne intensiv genug einstrahlen
kann. In den anderen Landesteilen zeigt das
Thermometer meist Werte zwischen 12 und 16
Grad an.“
Die Wüstenluft enthält tüchtige Mengen
Saharastaub.
„Mit extremen Staubmengen ist die Staubwolke
in mehreren Kilometern Höhe unterwegs und
trübt den zuletzt so klaren, blauen Himmel
milchig-gelb ein. Auch besonders
farbintensive Sonnenauf- und
Sonnenuntergänge sind dann am Mittwoch und
Donnerstag auf die Staubwolke
zurückzuführen. Große Mengen Wüstenstaub
können allerdings auch gerne mal
unvorhergesehen dichte Wolken entstehen
lassen, welche dann die Sonneneinstrahlung
dämpfen. Der Staub wird somit das Zünglein
an der Waage in Sachen 20-Grad-Marke sein“,
erläutert der Meteorologe.
Blutregen und -schnee
Weitere Folgen können auch gelb-brauner
Schnee in den Bergen und sogenannter
„Blutregen“ sein. Björn Goldhausen: „Der
Großteil der sandigen Luft dürfte in höheren
Luftschichten verbleiben. Am Donnerstag
zieht jedoch aus Nordwesten eine Wetterfront
zu uns herein. Diese vertreibt den Staub
nicht nur nach Osten, sondern wäscht ihn mit
dem Regen auch aus der Luft.
Entsprechend dürften besonders auf Scheiben
und den Autos deutliche Wüstenspuren in Form
von Staub und feinem Sand zurückbleiben. In
den Hochlagen der Alpen filtert der Schnee
den Staub aus der Luft. Dann erstrahlt die
weiße Pracht nicht mehr strahlend weiß,
sondern eher schmutzig braun.“
Im Mittelalter galt der Blutregen übrigens
als unheilvolles Vorzeichen, heute werden
lediglich die Spuren, die der Regen auf
Autos und Fensterscheiben hinterlässt, als
störend empfunden.
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Die Kehrseite der
sonnigen Wetterlage: Trockenheit in Wald und
Garten
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Bonn/Duisburg,
11. März 2022 – Das anhaltende
Hochdruckwetter mit viel Sonne und fehlendem
Niederschlag macht der Natur zu schaffen.
Schon jetzt ist die Waldbrandgefahr erhöht.
Garten- und Kübelpflanzen droht
Frosttrockenheit.
Die Trockenheit verschärft sich in vielen
Regionen weiter und damit steigt auch die
Gefahr von ersten Waldbränden. Foto
WetterOnline
Natur im Trockenstress
Die jetzt im Frühling neu erwachende Natur,
die Sonne und zunehmende Wärme, weckt in uns
Frühlingsgefühle. Die Pflanzen jedoch haben
bereits ein Problem mit der Trockenheit. In
den Wäldern ist es bereits so trocken, dass
die Waldbrandgefahr erhöht ist und der
Waldbrandgefahrenindex in einigen Wäldern
bereits die Stufe 4 von 5 erreicht hat.
Regen ist auch in der nächsten Woche nur
regional in Sicht.
Björn Goldhausen, Pressesprecher und
Meteorologe von WetterOnline, erklärt: „Viel
Sonnenschein und Trockenheit bestimmen in
den kommenden Tagen weiter unser Wetter.
Höchstwerte um 10 Grad fühlen sich am
Wochenende bei Sonnenschein deutlich wärmer
an. Nachts ist es in der Osthälfte aber nach
wie vor frostig. Von Süden her deutet sich
spürbar wärmere Luft an. In den mildesten
Regionen sind nächste Woche sogar erstmals
in diesem Jahr Spitzenwerte bis 20 Grad
möglich. Viel Regen ist weiterhin nicht zu
erwarten. Lediglich im Westen kann es in der
ersten Wochenhälfte mal nass werden. Ein
Traumwetterchen, das uns alle nach draußen
treibt, um die Natur zu genießen! Die
Kehrseite der Medaille ist aber
Trockenstress pur für eben diese Natur.“
Waldbrandgefahr steigt an
Die Trockenheit verschärft sich in vielen
Regionen weiter und damit steigt auch die
Gefahr von ersten Waldbränden. Goldhausen:
„Die Bodenpflanzen sind nach dem Ende des
Winters noch nicht überall ausgetrieben.
Viel dürres Gras, Farn, trockene Blätter und
abgestorbene Äste liegen am Boden. Außerdem
hat der Wind in den vergangenen Wochen die
Oberfläche ausgetrocknet. Ferner beginnt die
Vegetation, womit dem Boden richtig viel
Wasser entzogen wird. Bereits seit Tagen
gilt in zahlreichen Gebieten die Stufe 3 der
fünfteiligen Waldbrandgefahrenskala.
Stellenweise wird sogar die zweithöchste
Warnstufe 4 erreicht.“
Waldbesucher werden deshalb dringend
gebeten, keine brennenden oder glimmenden
Gegenstände wegzuwerfen. Von März bis
Oktober gilt im Wald ohnehin ein generelles
Rauchverbot. Nur an den ausgewiesenen
offiziellen Grillstellen darf Feuer
entzündet werden.
Garten- und Kübelpflanzen wässern und
schützen
Besonders immergrüne Gehölze wie Buchs,
Bambus und Kirschlorbeer sowie Kübel- und
Topfpflanzen, die draußen stehen, müssen
jetzt bei der starken Sonneneinstrahlung
durchdringend gewässert werden. Auch den
Gartenpflanzen tut Wasser gut. Nach der
Vegetationsruhe benötigen die Pflanzen durch
die derzeitige Sonneneinstrahlung vermehrt
Wasser, weil sie durch das Erwärmen der
oberirdischen Triebe anfangen, Wasser über
die Wurzeln aufzunehmen. Ist das Erdreich
oder das Substrat in den Kübeln zu trocken,
kommt es dann schnell zu Schäden an der
Pflanze.
Björn Goldhausen erläutert: „Häufig wird
angenommen, dass die Pflanzen erfroren sind,
wenn die Blätter oder ganze Triebe im
Frühjahr braun werden. Das ist nicht der
Fall. Das Wasser wird über die Wurzeln
angesaugt und wenn sich nicht genug
Feuchtigkeit im Boden befindet, vertrocknet
die Pflanze, egal ob im Sommer oder im
Winter. Trockenheit und nicht etwa Kälte ist
eine häufige Todesursache von immergrünen
Gehölzen und Kübelpflanzen im Winter und
Frühjahr. Fachleute sprechen dann auch von
Frosttrockenheit.“
Diese entsteht, wenn der Boden gefroren ist
und die Pflanzen in der prallen Sonne
stehen. Solange der Boden durch den Frost
noch kein Wasser aufnehmen kann, sollte man
die Pflanzen mit einem Vlies abdecken, um
sie zu schützen.
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Junger März sonnig
wie selten - Sonnenstunden im Vergleich
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Bonn/Duisburg,
10. März 2022 – Der März hat sich bisher
sehr sonnig präsentiert. In einigen Regionen
gab es sogar schon mehr Sonnenschein als zum
Beispiel im Dezember und Januar zusammen.
Örtlich schien die Sonne in den ersten 10
Märztagen so lange wie sonst in einem
durchschnittlichen März.
Landesweit scheint die Sonne von früh
bis spät. Narzissen strahlen mit ihr um die
Wette. Foto WetterOnline
März schon Sonnenkönig
Der März ist gerade einmal zu einem Drittel
vorbei und in vielen Regionen hat die Sonne
bereits länger geschienen als zum Beispiel
im Dezember und Januar zusammen. Bis zum
Wochenende ist kaum ein Wölkchen am Himmel
zu erwarten, das den strahlend blauen Himmel
trüben könnte.
Björn Goldhausen, Pressesprecher und
Meteorologe von WetterOnline, erklärt: „Auch
in den kommenden Tagen strahlt die Sonne von
einem meist tadellos blauen Himmel. Dazu
steigen die Temperaturen allmählich an. Am
Freitag gibt es in den meisten Regionen
wieder Sonne satt. Zum Wochenende werden die
Wolken im Südwesten dann zwar dichter. In
weiten Landesteilen behält die Sonne aber
das Sagen.
Schon nächste Woche übernimmt das Hoch
wieder die Regie und die Temperaturen
kratzen sogar an der 20-Grad-Marke.
Nennenswerter Regen ist weiter nicht in
Sicht.
Anzahl Sonnenstunden regional
unterschiedlich
In fast allen Landesteilen scheint in diesen
Tagen die Sonne von früh bis spät. Teilweise
wird bereits am 10. März die
durchschnittliche Sonnenscheindauer des
gesamten Monats erreicht. In
Reichshof-Eckenhagen (Nordrhein-Westfalen)
strahlte die Sonne inklusive des 10. März
bereits rund 95 Stunden lang vom Himmel.
Dies entspricht genau der mittleren
Sonnenscheindauer des kompletten Monats.
Mancherorts war der März 2022 innerhalb
seiner ersten 10 Tage sogar schon sonniger
als der gesamte März 2018 oder 2019. Bisher
war es jedoch nicht überall gleich sonnig.
Während besonders im Westen kaum eine Wolke
die Märzsonne trübte, war es im Osten
wolkiger. Absolut gesehen strahlte die Sonne
in Rheinau in Baden-Württemberg mit knapp
100 Stunden am längsten. In
Zinnwald-Georgenfeld im Erzgebirge reichte
es bisher nur für rund 60 Sonnenstunden.
Blicken wir in die Zukunft: Bis in die
nächste Woche hinein kommen besonders in der
Osthälfte noch mal rund 50 Sonnenstunden
hinzu. Im Westen sind es etwas weniger, da
dort am Wochenende dichtere Wolken
aufziehen. Sicher scheint, dass wir bis
Monatsmitte in weiten Landesteilen schon
mehr Sonne tanken konnten als im kompletten
meteorologischen Winter (Dezember, Januar
und Februar) zusammen - und das in nur 15
Tagen.
Mit viel Sonnenschein erwacht die Natur
immer mehr.Spaziergänger können jetzt
Schlehenduft und Sonne pur tanken. Foto
WetterOnline
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WetterWissen: Das
ist der Klimawandel
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Beobachtungen der
Temperaturveränderungen zeigen Trend
Bonn/Duisburg,
09. März 2022 – Jeder redet über den
Klimawandel, doch was ist dieser überhaupt?
Was ist der natürliche und was ist der
menschengemachte Klimawandel? Welche Folgen
gibt es für die Welt und somit auch für
Deutschland?
Weltweite Temperaturveränderungen nicht neu
Als Klimawandel bezeichnet man weltweit
auftretende Temperaturveränderungen. Der
Wandel des Klimas ist erdgeschichtlich
gesehen erst einmal nichts Neues, dafür gab
und gibt es natürliche Ursachen. Durch den
Menschen geht der Trend der Klimaerwärmung
jedoch rasant nach oben.
Björn Goldhausen, Pressesprecher und
Meteorologe von WetterOnline, erklärt: „Den
Globus umfassende Temperaturveränderungen
hat es schon immer gegeben. Das wurde in
Klimaforschungen zum Beispiel mithilfe von
Eisbohrkernen herausgefunden. In der Arktis
wurden in den vergangenen 800.000 Jahren
Schwankungen von mehreren Grad ermittelt.
Der Punkt ist aber, dass diese Veränderungen
nur langsam vorangingen, ein Zyklus dauerte
mindestens 23.000 Jahre.“
Temperaturveränderungen hängen eng mit der
CO2-Konzentration in der Luft zusammen.
Diese ist in den vergangenen Jahrzehnten im
Vergleich zu den zurückliegenden 800.000
Jahren extrem gestiegen. Quelle:
WetterOnline
Natürliche Ursachen des Klimawandels
Für einen Wechsel aus Kalt-und Warmzeiten
gibt es natürliche Ursachen, so zum Beispiel
die Schwankungen in der Neigung der Erdachse
über Jahrtausende hinweg. Neben diesen
Schwankungen in sehr großen Zeiträumen gibt
es auch Änderungen in kleineren Zeitskalen
wie Meteoriteneinschläge oder große
Vulkanausbrüche, die das globale Klima aber
nur für wenige Jahre verändern. Auch
Schwankungen in der Sonnenaktivität spielen
eine Rolle bei Klimaveränderungen. So war
die Sonne Ende der 50er Jahre besonders
aktiv, was eine höhere Einstrahlung und eine
entsprechende Temperaturerhöhung zur Folge
hatte.
Der menschengemachte Klimawandel
In den vergangenen Jahrzehnten haben sich
alle möglichen Komponenten des Klimasystems
wie Ozean, Land und die Atmosphäre erwärmt.
Goldhausen erläutert: „Ursache dafür ist der
menschengemachte Klimawandel. Die
Lufttemperatur geht in einem rasanten Tempo
weltweit nach oben. Gegenüber dem
sogenannten vorindustriellen Niveau, von
1850 bis 1900, sind es bereits mehr als 1
Grad.“ Ein solches Temperaturniveau gab es
laut verfügbaren Daten noch nie während der
vergangenen 2000 Jahre und wahrscheinlich
auch noch nicht in der gegenwärtigen
Warmzeit, die vor 12.000 Jahren begann.
Ebenfalls seit Beginn der Industrialisierung
nimmt die Konzentration an Treibhausgasen
wie CO2, Methan und Lachgas in der
Atmosphäre zu. Die CO2-Konzentration ist
heute höher als jemals in den
zurückliegenden 800.000 Jahren, wie sich aus
Eisbohrkernen ableiten lässt.
Treibhauseffekt als Beschleuniger Durch die
erhöhte Konzentration der Treibhausgase wird
mehr Sonnenstrahlung zur Erde zurück
gestreut und kann nicht ins All entweichen.
Die Erde erwärmt sich immer weiter.
Das ist der menschengemachte
Treibhauseffekt, der nach vielfältiger
Forschung die Ursache des aktuellen
Temperaturanstiegs ist. Ziele des Pariser
Klimaabkommens schnell überschritten
Klimamodelle zeigten die derzeitige
Erwärmung bereits in den 70er und 80er
Jahren und gehen von einem weiteren
Temperaturanstieg bis 2100 aus. „Bisher sind
wir global bei einer Erwärmung von etwas
mehr als 1 Grad gegenüber dem
vorindustriellen Niveau angekommen.
Laut Pariser Klimaabkommen sollen es bis
2100 weniger als 1,5 Grad sein. Setzt sich
der derzeitige Erwärmungstrend fort, so
könnte diese Marke bereits in einem
Jahrzehnt überschritten sein. Die bisherigen
Handlungen der Politik laufen eher auf eine
Erwärmung von 2 bis rund 3,5 Grad hinaus.
Die Folgen sind schon jetzt mit
abschmelzenden Eisflächen, einem Anstieg des
Meeresspiegels und einer Zunahme von
Wetterextremen deutlich,“ so der Meteorologe
von WetterOnline.
Die Lufttemperatur geht in einem rasanten
Tempo weltweit nach oben. Gegenüber dem
sogenannten vorindustriellen Niveau, von
1850 bis 1900, sind es bereits mehr als 1
Grad. Quelle: WetterOnline
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Was ist ein
Märzwinter?
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So entstehen Kälteeinbrüche im
Frühjahr
Bonn/Duisburg,
08. März 2022 – Besonders in den Frühstunden
zeigt sich bei mäßigem Frost, dass der
Winter noch nicht aufgibt. Die Meteorologen
bezeichnen solche Wetterlagen als
Märzwinter.
Die Natur kann den Märzwinter meist noch gut
verkraften. Kritisch wird es erst dann, wenn
viele Pflanzen in voller Blüte stehen. Foto
WetterOnline
Was ist der Märzwinter?
Wenn sich nach den ersten warmen Tagen Ende
Februar und Anfang März der Winter noch
einmal zurückmeldet, reden Meteorologen vom
sogenannten Märzwinter. Meist zeigt er sich
in der ersten Märzhälfte und geht nicht
selten mit Schnee und Nachtfrösten einher.
Björn Goldhausen, Pressesprecher und
Meteorologe von WetterOnline: „Der
Märzwinter ist in Mitteleuropa eine häufig
vorkommende Wetterlage. In diesem Jahr zeigt
er sich eher von seiner zahmen Seite. Trotz
kalter Nächte lässt es sich am Tag bei viel
Sonnenschein gut aushalten."
Nachhaltiges Märzwinter-Wetter mit Schnee
bis in die Täler ist nicht in Sicht.
In manchen Jahren kann es auch zum Ende des
Monats zu einem Kälteeinbruch kommen, wie
Björn Goldhausen erklärt: „Späte
Kaltluftvorstöße um den kalendarischen
Frühlingsanfang herum sind nicht
ungewöhnlich. Eistage mit Höchstwerten unter
dem Gefrierpunkt sind im Flachland dagegen
zum Ende des Monats eher selten, da die Tage
länger werden und somit auch die
Sonneneinstrahlung zunimmt.“
Achtung Talfahrt: So entsteht der Märzwinter
Warum im März die Temperaturen in den Keller
rauschen, erklärt Björn Goldhausen: „Für die
eisige Kälte im März sind meist ein
Hochdruckgebiet über den Britischen Inseln
und ein Tiefdruckgebiet über Osteuropa
verantwortlich.“ Dazwischen wird Polarluft
aus dem Norden Richtung Süden direkt zu uns
gelenkt. „Eine andere Möglichkeit ist, dass
sich ein Hoch über Nordeuropa etabliert“, so
Goldhausen weiter. „Dann wird, wie auch in
den vergangenen Tagen, über die Südflanke
des Hochs kalte Festlandsluft nach Westen zu
uns geführt.“
Gefrorene Seen im März? Der Märzwinter macht
es möglich. Zuletzt bildete sich im Jahr
2013 auf vielen Gewässern eine dicke
Eisschicht. Foto WetterOnline
Kälteschock für die Natur
Zumindest im März sind Kaltlufteinbrüche für
die Natur noch gut zu verkraften. Verheerend
sind späte Kaltluftvorstöße erst dann, wenn
viele Bäume und Pflanzen schon in voller
Blüte stehen. Solche Spätfröste führen
zumindest regional regelmäßig zu kompletten
Ernteausfällen. Der letzte richtig kalte
Märzwinter in Deutschland liegt schon ein
paar Jahre zurück: Der März 2013 gehörte zu
den kältesten Märzmonaten der letzten
hundert Jahre. Hier wurden kurz nach dem
kalendarischen Frühlingsanfang örtlich
Höchstwerte von minus fünf Grad gemessen.
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- Februar erheblich zu mild, sehr
niederschlagsreich, sonnig und von Winter
kaum eine Spur
- Winter 2021/22 in Deutschland elfter zu
warmer Winter in Folge
|
Erheblich zu mild, sehr
niederschlagsreich, sonnig und von Winter
kaum eine Spur
Offenbach,
28. Februar 2022 – Mitteleuropa befand sich
im Februar häufig im Einflussbereich von
kräftigen Sturm- und Orkantiefs. Sie
fluteten Deutschland an ihrer Südostflanke
immer wie-der mit milden Luftmassen.
Mitgeführte Tiefausläufer brachten vor allem
dem Norden und den zentralen Mittelgebirgen
außergewöhnlich viel Niederschlag, welcher
sich nach Osten hin merklich abschwächte und
fast ausschließlich als Regen fiel.
Besonders zur Monatsmitte befand sich
Deutschland häufig im Sturmfeld der
Tiefdruckgebiete. Das führte vor
allem in der Nordhälfte zu enormen Schäden.
Insgesamt war der Februar 2022 sehr
niederschlagsreich, leicht
überdurchschnittlich sonnig und deutlich zu
mild. Das meldet der Deutsche Wetterdienst
(DWD) nach ersten Auswertungen der
Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen.
Der Februar 2022 war vier Grad zu warm und
sechstwärmster Februar seit 1881 Nachdem
bereits der Dezember und Januar zu mild
ausgefallen waren, war auch der dritte Monat
dieses Winters, der Februar 2022, deutlich
zu warm.
Die Durchschnittstemperatur
lag mit 4,4 Grad Celsius (°C) um 4,0 Grad
über dem Wert der international gültigen
Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich
zur aktuellen und wärmeren Periode 1991 bis
2020 betrug die Abweichung +2,9 Grad. In der
seit 1881 bestehenden Messreihe platzierte
er sich damit als sechst-wärmster
Februarmonat. Deutschland lag fast durchweg
im Zustrom milder Luftmassen. Die bei den
zahlreichen Stürmen mitgeführte Warmluft
ließ die Temperaturen besonders ab der
Monatsmitte wiederholt kräftig ansteigen.
Das bundesweit höchste Maximum meldete
Metzingen, südlich von Stuttgart, am 18. mit
vorfrühlingshaften 17,3 °C. Dauerfrost gab
es nur in den Hoch-lagen der Mittelgebirge.
Über Schnee und bei sternenklarem Himmel
verzeichnete Reit im Winkel in den
Chiemgauer Alpen am 14. mit -13,7 °C den
tiefsten Februarwert. Der Februar 2022
brachte ein Plus beim Niederschlag von 64
Prozent Im Februar 2022 fiel mit rund 80
Litern pro Quadratmeter (l/m²) nahezu 64
Prozent mehr Niederschlag als im Mittel der
Referenzperiode 1961 bis 1990 (49 l/m²).
Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 lag
das Plus bei 53 Prozent. Verantwortlich
dafür waren die zahlreichen
Tief-druckgebiete, die mit ihren Ausläufern
oft an den Mittelgebirgen für langanhaltende
Niederschläge sorgten. So erhielten der
Weststau des Thüringer Waldes und des
Sauerlands sowie der Südschwarzwald und das
Allgäu den insgesamt meisten Regen und
Schnee mit örtlich mehr als 250 l/m². Die
größte Tagesmenge entstand dagegen am 6. in
Königsbach-Stein im Nordschwarzwald mit 59,4
l/m².
Die trockensten Gebiete
lagen im Gäuboden in Niederbayern und im Lee
des Harzes, wo die Gesamtmengen teils unter
20 l/m² blieben. Besonders zur Monatsmitte
fegte eine ganze Reihe von Stürmen und
Orkanen über Deutschland hinweg. Am 18.
meldete Büsum in Dithmarschen eine
Windgeschwindigkeit von 143,8 km/h, der
Leuchtturm in Kiel an der Ostseeküste 139,7
km/h. Es kam in den betroffenen Gebieten zu
enormen Sturmschäden sowie einer schweren
Sturmflut an der Nordseeküste.
Sonnenscheinbilanz leicht positiv
Mit gut 85 Stunden übertraf der Sonnenschein
sein Soll von 72 Stunden (Periode 1961 bis
1990). Im Vergleich zur Periode 1991 bis
2020 betrug die positive Abweichung rund 10
Stunden. Am häufigsten schien die Sonne mit
örtlich über 130 Stunden im Alpenvorland. In
den zentralen Mittelgebirgen zeigte sie sich
dagegen mit teils 60 Sonnenstunden eher
seltener.
NRW zählte im
Ländervergleich mit einer mittleren
Temperatur von 5,4 °C (1,8 °C) zu den warmen
Regionen Deutschlands. Der Niederschlag
summierte sich auf ab-gerundet 115 l/m² (58
l/m²) und die Sonne zeigte sich annähernd 75
Stunden (72 Stunden). Im Weststau des
Sauerlandes kamen örtlich mehr als 250 l/m²
zustande. Zur Monatsmitte sorgten mehrere
Sturm- und Orkantiefs für teils enorme
Schäden. Arnsberg-Müschede,
südöstlich von Dortmund, registrierte am 17.
Orkanböen bis zu 122,8 km/h.
Winter 2021/22 in Deutschland elfter
zu warmer Winter in Folge
Die Durchschnittstemperatur lag im Winter
2021/22 mit 3,3 Grad Celsius (°C) um 3,1
Grad über dem Wert der international
gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im
Vergleich zur aktuellen und wärmeren Periode
1991 bis 2020 betrug die Abweichung +1,9
Grad. Damit gehört der Winter 2021/22 zu den
sieben wärmsten seit Beginn kontinuierlicher
Wetteraufzeichnung im Jahr 1881 und ist
zugleich der elfte zu warme Winter in Folge.
Einen schneereichen und kalten Winter suchte
man im Flachland meist vergeblich. Nur um
Weihnachten zeigte er sich zunächst im
Süden, dann im Nordosten für ein paar Tage.
Hierbei verzeichnete Oberstdorf im Allgäu am
22. Dezember mit -19,2°C den bundesweit
niedrigsten Temperaturwert. Im Westen und
Südwesten viel der Winter jedoch meist
völlig aus. So registrierten zahlreiche
Stationen von Anfang Dezember bis Ende
Februar keinen einzigen Tag mit Dauerfrost.
Zum Jahreswechsel führte ein ungewöhnlicher
Warmluftvorstoß regional zu
Temperaturrekorden. Rheinfelden, im
äußersten Südwesten Baden-Württembergs,
meldete am 4. Januar mit 18,2 °C den
deutschlandweit höchsten Wert des Winters
2021/22. Positive Niederschlagsbilanz, im
Flachland gebietsweise kaum Schnee Der
Winter 2021/22 übertraf mit annähernd 200
Litern pro Quadratmeter (l/m²) seinen
Klimawert, der im Mittel der Referenzperiode
1961 bis 1990 bei 181 l/m² liegt, deutlich.
Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 lag
die Abweichung bei rund 10 l/m².
Während der Dezember mit nahezu 60 l/m² nur
rund 85 Prozent des Solls erfüllte,
erreichte der Januar mit knapp 60 l/m²
seinen Klimawert fast genau. Der Februar
fiel hingegen mit annähernd 80 l/m² und über
160 Prozent des Solls sehr
niederschlagsreich aus. Die größte
Tagesmenge meldete Grafling-Mühlen,
nordöstlich von Deggendorf, am 28. Dezember
mit 66,1 l/m². Der insgesamt meiste
Niederschlag fiel im West- und Südstau des
Schwarzwaldes mit örtlich mehr als 450 l/m².
Im Lee des Südharzes so-wie im Thüringer
Becken kamen dagegen vereinzelt weniger als
50 l/m² zustande.
Mitte Februar sorgte eine über mehrere Tage
andauernde, außergewöhnliche Sturmserie
besonders im Norden und Westen für regional
immense Schäden. Schnee blieb im Flachland
im Winter 2021/22 sehr rar, nur vereinzelt
bildete sich in manchen Gebieten kurzzeitig
eine Schneedecke. Ein anderes Bild zeigte
sich hingegen im Bergland, wo Frau Holle
häufig für Nachschub sorgte. Verbreitet
sonnig, der Süden jedoch deutlich im
Vorteil.
Mit im Mittel gut 165 Stunden überschritt
die Sonnenscheindauer im Winter 2021/22 ihr
Soll von 153 Stunden (Periode 1961 bis 1990)
um etwa 9 Prozent. Im Vergleich zur Periode
1991 bis 2020 mit 170 Stunden fiel der
aktuelle Winter nahezu durchschnittlich aus.
Am meisten zeigte sich die Sonne im
Südschwarzwald und im Allgäu mit bis zu 310
Stunden, am wenigsten im Thüringer Wald, dem
Frankenwald sowie im Rothaargebirge mit
teils weniger als 105 Stunden.
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Der Lenz ist bald da!
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Am 1. März beginnt der
meteorologische Frühling
Bonn/Duisburg, 24. Februar 2022 - Bei den
Meteorologen und in der Natur lässt der
Frühling schon sein blaues Band flattern. Es
blühen bereits seit Wochen Hasel sowie
Krokusse und auch die Blütenknospen der
Forsythie zeigen sich in sattem Gelb. Die
Definition des Frühlingsbeginns ist nicht
einheitlich.
Meteorologisch beginnt der Frühling am 1.
März. Aber auch die Natur zeigt schon
deutliche Frühlingsanzeichen, denn längst
blühen Krokusse. Quelle: WetterOnline
Natur macht Sprung
Wer
sich nach all den Turbulenzen des Wetters so
richtig frühlingsreif fühlt, dem sei schon
einmal zum Trost gesagt: Am 1. März ist
meteorologischer Frühlingsanfang. Das ist
immerhin sicher und unveränderbar. Aber auch
die Natur zeigt schon deutliche
Frühlingsanzeichen, denn längst blühen
Winterling und Krokusse. Björn Goldhausen,
Pressesprecher und Meteorologe von
WetterOnline, erklärt: „Phänologisch
befinden wir uns im Vorfrühling und der Lenz
steht in den Startlöchern.
Den Startschuss gibt die
Grünlandtemperatursumme. Erreicht sie 200
Grad, was in den wärmsten Regionen des
Landes schon der Fall ist, geht es in der
Natur so richtig los. Dann wird es zusehends
grüner. Stachelbeeren entfalten ihre Blätter
und Forsythien blühen. Diese sind die
Zeigerpflanzen für den phänologischen
Frühlingsbeginn. Davon völlig unbeeindruckt,
lässt der kalendarische beziehungsweise der
astronomische Frühling noch auf sich warten.
In diesem Jahr beginnt er am 20. März 2022.“
Den phänologischen Vollfrühling zeigt die
Apfelblüte an. Quelle: WetterOnline
Der meteorologische Frühlingsanfang
Die
Meteorologie hat jeweils den 1. März als
Beginn des Frühlings definiert. Die
Festlegung in vier exakt gleich lange
Jahreszeiten dient der statistischen
Vergleichbarkeit von Wetter- und Klimadaten
über lange Zeiträume.
Der phänologische Frühling und die
Grünlandtemperatur
Die
aufblühende Natur macht den Frühling mit
allen Sinnen wahrnehmbar. Mit steigenden
Temperaturen und zunehmender Lichtdauer
erwachen Flora und Fauna aus der Winterruhe
und das in einer nahezu gleichbleibenden
Reihenfolge. Die Blühzeiten der Pflanzen
dienen so als Marker für die Unterteilung
der Jahreszeiten. So zeigt die Blüte des
Hasels den Vorfrühling, der der Forsythie
den Erstfrühling und den phänologischen
Vollfrühling die Apfelblüte, meist im Mai,
an. Wann mit der Blüte einer bestimmten
Pflanze zu rechnen ist, können die
Agrarmeteorologen anhand der sogenannten
Grünlandtemperatursumme bestimmen. Die
Grünlandtemperatursumme ist eine speziell
berechnete Größe, die durch eine
Aufsummierung von positiven
Tagesmittelwerten entsteht.
Der astronomische Beginn des Frühlings
Wenn
die Sonne genau über dem Äquator steht,
beginnt der kalendarische Frühling. Der
Sonnenzenit wandert von Süden nach Norden.
Auf der Nordhalbkugel werden nun die Tage
sichtbar länger und die Temperaturen
steigen. Der Termin der Tagundnachtgleiche,
also der genaue Zeitpunkt des
Frühlingsanfangs, ist in Mitteleuropa nicht
immer am gleichen Tag des März. 2084 wird
der Frühling am 19. März beginnen, 2011
startete er am 21. März und in diesem Jahr
beginnt er am 20. März 2022 um 16:33 Uhr
mitteleuropäischer Zeit (MEZ).
Weitere Themen rund ums
Wetter finden Interessierte in den
Pressemeldungen von WetterOnline.
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Winter 2021/2022 - Nass,
mild und windig
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Bonn/Duisburg, 23.
Februar 2022 - Bis zu einem stürmischen
Finale im Februar wird der Winter 2021/2022
den meisten Menschen als unspektakulär und
trist in Erinnerung bleiben. Verschiedene
Grautöne können ihn am besten illustrieren,
aber es gab auch andere Farben. Denn der
Winter war nicht nur trüb.
Winter mit wenig Winter
Der Winter in Form von Frost und Schnee
schaute in den vergangenen drei
Wintermonaten nur selten vorbei. Vielmehr
war gefühlt alles grau in grau und höchstens
gab es kleine Nuancen von Dunkelgrau bis
Hellgrau. Und auch die Temperaturen gaben
nicht so wirklich Stoff für einen Smalltalk.
Wie auch im letzten Jahr brachte dann der
Februar etwas Gewürz in die atlantisch milde
Ursuppe. In diesem Jahr gleich mit einer
Reihe von Stürmen, die neben Wind auch viel
Niederschlag mit sich führten.
Björn Goldhausen,
Pressesprecher und Meteorologe von
WetterOnline, erklärt: „Schon jetzt kann man
sagen, dass der Winter 2021/2022 zu den
wärmeren gehören wird. Vor allem im
Flachland gab es in den vergangenen
Wintermonaten deutlich weniger Nachtfröste
als üblich. Die Monate waren mit einer
Mitteltemperatur von 3,22 Grad recht mild
und bereits am 4. Januar wurde die bisherige
Höchsttemperatur von 18,2 Grad im badischen
Rheinfelden gemessen.
Die tiefste
Tageshöchsttemperatur wurde mit minus 16,2
Grad am 10. Januar auf der Zugspitze
erreicht, gefolgt von minus 6,8 Grad am 7.
Januar auf dem Großen Arber im Bayerischen
Wald. Im Mittel gab es nur an 11 Tagen eine
Schneedecke. Zum Vergleich: Im Winter
2020/2021 war es morgens im Schnitt an 28
Tagen weiß. Ganztägig frostig präsentierten
sich im Winter 2021/2022 im Durchschnitt nur
4 Tage. Im Winter 2020/2021 lag diese Zahl
noch bei rund 13 Tagen.
Der Winter war
besonders nass.
Im Mittel erreichte die Summe des
Niederschlags einen Wert von knapp 200
Litern pro Quadratmeter, wobei im Zuge der
Sturmtiefs im Februar der nördliche Teil des
Landes am meisten Regen abbekam. Naturgemäß
waren die regionalen Unterschiede aber groß:
Während auf der Zugspitze über 650 Liter
zusammenkamen, waren es in Teilen Thüringens
kaum 60 Liter.
Gemessen am
langjährigen Durchschnitt war der Winter im
Norden mit rund 200 Prozent sehr nass, im
Südschwarzwald fiel allerdings nicht einmal
halb so viel Niederschlag wie im Mittel. Die
stärkste Böe des Winters wurde während des
Orkantiefs ZEYNEP am 18. Februar mit 161,6
Kilometer pro Stunde am Leuchtturm Alte
Weser erfasst. Aufgrund der Sturmserie im
Februar wurden an vielen Stationen
Windspitzen von über 100 Kilometer pro
Stunde gemessen.“
Wintermonate deutlich wärmer als im Vorjahr
In Sachen Sonnenschein präsentierte sich der
Winter äußerst ungerecht. Während die Sonne
im Süden teils deutlich länger als im
Durchschnitt vom Himmel strahlte, reichte es
in der Landesmitte mancherorts für kaum 60
Prozent der mittleren Sonnenscheindauer im
Winter. Absolut gesehen war es auf den
Bergen am sonnigsten. So konnte man sich auf
der Zugspitze über rund 400 Sonnenstunden
freuen. In der Landesmitte blieb es mit
unter 100 Stunden hingegen häufig grau.
Während die Sonne im
Süden teils deutlich länger als im
Durchschnitt vom Himmel strahlte, reichte es
in der Landesmitte mancherorts für kaum 60
Prozent der mittleren Sonnenscheindauer im
Winter. Quelle: WetterOnline
Die Zahlen des Winters
Wärmster Tag: 4. Januar 2022, 18,2 Grad,
Rheinfelden (Baden-Württemberg) Kälteste
Nacht im Flachland: 26. Dezember 2022, minus
18,9 Grad, Dippoldiswalde-Reinberg
(Sachsen-Anhalt) Höchste Windböe im
Flachland/Binnenland: 18. Februar 2022,
143,3 Kilometer pro Stunde, Büsum
(Schleswig/Holstein) Höchster Luftdruck: 13.
Januar 2022, 1047,5 Hektopascal, Oberstdorf
(Bayern) Niedrigster Luftdruck: 1. Dezember
2021, 968,9 Hektopascal, Sylt
(Schleswig-Holstein)
Zahlen des Winters 2021/2022 Quelle:
WetterOnline
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Achtung: Die Kröten wandern schon
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Milder Winter lockt
heimische Amphibien in diesem Jahr schon
früh zu ihren Laichgewässern
Bonn/Duisburg, 23.
Februar 2022 - Die Krötenwanderung beginnt
in diesem Jahr schon früh. Auf Straßen und
Wegen ist deshalb Vorsicht geboten. Die
Expertinnen und Experten von WetterOnline
verraten in Kooperation mit dem Aquazoo
Löbbecke Museum in Düsseldorf, was jeder
Einzelne jetzt für den Artenschutz tun kann.
Achtung Krötenwanderung: Wer mit dem Auto
unterwegs ist, sollte runter vom Gas und
aufmerksam fahren, um die Amphibien nicht zu
gefährden. Bildquelle: Aquazoo Löbbecke
Museum
Früher Wanderstart
wegen milder Witterung
Zweimal im Jahr begeben sich in Deutschland
heimische Frösche und Kröten auf
Wanderschaft. Nachdem sie den Winter meist
in frostfreien Verstecken überdauert haben,
machen sie sich im Frühjahr zwischen Mitte
Februar und Anfang Mai auf den Weg. Fast
immer mit dem gleichen Ziel: das
Laichgewässer, dem die Amphibien einst
selbst entstiegen sind. Dort treffen sie auf
ihre Artgenossen und pflanzen sich fort.
Einige unter ihnen, wie der Grasfrosch,
gehen bereits mit dem auslaufenden Winter
und den damit verbundenen ersten frostfreien
Nächten auf Tour, andere warten auf deutlich
höhere Temperaturen im zeitigen Frühjahr.
In diesem Jahr sind vor allem in Flusstälern
und im Tiefland bereits vermehrt
Braunfrösche, also Gras-, Spring- und
Moorfrösche, Molche sowie vereinzelt
Erdkröten unterwegs. Björn Goldhausen,
Pressesprecher und Meteorologe von
WetterOnline, erklärt: „Schon jetzt kann man
sagen, dass der Winter 2021/2022 zu den
wärmeren gehören wird. Vor allem im
Flachland gab es in den vergangenen
Wintermonaten deutlich weniger Nachtfröste
als üblich. Ab März bestehen Chancen auf
mehr milde Tage.“
Wer wandert? Vor
allem die Erdkröte
Sandra Honigs, Stellvertretende Direktorin
und Kuratorin für den Landbereich im Aquazoo
Löbbecke Museum Düsseldorf, erklärt: „Die
noch relativ häufig vorkommende Erdkröte
dominiert die sogenannten Krötenwanderungen.
Sie legt dabei oft weite Strecken von
mehreren hundert Metern und in Einzelfällen
sogar bis zu drei Kilometern zurück. Der
Europäische Laubfrosch hingegen ist in
Deutschland selten geworden. Vor allem in
den westlichen Bundesländern sind seine
einstigen Lebensräume durch Straßen,
einseitig genutzte Kulturlandschaften und
die Trockenlegung von Kleingewässern nahezu
völlig verschwunden.“ In Gegenden, wo der
Europäische Laubfrosch noch vorkommt, könnte
auch er im Frühjahr auf Straßen und Wegen
unterwegs sein.
Jeder kann helfen –
Vorsicht auf den Straßen und Wegen
Heutzutage müssen Amphibien immer häufiger
auch Straßen überqueren, oft zu einem hohen
Preis: Alljährlich bezahlen unzählige
Amphibien die Wanderung mit ihrem Leben.
Unüberwindbare Barrieren wie hohe
Bordsteinkanten und Gebäude machen den
Tieren ebenso zu schaffen, wie Gullys oder
ausweglose Sackgassen. Dabei kann jeder
mithelfen, die Tiere zu schützen.
Hinweisschilder machen auf Wegen und Straßen
auf die Wanderungen aufmerksam.
Wer die Geschwindigkeit beim Autofahren
nachts zwischen 19 und 7 Uhr anpasst, kann
die Amphibien auf der Straße frühzeitig
erkennen und bestenfalls um sie herumfahren.
Daneben bieten viele örtliche Umweltvereine
Interessierten die Möglichkeit, aktiv am
Amphibienschutz teilzunehmen – zum Beispiel
durch das Anlegen und Pflegen von
Krötenzäunen. Ende November zieht es die
Tiere übrigens wieder zurück in ihre
Winterquartiere und es beginnt die zweite
Wanderung des Jahres. Auch dann heißt es auf
den Straßen wieder: Achtung,
Krötenwanderung!
Über die Kooperation
von WetterOnline und dem Aquazoo Löbbecke
Museum in Düsseldorf WetterOnline engagiert
sich als Pate im Aquazoo Löbbecke Museum in
Düsseldorf für den Artenschutz heimischer
Amphibien. Denn WetterOnline hegt als
Wetterdienstleister eine ganz besondere
Beziehung zum Europäischen Laubfrosch – auch
als Wetterfrosch bekannt – und möchte
helfen, diesen Frosch und seine heimischen
Artgenossen auch in Zukunft in Deutschland
beheimatet zu wissen. Für die Kooperation
mit dem Aquazoo Löbbecke Museum hat sich
WetterOnline bewusst entschieden: Der
Aquazoo führt seit dem Jahr 2008 eine Zucht-
und Schutzstation für Amphibien und setzt
sich so in besonderem Maße für diese
bedrohte Tiergruppe ein.
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Frühblüher: Blumen, die bei
Kälte wachsen
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Bonn/Duisburg, 22.
Februar 2022 - Balsam für die Seele vieler
Menschen sind die kleinen farbenfrohen
Pflänzchen, die während der letzten
ungemütlichen Winterwochen bereits einen
hoffnungsfrohen Ausblick auf den nahenden
Frühling geben. Aber warum blühen Krokus,
Schneeglöckchen, Winterling & Co. überhaupt
im Winter? Und wie wappnen sie sich gegen
Kälte und Schnee?
Wenn die ersten
Sonnenstrahlen durch die noch laubfreien
Baumkronen dringen, ist die Zeit der
Frühblüher gekommen. In Windeseile bilden
sie ihre Blüten aus. Quelle: WetterOnline
Die frühe Blüte fängt das Licht
In den letzten Winterwochen startet die
Saison der Frühblüher – also der kleinen
Blumen, die wachsen, wenn die Bäume noch
kein Laub tragen und kahl sind. So erhaschen
die Frühblüher die ersten Sonnenstrahlen des
nahenden Frühlings und profitieren zugleich
vom Boden, der noch durch das herabgefallene
Laub des vergangenen Herbstes geschützt
ist.
Unterirdischer Motor
treibt das Wachstum an
Frühblüher gehören zu den sogenannten
„Geophyten“.
Den Treibstoff für ihren Wachstumsmotor
haben Geophyten in ihren unterirdischen
Organen, die je nach Art als Zwiebel, Knolle
oder Rhizom ausgebildet werden. In ihnen ist
jede Menge Energie aus dem Vorjahr
gespeichert, zumeist in Form von Stärke.
Diese Energie ist nötig, um das Austreiben
der Blüten und Blätter in der sonnenarmen
Zeit zu unterstützen. Frühblüher bilden
dabei verhältnismäßig wenige Blätter und
Stängel aus, sie stecken die meiste Energie
in die Blüten. Im Frühling verteilen die
Frühblüher ihre Samen und verdorren
anschließend oberirdisch – bis zum nächsten
Jahr.
Klassische Win-Win-Situation
Die Blüten der Frühblüher sind nicht nur
schön anzusehen, sondern haben auch einen
großen Nutzen für Bienen und viele andere
Insekten, denen sie als erste Nahrungsquelle
dienen. Nach dem langen Winter sind die
Völker der Honigbienen und Hummeln auf die
Pollen der Frühblüher angewiesen, um wieder
zu Kräften zu kommen. Im Gegenzug bestäuben
sie die Blüten von Krokussen, Blausternen
und Hyazinthen und tragen so zu ihrer
Vermehrung bei.
Frühblüher haben auch einen großen Nutzen
für Bienen und viele andere Insekten, denen
sie als erste Nahrungsquelle dienen. Quelle:
WetterOnline
Eigenes Frostschutzmittel
Die meisten blühenden Pflanzen würden
erfrieren, wenn gegen Ende des Winters noch
mal eine kräftige Kaltfront aufzieht. Nicht
so die Frühblüher. Leichte Minusgrade
überstehen sie locker dank des zelleigenen
Frostschutzmittels Glycerin. Es sorgt dafür,
dass Wasser in den Pflanzenzellen nicht
gefriert und die Pflanze sogar eigene Wärme
bilden kann, die Schnee auf Blättern und
Blüten zum Schmelzen bringt.
Björn Goldhausen, Pressesprecher und
Meteorologe von WetterOnline, erklärt:
„Schnee fällt meist bei Temperaturen um null
Grad. Eine geschlossene Schneedecke
übernimmt dann sogar eine wärmende Funktion
für die Frühblüher. Gefährlich wird es für
die kleinen Überlebenskünstler allerdings
bei sogenanntem Kahlfrost. Wenn die
Schneedecke fehlt, kann die Kälte direkt in
den Boden gehen und selbst die Frühblüher
erfrieren.“
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Kraniche nutzen Rückenwind -
„Vögel des Glücks“ überqueren Deutschland
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Bonn/Duisburg, 21.
Februar 2022 - Die Kraniche sind bereits vor
Wochen gestartet. Nachdem YLENIA, ZEYNEP und
ANTONIA durchgezogen sind, nutzen die
Zugvögel den anhaltend kräftigen Wind, um
die Brutplätze im Norden zu besetzen. Es ist
Eile geboten, denn der frühe Vogel kriegt
den besten Platz. Mit lautem Trompeten
ziehen sie von Frankreich und Spanien über
unsere Köpfe hinweg dem Frühling entgegen.
Reisewetter mit Turbo
Kraniche werden, weil sie als Vorzeichen des
Frühlings gelten, auch „Vögel des Glücks“
genannt. „Der starke Wind zwischen und nach
den Sturmtiefs der letzten Tage scheint die
Vögel nicht an ihrem Flug zu hindern.
Vielmehr fordern sie offensichtlich ihr
Glück heraus und ziehen trotz der
Turbulenzen mutig in Schwärmen über den
Westen Deutschlands hinweg.
Ein Anblick, der
glücklich macht: Kraniche fliegen in
typischer V-Formation oder in schrägen
Reihen, um Energie zu sparen. Mit lautem
Trompeten geht es Richtung Nord- Nordost.
Quelle: WetterOnline
Die Kraniche nutzen dabei den Rückenwind,
der in der Höhe sicher auch jetzt noch
Windstärke 10 erreichen kann, als
Turboantrieb. Wer wegen ihres lauten
Trompetens den Blick Richtung Himmel
richtet, kann die majestätischen Vögel
zurzeit zuweilen in einer etwas lockereren
Formation sehen. Denn die sonst typische
V-Formation des Schwarms wird doch etwas vom
Wind verwirbelt“, erklärt Björn Goldhausen,
Pressesprecher und Meteorologe von
WetterOnline.
„Aufgebrochen sind
die Kraniche laut dem NABU aus Südfrankreich
und Spanien. In der Regel erreichen die
Vögel in wenigen Tagesflügen Deutschland.
Sie versuchen dort möglichst als erste
wieder im Brutgebiet anzukommen und die
besten Plätze zu besetzen. Aus diesem Grund
hört und sieht man in den letzten Wochen die
Schwärme der majestätischen Tiere wieder am
Himmel. Ihr Zug hält noch bis in den März
an.“
Die Kraniche
haben sich auf den Weg nach Deutschland
gemacht, um dort möglichst als erste wieder
im Brutgebiet anzukommen. Der Wind dient
ihnen als Turboantrieb. Quelle: WetterOnline
Rückenwind bleibt
Die Wetteraussichten für Vogel und Mensch
sind weiterhin ungemütlich mit kleinen
Lichtblicken. Goldhausen: „Bis zur
Wochenmitte weht weiterhin ein lebhafter bis
stürmischer Wind. Dazu wird es immer mal
wieder nass. Die Temperaturen gehen etwas
nach oben, sodass vielerorts die
10-Grad-Marke geknackt wird. Von Mittwoch
bis Donnerstag bringt ein Zwischenhoch meist
trockenes und freundliches Wetter. Dabei
wird es im Süden sogar noch etwas milder.
Der Wind bleibt spürbar. Ende der Woche wird
es wechselhafter und kühler.“
Vogelzug und Wetter
Wenn das Wetter zum Milden umschlägt und die
Bedingungen dadurch deutlich besser werden,
nimmt die Stärke des Vogelzuges zu. Die
warmen Südwestwinde dienen dann als Turbo
für die Tiere und lösen am Himmel eine
regelrechte Rückreisewelle aus. Stürme und
Orkantiefs können Notstops erzwingen.
Starker Wind hingegen kann ausgenutzt
werden. Ein Wintereinbruch, wie wir ihn zum
Beispiel März 2013 hatten, veranlasst auch
Vögel, die hier überwintert haben, zu
sogenannten Kälte-Ausweichflügen in mildere
Gefilde, die auf dem Einreiseflug
befindlichen Schwärme sogar zu einem
Umkehrzug.
Goldhausen: „Unsere
Zugvögel haben unterschiedliche Strategien
entwickelt, um mit Wetterkapriolen
umzugehen. Sind die Bedingungen zum Beispiel
wegen eines Kälteeinbruchs zu ungünstig
geworden, drehen sie einfach ein Stück um,
bis sie wieder mildere Gefilde erreicht
haben, wo dann Staugefahr herrscht. Deshalb
sind je nach Wetterlage sogar Kranichzüge in
gegensätzliche Richtungen zu beobachten.“
Für die Zugvögel bedeutet ein Ausweich-
oder Umkehrzug natürlich auch einen höheren
Energieverbrauch als bei einer pünktlichen
Landung ihres Langstreckenflugs.
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Zweites Orkantief mit erneut
gefährlicher Wetterlage
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Bonn/Duisburg, 17.
Februar 2022 - Nachdem Sturmtief YLENIA
schwere Schäden gebracht hat, droht am
Freitag noch ein stärkerer Sturm. Das
Orkantief heißt ZEYNEP und wird vor allem
den Nordene treffen.
Ab Freitagnachmittag
Orkanböen möglich
Am Freitagnachmittag zieht die Kaltfront von
ZEYNEP, dem zweiten heftigen Sturm in dieser
Woche, mit kräftigen Regenfällen durch die
Westhälfte des Landes. Örtlich gibt es
orkanartige Böen oder sogar Orkanböen. Björn
Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe
von WetterOnline, erklärt den zeitlichen
Ablauf des Sturmereignisses: „Am
Freitagvormittag ist das Wetter in vielen
Landesteilen noch ruhig. Ab den
Mittagsstunden frischt der Wind im
Nordwesten wieder stürmisch auf. Die
Windböen erreichen meist 70 bis 90 Kilometer
pro Stunde. Am Nachmittag zieht dann die
Kaltfront von ZEYNEP durch.
Während der Passage der Front gibt es
Starkregen und einzelne orkanartige Böen bis
110 Kilometer pro Stunde. Im Laufe des
Abends erreicht die Wetterfront auch die
östlichen und südlichen Landesteile. In
diesen Gebieten droht ebenfalls kurzzeitiger
Starkregen mit schwerem Sturm oder
orkanartigen Böen über Tempo 100. Vereinzelt
sind Böen über 110 nicht auszuschließen.“
Schwerer Orkan an den Küsten
Wie sein Vorgänger betrifft auch ZEYNEP den
Norden und auch die Nordseeinseln stark.
Goldhausen: „Am späten Nachmittag und im
Laufe des Abends sowie in der Nacht zum
Samstag trifft der Orkan die Nordseeinseln
mit voller Wucht. Die Windböen liegen meist
über 120 Kilometer pro Stunde. Es sind sogar
Spitzenböen um 150 Stundenkilometer möglich.
Die Inseln werden zwar häufiger von Stürmen
getroffen, allerdings stellt dieser Orkan
wahrscheinlich die meisten Stürme der
vergangenen Jahre in den Schatten. In der
zweiten Nachthälfte ist auch an der
Ostseeküste mit Orkanböen zu rechnen. Dort
sind ebenfalls Böen über 130 Kilometer pro
Stunde oder mehr möglich.“
Sturmflutwarnungen
für die Nordseeküste
Das starke Orkantief drückt am Freitagabend
und in der Nacht zum Samstag das Wasser
gegen die Nordseeküsten, sodass es eine
Sturmflut gibt. In der zweiten Nachthälfte
steigt das Wasser der Nordsee mit dem
Fluthöhepunkt etwa 1,5 Meter höher, als es
sonst durchschnittlich der Fall ist.
„Örtlich kann es sogar eine schwere
Sturmflut geben,“ warnt der Meteorologe. Von
einer schweren Sturmflut spricht man, wenn
das Wasser über 2,5 Meter höher als das
mittlere Hochwasser bei Flut ist.
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Orkanduo im Ansturm
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Gefährliche
Wetterlage – Das sind die Fakten
Bonn/Duisburg, 16.
Februar 2022 - Es besteht erhebliche
Unwettergefahr. Ab der Nacht zum Donnerstag
wird es richtig brenzlig. Vor allem die
Nordhälfte des Landes ist betroffen. Es muss
mit umgestürzten Bäumen und Einschränkungen
im Verkehr gerechnet werden. Selbst
vereinzelte Tornados sind möglich.
Ab der Nacht auf
Donnerstag drohen Orkanböen um 120
Stundenkilometer. An der Nordsee ist eine
Sturmflut möglich. Quelle: WetterOnline
Winterstürme YLENIA
und ZEYNEP ziehen auf
Ab der Nacht auf den Donnerstag droht ein
schwerer Sturm mit Gewittern und schweren
Sturmböen über 100 Kilometer pro Stunde.
Diesem Sturm mit dem Namen YLENIA wird Sturm
ZEYNEP folgen, für den regionale Vorhersagen
aufgrund der dynamischen Lage noch nicht
möglich sind. Den aktuellen Stand zum Ablauf
und der Stärke des Orkantiefs YLENIA erklärt
Björn Goldhausen, Pressesprecher und
Meteorologe von WetterOnline:
„YLENIA ist bereits am heutigen Mittwoch
deutlich zu spüren. Der Wind frischt im
Tagesverlauf schon auf. So richtig brisant
wird es dann in der Nacht zum Donnerstag.
Mit Durchzug einer Kaltfront kann besonders
in der Nordhälfte des Landes in Schauern und
Gewittern der Wind aus der Höhe bis zum
Erdboden durchgedrückt werden. Das könnte
Orkanböen von Tempo 120 zur Folge haben.
Sonst stürmt es verbreitet mit Böen von 70
bis 100 Kilometer und auf den Bergen drohen
Orkanböen zwischen 120 und 150 Kilometer pro
Stunde. Aufgrund der starken Windschwerung
kann es lokal und eng begrenzt sogar zu
Tornados kommen.
Am Donnerstagmorgen kommt es verbreitet zu
Behinderungen im Straßen- und
Schienenverkehr. Mit einer stürmischen Nacht
ist der Spuk aber nicht vorbei. Am
Donnerstag selbst ist es noch verbreitet mit
Windspitzen von 70 bis 100 Kilometer pro
Stunde sehr stürmisch und an der Nordsee
droht Sturmflutgefahr. Solche
Windgeschwindigkeiten reichen aus, um Bäume
umstürzen zu lassen. Zudem können größere
Äste herunterfallen und schwere Verletzungen
verursachen. Auch Gegenstände und Dachziegel
fliegen dabei leicht durch die Luft.
Dementsprechend sollten zum Beispiel
Baugerüste und Wälder gemieden werden. Ab
Donnerstagnachmittag beginnt dann aus
Südwesten eine Verschnaufpause und der Wind
schläft ein, sodass es in der Nacht zum
Freitag teils fast windstill ist. Das aber
ist die Ruhe vor dem nächsten Sturm.“
Staffelübergabe an ZEYNEP
Am Freitag zieht bereits der nächste Sturm
über das Land. Goldhausen: „Nachdem Sturm
YLENIA durchs Land gesprintet ist, übergibt
er das Staffelholz am Freitag Orkan ZEYNEP.
Dieser Sturm kündigt sich nachmittags aus
Westen an und wird kurz, aber heftig. Es
bestehen so weit im Voraus immer noch
Unsicherheiten hinsichtlich der Zugbahn. Es
gibt dafür zwei Varianten.
Bei Variante 1 streift das Sturmfeld mit
Orkanböen den Nordwesten und Norden, sonst
ist es ‚nur´ stürmisch. Bei Variante 2 zieht
ein Tief über den Norden und das Sturmfeld
trifft weite Teile des Landes. Über die
Windgeschwindigkeiten entscheidet dann, wie
kräftig das Tief ist. Ist es eher schwach,
dann wird es nur sehr stürmisch. Ist es
kräftig, dann gibt es verbreitet orkanartige
Böen. Details zum Sturm am Freitag sind aber
wahrscheinlich erst am Donnerstag klar.“
Einordnung des Sturmereignisses
Sturm YLENIA wird am Donnerstag durchaus ein
heftiger Wintersturm, aber entgegen allen
Unkenrufen kommt YLENIA, zumindest in der
Fläche, nicht an LOTHAR, KYRILL, XYNTHIA
oder NIKLAS, die mächtigen und verheerenden
Orkane der vergangenen Jahrzehnte, heran.
Die Entwicklung von ZEYNEP ist noch
unsicher. Vom lauen Lüftchen bis zum Top 10
Orkan ist noch alles möglich.
Wer zahlt bei Sturmschäden?
Ist es durch einen Sturm zu Schäden am Haus
oder dem Auto gekommen, ist guter Rat oft
teuer. Zur Orientierung: Schäden am Gebäude
Bei Schäden am Haus oder am Dach, die durch
ein Unwetter oder Sturm entstanden sind,
tritt die Wohngebäudeversicherung ein.
Schäden am Auto
Die Teilkaskoversicherung erstattet in der
Regel die kompletten Kosten für verbeultes
Blech oder kaputte Scheiben am Auto.
Schäden an der Wohnungseinrichtung
Wenn Möbel oder Haushaltsgeräte infolge
einer zerborstenen Scheibe beschädigt
wurden, dann zahlt die Hausratversicherung.
Wenn ein Baum aufs Haus stürzt
Wenn ein gesunder Baum auf das eigene Haus
stürzt, zahlt in der Regel die eigene
Wohngebäudeversicherung den Schaden. Dabei
spielt es keine Rolle, ob es sich um den
eigenen Baum oder den eines Nachbarn
handelt. Anders sieht es aus, wenn der Baum
bereits einen Vorschaden hatte. Für
Detailfragen wenden Sie sich direkt an Ihre
Versicherung
|
Orkantief mit Unsicherheiten: Ab
Donnerstag brenzlige Sturmlage
|
Bonn/Duisburg, 15.
Februar 2022 - Nach der Wochenmitte
steht eine schwere Sturmlage an. Am
Donnerstag muss in weiten Teilen des Landes
mit Sturmböen gerechnet werden. Am Freitag
ist sogar ein Orkan möglich, hier gibt es
aber noch große Unsicherheiten.
Die Sturmgefahr
steigt ab Donnerstag deutlich. Quelle:
WetterOnline
Donnerstag geht es los
Ab der Wochenmitte kann es sehr turbulent
werden. Im Detail gibt es aber noch große
Unsicherheiten und für konkrete regionale
Warnungen ist es somit zu früh. Björn
Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe
von WetterOnline, erklärt: „In den nächsten
Tagen legt der Wind deutlich zu. Ab
Donnerstag besteht durch Orkantief Ylenia
Sturmgefahr für Teile des Landes. Das
WindRadar zeigt vielerorts Böen zwischen 80
und 100 Kilometer pro Stunde. Dabei ist die
Nordhälfte tendenziell stärker betroffen als
der Süden. Am Freitag ist in der Folge mit
Zeynep sogar ein schwerer Sturm mit
Orkanböen möglich. Bei solchen
Windgeschwindigkeiten brechen größere Äste
ab und sicherlich wird es zu Behinderungen
auf Schienen und Straßen kommen.“
Die Wettermodelle
zeigen ein großes Sturmpotenzial. An den
Küsten gibt es schon am Donnerstag Böen um
Tempo 100. Auch eine Sturmflut ist möglich.
Quelle: WetterOnline
Freitag droht schwerer Sturm mit Orkanböen
Ende der Woche könnte es sogar noch heftiger
werden, wenn sich Orkantief Zeynep nähert.
„Allerdings gibt es noch große
Unsicherheiten bezüglich der Zugbahn“,
schränkt Goldhausen ein und erläutert: „So
zeigt das Europäische Wettermodell (ECMWF)
eher eine nördlichere Variante, bei der die
Küsten von heftigen Winden getroffen werden.
Auch eine Sturmflut ist dann wahrscheinlich.
Nach einem Wettermodell des Deutschen
Wetterdienstes (ICON) zieht das Tief viel
weiter südlich. Dann gibt es in der Mitte
und im Süden schwere Sturmböen, im Bereich
der Mittelgebirge sind sogar Orkanböen
wahrscheinlich. Bei solch einer Lage sind
große Schäden möglich.“
Wer zahlt bei Sturmschäden?
Ist es durch einen Sturm zu Schäden am Haus
oder dem Auto gekommen, ist guter Rat oft
teuer. Zur Orientierung: Schäden am Gebäude
Bei Schäden am Haus oder am Dach, die durch
ein Unwetter oder Sturm entstanden sind,
tritt die Wohngebäudeversicherung ein.
Schäden am Auto
Die Teilkaskoversicherung erstattet in der
Regel die kompletten Kosten für verbeultes
Blech oder kaputte Scheiben am Auto.
Schäden an der Wohnungseinrichtung
Wenn Möbel oder Haushaltsgeräte infolge
einer zerborstenen Scheibe beschädigt
wurden, dann zahlt die Hausratversicherung.
Wenn ein Baum aufs Haus stürzt
Wenn ein gesunder Baum auf das eigene Haus
stürzt, zahlt in der Regel die eigene
Wohngebäudeversicherung den Schaden. Dabei
spielt es keine Rolle, ob es sich um den
eigenen Baum oder den eines Nachbarn
handelt. Anders sieht es aus, wenn der Baum
bereits einen Vorschaden hatte. Für
Detailfragen wenden Sie sich direkt an Ihre
Versicherung
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Natur erwacht aus ihrem
Winterschlaf! - Was ist die
Grünlandtemperatur?
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Bonn/Duisburg, 10.
Februar 2022 - Viele Menschen haben die
ersten Frühlingsboten in den Parks und
Gärten entdeckt. Die Vegetation ist in
diesem Jahr rund ein bis zwei Wochen früher
dran als üblich. Meteorologen haben einen
Messwert festgelegt, der den Beginn des
nachhaltigen Pflanzenwachstums kennzeichnet.
Frühlingserwachen: Die ersten Krokusse
blühen bereits. Foto WetterOnline
Wärmewecker für Pflanzen
Bereits seit einigen Tagen weht ein Hauch
von Vorfrühling durchs Land. Mancherorts
sprießen die ersten Krokusse und Narzissen
aus dem Boden. Zudem ist die Pollensaison
erster Frühblüher recht weit
fortgeschritten. Björn Goldhausen,
Pressesprecher und Meteorologe von
WetterOnline, erklärt: „Bis die Natur
nachhaltig aus ihrem Winterschlaf erwacht,
braucht es nicht mehr lange. Ein Messwert,
der dies gut kennzeichnet, ist die
sogenannte Grünlandtemperatur. Wenn hierbei
ein bestimmtes Temperaturniveau erreicht
wird, markiert dies das Ende der
winterlichen Vegetationsruhe und den Beginn
von nachhaltigem Pflanzenwachstum. Der
Grenzwert bei der Grünlandtemperatur, den
Agrarmeteorologen festgelegt haben, liegt
bei 200 Grad. Wer jetzt denkt, dass die
Sache mit dem Frühling dann offenbar
aussichtslos ist, da es doch niemals so warm
wird, kann beruhigt werden. Die
Grünlandtemperatur ist eine rechnerische
Wärmesumme. Anhand dieser wird im Frühjahr
der Beginn der Feldarbeit bestimmt.“
Dem Blühbeginn der Forsythie ist eine
Grünlandtemperatursumme von 200 Grad
zugeordnet. Foto WetterOnline
Marken bei den Grünlandtemperatursummen
Ist die Grünlandtemperatursumme (GTS) von
200 Grad erreicht, haben sich die Böden so
weit erwärmt, dass sie aufgenommenen und
gespeicherten Stickstoff wieder verarbeiten
und dem Pflanzenwachstum zur Verfügung
stellen können. Auch dem Blühbeginn vieler
anderer Pflanzenarten sind bestimmte
Grünlandtemperatursummen zugeordnet:
200 Grad: Osterglocken, Forsythien
400 Grad: Vorblüte der Birke
500 Grad: Kirsch- und Birkenblüte
700 Grad: Apfelblüte, Löwenzahn
Goldhausen: „Aktuell liegt die
Grünlandtemperatursumme im Nordwesten des
Landes zwischen 100 und 120 Grad. Im
Südosten ist dieser Wert noch deutlich
niedriger. Wenn es weiterhin recht mild
bleibt, kann der Wert von 200 Grad bereits
bis Mitte März überschritten werden. Ähnlich
früh wurde dieser Grenzwert der
Grünlandtemperatursumme auch im Jahr 2007
erreicht.“
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Der unschätzbare Wert alter Bäume
|
Das macht
gesunde Wälder aus
Bonn/Duisburg, 08.
Februar 2022 - Der Wald ist mehr als nur die
Summe seiner Bäume. Forscherinnen und
Forscher fanden heraus, dass die ältesten
Bäume essenziell für die Vitalität des
Waldes sind.
Große Bedeutung für das Ökosystem
Die ältesten Bäume der Welt verdienen schon
seit Langem besonderen Schutz. Der Natur-
bzw. Waldschutz sollte sich jedoch noch
stärker darauf konzentrieren, denn alte
Bäume haben eine große Bedeutung für das
Ökosystem. Die ältesten und damit
gefährdetsten Bäume sind diejenigen, die
mindestens 10- bis 20-mal älter sind als die
anderen Bäume in ihrer Umgebung im Wald.
Diese alten Bäume können bis zu 3000 Jahre
und älter sein. Björn Goldhausen,
Pressesprecher und Meteorologe von
WetterOnline, erklärt: „Ein Forscherteam der
Universitäten Tuscia und Barcelona
untersuchte die Sterberaten der Bäume nach
statistischen Methoden. Sie fanden heraus,
dass den Bäumen eigentlich keine
Altersgrenze vorgegeben ist, sofern sie von
äußeren Einflüssen nicht beeinträchtigt
werden. Das Leben eines Baumes wird demnach
nur durch äußere Bedrohungen wie Brände,
Blitzschlag, Abholzung oder Krankheiten
verkürzt.“
Auf alten Bäumen häuft sich Moos an.
Cyanobakterien im Moos versorgen alte Bäume
mit Stickstoff.
Quelle: WetterOnline
Nur sehr wenige alte
Bäume
Jedes Jahr stirbt ein bestimmter Prozentsatz
der Bäume in den Wäldern und nur wenige
erreichen ein hohes Alter. Forschungen auf
dem Gebiet der Waldökologie, kamen zu dem
Ergebnis, dass nur sehr wenige Bäume sehr
alt werden oder gar den Status eines uralten
Baumes erreichen. In Deutschland gibt es
wahrscheinlich wenige dieser wertvollen
Urriesen. In der osthessischen Gemeinde
Schenklengsfeld thront eine knochige
Sommerlinde, deren Alter auf über 1200 Jahre
geschätzt wird. Damit wäre sie etwa im 8.
Jahrhundert gekeimt und vielleicht der
älteste Baum Deutschlands. Doch bei vielen
alten Bäumen ist das Alter schwer
einzuschätzen und die Experten sind sich oft
nicht einig, wie alt ein Baum ist. Ob es in
Deutschland überhaupt Bäume über 1000 Jahre
gibt, wird von renommierten Baumforschern
bezweifelt.
Je älter ein Baum ist, desto größer ist sein
Stammdurchmesser. Bei über 1400 Jahre alten
Exemplaren kann er 14 Meter und mehr
betragen. Diese Eiche in South Carolina ist
mindestens 400 Jahre alt. Ihr Umfang beträgt
2,13 Meter. Quelle: WetterOnline
Darum sind alte Bäume wichtig für den Wald
Alte Bäume sind ein Habitat für viele Arten,
haben Einfluss auf den Wasserhaushalt des
Bodens sowie auf Nährstoffkreisläufe, die
Luft und das Mikroklima. Zudem speichern sie
große Mengen an Kohlenstoff. Goldhausen:
„Außerdem erklären die Forscher, dass uralte
Bäume genetisches Material enthalten, das
sie beispielsweise für Windbruch weniger
anfällig macht. Auch seinen sie viel besser
gegen Pilzkrankheiten gewappnet.“
Das hohe Alter der Bäume, also mehr als 2000
Jahre, deutet auch darauf hin, dass sie
wahrscheinlich schon einige
Klimaschwankungen überstanden haben. Das
zeichnet sie als widerstandsfähiger als die
jungen Bäume aus. Daher würden diese älteren
Bäume das Überleben der Wälder fördern,
sollten diese von Klimaschwankungen
betroffen sein. Ferner weisen die
Waldexperten darauf hin, dass je länger ein
Baum lebt, desto unwahrscheinlicher ist es,
dass seine Art ausstirbt. Dies wiederum
ermöglicht ein weiteres Wachstum der Wälder.
Blaualgen in den Baumkronen
Auch auf eine besondere Weise leisten alte
Bäume einen wichtigen Beitrag zum
Gesamtökosystem des Waldes. Denn auf ihnen
gedeiht Moos, in dem sich wertvolle
Bakterien vermehren. „Frühere Forschungen
haben ergeben, dass in den Kronen alter
Bäume auch Cyanobakterien (auch als
Blaualgen bekannt) zu finden sind“,
erläutert Goldhausen. Diese Algen
produzieren große Mengen an
Stickstoffverbindungen, die dem Wald als
Dünger zugutekommen.
Für Pflanzen und Tiere ist der fixierte
Stickstoff ein unverzichtbarer chemischer
Baustein. Pflanzen benötigen ihn auch für
den Aufbau von Chlorophyll. Junge Bäume sind
noch nicht ausreichend mit Moos bewachsen,
um relevante Mengen an Stickstoff
umzuwandeln. Viele Bäume beginnen erst dann,
Moose anzuhäufen, wenn sie älter als 100
Jahre sind.
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Der Garten im Februar: Frühsport
für den grünen Daumen
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Bonn/Duisburg, 02.
Februar 2022 -
Im Februar gibt es
schon einiges zu tun, damit später im Garten
alles üppig sprießt und gedeiht. Für
diejenigen, denen es schon ungeduldig in den
Fingern juckt, im Garten zu wühlen, gibt es
also Erlösung.
Zu den ersten frühen gärtnerischen
Tätigkeiten gehört die Pflege von Bäumen und
Sträuchern. Nachdem der grüne Daumen aus dem
Winterschlaf geweckt wurde, stehen nun
Schneiden, Pinseln und Stecken auf dem
Trainingsplan. Quelle: WetterOnline
Ab ins Beet!
Das
aktuelle Winterwetter mit seinen Facetten
von Grau, Nässe und Schmuddel weckt bei
Gartenfreunden eine Sehnsucht: Endlich rein
in die Stiefel, Spaten und Scheren raus, um
dem Garten zu möglichst üppigem Grün und dem
Grau trotzender Blütenpacht zu verhelfen!
Dafür gibt es gleich zwei gute Nachrichten.
Zum einen gibt es im Februar ohnehin schon
einiges im Garten zu erledigen. Dazu gehören
die Pflege von Bäumen und Sträuchern und die
Verbesserung des Bodens. Zum anderen könnte
den Gärtnern auch das Wetter entgegenkommen.
Der Rasen wird jetzt schon auf ein
lückenloses Grün vorbereitet, indem er
gründlich abgeharkt und von Moos befreit
wird sowie abgestorbene Stücke entfernt
werden. Quelle: WetterOnline
Björn Goldhausen, Pressesprecher und
Meteorologe von WetterOnline, erklärt: „Bei
der Wahl des Gartenoutfits ist man mit
Gummistiefeln meist auf der sicheren Seite,
aber die Regenjacke kann zeitweise am Haken
bleiben. Am Wochenende gibt es
voraussichtlich im Süden immer wieder
Auflockerungen, dagegen wird es im Norden
gelegentlich noch nass und es bleibt windig.
Für die zweite Februarwoche deutet sich
ruhiges Hochdruckwetter an. Es ist meist
trocken und nach Nebelauflösung kommt die
Sonne wohl häufiger hervor. Milde
Atlantikluft könnte uns sogar Höchstwerte
über 10 Grad bringen.“ Die Bedingungen für
die erste hobbygärtnerischen Exzesse sind
also gar nicht so übel.
Obstbäume und
Sträucher
Zu
den ersten frühen gärtnerischen Tätigkeiten
gehört die Pflege von Bäumen und Sträuchern.
Nachdem der grüne Daumen aus dem
Winterschlaf geweckt wurde, steht nun
Schneiden, Pinseln und Stecken auf dem
Trainingsplan.
An
sonnigen Tagen mit Temperaturen über minus 5
Grad können Obstbäume und Beerensträucher
gestutzt werden. Am besten werden alle
kranken und abgestorbenen Triebe
zurückgeschnitten. Fallobst und Fruchtmumien
sollten entfernt werden, um Pilzinfektionen
vorzubeugen. Risse in der Rinde von
Obstbäumen, die aufgrund von
Temperaturunterschieden entstehen, können
durch das Auftragen von Kalkanstrichen
vermieden werden.
Auch
das Anlehnen von Brettern an die Südseite
des Baumes ist hilfreich, da es das
Aufwärmen der Rinde verhindert. Bäume und
Sträucher können jetzt noch durch Stecklinge
vermehrt werden. Aus den verholzten Trieben
des Vorjahres werden dafür ca. 30 Zentimeter
lange Stücke unterhalb einer Knospe
abgeschnitten, diese werden dann solange in
Wasser gelegt bis sich Wurzeln gebildet
haben. Bis sie dann groß genug für die
Auspflanzung werden, werden sie zunächst in
einen Kübel mit Erde geplanzt.
Verbesserung und
Vorbereitung des Bodens
Jetzt
ist die beste Zeit, eine Bodenanalyse
durchführen zu lassen. Diese wird von
zahlreichen Garten- und Baumärkten
angeboten. Danach können dann dem Boden ganz
gezielt die richtigen Nährstoffe zugeführt
und damit eine perfekte Wachstumsgrundlage
geschaffen werden.
Mit
der Bearbeitung des Bodens kann begonnen
werden, wenn er nicht mehr schwer an den
Schuhen klebt. Dann sollte der Boden
gründlich aufgelockert und das vorhandene
Unkraut entfernt werden. Zur
Bodenverbesserung kann Kompost oder
Stallmist eingearbeitet werden.
Erste Aussaaten
Ab
Mitte Februar können in dem geharkten Boden
in günstigen Lagen schon Spinat, frühe
Karotten, Radieschen und Zwiebeln ausgesät
werden. Zur Sicherheit sollte die Aussaat
aber mit Folie abgedeckt werden, um
Frostschäden zu vermeiden.
Frühe Rasenpflege
Der
Rasen wird jetzt schon auf ein lückenloses
Grün vorbereitet, indem er gründlich
abgeharkt und von Moos befreit wird sowie
abgestorbene Stücke entfernt werden. So wird
der Rasen gut belüftet.
Vorbereitende Arbeiten bei Regen
Falls
die Witterung keine Arbeiten im Freiland
zulässt, ist immerhin Zeit, den Traumgarten
zu planen. Aber auch putzen und auskochen
von benutzten Blumentöpfen und
Pflanzenkübeln macht Sinn, um vor der
Neubepflanzung Pilzsporen den Garaus zu
machen. In einem Gewächshaus können diverse
Pflanzen vorkultiviert werden. Geeignet sind
dafür aber auch kühle Innenräume.
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Moore wertvolle Klimaschützer
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Feuchtgebiete haben wichtige
Rolle für das Klima
Bonn/Duisburg, 31.
Januar 2022 - Feuchtgebiete wie Moore wurden
lange Zeit trockengelegt, um Flächen für die
Landwirtschaft zu gewinnen. Die Entwässerung
aber hat Folgen für das Klima und die
biologische Vielfalt. Warum die
Renaturierung der Moore ein effektiver
Beitrag gegen die Klimaerwärmung ist,
erklärt Björn Goldhausen.
Intakte Moore speichern mehr Kohlendioxid
als alle anderen Ökosysteme der Welt. Auch
das „Hohe Venn“ in der Eifel gehört zu den
äußerst wertvollen Klimaschützern - Quelle
WetterOnline
Moore unheimlich wertvoll
Moore haben eine für das Klima wichtige
Eigenschaft. Intakte Moore speichern
Kohlenstoff und zwar mehr Kohlendioxid als
alle anderen Ökosysteme der Welt. Laut dem
BUND bedecken Moore nur drei Prozent der
Erdoberfläche, speichern aber rund 30
Prozent des erdgebundenen Kohlenstoffs. Pro
Hektar binden sie viermal mehr CO2 als die
Tropenwälder. Dadurch wirken sie der
Klimaerwärmung entgegen. Björn Goldhausen,
Pressesprecher und Meteorologe von
WetterOnline: „Moore haben für den
Klimaschutz eine große Bedeutung.
Aus dieser Erkenntnis heraus wird inzwischen
im Sinne der Klimarettung daran gearbeitet,
einige Moorflächen wieder zu vernässen und
zu renaturieren. Forscherinnen und Forscher
arbeiten zudem an einem Konzept zur
nachhaltigen Bewirtschaftung nasser Flächen.
Seit hunderten von Jahren wurden Moore für
den Menschen zum Torfabbau genutzt und
trockengelegt, um Flächen für die
Landwirtschaft zu gewinnen. Was für die
Menschen kurzfristig gut war, hat sich für
das Klima als sehr schädlich erwiesen.
Trockengelegte Moore verschärfen den
Treibhauseffekt sogar, weil sie das
gespeicherte Kohlendioxid und andere
klimawirksame Gase wieder abgeben. So
entsteht eine Spirale, denn auch die Moore
sind vom Klimawandel bedroht. In trockenen
und warmen Jahren verlieren die
Feuchtgebiete Wasser. Das gesamte Ökosystem
reagiert darauf empfindlich. Durch zerstörte
Moore sind Tiere und Pflanzen bedroht.“
Moore in Deutschland
"O schaurig ist´s übers Moor zu gehen",
schrieb die Dichterin Annette von
Droste-Hülshoff 1842. Aller Romantik zum
Trotz wurde den Mooren in Deutschland
tüchtig der Garaus gemacht. Nach Angaben des
BUND gelten nur noch 5 Prozent der ehemals
1,5 Millionen Hektar Moorfläche in
Deutschland als naturnah. Allein aus
entwässerten deutschen Mooren entwichen
jährlich rund 45 Millionen Tonnen CO2. Der
Pressesprecher von WetterOnline erläutert:
„Nicht nur die Trockenlegung der Moore für
die landwirtschaftliche Nutzung ist ein
Problem, sondern auch der immer noch
andauernde Torfabbau. Forscherinnen und
Forscher haben dafür eindringliche Zahlen.
In Deutschland
enthält demnach eine 15 Zentimeter mächtige
Torfschicht in etwa gleich viel Kohlenstoff
wie ein 100-jähriger Wald auf gleicher
Fläche. Geht also im Umkehrschluss die
Torfmächtigkeit in einem Moor um einen Meter
zurück, wäre es notwendig das Sechsfache an
Fläche aufzuforsten und 100 Jahre wachsen zu
lassen, um einen Ausgleich zu erreichen.“
Vom Torfabbau erholen sich Moore nur sehr
schlecht. Björn Goldhausen: „Übrigens kann
jeder einen kleinen Teil zur Rettung der
Moore beitragen, indem auf den Kauf von
torffreier Blumenerde geachtet wird.“
Im Moor gespeichertes Kohlendioxid wird
freigegeben. Die Trockenlegung der Moore für
die Gewinnung von landwirtschftlichen
Flächen und den Torfabbau erweist sich als
äußerst schädlich für das Klima.
Quelle WetterOnline
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Mildes und trübes
Tieflandwetter unter weiß-glänzenden
Bergwelten
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Deutschlandwetter im Januar 2022
Offenbach/Duisburg, 31. Januar 2022 – Der
frühlingshafte Start in das neue Jahr wurde
nach wenigen Tagen durch kräftige
Niederschläge beendet und im weiteren
Monatsverlauf brachte hoher Luftdruck über
Westeuropa den Niederungen oftmals
kontrastarme und trist-trübe
Witterungsverläufe, während sich das
südliche Bergland über oftmals sonniges
Winterwetter erfreuen konnte.
Deutlich messbar zog am Abend des 15. die
Druckwelle des Vulkanausbruchs im Seegebiet
bei Tonga über das Bundesgebiet hinweg und
konnte als „Ausschlag“ von den
DWD-Luftdruckmessgeräten allerorts
festgehalten werden. Für deutlich mehr
Lebendigkeit sorgten aber zeitweilige Wind-
und Sturmfelder, die das Monatsende vor
allem im Norden und Nordosten prägten. Der
Januar war bei annähernd durchschnittlicher
Sonnenscheindauer und Niederschlagsmenge
deutlich zu warm. Das meldet der Deutsche
Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen
der Ergebnisse seiner rund 2000
Messstationen.
Ein deutlich zu warmer Januar, Dauerfrost
nur vorübergehend im Bergland
Die Durchschnittstemperatur lag im Januar
2022 mit 2,6 Grad Celsius (°C) um 3,1 Grad
über dem Wert der international gültigen
Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich
zur aktuellen und wärmeren Periode 1991 bis
2020 betrug die Abweichung 1,7 Grad. Der
Januar zeigte sich zumindest in den
Niederungen wenig winterlich, denn der
Temperaturverlauf war durchweg
überdurchschnittlich. Besonders zu Beginn
des Monats erreichten die Mitteltemperaturen
ein Niveau, womit erst Ende April zu rechnen
wäre.
In Rheinfelden, im äußersten Südwesten
Baden-Württembergs, wurde am 4. mit 18,2 °C
die deutschlandweit höchste Januartemperatur
2022 registriert. Lokal traten im Südwesten
des Landes auch neue Monatsrekorde auf.
Durch die milde Witterung begann bereits der
Pollenflug von Hasel und Erle. Frost mit
typischem Winterfeeling gab es nur in den
höheren Berglagen. In Oberstdorf wurde am
12. mit -17,3 °C die tiefste Temperatur des
Monats gemessen.
Regenreiche Mitte und dauerweiße Bergwelt
Im Januar fielen rund 60 Liter pro
Quadratmeter (l/m²) und damit in etwa so
viel Niederschlag wie im Mittel der
Referenzperiode 1961 bis 1990 (61 l/m²).
Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 war
die Niederschlagsmenge 10 Prozent geringer.
Am 4. erfasste ein riesiges
Niederschlagsgebiet weite Gebiete
Deutschlands und ließ im Anschluss in der
Mitte und im Süden die Flusspegel ansteigen.
Baiersbronn-Schönegründ, im Nordschwarzwald,
meldete mit 57,2 l/m² in diesem Zusammenhang
den höchsten Tagesniederschlag.
Während das Bergland mit Dauerwinter grüßte,
blieb es im Flachland nur bei
Winter-Stippvisiten. So wie am 8., als
kräftige Schneefälle über die mittleren
Landesteile hinwegzogen. Der höchste
Monatsniederschlag fiel in den
Mittelgebirgen. Über 150 l/m² wurden dort
gemessen. Besonders trocken blieb es dagegen
vor allem in der Magdeburger Börde mit teils
unter 20 l/m². Oftmals trüb in den
Niederungen und Tälern, dagegen viel
Sonnenschein im Gebirge Mit 45 Stunden
erreichte die Sonnenscheindauer in etwa ihr
Januar-Soll von 44 Stunden (Periode 1961 bis
1990). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 betrug
die negative Abweichung 15 Prozent.
Inversionswetterlagen bescherten den
Niederungen und Tälern deutlich zu wenig
Sonnenschein. Mit weniger als 20
Sonnenstunden blieb es in vielen Gebieten in
der Mitte oft trüb. Dagegen lockten die
Bergregionen nicht nur mit reichlich
Sonnenschein, sondern auch mit
beeindruckenden Fernsichten. Auf den
südlichen Mittelgebirgen und den Alpen
schien die Sonne örtlich sogar über 100
Stunden.
Nordrhein-Westfalen: Nach einem
frühlingshaften Start mit Höchstwerten bis
15 °C und lokalen Monatsrekorden ging es
auch im Anschluss wenig winterlich durch den
Januar. 3,6 °C (1,1 °C) und aufgerundet 75
l/m² (77 l/m²) Niederschlag wurden in der
Bilanz ermittelt. NRW war das zweitnasseste
Bundesland. Die Sonne schien mit 30 Stunden
(42 Stunden) vergleichsweise selten.
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Am Wochenende droht Sturm -
Regional Böen über Tempo 100 in Sicht
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Bonn/Duisburg, 27.
Januar 2022 - Ein Tief beschert uns am
Wochenende turbulentes Wetter. Es wird
zeitweise nass und dazu regional sehr
stürmisch. An den Küsten, im Nordosten sowie
generell im Bergland drohen schwere
Sturmböen, vereinzelt sogar Orkanböen.
Samstag:
Regen und Sturmböen - Foto WetterOnline
Wer am Wochenende Unternehmungen im Freien
plant, sollte sich auf größere
Wetterturbulenzen einstellen. Björn
Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe
von WetterOnline, erklärt: „Ursache des
ruppigen Wetters ist ein kräftiges Tief, das
von der Nordsee nach Skandinavien zieht.
Seine Wetterfronten bringen schon am Samstag
reichlich Regen und Sturmböen.“
An den Küsten geht es
los – Sturmflut droht
Bereits am Samstagmorgen frischt der
westliche bis nordwestliche Wind im Norden
spürbar auf. „Am Nachmittag erreichen die
Böen ziemlich verbreitet in Spitzen 50 bis
75 Kilometer pro Stunde. An den Küsten wird
es schon tüchtig unruhig, hier fegt es auch
vereinzelt mit bis zu 100 Stundenkilometern.
Besonders stürmisch sieht es von der Nacht
zum Sonntag bis in den Sonntagvormittag
hinein für die nördlichen und östlichen
Landesteile aus. Dort drohen verbreitet
schwere Sturmböen bis Tempo 90. Richtung
Ostsee sind auch orkanartige Böen in
Windstärke 11, das sind um 110 Kilometer pro
Stunde, und vereinzelt sogar Orkanböen nicht
ausgeschlossen. An der Nordseeküste sowie im
Elbe- und Wesergebiet droht eine Sturmflut“,
warnt Goldhausen.
Am Samstag wird es im Küstenumfeld und im
Nordosten stürmisch. Quelle: WetterOnline
Am Sonntag kurzzeitig ruhiger
Im weiteren Verlauf des Sonntags erwartet
uns eine kurze Wetterberuhigung:
Regenschauer und Wind lassen nach und machen
Platz für ein paar Sonnenstrahlen. Nur im
Süden ist es anfangs noch trüb und nass, auf
den Bergen fällt oberhalb von etwa 700 Meter
Höhe wieder Schnee.
Aussicht: neue Turbulenzen
„Mit der Wetterberuhigung ist es aber dann
auch schnell wieder vorbei“, erläutert der
Pressesprecher, „denn zu Beginn der nächsten
Woche rauschen voraussichtlich schon neue
Tiefs mit weiteren Wetterturbulenzen heran.
Neben erneut stürmischem Wetter könnte sogar
Schnee bis in tiefere Lagen mal wieder zum
Thema werden. Details bleiben aber auch hier
noch abzuwarten.“
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Turbulenter
Monatswechsel: Winter-Intermezzo mit
Sturmpotenzial
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Bonn/Duisburg, 25.
Januar 2022 - Nach den zuletzt milden
Januartagen wird es zum Monatswechsel beim
Wetter wohl turbulent. Geht es nach den
Wettermodellen, so stehen dann Schnee, Sturm
und Kälte auf dem Programm. Doch lange
bleibt der Winter wahrscheinlich nicht.
Nach einigen Modellberechnungen droht sogar
eine Schneesturmgefahr. Quelle WetterOnline
Stürmischer Wind übernimmt die Regie
Die Wettermodelle berechnen ab dem
Wochenende eine spannende Wetterlage mit
Sturmpotenzial auch im Flachland.
Gleichzeitig macht sich von Norden her
arktische Kaltluft auf den Weg. Björn
Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe
von WetterOnline, erklärt: „Bereits ab
Donnerstag ziehen vermehrt Tiefausläufer mit
teils stürmischem Wind durch und bescheren
uns landesweit auch ein eher ungemütliches
Wochenende. Anfang nächster Woche könnte
sogar ein ausgewachsenes Sturmtief
heranrauschen. Auf den Bergen und an den
Küsten wären dann schwere Sturmböen und
sogar orkanartige Böen dabei.“
Zumindest in kräftigen Graupel- und
Schneeschauern könnte es zum Monatswechsel
auch in tiefen Lagen mal wieder weiß werden.
Quelle WetterOnline
Einige Wettermodelle sehen Sturmlage
Vom lauen Lüftchen bis zu schwerem Sturm:
Noch unterscheiden sich die Berechnungen der
Wettermodelle aber sehr. Goldhausen: „Nach
einigen Prognosen droht sogar
Schneesturmgefahr. Demnach zieht ein
Sturmtief nächsten Montag über Deutschland
hinweg und auf seiner Rückseite wird
arktische Kaltluft aus Skandinavien
angezapft.
In diesem Fall würde
sich eine markante Kaltfront formieren und
mit Graupelgewittern und heftigen
Schneeschauern südwärts ziehen. Besonders in
den Mittelgebirgen und später an den Alpen
droht dann sogar ein regelrechter
Schneesturm mit Schneeverwehungen. Aber
selbst im Flachland würden die Niederschläge
aufgrund eines Temperatursturzes auf Werte
um den Gefrierpunkt in Schnee übergehen und
vielerorts winterliche Verkehrsverhältnisse
bringen.“
Andere Berechnungen zurückhaltender
Nach anderen Modellberechnungen wird es auch
stürmisch und kälter, doch geht es dabei
nicht ganz so turbulent zur Sache. „Es gibt
aber auch eine ganze Reihe von
Wettermodellen, die das Wetter zum
Monatswechsel deutlich entspannter sehen.
Nach diesen bliebe das Temperaturniveau
dabei um zwei bis drei Grad höher, sodass
nennenswerter Schnee nur im Bergland zu
erwarten wäre. Auch vom Sturm bliebe demnach
nicht viel mehr als ein laues Lüftchen
übrig“, erläutert der Pressesprecher.
Goldhausen: „Während Schneefans wohl die
erste Variante bevorzugen werden, dürfte
Autofahrern sicherlich die zweite die
deutlich liebere sein. Eine Woche im Voraus
lässt sich derzeit auch kaum sagen, welche
der beiden letztlich eintritt. Sicher ist
jedoch, dass es zum Monatswechsel spannend
wird. Und wenn wir uns an vergangenes Jahr
erinnern: Da kam der Winter im Februar erst
so richtig in Fahrt.“
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Wäsche trocknen
bei Eiseskälte – Frostluft mit
Trocknereffekt
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Bonn/Duisburg, 20. Januar 2022 - Draußen ist
es frostig und sonnig? Nichts wie raus mit
der Wäsche! Denn anders als viele glauben,
muss es nicht warm sein, damit Sachen gut
trocknen. Gerade wenn es bei geringer
Luftfeuchte friert, trocknet Wäsche draußen
besonders gut. Aber warum ist das so?
Alles eine Frage der Sublimation
Wer sich und der Umwelt etwas Gutes tun
möchte, kann sich im Winter zum Trocknen der
Wäsche eine besondere Eigenschaft von Wasser
zunutze machen. Denn auch bei Eiseskälte
kann diese ganz einfach draußen aufgehängt,
statt in den Trockner geworfen werden.
Voraussetzung dafür ist, dass es draußen
frostig ist und die Luft relativ trocken.
Wenn die Wäsche erst mal gefroren ist, dann
überspringt das Wasser einen Aggregatzustand
– nämlich den flüssigen. Björn Goldhausen,
Pressesprecher und Meteorologe von
WetterOnline, erklärt: „Liegen die
Temperaturen unter null Grad und im besten
Fall lacht auch noch die Sonne vom Himmel,
dann löst sich das gefrorene Wasser in der
Wäsche sprichwörtlich in Luft auf. Diesen
Vorgang bezeichnet man als Sublimation.“
Einfach mal ausprobieren: Wenn es klirrend
kalt ist und die Luftfeuchte relativ
niedrig, trocknet Wäsche draußen wunderbar.
Quelle: WetterOnline
Vorteil: Frost verkürzt Trocknungszeit
Am schnellsten, etwa innerhalb eines Tages,
trocknet die Wäsche bei Frost, wenn ein
leichter Wind geht und bisweilen die Sonne
hervorlugt. Das ist aber kein Muss. „Sehr
kalte Luft bringt häufig auch eine niedrige
Luftfeuchtigkeit mit sich“, erklärt
Goldhausen. „Sie kann also die Feuchtigkeit
der Wäsche sehr gut aufnehmen“. Für ihre
Geduld werden Menschen, die draußen
trocknen, mit herrlich frischer Wäsche
belohnt, die im Idealfall nur nach
winterlich klarer Luft duftet.
Frottee-Handtücher können sogar Feuchtigkeit
besser aufnehmen als zuvor. Frosttrocknen an
der frischen Luft schont zudem auch die
Fasern.
Um sicherzugehen, dass empfindliche Stoffe
das Trocknen bei Kälte nicht übelnehmen und
im schlimmsten Fall sogar brechen, sollte
man darauf achten, die Wäsche erst von der
Leine zu nehmen, wenn sie nicht mehr steif,
sondern weich und somit vollständig
getrocknet ist. Den Effekt der Sublimation
kann man übrigens auch gut bei Schnee
beobachten. Schneit es zunächst und stellt
sich danach eine trockenkalte Wetterlage
ein, dann wird die Schneedecke trotz
Dauerfrosts mit der Zeit immer geringer, da
sich die weiße Pracht schlichtweg in Luft
auflöst.
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Frau Holle auf
Stippvisite - Regional Schnee und Frost zum
Donnerstag
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Bonn/Duisburg, 18. Januar 2022 - Nach der
Wochenmitte schaut kurz der Winter vorbei.
Regional gibt es Flocken bis in tiefe Lagen
und oberhalb von 400 Meter Höhe reicht es
voraussichtlich sogar für ein paar
Zentimeter Neuschnee.
Schnee, Kälte und zum Teil recht ungemütlich
Der Winter kommt zum Kurzbesuch. Im
Wochenverlauf kühlt es sich auf Werte unter
5 Grad ab.Björn Goldhausen, Pressesprecher
und Meteorologe von WetterOnline, erklärt:
„In der zweiten Wochenhälfte ist es nasskalt
und unangenehm. Mit Hoch DIETER und einem
Tief über Skandinavien dreht die Strömung in
der Nacht zum Donnerstag auf Nord. Damit
gelangt sehr kalte Luft zumindest in die
Osthälfte Deutschlands. Auch Frau Holle
erwacht wieder zum Leben. In höheren Lagen
reicht es für einige Zentimeter Neuschnee.
Bis ins Flachland sind Schneeregen-, Schnee
und Graupelschauer möglich. Dann kann es
selbst in den Flusstälern kurzzeitig mal
matschig auf den Straßen werden. Lange hält
dieser Spuk aber nicht an.“
In den kommenden Tagen wird es nasskalt und
ungemütlich. Es stellt sich wechselhaftes
Wetter mit stürmischem Wind, Schnee-,
Schneeregen- und Graupelschauern ein.
Quelle: WetterOnline
Wintergewitter möglich
Der Temperaturrutsch zur Wochenmitte hat
weitere Folgen. Der immer größer werdende
Temperaturunterschied zwischen der Luft am
Boden und der in großer Höhe führt zu
stürmischem Wind, Schauern und sogar
einzelnen Gewittern. Goldhausen: „Wenn die
Temperaturunterschiede zwischen bodennahen
Luftschichten und der Höhe steigen, dann
haben Quellwolken und somit auch Schauer ein
leichtes Spiel.
Ein Blick auf die Temperaturen am Donnerstag
zeigt in rund 5,5 Kilometer Höhe Werte bis
minus 39 Grad im Osten des Landes. In rund
1,5 Kilometer Höhe sind es dagegen ‚nur‘ bis
minus 11 Grad. Ab einem
Temperaturunterschied von 25 Grad zwischen
diesen Höhen sprechen Meteorologen davon,
dass das sogenannte Schauerkriterium erfüllt
ist. Ab 30 Grad sind sogar Gewitter sehr
wahrscheinlich. Mit einer Differenz von 28
Grad sind ab Mittwochabend somit kräftige
Schauer und im Laufe des Donnerstags auch
einzelne Wintergewitter möglich.
In den kommenden Tagen wird es daher
nasskalt und ungemütlich. Es weht ein
stürmischer Wind. Dazu stellt sich
wechselhaftes Wetter mit Schnee-,
Schneeregen-, Regen- und Graupelschauern
ein.“
Aussicht
Zum Wochenende ist der Winterspuk dann
allerdings schon wieder vorbei. Die
Temperaturen steigen, denn aus Nordwesten
gelangt mildere Nordseeluft zu uns. Am
Samstag und Sonntag liegen die Höchstwerte
im Norden oft um 8 Grad. In den südlichen
Landesteilen ist es voraussichtlich mit
Werten deutlich unter 5 Grad weiterhin
kühler. Dazu stellt sich mit hohem Luftdruck
nach derzeitigem Stand meist trockenes
Wetter ein. In der letzten Januarwoche ist
noch vieles möglich. Tendenziell wird es
wohl etwas kälter.
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Weiße Winter:
Schnee von gestern
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Immer weniger
Tage mit Schnee
Bonn/Duisburg, 10. Januar 2022 - Der
Klimawandel sorgt für wärmere Winter und es
fällt immer weniger Schnee. Auch in den
Mittelgebirgen und in den Alpen liegt er
kürzer und knapper.
Schneefreie Tage deutlich häufiger
Die Schneetage sind angezählt. Im Norden
Deutschlands ist die Tendenz zu immer
weniger Tagen mit Schnee deutlich und auch
im Süden des Landes sowie im gesamten
Alpenraum wird Schnee stetig knapper und er
liegt immer kürzer. Aber auch früher gab es
bereits schneefreie und milde Winter. Björn
Goldhausen, Meteorologe und Pressesprecher
von WetterOnline erklärt: „Auch wenn die
Großeltern gerne behaupten, dass früher den
ganzen Winter lang Schnee lag, entspricht
dies nicht den Tatsachen.
Ein seltenes Bild: In Berlin ist ein
Rückgang von 47 mittleren Schneetagen auf 25
zu verzeichnen. Quelle: WetterOnline
Tatsächlich gab es damals immer wieder milde
Winter mit nur sehr wenig Schnee. In Köln
gab es zum Beispiel auch vor 60 bis 70
Jahren Winter, die komplett schneefrei
blieben. Allerdings waren schneefreie Tage
zu dieser Zeit deutlich seltener als heute.
Seit 1960 ist die durchschnittliche Anzahl
der Schneetage in Köln fast um zwei Drittel
von 20 auf 8 zurückgegangen. Ähnlich
reduziert sieht es für die Schneelandschaft
im ganzen nördlichen Deutschland aus.
In Hamburg sind die Tage, an denen Schnee
liegt, von 26 auf 12 zurückgegangen. In
Berlin, wo im Winter 1969/70 mit 119 Tagen
sogar ein Drittel des Jahres Schnee lag, ist
ein Rückgang von 47 mittleren Schneetagen
auf 25 zu verzeichnen. In den Mittelgebirgen
ist die Lage kaum besser. Auf dem Kahlen
Asten sind vor 70 Jahren noch 130 Tage mit
Schnee gezählt worden, jetzt nur noch 100.
Dort gab es 1969/70 einen Rekord von 170
Tagen und im Winter 2006/07 mit 55 die
wenigsten Tage mit Schnee. Und auch im Süden
sieht es nicht anders aus. In Oberstdorf,
das im Winter 1969/70 ganze 161 Tage
schneebedeckt war, bleiben von mittleren 138
Tagen vor rund 70 Jahren heute nur noch 98
Tage mit Schneedecke übrig. Im Winter
2019/20 waren es sogar nur 45 Tage.“
Anzahl der Schneetage im gesamten Alpenraum
nimmt ab
Die Dauer der Schneebedeckung in den Alpen
nimmt durch die Klimaerwärmung tendenziell
ab. Ein internationales Team von
Forscherinnen und Forschern hat in einer
Studie unter der Leitung des italienischen
Forschungsinstituts Eurac Research
umfassende Daten der Jahre 1971 bis 2019
gesammelt und ausgewertet.
Das Ergebnis zeigt den Rückgang der
Schneemengen und -tage signifikant. Der
Meteorologe erläutert: „Durch den
Klimawandel fällt der Schnee generell später
im Jahr und taut dann im Frühjahr schon
wieder. Schneehöhen und –dauer nehmen
demnach also ab. Die Daten der Studien, die
an über 2000 Messstationen ermittelt wurden,
belegen, dass die Schneehöhen im Winter um
82 % abgenommen haben. Im Frühling wurde
sogar an 90 % aller Stationen ein Rückgang
verzeichnet. Die Anzahl der Schneetage
verkürzte sich in dem bemessenen Zeitraum
von 50 Jahren unterhalb 2000 Metern je nach
Höhenlage um 22 bis 27 Tage im Norden und um
24 bis 34 Tage im Süden der Alpen. Das
bedeutet einen Rückgang der Tage mit Schnee
je nach Höhenlage um bis zu 35 Prozent im
Winter und im Frühling sogar um bis zu 50
Prozent.“
Komplett schneefreie Winter Goldhausen:
„Diejenigen, die schneebedeckte Berge und
den Wintersport lieben, haben die Tendenz zu
weniger Schneesicherheit sicher schon mit
Sorge beobachtet. Solange es noch kalt genug
für Schneekanonen wird, können diese es in
den Wintersportregionen noch richten. Fakt
ist: Früher lag längst nicht immer Schnee,
aber eben deutlich häufiger als heute.
Besonders merkt man dies dort, wo eh nicht
so häufig Schnee liegt. Winter, die komplett
schneefrei zu Ende gehen, werden gerade dort
immer häufiger.“
Die Dauer der Schneebedeckung und Höhe der
Schneedecke in den Alpen nimmt tendenziell
ab. Bildnachweis: Quelle: WetterOnline
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