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Gallenkampstraße (Dellv) Von der Tonhallenstraße führt die Gallenkampstraße über die Hohe Straße zur Mercatorstraße (südlich der Friedrich- Wilhelm-Straße). Ihr Verlauf deckte sich weitgehend mit dem Ratenbäumchensweg,zu dem auch die Börsen- und Lenzmannstraße gehörten (s. dort). Eine Festlegung der Fluchtlinien des Ratenbäumchensweges im Sinn der heutigen Gallenkampstraße fand 1885 statt. 1891 kommt für dieses Stück zwischen Tonhallenstraße ( damals Karlstraße) bis zur Mercatorstraße der Name Heinrichstraße auf, ohne Beziehung zu einer besonderen Persönlichkeit, vermutlich die Anlehnung an den Namen der Karlstraße. Eine Umbenennung der Heinrichstraße in Gallenkampstraße wurde offiziell zum 1. April 1939 bekanntgemacht. Das Adreßbuch von 1939 enthält den neuen Namen bereits. Die Familie Gallenkamp hat besonders im 19. Jahrhundert in Duisburger Handel durch die Führung einer bedeutenden Seifenfabrik Ansehen genossen und gehörte somit zu den Honoratioren der Stadt. Goldstraße (Dellv) Sie verbindet den Dellplatz mit dem Friedrich-Wilhelm-Platz. Über die Herkunft des Namens war nichts zu ermitteln. Schon auf dem Bauplan der Stadt Duisburg von C.A. Fuchs vom Jahre 1850 ist sie als projektiert eingezeichnet. Eine Bebauung scheint in der ersten Hälfte der sechziger Jahre des 19. Jahrhunderts eingesetzt zu haben. Im Oktober 1865 wird der Neubau der katholischen Schule Goldstraße bezogen. Im Zuge der Straßenumbenennungen zu Beginn des Dritten Reiches erhielt die Goldstraße am 30. November 1933 den Namen Paffrathstraße. Leopold Paffrath, geb.1907 in Altenrath (Siegkreis),war von Beruf Kraftfahrer. 1931 war er der NSDAP beigetreten, 1932 der SS. Bei Störversuchen der Kommunisten gegen die nationalsozialistische „ Machtübernahme“ in Homberg wurde er am 1. Februar 1933 erschossen. Mit Wirkung von 1. Juni 1945 wurde die Paffrathstraße wieder in Goldstraße umbenannt. Gottfried-Könzgen-Straße (Dellv) Die zwischen Musfeld- und Realschulstraße verlaufende, vermutlich wegen ihrer Lage „ zur Seite“ der Kremerstraße genannte und 1879 erstmals im Adressbuch erwähnte Straße wurde 14.12.1964 vom Rat der Stadt in Gottfried-Könzgen-Straße umbenannt. Sie erinnert damit an den am 3. April 1886 in Mönchengladbach geborenen Sekretär des katholischen Arbeitervereins Duisburg, der hier seit 1919 im Hause Seitenstraße 19 gelebt hat und über mehrere Jahre bis 1933 Landtagabgeordneter und Stadtverordneter der Zentrumspartei gewesen war. Seine Arbeit der Verwirklichung der christlichen Sozialidee. Als Verteidiger in Arbeitsgerichtssachen des dem Arbeitersekretariat angeschlossenen Volksbüros, einer Rechtsschutzabteilung für alle Arbeiter, machte er sich einen Namen. 1935 wurde er nach einem Vortrag bei einem Schulungsabend des katholischen Arbeitervereins St. Josef für einige Monate verhaftet. Am 30.8. 1944 wurde er erneut inhaftiert, im September 1944 in das Konzentrationslager Sachsenhausen und im Februar 1945 in das Konzentrationslager Mauthausen überstellt. Dort verstarb er am 15.3.1945. Am 18.11.1964 wurde am Kettelerheim, seinem ehemaligen Wohn- und Arbeitsplatz, eine Gedenktafel enthüllt. Grünstraße (Dellv) Sie verbindet den Dellplatz, indem sie die Realschulstraße schneidet, mit der Kremerstraße. Auf dem Bauplan der Stadt Duisburg von 1850 ist sie projektiert. Was den Namen betrifft, so kann nur vermutet werden, daß er im Hinblick auf das gesamte landschaftliche Grün gewählt wurde, das die damalige Papendelle (s. dort) auszeichnete, durch die auch diese Straße gelegt wurde. Schon 1866/67 ist die Straße verhältnismäßig stark bebaut. Güntherstraße ( Dellv) Südlich der Friedrich-Wilhelm-Straße führt die Güntherstraße von der Mercatorstraße nach Westen bis zur Tonhallenstraße und damit zum Immanuel-Kant-Park. Im Zusammenhang mit der Beseitigung der Doppelnamen in dem seit 1905 vergrößerten Stadtgebiet wurde die zu Ehren des Kronprinzen Friedrich Wilhelm, des späteren Kaisers Friedrich III. benannte Kronprinzenstraße 1910 in Güntherstraße umgetauft. Schon 1850 war die Güntherstraße als ein Teil der Feldstraße (s. u. Kölner Straße) projektiert gewesen. 1878 war dann der Name Kronprinzenstraße vorgesehen worden, die ersten Häuser ( Nr. 6 und 10 ) standen dort jedoch erst 1890, wie das Adressbuch von 1891 erkennen läßt. Daniel Erhard Günther (Solingen 1752-1834 Duisburg) wurde 1778 Professor der Medizin an der alten Universität Duisburg. Als diese 1818 aufgehoben wurde, praktizierte Günther in Duisburg als Arzt weiter. .Mit Spenden der Bürgerschaft wurde aus Anlaß von Günthers Goldenem Dienstjubiläum 1822 ein Krankenhaus errichtet, das den Namen „ Günthersche Krankenstiftung“ erhielt, die 1835 zur Günther-Carstanjenschen Krankenstiftung erweitert wurde. Auch eine Gedenkmedaille ist 1822 zu Ehren des Arztes und Professors Günther geprägt worden. Hagelstraße (Dellv) Die Hagelstraße, die heute die Heerstraße über einem ehemals zur Zirkelstraße gehörenden Rest mit der Bungertstraße verbindet, führte noch bis Oktober 1966 bis zur Walzenstraße durch. Sie ist bereits als Hagelsgäßchen auf einer Katasterkarte von 1734 verzeichnet, wo ihre Verlängerung sich unter der Bezeichnung Hagelsgäßchenweg (heute Immendal) bis nach Hochfeld hinzog. Bereits im Jahre 1887 und dann noch 1901 stellten die Anwohner des Hagelsgässchens Anträge, die Straße umzubenennen, da die Bezeichnung „ Gässchen“ nicht mehr den Gegebenheiten entspreche. Erst mit einem neuerlichen Antrag im Jahre 1903 hatten sie Erfolg, und am 4.8. 1903 geschah die Umbenennung in Hagelstraße. Über die Bedeutung des Namens ist keine sichere Erklärung vorhanden. In einem Adressbuch von 1925 wird ihr Ursprung in Hagelsgäßchen, d.h. Gasse durch Dornenhecken gesucht. Heerstraße (Dellv) Die Heerstraße verläuft heute vom Marientor aus in Richtung Süden, biegt hinter dem Brückenplatz nach rechts ab und führt dann an Böningerpark und Bethesda-Krankenhaus vorbei zur Düsseldorfer Straße. Dieser Verlauf entspricht in etwa auch älteren Beschreibungen, nach denen die „ Heergasse“ Teil eines alten, bereits in fränkischer Zeit bestehenden Handelsweges ist, der von Köln aus in unterschiedlich großer Entfernung den Rhein hinablief und hinter dem Grunewald über den Dickelsbach und dann zwischen dem kleinen Hochfeld und dem Dickelsbach zum Marientor führte. Der Fuchssche Bebauungsplan von 1850 zeigt einen vom Marientor aus verlaufenden Weg. Der Ausbau der Straße begann nach 1874, zunächst in dem Teilstück bis zur Musfeldstraße, nach 1900 im Bereich des Bethesda-Krankenhauses. Als Heerstraße werden in der Regel Landstraßen bezeichnet, die zu regelmäßigen Durchzügen von Soldaten bzw.von Kriegsmaterial angelegt worden waren. Heuserstraße (Dellv) Parallel zur Düsseldorfer Straße verlaufend, verbindet die Heuserstraße den Salvatorweg mit der Friedrich-Wilhelm-Straße. Die Straße wurde nach der Familie Heuser benannt, die Villa auf der Düsseldorfer Straße und das dahinter liegende Grundstück besaß, durch das diese neue, um 1910 angelegte Straße führte. Als sie 1911 zum erstenmal im Adreßbuch erscheint, steht dort nur das Haus Nr. 16. Erst 1915 ist auch die Nr.22 vorhanden, deren Besitzer die Credit-, später Commerzbank ist. Nach dem I .Weltkrieg wird die Straße dann mehr und mehr bebaut. Auf dem ehemaligen Heuserschen Grundstück hat das Kaufhaus Horten am 30.April 1965 seine Pforten eröffnet. Der Name Heuser ist seit 1856 in Duisburg erfolgten Gründung des Geschäftes bis das 20.Jahrhundert hinein vornehmlich mit dem Getreidehandel verbunden, der sich seit 1867 bereits nach Ungarn, kurz darauf nach Südrussland und den Vereinigten Staaten sowie um 1900 nach Argentinien, Australien und Indien erstreckte. Hohe Straße (Dellv) Auf dem Bauplan der Stadt Duisburg hat der Katastergeometer C. A. Fuchs 1859 die Hohe Straße in ihrem heutigen Verlauf in dem damals unbebauten Gelände westlich vom (Haupt-)Bahnhof eingezeichnet. Die Hohe Straße führt heute von der Königstraße bis zur Güntherstraße. 1850 war ihr Verlauf noch etwas weiter nach Süden vorgesehen. Als Mitte des vorigen Jahrhundert der Name gewählt wurde, war wegen der fehlenden Bebauung noch leichter als heute zu erkennen, daß diese Straße „hoch“ lag, indem sie an der auf dem Bauplan von 1850 noch eingezeichneten, Knüppelberg genannten Flur endete. Der Knüppelberg, schon 1566 bei Corputuis „Den Clippelberch“ genannt, ist die Stelle, wo heute die Mercatorhalle steht. Knüppelfeld, hieß schon im 14. Jahrhundert der nach dem heutigen „ Wasserviertel“ abfallende Terassenrand vom (heutigen) König-Heinrich-Platz bis in die Gegend des Duissernplatzes. |