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Frank-Jürgen Weise ist neues Mitglied im
Aufsichtsrat von thyssenkrupp Steel
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Duisburg, 10. Dezember 2024 – Der
Aufsichtsrat der thyssenkrupp Steel Europe AG hat in
seiner heutigen Sitzung Frank-Jürgen Weise als neutrales
Mitglied in das montanmitbestimmte Gremium bestellt.
Ilse Henne, Aufsichtsratsvorsitzende bei thyssenkrupp
Steel: „Ich freue mich, dass wir mit Frank-Jürgen Weise,
einen renommierten Berater und Impulsgeber, den
Aufsichtsrat komplettiert haben. Nun können wir uns
wieder voll auf die vielfältigen Aufgaben im Rahmen der
strukturellen Neuausrichtung des Unternehmens und der
grünen Transformation von thyssenkrupp Steel
konzentrieren.“
Knut Giesler, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender und
Bezirksleiter der IG Metall Nordrhein-Westfalen:
„Frank-Jürgen Weise ist ein kompetenter Manager mit
langjähriger Erfahrung und hoher Sozialkompetenz. Seine
Expertise wird uns helfen, die vor uns liegenden
schwierigen Herausforderungen gemeinsam zu meistern, den
Weg für eine erfolgreiche und sichere Zukunft von
thyssenkrupp Steel und den Beschäftigten zu ebnen und da
wo es erforderlich ist, zwischen unterschiedlichen
Positionen zu vermitteln.“
Frank-Jürgen Weise war unter anderem von 2004 bis 2017
Vorstandsvorsitzender der Bundesagentur für Arbeit und
prägte deren Reformprozess. Zugleich leitete er von
September 2015 bis Ende 2016 das Bundesamt für Migration
und Flüchtlinge. Er ist Kuratoriumsmitglied der Deutschen
Nationalstiftung und war Vorsitzender der
Bundeswehr-Strukturkommission sowie von 2017 bis 2021
ehrenamtlicher Präsident der Johanniter-Unfall-Hilfe. Bis
März 2024 engagierte sich Frank-Jürgen Weise als
Vorsitzender der Hertie-Stiftung für Bildungs- und
Gesundheitsprojekte.
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thyssenkrupp Steel stellt
wesentliche Eckpunkte für industrielles Zukunftskonzept
vor
- Kreuztal-Eichen soll geschlossen werden
- Trennung von den Hüttenwerken Krupp Mannesmann (HKM)
- Beschäftigungsabbau und Reduzierung der Personalkosten
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- Absenkung des Betriebspunktes auf
ein Versandniveau von 8,7 bis 9,0 Millionen Tonnen. -
Weiterverarbeitungsstandort in Kreuztal-Eichen soll
geschlossen werden.
- Ziel ist ein Abbau von ca. 5.000 Stellen durch
Anpassungen in Produktion und Verwaltung bis 2030. -
Zudem sollen weitere 6.000 Arbeitsplätze durch
Ausgliederungen auf externe Dienstleister oder den
Verkauf von Geschäftstätigkeiten überführt werden.
- Senkung der Personalkosten in den kommenden Jahren im
Durchschnitt um zehn Prozent auf ein wettbewerbsfähiges
Kostenniveau. Zukunftskonzept ist Grundlage für Gespräche
mit den Arbeitnehmervertretern, die Ausarbeitung des
Business Plans und des IDW S6-Gutachtens.
Duisburg, 25. November 2024 - Der Vorstand der
thyssenkrupp Steel Europe AG hat dem Strategieausschuss
des Aufsichtsrats in einem Eckpunktepapier die Pläne für
ein umfassendes industrielles Zukunftskonzept
vorgestellt. Damit reagiert das Unternehmen auf die sich
weiter verfestigenden fundamentalen und strukturellen
Veränderungen auf dem europäischen Stahlmarkt und in
entscheidenden Kunden- und Zielmärkten.
Zunehmend belasten Überkapazitäten und daraus
resultierend steigende Billigimporte, insbesondere aus
Asien, die Wettbewerbsfähigkeit erheblich. Zudem sind
dringende Maßnahmen erforderlich, um die eigene
Produktivität und betriebliche Effizienz von thyssenkrupp
Steel zu verbessern und ein wettbewerbsfähiges
Kostenniveau zu erreichen. Das Eckpunktepapier wird in
den kommenden Wochen im Dialog mit den Aufsichtsgremien
und Arbeitnehmervertretungen konkretisiert. Die
thyssenkrupp AG sowie die mit 20 Prozent an thyssenkrupp
Steel beteiligte EP Group unterstützen das Konzept.
Anpassung der Gesamtkapazität – Stilllegung des
Standortes Kreuztal-Eichen
Das Eckpunktepapier von thyssenkrupp Steel sieht vor, die
Produktionskapazitäten marktbedingt von gegenwärtig 11,5
auf ein zukünftiges Versandzielniveau von 8,7 bis 9
Millionen Tonnen zu senken und somit an die zukünftigen
Markterwartungen anzupassen. Das entspricht in etwa dem
Versandergebnis des vergangenen Geschäftsjahres. Auch
nach diesem Schritt bleiben die Vorteile des integrierten
Hüttenverbundes erhalten.
Ein wesentliches Element zur notwendigen
Kapazitätsreduzierung bleibt weiterhin die Trennung von
den Hüttenwerken Krupp Mannesmann (HKM).
Das vorrangige Ziel ist es dabei, die Unternehmensanteile
an der HKM zu verkaufen. Sollte ein Verkauf nicht möglich
sein, wird thyssenkrupp Steel mit den weiteren
Gesellschaftern Gespräche über einvernehmliche
Schließungsszenarien führen. Zudem soll der
Weiterverarbeitungsstandort in Kreuztal-Eichen
geschlossen werden.
Bekenntnis zur grünen Transformation
thyssenkrupp Steel steht unverändert zur grünen
Transformation und zur klimaneutralen Stahlproduktion.
Das Unternehmen hält weiterhin an seinem Plan fest, die
bereits im Bau befindliche Direktreduktionsanlage
fertigzustellen, und führt gleichzeitig konstruktive
Gespräche mit den zuständigen Stellen, um die
Wirtschaftlichkeit dieses großen Investitionsprojekts
unter den sich schnell verändernden Rahmenbedingungen
sicherzustellen.
Bis 2030 sollen die beiden Hochöfen 8 und 9 in Duisburg
durch die DR-Anlage und die zwei geplanten innovativen
Einschmelzer mit einer Versandkapazität von insgesamt 2,2
Mio. Tonnen pro Jahr ersetzt werden. Perspektivisch
könnte ein weiterer Hochofen, z.B. durch einen modernen
Elektrolichtbogenofen, ausgetauscht werden. Eine
Entscheidung dazu wird aber erst zu einem späteren
Zeitpunkt und unter den dann gültigen wirtschaftlichen,
technologischen und politischen Rahmenbedingungen
getroffen werden.
Beschäftigungsabbau und Reduzierung der
Personalkosten
Die Umsetzung des jetzt vorgelegten Eckpunktepapiers wird
zum einen mit einem deutlichen Abbau von Arbeitsplätzen
sowie mit weiteren personalseitigen Kostensenkungen
einhergehen. So sollen durch die geplante Anpassung des
konzernweiten Produktionsnetzwerkes und eine deutliche
Straffung der Verwaltungen bis 2030 ca. 5.000
Arbeitsplätze entfallen. Zudem sollen weitere ca. 6.000
Arbeitsplätze durch Ausgliederungen auf externe
Dienstleister oder den Verkauf von Geschäftstätigkeiten
überführt werden.
Darüber hinaus sollen die Personalkosten in den kommenden
Jahren im Durchschnitt um zehn Prozent reduziert und
somit auf ein wettbewerbsfähiges Kostenniveau angepasst
werden. Im Rahmen der Neuaufstellung bleibt es das
erklärte Ziel, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden.
„Wir nehmen unsere Verantwortung sehr ernst und wollen
für möglichst viele unserer Beschäftigten langfristige
Perspektiven schaffen“, sagt Vorstandssprecher Dennis
Grimm.
„Deshalb werden wir uns durch gezielte
Kapazitätsanpassungen und Kostensenkungen an die
veränderten Marktbedingungen anpassen. Um uns
zukunftsfest aufzustellen, ist eine umfassende
Optimierung und Verschlankung unseres
Produktionsnetzwerkes und unserer Prozesse notwendig. Uns
ist bewusst, dass dieser Weg Vielen vieles abverlangen
wird, vor allem weil wir in den nächsten Jahren eine
große Zahl an Arbeitsplätzen abbauen müssen, um
wettbewerbsfähiger zu werden.
Deshalb ist jetzt umso wichtiger, dass alle Beteiligten
gemeinsam Verantwortung übernehmen, um den Stahl
voranzubringen. Die Qualität unserer Produkte und unsere
Technologiekompetenz sind dabei ein stabiles Fundament
für unseren Weg nach vorne. Unsere Kunden können sich
auch zukünftig auf unsere hochwertigen Flachstahlprodukte
verlassen.“
Verselbständigung und weitere Umsetzung des
Zukunftskonzeptes
Parallel zur Umsetzung des Konzepts geht die thyssenkrupp
AG die Verselbständigung des Stahlbereichs weiter an. In
einem ersten Schritt wurden dazu bereits 20 Prozent der
Anteile von thyssenkrupp Steel an die tschechische EP
Group veräußert, mit dem Ziel, die Anteile auf 50 Prozent
zu erhöhen. Das aktuell erarbeitete Eckpunktepapier ist
gleichzeitig Grundvoraussetzung für einen tragfähigen und
belastbaren Businessplan und das IDW S6-Gutachten.
Alle laufenden Investitionen und Performancemaßnahmen
werden wie geplant weiter umgesetzt, um bereits jetzt die
Hebel zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit zu nutzen.
Ziel ist es, thyssenkrupp Steel langfristig profitabel,
wettbewerbsfähig und klimaneutral aufzustellen. „Mit der
strategischen und strukturell langfristig ausgerichteten
Neuaufstellung werden wir thyssenkrupp Steel nachhaltig
fit für die Zukunft machen“, ist Marie Jaroni, Chief
Transformation Officer bei thyssenkrupp Steel, überzeugt.
„Noch haben wir in Bezug auf operative Effizienz und
Rentabilität an entscheidenden Stellen im Wettbewerb
Aufholbedarf. Diese Lücken müssen wir schließen, wenn wir
eine gute Zukunft haben wollen. Dies ist umso wichtiger,
weil wir die grüne Transformation konsequent vorantreiben
wollen. Sie ist unverzichtbar und wird langfristig das
bisherige kohlebasierte Geschäftsmodell ablösen. Die
Umsetzung des heute vorgestellten Konzepts wird für
unsere Wettbewerbsfähigkeit und damit für unsere Zukunft
maßgeblich sein.“
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Anwohner-Information: Geplante Reparatur an der Kokerei
Schwelgern von thyssenkrupp Steel am 25. November
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Bedeutung der Reparatur: Diese Arbeiten sind notwendig,
um zukünftige Probleme zu vermeiden und die Sicherheit
der Anlage zu gewährleisten. Die Anwohner werden um
Verständnis und Geduld gebeten.
Hintergrund und Notwendigkeit der Reparatur
Duisburg, 20. November 2024 - Die Gasleitung, die von der
Kohlenwertstoffanlage zur Hauptleitung führt, muss
instand gesetzt werden, um weiterhin den sicheren und
störungsfreien Betrieb zu gewährleisten. Während der
Reparatur, die voraussichtlich 12 bis 16 Stunden dauern
wird, muss das teilgereinigte Koksofengas über die
Hochfackel abgefackelt werden. Eine Zuführung zu den
üblichen Verbrauchern wie Warmbandwerke und Kraftwerke
ist in dieser Zeit nicht möglich.
Auswirkungen auf die Anwohner
Während der Reparatur wird die Hochfackel auf dem
Werkgelände von thyssenkrupp Steel für etwa 16 Stunden
sichtbar in Betrieb sein. Es kann zu einer Schwarzfärbung
der Flamme kommen, die für Mensch und Umwelt keine Gefahr
darstellt. Die Arbeiten selbst sind nicht mit erhöhtem
Lärm verbunden, da es sich bei den Arbeiten um
Schraubverbindungen handelt. Das Entspannen des
Niederdruckdampfnetzes (2,5 bar) könnte kurzfristig ein
Rauschen verursachen, und das Abbrennen des Koksofengases
über die Hochfackel könnte zu einem hörbaren „Fauchen“
führen.
Diese Reparatur ist von großer Bedeutung, um die
Betriebssicherheit der Kokerei Schwelgern zu
gewährleisten. Die Arbeiten sind in Abstimmung mit der
Bezirksregierung Düsseldorf sorgfältig geplant und werden
nur bei außergewöhnlichen Witterungsbedingungen
verschoben. Das Unternehmen bittet die Anwohner um
Verständnis und dankt für ihre Geduld während dieser
notwendigen Maßnahme.
Am 25. November wird an der Kokerei Schwelgern von
thyssenkrupp Steel eine wichtige Reparatur an einer
Gasleitung durchgeführt. Diese Arbeiten sind notwendig,
um zukünftige Probleme zu vermeiden und die Sicherheit
der Anlage zu gewährleisten.
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Thyssenkrupp macht erneut Verluste
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Essen/Duisburg, 19. November 2024 -
Thyssenkrupp bleibt in den roten Zahlen: Das Essener
Stahlunternehmen verzeichnet für das Geschäftsjahr
2023/24 einen Fehlbetrag von 1,4 Milliarden Euro
(Vorjahr: zwei Milliarden Euro). Wesentlicher Grund dafür
sind Wertberichtigungen von insgesamt rund 1,2 Milliarden
Euro im Anlagevermögen. Der Umsatz des Konzerns
entwickelte sich vor dem Hintergrund gehemmter
Marktdynamik rückläufig und sank um 2,5 Milliarden auf 35
Milliarden Euro.
Das Bereinigte EBIT lag bei 567 Millionen Euro (Vorjahr:
703 Millionen Euro). Damit erreichte das Unternehmen
seine zuletzt gesenkte Prognose. Der Hauptversammlung
wird am 31. Januar vorgeschlagen, für das Geschäftsjahr
2023/24 eine Dividende in Höhe von 0,15 Euro je
Stückaktie auszuschütten. Für das kommende Geschäftsjahr
erwartet Thyssenkrupp beim Umsatz eine Steigerung
zwischen 0 bis 3 Prozent; beim Bereinigten EBIT geht der
Konzern von einer Verbesserung auf einen Wert zwischen
600 Millionen und einer Milliarde Euro aus. idr
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