Zum
Welthospiztag am 14. Oktober -
15. Oktober: Internationaler Tag
des Händewaschens
Brand in einem Mehrfamilienhaus in Neudorf: 4
Personen mit Drehleitern gerettet Am Freitag, 13.
Oktober wurde um 19:44 Uhr die Feuerwehrleistelle von mehreren
Anrufer*innen über einen Brand in einem Mehrfamilienhaus auf der
Grabenstraße informiert. Die Leitstelle entsendete umgehende die
zuständigen Feuerwachen und einen Zug der Freiwilligen Feuerwehr. Da
es Notrufe von eingeschlossenen Bewohnern aus dem Haus gab, wurden
zusätzlich zu der alamierten Feuerwehrkräften mehrere Rettungswagen
und Notärzte alarmiert.
Als die Feuerwehr an der
Einsatzstelle eingetroffen ist, konnte eine starte Rauchentwicklung
aus dem Keller festgestellt werden, die sich über den Treppenraum im
Haus ausgebreitet hatte. Aufgrund der Rauchausbreitung auch in die
Wohnungen standen 4 Personen bereits an den Fenstern des Gebäudes.
Die ersteintreffenden Kräfte leiteten sofort Maßnahmen zur
Personenrettung über Drehleitern, sowie durch Kräfte unter
Atemschutz über den Treppenraum des Gebäudes ein.
Paralell gingen Feuerwehrkräfte zur Brandbekämpfung im Gebäude vor.
Als das Feuer im Keller unter kontrolle war, wurde das Gebäude
gelüftet. Wegen den Wetterbedingungen wurden Maßnahmen zur
kurzfristigen Unterbringung der Betroffenen Bewohner eingeleitet.
Insgesamt wurden 4 Personen über die Drehleiter aus den jeweiligen
Geschossen gerettet und vom Rettungsdienst versorgt.
Während
der Einsatzmaßnahmen wurden die umliegenden Straßen von der Polizei
für die Feuerwehr gesperrt. Ingesamt waren 30 Kräfte der Berufs- und
Freiwilligen Feuerwehr, 4 Rettungswagen, 3 Notärzte, 1 Leitender
Notarzt, sowie die Sondereinheit "Einsatztellenhygiene" der
Freiwilligen Feuerwehr im Einsatz. Zur Brandenstehung kann zum
jetzigen Zeitpunkt keine Angabe gemacht werden.
Brand einer Waschmaschine Am 14. Oktober gegen
21:35 wurde die Feuerwehr von einem Anrufer über einen Brand auf der
Lindenstrasse in Hochheide informiert. Beim Eintreffen der Feuerwehr
brannte eine Waschmaschine im Keller eines Einfamilienhauses. Die
beiden Bewohner des Hauses wurden bei dem Brand nicht verletzt.
Durch vorgehende Feuerwehrkräfte zur Brandbekämpfung konnte das
Feuer schnell unter Kontrolle gebracht und gelöscht werden.
Anschließend wurde das Gebäude mittels Hochleistungslüfter gelüftet.
Insgesamt waren ca. 40 Kräfte von Berufs,- Freiwilliger Feuerwehr
und Rettungsdienst an der Einsatzstelle. Der Einsatz war nach ca.1
Stunde beendet.
Neue Fahrtreppen an der Haltestelle „Kesselsberg“ sind in
Betrieb DVG-Fahrgäste können die neuen Fahrtreppen an
der Bahnhaltestelle „Kesselsberg“ ab sofort nutzen. Die modernen
Fahrtreppen, meist als Rolltreppen bezeichnet, stehen für mehr
Sicherheit und eine höhere Zuverlässigkeit. Die neuen Rolltreppen
haben eine Signalanlage, LED-Beleuchtung und können in beide
Fahrtrichtungen genutzt werden. Sie haben sogenannte Sanftanläufer,
die verhindern, dass die Fahrtreppen ruckartig starten. Zudem
verbrauchen sie weniger Energie. Die vorhandenen Anlagen waren über
30 Jahre in Betrieb.
DVG und Stadt Duisburg hatten Ende
Juli dieses Jahres die vorhandenen Rolltreppen außer Betrieb
genommen und mit dem Einbau der neuen Rolltreppen begonnen. Die
Stadt Duisburg hat rund 650.000 Euro in die wichtige
Infrastrukturmaßnahme investiert, ein Teil davon wird vom
Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) gefördert.
St. Barbara Areal: Stadt Duisburg setzt
Sicherheitsdienst ein und erlässt Allgemeinverfügung
Die Stadt Duisburg beauftragt einen Sicherheitsdienst, der ab sofort
das Areal rund um das ehemalige Krankenhaus St. Barbara in Neumühl
kontrolliert. Darüber hinaus tritt heute eine Allgemeinverfügung zum
Schutz der Allgemeinheit in Kraft, um unbefugtes Betreten des
Geländes ahnden zu können. „Die Allgemeinverfügung bietet uns
endlich Sanktionsmöglichkeiten. Auch für die unmittelbare
Nachbarschaft verspreche ich mir eine ganz erhebliche Verbesserung
der Situation“, sagt Oberbürgermeister Sören Link.
„Die
großen Gefahren, die das Gelände und das Gebäude bergen, machen die
Bewachung des Areals unumgänglich. Der Sicherheitsdienst wird
sicherstellen, dass Unbefugte keinen Zutritt mehr erhalten und
Bauzäune intakt bleiben“, ergänzt der Beigeordnete Michael Rüscher.
Durch die Stadt verstärkte Zäune konnten das unbefugte Betreten des
Geländes nicht verhindern. Die fortlaufende Überwachung der
Situation und die Analyse der jüngsten Ereignisse haben gezeigt,
dass zusätzliche Maßnahmen erforderlich sind, um einen umfassenderen
Schutz zu gewährleisten.
Aufgrund der Gefahren für Leib
und Leben und unter Abwägung aller relevanten Faktoren konnte als
nächster Schritt jetzt eine Allgemeinverfügung zum Schutz der
Allgemeinheit erlassen werden. Denn aus rechtlichen Gründen ist die
Stadt verpflichtet, Sicherheits- und Ordnungsmaßnahmen mit Augenmaß
und unter sorgfältiger Abwägung aller relevanten Faktoren
umzusetzen. Bei Zuwiderhandlungen gegen das Betretungsverbot drohen
Zwangsgelder bis zu 1000 Euro. Diese Maßnahme dient dazu, weiteren
Vorfällen und möglichen Verletzungen vorzubeugen.
Zum
Hintergrund: Bis November 2021 war das Gelände vom Eigentümer
abgesichert. Ein Dachstuhlbrand erforderte eine neue, zusätzliche
Sicherung durch die Stadt Duisburg. Ab Oktober 2022 wurden vermehrt
Sicherheitsmängel gemeldet. Trotz schriftlicher Aufforderung an den
Eigentümer und wiederholter Kontrollen blieb die Situation
unbefriedigend. Als Reaktion darauf verstärkte die Stadt Duisburg
die Kontrollen durch die Bauaufsicht sowie dem Ordnungsamt. Zudem
wurden gegen Ende August die Sicherungsmaßnahmen zum Gelände durch
einen weiteren Zaun verstärkt. Trotz dieser Maßnahmen erlangten
Unbefugte weiterhin Zugang zum Areal.
Programm zur
"Qualifizierung des bürgerschaftlichen Engagements": Bewerbungen
noch bis zum 10. November möglich Umwelt- und
Verkehrsminister Oliver Krischer: "Mit dem Programm unterstützen wir
Ideen zivilgesellschaftlicher Akteurinnen und Akteure" Das
Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr ist im Juli mit
einer Neuauflage des Programms zur "Qualifizierung des
bürgerschaftlichen Engagements" gestartet. Ziel des Programms ist
es, zivilgesellschaftliche Akteure bei der Umsetzung ihrer
Projektideen zu unterstützen.
"Mit dem Programm
unterstützen wir ehrenamtliche Initiativen, Vereine und
Privatpersonen in ihrem Einsatz für die Umwelt, die Natur und für
die Mobilität der Zukunft. Aus kreativen Ideen sollen konkrete
Projekte werden, die nachhaltig Bestand und Erfolg haben", sagte
Minister Oliver Krischer zum Start der dritten Programmphase. Rund
sechs Millionen Menschen sind in Nordrhein-Westfalen ehrenamtlich
tätig: in Verbänden und Vereinen, Bürgerinitiativen, Stiftungen,
Netzwerken und Einzelprojekten.
Minister Krischer: "Das
ehrenamtliche Engagement ist ein wichtiges Fundament unserer
Gesellschaft. Wir brauchen die bürgerschaftliche Teilhabe und ihre
Impulse für eine zukunftsfähige nachhaltige Entwicklung."
Unterstützt werden Projektideen rund um die folgenden Themenfelder:
Naturschutz, Biodiversität, Artenschutz Nachhaltige Entwicklung,
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), Umweltbildung
Transformation Anpassung an den Klimawandel, Natürlicher Klimaschutz
Umweltwirtschaft Verkehr, Mobilität der Zukunft, Radverkehr,
Verkehrssicherheit Kreislaufwirtschaft, Circular Economy
Wasserwirtschaft und Bodenschutz Immissionsschutz, Umwelt und
Gesundheit, Gentechnik.
Interessierte Bürgerinnen und
Bürger, Vereine, Gruppierungen ohne Rechtsform sowie
gemeinwohlorientierte Unternehmen und als gemeinnützig anerkannte
Genossenschaften haben noch bis zum 10. November 2023 die
Möglichkeit sich für eine Aufnahme in das Programm bewerben. Dabei
müssen sie ihre Ideen in einer Projektskizze beschreiben und
deutlich machen, wo sie fachliche Beratung wünschen.
Das
Ministerium wählt aus den eingereichten Vorschlägen nach fachlichen
Gesichtspunkten aus. Den ausgewählten Initiativen bietet das
Programm eine kostenlose qualifizierte Beratung an. Das Spektrum der
Beratung reicht von der Unterstützung bei der Vereinsgründung bis
zur Hilfe bei der Beantragung von Fördergeldern. Pro Initiative
können Beratungskosten von bis zu 20.000 Euro zur Verfügung gestellt
werden. Weitere Informationen:
zum Programm "Qualifizierung des bürgerschaftlichen Engagements"
unter www.wir-bewegen-was.nrw
Desinformation
und Hetze: Kommission verlangt im Rahmen des Gesetzes über digitale
Dienste (DSA) Auskunft von X - ehemals Twitter Die
Europäischen Kommission hat ein förmliches Auskunftsverlangen im
Rahmen des Gesetzes über digitale Dienste an X (ehemals Twitter)
gerichtet. Grund dafür sind bei der Kommission eingegangene Hinweise
über die mutmaßliche Verbreitung von illegalen Inhalten und
Desinformation, insbesondere von terroristischen und gewalttätigen
Inhalten und Hetze.
Die
Plattform X soll ebenso Auskunft über die Einhaltung anderer
Bestimmungen des Gesetzes über digitale Dienste (DSA) geben. X muss
Vorschriften des DSA einhalten Infolge seiner Benennung als sehr
große Online-Plattform (VLOP) muss X alle mit dem Gesetz über
digitale Dienste eingeführten Vorschriften einhalten. Diese gelten
seit Ende August 2023 und umfassen u.a. die Bewertung und Minderung
von Risiken in Bezug auf die Verbreitung von illegalen Inhalten und
Desinformation.
Ebenso ist X zu schadenbegrenzenden
Maßnahmen und Bewertungen von Risiken zu Darstellungen
geschlechtsbezogener Gewalt, der Beeinträchtigung der Ausübung der
Grundrechte und der Rechte des Kindes, der öffentlichen Sicherheit
und des geistigen Wohlbefindens verpflichtet. Im vorliegenden Fall
untersuchen die Kommissionsdienststellen, ob X das Gesetz über
digitale Dienste einhält.
Dabei geht es u.a. um die
Regeln und Praktiken der Plattform in Bezug auf die Meldung
illegaler Inhalte, die Bearbeitung von Beschwerden, die
Risikobewertung und die Maßnahmen zur Minderung der festgestellten
Risiken. Die Kommissionsdienststellen sind befugt, zur Überprüfung
der ordnungsgemäßen Anwendung der geltenden Rechtsvorschriften
weitere Auskünfte von X zu verlangen.
Nächste Schritte X muss die verlangten Auskünfte zu Fragen
im Zusammenhang mit der Aktivierung und Funktionsweise seines
Krisenreaktionsprotokolls bis zum 18.Oktober 2023 und zu den übrigen
Fragen bis zum 31.Oktober 2023 übermitteln. Nach der Auswertung
dieser Antworten wird die Kommission die nächsten Schritte prüfen.
Dies könnte zur förmlichen Einleitung eines Verfahrens nach Artikel
66 des Gesetzes über digitale Dienste führen.
Nach
Artikel 74 Absatz 2 des Gesetzes über digitale Dienste kann die
Kommission Geldbußen verhängen, wenn in Beantwortung eines
Auskunftsverlangens unrichtige, unvollständige oder irreführende
Angaben gemacht werden. Falls X überhaupt nicht antwortet, kann die
Kommission die Informationen per Beschluss verlangen. In diesem Fall
könnte sie bei nicht fristgerechter Beantwortung auch Zwangsgelder
verhängen.
Das Gesetz über digitale
Dienste ist ein Eckpfeiler der Digitalstrategie der EU. Es setzt
neue Standards für die Rechenschaftspflicht von Online-Plattformen
in Bezug auf Desinformation, illegale Inhalte und andere Gefahren
für die Gesellschaft. Gleichzeitig enthält es übergeordnete
Grundsätze und Garantien für das Recht auf freie Meinungsäußerung
und andere Rechte der Nutzer.
Am 25. April 2023 hatte die
Kommission 19 Unternehmen anhand ihrer Nutzerzahlen von über 45
Millionen bzw. 10 Prozent der EU-Bevölkerung als sehr große
Online-Plattformen (VLOPs) oder sehr große Suchmaschinen (VLSEs)
benannt. Diese Plattformen und Suchmaschinen müssen alle seit Ende
August 2023 geltenden Vorschriften des Gesetzes über digitale
Dienste einhalten.
Pinktober: Die Frauenklinik an der Helios St. Johannes
Klinik lädt zum Infotag ein Weltweit betrachtet ist
Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Für mehr
Sichtbarkeit, gibt es deshalb den Pinktober, in dem einen Monat lang
auf diese weit verbreitete Tumorart aufmerksam gemacht wird. Im Zuge
dessen lädt die Frauenklinik an der Helios St. Johannes Klinik am
Donnerstag, den 19. Oktober, ab 16:30 herzlich zu einer
Informationsveranstaltung rund um das Thema Brust ein.
Die Veranstaltung verfolgt mehrere wichtige Ziele: Dazu gehört die
Vorstellung der aktuellsten Entwicklungen in der Diagnose und den
modernen Therapiemöglichkeiten. Ebenso wird die Teamarbeit am und
rund um die Helios St. Johannes Klinik präsentiert. Zusätzlich
sollen Anregungen und Perspektiven geboten werden, wie man auch nach
einer Krebsdiagnose auch Positives erleben kann. Der Infotag richtet
sich gleichermaßen an Betroffene, ihre Angehörigen und Freund:innen,
sowie an Frauenärzt:innen und medizinische Teams.
Zudem
präsentieren sich verschiedene Aussteller wie die
Frauen-Selbsthilfe-Gruppe Duisburg, die Sanitätshäuser Püttmann und
REHA WEST, das Haarstudio Rieswick und die Onkokosmetik Möller. Wir
bitten vorab um eine kurze Anmeldung unter 0203 546 30701.
Das Programm: · 16:30 Uhr: Einlass · 17:00 Uhr: Eröffnung durch
Geschäftsführer Birger Meßthaler
·
17:10 Uhr: Begrüßung und Vorstellung der Klinik sowie des Konzepts
in der Frauenklinik durch Chefarzt Dr. Alejandro Corral · 17:30
Uhr: Aktuelle Aspekte der Diagnostik und Therapie des Brustkrebs
2023 von Oberärztin Anke Pollmanns
· 18:15 Uhr: Diskussion und Zeit für Fragen (Moderation: Anke
Pollmanns/Alejandro Corral) 18:30 Uhr: Kleine Pause für Getränke,
Snacks und Besuch der Aussteller:innen · 18:50 Uhr:
Stellenwert der Psychoonkologie in der Krebstherapie von
Psychoonkologin Dr. Barbara Korell · 19:10 Uhr: Was tut
mir gut? Was kann ich selbst tun? Brustpflegeschwestern und
Selbsthilfe an Ihrer Seite (Brustpflegeschwester Marion Buschhorn,
Ltg. der Frauen-Selbsthilfe Duisburg-Hamborn Lydia) ·
19:40 Uhr: Was wünschen Sie sich von uns? Diskussion und Fragen
(Moderation: Anke Pollmanns/Alejandro Corral) · 20:00
Uhr: Ausblick und Verabschiedung durch Chefarzt Dr. Alejandro Corral
Aktionsbündnisses „Praxenkollaps – Nordrhein“:
Niedergelassene Ärzte und Psychotherapeuten wehren sich gegen
drohende Zerstörung der ambulanten Versorgung
Im Rheinland hat sich aus der Vertreterversammlung der KVNO
heraus ein Aktionsbündnis von 26 ärztlichen und
psychotherapeutischen Berufsverbänden und Versorgergruppen
gegründet. Die Mitglieder der Initiative wollen in den kommenden
Wochen auf die drohende Zerstörung der ambulanten Versorgung
aufmerksam machen und die Öffentlichkeit über die derzeitige
Schieflage im Gesundheitssystem informieren.
„Die
ambulante Versorgung in Deutschland steht am Abgrund. Die desolaten
Rahmenbedingungen haben sich durch jahrelange politische
Fehlentscheidungen entwickelt. Sie lassen keine ausreichende
Betreuung der Bevölkerung auf dem benötigten Niveau mehr zu.
Terminnot, fehlende Medikamente und vermehrt schließende Praxen sind
schon heute ganz konkrete Folgen davon“, sagt Dr. med. Jens
Wasserberg, Vorsitzender der VV der KVNO und niedergelassener
Allgemeinmediziner in Bedburg.
Um einen Kollaps der
ambulanten Versorgung zu verhindern, seien laut Wasserberg umgehend
strukturelle Maßnahmen seitens der Bundes- und Landespolitik
erforderlich, die helfen, die wegbrechenden Strukturen kurzfristig
zu stärken. Unverzichtbares Rückgrat der wohnortnahen
Patientenversorgung Aus Sicht des Bündnisses bildet die wohnortnahe
ambulante ärztliche und psychotherapeutische Medizin das Rückgrat
der medizinischen Versorgung.
Sie ist unentbehrlich, um die
Gesundheit und das Wohlbefinden der gesamten Bevölkerung zu schützen
und explizit auch den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft zu
sichern – dies alles gelte es zu bewahren und zu stärken. Um ihrem
Anliegen flächendeckend Gehör zu verschaffen, setzen die Initiatoren
insbesondere auch auf die Mobilisation ihrer Patientinnen und
Patienten.
„Wenn unsere Patientinnen und Patienten die
bisher trotz aller widriger Rahmenbedingungen noch funktionierende
Betreuung in ihren Arztund Psychotherapiepraxen auch zukünftig
erhalten wollen, so müssen sie 2 sich zunehmend selbst in der
Öffentlichkeit klar dazu äußern. Sie müssen ihre Sorgen und
Forderungen in den politischen Gremien, bei ihren gesetzlichen
Krankenkassen, aber auch in den Medien deutlich machen“, erklärt Dr.
med. Manfred Weisweiler, stellvertretender Vorsitzender der
Vertreterversammlung und niedergelassener Chirurg in Geilenkirchen.
„Um den bisherigen Kurs der Bundespolitik, derzeit
angeführt von Bundesgesundheitsminister Lauterbach, ändern zu
können, braucht es den Druck der Bevölkerung, denn dies sind
schließlich Wählerstimmen.“ Appell an Bevölkerung – Beteiligung an
Social-Media-Aktionen Wasserberg und Weisweiler appellieren an die
Bevölkerung, nun auch selbst für ihre ambulante medizinische
Versorgung bei den Haus- und Fachärzten, sowie den Psychotherapeuten
einzutreten.
„Andernfalls werde die zugangsfreie
medizinische Versorgung, um die uns aktuell noch große Teile der
Welt beneiden, bald verschwinden und es droht der Aufbau einer
staatlich kontrollierten Medizin“, so die beiden Ärzte, die
ausdrücklich betonen, dass es in der aktuellen Situation um die
Gesundheit der Bevölkerung im ganzen Land geht. Hier müssen Ärzte,
Psychotherapeuten wie Patienten für den Erhalt der bewährten
ambulanten Gesundheitsversorgung aktiv werden.
Das
Aktionsbündnis will in den kommenden Wochen durch
Patienteninformationen in den Praxen, landes- und bundespolitische
Aktionen und über neu geschaffene Social-Media-Kanäle die Sicherung
der ambulanten medizinischen Versorgung in das öffentliche
Bewusstsein rücken.
Das Aktionsbündnis „Praxenkollaps –
Nordrhein“ Das Bündnis ist ein Zusammenschluss von 26 ärztlichen
und psychotherapeutischen Berufsverbänden und Versorgergruppen aus
Nordrhein, die der Bevölkerung die Folgen der aktuellen
Fehlentwicklung im Bereich der ambulanten Versorgung und somit dem
Kern der medizinischen Daseinsfürsorge aufzeigen wollen. Ein
Zusammenbruch der ambulanten Strukturen muss verhindert werden.
Dafür stehen die Mitglieder der Initiative Politikern und Vertretern
von Krankenkassen, sowie Vertretern der Medien als Ansprechpartner
zur Verfügung.
KVNO: Es braucht faire Arbeitsbedingungen für
Niedergelassene! Statement des Vorstandsvorsitzenden
der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO), Dr. med. Frank
Bergmann, zu einem Prüfbericht des Bundesrechnungshofes (BRH) –
darin kritisiert der BRH, dass ein immer größer werdender Teil
ärztlicher Leistungen aus der morbiditätsbedingten Gesamtvergütung
(MGV) in die extrabudgetäre Gesamtvergütung (EGV) übergegangen ist.
Künftig dürften nur noch Leistungen extrabudgetär vergütet werden,
wenn dies nachweisbar zu einer Verbesserung der Versorgung führe.
Gleichzeitig stellt der BRH die geplante Entbudgetierung für
die Gruppe der Hausärztinnen und Hausärzte in Frage. Dies komme
allenfalls für Niedergelassene in unterversorgten Regionen in Frage
– und dies auch nur dann, wenn die „Zielerreichung“, die Versorgung
zu verbessern, regelmäßig überprüft werde. Von darüberhinausgehenden
Entbudgetierungen z. B. für Fachärztinnen und Fachärzte rät der BRH
ab. Düsseldorf, 12.10.23 — „Die Budgetierung der ärztlichen Honorare
stammt noch aus Zeiten, in denen es eine ,Ärzteschwemme‘ gab. Diese
Zeiten liegen seit Jahrzehnten hinter uns.
Zurzeit
kämpfen unsere Praxen und ihre Teams um jeden Millimeter Land, den
sie mit Blick auf die tägliche Versorgung ihrer Patientinnen und
Patienten gewinnen können. Dazu kommt der enorme Fachkräftemangel.
Noch gibt es viele Kolleginnen und Kollegen, die keine
Nachfolgerinnen oder Nachfolger für ihre Praxis finden und aus
Pflichtbewusstsein sowie Verantwortungsgefühl gegenüber Ihren
Patientinnen und Patienten nicht in den Ruhestand gehen. Das kann
aber keine Dauerlösung sein, auf der die nachhaltige ambulante
Versorgung fußt. Die Frage ist außerdem, wie viele der älteren
Niedergelassenen das bei den momentanen Rahmenbedingungen noch lange
so mitmachen wollen. Prüfbericht ignoriert Realität und
Entwicklung in der ambulanten Versorgung
Der BRH
verkennt völlig, dass es nicht mehr darum gehen kann, die
Honorierung ärztlicher Leistungen zu begrenzen – es muss darum
gehen, alles dafür zu tun, um junge Medizinerinnen und Mediziner für
ein Mitwirken in der ambulanten Versorgung zu gewinnen. Das wird
erst dann gelingen, wenn Praxen endlich für alle Leistungen bezahlt
werden, die sie tagtäglich erbringen!
Davon
abgesehen: Bis auf die Feststellung, dass der Anteil ärztlicher
Leistungen in der extrabudgetären Gesamtvergütung gestiegen ist,
bleibt der BRH wirklich begründete Argumente für seine Kritik
schuldig. Wie das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung
richtigerweise angemerkt hat, wird beispielsweise die
Leistungsentwicklung in der EGV gar nicht untersucht. Ein
unkontrollierter Ausgabenanstieg in der vertragsärztlichen
Versorgung ist an keiner Stelle nachweisbar. Mit solchen
irreführenden ,Prüfungen‘ ist niemandem geholfen.
Was
wir brauchen, sind gute und tragfähige Konzepte, um die Praxisteams
zu stärken und ärztlichen Nachwuchs für die Niederlassung zu
gewinnen. Dafür braucht es unbedingt eine entsprechende Perspektive.
Denn die Politik hält uns Ärzteschaft schon viel zu lang mit dem
Versprechen hin, die Entbudgetierung für Haus- und Fachärzte
umzusetzen.
Unsere Praxen sind am Limit angekommen.
Die Politik muss hier nun handeln und für deutlich attraktivere und
entlastende Rahmenbedingungen sorgen. Dafür macht sich ein breites
Bündnis aus Selbstverwaltung sowie ärztlichen und
psychotherapeutischen Berufsverbänden seit dem 18. August mit der
Aktion #praxenkollaps stark. Ich bin davon überzeugt – und dies
spiegeln auch zahlreiche Rückmeldungen von Patientinnen und
Patienten wider – dass wir ohne tiefgreifende Entbürokratisierung
und spürbare Verbesserungen für die Praxen keinen Schritt
weiterkommen.“
Zum Hintergrund: Start der Aktion #praxenkollaps war eine gemeinsame
Krisensitzung der Vertreterversammlungen aller Kassenärztlichen
Vereinigungen gemeinsam mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung
(KBV) am 18. August in Berlin.
Kultur- und
Stadthistorisches Museum: Führung unter dem Motto
„Vom Sterben und Wiederauferstehen“ zur Finissage
der Sonderausstellung „Göttliche Geheimnisse“
Kuratorin Dr. Andrea Gropp lädt am kommenden
Sonntag, 15. Oktober, um 15 Uhr im Kultur- und
Stadthistorischen Museum am Johannes-CorputiusPlatz
(Innenhafen) zur letzten Führung durch die
Sonderausstellung „Göttliche Geheimnisse“ ein. Das
Thema der Sonderausstellung sind antike
Mysterienkulte. Im Zentrum dieser Kulte standen
Mythen um einzelne Gottheiten, die ein tieferes
Geheimnis enthielten. Stets erfuhren die Teilnehmer
der Feierlichkeiten etwas, das Außenstehenden
verborgen bleiben sollte.
Die Eingeweihten durften nicht darüber berichten,
sondern mussten das Geheimnis bewahren. Wir wissen
aber, dass es in vielen Kulten um das Mysterium des
Lebenszyklus ging: Was kommt nach dem Leben? Und was
nach dem Sterben? Die Hoffnung auf eine wie auch
immer geartete Wiederkehr ist nicht allein den
Mysterienkulten zu eigen, sondern findet sich auf
der ganzen Welt. Die Führung setzt die antiken Kulte
in Bezug zu Mythen anderer Kulturen – und zu unserem
eigenen Alltag.
Der 15. Oktober ist zudem
in diesem Jahr die letzte Gelegenheit, die Münz- und
Antikensammlung Köhler-Osbahr zu besuchen, da sie in
den nächsten Monaten modernisiert und vollständig
umgestaltet werden wird. Die Teilnahme ist im
Museumseintritt enthalten und kostet für Erwachsene
4,50 Euro, für Kinder und ermäßigt zwei Euro. Das
gesamte Programm ist unter
www.stadtmuseum-duisburg.de abrufbar.
Vortrag zu Gerechtigkeitsbildern in der Kunst
Bis heute reicht eine lange Tradition von Gemälden, die Richter und
Schöffen dazu ermahnen sollen, ihre Urteile unabhängig und gerecht
zu fällen. Ein frühes und spektakuläres Zeugnis für ein solches
Gerechtigkeitsbild ist das Diptychon aus dem Jahr 1498 von Gerard
David, das die Festnahme und Bestrafung des bestechlichen Richters
Sisamnes auf Geheiß des Herrschers Cambyses darstellt. Am Mittwoch,
18. Oktober 2023 wird es in der Hamborner Friedenskirche, Duisburger
Straße 174, ab 18 Uhr um genau dieses Doppel-Bild und dieses Thema
gehen.
Kompetent darüber berichten wird Martina Will,
engagiertes Mitglied der evangelischen Gemeinde Hamborn. Die
gelernte Kunstlehrerin verfügt über umfangreiche Kenntnisse im
Bereich der Druckgraphik und Malerei. Der Eintritt ist frei, eine
Spende für die Gemeindearbeit am Ausgang wird nicht abgelehnt. Infos
zur Gemeinde gibt es im Netz unter www.friedenskirche-hamborn.de. I
Foto: public domain / Rainer Halama
Noch sechs Karten fürs bayerische Krimidinner in
Ungelsheim Für Freitag, 20. Oktober laden erfahrene
Köchinnen und Köche aus dem Team des Projektes für Kinder „Tischlein
deck dich“ der Evangelischen Auferstehungsgemeinde Duisburg Süd
wieder zu einem Krimidinner ins Ungelsheimer Gemeindezentrum ein.
Geboten wird diesmal ein 4-Gänge-Menü aus der bayrischen Küche.
Zwischen den Gängen liest Dieter Kaspers Kurzkrimis aus Bayern.
Genießen können dieses Ereignis insgesamt 30 Personen, schon 24
haben sich dafür die Karten gesichert.
Wer noch mit
dabei sein möchte meldet sich bei Pfarrer Rainer Kaspers
(0203/7297702) und plant für das Vergnügen 28 Euro ein – die
Getränke sind im Preis inbegriffen. Ist er nicht persönlich zu
erreichen, kann die Bestellung gern auf seinen Anrufbeantworter
gesprochen werden. Infos zur Gemeinde gibt es im Netz unter
https://evaufdu.de. Zusatzinfo: Das Projekt „Tischlein deck dich“
gibt es schon seit vielen Jahren in der Evangelischen
Auferstehungsgemeinde Duisburg Süd.
Das Konzept kommt gut
an: In der voll ausgestatteten Küche des Ungelsheimer
Gemeindezentrums - mit Kochinsel, Kochplatten und Backöfen -
bereiten Kinder im Alter ab sechs Jahren im Team und unter Anleitung
von erwachsenen Kochfans aus frischen Lebensmitteln köstliche und
gesunde Gerichte zu - und verspeisen diese natürlich auch zusammen.
Die Teilnahme ist kostenlos.
Gemeindezentrum Ungelsheim (Foto: www.evaufdu.de)
Zwei Singnachmittage im Oktober mit Maria Hönes und Musiker
Daniel Drückes Musiker und Popkantor Daniel Drückes
und Ehrenamtskoordinatorin Maria Hönes laden alle, die Lust auf
gemeinsames Singen in gemütlicher Runde haben, zweimal im Monat in
ihre Gemeinden zum Mitmachen ein. Das nächste Singen in Gemeinschaft
gibt es am 18. Oktober um 14 Uhr im evangelischen Gemeindehaus
Wanheimerort, Vogelsangplatz 1; der zweite Singnachmittag in diesem
Monat startet am 19. Oktober um 15 Uhr im evangelischen Gemeindehaus
Wanheim, Beim Knevelshof 45.
Auf dem Programm stehen wie
immer bekannte Lieder, Popsongs und Evergreens. Zwischen dem Singen
ist Platz für Kaffee und Kekse. Maria Hönes und Daniel Drückes
hatten gemeinsam die Idee, mit dem zusätzlichen Angebote ältere und
junge Menschen beim Singen zusammen zu bringen, ganz nach dem Motto
„Singen verbindet Generationen“. Mitsingen darf jede und
jeder. Infos zu beiden Gemeinden gibt es im Netz unter
www.gemeinde-wanheim.de bzw.
www.wanheimerort.ekir.de.
Gemeinschaftliches Singen mit Daniel
Drückes - links stehend (Foto: Maria Hönes)
NRW-Krankenhäuser: Zahl der Teilzeitbeschäftigten steigt
weiter an Der Anteil des teilzeitbeschäftigten
nichtärztlichen Personals ist in den nordrheinwestfälischen
Krankenhäusern im Jahr 2022 auf 50,1 Prozent gestiegen. 122 941 der
245 565 Tätigen im nichtärztlichen Dienst waren Ende 2022
Teilzeitbeschäftigte. Wie das statistische Landesamt mitteilt, hatte
dieser Anteil im Jahr 2012 noch bei 46,0 Prozent gelegen. Von den
47 023 hauptamtlichen Ärztinnen und Ärzten waren 13 327
(28,3 Prozent) teilzeitbeschäftigt; 2012 waren es noch 19,0 Prozent
gewesen.
Mit 292 588 waren Ende 2022 in den
333 nordrheinwestfälischen Krankenhäusern 18,3 Prozent mehr Personen
tätig als im Jahr 2012; 136 268 (46,6 Prozent) von ihnen waren
teilzeitbeschäftigt. Die Zahl der hauptamtlichen Ärztinnen und Ärzte
ist seit 2012 um 27,6 Prozent auf 47 023 gestiegen; die des
nichtärztlichen Personals um 16,7 Prozent auf 245 565. Der Anteil
teilzeitbeschäftigter Männer stieg in den NRW-Krankenhäusern
gegenüber 2012 stärker an als bei den teilzeitbeschäftigten
Frauen: 2022 war der Teilzeitanteil bei den Ärzten mit 18,3 Prozent
mehr als doppelt so hoch wie zehn Jahre zuvor (2012: 8,7 Prozent).
Beim nichtärztlichen Personal arbeitete gut ein Viertel
(25,5 Prozent) der Männer in Teilzeit; 2012 hatte dieser Anteil bei
18,5 Prozent gelegen. Frauen waren Ende 2022, wie auch schon zehn
Jahre zuvor, häufiger in Teilzeit beschäftigt als Männer:
40,2 Prozent der Ärztinnen und 56,6 Prozent des weiblichen
nichtärztlichen Personals waren teilzeitbeschäftigt. Im Jahr 2012
waren knapp ein Drittel (32,2 Prozent) der Ärztinnen und
53,1 Prozent der Frauen im nichtärztlichen Dienst in Teilzeit tätig
gewesen.
Mit 119 158 Personen war knapp die Hälfte
(48,5 Prozent) des nichtärztlichen Personals im Pflegedienst tätig.
Ein Fünftel (20,0 Prozent) des nichtärztlichen Personals arbeitete
im medizinischtechnischen Dienst und 13,5 Prozent waren im
Funktionsdienst beschäftigt.
15. Oktober: Internationaler
Tag des Händewaschens
Zugang zu Hygiene ist eine Frage des Wohlstands
Anlässlich des Internationalen Tags des Händewaschens am 15.
Oktober werfen wir einen Blick auf die weltweite Basisversorgung
mit Trinkwasser, Toiletten und Handhygiene. Unter letzterem
versteht die UNHCR die Möglichkeit, sich mit Wasser und Seife die
Hände waschen zu können. Das trifft auf 75 Prozent der Weltbevölkerung zu.
Der Zugang zu Hygiene ist indes stark vom Wohlstand des jeweiligen
Landes abhängig. So fällt der Anteil in armen Gesellschaften auf 27
Prozent. Auch die Versorgung mit Trinkwasser und sauberen Toiletten
ist hier besonders schlecht.
Der einfache Akt des
Händewaschens kann laut UNHCR Leben retten und Krankheiten
reduzieren, indem er dazu beiträgt, die Verbreitung von Infektionskrankheiten zu
verhindern. Die Organisation schätzt, dass jährlich 1,4 Millionen
Menschen, darunter fast 400.000 Kinder unter fünf Jahren, an
vermeidbaren Krankheiten, die auf unzureichende Versorgung mit
Trinkwasser, sanitären Anlagen und Hygiene zurückzuführen sind.
Letztere allein ist für 394.000 Todesfälle durch Durchfall und
356.000 Todesfälle durch Atemwegserkrankungen verantwortlich.
Mathias Brandt
Wie gepflegt ist Deutschland? Die
alltägliche Nutzung von Körperpflege-
und Kosmetikprodukten ist für die meisten Menschen in
Deutschland selbstverständlich. Indes zeigen die Daten der Statista
Consumer Insights, dass es eine kleine Gruppe von Menschen gibt
die sich in Hygienezurückhaltung üben. So geben etwa 85 Prozent der
Befragten an, regelmäßig Zahn- und Mundpflegeprodukte (Zahnpasta,
Mundspülung etc.) zu verwenden - bei den Frauen sind es 90 Prozent,
bei den Männern 79 Prozent.
Ähnlich sieht es im Bereich
Körperpflegeprodukte (Dusch- und Badeprodukte, Deodorants,
Rasierschaum & Rasiergel etc.) aus. Noch größer ist der Abstand
zwischen den Geschlechtern im Bereich Hautpflege -
Gesichts- oder Handcreme gehört nur für etwas mehr als die Hälfte
der Herren zur Pflegeroutine.
Wo eigene Toiletten Luxus sind Weltweit
hatten laut Schätzungen
der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Jahr 2020 rund 74
Prozent aller Menschen Zugang zu sicherem Trinkwasser, in Europa und
den Amerikas waren es über 80 Prozent. Trinkwasserzugang bedeutet
allerdings nicht automatisch Zugang zu sicheren
sanitären Anlagen wie privaten Toiletten. Der WHO zufolge
konnten im selben Jahr nur knapp über 50 Prozent der Weltbevölkerung
ungeteilte Sanitäranlagen mit Kanalisationssystemen, Klärgruben oder
Komposttanks nutzen.
Wie unsere Grafik zeigt, ist vor allem der afrikanische Kontinent
diesbezüglich unterversorgt. So hatten beispielsweise nur neun
Prozent Bewohner:innen Äthiopiens Zugriff auf entsprechende Anlagen,
in Madagaskar und der Republik Tschad waren es jeweils 12 Prozent.
Die Sahara stellt im Allgemeinen die Demarkationslinie für den
Zugang zu privaten Waschräumen dar. In Libyen und Ägypten konnten
beispielsweise 92 respektive 97 Prozent der Menschen entsprechende
Anlagen nutzen. Aber auch innerhalb des Sub-Sahara-Raumes gibt es
deutliche Unterschiede.
In Botswana hatten
beispielsweise rund 80 Prozent der Einwohner:innen die Möglichkeit
zur Nutzung einer privaten Toilette. Trotz des Fokus auf
afrikanische Länder hinsichtlich der Wasserunterversorgung zeigt
sich in einzelnen Gebieten Europas, Zentralamerikas und Südostasiens
ein weniger drastisches, aber im Verhältnis vergleichbares Bild. In
der Republik Moldau hatten beispielsweise rund ein Viertel der
Menschen keine Möglichkeiten, Anlagen oben genannter Art zu nutzen,
in Guatemala waren es 22, in Afghanistan 50, in Bangladesch 46
Prozent. Florian Zandt
Wo die Trinkwasserversorgung besonders schlecht ist
Nur etwa sechs Prozent der EInwohner:innen der Zentralafrikanischen
Republik und in Tschad haben Zugang zu sicheren Trinkwasserquellen.
Damit ist die Trinkwasserversorgung in den beiden Ländern im Herzen
Afrikas von allen Nationen, zu denen der World
Health Organization (WHO) entsprechende Daten vorliegen, am
schlechtesten. Als sicher gilt eine Trinkwasserquelle laut
Definition, wenn der Zugang zu dieser für alle Menschen bei Bedarf
gewährleistet ist und die Versorgung frei von mikrobiologischer und
chemischer Kontamination ist.
Wie die Statista-Grafik
zeigt, liegen viele der ungenügend mit Frischwasser versorgten
Länder auf dem afrikanischen Kontinent. Die Karte ist dabei auf die
Staaten beschränkt, deren sichere Trinkwasserversorgung für
weniger als zwei Fünftel der Bevölkerung zugänglich ist. Unter
diesen Ländern schneidet die Elfenbeinküste mit einem Anteil von 35
Prozent noch am besten ab.
Ursachen für die schlechte
Versorgung in Afrika sind vor allem die klimatischen Bedingungen und
die fortschreitende Desertifikation ausgehend von den großen Wüsten.
Mit der globalen Erwärmung wird das Klima in Afrika zunehmend
lebensfeindlicher - Dürren werden immer häufiger. So forderte die
anhaltende Trockenheit beispielsweise in Somalia 2022
rund 43.000 Menschenleben. Aber auch politische Instabilität ist ein
Faktor, der den Ausbau der Trinkwasserversorgung vielerorts lähmt.
Der Weltwassertag am 22. März 2023 stand unter dem Motto
"Accelerating Change". Der Internationale Tag des Wassers erinnert
seit 1992 jedes Jahr an die Bedeutung der Ressource Wasser als
Grundlage allen Lebens. Das diesjährige Thema soll die Bedeutung
nationaler und internationaler Zusammenarbeit in Bezug auf die
Zielerreichung hervorheben, bis 2030 sauberes Wasser und
Sanitärversorgung für alle Menschen zu gewährleisten. In Deutschland
ist das schon seit geraumer Zeit selbstverständlich. Umso wichtiger
ist es dies zu erkennen und mit Blick auf die weltweite Problematik
der Wasserknappheit nachhaltiger
zu leben. Renè Bocksch
Eigenheim heute erschwinglicher als 1980
Mehr als die Hälfte der Deutschen wünscht sich, in einem
freistehenden Einfamilienhaus
zu wohnen. Wie der OECD-Erschwinglichkeitsindikator für
Wohnimmobilien zeigt, ist die finanzielle Umsetzbarkeit dieses
Traums heute im Schnitt wahrscheinlicher als noch in den 1980er
Jahren. Der Indikator ist nämlich von 171,2 Punkten im ersten
Quartal des Jahres 1980 auf 116,3 Punkte im zweiten Quartal 2023
gefallen. Ein geringerer Indikatorwert ist hierbei gleichbedeutend
mit einer höheren Erschwinglichkeit.
Der Indikator zeigt
zudem, dass der Trend zu einer höheren Erschwinglichkeit von
Immobilien in Deutschland in der Zeit der Weltfinanzkrise der Jahre
2007 und 2008 zum Erliegen gekommen ist. Das vergangene Jahrzehnt
war dann von steigenden Preisen und einer sinkenden
Erschwinglichkeit geprägt, bis sich dieser Trend wiederum drehte und
die Erschwinglichkeit ab dem zweiten Quartal 2022 schließlich wieder
zunahm. Hierbei spielten steigende Zinsen und die in der Folge fallenden
Immobilienpreise die tragende Rolle.
Für die
Berechnung des OECD-Erschwinglichkeitsindikators werden die
nominalen Immobilienpreise durch das nominale verfügbare
Haushaltsnettoeinkommen pro Kopf dividiert. Sinken die Preise oder
steigen die Einkommen, fällt der Indikatorwert. Im betrachteten
Zeitraum ist das verfügbare Haushaltsnettoeinkommen stärker
gestiegen als die Immobilienpreise. Das verfügbare Einkommen
privater Haushalte beschreibt das Einkommen, das den Haushalten für
Konsum, Sparen oder Investitionen zur Verfügung steht.
Neben
den Häuserpreisen und Einkommen spielen aber auch die Bauzinsen bei
der Erschwinglichkeit einer Immobilie eine wichtige Rolle. Diese
befinden sich verglichen mit den 1980er Jahren derzeit noch immer
auf niedrigem Niveau. Bei der individuellen Frage nach der
Erschwinglichkeit eines eigenen Hauses müssen im Falle eines Neubaus
zudem die Baukosten eingepreist werden, die in Deutschland zuletzt deutlich
angestiegen sind. Matthias Janson
Wie stark sind die Hauspreise gefallen?
Die Wohnungsmärkte haben in vielen Ländern bereits auf die
gestiegenen Leitzinsen mit fallenden Immobilienpreisen reagiert.
Das trifft insbesondere auf den deutschen Immobilienmarkt zu, wie
die Statista-Grafik auf Basis von Daten des Internationalen
Währungsfonds (IWF) zeigt. Der Rückgang im ersten Quartal 2023
gegenüber dem dritten Quartal des Jahres 2022 liegt hier bei knapp
über acht Prozent (roter Balken). Zuvor (drittes Quartal 2022
gegenüber viertem Quartal 2021) waren die Immobilienpreise noch um
1,5 Prozent gestiegen.
Über den gesamten Zeitraum (Q1
2023 ggü. Q4 2021) ergibt sich ein Minus von 6,6 Prozent. Die
Immobilienpreise sind nicht in allen Ländern gesunken, in manchen
hat sich nur der Anstieg verlangsamt. Dies trifft zum Beispiel auf
Italien und die USA zu. In einer Reihe von Ländern fallen die
jüngsten Preisrückgänge zudem geringer aus als die vorherigen
Anstiege, wie etwa im Vereinigten Königreich, Frankreich, Japan oder
in Russland.
Obwohl die Hauspreise in Deutschland in den
letzten Jahren so stark gestiegen sind, ist der Kauf einer Immobilie
heute trotzdem erschwinglicher als noch in den 1980er Jahren. Das
zeigt der OECD-Erschwinglichkeitsindikator für Deutschland. Matthias
Janson
Grundsteuer: So hoch sind die Grundsteuer-Hebesätze in den
Bundesländern
Aufgrund der angespannten Wirtschaftslage haben rund 12,5
Prozent aller Kommunen in Deutschland im vergangenen Jahr den
Hebesatz der Grundsteuer erhöht.
Dieser Multiplikationsfaktor wird neben dem Grundstückswert
benötigt, um die Grundsteuerlast zu ermitteln – je höher der
Hebesatz, desto größer wird auch die Steuerschuld sein. Der
durchschnittliche Hebesatz der Grundsteuer B (bebaute oder unbebaute
Grundstücke) in Deutschland hat zum 31.12.2022 etwa 391 Prozent
betragen.
Wie die Statista-Grafik mit Daten des Statistischen
Bundesamtes zeigt, variieren die Durchschnitts-Hebesätze der
Kommunen zwischen den Bundesländern deutlich. Vor allem die
Stadtstaaten weisen unter anderem wegen begrenzter Verfügbarkeit von
Bauland hohe Hebesätze auf. Mit rund 565 Prozent ist
Nordrhein-Westfalen das Flächenland mit dem höchsten Faktor. Hessen
(495 Prozent) folgt vor dem Saarland (446 Prozent) und Sachsen (427
Prozent).
Am geringsten fällt der Hebesatz hingegen in
Schleswig-Holstein (347 Prozent) und Bayern (352 Prozent) aus. Das
Geld aus der Grundsteuer fließt ausschließlich in die Kassen der Kommunen und
wird beispielsweise zur Finanzierung von öffentlichen Einrichtungen
und Infrastruktur genutzt. Im Jahr 2022 betrugen die Einnahmen
aus der Grundsteuer B etwa 14,9 Milliarden Euro. Renè Bocksch
Ob alt oder jung: Deutschland wohnt primär zur Miete
Der Immobilienmarkt in
Deutschland ist seit Jahren angespannt, besonders an bezahlbaren
Mietwohnungen in Metropolen herrscht ein deutlicher Mangel. Dies ist
besonders vor dem Hintergrund bedenklich, dass nur eine Minderheit
der im Rahmen unserer Statista Consumer Insights befragten Deutschen
in Eigentumsimmobilien leben. Wie unsere Grafik zeigt, wohnt selbst
die als kaufkraftstark angesehene Generation 60+ hauptsächlich in
Miethäusern oder -wohnungen.
Rund 41 Prozent der
Befragten aus dieser Alterskohorte geben an, aktuell in einer
Eigentumsimmobilie zu wohnen, 59 Prozent mieten eine Wohnung oder
ein Haus. Während sich die Zahlen für die Generation X und
Millennials ähneln, gaben sieben von zehn Angehörige der Gen Z an,
Miete für ihren Wohnraum zu bezahlen. Generationsübergreifend
betrachtet leben nur 38 Prozent der Umfrageteilnehmer:innen in einer
Eigentumsimmobilie.
Die fehlende Verfügbarkeit
erschwinglicher Wohnungen zur Miete liegt neben makroökonomischen
Faktoren wie steigenden Energiepreisen und damit auch höher
angesetzten Mietpreisen auch daran, dass die Bundesregierung ihr
2022 gesetztes Ziel, 400.000 neue Wohnungen pro Jahr
fertigzustellen, schon im ersten Jahr um knapp 100.000 verfehlt.
Auch in den Jahren davor lag die Anzahl neu gebauter Wohnungen bei
maximal etwas über 300.000.
100.000 der 400.000 von
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Bundesbauministerin
Klara Geywitz beim 13. Wohnungsbau-Tag der Bauwirtschaft
angekündigten Neubauwohnungen pro Jahr sollen dabei auf öffentlich
geförderte Sozialwohnungen entfallen.
Florian Zandt
Teure Ferienimmobilien auf Nordsee-Inseln Die Nordsee zählt
zu den beliebtesten Urlaubsregionen Deutschlands. Entsprechend tief
muss man für den Kauf einer Ferienwohnung auf einer Nordseeinsel in
die Tasche greifen. Wie die Statista-Grafik auf Basis von Daten des
Immobilienmaklers Engel
& Völkers zeigt, kosten Ferienwohnungen in
sehr guter Lage auf der Insel Sylt im Mittel 18.000 Euro pro
Quadratmeter. Gegenüber dem Preisniveau des Jahres 2015 ist das ein
Plus von 33,3 Prozent. Vergleichsweise günstig erscheint da eine
Ferienwohnung auf Borkum mit einem mittleren Kaufpreis von 7.900
Euro pro Quadratmeter.
Ferienwohnungen auf Nordseeinseln sind nicht nur beliebte
Urlaubsziele, sondern auch lukrative Anlageobjekte, denn alle
Ferienwohnungen sind gegenüber 2015 kräftig im Preis gestiegen. Am
stärksten zugelegt haben Wohnungen auf Föhr (+70,7 Prozent) und
Amrum (+65 Prozent). Ferienwohnungen erfreuen sich auch als
Mietobjekt in den vergangenen Jahren steigender Beliebtheit.
Sowohl bei den Übernachtungen als auch bei den Ankünften in
Ferienhäusern und -wohnungen gab es ein stetiges Wachstum. Mit
Ausbruch des Coronavirus gewann der Markt für Ferienimmobilien
nochmals an Bedeutung. So gelten Ferienhäuser und -wohnungen während
der Corona-Pandemie als eine der sichersten Urlaubsarten.
Bedrohte Immobilien Wenn sich die Erde erwärmt
und die globale Durchschnittstemparatur weiter steigt, dehnt sich
das Meerwasser weiter aus und die Pegel steigen. Weltweit käme es zu
Überflutungen von Landmassen, auch in Europa. Ohne weitere
Schutzanlagen würden zahlreiche Wohnimmobilien zerstört, die Schäden
würden in die Milliarden gehen. Das zeigt die Statista-Grafik anhand
des Beispiels Hamburg: Bei einem Temperaturanstieg um 1,5 °C
gegenüber vorindustrieller Zeit wären Immobilien mit einer
Gesamtfläche von 6,7 Millionen m² gefährdet.
Ihr
Marktwert liegt bei schätzungsweise 33 Milliarden Euro. Noch
schlimmer als Hamburg würde es die Städte Den Haag, Amsterdam und
London treffen. Genauere Informationen für insgesamt 18 Städte
bietet das Statista Dossier Plus „Rising
seas and real estate in Europe“. In den letzten Jahren ist ein
deutlicher Anstieg des Meeresspiegels zu beobachten. Gegenüber dem
Jahr 1993 hat sich das Höhenniveau der Meeresoberfläche um 9,3 cm
erhöht. Das zeigt die diese Statista-Grafik auf
Basis von Aufzeichnungen
der NASA, die erstmals im Jahr 1993 vorgenommen wurden.
Diese Erhöhung wird laut Quelle hauptsächlich durch zwei
Faktoren verursacht, die mit dem Klimawandel zusammenhängen:
Zum einen das zusätzliche Wasser aus schmelzenden Eisschilden und
Gletschern und die Ausdehnung von Meerwasser bei der Erwärmung der
Erdoberfläche. Die NASA verfolgt die Veränderung des Meeresspiegels
und seine Ursachen über Satellitenbeobachtungen aus dem All.
Matthias Janson
Wie viele Menschen schiebt Deutschland ab?
Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat gestern einen Gesetzentwurf vorgelegt,
der schnellere Rückführungen und Abschiebungen von Personen ohne
Bleiberecht ermöglichen soll. Dazu die SPD-Politikerin:
"Wer in Deutschland kein Bleiberecht hat, muss unser Land wieder
verlassen. Die Zahl der Rückführungen ist in diesem Jahr schon um 27
Prozent höher als im Vorjahreszeitraum, dennoch gibt es erheblichen
Änderungsbedarf. Ich habe heute ein umfassendes Rückführungspaket
vorgelegt, das ein Bündel restriktiver Maßnahmen vorsieht."
In absoluten Zahlen ausgedrückt wurden von den Behörden im
ersten Halbjahr 2023 7.861
Abschiebungen vollzogen. Zum Vergleich: Im gesamten Vorjahr
zählte das Bundesinnenministerium rund 13.000 Abschiebungen. Am
häufigsten traf es zuletzt Menschen aus Georgien, Nordmazedonien,
Afghanistan, der Türkei und Albanien. Das Gros der Abschiebungen
fand auf dem Luftweg statt. Die Frage, welche die Frage
Fluggesellschaften hierfür genutzt werden, beantwortet die
Bundesregierung nicht.
Deutliche Kritik am Migrationspaket
übt etwa die Grüne Jugend. "Die Bundesregierung tritt Menschlichkeit
mit Füßen. Das ist der völlig falsche Weg, um auf die Wahlerfolge
der AfD zu reagieren", sagte der deren Vorsitzender, Timon Dzienus,
dem Spiegel. Dagegen scheinen solche Winfried Kretschmann solche
Bedenken fremd zu sein. Der grüne Ministerpräsidenten
Baden-Württembergs spricht sich für einen schärferen Kurs in der Asylpolitik aus.
Mathias Brandt
5-Jahreshoch bei Hinrichtungen
Die Zahl der Todesurteile und Hinrichtungen ist im
vergangenen Jahr laut Amnesty
International auf den höchsten Stand seit dem Jahr
2017 gestiegen. Die Organisation zählte mindestens 883
Hinrichtungen in 20 Ländern (2021: 579 Hinrichtungen in
18 Ländern)- "dazu kommen tausende Hinrichtungen in China,
die unter Verschluss gehalten werden." Der Anstieg lässt
sich vor allem auf Hinrichtungen im Nahen Osten
zurückführen. So wurden im Iran mindestens
576 Menschen vom Staat exekutiert (2021: 314). Und auch
2023 sollen bereits mindestens 209 Menschen hingerichtet
worden sein.
Aber nicht nur das Mullah-Regime
macht regen Gebrauch von der Todesstrafe: In
Saudi-Arabien hat sich die Zahl der vollstreckten
Todesurteile gegenüber dem Vorjahr von 65 auf 196
verdreifacht. Weiterhin heißt es in dem Bericht, dass
2022 in Afghanistan, Kuwait, Myanmar, Singapur sowie dem
Gazastreifen nach Unterbrechungen wieder Todesurteile
vollstreckt wurden. In den USA stieg die Zahl der
Hinrichtungen von elf im Vorjahr auf 18 in 2022. Aber es
gibt auch gute Nachrichten: Sechs Länder haben die
Todesstrafe im vergangenen Jahr vollständig oder zum Teil
abgeschafft. Mathias Brandt
Tödliche Justiz 20 Länder haben
laut Amnesty
International im vergangenen Jahr Menschen
hingerichtet - das sind zwei mehr als als noch im
vergangenen Jahr. Trotzdem ist der Langzeittrend eher
positiv, wie der Blick auf die Statista-Grafik zeigt.
Noch in den 90ern wurde die Todesstrafe in bis zu 41
Ländern vollstreckt Aber es gibt auch immer wieder
Rückschläge: 2022 wurden in Afghanistan, Kuwait, Myanmar,
Singapur sowie dem Gazastreifen nach Unterbrechungen
wieder Hinrichtungen durchgeführt.
Aber es
gibt auch gute Nachrichten: Sechs Länder haben die
Todesstrafe im vergangenen Jahr vollständig oder zum Teil
abgeschafft. Insgesamt wurden mindestens 883 Menschen
exekutiert (2021: 579 Hinrichtungen in 18 Ländern). Der
Anstieg lässt sich vor allem auf Hinrichtungen im Nahen
Osten zurückführen. So wurden im Iran mindestens
576 Menschen vom Staate exekutiert (2021: 314). Und auch
2023 sollen bereits mindestens 209 Menschen hingerichtet
worden sein. "Dazu kommen tausende Hinrichtungen in China,
die unter Verschluss gehalten werden."
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