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Kapriolen, Unwetter und Rekorde -
Redaktion Harald Jeschke
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Spenden: Aktion
Deutschland Hilft. Stichwort: Hochwasser
Deutschland
IBAN: DE62 3702 0500 0000 1020
30 (Bank für Sozialwirtschaft)
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Weihnachtsmonat
unter dem Strich recht
ausgeglichen, aber mit
Temperaturextremen
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Offenbach,
30. Dezember 2022 – Die
ersten kalten
Dezemberwochen mit einem
eisigen Tiefpunkt in der
zweiten Dekade machten
vor allem in Teilen des
Ostens von Deutschland
sowie im Bergland
Hoffnung auf eine weiße
Weihnacht. Doch das
Wetter sorgte ab dem 19.
Dezember für eine
Kehrtwende um 180 Grad:
Was mit Glatteisregen
begonnen hatte, endete
landesweit mit sehr
milden Temperaturen
sowie Tauwetter.
Sowohl an Weihnachten
als auch zum
Jahreswechsel kam ein
Gefühl von Frühling auf.
So fiel der letzte Monat
im Jahr 2022 bei
ziemlich ausgewogener
Niederschlagsmenge und
Sonnenscheindauer etwas
zu warm aus. Das meldet
der Deutsche
Wetterdienst (DWD) nach
ersten Auswertungen der
Ergebnisse seiner rund 2
000 Messstationen.
Eisige Adventszeit, sehr
milde Weihnachten und
Rekordtemperaturen zur
Jahreswende
Die erst viel zu kalte
und dann teils
rekordwarme Witterung
führte im Dezember 2022
zu einem
Temperaturdurchschnitt
von etwa 1,8 Grad
Celsius (°C). Der Monat
lag damit etwa ein Grad
über dem Wert der
international gültigen
Referenzperiode 1961 bis
1990 und erreichte genau
das Mittel der aktuellen
und wärmeren
Vergleichsperiode 1991
bis 2020.
Dass diese
„Temperaturglättung“,
also das Monatsmittel,
jedoch extreme Spitzen
in sich birgt, zeigen
folgende Messwerte:
Heinersreuth-Vollhof,
Landkreis Bayreuth,
erreichte am 18. mit
-19,3 °C den
deutschlandweit tiefsten
Wert. An Silvester
hingegen werden mutige
Exoten das Sektglas in
kurzer Hose bei 20 °C
und mehr im
Oberrheingraben tagsüber
heben können.
Zunächst Schnee im
Nordosten und Bergland,
dann regenreiches
letztes Dezemberdrittel
Im Weihnachtsmonat
fielen rund 65 Litern
pro Quadratmeter (l/m²).
Das lag nur etwa zehn
Prozent unter dem
Niederschlagsmittel der
Referenzperioden 1961
bis 1990 (70 l/m²) und
1991 bis 2020 (71 l/m²).
In den ersten beiden
Dekaden zauberte der
Dezember vor allem in
den östlichen
Mittelgebirgen sowie in
Teilen des Ostens und
Nordens beeindruckende
Winterlandschaften. Ab
dem 19. wurde dieser
Zauber jedoch nach und
nach beendet.
Glatteisregen läutete
Milderung und eine
regenreiche Phase ein,
in der die Station Sankt
Blaisen-Menzenschwand im
Hochschwarzwald am 23.
mit 63 l/m² den
maximalen
Tagesniederschlag
meldete. Im Schwarzwald
waren auch mit über 200
l/m² die höchsten
Monatssummen zu finden.
Ausgewogene
Sonnenscheindauer
Mit etwa 39 Stunden war
die Sonnenscheindauer im
Dezember ziemlich
typisch. Vergleich: 38
Stunden (Periode 1961
bis 1990) und 42 Stunden
(Periode 1991 bis 2020).
Am hellsten war es im
Süden und Südwesten mit
teils über 50 Stunden.
Nach Nordosten hin
verringerte sich die
Belichtungsdauer um mehr
als die Hälfte.
NRW befand sich mit
einer Dezembertemperatur
von 2,9 °C (2,3 °C) auf
dem zweiten Platz der
wärmsten Regionen, trotz
eisiger Tage und Nächte
um die Monatsmitte. Doch
die teils über 15 °C
milde, ja schon
frühlingshafte Luft im
letzten Monatsdrittel
war dominierender.
An Silvester könnten
Rekorde purzeln. Vor der
Milderung verursachte
Glatteisregen am 19.
zahlreiche Unfälle im
Land. Im Bundesland
fielen 85 l/m² (88
l/m²). Die Sonne zeigte
sich rund 39 Stunden (37
Stunden).
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Freie Fahrt fürs
Christkind - Grüne
Weihnachten 2022
|
•
Weihnachten 2022: Mild,
windig, nass
•
Regional Sturmböen
möglich
•
Vorteil grüne
Weihnachten
•
Weihnachtliche Symbolik
von Grün
•
Erinnerung an weiße
Weihnachten
Gedächtnisverzerrung
Heiligabend ist bei
Temperaturen um 10 Grad
mit Regen und Wind zu
rechnen. Quelle:
Shutterstock
Bonn/Duisburg, 21.
Dezember 2022 -
Eine weiße Weihnacht
fällt erneut ins Wasser.
Auch in diesem Jahr ist
Weihnachten grün. Wind
und Regen statt Schnee
laden dazu ein, es sich
drinnen so richtig
gemütlich zu machen und
auf das Christkind zu
warten. Das immerhin hat
ohne Schnee und Eis
freie Fahrt und je
nachdem gibt es für den
Schlitten des
Weihnachtsmanns sogar
Rückenwind.
Mild, windig und nass:
Das sind die
Schlagwörter für die
nächsten Tage.
Tiefdruckgebiete nehmen
uns in den Fokus und
bringen immer wieder
Regenwolken nach
Deutschland. In der
zweiten Wochenhälfte
gesellt sich sogar ein
starker bis stürmischer
Wind dazu. Selbst einige
Sturmböen sind nicht
auszuschließen. Beim
Verteilen der Geschenke
kann der Weihnachtsmann
sogar von einem
Sturmtief Rückenwind
bekommen. Wie stark
dieser sein wird, ist
noch nicht sicher.
Heiligabend
Sturm statt Schnee
Heiligabend ändert sich
an der Wetterlage
zunächst nur wenig. Bei
Temperaturen um 10 Grad
ist Schnee im Flachland
verbreitet
auszuschließen. Nur in
den äußersten Norden
können sich ein paar
Flocken verirren. Selbst
in den Alpen steigt die
Frostgrenze auf über
2000 Meter Höhe an.
Aber es gibt noch immer
Unsicherheiten. Nach
einem Wettermodell sind
Sturmböen möglich, von
einem anderen wird
deutlich weniger Wind
berechnet.
Wie
die Weihnachtstage
weiter verlaufen werden,
ist noch nicht in
trockenen Tüchern.
Möglicherweise wird aus
Nordwesten und Norden
kältere Luft ins Land
strömen.
Grüne Weihnachten haben
Vorteile
Weiße
Weihnachten sind für
viele der Inbegriff
weihnachtlicher
Romantik. Schnee steht
auf der
Weihnachtswetter-Wunschliste
fürs Christkind deshalb
immer ganz weit oben.
Dabei haben grüne
Weihnachten gegenüber
der weißen Variante
viele Vorteile, der
größte unter ihnen:
Schneeschaufeln
entfällt! Schneematsch
gelangt erst gar nicht
in den Flur. Ganz zu
schweigen von dem
lästigen Streugut, das
nun nicht von den
Schuhen und Böden
entfernt werden muss.
Auch die Wahl der Schuhe
ist nicht auf Exemplare
mit dickem Profil
beschränkt. Zudem
entfällt das mühselige
Schneeentfernen vom
Auto.
Die Reise zu den
Verwandten ist sicherer.
Autofahrten und
Spaziergänge werden
nicht zur gefährlichen
Rutschpartie wie in den
vergangenen Tagen.
Bahnen
und Busse können, sofern
es nicht zu stark
stürmt, problemlos
fahren, Wartezeiten
entfallen - zumindest in
der Theorie. Sind die
Temperaturen im
Plusbereich, vereisen
die Oberleitungen nicht.
Es gibt keine
Schneebrüche und somit
liegen auch keine Bäume
auf den Gleisen. Der
Weihnachtsverkehr läuft
also reibungslos.
Fest der Liebe
nicht an eine Farbe
gebunden
Die
meisten von uns haben
Weihnachten bisher vor
allem grün erlebt. Die
Erinnerung an die weiße
Weihnacht der Kindheit
beruht erwiesenermaßen
auf einer positiven
Gedächtnisverzerrung.
Rein statistisch gesehen
liegt die Chance auf
weiße Weihnachten im
Flachland nur bei 10 bis
20 Prozent. Allein im
Bergland sieht es besser
aus.
Der Romantik hat das
ausbleibende Weiß noch
nie geschadet.
Nachweislich werden um
die Festtage die meisten
Kinder gezeugt, die dann
im September geboren
werden. Das Fest der
Liebe ist demnach nicht
an eine Farbe gebunden.
Weihnachten ganz ohne
die weiße Pracht
verbringen im Übrigen
die meisten Menschen auf
dieser Welt. Die Heilige
Familie und die Heiligen
Drei Könige werden die
Geburt des Jesuskindes
auch ohne Schnee
gefeiert haben. Denn
Schneefall ist in
Bethlehem ein sehr
seltenes Ereignis.
Grün hat
weihnachtliche
Botschaft
Auch
in Sachen Farbsymbolik
steht Grün der Farbe
Weiß in nichts nach.
Bedeutet Weiß Reinheit,
Unschuld und
Unendlichkeit, steht
Grün hingegen für die
Auferstehung, Erneuerung
und nicht zuletzt für
Hoffnung, die ja der
Motor aller guten
Wünsche ist.
Nicht
zuletzt ist unser
Weihnachts-Symbol
schlechthin grün. Der
geschmückte Nadelbaum
ist als Symbol und
Mittelpunkt des
Weihnachtsfestes nicht
wegzudenken.
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Richtig gehen
bei Glätte - So trotzen
Sie der Schwerkraft
|
•
Erneut Glatteis:
In der Nacht zum Freitag
im Südosten
•
In weiten
Landesteilen ab
Sonntagabend
•
Richtige
Falltechnik - Schuhe
rutschfest machen
•
Tipps zum Vermeiden von
Stürzen: Halt suchen -
Vorbild Pinguin
Der Pinguin macht es
vor: Die perfekte
Haltung und Gangart auf
Eis und Schnee. Quelle:
Shutterstock
Bonn/Duisburg, 15.
Dezember 2022 - Die
Kälte bringt ein
unangenehmes Phänomen
mit sich: Auf Straßen
und Gehwegen ist es
zuweilen spiegelglatt.
Sowohl in der Nacht zum
Freitag im Südosten als
auch in weiten
Landesteilen ab
Sonntagabend und zum
Wochenstart droht erneut
Glatteis. Um Stürze zu
vermeiden, gibt es
einfache Hilfsmittel und
Techniken.
Den Süden des Landes hat
es so richtig kalt
erwischt und der
Eisregen hat dort zu
vielen Problemen
geführt. In der Nacht
zum Freitag wird es im
Südosten erneut sehr
glatt. Ab Sonntagabend
sind auch weitere
Landesteile von
gefrierendem Regen
betroffen, der zu
glatten Straßen und
Gehwegen führt. Sicher
ist, gar nicht erst
rauszugehen und die
Glätte zu meiden.
Senioren und
gangunsicheren Menschen
ist dringend empfohlen,
bei Glatteis zuhause zu
bleiben. Die Folgen
eines Sturzes können
Schädel-Hirntraumata
oder
Oberschenkelhalsbrüche
sein. Fahrradfahrer
lassen ihr Rad besser
stehen. Wenn es sich
aber nicht vermeiden
lässt, nach draußen zu
gehen, brauchen
Fußgänger Techniken und
Hilfsmittel, um auf den
Beinen zu bleiben.
Suchen Sie Halt!
Wenn Sie sich bei Glätte
auf zwei Beinen
fortbewegen, sind
Konzentration und etwas
Köperbeherrschung
erforderlich. Auf dem
Bürgersteig ist es am
sichersten, sich
möglichst nah an der
Häuserwand
entlangzubewegen, um
gegebenenfalls Halt zu
finden. Ideal ist ein
Geländer oder ein Zaun,
an dem Sie sich schnell
abfangen können, wenn
Sie ins Rutschen kommen.
Choreografie des Ganges:
Der Pinguinschritt Ganz
entscheidend ist die
Gangart. „Ein Vorbild
für den sicheren Gang
auf Glatteis ist der
Pinguin. Seine Körper-
und Fußhaltung ist
perfekt an die
Fortbewegung auf Eis
angepasst, wobei zudem
eine spezielle Eleganz
unübersehbar ist“,
erklärt Björn
Goldhausen,
Pressesprecher und
Meteorologe bei
WetterOnline,
augenzwinkernd. Es ist
wichtig, langsam und mit
kleinen Schritten eher
zu watscheln als zu
gehen. Der Fuß sollte
nicht nur mit der Ferse,
sondern komplett
beziehungsweise flach
aufgesetzt werden. Er
sollte außerdem leicht
nach außen gedreht
werden, um das
Körpergewicht auch zur
Seite zu verteilen.
Da es generell besser
ist, nach vorne zu
fallen als auf das
Steißbein, den Rücken
oder gar den Hinterkopf,
sollte der Oberkörper
vorwärts geneigt sein.
So besteht die
Möglichkeit, sich mit
den Händen und notfalls
mit den Knien
abzufangen. Solche
Stürze sind in der Regel
ungefährlicher.
Die richtige Falltechnik
schützt
Wenn noch genug
Reaktionszeit besteht,
ist es ideal, sich im
Falle des Fallens die
Unterarme und die
gestreckten Hände vors
Gesicht zu halten, um
Brüchen des Handgelenks
und der Nase zu
entgehen. Wer die
Judorolle beherrscht,
hat hier klare Vorteile:
Man rollt sich über die
Hand, den ganzen Arm und
die Schulter ab und
macht somit eine
komplette Rolle
vorwärts. Falls Sie
trotz aller Vorsicht
doch nach hinten
stürzen, sollten Sie
sich ebenso ganz rund
machen, um abzurollen.
Anti-Rutsch-Ausrüstung
Auch die richtige
Ausrüstung hilft gegen
das Schlittern. Festes,
flaches Schuhwerk mit
möglichst viel Profil
ist rutschfester als
Schuhe mit glatten
Sohlen oder gar dünnen
Absätzen. Wer beruflich
schickes Schuhwerk
anziehen muss, wechselt
die Schuhe einfach im
Büro. Man kann Schuhe
auch mit sogenannten
Schuh-Spikes aufrüsten.
Das sind in der Regel
Überzüge aus Gummi, die
eine Sohle mit
Metallkrallen haben. Sie
sind leicht zu
befestigen und schützen
gut vor dem Ausrutschen.
Ein paar dicke
Wollsocken oder
Einkochgummis, die über
die Schuhe gezogen
werden, haben ebenfalls
eine
Anti-Rutsch-Wirkung.
Auch unter die Sohlen
geklebte Heftpflaster,
sollen das Ausrutschen
mindern.
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Haareis: Ein
ganz spezielles
Eiskristall - Zartes und
seltenes Naturphänomen
im Winterwald
|
• Seltenes Naturphänomen
Haareis
• Entstehung rätselhaft
Meteorologische
Bedingungen
• Bildung an Totholz von
Laubbäumen Pilz
maßgeblich beteiligt
Bonn/Duisburg, 14.
Dezember 2022 -
Aufmerksame
Waldspaziergänger haben
sie vielleicht schon
einmal gesehen. Lange
weiße Haare aus Eis, die
an totem Holz wachsen.
So zauberhaft sie
aussehen, so verhext ist
auch ihre Entstehung.
Bis heute geben sie der
Forschung ein Rätsel
auf.
Eis ensteht in der Natur
in vielen Formen und
jede davon ist
faszinierend. Haareis,
das auch Eiswolle oder
Engelshaar genannt wird,
jedoch ist ein ganz
besonderes Phänomen. Es
ist sehr selten und
seine Enstehung ist noch
immer geheimnisvoll,
obwohl es in jüngerer
Zeit wissenschaftlich
untersucht wurde.
Meteorologische Faktoren
Die Wetterbedingung zur
Bildung der Eisfäden ist
definiert. „Haareis
bildet sich nur bei
Temperaturen minimal
unter 0 Grad, wenn es
zuvor geregnet hat oder
es sehr feucht war.
Zudem muss es windstill
sein. Wenn aber alles
passt, dann kann man ein
ganz besonderes
Naturschauspiel
beobachten und dem
Haareis regelrecht beim
Wachsen zusehen“,
erklärt Björn
Goldhausen, Meteorologe
und Pressesprecher von
WetterOnline.
Im Unterschied zu
anderen Eisbildungen,
die hexagonal
symmetrisch wachsen,
entwickeln sich die
Eis-Haare ohne sich zu
verzweigen nur in eine
Richtung der Luft
entgegen. Das einzelne
Eis-Haar kann 10
Zentimeter lang werden,
jedoch nur 0,1
Millimeter dick. Die
Haare treten oft in
Büscheln auf, sind
zuweilen lockig und
sehen manchmal, bedingt
durch lokale
Luftströmungen, wie zu
einem Scheitel gekämmt
aus. Interessanterweise
frieren die einzelnen
Haare nicht zu einem
Klumpen zusammen. Warum
das so ist, ist nicht
gänzlich geklärt.
Haareis – ein
geheimnisvolles
Kunstwerk der Natur. Es
bildet sich nur bei
Temperaturen minimal
unter 0 Grad, wenn es
zuvor geregnet hat oder
es sehr feucht war und
wenn es windstill
ist. Foto Shutterstock
Haarwuchs dank Pilzen
und nur in Laubwäldern
Definiert ist auch der
Entstehungsort des
Haareises. Es bildet
sich auf verrottendem
Holz von Laubbäumen wie
Buche und Eiche.
Typischerweise ensteht
es vor allem auf
Totholz, das auf dem
Waldboden liegt, aber
auch an noch stehenden
Bäumen. Wenn das Wasser
an der Holzoberfläche zu
gefrieren beginnt, zieht
es dabei zunehmend das
Wasser aus dem Holz
darunter. Es bildet sich
ein Kristall in der
Größe der Holzporen.
Damit nun aber aus dem
kleinen krustenartigen
Kristall ein Haar wird,
braucht es einen
bestimmten winteraktiven
Pilz. Forscherinnen und
Forscher fanden heraus,
dass ein ganz bestimmter
Pilz mit dem Namen
Rosagetönte
Gallertkruste (auch
Exidiopsis effusa) immer
in Verbindung mit dem
Haareis zu finden ist.
Zusätzlich entdeckten
sie in den Eisfäden die
organischen Moleküle
Lignin und Tannin, die
möglicherweise die
Bildung von großen
Eiskristallen auf der
Holzoberflöche
verhindern.
Der Pilz befindet sich
im Totholz und setzt bei
der Verstoffwechselung
des verottenden Holzes
verschiedene Substanzen
beziehungsweise
Abbauprodukte frei, die
die Kristallisation des
Eises beeinflussen. Die
gasförmigen Substanzen
dieser winteraktiven
Pilze verdrängen
zusätzlich das Wasser
aus dem Holz.
Sobald dieses auf der
Oberfläche gefriert,
saugt es während der
Eisbildung noch mehr
Wasser nach und das Eis
wird durch die immer
weiter ausdrängende
Flüssigkeit voran
geschoben. Solange das
Holz feucht genug ist,
die Temperatur nicht zu
hoch und nicht zu tief
und das Pilzmyzel im
Holz lebt, kann dieser
Prozess Nacht für Nacht
beobachtet werden.
|
- Verkehrte
Wetterwelt: Azorentief
und
Islandhoch vertauscht
- 2022 warm wie selten -
Klimawandel in
Deutschland
|
• Wetterlage steht kopf
•
Erklärung "High-over-Low
•
Folgen für das Wetter in
Deutschland
Die ungewöhnliche
Lage von Hoch und Tief
sorgt aktuell für
frühwinterliches Wetter
in Deutschland. Quelle:
WetterOnline
Bonn/Duisburg, 07.
Dezember 2022 - Derzeit
bietet sich beim
Betrachten der
Wetterkarte ein eher
ungewohnter Anblick:
Sowohl das Azorenhoch
als auch das Islandtief
haben ihren
namensgebenden Platz
verlassen und die
Positionen getauscht.
Das hat spannende Folgen
auch für das Wetter in
Deutschland. Die Ursache
für das aktuell
frühwinterliche Wetter
liegt in einer
ungewöhnlichen
Verteilung der Hochs und
Tiefs.
Die Wetterlage steht
kopf, denn das
Islandtief und das
Azorenhoch haben ihre
Plätze getauscht. In den
meisten Fällen wird
unser Wetter von einem
mehr oder weniger stark
ausgeprägtem Islandtief
beziehungsweise
Azorenhoch beeinflusst.
Dass die beiden gänzlich
ihre Plätze tauschen,
wie sie es aktuell
machen, kommt dabei eher
selten vor und bringt
die sonst typische
Westwindzirkulation ins
Stocken.
In Deutschland ist es in
einem solchen Fall mit
einem Nord- oder Ostwind
in der Regel recht kalt.
Eine ähnliche Wetterlage
führte beispielsweise
zum kalten und
schneereichen Dezember
2010.
Winterwetter wird
wahrscheinlicher
„Man spricht auch von
einer sogenannten
‚High-over-Low‘
Wetterlage, die
hauptsächlich im Winter
vorkommt und für
Mitteleuropa meist
kaltes Wetter zur Folge
hat. Das Hoch im Norden,
in diesem Falle bei
Island, blockiert dabei
die milden Westwinde und
drängt die
Tiefdruckgebiete auf
eine sehr südliche
Zugbahn“, erklärt Björn
Goldhausen, Meteorologe
und Pressesprecher von
WetterOnline. So steht
beispielsweise den
Azoren aber auch dem
Mittelmeerraum in den
kommenden Tagen
wechselhaftes und
regnerisches Wetter
bevor.
In Deutschland setzt
sich hingegen die kalte
Luft fest und es schneit
gebietsweise. Besonders
spannend wird es ab dem
dritten
Adventswochenende.
Luftmassengrenze über
Deutschland möglich
Im Grenzbereich zwischen
milder und kalter Luft
könnte dann ein Tief von
Italien her über die
Alpen ziehen und in
einigen Regionen
Deutschlands für
kräftigen Schneefall
sorgen. Auch in der
kommenden Woche deutet
sich eine Fortdauer der
Grenzwetterlage mit
einer neuen Ladung
Schnee an.
Welche Gebiete betroffen
sind, ist aber noch
unsicher. Ebenso ist
noch keine Vorhersage
für das Weihnachtsfest
möglich. Eine Milderung
mit dem typischen
Weihnachtstauwetter ist
derzeit ebenso im
Bereich des Möglichen
wie eine Fortdauer des
Winterwetters. Für
Schneefreunde gibt es
allerdings Hoffnung:
Durch die aktuell
winterliche Wetterlage
hat sich die
Wahrscheinlichkeit auf
weiße Weihnachten in
Deutschland immerhin
etwas erhöht.
2022 warm wie selten -
Klimawandel in
Deutschland
Die rasante Erderwärmung
durch den Klimawandel
ist auch in Deutschland
messbar: Seit Beginn
regelmäßiger
Wetteraufzeichnungen im
Jahr 1881 ist es bei uns
im Mittel 1,6 Grad
wärmer geworden. 2022
stellt dabei keine
Ausnahme dar. Der
Klimawandel wirkt sich
jedoch sehr
unterschiedlich auf die
einzelnen Jahreszeiten
aus.
Trotz des aktuell
frühwinterlichen Wetters
steht das Jahr 2022 mit
einer mittleren
Temperatur von derzeit
11,2 Grad noch an der
Spitze der wärmsten
Jahre seit Beginn der
Wetteraufzeichnungen.
Das Jahr 2022 war in
Deutschland ungewöhnlich
warm und setzt somit den
Erwärmungstrend der
vergangenen Jahrzehnte
fort. Quelle:
Shutterstock
Selbst unter Annahme
eines am Ende
durchschnittlich warmen
Dezember würde sich das
aktuelle Jahr mit 10,5
Grad im Mittel immerhin
noch den Platz an der
Spitze der wärmsten
Jahre mit 2018 teilen.
Die Geschwindigkeit des
Temperaturanstieges hat
sich in Deutschland
sowie auch weltweit seit
den 70er-Jahren stark
beschleunigt. Mit einer
Erwärmung um aktuell 0,4
Grad pro Jahrzehnt
könnte bereits 2030 die
2-Grad-Marke des
Anstiegs überschritten
werden.
„Die Wärme war in diesem
Jahr auch häufiger als
sonst von einem
strahlend blauen Himmel
begleitet. Die
Sonnenscheindauer kratzt
aktuell über Deutschland
gemittelt schon an der
2000-Stunden-Marke.
Überschritten wurde
diese erst zwei Mal und
zwar in den Jahren 2003
und 2018“, weiß Björn
Goldhausen, Meteorologe
und Pressesprecher von
WetterOnline.
Jahreszeiten erwärmen
sich unterschiedlich
stark
Die Erwärmung fällt
jedoch nicht in allen
Jahreszeiten gleich aus.
Während sich besonders
die Sommer und Winter
stark erwärmen, ist der
Anstieg im Frühling
deutlich schwächer. Seit
etwa 20 Jahren ist der
Mittelwert der
Temperatur sogar
gleichbleibend. Eine der
zunächst paradox
erscheinenden Ursachen
hierfür sind die zuletzt
häufig langen
Schön-Wetter-Perioden im
Frühjahr.
In den Nächten kühlt
sich die Luft nämlich
noch stark ab und senkt
somit die mittlere
Temperatur. So steigt
beispielsweise die
Anzahl der Tage mit
Bodenfrost seit der
Jahrtausendwende in den
meteorologischen
Frühlingsmonaten März,
April und Mai stetig an.
Am stärksten erwärmt
haben sich in den
letzten 30 Jahren
hingegen der Juni und
der Dezember mit einem
Anstieg um mehr als 2
Grad. Klimawandel
beeinflusst Hitzewellen
Besonders spürbar ist
die Erwärmung im Sommer.
In Bezug auf Hitzewellen
legen Studien
mittlerweile einen
eindeutigen Zusammenhang
zum Klimawandel nahe.
Demnach ist das
Auftreten von
Hitzewellen in einer
wärmeren Welt
wahrscheinlicher
geworden und auch die
Intensität der Hitze
nimmt zu. Dies belegen
auch die Messdaten für
Deutschland: Die Anzahl
der heißen Tage mit mehr
als 30 Grad haben sich
seit den 1950er Jahren
über ganz Deutschland
gemittelt verdreifacht.
Selbst extrem heiße Tage
mit über 40 Grad, welche
vorher kaum verzeichnet
wurden, treten besonders
seit dem letzten
Jahrzehnt vermehrt auf.
Zuletzt war das im
vergangengen Sommer zum
Beispiel in
Norddeutschland der
Fall.
Der Erwärmungstrend ist
demnach eindeutig mit
Messdaten zu belegen und
wird sich auch in
Zukunft mit an
Sicherheit grenzender
Wahrscheinlichkeit
fortsetzen. Aus diesem
Grund ist neben der
Reduzierung der
Treibhausgas-Emissionen
zur Begrenzung der
weiteren Erwärmung die
Anpassung an die Folgen
des Klimawandels ebenso
wichtig. Dazu zählt
unter anderem eine
bessere Vorbereitung auf
Hitzewellen
beispielsweise in Form
von Hitzeschutzplänen
und Konzepten zur
optimierten
Klimatisierung in
Städten.
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Abenddämmerung:
Himmel in
Adventsstimmung - Wenn
die Engel Plätzchen
backen
|
• Dämmerung -
wissenschaftliche
Erklärung
•
Dämmerungsdauer in der
Vorweihnachtszeit
•
Adventliche Erklärung
für das Abendrot:
Himmlische Backstube von
Christkind und Co. -
Engel Neriel bringt den
roten Puderzucker
Gerade jetzt in der
Vorweihnachtszeit
leuchtet der Himmel
abends länger als in den
vorherigen Monaten in
prächtigem Rot.
Verantwortlich für das
Farbenspiel während der
Dämmerung am Himmel sind
winzige Partikel in der
Atmosphäre, die das
Licht streuen. Quelle:
WetterOnline
Bonn/Duisburg, 05.
Dezember 2022 - Nüchtern
betrachtet ist die
Abenddämmerung die
Übergangszeit zwischen
Tag und Nacht. Für die
abendliche Farbenpracht
am Himmel gibt es eine
naturwissenschaftliche
Erklärung. Aber für das
Abendrot während der
Adventszeit wird diese
außer Kraft gesetzt.
Denn färbt sich der
Himmel im Advent rot,
ist das der jährlich
dort stattfindenden
Weihnachtsbäckerei
geschuldet. Dieses
Wissen wird über
Generationen
weitervermittelt und
seine background story
ist wunderbar
überzeugend.
Gerade jetzt in der
Vorweihnachtszeit
leuchtet der Himmel
abends länger als in den
vorherigen Monaten in
prächtigem Rot. Das hat
Gründe. Wissenschaftlich
ist das so zu erklären:
Die längsten
Dämmerungszeiten werden
jeweils zu den beiden
Sonnenwenden erreicht,
also im Winter pünktlich
zur Adventszeit am 21.
Dezember. Mit einem
Sonnenuntergang bereits
am Nachmittag geschieht
dies außerdem zu einer
kinderfreundlichen Zeit.
Verantwortlich für das
Farbenspiel während der
Dämmerung am Himmel sind
winzige Partikel in der
Atmosphäre. Steht die
Sonne nur wenig über dem
Horizont, nimmt ihr
Licht einen längeren Weg
durch die Atmosphäre als
bei höherem Sonnenstand.
Die Partikel erzeugen
das Dämmerungsrot. Durch
sie wird das Sonnenlicht
gestreut. Der Einfluss
von Luftmolekülen und
Aerosolen wird immer
größer, je näher sich
die Sonne zum Horizont
befindet. Da kürzere
Wellenlängen (Blautöne)
stärker gestreut werden,
färbt sich der Himmel
gelblich-rot.
Nach Sonnenuntergang
werden die Farben noch
intensiver, weil die
tief stehende Sonne die
Wolken zusätzlich
anstrahlt. Geht diese
mit einem Farbenspiel
intensiver Rottöne
einher, bezeichnet man
dies abends als
Abendrot. Aber machen
wir uns nichts vor: Der
Zuckerguss gehört auf
den Zimtstern, der
Weihnachtsbaum ist kein
schnöder Nadelbaum und
im Advent backen die
Engel im Himmel
Plätzchen, weshalb sich
der Himmel abends in
backofenwarmem Rot
färbt.
Wer hat in seiner
Kindheit nicht den
Spruch gehört: „Jetzt
backen die Engel wieder
Plätzchen.“? Hintergrund
der kindlichen und
romantischen Erklärung
ist die Geschichte über
den Engel Neriel, der
das Abendrot schuf.
Neriel und der
Puderzucker
Wenn das Christkind in
der Weihnachtszeit
Plätzchen backt, braucht
es viele Engel als
Helfer in der
himmlischen Backstube.
Einer der Engel ist
Neriel. Als an einem Tag
der Staub des roten
Planeten für den roten
Zuckerguss zur Neige
ging, wurde Neriel vom
Christkind beauftragt,
neuen Planetenstaub zu
besorgen.
Der Engel flog nun also
zum roten Planeten und
sammelte dort fleißig
aus dem tiefsten Krater
den besten und feinsten
roten Zuckerstaub auf.
Dabei wurde er selbst
komplett staubig und war
überall mit rotem Puder
bedeckt. Und auch sein
Gewand sowie die
Engelsflügel waren
voller Planetenzucker.
Auf Schritt und Tritt
hinterließ er Spuren von
dem roten Puder. Als er
dann zurück in die
Himmelsbäckerei flog,
staubte es mächtig vor
sich hin und der Himmel
leuchtete davon in den
schönsten roten Farben.
Als die Menschen den
roten Himmel am Abend
sahen, nannten sie es
Abendrot. Am nächsten
Morgen fanden sie in
ihren Häusern leckere
Plätzchen. Und da sie
eins und eins
zusammenzählen konnten,
wussten sie, dass, wenn
der Himmel rot leuchtet,
die Engel und das
Christkind Plätzchen
backen.
|
Schnee zum
Winterstart: Vor allem
in der Landesmitte weiß
|
•
Schnee zum
Winterstart
•
Mittelgebirge
werden weiß
•
Dünne Schneedecke
auch im Flachland
•
Wetterlage bleibt
winterlich
In den kommenden Tagen
rieseln beim
Weihnachtsmarktbesuch
gebietsweise die Flocken
vom Himmel. Foto
Shutterstock
Bonn/Duisburg, 01.
Dezember 2022 - Das
Wetter hält sich
normalerweise eher
selten an den Kalender.
Dieses Mal passt es aber
erstaunlich gut:
Pünktlich zum
meteorologischen
Winterbeginn hält
Frostluft Einzug und
gebietsweise setzt
Schneefall ein. Eine
durchgreifende Milderung
ist nicht in Sicht.
Zum einheitlichen Grau
des Himmels der
vergangenen Tage gesellt
sich nun etwas Weiß
hinzu: Im Bereich der
nördlichen Mittelgebirge
setzt zum Freitag
Schneefall ein.
Besonders Sachsen,
Sachsen-Anhalt sowie
Thüringen sind davon
betroffen. In den
höheren Lagen des
Thüringer Waldes sowie
des Harzes kommen bis zu
10 Zentimeter Schnee
zusammen.
Aber auch im Flachland
von Berlin bis Hannover
können ein paar Flocken
fallen und gebietsweise
bildet sich eine dünne
Schneedecke. Es muss
verbreitet mit glatten
Straßen gerechnet
werden. Im Laufe des
Freitags verlagert sich
das Schneefallgebiet
etwas weiter in den
Westen und erreicht
dabei auch Niedersachsen
sowie Hessen und Teile
Nordrhein-Westfalens.
Dabei schwächt sich der
Schneefall aber langsam
ab und geht hier und da
auch in Regen über. Mit
rutschigen Straßen
sollte man aber überall
rechnen, da die Nässe in
der Nacht zum Samstag
rasch gefrieren kann.
Ein zweites
Schneefallgebiet macht
sich ab
Freitagnachmittag in
Bayern bemerkbar.
Verbreitet setzt auch
hier leichter Schneefall
beziehungsweise
Schneeregen ein.
Abklingender Schneefall
am Wochenende
Am zweiten
Adventswochenende lässt
der Schneefall dann so
gut wie überall nach.
Abgesehen von den
höheren Lagen muss bei
Höchstwerten zwischen 0
und 5 Grad jedoch rasch
wieder mit Tauwetter
gerechnet werden. Dazu
bleibt der Himmel oft
bedeckt und die Sonne
macht sich insgesamt
rar. Lediglich auf den
exponierten Bergkuppen
im Süden kann die Sonne
am Wochenende für
längere Zeit ihr Gesicht
zeigen.
Wetterlage hat Potential
für mehr Schnee
Die generelle Wetterlage
verändert sich auch in
der kommenden Woche
kaum. Der Ostwind weht
weiterhin kalte Luft
nach Deutschland.
Ursache ist ein
mächtiges Hoch, welches
sich von Russland über
Europa bis zum
Nordatlantik erstreckt.
Die Tiefs nehmen somit
eine sehr südliche
Zugbahn über das
Mittelmeer und können
von dort Feuchtigkeit
aufnehmen.
Im Übergangsbereich der
kalten und feuchtmilden
Luft kann es immer
wieder zu Schneefällen
kommen. Auch wenn sich
die Wetterlage im Laufe
des Dezembers noch
ändern kann, dürfen
Freunde weißer
Weihnachten in diesem
Jahr also begründet
hoffen.
|
Im November ein
Plus beim Sonnenschein
von 40 Prozent
NRW wärmstes Bundesland
|
Offenbach,
30. November 2022 –
Regen, vielleicht auch
mal Schnee, viele
Nebeltage, kühle
Temperaturen und eine
Sonnenscheibe, die sich
hinter einer tiefgrauen
Wolkensuppe nur noch
erahnen lässt - so
kannte man den
klassischen November.
Und 2022? Hier zeigte
sich die Sonne sehr oft,
bei vorrangig milder und
im Norden auch
niederschlagsarmer
Witterung.
Im Norden grüßten in
einer kurzen Szene auf
dem Weg in die dritte
Monatsdekade auch mal
Väterchen Frost und Frau
Holle. Aufs Ganze
gesehen war der letzte
Herbstmonat zu warm, zu
trocken und sehr sonnig.
Das meldet der Deutsche
Wetterdienst (DWD) nach
ersten Auswertungen der
Ergebnisse seiner rund 2
000 Messstationen.
Kaltluftvorstoß
drosselte die zu milde
Witterung vorübergehend
Das diesjährige
Novembermittel der
Lufttemperatur lag mit
6,4 Grad Celsius (°C) um
2,4 Grad über dem Wert
der international
gültigen Referenzperiode
1961 bis 1990. Im
Vergleich zur aktuellen
und wärmeren
Vergleichsperiode 1991
bis 2020 betrug die
Abweichung +1,6 Grad.
Dank der Südwest- bis
Westströmung blieb uns
das im Oktober
gesteigerte
Temperaturniveau auch im
November weitgehend
erhalten.
Herbst © Rüdiger Manig
Auf zum Teil über 20 °C
kletterten die
Höchstwerte in den
ersten beiden
Novemberwochen. Dabei
lief Müllheim, südlich
von Freiburg, am 8. mit
20,5 °C allen anderen
Messungen den Rang ab.
Ende der zweiten
Novemberdekade reihte
sich eine kurze, aber
pikante Kostprobe des
Winters ein. Zwischen
dem 19. und 21.
berichteten zahlreiche
nord- und mitteldeutsche
Stationen über die
„strengsten“ Fröste in
diesem Jahr.
In den Mittelgebirgen
wurde sogar die Marke
von -10 °C
unterschritten. Im
Oberharz am Brocken
wurde am 20. mit -11,6
°C der bundesweite
Tiefstwert erreicht.
Deutlich zu wenig
Niederschlag im November
Im letzten Herbstmonat
fielen mit rund 50
Litern pro Quadratmeter
(l/m²) nur etwa drei
Viertel des
Niederschlags der
Referenzperiode 1961 bis
1990 (66 l/m²). Im
Vergleich zu 1991 bis
2020 erreichte die Menge
etwa 80 Prozent des
Solls (63 l/m²). Im
Schwarzwald wurden vom
DWD die höchsten Tages-
und Monatssummen
gemessen. So fielen
allein am 17. in
Freudenstadt-Kniebis
57,8 l/m² und in
Baiersbronn-Ruhestein
über den Monat verteilt
etwa 270 l/m².
Der Nordosten klagte
hingegen über ein
enormes
Niederschlagsdefizit.
Unter 10 l/m² -
teilweise als Schnee –
wurden häufig nur
aufgefangen. Deutlich
eingeschneit waren die
höheren Lagen der
Mittelgebirge zu Beginn
der dritten
Monatsdekade. Zeitweise
lagen über 10 cm Schnee.
Am sonnigsten war es im
Westen und Osten
Mit 75 Stunden überragte
die Sonnenscheindauer im
November ihr Soll von 53
Stunden (Periode 1961
bis 1990) um fast 40
Prozent. Im Vergleich
zur Periode 1991 bis
2020 lag die positive
Abweichung in einer
ähnlichen Größenordnung.
Vor allem in den
östlichen Regionen sowie
in Nordrhein-Westfalen
befand sich die Sonne
abseits der Berge mit
über 100 Stunden
Sonnenschein auf
Rekordkurs. Im äußersten
Norden halbierte sich
diese Summe.
NRW zeigte mit 8,1 °C
(5,1°C) als wärmstes
Bundesland allen anderen
die Rücklichter. Frieren
musste man aber auch
hier mal, vor allem in
den östlichen und
nördlichen Regionen. In
den Morgenstunden des
19. und 20. hieß es
jeweils „Frostwarnung“
bei Tiefstwerten
zwischen minus 5 und
örtlich minus 10 °C. Die
Niederschlagssumme
erreichte rund 54 l/m²
(79 l/m²), die Sonne
schien 90 Stunden (53
Stunden).
|
Erste Schritte
Richtung Frühwinter: Auf
Frost folgt Schnee
|
• Kalte Luft weht
aus Osten heran
• Ab Donnerstag
frühwinterlich
• Wettermodelle
zeigen spannende
Großwetterlage
• Luftmassengrenze
ermöglicht Eisregen und
Schnee
Bonn/Duisburg, 28.
November 2022 –
Die Wetterlangeweile
kann bald ein Ende
haben. Denn die
Großwetterlage hat für
später sogar ein Ass
Namens Luftmassengrenze
im Ärmel, das Eisregen
und Schnee möglich
macht.
Mütze, Schal und
Handschuhe sind nun
definitiv die Must-Haves
der kommenden Tage. Ein
Schirm schadet auch
nicht.
Die Wettermodelle zeigen
immer wieder spannende
Wetterlagen. Erst bringt
ein massives Hoch über
Nordeuropa immer kältere
Luft nach Deutschland
und dann mischt sich
auch noch ein Tief über
dem Mittelmeerraum mit
ein und bringt
Niederschläge.
Rein in die Wollsachen!
- Es wird richtig kalt
und sogar Schnee ist
möglich. Quelle:
Shutterstock
Kältere Luft aus dem
Osten
Die
aktuelle Wetterlage ist
auf den ersten Blick
reichlich unspektakulär.
Doch das ändert sich in
den nächsten Tagen.
Richtung Nikolaus wird
es richtig spannend beim
Wetter.
Wir
haben es zunächst mit
einem kräftigen Hoch
über Russland und Tiefs
vom Nordatlantik bis in
den Mittelmeerraum zu
tun. Weil kalte Luft
schwer und träge ist und
der Wind um ein Hoch im
Uhrzeigersinn dreht,
wird bereits jetzt aus
Osten Stück für Stück
immer kältere Luft
bodennah in Richtung
Deutschland gelenkt.
Das ist im Osten
Deutschlands auch schon
zu spüren. Dort schaffen
die Höchstwerte kaum
noch den Sprung über die
5-Grad-Marke. Im Westen
ist davon erst mal wenig
mitzubekommen, da die
Tiefs hier noch mildes
und usseliges Wetter
verursachen.
Erster Schritt Richtung
Frühwinter
Frühwinterlich wird es
dann am Donnerstag. Dann
dreht die Strömung
bodennah fast im ganzen
Land auf Ost und es wird
überall spürbar kälter.
Zum Freitag sind dann
tagsüber nur noch im
Südwesten nennenswerte
Plusgrade zu messen.
Ansonsten pendeln die
Höchstwerte um den
Gefrierpunkt, teils
herrscht auch leichter
Dauerfrost. Typisch für
den Dezember sind dann
aber weder Niederschläge
noch viel Sonnenschein
zu erwarten. Außer dass
es kälter wird, hält
sich die Spannung also
noch in Grenzen.
Großwetterlage zeigt
brisante Mischung
Doch
Vorsicht! Bei der
Großwetterlage ist was
im Busch. Die
Wettermodelle zeigen für
die folgenden Tage, dass
sich das mächtige Hoch
quasi über ganz
Nordeuropa breit macht -
und nicht nur das! Eine
extrem ungewöhnliche
Wetterlage stellt sich
ein. Denn das Gebiet mit
hohem Luftdruck reicht
von Alaska über
Nordamerika und den
Atlantik via Europa bis
in den Osten Russlands.
Björn Goldhausen,
Pressesprecher und
Meteorologe von
WetterOnline: „So ein
massives Hoch sieht man
wirklich selten. Mit
Blick auf Europa sehen
wir, dass sich neben dem
kräftigen Hoch auch ein
giftiges Tief irgendwo
zwischen den Azoren und
der Iberischen Halbinsel
gebildet hat. Dieses
Tief wird noch sehr
wichtig für den weiteren
Wetterverlauf, denn es
liegt auf der
Nordhalbkugel.
Es
liegt in der Natur der
Sache von Tiefs, dass
diese auf ihrer Ostseite
warme Luft anzapfen.
Genau das macht der
kleine Giftzwerg auch.
Und diese Luft ist nicht
nur warm, sondern auch
feucht, weil sie über
das Mittelmeer nach
Norden weht.“
Luftmassengrenze macht’s
richtig spannend
Die
Wetterlage rund um
Nikolaus könnte
aufregend sein. „Wir
haben zum einen das
Tief, das milde und
feuchte Luft nach Norden
pumpt und zum anderen
das gewaltige Hoch, dass
kalte Luft aus Osten
nach Mitteleuropa lenkt.
Das ist eine brisante
Mischung“, erklärt
Goldhausen.
Kalte
Luft hat die Eigenschaft
schwer und gemächlich zu
sein und sich gerne in
Bodennähe aufzuhalten.
Die vom Tief angezapfte
milde Luft verhält sich
aber ganz anders. Sie
ist deutlich leichter
und gleitet aus Süden
unbemerkt über die
schwere kalte Luft auf.
„Damit haben wir den
meteorologischen
Salat…nämlich Hebung!
Denn dort, wo die beiden
Luftmassen
aufeinandertreffen, da
ist wirklich was los.
Bei dieser massiven
Luftmassengrenze, wie
sie hier möglich wäre,
kann von heftigem
Schneefall über Eisregen
bis zu usseligem
Dauerregen alles dabei
sein“, weiß der
Meteorologe.
Doch Vorsicht: Aus
meteorologischer Sicht
ist es noch lange hin
bis zum Showdown der
Luftmassen. Ob dies so
kommt, bleibt noch
abzuwarten. Was hingegen
recht sicher erscheint
ist, dass sich eine
ungewöhnliche
Hochdrucklage auf der
Nordhalbkugel einstellt,
die man so eher selten
zu Gesicht bekommt. Die
Aussichten auf ein
winterliches Gastspiel
im Dezember könnten
dabei schlechter
stehen.
|
Alle Jahre
wieder…die
Weihnachts-Wetterfrage -
Sind weiße Weihnachten
Mythos oder Regel?
|
• Wetterprognose für
Weihnachten Wochen im
Voraus unmöglich
• Ausnahmefall weiße
Weihnachten in
Deutschland
•
Ursache
Witterungsregel
Weihnachtstauwetter
•
Seit 1990er
Jahren Trend zu milderen
Wintern
Bonn/Duisburg, 24.
November 2022 –
Das Wetter bietet
eigentlich immer
Gesprächsstoff und
Richtung Advent erst
recht. Diskussionsthema
Nummer eins ist dann das
Weihnachtswetter, dabei
ist es doch einfach:
Früher war es im Winter
kälter und an
Weihnachten lag immer
Schnee! Das weiß doch
jeder.
Kaum
sind die ersten Flocken
in Aussicht und der
Zauber des Advents naht,
kommt sie, die
Wetterfrage aller
Wetterfragen: „Gibt es
dieses Jahr weiße
Weihnachten?“
Bei
der Erörterung folgt
dann in der Regel prompt
der Abstieg ins Reich
der Mythen und
Weissagungen. Hier und
da sind sogleich genaue
Weihnachtsprognosen zu
lesen, obwohl derart
frühzeitige Vorhersagen
absolut unseriös sind.
Oftmals knüpft sich an
die Frage nach weißen
Weihnachten dann die
enttäuschte Feststellung
aller weihnachtlichen
Feststellungen: „Früher
gab es viel öfter weiße
Weihnachten“.
Björn Goldhausen
erklärt: „Diese Aussage
ist jedoch falsch. Und
selbst wenn der eine
oder andere schon einmal
weiße Weihnachten erlebt
haben mag, heißt das
nicht, dass zu
Weihnachten immer Schnee
liegen muss. Weiße
Weihnachten sind
schlicht ein idyllisches
Idealbild. Ein weißes
Fest war in Deutschland
schon immer die
Ausnahme. In der Regel
war und ist es bei uns
eher grün-grau. Ursache
dafür ist das sogenannte
Weihnachtstauwetter, das
oft für mildes
Regenwetter an den
Feiertagen sorgt.“
Realität statt
Wunschvorstellung: Meist
lässt das jährlich
einsetzende
Weihnachtstauwetter
Schnee in tieferen Lagen
schmelzen. Quelle:
Shutterstock
Weihnachtstauwetter
verhindert weiße Pracht
Das
Weihnachtstauwetter
gehört zu den
bedeutendsten
Witterungsregelfällen.
Mit bis zu 60 Prozent
Eintreffwahrscheinlichkeit
tritt es bemerkenswert
häufig nach dem 20.
Dezember auf, meist
zwischen dem 24. und 29.
Dezember. Bis in die
Hochlagen der
Mittelgebirge taut dann
der Schnee.
In den meisten Regionen
liegen die Chancen auf
ein weißes Fest rein
statistisch betrachtet
lediglich zwischen 10
und 30 Prozent. Und da -
frei nach Karl Valentin
- früher sogar die
Zukunft besser war, wird
in Zukunft Schnee zum
Fest noch seltener – der
Klimawandel lässt
grüßen.
Früher waren die
Winter viel kälter als
heute
„Die
oft gehörte Behauptung,
dass die Winter früher
immer viel kälter als
heute waren, ist falsch
und richtig. Auch zu
Großmutters Zeiten gab
es milde und fast
schneelose Winter. Die
meisten von uns bringen
mit einem richtigen
Winter lange Phasen von
Eis, Schnee und Frost in
Verbindung.
Jahre, in denen solche
Wetterlagen
vorherrschend waren,
bleiben uns viel
eindrücklicher in
Erinnerung als milde
Winter. Aber es ist
richtig, dass es seit
den 1990er Jahren
weniger Schnee und Eis
gab als zuvor. Dieser
Trend wird sich aufgrund
des Klimawandels wohl
auch in den nächsten
Jahrzehnten fortsetzen“,
erklärt Goldhausen.
Trotzdem ist aber auch
in diesem Jahr noch
alles möglich – sogar
Flocken zu Weihnachten.
Denn zum jetzigen
Zeitpunkt kann keine
zuverlässige Prognose
gemacht werden.
|
Wintergruß im
Flachland: Erster Schnee
im Anmarsch
|
• Erster Schnee im Flachland • Höchste Zeit für
Winterreifen
• Zweiteilung beim
Wetter in Deutschland •
Entwicklung der
Wetterlage
Bonn/Duisburg, 14.
November 2022 –
Von Nordosten her wird
es im Verlauf der Woche
deutlich kälter. Die
milde Luft hält von
Südwesten her allerdings
dagegen. Im
Übergangsbereich der
beiden Luftmassen können
am Freitag und Samstag
erste nasse Flocken
rieseln.
In
Teilen Deutschlands kann
gegen Ende der Woche der
erste Schnee vom Himmel
fallen. Quelle:
Shutterstock
Gegen Ende der Woche
deutet sich der erste
Schneefall bis in tiefe
Lagen an. Wo genau es
eine weiße Überraschung
gibt, ist noch unsicher.
Die Wahrscheinlichkeit
für den ersten Schnee
ist im Nordosten am
größten. Davon betroffen
wird jedoch
voraussichtlich nur ein
schmaler Streifen sein,
in den meisten
Landesteilen bleibt es
eher bei Regen.
„Wer jetzt noch keine
Winterreifen aufgezogen
hat, sollte die
kommenden Tage dafür
unbedingt nutzen,
besonders wenn man im
Nordosten des Landes
wohnt. Denn dort ist die
Wahrscheinlichkeit für
einen frühen Wintergruß
nicht gerade gering. Wie
immer beim ersten Schnee
werden sich dann viele
wieder verwundert die
Augen reiben, weil die
Flocken vermeintlich
überraschend kamen“, so
Björn Goldhausen,
Meteorologe und
Pressesprecher von
WetterOnline.
Kräftemessen
zwischen Herbst und
Winter
Ursache für die
spannenden Aussichten
ist ein Kräftemessen
zwischen Herbst und
Winter direkt über
Deutschland: Ein Hoch
über Skandinavien geht
mit frühwinterlicher
Kaltluft an den Start
und tritt gegen das
Islandtief mit milder
Atlantikluft an. Die
Kontrahenten weichen
kaum von der Stelle und
somit ist Deutschland
zweigeteilt mit Werten
um den
Gefrierpunkt im
Nordosten und 10 Grad im
Südwesten. Im
Übergangsbereich der
Luftmassen stehen sowohl
Feuchtigkeit als auch
kalte Luft zur Verfügung
und es kann schneien.
Mittelgebirge noch
schneelos
Durch
das zuletzt sehr milde
Wetter war Schnee bisher
auch in höheren Lagen
kein Thema. Selbst die
Zugspitze misst mit
gerade einmal zehn
Zentimetern nur eine
dünne Schneedecke. In
den vergangenen Jahren
war das jedoch eher die
Regel anstatt einer
Ausnahme. Winterliche
Verhältnisse mit Schnee
bis ins Flachland gab es
Mitte November zuletzt
2016. Im Wochenverlauf
steigt die
Wahrscheinlichkeit für
den ersten Winterhauch
besonders vom Harz bis
zum Erzgebirge etwas an,
vielfach ist die Luft
allerdings noch zu mild
und es bleibt bei
Regen.
Eintagsfliege oder
Fingerzeig Richtung
Winter?
Generell kann man sagen:
Ein paar nasse Flocken
machen noch keinen
Winter. Die milde Luft
des Islandtiefs ist auf
dem Vormarsch und lässt
den Schnee wohl schnell
wieder schmelzen. Eine
winterliche Wetterlage
für weite Landesteile
ist noch nicht in Sicht.
Die Kaltluft über
Nordosteuropa bleibt
aber in Reichweite,
sodass weitere nasse
Flocken zumindest nicht
ausgeschlossen sind.
|
Rasanter
Klimawandel in Europa -
Schnellere Erwärmung als
auf allen anderen
Kontinenten
|
•
Überdurchschnittlich
schneller Klimawandel in
Europa
• Starker Temperaturanstieg
verzeichnet Massiver
Gletscherverlust in den
Alpen
• Schäden durch Extremwetter im
vergangenen Jahr
-
Europa hat sich in
den vergangenen
Jahrzehnten stärker
als alle anderen
Kontinente erwärmt.
Quelle: Shutterstock
Bonn/Duisburg, 14.
November 2022 – Mit
einer Erwärmung von
0,5 Grad pro
Jahrzehnt hat sich
Europa in den
letzten 30 Jahren
deutlich schneller
erwärmt als der Rest
der Welt. Durch die
massive
Gletscherschmelze
sind die Alpen damit
weltweit eine der am
stärksten vom
Klimawandel
betroffene Region.
Die mittlere
Temperatur ist in
Europa in den
vergangenen 30
Jahren doppelt so
schnell wie im
globalen
Durchschnitt
angestiegen.
Das geht aus dem
jüngsten Bericht der
Weltorganisation für
Meteorologie über
den Stand des
Klimawandels und
deren Auswirkungen
in Europa hervor.
Global gesehen waren
die letzten acht
Jahre die wärmsten
seit
Aufzeichnungsbeginn
und das Jahr 2022
steht aktuell bei
einer Erwärmung von
1,15 Grad gegenüber
dem vorindustriellen
Temperaturniveau.
In den Alpen haben
die Gletscher seit
1997 rund 30 Meter
an Eisdicke verloren
und verzeichnen
somit den stärksten
Rückgang unter den
Gletschergebieten
weltweit. Auf
Grönland wurde im
Sommer 2021 zum
ersten Mal Regen auf
über 3200 Metern
Höhe registriert.
-
„Seit einigen Jahren
ist der Klimawandel
direkt vor unserer
Haustür zu
beobachten. Die
Hitzewellen, Dürren
und
Extremwetterereignisse
der vergangenen
Jahre haben uns
eindrücklich vor
Augen geführt, was
in Zukunft noch
häufiger passieren
wird“, sagt Björn
Goldhausen,
Pressesprecher von
WetterOnline.
-
Auswirkungen durch
den Klimawandel
Allein im Jahr 2021
gab es in Europa
Extremwetterereignisse,
die mehrere hunderte
Todesopfer forderten
und einen
wirtschaftlichen
Schaden von mehr als
50 Milliarden Euro
anrichteten. Mit
über 80 Prozent
wurde ein Großteil
der wirtschaftlichen
Schäden durch
Sturzfluten und
Hochwasser
ausgelöst. Die
tödlichste
Wettergefahr im
Klimawandel sind
allerdings extreme
Hitzewellen.
Besonders Süd- und
Westeuropa, aber
zunehmend auch
Mitteleuropa sind
davon gefährdet.
Eine weitere
Gefährdung für die
menschliche
Gesundheit stellt
der Feinstaub dar,
der durch die
Verbrennung fossiler
Brennstoffe
entsteht. Weitere
Reduktion der
Treibhausgas-Emissionen
nötig Die
Europäische Union
hat die
Treibhausgas-Emissionen
im Zeitraum von 1990
bis 2020 um 31
Prozent reduziert.
Um das Ziel von
einer Reduktion um
55 Prozent bis 2030
zu erreichen, müssen
weitere
Anstrengungen im
laufenden Jahrzehnt
folgen. tterlage
|
Deutscher
Wetterdienst erwartet
einen eher milden Winter
in Deutschland
|
Offenbach, 10. November
2022 - In Deutschland
wird der
Heizenergieverbrauch im
Winter wesentlich durch
die Außentemperaturen
geprägt. Ob ein Winter
im Mittel eher kühl oder
eher mild war, lässt
sich nachträglich trotz
individueller
Einsparungen meistens an
der Heizkostenrechnung
ablesen.
Der Deutsche
Wetterdienst (DWD) hat
nun anhand von
saisonalen
Klimavorhersagen den
Temperaturtrend in
Deutschland für den
Zeitraum der drei
Wintermonate Dezember
2022 bis Februar 2023
abgeschätzt. Der
kommende Winter könnte,
wenn die
Modellrechnungen des DWD
eintreten, eine
Mitteltemperatur von
mindestens 2 Grad
Celsius (° C) erreichen
und damit zu den 33
Prozent der mildesten
Winter der
Referenzperiode 1991 -
2020 gehören. Das
vieljährige Mittel
dieser Referenzperiode
liegt bei 1,4 °C.
Auch Modelle anderer
nationaler Wetterdienste
wie des britischen Met
Office oder von Meteo
France gehen von einem
etwas zu milden Winter
in Deutschland aus.
Tobias Fuchs, Vorstand
Klima und Umwelt des
nationalen
Wetterdienstes: „Die
Winterprognose des
Deutschen Wetterdienstes
ist für alle
Energieverbraucher eine
gute Nachricht. Wir
erwarten einen
vergleichsweise milden
Winter. Sollte das
Modell recht behalten,
können wir dadurch
Heizenergie einsparen.“
Die aktuelle
Klimavorhersage wird
auch von der
Bundesnetzagentur
aufmerksam verfolgt.
Klaus Müller, Präsident
der Bundesnetzagentur:
„Ein vergleichsweise
milder Winter könnte uns
dabei helfen, die
notwendigen Einsparungen
von mindestens 20
Prozent beim
Gasverbrauch auch in den
kommenden Monaten
durchzuhalten. Denn wir
haben zwar dank der
vollen Gasspeicher eine
gute Ausgangslage,
dürfen aber jetzt nicht
nachlassen. Schon ein
paar kalte Tage können
ausreichen, dass der
Verbrauch steigt und die
Speicher sich schnell
wieder leeren. Es nützt
nichts – Sparsamkeit ist
auch bei milderen
Temperaturen das Gebot
der Stunde.“
Alle Klimavorhersagen
des DWD können im
Internet eingesehen
werden unter
www.dwd.de/klimavorhersagen.
Saisonale
Klimavorhersagen sind
keine Wettervorhersagen
Saisonale
Klimavorhersagen
prognostizieren
klimatische Tendenzen
über größere Gebiete und
längere Zeiträume im
Vergleich zu einem durch
Messwerte abgedeckten
Referenzzeitraum der
Vergangenheit. Das
unterscheidet sie von
Wettervorhersagen, die
für einen bestimmten Ort
und Zeitpunkt gelten.
Auch wenn die aktuelle
Prognose des DWD für den
Winter im Mittel eher
mildere Bedingungen als
im Referenzzeitraum 1991
- 2020 vorhersagt, kann
es trotzdem an einzelnen
Tagen oder Wochen
deutlich kälter als im
vieljährigen Mittel
werden.
Die aktuelle
Winterprognose basiert
auf saisonalen
Klimavorhersagen des
DWD, die gemeinsam mit
der Universität Hamburg
und dem
Max-Planck-Institut für
Meteorologie entwickelt
wurden. Das Modellsystem
berücksichtigt die
Wechselwirkungen der
Atmosphäre mit trägeren
Komponenten des
Klimasystems, wie dem
Ozean, dem Meereis oder
der Landoberfläche. Das
erst macht eine
Vorhersage über einen
längeren Zeitraum
möglich.
Da einzelne
Klimavorhersagen für die
nächsten Wochen oder
Monate mit großen
Unsicherheiten verbunden
sind, berechnet der DWD
monatlich 50 leicht
unterschiedliche
Klimasimulationen, um
diese Unsicherheiten
erfassen zu können.
Insgesamt erreicht eine
saisonale
Klimavorhersage nicht
die Verlässlichkeit
einer Wettervorhersage,
aber die aktuellen
wissenschaftlichen
Erkenntnisse können die
Vorhersagequalität für
bestimmte saisonale
Zeiträume deutlich
erhöhen.
|
Inversion bringt
Novembergrau
Wenn warmer Luft und
Sonne der Weg versperrt
wird
|
•
Mächtiges Hoch leitet
trockene Wetterphase ein
•
Keine Sonnengarantie
durch
Inversionswetterlage
-
Bonn/Duisburg, 10.
November 2022 –
Die Zeichen stehen
auf Hochdruckwetter.
Zu dieser Jahreszeit
bedeutet das aber
längst nicht immer
Sonnenschein für
alle. Grund dafür
ist eine
Inversionswetterlage,
die im Herbst und
Winter besonders
häufig entsteht.
Dann ist es in den
oberen Luftschichten
wärmer als in den
unteren.
Novemberwetter – das
verbindet man mit
trübem Grau und das
nicht zu Unrecht.
Selbst oder gerade
bei ausgedehnten
Hochdrucklagen ist
in den Herbst- und
Wintermonaten kein
Sonnenschein
garantiert. Grund
dafür ist die
Inversionswetterlage.
Kalte schwere
Nebelluft füllt die
Täler. Darüber ist
die Luft glasklar.
Die Inversion
markiert hier die
Obergrenze der
Hochnebeldecke.
Quelle: Shutterstock
-
Diese wird auch in
den kommenden Tagen
wetterbestimmend
sein.
Ein mächtiges Hoch
leitet für die
meisten eine längere
trockene Wetterphase
ein. „Jetzt könnte
man natürlich
denken: Super,
Hochdruck!
Sonnenschein im
November, wie schön!
Und ja, Ende der
Woche werden auch
die Wolken am Himmel
immer weniger und
die Sonne zeigt sich
häufiger. Aber es
gibt eher eine
Sonne-Nebel-Lotterie
und das Novembergrau
setzt sich dennoch
oftmals durch“, weiß
Björn Goldhausen,
Meteorologe und
Pressesprecher von
WetterOnline.
Besonders in Tälern
und entlang von
Gewässern kann es
durch zähen Nebel
und Hochnebel länger
grau sein.
-
„Das ist ganz
typisch für den
Herbst. Es entsteht
nämlich eine
sogenannte
Inversion, eine
Temperaturumkehr in
der Höhe, in deren
Bereich sich oft
dichter Hochnebel
hält. Leider bringt
eben diese
Wetterlage, die auf
uns zu kommt, im
November nicht
selten graues
Wetter“, erklärt
Goldhausen.
So entsteht eine
Inversion
Gerade im Herbst und
Winter kommt es oft
zu
Inversionswetterlagen.
Grau ist deshalb
auch der
Farbeindruck Nummer
eins, wenn man an
den November denkt.
Dabei kann es bei
Hochdrucklagen
überhalb der Wolken
durchaus sonnig und
hell sein. Wir sehen
es nur in der Regel
nicht.
In den immer länger
werdenden Nächten
gibt die Erde
fortwährend
Infrarot-
beziehungsweise
Wärmestrahlung ab
und es sammelt sich
kalte schwere Luft
am Boden. Die
Abkühlung der
darüber liegenden
Luftschichten setzt
sich aber nur bis zu
einer bestimmten
Höhe fort. Darüber
sinkt die Luft in
einem
Hochdruckgebiet aus
großer Höhe nach
unten ab und erwärmt
sich dabei. Das
heißt, dass es mit
zunehmender Höhe
wärmer statt wie
normalerweise kälter
wird. Es kommt also
zu einer
Temperaturumkehr.
Dort wo die Grenze,
also der Umkehrpunkt
zwischen warmer und
kalter Luft ist,
entsteht dabei eine
Art Sperrschicht aus
Nebel oder Dunst,
die den Sonnenschein
nur bedingt
durchlässt.
Physikalisch gesehen
unterscheiden sich
Nebel und Wolken
übrigens nicht.
Allein die Höhe
bestimmt, ob wir von
Nebel oder von
Wolken sprechen.
Über dieser
Sperrschicht jedoch
scheint die Sonne.
Deshalb kann man
oftmals im Gebirge
auf ein wahres
Wolkenmeer blicken.
-
tterlage
|
Die
unbequeme Klima-Wahrheit |
Klima-Update
liefert regelmäßig
Fakten
Das
Vorschaubild zeigt die
sogenannten
"Klimastreifen" für
Deutschland. Diese
veranschaulichen die
Erderwärmung durch den
Klimawandel. Die
chronologisch
angeordneten Streifen
stellen in Blau
überdurchschnittlich
kalte und in Rot
überdurchschnittlich
warme Jahre dar.
Bonn/Duisburg, 09.
November 2022 – Hitze,
Dürre und vieles mehr –
das Klima ändert sich in
rasantem Maße. Immer
mehr Auswirkungen sind
heute bereits vor
unserer eigenen Haustür
spürbar. WetterOnline
liefert im Rahmen eines
Klima-Updates jeden
ersten Dienstag im Monat
Fakten und Hintergründe
zum Thema Klimawandel.
Es ist fünf nach 12 -
der Klimawandel ist in
vollem Gange und in
immer kürzeren Abständen
liefert er Schlagzeilen.
Im monatlichen
„Klima-Update“ liefert
WetterOnline Fakten und
Hintergründe zum Thema
Klimawandel. Quelle:
Shutterstock
Auf
der 27.
Weltklimakonferenz in
Ägypten wird mit
Vetretern aus knapp 200
Ländern erneut nach
Lösungen gesucht. In
den Medien steht oftmals
die auch berechtigte
moralische Bewertung im
Vordergrund. Überwältigt
von der Größe des
globalen Themas wird die
Schuldfrage diskutiert,
werden
Verantwortlichkeiten hin
und her geschoben. Über
allem stehen jedoch
harte wissenschaftliche
Fakten.
In einer regelmäßigen
Mitteilung werden wir
diese künftig darlegen.
Wir informieren über den
aktuellen Stand des
Klimawandels und den der
Forschung und und
beantworten Fragen zum
Thema Klimawandel. „Es
besteht kein Zweifel
daran, dass wir Menschen
den Klimawandel
maßgeblich befeuern und
sehenden Auges ins
Unheil rennen. Man darf
gespannt sein, wie
unsere Kinder und deren
Kinder unser Verhalten
in Zukunft bewerten. Ein
positives Urteil ist
jedoch schwer
vorstellbar”, sagt Björn
Goldhausen, Meteorologe
und Pressesprecher von
WetterOnline.
Aufklärung als
Weg aus der Klimaangst
„Besser den Teufel, den
du kennst, als den
Teufel, den du nicht
kennst.“ Der Klimawandel
ist da – und damit auch
die „Klimaangst“. Die
Folgen des Wandels sind
sichtbar und vor allem
spürbar - bei uns in
Europa und auf der
ganzen Welt. Die
Konfrontation ist bitter
und die Notwendigkeit zu
handeln, um unseren
Lebensraum zu erhalten,
ist die logische
Konsequenz. Die
sachliche Aufklärung
über die Folgen des
Klimawandels, wie sie
untersucht und bewiesen
werden, ist eine
wichtige Aufgabe, um
mündig mit dem Thema
umgehen zu können.
Björn Goldhausen: „Wir
Menschen können
wahrscheinlich kaum
anders, als auch
emotional auf das Thema
Klimawandel zu
reagieren. Wir erleben
bedrohliche
Veränderungen, haben
vielleicht Angst, sind
überfordert und scheuen
das Unbequeme.
Aufklärung hilft gegen
die Klimaangst. Vor
allem aber hilft sie
gegen das Wegsehen.“
Schluss mit dem
Schwarz-Weiß-Sehen
So berechtigt das
gebetsmühlenartige
Predigen der Klimafolgen
zur Aufklärung ist, so
wichtig ist es auch
Schluss mit dem
Schwarz-Weiß-Sehen zu
machen. „Wir können den
Klimawandel eben für
vieles nicht direkt
verantwortlich machen.
Häufig sind die Dinge
komplexer und eine
differenzierte
Betrachtung liefert
überraschende
Ergebnisse.
Dennoch bleibt eindeutig
festzuhalten: Der Mensch
befeuert den Klimawandel
und nur ein sehr
schnelles Handeln kann
die Erderwärmung
vielleicht bei zwei oder
drei Grad stoppen. Denn
realistisch betrachtet
ist das selbstgesetzte
1,5 Grad-Ziel des
Pariser Klimaabkommens
längst nicht mehr zu
erreichen”, erklärt
Goldhausen.
|
Der Herbst wird
herbstlicher - Aus
T-Shirt- wird
Schmuddelwetter |
•
Temperatursturz Ende der
Woche
•
Höchstwerte nur noch um
10 Grad
•
Wind und Regen zum
Wochenende
•
Wintereinbruch in den
Alpen
Mit Beginn des zweiten
Herbstmonats stellt sich
zum Wochenende
nasskaltes Wetter ein.
Quelle: Shutterstock
Bonn/Duisburg, 31.
Oktober 2022 – Die
Temperaturen sinken im
Laufe der Woche und
erreichen am Wochenende
ein für die Jahreszeit
übliches Niveau. Am
Alpenrand gibt es einen
Temperatursturz mit
Schnee in den Bergen.
Schon in der kommenden
Woche könnte es
allerdings wieder milder
werden.
Am
kommenden Freitag zieht
ein Tief nach
Deutschland und bringt
deutlich kühlere Luft
mit. Im Vergleich zu den
spätsommerlichen Tagen
am vergangenen
Wochenende wird der
Herbst daraufhin
deutlich zu spüren sein.
Bei Wind und Regen gehen
die Temperaturen auf
Werte um 10 Grad zurück.
In den Gipfellagen
einiger Mittelgebirge
und in den Alpen fällt
der erste Schnee.
„T-Shirt-Wetter
mitten im Herbst - damit
ist jetzt Schluss!
Im Verlauf der Woche
muss man wieder in den
Tiefen des
Kleiderschranks wühlen,
denn es wird immer
frischer. Zum ersten
Novemberwochenende
pendeln die Spitzenwerte
meist nur noch um die
10-Grad-Marke“, sagt
Björn Goldhausen,
Meteorologe und
Pressesprecher von
WetterOnline.
Abkühlung nur von kurzer
Dauer
„In
Verbindung mit
ordentlich Wind ist das
nicht nur gefühlt ein
waschechter
Temperatursturz.
Ebenfalls zur Wahrheit
gehört aber, dass die
Temperaturen bestenfalls
mal kurz auf für die
Jahreszeit typische
Werte sinken. Rein
statistisch startet der
November wohl noch immer
deutlich
überdurchschnittlich
mild, auch wenn wir uns
vom ‚Oktobersommer‘
verabschieden müssen“,
so Goldhausen weiter.
Zu Beginn der kommenden
Woche zeigt der
Temperaturtrend schon
wieder nach oben.
Gefühlt bleibt es aber
bei einem eher
schmuddeligen
Herbstwetter, denn Regen
und Wind sind auch in
der kommenden Woche
weiter mit von der
Partie.
Erster Wintereinbruch
für die Alpen
Nachdem es lange Zeit
sehr mild war, gibt es
in den Alpen zum
Wochenende über etwa
1200 Metern Höhe den
ersten Wintergruß.
Besonders in den
Hochlagen der Schweizer
Alpen und in Tirol kann
es auch mal kräftig
schneien. Sogar in den
Hochlagen einiger
Mittelgebirge, wie zum
Beispiel auf dem
Feldberg im Schwarzwald
und dem Großen Arber im
Bayerischen Wald könnten
am Wochenende die ersten
Flocken rieseln.
|
Ein extrem
warmer Oktober mit
Rekordpotenzial |
Offenbach/Duisburg,
31. Oktober 2022 – Der
Oktober 2022 war in
Deutschland extrem warm.
Noch ist offen, da es um
zehntel Grad geht, ob
der bisherige
Spitzenplatz aus dem
Jahr 2001 mit einer
Mitteltemperatur von
12,5 ° Celsius
eingestellt oder
übertroffen wird. Fest
steht bereits: Damit
fallen fünf der wärmsten
Oktober seit
Aufzeichnungsbeginn im
Jahr 1881 in das
zurückliegende
Jahrzehnt.
Uwe Kirsche,
Pressesprecher des
Deutschen Wetterdienstes
(DWD): „Wir haben einen
Oktober erlebt, dessen
Temperaturen eher dem
hierzulande typischen
Mai entsprechen. Wieder
ein Blick in unsere
Klimazukunft.“
Ab Monatsmitte schickte
Petrus vor allem dem
Süden des Landes
nochmals sommerliche
Wärme. Nur vereinzelt
zogen Tiefausläufer
heran, die auch kräftige
Niederschläge sowie
Gewitter im Gepäck
hatten. Zur
Wetterchronologie
gehörten der Jahreszeit
entsprechend auch
dichter Morgennebel,
jedoch nur selten
frostige
Frühtemperaturen. Das
meldet der DWD nach
ersten Auswertungen der
Ergebnisse seiner rund 2
000 Messstationen.
Oktober 2022 lag 3,5
Grad über dem
vieljährigen Mittel
Die
Durchschnittstemperatur
lag im Oktober mit 12,5
Grad Celsius (°C) um 3,5
Grad über dem Wert der
international gültigen
Referenzperiode 1961 -
1990. Im Vergleich zur
aktuellen und wärmeren
Periode 1991 - 2020
betrug die Abweichung
+3,1 Grad. Völlig
entgegen dem sonst
typischen
Temperaturverlauf des
Oktobers begann der
Monat vergleichsweise
kühl und die höchsten
Werte wurden besonders
im Süden erst zum
Monatsende erreicht.
In Müllheim, südwestlich
von Freiburg im
Breisgau, kletterte das
Quecksilber mit 28,7 °C
am 28. bundesweit am
höchsten. Wielenbach,
westlich des Starnberger
Sees, sowie
München-Stadt erlebten
außergewöhnliche vier
Sommertage, also ein
Temperaturmaximum von ≥
25 °C. In einigen
Bundesländern und an
zahlreichen Stationen
wurden alte
Temperaturrekorde
übertroffen. Den
tiefsten Oktoberwert
meldete Karlshagen,
östlich von Greifswald,
am 20. mit -2,3 °C.
Trockener Nordosten,
nasser Südwesten
Im Oktober 2022 fielen
rund 50 Liter pro
Quadratmeter (l/m²) und
damit knapp 10 Prozent
weniger Niederschlag als
im Mittel der
Referenzperiode 1961 -
1990 (56 l/m²).
Verglichen mit der
Periode 1991 - 2020 lag
die negative Abweichung
bei fast 20 Prozent.
Dauerregen sorgte am 14.
im äußersten Süden des
Landes für große
Niederschlagsmengen:
Utzenfeld im
Südschwarzwald
registrierte hierbei mit
86,0 l/m² die bundesweit
größte Tagessumme. Der
insgesamt meiste
Niederschlag fiel mit
über 220 l/m² ebenfalls
in den Staulagen des
Schwarzwaldes.
Erstaunlich trocken
blieb es dagegen mit
Mengen unter 10 l/m²
gebietsweise im
Nordosten.
Viel Sonne und ein
goldener Oktober vor
allem im Großraum Berlin
Mit gut 140 Stunden
übertraf die
Sonnenscheindauer ihr
Oktober-Soll von 109
Stunden (Periode 1961 -
1990) um rund 28
Prozent. Im Vergleich zu
1991 - 2020 betrug die
positive Abweichung
knapp 30 Prozent. Den
meisten Sonnenschein
registrierte der DWD mit
teils über 175 Stunden
im Großraum Berlin und
dem mittleren
Brandenburg. Den
geringsten hingegen mit
örtlich unter 110
Stunden am Ostrand der
Schwäbischen Alb, dem
Thüringer Wald sowie den
Regionen an der Donau.
Die Oktoberbilanz für
NRW ergab
durchschnittlich 13,1 °C
(9,8 °C), abgerundet 35
l/m² (62 l/m) Regen und
nahezu 140 Sonnenstunden
(107 Stunden).
|
Das Gruselwetter
zu Halloween -
Wetterhexe kocht mildes
Süppchen
|
• Keine gruselige
Wetteraussicht - Schirm
schadet nie
• Hintergrund Halloween:
Samhain - So kam es zur
Kürbislaterne
• Ursprüngliche
Bedeutung von "trick or
treat"
Bonn/Duisburg,
26. Oktober 2022 -
Gruselig
verkleidet ziehen Kinder
und Jugendliche am 31.
Oktober durch die
Straßen und wollen uns
einen kalten Schauer
über den Rücken laufen
lassen. Ein Bannspruch
gegen bösen Wetterzauber
wird am Montag
wahrscheinlich nicht
nötig sein. Wenn der
guten Wetterhexe nicht
doch noch die Suppe
versalzen wird.
Die Aussichten zum Abend
vor Allerheiligen sind
gar nicht so gruselig.
Ins Hexen-Wettergebrodel
kommen dieses Jahr eine
Menge gute Zutaten. Der
Hexenkessel wird
zunächst bei 15 bis 20
Grad mit mildluftigen
Oktobergoldstückchen
gefüllt. Nur im Norden
und Nordwesten des
Kessels wird ein wenig
Regen aus fluffigen
Wölkchen hinzugegossen,
im Nordwesten noch eine
Prise Brise dazu und
fertig ist das
Halloweengericht.
Das Wetter zu Halloween
lässt in diesem Jahr
auch die gruseligste
kleine Hexe in goldenem
Licht erstrahlen.
Quelle: Shutterstock
Die gute Wetterhexe
sorgt zudem dafür, dass
die Suppe bis Anfang
November nicht ausgeht
und der Kessel immer
gefüllt bleibt. Ob uns
ihre Widersacherinnen
dann eine ganz andere
Suppe einbrocken, steht
noch in den Sternen. Am
Abend vor Allerheiligen
können Gespenster also
nach Lust und Laune
durch die Straßen
schweben, rasseln,
jämmerlich jaulen und um
Süßigkeiten betteln.
Nass wird so schnell
kein Ungeheuer oder
Geist – erst recht
nicht, mit einem
Regenschirm im Gepäck.
Hintergrund Halloween
Ursprünglich
geht Halloween auf das
keltische "Samhain"
zurück. Dieses feierte
man im fünften
Jahrhundert vor Christus
und zwar am keltischen
Neujahrstag, am Vorabend
zu unserem heutigen
Allerheiligen. Das Wort
Halloween entstand aus
"All Hallows Eve"
(Allerheiligen Abend).
Die Kelten glaubten,
dass sich am Vorabend
von Allerheiligen die
Toten in der Welt der
Lebenden auf die Jagd
nach einer Seele
begeben.
Durch gruselige Fratzen
und Kostümierungen
versuchte man diese
Jäger zu erschrecken und
zu vertreiben. Irische
Auswanderer nahmen den
Brauch im 19.
Jahrhundert mit in die
USA. Dort wurde er zur
Tradition und
entwickelte seinen
heutigen Charakter. Seit
den 1990er Jahren feiert
man Halloween auch bei
uns.
Die Kürbislaterne
Der geschnitzte
und beleuchtete Kürbis
erinnert an die irische
Geschichte von Jack
O'Latern. Dieser war zur
Strafe dazu verdammt,
nach seinem Tod auf ewig
zwischen Himmel und
Hölle hin und her zu
wandern. Auf seinem Weg
hielt er eine Laterne
aus einer hohlen Rübe.
Süßes oder Saures
Das Betteln um
Süßigkeiten an den
Haustüren geht auf eine
christliche Tradition
aus dem 11. Jahrhundert
zurück. Die Iren
verteilten am
Allerseelentag kleine
Brote ("Seelenkuchen")
an die Bettler, die zum
Dank für die
Verstorbenen beteten.
Der etwas
erpresserische
Bettelspruch "trick or
treat" („Süßes, sonst
gibt's Saures“) geht auf
den Brauch zurück, das
Seelenheil des Gebenden
durch das Gebet des
Nehmenden zu retten.
Diese Bedeutung ist
verloren gegangen und
hat sich zu einem reinen
Spaß für Kinder
entwickelt.
|
Wohin mit dem
Herbstlaub? - Tipps für
die perfekte Entsorgung
|
•
Richtige Entsorgung von
Herbstlaub auf Gehwegen
und im Garten
• Alternativen zur Biotonne für die Blätterflut
• Einfacher
Gartenrechen:
energiesparend, umwelt-
und tierschutzfreundlich
• Gefahren von
Laubbläsern und -
saugern
Herbstlaub ist bunt und
schön, muss aber von
Gehwegen und vom Rasen
entfernt werden. Ein
Rechen aus Metall ist
das beste und einfachste
Mittel zum Kehren.
Quelle: Shutterstock
Bonn/Duisburg,
26. Oktober 2022 -
Laubbäume sind
wichtig für unser Klima,
schön anzusehen und im
Herbst durch die
Blattfärbung allemal
eine Pracht. Doch das
Laub fällt zum Ende der
Saison ab und muss auf
Gehwegen und im Garten
entsorgt werden. Dafür
gibt es Lösungen, von
denen Mensch und Umwelt
profitieren.
Im Herbst fällt nach und
nach viel Laub im Garten
und vor dem Haus an -
und damit auch etwas
Arbeit. Liegen lassen
ist nicht überall eine
Option. In der Regel
gilt: Das Laub muss weg.
Auf Gehwegen, die an
Privatgrundstücke
grenzen, gilt Räum- und
Streupflicht. Rutschen
Passanten auf dem nassen
Laub aus und verletzen
sich, wird es teuer für
den Hausbesitzer. Im
Garten leidet der Rasen
unter einer dichten
Laubdecke. Wohin aber
mit den mühsam
zusammengekehrten
Blättern, wenn die
Biotonne nicht ausreicht
oder Lagerfläche und
Komposter fehlen?
Städte und Gemeinden
bieten Angebote
Restmüll- und
Papiertonnen sind
absolut tabu, um das
Laub loszuwerden. Viele
Städte und Gemeinden
bieten Biotonnen an, in
die neben organischen
Küchenabfällen auch das
Herbstlaub gefüllt
werden kann. Einige
Gemeinden haben
Laubkörbe aufgestellt,
andere bieten spezielle
Säcke für Laub, die
meist abgeholt werden,
an. Gesammeltes Laub
kann auch selbst zu den
Abfallhöfen gebracht
werden. Hier lohnt sich
die Nachfrage beim
kommunalen Entsorger.
„Biotonnen sind schnell
voll. Wer nun auf die
zündende Idee kommt, das
Laub einfach zu
verbrennen, dem sei
gesagt, dass dies nicht
nur verboten ist,
sondern auch negative
Begleiterscheinungen mit
sich bringt. Blätter
erzeugen aufgrund ihres
hohen Wassergehaltes
sehr viel Rauch und
Gestank. Auch richtig
trockenes Laub, sollte
nicht verbrannt werden,
da es gefährlich schnell
brennt und sich
ausbreitet. Das Abladen
der Blätter im Wald ist
ebenso strafbar und Sie
könnten mit einem
Bußgeld von bis zu 1.000
Euro rechnen“, erklärt
Björn Goldhausen,
Pressesprecher und
Meteorologe von
WetterOnline.
Alternativen zur
Entsorgung in der
Biotonne
Die
Entsorgung über
Biotonnen und -säcke ist
nicht grundsätzlich die
beste Lösung, um die
Blätterflut zu
bewältigen.
Gartenbesitzer haben die
Möglichkeit, das Laub
als Mulch und Nahrung im
Beet liegen zu lassen.
Das ist der
umweltfreundlichste und
klimaschützendste Umgang
mit den Blättern. Wenn
das Laub verrottet und
sich somit auflöst, gibt
es wertvolle Nährstoffe
an den Boden ab. Der
wichtige Stoffkreislauf
wird nicht unterbrochen
und die
Nahrungsbeziehungen im
„Ökosystem“ Garten
bleiben erhalten.
Klimabelastende
Transportwege entfallen
völlig.
Eine Blätterdecke bietet
Pflanzen im Winter zudem
Schutz vor Frost und
sorgt für einen
ausgeglichenen
Bodenfeuchtehaushalt.
Auch können Sie mit dem
Laub den Tieren etwas
Gutes tun. Sammeln Sie
an einer windgeschützten
Ecke ihres Gartens
Blätter zusammen und
bedecken Sie diese
zusätzlich mit kleinen
Ästen. Damit schaffen
Sie ein perfektes
Überwinterungsquartier
für Kleintiere.
Ob man den Rasen vom
Laub befreien sollte,
wird unter Gärtnern
diskutiert. Da Rasen
immer weiterwächst
benötigt er Licht und
Sauerstoff. Die Aufnahme
von beidem wird jedoch
durch das aufliegende
Laub behindert. Der
Rasen leidet. Es kann zu
Fäulnis und gelben
Flecken kommen. Kehren
Sie das Laub am besten
vom Rasen auf die Beete
und verteilen Sie es
dort gleichmäßig. Zur
Not geht es auf großen
Rasenflächen, die nur
dünn mit Laub bedeckt
sind, auch mit einem
Rasenmäher.
Das Laub wird
zerkleinert und im
Auffangbehälter mit dem
Rasenschnitt vermischt.
Dieser kann dann über
dem Beet entleert
werden. Beachten Sie
aber bitte, dass beim
Mähen auch nützliche
Tiere schaden nehmen
können. Gerade für Igel,
die ja im Laub
Unterschlupf suchen,
sind Rasenmäher dann und
Mähroboter sowieso eine
große Gefahr.
Sind
die Beete bereits
übervoll mit Blättern,
bietet sich die
Entsorgung im
Kompostbehälter oder auf
einem Komposthaufen an.
Allerdings sollte der
Anteil von Laub im
Kompost nicht zu groß
sein, da es viel
Kohlenstoff und wenig
Stickstoff enthält. Auch
ein selbst gebauter
Laubkorb aus
engmaschigem
Drahtgeflechtzaun bietet
sich als
Kompostierbehälter an.
Der darin entstandene
Laubkompost eignet sich
zum Beispiel gut für
Erdbeeren und zur
allgemeinen
Bodenverbesserung.
Geeignete Hilfsmittel
zum Kehren
Kehren
Sie das Laub im Garten
oder vor dem Haus am
besten mit einem Rechen
aus Metall zusammen. Mit
einem Greifkehrer lässt
sich das Laub ohne
ständiges Bücken mühelos
aufsammeln. So sparen
Sie Energie und halten
sich nebenbei fit und
gesund.
Leichter fällt zwar die
Arbeit mithilfe eines
Laubbläsers und
Laubsaugers oder wie
oben erwähnt mit einem
Rasenmäher.
Dies sollte aber
überdacht werden.
Freilich sind die Zeiten
der lauten
Verbrennungsmotoren
vorbei und es gibt
moderne Akkugeräte, aber
eine Geräuschbelästigung
bleibt. Zudem benötigen
die Geräte Energie. Ein
Laubbläser pustet in
Orkanstärke nicht nur
Blätter und Äste weg,
sondern auch Tiere.
Mäuse und Jungigel
werden förmlich durch
die Luft geschleudert.
Laubsauger schaden nicht
minder der Tierwelt,
denn der Sauger saugt
nicht nur tote Materie
an. Da im Inneren das
Gesaugte gleich
geschreddert wird,
werden dabei auch viele
nützliche Tiere, die im
Laub Unterschlupf
gesucht haben,
zerhäckselt. Sie sollten
auch hier an den hohen
Lärmpegel solcher Geräte
denken.
|
Ungewöhnlich
mildes Herbstwetter
setzt sich fort
|
Oktober
einer der wärmsten seit
Aufzeichnungsbeginn
• Oktober 2022
der wärmste seit 16
Jahren
• 2,5 Grad wärmer als
Mittel der letzten 30
Jahre
• Rekord als wärmster
Oktober seit
Aufzeichnungsbeginn noch
möglich
•
Oktoberwärmerekorde in
großen Teilen Europas
Bonn/Duisburg,
24. Oktober 2022 -
Eine
grundlegende
Wetterumstellung sowie
ein Kaltlufteinbruch
sind weiterhin nicht in
Sicht. Mit einer
mittleren Temperatur von
12 Grad ist dieser
Oktober aktuell der
wärmste seit mindestens
16 Jahren. Die Ursache
für das milde
Herbstwetter ist eine
außergewöhnliche
Wetterlage.
Der Oktober zeigt sich
in diesem Jahr von
seiner goldenen und
außergewöhnlich warmen
Seite. Foto:
Shutterstock
Die Heizungen können
weiter auf Sparflamme
laufen: Das milde Wetter
mit Höchstwerten um 20
Grad setzt sich auch in
dieser Woche fort. Bis
Ende Oktober scheint ein
Kaltlufteinbruch in
weiter Ferne. Mit einer
mittleren Temperatur von
aktuell 12 Grad ist es
rund 2,5 Grad wärmer als
im Mittel der letzten 30
Jahre. Es ist möglich,
dass der Oktober noch
als wärmster seit
Aufzeichnungsbeginn in
die Geschichte eingeht
und den Oktober 2001 mit
dem bisherigen Rekord
von 12,5 Grad ablöst.
Grund für das
ungewöhnlich warme
Wetter ist eine
besonders beständige
Großwetterlage. Ursache
der Beständigkeit ist
der Jetstream, ein
Starkwindband in etwa
neun Kilometern Höhe,
welches sich in Wellen
in den mittleren Breiten
rund um den Globus
zieht. Aktuell ist die
Schlaufe des Jetstream
über dem Atlantik weit
nach Süden ausgeprägt
und bewegt sich kaum von
der Stelle. Dadurch
ergießt sich die kalte
Luft immer wieder über
den Atlantik und
stabilisiert das dort
liegende Tief.
Wärmer als im September
Der Oktober ist in
diesem Jahr sogar
deutlich wärmer als die
zweite Septemberhälfte.
Einzelne späte
Sommertage sind im
Oktober zwar keine
Seltenheit, denn in 20
der letzten 30 Jahre gab
es mindestens einen Tag
mit mehr als 25 Grad in
Deutschland. Doch in
diesem Jahr gab es
gleich drei Sommertage
und insgesamt 15 Tage
mit mindestens 20 Grad.
Der bislang wärmste
Oktober wurde 2001 mit
einer mittleren
Temperatur von 12,5 Grad
registriert. Auch 2006
und 2014 war es mit rund
12 Grad im Oktober noch
recht warm.
Große Teile Europas
brechen
Oktoberwärmerekorde
Nicht nur in Deutschland
ist es ungewöhnlich
warm. In der letzten
Woche wurden zum
Beispiel in Spanien und
Frankreich bei
Rekordtemperaturen bis
35 Grad noch einmal
Erinnerungen an den
Sommer wach. Die Schweiz
erlebt den wärmsten
Oktober seit 1864 und
auch in Österreich ist
der Oktober einer der
wärmsten der vergangenen
250 Jahre. Winterliche
Frostluft ist derzeit
lediglich im Norden
Skandinaviens und in
Nordosteuropa zu
finden.
|
Und jährlich
grüßt die Winterzeit
|
Ende Oktober
wird die Uhr eine Stunde
zurückgestellt
• Winterzeit:
Sonntag, 30. Oktober
2022, Umstellung von 3
Uhr auf 2 Uhr
• Winterzeit = mitteleuropäische Normalzeit (MEZ)
• Nutzen der Umstellung Abschaffung verschoben
Bonn/Duisburg,
20. Oktober 2022 -
Wenn die Tage
dunkler werden, rückt
auch die Zeitumstellung
näher - und auch das
Rätselraten, in welche
Richtung denn nun der
Zeiger verstellt werden
soll und warum
eigentlich.
Wann wird die Uhr auf
Winterzeit umgestellt?
Björn Goldhausen,
Meteorologe und
Pressesprecher von
WetterOnline:
Am letzten Sonntag im
Oktober, in diesem Jahr
am 30. Oktober 2022,
gibt es eine Stunde
geschenkt – denn dann
wird die Uhr von 3 Uhr
auf 2 Uhr zurückgestellt
und somit von Sommer-
auf Winterzeit
gewechselt.
Die “Winterzeit” ist
eigentlich der nicht
amtliche, aber
gebräuchliche Begriff
für die
mitteleuropäische
Normalzeit (MEZ), die ab
diesem Zeitpunkt dann
bei uns wieder gilt.
Gibt es einen Merkspruch
zur Zeitumstellung?
Björn Goldhausen: Hierzu gibt es die verschiedensten Varianten. Ich als
Meteorologe kann einen
einfachen Merksatz
empfehlen: Mit der
Zeitumstellung ist es so
wie mit dem Thermometer:
im Frühjahr PLUS im
Winter MINUS.
Was passt besser zu
unserem Rhythmus:
Sommerzeit oder
Winterzeit?
Björn Goldhausen: Die
meisten Menschen hätten
am liebsten das ganze
Jahr über die
Sommerzeit. Jedoch wäre
eine ganzjährige
Winterzeit biologisch
gesehen viel gesünder
für uns. Sie passt
besser zu unserem
Tagesrhythmus: Morgens
wird es früher hell, was
das Aufstehen
erleichtert und abends
schneller dunkel, was
beim Einschlafen hilft.
Woher kommt die
Zeitumstellung?
Björn Goldhausen: Mit
der Sommerzeit wurde
schon im frühen 20.
Jahrhundert
experimentiert.
Eingeführt, so wie wir
sie kennen, wurde sie in
Deutschland erst 1980.
Unter anderem, um im
Sommer Energie zu
sparen. Denn wenn es
abends draußen länger
hell ist, wird weniger
Strom für die
Beleuchtung verbraucht,
so der Gedanke damals.
Allerdings gleicht sich
der Verbrauch im
Frühjahr und im Herbst
wieder aus, da dann
morgens mehr Energie für
Licht und Heizung
benötigt wird, was die
Ersparnisse wieder
hinfällig macht. Für
unsere derzeitige
Energiekrise ist die
Zeitumstellung also auch
keine Hilfe.
Was ist aus der 2019
beschlossenen
Abschaffung geworden?
Björn Goldhausen:
Eigentlich sollten die
Uhren laut Beschluss des
EU-Parlaments im
vergangenen Jahr das
letzte Mal umgestellt
werden, daraus wurde
jedoch nichts. Die
EU-Staaten konnten sich
nämlich auf keine
einheitliche Zeit
einigen. Auch in
Deutschland sind die
Meinungen dazu eher
gespalten. Somit werden
wir die Uhr noch bis
mindestens 2026 weiter
umstellen müssen.
|
Partielle
Sonnenfinsternis am 25.
Oktober -
Himmelsschauspiel auch
in Deutschland zu sehen
|
• Partielle Sonnenfinsternis am 25. Oktober
• Im Nordosten bis zu 35 Prozent der Sonne
verdunkelt
• Augen vor gefährlichen UV-Strahlen schützen
• Lochkamera als Hilfsmittel geeignet
Die vom Mond
„angeknabberte“ Sonne
bei der partiellen
Sonnenfinsternis im März
2015. Am kommenden
Dienstag, den 25.
Oktober, könnte sich im
Nordosten ein ähnliches
Bild bieten.
Quelle Shutterstock
Bonn/Duisburg,
17. Oktober 2022 -
Am 25. Oktober
findet eine partielle
Sonnenfinsternis statt.
Mit etwas Wetterglück
gibt es zur günstigen
Mittagszeit freie Sicht
auf das
Himmelsspektakel. Im
Nordosten sind dann die
Bedingungen das Ereignis
zu verfolgen besonders
gut, denn hier
verdunkelt der Mond rund
ein Drittel des
Sonnenlichts. Wichtig
ist, niemals ohne
Schutzbrille hinzusehen!
Wer keine zur Hand hat,
kann sich mit einem
Trick leicht helfen. Bei
der partiellen
Sonnenfinsternis am 25.
Oktober streicht der
Halbschatten des Mondes
über die Erde.
Der Kernschatten, in dem
die Finsternis total
wäre, verfehlt die Erde
aber knapp. Mit bis zu
82 Prozent ist der
Bedeckungsgrad der Sonne
über der Arktis und in
Sibirien am größten. In
Mitteleuropa erreicht er
rund 35 Prozent auf
Rügen und gerade mal 15
Prozent im Südwesten der
Schweiz. In Deutschland
werden im Ostseeumfeld
und in Odernähe zum
Maximum der Finsternis
meist 30 bis 35,
diagonal über die
Landesmitte rund 20 bis
30 und im äußersten
Südwesten noch etwa 18
Prozent der
Sonnenscheibe vom
vorübergehenden Neumond
verdeckt. Ob Wolken oder
Nebel den Blick auf die
Finsternis versperren
könnten, steht aktuell
noch nicht fest.
Augen in jedem Fall
schützen
Das Maximum der
Sonnenfinsternis ist um
kurz nach 12 Uhr genau
zur Mittagszeit. Wer
aber in der Mittagspause
einen Blick gen Sonne
richtet, sollte die
Augen dabei in jedem
Fall mit einer
zertifizierten
Schutzbrille vor den
gefährlichen UV-Strahlen
schützen. Weder normale
Sonnenbrillen noch etwa
mit Ruß geschwärzte
Glasscheiben sind
geeignet. Alternativ
kann man sich mit einer
sogenannten Lochkamera
behelfen, denn diese ist
schnell selbst
gebastelt.
„Nehmen Sie dazu einen
möglichst länglichen,
hohlen Gegenstand wie
zum Beispiel einen
Karton und dunkeln Sie
diesen vollständig ab.
Auf der einen Seite
piksen Sie dann mit
einer Nadel oder
Reiszwecke kleine Löcher
in den Karton und auf
der anderen Seite
schaffen Sie zum
Beispiel mit
Transparentpapier eine
Projektionsfläche.
Halten Sie die
Lochkamera nun in
Richtung Sonne, können
Sie auf dem
Projektionspapier die
Sonnenscheibe sehen“,
erklärt Björn
Goldhausen, Meteorologe
und Pressesprecher von
WetterOnline.
Nächste totale
Sonnenfinsternis in
Europa 2026
Die Lochkamera kann in
den nächsten Jahren noch
häufiger zum Einsatz
kommen. Nach einer
weiteren partiellen
Sonnenfinsternis im März
2025 erreicht der
Kernschatten des Mondes
im August 2026 erstmals
seit 2006 wieder das
europäische Festland.
Von Grönland bis Spanien
wird dann eine totale
Sonnenfinsternis zu
bestaunen sein. In
Deutschland verfinstert
sich die Sonne dann
immerhin noch zu mehr
als 80 Prozent. Für die
nächste totale
Sonnenfinsternis in
Deutschland muss man
sich allerdings noch
rund 60 Jahre gedulden.
Weitere Themen rund um
Wetter und Klima finden
Interessierte in den
Pressemeldungen von
WetterOnline.
|
Später Wärmepeak
zum Wochenstart -
Regional bis zu 25 Grad |
•
Altweibersommer zum
Wochenstart
•
Wärmepeak bis 25 Grad
•
Zuvor durchwachsenes und
windiges Wochenende
•
Abkühlung noch ungewiss
Bonn/Duisburg,
12. Oktober 2022 -
Nach einem
durchwachsenen
Wochenende möchte es der
Altweibersommer zu
Beginn der kommenden
Woche noch einmal
wissen. Für die
Jahreszeit erreicht sehr
warme Luft vor allem den
Süden und Osten
Deutschlands. Im
Wochenverlauf werden die
Wetterkarten dann neu
gemischt.
Zu Beginn der kommenden
Woche steigen die
Temperaturen regional
noch einmal auf knapp 25
Grad an. Quelle:
Shutterstock
Anfang der kommenden
Woche gelangt
ungewöhnlich warme Luft
nach Deutschland. Dabei
kann es vor allem am
Montag verbreitet noch
einmal mehr als 20 Grad
warm werden. Entlang des
Oberrheins, im
Alpenvorland sowie in
der östlichen
Landesmitte könnten
sogar 25 Grad erreicht
werden. In den Norden
schafft die Wärme es
aber voraussichtlich nur
in abgeschwächter Form.
Das Wochenende zuvor
wird eher wechselhaft
und gebietsweise
regnerisch.
„In Anbetracht der
Energiekrise ist dem
Geldbeutel immerhin für
ein paar Tage eine
Schonfrist gewährt. Das
Wetter spielt uns quasi
in die Karten, denn mit
der strammen
Südwest-Düse bleibt die
kalte Luft erstmal weit
in Nordeuropa und es
wird angenehm warm. Da
kann die Heizung für
einige Tage runter
gedreht werden oder
sogar ganz aus bleiben“,
sagt Björn Goldhausen,
Meteorologe und
Pressesprecher von
WetterOnline.
Zunächst regnerisches
Wochenende
Bevor es warm wird, ist
es jedoch noch etwas
ungemütlicher. Das
Wochenende wird nämlich
von vielen Wolken und
zeitweise von Regen
bestimmt. Zudem frischt
der Wind stark auf. Bei
Höchstwerten zwischen 15
Grad im Norden und
bereits 20 Grad im Süden
ist die Erwärmung aber
schon zu spüren. Die
Wärme wird dann durch
ein Tief über dem
Atlantik am Montag noch
etwas weiter nach Norden
geschaufelt.
Die längsten sonnigen
Abschnitte sind dabei im
Südosten zu erwarten,
während sich im
Nordwesten rasch wieder
Tiefausläufer bemerkbar
machen und Regen
aufkommt. Dauer des
Wärmepeaks ungewiss Zur
Wochenmitte wird die
Wettervorhersage dann
zusehends unsicher. Von
einer Fortsetzung des
warmen Altweibersommers
bis hin zu einem Absturz
in einen nasskalten
Abschnitt ist derzeit
alles möglich. Eine
Abkühlung ist dabei im
Norden wahrscheinlicher
als im Süden.
|
Laubfrösche
wandern in
Winterquartiere
|
Besondere
Vorsicht auf Straßen
geboten
Bonn/Duisburg,
11. Oktober 2022 -
Die herbstliche
Amphibienwanderung in
die Winterquartiere hat
begonnen. Der
Europäische Laubfrosch
und viele andere
heimische Lurche
verlassen die Nähe der
Laichgewässer und müssen
sich auf den Winter
vorbereiten. Sie treten
eine Reise mit großen
Risiken an. Der Herbst
ist die Zeit der
Wintervorbereitung der
Amphibien. Die
wechselwarmen Tiere
suchen Schutz vor der
Kälte und wandern in
geeignete Quartiere.
„Während der
Amphibienwanderung im
Frühjahr bereits seit
Langem Aufmerksamkeit
gilt, ist vielen noch
nicht bewusst, dass es
auch einen
Rückreiseverkehr bei den
Lurchen gibt. Damit uns
die Amphibien, wie der
selten gewordene
Europäische Laubrosch,
auch im nächsten Jahr
wieder als
Frühlingsboten erfreuen
können, ist für
Autofahrer auch jetzt im
Herbst besondere
Aufmerksamkeit auf den
Straßen erforderlich“,
sagt Björn Goldhausen,
Pressesprecher und
Meteorologe von
WetterOnline.
Suche nach geeignetem
Unterschlupf beginnt
Der warme Sommer ist
vorbei und Tiere – zumal
wechselwarme – müssen
sich auf Kälte und
Mangel ein-
beziehungsweise
umstellen. Bei den
Europäischen
Laubfröschen beginnt nun
die Suche nach einem
geeigneten
Winterquartier.
Sandra Honigs,
stellvertretende
Direktorin und Kuratorin
für den Landbereich im
Aquazoo Löbbecke Museum
Düsseldorf, erklärt:
„Das Frühjahr und den
Sommer verbringen die
Laubfrösche in der Nähe
ihrer Laichgewässer. Sie
suchen sich kleine
Tümpel, Pfützen und
Uferzonen, in denen
keine Fische leben und
die der direkten
Sonneneinstrahlung
ausgesetzt sind –
Laubfrosch-Kaulquappen
mögen es nämlich warm.
Solange es warm ist,
ruhen die erwachsenen
Tiere erhöht, indem sie
Sträucher und Gräser
erklettern und
gelegentlich zur Paarung
in die Tümpel steigen.
Brauner Europäischer
Laubfrosch: Wenn sich
Laubfrösche vermehrt im
Unterholz aufhalten,
färben sie sich
gelegentlich von Grün
nach Graubraun. Auch die
„Stimmungslage“ kann die
Färbung beeinflussen.
Grüner Europäischer
Laubfrosch - Geschafft:
Dieser Laubfrosch hat
sein Winterquartier im
Laubwald erreicht.
Bildquelle: © Aquazoo
Löbbecke Museum
Aber allmählich wird es
Zeit, diese Plätze zu
verlassen.
Auch Laubfrösche müssen
sich auf den Winter
vorbereiten. Wie viele
andere Frösche und
Molche suchen sie dazu
frostfreie Verstecke
auf. Dazu gehören
Felsspalten, Baumhöhlen,
aber auch Spalten unter
großen Ästen oder
Stämmen, die am Boden
liegen. Besonders gut
eignen sich Höhlen
mitten in Laubwäldern,
denn durch die
Laubschicht bleibt der
Boden dort länger vor
Frost geschützt.“
Straßen tödliche Gefahr
für Tausende Amphibien
Der Weg in die
Winterquartiere ist
allerdings gefährlich!
Gerade auf den Straßen
versterben jedes Jahr
Tausende Amphibien. Da
die meisten Arten nachts
wandern, ist es
besonders schwierig,
ihnen auszuweichen.
Mancherorts wird mit
Hinweisschildern auch
auf die herbstlichen
Amphibienwanderungen
hingewiesen. An vielen
anderen Stellen sind
jetzt freiwillige Helfer
unterwegs und bauen
Krötenzäune auf. Diese
verhindern, dass
Amphibien selbstständig
die Straße kreuzen. Sie
werden dann eingesammelt
und auf die andere Seite
gesetzt.
Die Biologin Sandra
Honigs schränkt jedoch
ein: „Für den
Europäischen Laubfrosch
sind die Krötenzäune
allerdings nicht die
beste Lösung,
schließlich ist er der
geschickteste Kletterer
unter den heimischen
Amphibien. Umso
wichtiger sind für den
Laubfrosch eine
strukturreiche
Landschaft und
natürliche Korridore,
die Sommer- und
Winterquartiere
miteinander verbinden.“
Tarnkünstler
Europäischer
Laubfrosch
Der Laubfrosch ist nicht
nur ein guter Kletterer,
er hat auch noch ein
weiteres hervorragendes
Talent. Er kann sich
unsichtbar machen. Beide
Fähigkeiten nützen dem
Frosch in seiner
natürlichen Umgebung,
nicht aber auf der
Straße. Um innerhalb
Deutschlands einen
wildlebenden
Europäischen Laubfrosch
zu entdecken, muss man
schon viel Glück haben.
Sandra
Honigs: „Gerade im
Westen Deutschlands ist
dieser Lurch nur sehr
selten zu sehen, da er
kaum noch vorkommt. Er
ist darüber hinaus
meistens noch
hervorragend getarnt und
deshalb außerdem schwer
zu erkennen. Auch wenn
die Bilder von leuchtend
grünen Laubfröschen
gängig sind, können sie
von Hellgrau bis
Dunkelgrün viele Farben
annehmen. Dabei spielen
mehrere Faktoren eine
Rolle: die Farbe des
Untergrundes, die
Umgebungstemperatur und
das Hormonlevel des
Frosches. Beispielsweise
hat ein gestresster
Frosch eine andere Farbe
als ein entspanntes
Tier.“
WetterOnline engagiert
sich als Pate im Aquazoo
Löbbecke Museum in
Düsseldorf für den
Artenschutz heimischer
Amphibien. Denn
WetterOnline hegt als
Wetterdienstleister eine
ganz besondere Beziehung
zum Europäischen
Laubfrosch – auch als
Wetterfrosch bekannt –
und möchte helfen,
diesen Frosch und seine
heimischen Artgenossen
noch in Zukunft in
Deutschland beheimatet
zu wissen. Für die
Kooperation mit dem
Aquazoo Löbbecke Museum
hat sich WetterOnline
bewusst entschieden: Der
Aquazoo führt seit dem
Jahr 2008 eine Zucht-
und Schutzstation für
Amphibien und setzt sich
so in besonderem Maße
für diese bedrohte
Tiergruppe ein.
|
Potenzial von jährlich 1 Million Tonnen CO2
Einsparung
|
Berlin/Offenbach/Duisburg, 06. Oktober 2022 -
Photovoltaikmodule auf Lärmschutzbauten
können wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz
leisten Offenbach, 6. Oktober 2022 – Die
Energiewende nimmt weiter Fahrt auf. Dabei
ist auch der Ausbau von Photovoltaik auf
Flächen im öffentlichen Raum gefragt. Das
Potenzial für Lärmschutzbauten zeigt eine
aktuelle Analyse, die der Deutsche
Wetterdienst (DWD) in Zusammenarbeit mit dem
Eisenbahn-Bundesamt (EBA) und der
Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) im
Rahmen des Expertennetzwerks des
Bundesministeriums für Digitales und Verkehr
(BMDV) durchgeführt hat.
Photovoltaikanlagen auf
Flächen im öffentlichen
Raum können einen
wichtigen Beitrag zur
Energiewende leisten. ©
Jess Rodriguez /
stock.adobe.com
Das Ergebnis fasst
Bundesminister Dr.
Volker Wissing (©
Bundesregierung / Jesco
Denzel) zusammen: „Wenn
wir geeignete
Lärmschutzwände
und -wälle entlang der
deutschen Autobahnen und
Bahngleise mit
Photovoltaik-Modulen
ausstatten, könnten wir
pro Jahr bis zu 1
Millionen Tonnen CO2
einsparen. Damit könnten
wir einen substanziellen
Beitrag zu den
nationalen
Klimaschutzzielen
leisten.“ Strom für 450
000 Haushalte Die
Lärmschutzeinrichtungen
entlang von
Bahnstrecken, Autobahnen
und Bundesstraßen sind
zusammen rund 5 800
Kilometer lang. Mehr als
1 800 Kilometer
Lärmschutzbauwerke
finden sich entlang von
Eisenbahnlinien und
knapp 4 000 Kilometer
stehen an Autobahnen und
Bundesstraßen.
Welche Stromausbeute
Photovoltaik-Module
grundsätzlich liefern
könnten, die dort
nachträglich montiert
werden, hat der DWD auf
Basis von
Satellitendaten
berechnet. „Wir haben
die Sonneneinstrahlung
sowie die Ausrichtung
und den Neigungswinkel
der
Lärmschutzeinrichtungen
berücksichtigt.
Insgesamt könnten rund 1
500 Gigawattstunden
(GWh) Strom jährlich
erzeugt werden“, so Dr.
Frank Kaspar,
Koordinator des
Themenfelds „Erneuerbare
Energien“ im
Expertennetzwerk und
Leiter der Abteilung
Hydrometeorologie des
DWD, zu den Ergebnissen.
Zum Vergleich: Mit
diesem Energieertrag
könnten in Deutschland
etwa 450 000 Haushalte
ihren jährlichen
Stromverbrauch decken.
Lärmschutzwälle entlang
der Autobahn bergen das
größte Potenzial Entlang
der Bundesfernstraßen
gibt es verschiedene
Arten von
Lärmschutzträgern. Etwa
80 Kilometer machen die
Steilwälle aus, das sind
Metallgestelle, die mit
Steinen gefüllt sind.
Die Lärmschutzwände
kommen auf ca. 2 500
Kilometer.
„Sowohl Steilwälle als
auch Lärmschutzwände
stehen vertikal zur
Straße – aufgrund von
Steinschlag,
Verschattung, Statik und
Lärmschutzeigenschaften
haben die beteiligten
Expertinnen und Experten
die nutzbare Fläche für
die Integration von
PV-Anlagen hier mit etwa
zehn Prozent
abgeschätzt“, so Frank
Kaspar weiter: „Das
größte Potenzial sehen
wir bei den sogenannten
Lärmschutzwällen, die
Neigungswinkel von
typischerweise 30 Grad
haben. Das ist optimal
für die
Sonneneinstrahlung und
verbessert auch die
statische
Tragfähigkeit.“
Diese Wälle gibt es auf
rund 1 300 Kilometern
entlang der Autobahnen.
Sie sind oft mit Gras
bewachsen und erinnern
an Deiche. Die
Lärmschutzwälle haben
rechnerisch ein
jährliches
Ertragspotenzial von
rund 1 200
Gigawattstunden (GWh),
wenn 50 Prozent ihrer
Fläche mit PV-Anlagen
bebaut werden. Erhöht
man die Belegung mit
Photovoltaikmodulen auf
60 Prozent, sind es rund
1 400 GWh; bei 70
Prozent sogar 1 695 GWh.
Wichtiger Beitrag zur
Energiewende – Lärm- und
Naturschutz mitdenken Um
die Potenziale zu heben,
ist es nach Einschätzung
der beteiligten
Expertinnen und Experten
von EBA und BASt
wesentlich, dass die
lärm- und
betriebstechnischen
Eigenschaften der
Bauwerke erhalten
bleiben. Begrünte
Lärmschutzbauten sind
oftmals auch
naturschutzrechtlich
relevant.
„Um diese
Einschränkungen zu
berücksichtigen, haben
wir die Annahmen für die
rechnerische Abschätzung
des potenziellen
jährlichen
Energieertrags von
PV-Anlagen an
Lärmschutzbauten entlang
der Verkehrswege bewusst
sehr konservativ
gewählt. Das Ergebnis
ist trotzdem höchst
erfreulich und zeigt,
welchen großen Beitrag
diese bislang
ungenutzten Flächen zur
Energiewende leisten
können“, betont Kaspar
und ergänzt in Bezug auf
weitere
Schallschutzwände, die
in den nächsten Jahren
entlang der Schienen
installiert werden
sollen: „Gerade bei
neuen Anlagen sollte die
Photovoltaik von Anfang
an mitgedacht werden.“
Über das
BMDV-Expertennetzwerk
Das Expertennetzwerk des
Bundesministeriums für
Digitales und Verkehr
(BMDV) ist ein wichtiger
Baustein der
Ressortforschung. Unter
dem Leitmotiv „Wissen –
Können – Handeln” haben
sich sieben
Ressortforschungseinrichtungen
und Fachbehörden des
BMDV 2016 zu einem
Netzwerk
zusammengeschlossen.
Ziel ist es, die
Kompetenzen der
beteiligten Behörden auf
eine breitere gemeinsame
Basis zu stellen, sie
intensiver miteinander
zu vernetzen und so
anwendungsorientierte
Forschungsergebnisse für
die Praxis zu
ermöglichen.
|
Extremwetterkongress: Faszination
für Wetter und Klima
|
•
Extremwetterkongress in Hamburg
•
Extremwetter und Klimawandel in Deutschland
•
Kommunikation und gesellschaftliche Aspekte
im Mittelpunkt
Bonn/Duisburg, 06. Oktober 2022 - In der
vergangenen Woche hat der 12.
Extremwetterkongress (EWK) stattgefunden.
Dabei handelt es sich um die führende
Fachtagung für Extremwetter und Klimawandel
in Deutschland. WetterOnline warb unter
anderem für mehr Faszination an Wetter- und
Klimathemen in der Gesellschaft.
WetterOnline war mit einem Messestand auf
dem Extremwetterkongress in Hamburg
vertreten.
Auf dem EWK wurden neben dem aktuellen
Wissensstand zum Klimawandel auch
verschiedene gesellschaftliche Aspekte
thematisiert. WetterOnline leistete einen
Beitrag in Form eines Messestandes und war
mit der Personalreferentin Romina Klein, der
Meteorologin Anna Vollbrecht und dem
Meteorologen Lars Lowinski vor Ort
vertreten.
Im Rahmen einer Podiumsdiskussion warb Lars
Lowinski dafür, Wetter- und Klimathemen
sowohl spannend als auch verständlich zu
kommunizieren, um so die Menschen nicht nur
zu faszinieren, sondern auch mehr für
zukünftige Veränderungen und
Extremwettereignisse zu sensibilisieren.
Wie zum Klimawandel und Extremwetter
berichten?
Der EWK gilt als Dialogveranstaltung
zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit und
somit als wichtiger Beitrag zur
Klimakommunikation. Zur Rolle des
Journalismus diskutierten unter anderem
Raphael Thelen vom Netzwerk
Klimajournalismus und Silvio Wenzel vom
Science Media Center über Verantwortung und
die Vermittlung des Klimawandels.
Auch auf psychologische Aspekte wie dem
Umgang mit der „Klimaangst“ oder mit
Falschinformationen wurde eingegangen. Zudem
wurden die Möglichkeiten beim Einsatz von
künstlicher Intelligenz bei der
Extremwettervorhersage aufgezeigt, aber auch
die Notwendigkeit einer menschlichen
Bewertung von Modelldaten bekräftigt.
Schmelzendes Eis
Die alarmierende Bilanz zur diesjährigen
Gletscherschmelze in den Alpen wurde von
Expertinnen und Experten aus Österreich und
der Schweiz vorgestellt und klimatologisch
eingeordnet. Arved Fuchs, Expeditionsleiter
der Expedition „Ocean Change“, berichtete
auf einer Pressekonferenz zur Situation der
planetaren Eisschilde über die Forschung
unter schwierigen Bedingungen.
Die mit dem Abschmelzen des Eises
verbundenen Veränderungen auf das Meer
wurden anlässlich der Ozeandekade der
Vereinten Nationen von Wissenschaftlern
diskutiert. Auch Themen aus der Tierwelt
waren vertreten: In einer Live-Schalte in
die Antarktis gab es einen Beitrag zu
Bewegungsmustern der Kaiserpinguin-Kolonie.
(Die einzelnen Beiträge
des EWKs lassen sich online unter
https://www.youtube.com/c/ExtremWetterKongress
nachverfolgen.)
|
Flugmeteorologie: Deutscher
Wetterdienst liefert Gewittervorhersagen
direkt in Lufthansa-Cockpits
|
Offenbach, 05.
Oktober 2022 - Neben
Turbulenzen und
Vereisung gehören
Gewitter zu den
Wettererscheinungen in
der Luftfahrt, die zu
einer großen Gefahr für
Flugzeuge insbesondere
während ihres Fluges
werden können. Umso
wichtiger ist es, dass
im Cockpit stets
aktuelle
Wettervorhersagen zur
Verfügung stehen. Mit
dem vom Deutschen
Wetterdienst (DWD)
entwickelten globalen
Kurzfristvorhersageverfahren
NowCastSAT-Aviation
(NCS-A) erhalten die
Pilot:innen der
Deutschen Lufthansa seit
Kurzem alle 15 Minuten
aktuelle
Gewittervorhersagen
während des Fluges
direkt ins Cockpit.
Damit können sie schnell
die aktuelle
meteorologische Lage auf
der Flugroute beurteilen
und mit dem bordeigenen
Radar entscheiden, ob
sie gefährliche Gewitter
umfliegen.
Zweite DWD-Komponente in
den Flugkanzeln der
Lufthansa
In Deutschland startet
kein Flugzeug, ohne dass
die Cockpit-Besatzung
zuvor ein
meteorologisches
Briefing erhalten hat.
Dieses kommt vom DWD, zu
dessen gesetzlichen
Aufgaben auch die
meteorologische
Sicherung der Luftfahrt
gehört. Dabei nutzt seit
längerem unter anderem
die Lufthansa die
Turbulenzvorhersage EDP
des DWD, die ebenfalls
direkt in die
Flugkanzeln geliefert
wird.
Nun kommt mit der
globalen
Gewittervorhersage NCS-A
eine zweite
DWD-Komponente in die
Cockpits. Über eine
Schnittstelle des
DWD-Geodatenservers
werden die Vorhersagen
vom
Lufthansa-IT-Provider
direkt in die eigenen
Systeme integriert und
in rund 340 Flugzeuge in
nahezu Echtzeit
übertragen.
Für diese
Gewittervorhersage
verwendet der DWD die
Daten von insgesamt fünf
geostationären
Satelliten, globale
Blitzdaten eines
externen Dienstleisters
sowie Daten aus dem
globalen Modell seines
Wettervorhersagesystems
ICON.
NowCastSAT-Aviation
stellt daraus dann die
Konvektionsstärke in
drei Stufen zusammen mit
der Wolkenobergrenze zur
Verfügung. In diesem
Zusammenspiel der
vorliegenden
Wetterinformationen
ermöglichen moderne
Verfahren, die
Verlagerung von
Gewitterzellen zu
erschließen und so die
Pilot:innen bei der
Einschätzung der
meteorologischen
Situation zu
unterstützen. Aufgrund
der hohen Datenqualität
kann die Falschalarmrate
signifikant reduziert
und somit die
Flugsicherheit insgesamt
erhöht werden.
„In
enger und intensiver
Zusammenarbeit aller
Beteiligten konnten wir
diese für die Luftfahrt
so wichtige
Vorhersagekomponente in
den operationellen
Betrieb bringen und
damit weitere
qualitative
Verbesserungen
erzielen“, so Dr. Renate
Hagedorn, DWD-Vorstand
Wettervorhersage.
„Doch damit ist unsere
Arbeit bei weitem nicht
zu Ende. Als
zertifizierter
Flugwetterdienst gehört
die meteorologische
Sicherung der Luftfahrt
zu unseren gesetzlichen
Aufgaben. Weitere
Entwicklungen, wie
beispielsweise die
europäische Version der
Gewittervorhersage für
das Cockpit stehen kurz
vor der operationellen
Einführung.“
|
Warme und goldene
Oktoberwoche
|
Im Südwesten am
Mittwoch bis 25 Grad
Sonnige und warme goldene
Oktobertage stehen in dieser Woche an.
Quelle: Shutterstock
Bonn/Duisburg, 04. Oktober 2022 -
Die Hochs TIMEO und ULRICH sorgen
in den kommenden Tagen für den Start in
einen goldenen Oktober, der seinen Namen
verdient hat. Es wird verbreitet noch einmal
angenehm warm und die Sonne kann sich meist
gegen Nebel- und Wolkenfelder durchsetzen.
Am Wochenende könnte das Gold schon wieder
verblassen.
Der goldene Oktober gibt sich gleich in der
ersten Woche die Ehre. Es wird sonnig und
warm. Höhepunkt der Wärme wird am Mittwoch
erwartet. Die Höchstwerte reichen von 18
Grad an den Küsten über 23 Grad im
Ruhrgebiet bis hin zu 25 Grad entlang des
Oberrheins und rund um Stuttgart. Neue
Rekordwerte werden voraussichtlich
ausbleiben, denn besonders im Oktober 2018
und 1985 wurden mit 28 bis über 30 Grad noch
höhere Werte gemessen.
An der Küste und im Bergland weht dazu
zeitweise ein stürmischer Wind. In der
zweiten Wochenhälfte bleibt es mild und
abgesehen von ein paar Tropfen in der Nacht
zum Donnerstag ist Regen frühestens am
Wochenende in Sicht.
„Bereits in den letzten Jahren gab es im
Oktober häufig noch einmal sonniges
Altweibersommer-Wetter. Im golden warmen
Licht der Oktobersonne macht es gleich mehr
Spaß, den Garten winterfest zu machen oder
die Natur bei einem Spaziergang zu genießen.
Nachmittags hält man es sogar noch gut im
T-Shirt aus, aber besonders in der zweiten
Wochenhälfte spürt man dann nachts und
frühmorgens den Herbst schon deutlich. Die
Nacht zum Freitag wird besonders in der
Mitte mit teils unter 5 Grad und Frost in
Bodennähe richtig frisch“, weiß Björn
Goldhausen, Meteorologe und Pressesprecher
von WetterOnline.
Föhniger Mittwoch
Abgesehen vom Südosten weht die warme Luft mit einem kräftigen Südwestwind
heran. Besonders am Nordrand der
Mittelgebirge wird es mit Föhn dann noch
etwas wärmer. Das bedeutet, dass die Luft
von Süden her über die Gebirge strömt und
sich auf der Leeseite erwärmt.
Klassischerweise tritt der Föhn im
Winterhalbjahr an den Alpen auf und sorgt
auf der Alpennordseite regelmäßig für
deutlich ansteigende Temperaturen. In dieser
Woche wird der warme Gebirgswind aber auch
am Nordrand von Eifel, Sauerland und Harz zu
spüren sein.
Auf den Berggipfeln bläst der Wind am
Mittwoch mit Sturmböen, an der Nordseeküste
sind sogar einzelne schwere Sturmböen nicht
ausgeschlossen. Im Wochenverlauf bleibt es
im Norden windig, im Süden schläft der Wind
hingegen größtenteils ein.
Regen am Wochenende
Am Samstag könnte das freundliche Wetter
einen Dämpfer erhalten, denn von Westen her
ziehen Wolken und Regen auf, im Süden sind
auch einzelne Gewitter möglich. Allerdings
bestehen noch Unsicherheiten, wo und wieviel
es regnen wird. Eine grundlegende
Wetterumstellung deutet sich aber zum
jetzigen Zeitpunkt nicht an. Schon am
Sonntag und Montag könnte es den nächsten
Vorstoß sehr warmer Luft mit Spitzenwerten
über 20 Grad geben.
|
Niederschlagsreichster September seit 2001
bringt endlich Dürre-Erleichterung
|
Offenbach/Duisburg, 29. September 2022 -
Nach einem letzten sommerlichen Aufbäumen in
der ersten Septemberdekade ging es mit
großen Schritten in den Herbst. Der
Regenschirm wurde zum Dauerbegleiter und
neben der Winterbekleidung musste vereinzelt
sogar der Eiskratzer hervorgekramt werden.
Dann und wann erweckte der September sogar
den Anschein eines „typischen“ Aprils. Denn
zahllose Regenbögen dekorierten den Horizont
und in den dürregeplagten Regionen brachte
sehnsüchtig erwartetes Nass wieder sattes
Grasgrün zum Vorschein.
Dagegen versperrten Nebelfelder zeit- und
gebietsweise die Fernsicht. Und nicht
zuletzt wirbelten in den Alpen erste
Flocken. Der Übergang in die kalte
Jahreszeit ist somit eingeläutet.
Zusammengefasst war der September äußerst
nass sowie durchschnittlich temperiert und
sonnig. Das meldet der Deutsche Wetterdienst
(DWD) nach ersten Auswertungen der
Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen.
Von der Sommerwärme im Eiltempo in die
Herbstkühle Das Temperaturmittel lag im
September 2022 mit 13,4 Grad Celsius (°C) um
0,1 Grad über dem Wert der international
gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im
Vergleich zur aktuellen und wärmeren
Vergleichsperiode 1991 bis 2020 lag die
negative Abweichung bei 0,4 Grad. Bis in die
erste Monatsdekade hinein blieb die
sommerliche Witterung mit sehr warmen
Nuancen ein treuer Weggefährte.
Kleve, 10 km südwestlich
von Emmerich am Niederrhein, gab am 5. mit
32,3 °C die bundesweit höchste Temperatur
bekannt. Das letzte Sommerflimmern wurde in
der zweiten Monatsdekade dann schnell durch
frische Herbstluft ersetzt. Teilweise ging
es sogar in den Frostbereich. Meßstetten,
auf der Schwäbischen Alb, meldete am 20. mit
- 1,8 °C die tiefste Septembertemperatur.
Ausgiebiger Septemberregen setzt der
monatelangen Durststrecke ein Ende
Im September fielen mit rund 100 Litern pro
Quadratmeter (l/m²) annähernd 165 Prozent
des Niederschlags der Referenzperiode 1961
bis 1990 (61,1 l/m²). Im Vergleich zu 1991
bis 2020 (64,5 l/m²) erreichte die Menge
rund 155 Prozent des Solls. Damit kehrte nun
endlich eine deutliche Entspannung in den
dürregeplagten Regionen ein.
Erstaunlicherweise brachte der September
dort sogar mehr Niederschlag, als alle
Sommermonate zuvor zusammen. Es war der
niederschlagsreichste September seit 2001.
Am nassesten war es in den Mittelgebirgen
und an den Alpen, mit Monatssummen von über
200 l/m². In den höchsten Lagen fielen sogar
schon die ersten Flocken. Fernab der Gebirge
aber meldete Graal-Müritz, 20 km nordöstlich
von Rostock, in Folge hartnäckiger Schauer
und Gewitter am 17. mit 93,8 l/m² den
deutschlandweit höchsten Tagesniederschlag.
Im Nordosten am sonnigsten, viele Wolken in
der Mitte Mit fast 155 Stunden erreichte die
Sonnenscheindauer im September in etwa ihr
Soll von 150 Stunden (Periode 1961 bis
1990).
Auch im Vergleich zu 1991 bis 2020 (157
Stunden) war die Sonnenscheinbilanz
ausgewogen. Im Nordosten ließ sich mit teils
über 170 Stunden am häufigsten die Sonne
blicken. Wolkenverhangen war es dagegen in
den Mittelgebirgen und an den Alpen, was am
Ende in einzelnen Regionen weniger als 120
Sonnenstunden zur Folge hatte.
Der lange Arm des Sommers reichte in
NRW noch bis in die erste
Septemberdekade hinein. Am 5. und 6. traten
die letzten heißen Tage auf Kleve, 10 km
südwestlich von Emmerich am Niederrhein,
verkündete am 5. mit 32,3 °C die bundesweit
höchste Temperatur. Auch wenn das
Temperaturniveau in der zweiten Monatshälfte
deutlich fiel, landete Nordrhein-Westfalen
mit 14,1 °C (13,6 °C) – neben dem Saarland –
auf Platz 2 der wärmsten Bundesländer.
Mit dem September kam auch ordentlich Nass.
Üppige 115 l/m² (67 l/m²) wurden
aufgefangen. Zum Vergleich: Die Summe des
gesamten Sommers 2022 betrug 112,7 l/m². Die
Septembersonne bekam NRW fast 150 Stunden
(135 Stunden) zu Gesicht.
|
Kalendarischer
Herbstanfang - Jahreszeiten am Grenzpunkt:
Tag-und-Nacht-Gleiche
|
•
Kalendarischer Herbstbeginn: Freitag, 23.
September 2022
• Die Tag- und
Nacht-Gleiche
• Wetter zum
Herbstbeginn moderat
• Bodenfrost
Unterschied meteorologischer und
kalendarischer Herbst
Bonn/Duisburg, 21. September 2022 - Am
Freitag beginnt kalendarisch der Herbst
2022. In den kommenden Tagen gibt es zwar
einen Hauch von Altweibersommer und mit den
Temperaturen geht es deutlich bergauf.
Anfang der kommenden Woche ändert sich die
Wetterlage allerdings wieder.
Am 23. September um 3:03 Uhr
mitteleuropäischer Sommerzeit beginnt der
Herbst 2022. Tag und Nacht sind dann
astronomisch gesehen überall auf der Welt
gleich lang. Deshalb wird dieser Zeitpunkt
als „Tag-und-Nacht-Gleiche“ bezeichnet. „Der
Herbst startet in diesem Jahr recht moderat.
Das unbeständige Wetter der vergangenen Tage
lassen wir bis Freitag erst einmal hinter
uns. Hoch STEFAN zieht auf und bringt viel
Sonnenschein. Deshalb nichts wie raus ins
Freie und ausnutzen!
Die Temperaturen steigen deutlich nach oben.
An vielen Orten liegen die Höchstwerte um 20
Grad. Nachts wird es allerdings richtig
frisch, denn die Temperaturen sinken bei
meist sternenklarem Nachthimmel regional
unter den Gefrierpunkt. Für viele Autofahrer
ist damit zum ersten Mal nach langer Zeit
wieder Eiskratzen angesagt. Erst am
Wochenende ist kein Bodenfrost mehr zu
erwarten. Ab Samstag steigt das Regenrisiko
regional an.
Ob die erste Herbstwoche verregnet wird, wie
das europäische Wettermodell prognostiziert,
ist aber noch völlig offen“, erklärt Björn
Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe
von WetterOnline. Neigung der Erdachse
bestimmt Tagesdauer Meteorologisch hat der
Herbst bereits am 1. September begonnen. Das
hängt jedoch nicht vom Wetter ab. Die
Meteorologie teilt die zwölf Monate des
Jahres in exakt vier Zeiten, womit die neue
Jahreszeit jeweils am ersten Tag des ersten
Quartalsmonats beginnt. Der kalendarische
beziehungsweise astronomische Herbst- und
Frühlingsanfang wird durch die
Tag-und-Nacht-Gleiche definiert.
Die jahreszeitlichen Unterschiede bei der
Dauer von Tag und Nacht hängen mit der
Neigung der Erdachse zusammen. Goldhausen:
„Im (Nord)-Sommer wendet die Erde der Sonne
die Nordhalbkugel zu, im (Nord)-Winter dann
die Südhalbkugel. Dadurch schwankt die
Tageslänge in Mitteleuropa zwischen etwa 8
Stunden im Dezember und bis zu 17 Stunden im
Juni. Auf der Südhalbkugel ist es genau
umgekehrt. Zum Herbstanfang und zum
Frühlingsbeginn werden beide Erdhalbkugeln
dagegen gleichermaßen von der Sonne
erreicht, Tag und Nacht dauern nun überall
in etwa 12 Stunden.“
Ab der Tag-und-Nacht-Gleiche werden die Tage
auf der Nordhalbkugel um bis zu fünf Minuten
pro Tag kürzer. Auf der Südhalbkugel aber
werden die Tage im Gegenzug länger, dort
beginnt der Frühling.
Warme Herbsttage ausnutzen
Aber nicht nur die Tageslänge ändert sich,
wenn sich die nördliche Erdhalbkugel immer
mehr von der Sonne abwendet. Die Strahlen
der Sonne treffen dann zunehmend flacher auf
die Erde und wärmen nicht mehr so stark. Die
Temperaturen sinken zwar stetig, aber gerade
zu Herbstbeginn ist es oftmals noch angenehm
warm. Als reizvollen Nebeneffekt taucht der
niedrige Sonnenstand kunterbunte Blätter in
ein leuchtendes Farbe.
|
Wo steckt der Altweibersommer? -
Freundlicher und langsam wärmer |
•
Vorahnung von Altweibersommer
• Richtung Wochenende
Höchstwerte dann nahe 20 Grad
• Das bedeutet
Altweibersommer
• Deshalb nimmt man
Spinnen zu dieser Zeit besonders wahr.
Bonn/Duisburg, 19. September 2022 - Nach
Tagen mit häufig trübem Himmel wird es in
der neuen Woche freundlicher und allmählich
auch wieder etwas wärmer. Zum Wochenende
kommt sogar die 20-Grad-Marke in Reichweite.
Unklar ist, ob die Würfel für den
Altweibersommer gefallen sind.
Zumindest am Rhein hat der Altweibersommer
in Richtung Wochenende mit viel Wohlwollen
eine Chance. Ansonsten wird es eher knapp.
Es bleibt zunächst eher usselig kühl und
regional auch nass. Die Woche startet vor
allem in den östlichen Landesteilen mit
vielen Wolken und etwas Regen. Dazwischen
lässt sich auch öfter die Sonne blicken. Von
der Eifel bis zum Bodensee bleibt es bei
längerem Sonnenschein schon weitgehend
trocken.
„In einigen Regionen werden nach den zuletzt
klatschnassen Tagen die Rufe nach Sonne und
Wärme schon wieder lauter. Wobei es längst
noch nicht ausreichend geregnet hat, um den
knochentrockenen Sommer auszugleichen.
Dennoch gibt’s ein wenig Hoffnung für alle
Sonnenanbeter: Zur Wochenmitte hin gibt‘s
immerhin eine leichte Vorahnung von
Altweibersommer, denn die freundlichen
Anteile nehmen allmählich zu.
Zum Wochenende wird es bei reichlich Sonne
wärmer. Die Höchstwerte nähern sich dann
langsam der 20-Grad-Marke, am Rhein sind im
Verlauf sogar wieder 21 oder auch 22 Grad
möglich und erinnern an Sommer“, erklärt
Björn Goldhausen, Pressesprecher und
Meteorologe von WetterOnline. Danach sind
die Unsicherheiten in Sachen Altweibersommer
noch groß. Denn es gibt Modellberechnungen,
die einen erneuten "Absturz" in den Herbst
zeigen. Nach diesen würde es in den letzten
Monatstagen vielfach nass, kühl und windig
werden.
Zwischen Mitte September und Anfang Oktober
stellt sich bei uns immer mal wieder eine
sonnige und warme Wetterlage ein: der
Altweibersommer. Die Herkunft des Begriffes
ist wahrscheinlich mit den Spinnen verwoben.
Quelle: Shutterstock
Das ist der Altweibersommer
Grundsätzlich wird mit dem Begriff
„Altweibersommer“ eine Periode sonniger und
warmer Tage im Zeitraum von Mitte September
bis Anfang Oktober bezeichnet. Als Kriterien
gelten Höchsttemperaturen über 20 Grad,
mindestens drei sonnige und warme Tage und
mindestens 7 bis 8 Sonnenstunden täglich.
Der Begriff Altweibersommer und was Spinnen
damit zu tun haben
Das sonnige Wetter weckt oftmals positive
Erinnerungen an den vergangenen Sommer. Für
Menschen, die Angst vor Spinnen haben, ist
der Altweibersommer hingegen eine
Herausforderung, denn in dieser Zeit scheint
die Anzahl der Spinnen und der von Ihnen
gebauten Netze zuzunehmen. Dies ist aber de
facto nicht so. Die Spinnen sind nach dem
Sommer ausgewachsene Tiere und so einfach
besser zu sehen.
Da die Nächte nach den relativ warmen Tagen
schon sehr kühl werden, bildet sich Tau.
Dieser haftet auch an den Bauwerken der
Spinnen, die dadurch vermehrt sichtbar
werden. Das gilt auch für die Gespinste der
winzigen, nur wenige Millimeter großen
Baldachinspinne. Im Gegensatz zu anderen
Spinnen benutzen sie auch als ausgewachsene
Tiere ihre Fäden, um sich durch die Luft
treiben zu lassen. Dabei nutzen sie Wind und
Thermik. Auf ihrem Flug hinterlassen sie
dann überall auffällige Fäden.
Dieses Phänomen könnte ein Motiv des Namens
„Altweibersommer“ sein. Möglicherweise
stammt der Wortteil „weiber“ vom
althochdeutschen Wort „weibon“, das so viel
wie „umhertreiben“ bzw. „sich hin und her
bewegen“ bedeutet. Vielleicht erinnern die
umherfliegenden Fäden an die weißen Haare
„alter Weiber“?
Regional gibt es für den „Altweibersommer“
auch Bezeichnungen wie „Witwensommer“ oder
„Ähndlsommer“, was sich als Ahnensommer oder
Großvatersommer übersetzen lässt. Manche
Sprachwissenschaftler nehmen an, dass der
„zweite Frühling“ älterer Menschen hinter
dem Ausdruck steckt. Vieles zu dem Begriff
„Altweibersommer“ ist jedoch
wissenschaftlich nicht eindeutig geklärt. So
kann also jeder die Erklärung für richtig
halten, die ihm am besten gefällt.
|
Kräftige Gewitter und viel Regen -
Regional Unwettergefahr am Mittwoch |
•
Mittwoch: Unwetter im Süden
•
Starkregen und Gewitter
•
Dauerregen über Landesmitte, Überflutungen
und Hochwasser möglich
•
Donnerstag: Verlagerung nach Süden
Bonn/Duisburg, 13. September 2022 - Am
Mittwoch stellt sich eine brenzlige
Wetterlage ein. In einem Streifen über der
Landesmitte regnet es ergiebig, örtlich ist
mit Überflutungen zu rechnen. Im Süden
können sich einzelne starke Gewitter
entwickeln. Dabei drohen Unwetter.
Tief QUEENIE bringt einigen Landesteilen zur
Wochenmitte viel Regen und kräftige
Gewitter. „Besonders am Mittwoch schüttet es
in einem breiten Streifen quer über der
Landesmitte immer wieder kräftig. Weiter
nach Süden sind in schwülwarmer Luft im
Tagesverlauf auch Blitz und Donner mit
dabei. Nur im Norden bekommt man vom
turbulenten Septemberwetter nichts mit“,
erklärt Björn Goldhausen, Meteorologe und
Pressesprecher von WetterOnline.
Schon in der Nacht zum Mittwoch ziehen von
Frankreich einzelne Gewitter mit Starkregen
auf. Sie erreichen die Gebiete von
Rheinland-Pfalz bis nach Mainfranken. Im
Tagesverlauf bilden sich südlich von Main
und Mosel in feuchtwarmer Luft vermehrt
Schauer und ein paar Gewitter. Punktuell
fallen diese kräftig aus und gehen mit
Starkregen einher.
Björn Goldhausen warnt: „In kurzer Zeit wird
es in einigen Regionen wie aus Eimern
schütten. Es können 20 bis 30 Liter pro
Quadratmeter niedergehen, örtlich auch noch
mehr. Dabei können Straßen und Keller
überflutet werden. Auch Hagel ist möglich.
Wo genau es kracht und Starkregen gibt, ist
nicht vorherzusagen, aber es wird längst
nicht jeden treffen. In den meisten Regionen
sind keine Unwetter zu erwarten, häufig
bleibt es sogar ganztägig trocken.”
Dauerregen in der Landesmitte
Quer über der Landesmitte formiert sich eine
sogenannte Luftmassengrenze, die sich
zunächst kaum verlagert. Der von Belgien und
Luxemburg her einsetzende teils
langanhaltende und intensive Regen breitet
sich bis Mittwoch früh nach Sachsen aus.
Innerhalb von 24 bis 36 Stunden kommen in
einem Streifen vom südlichen
Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz über
Hessen bis nach Sachsen und Franken meist 20
bis 50 Liter Niederschlag pro Quadratmeter
zusammen, stellenweise sogar mehr.
Dies gilt vor allem für die Westränder der
Mittelgebirge. Überschwemmungen und
Hochwasser an kleineren Flüssen sind daher
nicht auszuschließen. Zum Donnerstag
verlagert sich das Regenband ein wenig
südwärts. Allerdings ist noch nicht ganz
sicher, wo sich dieses dann genau erstreckt.
Verantwortlich für die Luftmassengrenze sind
unterschiedliche Windströmungen, die über
der Landesmitte aufeinandertreffen. Ein
Tief über Skandinavien lenkt die kühle Luft
aus Nordwesten zu uns. Gleichzeitig
schaufelt Ex-Hurrikan DANIELLE bei Portugal
warme Mittelmeerluft nach Süddeutschland.
Genau an der Grenze zwischen kühl und warm
kommt es zu Dauerregen.
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Hohes Unwetterpotential in den
kommenden Wochen |
Ungewöhnlich
warmes Mittelmeer
Bonn/Duisburg, 31. August 2022 - Das Wasser
des Mittelmeers ist derzeit außergewöhnlich
warm. Rund um die Balearischen Inseln
beträgt die Temperatur fast
badewannentaugliche 30 Grad. Die
Auswirkungen auf das Wetter in Südeuropa und
das Ökosystem des Mittelmeers sind
weitreichend. Die Wassertemperatur im
Mittelmeer liegt aktuell verbreitet bei 26
bis 30 Grad und damit rund zwei bis vier
Grad höher als im Durchschnitt zu dieser
Jahreszeit.
Bereits am 24. Juli
erreichte die Wassertemperatur vor der Küste
Korsikas einen neuen Höchstwert mit 30,7
Grad. Grund dafür sind die in diesem Sommer
wiederholten intensiven Hitzewellen in
Südeuropa. Das wärmere Wasser hat eine
höhere Verdunstung zur Folge und die Luft
ist somit energiereicher.
Das warme Wasser des Mittelmeers kann im
Herbst und Frühwinter heftige Schauer und
Gewitter zur Folge haben. Quelle:
Shutterstock
Atmosphäre über dem
Mittelmeer brodelt im Herbst
„Im Mittelmeerraum beginnt die Hauptsaison
der Unwetter im Herbst. Wenn die ersten
Tiefdruckgebiete mit kalter Luft im Gepäck
über das Mittelmeer rauschen, gibt es große
Temperaturunterschiede zwischen dem sich nur
träge abkühlenden Wasser und der Luft. Das
Resultat sind heftige Schauer und Gewitter.
Besonders das Risiko für Sturzfluten durch
extremen Starkregen ist dabei hoch.
Die Herbsturlauber sollten
das im Hinterkopf haben und die Entwicklung
der Wetterlage stets im Auge behalten“,
zeigt sich Björn Goldhausen, Meteorologe und
Pressesprecher von WetterOnline, besorgt.
Die ungewöhnlich intensive Gewitterfront,
die vor zwei Wochen vom westlichen
Mittelmeer über Korsika und Italien bis nach
Österreich zog, verdeutlicht das Potential
und könnte ein Vorgeschmack auf den Herbst
gewesen sein.
Selbst tropische
Wirbelstürme sind möglich
Wenn sich einzelne Gewitter zu einem
größeren Komplex zusammenschließen und die
mittlere Windgeschwindigkeit mindestens 112
Kilometer pro Stunde beträgt, spricht man
von einem sogenannten „Medicane“. Das ist
ein hurricane-ähnlicher Wirbelsturm, der
meist im Herbst oder Frühwinter im
Mittelmeer entstehen kann. Je wärmer das
Wasser ist, desto mehr Energie steht dem
Medicane zur Verfügung. Ziehen diese Stürme
an Land sind neben Orkanböen auch immense
Regenfälle zu erwarten.
Im vergangenen Jahr beeinflussten Anfang
November gleich zwei solcher Sturmsysteme
die Mittelmeerküsten von Spanien über
Frankreich bis nach Italien. Auch in diesem
Jahr kann vor dem Hintergrund des sehr
warmen Meerwassers die Bildung eines
Medicanes nicht ausgeschlossen werden.
Quallen und Fische breiten sich aus
Ein weiterer Nebeneffekt des warmen Wassers
ist die Ausbreitung von Quallen. In dieser
Sommersaison sind an den Stränden der Adria
bereits viele Quallen aufgetaucht. Einige
Quallenarten, wie zum Beispiel die
Feuerqualle und die sogenannte Ohrenqualle
fühlen sich im warmen Wasser besonders wohl.
So geht es auch einigen Fischarten, wie
beispielsweise dem Grauen Drückerfisch.
Dieser im vergangenen
Jahrhundert bereits fast ausgestorbene Fisch
wurde nun in den seichten Gewässern an der
Küste Südfrankreichs wieder entdeckt. Das
Wasser ist dort aktuell mit 27 Grad rund
drei Grad wärmer als üblich zu dieser
Jahreszeit. Die Erwärmung verleitet die
Fische dazu, ihr Revier zur Nahrungssuche
auszudehnen. Die bis zu 60 Zentimeter langen
Fische halten sich sonst meist in Tiefen
zwischen 10 und 100 Metern auf.
|
Ein extrem
warmer, sehr trockener und äußerst sonniger
August
|
Offenbach/Duisburg,
30.
August 2022 - Auch im August 2022 zeigte der
Sommer keine Ermüdungserscheinungen - im
Gegenteil. Immer öfter kursierten Bilder von
staubtrockenen Böden, niedrigen
Pegelständen, ausgetrockneten Flussläufen
und starkem Laubfall unter Trockenstress
leidender Bäumen. Es gab aber auch regional
heftige Regenfälle mit Überflutungen. Der
diesjährige August war unter dem Strich
extrem warm, sehr trocken sowie
außergewöhnlich sonnenscheinreich. Das
meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach
ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner
rund 2 000 Messstationen.
Fortsetzung
der durchweg sommerlich warmen bis heißen
Witterung
Der
Temperaturdurchschnitt lag im August 2022
mit 20,3 Grad Celsius (°C) um 3,8 Grad über
dem Wert der international gültigen
Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich
zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode
1991 bis 2020 betrug die Abweichung +2,3
Grad. Der August führte damit den
Dauersommer der Vormonate ungebrochen fort
und fand nach 2003 (20,6 °C) als
zweitwärmster August in der
DWD-Klimastatistik seinen Platz.
Die Thermometer zeigten verbreitet an über
20 Tagen ≥ 25 °C an. Am Oberrhein und in der
Rhein-Main-Region war das sogar tagtäglich
der Fall. Einen neuen Monatsrekord und die
deutschlandweit höchste Temperatur
verkündete Bad Kreuznach, 30 km südwestlich
von Mainz, am 4.8. mit 39,6 °C. Abkühlung
versprach dagegen
Deutschneuendorf-Brüderwiese im Erzgebirge
mit dem nationalen Tiefstwert von 3,0 °C am
7.
Im August
außergewöhnliche Dürre und zugleich heftiger
Starkregen
Im August dürften
mit rund 50 Litern pro Quadratmeter (l/m²)
knapp 65 Prozent des Niederschlags der
Referenzperiode 1961 bis 1990 (77 l/m²)
fallen. Im Vergleich zur Periode 1991 bis
2020 wären es ebenfalls fast 65 Prozent des
Solls. Tief „Karin“ beendete am 19. die
Trockenheit vor allem im Süden.
Zwischen der Schwäbischen Alb und den
Bayerischen Alpen sorgten unwetterartige
Regenfälle für Überflutungen. Wertach-Bichel
im Allgäu erfasste dabei mit 114,2 l/m² den
höchsten Tagesniederschlag. In den
westlichen Regionen führte hingegen der
weiter steigende Trockenstress zu herbstlich
anmutenden Landschaften. Mit zum Teil unter
5 l/m² blieb es dort vielerorts praktisch
trocken, anders im Allgäu, wo ein
Augustniederschlag von über 200 l/m²
beobachtet wurde.
Der
zweitsonnigste August seit Messbeginn
Mit etwa 270 Stunden
überragte die Sonnenscheindauer im August
ihr Soll von 200 Stunden (Periode 1961 bis
1990) um fast 35 Prozent. Im Vergleich zu
1991 bis 2020 betrug die positive Abweichung
rund 30 Prozent. Damit war der diesjährige
August als Zweitsonnigster dem August 2003
mit 277 Stunden dicht auf den Fersen.
Entlang des Rheins und in der
Rhein-Main-Region schien die Sonne mit über
300 Stunden am häufigsten. In den östlichen
Regionen kam sie etwa 100 Stunden weniger
zum Vorschein.
NRW meldete mit 20,5
°C (16,6 °C) den wärmsten und mit etwas über
15 l/m² (73 l/m²) Flächenniederschlag den
trockensten August seit Messbeginn. Der
Wasserstand am Pegel Emmerich am Niederrhein
sank bis Mitte des Monats auf einen neuen
historischen Tiefststand von 0 Zentimetern.
Verbreitet war der Rhein bis auf die
Fahrrinne trockengelegt, mit erheblichen
Folgen für die Binnenschifffahrt. 280
Stunden (183 Stunden) schien die Sonne.
|
Heißer Sommer
belegt Platz in den Top 3
|
Welche Rolle spielt der Klimawandel?
•
Sommer
in Deutschland zählt zu den wärmsten je
gemessenen
•
Rhein-Main-Gebiet wärmste Region
•
Trockenheit in
Europa beispiellos
•
Zusammenhang
mit dem Klimawandel
Bonn/Duisburg, 25.
August 2022 - Der meteorologische Sommer
2022 neigt sich mit dem August dem Ende
entgegen und war außergewöhnlich warm und
trocken zugleich. Noch etwas wärmer war es
nur im Rekordsommer 2003. WetterOnline
ordnet den Sommer und die
Begleiterscheinungen in den Kontext des
Klimawandels ein. Mit einer mittleren
Temperatur von knapp über 19 Grad ist der
diesjährige Sommer in Deutschland rund drei
Grad wärmer als im Klimamittel von 1961 bis
1990.
Die Region rund um
Frankfurt am Main gehörte in diesem Sommer
zu den wärmsten in ganz Deutschland. Quelle:
Shutterstock
Ähnlich warm war es zuletzt nur 2018, 2019
und 2003. Mit bis zu 22 Grad im Mittel war
es im Rhein-Main-Gebiet am wärmsten. In
weiten Landesteilen fiel außerdem deutlich
weniger Niederschlag als im Durchschnitt.
„Wir blicken in vielerlei Hinsicht auf einen
extremen Sommer zurück. Mit nur kurzen
Unterbrechungen stellte sich immer wieder
die gleiche Wetterlage ein: Mit südlichen
Winden strömte die heiße und trockene Luft
in Schüben sehr weit nach Norden. Selbst in
London und Hamburg wurden 40 Grad gemessen –
so weit nördlich gab es das seit Beginn der
Wetteraufzeichnungen in Europa noch nicht.
Auch die europaweite Dürre setzt in diesem
Jahr in puncto Ausdehnung und Intensität
neue Maßstäbe. Ein vergleichbares Ereignis
ist in den letzten 500 Jahren nicht zu
finden“, resümiert Björn Goldhausen,
Meteorologe und Pressesprecher von
WetterOnline.
Hitzewellen durch Klimawandel beeinflusst
Der Klimawandel ist für die extremen
Witterungsverhältnisse in Europa
mitverantwortlich. Besonders bei den
Hitzewellen legen Studien mittlerweile einen
eindeutigen Zusammenhang nahe. Demnach ist
das Auftreten von Hitzewellen in einer
wärmeren Welt wahrscheinlicher geworden und
auch die Intensität der Hitze nimmt zu.
Nicht ganz so einfach ist es allerdings mit
der Trockenheit.
„Dürren sind sehr
komplexe Phänomene und wissenschaftliche
Aussagen sind deshalb schwer zu treffen.
Sowohl die Landnutzung als auch unser Umgang
mit Wasser sind hier neben dem Klimawandel
zum Beispiel große Faktoren“, so
Goldhausen.
Waldbrände auf Rekordniveau
Eine Folge der Trockenheit ist die hohe
Waldbrandgefahr. In Deutschland ist in
diesem Sommer mit mehr als 4000 Hektar
bereits eine größere Fläche als im
Rekordjahr 2018 verbrannt. Auch Spanien,
Frankreich und Ungarn vermelden neue
Rekordzahlen bei den Waldbränden.
Die Frage nach dem
Zusammenhang mit dem Klimawandel ist jedoch
auch hier nicht eindeutig zu beantworten, da
der Faktor Mensch durch Waldmanagment und
das Entzünden von Feuern einen großen
Einfluss auf die Brandentwicklung hat.
Gleichzeitig sorgen Hitze und lange
Trockenphasen aber auch für eine anhaltend
hohe Waldbrandgefahr. Somit können sich
Brände schneller ausbreiten als bei
feuchtgemäßigter Witterung.
|
Extremer
Starkregen in Süddeutschland droht - Hohe
Überflutungsgefahr ab Freitag
|
•
Extremer
Starkregen ab Freitag möglich
•
Besonders
Bayern betroffen - Überflutungen und
Hochwasser möglich
•
Wetterberuhigung im Laufe des Wochenendes
Sintflutartige
Regenfälle können ab Freitag besonders in
Süddeutschland Flüsse schnell zu reißenden
Strömen werden lassen. Foto WetterOnline
Bonn/Duisburg, 18.
August 2022 - Das Unwetterpotential durch
heftigen Starkregen ist in einer
feuchtwarmen Luftmasse am Freitag und
Samstag in Teilen Deutschlands sehr hoch.
Besonders Bayern ist gefährdet. Es drohen
regional Überflutungen und Hochwasser. Das
Tief KARIN beschert Deutschland am Freitag
in einem Streifen von der Ostsee bis zum
Alpenrand gebietsweise Schauer und Gewitter
mit intensivem Starkregen. Während der Rest
des Landes größtenteils leer ausgeht, kommt
mancherorts zu viel Regen herunter.
„Der heftigste Regen zeichnet sich etwa vom
bayerischen Alpenvorland bis zum Schwarzwald
von Freitag früh bis in den Samstag hinein
ab. Punktuell kommen hier mehr als 100 Liter
Regen pro Quadratmeter in wenigen Stunden
zusammen – das ist normalerweise die
Monatsmenge für den gesamten August.
Sturzfluten sind möglich und kleine Bäche
oder Flüsse können rasch zu einem reißenden
Strom anschwellen“, warnt Björn Goldhausen,
Meteorologe und Pressesprecher von
WetterOnline.
Auch vom Erzgebirge bis zur Ostsee ist die
Gefahr von örtlichen Überflutungen erhöht.
Am Wochenende wieder ruhiger Am Samstag
halten sich in der Osthälfte noch dichte
Wolken und Regenfälle, die im Tagesverlauf
langsam abziehen. Im Westen hingegen lockert
die Wolkendecke schnell wieder auf und die
Temperaturen verbleiben auf einem
sommerlichen Niveau mit Höchstwerten über 25
Grad.
Für eine Entspannung der Dürresituation
führen die erwarteten Regenfälle aber nicht.
Bei sehr starkem Regen fließt ein Großteil
des Wassers oberflächlich ab und wird nicht
vom Boden aufgenommen. In der Westhälfte
bleibt der lang ersehnte Regen ohnehin aus
und auch die Aussichten für die kommende
Woche sind ernüchternd. Erneut werden
atlantische Tiefdruckgebiete von Hochs über
dem Kontinent blockiert, sodass bis auf
Weiteres kein flächendeckender und
gleichmäßiger Regen in Sicht ist.
|
Fehlende
Niederschläge lassen Böden stark austrocknen
|
Offenbach, 12.
August 2022 - Seit Mai 2022 ließ deutlich zu
trockene Witterung in Verbindung mit
überdurchschnittlichen Temperaturen und
Sonnenstunden die Böden stark austrocknen.
Dabei nahm die Bodenfeuchte in Deutschland
einen ähnlichen Verlauf wie im Dürrejahr
2018.
Folglich verursachte die Trockenheit auch
wieder zunehmende Auswirkungen auf die
Landwirtschaft, wenngleich diese bisher noch
nicht ganz so gravierend wie im Jahr 2018
sind. Außerdem herrschte häufig hohe Wald-
und Graslandbrandgefahr. Das berichtet der
Deutsche Wetterdienst (DWD) über die
Auswirkungen der Witterung im bisherigen
Sommer 2022.
Verlauf der über Deutschland
gemittelten Bodenfeuchte in 0 bis 60 cm
Tiefe (unter Gras für sandigen Lehmboden)
für die Jahre 2018, 2021, 2022 und das
Mittel 1991-2020. (Quelle: DWD) Zoom
Austrocknung begann
bereits im Frühling
Nach einem großteils
überdurchschnittlich nassen Winter waren die
Startbedingungen in die Vegetationsperiode
2022 von der Bodenfeuchte her gut. Doch
bereits der ungewöhnlich sonnige und
niederschlagsarme März sorgte für eine
deutlich unter das Mittel sinkende
Bodenfeuchte. Im anfangs nasskalten April
entspannte sich die Situation vorübergehend,
ehe im trockenen und teils schon sommerlich
warmen Mai eine zunehmend tieferreichende
Austrocknung der Böden begann.
Diese setzte sich über den Sommer hinweg mit
wenigen Unterbrechungen bis zum jetzigen
Zeitpunkt fort. Dabei nahm die Bodenfeuchte
der obersten 60 cm im Deutschlandmittel
schon seit Mitte April einen ähnlichen
Verlauf wie 2018. Die negative Abweichung
zum vieljährigen Mittel der Bodenfeuchte
wurde in diesem Zeitraum immer größer.
Im Monatsmittel für
Mai 2022 lag die Bodenfeuchte für sandigen
Lehmboden noch bei 58 Prozent nutzbarer
Feldkapazität (% nFK) bei einem vieljährigen
Mittel von 74 % nFK. Im Juli 2022 waren es
nur noch 28 % nFK, das Mittel liegt bei 51 %
nFK. Besonders stark trockneten die Böden im
Osten und in den Beckenlagen des Südwestens
aus, im äußersten Norden und Süden erreichte
die Bodenfeuchte hingegen nicht ganz so
niedrige Werte.
Auswirkungen auf die
Pflanzen
Bereits ab Mai
machten sich zunehmend Auswirkungen auf die
Landwirtschaft und allgemein auf die
Pflanzenwelt bemerkbar: Trockenheit und
Wärme beeinträchtigten gebietsweise die
Blüte und Kornentwicklung bei Getreide. Die
kurze, aber extreme Hitze im Juni führte
besonders bei Winterweizen zu Schädigungen.
Hitze und Trockenheit bewirkten teils auch
eine deutlich verfrühte Abreife des
Getreides, die sogenannte Notreife.
Für die früh
reifende Wintergerste und den Raps mit
seinem tiefreichenden Wurzelwerk reichte die
aus dem Winter stammende Bodenfeuchte meist
noch aus, so dass die Ernte teils sogar
überdurchschnittlich ausfiel. Späte
Getreidesorten wie Winterweizen wurden
hingegen gebietsweise stark in
Mitleidenschaft gezogen, so dass der Ertrag
regional deutlich unter dem mehrjährigen
Durchschnitt liegen dürfte. Die Ernte
erfolgte rund eine Woche früher als üblich.
Ab Juli hatte die
weiter zunehmende Trockenheit zwar kaum noch
Auswirkungen auf Getreide, dafür umso mehr
auf Mais und Zuckerrüben, deren Wasserbedarf
im Laufe des Sommers deutlich ansteigt. Bei
diesen Pflanzen wurden in den letzten Wochen
immer deutlicher teils irreversible Schäden
sichtbar. Inzwischen wird in einigen
Regionen der erste Körnermais als Silomais
gehäckselt, um wenigstens die Grünmasse noch
retten zu können, denn der Kornertrag wäre
erheblich zu niedrig.
Auch Grünland verdorrte zusehends und wird
seinem Namen vielerorts nicht mehr gerecht;
gebietsweise fiel einer der üblichen
Grünlandschnitte aus. Auch bei vielen Bäumen
und Sträuchern wurde der Trockenstress immer
deutlicher sichtbar. Im Obstbau kamen teils
Schäden durch Überhitzung der Früchte bei
gleichzeitigem Wassermangel hinzu –
sogenannter Sonnenbrand. Mitunter zeigten
aber auch die Blätter von Laubbäumen
Sonnenbrandschäden.
„Wir haben aktuell
einen sehr ähnlichen Verlauf der
Bodenfeuchte wie im Jahr 2018“, so Dr. Udo
Busch, Leiter der Abteilung
Agrarmeteorologie beim DWD. „Die Böden
zeigen in weiten Teilen Deutschlands eine
extreme Trockenheit, die nicht nur der
Landwirtschaft große Probleme bereitet. Auch
Verkehrsträger wie die Schifffahrt sind
aufgrund von Niedrigwasser betroffen. Die
Folgen, unter anderem für die Wälder, die
eventuell ein viertes Trockenjahr innerhalb
von fünf Jahren überstehen müssen, können
wir heute noch gar nicht abschätzen.“
Schon ab März
überdurchschnittlich hohe Waldbrandgefahr
Während sich eine
für die Pflanzenwelt relevante Trockenheit
über einige Wochen aufbaut, führt schon eine
Reihe sonniger und warmer Tage zu hoher
Waldbrandgefahr. Dies liegt daran, dass die
auf dem Waldboden aufliegende Streuschicht,
bestehend aus abgestorbenen Blättern und
Nadeln, innerhalb weniger Tage austrocknen
kann und damit reichlich zündfähiges
Material vorhanden ist.
Abbildung 2 zeigt die
über die jeweilige Saison aufsummierten Tage
mit einem Waldbrandgefahrenindex von
mindestens 4 für die Jahre 2018 bis 2022 und
das Mittel 1991-2020. (Quelle: DWD) Zoom
So stieg der
5-stufige Waldbrandgefahrenindex des DWD
bereits im anhaltend trockenen März häufig
auf die Stufe 4 (hohe Gefahr) – im
Deutschlandmittel so oft wie in keinem März
der letzten Jahrzehnte. Ab Mai bestand
regional und zeitweise wieder hohe (Stufe
4), gelegentlich auch sehr hohe
Waldbrandgefahr (Stufe 5). Ab etwa Mitte
Juli bis jetzt wurde gehäuft.
Bodenfeuchteviewer:
www.dwd.de/bodenfeuchteviewer
Waldbrandgefahrenindex:
www.dwd.de/waldbrand
Graslandfeuerindex -https://www.dwd.de/DE/Home/_
functions/aktuelles/2022/20220809_gefahrenindizes.html?nnQ0076
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Nach Hitze Chance
auf Regen - Gewitterrisiko steigt nächste
Woche
|
•
Nach trockener Hitze Chance auf Regen
• Ansteigendes Gewitterrisiko
nächste Woche
• Heißes Wetter auch in
Norddeutschland
• Hundstage machen ihrem Namen alle
Ehre
Im Laufe der nächsten Woche könnte das
stabile Sommerwetter kippen und örtlich der
lang ersehnte Regen fallen.Foto WetterOnline
Bonn/Duisburg, 10. August 2022 - Erneut
steht Deutschland an den Hundstagen eine
Hitzewelle bevor. Der Höhepunkt wird mit
Spitzenwerten um 35 Grad zum Wochenwechsel
erwartet. Dann schwächt sich das Sommerhoch
OSCAR ab und die Chancen auf Regen steigen.
„Die Hundstage machen
ihrem Namen dieser Tage alle Ehre. Bis über
das kommende Wochenende hinaus regiert sehr
warmes bis heißes Hochsommerwetter. Im Laufe
der kommenden Woche besteht aber begründete
Hoffnung, dass der lang ersehnte Regen
endlich fällt. Ob dies dann wieder nur der
Tropfen auf den heißen Stein sein wird oder
es ausgiebig nass wird, bleibt noch
abzuwarten“, erklärt Björn Goldhausen,
Meteorologe und Pressesprecher von
WetterOnline. Ursache für die mögliche
Wetterumstellung in der kommenden Woche ist
ein Tief, das sich Deutschland von
Westeuropa her nähert und feuchtere Luft
heranführt.
Hitze auch für die
Nordlichter
Im Gegensatz zu den
vergangenen Hitzewellen erweist sich das
Sommerwetter dieses Mal auch im Norden
vorerst als stabil. Bis mindestens zum
Wochenende bleibt es trocken und die
Temperaturen steigen bei viel Sonnenschein
täglich auf mehr als 30 Grad an. Hamburg und
Bremen stehen beispielsweise die bisher
längste Hitzephase des Sommers bevor. Auch
die Küstenurlauber dürfen sich trotz einer
leichten Brise auf bestes Sommerwetter
freuen. Erst im Laufe der kommenden Woche
wird das Wetter auch hier wieder
wechselhafter und die Temperaturen erhalten
einen kleinen Dämpfer.
Hundstage heiß, im
Winter lange weiß?
Viele Bauernregeln rund um
die Hundstage sind im Laufe der Jahrhunderte
entstanden, sie haben aber nur wenig
Aussagekraft. Die Bezeichnung der Hundstage
geht ursprünglich auf das alte Ägypten
zurück, wo sie die Rückkehr des Fixsterns
Sirius, Hauptstern im Sternbild Großer Hund,
an den Morgenhimmel bezeichneten. Der
Fixstern ist vom 23. Juli bis zum 23. August
sichtbar.
Das Sternbild an sich hat dabei
keine direkten Auswirkungen auf das Wetter.
Der Begriff Hundstage dient jedoch im
Sprachgebrauch oft für die Bezeichnung für
die heißesten Tage des Jahres. In den
vergangenen Jahren stiegen die Temperaturen
in diesem Zeitraum häufig auf 35 bis über 40
Grad an. Am 25. Juli 2019 wurde mit 41,2
Grad sogar ein neuer deutscher
Temperaturrekord gemessen und auch der
Rekordsommer 2003 erreichte Anfang August
seinen Höhepunkt.
|
2002:
Enorme Niederschläge brachten katastrophale
Überschwemmungen der Elbe |
Offenbach/Duisburg, 10. August 2022 – Zwei
Tage lang, am 12. und 13. August 2002,
regnete es im Einzugsgebiet der Elbe
praktisch ohne Unterbrechung und führte
insbesondere in Sachsen zu katastrophalen
Überschwemmungen. An der Wetterstation
Zinnwald-Georgenfeld des Deutschen
Wetterdienstes (DWD), südlich von Dresden,
fielen innerhalb 24 Stunden 312 Liter Regen
pro Quadratmeter (l/m²). Das ist der absolut
höchste Tagesniederschlag, der je in
Deutschland beobachtet wurde.
Rückblick: Tief ILSE bring
Rekordniederschläge Eine wesentliche
Voraussetzung für das immense Ausmaß der
Überschwemmungen, durch die über 40 Menschen
ihr Leben verloren und Schäden von geschätzt
rund 15 Milliarden Euro entstanden, war,
dass bereits in den Wochen zuvor ergiebige
Regenfälle zu einer Wassersättigung des
Bodens und zu einem ersten Anstieg der
Flusspegel geführt hatten. Im Juli sowie
Anfang August 2002 waren mehrmals
Regengebiete mit eingelagerten kräftigen
Gewittern übers Land gezogen.
Dabei fielen lokal begrenzt immer wieder
extrem hohe Niederschlagsmengen. Deshalb gab
der DWD bereits in diesem Zeitraum
überdurchschnittlich viele Wetter- und
Unwetterwarnungen heraus. Weitere
Starkniederschläge wurden vor allem in der
Zeit vom 7. bis 11. August 2002 für Bayern,
Sachsen, Österreich und Tschechien gemessen.
Es kam vereinzelt zu ersten Überflutungen,
weil die Wassermassen nur noch oberirdisch
abfließen konnten.
In den Frühstunden des 12. August, einem
Montag, zog dann der Kern des Tiefs ILSE,
von der Adria kommend, über Tschechien
hinweg nordwärts Richtung Sachsen. Es
verstärkte sich in den Morgenstunden dort
nochmals erheblich. Eine Gegenströmung in
der Höhe drückte dabei die mit enormen
Mengen an Feuchtigkeit gesättigten
Luftmassen gegen die Nordseiten der
Mittelgebirge. Durch die damit verbundene
erzwungene Hebung in den Frühstunden des 12.
wurden schwere Regenfälle und Gewitter auf
breiter Front ausgelöst.
Flankiert von kräftigen Hochdruckgebieten
sowohl über Ost- und auch über Westeuropa
kam ILSE nur sehr langsam voran. Das Tief
drehte sich gewissermaßen genau über dem
Osten Deutschlands ein und regnete sich an
dieser Stelle aus. Dieser für ein solches
Tiefdruckgebiet - eine sogenannte V-b-Lage -
sehr ungewöhnliche Verlauf führte in einigen
Regionen zu Regenmengen, die man dort zuvor
noch nie gemessen hatte – wie die genannten
312 l/m² an der DWD-Station
Zinnwald-Georgenfeld.
Dieser Wert entspricht dort etwa dem
vierfachen des normalen Niederschlags im
gesamten Monat August. Das Warnsystem des
Deutschen Wetterdienstes bei der Elbeflut
schlug früh an Bereits vor dem Wochenende,
am Freitag, 9. August 2002, hatte der DWD
alle Adressaten für Unwetterwarnungen in den
Ländern Sachsen-Anhalt, Thüringen und
Sachsen für das Wochenende auf die Gefahr
von Starkniederschlägen hingewiesen. Am
Sonntag, 11. August 2002, gab der DWD gegen
Mittag eine offizielle Eilmeldung für den
Bereich Sachsen-Anhalt und Sachsen heraus,
in der für den 12. und 13. vor einem sehr
ergiebigen Regengebiet gewarnt wird.
Tagessumme des
Niederschlags am 11. August 2002 © Deutscher
Wetterdienst
Tagessumme des
Niederschlags am 12. August 2002 © Deutscher
Wetterdienst
Wörtlich hieß es: „Dabei sind zunächst
verbreitet Überflutungen von kleineren
Flüssen und Bächen sowie Erdrutsche möglich.
Da auch im Einzugsgebiet von Elbe und Neiße
starke Regenfälle niedergehen, ist in der
Folge mit einem starken Anstieg dieser
Flusspegel zu rechnen.“ Weitere Warnungen
und Informationen folgten dann praktisch im
Stundentakt.
Der
DWD bietet heute maßgeschneiderte
Vorhersagen für einzelne Regionen
an Seit den Ereignissen im August 2002 hat
der DWD sowohl die Wettervorhersagen als
auch sein Warnmanagement kontinuierlich
weiterentwickelt.
Neben verbesserten Wettervorhersagemodellen,
leistungsstärkeren Großrechnern und neuen
Verfahren, insbesondere auch in der
Kürzestfristvorhersage (bis zwei Stunden),
wurde die Zusammenarbeit mit den zuständigen
Landesbehörden und
Katastrophenschutzeinrichtungen ausgebaut
und weiter an die Bedürfnisse der Nutzer
angepasst. Gerade die Verlässlichkeit der
Kurzfristvorhersagen (bis zwei Tage) beim
Niederschlag hat sich in den vergangenen 20
Jahren durch erhöhte Modellauflösungen,
zeitlich wie räumlich, sowie die
Ensemblevorhersagen mit ihren Informationen
zu Eintrittswahrscheinlichkeiten signifikant
verbessert.
Zum
Beispiel gibt es heute fünfminütige
Aktualisierungen von radarbasierten
Produkten. Diese sind bei
Niederschlagsereignissen besonders wichtig,
um Intensität und Zugbahn des Niederschlags
noch besser vorherzusagen. Um Vorhersagen
über Zuflüsse und Pegelstände zu berechnen,
verwenden Hydrologen beim Bund und in den
Ländern auch die Beobachtungen und
Vorhersagen des Deutschen Wetterdienstes.
Kommt es zu einem Hochwasser, dann sind die
Berechnungen zur Höhe und Länge des
Hochwasserscheitels entscheidend für alle
weiteren Planungen, insbesondere der
Katastrophenschutzeinrichtungen.
Für die hydrologischen Abflussmodelle werden heute die Daten des
Wettervorhersagemodells ICON des DWD
genutzt. Gleichzeitig stellt der DWD den
Behörden Niederschlagsdaten von
Wetterstationen und flächendeckende,
räumlich und zeitlich hoch aufgelöste Daten
aus seinem Radarverbund zur Verfügung. Alle
diese Informationen werden auch über das
WasserwirtschaftsWetterInformationssystem
(WaWis) des DWD bereitgestellt. Die
Meteorolog:innen des DWD stehen ihren
Partnern zudem mit Rat und Tat zur Seite und
erarbeiten bei Bedarf individuelle Prognosen
für die einzelnen Flusseinzugsbiete oder
längerfristige Trendvorhersagen.
Der DWD erstellt heute für jede landeseigene
Hochwasserzentrale (HWZ) maßgeschneiderte
Vorhersagen. Diese werden für die Region
Mitteldeutschland, das sind die Freistaaten
Sachsen und Thüringen sowie Sachsen-Anhalt,
in der Regionalen Wetterberatung Leipzig des
DWD ausgegeben. Für einzelne
Flusseinzugsgebiete, zum Beispiel der Saale
und Elbe, stellt der DWD auch
probabilistische Prognosen bereit. Hierbei
werden detaillierte Wahrscheinlichkeiten
angegeben, wann verschiedene
Niederschlagsschwellen überschritten werden
könnten.
Damit kann die Unsicherheit bei der
Vorhersage der Regenmengen besser
abgeschätzt werden. Eine Besonderheit
betrifft Sachsen. Da große Teile der
Flusseinzugsgebiete der Elbe und Neiße in
der Tschechischen Republik bzw. in Polen
liegen, bezieht der DWD bei der Erstellung
der Prognosen sowohl die Wetterlage als auch
die Niederschlagsentwicklung über den
Nachbarländern ein.
Ausblick: Weitere Verbesserungen im
DWD-Warnmanagement bereits in Planung
Auch das Unwetterereignis vom Juli 2021, von
dem insbesondere Rheinland-Pfalz und
Nordrhein-Westfalen betroffen waren, hat wie
die Elbeflut 2002 gezeigt, dass der
nationale Wetterdienst sein Warnsystem
kontinuierlich weiterentwickeln und immer
besser an die Bedürfnisse seiner Partner
anpassen muss. Eine Analyse habe gezeigt, so
der DWD, dass die frühzeitigen und
zutreffenden Warnungen des DWD zum Beispiel
für die Region Ahrtal nicht optimal genutzt
worden waren.
Bei
der Weiterentwicklung des Warnsystems steht
deshalb jetzt zum Beispiel im Fokus, die
Warnungen für die Einsatzkräfte und die
Bevölkerung noch verständlicher und auf die
individuellen Bedürfnisse der Nutzer:innen
zugeschnitten anzubieten. Darüber hinaus
investiert der DWD weiterhin in moderne
Technik. So ist derzeit unter anderem der
weitere Ausbau des DWD-Radarverbundes in der
Planung, um die flächendeckende Erfassung
von Niederschlägen in Deutschland weiter zu
optimieren.
Dazu gehören neue Radarstandorte in den
Metropolregionen Leipzig/Halle, Bremen,
Nürnberg/Mittelfranken und
Karlsruhe/Rheintal. Weiterführende
Informationen: Hintergrundbericht zur
Hochwasserkatastrophe von 2002:
https://www.dwd.de/DE/service/lexikon/begriffe/V/Vb-Wetterlage_pdf.pdf?blob=publicationFile&v=4
Zum
DWD-Warnmanagement:
www.dwd.de/warnungen
Zum DWD-Radarverbund:
www.dwd.de/radar
|
Maximum der
Perseiden steht bevor - Wetterbedingungen
optimal
|
•
Maximum der Perseiden um den 12. August
•
Sternschnuppen sind auch aktuell schon zu
sehen
•
Wetterbedingungen in der nächsten Woche sehr
gut
•
Heller Mond stört die Sicht auf
Sternschnuppen
Die Wetterbedingungen zum
Beobachten der Perseiden sind in der
kommenden Woche sehr gut. Zum Höhepunkt um
den 12. August stört allerdings das grelle
Licht des Vollmondes. Quelle WetterOnline
Bonn/Duisburg, 4. August 2022 -
Aktuell findet das jährliche Schauspiel der
Perseiden am Nachthimmel statt. Wer einige
Tipps beherzigt, kann zum Maximum um den 12.
August herum mit etwas Glück bis zu 100
Sternschnuppen pro Stunde beobachten. Die
Wetteraussichten dafür sind zwar
vielversprechend, es gibt allerdings einen
anderen Störfaktor.
Der Meteorstrom der Perseiden ergießt sich
jedes Jahr in der ersten Augusthälfte über
den Nachthimmel und erreicht zum Ende
nächster Woche sein Maximum. Aber auch in
den kommenden Nächten sind bereits
zahlreiche Sternschnuppen zu sehen. „Die
Aussichten sind in diesem Jahr mehr als gut.
Ein mächtiges Hoch wird in der nächsten
Woche für zahlreiche sternenklare und laue
Sommernächte sorgen. Genau zum Höhepunkt
wird die Sicht allerdings durch das grelle
Licht des Vollmondes etwas gestört sein“,
weiß Björn Goldhausen, Meteorologe und
Pressesprecher von WetterOnline.
Lichtarmes Plätzchen suchen
Um andere störende Lichtquellen
auszuschließen, sollte man am besten von der
Stadt auf das Land fahren und sich auch dort
von Ortschaften fernhalten. Die beste Sicht
hat man von unbewaldeten Bergkuppen aus. Die
Augen benötigen etwa 15 bis 30 Minuten Zeit,
um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Von
etwa 23 Uhr bis 3 Uhr morgens sind die
Bedingungen in der dunkelsten Phase der
Nacht am besten.
Die Sternschnuppen entspringen aus dem
Sternbild Perseus, welches sich am
Nordosthimmel befindet. Orientierung bietet
das Sternbild Cassiopeia, welches auch als
„Himmels-W“ bekannt ist und sich oberhalb
des Sternbildes Perseus befindet. Die
Sternschnuppen können sich aber am ganzen
Himmel ausbreiten.
Staubteilchen verglühen und ziehen
Leuchtspur
Ursache für das nächtliche Schauspiel am
Himmel ist die Staubfahne des Kometen
„Swift-Tuttle“, welche die Erde jedes Jahr
im August durchquert. Wenn die nur
Millimeter großen Staubkörnchen mit einer
Geschwindigkeit von 60 Kilometer pro Sekunde
auf die oberen Schichten der Erdatmosphäre
treffen, werden sie urplötzlich abgebremst
und bis zur Weißglut erhitzt.
Bis sie vollständig verglüht sind, legen sie
allerdings oft noch Dutzende von Kilometern
zurück. So entstehen die mehr oder weniger
hellen Leuchtspuren am Nachthimmel. Die
kleinsten Schnuppen verglühen so schnell,
dass sie kaum wahrnehmbar sind. Die
Leuchtpfade der größeren können ein paar
Sekunden lang nachglimmen
|
Teufelskreis Dürre
und Hitze
|
Außergewöhnlich
trockenes Sommerwetter
•
Dürre und Hitze verstärken sich gegenseitig
•
Rekordwerte der Luftfeuchtigkeit in
Deutschland
•
Luft erwärmt sich über ausgetrockneten Böden
schneller
•
Linderung der großflächigen Dürre frühestens
im Herbst
Bonn/Duisburg, 2. August 2022 -
Die diesjährige Dürre ist Ursache und
Wirkung des heißen Sommerwetters zugleich.
Das Zusammenspiel aus Trockenheit und
extremer Hitze ist dabei in diesem Sommer
seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in
Deutschland einmalig. Aktuell steht mit
Temperaturen von regional deutlich über 35
Grad die nächste intensive Hitzewelle in
Deutschland vor der Tür.
Hitze und Dürre verstärken
sich gegenseitig. Dieser Effekt ist in
diesem Jahr in ganz Europa zu beobachten.
Quelle WetterOnline
Dürre und Hitze
verstärken sich in diesem Sommer in
Deutschland und ganz Europa in ihren
Ausprägungen gegenseitig. Besonders
auffällig ist dabei die geringe
Luftfeuchtigkeit. Durch die ausgetrockneten
Böden verdunstet kaum noch Wasser und auch
die Vegetation gibt unter Trockenstress kaum
noch Feuchtigkeit ab. Die Energie, die
normalerweise für die Verdunstung von Wasser
aufgebracht wird, geht nun in die Erwärmung
der Luft über.
Bei trockenen Böden wird es demnach heißer.
Heißere Luft fördert wiederum eine
schnellere Austrocknung und Regen bringende
Wetterlagen werden bei niedriger Luftfeuchte
unwahrscheinlicher. Dieser Effekt nennt sich
positive Rückkopplung und ist in der
Klimawissenschaft vor allem beim Schmelzen
des Arktischen Meereises bekannt. Hier nimmt
das zum Vorschein kommende, dunklere
Meerwasser mehr Wärmeenergie auf, wodurch
noch mehr Eis schmilzt.
Rekordwerte bei der Luftfeuchtigkeit
„Die Luft ist in diesem Sommer
knochentrocken. Im Juli wurden mit teilweise
unter 15 Prozent bereits neue Rekordwerte
bei der relativen Luftfeuchtigkeit gemessen
– so zum Beispiel vor zwei Wochen in Köln
oder Magdeburg. Das Thermometer zeigte dabei
38 Grad an. So eine trockene Hitze kennt man
eher aus der Sahara“, schildert Björn
Goldhausen, Meteorologe und Pressesprecher
von WetterOnline.
Mit einer mittleren
relativen Luftfeuchtigkeit von rund 61
Prozent ist die Luft in diesem Sommer in
Deutschland so trocken wie noch nie seit
Beginn der Wetteraufzeichnungen. Im Schnitt
liegt liegt sie rund 10 Prozent darüber.
Selbst in heißen und trockenen Jahren wie
2003 oder 2018 war die Luft feuchter als in
diesem Jahr.
Trockenheit könnte bis in den Herbst
andauern
„Derzeit deutet nicht viel darauf hin, dass
dieser Teufelskreis in der nächsten Zeit
unterbrochen wird. Die Tiefs machen weiter
einen großen Bogen um Deutschland und die
Hitze breitet sich sogar wieder weiter nach
Norden aus. Im Laufe dieser Woche werden
zwar gebietsweise kräftige Gewitter
auftreten, die lösen das Problem der Dürre
allerdings nicht“, so Goldhausen.
Derzeit ist die Hälfte von
Europa von der Trockenheit betroffen. Eine
Linderung würde nur eine grundlegende
Umstellung der Wetterlage mit
flächendeckenden Niederschlägen bringen.
Aufgrund der beschriebenen komplexen
Verzahnung von Hitze, Dürre und den
trockenen Böden ist mit einer Linderung der
Dürre wahrscheinlich frühestens im Herbst zu
rechnen.
|
Regionale Hitzerekorde, Dürre sowie
zahlreichen Feld- und Waldbrände
|
Offenbach/Duisburg, 29. Juli 2022 -
Während der Juli 2021 mit regelmäßigen
Gewittern und katastrophalen
Starkregenfällen für Aufsehen sorgte, zeigte
der diesjährige Heumonat einen völlig
gegensätzlichen Witterungsverlauf. Im Juli
2022 sorgten regionale Hitzerekorde von der
Norddeutschen Tiefebene bis an die
Ostseeküste genauso für Schlagzeilen wie
Dürre in vielen Regionen sowie große Wald-
und Feldbrände im Osten der Republik.
Von wenigen „erfrischenden Tagen“ abgesehen
war die Witterung mehr mediterran als
typisch mitteleuropäisch. Insgesamt fiel der
Juli 2022 deutlich zu warm, erheblich zu
trocken sowie sehr sonnig aus. Das meldet
der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten
Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2
000 Messstationen.
Dauersommer im Süden und Rekordhitze im
Norden
Der Temperaturdurchschnitt lag im Juli 2022
mit 19,2 Grad Celsius (°C) um 2,3 Grad über
dem Wert der international gültigen
Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich
zur aktuellen und wärmeren Periode 1991 bis
2020 betrug die Abweichung 0,9 Grad. Nach
dem viel zu warmen Juni sorgten
vorübergehende Nordwestwinde im Verlauf der
ersten Julidekade für eine kurze
Sommerpause. Doch mit Schwung und in Wellen
kam die Hitze rasch zurück und gipfelte, so
der DWD, am 20. in der Norddeutschen
Tiefebene bei örtlich über 40°C.
Selbst an der Ostsee kam man bei über 38 °C
ordentlich ins Schwitzen. In der Südhälfte
herrschte bis auf kurze kühlere Episoden ein
Endlossommer. Bis zu 29 Sommertage
(Höchstwerte von ≥ 25 °C) wurden gezählt.
Dagegen wurden am 17. in den östlichen
Mittelgebirgen einstellige Tiefstwerte
gemessen. Deutschneudorf-Brüderwiese im
Erzgebirge meldete sogar frische 1,4 °C.
Bundesweit fiel im Mittel
weniger als die Hälfte des üblichen
Niederschlags
Im Juli fiel mit rund 35 Litern pro
Quadratmeter (l/m²) weniger als die Hälfte
des Monatsniederschlags der Referenzperiode
1961 bis 1990 (78 l/m²). Verglichen mit der
Periode 1991 bis 2020 erreichte die
Monatssumme gerade einmal 40 Prozent.
Größere Niederschläge gab es vor allem im
Norden und mit über 100 l/m² im südlichen
Alpenvorland.
Andechs-Erling, 30 km
südwestlich von München, meldete mit 66,5
l/m² am 25. den höchsten Tagesniederschlag.
In Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Hessen
blieb es dagegen besorgniserregend trocken.
Örtlich fiel mit Mengen von weniger als 5
l/m². Dürre und Hitze waren so die Grundlage
für zahlreiche Feld- und Waldbrände.
Hunderte Hektar brannten unter anderem in
Brandenburg und in der Sächsischen Schweiz.
Besonders viel Sonnenschein im Südwesten
Mit 265 Stunden überragte die
Sonnenscheindauer im Juli ihr Soll von 211
Stunden (Periode 1961 bis 1990) um rund 25
Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 lag
die Abweichung bei +17 Prozent. Der
Südwesten befand sich mit über 350 Stunden
am längsten im Sonnenlicht. Im Norden nahm
die Belichtungsdauer immer weiter ab und
halbierte sich nahezu an der Nordsee.
NRW erlebte eine
Mitteltemperatur von 18,8 °C (16,9 °C) und
die mageren 35 l/m² (82 l/m²) waren genauso
bemerkenswert wie die 240 Sonnenstunden (187
Stunden).
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Regional trockenster Juli seit
Jahrzehnten |
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Besonders im Südwesten kaum Regen
•
Regional extrem trockener Juli
•
Weniger Regen als im Dürrejahr 2018
•
Niedrige Flusspegel sinken weiter
•
Dürre in der Hälfte von Europa
Der Pegelstand des Rheins bei Köln ist
aktuell niedriger als zur gleichen Zeit im
Dürrejahr 2018. Foto WetterOnline
Bonn/Duisburg, 26. Juli 2022 -
Normalerweise zählt der Juli in Deutschland
mit seinen kräftigen Gewitterschauern zu den
nassesten Monaten des Jahres. Doch in diesem
Jahr regnete es sehr wenig, sodass der Juli
der fünfte Monat infolge ist, der trockener
als der Durchschnitt war. Die Dürre
verschärft sich in weiten Teilen Europas und
der dringend benötigte, flächendeckende
Regen ist derzeit nicht in Sicht.
Mit rund 30 Liter Regen pro Quadratmeter ist
der Juli aktuell deutlich trockener als im
Deutschlandmittel der vergangenen 30 Jahre,
welches bei 90 Liter pro Quadratmeter liegt.
Selbst im Dürrejahr 2018 gab es mit rund 40
Liter pro Quadratmeter mehr Niederschlag.
Einen vergleichbar trockenen Juli gab es in
Deutschland zuletzt vor knapp 40 Jahren.
Besonders trocken war es in diesem Jahr von
der Eifel bis zum Schwarzwald.
„Örtlich kamen nicht einmal fünf Liter Regen
auf den Quadratmeter zusammen. An heißen
Tagen ist solch eine geringe Menge direkt
wieder verdunstet. Der Tropfen auf dem
heißen Stein trifft es hier also ganz gut“,
resümiert Björn Goldhausen, Pressesprecher
und Meteorologe von WetterOnline. Damit
steht der Juli in diesem Jahr in großem
Kontrast zu vergangenem Jahr, als im Mittel
110 Liter Regen pro Quadratmeter fielen.
Rheinpegel schon jetzt extrem niedrig
In vielen Belangen steht das Jahr 2022 dem
Dürrejahr 2018 in Nichts nach. Die
Trockenheit und das wenige Schmelzwasser aus
den Alpen haben den Pegel des Rheins bereits
auf ein Niveau sinken lassen, wie es 2018
erst im August erreicht wurde. Der niedrige
Wasserstand hat bereits erste Auswirkungen
auf die Schifffahrt. Da im Einzugsgebiet des
Rheins auch in dieser Woche kaum Regen
fällt, wird der Pegel kontinuierlich sinken
und weitere Einschränkungen könnten folgen.
Auch an der Elbe liegt der Pegel an vielen
Messstellen mehr als 50 Prozent unter dem
Mittelwert.
Trockenheit betrifft große Teile von Europa
Nicht nur Deutschland hat mit den Folgen der
Trockenheit zu kämpfen. Aktuell ist etwa die
Hälfte Europas von der Dürre betroffen. Mit
wenigen Ausnahmen in Nordeuropa regnete es
im Juli sehr wenig, dazu war es auch noch
wärmer als im Mittel.
Die ausgetrockneten Böden machen besonders
der Vegetation zu schaffen und gefährden in
vielen Ländern die Ernte. Auch die
Energieproduktion von Wasserkraftwerken ging
aufgrund der Dürre besonders in Italien
zurück. In Frankreich, Belgien und der
Schweiz mussten Atomkraftwerke ihre Leistung
aufgrund hoher Wassertemperaturen in den
Flüssen drosseln.
Unter anderem in Spanien
erreichen die Waldbrände ein bisher
unbekanntes Ausmaß. Dort verbrannte seit
Jahresbeginn bereits eine Gesamtfläche von
über 2000 Quadratkilometern. Das entspricht
in etwa der Fläche der Stadtstaaten Berlin,
Hamburg und Bremen zusammengenommen. Im
Vergleich zu den vergangenen 15 Jahren ist
die Brandfläche in Spanien in diesem Jahr um
das Neunfache größer. Eine nachhaltige
Entspannung durch ergiebige Niederschläge
ist in weiten Teilen Mittel- und Westeuropas
nicht in Sicht.
|
Die Wahrheit über Gewittertierchen
|
Darum sehen wir
die kleinen Insekten vor einem Gewitter
In schwüler
Gewitterluft sind sie plötzlich überall:
Gewittertierchen. Quelle WetterOnline
Bonn/Duisburg, 20. Juli 2022 - Bevor es
gewittert, tauchen sie plötzlich in
Schwärmen auf und landen auf allem, was
gerade im Weg ist: Gewittertierchen, in der
Fachsprache der Biologen Thripse genannt.
Die winzig kleinen schwarzen Insekten sind
besonders gut auf heller Kleidung zu sehen
und krabbeln auf freien Hautstellen.
In den nächsten Tagen stehen uns Gewitter
bevor und dann wird es auch wieder kribbelig
auf der Haut. Denn in schwüler Gewitterluft
sind sie plötzlich überall:
Gewittertierchen. Die kleinen Fransenflügler
sind keine Flugkünstler, sondern reine
Schönwetterflieger, denn von sich aus können
sie kaum fliegen. Vielmehr nutzen sie die
durch sommerliche Thermik ausgelösten
Aufwinde, um sich in der Luft zu halten.
Sonniges Wetter bei Temperaturen von über 20
Grad lässt die Insekten aufsteigen. An
warmen Tagen sind sie dann in großer Anzahl
weit verteilt in höheren Luftschichten
unterwegs. Wenn sich an einem
hochsommerlichen Tag aber ein Gewitter
entwickelt, bekommt man den Eindruck, dass
die winzigen Tierchen auf einmal ringsumher
wimmeln. Können Thripse ein Gewitter
anzeigen und wenn ja, woher wissen sie, dass
es krachen wird? Der Biologe und Fachmann
auf dem Gebiet der Fransenflügler
(Thysanopteren) Dr. Manfred R. Ulitzka (http://www.thrips-id.com/de/)
kennt die Fähigkeiten der Gewittertierchen.
Was passiert mit den Gewittertierchen, wenn
ein Gewitter aufzieht?
Ein sich entwickelndes Gewitter sorgt dafür,
dass die Thripse, die sich zuvor bis in eine
Höhe von mehreren Kilometern in der Luft
verteilen, in die unteren Luftschichten
absinken und nah am Boden konzentrieren. Sie
versuchen zu landen und nutzen jedes Objekt,
das sich dazu anbietet – auch den Menschen.
Die Sichtbarkeit von Gewittertierchen kann
also durchaus ein drohendes Gewitter
anzeigen. Richtige Gewitterpropheten sind
Thripse allerdings kaum, denn sobald wir die
kleinen Insekten wahrnehmen, ist die
Entwicklung des Gewitters schon im vollen
Gange und bereits für jeden offensichtlich.
Woher wissen Thripse, dass ein Gewitter
bevorsteht?
Gewitterwürmchen werden durch einen
bedeutenden physikalischen Faktor zur
Landung gezwungen: Die Veränderung der
Feldstärke vor einem Gewitter. Die
entstehende Gewittersituation übt durch die
elektrische Feldschwankung Einfluss auf das
Flugverhalten vieler Tiere aus, so auch auf
die Thysanopteren. Die genauen Gründe für
ihr Verhalten sind wissenschaftlich noch
nicht geklärt.
“Bei schönem Wetter beträgt die Feldstärke
des ‘Schönwetterfeldes’ etwa 100 bis 300
Volt/Meter. Entsteht ein Gewitter, so steigt
die Feldstärke an und kann Werte von bis zu
50.000 Volt/Meter erreichen, dann drohen
Blitz und Donner,“ erklärt Björn Goldhausen,
Pressesprecher und Meteorologe von
WetterOnline.
Die Thripse sind bei niedriger Feldstärke in
allen Luftschichten bis in große Höhen
unterwegs und lassen sich von der Thermik
treiben. Die Gewittertierchen und andere
kleine Insekten reagieren mit ihrem
Flugverhalten auf höhere Feldstärken und
stellen ihre Flugaktivität spätestens bei
einer Feldstärke von 8.000 Volt/Meter
komplett ein. Sie legen dann einfach ihre
Flügel an und sinken ab.
Warum landen die Tiere dann ausgerechnet auf
Menschen?
Helle Farben sind für die Insekten besonders
attraktiv. Thripse können jedoch ihr
Flugverhalten kaum bestimmen. In erster
Linie werden sie vom Wind getragen und
können die Flugrichtung durch ihre
Flügelstellung nur geringfügig ändern und
dies auch nur so lange, wie der Wind schwach
ist. Thripse landen daher eher zufällig auf
Menschen.
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Auf Hitzepeak folgen Gewitter -
Abkühlung im Norden, im Süden bleibt‘s heiß
|
• Kräftige Gewitter
mit Unwetterpotential zur Wochenmitte
• Abkühlung im Norden, im Süden noch sehr
warm bis heiß
• Tropische Nächte stehen an
• Trockenheit im Juli
Zur Wochenmitte steigt
die Gewittergefahr in Deutschland wieder an.
Eng begrenzt können Unwetter auftreten. Foto
WetterOnline
Bonn/Duisburg, 18. Juli 2022 - Mit
Spitzenwerten bis 40 Grad stehen am Dienstag
sowie am Mittwoch die heißesten Tage des
bisherigen Sommers an. Ab der Wochenmitte
folgt von Westen eine deutliche Abkühlung
mit regional kräftigen Gewittern. Der
Temperaturrückgang könnte allerdings nur von
kurzer Dauer sein.
In der ersten Wochenhälfte überquert die
Hitzeblase, die für Rekordtemperaturen in
Westeuropa gesorgt hat, auch Deutschland.
Dabei werden am Dienstag in der Westhälfte
und am Mittwoch im Osten zwar Höchstwerte
zwischen 37 bis 40 Grad erreicht, der
Allzeitrekord mit 41,2 Grad wird
voraussichtlich aber nicht überboten. Am
Mittwochnachmittag steigt die Gewittergefahr
im Westen an. Punktuell können sich Unwetter
entladen.
„Im Norden ist die
Hitze eher eine Ein- oder Zweitagsfliege, ab
Donnerstag gehen die Temperaturen hier
wieder auf angenehme 20 bis 25 Grad zurück.
Anders sieht es in der Südhälfte aus, hier
liegt die große Hitze südlich der Alpen auf
Lauerstellung und wird sich wahrscheinlich
schon zum Wochenende wieder gen Norden
ausbreiten“, weiß Björn Goldhausen,
Pressesprecher und Meteorologe von
WetterOnline.
Warme Nächte erschweren das Durchlüften
In der Nacht zum Mittwoch und Donnerstag
kühlt es sich gebietsweise nicht unter 20
Grad ab. Man spricht bei solchen
Tiefstwerten von einer Tropennacht. Vor
allem in den städtischen Ballungsräumen
speichern die zahlreichen Gebäude tagsüber
die Wärme und geben sie nachts wieder an die
Luft ab. Somit kühlt es sich hier weniger
stark ab als im ländlichen Raum.
Im Ruhrgebiet liegen
die Frühwerte am Mittwoch beispielsweise
schon bei 20 bis 25 Grad. Ganz ähnlich sieht
es am Donnerstagfrüh im Berliner Raum aus.
Zum Wochenende sind besonders in der
Nordhälfte mit 11 bis 15 Grad wieder
angenehmere Nachttemperaturen in Sicht. Im
Süden geht es in den Nächten häufig nur
knapp unter die 20-Grad-Marke.
Lokale Unwetter möglich Am Mittwoch können
sich im Laufe des Nachmittags besonders im
Süden und Westen in zunehmend feuchter Luft
kräftige Gewitter entwickeln. Die genauen
Schwerpunkte sind nach jetzigem Stand noch
nicht auszumachen, jedoch besteht bei den
Gewittern lokales Unwetterpotential durch
heftigen Starkregen, größeren Hagel und
Sturmböen. In der Nacht zum Donnerstag
verlagern sich schwächer werdende Schauer
und Gewitter auch in den Norden und Osten
und vertreiben die heiße Luft dort.
„Die Natur braucht dringend Regen, denn
bisher ist der Juli vor allem im Südwesten
extrem trocken. Von der Eifel bis zum
Oberrhein gab es bisher noch keinen
messbaren Regen. Die Trockenheit und
Waldbrandgefahr ist in ganz Deutschland sehr
groß und wird durch die Gewitter
wahrscheinlich nur regional etwas
gelindert“, so Goldhausen.
|
Bäume sind natürliche Klimaanlagen:
Grüne Riesen sorgen für Abkühlung |
• Bäume
produzieren kühles Mikroklima
• Ein Baum hat 10-mal höhere Kühlleistung
als eine Klimaanlage
• Baumbepflanzung wichtige Maßnahme gegen
Hitzebelastung in Städten
• Standort, Größe und Art des Baumes
entscheidend
Bonn/Duisburg, 14. Juli 2022 - An heißen
Sommertagen haben Bäume eine kühlende
Wirkung und fungieren als leistungsstarke
Klimaanlagen. Studien belegen, dass es sich
im Schatten eines Baumes 10 bis 15 Grad
kühler anfühlt. Ein Baum kann eine 10-mal
höhere Kühlleistung haben als eine
konventionelle Klimaanlage. Dahinter stecken
physikalische Vorgänge.
Der Schatten unter einem Sonnenschirm ist
nicht mit dem wohltuenden Schatten unter
einer Baumkrone zu vergleichen. Die Natur
nützt hier zusätzlich einen entscheidenden
Vorteil aus der Physik als Kühleffekt. Die
Rede ist von der sogenannten
Verdunstungskälte. Verfügbares Wasser wird
von den Bäumen aufgenommen und zu den
Blättern transportiert. Hier kommt es zur
Verdunstung, die an heißen Tagen besonders
spürbar ist. Für diesen Prozess entzieht der
Baum der Umgebungsluft Wärme. Das ist der
ausschlaggebende Grund dafür, dass sich die
Luft abkühlt und im Schatten eines großen
Baumes ein kühles Mikroklima entsteht.
Besonders im urbanen
Raum spielt die Baumbepflanzung eine
wichtige Rolle, denn Bäume können die
Temperatur in Städten maßgeblich
beeinflussen. Foto WetterOnline
Bäume kühlen Städte
Besonders im urbanen Raum spielt die
Bepflanzung mit Bäumen eine entscheidende
Rolle. Aufgrund des Klimawandels werden
Hitzewellen immer häufiger und dauern länger
an. Damit nimmt auch die sommerliche
Hitzebelastung in den Städten deutlich
zu. Forschungen haben ergeben, dass Bäume
die Temperatur in Städten maßgeblich
beeinflussen können. In Zahlen ausgedrückt
liegt die Kühlleistung eines einzelnen
Baumes zwischen 20 und 30 Kilowatt.
Vergleichbar ist dies mit einer Leistung von
ungefähr 10 Klimaanlagen. Damit verringert
sich die gefühlte Temperatur im Schatten um
10 bis 15 Grad.
Verschiedene Baumarten haben
unterschiedliche Kühleffekte
Für die Kühlleistung sind auch Faktoren wie
Standort, Größe und Art des Baumes von
großer Bedeutung. Forschende haben
herausgefunden, dass an sehr heißen Tagen
kleinblättrige Bäume mit wenig Wasserbedarf
und lichteren Kronen wie die Robinie besser
kühlen. Wenn solche Bäume zusätzlich auf
einer Grünfläche stehen, erhöht sich der
Kühleffekt sogar noch. Denn sie entziehen
der Wiese kein Wasser, das dann in Bodennähe
verdunstet und so zusätzlich kühlt.
Bäume mit mehr Wasserbedarf, sehr dichten
Baumkronen und größeren Blättern wie Linden
eignen sich gut, um versiegelte Flächen an
eher milden Sommertagen zu kühlen. Die
großen Blätter senken die Temperatur unter
dem Baum, indem sie viel Wasser verdunsten.
Mit ihren dichten Kronen spenden diese
Baumarten viel Schatten und schützen gut vor
direkter Sonneneinstrahlung.
|
Große Hitze: Rekorde über
Südwesteuropa |
• Große
Hitze Anfang nächster Woche in Deutschland
•
40 Grad kommen in Reichweite
• In
Spanien Rekordwerte über 45 Grad möglich
•
Trockenheit verschärft sich
Bonn/Duisburg, 12. Juli 2022 - In den
kommenden Tagen baut sich über Spanien und
Portugal eine intensive Hitzeglocke auf.
Dort sind bei bis zu 47 Grad neue
Temperaturrekorde denkbar. Die Hitze
schwappt Anfang nächster Woche auch nach
Deutschland. Regen ist nicht in Sicht und
die Trockenheit verschärft sich. Ob die
Hitzewelle auch hier neue Maßstäbe setzt,
hängt von verschiedenen Faktoren ab.
In
Spanien wird es in den nächsten Tagen heißer
als 45 Grad. Die Extremhitze schwappt Anfang
nächster Woche in abgeschwächter Form nach
Deutschland. Quelle: WetterOnline
„Nach einem kurzen Hitzeschub Mitte dieser
Woche wird es in Deutschland Anfang nächster
Woche wohl noch heißer. Derzeit sieht es so
aus, dass es von Montag bis Mittwoch bei
teils mehr als 35 Grad brüllend heiß wird.
Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass die
magische 40-Grad-Marke geknackt wird.
Während es sich in der Nordhälfte
wahrscheinlich wieder rasch abkühlt, sieht
es im Süden Deutschlands nach einer längeren
Hitzewelle aus“, sagt Björn Goldhausen,
Meteorologe und Pressesprecher von
WetterOnline.
Trockenheit verstärkt Hitze
Das Eintreffen der Hitzewelle ist zwar
sicher, allerdings berechnen die
Wettermodelle die Intensität noch sehr
unterschiedlich. Es kommt auf die genaue
Lage des Hochs an, welches den Zustrom der
Heißluft lenkt. Zum Erreichen der 40 Grad
spielt auch die Bodenfeuchte eine Rolle, da
die Verdunstung der Luft Wärme entzieht. Je
trockener also die Böden sind, desto heißer
wird es. Ein neuer Hitzerekord in
Deutschland ist nach dem jetzigen Stand zwar
unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen.
In allen Berechnungen bleibt flächiger Regen
bis Mitte nächster Woche in weiten Teilen
Mittel- und Südwesteuropas jedoch weiterhin
Mangelware. Dadurch könnte sich die Dürre in
vielen Ländern zuspitzen. Hitzerekorde in
Spanien und Portugal wackeln
Der spanische Hitzerekord liegt bei 47,3
Grad und wurde 2017 in Montoro in Andalusien
gemessen. In Portugal kletterte das
Thermometer im Rekordsommer 2003 bis auf
47,4 Grad. Im Laufe dieser Woche könnten die
Temperaturen an diese Rekordmarken
heranreichen. Auch in Frankreich können ab
dem Wochenende Höchstwerte von über 40 Grad
erreicht werden. Der Hitzerekord von 46,0
Grad aus dem Jahr 2019 bleibt aber wohl
unerreicht.
Bereits jetzt wurde in einigen Regionen
Frankreichs aufgrund der Trockenheit die
Wassernutzung stark eingeschränkt. Die
extreme Dürre in Norditalien wird sich bei
Temperaturen bis 40 Grad in den nächsten
Tagen ebenfalls verschärfen.
40 Grad werden in Deutschland häufiger
In Deutschland wurde die 40-Grad-Marke bis
vor drei Jahren nur vereinzelt knapp
überschritten. Ende Juli 2019 gab es jedoch
eine historische Hitzewelle, bei der gleich
an 22 Wetterstationen diese Marke
überschritten wurde. An einigen Orten wurde
sogar zum ersten Mal mehr als 41 Grad
gemessen. Den neuen Hitzerekord von
41,2 Grad teilen sich die Wetterstationen in
Duisburg und Tönisvorst in
Nordrhein-Westfalen.
Durch den Klimawandel treten Hitzewellen
häufiger auf und werden intensiver. Bereits
vor einigen Wochen wurde in Sachsen mit 39,2
Grad ein neuer Juni-Rekord aufgestellt. Ob
die 40 Grad auch bei dieser Hitzewelle
überschritten werden, wird man erst in
einigen Tagen mit Sicherheit sagen können.
DWD und die Ahrflut
Am
14. Juli 2022 jährt sich die Flutkatastrophe
in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz.
Auch der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat
daraus Konsequenzen gezogen. Dr. Renate
Hagedorn (Anlage Foto), DWD-Vorstand
Wettervorhersage: "Die frühzeitigen und
zutreffenden Warnungen des DWD wurden damals
noch nicht optimal genutzt. Deshalb passen
wir unser Warnsystem an. Unser Ziel ist,
dass sich Einsatzkräfte und Bevölkerung noch
besser auf Wettergefahren vorbereiten
können. Die Warnungen sollen künftig
verständlicher und maßgeschneidert für die
Nutzerinnen und Nutzer angeboten werden."
Ein Video mit Renate Hagedorn zum geplanten
neuen Warnsystem des DWD finden Sie unter
diesem Link direkt im YouTube-Kanal des DWD:
https://youtu.be/6Cp4CHRw2ss
|
Ein Jahr nach der Ahrflut -
Chronologie der Wetterereignisse
|
•
Ahrflut jährt sich
•
Rückblick auf die extreme
Wetterlage
•
Wie es zur Flutwelle kam
•
Klimawandel verstärkt
Extremereignisse
Bonn/Duisburg, 08. Juli
2022 - Am 14. und 15. Juli 2021 haben
heftige Regenfälle eine historische
Hochwasserkatastrophe im Westen Deutschlands
ausgelöst. Der Wiederaufbau wird noch Jahre
dauern. Doch wie kam es zur Flut, was
sollten wir daraus lernen und welchen
Einfluss hatte der Klimawandel?
Zum ersten Jahrestag der
Ahrflut in der kommenden Woche blickt
WetterOnline auf die Wetterlage zurück und
erklärt, welche Faktoren zu dem verheerenden
Hochwasser führten. Der extreme Starkregen
wurde bereits Tage zuvor gut vorhergesagt
und trotzdem gab es sehr viele Todesopfer.
Da mit dem Klimawandel die
Wahrscheinlichkeit und die Intensität
solcher Ereignisse weiter zunehmen, muss die
Bevölkerung stärker für Extremwetter
sensibilisiert werden und Warnungen müssen
zudem effektiver kommuniziert werden.
Die Flutwelle an der Ahr im Juli 2021 hat
große Schäden hinterlassen und sogar massive
Brücken mit sich gerissen. Quelle:
WetterOnline
Wie kam es zu der extremen
Wetterlage?
Björn Goldhausen,
Pressesprecher und Meteorologe von
WetterOnline: „Der Auslöser war Tief BERND,
das sich ab dem 13. Juli vom Golf von Genua
nach Mitteleuropa schob. Das Tief führte
warme und feuchte Luft vom Mittelmeer über
den Balkan nordwärts. Auf dem Balkan wurden
zeitgleich hohe Temperaturen nahe 40 Grad
gemessen.
BERND lenkte anschließend
die Luft weiter über Polen, Ostdeutschland
und über die südliche Ostsee. Dort konnte
die Luftmasse aus dem überdurchschnittlich
warmen Ostseewasser weitere Feuchtigkeit
aufnehmen. Im Westen Deutschlands traf nun
die energiegeladene Luft auf kühlere und
damit schwerere Luft. ‚Zutat‘ Nummer eins
für die Unwetterlage war also die
feuchtwarme Luft.“
Zu dieser Zutat kam noch
eine weitere entscheidende hinzu. Goldhausen
weiter: „Das zweite Element war eine
sogenannte blockierende Wetterlage. Tief
BERND war umzingelt von zwei
Hochdruckgebieten und kam kaum von der
Stelle. Es kreiste mehrere Tage
hintereinander über dem gleichen Längengrad.
Somit brachte es zunächst im Westen und im
Verlauf auch in Sachsen sowie in den Alpen
kräftige Niederschläge.
Diese Blockadewetterlage entsteht dann, wenn
der Jetstream stark mäandriert. Das passiert
im Sommer nicht selten, zuletzt sind solche
blockierenden Wetterlagen aber häufiger
geworden. Zudem trug die Geografie der Eifel
dazu bei, dass sich die aus Nordosten
kommenden Niederschläge am Nordrand des
Mittelgebirges noch einmal verstärkten, da
die Luft zum Aufsteigen gezwungen wurde.“
Welche Rolle spielt der
Klimawandel?
Ein Hochwasserereignis ist
zunächst einmal auf die extreme Wetterlage
zurückzuführen, die es auch in der
Vergangenheit immer wieder gab. Im Ahrtal
sind beispielsweise ähnliche
Hochwasserereignisse mit zerstörerischen
Folgen aus den vergangenen Jahrhunderten
bekannt. Im Bereich der
Attributionsforschung beschäftigen sich
Wissenschaftler allerdings seit einigen
Jahren mit dem möglichen Einfluss des
Klimawandels auf extreme Wetterereignisse
wie Dürren, Hitzewellen oder Starkregen. Das
Ergebnis zeigt, dass extreme Regenfälle wie
im letzten Sommer durch den Klimawandel
wahrscheinlicher und intensiver werden.
„In einer sich weiter
erwärmenden Welt muss man also häufiger mit
derartigen Ereignissen rechnen. Pro Grad
Erwärmung kann die Luft nämlich sieben
Prozent mehr Wasserdampf aufnehmen. Warme
Luft allein reicht jedoch noch nicht aus.
Für Starkregen muss diese Luft durch
beispielsweise ein Tief angehoben werden. In
den vergangenen 60 Jahren zeigte sich
bereits eine Zunahme der Wetterlage ‚Tief
Mitteleuropa‘ um ca. 20 Prozent.
Dennoch bleibt eine
differenzierte Betrachtungsweise wichtig.
Dass der Klimawandel bei solchen Ereignissen
seine Finger mit im Spiel hat, steht außer
Frage. Häufig ist der Faktor Mensch aber das
Zünglein an der Waage – siehe Erftstadt, wo
durch Erosion Häuser in eine benachbarte
Kiesgrube gespült wurden. Hier war nicht der
Klimawandel der Verursacher, sondern die
Selbstüberschätzung des Menschen“, so
Goldhausen.
Besonders hart traf es unter anderem das Ahrtal in
Rheinland-Pfalz. Dort gab es ein katastrophales
Hochwasser historischen Ausmaßes. Quelle:
WetterOnline
Juli 2021
Wo fiel der meiste Regen?
Die größten Regenmengen
fielen etwa vom südlichen Rand des
Ruhrgebiets über die Kölner Bucht bis zur
Eifel. Innerhalb weniger Stunden
beziehungsweise Tage fiel an einigen Orten
das Doppelte des mittleren
Juliniederschlags. Es wurde zwar kein
deutschlandweiter Niederschlagsrekord
aufgestellt, für die genannte Region
stellten die Regenmengen klimatologisch
gesehen allerdings mindestens ein
Jahrhundertereignis dar. Das bedeutet, dass
so starker Regen im Schnitt nur alle 100
Jahre oder sogar noch seltener auftritt. Im
Gegenzug bedeutet dies dennoch nicht, dass
so ein Ereignis innerhalb der nächsten Zeit
ausgeschlossen ist.
Maximale Regenmengen vom
13. bis 15. Juli 2021:
241 l/m2 (22
Std.) Hagen-Holthausen (Nordrhein-Wesfalen)
172 l/m2 (72 Std.) Marlsburg-Marzell
(Baden-Württemberg)
170 l/m2 (48 Std.) Köln-Stammheim
(Nordrhein-Westfalen)
168 l/m2 (48 Std.) Wipperfurth-Gardeweg
(Nordrhein-Westfalen)
166 l/m2 (48 Std.) Kall-Sistig
(Nordrhein-Westfalen)
War der Starkregen
vorhersehbar?
„Wir Meteorologen waren
nicht überrascht, dass es viel geregnet hat.
Die Niederschlagsmengen von 100 bis 200
Litern Regen pro Quadratmeter und das Gebiet
waren Tage vorher perfekt vorhergesagt, aber
dass die Ausmaße so folgenreich waren, hätte
niemand erwartet“, sagt Goldhausen.
Im Gegensatz zu kleinräumigen Gewittern mit
lokalem Starkregen zog bei Tief BERND ein
großflächiges Starkregengebiet über den
Westen Deutschlands hinweg. Diese sind in
der Regel sehr gut vorherzusagen und die
Vorwarnzeit ist entsprechend lang. Die Höhe
der zu erwartenden Flutwelle ist aber von
vielen weiteren Faktoren wie
Geländebeschaffenheit, Bodenfeuchte und
Flussverlauf abhängig und daher deutlich
schwerer zu prognostizieren.
Welche Faktoren führten
zur katastrophalen Flut?
Zusätzlich zu der
Wetterlage haben weitere Faktoren das
Auftreten des historischen Hochwassers
beeinflusst. Goldhausen erklärt: „In
begradigten und kanalisierten Bächen und
Flüssen fließt das Wasser viel schneller ab
und stromabwärts steigt die
Überschwemmungsgefahr.
Zudem werden immer mehr Flächen versiegelt.
Wasser, das nicht im Boden versickern oder
sich über Auenflächen ausbreiten kann,
schwillt zu einer oberirdischen Flut an, die
sich dann durch asphaltierte Straßen ihren
Weg bricht. Genau dieser Faktor hat im
Ahrtal wohl zu der historischen Flut
geführt.“ Bereits am Tag vor der
verheerenden Katastrophe am 14. Juli gab es
in dem betroffenen Gebiet schon ergiebige
Niederschläge, sodass die Böden ohnehin
gesättigt waren und kaum weiteren Regen
aufnehmen konnten.
Was lernt man aus der
Katastrophe?
Die korrekte Vorhersage
von Wetterereignissen ist jedoch nur bei
effektiver Kommunikation an die Bevölkerung
eine Hilfe zur Vorbeugung von Katastrophen.
Goldhausen bekräftigt: „Es kommen auch in
Zukunft weitere Extremwetterereignisse auf
uns zu. Die Bevölkerung muss dafür stärker
sensibilisiert und über die Folgen und
Verhaltensweisen bei den einzelnen
Wetterelementen aufgeklärt werden.
Dabei sollten Warnungen aus seriösen Quellen
ernst genommen werden. Dies kann dabei
helfen, die Opferzahlen in Zukunft deutlich
zu reduzieren. Letztlich ist nicht der
Klimawandel ‚schuld‘ an solchen
Katastrophen. Sowohl der Eingriff des
Menschen in die Natur als auch mangelhafte
Vorbereitung müssen in Betracht gezogen
werden. Gerade bei Extremwetterlagen ist es
wichtig vom extremsten und kaum
vorstellbaren Fall auszugehen.“
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Klimatologische Analyse des DWD zur
Trockenheit in Europa |
Offenbach/Duisburg, 07. Juli 2022 - Seit dem
Frühjahr 2022 gab es über Europa eine
ausgedehnte Trockenheit mit zum Teil
bedeutenden Auswirkungen auf die
Wasserstände und die Landwirtschaft sowie
Einschränkungen bei der Wassernutzung.
Einige Teile in Europa, darunter Norditalien
waren auch im davorliegenden Winter trocken.
Die Trockenheit war verbreitet mit relativ
hohen Temperaturen verbunden. In der
zentralen Mittelmeerregion war das Frühjahr
das vierttrockenste seit 1901, in
Deutschland waren fast alle Frühjahre seit
2009 zu trocken. Auch in den nächsten drei
Monaten könnte in großen Teilen Europas
Trockenheit auftreten.
Langfristig nehmen je nach Ausmaß der
zukünftigen globalen Erwärmung die
Niederschläge im Mittelmeerraum ab. Im
Sommer besteht für die Zukunft die Gefahr
eines verstärkten Ausgreifens der
Trockenheit auch auf Mittel- und vor allem
Westeuropa. In den vergangenen Wochen wurde
in den Medien häufig über Trockenheit mit
weitreichenden Folgen in verschiedenen
Gebieten in Europa berichtet. In einigen
Ländern in Europa bestehen Einschränkungen
für die Wassernutzung, einzelne Orte sind
ganz von der Wasserversorgung abgeschnitten.
Wasserstände sinken, nicht nur in Flüssen
mit drohenden Beschränkungen für den
Schiffsverkehr, sondern auch in
Fischteichen, worunter die Aquakultur und
die Fischerei leiden. Wasserkraftwerke sind
nicht oder nur eingeschränkt funktionsfähig,
dies führt zu einer verringerten
Stromversorgung und teils Stromausfällen.
Teilweise werden bereits Ernteausfälle
gemeldet oder zumindest erwartet. Besonders
prekär ist die Lage in Norditalien geworden,
insbesondere in der Poebene. Der Po hat
bereits erhebliches Niedrigwasser.
Am 04. Juli 2022 wurde in mehreren Regionen
Norditaliens der Notstand ausgerufen. Doch
auch in Deutschland hat sich die Trockenheit
bereits ausgewirkt, sowohl in der
Landwirtschaft als auch auf die Wasserpegel
einzelner Flüsse. Zahlreiche Städte und
Kreise haben die Wasserentnahme aus Flüssen,
Bächen oder Seen auf bestimmte Tageszeiten
beschränkt oder ganz untersagt.
Aber wo genau war es in Europa besonders
trocken, wie kam es zu dieser Trockenheit,
was hat dies für Konsequenzen und wie ist
dies klimatologisch einzuordnen?
Was haben wir für die Zukunft zu erwarten?
Der folgende Bericht zeigt dazu einige
Ergebnisse. Wo war es trocken?
Um die Trockengebiete in einem großen Gebiet
wie Europa zu identifizieren, wird ein
möglichst weitreichendes und dichtes Netz an
zuverlässigen Niederschlagsdaten benötigt.
Der DWD betreibt das Weltzentrum für
Niederschlagsklimatologie (WZN; engl.:
Global Precipitation Climatology Centre,
GPCC), das weltweit über viele Jahrzehnte
hinweg Niederschlagsdaten sammelt,
aufbereitet, auf Fehler prüft und in einem
regelmäßigen Breitengrad-Längengrad-Gitter
analysiert.
Abbildung 1 zeigt die relativen
Niederschlagssummen dargestellt in Prozent
vom Mittelwert über die Klimanormalperiode
1991-2020 (im Folgenden als „Normalwert“
bezeichnet) für den Winter 2021/22
(Dezember-Februar) und das Frühjahr 2022
(März-Mai). In diesen beiden Jahreszeiten
waren größtenteils ganz unterschiedliche
Gebiete von Trockenheit betroffen. Werden
als Trockengebiete diejenigen zu Grunde
gelegt, die weniger als 80% der normalen
Niederschlagssumme erhielten, so war im
Winter vor allem Südwesteuropa betroffen,
hier besonders Iberien, aber auch Teile von
Frankreich, Nord- und Süditalien. Sonst
hatten im Winter nur einige kleinere
Regionen ein Defizit dieser Größenordnung.
Im mediterranen sommertrockenen Klima
spielen die Winterniederschläge eine
wichtige Rolle. Anders war es im Frühjahr,
wo viele Teile von Iberien übernormale
Niederschläge hatten, während es dafür im
übrigen Europa verbreitet zu trocken war mit
Ausnahme der nördlichsten und östlichsten
Gebiete. Vielfach wurden weniger als 80%,
teilweise 60% vom Normalwert gemessen,
örtlich noch darunter. In absoluten Zahlen
ausgedrückt gab es in diesen Trockengebieten
pro Monat meist etwa 10-30 mm zu wenig
Niederschlag im Vergleich zum Normalwert,
teilweise war das Defizit noch größer.
Einige Gebiete waren aber in beiden
Jahreszeiten trocken, dazu gehörten neben
Teilen von Nordeuropa insbesondere auch
große Gebiete von Frankreich sowie Nord- und
Süditalien.
Wetterlage
Trockengebiete lassen sich in Europa meist
relativ gut ausgedehnten Hochdrucklagen
zuordnen. Diese zeigen sich dann auch als
Abweichung von der mittleren
Luftdruckverteilung eines Monats oder einer
Jahreszeit (Abb. 2). Im Winter 2021/22 war
das Azorenhoch stark ausgeprägt und hatte
sich auch weit bis nach Südwesteuropa
ausgebreitet. Im Frühjahr 2022 herrschte
dagegen über weiten Teilen Europas
Hochdruckeinfluss vor, während sich das
Azorenhoch abgeschwächt und zurückgezogen
hatte.
Abb. 2: Mittlerer Luftdruck im Meeresniveau
im Winter 2021/22 und im Frühjahr 2022 sowie
Anomalien vom Referenzzeitraum 1981-2020.
[Quelle: DWD,
https://www.dwd.de/DE/leistungen/rcccm/int/rcccm_int_ppp.html?nn=16102
] Fig. 2: Mean sea level pressure in winter
2021/22 and spring 2022, and anomalies from
the 1981- 2020 reference period. [Source:
DWD,
https://www.dwd.de/EN/ourservices/rcccm/int/rcccm_int_ppp.html
]
Verdunstung und Temperatur
Für die Trockenheit im Erdboden spielt nicht
nur der Niederschlag eine wesentliche Rolle,
sondern auch die übrigen Komponenten der
Wasserbilanz, vor allem die Verdunstung, die
wiederum von der Strahlungsbilanz, der
relativen Feuchte und der
Windgeschwindigkeit abhängt. Je trockener
die Luft ist, umso mehr kann sie Wasser über
die Verdunstung aufnehmen. Höhere
Temperaturen gehen in der Regel mit geringer
Bewölkung, höherer Strahlung und trockenerer
Luft einher, was die Verdunstung steigert
und gleichzeitig die Wasseraufnahmefähigkeit
der Luft erhöht (mit jeden 10 °C
Temperaturerhöhung verdoppelt sich die
Wasseraufnahmefähigkeit der Luft).
Außerdem setzt bei höheren Temperaturen die
Vegetation früher ein und die dann weiter
entwickelten Pflanzen können vergleichsweise
mehr Wasser aus dem Boden entziehen, was
ebenfalls zu einer schnelleren Reduktion des
Bodenwassers führt. Für den
Verdunstungsprozess wird aber andererseits
Energie benötigt, die dann zur Erwärmung der
Luft fehlt. Ist nur noch wenig Wasser im
Boden, so wird wenig verdunstet und es steht
mehr Energie für die Erwärmung der Luft zur
Verfügung.
Hohe Lufttemperaturen können somit auch
anzeigen, dass nur noch wenig Wasser im
Boden ist, wenn bereits vorher viel
verdunstet war. Positive Temperaturanomalien
deuten daher auf höhere Verdunstungen als
normal hin und können gekoppelt mit
geringeren Niederschlägen während der
Vegetationszeit zu trockeneren Verhältnissen
im Erdboden führen. Sowohl im Winter 2021/22
als auch im Frühjahr 2022 lagen die
Temperaturen über dem Normalwert 1991-2020,
also noch höher als in einem Zeitraum, der
fast der Gegenwart entspricht. In Spanien
lagen die Anomalien im Winter bis über 2 K
über dem Normalwert, in Frankreich im
Frühjahr über 3 K.
Abb. 3: Mittlere Temperaturabweichung vom
Referenzzeitraum 1991-2020 für Winter
2021/22 und Frühjahr 2022. [Quelle: DWD,
https://www.dwd.de/DE/leistungen/rcccm/int/rcccm_int_ttt.html?nn=16102
] Fig. 3: Mean temperature deviation from
the 1991-2020 reference for winter 2021/22
and spring 2022. [Source: DWD,
https://www.dwd.de/EN/ourservices/rcccm/int/rcccm_int_ttt.html
]
Heiße Tage
Noch besser lässt sich der
Temperatureinfluss aus der Anzahl der heißen
Tage (Tagesmaximum mindestens 30 °C)
ablesen, ein Maß für die Dauer des Hitze-
und damit des Trockenheitsstresses im
jeweiligen Gebiet, und aus den betreffenden
Anomalien dazu. Aus Abb. 6 ist zu ersehen,
dass bereits im Mai die Anzahl der heißen
Tage in vielen Teilen Südeuropas größer als
normal war, im Juni noch in weit größerem
Ausmaß und auch in Mitteleuropa.
Hydrologische Auswirkungen: Niedrigwasser
Niedrigwasser (Bundeswasserstraßen)
Die Frühjahrstrockenheit hat sich in
Deutschland nicht nur in Form von
Wassernutzungsbeschränkungen, sondern auch
auf die Bundeswasserstraßen ausgewirkt mit
durchweg niedrigeren Wasserständen als
üblich. Nach Angaben der Bundesanstalt für
Gewässerkunde (BfG) beschränken sich jedoch
für die Schifffahrt relevante
Niedrigwassersituationen derzeit (Stand
30.06.2022) im Wesentlichen auf die Mitte
und den Osten Deutschlands. Betroffen sind
insbesondere große Strecken von Weser, Elbe
und Oder (Abb. 7). Diese regionalen
Unterschiede sind zum einen dadurch
begründet, dass die Niederschläge
unterschiedlich ausgefallen waren, aber auch
durch Schmelzwasser aus den Mittel und
Hochgebirgen, welches sich auf manche Flüsse
(z.B. auf den Rhein) stärker auswirkt als
auf andere.
Abb. 7: Pegelkarte für Deutschland vom
30.06.2022. Orange Markierungen zeigen
Pegel, die aktuell Niedrigwasserstände
kleiner oder gleich dem mittleren jährlichen
Niedrigwasserstand (MNW) aufweisen. [Quelle:
GeoPo, nach BfG,
https://www.bafg.de/DE/07_Nachrichten/220623_nw_download.pdf
] Fig. 7: Map of water levels of rivers in
Germany on 30 June 2022. Orange points are
gauges where the water level was lower or
equal to the mean annual low water level
[Source: GeoPo, taken from German Federal
Institute of Hydrology (BfG),
https://www.bafg.de/DE/07_Nachrichten/220623_nw_download.pdf
]
Auswirkungen auf die Landwirtschaft
Trockenheit hat natürlich auch große
Auswirkungen auf die Landwirtschaft. Hier
resultieren aufgrund fehlender Niederschläge
trockene Böden, die das Wachstum der
Pflanzen beeinträchtigen und zu
Mindererträgen führen können. Für
Deutschland werden vom DWD Bodenfeuchten für
verschiedene Kulturen berechnet und im
Internet unter
https://www.dwd.de/bodenfeuchteviewer der
Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Da
sich die Hauptwachstumsphasen der Kulturen
stark unterscheiden können, resultieren
hieraus unterschiedliche Bodenfeuchten.
Wenn z.B. das Wintergetreide schon
abgeerntet ist, beginnt der Mais erst seine
Hauptwachstumsphase mit dem höchsten
Wasserbedarf. Trifft eine Trockenperiode mit
solch einer Hauptwachstumsphase zusammen,
ist dies besonders schlecht für die
jeweilige Kultur. Eine Pflanze benötigt
Wasser für die Photosynthese und kann nur
dadurch wachsen. Ohne genügend Wasser im
Boden reduziert die Pflanze die Verdunstung
und somit auch das Wachstum. Werden
kritische Schwellen der Bodenfeuchte
anhaltend unterschritten, so kommt es zu
Ernteausfällen. Die Bodenfeuchte wird in
Prozent der nutzbaren Feldkapazität (% nFK)
angegeben und gibt an, wieviel des
theoretisch für die Pflanze verfügbaren
Wassers noch im Boden ist. Unterhalb von 30
% setzt Trockenstress ein und Mindererträge
können erwartet werden.
Der Boden hat das Vermögen, in seinen Poren
das Wasser zu halten und je geringer die
Bodenfeuchte wird, umso schwieriger wird es
für die Pflanze, über ihre Wurzeln Wasser
aufzunehmen. Je nach Bodenart kann der Boden
sehr unterschiedlich viel
pflanzenverfügbares Wasser haben. Bei
schweren lößhaltigen Böden kann in den
oberen 60 cm 200 mm, bei leichten Sandböden
hingegen nur 60 mm Wasser im Boden
pflanzenverfügbar sein. Schwere Böden haben
also sehr viel mehr Wasser für die Pflanzen
gespeichert und können dadurch längere
Trockenperioden überstehen. Die Berechnungen
im Bodenfeuchteviewer werden für den vor Ort
typischen Boden gemacht und es wird zwischen
ca. 70 verschiedenen Böden unterschieden,
die sehr unterschiedlich sein können.
Um den Unterschied der Bodenfeuchte unter
verschiedenen Kulturen einmal darzustellen,
wurde in Abb. 8 die momentane Situation in
Deutschland von Winterweizen und Mais
gegenübergestellt. Beim Winterweizen ist in
weiten Teilen Deutschlands die kritische
Marke von 30 % nFK unterschritten worden.
Besonders im Ländereck Niedersachsen,
Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und
Sachsen-Anhalt sind verbreitet unter 10 %
nFK berechnet worden, so dass besonders hier
mit Mindererträgen zu rechnen ist. Zum Glück
ist der momentane Wasserbedarf beim
Winterweizen kurz vor der Ernte schon
reduziert.
Beim Mais sieht die Lage zur Zeit noch
besser aus, doch in dem bereits
angesprochenen Ländereck sind die Werte
schon jetzt vor der eigentlichen
Hauptwachstumszeit mit Werten um 20 % nFK
bedrohlich niedrig und lassen nichts Gutes
für den weiteren Verlauf erahnen. Der
weitere Verlauf der Witterung wird
entscheidend sein und es bleibt zu hoffen,
dass die Trockenheit nicht wie 2018 bis in
den Herbst anhalten wird, denn der bisherige
zeitliche Verlauf der Bodenfeuchte ist
durchaus vergleichbar und besonders
abträglich für Dauerkulturen wie Wald, die
bis auf 2021 ab 2018 immer Trockenheit
ausgesetzt waren.
Abb. 8: Bodenfeuchten unter Winterweizen
(links) und Mais (rechts) vom 30.06.2022 für
die obersten 60 cm des Bodens in % nFK.
[Quelle: DWD]
Fig. 8: Soil moisture under
winter wheat (left) and maize (right) on 30
June 2022 for the upper 60 cm of the soil in
percent usable field capacity [Source: DWD]
Klimatologische Einordnung - Zeitraum der
vergangenen Monate seit 2020
Für elf Regionen in Europa wurden Zeitreihen
des Niederschlags auf Basis der WZN-Daten
berechnet. Mit Ausnahme des Baltikums und
Skandinaviens (Regionen 7 & 8 in Abb. 10)
zeigen alle untersuchten Regionen ein
Niederschlagsdefizit in den vergangenen
Monaten.
Abb. 10: Vieljährige Jahressummen des
Niederschlags und untersuchte Regionen. Dies
sind: 1 - Iberische Halbinsel, 2 –
Großbritannien und Irland, 3 – Zentrales
Mittelmeer, 4 - Südalpen und Poebene, 5 –
Mitteleuropa, 6 – Osteuropa, 7 – Baltikum, 8
- Skandinavien, 9 – Südosteuropa, 10 –
Östliches Mittelmeer, 11 – Frankreich.
[Quelle: DWD] Fig. 10: Long-term annual
precipitation totals and analyzed regions.
These are: 1 – Iberia, 2 – United Kingdom
and Ireland, 3 – central Mediterranean, 4 –
Southern Alps and Po Valley, 5 – Central
Europe, 6 – Eastern Europe, 7- Baltic
countries, 8 – Scandinavia, 9 – Southeastern
Europe, 10 – Eastern Mediterranean, 11 –
France. [Source: DWD]
Insbesondere rund um das Mittelmeer
akkumuliert sich das Niederschlagsdefizit
seit mehreren Monaten. In der bereits oben
besprochenen Region um die Südalpen und der
Poebene (Region 4) waren die
Niederschlagsmengen seit August 2021 mit
Ausnahme des Novembers 2021
unterdurchschnittlich. Die
überdurchschnittlichen Mengen im November
2021 kompensieren bei weitem nicht eines der
Defizite der anderen Monate in dem Zeitraum.
Die höchsten Niederschlagsmengen fallen in
dieser Region zwischen Mai und November.
Seit August 2021 brachten fünf dieser sonst
niederschlagsreichen Monate nur zwischen 50%
und 75 % der üblichen Niederschlagsmengen.
Auf der Iberischen Halbinsel (Region 1) hat
sich seit Mai 2020 ein Niederschlagsdefizit
akkumuliert. Außer im Februar, Juni und
September 2021 sowie im März 2022 waren die
Niederschlagsmengen unterdurchschnittlich.
Vor allem die für die Region wichtigen
Winterniederschläge von Oktober 2021 bis Mai
2022 brachten nur zwischen 25% bis 75% der
üblichen monatlichen Mengen.
Um das Zentrale Mittelmeer (Region 3) waren
die monatlichen Niederschlagsmengen seit
Februar 2021 mit Ausnahme des Novembers und
Dezembers 2021 unterdurchschnittlich.
Insbesondere die letzten sechs Monate
brachten nur rund zwei Drittel der üblichen
Niederschlagsmengen. Die Region um das
östliche Mittelmeer (Region 10) zeigt einen
jahreszeitbedingten, ausgeprägten Wechsel
zwischen niederschlagsarmen und
niederschlagsreichen Monaten. Die höchsten
Niederschlagsmengen fallen zwischen November
und April. Hingegen regnet es kaum zwischen
Juni und September.
Im Winter 2020/2021 waren alle der
niederschlagsreichen Monate und die im
Übergang zu den niederschlagsarmen Monaten
15 trockener als üblich. Außer im Januar
2022 war dies auch im Winter 2021/2022 der
Fall. Somit hat sich in dieser Region seit
zwei Jahren ein Niederschlagsdefizit
aufgebaut. Südosteuropa (Region 9) zeigt
keine so ausgeprägten Unterschiede in den
Mengen zwischen niederschlagsarmen und
niederschlagsreichen Monaten im Vergleich zu
den Regionen um das Mittelmeer. Hier waren
die Monate Mai bis September 2021 trockener
als üblich, ebenso seit Januar 2022.
Der Dezember 2021 als im Mittel
niederschlagsreichster Monat im Jahr brachte
rund ein Drittel mehr Niederschlag als
üblich. Zusammen mit dem
Niederschlagsüberschuss im Oktober 2021 ist
hier eine gewisse Kompensation des Defizits
noch möglich. In Frankreich (Region 11)
waren die monatlichen Niederschlagsmengen
seit August 2021 mit Ausnahme des Dezembers
2021 unterdurchschnittlich. Insbesondere die
vergangenen fünf Monate brachten nur rund
zwei Drittel der üblichen
Niederschlagsmengen. Im Juni 2022 kam es zu
überdurchschnittlichen Niederschlagsmengen
in der Mitte des Landes, im besonders von
der Trockenheit betroffenen Süden waren die
Niederschlagsmengen unterdurchschnittlich.
Die Niederschlagsmengen in Mitteleuropa
(Region 5) waren mit Ausnahme des Februars
2022 seit September 2021
unterdurchschnittlich. Insbesondere der März
2022 war außergewöhnlich trocken und brachte
nur rund ein Drittel der üblichen Mengen.
Weiterhin brachten der September und Oktober
2021 nur rund zwei Drittel der vieljährigen
Durchschnittswerte. In Großbritannien und
Irland (Region 2) wechselten sich in den
vergangenen zwei Jahren Monate mit über- und
unterdurchschnittlichen Niederschlagsmengen
ab. Während 2020 mehr Monate
überdurchschnittliche als
unterdurchschnittliche Mengen brachten, war
es 2021 und 2022 umgekehrt.
Auch in Osteuropa (Region 6) wechselten sich
in den vergangenen zweieinhalb Jahren Monate
mit über- und unterdurchschnittlichen
Niederschlagsmengen ab. Die höchsten
Niederschlagsmengen fallen in dieser Region
von Mai bis August. In diesem Jahr sind
sowohl die Mengen im Mai als auch im Juni
unterdurchschnittlich, wobei im Juni nur
rund zwei Drittel der üblichen Menge
gefallen sind. Die angegebenen Werte für die
betrachteten Regionen sind
Gebietsmittelwerte. Das heißt, es kann an
einzelnen Orten in der Region durch lokale
Effekte anders sein als beschrieben. Je nach
örtlicher Gegebenheit kann die Trockenheit
mehr oder weniger ausgeprägt sein.
Lokale Anpassungsmaßnahmen können die Folgen
der Trockenheit von Ort zu Ort verschieden
mildern. Auch in Trockenphasen kann es zu
Starkregenereignissen kommen, die lokal zu
Überschwemmungen und Erdrutschen führen
können, sich aber in den Gebietsmittelwerten
nicht widerspiegeln. Klimaänderungen im Lauf
der Jahrzehnte Längerfristig haben in
Deutschland seit 1881 die Niederschläge im
Winter deutlich zugenommen (+47,7 mm), im
Frühjahr dagegen nur leicht (+11,5 mm, Abb.
12). Allerdings ist für die neuesten Jahre
eine Häufung der trockenen Frühjahre
festzustellen: seit 2009 waren bis auf eine
Ausnahme (2013) alle Frühjahre im
Deutschland im Durchschnitt trockener als im
Klimamittel 1981-2010 (und auch 1961-1990).
Abb. 12: Zeitreihen der Abweichungen des
Deutschlandmittels des Niederschlags vom
Referenzzeitraum 1981-2010. [Quelle: DWD,
https://www.dwd.de/DE/leistungen/zeitreihen/zeitreihen.html
]
Ein Blick in die Zukunft
Der DWD rechnet und publiziert nicht nur
Wettervorhersagen, sondern auch
Klimavorhersagen für die nächsten
Jahreszeiten und die nächsten 10 Jahre.
Diese Zeiträume sind gerade für das Planen
von Maßnahmen in Politik und Wirtschaft von
hoher Bedeutung. Das saisonale
Klimavorhersagesystem des DWD sagt für die
nächsten drei Monate (JuliSeptember) in
weiten Teilen Europas (außer im Norden und
in Griechenland) trockenere Zustände im
Vergleich zum vieljährigen Mittel von
1991-2020 voraus (Abb. 14).
Vor allem für West- und Mitteleuropa liegt
die Wahrscheinlichkeit meist bei über 70
oder sogar 85% (verglichen mit einer
Zufallswahrscheinlichkeit von 33% für jede
Kategorie). Allerdings weisen saisonale
Klimavorhersagen für Niederschlag noch
deutliche Unsicherheiten auf, die mit Hilfe
der Vorhersagegüte quantifiziert und
dargestellt werden. Dekadische
Klimavorhersagen für die nächsten 10 Jahre
sind auf der DWD-Klimavorhersagen-Webseite
zu finden:
https://www.dwd.de/DE/leistungen/kvhs_de/2_expert_de/year_de/yearly_node.html
Abb. 14: Wahrscheinlichkeitsvorhersage für
den Niederschlag im Zeitraum Juli-September
2022 (Vorhersagen vom Juni 2022). Die Farbe
zeigt die wahrscheinlichste Kategorie
(Trocken/Normal/Feucht) der 3-Monatssumme im
Vergleich zur Klimavariabilität in der
Normalperiode 1991-2020, die Helligkeit die
Wahrscheinlichkeit dieser Kategorie. Die
Punktgröße steht für die Vorhersagegüte im
Auswertezeitraum 1990-2020 (klein: schlechte
Vorhersagequalität, mittelgroß: mittlere
Vorhersagequalität, groß: relativ gute
Vorhersagequalität). [Quelle: DWD,
https://www.dwd.de/DE/leistungen/kvhs_de/2_expert_de/month_de/monthly_node.html
]
Zukunftsszenarien
Der Weltklimarat (Intergovernmental Panel on
Climate Change, IPCC, ein Zusammenschluss
von Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftlern, welche in Abständen von
einigen Jahren den jeweils aktuellen
Wissensstand zu den vergangenen und
zukünftig zu erwartenden Klimaänderungen
bewerten), hat in seinem sechsten
Sachstandsbericht sogenannte Fact Sheets für
verschiedene Regionen zusammengestellt, wo
die möglichen zukünftigen regionalen
Klimaänderungen zusammengefasst sind (Abb.
15). Während sich bei der Temperatur
insgesamt für ganz Europa eine Erwärmung
zeigt, ist das Bild beim Niederschlag
uneinheitlich.
In der Mittelmeerregion wird es danach
besonders im Sommer trockener (da sind die
Niederschläge absolut ohnehin relativ
gering), bei höheren Erwärmungsraten aber
auch im Winter. Außerdem besteht
insbesondere im Sommer die Gefahr, dass sich
bei größerer globaler Erwärmung die
Trockenheit auch vermehrt in die mittleren
Breiten ausdehnen wird, vor allem in
Westeuropa, während im Winter die
Niederschläge in den mittleren Breiten eher
zunehmen.
Abb. 15: Szenarienrechnungen (Projektionen)
für Temperatur und Niederschlag in Europa im
Winter (DJF, Dezember-Februar) und im Sommer
(JJA, Juni-August) für verschiedene globale
Erwärmungen (+1,5 °C, +2 °C und +4°C).
[Quelle: IPCC,
https://www.ipcc.ch/report/ar6/wg1/downloads/factsheets/IPCC_AR6_WGI_Regional_Fact_S
heet_Europe.pdf ]
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Wetterlage stellt sich im Juli um -
Nordwestwinde bringen Abkühlung |
•
Umstellung der
Großwetterlage
•
Anfang Juli Schwüle Luft
wird ausgeräumt
•
Azorenhoch nimmt Einfluss
auf Deutschland
•
Trockenheit bleibt ein Thema
Bonn/Duisburg, 30. Juni 2022 - Zum Julistart
zieht am Freitag eine Kaltfront mit Schauern
und Gewittern auf und vertreibt die
feuchtwarme Luft aus Deutschland. Nach einem
sommerlich warmen und trockenen Wochenende
gehen die Temperaturen in der kommenden
Woche am Rande eines kräftigen Azorenhochs
zurück. Diese Umstellung im
Siebenschläferzeitraum könnte Folgen für den
weiteren Verlauf des Sommers haben.
An der Nordsee frischt der Nordwestwind in
der nächsten Woche auf und treibt kühlere
Meeresluft nach Deutschland. Foto
WetterOnline
In der nächsten Woche wird die schwülwarme
und zu Gewittern neigende Witterung durch
eine kühlere Wetterlage mit nordwestlichen
Winden abgelöst. Dabei liegen die
Temperaturen bei einem Sonne-Wolken-Mix dann
oft im gemäßigten Bereich. Lediglich in der
Südhälfte bleibt die Gewittergefahr im
Übergangsbereich zur wärmeren Luft etwas
erhöht. Grund für die Wetterumstellung ist
das Azorenhoch, welches sich verstärkt und
nach Westeuropa ausweitet.
Björn Goldhausen, Meteorologe und
Pressesprecher von WetterOnline: „Die
meisten Menschen fühlen sich bei diesem
Wetter deutlich wohler als bei schwüler
Hitze. Angenehme Temperaturen zwischen 20
und 25 Grad und eine frische Brise laden zum
Durchlüften ein. Die Nordsee-Urlauber werden
zudem gut durchgepustet. Wer nachts gerne
bei offenem Fenster schläft, der sollte sich
gut zudecken, denn besonders in Tälern und
Mulden wird es mit Temperaturen unter 10
Grad empfindlich frisch.“
Weichenstellung für den Sommer
Eine Umstellung der Großwetterlage Anfang
Juli könnte für den weiteren Sommerverlauf
von Bedeutung sein, da sich die Wetterlage
in diesem Zeitraum häufig für einige Wochen
stabilisiert. Das besagen die vielen
Bauernregeln um den Siebenschläfer, bei
denen man bedenken muss, dass der Lostag
nach der Kalenderreform im 16. Jahrhundert
erst am 7. Juli stattfindet und für die
Wetterlage die Betrachtung eines Zeitraums
sinnvoller ist.
Wetterexperte Björn Goldhausen blickt
zurück: „In den letzten Jahren passte die
Siebenschläferregel erstaunlich gut. Das
muss allerdings für dieses Jahr nichts
heißen, da die Regel nur in etwa zwei von
drei Jahren zutrifft. Trotzdem verdichten
sich die Hinweise auf eine kühlere Phase im
Juli und die Langfristmodelle setzen das
Muster der Großwetterlage in den folgenden
Wochen fort. Kurze Hitzeschübe sind dabei
aber vor allem im Süden dennoch möglich.“
Trockenheit bleibt ein Thema
Die Regenbilanz fällt im Juni in Deutschland
sehr unterschiedlich aus. Regional brachten
die Gewittergüsse zwar große Regenmengen, in
einem breiten Streifen von der Ostsee bis
ins nördliche Bayern gab es im ganzen Juni
örtlich weniger als 10 Liter Regen pro
Quadratmeter. Auch auf das gesamte Jahr
gesehen gibt es in der Osthälfte
Deutschlands zur Jahreshalbzeit ein
Niederschlagsdefizit von 20 bis örtlich
knapp 30 Prozent. Die Waldbrandgefahr ist
besonders am Donnerstag aufgrund der
trockenen Böden erhöht. Der Regen im
Zusammenhang mit der Kaltfront am Freitag
wird die Gefahr zumindest kurzfristig
lindern. Durch den zunehmenden Einfluss des
Azorenhochs sind allerdings in der nächsten
Woche abgesehen vom Süden keine weiteren
nennenswerten Niederschläge in Sicht.
Regenmengen im Juni und Abweichung zum
Klimamittel:
4 l/m2 (6%) Leutenberg
(Thüringen)
6 l/m2 (10%) Wismar
(Mecklenburg-Vorpommern)
8 l/m2 (11%) Hannover
(Niedersachsen)
22 l/m2 (29%) Berlin
79 l/m2 (112%) Schleswig
(Schleswig-Holstein)
249 l/m2 (147%) Chiemsee (Bayern)
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Wildtieren durch die Hitze
helfen - Soforthilfe für Igel, Vögel und
Insekten |
Bonn/Duisburg, 29. Juni 2022 - Hohe
Temperaturen sind nicht nur für viele
Menschen belastend, auch Tieren machen sie
zu schaffen. Weil gerade für Wildtiere
Trockenheit ein großes Problem ist, sind sie
zunehmend auf unsere Unterstützung
angewiesen. Die erste Hilfe ist das
Aufstellen von Tränken. Dabei gibt es aber
ein paar Dinge zu beachten.
Wasserschalen sind die beste und willkommene
Soforthilfe bei Hitze und Trockenheit für
Wildtiere. Nicht nur Spatz und Stieglitz
nutzen das Wasser zum Trinken und
ausgiebigem Bad. Foto WetterOnline
Sommerliche Temperaturen über 25 Grad
bringen Menschen ins Schwitzen und für viele
wird es unerträglich heiß. Tieren macht die
Hitze genauso zu schaffen. Sie müssen wie
wir bei Hitze besonders viel trinken und
suchen wie wir nach Abkühlung. Wildtiere
aber leiden während der heißen Tage unter
Wassermangel. Die wenigen verbliebenen
natürlichen Wasserstellen, die besonders in
Städten ohnehin rar sind, trocknen zunehmend
aus. Die wichtigste Maßnahme ist deshalb,
Trinkquellen anzubieten.
Aber auch das Nahrungsangebot wird für die
Wildtiere durch die Trockenheit immer
knapper. Igel beispielsweise finden kaum die
für sie wichtigen Regenwürmer, da diese
nicht an die trockene Bodenoberfläche
kommen. In trockengefallenen Feuchtgebieten
gibt es für Störche und andere Tiere keine
Nahrung in Form von Amphibien, Fischen und
Insekten mehr. Björn Goldhausen,
Pressesprecher und Meteorologe von
WetterOnline, erklärt: „Auch in den
kommenden Tagen bleibt es sommerlich warm
bis heiß. Gewitter und Regen können nur
regional für eine Entspannung sorgen. “
Tränken auf dem Balkon und im Garten
Beim Aufstellen von Tränken sind einige
Dinge zu beachten. Der Aufstellplatz sollte
ruhig, schattig und vor Katzen sicher sein.
Ideal sind flache Wasserschalen mit einem
rauen Untergrund, damit die Tiere nicht
rutschen. Die Schalen sollten möglichst
wackelfrei und eben aufgestellt werden,
damit kein Wasser ausläuft oder die Tiere
irritiert werden. Kleine Inseln aus Steinen
in der Schale bieten zusätzliche Sicherheit
und einen Landeplatz für Insekten, die so
ebenfalls ihren Durst löschen können. Die
Schalen können auf der Fensterbank, dem
Balkon und im Garten gleichermaßen
aufgestellt werden.
Von einer Tränke im Garten profitieren nicht
nur Vögel und Insekten, sondern auch Igel
und andere Tiere, die nicht einfach zur
nächsten Wasserstelle fliegen können. Wenn
eine größere Tränke oder ein Gartenteich
vorhanden ist, ist es sehr wichtig eine
Ausstiegshilfe anzubieten, damit Tiere, die
hineinfallen, nicht ertrinken. Ideal ist
dafür eine flache Uferzone im Gartenteich.
In größeren Schalen kann ein raues Brett als
Rettungsleiter fungieren.
Zum Schutz vor Katzen sollte die Tränke
nicht in der Nähe von Büschen, in denen sich
die pelzigen Räuber gerne auf die Lauer
legen, aufgestellt werden. Gerade Vögel
nutzen die Wasserstellen und übrigens auch
Sand zum ausgiebigen Bad und können dann
leicht zum Opfer werden. Um zu verhindern,
dass sich Krankheitserreger im Wasser
ausbreiten, sollte das Wasser in den Schalen
täglich gewechselt und diese gründlich
gereinigt werden.
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Wunderwerk Froschhaut im Sommer:
Hautatmung und Fortpflanzung bei Hitze |
Bonn/Duisburg, 29.
Juni 2022 - Besonders Amphibien leiden unter
starker Hitze. Denn ihre dünne Haut ist zwar
ein Wunderwerk der Natur, aber überaus
empfindlich und kann schnell austrocknen.
Wie Frösche, Molche und Salamander durch den
Sommer kommen und was es mit ihrer
Zauberhaut auf sich hat, erklärt
WetterOnline in Kooperation mit dem Aquazoo
Löbbecke Museum in Düsseldorf.
Bitte einmal tief einatmen – durch die Haut!
Frosch- und Schwanzlurche haben eine sehr
dünne Haut mit zahlreichen einzigartigen
Eigenschaften: So können Amphibien neben der
Lungenatmung auch Sauerstoff aus der
Umgebung direkt über die Hautoberfläche
aufnehmen. Unter der Hautoberfläche verläuft
ein feines Netz aus Blutgefäßen, das den
Sauerstoff, der durch die Haut eindringt,
aufnimmt und weitertransportiert. Dadurch
werden die Organe der Amphibien genauso mit
Sauerstoff versorgt, als würde das Tier mit
der Lunge atmen.
Frösche und Kröten können über die Haut
atmen. Aber nur, wenn die Haut sehr feucht
ist oder sich das Tier im Wasser befindet.
Bildquelle: Aquazoo Löbbeke Museum
Düsseldorf
Das funktioniert dann, wenn die Haut sehr
feucht ist oder sich das Tier im Wasser
befindet. Doch der natürliche Lebensraum der
Amphibien ist akut bedroht. Denn kleinere
Tümpel und Seen führen während heißen
Sommern oft kaum noch Wasser. Björn
Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe
von WetterOnline, erklärt: „Die zunehmende
Erwärmung von Erdoberfläche und Atmosphäre
führt zu andauernden Hitze- und
Trockenperioden. Der von Menschen gemachte
Klimawandel ist real und gefährdet auch
unsere heimischen Amphibien.“
Amphibienhaut: Genial und sensibel
Die amphibische Haut kann jedoch nicht nur
atmen, sie ist auch mit vielen Drüsen
ausgestattet, die sowohl Schleim als auch
andere Substanzen wie Hautgifte abgeben. Der
Schleim überzieht schützend die Oberfläche
des Tieres und bietet einen zusätzlichen
Austrocknungsschutz. Zudem schützen
Hautgifte ganz unterschiedlicher Toxizität
die Tiere vor Fressfeinden, aber auch vor
Parasiten und Krankheitserregern wie
Bakterien und Pilzen.
Sandra Honigs, stellvertretende Direktorin
und Kuratorin für den Landbereich im Aquazoo
Löbbecke Museum Düsseldorf: „Normalerweise
funktioniert der Spezial-Hautschutz relativ
zuverlässig. Doch leider sind auch Amphibien
gegen auftretende Veränderungen ihres
Lebensraumes, die unter anderem dem
Klimawandel geschuldet sind, und gegen neue
Krankheitserreger nicht gewappnet.“
Nachteile der sehr dünnen Haut sind zudem,
dass sie sehr empfindlich gegen mechanische
Einflüsse ist und schnell austrocknen kann,
wenn sie nicht stets feucht gehalten wird.
„Daher ist es für Frösche, Molche und
Salamander besonders wichtig, ein schattiges
und feuchtes Plätzchen als Unterschlupf zu
finden, da sie sonst Gefahr laufen
auszutrocknen oder zu ersticken“, so Honigs.
Ohne Wasser keine Nachkommen Alle
heimischen Amphibien benötigen zudem
Feuchtigkeit, um sich fortpflanzen zu
können. Damit sich ihre gallertigen Eier
entwickeln können, müssen sie in einer
feuchten Umgebung in der Regel mindestens in
einem Kleinstgewässer abgelegt werden.
Sandra Honigs: „Auf Amphibien warten viele
Gefahren. Zahlreiche Gewässer werden bereits
von hungrigen Fischen bewohnt, die nur
darauf warten, sich über die munteren
Amphibienlarven her zu machen. Und hat ein
Frosch ein schmuckes temporäres Gewässer
gefunden und besetzt, trocknet dieses
möglicherweise bei der nächsten Hitzewelle
gleich wieder aus. Da können wir Menschen
nur mit Gießkanne und Gartenschlauch
Entwicklungshilfe leisten.“
Hilfe für Frosch & Co.
Hitzewellen und Trockenperioden machen
insbesondere den Amphibien extrem zu
schaffen, die in Städten und stark bebauten
Gegenden leben. Grünflächen, Feuchtbiotope
und amphibienfreundliche Plätze sind hier
rar und jede feuchte Ecke kann in langen
trockenen Sommern ihr Überleben sichern.
„Daher ist es besonders wichtig, im Garten,
in öffentlichen Parkanlagen und in
Grünflächen Laub, Gehölz und Totholz liegen
zu lassen und heimischen Tieren wie
Amphibien, Insekten und auch Igeln so ein
kühles, feuchtes und dunkles Versteck zu
bieten“, so Honigs. „Ein
amphibienfreundlicher Teich im eigenen
Garten kann zudem die Fortpflanzung
gefährdeter Arten unterstützen.“
Über die Kooperation von WetterOnline und
dem Aquazoo Löbbecke Museum in Düsseldorf
WetterOnline engagiert sich als Pate im
Aquazoo Löbbecke Museum in Düsseldorf für
den Artenschutz heimischer Amphibien. Denn
WetterOnline hegt als Wetterdienstleister
eine ganz besondere Beziehung zum
Europäischen Laubfrosch – auch als
Wetterfrosch bekannt – und möchte helfen,
diesen Frosch und seine heimischen
Artgenossen auch in Zukunft in Deutschland
beheimatet zu wissen. Für die Kooperation
mit dem Aquazoo Löbbecke Museum hat sich
WetterOnline bewusst entschieden: Der
Aquazoo führt seit dem Jahr 2008 eine Zucht-
und Schutzstation für Amphibien und setzt
sich so in besonderem Maße für diese
bedrohte Tiergruppe ein.
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Deutschlandwetter im Juni:
Sommerauftakt sonnig, zu warm und zu
trockenen |
Offenbach/Duisburg, 29. Juni 2022 -
Ohne Zögern startete
der Juni 2022 als erster Sommermonat mit
Vollgas in die warme Jahreszeit. Es standen
aber nicht nur gemächliches Grill- und
Badewetter auf dem Fahrplan. Beobachtet
wurden auch heftige Gewitter,
Starkregenfälle und Hagelschlag, vor allem
in den südlichen Regionen Deutschlands,
immer wieder auch mit Unwettercharakter. Die
östlichen Regionen erlebten dagegen sengende
Hitzetage und eine außergewöhnliche
Trockenheit mit folgenschweren Waldbränden.
Entsprechend reihte sich der diesjährige
Juni als außergewöhnlich warmer, sehr
trockener und überaus sonnenscheinreicher
Sommermonat in die Klimastatistik ein.
Das meldet der
Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten
Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000
Messstationen. Hochsommerlich mit teils
extremen Hitzepeaks im Osten Der
Temperaturdurchschnitt lag im Juni 2022 mit
18,4 Grad Celsius (°C) um 3,0 Grad über dem
Wert der international gültigen
Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich
zur aktuellen und wärmeren Periode 1991 bis
2020 betrug die Abweichung plus 2,0 Grad.
Damit ist der Rosenmonat 2022 der
sechstwärmste seit Messbeginn.
Den wärmsten Juni gab
es 2019 mit 19,8 °C. Wer eine frische Brise
suchte, war an den Küsten am rechten Platz.
Sonst schaukelten die Temperaturen
regelmäßig zwischen behaglicher Wärme und
lästiger Hitze. Vor allem der Osten meldete
brütend heiße Tage mit neuen Junirekorden in
Sachsen und Brandenburg. am 19. wurden vom
DWD 39,2 °C sowohl in Dresden-Strehlen als
auch in Cottbus gemessen. Es waren die
höchsten Werte deutschlandweit. Dagegen
fühlte sich der nationale Tiefstwert
vom 2. mit 1,1 in Gilserberg-Moischeid, 25
km nordöstlich von Marburg, fast „eisig“ an.
Viel Starkregen im
Süden, teils extreme Trockenheit in der
Mitte und im Osten
Im Juni fiel mit annährend 60 Litern pro Quadratmeter (l/m²) knapp ein
Drittel weniger Niederschlag als im Mittel
der Referenzperiode 1961 bis 1990 mit 85
l/m². Verglichen mit der Periode 1991 bis
2020 lag das Minus bei fast 20 Prozent.
Niederschlagsgebiete gab es insbesondere in
den südlichen Bundesländern.
Oft tobten dabei
schadensreiche Gewitterzellen mit
Hagelschlag, Sturm und Platzregen. Die
Station Deuerling-Heimberg, westlich von
Regensburg, erlebte am 5. mit 82,0 l/m² den
bundesweit höchsten Tagesniederschlag. Am
nassesten war es auf Monatssicht mit über
200 l/m² an den Alpen.
Im Kontrast dazu folgten in den östlichen
Regionen Deutschlands auf die langanhaltende
Trockenheit Waldbrände und sinkende
Wasserstände. Gewitter und Regenfälle
konnten zwar zum Monatsende den Wassermangel
hier und da etwas lindern. In Teilen
Nordbayerns und Thüringens aber blieb es mit
weniger als 10 l/m² Juniregen bei den
besagten „Tropfen auf den heißen Steinen“.
Sehr sonniger Sommerbeginn
Mit 275 Stunden überragte die
Sonnenscheindauer im Juni ihr Soll von 203
Stunden (Periode 1961 bis 1990) um rund 35
Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020
betrug die positive Abweichung 27 Prozent.
In den östlichen Ländern summierte sich die
Sonnenscheindauer auf zum Teil über 300
Stunden. Im äußersten Norden waren es etwa
80 Stunden weniger.
Für NRW berechnete der Deutsche Wetterdienst
folgende Junibilanz: Bei 17,7 °C (15,4 °C)
gab es 65 l/m² (84 l/m²) Niederschlag und
überdurchschnittliche 265 Sonnenstunden (184
Stunden).
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Alpen droht Rekordeisschmelze -
Hitze lässt Gletscher schrumpfen |
Bonn/Duisburg, 23. Juni 2022 - Die
Hitzewellen im Mai und Juni haben den
Schweizer Gletschern massiv zugesetzt. Die
Gletscher liegen zum kalendarischen
Sommerbeginn bereits blank bis auf rund 3000
Meter, teilweise noch höher. In den
Hochlagen der Alpen sieht es aus wie
normalerweise Mitte August.
Vor rund 30 Jahren
ist man auf diesem Teil des
Gletscherskigebiets von Zermatt noch den
ganzen Sommer über Ski gefahren. Das ist
jetzt nicht mehr möglich. Foto: Dr. David
Volken
Schneearmut und Gletscherschmelze auf hohem
Niveau
Dieses Jahr hat eine intensive Hitzewelle
bereits im Mai den Alpenraum erfasst. Die
Folge war eine rasante Schnee- und
Gletscherschmelze, die im Juni auf hohem
Niveau voranschritt und einen vorläufigen
Höhepunkt in der jüngsten Hitzewelle vom
letzten Wochenende fand. Björn Goldhausen,
Pressesprecher und Meteorologe von
WetterOnline, erklärt: „In der Schweiz wurde
der zweitwärmste Mai seit dem Jahr 1864
aufgezeichnet. Auch im Juni gab es in den
Tälern schon viele Tage mit Temperaturen
jenseits der 30-Grad-Marke.
Der in diesem Jahr ohnehin sparsam gefallene
Schnee schmilzt seit Mai nun auch noch
rasant und schützt das Eis nicht mehr vor
der Wärmeeinstrahlung. Viele tieferliegende
Gletscherzungen wie beispielsweise der
Gorner-, Fiescher- oder Aletschgletscher
lagen in der Folge außergewöhlich früh
bereits Ende Mai schon bis in Höhenlagen von
2500 Meter schneefrei da. Im Juni ging die
Schmelze ungebremst weiter und die zuletzt
sehr hohen Temperaturen setzten noch eins
drauf. Da die Gletscher bereits bis in
Höhenlagen von rund 3000 Metern schneefrei
sind, schmolz in den vergangenen heißen
Tagen viel Eis weg. Entsprechend
präsentieren sich die Hochlagen der Alpen
aktuell bereits wie in einem
durchschnittlichen August.“
Abfluss von Wassermengen immens
Das durch die rekordverdächtige Schneearmut
fehlende Schmelzwasser führt zu Trockenheit
und niedrigen Wasserständen. Die Eisströme
der Alpen schrumpfen zunehmend. Das
Kühlsystem verliert somit an Kraft. Der
beschleunigte Verlust an Süßwasservorrat
durch große Abflussmengen führt unter
anderem zum Rückgang der Artenvielfalt und
auch die Landschaft der Alpen ändert sich.
Laut dem Klimaexperten und Meteorologen Dr.
David Volken lag der Spitzenabfluss am
Grossen Aletschgletscher beispielsweise am
Nachmittag des 20. Juni 2022 bei 82.000
Liter Wasser pro Sekunde. Im Tagesmittel
waren es immer noch 66000 Liter pro Sekunde.
Dies entspräche einem Abfluss von 5,7
Milliarden Liter Wasser pro Tag. Im
Vergleich wäre das jeden Tag eine
Wassermenge in einer vollen 0,7
Liter-Flasche für jeden Erdbewohner.
Entspannung nicht in Sicht
Die Wetteraussichten lassen bisher keine
Hoffnung auf eine Unterbrechung der Schmelze
zu. Goldhausen: „Für die kommende Woche gibt
es schon Anzeichen, dass ein Schwall heisser
Mittelmeerluft den Alpenraum erneut
erfasst.“ Mit diesen Aussichten geht die
Gletscherschmelze ungebremst weiter. Zudem
sagen viele Klimamodelle einen sehr warmen
und trockenen Sommer für Mitteleuropa bis
Ende August voraus. Somit werden die
Schweizer Gletscher diesen Sommer
überdurchschnittlich viel Eismasse
verlieren. Es besteht sogar das Risiko, dass
der Rekord-Schmelzsommer aus dem Jahr 2003
überboten wird. Damals sind drei bis vier
Prozent des Gletschervolumens verloren
gegangen.
Der Driestgletscher oberhalb des Grossen
Aletschgletschers im Kanton Wallis ist
bereits jetzt im Juni schneefrei. Foto: Dr.
David Volken
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Was ist dran am Siebenschläfertag? -
Der 27. Juni und seine Bedeutung fürs Wetter |
• Kalenderreform
führte zu Terminverschiebung
• Zeitraum Ende Juni – Anfang Juli wichtig
• Jetstream als Ursache für konstante
Wetterlagen
• So kommt der Siebenschläfertag zu seinem
Namen
Bonn/Duisburg, 22. Juni 2022 - Das Wetter am
Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag“
— so lautet eine von vielen Bauernregeln zum
Siebenschläfertag am 27. Juni. Die
Überprüfung dieser These führt zu einem
eindeutigen Ergebnis. Namensgeber des
Siebenschläfertags sind andere als zunächst
vielleicht gedacht.
Ein blauer Himmel am
Siebenschläfertag kann ein Hinweis für einen
sonnigen Sommer sein. Quelle: WetterOnline
Siebenschläfertag: Bauernregeln und ihre
Zuverlässigkeit
Der Siebenschläfertag ehrt, um es gleich
vorwegzunehmen, kein kleines wuscheliges
Säugetier unserer Wälder und Gärten. Er hat
eine ganz spezielle Bedeutung als Stichtag
einer volkstümlichen Wettervorhersage mit
zahlreichen Bauernregeln. Sie alle sagen
mehr oder weniger das Gleiche aus: Das
Wetter am Siebenschläfer, dem 27. Juni,
bestimmt das Wetter der folgenden sieben
Wochen.
Doch wie zuverlässig ist diese überlieferte
Prognose?
Das weiß Björn Goldhausen, Pressesprecher
und Meteorologe von WetterOnline: „Wenn wir
die Bauernregel zum Siebenschläfertag an
einen einzigen Tag wie den 27. Juni knüpfen,
trifft sie nicht zu.“ Dies liegt vor allem
daran, dass am Ende des 16. Jahrhunderts der
Kalender geändert und zehn Tage gestrichen
wurden. Der eigentliche Termin des
Siebenschläfertages müsste also heute der 7.
Juli sein. Goldhausen weiter: „Bezieht man
die Bauernregel aber auf den Zeitraum von
Ende Juni bis Anfang Juli, kann sie in der
Meteorologie Hinweise auf den weiteren
Wetterverlauf liefern. Denn ab dieser
Zeitspanne stellt sich oftmals eine stabile
Wetterlage ein, die danach tatsächlich
länger andauert.“
Jetstream sorgt für stabile Wetterlage
Grund für die über eine längere Phase
gleichbleibende Wetterlage ab Ende Juni
beziehungsweise Anfang Juli ist der
sogenannte Jetstream, ein Starkwindband in
rund zehn Kilometern Höhe. Die genaue Lage
des Jetstreams verändert sich zwar
eigentlich oft. Im Sommer aber bleibt er
häufiger mal konstant in seinem Verlauf. Er
beeinflusst die Zugbahn der Hoch – und
Tiefdruckgebiete und ist damit für das
Wetter verantwortlich. Verläuft der
Jetstream weiter nördlich, dominieren
Hochdruckgebiete das Wetter.
Wetterexperte Björn Goldhausen: „Die
Trefferquote für die Siebenschläferregel
liegt bei überschaubaren 55 bis 60 Prozent.
Nur im Süden ist sie etwas höher – aber auch
nur, wenn man den Zeitraum von sieben Wochen
auf drei bis vier verkürzt. Heißt es am
Siebenschläfertag also ‚Ist der
Siebenschläfer nass, regnet’s ohne
Unterlass‘, schadet es auch dort nicht, in
den darauffolgenden Wochen zur Sicherheit
einen Regenschirm im Gepäck zu haben. In den
vergangenen Jahren passte die
Siebenschläferregel in weiten Landesteilen
aber erstaunlich gut.“
Wie kam der Siebenschläfertag zu seinem
Namen?
Seinen Namen verdankt der Siebenschläfertag
übrigens nicht dem possierlichen Nagetier,
dem Siebenschläfer, sondern einer
christlichen Legende. Dieser zufolge
retteten sich im Jahre 251 sieben Jünglinge
vor der Christenverfolgung in eine Höhle bei
Ephesus. Dort schliefen sie mit Gottes Hilfe
195 Jahre lang, bis sie von Hirten am 27.
Juni im Jahr 446 auferweckt wurden und somit
den christlichen Glauben an die
Wiederauferstehung bestätigten.
Um ihrer zu gedenken, wurde der
Siebenschläfertag ins Leben gerufen. Das
Wetterphänomen richtet sich also nur
zufällig nach diesem Tag, da die Menschen
damals um den Tag der Siebenschläfer herum
das gleichbleibende Wetter beobachteten und
dies in Bauernregeln festhielten.
Der Siebenschläfertag verdankt seinen Namen
nicht dem possierlichen
Nagetier. Quelle WetterOnline
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Was hilft gegen Kreislaufprobleme
bei Hitze? - 5 Tipps für die heißen Tage |
•
Gesundheitsrisiko Hitze ab gefühlter
Temperatur von 32 Grad
• Kühlsystem des Körpers
stark gefordert
• Körper unterstützen
durch Flüssigkeit, Wechselduschen, leichtes
Essen und andere Maßnahmen
Bonn/Duisburg, 15. Juni 2022 - Die erste
Hitzewelle schwappt aus Spanien heran. Für
unseren Körper bedeutet die Hitze Arbeit auf
Hochtouren, um seine Temperatur auf
konstanten 37 Grad zu halten. Nicht selten
führen hohe Temperaturen daher zu Unwohlsein
und Kreislaufproblemen.
Wie kommt es zu Kreislaufproblemen?
Freibad, Grillen und ganz viel Sonne: Mit
dem Sommer beginnt für viele die schönste
Zeit des Jahres. Einige Menschen haben
jedoch Probleme mit den hohen Temperaturen.
Sie kämpfen mit Schwindel und Übelkeit und
sind einfach nur platt. Besonders für alte
und kranke Menschen stellt die Hitze ein
Gesundheitsrisiko dar. Bei einer gefühlten
Temperatur von 32 Grad ist der Körper einer
starken Wärmebelastung, bei einer gefühlten
Temperatur von 38 Grad einer extremen
Wärmebelastung ausgesetzt. Wenn das
Kühlsystem des Körpers versagt, droht im
schlimmsten Fall ein Hitzschlag. Um bei
Hitze Körperwärme abzugeben, weiten sich
unsere Blutgefäße. Dadurch sinkt der
Blutdruck und das Blut zirkuliert
schlechter.
Die Folgen: Unser Körper erhält weniger
Sauerstoff und der Kreislauf wird schwächer.
Dies führt zu Kopfschmerzen, schweren
Beinen, Übelkeit oder Schwindel und manchmal
auch zu einer Ohnmacht. „In den nächsten
Tagen werden wir zum ersten Mal in diesem
Jahr mit einer thermischen Belastung durch
Temperaturen deutlich über 30 Grad zu tun
haben“, sagt Björn Goldhausen, Meteorologe
und Pressesprecher von WetterOnline, und
erklärt: „Größere Hitzewellen, die vielen
Menschen zu schaffen machen, haben wir in
Deutschland immer wieder. Eine markante
Hitzewelle, die noch vielen im Gedächtnis
ist, hatten wir zum Beispiel 2018 mit einer
Höchsttemperatur von mehr als 30 Grad an 20
Tagen. Der letzte Hitzerekord wurde am 25.
Juli 2019 mit 41,2 Grad in Duisburg
aufgestellt.“ Um Kreislaufproblemen bei
Hitze vorzubeugen, gibt es ein paar einfache
Tipps.
Ausreichend Flüssigkeit
Viel zu trinken ist sehr wichtig. Besonders
Mineralwasser, Saftschorlen oder
alkoholfreies Bier enthalten Elektrolyte,
die dabei helfen, Flüssigkeiten besser im
Körper zu verteilen. Alkohol hingegen weitet
die Blutgefäße und entwässert den Körper,
was den Kreislauf zusätzlich belastet.
Anregende Wechseldusche
Am Morgen und am Abend eignet sich eine
kurze Wechseldusche, um einem niedrigen
Blutdruck entgegenzuwirken. Einfach mehrmals
zwischen warmem und kaltem Wasser wechseln.
Wichtig: Langsam an die unterschiedlichen
Temperaturen herantasten, um den Kreislauf
nicht zu überfordern.
Sanfte Bewegung
Auch etwas Bewegung in den kühleren
Morgenstunden oder am späten Abend empfiehlt
sich, um den Kreislauf anzuregen, ohne den
Körper zu überhitzen. Sport oder größere
Anstrengungen in den Stunden der
intensivsten Sonneneinstrahlung rund um die
Mittagszeit erhöhen das Risiko von
Kreislaufproblemen. An sonnigen Tagen wird
die Höchsttemperatur erst am späten
Nachmittag erreicht, körperliche Anstrengung
sollte dann unbedingt vermieden werden.
Frische Luft
Die Klimaanlage sollte im Sommer nur mit
Vorsicht genutzt werden. Denn plötzliche
Temperaturunterschiede stellen eine hohe
Belastung dar. Ein offenes Fenster hingegen
sorgt für ausreichend Luft und hilft dem
Körper, den Kreislauf in Gang zu halten.
Ventilatoren bieten sich ebenfalls für eine
gute Luftzirkulation an.
Leichtes Essen
Grillfans, für die ein Steak an einem heißen
Sommertag einfach dazugehört, sollten
wissen: Das tierische Eiweiß regt die
körpereigene Wärmeproduktion an. Leichtes
Essen wie Salat, Obst oder rohes Gemüse
hingegen bieten eine zusätzliche
Flüssigkeitszufuhr und versorgen den Körper
mit wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen.
Ein schattiges Plätzchen und ein Getränk
helfen bei Hitze, den Kreislauf in Schwung
zu halten. Quelle: WetterOnline
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Große Hitze am Wochenende -
Massive Gletscherschmelze in den Alpen
|
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Hochsommerlich heißes Wochenende
•
Höchstwerte oft 30 bis 35 Grad
•
Von Nordwesten her ab Sonntag Abkühlung
•
Extrem wenig Schnee in den Alpen
•
Massive Gletscherschmelze steht bevor
Der große Aletschgletscher in der Schweiz
ist bereits Mitte Juni ohne Schneedecke der
starken Sonne ausgesetzt. Quelle
WetterOnline
Bonn/Duisburg, 13.
Juni 2022 - Die spanische Hitzeglocke macht
sich über Frankreich auf den Weg und
erreicht zum Wochenende Deutschland.
Regional wird die 35-Grad-Marke geknackt. In
den Alpen liegt kaum noch Schnee, der die
Gletscher vor der Hitze schützt.
Besonders im Süden sehr heiß
Zum Wochenende steigen die Temperaturen in
Deutschland verbreitet auf ein
hochsommerliches Niveau. Derzeit lauert
knapp 45 Grad heiße Luft in Spanien und
macht sich auf den Weg zu uns. Die Vorhut
der Hitze erreicht etwa ab der Wochenmitte
den Südwesten des Landes. Während es in der
Südhälfte mehrere Tage am Stück heiß werden
kann, kühlt es sich wahrscheinlich im Norden
bereits Sonntag wieder ab. Dazu gibt es
meist freundliches und überwiegend trockenes
Wetter, am Sonntag steigt allerdings die
Gewittergefahr.
Am Wochenende wird es heiß: Regional sind
mit mehr als 35 Grad neue Rekordwerte für
Mitte Juni möglich. Quelle WetterOnline
Was für Sommer-Sonnen-Fans eine gute
Nachricht ist, ist für die Gletscher jedoch
eine schlechte, denn die Hitze beschleunigt
die Schmelze. Björn Goldhausen, Meteorologe
und Pressesprecher von WetterOnline: „Kurz
vor dem kalendarischen Sommeranfang am 21.
Juni zeigt der junge Sommer schonmal was er
kann. Rund 30 Stunden brennt die Sonne am
Wochenende bei oft mehr als 30 Grad vom
Himmel. Das ist bestes Badewetter und die
Badeseen bieten mit knapp unter 20 Grad auch
noch eine herrliche Erfrischung.“
In der Spitze könnten entlang des Oberrheins
sogar mehr als 35 Grad gemessen werden. Für
Mitte Juni ist das ungewöhnlich warm und
lokal könnten sogar neue Rekordmarken
gesetzt werden.
Abkühlung von Nordwesten her
Derzeit sieht es jedoch nicht nach einer
längeren Hitzewelle aus, denn mit einer
Winddrehung auf Nordwest sinken die
Temperaturen ab Sonntagabend schon wieder.
„Für die Nordhälfte ist der Temperatursturz
schon ziemlich sicher. Hier werden die
Temperaturen ordentlich in den Keller
rauschen. Anders sieht es im Süden aus, hier
könnte sich die heiße Luft noch etwas länger
halten. Ob es dann im Übergangsbereich der
Luftmassen ordentlich kracht, ist zum
jetzigen Stand aber noch unsicher“,
bekräftigt Goldhausen. Flächendeckender
Regen ist aber in den nächsten Tagen nicht
in Sicht. Daher verschärft sich die
regionale Trockenheit in Deutschland weiter
und es muss mit einem Anstieg der
Waldbrandgefahr gerechnet werden.
Gletscherschmelze wie im Hitzesommer 2003
droht
Auch die Alpen sind von der Hitzewelle mit
Temperaturen bis über 35 Grad in den
Tallagen betroffen. Selbst in den
Gletschergebieten setzt starkes Tauwetter
ein. Durch das sehr warme und trockene
Frühjahr liegt im gesamten Alpenraum so
wenig Schnee, wie in den letzten 20 Jahren
noch nie im Juni. Der große Aletschgletscher
in der Schweiz ist bereits zu einem großen
Teil schneefrei. Die hohen Temperaturen zum
Zeitpunkt des Sonnenhöchststandes könnten
für die Gletscher aufgrund der Ausgangslage
große Verluste bedeuten.
Sollte es im Juli und August ebenfalls sehr
warm bleiben, droht den Gletschergebieten
eine Rekordschmelze wie im Hitzesommer 2003.
Damals verloren die Schweizer Gletscher über
vier Prozent ihres Eises. In einigen
Gletschergebieten Frankreichs und
Österreichs wurde aufgrund der Schneelage
der Sommerski-Betrieb abgesagt. Auch die
Zugspitze könnte in den nächsten Tagen schon
schneefrei sein.
„Das ist im Juni sehr selten, normalerweise
liegt zu dieser Jahreszeit noch meterhoch
Schnee aus dem Winter. Eine schneefreie
Zugspitze im Juni gab es zuletzt 1964“, so
Goldhausen. Aufgrund des fehlenden
Schmelzwassers führen einige Flüsse in der
Schweiz Niedrigwasser und auch der
Rheinpegel liegt schon deutlich unterhalb
des Mittelwertes. In der Po-Region in
Norditalien erreicht die Dürre schon jetzt
Ausmaße, wie es sie seit 70 Jahren nicht
mehr gab.
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Erde im CO2-Rausch -
CO2-Konzentration auf
Rekordniveau
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Bonn/Duisburg, 9.
Juni 2022 - Durch unverändert hohe
CO2-Emissionen erreicht die Konzentration
des Klimagases einen neuen Höchststand von
421 Parts pro Million. So hoch war die
Konzentration in der Erdatmosphäre seit
mehreren Millionen Jahren nicht mehr.
Durch die Verbrennung fossiler Energieträger
gelangen große Mengen an CO2 in die
Erdatmosphäre.
Quelle WetterOnline
Erde hat 0,4 Promille
Laut Messungen des Mauna Loa Observatoriums
auf Hawaii lag der neue Höchstwert der
CO2-Konzentration im Mai bei 421 Parts pro
Million (Teile pro Millionen). Vor der
industriellen Revolution war dieser Wert
lange stabil bei etwa 280 Parts pro Million.
Damit liegt nun ein Anstieg von mehr als 50
Prozent vor.
Björn Goldhausen, Pressesprecher von
WetterOnline ordnet den Anstieg ein: „Unsere
Erde hat sich einen ordentlichen CO2-Drink
genehmigt und ist quasi angeschwipst! Ihr
aktueller Promille-Wert beträgt 0,421. Die
meisten Menschen würden jetzt schon nicht
mehr ins Auto steigen, aber unser Planet
dreht weiter seine Kreise. Notgedrungen
nimmt er dabei weitere CO2-Cocktails in sich
auf. Die absolute „Drehuntüchtigkeit“ ist
aber nicht mehr weit.
CO2-Konzentration steigt seit Jahrzehnten
stark an
Schaut man sich die Klimageschichte unseres
Planeten an, ist ein rasanter und vor allem
unnatürlicher CO2-Anstieg zu beobachten. Der
Grund ist das Verbrennen fossiler
Energieträger wie Kohle, Öl und Gas. Da die
weltweiten CO2-Emissionen durch die
Corona-Pandemie nur kurzzeitig
zurückgegangen waren, zeigt die Kurve weiter
steil nach oben. Außerdem kann CO2 durchaus
mehrere Jahrhunderte in der Atmosphäre
bleiben und hat deshalb eine große
Klimawirkung.“
Durch die erhöhte Konzentration der
Treibhausgase, zu denen auch noch Methan und
Lachgas zählen, wird mehr Wärme in der
Erdatmosphäre gehalten und kann nicht ins
All entweichen. Durch diesen Effekt ist die
Temperatur auf der Erde gegenüber dem
vorindustriellen Niveau um etwa 1 Grad und
in Deutschland sogar bereits um 1,5 Grad
angestiegen.
Jahreszeitliche Schwankungen sind normal
Die globale CO2-Konzentration schwankt
innerhalb eines Jahres mit einem Maximum im
Winter und einem Minimum im Sommer. Das
liegt an der Ausbreitung der Vegetation auf
der Nordhalbkugel in den Sommermonaten,
welche über die Photosynthese CO2 aufnimmt.
Um den langjährigen Trend ohne große
Schwankungen erkennen zu können, eignet sich
der Messstandort auf Hawaii sehr gut. Hier
gibt es auf einem Vulkangipfel nur wenig
Vegetation und auch keine weiteren
Schadstoffquellen.
Björn Goldhausen: „Vergleicht man die Kurve
zum Beispiel mit Messungen vom
Hohenpeißenberg in Bayern, sieht man in
Deutschland zwar deutlich größere
Schwankungen, der steigende Trend bis über
einen Mittelwert von 420 Parts pro Million
ist aber auch hier eindeutig zu erkennen.“
Permafrostböden tauen unaufhaltsam
Ein weiterer bedeutender Aspekt für den
Anstieg der Treibhausgase ist das Auftauen
von dauerhaft gefrorenen Böden. Diese gelten
als einer der größten Kohlenstoffspeicher
der Erde. Außerdem wird beim Auftauprozess
neben CO2 auch das noch klimaschädlichere
Methan freigesetzt. Die Regionen mit
Permafrostböden nehmen aktuell noch rund 25
Prozent der Erdoberfläche ein und sind vor
allem in Sibirien, Kanada und Alaska zu
finden. Aber auch im Norden Skandinaviens
gibt es noch Permafrostböden.
Die Permafrostböden tauen durch die
Erderwärmung immer weiter auf und setzen
dabei Treibhausgase frei. Quelle
WetterOnline
„Diese sind laut einer Studie der University
of Leeds allerdings besonders bedroht.
Selbst im Szenario mit nur moderater
Erderwärmung könnte es bis 2040 dort so warm
sein, dass der Permafrost komplett
verschwindet“, so Goldhausen. Sollten die
CO2-Emissionen jedoch in den nächsten
Jahrzehnten stark verringert werden, könnte
ein Teil der Permafrostböden bis zum Ende
des Jahrhunderts noch gerettet werden.
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Leuchtende Nachtwolken -
Magischer Silberschleier am Nordhimmel
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•
In den kommenden Wochen sind Leuchtende
Nachtwolken zu beobachten
•
Antworten auf: Was sind Leuchtende
Nachtwolken?
•
Wie, wo und warum entstehen und leuchten
Leuchtende Nachtwolken?
•Welche
Farben und Formen haben Leuchtende
Nachtwolken?
Das Licht der Sonne wird von den Leuchtenden
Nachtwolken noch reflektiert. Das passiert
nur kurz nach Sonnenuntergang oder kurz vor
Sonnenaufgang. Foto WetterOnline
Bonn/Duisburg, 4.
Juni 2022 -
In den kommenden Wochen
können Nachteulen in wolkenfreien Nächten
mit etwas Glück ein ganz besonderes
Himmelsspektakel bestaunen: Hell
schimmernde, feinste Wolkenschleier
erleuchten bis etwa Mitternacht und dann
wieder ab etwa 3 Uhr morgens den Nordhimmel.
Was sind Leuchtende Nachtwolken?
Björn Goldhausen, , Meteorologe und
Pressesprecher von WetterOnline: „Wolken
entstehen normalerweise nur in den untersten
Schichten der Atmosphäre bis in eine Höhe
von etwa 13 km. Im Sommer jedoch können bei
entsprechenden Bedingungen Leuchtende
Nachtwolken beobachtet werden, die in der
Mesosphäre in einer Höhe von etwa 81 bis 85
km entstehen. Sie bestehen aus kleinsten
Eiskristallen und sind so dünn und
transparent, dass sie tagsüber unsichtbar
sind“.
Wie entstehen Leuchtende Nachtwolken?
Björn Goldhausen: „Kurioserweise ist der
Entstehungsprozess von Leuchtenden
Nachtwolken bis heute nicht vollkommen
geklärt. Klar ist, dass zu ihrem Entstehen
Feuchtigkeit, Staubteilchen und extreme
Temperaturen von weniger als minus 120 Grad
benötigt werden. Staubpartikel dienen als
Kondensationskerne. Sie sind winzige Reste
von in der Erdatmosphäre verglühten Meteoren
oder feinste Rückstände gewaltiger
Vulkanausbrüche.
Im Gegensatz zu erdnahen Luftschichten heizt
sich die Mesosphäre im Sommer nicht auf,
sondern kühlt im Gegenteil sogar stark ab.
Daher wird die für die Entstehung der
Leuchtenden Nachtwolken benötigte extrem
niedrige Temperatur nur im Hochsommer
erreicht. Leuchtende Nachtwolken sind
deshalb ausschließlich rund um die
Sommersonnenwende im Juni und Juli zu
beobachten.“
Wo entstehen Leuchtende Nachtwolken?
Björn Goldhausen: „Leuchtende Nachtwolken
bilden sich meist über polaren Regionen,
weil dort die Mesosphäre am kältesten ist.
Dort können sie allerdings nicht beobachtet
werden, da die Sonne in den nördlichen
Breiten im Sommer nicht untergeht. Es ist
dann schlicht zu hell und die Leuchtenden
Nachtwolken bleiben unsichtbar.“
Im Juni und Juli kann man Leuchtende
Nachtwolken beobachten. Foto WetterOnline
Warum leuchten die Leuchtenden Nachtwolken?
Björn Goldhausen: „Damit Leuchtende
Nachtwolken sichtbar werden, muss es
einerseits dunkel genug sein, anderseits
muss Sonnenlicht noch die Eiskristalle in
großer Höhe erreichen. Diese Bedingungen
sind gegeben, wenn die Sonne nachts
mindestens 6 Grad und maximal 16 Grad unter
dem Horizont steht, also kurz nach
Sonnenuntergang oder kurz vor Sonnenaufgang.
Nur dann wird das Licht der Sonne von den
Leuchtenden Nachtwolken noch reflektiert.“
Welche Farben und Formen haben Leuchtende
Nachtwolken?
Björn Goldhausen: „Leuchtende Nachtwolken
erscheinen überwiegend in silbrigen
Blautönen und gelegentlich auch noch in
blass gelblichen Farbtönen. Alle anderen
Farbbestandteile des Lichtes werden durch
die Erdatmosphäre und die Ozonschicht
gefiltert.
Unmittelbar über dem Horizont erkennt man
oft auch noch einen rötlichen Schimmer, der
aber durch die Morgen- bzw. Abenddämmerung
in der unteren Atmosphäre entsteht und nicht
die Leuchtenden Nachtwolken erreicht. Diese
erscheinen oft als leuchtende Schleier mit
faserigen Strukturen. Sie können aber auch
als Streifen, Bänder, Wirbel und Wellen mit
diffusen oder scharfen Kanten auftreten. Für
den Betrachter am Erdboden ergibt sich immer
ein beeindruckender Farbverlauf mit
faszinierenden Mustern.“
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Donnerwetter zu Pfingsten -
Unwettergefahr durch Starkregen
|
Bonn/Duisburg, 2.
Juni 2022 - Pünktlich zum meteorologischen
Sommerstart wird es in der zweiten
Wochenhälfte landesweit wieder wärmer und
freundlicher. Bereits zum Pfingstwochenende
drohen aber von Südwesten her neue Gewitter.
Auch in den letzten Jahren krachte es zu
Pfingsten häufig. Pfingsten fällt regional
ins Wasser Nach einer kurzen Wetterbesserung
in der zweiten Wochenhälfte stehen am
Pfingstwochenende kräftige Gewitter und
Regengüsse an. Ab Freitag steigt dabei vor
allem im Süden und Westen Deutschlands das
Unwetterpotential in schwüler Luft deutlich
an.
Am Pfingstwochenende entstehen in
schwülwarmer Luft gebietsweise kräftige
Schauer und Gewitter mit lokalem
Unwetterpotential. Foto WetterOnline
„Das Besondere bei dieser Wetterlage ist,
dass es gleich an mehreren Tagen
hintereinander kräftige Gewitter geben kann.
Die Entwicklung bezüglich Starkregen muss
man dabei auf jeden Fall im Auge behalten“,
so Björn Goldhausen, Pressesprecher und
Meteorologe von WetterOnline. Am wärmsten
wird es am Samstag entlang des Oberrheins
und am Pfingstsonntag im Osten mit knapp 30
Grad. Dann breiten sich Gewitter und
Regenfälle weiter Richtung Nordosten aus,
sodass es sich bis Dienstag wahrscheinlich
auf rund 20 Grad abkühlt.
Wetterlage „Tief Mitteleuropa“ bringt viel
Regen
Normalerweise ziehen Tiefdruckgebiete in
unseren Breiten rasch von West nach Ost
durch. Ein kräftiger Höhenwind treibt diesen
Prozess in der Regel an. Im Sommer nehmen
jedoch die Luftdruckunterschiede und somit
auch der Wind ab. „Dann kann es passieren,
dass die Tiefs nur sehr langsam ziehen und
sich an Ort und Stelle abregnen. Die
schwülwarme Luft wird sozusagen wie ein
vollgesogener Schwamm mehrmals
ausgequetscht.“, erklärt Björn Goldhausen.
Besonders Landwirte und Hobbygärtner dürfte
die kommende feuchtwarme Witterung nach den
trockenen Frühlingsmonaten aber freuen.
Dabei werden jedoch bei Schauern und
Gewittern längst nicht alle Regionen gut
bewässert.
Während am Ort A wahre Sturzfluten vom
Himmel kommen, bleibt es am nur wenige
Kilometer entfernten Ort B bei wenigen
Tropfen, typisch Schauer und Gewitter eben.
Tendenziell bleibt es in der nächsten Woche
unter Tiefdruckeinfluss weiterhin
unbeständig mit zeitweiligen Regenschauern.
Die Unwettergefahr nimmt dann aber ab.
Vorsicht bei
Großveranstaltungen an Pfingsten
Bei Veranstaltungen unter freiem Himmel
sollte die Wetterentwicklung besonders
aufmerksam verfolgt werden. So besteht zum
Beispiel bei Rock am Ring auf dem
Nürburgring oder dem Ikarus Festival im
Allgäu am Wochenende auch in diesem Jahr
wieder Gewittergefahr. In der Vergangenheit
gab es bei Festivals immer wieder Verletzte
durch Blitzschlag oder Sturmböen.
„Auch im Vorfeld des Pfingstunwetters Ela
2014 über Nordrhein-Westfalen wurden
Open-Air Veranstaltungen abgesagt. Auch wenn
die Gewitter an diesem Wochenende weniger
heftig ausfallen werden, sollten die
Veranstalter das WetterRadar sowie den
Himmel ständig im Blick behalten.“ Über zu
kaltes Wetter brauchen sich die
Festival-Besucher jedoch keine Sorgen
machen: Bei schwülwarmen Höchstwerten um 25
Grad und milden Nächten ist eher Schwitzen
angesagt.
Bei Open-Air Veranstaltungen sollte
Regenkleidung auf jeden Fall mit im Gepäck
landen. Auch Gewittergefahr besteht
besonders im Süden und Westen. Foto
WetterOnline
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Schwalben leiden unter Trockenheit -
Sommerboten bedroht |
Bonn/Duisburg, 30.
Mai 2022 - Für Mehlschwalben und
Rauchschwalben werden die Lebensbedingungen
immer schlechter. Auch die Trockenheit der
letzten Jahre ist eine Ursache für den
Schwund unserer Sommerboten. Den Vögeln
fehlt neben ausreichender Nahrung auch das
Baumaterial für ihre Nester.
Mehlschwalben-Junge blicken aus einem Nest
unter einem Dachvorsprung. Für den Nestbau
wird feuchter Lehm benötigt. Foto
WetterOnline
Familiengründung erschwert
Die Schwalbe, die als Sommerbote gilt, als
Glücksbringer und Wetterprophetin, ist
bedroht. Die kleinen Kunstflieger, die schon
lange in Koexistenz mit uns Menschen leben,
brauchen Unterstützung. Der Bestandstrend
von Mehl- und Rauchschwalben ist seit Jahren
abnehmend. Die Ursachen sind vielfältig. Die
Trockenheit ist neben Futtermangel durch das
Insektensterben oder Akzeptanzproblemen eine
davon.
Die Bedrohung der Schwalben beginnt schon
vor dem Start in ein neues Leben, denn
Schwalben sind zum Nestbau auf lehmhaltige
Erde angewiesen. Diese lässt sich nur feucht
gut zum Nestbau verwenden. Die Gründung
einer neuen Schwalbenfamilie ist demnach
durch Wassermangel erschwert bis unmöglich.
Unseren Mehl- und Rauchschwalben fehlt
schlichtweg schon das Baumaterial für Ihre
Nester. Feuchter Lehm ist selten zu finden
oder existiert einfach nicht. Ist es den
Tieren dennoch gelungen, ein Nest zu bauen,
trocknet es durch niedrige Luftfeuchtigkeit
und hohe Temperaturen aus und verliert an
Stabilität. So kann es sein, dass die Nester
mit den immer schwerer werdenden Jungen
abbrechen.
Dauerthema Trockenheit
Die Problematik der Trockenheit ist
mittlerweile seit Jahren zu einem Dauerthema
geworden. Die Sorge vor trockenen und sehr
heißen Sommern ebenso. Flora und Fauna
leiden. Das ist unter anderem deutlich am
Fichtensterben und dem Schwund unserer
heimischen Vögel wie hier exemplarisch auch
an den Schwalben zu erkennen. „Sicher sind
Trockenheit oder sogar Dürren nicht der
alleinige Grund für den Artenschwund, hier
gibt es viele und vor allem auch
menschengemachte Ursachen“, räumt Björn
Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe
von WetterOnline, ein und erklärt: „Der
anhaltende Wassermangel und
Temperaturanomalien führen zu massiven
Problemen.
Hinter uns liegt eine Trockenperiode, die in
mehrfacher Hinsicht einzigartig für Europa
war. In den Jahren 2018 bis 2020 herrschte
zudem eine Dürre, deren Dauer und
Flächenausdehnung außergewöhnlich war. Es
war selten so heiß. Im Vergleich zu den
Trockenperioden der letzten 250 Jahre wichen
die Temperaturen um 2,8 Grad nach oben ab.
Das Jahr 2021 war zwar etwas feuchter, was
für die Landwirtschaft gut war, aber die
Feuchtigkeit ist nicht bis in tiefere
Bodenschichten gedrungen.
Die Dürre der Vorjahre hat Folgen und
nächste Dürren sind nicht auszuschließen.
Wir müssen uns auf eine Zunahme von
Wetterextremen einstellen. Nun bedeutet das
aber nicht unweigerlich, den Kopf in den
Sand zu stecken, sondern zu handeln – wie
durch aktiven Naturschutz.“
Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer
Sprüche und Bauernregeln zeigen die
traditionelle Verbundenheit der Menschen mit
den Schwalben. Lange lebten Mensch und
Schwalbe in einem Win-win-Verhältnis
zusammen. Die Vögel fingen lästige Mücken,
Fliegen und Blattläuse, die Menschen ließen
sie dafür im Stall und an der Hauswand ihre
Nester bauen. Aber das Blatt hat sich zu
Ungunsten der Schwalbe gewendet. Laut Julia
Ehritt von der Zentrale
Schwalben-Koordinationsstelle des NABU gehen
die Bestände von Rauch- und Mehlschwalben
immer mehr zurück. Mit jeweils etwa 700.000
Brutpaaren gibt es nur noch halb so viele
Vögel wie vor 30 Jahren.
Schwalben sind
Flugkünstler. Eine Rauchschwalbe nimmt im
Flug Wasser auf. Foto WetterOnline
Die Mehlschwalbe ist gefährdet, die
Rauchschwalbe steht auf der Vorwarnliste der
Roten Liste. Viele Hausbesitzer fürchten
sich vor dem Schmutz, den die Tiere
hinterlassen, und vergrämen die Vögel. Wer
jedoch die Schwalben gerne bei sich
ansiedeln möchte, kann zum einen Nisthilfen
oder Kunstnester erwerben und unter dem
Dachvorsprung anbringen. Zum anderen kann
auch eine Schüssel mit nassem Lehm, die an
einer vor Katzen sicheren Stelle auf dem
Boden oder einem Carport positioniert wird,
für Baumaterial sorgen.
Wichtig ist, dass der Lehm während der
gesamten Brutperiode nass gehalten wird. Mit
montierten Kotbrettchen wird die Reinigung
unter einem Nest erleichtert. Wer einen
Stall oder Schuppen hat, kann Rauchschwalben
die Errichtung ihrer Kinderstuben
ermöglichen, indem einfach die Fenster einen
Spaltbreit aufgelassen werden, damit die
Schwalbe ein- und ausfliegen kann. Viele
Infos und Tipps finden Sie dazu beim NABU
unter
www.nabu.de/schwalben.
"Schwalben sind für uns Wetterfrösche einfach
besondere Tiere. Sie sind durch Sprüche und
Regeln wie ‚Siehst du die Schwalben niedrig
fliegen, wirst du Regenwetter kriegen‘ quasi
unsere Vorgänger in Sachen
Wettervorhersagen. Auch wenn es im Falle des
Tiefflugs nicht immer regnet, ist ein wahrer
Kern an der Regel. Bei nahendem Tiefdruck
fliegen Insekten in Bodennähe, bei Hochdruck
werden sie von der warmen Luft
hinaufgetragen. Die Schwalben fliegen
einfach da, wo ihr Futter ist,“ erklärt
Goldhausen.
|
Ein warmer, viel zu trockener
und sonnenscheinreicher Mai |
Deutschlandwetter im Mai 2022
Offenbach, 30. Mai 2022 – Hoher Luftdruck,
der sich von Mittel- nach Nordeuropa
verlagerte, sorgte in Deutschland für einen
sehr sonnenscheinreichen und warmen Mai
2022. Heftige Gewitter mit Starkregen und
Hagel gelangten von Süden zeitweilig bis in
die Mitte und den Westen Deutschlands. Sie
sorgten vor allem in Nordrhein-Westfalen für
Tornados bis zur Stärke F2 sowie für
Millionenschäden und viele Verletzte.
Den Osten erreichten die Niederschläge meist
nicht, so dass dort weiterhin große
Trockenheit herrschte. Das meldet der
Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten
Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2
000 Messstationen. Anfangs vereinzelt noch
frostig, später teils hochsommerlich warm
Mit 14,4 Grad Celsius (°C) lag der
Temperaturdurchschnitt im Mai 2022 um 2,3
Grad über dem Wert der international
gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990.
Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren
Periode 1991 bis 2020 betrug die positive
Abweichung 1,3 Grad. Zum Monatsbeginn sank
das Thermometer unter Hochdruckeinfluss, oft
klarem Himmel und der damit verbundenen
nächtlichen Ausstrahlung im Norden sowie im
Süden Deutschlands teils in den leichten
Frostbereich. Faßberg in der Lüneburger
Heide verbuchte dabei am 4. mit -2,5 °C den
bundesweit tiefsten Wert.
Die „Eisheiligen“ blieben dieses Jahr aus;
im Gegenteil: Hoch „Wolf“ und Nachfolger
„Xenophon“ bescherten uns in der zweiten
Monatsdekade frühsommerliche Temperaturen
mit knapp an die 30 °C. Durch den Zustrom
subtropischer Luftmassen aus Nordafrika
steigerte sich die Hitze vor allem im Süden
weiter. Örtlich gab es Rekordtemperaturen
für den Mai. Dabei registrierte Ohlsbach,
nordöstlich von Freiburg im Breisgau, am 20.
mit 33,7 °C den deutschlandweit höchsten
Messwert. Hier wurden im Wonnemonat 13
Sommertage (>25 °C) und vier heiße Tage (>
30 °C) verzeichnet.
Doch das hochsommerliche Intermezzo blieb
nur von kurzer Dauer, denn nachfolgend
sorgte eine Nordwestströmung für kühlere
Temperaturen. Anhaltende Trockenheit im
Osten – Mitte Mai im Süden und Westen
heftige Gewitter Der Mai 2022 fiel mit rund
50 Litern pro Quadratmetern (l/m²) deutlich
zu trocken aus und erreichte nur 70 Prozent
seines Niederschlagsolls von 71 l/m² der
Referenzperiode 1961 bis 1990.
Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020
waren es nur 71 Prozent. Die Niederschläge
verteilten sich sehr ungleichmäßig:
Ausreichend fielen sie nur im äußersten
Süden mit regional über 180 l/m² und in
Gebieten, die von Gewittern mit Starkregen
getroffen wurden. So meldete Bad Bayersoien,
nordöstlich von Füssen im Allgäu, am 4.
108,7 l/m² und damit die bundesweit höchste
Tagesmenge. Besonders benachteiligt blieben
die Regionen im Lee der zentralen
Mittelgebirge mit örtlich kaum 10 l/m².
Zu kräftigen Gewittern mit Starkregen,
Sturmböen und Hagel kam es besonders in der
ersten und zweiten Monatsdekade: In Teilen
Nordrhein-Westfalens entwickelten sich am
20. sogar mehrere Tornados, die mit einer
Stärke bis F2 eine Schneise der Verwüstung
hinterließen. Hierbei kam es zu vielen
Verletzen und Millionenschäden. Deutlich
mehr Sonnenschein als im Durchschnitt Mit
rund 250 Stunden überragte die
Sonnenscheindauer im Mai ihr Soll von 202
Stunden (Periode 1961 bis 1990) recht
deutlich um 24 Prozent.
Im Vergleich zu 1991 bis 2020 betrug die
positive Abweichung gut 18 Prozent.
Begünstigt waren dabei die Ostseeinsel
Rügen, die Oberlausitz und Rheinhessen mit
teils nahezu 300 Sonnenstunden. In den
Hochlagen der Mittelgebirge und im Allgäu
kamen dagegen örtlich nur rund 170
Sonnenstunden zusammen.
NRW erreichte eine Temperatur im
Flächenmittel von 14,6 °C (12,4 °C), über 45
l/m² (72 l/m²) Niederschlag und aufgerundet
240 Stunden (148 Stunden) Sonnenschein.
Innerhalb eines kurzen sommerlichen
Intermezzos meldete am 19. sowohl
Essen-Brederney mit 20,3 °C als auch
Gevelsberg-Oberbröking, nordöstlich von
Wuppertal, mit 20,2 °C eine Tropennacht
(Minimumtemperatur > 20 °C).
In der ersten und zweiten Monatsdekade kam
es gebietsweise zu kräftigen Gewittern, die
mit Starkregen in den betroffenen Regionen
für Überschwemmungen sorgten. Besonders
heftig traf es am 20. Paderborn und
Lippstadt sowie Lütmarsen bei Höxter: hier
entwickelten sich Tornados die mit einer
Stärke bis F2 eine Schneise der Verwüstung
hinterließen. Es kam zu vielen Verletzen und
Millionenschäden.
|
Dürre setzt sich fort - Regional
trockenster Frühling seit Jahrzehnten |
•
Außergewöhnlich
trockener Frühling
•
Große Unterschiede
durch Schauer und Gewitter
•
Osten Deutschlands
besonders von Dürre betroffen
•
Niedrige
Grundwasserstände
•
Häufiger
Frühjahrstrockenheiten
Bonn/Duisburg,
25. Mai 2022 - Trotz zuletzt heftiger
Gewittergüsse war das Frühjahr in
Deutschland insgesamt außergewöhnlich
trocken. In einigen Landesteilen fiel
weniger als die Hälfte des
durchschnittlichen Regens. Die Chancen auf
eine kurzfristige Besserung sind sehr
gering. Unterschiede auf kleinem Raum enorm
Das Frühjahr war in Deutschland insgesamt
sehr trocken.
Auch die kräftigen Regengüsse der
vergangenen Unwetter konnten daran nichts
ändern. Die Grundwasserstände sind immer
noch niedrig. Besonders groß war das
Niederschlagsdefizit in Teilen des
Nordostens, in Berlin fiel weniger als die
Hälfte des in einem durchschnittlichen
Frühling zu erwartenden Regens. Lange
Hochdruckperioden mit viel Sonnenschein
begünstigten die Trockenheit.
In den Monaten März, April und Mai fielen
nur rund 60 Prozent des mittleren
Frühlingsniederschlags.
„Der durchschnittliche Niederschlag des
ganzen Landes ist allerdings nur die halbe
Wahrheit. Denn Regen ist gerade durch die im
Frühling zunehmende Schauer- und
Gewittertätigkeit regional sehr
unterschiedlich verteilt“, bemerkt Björn
Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe
von WetterOnline. „Sehr deutlich sind in
diesem Jahr zum Beispiel die Unterschiede im
Norden: An der Nordsee gab es teils über 150
Liter Regen pro Quadratmeter, während es
rund um Greifswald seit Ende Februar
mancherorts kaum 30 Liter waren.
Zum Vergleich: An einem sonnigen Maitag
können ohne weiteres 5 bis 8 Liter Wasser
pro Quadratmeter verdunsten. Somit sind die
gerade einmal drei Gießkannen Regen pro
Quadratmeter binnen weniger Tage rein
rechnerisch wieder verdunstet.“
Auch rund um Berlin gab es mit etwa 50 Liter
pro Quadratmeter eines der trockensten
Frühjahre der letzten Jahrzehnte. Einige
kurze Schauer in den nächsten Tagen werden
die Niederschlagsbilanz wohl nur noch wenig
verändern.
Eine überdurchschnittliche Sonnenscheindauer
führt zu stärkerer Verdunstung. Dadurch
trocknen die Böden noch schneller aus.
Quelle: WetterOnline
Weiterhin niedrige Grundwasserstände
Am stärksten von der Dürre betroffen ist ein
Gebiet im Osten Deutschlands, welches von
Sachsen-Anhalt über Berlin und Brandenburg
bis in die Lausitz reicht. Besonders in der
Magdeburger Börde sind die Böden bis in zwei
Meter Tiefe sehr trocken. Das liegt vor
allem an der Dürre von 2018 bis 2020, die
laut einer Studie vom Helmholtz-Zentrum für
Umweltforschung bezüglich der Ausdauer und
Intensität in den letzten 250 Jahren in
Europa einmalig war.
Auch wenn im letzten Jahr in Sachsen-Anhalt
überdurchschnittlich viel Regen fiel, ist
das Defizit der vorangegangenen Dürrejahre
noch nicht wieder beglichen. Dies wirkt sich
auch auf die Grundwasserstände aus: In
Sachsen unterschreiten zum Beispiel aktuell
78 Prozent der Messstellen den
monatstypischen Grundwasserstand. Die
Tiefstwerte aus dem Jahr 2020 sind aber noch
nicht wieder erreicht.
Frühjahrstrockenheit tritt häufiger auf
Allein in den letzten dreizehn Jahren gab es
in Deutschland lediglich ein Frühjahr mit
überdurchschnittlichem Niederschlag (plus 13
Prozent im Jahr 2013). Besonders trocken war
es 2011, als verglichen mit dem Klimamittel
weniger als die Hälfte an Regen fiel. Björn
Goldhausen: „So wie es aussieht, müssen wir
uns an ausgedehnte Trockenperioden im
Frühjahr gewöhnen. Verglichen mit dem
Klimamittel 1961 bis 1990
hat es im letzten Jahrzehnt im Frühling fast
30 Liter weniger Regen gegeben. Gleichzeitig
war es 1,2 Grad wärmer und die Sonne schien
15 Prozent länger, wodurch noch mehr Wasser
verdunstet ist.“
Eine Vorhersage für den kommenden Sommer
lässt der trockene Frühling allerdings nicht
zu. Durch die hohe Verdunstung in den warmen
Sommermonaten bleibt die Lage aber zumindest
regional angespannt.
Die Trockenheit setzt
sich besonders im Nordosten Deutschlands
fort. Im Frühling fiel in einigen Regionen
weniger als die Hälfte des mittleren
Niederschlags. Quelle: WetterOnline
|
Mehrere Tornados am Freitag - Nehmen
die heftigsten Windsysteme der Erde zu? |
Bonn/Duisburg,
23. Mai 2022 - Kaputte Dächer,
Fensterscheiben und Autos, mindestens 50
Verletzte: Heftige Unwetter mit gleich
mehreren Tornados haben am Freitag in
Deutschland gewütet.
Wirbelstürme in Deutschland Gewitter mit
Starkregen, Hagel und Orkanböen haben in
Teilen Deutschlands schwere Schäden
verursacht. Stark betroffen waren in
Nordrhein-Westfalen Paderborn und Lippstadt
sowie Lütmarsen bei Höxter. Die beiden
ersten Städte liegen nur knapp 20 Kilometer
voneinander entfernt.
Auf seiner Zugbahn knickt ein Tornado Bäume
wie Streichhölzer um, oder entwurzelt sie
gleich vollständig. Foto WetterOnline
Bestätigt wurden für das Unwetterereignis am
20. Mai 2022 bisher sechs Tornados. Es ist
allerdings nicht ganz klar, wie viele
einzelne Wirbelstürme es genau waren. Eine
generelle Häufung von solchen
Sturmereignissen in Deutschland ist
statistisch nicht zu belegen. Auch als eine
Konsequenz des Klimawandels sind die
Ereignisse bisher nicht nachweisbar. Aus
diesen Gründen muss man auch sehr vorsichtig
sein, den Klimawandel als Verursacher oder
gar Auslöser dieser Katastrophen
heranzuziehen.
Wie häufig entstehen mehrere Wirbelstürme
während eines Unwetters?
Björn Goldhausen: „Im Zeitalter des
Smartphones, in dem Wettereignisse von jedem
und überall blitzschnell dokumentiert werden
können, ist es schwer zu beurteilen, ob es
zu mehr Ereignissen oder schlicht zu mehr
Nachweisen kommt. Eine Zunahme von solch
kleinräumigen Wetterphänomenen wie
Wirbelstürmen ist statistisch, anders als es
bei Großwetterlagen der Fall wäre, bisher
nicht nachweisbar. Solche Untersuchungen
wären höchst komplex und könnten ganz
theoretisch und wenn überhaupt erst nach
mehreren Jahrzehnten Ergebnisse liefern. Ob
diese dann belastbarer wären, steht jedoch
auf einem anderen Blatt.“
Ist ein Tornado ein seltenes Ereignis in
Deutschland?
Björn Goldhausen: „Tornados kommen in
Deutschland immer wieder vor. Die Forschung
kann bisher auch keinen Zusammenhang
zwischen einer Zunahme von Tornados in
Deutschland und dem Klimawandel belegen.
Durch den Klimawandel liegt zwar eine
wärmere Luftmasse vor. Diese allein reicht
aber nicht, damit sich Tornados bilden.
Dafür braucht es noch weitere Zutaten.“
In jüngerer Vergangenheit verursachte ein
Tornado bei Viersen im Mai 2018 in
Nordrhein-Westfalen schwere Schäden. Im März
2019 verwüstete ein Tornado Teile des Ortes
Roetgen in der Eifel und im Juni 2019 fegte
ein Tornado durch Bocholt. Aber auch in
früheren Jahrzehnten und Jahrhunderten haben
Tornados immer wieder Teile von Deutschland
heimgesucht. Überliefert sind sogar mehrere
F4-Stürme und sogar zwei F5-Tornados der
höchsten Kategorie mit errechneten
Windgeschwindigkeiten über 418 Kilometer pro
Stunde.
Neben diesen großen und sehr zerstörerischen
Tornados gab es schon immer zahllose
weitere, schwächere Wirbelstürme. Allein
aufgrund der geringen Besiedlungsdichte
wurden in früheren Tagen nur vergleichsweise
wenige dieser Fälle bekannt. So schätzten
Experten die Zahl der Tornados in
Deutschland lange Zeit nur auf 10 bis 20
Fälle pro Jahr. Die Anzahl der in den
vergangenen Jahren gesicherten Beobachtungen
deutet heute auf mindestens 30 bis 40 Fälle
jährlich hin.“
Was waren die Bedingungen für die Tornados
am Freitag?
Björn Goldhausen: „Die Wetterlage am
Donnerstag und Freitag ließ bereits eine
größere Tornado-Wahrscheinlichkeit erkennen.
Die Wirbelstürme in Westfalen entstanden am
Rande heftiger Gewitter, die am
Freitagnachmittag über Nordrhein-Westfalen
hinweggezogen waren. Die kräftigen Gewitter
wurden maßgeblich von einem besonders großen
Temperaturunterschied über Deutschland
angetrieben.
Im äußersten Südwesten zeigten die
Thermometer am Freitag Höchstwerte um 34
Grad an. Ganz im Norden war es bis zu
zwanzig Grad kühler. Über der Landesmitte
trafen diese beiden unterschiedlichen
Luftmassen aufeinander. Grund für die großen
Kontraste war zudem das kleine Gewittertief
EMMELINDE, das viel Bewegung und noch
zusätzliche Energie für die Gewitter in
unsere Atmosphäre brachte. Zudem sorgte es
für eine ordentliche Portion Windscherung,
einer Hauptzutat für die Entstehung von
Tornados. Die Unwetter fielen dadurch an
vielen Orten besonders heftig aus.“
Wie stark waren die Tornados von Paderborn
und Lippstadt?
Björn Goldhausen: „Die Tornados sind am
Freitagnachmittag durch Lippstadt und
Paderborn im östlichen Nordrhein-Westfalen
gezogen. Umgestürzte Bäume und
umhergewirbelte Gegenstände haben für große
Schäden gesorgt. Es gab viele Verletzte,
davon 43 alleine in Paderborn. Die Tornados
erreichten nach ersten Einschätzungen von
Experten die Stärke F3 auf der Fujita-Skala.
Dies entspricht Windgeschwindigkeiten von
deutlich über 250 Kilometer pro Stunde.
Was ist die Fujita-Skala? Björn Goldhausen:
„Die Fujita-Skala beschreibt die Stärke
eines Tornados unter den Aspekten
Windgeschwindigkeit und Zerstörungsgrad. Im
Allgemeinen werden für die
Tornado-Klassifikation die Stärken F0 für
Windgeschwindigkeiten von 116 Kilometer pro
Stunde mit leichten Schäden bis F5 für
Windgeschwindigkeiten über 418 Kilometer pro
Stunde und verheerenden Verwüstungen
benutzt, teilweise wird auch noch F6
hinzugenommen.“
Was ist ein
Tornado?
Björn Goldhausen: „Tornados, die heftigsten
Windsysteme der Erde, sind im Unterschied zu
den bis zu 1.000 Kilometer Durchmesser
erreichenden Hurrikans oder auch Taifunen,
sehr kleinräumige Wirbelstürme, die nur
selten einen Durchmesser von mehr als einem
Kilometer erreichen. Ihr schlauchartig von
Gewitterwolken bis auf den Erdboden
herabreichender Sturmrüssel erinnert vom
Aussehen an den rotierenden Wasserstrudel
über einem Badewannenabfluss. Wegen den
enormen Windgeschwindigkeiten, die innerhalb
der kreisenden Luftsäule bis über 500
Kilometer pro Stunde erreichen können,
hinterlassen Tornados entlang ihrer Zugbahn
oft eine Schneise der Verwüstung.“
Umherfliegende Gegenstände führen während
eines Wirbelsturms zu teils massiven
Schäden.
Foto
WetterOnline
|
Erneut schwere Unwetterlage - Gefahr
von Orkanböen und Hagel |
Einzelne
Tornados sind nicht ausgeschlossen
Bonn/Duisburg,
18. Mai 2022 - Nach kräftigen Gewittern zum
Wochenstart wird es auch zum Ende der
Arbeitswoche heftig krachen. Sowohl am
Donnerstag als auch am Freitag besteht
besonders über der Landesmitte hohes
Unwetterpotenzial. Auch einzelne Tornados
sind nicht ausgeschlossen.
Am Donnerstag und
Freitag entladen sich örtlich heftige und
blitzintensive Gewitter. Quelle:
WetterOnline
Unwetter in
schwülheißer Luft
In den nächsten Tagen sind erneut schwere
Gewitter zu erwarten. Gut beraten ist dann,
wer die Wetterlage im Blick hat, um
entsprechende Vorkehrungen zu treffen.
Schon am Donnerstag steigt die
Unwettergefahr in den Nachmittagsstunden in
der gesamten Westhälfte deutlich an. Björn
Goldhausen, Pressesprecher von WetterOnline
erklärt: „Gut möglich, dass sich im Westen
des Landes sogar eine regelrechte
Perlenschnur aus Gewittern bildet. Diese
breiten sich etwa von Nordrhein-Westfalen
und Rheinland-Pfalz weiter Richtung Osten
aus. Dabei könnte mit orkanartigen Böen um
110 Kilometer pro Stunde ordentlich die Post
abgehen. Auch die Gefahr vor heftigem
Starkregen und Hagel ist gegeben. Bevor es
gewittert, erwärmt sich die Luft landesweit
auf schweißtreibende 26 bis 32 Grad. Die
höchsten Werte werden entlang des Oberrheins
erreicht.“
Freitag andauernde Unwetterlage
In der Nacht zum Freitag nimmt die
Gewittergefahr zwar vorübergehend ab – das
ist aber nur die Ruhe vor dem nächsten
Sturm. „Schon ab Freitagmittag wird’s erneut
turbulent. Aus Westen steigt mit einem neuen
Tief die Unwettergefahr dann abermals
deutlich an. Dabei muss in einem breiten
Streifen quer über die Landesmitte mit
schweren Unwettern inklusive heftigem
Platzregen, großem Hagel und Orkanböen
gerechnet werden. Das Unwetterrisiko ist
noch etwas höher als am Donnerstag. Sogar
die Bildung einzelner Tornados ist nicht
ausgeschlossen“, so Meteorologe Goldhausen.
Über den zeitlichen Ablauf sowie die
räumliche Eingrenzung bestehen an beiden
Tagen noch Unsicherheiten. Die Atmosphäre
bietet in jedem Fall aber alle Zutaten für
die bisher heftigste Unwetterlage in diesem
Jahr. Am Wochenende ist die Gewittergefahr
deutlich geringer und es kühlt sich auf 20
bis 25 Grad ab.
Verhalten bei
Gewittern
Von den erwarteten Gewittern gehen viele
Gefahren aus. Um sich angemessen zu
schützen, ist es fast am wichtigsten,
rechtzeitig gewarnt zu sein. Verfolgen Sie
die Gewitter daher am besten mit unserem
WetterRadar. Schließen Sie im Falle eines
Unwetters bitte alle Fenster sowie
Außentüren und sichern Sie draußen
Gegenstände vor dem Herumfliegen und vor
Hagelschlag. Sollten Sie dennoch im Freien
von einem Gewitter überrascht werden, suchen
Sie Schutz!
„Das Befolgen sprichwörtlicher Ratschäge
‚Buchen sollst du suchen - Eichen sollst du
weichen‘ kann fatal sein“, warnt Björn
Goldhausen. Er rät: „Begeben Sie
sich so schnell wie möglich in feste Gebäude
mit geschlossenen Fenstern. Am
sichersten ist man vor Blitzentladungen
aufgrund des physikalischen Prinzips des
Faradayschen Käfigs im Auto. Die Fenster
müssen dabei geschlossen bleiben.
Aber Achtung: Geringeren Schutz bieten
Fahrzeuge mit Glasfaser-Karosserie wie
Cabriolets ohne Überrollbügel oder
Wohnmobile ohne Metallkarosserie. Gibt es
keine Möglichkeit mehr, in ein Gebäude oder
Auto zu gelangen, dann kauern Sie sich am
besten in eine Bodenmulde. Dabei in die
Hocke gehen, Füße unbedingt geschlossen
halten und die Arme um die Knie legen, den
Kopf dann darauf. Wichtig ist, dass Sie
mindestens einen Meter, besser sogar drei
Meter Abstand zu anderen Menschen oder
Tieren halten.“
Durch schwere
Sturmböen muss mit Schäden und Behinderungen
auf den Straßen gerechnet werden, auch durch
umgestürzte Bäume. Quelle: WetterOnline
|
Schwere Gewitterlage zum
Wochenanfang - Starkregen und Hagel möglich |
- Unwetter zum
Wochenanfang - Starkregen und Hagel möglich
- Schwergewitter können bis zur Landesmitte
auftreten
- schwülwarme Witterung ab Montag -
Gewittervorhersage komplex
Bonn/Duisburg,
13. Mai 2022 - Nach dem sonnigen Wochenende
wird es in der neuen Woche voraussichtlich
turbulent in der Wetterküche. Möglicherweise
bahnt sich eine Gewitterlage mit erhöhter
Unwettergefahr an.
Gewittertief zieht von Frankreich auf
Zum Wochenstart lenkt ein Tief von
Frankreich her schwülwarme Luft nach
Deutschland, in der schwere Gewitter mit
Unwetterpotential entstehen können. Von
kräftigen Schauern und örtlich Blitz und
Donner bis hin zu Starkregen und Hagel ist
alles möglich. Es ist noch unsicher, wie
weit etwaige Schwergewitter bis in die
Landesmitte vorankommen.
Eine schwere
Gewitterlage ist zum Wochenanfang möglich.
Während eines Gewitters können neben Blitz
und Donner auch Starkregen und Hagel dabei.
Foto WetterOnline
„Am Montag ist das Gewitterrisiko regional
sehr hoch und lokal besteht Unwettergefahr.
Dann kann es ganz schön krachen, auch
Starkregen und kleinkörniger Hagel können
mit von der Partie sein. Die Gewitter
breiten sich von Südwesten her Richtung
Mitte des Landes aus. Über welchen Orten
genau aber sie sich entladen, kann man nicht
exakt vorhersagen. Wie viel Karacho sie im
Gepäck haben, können wir Meteorologen im
Voraus nur grob abschätzen,“ warnt
Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe
von WetterOnline.
Ob sich die Gewitter bis in den Nordosten
Deutschlands ausbreiten, ist derzeit noch
unsicher. Im weiteren Wochenverlauf sieht es
zumindest im Südwesten nach einer Fortdauer
der gewittrigen und feuchtwarmen Wetterlage
bei Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad
aus. Sicher ist, dass es auch längere
Episoden mit viel Sonnenschein gibt.
Zum Start in die
neue Woche drohen schwere Gewitter. Regional
besteht in schwülheißer Luft sogar
Unwetterpotenzial. Foto WetterOnline
Blitz und Donner bleiben unberechenbar
Wetter ist ein natürliches und chaotisches
System. Auch die besten Wettermodelle können
einen so komplexen natürlichen Prozess wie
das Wetter nicht in seiner Gesamtheit
erfassen. „Noch komplizierter sieht es bei
Gewittern aus: Grundsätzlich ist die
Wetterlage gut im Voraus erkennbar. Das
heißt, wir können angeben, dass Gewitter in
einer bestimmten Region wahrscheinlich sind.
Welcher Ort aber vom Gewitter getroffen
wird, ist nicht vorhersagbar. Dies ändert
sich erst dann, wenn ein Gewitter entstanden
und auf dem WetterRadar erkennbar ist. Dann
lässt sich abschätzen, welche Orte und
Städte in den nächsten Minuten und Stunden
getroffen werden können“, erklärt der
Meteorologe.
„Klar aber ist, bei Gewitter werden niemals
alle Orte in einer Region davon getroffen.
Diejenigen, die kein Gewitter erlebt haben,
denken dann, die Prognose sei falsch - dabei
hat es vielleicht schon wenige Kilometer
weiter ein heftiges Unwetter gegeben.“
Kochtopf Wetterlage
Die Entwicklung einer gewittrigen Wetterlage
ist mit einem Topf Wasser vergleichbar, den
man auf die Herdplatte stellt. Goldhausen:
„Wir alle wissen, dass irgendwann Blasen
aufsteigen werden, wenn das Wasser zu kochen
beginnt. Wo hingegen im Topf genau eine
Blase entsteht, das lässt sich nicht
vorhersagen.
Erst wenn sich diese am Boden des Topfes
gebildet hat, so kann man sagen, wo diese
Blase die Wasseroberfläche im Kochtopf
erreichen wird. Genauso ist es mit den
Gewittern. Wir Meteorologen wissen im Voraus
sehr genau, wo das Potential für Gewitter
vorhanden ist. Ihre konkreten Koordinaten
hingegen können wir im Voraus nicht
benennen.“
|
Jubiläum: Deutscher Wetterdienst
wird 70 Jahre alt
|
Offenbach, 11. Mai
2022 – Der Deutsche Wetterdienst (DWD)
feiert in diesem Jahr ein rundes Jubiläum:
Der Deutsche Bundestag verabschiedete am 11.
November 1952 das Gesetz über den Deutschen
Wetterdienst – heute in genau sechs Monaten
kann der Deutsche Wetterdienst (DWD) seinen
70. Geburtstag begehen.
Früher Handarbeit, heute digital
Zur Einstimmung auf das Jubiläum hat der DWD
- Fotos DWD - soeben eine Zeitreise durch
sieben Jahrzehnte veröffentlicht: In knapp
zehn Minuten zeigt eine Slideshow, die der
DWD auf seinem YouTube-Kanal publiziert hat,
die wichtigsten Entwicklungen und Ereignisse
in Wort und Bild.
Der
Bewegtbild-Clip steht in deutscher und
englischer Sprache sowie jeweils in einer
barrierefreien Version zur Verfügung. Waren
Wettervorhersage, Warnungen und
Klimaservices in den 1950er bis Mitte der
1960er Jahre überwiegend wissenschaftliche
Handarbeit - Foto DWD -, hat sich in den
vergangenen rund 55 Jahren das Tempo der
technologischen Entwicklung in Meteorologie
und Klimatologie deutlich erhöht.
DWD-Präsident Prof. Dr. Gerhard Adrian, der
gleichzeitig auch das Amt des Präsidenten
der
Weltorganisation
für Meteorologie (WMO) bekleidet: „Die Jahre
1965/66 stellen den Beginn einer enormen
Entwicklung dar:
Erstes numerisches Vorhersagemodell, erster
Großrechner, erstmals Empfang von Daten der
Wettersatelliten und Start des ersten
Wetterradars – damit war der Grundstein für
eine rasante Entwicklung gelegt, deren Ende
noch nicht absehbar ist.
Zum einen betrifft dies die hohe zeitliche
und räumliche Auflösung, mit der wir heute
Wetter vorhersagen, Warnungen aussprechen
und die Klimaveränderung bewerten und
abschätzen können. Zum anderen zeigt sich
die hohe Digitalisierung auch in der
Zuverlässigkeit unserer Prognosen:
Eine Wettervorhersage für sieben Tage im
Voraus ist heute so gut wie die Vorhersage
für einen Tag vor 50 Jahren.“
Weitere Aktivitäten Kürzlich ist eine
Sonderbeilage „70 Jahre DWD“ des Behörden
Spiegel veröffentlicht worden. Neben einem
Interview mit dem DWD-Präsidenten beinhaltet
die Beilage auch ein Grußwort von Dr. Volker
Wissing, Bundesminister für Digitales und
Verkehr (BMDV), zu dessen Ressort der DWD
gehört. Außerdem werden Zukunftsthemen
vorgestellt, an denen der DWD derzeit
arbeitet, wie ein weiterentwickeltes
Warnmanagement, Klimawandel und Luftfahrt
oder die Erweiterung des Radarverbundes.
Eine Online-Version dieser Publikation kann
unter
https://issuu.com/behoerden_spiegel/docs/2022_april
aufgerufen werden.
Wettervorhersagen und Präsentation heute
Der Höhepunkt der Aktivitäten rund um „70
Jahre DWD“ wird im Frühjahr 2023
stattfinden: Dann wird der DWD seine
Geschichte, Aufgaben und Leistungen im
Paul-Löbe-Haus des Deutschen Bundestages in
Berlin präsentieren. Die eigens für den
Bundestag konzipierte Ausstellung wird
insbesondere die Themen Warnmanagement,
Unterstützung der Energiewende und
Erforschung des Klimawandels in den
Vordergrund rücken.
„Als nationaler Wetterdienst leisten wir
einen signifikanten Beitrag zum Wohle der
Menschen in Deutschland. Wir freuen uns
sehr, dass wir unsere Expertise in diesem
prominenten Rahmen zeigen können,“ so
Gerhard Adrian weiter. Im Anschluss an die
Ausstellungszeit im Paul-Löbe-Haus soll die
Schau auf Reisen gehen. Die genauen Termine
wird der DWD rechtzeitig bekannt geben.
Eckdaten zur Geschichte des DWD
Bereits zum 1. April 1952 wurde der
nationale Wetterdienst aus dem Deutschen
Wetterdienst in der US-Zone mit Sitz in Bad
Kissingen, dem Meteorologischen Amt für
Nordwestdeutschland (MANWD) der britischen
Zone in Hamburg sowie den drei französischen
Landeswetterdiensten
Württemberg-Hohenzollern, Rheinland-Pfalz
und Baden gebildet. Seit 1954 befindet sich
der Sitz des DWD in Offenbach am Main. Zum
1. Januar 1950 war in der sowjetisch
besetzten Zone bereits der Meteorologische
Dienst (MD) der DDR gestartet, der im Zuge
der Wiedervereinigung 1990 mit dem DWD
zusammengeführt wurde.
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Sommerfeeling am Wochenende:
Sonne satt bei bis zu 28 Grad
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Bonn/Duisburg, 11. Mai 2022 -
Nach einem kurzen Dämpfer in der Nordhälfte
des Landes verspricht das Wochenende abseits
der Küsten frühsommerliches Wetter. Eine
deutliche Abkühlung ist auch in der nächsten
Woche nicht in Sicht. Der fehlende Regen
macht aber besonders im Nordosten der Natur
zu schaffen.
Regional knapp 30 Sonnenstunden am
Wochenende
Nach dem bisher wärmsten Tag des Jahres am
Mittwoch lässt der Nachschlag nicht lange
auf sich warten. Das Hoch XENOPHON verlagert
sich zum Wochenende nach Deutschland und
beschert vielen Landesteilen sonniges
Wetter. Dabei liegen die Höchstwerte meist
bei 20 bis 25 Grad, entlang des Oberrheins
sind am Sonntag sogar bis zu 28 Grad
möglich. Auch in der kommenden Woche bleibt
es mit regionalen Ausnahmen sommerlich.
Trockenheit ist weiterhin ein Thema.
Der Wonnemonat Mai
macht sich an diesem Wochenende mit
Temperaturen bis zu 28 Grad alle Ehre. Wer
mutig ist, kann auch schon im noch kühlen
Badesee planschen. Foto WetterOnline
Björn Goldhausen, Pressesprecher und
Meteorologe von WetterOnline ist sich
sicher: „Der Wonnemonat Mai macht sich an
diesem Wochenende alle Ehre. Die Sonne
scheint oft von einem blank geputzten Himmel
- und das mittlerweile bis zu 15 Stunden am
Tag. Wer mutig ist, kann auch schon im noch
kühlen Nass eines Schwimmbads oder Badesees
planschen. Während viele Freibäder schon
ihre Pforten geöffnet haben, muss man auf
Badewetter an Nord- und Ostsee noch etwas
länger warten. Dort weht noch ein frischer
Seewind und die Temperaturen erreichen
gerade mal die 15-Grad-Marke.“
Frühling besonders im Nordosten bisher sehr
trocken
Was für Grillfreunde und Sonnenanbeter eine
gute Nachricht ist, ist für Flora und Fauna
eine schlechte. Björn Goldhausen erklärt:
„Am Donnerstag und Freitag beschränken sich
Schauer und Gewitter auf den Alpenrand und
am Wochenende bleibt es ohnehin trocken. In
Teilen des Ostens erreicht die
Waldbrandgefahr schon die höchste Stufe.
Auch im März und April gab es hier schon
wenig Regen. In Berlin sind zum Beispiel
seit Anfang März nur rund 30 Liter Regen pro
Quadratmeter gefallen. Das entspricht
weniger als einem Drittel der zu erwartenden
Menge.“
In weiten Teilen von
Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg,
Sachsen-Anhalt und Sachsen ist es ähnlich
trocken. „Beim Grillfest am Wochenende
sollte man generell den Funkenflug gut im
Auge behalten und das Feuer anschließend
immer ausreichend löschen,“ rät der
Meteorologe.
Nächste Woche weiterhin sehr warm
Zu Beginn der neuen Woche macht sich von
Spanien und Frankreich schon der nächste
Schwall sehr warmer bis heißer Luft auf den
Weg nach Deutschland. In der Folge würden
die Temperaturen auf sommerlichem Niveau
verbleiben. Goldhausen: „Unsicher ist zum
jetzigen Zeitpunkt aber noch, ob sich durch
leichten Tiefdruckeinfluss regional kräftige
Gewitter ausbilden können. Insgesamt liegen
die Nachttemperaturen nur noch selten unter
5 Grad, was Balkon- und Terrassengärtner
besonders freuen wird.
Gerade den Nachtschattengewächsen wie
Tomaten und Paprika, die keinen Frost
vertragen, kommen die nächtlichen
Temperaturen zugute. Übrigens tragen diese
ihren Namen nicht, weil sie nur in der Nacht
oder im Schatten wachsen. Ganz im Gegenteil
sind die meisten dieser Pflanzen
Sonnenliebhaber. Vielmehr handelt es sich
beim ‚Nachtschatten‘ um nächtliche
Albträume. Im Mittelalter wurden einige
dieser Pflanzen dazu verwendet, um schlechte
Träume zu vertreiben.“
Bildquelle: WetterOnline
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Eisheilige kommen ins Schwitzen:
Nächste Woche mehr als 25 Grad möglich
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Bonn/Duisburg, 6. Mai 2022 -
Ausgerechnet zu den Eisheiligen in der
nächsten Woche könnte es einen ersten
Vorgeschmack auf den Frühsommer geben. Denn
erste Sommergrüße im Mai sind gar nicht so
selten.
Zu den Eisheiligen in der nächsten Woche
könnte es einen ersten Vorgeschmack auf den
Frühsommer geben. Die 25-Grad-Marke rückt in
greifbare Nähe. Foto WetterOnline
Eisheilige machen Sommerurlaub
Ein wetterbestimmendes Hoch wandert zu
Beginn der kommenden Woche langsam über
Deutschland hinweg, sodass feuchtwarme Luft
von Frankreich und Spanien heranströmt. Der
Bauernregel zum Trotz zeichnet sich genau im
Zeitraum der Eisheiligen dann eine erste
sommerliche Wetterlage mit Höchstwerten über
25 Grad ab.
Björn Goldhausen, Pressesprecher und
Meteorologe von WetterOnline, erklärt: „In
den vergangenen Jahren gab es zwar häufiger
pünktlich zu den Eisheiligen Nachtfröste,
aber bereits im letzten Jahr fielen diese
aus. In der nächsten Woche wird es
wahrscheinlich auch keine eiskalten Nächte
geben und tagsüber kann es sogar sommerlich
warm werden, sodass die Kalte Sophie ganz
ordentlich ins Schwitzen kommt.“ In Bezug
auf die Intensität und Dauer der ersten
Wärmewelle bestehen allerdings noch
Unsicherheiten. Voraussichtlich wird es im
Südwesten entlang des Rheins mehrere
Sommertage geben.
Wonnemonat oft sommerlich
Im Mai treten Hitzetage mit über 30 Grad
regelmäßig auf. „Der Wonnemonat kann das
Thermometer immer mal wieder ganz schön
aufdrehen. Ende Mai 2005 wurden auch schon
bis zu 35 Grad gemessen. In der kommenden
Woche geben nicht nur die Temperaturen einen
Vorgeschmack auf den Sommer, sondern auch
die Luftfeuchtigkeit. Es wird schwülwarm,
womit die Eisheiligen eher zu den
‚Schweißheiligen‘ werden. Die feuchtwarme
Luft wird auf der Vorderseite eines Tiefs
über dem Ostatlantik aus Süden nach
Deutschland transportiert. Temperatur und
Feuchte steigen dann deutlich an und dadurch
wird es drückender. Ob sich für große
Landesteile anschliessend eine kräftige
Gewitterlage einstellt, ist noch sehr
unsicher“, so Goldhausen.
Im Wonnemonat Mai
kann es schon sommerlich warm werden. Da
schmelzen nicht nur die Eisheiligen dahin.
Foto WetterOnline
Eisheilige
statistisch nicht nachweisbar
Die sogenannten Eisheiligen, die nach den
fünf Heiligen Mamertus, Pankratius,
Servatius, Bonifatius und Sophia benannt
sind, beginnen in Norddeutschland schon am
kommenden Mittwoch mit dem Erzbischof
Mamertus. In Süddeutschland dagegen erst am
12. Mai mit dem heiligen Pankratius und
enden am 15. Mai mit der Kalten Sophie.
Verschiedene regionale Bauernregeln zu den
Eisheiligen stammen aus dem Mittelalter.
Regeln wie „Pflanze nie vor der kalten
Sophie“ sind allerdings nur bedingt in die
heutige Zeit zu übertragen, da sie vor der
gregorianischen Kalenderreform im 16.
Jahrhundert aufgestellt wurden. Durch die
Reform wurden zehn Tage gestrichen. Zählte
man sie wieder dazu, gäbe es die Eisheiligen
also eigentlich erst Ende Mai. Allerdings
ist beiden Zeiträumen keine statistische
Häufung von Kaltlufteinbrüchen zuzuordnen.
Vielmehr steigen die Tiefsttemperaturen im
Laufe des Monats mehr oder weniger
kontinuierlich an und die Frostgefahr nimmt
ab. Dennoch gehört auch Frost bis Mitte Mai
zum Wettergeschehen dazu.
Bildquelle: WetterOnline
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Die Eisheiligen: Alles nur
Aberglaube? |
Frost kommt
häufig, aber nicht immer pünktlich
Besonders gefährlich
sind späte Frostnächte für die Obstblüte.
Kälterückfälle gibt es manchmal bis in den
Mai hinein. Die „Kalte Sophie“ am 15. Mai
ist darum besonders bei Obstbauern
gefürchtet. Foto WetterOnline
Bonn/Duisburg, 5. Mai 2022 - „Die Kalte
Sophie macht alles hie“ lautet ein
Sprichwort, das sich auf die einzige Dame in
einer Gruppe bezieht, die vor allem bei
Gärtnern und Landwirten gefürchtet ist. Die
Rede ist von den Eisheiligen, die vom 11.
bis 15. Mai für Kälteeinbrüche mit
Nachtfrösten verantwortlich gemacht werden.
Doch was ist eigentlich dran an der
weitverbreiteten Bauernregel? Das wissen die
Expertinnen und Experten von WetterOnline.
Heiliger Bimbam!
Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius
und Sophia: Für jeden Tag im Zeitraum vom
11. bis 15. Mai gibt jeweils ein
frühchristlicher Bischof oder Märtyrer
seinen Namen – mit Kälte haben diese
Heiligen aber eigentlich nichts zu tun. Ihre
Gedenktage lagen nach dem julianischen
Kalender, der bis zum Jahr 1582 galt, nur
rein zufällig genau auf den Tagen, an denen
es im Mai häufig noch einmal richtig kalt
wurde. Im Zuge der anschließenden
gregorianischen Kalenderreform, wurden zehn
Tage aus dem Kalender gestrichen. Demnach
dürften die Eisheiligen heutzutage erst
gegen Ende Mai Nachtfröste über das Land
schicken. Doch auf was kann man sich nun
verlassen?
Unzuverlässige Eisheilige
Um es gleich vorwegzunehmen: Meteorologische
Messungen über die letzten 50 Jahre zeigen,
dass die Eisheiligen sich nicht an ein
bestimmtes Datum halten. Björn Goldhausen,
Pressesprecher und Meteorologe von
WetterOnline: „Während in manchen Jahren im
Mai keine Kaltluftvorstöße zu verzeichnen
sind, gibt es in anderen Jahren gleich
mehrere Phasen mit Kälte und Nachtfrösten,
teilweise sogar bis in den Juni hinein. Das
liegt an kalter Luft, die aus den
Polargebieten in Schüben zu uns
herübergeweht wird. In der Regel nehmen die
Tage mit Nachtfrösten im Laufe des Mais
jedoch ab.“
Wachsam bleiben
Sinn macht die Bauernregel der Eisheiligen
trotzdem, auch wenn sie sich nicht exakt auf
ein Datum terminieren lässt. Sie erinnert
Obstbauern und Gärtnerinnen daran, im Mai
ein besonderes Augenmerk auf den
Entwicklungsstand ihrer Pflanzen zu werfen,
beziehungsweise empfindliche Pflanzen erst
nach drohenden Nachtfrösten ins Freiland zu
setzen.
„Verlässliche Auskunft über Kälteperioden im
Mai liefern weniger die Eisheiligen als
vielmehr das aufmerksame Verfolgen der
Wetterprognose“, so Goldhausen. Tipps zum
Schutz vor Frost Frost schädigt insbesondere
die zarten Blüten der Obstbäume, was zu
Ernteausfällen führen kann. Hilfe bieten
Frostschutzkerzen, die bei eisigen
Temperaturen in der Nähe der Bäume
aufgestellt werden und die
Umgebungstemperatur gerade um so viel
steigen lässt, dass junge Triebe und Blüten
geschützt werden.
Empfindliche Pflanzen sollten bis zu den
Eisheiligen nachts abgedeckt werden,
beispielsweise mit einem Frostschutzvlies.
Die richtige Zeit, um Kübel- und
Topfpflanzen durchgängig ins Freie zu
stellen, ist ab Mitte Mai. Auch bei der
Bepflanzung von Beeten mit
frostempfindlichen Pflanzen sollte bis zu
diesem Zeitpunkt gewartet werden.
Wärmeliebende
Pflanzen können bei späten Nachtfrösten im
Mai vor allem dann Schaden nehmen, wenn sie
sich zuvor aufgrund guter
Wachstumsbedingungen bereits weit entwickelt
haben. Foto: WetterOnline
Bildquelle: WetterOnline
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Der April 2022 bot ein
breitgefächertes Wettersortiment |
Offenbach,
29. April 2022 – Als Brückenmonat zwischen
Spätwinter und Frühsommer ließ der April
2022 von seinem verfügbaren Wetterspektrum
nichts unberücksichtigt. Mit stürmischen
Episoden, regionalen Starkschneefällen,
tiefen Nachtfrösten und ersten Sommertagen
zeigte sich der Ostermonat in den ersten
zwei Wochen launisch und bunt. Im Verlauf
der zweiten Dekade setzte sich dann aber
eine stabile und trockene Witterung durch.
Es folgten ein sonniges Osterfest sowie das
weitere Erwachen der Flora und Fauna.
Ende des Monats läutete ein kleines Tief
über dem Süden die bevorstehende Starkregen-
und Gewittersaison so langsam ein. Unter dem
Strich war der April etwas zu warm und bei
ausgewogenem Flächenniederschlag recht
sonnig. Das meldet der Deutsche Wetterdienst
(DWD) nach ersten Auswertungen der
Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen.
Anfängliche große Temperaturschwankungen
verfestigten sich rasch aufs Mittelmaß
Das Temperaturmittel lag im April 2022 mit
7,8 Grad Celsius (°C) um 0,4 Grad über dem
Wert der international gültigen
Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich
zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode
1991 bis 2020 betrug die Abweichung -1,2
Grad. Zunächst pendelte die Temperaturkurve
auf und ab. Dabei gab teils tiefe Fröste und
gebietsweise schon den ersten Sommertag. In
der zweiten Monatsdekade konsolidierten die
Werte aber auf ein durchschnittliches
Aprilniveau.
Das deutschlandweite Minimum wurde am 4. mit
-14,6 °C in Meßstetten auf der Schwäbischen
Alb gemessen. Das Monatsmaximum meldete das
rund 60 km westlich gelegene Wolfach,
mittlerer Schwarzwald, am 13. mit 26,0 °C.
Niederschlagsreicher Auftakt, dann längere
Trockenphase
Im April fiel mit rund 55 Litern pro
Quadratmeter (l/m²) knapp 5 Prozent weniger
Niederschlag als im Mittel der
Referenzperiode 1961 bis 1990 mit 58 l/m².
Er war damit der 14. zu trockene
April in Folge. Verglichen mit der
Periode 1991 bis 2020 gab es ein Plus von
fast 25 Prozent.
In der ersten Monatsdekade beförderte tiefer
Luftdruck reichlich Niederschlag über weite
Landesteile hinweg. Dabei traten am 2. und
am 9. in der Mitte sogar Rekordschneehöhen
auf. In der Nacht zum 9.4. gab es in einem
schmalen Streifen über Rheinland-Pfalz und
Südhessen zum Teil höhere Neuschneemengen
als im gesamten Winter. In Ruppertsecken
(RLP) wurden 16 cm, in Beerfelden (Odenwald)
wurden 27cm Schnee gemessen, was dort einen
neuen Schneerekord für den Monat April
bedeutet.
Am 8. meldete Baden-Baden-Geroldsau,
Nordschwarzwald, mit 59,9 l/m² den
bundesweit höchsten Tagesniederschlag. In
den letzten Tagen des Monats drehte über
Süddeutschland ein kleines Tief seine Kreise
und beendete dort mit gebietsweisem
Starkregen und örtlichen Gewittern die
Trockenheit. Dagegen meldete der Nordosten
teilweise mit Monatsmengen von unter 25 l/m²
ein fortbestehendes Niederschlagsdefizit. Im
Schwarzwald kamen über 150 l/m² zusammen.
Sonnige Küstenregionen und wolkiges
Mittelgebirgsland
Mit 195 Stunden überragte die
Sonnenscheindauer im April ihr Soll von 154
Stunden (Periode 1961 bis 1990) um rund 20
Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020
betrug die positive Abweichung 5 Prozent.
Nach trüben Tagen konnte die Sonne ab Ostern
verlorenes Terrain wieder gut machen.
Besonders privilegiert wurden im April die
Küsten mit über 200 Stunden, an der Ostsee
schien die Sonne sogar über 250 Stunden, in
den Mittelgebirgen mit 150 Stunden deutlich
seltener.
NRW war mit 8,6 °C (7,9°C) ein eher warmes
Bundesland und mit 65 l/m² (62 l/m²) konnte
eine ausgewogene Niederschlagsbilanz
ermittelt werden. 190 Stunden (148 Stunden)
erbrachte die Sonnenscheindauer unterm
Strich. Am 7. stürmte „Nasim“
über die Region, entwurzelte örtlich Bäume
und fegte vereinzelt Ziegel von den Dächern.
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Haare und
Luftfeuchte - eine zweischneidige
Angelegenheit
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Warum die
Wettermessunghaarig ist
- Haarlänge abhängig von Luftfeuchte
- Bei feuchter Luft sind Haare deutlich
länger
- Wetterfrösche nutzen diese Eigenschaft in
Messinstrumenten
- Blonde Haare sind dabei beliebter
Haare verändern
sich je nach Luftfeuchtigkeit. Sie dehnen
sich aus und werden bis zu 2,5 Prozent
länger. Quelle: WetterOnline
Bonn/Duisburg, 26.
April 2022 - Haare haben eine besondere
Eigenschaft: Sie reagieren auf Änderungen
der Luftfeuchte. Was die frisch geföhnte
Frisur zunichte macht, macht sich die
Meteorologie zunutze.
Haare für die Wettermessung
Haare reagieren unmittelbar auf die
Luftfeuchte. Frisuren und Wetter vertragen
sich oft nicht. Diese Erfahrung hat jeder
schon einmal gemacht, der mit frisch
gestylter Frisur das Haus verlassen hat. Ein
Sturzregen ruiniert die Pracht sofort, aber
auch Nieselregen und höhere Luftfeuchtigkeit
setzen ungewollte Akzente als Kräusel oder
generellem Formverlust. Die Eigenschaft von
Haaren, unmittelbar auf die Luftfeuchte zu
reagieren, hat sich die Meteorologie für die
Messung der Luftfeuchte zunutze gemacht.
Björn Goldhausen, Pressesprecher und
Meteorologe von WetterOnline, erklärt: „Für
uns Wetterfrösche ist das menschliche Haar
etwas ganz besonderes, denn es hat eine
spezielle Eigenschaft. Es dehnt sich bei
feuchter Luft aus und bei trockener Luft
zieht es sich wieder zusammen. Dass sich die
Haare je nach Luftfeuchtigkeit verändern,
ist Menschen auch früher nicht entgangen.
Auch der schweizer Physiker Horace-Bénédict
de Saussure fand das heraus und stellte
bereits 1783 das erste Messgerät zur Messung
der Luftfeuchte vor– das Haarhygrometer.“
Blond bevorzugt
In einem Haarhygrometer befinden sich
menschliche Haare als wichtigstes
Hilfsmittel. Je nach Feuchte dehnt Haar sich
aus oder zieht sich zusammen. Das Messgerät
nutzt die Reaktion des Haares auf die
Luftfeuchtigkeit aus und zeigt diese an.
Goldhausen erläutert: „Steigt die relative
Feuchte von 0 auf 100 % an, so werden
menschliche Haare um 2,5 Prozent länger. Bei
der Suche nach dem idealen Haar für das
Haarhygrometer stellte sich heraus, dass
blondes Frauenhaar im Ranking deutlich vor
braunem oder schwarzem, vor Männer- oder
Tierhaar liegt. Denn blondes Frauenhaar ist
besonders fein und reagiert deshalb stärker
auf die Veränderungen der Luftfeuchtigkeit.
In dem Messgerät ist nicht nur ein einziges
menschliches Haar aufgespannt, sondern
gleich ein ganzes Bündel. Verändert sich die
Luftfeuchte, wird die sich ändernde
Haarlänge über ein Hebelwerk umgesetzt und
auf einer Skala angezeigt oder mechanisch
aufgezeichnet. Solche Hygrographen findet
man heutzutage in Bibliotheken und Museen,
wo eine gleichbleibende Luftfeuchtigkeit
wichtig ist und akribisch auf eine konstante
Feuchte geachtet wird. Das Haarhygrometer
wird heutzutage aber in der Regel durch
moderne elektronische Messgeräte ersetzt.“
Darum kräuseln sich Haare durch hohe
Luftfeuchte
Die Haare werden nicht nur länger, wenn sie
Nieselregen oder Schnee ausgesetzt sind.
Auch wenn sie vorher noch so umgestylt sind:
Sie kräuseln oder glätten sich auch je nach
ihrer Veranlagung, wenn sie feucht werden.
Der Grund liegt in ihrer Struktur. Der
Querschitt der Haare ist nicht rund, sondern
oval und jedes Haar besteht aus feinen
miteinander verdrehten Keratinsträngen und
vielen kleinen Keratinschuppen, die
übereinander wie Dachziegel liegen.
Nimmt das Haar nun die Feuchtigkeit aus der
Luft auf, so wird diese in dieser filigranen
Struktur des einzelnen Haares ungleichmäßig
aufgenommen. Der Durchmesser des Haares wird
somit nicht gleichmäßig größer. Lockiges
Haar wird dadurch kraus und glattes Haar
fällt wieder in sich zusammen.
Das Haarhygrometer
nutzt die Reaktion des menschlichen Haares
auf die Luftfeuchtigkeit aus. Solche
Hygrographen findet man heutzutage noch in
Bibliotheken und Museen. Quelle: WetterOnlin
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Noch quaken sie: Amphibien stark bedroht
„Save The Frogs
Day“ am 30. April
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Bonn/Duisburg, 25.
April 2022 - Am 30. April 2022 ist
internationaler „Save The Frogs Day“. Seit
2009 macht er jährlich auf den weltweiten
Rückgang der Amphibienpopulationen
aufmerksam. In Deutschland sind zahlreiche
heimische Lurche vom Aussterben bedroht, wie
etwa der europäische Laubfrosch oder der
Feuersalamander. Im Frühling sind in der
Nähe von Teichen und Tümpeln noch
gelegentlich Froschkonzerte zu hören. Was es
mit den Gesängen auf sich hat, erklären die
Expertinnen und Experten von WetterOnline in
Kooperation mit dem Aquazoo Löbbecke Museum
in Düsseldorf.
Frühlingsgefühle bei den Amphibien
Wenn der Frühling vor der Türe steht, gibt
es kein Halten mehr. Wechselwarme Amphibien
nehmen geringste Temperaturveränderungen
wahr und reagieren darauf. Nach den
anstrengenden und gefährlichen Wanderungen
zu ihren Laichgewässern beginnen die
männlichen Lurche nun mit der Brautwerbung
und jeder tut, was er kann. Bei den Molchen
wird getanzt und geschwänzelt, bei den
Fröschen gequakt. Foto Aquazoo Löbbecke
Museum
Eingebauter Lautsprecher
Da Schwanzlurche, wie die heimischen
Teichmolche und Feuersalamander, nicht
quaken können, setzen sie auf Pheromone und
führen ein rituelles Spektakel in Form eines
Balztanzes im Wasser auf. Froschlurche
hingegen rufen meist lautstark ihre
Partnerin herbei. Dabei hilft ihnen die
Schallblase, eine ballonartige
Hautausstülpung, die bei manchen Arten wie
den Wasserfröschen an beiden Seiten der
Mundwinkel angeordnet ist. Der europäische
Laubfrosch hingegen besitzt eine einzelne
große Schallblase im Kehlbereich.
Je lauter, desto besser: der Laubfrosch
Die Lautstärke der Töne, die durch die
Stimmbänder erzeugt werden, wird durch das
Volumen der Schallblase enorm verstärkt. Der
Ruf des heimischen Laubfroschs ist von Mai
bis Juni in der Nacht weithin zu hören. Mit
seinem bis zu 90 Dezibel lautem Quaken lockt
er ein paarungswilliges Weibchen zu seinem
Laichplatz. Dies entspricht der Lautstärke
eines Kammerorchesters.
Stille Vertreterin: die Erdkröte
Manche Froschlurche sind etwas ruhiger
unterwegs, da ihnen eine äußere Schallblase
fehlt. So auch die Erdkröte, die über eine
innere Schallblase verfügt. Ihr Ruf muss
auch nicht allzu laut erklingen: Zahlreiche
Erdkröten finden sich ohnehin alljährlich
wieder an ihrem angestammten Laichgewässer
ein. Ein Krötenmännchen kann mit einem Ruf
kundtun, dass ihm ein Weibchen gehört. Da
die Rufe artspezifisch sind, kann es nicht
zu Missverständnissen kommen. Sandra Honigs,
stellvertretende Direktorin und Kuratorin
für den Landbereich im Aquazoo Löbbecke
Museum Düsseldorf: „Erdkröten ergreifen
alles, was sie im Laichgewässer umklammern
können. Grund dafür ist eine geringe Anzahl
an laichbereiten Weibchen, da diese nur alle
paar Jahre ablaichen.“ Mit den Rufen lockt
die Erdkröte jedoch nicht nur Partnerinnen
an, sondern verteidigt auch Reviere oder tut
Missbilligungen kund.
Konzerte am Tag und in der Nacht
Während Grünfrösche tagsüber rufen, dazu
gehören die Teich-, See- und Wasserfrösche,
sorgen die übrigen Froschlurche vom frühen
Abend bis in die Nacht für die besondere
Abendstimmung an Teich und Tümpel. Oft zum
Unmut der menschlichen Nachbarschaft.
Allerdings sind diese Froschkonzerte ein
Grund zur Freude, denn sie sind ein
lebendiger Bestandteil der gesunden Umwelt
und gerade in einer Zeit, in der es umso
vieles stiller an den Teichen geworden ist,
ein positives Zeichen dafür, dass diese
Tiergruppe noch nicht ganz verschwunden ist.
Klimawandel und Umweltverschmutzung
gefährden Amphibien
Viele der über 8.000 bekannten
Amphibienarten sind heute stark gefährdet.
Von den noch existierenden Lurchen gelten
etwa über 40 Prozent als vom Aussterben
bedroht – Hauptgründe sind Krankheiten, der
zunehmende Lebensraumverlust und der
Klimawandel. Björn Goldhausen,
Pressesprecher und Meteorologe von
WetterOnline, erklärt: „Dass der weltweite
Klimawandel ein reales Problem ist, zeigt
sich unter anderem an immer häufiger
auftretenden Extremwetterlagen. Einen
kausalen Zusammenhang können wir heute mit
Hilfe der Attributionsforschung herstellen.“
Kröten, Frösche und Molche sind dem
Klimawandel besonders stark ausgesetzt, da
sie aufgrund ihrer biologischen
Voraussetzungen nur bedingt in der Lage
sind, in geeignetere Regionen zu wandern.
Aktiv zur Arterhaltung beitragen kann jeder,
indem beispielsweise im eigenen Garten
Lebensräume für Amphibien geschaffen werden
und auf den Einsatz chemischer Hilfsmittel
weitestgehend verzichtet wird.
Über die Kooperation von WetterOnline und
dem Aquazoo Löbbecke Museum in Düsseldorf
WetterOnline engagiert sich als Pate im
Aquazoo Löbbecke Museum in Düsseldorf für
den Artenschutz heimischer Amphibien. Denn
WetterOnline hegt als Wetterdienstleister
eine ganz besondere Beziehung zum
Europäischen Laubfrosch – auch als
Wetterfrosch bekannt – und möchte helfen,
diesen Frosch und seine heimischen
Artgenossen auch in Zukunft in Deutschland
beheimatet zu wissen. Für die Kooperation
mit dem Aquazoo Löbbecke Museum hat sich
WetterOnline bewusst entschieden: Der
Aquazoo führt seit dem Jahr 2008 eine Zucht-
und Schutzstation für Amphibien und setzt
sich so in besonderem Maße für diese
bedrohte Tiergruppe ein.
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Nächste Woche über 20 Grad möglich -
Frühlingswetter zu den Osterferien |
Bonn/Duisburg, 07. April
2022 – In der kommenden Woche machen die
Temperaturen einen deutlichen Sprung nach
oben. Höchstwerte über 20 Grad sind dann im
Bereich des Möglichen. Anfangs scheint dabei
auch häufig die Sonne.
Zum Anfang der Woche wird das Wetter
angenehmer und es setzt sich ein sonniger
Frühling durch. Foto WetterOnline
Sonnig und warm nach unruhigem Wochenende
Zum Anfang der Woche wird es wieder
angenehmer und es setzt sich ein sonniger
Frühling durch, dabei wird es zunehmend
wärmer. Bis Samstag bleibt uns jedoch das
turbulente Wetter mit viel Regen, Schnee und
Sturm erhalten, es droht regional
Hochwassergefahr. Björn Goldhausen,
Pressesprecher und Meteorologe von
WetterOnline, erklärt: „In der neuen Woche
zeigt sich der Frühling endlich von seiner
versöhnlichen Seite. Die Temperaturen
steigen bereits zum Wochenstart verbreitet
auf über 15 Grad an. Bei viel Sonnenschein
kann es auch mehr werden. Im weiteren
Wochenverlauf sind sogar über 20 Grad drin.
Nach dem für die Natur lang ersehnten Regen
und der dann folgenden Frühlingswärme werden
wir dann zu den Osterferien auch mit einem
rundum frühlingshaften satten Grün und
vielen Blüten verwöhnt.“
Regen, Schnee und Sturm
Nach dem Motto „Augen zu und durch“ muss
noch ein turbulentes Wochenende überstanden
werden. Goldhausen: „Jetzt müssen wir aber
erst einmal tapfer sein, denn vom
Bilderbuchfrühling mit Sonne und Wärme sehen
wir bis zum Wochenende nichts. Am Freitag
prallt im Süden warme Mittelmeerluft auf
kalte Polarluft. Dabei können große
Niederschlagsmengen zusammenkommen. Zugleich
zieht im Süden ein kleines Sturmtief durch.
Die Wettermodelle berechnen ab Freitagabend
eine deutliche Windzunahme mit den
kräftigsten Böen vom Schwarzwald bis zum
Bayerischen Wald.“
Hochwassergefahr
Das Wetter-Radar sieht die kräftigsten
Regenfälle derzeit im Südwesten. Der
Meteorologe Goldhausen weist auf dort
mögliches Hochwasser hin: „Die
Hochwassergefahr nimmt demnach vor allem im
Schwarzwald und im Allgäu zu. Dort können
bis Samstagmorgen 50 bis 90 Liter Regen pro
Quadratmeter vom Himmel kommen, örtlich ist
auch noch mehr möglich. Auch in den
Mittelgebirgsregionen sind bis zu 50 Liter
nicht auszuschließen. Bei solch hohen
Niederschlagssummen ist mit stark steigenden
Pegelständen an Bächen und kleineren Flüssen
besonders im Schwarzwald und an den Alpen zu
rechnen. Örtlich kann es zu Überflutungen
kommen.“
Schnee
Nach derzeitgem Stand schneit es sogar im
Bereich der Mittelgebirge. „Vor allem in der
Nacht zum Samstag kann es in einem Streifen
vom Saarland bis zur Oberpfalz und dem
Erzgebirge ab etwa 300 bis 400 Meter Höhe
weiß werden. Bis Samstagmorgen breiten sich
Schnee und Regen dann etwas weiter südwärts
aus“, erläutert der Pressesprecher.
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Hochsaison: Birkenpollen in der Luft
- Tipps und Tricks für Allergiegeplagte |
Bonn/Duisburg, 06. April
2022 – Die Nase läuft und ist verstopft, die
Augen tränen und jucken, das Atmen fällt
schwer: Es ist Pollenflugzeit. Viele
Allergikerinnen und Allergiker reagieren
besonders stark auf Birkenpollen, die Anfang
April ihre Hochsaison einläuten. Sie gehören
zu den aggressivsten Baumpollen, die zudem
in einer besonders hohen Anzahl produziert
werden und bis zu 300 Kilometer weit fliegen
können. Zur Linderung der Symptome helfen
jedoch nicht nur Medikamente. Wer eine Reihe
nützlicher Tipps beachtet, kann sich etwas
Erleichterung verschaffen.
Die Birke gehört zu den aggressivsten
Baumpollenallergenen. Sie produziert eine
besonders hohe Zahl von Allergenen, die bis
zum 300 Kilometer weit fliegen können.
Quelle: WetterOnline
Birkenpollen
Birkenpollen zählen zu den aggressivsten und
stärksten Baumpollenallergenen und treten in
einer gigantischen Anzahl auf. Bei oft
trockenem Wetter sind besonders viele
Birkenpollen in der Luft. Im April ist die
Hochsaison für den Flug der Birkenpollen.
Milde Winter aber verkürzen die
vegetationsfreie Zeit, sodass die
Pollensaison schon früher im Jahr beginnen
kann. Dies ist ein Trend, den man in Zeiten
der globalen Erwärmung bereits klar erkennt.
Dazu kommen längere Trockenphasen im
Frühjahr.
Der erste Weg führt zum Spezialisten
Wer befürchtet, an einer Pollenallergie zu
leiden, umgangssprachlich auch Heuschnupfen
genannt, sollte sich zunächst an einen Arzt
oder eine Allergologin des Vertrauens
wenden. Denn bei rund 30 Prozent der
Pollenallergikerinnen und -allergiker wird
aus einem harmlosen Heuschnupfen im Laufe
der Jahre ein chronisches Asthma. Ärztliches
Fachpersonal kann eine gesicherte Diagnose
stellen und eine geeignete Therapie
einleiten, damit auch Allergiker den
Frühling in vollen Zügen genießen können.
Wer zusätzlich zum ärztlichen Rat einige
einfache Regeln beachtet, kann sich zudem
die Pollenzeit etwas erleichtern.
Taktisch lüften
Im Frühling das Haus nicht zu verlassen, ist
keine Option. Doch den Pollen den Weg ins
Haus so schwer wie möglich zu machen,
durchaus. Es ist ratsam, die Wohnung in
ländlichen Gebieten zwischen 19 und 24 Uhr
zu lüften, in der Stadt hingegen zwischen 6
und 8 Uhr morgens. Björn Goldhausen,
Pressesprecher und Meteorologe von
WetterOnline erklärt „Auf dem Land ist die
Pollenkonzentration in den Morgenstunden
hoch, weil die Pollen vermehrt bis zur
Mittagszeit freigesetzt werden und in höhere
Luftschichten aufsteigen. In den Städten
speichern Beton und Asphalt zusätzlich die
Wärme, daher ist die Thermik dort viel
ausgeprägter und die Pollenkonzentration
abends am höchsten.“
Ganz geschlossen halten sollten Menschen mit
Pollenallergie die Fenster bei starkem Wind,
denn dann fliegen die kleinen
Allergieauslöser rund um die Uhr.
Das pollenfreie Schlafzimmer
Da Pollen auf der Kleidung haften, ist es
ratsam, zu Hause angekommen, zügig die
Kleidung zu wechseln. Dies sollte nicht im
Schlafzimmer geschehen, um diesen Raum
pollenfrei zu halten. Auch sollten getragene
Kleidungsstücke nicht im Schlafzimmer
aufbewahrt werden. Idealerweise macht dabei
auch der Partner mit. Ein mindestens
wöchentlicher Wechsel von Bettwäsche und
Handtüchern trägt zudem ebenso zum
Wohlbefinden der Heuschnupfen-Geplagten bei
wie das Duschen und Haarewaschen vor dem
Zubettgehen.
Frühjahrsputz für Allergiker
Der Frühjahrsputz fällt für Allergiker
besonders intensiv aus: In der
pollenintensiven Zeit sollte täglich Zeit
für ein gründliches Staubsaugen aller Böden,
Polstermöbel und Teppiche eingeplant werden.
Auch das feuchte Abwischen der Oberflächen
aller Möbel gehört auf den Putzplan. Während
des Pollenflugs ist es für Allergiker
ratsam, ihre Wäsche nicht im Freien zu
trocknen, da sich die Pollen in der Wäsche
verfangen können.
Sport auf Sparflamme
Regelmäßiger Sport stärkt das Immunsystem
und macht uns weniger anfällig für
Krankheiten und Allergien. Doch aufgepasst:
Während der intensiven Pollenflugzeit
sollten Pollenallergiker möglichst keinen
Sport im Freien treiben. Je nach
Pollenkonzentration ist bestenfalls in den
frühen Morgenstunden bzw. späten
Abendstunden eine Jogging-Runde im Park
drin. Eine andere Möglichkeit ist es, seinen
Sport ins Fitnessstudio oder ins Hallenbad
zu verlegen.
Wirksame Hausmittel
Nasenduschen und Dampfbäder verschaffen
Pollengeplagten verlässlich Erleichterung,
denn sie befeuchten die Schleimhäute und
lindern den Juckreiz. Einfach in 500 bis 750
Milliliter kochendes Wasser ein bis zwei
Teelöffel hochwertiges Salz einrühren und
rund zehn Minuten inhalieren. Nach dem
Abkühlen kann die Flüssigkeit für eine
wohltuende Nasenspülung verwendet werden.
Juckende Augen freuen sich über kühlende und
feuchte Kompressen, die nach etwa einer
Viertelstunde für spürbare Erleichterung
sorgen.
In Kombination mit einem schleimlösenden
Vollbad mit Pfefferminzöl eine wahre
Wohltat. Tipp: Wer die Pollen im Blick
behalten möchte, kann sich unter www.wetteronline.de/pollenvorhersage
tagesaktuell drüber informieren, welche
Pollen derzeit fliegen.
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Aprilwetter der wilden Art - Regen,
Sturm und dann wieder Schnee |
Klatschnasse Aussichten:
- Bis Samstag verbreitet 20 bis 40 Liter
Regen pro Quadratmeter
- Sturmgefahr am Donnerstag: Regional Böen
um Tempo 100, Hotspots im Norden und Süden
- Schnee: Mancherorts wieder dicke
Schneedecke möglich
- Vorosterwoche deutlich wärmer: Erreichen
der 25-Grad-Marke nicht ausgeschlossen
Bonn/Duisburg, 05. April
2022 – "April! April! Der weiß nicht, was er
will." Diese Woche könnte das Gedicht von
Heinrich Seidel (1842 - 1906) kaum besser
passen, denn der April tobt sich tüchtig
aus. Es ist sehr nass, es droht Sturm und
zum krönenden Abschluss könnten wieder
Flocken rieseln. Für nächste Woche gibt es
aber Hoffnung!
Der April macht in den nächsten Tagen mit
Regen, Wind und vielleicht auch Schnee, was
er will. Zusätzlich zu viel Regen hat der
April Sturm im Gepäck. Am Donnerstag drohen
regional Böen um Tempo 100. Quelle:
WetterOnline
Launenhafte Wetterwoche
Nach dem makellosen März wird der April
nicht müde, uns zu zeigen, was er kann - und
das ist nicht wenig. Ein Tief nach dem
anderen rauscht von West nach Ost über uns
hinweg. Im Gepäck haben die Tiefs viel Regen
und eine ordentliche Portion Wind. Am
Donnerstag besteht Sturmgefahr. Der
launenhafte Frühlingsmonat bietet uns in
dieser Woche damit einen wilden Wechsel aus
fast allem außer Sonnenschein und Wärme über
20 Grad.
Klatschnasse Aussichten
Die in den vergangenen Wochen anhaltende
Trockenheit wird nun durch sehr viel Regen
gemildert. Björn Goldhausen, Pressesprecher
und Meteorologe von WetterOnline, erklärt:
„Bis Samstag kommen verbreitet 20 bis 40
Liter Regen pro Quadratmeter zusammen. In
den Mittelgebirgen erwarten uns klatschnasse
Tage. Dort schüttet es immer wieder und bis
zum Wochenende sind stolze Regenmengen von
über 60 Liter möglich, im Schwarzwald sogar
rund 100 Liter. An kleineren Bächen und
Flüssen schwellen bei solchen Regenmengen
die Wasserstände dann rasant an. Die Natur
benötigt das viele Nass allerdings dringend,
denn gerade jetzt in der beginnenden
Wachstumsphase brauchen alle Pflanzen
reichlich Wasser.“
Sturmgefahr am Donnerstag - Regional Böen um
Tempo 100
Zusätzlich zum Regen hat der April Sturm im
Gepäck. Goldhausen: „Es bleibt nicht beim
Regen, sondern im Wochenverlauf kommt auch
noch Sturm dazu. Dann peitscht uns das
Wasser am Donnerstag fast waagerecht ins
Gesicht und für viele Regenschirme hat das
letzte Stündlein geschlagen. In Sachen Sturm
gibt es am Donnerstag zwei Hotspots. Im
Norden erwarten wir teils schwere Sturmböen
zwischen 90 und 100 Kilometer pro Stunde.
Aber auch im Süden legt der Wind ordentlich
zu und es ist mit Sturmböen, oder sogar
schweren Sturmböen zu rechnen. Nur
dazwischen wird es einen schmalen Streifen
geben, in dem Wind keine große Rolle spielt.
Wo allerdings genau die Übergangsbereiche
zwischen Sturm und lauem Lüftchen liegen
werden, lässt sich noch nicht genau sagen.“
Nach dem Sturm wieder Schnee?
Schnee ist Ende der Woche durchaus eine
Option. „Zwar zieht sich der Sturm am
Freitag in den Süden zurück, dafür schüttelt
Frau Holle dem April aber die Kissen auf.
Nach derzeitigem Stand bildet sich irgendwo
über der Südhälfte eine Luftmassengrenze.
Diese trennt kalte Polarluft im Norden von
deutlich milderer im Süden. Dort, wo sich
beide Luftmassen treffen, kommt dann einiges
an Niederschlag vom Himmel.
Am Nordrand der Luftmassengrenze sinken die
Temperaturen womöglich in Gefrierpunktnähe
und aus dem Regen wird wieder Schnee“,
erläutert der Meteorologe. Nach einigen
Berechnungen wäre mancherorts wieder eine
dicke Schneedecke möglich. Aber auch beim
Thema Schnee lässt sich nicht sagen, wo
genau der Übergang von Nass zu Weiß sein
wird und ob es überhaupt für Schnee reicht.
Nächste Woche deutlich wärmer
Im Laufe des Wochenendes beruhigt sich das
Wetter dann ganz langsam. Es sind aber noch
Schnee-, Regen und Graupelschauer unterwegs.
Aus Norden schiebt sich allerdings wieder
ein Hoch zu uns rein. Dieses gibt Hoffnung
auf warmes Frühlingswetter.
Goldhausen: „Nächste Woche könnten die
Temperaturen nach oben schnellen. Nicht
ausgeschlossen, dass wir in der
Vorosterwoche in den wärmsten Regionen an
der 25-Grad-Marke kratzen. Damit hätte der
April uns in nur wenigen Tagen dann sein
ganzes Können gezeigt.“
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Räumlich hoch aufgelöste
Pollenflugvorhersagen für Deutschland
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Deutscher
Wetterdienst rechnet Pollenflugvorhersagen
mit ICON-ART operationell
Freiburg/Offenbach,
05. April 2022 – Die Birkenblüte hat
begonnen und damit auch die Leidenszeit
vieler Menschen mit Pollenallergie. Pollen
gehören zu den häufigsten Auslösern von
Allergien. Unter den allergologisch
bedeutsamen Pflanzen sind in Deutschland vor
allem Pollen von Frühblühern (Hasel, Erle,
Birke, Esche), Gräsern und Kräutern (Beifuß
und Ambrosia). Bereits geringe
Konzentrationen können unterschiedlich
starke allergische Reaktionen hervorrufen.
Modellgebiet der Pollenflugvorhersage mit
ICON-ART beim DWD © DWD
„Eine gezielte
Medikation kann helfen, allergische
Beschwerden zu begrenzen. Dazu sind
Informationen über den zu erwartenden
Pollenflug essenziell – möglichst
hochaufgelöst in Raum und Zeit“, erläutert
Christina Endler vom Zentrum für
Medizin-Meteorologische Forschung des
Deutschen Wetterdienstes (DWD). Um die
Information über die zu erwartenden
Belastungen zu verbessern, erweitert der
Deutsche Wetterdienst seine
Pollenflugvorhersage um eine numerische
Vorhersage auf Basis von ICON-ART, einem
Ausbreitungsmodell für feste und flüssige
Luftbeimengungen und Gase. In einer
räumlichen Auflösung von 6,5 km x 6,5 km
stehen Prognosen der Pollenkonzentration für
die nächsten sechs Tage in Form von
Tagesmittelwerten derzeit für vier
Pollenarten zur Verfügung: Erle, Birke,
Gräser und Ambrosia.
: Hänge
Birke zum Beginn der Blüte. Foto:
Hans-Richard Henkes © DWD
„So können allergiegeplagte Menschen bereits
sechs Tage im Voraus verfolgen, ob und wann
beispielsweise höhere Konzentrationen von
Birkenpollen an ihrem Wohnort zu erwarten
sind und entsprechende Vorkehrungen
treffen“, so Christina Endler zu den
Vorteilen des neuen Vorhersagemodells. Auch
Ferntransport von Pollen über mehrere
hundert Kilometer, der bei Birke und
Ambrosia eine große Rolle in Deutschland
spielen kann, wird mit ICON-ART
berücksichtigt.
So können bei einer Nord- oder
Nordost-Strömung im späten Frühjahr oder
Frühsommer Birkenpollen aus Skandinavien in
den Norden Deutschlands transportiert
werden. Das führt zu einem nochmaligen
Anstieg der Pollenkonzentrationen, obwohl
die Blüte in Deutschland bereits abklingt
oder sogar abgeschlossen ist.
In Hinblick auf Ambrosia können bei
entsprechender Wetterlage Pollen z. B. aus
Ungarn, Serbien, Frankreich (Rhône-Tal) oder
Italien (Poebene), die große
Ambrosia-Bestände aufweisen, die Belastung
in Deutschland erhöhen.
Wie funktioniert die Pollenflugvorhersage
mit ICON-ART?
Die neue Pollenflugvorhersage wurde von den
nationalen Wetterdiensten aus Deutschland,
Österreich und der Schweiz (D-A-CH) zusammen
mit dem Karlsruher Institut für Technologie
(KIT) entwickelt. Basis ist das am KIT
entwickelte Ausbreitungsmodell ART (Aerosols
and Reactive Trace gases), welches an ICON –
das derzeit operationelle
Wettervorhersagemodell des Deutschen
Wetterdienstes – gekoppelt ist. Bei der
Modellierung der Pollen mit ICON-ART wird
zunächst die Blühbereitschaft der Pflanzen
für jeden Modellgitterpunkt berechnet.
Sind die Pflanzen blühbereit, können Pollen
freigesetzt werden – sofern das Wetter es
zulässt: Grundsätzlich begünstigen hohe
Temperaturen, trockenes und leicht windiges
Wetter die Pollenfreisetzung. Freigesetzte
Pollen werden vom Wind transportiert – auch
über längere Distanzen (Ferntransport) – und
können an einem anderen Ort wieder zu Boden
sinken oder werden vom Niederschlag
ausgewaschen. Weitere Informationen zu
ICON-ART:
https://www.imk-tro.kit.edu/5925.php Die
ICON-ART-Pollenprognosen für Deutschland
können auf der Website des DWD sowie über
den Open-Data-Zugriff abgerufen werden:
https://opendata.dwd.de/climate_environment/health/forecasts/pollen/
https://www.dwd.de/DE/leistungen/pollen/pollenforschung.html
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