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Redaktion Harald Jeschke

Potenziale des Duisburger Büromarktes

Family Offices und Stiftungen entdecken die Büroimmobilie in Duisburg    
Duisburg, 11. Februar 2016 - Den heimischen Büromarkt zu bearbeiten, gehört seit jeher zu den Kernaufgaben der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Duisburg mbH. Die Akteure der GFW Duisburg sammeln Nutzer-Veränderungen und überprüfen diese auf ihre Richtigkeit. „Das geschieht in enger Abstimmung mit den Eigentümern, der Stadt Duisburg und den Maklern aus Duisburg und der Region. Dazu gehören insbesondere die Armin Quester Immobilien GmbH und die Cubion Immobilien AG“, betont GFW-Geschäftsführer Ralf Meurer.  
„In 2015 wurden 81 Vermietungen von Büroflächen größer als 100 Qua-dratmeter bekannt“, berichtet der für die Immobilienwirtschaft zuständige Projektmanager Christian Felix Hendel. Zusätzlich sorgten zahlreiche Kleinvermietungen für rege Bewegung im Markt; etwa 4.500 m² wurden registriert. „Erfahrungsgemäß werden viele kleine Bewegungen nicht oder erst zeitlich verzögert publik, daher wird ein Zuschlag von 3% auf die bekannten Vermietungen gerechnet“, erklärt Hendel. In Summe kommen dabei rund 70.500 Quadratmeter Vermietungen für das Jahr 2015 zusammen. Zusätzlich wurden neun Kaufabschlüsse über zusammen rund 10.500 Quadratmeter öffentlich, bei denen Eigennutzer die Büroimmobilie erworben haben oder neu errichten. Der Gesamtumsatz des Duisburger Büromarktes liegt damit 2015 bei etwas über 81.000 Quadratmetern.  
Zu den markantesten Umsatzbringern zählen das LANUV Ministerium NRW (16.560 Quadratmeter), die Stadt Duisburg (5.120 Quadratmeter), die Deutsche Bahn AG (4.100 Quadratmeter), die Verwaltung des Evangelischen Krankenhauses Duisburg Nord (3.680 Quadratmeter), die Commerz Direktservice GmbH (2.800 Quadratmeter) sowie die Simon Hegele Gesellschaft für Logistik und Service mbH (2.500 Quadratmeter). „Besonders erfreut sind wir über Eigennutzer, die neu bauen. Das ist beispielsweise bei der Verwaltung des Evangelischen Krankenhauses Duisburg Nord der Fall“, so Hendel. Gleiches gilt für die „HEIM & HAUS Holding GmbH“, deren neue Firmenzentrale „Am Weißen Stein“ schon weit fortgeschritten ist.
„Ein positives Signal für den Wirtschaftsstandort und ein Bekenntnis, nachhaltig hier ansässig bleiben zu wollen“, so die Wertung von Wirtschaftsförderer Meurer.   Wer unter die Lupe nimmt, in welchen Stadtteilen die umgesetzten Quadratmeter liegen, stellt fest, dass mit rund 57% der Löwenanteil auf die Innenstadt (Citykern, Duissern, Neudorf) entfällt. Innenhafen (10%), Duisburger Süden (6%) und Westen (11%) liegen umsatzmäßig unter dem Norden, der nicht wie in den Vorjahren die „roten Laterne“ trägt. Die nördlichen Stadtteile sind 2015 mit 17% die zweitstärkste Region hinter der City – dank der Eigennutzer. . Angesprochen auf den hohen Anteil von Mietern aus dem öffentlich-rechtlichen Bereich, antwortet Axel Quester, Geschäftsführer der Armin Quester Immobilien GmbH, einem seit 1953 in Duisburg ansässigen Familienunternehmen: „Selbst wenn man diesen Anteil abrechnet, so bleibt noch immer ein Ergebnis über, das sich sehen lassen kann. 2015 war ein sehr ordentliches Jahr.“

Wie im Vorjahr, so der Immobilienmakler, zeichne sich der Marktumsatz durch einen hohen Anteil an Eigennutzern aus. „Das ist überaus positiv, schließlich sind all diejenigen, die Nutzer und Eigentümer der Immobilie zugleich sind, deutlich standorttreuer als Nutzer, die die die Immobilie lediglich gemietet haben. Eigentum verpflichtet halt in vielfältiger Weise – rechtlich und emotional“, so Quester.   Der Duisburger Makler, auch Gesellschafter der GFW Duisburg, hat eine spannende Neuerung ausgemacht: Auf Investitionsseite lässt sich beobachten, das der Duisburger Büromarkt mittlerweile auch für regionale Investoren interessant geworden ist. Insbesondere im Vorjahr gab es mehr und mehr Family Offices und kleine Stiftungen, die die Büroimmobilie in Duisburg auf ihrem Investitionsradar hatten.  
Markus Büchte, Vorstand der CUBION Immobilien AG, sorgt sich vorrangig um die Angebotsreserve attraktiver Büroflächen in Duisburg: „Das hervorragende Vermietungsergebnis 2015 ist an der Angebotsreserve nicht ohne Substanzverlust vorübergegangen. Die Duisburger Leerstandquote setzte ihren Schrumpfungsprozess – wie bereits zum Halbjahr prognostiziert – erheblich fort und liegt jetzt nur noch bei 3% (Vorjahr 4%).“ Dies entspricht einem absoluten Wert von nur etwa 64.500 m² verfügbarer Bürofläche. Davon werden etwa 6.500 m² zur Untermiete angeboten. „Etwa 80% der ohnehin geringen Angebotsreserve verfügt dabei nur über einen einfachen oder allenfalls mittleren Nutzwert“, erläutert Büchte die Situation.  
Von der Neubauseite ist kurzfristig nicht mit Entlastung zu rechnen. 2015 wurden etwa 11.500 m² neuer Bürofläche fertiggestellt. Davon steht dem Markt aber nur noch eine Restfläche von 500 m² zur Verfügung. Für 2016 wird ein Fertigstellungsvolumen von knapp 9.500 m² erwartet, welches aber ebenfalls bereits zu 100% seiner zukünftigen Nutzung zugeführt ist. „Der Büromarkt Duisburg hat in Bezug auf seine Angebotsreserven nun neben dem Qualitätsproblem auch sein altes quantitatives Problem wieder erlangt und wird dieses auf absehbare Zeit wohl behalten. An Leerstandquoten unter 2%, wie zur Jahrtausendwende, sollte man sich besser wieder gewöhnen“, so Büchte.  

Die gewichtete effektive Durchschnittsmiete im Bestand (ohne Neubauten) liegt aktuell bei 8,20 EUR/m² und damit knapp 4% unter dem vergleichbaren Wert Ende 2014. Unter Hinzurechnung der Abschlüsse in Neubauten errechnet sich die Durchschnittsmiete derzeit auf 9,86 EUR/m², „was in kleinen Märkten jedoch eine bedingt sinnvolle Aussagekraft hat“, betont Büchte. Die Spitzenmiete rangiert weiterhin im Bereich von etwa 13,50 bis 14,00 EUR/m² und kann in neuwertigen Objekten der bevorzugten Büromarktzone „Innenhafen“ oder in „Neubauten“ in der Innenstadt erreicht werden.