Mehr Kultur für Kinder und Jugendliche
Duisburg, 7. Oktober 2013 - "Wir
wollen allen Kindern und Jugendlichen die Tür zu Kunst und
Kultur so weit wie möglich öffnen" "Kulturelle Bildung
kann einen wesentlichen Beitrag zur
Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen leisten.
Voraussetzung allerdings ist, dass wir die Tür zu
Kunst und Kultur für alle Kinder und Jugendliche
so früh und so weit wie möglich öffnen", davon ist
Kulturministerin Ute Schäfer überzeugt.
Nordrhein-Westfalen hat eine besonders reiche
Kulturlandschaft. Dazu gehören herausragende kommunale,
aber auch freie Theater und viele Museen, die zur
Auseinandersetzung mit Kunst und Geschichte einladen. Dazu
gehören auch Konzerthäuser, Chöre, Tanzkompanien,
Literaturhäuser, Kulturfestivals, Jugendzentren und
soziokulturelle Zentren. All diese Kompetenzen sollen
genutzt werden, um Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit den
Kommunen zum ,Kinder- und Jugendkulturland zu machen.
Dafür soll es viele spannende altersgemäße kulturelle
Angebote geben, die nicht nur erreichbar, sondern auch für
alle Kinder und Jugendlichen bezahlbar sind. Deshalb hat
das Land gemeinsam mit den Kommunen und
Kultureinrichtungen ein neues Landesprogramm auf den Weg
gebracht: den Kulturrucksack Nordrhein-Westfalen.
Dafür stellt das Kulturministerium jährlich rund 3
Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung. Ziel des landesweiten Vorhabens ist, allen Kindern und Jugendlichen
kostenlose und deutlich kostenreduzierte kulturelle
Angebote zu eröffnen.
Der Kulturrucksack NRW
knüpft an bestehende Programme wie zum Beispiel
"Künstler in die Kita", "Jedem Kind ein Instrument",
"Kultur und Schule", .Kulturxcouts'' oder
.Kulturstrolche" an, die bereits in den
Kindertageseinrichtungen und Schulen Nordrhein-Westfalens
angeboten werden. Er wendet sich an Kinder und Jugendliche
zwischen 10 und 14 Jahren. Kommunen, in denen mehr als
3.500 junge Menschen im Alter von 10 bis 14 Jahren leben,
können sich direkt beteiligen, kleinere Städte und
Gemeinden können sich im Verbund mit anderen bewerben.
Das Land unterstützt die Kulturrucksack-Kommunen mit
jährlich 4,40 Euro pro Kind oder Jugendlichen in der
genannten Altersgruppe. Der Kulturrucksack NRW startete
2012 mit 28 Pilotkonzepten in 55 Städten und Gemeinden für
insgesamt rund 320.000 Kindern und Jugendliche zwischen 10
und 14 Jahren. Ab 2013 sind über 130 Städte und Gemeinden
beteiligt an 51 Kulturrucksack-Standorten.
Kulturdezernent Thomas Krützberg sowie Petra Müller und
Krysztina Winkel von der SchulKulturKontaktStelle
beim Amt für Schulische Bildung stellten das
Projekt „Kulturrucksack NRW – face to Face/ body to Body”
vor.
"Der Termin macht mir heute viel Freude, steht er doch in
Verbindung mit der IKIBU und natürlich für Jugend, Bildung
und Kultur," eröffnete Kulturdezernent Thomas Krützberg die
Vorstellung des neuen NRW-Projektes.
"Duisburg bekommt
für dieses Projekt 103 000 Euro zur Verfügung gestellt,"
freute sich der Dezernent und Familienvater.
Vertreter aller beteiligten Kultur- und
Bildungseinrichtungen und der Künstlerschaft waren sich
einig: Da kann sich viel bewegen.
Die Scouts - ganz links Scout und Studentin Mona aus
Bochum - mit den Erlebnisreise-AG-SchülerInnen der
5C der Globus Gesamtschule - haben schon den
Kulturrucksack.
Mit dem Kulturrucksack NRW sollen junge Menschen (zwischen
10 bis 14 Jahren) die kulturelle Vielfalt des Landes
kennen lernen und die Kultur- und Bildungslandschaft mit
ihrer eigenen Kreativität bereichern.
"Das geht gut", erklärte ein Lehrer. "Man kann natürlich
nicht erwarten, dass man für eine Theaterveranstaltung
Karten gibt und dann die Jugendlichen allein lässt. Wenn
man aber mit ihnen gemeinsam an den Themen des Stücks
arbeitet, zeigen sie sehr starkes Interesse. Dann
entwickeln sie auch Lust für die Kunst."
"Es gilt aber auch, die Kinder wieder an etwas erinnern -
an ein Buch. So ein Buch ist ein unübertroffenes Medium,
und dass schon seit mehr als 100 Jahren," hob Dr.
Barbians, Leiter der Stadtbücherei hervor.
So wird der Bogen für den Kulturrucksack weiter gespannt,
nimmt auch das Tanzen - Einstiegshilfe Streetdance -
mit orientalischem und zeitgenössischem Tanz Raum ein und
wird über das Kampf-Kunst-Treffen in Ulla Weltekes
Tanzwerkstatt noch lange nicht beendet.
Bring Beats auf die Beine heißt ein weiteres spannendes
Angebot. Ein "Beat Boxer" wie Fridolin von den
Philharmonikern demonstrierte, wie
mit der eigenen Stimme Bass und Snares zu Tönen angeregt
werden, die Schlagzeuger ihrer "Schießbude" abringen.
Das kam an, verursachte staunende Gesichter und die
Erkenntnis, dass man das ja auch eigene Beats erlernen und
andere damit beeindrucken kann.
Scout und Beat Boxer zeigten, wie es geht
Die Landesregierung will gemeinsam mit Kommunen und
Kultureinrichtungen für junge Menschen einen besonderen
Anreiz zur Beteiligung an kulturellen Aktivitäten schaffen
und dadurch die Teilhabemöglichkeiten auch für junge
Menschen aus bildungsfernen Milieus und mit
Migrationshintergrund verbessern.
In Duisburg geht man einen besonderen, zweigeteilten Weg,
um die Klientel der Zehn- bis 14-Jährigen zu erschließen.
Den einen beschreiten sechs Scouts mit ihren AGs aus
Schulen und Jugendeinrichtungen, die gerade ihre
Erlebnisreise „face to Face – body to Body“ aufgenommen
haben. Den anderen Weg können alle Zehn- bis 14j-ährigen
Duisburger beschreiten, indem sie eins der Spezialangebote
dreier Künstler oder der Kultureinrichtungen wahrnehmen.
Die Angebote im Rahmen des Kulturrucksacks zeichnen sich
nicht nur dadurch aus, dass sie passgenau sein sollen,
sondern auch dadurch, dass sie für die Kinder/Jugendlichen
kostenreduziert oder kostenfrei sind.
FACE TO FACE - BODY TO BODY
Die Zeit zwischen 10-14 Jahren ist eine faszinierende
Lebenszeit, eine Abenteuerreise ins Erwachsenwerden.
Deswegen hat es sich der Kulturrucksack Duisburg zur
Aufgabe gemacht, diese besondere Zeit mit intensiven,
spannenden und neuen Eindrücken zu nähren und den
Jugendlichen bei der Reise zum Ich mit Hilfe von
interaktiven Kulturaktionen zur Seite zu stehen.
Im Schuljahr 2013/2014 startet der Duisburger
Kulturrucksack als Pilotprojekt an fünf Duisburger Schulen
und einer Jugendeinrichtung.
Was kann der Kulturrucksack:
- Zeit zum Staunen, Fühlen und Fasziniertsein schenken
- Kreativität, Selbstwertgefühl und Soft-Skills stärken
- Entwicklungswege eröffnen
- Körpergefühl fordern
- Vielfalt der Welt zeigen
- Hobbies, Berufe, Einrichtungen kennen lernen
- Biografien! Vorbilder entdecken
- Jugendlichen Gehör verschaffen und Mitsprache
ermöglichen
- mit Hilfe der Jugendlichen passgerechte Angebote
entwickeln
- bestehende Kulturkonzepte jugendgerecht überarbeiten
- zukunftsweisende Ideen mit den Jugendlichen entwickeln
- Kultur als Grundlage für Bildung erkennen
- sich in Duisburg als Mitbürger geschätzt fühlen
- ein großes gemeinsames Team bilden
Die Kooperationsparnter sind:
Theater Duisburg - Deutsche Oper am Rhein - Duisburger
Philharmoniker - Stadtbibliothek - LehmbruckMuseum -
KOM'MA Theater - Max Bilitza - Patrick Decavele - Tomasz
Kwapien
12 Kulturrucksack-AGs, die sich bereits mit ihren Scouts
auf die Reise begeben haben. Ihre Erlebnisse können
auf ihrem Blog auf
www.kulturrucksack.duisburg.de nachlesen.
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