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Afrikanistik

Afrikanistik ist die Wissenschaftsdisziplin, die sich mit der Erforschung afrikanischer Sprachen und Kulturen beschäftigt. Im deutschsprachigen Raum war sie lange Zeit auf die wissenschaftliche Erforschung von Sprachen und Literaturen in Afrika beschränkt. Am Zentrum für Afrikastudien in Basel wird seit dem Wintersemester 2002/03 der interdisziplinäre Studiengang African Studies angeboten. Die African Studies in den USA sind als Teil der area studies eher sozialwissenschaftlich geprägt.

Anfänge
Die europäische Afrikanistik beginnt mit den Missionssprachwissenschaften, an deren Anfang die Kikongo-Grammatik des Italieners Brusciotto steht. Fast gleichzeitig erschien das Wörterbuch zum Kenzi-Dialekt von Carradori da Pistoia. Etwas später folgte die Grammatik der Ge'ez-Sprache von Hiob Ludolf, der damit die Äthiopistik begründete.
Im 19. Jahrhundert fanden die großen Entdeckungsreisen in das Innere Afrikas statt. Zu den bekannten Afrikaforschern gehören Mungo Park, David Livingstone, Heinrich Barth, Adolf Overweg, Gustav Nachtigal und Georg Schweinfurth. Zur gleichen Zeit befassten sich Missionare mit den afrikanischen Sprachen. Beispielhaft sind hier Sigismund Koelle, Johann Gottlieb Christaller und Johann Ludwig Krapf zu nennen. Ein Sprachwissenschaftler, der sogar über die Bantu-Sprachen promoviert hatte, wie Wilhelm Heinrich Immanuel Bleek, war angesichts des akademischen Desintersses an afrikanischen Sprachen gezwungen, nach Kapstadt auszuwandern und seine Forschungen dort als Bibliothekar fortzusetzen. Auch die umfangreichen sprachwissenschaftlichen Forschungen von Heinrich Barth fanden erst im 20. Jahrhundert die gebührende Anerkennung.

Deutsche Afrikanistik
Es waren aber in erster Linie Carl Meinhof und Diedrich Westermann, die mit ihren Arbeiten zu den Bantu- und Sudan-Sprachen das Bild der deutschen Afrikanistik prägten. Die beiden Theologen waren auch die ersten Professoren für Afrikanistik in Hamburg und Berlin (Seminar für Orientalische Sprachen). In Wien wirkte zur gleichen Zeit der Ägyptologe und Afrikanist Wilhelm Czermak. Beeinflusst von der Ideologie des deutschen Kolonialismus widmeten sie sich auch der Entwicklung scheinwissenschaftlicher Theorien, vor allem der Hamitentheorie, die die Hegemonieansprüche von den Kolonialherren auserwählter Herrenvölker untermauerte, wenn deren Sprache über bestimmte Merkmale (z.B. ein Nominalklassensystem) verfügte.

Andere Wissenschaftler wie August Klingenheben, Johannes Lukas und insbesondere Ernst Dammann kamen erst nach ihnen zum Zug.
Heute ist die Afrikanistik ein typisches Orchideenfach, das in Deutschland an sieben Hochschulstandorten mit insgesamt 14 Lehrstühlen vertreten ist. Die schon aus Anfangszeiten der deutschen Afrikanistik bestehende Zweiteilung - ursprünglich nicht mehr als die jeweils unterschiedlichen Forschungsansätze von Meinhof und Westermann - lässt sich in Westdeutschland bis heute als inhaltliche Strömung beobachten.
Während die Schüler Meinhofs (im wesentlichen Akademiker aus dem Institut in Hamburg) sich mit Fragestellungen wie Sprachklassifikation und Nominalklassen auseinandersetzen, interessieren sich die Westermann-Schüler (die in der Nachkriegszeit vor allem aus dem Kölner Institut kamen) mehr für die afrikanischen Sprachen in einem folkloristischen oder kulturgeographischen Zusammenhang, wobei festzustellen ist, dass in dieser Strömung die ideologische Orthodoxie zwar erkennbar, aber nicht so stark ausgeprägt und stärker rückläufig ist, als im anderen Lager.
Zeitgenössische Vertreter der Meinhof-Schule sind Herrmann Jungraithmayr, Wilhelm Möhlig, Ludwig Gerhardt, Gudrun Miehe, Dymitr Ibriszimov und Anne Storch. Schüler Westermanns sind Oswin Köhler, Bernd Heine, Franz Rottland, Mechthild Reh, Rainer Voßen und Raimund Kastenholz. Die ostdeutsche Afrikanistik (mit den Standorten Berlin und Leipzig) hat sich hiervon unbeeinflusst entwickelt, wobei deren Geschichte noch aufzuarbeiten ist.

Auf der Weltkarte gibt es heute keine weißen Flecken mehr. Allein schon die Satellitentechnik ermöglichte uns ein allumfassendes Bild unserer Welt. Jeder Winkel, jeder Grashalm und jeder Staubkorn ist bekannt. So dachte ich lange Zeit. Doch dann sollte die Rundfahrt auf dem Nil kommen.

Sag mal, Egbertm, wie hoch ist die Pyramide da drüben?
Keine Ahnung.
Wie heißt die denn?
Keine Ahnung. Sie ist nicht auf meiner Karte verzeichnet.
Kann man sie denn besteigen?
Keine Ahnung.
Dann frag`  doch mal unseren Reiseführer.
Al-Haq ibn el-al...

Der Mann verstand kein Wort. Und ließ mich ratlos zurück. Wie sollte ich meiner Frau nur erklären, daß wir uns auf dem Nil verirrt hatten?

Kaum waren wir wieder zuhause, ging ich in die nächste Buchhandlung und suchte eine Landkarte vom Nil. Um ein Missverständnis zu vermeiden: Reiseführer von Ägypten gab es jede Menge. Da wurde wirklich jede Kleinigkeit beschrieben.  Gezielt über den Nil fand ich aber nichts. Was also tun? Ich rief bei der Niederrheinischen Universität an. Ob es da wohl einen Lehrstuhl für Geographie gibt? Zu meiner Überraschung gab es den nicht. "Es gibt einen Lehrstuhl fürdie Geschichte des Niederrheins und einen für die Ökologie des Niederrheins," beschied mich die freundliche Dame am Telefon. "Ich verbinde Sie daher mit der Aftikanistik." Afrika-was? "Afrikanistik, auch Afrikakunde genannt. Wir sind führend darin in Deutschland." Ob die unbedingt Karten vom Nil haben, wusste ich damals nicht. Aber es war mir egal. Vielleicht könnten mir diese Orchideenwissenschaftler ja trotzdem weiterhelfen.

"Ah ja, da ist ja der neue Kandidat," schnurrte plötzlich eine männliche Stimme. Welchen Kandidaten meint der namenlose Mann? "Den neuen Teilnehmer für unsere Afrikaexpedition. Sie wollen mithelfen, zu beweisen, daß es nicht nur in Ägypten Pyramiden gab?" Natürlich wollte ich. Da ich gerade nichts besseres zu tun hatte, machte ich auch gleich einen Vorstellungstermin aus. Franz-Ferdinand Graf Buchholz hieß mein Gesprächspartner.

"Afrika ist voller Geheimnisse," vertraute mir der Adelige an. "Die christlich-animistischen Teile Äthiopiens, des Sudan und des Tschad sind noch immer nicht vernünftig erforscht. Wir vermuten, daß es dort noch viele nicht entdeckte Pyramiden gibt. Sie sind teilweise unterirdisch, teilweise in den Fels gehauen. Wir möchten diese Pyramiden entdecken und erforschen. Sie kommen doch mit?"

Spätestens an dieser Stelle kam ich ins Grübeln. Ich selbst hatte Afrikanistik studiert, hatte auch schon den einen oder anderen Urlaub in Afrika verbracht - und sollte mich jetzt mit der Ägyptologie beschäftigen? "Ach, Quatsch," meinte der Graf nur. "Ägypten ist doch auch ein Teil Afrikas, oder? Kommen Sie mit auf die Forschungsreise und verdienen Sie sich ihren ersten beruflichen Sporen." Also schlug ich ein.

"Ich habe eine Arbeit," konnte ich also freudestrahlend ausrufen, als ich an dem Tag nach Hause kam. Klein-Erna, meine Frau, sah mich staunend an. "Du? Nach allŽ  den Jahren des Bummelstudiums und des Reisens? Was machst du denn?" Ich erzählte es ihr. Und damit begann die Schimpferei. "Was willst du da? Spinnst du? Bist du verrückt? Was soll ich hier alleine ohne dich?" An diesem Punkt angelangt, braucht ich eine Pause von ihr. Also packte ich meine Koffer und zog gen Afrika.

Deutsche Archäologen im Sudan verschleppt!
Deutscher Afrika - Forscher lenkt Nil-Quelle um!
Afrikanisten ausgeraubt!

Wir produzierten viele Schlagzeilen. Am Anfang verstanden die Einheimischen in der Nil - Region nämlich nicht, was wir dort wollten. Ein paar Weiße buddeln im heißen, staubigen Wüstensand - die müssen doch reich und bekloppt sein. So dachten zumindest die Afrikaner. Mitnichten, wie sich bald herausstellen sollte.
"Mir ist warm." In der Mittagshitze hatte Franz-Ferdinand einen roten Kopf bekommen. Also setzte er sich in einen der Rinnsale, der sich endlos durch die Landschaft schlängelte. Daß er verschwunden war, fiel uns erst auf, als der Rinnsal plötzlich verschwunden war. Wo früher feuchtes Naß war, war auf einmal nur noch trockener Sand. Wir, die Reisebegleiter des Grafen, brauchten einige Minuten, um diese unbestreitbare Tatsache zu realisieren. Als wir uns nach dem Grafen umschauten, entdeckten wir plötzlich ein Loch im Boden. Bei näherer Betrachtung stellten wir fest, daß wir den Eingang zu einer Höhle im Boden entdeckt hatten.

Was dann geschah, erschreckte uns dann doch, zumindest am Anfang. Es tauchte plötzlich ein Turban im Boden au! "Will mir denn niemand helfen," fragte dann auch noch die Stimme des Grafen, ohne daß ihr Besitzer sichtbar wäre. "Holt mich hier endlich heraus." Wie schon gesagt: Der Graf hatte sich in den Rinnsal gesetzt, um  sich Abkühlung und Linderung zu verschaffen. Als er ein Knirschen hörte, war es auch schon zu spät. Der Boden unter ihm gab nach. Quasi wie durch eine Eieruhr versank er im Boden.
Was folgte, ist legendär. Der Graf lenkte den Rinnsal um. Dann begann er, im Boden zu buddeln. So legte er eine natürliche, unterirdische Höhlenpyramide freizulegen. Lebende Mumien entdeckten wir zwar nicht, dafür aber viele antike Alltagsgegenstände: Essgeschirr, Hygieneartikel, Modeschmuck und Vogelfedern  fanden wir in rauen Mengen. "Wieso habt ihr denn Vogelfedern gefunden," wollte meine Frau eines Tages wissen. "Die Wüsten-Ägypter glaubten an eine unsterbliche Seele. Stirbt ein Mensch, verlässt die Seele den Körper. Um in den Himmel kommen zu können, braucht sie ganz viele Federn, die sie auf den Rücken schnallt. Ist die Seele im Himmel, kann sie über das Leben der Erdenbewohner wachen und aufpassen, dass es ihnen gut geht. Bleibt die Seele aber auf der Erde, richtet sie nur Schaden an. In der Endzeit der Wüstenägypter gab es kaum noch Vögel mit Feder.... Die Wüstenägypter waren also dem Untergang geweiht. Irgendwann gingen sie dann im Pharaonenreich auf. Die Redewendung `Ich hab mit dir noch ein Hühnchen zu rupfen!` stammt aus dieser Zeit - man kündigte damit die bevorstehende Beerdigung an."
Unsere nächste Expedition führt uns nach Kenia. Angeblich liegt dort ja die Wiege der Menschheit. Wir sollen überprüfen, ob es im Urwald noch lebende Frühformen des Menschen gibt.

Ägyptologe

Ägyptologen beschäftigen sich mit der Kultur und Religion des alten Volkes aus dem Nildelta. Vom 4. vorchristlichen Jahrtausend bis zum 10. Jahrhundert nach Christus - die Zeitspanne ist dabei riesig. Ägyptologen beschäftigen sich mit historischen Schriftstücken und Sprachanalysen, aber auch Gegenständen, die Archäologen fanden. Die Sprach-, Religions- und Sozialgeschichte Ägypten ist für Ägyptologen genauso interessant wie die verschiedenen Herrscherdynastien. Aber auch das christliche Ägypten oder die Kunstgeschichte können von Interesse sein.

"Tod auf dem Nil" heißt ein Buch von Agatha Christie. Darin löst der belgische Meisterdetektiv Hercule Poirot einen verzwickten Mordfall während einer Nilkreuzfahrt und das in seinem Urlaub. Das Buch wurde erfolgreich mit Sir Peter Ustinov verfilmt.

Buch wie Film faszinierten mich gleichermaßen. Die exotische Landschaft, die alte Kultur, das ewig gute Wetter - all das reizte mich. Als ich dann auch noch die fluchbeladenen Entdeckungen von Howard Carter für mich entdeckte, war mein Berufswunsch klar: Ich wollte Ägyptologe werden.

Lange Zeit arbeitete ich dann an der Niederrheinischen Universität zu Duisburg. Ägyptologe ist ja doch ein Orchideenfach. In Duisburg blühen diese Orchideenfächer aber auf. Hier wird sehr viel Wert auf Forschung gelegt; die Dozenten und Privatdozenten kümmern sich um die wenigen Studenten. Wir Professoren sind viel auf Forschungsreisen und Ausgrabungen. So durchpflügt, wie Ägypten heute ist, dürfte in Zukunft allerdings kaum noch etwas zu finden sein.

So habe - zusammen mit meiner Frau, die offiziell Firmeninhaberin ist - eine Reiseagentur gegründet. Sie bietet kriminalistische Touren auf dem Nil an. Während der Reise wird einer der Mitreisenden ermordet. Und die anderen Reisenden müssen den Mörder finden. Oh, keine Sorge: Bei mir ein Schauspieler so richtig kitschig ermordet, mit Theaterblut, Spezialmesser (die Klinge rutscht in den Schaft), schauerlichem Schrei und allem, was dazugehört. Ich fahre als Reiseleiter mit und werde den Mörder spielen.

Dieser Schauspieler ist ein Idiot. Wir sind mitten auf der Fahrt und der Kerl erklärt mir, daß er das Theaterblut vergessen habe. In dem nächsten Ort, in dem wir anlegen werden, wolle er Kamelblut besorgen. Das sei genauso gut wie Theater- und Menschenblut. Und hat damit den Reisegästen eine unlösbare Aufgabe gestellt. Als er dem lebenden Objekt das Objekt der Begierde abzapfen wollte, trat das Wüstenschiff schmerzdurchflutet aus und traf den Mann an Brust und Kopf. Die Männerleiche sieht furchterregend aus, voller Blut, vermatschtem Gesicht und voller unidentifizierbarer Abdrücke. Auf diese Lösung wird niemand kommen.

"Herr Reiseleiter, das Rätsel ist viel zu einfach. Ich bin Veterinär, Tiermediziner. Es ist offensichtlich, das sich das Opfer einem Krokodil unsittlich näherte und sich das Tier wehrte. Der Mann ist an den Abwehrverletzungen gestorben. Haben Sie kein schwierigeres Rätsel?"

Zum Glück sind wir hier im ägyptisch - sudanesischen Grenzgebiet mit seinen Wüsten. Ich werde den Schlaumeier hier aussetzen und ganz einfach vergessen...
 

„Altenpflegerin - das ist mein Traumberuf!“


Am 1. Oktober 2011 haben sieben Frauen und Männer ihre dreijährige Ausbildung zur Altenpflegerin beziehungsweise zum Altenpfleger bei der AWOcura begonnen. Es sind: Maren Köhler (18), Paola Likova (21), beide im Seniorenzentrum Lene Reklat in Rheinhausen, Florian Czapinski (20) in Vierlinden, Claudia Rockenfeller (42) und Janina Grensmann (21) Im Schlenk sowie Christoph Belghaus (18) und Christina Barthel (21), die beide im Seniorenzentrum Ernst Ermert in Duissern arbeiten werden.
Vor die Praxis hat der Ausbildungsplan die Theorie gesetzt. Für drei Monate besuchen die neuen AWOcura-Azubis das AWO-Fachseminar in Oberhausen. Auf dem Stundenplan stehen da Fächer wie Rechtskunde, Krankheitslehre oder Soziologie. Ab Januar beginnt dann der Berufsalltag im Pflegeheim. Melanie Maric unterstützt als Praxisbegleiterin die Frauen und Männer bei der täglichen Arbeit, die mitunter auch stressig ist. Schrecken kann die Herausforderung dieses sozialen Berufs jedoch keinen der Azubis. Sie alle bringen Erfahrung mit.

Was auffällt: Eine Ausbildung zur Altenpflegerin ist kein Jungmädchen-Traum, der während langweiliger Mathestunden in der Schule reift. Alle Azubis haben bereits den Beruf kennengelernt und sich ganz bewusst entschieden. Florian Czapinski bewarb sich nach seinem Zivildienst in einem Altenheim bei der AWOcura. Maren Köhler, Janina Grensmann und Paola Likova wählten ihren Beruf jeweils nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr in einem Seniorenzentrum. Claudia Rockenfeller kehrte nach der Familienphase ins Berufsleben zurück, bevor sie sich nach vier Jahren als Pflegehelferin zu einer Ausbildung entschloss. Doch für Neu-Duisburgerin Janine Grensmann steht auch fest: „Das ist mein Traumberuf. Ich möchte nichts anderes tun.“ Ihre Kollegin Poala Likova erklärt, warum das so ist: „Ich mache etwas, das wirklich gebraucht wird.“

Melanie Maric sieht in der praktischen Vorerfahrung einen bedeutenden Vorteil. „Zum einen wissen die Azubis, was sie erwartet. Zum anderen können auch wir während eines Praktikums oder des Freiwilligen Sozialen Jahres sehen, ob ein Bewerber wirklich geeignet ist. Denn längst nicht jeder kann die Anforderungen erfüllen.“ Denn die Herausforderung besteht auch darin, eigenständig zu arbeiten. Das bestätigt auch Maren Köhler: Es steckt viel mehr dahinter, als sich auf den ersten Blick vermuten lässt.“ Melanie Maric zählt es auf: „Schichtführung, Gespräche mit Angehörigen, das Stellen von Medikamenten.“
Wichtig ist, mit Menschen umgehen zu können. Empathie - das Ein- und Mitfühlen - prägt ganz wesentlich das Berufsbild. Maren Köhler dazu: „Gerade Patienten mit Demenz sind oft sehr dankbar, wenn sich ihnen jemand zuwendet. Da kommt dann auch ganz viel zu einem selbst zurück.“
Talente lassen sich da durchaus auch später entdecken. Die gelernte Arzthelferin Claudia Rockenfeller wurde während ihrer Arbeit als Helferin auf die Möglichkeit einer Ausbildung angesprochen. „Ich habe gesagt, das ist gut und dann die Chance genutzt.“
Dass der Beruf durchaus auch Männer reizt, beschreibt Florian Czapinski: „Meine Freunde haben sich überhaupt nicht gewundert, als ich mich für diese Ausbildung entschieden habe. Ich hatte schon immer eine soziale Ader, deshalb ist Altenpflege genau richtig für mich.“

Bei der AWOcura sind derzeit insgesamt 21 Auszubildende tätig. Nach drei Jahren erfolgt die Prüfung zum Examen. Als Fachkraft erhält eine Altenpflegerin bei der AWOcura derzeit etwa 2365 Euro, und damit 300 Euro mehr als im Tarifbereich für Berufseinsteiger bezahlt wird. Der Beruf bietet zudem Aufstiegschancen, dazu gehören unter anderem Zusatzqualifikationen, zum Beispiel im Bereich Demenz oder Palliativ Care. Wohnbereichsleitung oder Heimleitung sind weitere Aussichten auf eine berufliche Karriere im Bereich der Pflege.

Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik

Oh wie wohl ist mir beim Bade! Heißt es nicht so in einem Lied? "Wir Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sorgen dafür, daß das Badezimmer funktioniert," berichtet Karl-Heinz Naujokat vom Bildungszentrum Handwerk.
Hinsichtlich der Berufsinhalte mache ich es mir an dieser Stelle einfach und verweise auf die entsprechenden Ausführungen bei der Internetenzyklopädie Wikipedia und BerufeNet, der berufskundlichen Internetplattform der Arbeitsverwaltung. "Eine Sache fehlt bei BerufeNet allerdings," erzählt Naujokat. "Die Anlagenmechaniker arbeiten nicht nur in Gebäuden. Bei Bedarf verlegen sie auch die Rohre zu den Gebäuden, erledigen also Erdarbeiten."
Ein Hauptschulabschluß der Klasse 10, gute Noten in den Hauptfächern Mathe, Deutsch, Englisch und preußische Kardinalstugenden wie Pünktlichkeit, Höflichkeit, Ordnungssinn, Sauberkeit und Zuverlässigkeit - für Naujokat machen diese Selbstverständlichkeiten einen guten Lehrling aus. "Der Anlagenmechaniker ist ein Beruf mit Zukunft. Wasser ist das Lebensmittel Nummer 1. Der Bereich der alternativen Energien wird wachsen. Das Potential ist also vorhanden. Gäbe es genügend vernünftige Bewerber, würden die Betriebe auch mehr Lehrlinge einstellen. Wer als Erwachsener einen Einstieg in den Beruf finden möchte, sollte sich bei der Arbeitsverwaltung nach Fördermöglichkeiten erkundigen."
Schülerpraktika sind nach Einschätzung Naujokats schon sinnvoll. Der Jugendliche sieht, ob der Beruf zu ihm paßt. Betrieb und Schüler sehen, ob sie zueinander passen. Wer in dem Beruf Karriere machen möchte, besteht zuerst die Gesellenprüfung und dann die Meisterprüfung. "Die Meisterprüfung ist erforderlich, um sich selbständig zu machen. Wer die Gesellenprüfung besteht, der darf auch eingeschränkt Elektrikarbeiten ausführen."
Handwerk hat goldenen Boden. Glaubt man Naujokat, gilt dies für den Beruf des Anlagenmechanikers, der vor rund 5 Jahren aus den Heizungsbauern und Gas- und Wasserinstallatoren entsteht, ganz besonders.

Arabist

Das Arabische ist die wichtigste Sprache des islamischen Kulturkreises. Das Arabische zählt somit zu den Weltsprachen. Arabisten studieren die arabische Sprache und Literatur. Die arabische Sprache umfasst das klassische Arabische, Mittelarabisch und das moderne Hocharabisch. Verschiedene Dialekte kommen hinzu. Arabisten kümmern sich als Sprachspezialisten um Literatur, Religion, Philosophie und Geschichte des arabischen Kulturkreises.

Kamele sind Wüstenschiffe. Es sind genügsame und ausdauernde Tiere, mit denen man problemlos weite Strecken zurücklegen kann. Da sie Lasten genauso wie Personen transportieren könen, werden sie gerne in Karawanen eingesetzt.
"Die Kamele tun mir Leid," behauptet Prof. Dr. Ignatz Schlüsselmann von der Niederrheinischen Universität zu Duisburg. "Ich kann es nicht ansehen, wie sie gleichmütig durch die Gluthitze schreiten und ihre Lasten transportieren. Also machte ich mir Gedanken, wie ich den Tieren Linderung verschaffen kann."
Die Lösung von Prof. Dr. Schlüsselmann? Er erfand spezielle Luftkissenboote, die nur in Sandwüsten funktionieren. Rein äußerlich sehen sie wie ganz normale Luftkissenboote, wie wir sie aus der Seefahrt kennen, aus. Doch ihr Antriebssystem ist völlig neuartig. Die Außenwände sind komplett mit Sonnenkollektoren ausgestattet; die so gewonnene Energie wird in riesigen Batterien, die die Tanks ersetzen, gespeichert.
Der Wüstensand ist sehr heiß und heizt sich bei Sonnenschein leicht auf. Daher gibt es in den Luftkissen spezielle Kollektoren, die die Energie des Sandes aufnehmen, in die Batterien leiten und bei Bedarf aktivieren. "Bei den Kameltreibern habe ich mich allerdings äußerst unbeliebt gemacht," berichtet Prof. Dr. Schlüsselmann. "Da meine Wüstenluftkissenboote schneller als die Wüstenschiffe (gemeint sind die Kamele, Anm. d. Red.) sind und auch mehr Lasten und Menschen transportieren können, sind die Kameltreiber jetzt arbeitslos. Einige von ihnen sind schon vor Wien und Budapest gesehen worden. Sie sind auf dem Weg nach Duisburg. Sie wollen mir zeigen, daß Kamele nützliche Tiere sind."

(Duisburger Wirtschaftsnachrichten)

Scheich Abd el-Naddel ist reich. Stinkreich sogar. Als er vor 10 Jahren in Duisburg ankam, besaß er nur seine 10 Kamele. "Ich wollte doch nur mit Prof. Dr. Schlüsselmann sprechen und ihm zeigen, wie gut meine Wüstenschiffe sind. Schlüsselmann war gerade in Urlaub. Also musste ich warten, wenn ich ihn treffen wollte. Ich suchte mir einen Stall für meine Tiere und eine Wiese für mein Zelt. Den Professor habe ich bis heute nicht gesehen. Er war so mit seinem Wüstenluftkissenboot beschäftigt, dass er keine Zeit für mich hatte. Ich stand alleine da, hatte Hunger und kein Geld. So suchte ich ein paar Landsleute zusammen und machte einen Botendienst auf. Meine Kamele sind ideal dafür. Sie sind schnell Sprinter, wendig und passen durch jeden Stau. So schnell wie ich stellt niemand eilige Sendungen. Meine Kunden sind jedenfalls zufrieden."

Bäcker


"Hopfen und Malz Gott erhalt`s," betet der Bierliebhaber. "Ach so, das ist ein Kalauer," erkennt Bernd Siebers schnell. Selbst mit einem Betrieb in Essen ansässig, ist er gleichzeitig auch Obermeister der Bäckerinnung Rhein - Ruhr.
Bäcker stellen Brot, Kleingebäck, Feinbackwaren, Torten, Desserts und Backwarensnacks her. " `Backwarensnacks' sind beispielsweise belegte Brötchen," erklärt Siebers. "Anders als in dem Kalauer benutzen wir Materialien wie Milch, Eier, Hefe, Gewürze und Zucker."
Duisburg, Essen, Düsseldorf, Mülheim und Oberhausen gehören zum Innungsbezirk. 108 gehören der Innung an. Der Organisationsgrad ist dabei sehr unterschiedlich. Sind es in Duisburg lediglich bescheidene 35 %, beträgt er in Essen schon 70%. "Die Innung ist eine freiwillige Interessensvertretung. Wir helfen bei Rechts- und Ausbildungsfragen genauso wie bei der Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit. Wer hier Mitgliedsbeiträge spart, ist ein Trittbrettfahrer," berichtet Siebers.
Brot, Brötchen, Bienenstich, Zwieback, Lebkuchen, Blätterteigkuchen und Speiseeis - groß ist die Zahl der Produkte, die ein Bäcker herstellt. Je nach Standort werden nur Backwaren verkauft oder Gastronomie mit Kaffee und Backwarensnacks angeboten. "Der kleine Bäckerbetrieb verschwindet allmählich," berichtet Siebers. "Die Betriebsgrößte nimmt immer mehr zu. Der Grund dafür ist einfach. Es muss ein gewisses Umsatzpotential vorhanden sein, um wirtschaftlich überleben zu können. Neugründungen sind da kaum noch möglich. Im Grunde können nur die alteingesessenen Betriebe überleben." Berücksichtigt man dies, ist es nicht weiter verwunderlich, dass Bäckereiketten wie Bolten, Kamps und Horsthemke immer weiter an Bedeutung gewinnen.
Bereitschaft zur Nachtarbeit, körperliche Belastbarkeit, ein Faible für schöne Optik, handwerkliches Geschick und preußische Kardinalstugenden wie Pünktlichkeit, Höflichkeit, Genauigkeit, Sauberkeit und Ordnungsliebe - sie alle machen den idealen Lehrling aus. "Der ideale Lehrling hat auch schon ein Schülerpraktikum in einer Bäckerei absolviert. So wissen Betrieb und Jugendliche, ob sie zueinander passen." Die Freude am Beruf ist nach Einschätzung von Siebers schon wichtig. "In vielen Berufen weiß ich am Ende nicht mehr, was ich den Tag über geleistet habe. Als Bäcker sehe ich die Früchte meiner Arbeit sofort."
Ob sich eine Ausbildung zum Bäcker überhaupt lohnt, möchte ich zum Abschluss des Gesprächs noch wissen. "Ja, auf jeden Fall," meint Siebers. Wir Bäcker sind stolz auf unsere Tradition. Uns Bäcker gab es schon im alten Rom. Gegessen wird schließlich immer und überall. Heute zeichnet das Bäckerhandwerk eine hohe Ausbildungsbereitschaft aus. Wir haben die Ausbildungszahlen in den letzten Jahren sogar erhöht. Ich frage mich manchmal, ob wir nicht über Bedarf ausbilden. Wir haben aber eine soziale Verantwortung den Jugendlichen gegenüber. Wir können sie schließlich nicht auf der Straße enden lassen."  Andreas Rüdig

Barmixer


Milch macht müde Männer munter. Berichtet zumindest die Werbung. "Klassiker, aber auch Neu-Klassiker, wie etwa Martini - Cocktails oder der Cuisine - Style (bei dem klassische Drinks mit Kräuter und Gewürzen abgewandelt werden), laufen in Bars sehr gut," hält Kent Steinbach, selbst Inhaber einer Bar dagegen.
Barmixer und Barkeeper arbeiten an den Bars von Restaurants, Hotels, Diskotheken und Ferienanlagen. "Ein wichtiger Arbeitsplatz sind inzwischen aber auch die Cocktailbars wie meiner," ergänzt Steinbach. Sie mixen alkoholische und alkoholfreie Cocktails nach internationalen fachlichen Richtlinien und Rezepturen sowie nach eigenen Ideen. Dabei gehen sie auch auf individuelle Wünsche der Gäste ein. Außerdem bereiten sie Heißgetränke zu, setzen Bowlen an, dekorieren Getränke, stellen Beilagen wie Erdnüsse oder Oliven bereit und servieren kleine Imbisse.
Barkellner bereiten Cocktails und Mixgetränke zu. Sie servieren die Getränke auf Wunsch auch zusammen mit kleinen Speisen und Snacks. Sie pflegen den Kontakt zu den Gästen, unterhalten sich mit ihnen, erstellen die Rechnung und kassieren ab.
"Viele Barmeister machen sich selbständig. Sie können aber auch in Einrichtungen, die über eine Bar gehobenen Niveaus verfügen, Fach- und Führungsaufgaben übernehmen und an der Gestaltung der betrieblichen Abläufe mitwirken. Barmeister stellen alkoholische und alkoholfrei Misch-(Mix-)Getränke nach internationalen Richtlinien und Rezepturen her und servieren sie. Sie sind für die Betriebsbereitschaft und den rationellen Einsatz der Betriebsmittel in ihrem Arbeitsbereich verantwortlich. Wenn sie nicht selbständig sind, beraten Barmeister die Betriebsleitung hinsichtlich der Anschaffung neuer Geräte oder der Ausweitung der Leistungspalette.
Bar-Chefs teilen das Personal ein, überwachen und beurteilen es. Bei der Auswahl, Einstellung, Einweisung und Anweisung von Mitarbeitern im Barbereich wirken sie ebenso mit wie bei der Erstellung der Bar-Getränkekarte. Sie bereiten Cocktails und Mixgetränke zu und übernehmen oft auch Bartätigkeiten bei Bankettveranstaltungen oder Caterings. Darüber hinaus pflegen sie den Kontakt zu den Gästen und unterhalten sich mit ihnen - insbesondere in internationalen Hotelbars auf fremdsprachig," berichtet BerufeNet, die berufskundliche Internetplattform der Arbeitsverwaltung, etwas steif.
Doch wie wird man Barmixer? Der Seiteneinsteiger mit guten Kenntnisse in der Gastronomie kann genauso in einer Bar arbeiten wie etwa ein gelernter Restaurantfachmann; eine staatlich geregelte Ausbildung gibt es nicht. "Es gibt allerdings eine IHK - Prüfung für Barmixer," berichtet Steinbach. "Selbst wenn man die Prüfung nicht macht, ist schon der Vorbereitungslehrgang Gold wert. Die Teilnehmer lernen die Fachtheorie. Die IHK - Prüfung für Barmeister baut darauf auf. Hier werden kaufmännische Kenntnisse vermittelt." Zuerst Kellner, dann Barmixer, Barchef ( = Tätigkeit) und zuletzt evtl. Barmeister ( = Qualifikation) - so könnte der Aufstieg in einer Bar erfolgen. "Wer sich in der Bar weiterbilden möche, geht am besten zur Barschule Rostok. Fachlich ist sie die beste und wichtigste Bildungseinrichtung. Sie bietet auch die meisten Kurse an," betont Steinbach.
90 Prozent der Barmixer arbeiten in Cocktailbars, also freien Bars. Tadellose Umgangsformen, Fremdsprachenkenntnise (Englisch ist unerläßlich), eine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit und eine feine Zunge (schließlich muß man anspruchsvolle Getränke zubereiten können) sollte man schon mitbringen, wenn man in einer Bar arbeiten möchte. "Freitags und samstags erwirtschaften wir 60 % unseres wöchentlichen Umsatzes. Wir arbeiten dann, wenn andere Leute frei haben. Das ist eine Selbstverständlichkeit. Wer dazu nicht bereit ist, braucht gar nicht erst in der Gastronomie anfangen," betont Steinbach.
Die Innenstadt und eventuell Szeneviertel sind der ideale Standort für eine Bar.

Binnenschifferpfarrer


Ich bin Pfarrer beim Evangelischen Binnenschifferdienst Deutsche Seemannsmission und kein Arzt," schimpft in diesem Augenblick Frank Wessel, als er im "Haus der Schiffergemeinde" vor einer Tasse Kaffee sitzt. "Und außerdem ist Madagaskar viel zu weit weg!"
Doch halt, bevor wir uns verzetteln, sei hier alles der Reihe nach erzählt. Der Binnenschifferdienst betreut alle Binnenwasserstraßen im Bereich der Evangelischen Kirche im Rheinland. Ganz konkret sind dies Rhein, Mosel, Saar und diverse Kanäle. Was alles in allem eine Strecke von 700 km ausmacht. "Diese Strecke umfaßt 10 % des deutschen Binnenwasserstraßennetzes," so Wessel.
"Wir sind zuständig für eine bestimmte Berufsgruppe," fährt der sympathische Theologe fort. "Wie sagte es Johann Hinrich Wessel im 19. Jahrhundert so schön? Wenn die Menschen nicht zur Kirche kommen, muß die Kirche eben zu den Menschen gehen. Viele Partikuliere und Seeleute haben zwar eine Meldeanschrift an Land, sind aber das ganze Jahr über an Bord. Daher fehlt ihnen die Bindung zu ihrer Heimatlandgemeinde."
Taufen, Trauungen und Gottesdienste sind - neben Beerdigungen und Konfirmationen - zentrale Veranstaltungen im Gemeindeleben. "Wir haben mit der `Johann Hinrich Wichern' zwra ein Kirchenboot, das Gottesdienststätte sein könnte. Gottesdienste finden aber in der Regel nur bei Taufen, Trauungen oder auf Hafenfesten statt," betont Wessel. "Unser Schwerpunkt ist die Seelsorge und Diakonie." An 4 Tagen in der Woche besuchen Wessel und seine Mitarbeiter die Binnen- und Seeschiffe in seinem Einzugsgebiet und das das ganze Jahr über. "Was rund 1.000 Besuche im Jahr ausmacht. Wir können genauso Postanschrift für ausländische Schiffer sein wie verbilligte Telefonkarten abgeben. Behördengänge oder Besuche in Krankenhäusern kommen hinzu. Die Leute brauchen praktische Hilfe; nur Zuhören reicht da nicht." Bei den vielen niederländischen Schiffsleuten, die sich im Bereich der rheinischen Landeskirche aufhalten, ist eine Zusammenarbeit und das Miteinander mit der Nederlandse Kerk an de Ruhr selbstverständlich. "Wir sind eine mobile Kirche," betont Wessel. "Allein schon die Spritkosten gehen ins Geld. Auch wenn es weniger werden wird, so wird uns die rheinische Landeskirche auch in Zukunft unterstützen. Schließlich werden Qualität und Kontinuität auch in Zukunft wichtig sein. Fundraising und Spendenmarketing sind nicht Sache der Binnenschiffer. Kollekten und Spenden auf freiwilliger Basis werden aber immer dankbar entgegengenommen."
Die Binnenschiffergemeinde ist auf der Dammstraße 1 - 1b in Homberg untergebracht. Die Telefonnummer lautet: 02066 - 99180. Unter dieser Nummer sind auch aktuelle Termine der Gemeinde zu erfahren. Doch es nicht nicht nur Aufenthaltsräume für das gesellige Beisammensein. Ein Seemannsheim und 4 Gästezimmer für eine kurzfristige Hilfe gehören ebenfalls zu dem Gebäudekomplex.
"Der Binnenschiffer ist ein Beruf mit Zukunft," schätzt Wessel die gegenwärtige Situation ein. "Wer hier eine Ausbildung macht, bekommt in der Regel hinterher auch einen Arbeitsplatz. Das Binnenschiffergewerbe bekommt den Konjunkturaufschwung deutlich zu spüren. Wir vom Binnenschifferdienst sind die einzigen, die den Schiffern nichts verkaufen möchten. Wir möchten nur wissen, wie es ihnen geht." Andreas Rüdig

Buchhändler

Schock deine Eltern und lies' ein Buch. Ob dieser Werbespruch eine gute Einleitung für einen Bericht über den Beruf des Buchhändlers ist? Keine Ahnung.
Es ist Mittwochnachmittag. So gegen 13 Uhr betrete ich die Buchhandlugn Hermann in der Duisburger Innenstadt. Ich bin dort mit Herrn Perlick verabredet. Eigentlich war vorgesehen, daß er mir etwas über den Beruf des Buchhändlers erzählt. Der Text hätte dann in einem Wirtschaftsjournal (den "WirtschaftsNachrichten") veröffentlicht werden sollen.
Doch es sollte anders kommen. Als ich ankam, kam der erste Rückschlag. Herr Perlick bedeutete mir, er sei etwas in Zeitnot; bedingt durch einen Fall von Diebstahl müsse er zur Polizei. Nein, nein, kein akuter Fall von Ladendiebstahl. Soweit ich es behalten habe, sollte sich Herr Perlick eher irgendwelche Fotos ansehen.
Und sein Kollege, der an diesem Mittwochnachmittag in dem Ladenlokal anwesen war? Seinen Namen weiß ich nicht. Er bedeutete mir jedenfalls, daß er nicht zu einem Interview bereit ist. Man verlasse sich eher auf die Mund - zu - Mund - Propaganda, statt auf diese (wenn auch kostenlose) Werbung zurückzugreifen.
So geschehen am Mittwoch, dem 7. November 2007, um 13 Uhr.

Ein paar grundsätzliche Gedanken schießen mir bei der Nachbereitung dieses misslungenen (?) Termins durch den Kopf. "Wie wird der Buchhandel der Zukunft aussehen," lautet dabei die grundsätzlichste Frage. Verschiedene Antworten schießen mir durch den Kopf; diese Gedanken zu strukturieren, ist wesentlich schwieriger.
"In welcher Form wird es in Zukunft Bücher geben," lautet so eine Frage. Meine berufliche Frage zeigt mir: Bücher, Zeitungen und Zeitschriften gibt es immer mehr in digitalisierter Form. Printmedien verwandeln sich in eine Kombination aus Print- und Digitalmedien. Neugründungen erscheinen gar nicht mehr in gedruckter Form.
Texte können so (tages-)zeitunabhängig und bedarfsgerecht aufgerufen und gelesen werden. Ob wir irgendwann in einer bücherlosen Zeit leben werden, sei einmal dahingestellt. Es ist für mich aber durchaus vorstellbar, daß Hörbücher und CD - Roms noch stärker an Bedeutung gewinnen werden. Führt eine Buchhandlugn sie nicht verstärkt in ihrem Sortiment, schränkt sie sich viel zu sehr ein. In meiner Phantasie sehe ich jedenfalls schon die erste Buchhandlung nur für elektronische Bücher.
Datenbanken wie "Gedichte.com", "Poetenladen", "e - stories.de" oder "duisburgweb" gibt es nur im Internet und also nur in elektronischer Form. Tagesaktuelle Nachrichten, aber auch Literatur (Poesie, Prosa) bekommt ich hier nur im Computer zu lesen. Ich brauche keinen Buch- und Zeitschriftenhandel, um sie nutzen zu können. Wie der Buchhandel in Zukuifnt damit umgehen wird, weiß nur er selbst.
Der Versandbuchhandel ist schon seit langer Zeit eine starke Konkurrenz zum Buchhandel; Buchclubs kommen hinzu. Insbesondere das Internet eröffnete sehr individuellere, direktere Vertriebswege, die den Buchhandel fast schon überflüssig machen. Der Kontakt Kunde - Verlag reduziert sich so auf Sekundenschnelle.
Rabattaktionen alleine werden Buchhandlungen nicht auf Dauer retten. Autorenlesungen, modernes und klassisches Antiquariat, literaturbezogene Vortragsveranstaltungen, Workshops in kreativem Schreiben, ein Bringedienst für bestellte Bücher, die Präsenz im Lokalradio, unter Umständen sogar eigene Präsentationsformen im Internet - mir schießen viele Ideen durch den Kopf, wie Buchhandlungen ihre Existenz sichern können. In meiner Phantasie sehe ich Buchhändler, die kleine Werbefilme und Radiobeiträge für "ihre" Bücher herstellen. Wie der Name schon sagt: Auch der Buchhandel betreibt Handel. Da Klappern bekanntlich zum Geschäft gehört, bin ich gespannt, wie in Zukunft Bücher beworben werden.

"Buchhandel

Unter Buchhandel wird im allgemeinen Sprachgebrauch der Vertrieb von Büchern, Druckwerken und anderen Medien verstanden. Als typische Vetriebsform gilt das Ladengeschäft, die Buchhandlung. Der fachliche Sprachgebrauch unterscheidet den herstellenden Buchhandel (Verlagsbuchhandel), den Buchgroßhandel (Zwischenbuchhandel) und den Bucheinzelhandel (Sortimentsbuchhandel). Das Antiquariat wird oftmals dem Sortiment zugerechnet. Dies stimmt jedoch eigentlich nicht mit dem Wortgebrauch überein. Im Sortiment handelt man - im Gegensatz zum Antiquariat - ausschließlich mit neuen Büchern.

Da Bücher nicht nur Waren, sondern auch Kulturgut sind, haben sie eine Sonderstellung. Das unterstützen die Buchpreisbindung und der ermäßigte Mehrwertsteuersatz auf Bücher.

Funktion des Buchhandels

Der verbreitende Buchhandel vermittelt Bücher und andere oben genannten Erzeugnissen von den Verlagen an die Endabnehmer. Er transportiert die Ware vom Ort der Herstellung zum Verbrauchsort. Lagerhaltung im Zwischen- und Sortimentsbuchhandel überbrückt die zeitliche Differenz zwischen Produktion und dem Bedarf beim Endverbraucher. Der Buchhandel bündelt die Angebote vieler Verlage und die vielfältige Nachfrage der Endverbraucher - und die Kontakte zwischen Hersteller und Abnehmer, was Transport- und Transaktionskosten senkt. Er stellt die für den Warenumschlag notwendige Infrastruktur zur Verfügung und Dienstleistungen wie im Sortimentsbuchhandel die Begutachtung und Selektion der Angebote der Verlage sowie die Beratung der Endkunden. Umgekehrt liefert er den Lieferanten aus Verlags- und Zwischenbuchhandel Informationen über Kundenbedürfnisse und Absatzzahlen.

Der Sortimentsbuchhandel sorgt letztlich für das Zustandekommen eines geldwerten Handelsgeschäftes durch Übermittlung und Durchsetzung von Forderungen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Handelsbranchen ist die Preissetzungsfunktion in deutschen Buchhandel aufgrund der Buchpreisbindung auf den Produzenten des Handelsguts - die Verlage beschränkt. Ausnahmen hiervon bilden das Antiquariat und das Moderne Antiquariat.

Verlagsbuchhandel

Der herstellende Buchhandel umfasst alle Betriebe, die Bücher, Noten, Bilder, Landkarten, usw. produzieren und finanzieren. Es wird unterschieden in Allgemeinverlage, die mit ihren Erzeugnissen ein weites Spektrum an Themen abdecken und Fachverlage, die sich auf ein oder mehrere Sachgebiete spezialisieren. Bei fortschreitender Konzernbildung sind viele Verlage inzwischen Imprints, d.h., sie gehören zu einer Verlagsgruppe und veröffentlichen unter ihrem angestammten Namen, operieren oft aber nicht mehr eigenständig. Der Verlag besitzt die Rechte zur Produktion und zum Vertrieb der von ihm verlegten Buchtitel. Bei der Annahme eines Manuskriptes kommt es zum Vertrag mit dem Autor, bei dem er als Urheber das Recht zur Vervielfältigung, Verbreitung und Nutzung gegen ein vereinbartes Honorar an den Verlag überträgt. Im Gegenzug verpflichtet sich der, zu drucken, zu verbreiten und zu werben. Bei der Herstellung des Buches legt der Verlag nicht nur den Buchtitel fest, sondern er bestimmt auch in der Verlagsherstellung die äußere Gestaltung wie Typografie, Einband und Schutzumschlag und setzt darüber hinaus den gebundenen Ladenpreis im Rahmen der gesetzlichen Buchpreisbindung fest, zu dessen Einhaltung in Deutschland alle Buchhändler und sonstigen Wiederverkäufer verpflichtet sind.

Verlagsvertreter vertreten Verlage gegenüber den Buchhandlungen. Bestellungen laufen längst seltener über sie, da Datenaustausch auch Lageraufträge zu Reisekonditionen an die Verlage übermittelt. Vertreter/Repräsentanten bearbeiten Anfragen bezüglich Rücksendungen und weisen die Buchhandlungen auf Neuheiten und aktuelle Titel, kurz ?Novi(täten) aus dem Verlagsprogramm hin; sie besuchen mindestens zweimal im Jahr, nehmen so genannte Reiseaufträge an. Sie präsentieren das Frühjahrsprogramm ab Januar bis Ostern (Ende der Vertreterreise); Herbstneuheiten (Reise Juni bis Oktober/November), für Novi bis zur Buchmesse im Oktober. Verlagsvertreter können fest angestellte Reisende eines Verlags sein, oder selbständige Handelsvertreter eines oder mehrerer, nicht konkurrierender Verlage. Da sich nur wenige Buch-Konzerne systematische Marktforschung leisten können, informieren die Vertreter beispielsweise über Produkte von Mitwettbewerbern und helfen, Buchtitel gängig zu formulieren. Aus wirtschaftlichen Gründen haben Sortimenter weitaus weniger Zeit für sie als früher. Sie sind auf ihren Rat angewiesen, z.B. holen Vertreter für jeweilige Buchhandlungen ungängige Bücher seltener aus der im Branchenjargon sogenannten ?Omakarre, Trolley mit den Mustern.

Fest angestellte Vertreter erledigen auch viele verwaltende Aufgaben, die zur Verlagsauslieferung gehören, wie Remittendenverwaltung; beziehungsweise die (Schlüssel-)Kundenbetreuer der Verlage (vom Key Account Management) übernehmen die Rolle der Verlagsvertreter. Selbständige / Freie brauchen gerechte Konditionen wie Gebietsschutz, der sie bei Direktbestellungen im Verlag beteiligt. Die AG Verlagsvertreter im Börsenverein berät weiter über Modelle der Honorierung. Die Bedeutung des Berufs ist in der Sparte längst rückläufig.

Zwischenbuchhandel

Zum Zwischenbuchhandel (auch: Buchgroßhandel) zählen alle Unternehmen, die am Bestell- und Warenverkehr zwischen Verlag und Sortimentsbuchhandel beteiligt sind. Da der Zwischenbuchhandel keine Bücher verlegt, gehört er zum Bereich des verbreitenden Buchhandels.

Barsortiment

Barsortimente beliefern die vertraglich an sie gebundenen Buch(einzel)händler, genannt Kommittenten, auf eigene Rechnung und in eigenem Namen. Sie erhalten von den Verlagen einen Grosso-Rabatt und verkaufen an die Buchhändler zum üblichen Buchhandelsrabatt und erzielen so ihre Handelsspanne.

Die Barsortimente unterhalten eigene Lagerhallen, in deren Hochregalen der Bestand computergesteuert in Echtzeit verwaltet und bearbeitet wird. Bücherwagendienste mit eigenen Fahrzeugen oder beauftragten Fremdspediteuren bringen die bestellten Bücher im sogenannten Nachtsprungverfahren in die Buchhandlungen in der Bundesrepublik Deutschland, der Schweiz und Österreich. Die Grobverteilung erfolgt mit großen LKW zu zentralen Umladestellen, von dort aus geht es in kleineren Fahrzeugen weiter. Buchbestellungen aus dem Ausland wickeln in den Unternehmen integrierte Exportabteilungen ab, in der Regel per Post, Spedition oder Paket-Schnelldienst. Der Bucheinzelhandel wird durch dieses Vertriebssystem in der Regel innerhalb von 24 Stunden beliefert. Somit sind die Barsortimente der Garant für ein sehr breites, bestellbares Sortiment in jeder deutschen Buchhandlung.

Verlagsauslieferungen

Verlagsauslieferungen sind Dienstleistungsunternehmen, die für Verlage die Lagerung, Bestellannahme, den Versand und das Factoring übernehmen. Sie handeln im Gegensatz zum Barsortiment in der Regel im Auftrag, im Namen und für Rechnung des Verlages, tragen also kein eigenes Verkaufsrisiko.

Einkaufsgenossenschaften

An ihnen beteiligen sich Buchhändler zunehmend, um zu überleben. Sie fordern höhere Rabatte, ebenso wie Barsortimente, und die eigene Logistik immer größerer Filialisten; was das Konditionengefüge der Verlage wanken lässt.

Bucheinzelhandel

Sortimentsbuchhandel

Buchhandlungen (Ladengeschäfte), die an Endkunden verkaufen und sie beraten; außerdem Buchabteilungen im allgemeinen Warenhaus (Warenhausbuchhandel) werden als Sortimentsbuchhandlungen bezeichnet. Der Buchhändler ?sortiert aus allen lieferbaren Werken seine individuelle Auswahl, inhaltlich (z.B. Kunstbuchhandlungen, Fachbuchhandlungen) oder quantitativ (große oder kleine Ladenfläche vorhanden, etc.). Der Sortimenter (d.h. Sortimentsbuchhändler) bezieht seine Ware direkt beim Verlag oder beim Buchgroßhandel, in der Regel von beiden. Beim Kauf erhält er den so genannten Buchhändlerrabatt, der vom festen Ladenpreis abgezogen wird. Der Sortimenter kauft bei seinen Lieferanten in der Regel ?fest ein, ohne oder unter bestimmten Bedingungen auch mit Rückgaberecht (Remission / Remittende), was an bestimmte Termine gebunden ist. In das wissenschaftliche Sortiment wird Fachliteratur oft auch ?in Kommission oder ?bedingt geliefert, nach strikten Vereinbarungen mit dem liefernden Verlag.

Hauptmerkmale des Sortimentsbuchhandels sind die drei ?Bs:

* Bereithalten des gewünschten Angebots an Titeln
* Beratung durch fachkundiges Personal
* Bestellen nicht vorrätiger Titel

Die Sortimentsbreite ist das wesentliche Merkmal des allgemeinen Sortimentbuchhandels, der, je nach Größe des Unternehmens, in Deutschland 10.000 bis 120.000 Titel vorrätig hält, hauptsächlich in den Bereichen Belletristik, Sachbuch und Kinderbuch, zunehmend auch in den Bereichen Taschenbuch und Modernes Antiquariat. Fachbuchhandlungen kennzeichnen sich eher durch die Sortimentstiefe. Dies bedeutet, dass zu einem bestimmten (meist wissenschaftlichen) Schwerpunktgebiet nahezu sämtliche lieferbare Literatur vorrätig gehalten wird.

Versandbuchhandel

Versandbuchhandlungen sind in der Regel Buchhandlung ohne eigenes Ladengeschäft. Das lieferbare Sortiment wird in Prospektbeilagen und Werbeanzeigen in der (Fach-)Presse angeboten und durch Direktversand von Bestandskatalogen an die Kunden beworben. Eine Sonderform des Versandbuchhandels ist in den letzten Jahren mit dem Online-Buchhandel durch das Internet entstanden. In beiden Fällen erhält der Endverbraucher seine gekauften Produkte auf dem Postweg.

Traditionell boten Versandbuchhändler meist hochpreisige, umfangreichere Werke an, wie Lexika, Werkausgaben und Wörterbücher. Durch den zunehmenden Vertriebsweg Internet lässt sich dies aber heute nicht mehr bestätigen.

Nahezu jede stationäre Sortimentsbuchhandlung bietet heute die Bestellmöglichkeit über das Internet an und wird damit zur Versandbuchhandlung. Auch Buchgemeinschaften (Buchklubs) und internationale Zeitschriftenagenturen gehören zum Versandbuchhandel. Die Interessen dieses Branchenzweigs werden vom Bundesverband der Deutschen Versandbuchhändler vertreten. Dieser Verband wurde bereits 1901 in Leipzig gegründet und hat seinen Sitz in Wiesbaden. Laut Aussage des Verbandes liegt der Anteil des Versandbuchhandels am gesamten Buchhandelsumsatz in der Bundesrepublik Deutschland bei ca. 12%. [2] Im Jahr 2005 betrug der Gesamtumsatz des Versandbuchhandels (ohne Buchclubs) 1,03 Milliarden Euro. Vor allem der reine Onlinehandel legte gegenüber dem Vorjahr um 13 Prozent auf 508 Mio. Euro zu. Doch auch der traditionelle Versandhandel erlebte 2005 eine Umsatzsteigerung von 7,2 Prozent auf 523 Mio. Euro.

Reisebuchhandel

Der Reisebuchhandel ist historisch aus dem Kolportagebuchhandel entstanden und organisatorisch oftmals mit dem Versandbuchhandel verbunden. Meist hochpreisige Titel, umfangreiche Lexika, Enzyklopädien und Fachbücher werden von einem Vertreter mittels Reisemustern an ausgewählte Personen und Firmen verkauft. Der Vertreter erhält eine Provision auf die verkauften Werke; Lieferung und Inkasso übernimmt die Reisebuchhandlung. Aufgrund der besonderen Kosten erhält der Reisebuchhandel vom Verlag einen erhöhten Rabatt. Der Reisebuchhandel verliert heute zunehmend an wirtschaftlicher Bedeutung.

Antiquariat

Im Antiquariat fehlt grundsätzlich die Preisbindung, d. h. der Antiquar setzt je nach Marktlage, Zustand des Werkes oder Seltenheitswert fest, was es kostet. Antiquariate handeln stets gebrauchte oder alte Bücher oder Restexemplare vergriffener Titel, bei denen der Verleger den Preis aufgehoben hat. (Das muss er im Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel in einer eigenen Rubrik anzeigen, sofern er Mitglied des Börsenvereins ist. Grundsätzlich genügt die Kennzeichnung als ?unverbindliche Preisempfehlung über das VLB, das Verzeichnis Lieferbarer Bücher). Man unterscheidet drei Formen des Antiquariats:

* Das wissenschaftliche Antiquariat, das in erster Linie vergriffene, wichtige wissenschaftliche Bücher und Zeitschriften handelt, besonders an wissenschaftliche Bibliotheken, Wissenschaftler und Studenten.
* Das bibliophile Antiquariat, das alte, besonders wertvolle Bücher und bibliophile Ausgaben wie Handschriften oder Inkunabeln anbietet.
* Das Moderne Antiquariat ist am verbreitetsten: Hier werden hauptsächlich die beim Verlag liegengebliebenen Restauflagen und Bücher mit kleineren Fehlern verkauft. Es ist in der Regel eine eigene Abteilung im Ladengeschäft des regulären Sortimentsbuchhandels, meist im Eingangsbereich. Es gibt auch spezialisierte Läden, sowie Großhandlungen, die bei den Verlagen den zu normalen Preisen unabsetzbaren ?Ramsch etc. aufkaufen.
* Zentrales Verzeichnis Antiquarischer Bücher (ZVAB), Prolibri.de und Abebooks sind heute die bedeutendsten Plattformen für Antiquariate jeder Richtung. Viele Antiquare stellen ihre Bestände dort ins Netz.

Statistiken über die Branche sind rar (vgl. Antiquariat).

Sonderformen des Bucheinzelhandels

Bahnhofsbuchhandel

Die Bahnhofsbuchhandlung ist im Buchhandel speziell an Bedürfnissen von Reisenden ausgerichtet und in einem Bahnhof oder Flughafen, wohl auch Hafen angesiedelt. Gegenüber dem Sortimentsbuchhandel nimmt der Bahnhofsbuchhandel eine Sonderstellung ein. Neben Zeitungen und Zeitschriften wird das Angebot im Bahnhofsbuchhandel von Taschenbüchern und Non-Book-Artikeln beherrscht.

Bücherverkaufsstellen

Als Bücherverkaufsstellen werden Verkaufsstellen bezeichnet, die Bücher nur im Nebensortiment anbieten. Dies können beispielsweise Schreibwarengeschäfte, Supermärkte und Fachgeschäfte sein. Der Wareneinkauf erfolgt meist im rack-jobbing-Verfahren, das heißt, externe Lieferanten (Verlage, Zwischenbuchhändler) organisieren die Bestückung der Verkaufsfläche. Eine Sonderform der Bücherverkaufsstelle stellt der Warenhausbuchhandel dar.

Standesorganisationen

Im deutschsprachigen Raum ist der Börsenverein des Deutschen Buchhandels die Standesorganisation der Verleger und Buchhändler in Deutschland, der Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verband (SBVV) nimmt dieselben Interessen in der Schweiz wahr, in Österreich der Hauptverband des österreichischen Buchhandels.

Im Internationalen Buchhändler Verband IBF/IBV für Wissens- und Erfahrungsaustausch sind 35 Länder oder überregionale Verbände. (Präsident: Karl Pus, ab 10/2006 (Buchhändler in St. Pölten, Vösendorf und Wien - erstmals ein Österreicher - in der 50-jährigen Geschichte des Verbands.)

Buchmarkt-Forschung

Die Verlagsindustrie kann sich im allgemeinen kaum Marktforschung leisten. Bekanntester Buch- und Leseforscher war Ludwig Muth, vor seiner Pensionierung im Freiburger Herder-Verlag tätig und im Börsenverein des Deutschen Buchhandels engagiert, mit langfristiger Zusammenarbeit mit dem Institut für Demoskopie Allensbach. Mit die wichtigste Frage für verlagsinterne kleine Forschung: wie teuer darf ein Buch sein, um auf dem Markt zu bestehen? Stets geht es unter anderem um die anderen Waren, gegen die sich Buchgeschenke durchsetzen müssen. Allgemein lässt sich etwa fragen: Bringen Jubiläen den Theatern oder Verlagen zusätzliche Zuschauer und Leser oder fehlen die dann anderswo? Das hat die für die Marktforschung charakteristischen wirtschaftlichen, letztlich existenziellen Seiten. Während auf das Fernsehen bezogen: Rundfunkgebühren zahlt man meist ohnehin. Hier erkundigt sich äußerst langfristig die der Buchmarktforschung ganz nah verwandte Leseforschung, ob andere Medien das Lesen fördern oder eher kürzen. - Je älter Kinder werden, desto weniger lesen sie in den USA: wenn Eltern das unterlassen. Die sind nach Bibliothekaren die wichtigste Anlaufstelle für auf Buchempfehlungen sehr angewiesene Kinder und Jugendliche. (Nur 21 Prozent der Eltern in den USA lesen regelmäßig Bücher; 16 Prozent bis 17-Jährige lesen täglich, bei bis zu Achtjährigen: noch 44 Prozent).

Neben dem Zeitbudget kann es sein, dass beispielsweise ein Kinofilm dazu verleitet, auch das verfilmte Buch zu kaufen. (Das Beispiel Jubiläumsautor und die entsprechende Werbung bringt den jeweiligen Verlagen ein Plus, im Theater kaum.) Ein Buch Markt-Forum mit Trendtag will die Lücke Marktforschung schließen: 360°-Radar zu Marktveränderungen, Konsumentenverhalten, Überblick neue Anforderungen Produktqualität.

Studien: Buchkauf

Jeder Bundesbürger kauft durchschnittlich vier Bücher pro Jahr, Frauen etwas mehr; 20- bis 29-Jährige - unabhängig davon - holen am meisten Bücher und auch Informationen aus dem Internet. Von 1.331 befragten Personen hatten 882 im Jahr 2005 ein Buch gekauft; ihre wichtigsten Impulsgeber, meist mehrere zugleich: Buchhandel - 77 Prozent; redaktionelle Buchbesprechungen und Werbung - 50 Prozent; persönliche Buchempfehlungen von Familienmitgliedern, Freunden oder Kollegen - 35 Prozent; Buchabteilungen in Waren- und Kaufhäusern oder Verbrauchermärkten - 20 Prozent; Online-Buchhandel - 13 Prozent; Bahnhofsbuchhandel: 6 Prozent. Es würden wohl noch mehr Informationen über Bücher gewünscht, d.h. Verkaufsmaterialien wären zu prüfen, optimieren, erweitern.

Während der Fußballweltmeisterschaft ging der Umsatz im Buchhandel zurück (außer im Segment Ballsport). Nach dem kühlen August (Lese- etc. Wetter) hatte das Jahr (verglichen mit 2005) wieder 2,2 Prozent plus geabt: Hörbücher hatten 23,1 Prozent, Taschenbücher und Hardcover 9,8 bzw. 8,3 Prozent Umsatzsteigerung. Auch Reise, Literatur und Sachbuch/Ratgeber gingen gut; Geisteswissenschaften, Kunst und Musik dagegen schlecht.

Relativ zur Preisentwicklung geben die privaten Kunden in den Buchhandlungen heute rund 10 % weniger aus als vor zehn Jahren.

Mundpropaganda stärkt kommerziellen Erfolg von Buch-Neuerscheinungen erwartungsgemäß. Fallstudien führen den Verkaufserfolg bis zu 45 Prozent zurück, belegt Jonathan Beck, Ökonom am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), mit einem eigens entwickelten Modell. - Einer der vier untersuchten Titel hat Becks Berechnungen zufolge überhaupt nicht von persönlicher Weiterempfehlung profitiert. Andere gehen auf geschätzte 13 und 45 Prozent der Gesamtverkäufe des betreffenden Titels darauf zurück.

Für seine Fallstudien hat der Wissenschaftler wöchentliche Verkaufszahlen für vier Romane in anonymisierter Form ausgewertet. Datenbasis ist das Handelspanel Buch der Media Control GfK INTERNATIONAL, das auch dem monatlichen Newsletter "Branchen-Monitor BUCH des Börsenvereins des deutschen Buchhandels zugrunde liegt. Die von Beck entwickelte Berechnungsmethode lässt sich auch auf neue Filme oder CDs anwenden. Für die Verlage könnte die neue Methode unmittelbaren Nutzen haben, zum Beispiel um Werbemaßnahmen besser auswerten oder den Erfolg von Neuauflagen genauer bestimmen zu können.

Weihnachten 2006: 57 Prozent der Deutschen freuen sich im Advent auf einen Roman oder Krimi. 15 Prozent wollen Koch- und Backbücher bzw. klassische Weihnachtsgeschichten; 13 Prozent nichts besonderes.

Verglichen mit dem angelsächsischen Raum schreitet die Monopolisierung im deutschsprachigen Sortiments- und Verlagsbuchhandel langsamer voran. In England, wo die Buchpreisbindung schon gefallen und der Kampf um die Rabatte verstärkt ist, musste z. B. die Wettbewerbskommission über die Übernahme der Waterstones-Kette durch Ottokar's entscheiden - das dramatischste Kapitel des bisherigen Konzentrationsprozesses (Bbl. 30. Januar 2006). Buchhandelsketten wie Hugendubel, Weltbild Plus oder Thalia; und Verlagskonzerne wie Bertelsmann mit Random House und seinen zahlreichen Imprints, prägen jedoch auch hier zunehmend die Branche. Ein Beispiel war die Diskussion um finanzielle Forderungen der Buchhandelskette Thalia an Verlage (Unterstützungen bei Ladenmiete etc.) gewesen. Die Thalia-Muttergesellschaft Douglas (Parfümeriekette) hatte (Börsenblatt-Newsletter, 19. Januar 2006) Fehler eingeräumt, nachdem der Vorstand des Börsenvereins beschloss, ?künftig aggressives Marktverhalten im Lichte der eigenen Regeln der Buchbranche zu bewerten und bis zu den Grenzen der Buchpreisbindung zu prüfen, wie weit Marktteilnehmer in ihrer Politik gegenüber Branchenkollegen gehen dürfen. Die Kette hatte von rund 100 Verlagen eine Kostenbeteiligung für Umbauten und Neueröffnungen von Filialen gefordert, ?war sicherlich etwas zu scharf formuliert (Vorstandschef Kreke gegenüber dpa).

2007 setzen Thalia und DBH dreimal mehr als grosse Publikumsverlage um und prägen den Markt (noch deutlich weniger grosse Ketten etwa in England, wo ihn 30 Zentraleinkäufer zu 80 Prozent prägen). Die größten zehn Filialisten haben hierzulande zusammen knapp 23 Prozent des Buchhandels, was bis 2010 laut Börsenverein auf 29 Prozent steigt.


Bestseller, im Fachjargon ?Spitzentitel, werden immer mehr gefördert. Neben Welt-Bestsellern, die sich global gut verkaufen, haben viele nur in einigen Ländern Erfolg: Marketing spielt entscheidend mit (bis hin zu dem nationalen Geschmack angepasstem Cover, dazu passenden Spielen, Kleidung, Merchandising) etc.). Ein Großteil der Verlagseinnahmen kommt aus Lizenzen auch für andere Medien, besonders das Kino, besonders deutliches Beispiel: der Diogenes-Verlag, wo eigentlich nur Bücher bekannter Autoren erscheinen, aus denen dann Filme werden können.

Die privatwirtschaftlich organisierten Verlage achten immer mehr auf Wirtschaftlichkeit/Zahlen; ein kulturelles Engagement, das die Bedürfnisse vieler Leser verfehlt, geht längst zurück. Die profilierten Verlagsprogramme sind eher vorbei. Heute erscheinen im ehemals Groschenroman-Verlag auch Übersetzungen, die in den USA in wissenschaftlichen Verlagen heraus kamen. Bei Suhrkamp wäre eine Biografie eines Bergsteigers früher undenkbar gewesen. Großes Lob im Januar 2006, Börsenblatt-Newsletter am 19.: ?Es sagt viel über die fortgeschrittene Kommerzialisierung der Branche, wenn sich Teile der Literaturkritik heute mehr um die Vermarktungskünste der Verlage sorgen als um deren zunehmenden Bestsellerwahn und den damit verbundenen Substanzverlust. Dazu die ?FAZ über Kommentare zur Trennung des Verlags von Geschäftsführer Georg Rieppel: ?Als kritischer Beobachter der Branche kann man doch heilfroh sein, wenn man einmal nicht von greller Spitzentitelwerbung mit beigelegten CDs und Gimmicks behelligt, mit aus der Luft gegriffenen Startauflagezahlen veralbert und mit der Nase auf die Relevanz irgendeines Popkultjungstars gestoßen wird. Sondern wenn man selbst ganz genau hinschauen muß, um die Perlen im Programm zu entdecken? In der ?Zeit analysiert Ulrich Greiner zum selben Thema: Die Diskussion ?verstellt den Blick dafür, dass Suhrkamp mit dem Fundus seiner Autoren, die ein ganzes Jahrhundert des Geistes verkörpern, sorgsam umgeht. Das ist beispielhaft. Auch riskiert der Verlag immer wieder literarisch Neues, wenngleich er es oft nicht hinreichend sichtbar macht. Seit Unselds Tod hat er seinen Rhythmus nicht wiedergefunden. Daher kommt es, dass die Ab- und Zugänge seiner Geschäftsführer mehr debattiert werden als seine Bücher. Dass sich dies bald umkehre, ist dringend zu hoffen.

Börsenblatt-Newsletter, 26. Januar 2006: Die Konzentration in der Verlags- und Buchhandelsbranche hat sich im vergangenen Jahr deutlich beschleunigt: 138 Übernahmen und Beteiligungen 47 Prozent mehr als im Vorjahr zählt der aktuelle Transaktionsmonitor Verlagswesen 2005 der Unternehmensberatungsfirma CrossMediaConsulting.

Dabei verzeichneten alle Marktsegmente mit Ausnahme der Buchverlage mehr Transaktionen als im Vorjahr. Die meisten Bewegungen gab es im Bereich Fachinformationen (42), gefolgt vom Buchhandel (22) und den Special/General Interest-Verlagen (15).

Im Buchhandel hat sich die Zahl der Transaktionen 2005 gegenüber dem Vorjahr verdreifacht. Dies ist auch ein klares Anzeichen für die rasche Zunahme der Konzentration in dem noch immer recht fragmentierten Markt, so die Analyse der Studie. Die größten Deals waren der Kauf von Gondrom durch Thalia, die Übernahme der Wohlthat-Filialen durch Weltbild sowie der Kauf der Buchhandlung Schmorl & von Seefeld durch Hugendubel.

Die 84 Seiten umfassende Studie Transaktionsmonitor Verlagswesen 2005 ist am 19. Januar erschienen und enthält eine detaillierte Dokumentation aller 138 registrierter Transaktionen. Die Studie ist bei CrossMediaConsulting zu beziehen und kostet 289 Euro (PDF-Datei) bzw. 310 Euro (Print-Dokument).

Börsenblatt-Newsletter, 15. Februar 2006: Das spiegelt sich auch bei der Vermietung von Einzelhandelsflächen in 1a-Lage, wo bonitätsstarke Filialunternehmen neun Prozent bezogen. Nun sind die Buchhändler hinter Young Fashion (35 Prozent) und Textilien (19 Prozent) die drittstärkste Mietergruppe. Etwa die Hälfte der gesamten untersuchten Vermietungen entfällt auf die Größenklasse bis 250 Quadratmeter. Immer häufiger müssen Traditionsbuchhandlungen aufgeben, im wohl unvermeidlichen Konzentrationsprozess, wie die des - weil er mit seinem Team zu Thalia wechselte - zurückgetretenen Vorstehers des Börsenvereins. Begründet hatte er das mit Familiennachfolgeproblemen in der eigenen Buchhandlung, de facto ist hier wie in allen anderen Fällen jedoch nicht die das Wirken anonymer Konzententrationskräfte oder das Walten unwilliger Erben ausschlaggebend gewesen, sondern letztlich die mangelnde Fähigkeit, sich an die Gegebenheiten des Marktes anzupassen. Die Kaufentscheidungen der Kunden sind in letzter Konsequenz der Maßstab für Erfolg oder Mißerfolg in einer Branche, die in der Vergangenheit gerne den kaufmännischen Aspekt Ihres Tätigkeitsfeldes ausblendete, sich diesen Luxus aber immer weniger leisten kann.

Bbl. newsletter 6/2006: ?Die Branchenkonzentration im verbreitenden Buchhandel ist neu justiert im LD-Konzentrations-Index (LKI) aufgrund der Firmendaten und der neuen Schätzung des Branchenumsatzes durch den Börsenverein. /Der LKI misst fortlaufend den Anteil der zehn größten Buchhandelsunternehmen am Umsatz des deutschen Sortimentsbuchhandels, der liegt aktuell bei 28,1 Prozent. Nach den vorherigen Zahlen war der LKI von einem Wert um 30 Prozent ausgegangen.

Um den Umsatzanteil der großen Player fortlaufend und zeitnah zu bestimmen, wird einerseits der Umsatz der zehn Größten aufgrund deren Neueröffnungen und Übernahmen (und gelegentlich Schließungen), andererseits der Branchenumsatz aufgrund des kumulierten LD-Umsatztests fortgeschrieben. In den letzten zwölf Monaten habe sich bei der Fortschreibung der Umsätze der Großen eine leichte Überhöhung ergeben, die jetzt korrigiert sei, heißt es in Langendorfs Dienst.

Der niederländische Medienkonzern VNU, mit einem Gesamtumsatz 2005 von 3,46 Milliarden Euro der sechstgrößte Fachverlagskonzern der Welt, wird voraussichtlich von einem Private Equity-Konsortium geschluckt. (Übernahmeangebot: 7,5 Milliarden Euro mit dem Wertverlust des Dollars attraktiver geworden, da der größte Teil des Konzernumsatzes in Dollar erwirtschaftet.) (Wall Street Journal/Bbl.Online, 4. Mai 2006).

Hin und Her? Tim Waterstones Versuch, die von ihm gegründete und nach ihm benannte Buchhandelskette Waterstones zurückzukaufen, ist im dritten Anlauf erneut gescheitert (Angebot von zweihundertachtzig Millionen Pfund, der Gründer hatte sich unter anderem gegen die kartellrechtlich umstrittene Fusionierung mit Ottakars ausgesprochen, jetzt wohl zu wenig offeriert, laut Wikipedia Englisch wurde die Kette vor paar Jahren für dreihundert zwischendurch nochmals verkauft?). (Bbl. Online, 4. Mai 2006). Tim Waterstone war zwischendurch Chairman und wurde wie ein anderer hoher Manager wegen Unstimmigkeiten mit der Unternehmensphilosophie suspendiert.

Zwei Präsentationen für Buchhändler über Kundengewinnung sind online. (Domnitz, CEO der American Booksellers Association (ABA), ?You and Them: Measuring Yourself Against the Competition. / Henk Kraima, Foundation for the Collective Promotion of the Dutch Book, ?10 Ways to attract customers to your bookshop): www.ibf-booksellers.org

Wenn Verlage großen Buchhandelsketten immer höhere Rabatte gewähren, machen sie sich von ihnen abhängig: das untermauert die Aufforderung, auch den anderen überlebensfähige zu geben.

Buchmärkte international

Infos hierzu fallen unter (internationale) Buchmessen ab, staatliche Subventionierungen prägen den Buchmarkt mehr oder weniger, nur ein Beispiel: die Buchmesse Kairo, zweitgrößte der Welt für den arabischen/nordafrikanischen Raum, ist bisher staatlich. Hier basieren etwa Übersetzungen, wie die ins Arabische, auf englischen und französischen Texten, weitere wichtige Sprachen sind Spanisch und zur Zeit der Sowjetunion Russisch. Selten sind Übertragungen aus anderen europäischen Sprachen sowie aus dem Japanischen, Chinesischen, Persisch, Türkisch und Hebräisch. So liegen Werke von Jürgen Habermas lediglich in einer schlechten Übertragung aus dem Französischen vor, erschienen in Syrien. Einige Werke von Friederich Nietzsche, ebenfalls aus dem Französischen, wurden in Marokko verlegt. In Syrien erschien ?Der Antichrist in einer Übersetzung aus dem Italienischen. (?Über den Kulturtransfer auf steinigen Routen, Neue Zürcher Zeitung. 3/2006)," berichtet die Internetenzyklopädie Wikipedia.

"Oh Gott, schon wieder Wikipedia," könnte man jetzt stöhnen. Ja und nein. Dieser Artikel hat für mich den Vorteil, daß er kurz und knapp die wesentlichsten Entwicklungen auf dem Buchmarkt zusammenfaßt; besser könnte ich es auch nicht. Andreas Rüdig