Frankfurt, 31. März 2025
- Almuth Schult hat heute das Ende ihrer Karriere als aktive
Torhüterin bekanntgegeben. Damit endet nicht nur ihre Laufbahn in
der deutschen Frauen-Nationalmannschaft, sondern auch auf
Vereinsebene. Zuletzt stand Schult beim NWSL-Klub Kansas City
Current unter Vertrag. Die 34-Jährige absolvierte insgesamt 66
Länderspiele im deutschen Tor.
Almuth Schult erklärt: "Für
mich war immer klar, dass ich für die Nationalmannschaft zur
Verfügung stehen würde, solange meine Leistungssport-Karriere
andauert. Es hat mich immer mit Stolz erfüllt, mein Land zu
vertreten und die Hymne zu hören. Auch wenn es vermutlich mehr
Spiele auf der Bank als auf dem Platz waren. Fußball ist ein
Teamsport, und das macht so vieles aus. Ich bin dankbar für die
Menschen, die ich kennenlernen durfte, über Begegnungen und
Freundschaften. Ich wertschätze, dass ich in außergewöhnlichen
Vereinen spielen durfte, und natürlich ist es nach der langen Zeit
beim VfL Wolfsburg eine Ehre, sich dort im Stadion verabschieden zu
dürfen. Eine Karriere ist gezeichnet durch Höhen und Tiefen, und ich
bin froh über jede einzelne von ihnen. Sie haben mich geprägt und
lernen lassen. Danke an alle, die mich auf dem Weg begleitet haben."
Schults Laufbahn in den Nationalmannschaften begann bereits in
den U-Teams des DFB. Ihren ersten Einsatz im deutschen Tor bestritt
die gebürtige Dannenbergerin 2006 beim 7:1 der U
15-Nationalmannschaft gegen Wales. Es folgten zahlreiche weitere
Einsätze, unter anderem bei der U 17-Weltmeisterschaft 2008 in
Neuseeland, bei der sich das DFB-Team den dritten Platz sicherte,
sowie bei der U 19-EM 2010 in Mazedonien, wo das Halbfinale erreicht
wurde. Ihr größter Erfolg mit den U-Nationalmannschaften war der
Titel bei der U 20-WM 2010 im eigenen Land. Mit einem 2:0 im
Endspiel gegen Nigeria begeisterten Schult und ihre Mitspielerinnen
vor heimischer Kulisse im ausverkauften Bielefelder Stadion.
Ihr Debüt in der A-Nationalmannschaft folgte 2012 beim 5:0 im
EM-Qualifikationsspiel gegen die Türkei. Neben der WM 2011 in
Deutschland und WM 2015 in Kanada wurde sie auch in das Aufgebot für
die EM 2013 in Schweden berufen, bei der das deutsche Team den Titel
holte.
Im September 2015 bestimmte Bundestrainerin Silvia
Neid die damals 24 Jahre alte Almuth Schult zur Nachfolgerin von
Stammtorhüterin Nadine Angerer. Bereits ein Jahr später gewann
Schult als neue Nummer eins mit ihren Mitspielerinnen die
Goldmedaille bei den Olympischen Sommerspielen 2016 in Rio de
Janeiro. Bei der anschließenden EM 2017 in den Niederlanden kämpfte
sich das deutsche Team bis ins Viertelfinale, in dem es mit 1:2
knapp den Däninnen unterlag. Zwei Jahre später, bei der WM 2019 in
Frankreich, endete das Turnier für die DFB-Auswahl ebenfalls im
Viertelfinale mit einem 1:2 gegen Schweden.
Für die EM 2022
in England wurde Schult ebenfalls nominiert, blieb jedoch ohne
Einsatz. Die DFB-Auswahl wurde Vizeeuropameister. Ihren letzten
Einsatz im deutschen Tor absolvierte sie im November 2022 gegen die
USA. Almuth Schult schrieb damit als erste Torhüterin, die nach
ihrer Schwangerschaft wieder in die DFB-Auswahl zurückgekehrt war,
Geschichte. Almuth Schult erwartet nun ihr viertes Kind - im Oktober
soll es soweit sein.
DFB-Vizepräsidentin Sabine Mammitzsch
sagt: "Almuth war und ist eine der prägenden Persönlichkeiten des
Frauenfußballs der vergangenen Jahre. Sie ist ihren Weg zielstrebig
und unbeirrt gegangen und hat dabei bewiesen, dass man auch als
mehrfache Mutter in den Leistungssport zurückkehren kann. Damit ist
sie zum Vorbild für viele junge Frauen geworden. Sie zählte
jahrelang zu den besten Torfrauen der Welt und war sowohl für die
Nationalmannschaft als auch für ihre jeweilige Mannschaft ein
starker Rückhalt. Ich freue mich sehr, dass sie ihr viertes Kind
erwartet, und wünsche Almuth und ihrer Familie alles Gute für die
Zukunft!"
DFB-Sportdirektorin Nia Künzer sagt: "Ich schätze
Almuth seit Jahren als meinungsstarke Persönlichkeit, die sich auf
und neben dem Platz stets in den Dienst der Mannschaft gestellt hat.
Sie hat als Torfrau und als Mensch Maßstäbe gesetzt, dabei immer die
Entwicklung des Frauenfußballs insgesamt im Blick gehabt. Almuth hat
ihre Rolle ganzheitlich interpretiert, es geht ihr nicht nur um die
sportliche, sondern auch um die gesellschaftliche Entwicklung. Dabei
legt sie häufig den Finger in die Wunde, bleibt aber immer
konstruktiv. Sie war und ist eine unserer starken Persönlichkeiten
mit Strahlkraft, die auch Mutmacherin für viele andere Frauen ist.
Danke Almuth und alles Gute, insbesondere natürlich auch für das
nächste ganz wunderbare Abenteuer!"
Michael Fuchs,
Torwarttrainer der Frauen-Nationalmannschaft, sagt: "Ich bin sehr
glücklich darüber, Almuth von ihren Anfängen, von klein auf bis zum
Ende ihrer Karriere begleitet haben zu dürfen. Dabei habe ich ihre
offene und direkte Art, aber auch ihren kritischen Geist immer sehr
geschätzt. Ihre Zielstrebigkeit, ihr Fleiß und Ehrgeiz sowie ihre
starke Persönlichkeit zeichnen sie auf und neben dem Platz aus.
Damit ist sie Vorbild für viele junge Torhüterinnen, die es ihr
hoffentlich gleichtun werden. Ich wünsche Almuth von Herzen nur das
Beste und gratuliere ihr nicht nur zu einer beeindruckenden
Karriere, sondern vor allem auch zu ihrem ganz persönlichen Glück!"
Almuth Schult soll im Vorfeld des Heimspiels in der UEFA Women's
Nations League gegen Schottland am 8. April (ab 17.45 Uhr, live in
der ARD und bei KiKA) in der Wolfsburger Volkswagen Arena
verabschiedet werden. In Wolfsburg spielte Schult selbst neun Jahre
im Verein und feierte große Erfolge: Mit dem VfL wurde sie 2014
Champions-League-Siegerin, holte sechsmal den Deutschen Meistertitel
und wurde achtmal DFB-Pokalsiegerin.
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Frankfurt, 25. März 2025
- Bundestrainer Christian Wück hat heute seinen 23 Spielerinnen
umfassenden Kader für die beiden Spiele in der UEFA Women's Nations
League gegen Schottland bekanntgegeben. Erstmals nominiert wurde die
20 Jahre alte Franziska Kett vom FC Bayern München.
Christian Wück sagt: "Wir haben Franziska Kett und ihre Entwicklung
schon länger im Blick. Sie bringt eine sehr gute Dynamik und
Explosivität mit. Nach langer Verletzung hat sie zuletzt die
komplette Vorbereitung im Verein spielen können. Mit ihren
Fähigkeiten trauen wir ihr den Schritt in die Nationalmannschaft zu
und sind davon überzeugt, dass sie über 90 Minuten Leistung auf
höchstem Niveau abrufen kann. Wir freuen uns darauf, sie hier bei
uns zu erleben."
Mit Paulina Krumbiegel (Juventus
Turin), Sydney Lohmann (FC Bayern München), Cora Zicai und Rafaela
Borggräfe (beide SC Freiburg) kehren zudem vier Spielerinnen ins
deutsche Aufgebot zurück. Die 24 Jahre alte Krumbiegel war das
letzte Mal im November 2023 im Kreis der DFB-Frauen dabei.
Lohmann zählte zuletzt im Oktober 2024 zum Aufgebot, musste jedoch
nach dem Spiel in London vorzeitig verletzungsbedingt abreisen.
Nicht im 23er-Kader stehen Rebecca Knaak (Manchester City)
und Kathrin Hendrich (VfL Wolfsburg), die beide an einer
Oberschenkelverletzung laborieren. Auf Abruf befinden sich
insgesamt zwölf Spielerinnen, von denen mit Carlotta Wamser, Lisanne
Gräwe (beide Eintracht Frankfurt), Shekiera Martinez (West Ham
United) und Torhüterin Ena Mahmutovic (FC Bayern München) vier zum
Aufgebot der U 23-Nationalmannschaft für die Finalspiele der U
23-Spielrunde in Spanien zählen.
Das Team von Bundestrainer Christian Wück trifft sich am
kommenden Montag in Frankfurt. Dort wird sich die DFB-Auswahl auf
das Nations-League-Spiel am Freitag, 4. April (ab 20.35 Uhr, live im
ZDF), in Dundee vorbereiten. Das Rückspiel gegen Schottland folgt
wenige Tage später am 8. April (ab 17.45 Uhr, live in der ARD und
bei KiKA) in Wolfsburg. Dann kehrt die Frauen-Nationalmannschaft
nach fast 14 Jahren in die Volkswagen Arena zurück. Tickets für die
insgesamt vierte Partie in der UEFA Women's Nations League sind
im DFB-Ticketportal erhältlich.
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