Sonderführungen im Februar
Freitagsführung am 07. Februar,
um 16 Uhr
mit Tobias Chriske

Ausstellungsansicht im Museum DKM,
Ulrich Erben, Photo: Werner J. Hannappel
Von der Linie in der Landschaft wird
sich der Literaturwissenschaftler Tobias Chriske in der
Freitagsführung im neuen Monat leiten lassen. Der zarte
Tuschestrich und die Leere in den ausgestellten Arbeiten der
China- und Japansammlung bilden dabei den Beginn des
Rundgangs. Prägnant und offensichtlich ist die Linie als
raumbildendes Element im Werk von Norbert Kricke. Bei Qui
Shi-Hua ist sie dagegen nicht mehr auszumachen. Sie hat bei
der Gestaltung einer Landschaft der Unschärfe Platz gemacht.
Dagegen scheint es bei Ulrich Erben abwegig, die Landschaft
Rosenmontagsführung am 24.
Februar 2020, um 15 Uhr
mit Madalina Rotter
Am Rosenmontag hat das Museum DKM
von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Der Streifzug mit der
Kunsthistorikerin Madalina Rotter durch die private Sammlung
beschäftigt sich mit dem Leitgedanken des Hauses, Linien
stiller Schönheit. Auf den Spuren der kontemplativen Ruhe
beginnt die Führung bei der rituellen Kreisform der Brüder
Löbberts und führt über die chinesischen Gelehrtensteine zur
Rauminstallation Song Dongs bis hin zu den Arbeiten Bernd und
Hilla Bechers und schließt bei der narrativen Sitzgruppe
fairytale Ai Weiweis ab.
Freitagsführung
am 06. März 2020, um 16 Uhr
In dieser Freitagsführung werden
Schwerpunkte in den aktuellen Sonderausstellungen:
"Ein ganzes Leben für die Kunst" von Erwin Wortelkamp und
"Architektur mit den Augen des Fotografen (Carlo Scarpa: La
Tomba Brion in San Vito d’Altivole)" von Klaus Kinold sowie
in ausgewählten Räumen mit Besonderheiten der privaten
Sammlung liegen. Wer mehr über die Leidenschaft des Sammelns
erfahren möchte, ist herzlich zum geführten Rundgang durch
das Haus eingeladen.
Künstlergespräch am
08. März 2020, 15 – 16 Uhr
Ein ganzes Leben für
die Kunst - Erwin Wortelkamp
zwischen Erwin
Wortelkamp und Tom Fecht

Ausstellungsansicht
im Museum DKM, Erwin Wortelkamp, Photo: SDKM
Am Sonntag, den 08.03.2020, wird der
Künstler Tom Fecht, der im Rahmen der Vorbereitung seiner
Ausstellung TiefenZeit (Fotografie) in 2017/2018 Erwin
Wortelkamp und wichtige Teile seines Werkes kennengelernt und
die Wortelkamp-Ausstellung bereits kongenial fotografiert
hat, sich im Gespräch mit Erwin Wortelkamp der Kunst des
Bildhauers auf seine Weise nähern. Nach Professor Dr.
Christoph Brockhaus im Januar 2020 wird Tom Fecht dieses
zweite Künstlergespräch mit Erwin Wortelkamp in seiner
Ausstellung im Museum DKM führen.
Im
Anschluss an die Führungen haben Sie Gelegenheit, im
Museumscafé bei einem Cappuccino und italienischem
Mandelgebäck den Museumsbesuch zu beschließen!
Die Teilnahme an den
drei Führungen kostet jeweils 6 EUR (zzgl. Eintrittspreis:
Erwachsene 12 € | ermäßigt 6 €). Wir bitten um Anmeldung für
die Führungen.
Kunstwerk des Monats
Formen – Glas –
Formen
Wilhelm Wagenfeld

Wagenfeld-Gläser,
Photo: Werner J. Hannappel
Der in Bremen geborene Wilhelm Wagenfeld (1900 – 1990),
der durch seine Entwürfe für Haushaltsgegenstände aus Metall
und Glas zu einem der wichtigsten deutschen Industriedesigner
des 20. Jahrhunderts wurde, kam nach einer Lehre in einer
Silberwarenfabrik und dem Besuch der Zeichenakademie in Hanau
1923 an das Bauhaus nach Weimar.
Dort absolvierte er einen Vorkurs bei Moholy-Nagy und die Ausbildung in
der Metallwerkstatt. Seit 1926 war er dann Assistent und bis
1930 Lehrer an der Staatlichen Bauhochschule in Weimar. 1930
– 1934 arbeitete Wagenfeld für die Jenaer Glaswerke Schott
und Gen. und war seit 1935 künstlerischer Leiter der
Vereinigten Lausitzer Glaswerke in Weißwasser / Oberlausitz.
In dieser größten europäischen Glashütte schuf er
erfolgreiche Produkte, u.a. Vasen für die "Rautenglas-Linie",
die teilweise noch bis in die 60er Jahre gefertigt wurden.
Die Sammlung DKM besitzt etliche dieser in den 30 Jahren
entworfenen Vasen sowie zeichnerische Entwürfe, die in ihrer
Einfachheit und Formschönheit an die ästhetische Vollendung
asiatischer Keramik erinnern und gleichzeitig eine zeitlose,
klassische Schönheit besitzen. Als künstlerischer Leiter der
Württembergischen Metallwarenfabriken (WMF) entwarf er große
Produktreihen von Tischgeschirr aus Glas und Cromargan und
gründete 1954 dann zusätzlich die Werkstatt Wagenfeld zur
Entwicklung von Industriemodellen, die der erfolgreiche
Gestalter bis ins hohe Alter weiterführte und erst 1978
aufgab.
Die Sammlung DKM besitzt auch Vasen aus den 50er Jahren, in
denen Wagenfeld seinen durch das Bauhaus geprägten
gestalterischen Idealen einer schlichten und puristischen
Formschönheit sowie zweckmäßigen und qualitätvollen
Ausführung stets treu blieb. Obwohl die Situation bei WMF für
Wagenfeld seit den 60er Jahren keineswegs einfach war, ließ
er sich durch die neuen Markterfordernisse wie kurzlebigere
Produkte, Änderungen des Publikumsgeschmacks usw. nicht von
seinen ästhetischen Grundwerten abbringen. Seine Entwürfe
sind, wie die Kollektion der Vasen in der Ausstellung zeigt,
zu Klassikern geworden, die heute noch genau wie zu ihrer
Entstehungszeit durch ihre Eleganz bestehen.
Aktuelle Ausstellungen
Architektur mit den Augen des Fotografen
(Carlo Scarpa: La Tomba Brion in San Vito d’Altivole)
Klaus Kinold
22.11.2019 – 10.05.2020

La Tomba
Brion in San Vito D’Altivole, Photo: © Klaus Kinold
Klaus Kinold, Carlo Scarpa und Giuseppe Brion.
Drei große Namen vereint im Museum DKM. Der venezianische
Architekt Carlo Scarpa schuf für die Unternehmerfamilie Brion
auf zweitausend Quadratmetern ein Gesamtkunstwerk, das dem
Tode huldigt. Grablege, Pavillon und Kapelle, ein Ort der
Meditation und ein großes architektonisches Denkmal. Dem aus
dem Ruhrgebiet stammenden Münchener Architekten, Künstler und
Fotografen Klaus Kinold widmet das Museum DKM eine
Ausstellungsreihe zu seiner Architekturfotografie. Am Anfang
der Reihe steht Carlo Scarpa.
Seine Grabanlage "La Tomba Brion" wird in den Fokus gerückt.
Dabei wird der spezielle, auf das Besondere aufmerksame,
präzise und nüchterne Blick des Fotografen wahrnehmbar. Die
von ihm fotografierte Architektur steht im Mittelpunkt und
entfaltet ihre Wirkung auf den Betrachter. Durch seine
Fotografien wird die Atmosphäre des Ortes erlebbar und vermag
den Betrachter darein zu versetzen.
Im Hauptausstellungsraum werden die fotografischen Arbeiten
von der Grabstätte gezeigt. In den zwei anschließenden Räumen
sind Panoramafotografien von Kinolds Reisen ins Veneto und
nach Venedig, Carlo Scarpas Heimat, zu sehen.
La Tomba Brion Carlo Scarpas Meisterwerk in Fotografien von
Klaus Kinold
Als bedeutendste Bauschöpfung des Venezianers Carlo Scarpa
(1906 - 1978) gilt ein zwischen 1969 und 1976 in San Vito
d'Altivole, Provinz Treviso, realisierter Familienfriedhof –
La Tomba Brion. Den Auftrag erteilt hatte die kunstsinnige
Industriellengattin Onorina Brion, die sich eine
repräsentative Begräbnisstätte für sich, ihren Gatten
Giuseppe sowie die weitere Familie wünschte. Zur Verfügung
stand ein gut 2000 Quadratmeter großes, L-förmiges Areal, das
an zwei Seiten den alten Dorffriedhof tangiert. Scarpa ließ
das Gelände leicht anheben und mit einer einwärts geneigten
Mauer umfrieden.
Was so entstand, war eine weithin sichtbare Bastion – äußerer
Rahmen für fünf in Sichtbeton ausgeführte, individuell
durchgestaltete Baukörper, beginnend mit dem Eingangsbau
sowie einem öffentlich nicht zugänglichen
Meditations-Pavillon mit Wasserbecken, dem "Arcosolio" mit
den Sarkophagen des Ehepaares Brion sowie der Grablege für
die Familie, bis hin zu einer intimen Kapelle nebst
"Kreuzgang". Der Kulturkritiker Philippe Duboy erkannte in
dem Grabmal für Giuseppe und Onorina Brion "reiche
Architektur, sublime Zwecklosigkeit".
Man könnte auch sagen: Ein beherztes Stück gebaute Poesie,
ein irdisches Paradies der Überraschungen, bis ins Kleinste
durchgeplant, reich an Zeichen und Symbolen. Auffällig auch
der Rückgriff auf die lange Tradition von Mosaik und Stucco
lustro. Dann das Spiel mit dem Wasser, Symbol des Lebens,
Metapher für Bewegung, fernöstlich inspirierte Antithese zur
kantigen Strenge des Betons, dem Scarpa freilich durch die
Spuren einer "lebendigen" Schalung eine fast federne
Leichtigkeit verlieh.
Alles ist kostbar. Nichts ist Konfektion. Jedes Detail als
Einzelstück entworfen. Allein die Eisen gefassten
Alabasterfenster der Kapelle verweisen auf große
Handwerkskunst, aus der Scarpa hier noch einmal im großen
Umfang schöpfen konnte. Rund ein Jahrzehnt nach
Fertigstellung reiste der Münchner Fotograf Klaus Kinold nach
San Vito d'Altivole, um das Grabmal fotografisch zu erkunden.
Noch standen die den Eingangsbereich flankierenden Thujen –
inzwischen sind sie abgeholzt. Vor allem besaß die Grablege
eine vom Architekten materialkundig vorgedachte Patina, die
mittlerweile in einen eher bedauerlichen Zustand umgeschlagen
ist. Klaus Kinold, mit anderen Worten, stieß auf eine Art
Idealzustand zwischen Fertigstellung und Verfall, auf einen
Moment innerhalb der Baugeschichte, in dem die Vision des
Architekten ideal zum Tragen kam. La Tomba Brion ist ein
großes Erlebnis. Scarpa selbst nannte seinen Friedhof einen
"heiteren Ort der Meditation". Tatsächlich ist dies ein
magischer Ort, der lebt, auch wenn er dem Tod verpflichtet
ist. Der sich verändert und damit selbst das Leben spiegelt.
Hans-Michael Koetzle
Ein
ganzes Leben für die Kunst
Erwin Wortelkamp
20.09.2019 – 03.05.2020

Ausstellungsansicht im Museum DKM, Erwin Wortelkamp, Photo:
SDKM
Das Museum DKM widmet dem Bildhauer Erwin Wortelkamp eine
umfassende Werkschau auf der gesamten, sechs Räume
umfassenden Wechselausstellungsfläche. Vom 20. September 2019
bis 01. März 2020 werden Arbeiten präsentiert, die eine über
40-jährige Schaffensphase, von den siebziger Jahren bis
heute, umfassen.
Die Sammler und Museumsgründer Dirk Krämer und Klaus Maas
verfolgen das Werk des Bildhauers Erwin Wortelkamp bereits
seit zwanzig Jahren. Erwin Wortelkamp bevorzugt für seine
autonomen Skulpturen seit Jahrzehnten besondere Innen- und
Außenräume. Wortelkamp bezieht die Wirkung des jeweiligen
Ortes auf die Wahrnehmung der Arbeiten als Teil
künstlerischer Gestaltung mit ein. Dabei schafft er jedoch
keine im herkömmlichen Sinne ortsbezogenen Arbeiten, sondern
untersucht, wie sich diese, aus dem “heimischen” Atelier
entnommen, in neuen Kontexten verhalten.
Der Schüler des dänischen Eisenbildhauers Robert Jakobsen
schafft weniger Skulpturen für einen spezifischen Ort, im
Gegenteil findet er besondere Orte für seine Skulpturen. Den
Ausgangspunkt für die Entwicklung einer raumbezogenen
Konzeption bildet eine bereits 2001 in der Galerie DKM im
Duisburger Innenhafen ausgestellte, raumgreifende Skulptur
aus gekalkter Eiche.
Das im Kontext, der zur selben Zeit im Lehmbruck Museum und
der gesamten Stadt Duisburg gezeigten Ausstellung entstandene
Werk stellte Wortelkamp unter den Titel Skulptur –
Architektur, der ein bedeutendes Thema in seinem Schaffen
zusammenfasst, mit dem er sich seit Jahrzehnten immer wieder
auseinandersetzt.
Eine weitere gekalkte Holzskulptur, jedoch dreiteilig und
wesentlich feingliedriger, veranschaulicht die Möglichkeiten
dieses Mediums. Der Schritt wurde bereits 2007 im Arp-Museum
ausgestellt.
Auf den ersten Blick einen starken Kontrast bildende,
filigrane Zeichnungen befassen sich inhaltlich mit demselben
Thema, das auch die Holzskulpturen aufgreifen: in der
Auseinandersetzung mit dem Bildhauer und Architekten
Filarete (Antonio di Pietro Averlino, um 1400 – 1469)
verweist Wortelkamp auf anfängliches Bauen, auf ein Tragen
und Lasten, wie auf ein Werden und Vergehen.
Neujahrsgrüße von Dirk
Krämer und Klaus Maas
Wir begrüßen alle Besucher
des Museums DKM, unsere Botschafter, unsere Förderer, unsere
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und wünschen Ihnen alles
Gute, Gesundheit und Glück im Jahr 2020 sowie einen guten
Start in das neue Jahrzehnt, unser 11. Jahr seit der
Eröffnung am 22.01.2009!
Wir wünschen Ihnen und uns
immer wieder interessante Begegnungen mit Kunst und Kultur
aus 5000 Jahren, mit Künstlern und kunstinteressierten
Menschen unter unserem Motto “Linien stiller Schönheit“!
Weiter Ausstellungen
der drei Duisburger Kunstmuseen
Lehmbruck
Museum
Die Künstler der
Brücke (bis 01.06.2020)
Wilhelm Lehmbruck:
Ein Leben (bis 20.06.2020)
Lynn Chadwick -
Biester der Zeit (29.02. bis 26.07.2020)
JIŘÍ TICHÝ (29.02. bis 26.07.2020)
www.lehmbruckmuseum.de
MKM MUSEUM
KÜPPERSMÜHLE FÜR MODERNE KUNST
BECHTOLD (11.03. bis 24.05.2020)
www.museum-kueppersmuehle.de
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