Hochfeld gehört zum Stadtbezirk Innenstadt

Hochfelds Straßen und die Geschichte
der Namensgebung

Straßen alphabetisch sortiert
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Saarbrücker Straße  

Die zweite Verbindungsstraße zwischen Heerstraße ( gegenüber dem Bethesda-Krankenhaus) und Wanheimer Straße im Süden der Karl-Jarres-Straße ist die Saarbrücker Straße, die an ihrer Südseite den Hochfelder Markt begrenzt.

Die ersten Planungen für die Fluchtlinien und die Bebauung scheinen bis in die Zeit der Überlegungen hinsichtlich des Hochfelder Marktes ( s. d. ) zurück zugehen. Nachweislich schon am 1.Oktober 1903 führte die Straße ihren Namen. Die letzten Beschlüsse über die endgültige Streckenführung mit der Absicht, einem Teil der Straße 5,50 m breite Vorgärten fasst. Während die Straße daher im Duisburger Adressbuch von 1912 noch als unbebaut  geführt wird, ist das Haus mit der Nr.2 im folgenden Adressbuch von 1913 genannt.

Warum man bei der Namengebung auf die Stadt Saarbrücken verfiel, war nicht festzustellen. Es ist jedoch anzunehmen, dass wie durch die in den benachbarten Straßen verwendeten Ortsnamen Wörth und Gravelotte, auch Saarbrücken an den Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 erinnern sollte, in dem es für kurze Zeit von den Franzosen besetzt war.

Saarbrücken, seit dem 14.Jahrhundert Hauptstadt der Grafschaft Saarbrücken ( später Nassau-Saarbrücken), von 1801 bis 1815 französisch, kam 1815 an das Königreich Preußen. 1919 wurde Saarbrücken die Hauptstadt des durch das so genannte Saarstatut aus den südlichen Teilen der preußischen Rheinprovinz und den westlichen Teilen der bayerischen Pfalz gebildeten, dem Völkerbund unterstellten Saargebietes, das 1935 an Deutschland zurückfiel. Als nach dem II. Weltkrieg, nach Beendigung des französischen Besatzungs- und Wirtschaftseinflusses, das Saargebiet am 1. Januar 1957 als 10. Bundesland der Bundesrepublik Deutschland angeschlossen worden war, blieb Saarbrücken auch im  nunmehrigen Saarland die Hauptstadt. 

Sedanstraße

Von der Werthauser Straße führt nicht mehr die Sedanstraße zur Hochfeldstraße.

Als Verlängerung der heute nicht mehr existierenden Mohrenstraße ( die einst die Verbindung zum Außenhafen herstellte) war diese Strecke schon in einem Bauplan  von vor 1874 vorgesehen. Sie wurde auf Wunsch der Anlieger, die dort zu bauen beabsichtigten,1874 in Sedanstraße umbenannt. Der Ausbau der Straße ließ noch bis 1898 auf sich warten. Auf Wunsch von Oberbürgermeister Lehr wurden im Jahre 1900 140 Kastanienbäume gepflanzt, da er der Meinung war, daß die Straßen in Hochfeld dadurch freundlicheres Aussehen bekämen. Diese Bäume sind heute nicht mehr vorhanden, jedoch wurden vor wenigen Jahren neue Bäume angepflanzt.

Die Sedanstraße ( nach der Stadt Sedan im französischen Department Ardennes an der Maas) war die erste Straße in diesem Gebiet, die nach Schlachtorten des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71 benannt wurde. Am 1. September 1870 wurde die französischen Armee, bei der sich auch Kaiser Napoleon III. befand, dort von den deutschen Truppen eingeschlossen und am 2. September zur Kapitulation  gezwungen, wobei das gesamte Heer mit dem Kaiser in Gefangenschaft geriet.

Siechenhausstraße  

Im Anhang des Duisburger Adressbuches von 1879 ist die Siechenhausstraße erst mal nachgewiesen, und zwar „ von der Wanheimer zur Heerstraße hinter der Siechehausschule“, so wie sie heute noch verläuft.

Nach einem Straßenplan im Stadtarchiv Duisburg vom Jahre 1874 ist sie identisch mit einer damals offenbar seit etwa projektierten Grabowstraße, für die von dem Duisburger Angestellter Johann Roskoth am 27. August 1874 eine etwas verlagerte neue Trasse gewünscht wurde. Möglicherweise sollte der Name dieser Straße  an den in der preußisch-deutschschen Politik seit 1841 mehrfach hervorgetretenen Politiker Wilhelm Grabow ( Prenzlau 15.4.1802-15.4. 1872 Prenzlau) erinnern.

Offensichtlich besann man sich dann aber darauf, dass der damals für zwei in der Gabelung Heergasse ( Heerstraße) und Wanheimer Straße liegende noch verwendete Begriff „ Siechenhaus“ für den Namen der neuen Straßen besser geeignet war, da er auf die Duisburger Vergangenheit hinwies.

An Aussatz Erkrankte wurden im städtischen Siechenhaus isoliert, das schon 1447 unter dem Namen „ Melatenhaus“ (= Siechenhaus; melade = malade, siech, krank, speziell aussätzig) Aussatz ( Lepra) in Duisburg nicht mehr aufgetreten, und so konnte die Stadt die von ihr verwalteten“  milden Stiftung“ für das Siechenhaus anderweitig verwenden.  Das Siechenhaus selbst fiel, altersschwach, 1720 zusammen, ohne dass jemand zu Schaden kam. 

Steinmetzstraße  

Im Westen der Gitschinerstraße verläuft die Steinmetzstraße, parallel zu ihr, als Verbindung zwischen Fröbel-und Grunewaldstraße, wobei sie die Wörthstraße schneidet.

Nachdem seit den neunziger Jahren in den vorhandenen Meidericher Adressbuch eine Spichernstraße nachzuweisen ist, taucht ein einziges Mal in den Duisburger Adreßbüchern, nämlich dem von 1910, der Name Spichernstraße auf (als Verbindung der Fröbel-mit der Landwehr- später Grunewaldstraße), jedoch schon mit dem Vermerk“ Jetzt Steinmetzstraße“ und dem Zusatz“ unbebaut“. 

Vorgesehen für diese Straße war der Name einige Jahre früher, denn der Heimatforscher Wilhelm Meyer-Markau erwähnt sie in seiner „ Sprachlichen Heimatkunde“ bereits 1907. Nachdem das Duisburger Stadtverordnetenkollegium am 14. April 1908 beschlossen hatte, im Altduisburger Bereich alle gleichnamigen Straßen des gesamten, seit 1905 bestehenden Stadtgebietes umzubenennen, geschah dies am 13. Januar 1909. Aus der Spichernstraße wurde die Steinmetzstraße, die jedoch laut Adressbuch von 1935 mit der Kohlenhandlung einer Frau Wolf erst mal eine Bebauung aufwies.

  Die Spichernstraße hatte ihren Namen von den Spicherer Höhen bekommen, einem Höhenzug südlich von Saarbrücken, deren Erstürmung am 6. August 1870 im Deutsch-Französischen Krieg den deutschen Truppen den Weg nach Metz öffnete.

Als der Name Spichernstraße für Duisburg fortfallen musste, griff man, um die Einheitlichkeit der an die Kriege von 1870/71 bzw. 1866 erinnernden Straßennamen dennoch zu wahren, auf Karl-Friedrich Steinmetz ( Eisenach 27.12. 1796- 4.8. 1877 Bad Landeck) zurück, der als preußischer General 1870 die I. Armee u. a. bei Spichern kommandiert hatte. Im September 1870 wurde er Generalgouverneur in Posen und 1871 Generalfeldmarschall. 

St. Johann-Straße  

Die St.-Straße stellt die Verbindung der Gravelottestraße zur Fröbelstraße her, wo sie auf die Moritzstraße trifft. In ihrem letzten Teil begrenzt sie die westliche Front der sich zum Hochfelder Markt erstreckenden Gemeinschaftsgrundschule. 

Erste Verhandlungen hinsichtlich der Festsetzung von Baufluchtlinien für diese Straße fanden offensichtlich schon 1903 statt, wie einer 1906 beginnenden Akte im Stadtarchiv Duisburg zu entnehmen ist. Anscheinend stand 1903 oder wenig später auch schon der Straßenname fest. Bis zum Jahre 1910 blieb die Straße unbebaut. Erst im Duisburger Adressbuch von 1911 wird das erste nachgewiesene Haus mit der Nr. 38 genannt, das dem Rentner Adolf  Weiler gehörte.

Wie bei der Johanniterstraße ( s. d. ) erinnert der Name auch dieser Straße an den Johanniterorden, der sich um die Mitte des 12. Jahrhundert im Bereich der Marienkirche niedergelassen hatte. Außer zwei Mühlen, der so genannten Herbergermühle und der Marienmühle, die bis zur Zerstörung im II. Weltkrieg als Böningers Mühle bekannt war, besaßen die Johanniter eine Reihe von Höfen und Ländereien im kleinen Hochfeld, dem Bereich zwischen Dickelsbach und dem damaligen Duisburger Wald längst des Rheins. Im Zug der Reformation verlor der Orden in Duisburg seine Bedeutung. Die Ländereien blieben im Besitz des Gesamtordens, der zuletzt als Malteserorden bekannt, durch Napoleon Bonaparte seinen weltlichen Herrschaftsbereich in Malta verlor.