Ausstellung zum 60. Jubiläum des Lehmbruck
Museums - Schirmfrau Bundestagspräsidentin Bärbel Bas
Duisburg, 13. Juni 2024 - Mut ist die entscheidende
Kompetenz des Menschen, um Krisen zu meistern und
Dilemmata zu lösen. Mut ist die Fähigkeit, mit der wir
uns immer wieder aus scheinbar aussichtslosen Situationen
befreien und in die Zukunft denken. Ausgehend vom Werk
Wilhelm Lehmbrucks zeigt die Ausstellung, wie mutige
Schritte und Entscheidungen in unsicheren Zeiten kreative
Prozesse vorantreiben und Veränderungen bewirken können.
Wilhelm Lehmbruck, Kopf eines Denkers, 1918, Egon
Schiele, Selbstbildnis mit gesenktem Kopf, 1912, Leopold
Museum, Wien, Foto: Thomas Köster
Die einzigartige Architektur des Lehmbruck Museums gibt
den Impuls für das Thema der Jubiläumsausstellung: Mit
seiner monumentalen gläsernen Außenhaut ist das Museum
selbst ein starkes Symbol für Mut, Transparenz und
Weltoffenheit. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs
beschließt die Stadt Duisburg, auf die Zerstörungskraft
des Krieges mit einem „Haus aus Glas“ zu antworten — eine
kühne Entscheidung.
Die Fragilität der gläsernen Architektur ist in Wahrheit
ein Zeichen von Stärke und dem festen Glauben an eine
gute Zukunft. Sie steht für die Überzeugung, dass die
Kunst ein Zeichen für den Neuanfang setzen kann.
Die Ausstellung zeigt dies eindrucksvoll mit
hochkarätigen Leihgaben aus renommierten Sammlungen der
bedeutendsten Museen Europas, wie dem Albertina Museum
Wien, dem Leopold Museum Wien, dem Museum moderner Kunst
Stiftung Ludwig, dem Museo Rosso, Mailand, dem
Kröller-Müller Museum, Otterlo, den Staatlichen
Kunstsammlungen Dresden, der Hamburger Kunsthalle und der
Berlinischen Galerie sowie bedeutenden Privatsammlungen.
Meisterwerke der Avantgarde von Pionierinnen und
Pionieren wie Auguste Rodin, Medardo Rosso, Oskar
Schlemmer, Käthe Kollwitz und Sophie Taeuber-Arp treten
zum ersten Mal in einen Dialog mit Schlüsselwerken
Lehmbrucks. Erstmals ist eine repräsentative Werkauswahl
des großen österreichischen Ausnahmekünstlers Egon
Schiele im unmittelbaren Zwiegespräch mit Skulpturen
Lehmbrucks zu erleben.
Die Ausstellung nimmt uns mit auf eine Reise in das frühe
20. Jahrhundert, in eine Zeit, die getragen ist von einer
Aufbruchsstimmung und dem Mut, sich von überkommenen
Konventionen zu lösen und frei zu denken. Es ist die
Zeit, in der Wilhelm Lehmbruck seine wichtigsten Werke
schuf. Die Kunst nutzt ihre Freiheiten, um ein neues
Selbstbewusstsein zum Ausdruck zu bringen. Es ist vor
allem die Skulptur, die in öffentlichkeitswirksamer Weise
zur Selbsterfindung des gerade entstehenden Bürgertums
beitrug.
In fünf Sektionen führt die Ausstellung durch die
entscheidenden Momente der Kunst der Moderne. Im
vergleichenden Sehen öffnet sie uns die Augen für die
Eigenheiten des Werkes Lehmbrucks. Sie zeigt Bezüge zu
den zarten Wachsskulpturen von Medardo Rosso (1858–1928),
die nach der Auflösung des Materiellen streben, ebenso
wie zu den antiheroischen Denkmälern Auguste Rodins
(1840–1917). Es ist frappierend, dass Egon Schiele
(1890–1918) zur gleichen Zeit zu erstaunlich ähnlichen
Bildern des Menschen gekommen ist wie Lehmbruck.
Ruhe und strenge Ordnung von Skulpturen wie
der Schreitenden (1913/14) finden ihre Entsprechung in
den tektonischen Werken des Bauhaus-Künstlers Oskar
Schlemmer (1888–1943). Schlemmer und Lehmbrucks bringen
Rationalität und Intuition miteinander in Einklang, um
Gegensätze zu versöhnen.
Die Erschütterungen des Ersten Weltkrieges bringen
Lehmbruck wie auch die große deutsche Bildhauerin Käthe
Kollwitz (1867–1945) dazu, eindringliche Formen für das
menschliche Leid und den Schmerz zu finden.
Wie eine Gegenwelt erscheint im Vergleich dazu die
Dada-Bewegung in Zürich, der Stadt, in der Lehmbruck von
1916 bis 1919 lebt. Betrachten wir seine Büste der
Knienden (1911), die er direkt durch die empfindlichen
Brustwarzen hindurch kappt, entdecken wir eine Nähe zu
den provokanten Ansichten und innovativen Formen, mit
denen die Dada-Bewegung die Kunst und die Gesellschaft
erneuert hat.
Das neue Bild des Menschen in der Moderne
Den Auftakt zur Ausstellung bilden Auguste Rodin,
Medardo Rosso und Egon Schiele.
Das Werk Auguste Rodins ist ein Paradebeispiel für das
neue Selbstbewusstsein des Bürgertums. Rodins Denkmal für
die Bürger von Calais, dem in der Ausstellung ein eigener
Raum gewidmet ist, zeigt den Moment, in dem die sechs
angesehensten Bürger der Stadt Calais den Schlüssel der
Stadt den englischen Besatzern überreichen wollen, um die
Kapitulation ihrer Heimatstadt zu besiegeln. Nur mit
Lumpen bekleidet sind sie bereit, für ihre Stadt zu
sterben und stimmten freiwillig ihrer eigenen Hinrichtung
zu.
Rodin schuf ein historisches Symbol für Mut und
Opferbereitschaft. Das Denkmal ist für die Betrachtenden
gemacht. Jeder der sechs Bürger ist aus einer anderen
Perspektive anzusehen. Das ist ein Novum in der
Denkmalskunst. Auguste Rodin erfindet ein neuartiges
„demokratisches“ Denkmal, das mit gängigen
Heldendarstellungen bricht: Ohne Hauptansicht und ohne
hohen Sockel sind die Menschen uns nahe, wir können uns
mit ihnen identifizieren und ihre Gefühle nachempfinden.
Medardo Rosso findet eine unvergleichliche Form für die
Wandelbarkeit des Menschen. Er gilt als der bedeutendste
Bildhauer des Impressionismus. Seine zarten Skulpturen
aus Wachs streben danach, sich im Raum aufzulösen. Die
Konturen ihrer Gesichtszüge sind weich und verschwommen.
Es gelingt ihm damit, ein berührendes Bild des Menschen
in seiner Flüchtigkeit zu schaffen. Die Materie verliert
an Bedeutung. Rosso gelingt es wie keinem anderen
Bildhauer, der Auflösung des Materiellen eine Form zu
geben.
Der große österreichische Maler Egon Schiele findet
eindringliche Bilder für die innere Zerrissenheit des
Menschen – das verbindet ihn mit Wilhelm Lehmbruck.
Betrachten wir Schieles Selbstporträt mit gesenktem Kopf
zusammen mit Lehmbrucks Kopf eines Denkers, so sind die
Gemeinsamkeiten unverkennbar: Die schmalen, hageren
Gestalten verkörpern Nachdenklichkeit und Zweifel. Sie
zeigen: Zum Mut gehört auch die Verzweiflung. Mit ihrer
verwandten Bildsprache finden die Künstler bis heute
gültige Formen für die Krise des Individuums im frühen
20. Jahrhundert.
Auflösung der festen Formen und eine „neue
Schönheit“
In der Moderne ereignen sich viele unterschiedliche
Bewegungen gleichzeitig. Das beherrschende Thema der Zeit
ist Geschwindigkeit: Das Auto, der Zug und das Flugzeug
verändern die Wahrnehmungsgewohnheiten. Feste Formen
lösen sich auf und unterschiedliche Perspektiven schieben
sich ineinander. Beispielhaft sehen wir dies in der
Ausstellung mit drei Schlüsselwerken von Alexander
Archipenko, der mit Lehmbruck in seiner Pariser Zeit
befreundet war.
Ein ikonisches Werk in der Ausstellung stammt von dem
italienischen Futuristen Umberto Boccioni: Es ist eine
weit ausschreitende Figur, die Dynamik und
Geschwindigkeit verkörpert. Obwohl die Futuristen die
tradierten Formen der Skulptur in Marmor und Bronze
ablehnten, da diese nicht in der Lage sind, die moderne
Welt und ihre Dynamik auszudrücken, versuchte Boccioni
das Unmögliche möglich zu machen: Er bannte die
verschiedenen Phasen der Bewegung einer Figur in einer
einzigen Bronzeskulptur. Geschwindigkeit und die Bewegung
im Raum sind Ausdruck einer „neuen Schönheit“, die zu
einer radikalen Veränderung der gesamten Gesellschaft
führen soll.
Auch Oskar Schlemmer hatte eine neue Ordnung im Sinn. In
seinen Werken werden Mensch und Raum verzahnt. Seine
tektonisch aufgebauten Figuren besitzen Gemeinsamkeiten
mit Skulpturen Lehmbrucks. Der Dialog der Werke beider
Künstler öffnet uns die Augen für das Gebaute und das
Konstruktive der Figuren Lehmbrucks. Stille, Ruhe und
strenge Ordnung streben danach, Gegensätze zu versöhnen.
Beispielhaft verkörpert dies Lehmbrucks Figur Mädchen
sich umwendend/Schreitende (1913/14): Die gegenläufige
Bewegung des Vorwärts-Schreitens und gleichzeitigen
Zurückschauens kennzeichnet das paradoxe Motiv der Figur.
Sie bewegt sich in Richtung Zukunft und richtet ihren
Blick zugleich auf die Vergangenheit. In einer sich
rasant verändernden Zeit bringt der überindividuelle
Menschentypus in den Werken Lehmbrucks wie Schlemmers
widerstreitende Energien in Balance.
Zeichen gegen den Krieg
Käthe Kollwitz ist eine der renommiertesten
Bildhauerinnen ihrer Zeit. Einige ihrer Schlüsselwerke
sind eindringliche Antikriegs-Monumente. Ein Gegenüber
des Sitzenden Jünglings (1916/1917) von Lehmbruck und
der Pietà (Mutter mit totem Sohn) von Kollwitz zeigt ein
ganz bedrückendes Bild des Menschen der Moderne: Geprägt
von Krieg und politischen Unruhen ist die Gesellschaft
auf der Suche nach Frieden und sucht gleichzeitig auch
nach einer Möglichkeit, die traumatischen Erlebnisse zu
verarbeiten. Käthe Kollwitz wurde im Laufe ihres Lebens
zu einer aktiven Pazifistin und Aktivistin und setzte
durch ihre Werke immer wieder wirksame Zeichen gegen den
Krieg. Ihr Werk ist ebenso wie das Lehmbrucks von einer
Aktualität, die die Zeit überdauert.
Eine neue Kunst für eine neue Gesellschaft
In seiner Züricher Zeit, von 1916 bis 1919, verkehrte
Lehmbruck in der Galerie Dada und im Cabaret Voltaire. In
Werken Lehmbrucks, die bereits vor seiner Zeit in Zürich
entstanden sind, lassen sich Themen erkennen, die mit der
Dada-Bewegung in Verbindung stehen. Beispiele hierfür
sind seine Büsten der „Knienden“ und der „Sinnenden“.
Auf überraschende und rigorose Weise stellt Lehmbruck die
Integrität des Körpers infrage, zergliedert ihn und
findet eine subversive Form, um den Widerstreit zwischen
Körper und Geist zum Ausdruck zu bringen. Erstmals zeigt
die Ausstellung Bezüge zu den Figurinen Sophie
Taeuber-Arps. Sie entwirft in ihrem Marionettentheater
„zergliederte Bewegungen“, die sich auf eine
bemerkenswerte Weise mit der „Künstlichkeit“ der
Gliederfiguren Lehmbrucks treffen, die Kritiker und
Kritikerinnen schon früh beschrieben haben.
Mit Meisterwerken der Bildhauerkunst schärft die
Jubiläumsaustellung „Courage“ unser Bewusstsein für eine
krisenhafte Zeit und zeigt inspirierende Wege, den
Unsicherheiten und Herausforderungen zu begegnen. Sie
stellt beispielhaft dar, dass es der Kunst mit Mut,
Eigensinn und Freude an der Neuerfindung gelingen kann,
unser Bewusstsein zu schärfen und uns zu neuen Schritten
zu ermutigen.
Die Ausstellung wird gefördert vom Landschaftsverband
Rheinland (LVR), von dem Ministerium für Kultur und
Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, von der
Sparkasse Duisburg, von der Sparkassen-Kulturstiftung
Rheinland, von der Ernst von Siemens Kunststiftung, der
GEBAG und der Stadt Duisburg.
Statements der Förder:innen
Bärbel Bas, Präsidentin des
Deutschen Bundestages und Schirmfrau der Ausstellung
„
Ich habe nicht gezögert, Schirmfrau dieser Ausstellung
und des Jubiläumsjahres des Lehmbruck Museums zu werden.
Die Ausstellung „Courage“ zeigt uns eindrucksvoll, wie
Generationen vor uns mit Veränderungen umgegangen sind.
Ich freue mich auf die Ideen, Anregungen und
Perspektiven, die uns die Werke hier eröffnen werden, um
mit Courage auch den Umbrüchen und Krisen unserer Zeit zu
begegnen.“
Ina Brandes, Kulturministerin des Landes
Nordrhein-Westfalen
„Kunst und Kultur müssen die Menschen neugierig
machen. Am besten gelingt dies mit Themen, die uns ganz
direkt betreffen und ansprechen. Wir leben in Zeiten, die
uns herausfordern. Zeiten, die mutige Entscheidungen
verlangen. Dem Lehmbruck Museum ist es mit der
Ausstellung ‚Courage‘ gelungen, ein relevantes Thema mit
der Freude an herausragenden Kunstwerken zu verbinden.“
Sören Link, Oberbürgermeister der Stadt
Duisburg
„Es ist der Geburtstag eines Museums, das es so kein
zweites Mal gibt. Ein einzigartiger, wunderbarer Bau im
Herzen unserer Stadt, der immer wieder aufs Neue
überrascht und fasziniert – und das seit mittlerweile 60
Jahren. Die Jubiläumsausstellung ist ein weiterer
Höhepunkt in der eindrucksvollen Geschichte des Museums.
Denn damals wie heute sind mutiges und couragiertes
Handeln von besonderer Bedeutung für uns. Die Ausstellung
ist ein Zeichen dafür, dass wir Großes erreichen können,
wenn wir mutig und entschlossen handeln.“
V. l. n. r.: Dorotheé Coßmann, Geschäftsführerin der
Sparkassen-Kulturstiftung Rheinland / Helge Kipping,
Mitglied des Vorstands der Sparkasse Duisburg / Linda
Wagner, Kulturdezernentin der Stadt Duisburg / Guido
Kohlenbach, Leiter des Fachbereichs Regionale
Kulturarbeit im LVR-Dezernat Kultur und Landschaftliche
Kulturpflege / Dr. Söke Dinkla, Direktorin des Lehmbruck
Museums; in der Mitte das Werk von Umberto Boccioni,
Einzigartige Formen der Kontinuität im Raum, 1913.
Linda
Wagner, Kulturdezernentin der Stadt Duisburg
„Seit 60 Jahren hat das Lehmbruck Museum als eines
der spannendsten Kunstmuseen überhaupt mitten in Duisburg
seinen Platz. Das Jubiläum erinnert uns daran, dass es
damals viel Energie und Weitblick – und nicht zuletzt
Courage – brauchte, um diese Institution auf den Weg zu
bringen. Wie damals hat die immer noch modern wirkende
Architektur einen großen Symbolwert. Sie ist im besten
Sinne demokratisch, weil sie transparent ist und viele
Freiheiten bei der Nutzung lässt.“
Guido Kohlenbach, Leiter des Fachbereichs
Regionale Kulturarbeit im LVR-Dezernat Kultur und
Landschaftliche Kulturpflege
"In der Ausstellung Courage sind die Vielfalt der Ideen
und die fortschrittliche Energie, die die
Avantgarde-Künstler des frühen 20 Jahrhunderts
angetrieben haben, spürbar. Für uns als
Landschaftsverband Rheinland sind künstlerischen
Diskurse, wie diese Ausstellung sie ermöglicht, wichtig.
Sie gehen den Menschen an und sind inspirierend. In
diesem Sinne wünsche ich dieser Ausstellung, die die
kulturellen Qualitäten des Rheinlands über die
Landesgrenzen hinaus erstrahlen lässt, dass viele
Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit ergreifen, die
positive Kraft der Kunst zu erfahren."
Helge Kipping, Vorstandsmitglied der Sparkasse
Duisburg
„Die Sparkasse Duisburg trägt mit ihrem Engagement
regelmäßig dazu bei, dass sich die Kunst im Lehmbruck
Museum entfalten kann und dass der Standort Duisburg
attraktiv und einzigartig bleibt. Wir wollen Bestehendes
sichern und arbeiten zugleich voller Überzeugung daran
mit, dass sich die Kunst und Kultur in unserer Stadt in
Richtung Zukunft weiterentwickeln. Ein prominentes und
überzeugendes Beispiel dafür ist die Ausstellung
„Courage“. Das Lehmbruck Museum setzt mit dieser
Ausstellung ganz auf die Kraft der Kunst.“
Dorothée Coßmann, Geschäftsführerin der Sparkassen-Kulturstiftung
Rheinland
Die Sparkassen-Kulturstiftung Rheinland hat die Region im
Blick. Ich bin sicher, dass das, was das Lehmbruck Museum
zu seinem 60. Jubiläum bietet, regional – und darüber
hinaus – wahrgenommen wird: Das Werk Wilhelm Lehmbrucks,
das Museumsgebäude und die Ausstellung „Courage“ mit
ihren fantastischen Leihgaben sind zusammen eine „runde
Sache“ – ein „Jubiläumspaket“, das sich niemand entgehen
lassen sollte.“
Katalog
Es erscheint ein Katalog mit Texten von Dr. Söke Dinkla,
Dr. Nathalie Lachmann, Sharon Hecker, Sarah Louisa Henn
und Stephanie Eul, ca. 176 Seiten, zum Preis von 30 €.
Beteiligte Künstlerinnen und Künstler
Rudolf Belling, 1886–1972 (1)
Umberto Boccioni, 1882–1916 (1)
Émile-Antoine Bourdelle, 1861–1929 (1)
Otto Dix, 1891–1969 (7)
Lyonel Feininger, 1871–1956 (3)
George Grosz, 1893–1959, und John Heartfield,
1891–1968 (1)
Hannah Höch, 1889–1978 (1)
Alexej Jawlensky, 1864–1941 (2)
Käthe Kollwitz, 1867–1945 (6)
Henri Laurens, 1885–1954 (1)
Alice Lex-Nerlinger, 1893–1975 (6)
Jacques Lipchitz, 1891–1973 (1)
Auguste Rodin, 1840–1917 (9)
Medardo Rosso, 1858–1928 (11)
Marina Rumjanzewa, geb. 1958 (1)
Egon Schiele, 1890–1918 (6)
Oskar Schlemmer, 1888–1943 (15)
Vladimir Tatlin, 1885–1953 (1)
Sophie Taeuber-Arp, 1889–1943 (21)
Wilhelm Lehmbruck, 1881–1919 (18)
Begleitprogramm
Begleitend zur Ausstellung lädt das Lehmbruck Museum
zu einer Reihe von Veranstaltungen ein. Aktuelle
Informationen werden auf der Website des Museums
veröffentlicht: www.lehmbruckmuseum.de
Kuratorinnenführungen
In den drei Führungen berichten die Expertinnen über die
Entstehung der Ausstellung. Sie stellen Zwiegespräche
zwischen den Werken Lehmbrucks und den Künstlerinnen und
Künstlern der Avantgarde her.
· Kuratorinnenführung mit Sarah Louisa Henn
Sonntag, 30. Juni, 15 Uhr
Held:innen gegen den Krieg
· Kuratorinnenführung mit Stephanie Eul
Sonntag, 04. August, 11.30 Uhr
Der geistige Ausdruck der Krise des Individuums
· Kuratorinnenführung mit Dr. Söke Dinkla
Freitag, 13. September, 17 Uhr
Impressionismus in der Bildhauerei
Ausstellungsgespräche
In der Ausstellung »Courage. Lehmbruck und die
Avantgarde« werden zentrale Strömungen der Kunst im
ersten Drittel des 20. Jahrhunderts mit zahlreichen
wichtigen Werken präsentiert. In vier Kapiteln soll ein
konzentrierter Blick auf einige der zentralen
künstlerischen Aspekte dieser Zeit geworfen werden. Jörg
Mascherrek wird durch die Ausstellung führen.
· Donnerstag, 20. Juni, 16 Uhr
Ein neuer Blick auf den Menschen: Rodin / Lehmbruck
Wilhelm Lehmbruck ging 1910 nach Paris und traf dort
auf die Werke von Künstlerkolleginnen und -kollegen, die
zu Beginn des 20. Jahrhunderts — genauso wie er — einen
ganz neuen künstlerischen Blick auf die Menschen
entwickelten.
· Donnerstag, 18. Juli, 16 Uhr
Mit forschem Schritt in die Zukunft!
In der französischen Zeitung »Le Figaro« wurde 1909
das Manifest der Futuristen veröffentlicht, die mit ihren
Werken ganz entschieden eine neue Zeit begrüßen und
begründen wollten. Die Skulptur »Einzigartige Formen der
Kontinuität im Raum« von Umberto Boccioni zeigt das
ebenso wie Werke von Oskar Schlemmer und anderen
Künstlerinnen und Künstlern.
· Donnerstag, 15. August, 16 Uhr
Nie wieder!
Die Erlebnisse des Ersten Weltkriegs haben sich in
der Kunst niedergeschlagen. Künstlerinnen und Künstler
wie Käthe Kollwitz, Otto Dix und Wilhelm Lehmbruck
schufen während des Krieges und danach eindrucksvolle
Werke.
· Donnerstag, 19. September, 16 Uhr
Über der Wirklichkeit
Die Surrealisten haben in den 1920 Jahren begonnen, das
Unbewusste zum Thema ihrer Kunst zu machen. Bis heute
beeinflussen sie die Kunstproduktion auf vielfältige
Weise.
Teilnahme nach Anmeldung: 10 Euro – als Abo für alle
vier Termine 30 Euro (inkl. Eintritt)
Öffentliche Sonntagsführungen
Jeweils sonntags von 11:30 bis 12:30 Uhr
16. Juni (auch um 15 Uhr) / 30. Juni / 14. Juli / 28.
Juli / 11. August / 25. August / 8. September / 22.
September / 6. Oktober
Teilnahme: 2 Euro zuzüglich zum Eintritt (Anmeldung
empfohlen)
Kunst & Kaffee
Ein Rundgang durch die Ausstellung mit verschiedenen
Schwerpunkten. Nach einer Stunde kann bei Kaffee und
Kuchen über die Ausstellung gesprochen werden oder Fragen
zur Kunst in geselliger Runde gestellt werden.
Jeweils dienstags um 15:00 Uhr
18. Juni / 16. Juli / 20. August / 17. September
Teilnahme: 12 Euro (inkl. Eintritt, Führung, Speisen
und Getränken)
Kunst & Stulle
Nach einer Führung durch die Ausstellung kann am späten
Nachmittag bei Wein, Wasser und Stullen über die
Ausstellung gesprochen werden oder Fragen zur Kunst in
geselliger Runde gestellt werden.
Jeweils donnerstags um 17:30 Uhr
4. Juli / 1. August / 5. September / 3. Oktober
Teilnahme: 12 Euro (inkl. Eintritt, Führung, Speisen
und Getränken)
Führungen für Menschen mit besonderen Bedürfnissen
· Sonntag, 25. August 15 Uhr
Sinnesorientierte Führung für Menschen mit Demenz und
Begleitungen Teilnahme nach Anmeldung: 2 Euro (zusätzlich
zum regulären Eintrittspreis, Begleitperson frei)
· Montag, 22. Juli 15 Uhr
Bei Anruf Kultur Telefonführung für Menschen mit
Sehbeeinträchtigung oder Mobilitätseinschränkung
Teilnahme: kostenfrei
TiM – Tandem im Museum
Gemeinsam mit einem Tandem-Partner können Sie
kostenfrei unsere Ausstellung besuchen und Ihre Gedanken
zu einem der ausgestellten Kunstwerke niederschreiben.
Wir sammeln die Geschichten online auf der Plattform TiM
– Tandem im Museum.
· Sonntag, 23. Juni: „Couragierte Geschichten“
· Sonntag, 1. September: „Mut zu Neuem“
Jeweils von 15 bis 17 Uhr
Teilnahme kostenfrei
Anmeldung unter T.: 0203 283 2195 /
kunstvermittlung@lehmbruckmuseum.de
Workshops
· Sonntag, 16. Juni, 14 bis 17 Uhr
Dada-Marionetten Mit Puppenspielerin Nadia Ihjei
Gemeinsam mit der erfahrenen Figurenspielerin Nadia
Ihjeij werden in diesem Workshop Marionetten aus
Gegenständen des Alltags entworfen und zum Leben erweckt.
Inspiriert von den Puppen Sophie Taeuber-Arps bietet sich
die Gelegenheit, in eine vollkommen neue, verspielte Welt
einzutreten.
· Sonntag, 25. August, 14 bis 17 Uhr
Großes entsteht aus Kleinem – Miniaturen nach Tatlin
Mit Sabine Bazan
Das Modell des Turms von Vladimir Tatlin ist
weltbekannt und fasziniert Menschen seit Jahrzehnten.
Sinnbildlich steht er für Aufbruch und eine Vision der
Zukunft. In dem Workshop konstruieren die Teilnehmenden
eigene Architektur-Modelle.
· Sonntag, 8. September, 14 bis 17 Uhr
Dramatische Zeiten – Graphic Novel Workshop
Mit Nina Strachanski Die Künstlerinnen und Künstler
der Avantgarde lebten in spannenden Zeiten. In diesem
Workshop tauchen die Teilnehmenden ein in die Biographien
von Lehmbruck, Schiele und Co. und kreieren davon
inspirierte Graphic Novels – oder ihre ganz eigenen
Geschichten.
Teilnahme nach Anmeldung: 5 Euro (zusätzlich zum
regulären Eintrittspreis)
Anmeldung unter T.: 0203 283 2195 /
kunstvermittlung@lehmbruckmuseum.de
Museumsspaß in den Sommerferien
· 15. bis 19. Juli, 10 bis 14 Uhr
Von Kopf bis Fuß — Kunst in bewegten Zeiten
Mit Maia Kesseler
(für Kinder von 6 bis 12 Jahren)
· 29. Juli bis 2. August, 10 bis 14 Uhr
Mit Courage in die Zukunft — Mein SciFi Museum
Mit Johanna K. Becker
(für Kinder von 8 bis 12 Jahren)
· 12. bis 16. August, 10 bis 14 Uhr
Schillernde Visionen und mutige Experimente
Mit Petra Sabine Anders
(für Kinder von 6 bis 12 Jahren)
Teilnahme: 80 Euro pro Kind und Woche,
Geschwisterkinder 50 Euro
Anmeldung unter T.: 0203 283 2195 /
kunstvermittlung@lehmbruckmuseum.de
Sommerfest Sonntag, 18. August 2024,
11 bis 18 Uhr
Nach den Sommerferien laden wir wieder herzlich zum
großen Sparda-Sommerfest ein! Der Tag ist gefüllt mit
vielseitigen Aktionen, kreativen Workshops und
Familienführungen. Im gesamten Museum und auf dem
Skulpturenhof gibt es einiges zu entdecken. Es wird ein
wundervoller Sommertag voller Kunst und Musik, Snacks und
kühlen Getränken.
Teilnahme: kostenlos
Finissage
Sonntag, 6. Oktober, 16 bis
19 Uhr
Zum Abschluss der Ausstellung laden wir Sie herzlich
zu Drinks, einem Ausstellungsrundgang, Häppchen und Musik
ein! Gemeinsam verabschieden wir uns von den
Meisterwerken der Avantgarde.
Teilnahme: Pay What You Want!