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Redaktion Harald Jeschke
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11. Dezember 1946 in New York:
Kinderhilfswerk Unicef wird ins Leben gerufen!
Am 24. Juli
1957 wurde in Duisburg aus Dankbarkeit und der Einsicht,
dass auch in vielen anderen Teilen der Welt Kinder in großer
Not leben, die Arbeitsgruppe Duisburg ins Leben gerufen.
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UNICEF: Ein tödliches Jahrzehnt für Kinder geht zu
Ende |
Mehr als
170.000 schwere Kinderrechtsverletzungen in Kriegsgebieten /
Zahl der nachgewiesenen Angriffe auf Kinder seit 2010
verdreifacht
New York/Berlin/Köln/Duisburg, 30. Dezember 2019 - Kinder
tragen die Hauptlast der zahlreichen Kriege und Konflikte
auf der Erde. Wie UNICEF heute bekannt gab, haben die
Vereinten Nationen seit 2010 offiziell mehr als 170.000
schwere Verletzung gegen die Rechte von Kindern in
Konflikten registriert – das entspricht mehr als 45
Vorfällen pro Tag in den letzten zehn Jahren.
Die Zahl der Länder, die von Konflikten geprägt sind, ist
seit der Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention im
Jahr 1989 auf dem höchsten Stand. In Dutzenden gewaltsamen,
bewaffneten Konflikten werden Kinder getötet und verstümmelt
und aus ihrer Heimat vertrieben.
Im Nordosten Syrien, in verlassenen
Dörfern von Al-Hasakeh, suchen Familien im November 2019
Schutz vor gewaltsamen Auseinandersetzungen. | ©
UNICEF/UNI229181/Keder
„Auf der ganzen Welt dauern Konflikte heute länger an,
verursachen mehr Blutvergießen und fordern mehr junge
Menschenleben“, sagte UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta
Fore. „Die Angriffe auf Kinder gehen unvermindert weiter,
weil Konfliktparteien eine der Grundregeln des Krieges
missachten: den Schutz von Kindern. Auf jede Gewalttat gegen
Kinder, die Schlagzeilen macht und über die wir uns empören,
kommen viele weitere, über die nicht berichtet wird.“
2018 haben die Vereinten Nationen mehr als 24.000 schwere
Kinderrechtsverletzungen offiziell dokumentiert. Dazu
gehören die Tötung und Verstümmelung von Kindern, sexuelle
Gewalt gegen Kinder, Entführungen, der verweigerte Zugang zu
humanitärer Hilfe, die Rekrutierung und der Einsatz von
Kindern beim Militär und in bewaffneten Gruppen sowie
Angriffe auf Schulen und Krankenhäuser. Obwohl die Maßnahmen
zur Beobachtung und Dokumentation von schweren
Kinderrechtsverletzungen verstärkt wurden, ist die Zahl
heute mehr als zweieinhalb Mal so hoch wie im Jahr 2010.
2018 wurden mehr als 12.000 Kinder getötet oder verstümmelt.
Luftangriffe, der Einsatz von Sprengwaffen wie Landminen,
Mörsern, selbstgebauten Sprengkörpern, aber auch
Raketenangriffe, Streumunition und Artilleriebeschuss
verursachen die meisten Verletzungen und Todesfälle.
Rückblick auf ein grausames Jahr für Kinder Auch im Jahr
2019 ließen die Angriffe und die Gewalt gegen Kinder nicht
nach. Allein in der ersten Jahreshälfte haben die Vereinten
Nationen über 10.000 schwere Kinderrechtsverletzungen
nachgewiesen. Die Dunkelziffer wird deutlich höher sein.
- Januar: In Nord- und Ostsyrien starben durch Gewalt,
Vertreibung und extrem harte Wetterbedingungen mindestens 32
Kinder.
- Februar: Im Osten der Demokratischen Republik Kongo kam es
zu mehreren gewalttätigen Übergriffen auf
Ebola-Behandlungszentren. Immer wieder werden seither solche
Einrichtungen angegriffen.
- März: Mehr als 150 Menschen, darunter 85 Kinder, starben
bei dem Angriff einer bewaffneten Gruppe auf das Dorf
Ogossagou in der Region Mopti im Zentrum von Mali. Bei einem
weiteren Angriff auf Sobanou-Kou kamen weitere 24 Kinder ums
Leben.
- April: Bei einer Explosion in der Nähe von zwei Schulen in
Sanaa, Jemen, wurden 14 Kinder getötet und 16 weitere schwer
verletzt. Im Jemen kann jede fünfte Schule infolge des
Konflikts nicht mehr genutzt werden.
- Mai: UNICEF ruft alle Mitgliedsstaaten der UN dazu auf,
den Kindern, die ihre Staatsangehörigen sind oder von
Staatsangehörigen geboren wurden und die in den Lagern und
Haftanstalten im Nordosten Syriens festsitzen, die sichere,
würdevolle, freiwillige Rückkehr und Wiedereingliederung in
ihre Herkunftsländer zu ermöglichen.
Nach wie vor leben etwa
28.000 ausländische Kinder aus mehr als 60 verschiedenen
Ländern, darunter fast 20.000 Kinder aus dem Irak, im
Nordosten Syriens.
Im gleichen Monat wird berichtet, dass im Rakhaing-Staat in
Myanmar Kinder bei der Eskalation von Gewalt getötet und
verletzt wurden.
- Juni: In dem Dorf Konduga im Nordosten Nigerias wurden
drei Kinder als Sprengstoffattentäter in den Tod geschickt.
Bei dem Anschlag während der Übertragung eines Fußballspiels
starben 30 Menschen, 48 weitere werden verletzt. Berichten
zufolge wurden in den ersten beiden Juniwochen mindestens 19
Kinder bei Protesten im Sudan getötet und weitere 49
verletzt.
- Juli: Zahlreiche Kinder wurden bei einer gewaltigen
Explosion in Kabul, Afghanistan, verletzt. Im gleichen Monat
wurden 32 Kinder aus bewaffneten Oppositionsgruppen im
nördlichen Südsudan freigelassen. UNICEF schätzt jedoch,
dass Tausende Kinder immer noch von Streitkräften und
bewaffneten Gruppen festgehalten werden.
- August: An einem einzigen Wochenende wurden Berichten
zufolge 44 Zivilistinnen und Zivilisten bei Luftangriffen im
Nordwesten Syriens getötet, darunter 16 Kinder und zwölf
Frauen.
- September: UNICEF berichtet, dass zwei Millionen Kinder im
Jemen nicht zur Schule gehen können. Die Zahl beinhaltet
fast eine halbe Million Kinder, die seit der Eskalation des
Konflikts im März 2015 die Schule gänzlich abgebrochen
haben.
- Oktober: Bei einer
Gewalteskalation im Nordosten Syriens wurden fünf Kinder
getötet und 26 Kinder verletzt. In den ersten neun Monaten
des Jahres wurden in Syrien somit 657 Kinder getötet und 324
Kinder verletzt.
- November: UNICEF gibt bekannt, dass nach drei Jahren
Gewalt und Instabilität im Nord- und Südwesten Kameruns mehr
als 855.000 Kinder nicht zur Schule gehen und 59.000
Jugendliche vertrieben wurden.
- Dezember: Fünf Kinder starben bei einem bewaffneten
Angriff auf eine Kirche in Burkina Faso. In der Ostukraine,
wo fast eine halbe Million Kinder von dem Konflikt betroffen
sind, wurden in diesem Jahr 36 Angriffe auf Schulen
gemeldet. Eine Schule wurde allein fünfzehnmal beschädigt.
Mitte des Monats berichtet UNCEF, dass in
Afghanistan in den ersten neun Monaten dieses Jahres täglich
durchschnittlich neun Kinder getötet oder verstümmelt
wurden.
UNICEF fordert alle Konfliktparteien auf, ihren
völkerrechtlichen Verpflichtungen nachzukommen und
Übergriffe auf Kinder sowie Angriffe auf die zivile
Infrastruktur wie Schulen, Krankenhäuser und die
Wasserversorgung zu beenden. UNICEF ruft alle Staaten dazu
auf, ihren Einfluss auf die Konfliktparteien zum Schutz von
Kindern geltend zu machen. In den genannten Ländern arbeitet
UNICEF mit Partnern zusammen, um die am stärksten
gefährdeten Kinder zu unterstützen.
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UNICEF-Foto des Jahres: „Kinder sind das
Wertvollste, das wir haben“ |
Köln/Berlin/Duisburg, 19. Dezember 2019 - Das UNICEF-Foto
des Jahres 2019 erzählt vom mutigen Überlebenskampf von
Kindern angesichts gleich dreier Tragödien unserer Zeit:
Armut, Umweltverschmutzung und Kinderarbeit. Auf dem
Siegerbild porträtiert der deutsche Fotograf Hartmut
Schwarzbach die 13-jährige Wenie, die in einem Meer von Müll
im Hafen von Manila (Philippinen) Plastikreste aus dem
Wasser fischt. Auch der zweite und der dritte Preis fangen
die Verletzlichkeit, aber auch die Stärke von Kindern
angesichts bedrückender Lebensumstände ein.
Philippinen: Die
Kinder, der Müll und der Tod | © Hartmut Schwarzbach,
Deutschland (Argus Fotoagentur)
Der
australische Fotograf Andrew Quilty zeigt in einem an alte
Meister erinnernden Familienporträt aus Afghanistan sieben
Kinder – keines hat mehr beide Beine. Folgen der Explosion
eines Blindgängers in ihrem abgelegenen Dorf. Mit dem
dritten Preis wurde die Reportage des spanischen Fotografen
Antonio Aragón Renuncio über arbeitende Kinder in Goldminen
in Burkina Faso ausgezeichnet.
„Das
UNICEF-Foto des Jahres erzeugt Nähe; Nähe zu Kindern,
die sonst kaum jemand sieht. Es zeigt ihre Not – aber auch
ihre Stärke, selbst unter den trostlosesten Bedingungen
nicht aufzugeben“, erklärte Elke Büdenbender, Schirmherrin
von UNICEF Deutschland, bei der Preisverleihung in Berlin.
„Unsere Botschaft lautet: Kinder sind das Wertvollste, das
wir haben. Wir alle tragen Verantwortung für ihr Leben und
ihre Zukunft.“
„Das UNICEF-Foto des Jahres 2019
visualisiert auch 30 Jahre nach Verabschiedung der
UN-Kinderrechtskonvention die vielen Felder, auf denen aus
einem schönen Traum noch Realität werden muss. Es ist ein
Appell, globale Probleme nicht wegzureden. Von Armut und
Ausbeutung, von Krieg und Flucht, von Hunger und mangelnden
Bildungschancen sind Millionen von Kindern besonders brutal
betroffen; und das gilt auch für die bereits zu spürenden
Folgen des Klimawandels“, sagte Peter-Matthias Gaede,
stellvertretender Vorsitzender von UNICEF Deutschland.
„In diesem besonderen 20. Jubiläumsjahr des
Fotowettbewerbs erreichten uns über 90 erstklassige
Reportagen aus aller Welt. Die vielseitigen Erzählweisen der
Fotografen, das Leben von Kindern und Kindheit künstlerisch,
journalistisch und dokumentarisch einzufangen, waren
herausragend“, erklärte der Vorsitzende der Jury, Prof.
Klaus Honnef. „Die Bilder erzählen Geschichten, wie Texte es
nur selten können.“
Das Siegerbild: Die Kinder, der
Müll und der Tod Wenie lebt auf den Philippinen. Sie
sammelt jeden Tag Plastikmüll im Stadtteil Tondo am Hafen
von Manila, um diesen anschließend bei einem Müll-Recycler
für wenig Geld zu verkaufen. Auch wenn Kinderarbeit verboten
ist, bleibt vielen Mädchen und Jungen in dem Slum keine
andere Wahl. Schon Siebenjährige paddeln auf Bambusflößen
oder Kühlschranktüren durch das Hafenbecken. Sie riskieren
ihre Gesundheit und oft auch ihr Leben, wenn sie in dem
keimverseuchten Wasser nach Wertstoffen suchen, um ihre
Existenz zu sichern.
Der zweite Preis: Tapfer ohne
Orden Der zweite Preis des internationalen Fotowettbewerbs
dokumentiert die grausamen Folgen von Hinterlassenschaften
des Krieges in Afghanistan. Eine ganze Familie ist
gezeichnet durch die Explosion eines Blindgängers in ihrem
Dorf. Das Familienporträt zeigt die Würde der sieben Kinder,
denen Gliedmaßen fehlen. Sie mussten die Mutter und
Schwester sterben sehen. Im vergangenen Jahr wurden in
Afghanistan über 1.400 Zivilisten bei Explosionen von Minen
und Blindgängern verletzt oder getötet – fast 90 Prozent
waren Kinder. Fotograf ist der in Afghanistan lebende
Australier Andrew Quilty.
Der dritte Preis: In der
Unterwelt Antonio Aragón Renuncio hat die Qual der
Goldsucher-Kinder von Burkina Faso festgehalten – bis hin zu
den Friedhöfen, auf denen viele von ihnen liegen. Weltweit
werden Millionen Mädchen und Jungen in Minen,
Textilwerkstätten, auf Farmen, in Privathaushalten oder in
Bordellen ausgebeutet. Renuncio, bereits im Vorjahr Gewinner
des Wettbewerbs, dokumentiert eines von vielen dieser
Schicksale.
Neun weitere Reportagen hob die Jury
mit ehrenvollen Erwähnungen hervor: Anas
Alkharboutli, Syrien (dpa), Reportage: Zu bunt, um wahr zu
sein? (Syrien) Antonio Aragón Renuncio, Spanien (Freier
Fotograf), Reportage: Widerstand an der Kreidetafel (Burkina
Faso) Sang Moo Han, Südkorea (für UNICEF Korea/Seoul),
Reportage: In der harten Schule des Lebens (Bangladesch)
Emilienne Malfatto, Frankreich (Freie Fotografin),
Reportage: Fatma und Tiktum (Irak) Roselena Ramistella,
Italien (Freie Fotografin), Reportage: Next Generation
(Europa) Gregg Segal, USA (Freier Fotograf), Reportage: Was
die Kinder essen (wenn sie zu essen haben) Mohammad
Shahnewaz Khan, Bangladesch (VOHH Institute), Reportage:
Sterne, die nicht leuchten können (Bangladesch) Matilde
Simas, USA (Freie Fotografin), Reportage: Die Handelsware
Mädchen (Philippinen) Daniele Vita, Italien (Freier
Fotograf), Reportage: Das Erbe der Mysterien (Italien)
20 Jahre UNICEF-Foto des Jahres Zum 20. Mal zeichnet
UNICEF Deutschland mit dem internationalen Wettbewerb
„UNICEF-Foto des Jahres“ Bilder und Reportagen
professioneller Fotojournalisten aus, die die Persönlichkeit
und die Lebensumstände von Kindern auf herausragende Weise
dokumentieren. Voraussetzung für die Teilnahme ist die
Nominierung durch einen international renommierten
Fotografie-Experten. Eine Übersicht aller ausgezeichneten
Fotoreportagen finden Sie auf
www.unicef.de/foto.
Der Wettbewerb wird von der DZ BANK unterstützt.
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Afghanistan tödlichstes Kriegsgebiet |
UNICEF:
Täglich neun Kinder getötet oder verstümmelt in Afghanistan
UNICEF fordert die Konfliktparteien dazu
auf, Kinder zu schützen und Angriffe auf Schulen und
Krankenhäuser zu stoppen.
In Kandahar/Afghanistan stehen drei Jungen im Schlafsaal des
Waisenhauses Shaheed Abdul Ahad Khan Karzai. Das Waisenhaus
unterstützt mehr als 180 Kinder im Alter von sechs bis 18
Jahren. © UNICEF/UNI229584/Bouvet
New
York/Genf/Kabul/Köln, 17. Dezember 2019- Laut einem
aktuellen UNICEF-Bericht hat der anhaltende Konflikt in
Afghanistan verheerende Auswirkungen auf das Leben von
Kindern. Das UN-Kinderhilfswerk kritisiert, dass die
Konfliktparteien ihrer Pflicht nicht nachkommen, Kinder zu
schützen. Allein in den ersten neun Monaten dieses
Jahres wurden in Afghanistan täglich rund neun Kinder
getötet oder verstümmelt – so der heute veröffentlichte
UNICEF-Bericht „Preserving Hope in Afghanistan: Protecting
children in the world’s most lethal conflict“. Dies
entspricht einem Anstieg von elf Prozent gegenüber dem
Vorjahreszeitraum. Verantwortlich hierfür ist die Zunahme
von Selbstmordattentaten und Bodenkämpfen zwischen
regierungstreuen Kräften und ihren Gegnern. „Das Jahr
2019 war für afghanische Kinder besonders tödlich", sagte
UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta Fore. „Kinder, ihre
Familien und Gemeinschaften leiden jeden Tag unter den
schrecklichen Folgen des Konflikts. Sie wünschen sich nichts
sehnlicher als groß zu werden, zur Schule zu gehen, zu
lernen und ihre Zukunft selbst zu gestalten. Wir können und
müssen noch viel mehr tun, um ihren außergewöhnlichen Mut
und ihre Resilienz zu stärken.“
Afghanistan
tödlichstes Kriegsgebiet In den Jahren zwischen
2009 und 2018 wurden in Afghanistan insgesamt etwa 6.500
Kinder getötet und rund 15.000 weitere verletzt. 2018 war
das Land das tödlichste Kriegsgebiet der Welt. Kinder in
Afghanistan leiden jedoch nicht nur unter der Gewalt,
sondern auch unter den Folgen von Naturkatastrophen, Armut
und Unterentwicklung. Der Bericht dokumentiert, dass in
dem Land 3,8 Millionen Kinder humanitäre Hilfe benötigen,
jedes dritte Mädchen vor dem 18. Geburtstag verheiratet ist,
3,7 Millionen Kinder im schulpflichtigen Alter nicht zur
Schule gehen, 600.000 Kinder unter fünf Jahren
schwer-mangelernährt sind, 30 Prozent der Mädchen und Jungen
Kinderarbeit leisten müssen und 400.000 jungen Afghaninnen
und Afghanen, die jährlich in den Arbeitsmarkt eintreten,
häufig die beruflichen Qualifikationen fehlen, um eine
existenzsichernde Arbeit zu finden. „Die jungen Menschen
in Afghanistan müssen wissen, dass mehr im Leben auf sie
wartet als einer bewaffneten Truppe beizutreten oder aus dem
Land zu fliehen und ihr Glück im Ausland zu versuchen",
sagte Aboubacar Kampo, Leiter von UNICEF Afghanistan. „Mit
der richtigen Unterstützung können sie sich aus dem
Kreislauf von Gewalt und Unterentwicklung befreien und eine
bessere Zukunft für sich und ihr Land gestalten."
UNICEF fordert alle Konfliktparteien auf, ihren menschen-
und völkerrechtlichen Verpflichtungen nachzukommen und
Kinder zu schützen,
Angriffe auf Schulen und
Gesundheitszentren zu stoppen und den Zugang zu humanitärer
Hilfe zu ermöglichen. Unterstützung für die am stärksten
gefährdeten Kinder in Afghanistan
In Afghanistan arbeitet UNICEF mit
den Behörden und lokalen Gemeinden
auch daran, eine Reihe gefährdender gesellschaftlicher
Einstellungen zu verändern. So sind beispielsweise Mädchen
durch Ehrenmorde, häusliche und sexuelle Gewalt besonders
gefährdet. Gemeinsam mit Partnern sorgt UNICEF für die
Behandlung von 277.000 schwer-mangelernährten Kindern.
Das Programm müsste jedoch deutlich ausgeweitet werden,
um weitere 300.000 bedürftige Kinder zu erreichen. UNICEF
nutzt zunehmend nachhaltige solarbetriebene und nach dem
Gravitationsprinzip arbeitende Wassersysteme, um Familien zu
helfen, die im vergangenen Jahr von einer schweren Dürre
betroffen waren. Trotzdem haben derzeit nur 64 Prozent der
Bevölkerung Zugang zu einer guten Versorgung mit sauberem
Trinkwasser. UNICEF benötigt für seine Hilfe für die Kinder
in Afghanistan im kommenden Jahr 323 Millionen US-Dollar.
Derzeit sind die
Programme vor Ort
noch zu 75 Prozent unterfinanziert.
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UNICEF warnt: Masern weltweit auf dem Vormarsch
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Rund die Hälfte
aller neuen Masern-Ausbrüche werden in fünf Ländern
registriert New York/Köln/Duisburg, den 5. Dezember
2019 - Im vergangenen Jahr starben schätzungsweise 140.000
Menschen an den Folgen von Masern, die meisten von ihnen
Kinder unter fünf Jahren. Dies geht aus den neuesten
Schätzungen hervor, die heute von der
Weltgesundheitsorganisation und der US-Gesundheitsbehörde
CDC im Auftrag der Measles and Rubella Initiative
veröffentlicht wurden.
Samoa 2019: Joanne (5) zeigt nach
ihrer Impfung stolz ihren markierten kleinen Finger. ©
UNICEF/UNI232379/Stephen
„Die völlig unakzeptable Zahl
der Kinder, die im vergangen Jahr aufgrund dieser
vermeidbaren Krankheit ihr Leben verloren hat, zeigt, welch
große Bedrohung Masern-Ausbrüche für Kinder weltweit
darstellen“, sagte UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta Fore.
„Wenn Kinder nicht geimpft werden, gefährdet dies ihr ganzes
Umfeld. Dies beobachten wir derzeit in der Demokratischen
Republik Kongo, wo in diesem Jahr bereits mehr als 4.500
Kinder unter fünf Jahren starben oder auf Samoa, wo
zahlreiche Kinder an Masern erkrankt sind und nicht zur
Schule gehen können.“
Weltweite Masernkrise bedroht
Kinder Im Vergleich zu 2017 haben sich die weltweiten
Masern-Fälle im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt. Auch
in diesem Jahr liegen die Zahlen bislang gefährlich hoch.
Laut Weltgesundheitsorganisation wurden in den ersten
elfeinhalb Monaten des Jahres 2019 bereits über 413.000
Masern-Erkrankungen weltweit registriert – verglichen mit
353.236 im Vorjahr. Zusätzlich wurden allein in der
Demokratischen Republik Kongo in diesem Jahr bereits 250.000
Masern-Fälle registriert.
Insgesamt ist damit im
Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um 300 Prozent zu
verzeichnen. Allein in den vergangenen Wochen starben
dutzende Kinder bei einem Masernausbruch im polynesischen
Inselstaat Samoa. Zu den Hauptgründen für die verheerende
Zunahme gehören geringe Impfquoten und fehlender Impfschutz
in einigen Bevölkerungsgruppen oder Regionen - auch in
Ländern, die zuvor als masernfrei galten. Unter anderem
können Kinder wegen Unsicherheit, Konflikten sowie dem
Zusammenbruch von öffentlichen Gesundheitsdiensten in
abgelegenen bzw. schwer zugänglichen Gebieten nicht geimpft
werden. Darüber hinaus führen Nachlässigkeit,
Impfskepsis und Fehlinformationen dazu, dass Eltern die
Impfung ihrer Kinder verzögern oder unterlassen. In den
USA erreichte die Zahl der gemeldeten Masern-Fälle im Jahr
2019 einen neuen Höchststand; Albanien, Tschechien,
Griechenland und Großbritannien verloren im vergangenen Jahr
ihren Status als masernfrei. Rund die Hälfte aller neuen
Masern-Ausbrüche wurden in der Demokratischen Republik
Kongo, Liberia, Madagaskar, Somalia und der Ukraine
registriert.
Laut UNICEF und der
Weltgesundheitsorganisation stagniert die weltweite
Masern-Impfquote seit 1999. Für einen vollständigen Schutz
sind zwei Masern-Impfungen notwendig. Weltweit haben 2018
schätzungsweise 19 Millionen Kinder nicht die erste Dosis
erhalten. Nur 86 Prozent der Kinder weltweit erhielten die
erste Dosis, weniger als 70 Prozent haben auch die zweite
Dosis erhalten. Eine Impfquote von 95 Prozent ist nötig,
um Masern-Ausbrüche zu verhindern. UNICEF führt zusammen mit
Partnern
große Impfkampagnen durch. In den ersten acht Monaten
von 2019 hat UNICEF zusammen mit Partnern 28,9
Millionen Kinder gegen Masern geimpft.
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UNICEF: 59 Millionen Kinder in Krisengebieten
brauchen Hilfe |
Weltweiter
Nothilfeaufruf des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen
für 2020
Jemen 2019: Zwei Kinder in Aden wurden während einer mobilen
Impfkampagne gegen Masern und Röteln geimpft. | ©
UNICEF/Fadhel
Genf/Köln/Duisburg, 04. Dezember 2019
- Mehr Kinder in Kriegs- und Krisengebieten weltweit
brauchen Hilfe als je zuvor. Vor diesem Hintergrund ruft
UNICEF Regierungen und Öffentlichkeit zur Unterstützung von
Hilfsprogrammen für 59 Millionen
Kinder in 64 Ländern auf.
Insgesamt benötigt UNICEF für seine Nothilfeprogramme im
nächsten Jahr 4,2 Milliarden US-Dollar – dreieinhalb Mal so
viele finanzielle Mittel wie noch vor zehn Jahren.
„Nie
zuvor benötigten so viele Kinder humanitäre Hilfe”, erklärt
UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta Fore. „Jedes vierte Kind
weltweit wächst derzeit in einem Land auf, das von
Konflikten oder Naturkatastrophen betroffen ist. Mehr Kinder
weltweit als je zuvor mussten ihr Zuhause verlassen. Sie
brauchen dringend Schutz und Hilfe. Konflikte sind neben
Hunger, Infektionskrankheiten sowie extremen
Wetterphänomenen in Folge des Klimawandels die Hauptursache
dafür, dass Millionen Menschen Hilfe suchen.”
Kinder in Notsituationen brauchen insbesondere sauberes
Wasser, Nahrung, Bildung, medizinische Hilfe und Schutz.
Insgesamt will UNICEF im nächsten Jahr 95 Millionen Eltern
und Kinder mit humanitärer Hilfe erreichen. Die
meisten finanziellen Mittel benötigt UNICEF für geflüchtete
Kinder und Familien aus Syrien und aufnehmende Gemeinden in
Ägypten, Jordanien, Libanon, Irak und der Türkei (864.1
Millionen US-Dollar) – gefolgt von Jemen (535 Millionen
US-Dollar), Syrien (294.8 Millionen US-Dollar), der
Demokratischen Republik Kongo
(262.7 Millionen US-Dollar)
und Südsudan (180.5 Millionen USD).
Nicht nur mehr,
sondern auch flexible finanzielle Mittel seien unabdingbar,
um Kinder in Krisen- und Katastrophengebieten zu erreichen –
vor allem in den Ländern, die in der Regel stark
unterfinanziert sind, betonte Fore. „Um Kinder in
Notsituationen solange zu unterstützen bis sie wieder in die
Normalität zurückfinden, benötigen wir langfristige und
schnell verfügbare finanzielle Mittel ohne Zweckbindung.
Eine flexible finanzielle Unterstützung ermöglicht es uns,
das Leben von mehr Kindern zu retten und ihnen eine Zukunft
zu ermöglichen“, sagte Fore. So konnte UNICEF in den
letzten Monaten dank einer flexiblen Finanzierung die
Hilfsprogramme in Burkina Faso und Mali angesichts der
verschärften humanitären Lage aufstocken, obwohl der
diesjährige Nothilfeaufruf für diese Länder nur zu weniger
als einem Fünftel finanziert ist.
Insgesamt waren
die weltweiten Nothilfe-Programme von UNICEF für 2019 zum
ersten November noch zu 43 Prozent unterfinanziert.
Ausblick: Nothilfe 2020 Mit den Geldern des weltweiten
Nothilfeaufrufs für Kinder will UNICEF in 2020: 5,1
Millionen Kinder mit schwerer akuter Mangelernährung
behandeln; 8,5 Millionen Kinder gegen Masern impfen; 28,4
Menschen mit sauberem Wasser versorgen; 4,5 Millionen
Kindern und Angehörigen Zugang zu psychosozialer Hilfe
ermöglichen; 1,4 Millionen Kinder und Frauen mit Maßnahmen
zur Prävention von geschlechtsspezifischer Gewalt erreichen
bzw. Betroffene unterstützen; 10,2 Millionen Kindern Zugang
zu formellen und informelle Bildungsangebote eröffnen; 1,7
Millionen bedürftige Familien mit kleinen finanziellen
Hilfen unterstützen; 49 Millionen Menschen in Krisengebieten
mit Aufklärungsprogrammen erreichen und sie bei der Lösung
alltäglicher Probleme in den Gemeinden beteiligen.
Rückblick: Nothilfe 2019 In den ersten acht Monaten von
2019 hat UNICEF 51 Millionen Menschen in Krisengebieten
erreicht, darunter 29 Millionen Kinder. UNICEF hat: 2.1
Millionen Kinder wurden mit schwerer akuter Mangelernährung
behandelt; 28,9 Millionen Kinder gegen Masern geimpft; 32,2
Millionen Menschen mit sauberem Wasser versorgt; 2.6
Millionen Kindern und ihren Angehörigen Zugang zu
psychosozialer Hilfe ermöglicht; 3,9 Millionen Kinder Zugang
zu formellen und informellen Bildungsangeboten ermöglicht;
850.000 Menschen in so genannten Cash Transfer-Programmen
mit geringen Geldbeträgen unterstützt.
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„Lucky Xmas“: Udo Lindenberg mit Schlittschuhen vor
Peace-Zeichen - „Lass die Zukunft nicht verhungern“ |
Köln/Duisburg, 29.
November 2019 - Mit seiner neuen UNICEF-Karte schliddert Udo
Lindenberg in eine hoffentlich unbeschwerte Weihnachtszeit –
trotz weltweiter Krisen und Herausforderungen.
Für Friedensgespräche und gegen den Klimawandel: Udo
Lindenberg präsentiert das Peace-Zeichen seiner neuen
UNICEF-Weihnachtskarte. | © Tine Acke
„Lucky Xmas“
zeigt Udo Lindenberg mit Schlittschuhen vor einem
Peace-Zeichen. Das Motiv entspringt Erinnerungen an
glückliche Kindertage: „Ich bin schon als Kind Schlittschuh
gelaufen, in Gronau auf dem Stadtparkteich“, so Udo
Lindenberg. „Und dann auch mal in New York am Rockefeller
Center. Naja, Schlittschuhe oder Rock ‘n‘ Roll-Schuhe – ne
schnelle Sohle eben, so war das bei mir immer schon! Was
sagte neulich einer zu mir – wollen Sie nicht mal
kürzertreten? Ne, sag ich, lieber längere Schuhe anziehen.“
Mit dem Thema Eislaufen verbindet der Rockstar ein
Statement zum Kampf gegen die Erderwärmung und dem Schmelzen
des Polareises. Dabei unterstützt er besonders das
Engagement von jungen Menschen für eine klimafreundlichere
Politik.
Udo Lindenberg: „Mit wem ich gerne mal
Eislaufen würde? Am liebsten mit Greta Thunberg!“ Der
Klimawandel hat gravierende Folgen für die Gesundheit und
das Wohlbefinden von Kindern. Eine steigende Zahl wird
künftig von Nahrungsmittelknappheit und Wassermangel
betroffen sein. Viele werden ihre Heimat infolge von
Naturkatastrophen verlassen müssen. Zum neunten Mal hat
Udo Lindenberg jetzt vor Weihnachten eine Grußkarte exklusiv
für UNICEF gestaltet. Die Karten sind Teil seines
langjährigen Engagements für Frieden und seiner Solidarität
mit den Opfern von Konflikten und Gewalt.
Auch in
diesem Jahr ist das Peace-Zeichen ein zentrales Element der
Karte. Udo Lindenberg: „An Weihnachten sollte am besten ein
Besuch in Kirchen, Moscheen und Synagogen auf dem Plan
stehen – auf nen Friedensgespräch.“ Bereits im Sommer hatte
Udo Lindenberg gemeinsam mit UNICEF und seinen Fans ein
buntes Zeichen für den Frieden gesetzt. Anlässlich seiner
diesjährigen Tournee hatte der UNICEF-Pate seine Fans
aufgerufen, individuelle Peace-Zeichen zu gestalten und in
den sozialen Medien zu veröffentlichen. Aus unzähligen
kreativen Peace-Zeichen wurden fünf Gewinner-Motive gekürt,
die auch in seiner Bühnenshow zu sehen waren. Die neue
UNICEF-Karte von Udo Lindenberg ist erhältlich unter
www.unicef.de/karten
(solange der Vorrat reicht). Das
5er-Sortiment kostet zehn Euro inkl. Mehrwertsteuer. Darüber
hinaus wird die Karte von UNICEF-Gruppen auf
Weihnachtsmärkten, Ständen und in Grußkarten-Shops vor Ort
angeboten. Hier kostet die Einzelkarte zwei Euro.
„Lass die Zukunft nicht verhungern“
UNICEF-Schirmherrin Elke Büdenbender: „Rechtzeitige
Hilfe rettet Kinderleben“
Amira (9 Monate) aus dem Südsudan bekommt in einem
UNICEF-Ernährungszentrum nährstoffreiche Erdnusspaste. | ©
UNICEF/UN0345092/Wilson
Weltweit leiden Millionen
Kinder an lebensgefährlicher Mangelernährung – auch wenn es
aktuell keine offiziell erklärte Hungersnot gibt. Weitgehend
unbeachtet von der Weltöffentlichkeit sterben derzeit in
Ländern wie dem Südsudan, Jemen oder Somalia jeden Tag
zahlreiche Mädchen und Jungen, weil ihre Körper aufgrund von
akutem Hunger keine Widerstandskraft mehr haben.
Hunderttausende Kinder sind so schwer mangelernährt, dass
ihr Leben ohne therapeutische Hilfe unmittelbar in Gefahr
ist. Andere bleiben in ihrer Entwicklung zurück und tragen
dauerhafte Schäden davon. Unter dem Motto „Lass
die Zukunft nicht verhungern“ ruft UNICEF mit seiner
Weihnachtsaktion 2019 zu Spenden auf, um Kindern am Rande
einer
Hungersnot zu helfen, bevor es zu spät ist. „Jede Mutter
und jeder Vater wünscht sich nichts mehr, als dass ihr Kind
gesund aufwachsen kann“, sagt UNICEF-Schirmherrin
Elke Büdenbender. „Derzeit sind hunderttausende
Kinder im Südsudan, Somalia und Jemen so schwer
mangelernährt, dass sie täglich um ihr Überleben kämpfen.
Leider wird diese schleichende Tragödie des Hungers kaum
gesehen. Dabei kann einfache und vor allem rechtzeitige
Hilfe – zum Beispiel mit nährstoffreicher Erdnusspaste –
ihnen das Leben retten.“ Auch UNICEF-Botschafter
Mats Hummels unterstützt den dringenden
Spendenaufruf. „Man kann mit nur 35 Euro ein Kind einen
Monat lang gegen Mangelernährung behandeln. Das finde ich
absolut erschwinglich, um ein Kind wieder aufzupäppeln.
Vielleicht wäre das auch eine schöne Idee zu Weihnachten."
Zum ersten Mal unterstützen auch Influencer auf ihren
Social-Media-Kanälen die UNICEF Weihnachtsaktion. Mit
dabei sind unter anderem Webvideoproduzent Julien
Bam, Fashion- und Lifestyle-Kolumnistin Marie von den Benken
sowie Bloggerin und Autorin Luise Morgeneyer. Zum
heutigen „Black Friday“ vieler Einzelhändler ruft UNICEF zu
Spenden auf, damit Kinder in Krisengebieten lebensrettende
Hilfspakete erhalten. Lage im Südsudan ist dramatisch,
berichtet UNICEF-Mitarbeiterin Besonders dramatisch ist die
Lage im Südsudan.
UNICEF rechnet damit, dass im
kommenden Jahr dort 1,3 Millionen Kinder von akuter
Mangelernährung und den damit einhergehenden Erkrankungen
betroffen sein werden – schon jetzt leiden 260.000 Kinder an
lebensbedrohlicher Mangelernährung. Verschärft wird ihre
Situation durch die Folgen der schweren Überschwemmungen im
Oktober. UNICEF richtet Behandlungszentren für die von
den Fluten betroffenen Mädchen und Jungen ein und versorgt
sie mit therapeutischer Spezialnahrung, sauberem Wasser und
medizinischer Hilfe. „Die Kinder, die in unsere
Ernährungszentren im Südsudan kommen, sind oft von
Krankheiten wie Malaria, Masern und Durchfall so geschwächt,
dass sie allein kaum noch essen können“, beschreibt Sandra
Bulling, Mitarbeiterin von UNICEF Deutschland, nach einem
aktuellen Besuch im Südsudan.
„Die Kinder
verlieren sehr schnell Gewicht und würden ohne
lebensrettende Erdnusspaste und Medikamente nicht überleben.
Die Spenden aus Deutschland helfen, ihr Überleben zu sichern
und geben Hoffnung.“ Im Bürgerkriegsland Jemen sind
schätzungsweise 2 Millionen Kinder unter fünf Jahren akut
mangelernährt – rund 360.000 von ihnen lebensbedrohlich. In
Somalia sind schätzungsweise 138.000 Kinder in diesem
dramatischen Zustand. Weltweit sind rund 50 Millionen Kinder
unter fünf Jahren akut mangelernährt.
Hilfe ist
möglich Wird akute Mangelernährung rechtzeitig erkannt und
behandelt, haben die Kinder gute Chancen, zu überleben und
wieder gesund zu werden. Mit den Spenden aus der
Weihnachtsaktion sorgt UNICEF dafür, dass der
Ernährungszustand der Kinder untersucht wird, um sie bei
Bedarf so schnell wie möglich behandeln zu können. Schwer
mangelernährte Kinder versorgt UNICEF mit nahrhafter
Erdnusspaste oder therapeutischer Spezialmilch. Helfer
klären Mütter über die Bedeutung des Stillens und gesunder
Ernährung auf. UNICEF sorgt zudem für sauberes Trinkwasser,
um Kinder vor gefährlichen Infektionskrankheiten zu
schützen.
So wirken Spenden für die
Weihnachtsaktion 70 Euro ermöglichen die lebensrettende
Therapie mit Erdnusspaste für zwei Kinder. Jedes Päckchen
Erdnusspaste enthält 500 Kalorien sowie viele Vitamine und
Mineralstoffe. Mit 100 Euro kann UNICEF 30 Dosen
Spezialmilch für Kinder bereitstellen, die so geschwächt
sind, dass sie keine feste Nahrung zu sich nehmen können.
Für 150 Euro kann UNICEF 5.625 Päckchen mit Mikronährstoffen
bereitstellen, um Kinder vor gefährlichen
Mangelerscheinungen zu schützen und ihr Immunsystem zu
stärken.
UNICEF
ruft zu Spenden für Kinder am Rande einer Hungersnot:
UNICEF, Bank für Sozialwirtschaft Köln IBAN DE57 3702 0500
0000 3000 00 BIC BFSWDE33XXX Spendenstichwort:
Mangelernährung
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Magazin Metropole Ruhr nimmt Kinderrechte in den
Fokus |
Duisburg, 21.
November 2019 -
Vor 30 Jahren wurden die Kinderrechte in die Charta
der Vereinten Nationen (UN) aufgenommen. Was hat sich
seitdem getan - konkret auch in der Metropole Ruhr? Wie
füllt die Region die Charta mit Leben? Die aktuelle Ausgabe
des Magazins Metropole Ruhr widmet sich in sehr
individuellen Geschichten aus dem Ruhrgebiet den zehn
wichtigsten Kinderrechten, die UNICEF aufführt.
Dazu gehören beispielsweise die
Themen Gleichheit, Gesundheit, Bildung und elterliche
Fürsorge. Eine farbige Sprechblase kennzeichnet im Magazin
das Kinderrecht, auf das die jeweilige Story fokussiert. Zum
Start erzählt Fußballnationalspieler Julian Draxler, was ihn
antreibt, sich als UNICEF-Pate zu engagieren.
Weitere Beiträge beleuchten die
Arbeit der Kinder-und Jugendparlamente in der Region, die
Idee einer "Schule ohne Rassismus" und das Engagement des
Friedendorfs International. Zum Abschluss wirft Autor und
Comedian Bastian Bielendorfer einen humorvollen Blick auf
die Jugend von heute. Wie immer bietet die Ausgabe außerdem
Veranstaltungstipps.
Das Heft Metropole Ruhr gibt der
Regionalverband Ruhr (RVR) gemeinsam mit der Ruhr Tourismus
GmbH (RTG) heraus. Es präsentiert ein facettenreiches
Ruhrgebiet, das einlädt, Land und Leute kennenzulernen und
mehr über Kultur, Freizeit, Wirtschaft und Wissenschaft
einer Metropole der neuen Art zu erfahren. Das Magazin
erscheint viermal jährlich im Markt1 Verlag und wird mit
100.000 Exemplaren an zahlreichen Orten wie Touristeninfos
und Szenelokalen verteilt. idr
www.magazin.metropole.ruhr
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UNICEF: Kinderrechte
für jedes Kind verwirklichen |
„Kids
Takeover“ in Schloss Bellevue: Bundespräsident Frank-Walter
Steinmeier würdigt das Engagement von Kindern und
Jugendlichen
Zum internationalen Tag der Kinderrechte ergreifen überall
auf der Welt Kinder und Jugendliche das Wort, wie hier im
September im Rahmen der UN-Generalversammlung Morayo
Adegbile (12) aus Nigeria neben Greta Thunberg (16) aus
Schweden. © UNICEF/Chalasani
Köln/Berlin/Duisburg,
20. November 2019 - Am 30. Jahrestag der Kinderrechte
verschafft UNICEF mit Aktionen rund um den Erdball den
Anliegen von Kindern und Jugendlichen Gehör. Dabei ergreifen
junge Menschen in Politik, Medien oder Schulen das Wort. In
Berlin diskutieren Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier
und UNICEF-Schirmherrin Elke Büdenbender mit 13 Kindern und
Jugendlichen über „Kinderrechte – Demokratie – Zukunft“.
Die Mädchen und Jungen im Alter von zehn bis 17 Jahren
werden in Schloss Bellevue im Rahmen eines „Kids Takeover“
protokollarisch wie Präsidentinnen oder Präsidenten
empfangen. In ganz Deutschland organisieren UNICEF-Gruppen
in über 60 Städten und Gemeinden sowie mehr als 180 Schulen
Diskussionen über die Umsetzung der Kinderrechte.
Die 17-jährige Julia Kaluza aus
Ostfildern erklärte in Berlin: „Es geht um unser Leben und
um unsere Zukunft. Wir wollen mitreden und ernst genommen
werden.“
In über 50 Ländern finden „Kids Takeover“
mit Regierungsvertretern statt – zum Beispiel in Armenien,
Indonesien, Jordanien, Libanon und Ruanda. Bei den Vereinten
Nationen in New York und in Genf sowie im Europaparlament
erheben junge Menschen ihre Stimme. Zahlreiche bekannte
Gebäude werden blau angestrahlt, um ein Zeichen für
Kinderrechte zu setzen – darunter der Shanghai Tower, das
Pantheon in Paris, die Akropolis in Athen oder der Panama
Kanal und die Bosporus-Brücke in Istanbul. Internationale
Stars wie Millie Bobby Brown und David Beckham sowie mehr
als 80 international tätige Unternehmen – darunter H&M, IKEA
und SAP – zeigen, dass sie sich für Kinderrechte einsetzen.
Die
UN-Konvention über die Rechte des Kindes
garantiert seit 1989 allen Kindern grundlegende Rechte: auf
Überleben, Entwicklung, Schutz und darauf, gehört zu werden.
Seither sank die weltweite Kindersterblichkeit, mehr Kinder
erhielten Zugang zu Bildung und der Kinderschutz wurde
verbessert. Doch die Fortschritte sind sehr ungleich
verteilt und erreichen vor allem die ärmsten und am
stärksten marginalisierten Kinder nicht genug.
In
reichen wie in armen Ländern gibt es eine erschreckende
Kluft zwischen Kindern, die gut gefördert und behütet
aufwachsen und denen, die keine faire Chance haben. Die
Kinder von heute sind mit gravierenden globalen
Veränderungen wie der weltweiten Urbanisierung, der
Digitalisierung und dem Klimawandel konfrontiert.
„Trotz großer Fortschritte stehen die
Kinderrechte heute an einem kritischen Punkt. Wir brauchen
stärkeren politischen Willen und Einsatz, damit sie für alle
Kinder Wirklichkeit werden“, sagt Christian Schneider,
Geschäftsführer von UNICEF Deutschland. „Angesichts einer
wachsenden Polarisierung in Teilen der Gesellschaft und in
der Politik sind das Bekenntnis zu den Kinderrechten und der
Einsatz für menschenwürdige und nachhaltige
Lebensverhältnisse für alle Kinder ein zentraler gemeinsamer
Wert und eine der wichtigsten internationalen Aufgaben.“
|
Kinderrechte in Gefahr Trotz historischer
Erfolge zu wenig Fortschritte für die ärmsten Kinder
|
Köln/Berlin/Duisburg, 18.
November 2019 - In den vergangenen 30 Jahren haben die
Kinderrechte maßgeblich dazu beigetragen, das Leben von
Kindern zu verbessern. Doch die ärmsten Kinder profitieren
bis heute zu wenig von den sozialen und medizinischen
Errungenschaften des 21. Jahrhunderts – so UNICEF.
Gleichzeitig gibt es Anzeichen dafür, dass positive
Entwicklungen stagnieren oder sich die Situation der Kinder
weltweit wieder verschlechtert. Es ist zu befürchten,
dass in Folge des Klimawandels in vielen Ländern
Nahrungsmittelknappheit und Wassermangel weiter zunehmen und
sich Krankheiten ausbreiten. Durch die rasante weltweite
Urbanisierung werden noch mehr Kinder in Armenvierteln
aufwachsen. Der internationale UNICEF-Report „Für jedes
Kind, alle Rechte.
Nom Som Vandy, 4 Jahre, aus Kambodscha. ©
UNICEF/UN0222197/Brown
Die UN-Konvention über die
Rechte des Kindes an einem Scheideweg“ sieht die
Kinderrechte an einem kritischen Punkt stehen und fordert
ein Umdenken in Politik und Gesellschaft: Überleben: Die
weltweite Kindersterblichkeit ist in den vergangenen 30
Jahren um 60 Prozent gesunken. Doch die ärmsten Kinder
tragen bis heute ein doppelt so hohes Risiko, vor ihrem
fünften Geburtstag zu sterben, wie ihre Altersgenossen aus
wohlhabenderen Familien.
Gesundheit: Impfungen
retten jedes Jahr drei Millionen Menschen das Leben. Doch
rund 19,4 Millionen Kinder sind nicht gegen Diphtherie,
Tetanus und Keuchhusten geimpft. Neben einem trügerischen
Gefühl von Sicherheit führen schwache Gesundheitssysteme,
Fehlinformationen und die Ablehnung von Impfungen dazu, dass
sich die Masern weltweit wieder ausbreiten. 2018 wurden rund
350.000 Masernfälle registriert, mehr als doppelt so viele
wie 2017.
Bildung: Bis 2007 gelang
es noch, jedes Jahr mehr Kinder einzuschulen – doch seither
ist die Zahl der Mädchen und Jungen im Grundschulalter, die
keine Schule besuchen, bei 59 Millionen stehengeblieben.
Allein in Afrika werden bis 2030 zusätzlich 1,3 Millionen
Lehrer benötigt, um dem Bevölkerungswachstum Rechnung zu
tragen. Kinderschutz: Im letzten Jahrzehnt ist der Anteil
von Kinderehen bei Mädchen weltweit zwar gesunken. Insgesamt
bleibt er jedoch auf einem hohen Niveau. Die ärmsten Mädchen
sind in einigen Ländern heute sogar in noch größerer Gefahr
als 1989, früh verheiratet zu werden.
Konflikte: Eines von vier Kindern wächst heute in
Ländern auf, die von Konflikten und Naturkatastrophen
betroffen sind. Die Zahl offiziell registrierter schwerer
Kinderrechtsverletzungen in Kriegs- und Krisengebieten hat
sich seit 2010 verdreifacht. „Das wichtigste ist, Kindern
Liebe und Fürsorge zu schenken. Sie brauchen Verständnis und
eine gute Ausbildung. Erwachsene müssen die Rechte von
Kindern respektieren und schützen,“ sagt der 17-jährige
Kinderrechtsaktivist Felix Banda aus Malawi bei der
Vorstellung des UNICEF-Berichts in Berlin. Die 15-jährige
Negin Moghiseh aus Kaiserlautern, die sich mit UNICEF
Deutschland für die Kinderrechte engagiert, ergänzt: „‘Leave
no one behind‘ heißt auch, dass alle Kinder die gleichen
Chancen haben müssen. Bildung spielt hierfür eine wichtige
Rolle.“
„Nach 30 Jahren haben heute mehr Kinder ein
besseres und gesünderes Leben. Es wurde viel erreicht, auch
wenn Fortschritte bei den Ärmsten noch nicht hinreichend
spürbar sind“, sagte Georg Graf Waldersee, Vorsitzender von
UNICEF Deutschland. „Jetzt gilt es, uns auch neuen Gefahren
und Risiken zu stellen, denen Kinder in Zeiten rasanter
Veränderung ausgesetzt sind. Diejenigen, die das vielleicht
am deutlichsten sehen, sind die Kinder selbst. Wir müssen
sie einbeziehen und mit ihnen arbeiten – nicht nur für sie.
Sie haben ein Recht darauf!“ „Solange wir nicht auch die
ärmsten und am stärksten marginalisierten Kinder erreichen,
sind die Erfolge der vergangenen Jahrzehnte in Gefahr“,
erklärt Cornelius Williams, Leiter der weltweiten
Kinderschutzprogramme von UNICEF. „Für eine gerechtere und
inklusivere Welt für Kinder sind ein stärkerer politischer
Wille und mehr Mittel nötig.“
Fortschritte für Kinder sind möglich Kinder
verfügen heute über mehr Möglichkeiten zu lernen und sich zu
vernetzen als jemals zuvor. Gleichzeitig wächst die Kluft
zwischen den Mädchen und Jungen, die gut genährt, geschützt
und gefördert aufwachsen, und denen, die nie eine faire
Chance haben. Zusätzlich sind die heutigen Kinder mit
tiefgreifenden globalen Umbrüchen konfrontiert wie dem
demographischen Wandel, weltweiter Urbanisierung,
Digitalisierung, Konflikten und Migration sowie den Folgen
des Klimawandels. Ohne entschlossenes Handeln in
Politik und Gesellschaft werden zum Beispiel die Folgen des
Klimawandels unumkehrbar sein und Kinder in Zukunft viel
schlechtere Aussichten für ihr Leben haben als heute. Es ist
zu befürchten, dass die Kinder- und Menschenrechte in dieser
angespannten Situation verstärkt unter Druck geraten und der
Einsatz zu ihrer Verwirklichung nachlässt.
Deshalb
ruft UNICEF zum 30. Jahrestag zu einem entschlosseneren
Kampf gegen Armut, Hunger, Diskriminierung und
Umweltzerstörung auf. In einer Zeit großer Umbrüche und
wachsender politischer Polarisierung sieht UNICEF im
Bekenntnis zu den Kinderrechten und zur Schaffung
menschenwürdiger und nachhaltiger Lebensverhältnisse für
alle Kinder einen zentralen gemeinsamen Wert und eine der
wichtigsten internationalen Aufgaben.
Investitionen
in Bildung und Ausbildung für die ärmsten Kinder und
Jugendlichen sind nachweislich die wichtigsten Investitionen
in Frieden und eine nachhaltige Entwicklung. Dafür sind ein
stärkerer politischer Wille, angemessenere Budgets und eine
kontinuierliche Überwachung der Situation der Kinder
erforderlich. Die Digitalisierung sowie mobile
Kommunikationstechnologien eröffnen neue Chancen,
voneinander zu lernen und gemeinsam Verbesserungen für
Kinder zu entwickeln. Diese Möglichkeiten müssen aber noch
intensiver genutzt werden. e Zusammenfassung
sowie Info- und Bildmaterial zu 30 Jahren Kinderrechte:
|
Kinder in Deutschland wollen mehr mitreden – werden
aber nicht gefragt |
UNICEF-Kinderrechte-Umfrage 2019:
Mädchen und Jungen in Deutschland wünschen sich mehr
Beteiligungsmöglichkeiten. Berlin/Duisburg, 13.
November 2019 - Kinder und Jugendliche in Deutschland
wünschen sich mehr Möglichkeiten, an Entscheidungen in ihrer
Schule oder ihren Städten und Gemeinden beteiligt zu werden,
die sie betreffen. Dies ist das zentrale Ergebnis der
UNICEF-Umfrage „My place, my rights – Jetzt rede ich!“.
Von Mai bis September 2019 haben deutschlandweit über
12.000 Mädchen und Jungen detailliert darüber Auskunft
gegeben, wie sie ihre Rechte umgesetzt sehen. Die
nicht-repräsentative Umfrage hat UNICEF anlässlich des
30. Geburtstag der UN-Konvention über die Rechte des Kindes
am 20. November gestartet. Sie dokumentiert den großen
Wunsch von Mädchen und Jungen in Deutschland nach mehr
Beteiligungsmöglichkeiten in ihrem direkten Lebensumfeld.
„Die außerordentliche Resonanz auf
die UNICEF-Umfrage zeigt, dass Mädchen und Jungen in
Deutschland sehr genaue Vorstellungen über die Gestaltung
ihres Lebensumfeldes haben“, sagt Christian Schneider,
Geschäftsführer von UNICEF Deutschland. „Sie setzen sich mit
ihrer Lebenswelt auseinander und haben für uns Erwachsene
oft überraschende Einsichten. Entscheidungen werden besser,
wenn wir auf Kinder und Jugendliche hören, weil sie andere
Dinge sehen – und viele Dinge anders sehen.“
Zentrale Ergebnisse der
UNICEF-Kinderrechte-Umfrage
Mitreden und gehört werden am
Wohnort: 52 Prozent der befragten Kinder und
Jugendlichen brachten zum Ausdruck, dass sie bei politischen
Entscheidungen mitreden möchten. Nur 22 Prozent der
Teilnehmenden haben jedoch das Gefühl, dass sie auch die
Möglichkeit dazu bekommen. 67 Prozent würden sich vor allem
gerne an der Gestaltung von Freizeitangeboten beteiligen.
Die Spiel-, Sport- und Freizeitangebote ihrer Städte und
Gemeinden benoten die Mädchen und Jungen insgesamt mit der
Schulnote 3 (befriedigend). Insbesondere die Sauberkeit der
Spiel- und Sportplätze müsste ihrer Meinung nach verbessert
werden.
Mitreden und gehört werden in der
Schule: 61 Prozent der teilnehmenden Mädchen
und Jungen wollen in ihrer Schule gerne mehr mitbestimmen.
Doch bislang können die meisten Schülerinnen und Schüler
lediglich ihren Klassensprecher bestimmen (76 Prozent). Nur
13 Prozent sagen, dass sie Einfluss auf die
Unterrichtsinhalte haben. Auch bei der Zusammenstellung des
Essensangebots, zum Beispiel in der Mensa, kann nach eigenen
Angaben lediglich jeder zehnte Einfluss darauf nehmen, was
auf den Teller kommt.
Schutz vor Gewalt in der Schule: 17
Prozent der Kinder und Jugendlichen antworten auf die Frage,
ob sie sich an ihrer Schule sicher vor Gewalt fühlen mit
„Nein“ und weitere 15 Prozent mit „Weiß nicht“. Lediglich 68
Prozent bejahen diese Frage. Gleichzeitig stellt die Umfrage
heraus, dass die Präsenz einer Vertrauensperson an der
Schule dazu führt, dass sich Kinder und Jugendliche sicher
fühlen.
Mobbing in der Schule: 30
Prozent aller befragten Kinder und Jugendlichen sagen, dass
sie schon einmal in der Schule oder auf dem Schulweg gemobbt
wurden. Insbesondere Jugendliche im Alter zwischen 16 und 17
Jahren machen diese Erfahrung. Wenn es eine
Vertrauenslehrerin oder einen Vertrauenslehrer an der Schule
gibt, fühlen sich Kinder und Jugendliche stärker
respektiert.
Wenn Kinder und Jugendliche
Schulleiter oder Bürgermeister wären: Mädchen
und Jungen fordern konkrete Veränderungen in der Schule und
ihrer Gemeinde. In offenen Antworten haben sie formuliert,
was sie als Entscheidungsträger verändern würden, zum
Beispiel:
„Das Schulsystem auf jeden Fall.
Viele Jugendliche sind ständig traurig und gestresst wegen
der Schule und das muss man ändern. Das Schulsystem
funktioniert quasi gleich seit Jahrzehnten und es entwickelt
sich nicht.“
„Autofreie Stadt und mehr Radwege.
Außerdem würde ich gerne Baseball spielen, doch das gibt es
leider nicht in meiner Gegend.“
„Da aktuell viele Grünflächen in der
Stadt bebaut werden, möchte ich dafür sorgen, dass dies in
Zukunft nicht geschieht und die noch freien Grünflächen als
Park-, Spiel- oder Sportanlagen genutzt werden können.“
Unterstützt wurde die Umfrage durch das
große Netzwerk der 150 ehrenamtlichen UNICEF-Gruppen sowie
hunderter Schulen, die die Umfrage in ihren Städten und
Gemeinden bekannt machten und durchführten. Ziel war es,
Kinder als Experten in eigener Sache zu Wort kommen zu
lassen und zu hören, was ihnen in ihrer Stadt, ihrem Dorf
oder ihrer Schule gefällt und wo sie konkret
Veränderungsbedarf sehen. Sie wurden dabei unter anderem
gefragt, wie sie die Verwirklichung ihrer Rechte auf
Mitbestimmung, Spiel- und Freizeit sowie Schutz vor Gewalt
einschätzen.
Von dem Interesse und Mitsprachewunsch
der Kinder und Jugendlichen können Städte und Gemeinden
profitieren. Die Ergebnisse der Umfrage können einen Dialog
auf kommunaler Ebene starten, in dem Ideen für eine
gemeinsame und praktische Gestaltung kinder- und
jugendfreundlicher Städte entwickelt werden.
UN-Konvention über Rechte des
Kindes
Am 20. November 1989 verabschiedeten die
Vereinten Nationen
die UN-Konvention über die Rechte des Kindes. Die
Konvention garantiert allen Kindern das Recht auf Überleben,
Entwicklung und Schutz sowie darauf, ernst genommen und
beteiligt zu werden. Die Kinderrechte haben in den
vergangenen Jahrzehnten weltweit geholfen, das Leben von
Kindern zu verbessern. Insbesondere Artikel 12 garantiert,
dass Kinder das Recht haben, ihre eigene Meinung mitzuteilen
und Erwachsene sie ernst nehmen müssen.
|
30 Jahre UN-Kinderrechtskonvention Kinderrechte am
Scheideweg |
UNICEF zieht mit aktuellem Report
weltweite Bilanz zur Lage der Kinder
Hajra/Köln/Duisburg, 11. November 2019 - Die UN-Konvention
über die Rechte des Kindes hat seit ihrer Verabschiedung am
20.11.1989 maßgeblich dazu beigetragen, das Leben von
Kindern zu verbessern. Doch die Fortschritte erreichen noch
immer nicht jedes Kind. Armut, Diskriminierung und Gewalt
berauben Millionen Kinder ihrer elementaren Rechte. Und es
gibt beunruhigende Zeichen dafür, dass sich die Situation
für junge Menschen wieder verschlechtert.
Wie geht
es den Jungen und Mädchen weltweit heute? Welche
Fortschritte wurden seit 1989 für Kinder erreicht? Wo werden
Kinderrechte weiterhin missachtet? Was sind die größten
Herausforderungen? Junge Kinderrechtsaktivisten aus
Afghanistan und Deutschland stellen zusammen mit dem Leiter
der weltweiten Kinderschutzprogramme von UNICEF den
internationalen Bilanz-Report: „Für jedes Kind, alle Rechte:
Die UN-Kinderrechtskonvention am Scheideweg“
|
- 30 Jahre UN-Kinderrechtskonvention: Kinder haben
Rechte – und fordern sie ein! - "Millionen Sterne“ –
Julia Engelmann gestaltet Weihnachtskarten
|
Die UN-Kinderrechtskonvention feiert ihren 30. Geburtstag. |
© UNICEF/UN048874/Filippov
Köln/Duisburg, 6. November 2019 - Am 20.
November ist der 30.
Geburtstag der UN-Konvention über die Rechte des Kindes. UNICEF
zieht zu diesem Anlass Bilanz zur weltweiten Lage der Kinder
und verschafft ihnen mit einer Woche der Kinderrechte Gehör
für ihre Anliegen.
13.11. Köln: Veröffentlichung der
Ergebnisse der UNICEF-Umfrage „My place, my rights – Jetzt
rede ich!“ Über 12.000 Mädchen und Jungen aus ganz
Deutschland erklären in der nicht-repräsentativen Umfrage
wie sie die Umsetzung ihrer Rechte in ihren Städten,
Gemeinden und Schulen sehen.
18.11.
Berlin: Pressekonferenz zum UNICEF-Bericht: Für jedes
Kind – Kinderrechte am Scheideweg? Wie geht es Kindern
weltweit? Welche Fortschritte wurden seit 1989 für Kinder
erreicht und wo werden ihre Rechte weiterhin missachtet?
Hinna Asefi Wardak, 16 Jahre aus Afghanistan, und Negin
Moghiseh, 15 Jahre aus Deutschland, stellen gemeinsam mit
Cornelius Williams, Leiter der weltweiten
Kinderschutzprogramme von UNICEF, den internationalen
Bericht zu 30 Jahre Kinderrechte vor. (Separate Einladung
folgt!)
20.11. Berlin: Mitmischen: Kinderrechte –
Demokratie – Zukunft. „Kids Takeover“ zum 30. Geburtstag der
Kinderrechte im Schloss Bellevue. Zum 30. Geburtstag der
Kinderrechte haben Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier
und UNICEF-Schirmherrin Elke Büdenbender 14 Mädchen und
Jungen aus Deutschland sowie aus Afghanistan und Malawi ins
Schloss Bellevue eingeladen. Dort berichten die Kinder und
Jugendlichen im Alter von 10 bis 18 Jahren in einem
presseöffentlichen Gespräch über ihr Engagement bei der
Verwirklichung der Kinderrechte.
Im Geiste des „Kids
Takeover“ empfängt der Bundespräsident die Kinder und
Jugendlichen protokollarisch wie Staatsgäste bzw.
Amtskollegen. Er würdigt damit die besondere Bedeutung der
Verwirklichung von Kinderrechten, vor allem den Beitrag von
Kindern und Jugendlichen an der Gestaltung der
Lebenswirklichkeit junger Menschen in der Demokratie.
"Millionen Sterne“ – Julia Engelmann gestaltet
Weihnachtskarten Die Autorin und Dichterin Julia
Engelmann setzt sich mit viel Engagement für UNICEF und
Kinder weltweit ein. Nun präsentiert sie gemeinsam mit dem
UN-Kinderhilfswerk ihre erste exklusive
UNICEF-Grußkarten-Kollektion. Für die Kollektion „Millionen
Sterne“ hat Julia Engelmann poetische Botschaften über
Gemeinsamkeit, Liebe und Nähe mit eigens gestalteten
Zeichnungen und Weihnachtsmotiven kombiniert. Die
Karten versenden besondere, persönliche Grüße zum
Weihnachtsfest. Immer mehr Menschen schätzen den Wert
handgeschriebener Nachrichten, denn sie bringen dem
Empfänger persönliche Wertschätzung entgegen. Gleichzeitig
fördert die neue Kollektion einen guten Zweck: Der Verkauf
der Grußkarten unterstützt die weltweite UNICEF-Arbeit für
Kinder.
Julia Engelmann über das Schreiben: „Poesie
ist für mich ein unglaublich freier Ort, an dem alles
möglich ist. Ich schreibe, um die Dinge festzuhalten und zu
verstehen. Ich teile mein Geschriebenes, weil es mir
persönlich immer hilft, wenn andere sich verletzlich machen
und ihre Gedanken teilen, dann fühle ich mich weniger
allein.“
Julia Engelmann unterstützt mit ihren UNICEF-Grußkarten
Kinder weltweit. | © Marta Urbanelis
|
UNICEF: Kinder trotz angekündigter Feuerpause in
Gefahr |
Nordost-Syrien: Über 160.000 Menschen sind seit Eskalation
der Gewalt am 9. Oktober geflohen, darunter rund 70.000
Kinder.
UNICEF/UNI216989/Souleimain/AFP-Services
Köln/Duisburg, 18. Oktober 2019 - Trotz der angekündigten
fünftägigen Feuerpause in Nordost-Syrien sind nach
Einschätzung von UNICEF weiter zehntausende Kinder in
Gefahr. Über 160.000 Menschen sind seit Eskalation der
Gewalt am 9. Oktober geflohen, darunter sind rund 70.000
Kinder. Viele dieser Kinder kennen in ihrem Leben nichts
als Krieg, sind aufgrund wiederholter Vertreibungen
erschöpft, häufig schlecht ernährt und von Krankheiten
bedroht. Vor dem heraufziehenden Winter müssen sie mit
warmer Kleidung versorgt werden. UNICEF ruft die
Konfliktparteien zum Schutz der Zivilbevölkerung auf. Helfer
müssen freien und sicheren Zugang zu allen Menschen in Not
erhalten. Die meisten Familien, die sich vor den
Kämpfen in Sicherheit gebracht haben, sind von der
Nordgrenze Syriens aus in Richtung Süden geflohen. Zumeist
versuchen sie, bei Verwandten oder Freunden unterzukommen.
Das Flüchtlingslager Ain Issa mit knapp 13.000 Bewohnern
musste in den vergangenen Tagen vollständig evakuiert und
fast alle dort lebenden Menschen in einem südlich gelegenen
Camp untergebracht werden. Angesichts der unberechenbaren
Lage rechnet UNICEF mit weiteren Flüchtlingsbewegungen.
Gleichzeitig hoffen viele Familien darauf, so rasch wie
möglich wieder zurückzukehren, wenn es zu einer dauerhaften
Waffenruhe kommen sollte.
UNICEF organisiert
zusammen mit seinen nationalen und internationalen Partnern
Hilfe für die betroffenen Familien und ihre Kinder. In 33
improvisierten Notlagern in Schulen oder öffentlichen
Gebäuden in den Bezirken Ar-Rakka und Al-Haskah versorgt
UNICEF die Familien mit dem Nötigsten: - Mit
Tanklastwagen wird Trinkwasser geliefert. Mobile
Gesundheitsteams überprüfen den Ernährungszustand der Kinder
und von schwangeren Frauen. Helfer identifizieren Kinder,
die von ihren Angehörigen getrennt werden. - Weiter
verteilen sie hochproteinhaltige Kekse für die Kinder,
Hygieneartikel sowie warme Winterkleidung. Ein wichtiges
Wasserwerk, das die Versorgung von 400.000 Menschen in
Al-Hasaka sicherstellt, wurde bei den Kämpfen beschädigt und
arbeitet nur zu 25 Prozent. Aufgrund der Sicherheitslage,
konnten die Reparaturen noch nicht zu Ende gebracht werden.
UNICEF bringt 16.000 Liter Treibstoff zum Betrieb von
Ersatzpumpen, sobald es die Sicherheitslage erlaubt. UNICEF
und seine Partner klären die Kinder auch über die Gefahr
durch Minen und Blindgänger auf. In Ar-Rakkah und Al-Hassaka
hat UNICEF auch kinderfreundliche Orte eingerichtet, in
denen Kinder sicher spielen und lernen können. In der
Grenzstadt Quamishli sowie in Al-Hasaka hält UNICEF große
Mengen Hilfsgüter bereit, mit denen bis zu 170.000 Menschen
notdürftig versorgt werden können – darunter Hygieneartikel,
energiehaltige Nahrung für Kinder sowie Winterkleidung.
UNICEF ruft zu Spenden für die vom Konflikt betroffenen
Kinder in Syrien auf.
|
Gipfeltreffen für mehr kinderfreundliche
Kommunen |
Köln/Duisburg, 18. Oktober 2019 - Mehr
als 100 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus über 40
Ländern weltweit haben beim ersten Gipfeltreffen Child
Friendly Cities („Kinderfreundliche Kommunen“) in Köln eine
Erklärung für mehr Kinderfreundlichkeit veröffentlicht.
Ziel ist es, das Aufwachsen und die
Entwicklungsmöglichkeiten von Mädchen und Jungen in urbanen
Lebensräumen zu verbessern und die Umsetzung der
Kinderrechte auf lokaler Ebene voranzubringen. Zu den
Unterzeichnenden gehören die Bürgermeisterinnen und
Bürgermeister von Köln/Deutschland; Barranquilla/Kolumbien;
Tirana/Albanien; Madrid/Spanien; Seoul/Südkorea;
Stuttgart/Deutschland; Montreal/Kanada;
Cardiff/Großbritannien und Surabaya/Indonesien.
In der Kölner Erklärung verpflichten sich
die Stadtoberhäupter dazu, konkrete, nachhaltige und
messbare Resultate für Kinder zu erzielen, die Beteiligung
von Kindern und jungen Menschen am gesellschaftlichen und
politischen Leben zu fördern sowie die Meinung von Mädchen
und Jungen in politischen Prozessen zu berücksichtigen.
Die stellvertretende
UNICEF-Exekutivdirektorin Charlotte Petri Gornitzka sagte:
„Die Kölner Erklärung unterstreicht die zentrale Bedeutung,
die Städte und Gemeinde spielen, um die nachhaltigen
Entwicklungsziele auch im unmittelbaren Lebensumfeld von
Kindern und Jugendlichen zu erreichen. Sie ist ein Leitfaden
für prosperierende, inklusive, grüne Städte und Gemeinden,
in denen Jungen und Mädchen gesund und sicher aufwachsen
können. Wir müssen Kinder und Jugendliche ernst nehmen und
sie unterstützen. Wir müssen uns gemeinsam mit ihnen
engagieren. Und wir müssen ihrem Beispiel folgen.”
Jugendliche bei der Eröffnung des
Gipfeltreffens Kinderfreundlicher Kommunen in Köln. Während
des Gipfeltreffens haben sie gemeinsam das Manifest „Our
cities. Our lives. Our future" vorgestellt. | ©
UNICEF/Wogram
Auf Einladung der Stadt Köln und UNICEF
brachte der Kölner Gipfel erstmalig über 550
Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, Fachleute sowie Kinder
und Jugendliche aus Städten und Gemeinden aus mehr als 60
Ländern zusammen, um Maßnahmen zur Stärkung der Kinderrechte
auf lokaler Ebene zu verabreden.
„Unser Handeln auf kommunaler Ebene hat
großen Einfluss auf das Aufwachsen und das Wohl von Kindern
und Jugendlichen“, betonte Kölns Oberbürgermeisterin
Henriette Reker. „Und doch sind sich viele
Lokalpolitiker nicht der Rolle bewusst, die sie einnehmen
können und müssen, um dafür zu sorgen, dass die Rechte,
Bedürfnisse und Wünsche von Kindern und Jugendlichen auf
lokaler Ebene ausreichend berücksichtigt werden. Der Kölner
Gipfel sendet ein wichtiges Signal für mehr
Kinderfreundlichkeit in Kommunen weltweit.“
|
Erster internationaler Gipfel Kinderfreundlicher
Kommunen in Köln |
Jugendliche fordern mehr
Mitsprache in ihren Städten und Gemeinden
UNICEF-Umfrage: Jeder zweite Jugendliche weltweit sagt, dass
seine Meinung bei kommunalen Entscheidungen nicht
berücksichtigt wird.
Schätzungsweise sieben von zehn Mädchen
und Jungen werden bis 2050 in einem urbanen Umfeld zuhause
sein. © UNICEF/UNI99780/Pirozzi
Köln/Duisburg, 15.
Oktober 2019 - Zum Auftakt des ersten internationalen
Gipfeltreffens Kinderfreundlicher Kommunen in Köln rufen
Veranstalter und Teilnehmende dazu auf, die Rechte und die
Interessen von Kindern ins Zentrum der Entwicklung von
Städten und Gemeinden zu stellen. Bürgermeisterinnen und
Bürgermeister, Fachleute sowie Kinder und Jugendliche aus
mehr als 60 Ländern diskutieren auf dem Treffen Maßnahmen
zur Stärkung der Kinderrechte auf lokaler Ebene.
„Kinder und Jugendliche sollten mehr Möglichkeiten – wie
hier beim Gipfeltreffen in Köln – haben, um lautstark auf
ihr Recht, gehört zu werden, aufmerksam zu machen. Wenn
nicht jetzt, wann dann?”, sagt Jess (17), Mitglied des
UNICEF-Juniorbeirats in Deutschland. Anlässlich des
Gipfels veröffentlichte UNICEF die Ergebnisse einer Umfrage
unter jungen Menschen aus über 100 Ländern. Jeder zweite
Teilnehmende der Umfrage gab an, nicht genügend
Möglichkeiten zu haben, sich an kommunalen Entscheidungen zu
beteiligen und seine Meinungen und Wünsche einbringen zu
können. Aissatou (16) aus Guinea sagt: „Wir sind die
Zukunft. Deshalb müssen wir in einem guten Umfeld aufwachsen
können. Um sicherzustellen, dass Kinder und Jugendliche frei
und glücklich groß werden können, müssen die Probleme in
unseren Städten gelöst werden. Wir müssen Mitspracherecht
haben. Wenn wir nicht Teil der Veränderungen sind, kann gar
nichts richtig funktionieren.“
Mehr als 91.000
Kinder und junge Menschen zwischen 14 und 35 Jahren aus
Ländern wie Nigeria, Großbritannien, Liberia, Mexiko,
Deutschland, Mali, Sierra Leone, Kamerun, Senegal, Mozambik,
Südafrika, der Ukraine und Vietnam beteiligten sich an der
Umfrage. Die Ergebnisse fließen in ein Manifest ein, das die
am Gipfeltreffen teilnehmenden Kinder und Jugendlichen den
Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern am 18. Oktober
übergeben werden.
Gary Stahl, UNICEF Direktor für
Privates Engagement und Partnerschaften, erklärt: „30 Jahre
nach Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention müssen wir
die Kinderrechte in Wirklichkeit verwandeln. Stadt- und
Gemeindepolitik, kommunale Programme und Entscheidungen
prägen in hohem Maße das Leben von Kindern und Jugendlichen.
Die Meinungen, Bedürfnisse, Prioritäten und Rechte der
Kinder spielen dabei zu oft keine Rolle. Eine nachhaltige,
zukunftsfähige Gesellschaft kann nur entstehen, wenn wir in
diejenigen investieren, die diese tragen werden.“
Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker betont: „Das
Gipfeltreffen Kinderfreundlicher Kommunen bietet eine
einmalige Gelegenheit, die Kinderrechte auf lokaler Ebene zu
stärken. Wir Bürgermeisterinnen und Bürgermeister müssen
sicherstellen, dass Kinderfreundlichkeit ganz oben auf der
kommunalen Agenda steht. Gemeinsam mit der gesamten
Stadtgesellschaft müssen wir die notwendigen Grundlagen
dafür schaffen, um die Rechte der jüngsten Stadtbewohner zu
verwirklichen. Nur so können wir sicherstellen, dass die
Kinderrechte wirklich Teil des Lebens in unseren Städten und
Gemeinden werden.“
Weltweit wächst der Anteil von
Kindern und Jugendlichen in Städten und Gemeinden: Jeder
dritte Bewohner ist ein Kind. Bis zum Jahr 2050 werden
sieben von zehn Mädchen und Jungen in einem urbanen Umfeld
zuhause sein. Zusätzlich zur Urbanisierung verändern globale
Entwicklungen wie die Digitalisierung, der Klimawandel und
Migration das Aufwachsen von Kindern.
|
UNICEF: Fast 70.000 Kinder auf der Flucht in
Nordsyrien |
New York/Köln/Duisburg, 15. Oktober 2019
- Statement von UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta Fore
„UNICEF schätzt, dass fast 70.000 Kinder vertrieben wurden,
seit die Kämpfe im Nordosten von Syrien vor etwa einer Woche
eskaliert sind.
Junge in Tal Tamer in Nordost-Syrien, wohin viele Familien
aus Ras al-Ain vor den Kämpfen geflüchtet sind. ©
UNICEF/UNI214250/Souleiman
UNICEF bestätigt, dass bis zum Montag
in Nordost-Syrien mindestens vier Kinder getötet und neun
weitere verletzt wurden. Sieben Kinder wurden Berichten
zufolge außerdem in der Türkei getötet. Drei
Gesundheitseinrichtungen und Krankenwagen sowie eine Schule
gerieten unter Beschuss. Das Wasserwerk A’louk, das fast
400.000 Menschen in Al-Hassakeh mit Wasser versorgt, ist
außer Betrieb. UNICEF befürchtet, dass mindestens 170.000
Kinder in der Region in Folge der Gewalt humanitäre Hilfe
benötigen. Trotz der anhaltenden Kämpfe leistet UNICEF durch
seine Partnerorganisationen Soforthilfe. Diese umfasst
bislang unter anderem - Nothilfe für Familien in
Sammelunterkünften, - 95.000 Liter Trinkwasser und
zwölf Tanklastwagen, um die Wasserversorgung in
Notunterkünften in Al-Hassakeh zu unterstützen, -
Gesundheitsuntersuchungen für Frauen und Kinder; die
Unterbringung von 13 Kindern, die von ihren Eltern getrennt
wurden, bei Pflegefamilien. - Reparaturarbeiten am
Wasserwerk A’louk sind in Planung.
Darüber hinaus
unterstützt UNICEF weiterhin die Wasserversorgung sowie
Gesundheits- und Ernährungshilfen im Al-Hol Camp, in dem
fast 64.000 Frauen und Kinder leben. Angesichts der weiter
eskalierenden Gewalt erneuert UNICEF seinen Appell an alle
Konfliktparteien sowie jene, die Einfluss auf sie haben,
Kinder zu jeder Zeit zu schützen. Diejenigen, die im
Nordosten und in anderen Landesteilen Syriens kämpfen,
müssen die zivile Infrastruktur schützen und dürfen sie
nicht für militärische Zwecke nutzen.“
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Jugendliche rufen UN-Kinderrechtsausschuss wegen
Klimakrise an |
Greta Thunberg und 15 weitere
Kinder reichen Beschwerde vor Vereinten Nationen ein – auch
Deutschland genannt
Die junge Klimaaktivistin Greta Thunberg (16) fordert in New
York City globale Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels.
| © UNICEF/Chalasani
New York/Köln/Duisburg, 23. September
2019 - Die junge Klimaaktivistin Greta Thunberg (16)
fordert in New York City globale Maßnahmen zur Bekämpfung
des Klimawandels. 16 Kinder und Jugendliche aus zwölf
verschiedenen Ländern – unter ihnen Greta Thunberg und eine
15-jährige Jugendliche aus Hamburg – haben heute bekannt
gegeben, dass sie eine offizielle Beschwerde beim
UN-Kinderrechtsausschuss eingereicht haben. Darin werfen
sie Staaten, unter anderem Deutschland, vor, dass sie zu
wenig gegen die Klimakrise tun und damit gegen die weltweit
gültigen Kinderrechte verstoßen. Die rechtliche Grundlage
für die Beschwerde ist das dritte Zusatzprotokoll der
UN-Kinderrechtskonvention zum so genannten
Individualbeschwerdeverfahren, das auch Deutschland
ratifiziert hat. Es ist der bisher prominenteste Fall, in
dem Kinder diese Beschwerdemöglichkeit an höchster Stelle
nutzen.
Indem sie sich auf die vor 30 Jahren
verabschiedete UN-Konvention über die Rechte des Kindes
berufen, nehmen die Kinder die Regierungen beim Wort. Dies
ist ein Meilenstein der internationalen Kinderrechtsarbeit.
Die 16 Mädchen und Jungen im Alter zwischen acht und 17
Jahren werfen den Mitgliedsstaaten vor, dass ihr Versagen
beim Bewältigen der Klimakrise gegen die Kinderrechte
verstoße. Sie fordern das unabhängige UN-Kinderrechtsgremium
dazu auf, die Mitgliedsstaaten zum Handeln zu bringen, um
Kinder vor den verheerenden Auswirkungen der Klimakrise zu
schützen. „Der Wandel muss jetzt passieren, wenn wir
die schlimmsten Konsequenzen vermeiden wollen. Die
Klimakrise ist nicht nur das Wetter. Sie bedeutet auch
Mangel an Nahrung und Mangel an Wasser, unbewohnbare Orte
und dadurch Flüchtlingsbewegungen. Es ist beängstigend“,
sagte Greta Thunberg im UNICEF-Hauptquartier in New York.
Die Beschwerde wurde im Rahmen des dritten
Zusatzprotokolls zur UN-Kinderrechtskonvention eingereicht.
Dieses Instrument ermöglicht es Kindern oder Erwachsenen in
deren Auftrag, sich direkt an die Vereinten Nationen um
Hilfe zu wenden, wenn ein Land, welches das Zusatzprotokoll
ratifiziert hat, aus ihrer Sicht nicht wirksam gegen die
Rechtsverletzung vorgeht. Die 16 Kinder und
Jugendlichen haben ihre Beschwerde heute bei einer
Pressekonferenz in der New Yorker Zentrale des
UN-Kinderhilfswerks UNICEF bekannt gegeben. Mit ihrer
Beschwerde wollen sie dringende Maßnahmen anstoßen, um die
Erderwärmung zu drosseln und die Auswirkungen der Klimakrise
abzumildern.
„Vor 30 Jahren haben die Staats-
und Regierungschefs allen Kindern ein historisches
Versprechen gegeben, indem sie die Konvention über die
Rechte des Kindes verabschiedet haben. Heute nehmen die
Kinder die Staaten beim Wort“, sagte die stellvertretende
UNICEF-Exekutivdirektorin Charlotte Petri Gornitzka. „Wir
unterstützen die Kinder voll und ganz dabei, ihre Rechte
auszuüben und Stellung zu beziehen. Der Klimawandel wird
jedes einzelne von ihnen betreffen. Es ist kein Wunder, dass
sie sich zusammentun, um dagegen zu kämpfen.“
Gemeinsam mit der 16-jährigen schwedischen Klimaaktivistin
Greta Thunberg bringen Kinder und Jugendliche aus
Argentinien, Brasilien, Deutschland, Frankreich, Indien, den
Marschallinseln, Nigeria, Palau, Südafrika, Schweden,
Tunesien und den USA die Beschwerde vor. Sie werden von der
Rechtsanwaltskanzlei Hausfeld LLP und von Earthjustice
vertreten.
UNICEF unterstützt die Kinder und
Jugendlichen als Gastgeber dabei, ihr Anliegen öffentlich
vorzubringen, ist aber nicht Partei innerhalb des
Beschwerdeverfahrens. UNICEF ist neutral und spielt im
Entscheidungsprozess des UN-Kinderrechtsausschusses keine
Rolle.
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Weltkindertag 2019: Jedes Kind hat ein Recht auf Zukunft
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Statement von
Georg Graf Waldersee, Vorstandsvorsitzender UNICEF
Deutschland, zum Weltkindertag und zum globalen Klimastreik
am 20.9. Fast 160 Millionen Kinder leben in von Dürren
betroffenen Gebieten. Jedes Kind hat ein Recht auf Leben und
auf angemessene Lebensbedingungen.
Köln/Duisburg, 20.
September 2019 - „Während in Berlin das Klimakabinett tagt
und in wenigen Tagen die UN-Gipfel zu Klima und nachhaltiger
Entwicklung stattfinden, werden heute – am Weltkindertag –
Millionen Kinder und Jugendliche beim globalen Klimastreik
dabei sein, um für unseren Planeten und für ihre eigene
Zukunft zu demonstrieren. In den vergangenen
Jahrzehnten ist es gelungen, das Leben von Millionen Mädchen
und Jungen zu verbessern. Doch diese Fortschritte sind in
Gefahr, wenn wir uns der realen Bedrohung für die
Entwicklung und die Zukunft von Kindern durch den
Klimawandel nicht entschieden entgegenstellen. Jedes Kind
hat ein Recht auf Leben und auf angemessene
Lebensbedingungen. Dies garantiert die UN-Konvention über
die Rechte des Kindes, die im November vor 30 Jahren
verabschiedet wurde.
Georg Graf Waldersee, bei der 60-Jahr-Feier von Unicef
Duisburg Foto haje
Es ist
klar: Mädchen und Jungen brauchen eine saubere und intakte
Umwelt, um sich gut und gesund entwickeln zu können. Doch
die
globalen Klimaveränderungen und
die damit verbundenen extremen Wetterbedingungen
beeinträchtigen in vielen Teilen der Welt die Rechte der
Kinder und untergraben Entwicklungsfortschritte. Schon heute
wachsen mehr als eine halbe Milliarde Kinder in Regionen
auf, die von Überschwemmungen bedroht sind, fast 160
Millionen Kinder leben in von Dürren betroffenen Gebieten
wie etwa der Sahelzone. Rund 300 Millionen Kinder sind
täglich einer hohen Luftverschmutzung ausgesetzt. Die
Zunahme von Wetterextremen begünstigt auch die Ausbreitung
von Malaria, Durchfallerkrankungen und Mangelernährung.
Naturkatastrophen richten jedes Jahr gerade in den ärmsten
Ländern erhebliche Schäden an.
Stürme, Tsunamis oder
Erdrutsche verwüsten neben Häusern und Straßen auch Schulen,
wodurch Mädchen und Jungen oft monatelang nicht lernen
können. Die Folgen des Klimawandels verschärfen die sozialen
Ungleichheiten und treffen vor allem die ärmsten Kinder in
den Entwicklungs- und Schwellenländern dabei am härtesten.
Die daraus resultierenden gesellschaftlichen Spannungen sind
gefährlich. Die heutigen Kinder sind am wenigsten für den
Klimawandel verantwortlich. Aber dessen Folgen treffen sie
schon heute und werden ihre Zukunft prägen. Deshalb setzt
UNICEF alles daran, die ärmsten Kinder und ihre Familien
besser davor zu schützen. Aber mehr ist nötig. Damit
künftige Generationen ein gutes Leben in einer intakten
Umwelt führen können, müssen Politik, Wirtschaft und
Gesellschaft – wir alle – uns verändern, nachhaltiger
werden. Dazu ist viel Überzeugungsarbeit nötig, damit der
Wandel in der Breite der Bevölkerung mitgetragen wird. Das
Engagement der Kinder und Jugendlichen für ihr Recht auf
Zukunft macht mir Mut. Für uns alle sollte dies Ansporn
sein, gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen zukunftsfähige
Lösungen für die drängendsten Herausforderungen unserer Zeit
zu suchen – für eine Welt, in der wir und kommende
Generationen in Würde leben können.“
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UNICEF: „Kinderrechte in der
digitalen Welt stärken“
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Repräsentative Umfrage unter
deutschen Kindern: Risiken im Internet vermindern –
Potenziale für Bildung und Beteiligung besser nutzen
Berlin/Duisburg, 19. September 2019 -
Anlässlich des Weltkindertags ruft UNICEF dazu auf, die
Kinderrechte in der digitalen Welt zu stärken. Bereits drei
Viertel der 12- bis 14-jährigen und 90 Prozent der 15- bis
17-jährigen Mädchen und Jungen in Deutschland sind per
Smartphone praktisch permanent online. Eine Trennung
zwischen online und realer Welt ist immer schwieriger.
Die Mädchen und Jungen sehen das Internet fast immer als
selbstverständlichen und positiven Teil ihres Lebens an. Je
mehr sie im Netz unterwegs sind, desto öfter sind sie aber
vielfältigen Risiken ausgesetzt und machen dort auch
negative, manchmal belastende Erfahrungen.
30 Jahre
nach der Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention müssen
die Kinderrechte online UND offline gestärkt werden.
Behörden, die Privatwirtschaft - insbesondere
Technologieunternehmen -, Schulen, Eltern und die Kinder
selbst müssen fit gemacht werden für die neuen
kinderrechtlichen Herausforderungen. Diese
Schlussfolgerungen zieht UNICEF aus der repräsentativen
Befragung „Kids Online“. Für die Untersuchung des
Leibniz-Instituts für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut
in Hamburg wurden in diesem Sommer 1.044 Kinder und
Jugendliche im Alter von 9 bis 17 Jahren sowie Eltern
detailliert nach ihren Online-Erfahrungen befragt.
Unterstützt wurde die Studie als Teil des internationalen
Forschungsverbundes EU Kids online von UNICEF sowie der
Deutschen Telekom Stiftung, der Niedersächsischen
Landesmedienanstalt (NLM) und dem Medienpädagogischen
Forschungsverbund Südwest (mpfs).
Ziel der
Untersuchung ist es, besser zu verstehen, wie Mädchen und
Jungen selbst die digitale Welt erleben. Dies ist
Voraussetzung dafür, Defizite und Potenziale bei der
Gestaltung der Digitalisierung für Kinder zu erkennen.
Ausgewählte Befunde zum Aufwachsen online in Deutschland
2019 - Online-Nutzung: Im Schnitt sind Kinder und
Jugendliche in Deutschland jeden Tag 2,4 Stunden online –
mit deutlich steigender Tendenz bei den Älteren und an
Wochenenden. Die 15- bis 17-Jährigen sagen, dass sie täglich
3,4 Stunden und an Wochenenden vier Stunden online sind.
Etwa die Hälfte der Befragten gibt an, dass sie sich
langweilen, wenn sie nicht online sein können. 28
Prozent sagen, dass sie zumindest ein paar Mal erfolglos
versucht haben, die Nutzungszeit zu reduzieren.
-
Kompetenzen: Die Heranwachsenden schätzen ihre
Online-Kompetenzen überwiegend positiv ein. Über 70 Prozent
der Mädchen und Jungen sagen, dass sie wissen, welche
Informationen sie teilen sollten und welche nicht. Trotzdem
haben 20 Prozent der 12- bis 17-Jährigen im vergangenen Jahr
sexuelle Nachrichten verschickt. Lediglich jeder dritte
findet es einfach, zu überprüfen, ob Informationen im Netz
wahr sind. - Negative Erfahrungen: Knapp 9 Prozent der
befragten 9- bis 17-Jährigen geben an, dass sie in den
vergangenen 12 Monaten im Internet schlimme oder verstörende
Erfahrungen gemacht haben. Hochgerechnet betrifft dies
deutschlandweit mehrere Hunderttausend Kinder und
Jugendliche.
- Gut ein Viertel der Heranwachsenden
sagt, dass sie Erfahrungen mit gemeinen und verletzenden
Verhaltensweisen gemacht haben – online oder offline. Diese
Erfahrungen erleben die Kinder vor allem im „echten Leben“.
Hänseleien, fiese Kommentare und Schikane finden zusätzlich
aber auch im Internet statt – dies berichten zwei Drittel
der Betroffenen. - Eltern machen sich häufig Sorgen über
die Online-Nutzung ihrer Kinder. Gleichzeitig sind sie
inzwischen genauso intensiv im Internet aktiv. Einige Eltern
teilen relativ sorglos Bilder ihrer Kinder. 9 Prozent der
Kinder sagen, dass Eltern ohne ihr Einverständnis Texte,
Bilder oder Videos veröffentlicht haben. 6 Prozent waren
über die veröffentlichten Inhalte verärgert. - Eltern
unterschätzen die Häufigkeit, mit der ihre Kinder bestimmte
Erfahrungen im Internet machen. Über die Hälfte der 12- bis
17-Jährigen sind nach eigenen Angaben mit sexuellen
Darstellungen in Berührung gekommen – zumeist im Netz.
„Der Blick auf die Erfahrungen der Kinder und
Jugendlichen im Internet ergibt ein differenziertes Bild.
Was für ihre Eltern Risiken sind, ist für sie oft gar nicht
so schlimm. Trotzdem machen zu viele Kinder belastende
Erfahrungen im Netz und haben zu wenig Begleitung und
Unterstützung beim Umgang mit den Online-Medien“, sagt Prof.
Dr. Uwe Hasebrink vom Leibniz-Institut für Medienforschung
in Hamburg. „Kinderrechte gelten auch in der digitalen
Welt. Kinder und Jugendliche müssen im Netz besser vor
schädlichen und rechtswidrigen Inhalten geschützt werden.
Und sie müssen lernen, ihr eigenes Verhalten dort zu
reflektieren“, erklärt Christian Schneider, Geschäftsführer
von UNICEF Deutschland.“
Ausgewählte
Schlussfolgerungen - Kinder und Jugendlichen,
die im Netz schlimme oder sogar verstörende Erfahrungen
gemacht haben, brauchen mehr Hilfsangebote und Begleitung.
- Die Anbieter müssen ihrer Verantwortung nachkommen,
Kinder und Jugendliche besser vor schädlichen und
rechtswidrigen Inhalten sowie Übergriffen zu schützen. - Das
Verantwortungsbewusstsein von Erwachsenen und Kindern für
ihr eigenes Online-Verhalten und dessen Wirkung auf ihre
Mitmenschen muss geschärft werden. - Die Potentiale des
Internets für Bildung und Beteiligung von Kindern und
Jugendlichen müssen besser genutzt und gefördert werden.
Neue Zahlen zu
Kindersterblichkeit und Müttersterblichkeit:
Mehr Mütter und Kinder weltweit
überleben als jemals zuvor
New York/ Genf/ Köln/Duisburg, 19.
September 2019 - Mehr Frauen und ihre Kinder weltweit
überleben heute als jemals zuvor: Laut den heute von den
Vereinten Nationen unter Federführung des
UN-Kinderhilfswerks UNICEF und der
Weltgesundheitsorganisation WHO veröffentlichten Schätzungen
sind die Kindersterblichkeit und die Müttersterblichkeit auf
einem neuen Tiefstand. Trotzdem stirbt immer noch alle elf
Sekunden irgendwo auf der Welt eine schwangere Frau oder ein
neugeborenes Baby.
Seit 2000 sind die Todesfälle von Kindern
fast um die Hälfte zurückgegangen und die Todesfälle von
Müttern um mehr als ein Drittel, hauptsächlich durch den
verbesserten Zugang zu bezahlbarer und guter
Gesundheitsversorgung.
„In Ländern, in denen es eine
zuverlässige, bezahlbare, qualitativ hochwertige
Gesundheitsversorgung für alle gibt, können Frauen und Babys
überleben und sich gut entwickeln“, sagte Dr. Tedros Adhanom
Ghebreyesus, Generaldirektor der WHO. „Das ist die
Stärke von flächendeckender Gesundheitsversorgung.“
Gleichzeitig zeigt der Report, dass 2018
nach wie vor 6,2 Millionen Kinder unter 15 Jahren aus meist
vermeidbaren Gründen gestorben sind, davon waren 5,3
Millionen Kinder unter fünf Jahren. Über 290.000 Frauen
haben 2017 weltweit ihr Leben durch Komplikationen während
der Schwangerschaft oder Geburt verloren.
Die größte Gefahr besteht für Mütter und
Neugeborene während der Geburt und unmittelbar danach.
Schätzungsweise 2,8 Millionen Mütter und Babys sterben in
diesem Zeitraum jedes Jahr – das ist eine Mutter oder ein
neugeborenes Baby alle elf Sekunden.
Für Kinder ist das Sterberisiko im ersten
Monat nach der Geburt besonders hoch, vor allem wenn sie zu
früh, zu klein oder mit angeborenen Körperdefekten geboren
wurden, wenn es Komplikationen bei der Geburt gab oder wenn
die Babys sich eine Infektion eingefangen haben. Von den
Babys, die ihren ersten Monat nicht überleben, sterben rund
ein Drittel am Tag der Geburt.
„Rund um die Welt ist eine Geburt ein
Anlass zur Freude. Aber alle elf Sekunden ist eine Geburt
eine Familientragödie“, sagte UNICEF-Exekutivdirektorin
Henrietta Fore. „Erfahrene Helferinnen und Helfer, die
Mütter und Babys rund um die Geburt betreuen, zusammen mit
sauberem Wasser, richtiger Ernährung, einfachen Medikamenten
und Impfungen können den Unterschied zwischen Leben und Tod
ausmachen. Wir müssen alles Nötige tun, um in eine
Gesundheitsversorgung für alle zu investieren und diese
wertvollen Leben zu retten.“
Ungleiche Überlebens-Chancen
Die Überlebens-Chancen für Mütter und
Kinder sind sehr ungleich verteilt und sind in
Subsahara-Afrika deutlich schlechter als in allen anderen
Weltregionen. Zusammen genommen ereignen sich 80 Prozent
aller Todesfälle von Müttern und Kindern im südlichen Afrika
und südlichen Asien. Länder, die von Konflikten oder
humanitären Krisen betroffen sind, haben oft schwache
Gesundheitssysteme, so dass die Frauen und Kinder dort
keinen Zugang zu lebenswichtiger Versorgung haben.
Ein Kind zu bekommen ist für Frauen in
Subsahara-Afrika 50 Mal gefährlicher als in
Industrieländern, und ihre Kinder haben ein zehn Mal so
hohes Sterberisiko. 2018 starb eines von 13 Kindern unter
fünf Jahren im südlichen Afrika – das ist 15 Mal höher als
in Europa, wo durchschnittlich eines von 196 Kindern den
fünften Geburtstag nicht erlebte. Zum Vergleich: In
Deutschland stirbt rund eines von 250 lebend geborenen
Kindern vor seinem fünften Geburtstag.
Für Frauen im südlichen Afrika ist das
Risiko, dass sie im Lauf ihres Lebens während der
Schwangerschaft oder Geburt sterben, 1:37 – im Vergleich zu
1:6500 in Europa.
Fortschritte bei der Senkung der
Kindersterblichkeit
In den vergangenen Jahrzehnten gab es
insgesamt erhebliche Fortschritte bei der Senkung der
Kinder- und Müttersterblichkeit. Seit 1990 sanken die
Todesfälle von Kindern unter 15 Jahren um 56 Prozent von
14,2 Millionen auf 6,2 Millionen (2018). Die größten
Fortschritte haben dabei Länder ins Ost- und Südost-Asien
mit einer durchschnittlichen Senkung der Todesfälle von
unter-5-jährigen Kindern um 80 Prozent erreicht.
Zwischen 2000 und 2017 ist die
Müttersterblichkeit um 38 Prozent gesunken. Die größten
Verbesserungen gibt es in Zentralasien und Südasien mit
einer Reduzierung der Müttersterblichkeitsrate um 60 Prozent
seit 2000.
Trotzdem gehen die Fortschritte in vielen
Ländern nach wie vor zu langsam voran, um die
nachhaltigen Entwicklungsziele zur Senkung der Kinder-
und Müttersterblichkeit bis zum Jahr 2030 zu erreichen.
Über die Schätzungen zur Kinder-
und Müttersterblichkeit
Der jährliche Report mit den neuesten
Zahlen zur weltweiten Kindersterblichkeit „Levels and Trends
in Child Mortality“ werden von den Vereinten Nationen unter
Federführung von UNICEF und unter Mitwirkung der
Weltgesundheitsorganisation (WHO), der Bevölkerungsabteilung
der Vereinten Nationen und der Weltbank-Gruppe erstellt.
Die Zahlen zur Müttersterblichkeit werden
von den Vereinten Nationen unter Federführung der WHO und
unter Mitwirkung von UNICEF, dem UN-Bevölkerungsfonds
(UNFPA), der Bevölkerungsabteilung der Vereinten Nationen
und der Weltbank-Gruppe erstellt.
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Kinder in Konflikten: Getötet, verletzt, entführt
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Köln/Duisburg, 2. August 2019 - Im
UN-Sicherheitsrat in New York wird heute über den Bericht
des UN-Generalsekretärs zu Kindern in Konflikten debattiert.
Dem vor wenigen Tagen veröffentlichten Bericht zufolge
wurden 2018 über 12.000 Kinder und Jugendliche getötet oder
verletzt – so viele wie noch nie, seit die Vereinten
Nationen die schwersten Menschenrechtsverletzungen gegen
Kinder systematisch untersuchen.
Insgesamt wurden 2018 über 24.000 dieser
schwersten Verstöße verifiziert. Dazu gehören neben Tötung
und Verletzung auch die Rekrutierung von Kindern von
bewaffneten Gruppen, sexuelle Gewalt, Entführung, Angriffe
auf Schulen und Krankenhäusern und verwehrter humanitärer
Zugang.
„Dieser Report beleuchtet die
verheerenden Auswirkungen von Konflikten auf Kinder“, sagte
UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta Fore, die an der Debatte
im Sicherheitsrat teilnehmen wird. „Die Ergebnisse sind ein
Aufruf zum Handeln. Indem wir Kinder in bewaffneten
Konflikten schützen, halten wir die Hoffnung aufrecht und
bereiten Kinder darauf vor, eine friedliche Zukunft für sich
selbst und ihre Länder zu gestalten.“
UNICEF ist in Konfliktländern Teil der
jeweiligen Task Force, die Berichte über das Leid, das
Kindern widerfährt, sammelt und überprüft.
UNICEF führt außerdem Hilfsprogramme in den betroffenen
Ländern durch, unter anderem um Kinder zu schützen,
Schulen wieder aufzubauen, psychosoziale Hilfe zu
organisieren sowie Kindersoldaten zu befreien und in die
Gesellschaft zu reintegrieren.
Die meisten Kinder wurden 2018 in
Afghanistan (3.062), Syrien (1.854) und Jemen (1.689)
getötet oder verwundet. Das sind nur die Fälle, die
überprüft werden konnten – die tatsächliche Zahl der Opfer
ist möglicherweise viel höher.
Zwar konnten weltweit 13.600 Mädchen und
Jungen aus bewaffneten Gruppen befreit werden, aber Tausende
Kinder sind weiter im Kriegseinsatz. Allein in Somalia
wurden 2018 rund 2.300 Minderjährige neu rekrutiert, in
Nigeria waren es fast 2.000.
Fast 2.500 Mädchen und Jungen wurden 2018
aus ihren Häusern, Schulen oder an öffentlichen Orten
entführt – teilweise zur Zwangsrekrutierung, aber auch zum
sexuellen Missbrauch. Somalia, die Demokratische Republik
Kongo und Nigeria sind die drei Länder mit den höchsten
Entführungszahlen.
Über 1.000 verifizierte Angriffe auf
Schulen und Krankenhäuser wurden 2018 verübt, knapp die
Hälfte davon in Afghanistan und Syrien zusammengenommen.
Aber auch in einer Reihe von anderen Ländern – Jemen,
Kolumbien, Libyen, Mali, Nigeria, Somalia, Sudan und
Zentralafrikanische Republik – waren Schulen und
Krankenhäuser keine sicheren Orte für Kinder.
Die Meldungen allein der vergangenen
Wochen von getöteten und verletzten Kindern im syrischen
Idlib, in Afghanistan, Jemen und Sudan zeigen, dass sich das
Leid der Kinder in Konfliktregionen auch 2019 fortsetzt.
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Julian Draxler: „Traut euch, eure Meinung zu sagen!“
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Köln/Duisburg, 16. Juli 2019 -
Julian Draxler ruft Kinder und
Jugendliche zu Umfrage über Kinderrechte auf. „Es ist
wichtig, schon früh seine eigene Meinung zu haben – traut
euch, Dinge anzusprechen. Nur, wenn ihr sagt, wo euch der
Schuh drückt, können Verbesserungen erreicht werden“, rät
Julian Draxler Kindern und Jugendlichen. „Deshalb
traut euch: Macht bei der UNICEF-Umfrage mit!“
Julian Draxler beim Dreh in Gladbeck am 02. Juni 2019
zwischen Shaza und Berkay vom UNICEF-JuniorBeirat. | ©
UNICEF/UN0325561
Fußballprofi Julian Draxler ruft
gemeinsam mit UNICEF Jugendliche dazu auf, ihre Meinung zur
Verwirklichung der Kinderrechte zu sagen. In einem Video,
das heute auf Social Media veröffentlicht wird, hat der
Nationalspieler dazu seine alte Schule in seiner Heimatstadt
Gladbeck und einen Ort seiner Kindheit – den Bolzplatz
„Aschenkippe“ – besucht. „Es ist wichtig, schon früh
seine eigene Meinung zu haben – traut euch, Dinge
anzusprechen. Nur, wenn ihr sagt, wo euch der Schuh drückt,
können Verbesserungen erreicht werden“, rät Julian Draxler
Kindern und Jugendlichen. „Deshalb traut euch: Macht
bei der UNICEF-Umfrage mit!“ Was ist dir in deiner
Stadt, deinem Dorf oder deiner Schule wichtig – und was
sollte verbessert werden? Anlässlich des 30. Geburtstags der
UN-Kinderrechtskonvention im November fragt UNICEF Kinder
und Jugendliche im Alter von zehn bis 17 Jahren, wie sie die
Umsetzung ihrer Rechte einschätzen.
Mädchen und
Jungen in ganz Deutschland sind eingeladen, an der
Umfrage „My place, my rights – Jetzt rede ich!“
teilzunehmen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Rechte eines
jeden Kindes auf angemessene Versorgung, Förderung, Schutz
und Beteiligung. Diese Rechte garantiert seit 30 Jahren die
UN-Konvention über die Rechte des Kindes. Ob die
Kinderrechte das Leben von Kindern verbessern können, zeigt
sich da, wo die Mädchen und Jungen aufwachsen – in ihren
Städten, Gemeinden oder Schulen. Um eine gute Kindheit
zu gewährleisten, müssen Kommunen kinderfreundlich sein. Die
Umfrage läuft bis zum 30. September 2019. Die Ergebnisse
werden am Geburtstag der UN-Kinderrechtskonvention – am 20.
November – veröffentlicht und an Bürgermeister und
Schulleitungen überreicht. Lokale Entscheidungsträger sollen
angesprochen werden und sich direkt mit den Kindern und
Jugendlichen zu ihren Ideen und Forderungen austauschen.
Höhepunkte im Kinderrechtsjahr 2019 UNICEF hat zum
Kinderrechtsjahr 2019 eine
Website mit vielen Informationen eingerichtet.
Das Bundesfamilienministerium schickt unter dem Motto
„Starkmachen für Kinderrechte“ einen
Kinderrechte Bus
auf die Reise – und UNICEF ist ein Teil der Aktion, die
spielerische Infos für Kinder und Erwachsene bietet. Am 25.
August feiert das
Kindermagazin GEOlino gemeinsam mit UNICEF in der Berliner
Wuhlheide die Kinderrechte. Mit dabei sind „Die
Lochis“, die Sängerin Namika, Sänger und Entertainer Bürger
Lars Dietrich und Kinderliedermacher Volker Rosin. Moderiert
wird das Festival von Tobias „Checker Tobi“ Krell.
Der Weltkindertag am 20. September steht
unter dem Motto „Wir Kinder haben Rechte!“
An diesem Tag rücken bundesweit Aktionen und Veranstaltungen
Kinder in den Mittelpunkt. Am 22. September finden in Berlin
und Köln große Kinder- und Familienfeste statt. Vom 15. bis
18. Oktober findet der erste
internationale Gipfel Child Friendly Cities statt.
Bürgermeister, Jugendliche und Fachleute aus aller Welt
kommen in Köln zusammen, um die Rechte von Kindern und
Jugendlichen in ihren Kommunen gemeinsam in den Vordergrund
zu stellen. Am 20. November ist der 30. Geburtstag
der Kinderrechte.
Bei „Kids
Takeover“-Aktionen in Rathäusern und an Schulen präsentieren
Mädchen und Jungen beispielsweise die Ergebnisse der
Umfrage „My place, my rights – Jetzt rede ich!“.
30 Jahre Kinderrechte Jedes Kind
hat das Recht auf eine Kindheit. Seit 30 Jahren garantiert
dies die UN-Konvention über die Rechte des Kindes. Doch
trotz zahlreicher Fortschritte fehlen immer noch Millionen
Kindern die nötigen Voraussetzungen für ein gutes
Aufwachsen. Mädchen und Jungen auf der ganzen Welt
kämpfen für eine bessere Zukunft und setzen sich für ihre
Rechte ein. Dies sollte für die Politik, Wirtschaft und
jeden Einzelnen von uns Ansporn sein, die Verwirklichung der
Kinderrechte voranzutreiben. Gemeinsam können wir die Welt
zu einem besseren Ort für Kinder machen.
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UN-Report: Jeder neunte Mensch leidet Hunger
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Hunger und
Fettleibigkeit nehmen weltweit zu Gemeinsamer Bericht von
FAO, IFAD, UNICEF, WFP und WHO Ein Kind in Somalia wird
untersucht auf Unterernährung. Rund 820 Millionen
Menschen weltweit (jeder Neunte) hatten 2018 nicht genug zu
essen. 2017 waren es schätzungsweise 811 Millionen Menschen.
„Die Situation der Nahrungssicherheit und
Ernährung in der Welt” das dritte Jahr in Folge angestiegen.
Das unterstreiche die gewaltige Herausforderung
für das Ziel, den weltweiten Hunger bis zum Jahr 2030 zu
beseitigen, so der Report. Bei dem Ziel, die Zahl chronisch
mangelernährter Kinder zu halbieren und die Zahl der Kinder
mit geringem Geburtsgewicht zu reduzieren, sind die
Fortschritte zu langsam. Dadurch rückt auch die Umsetzung
dieser globalen „Nachhaltigen Entwicklungsziele“ zu
Ernährung in weitere Ferne. Gleichzeitig nehmen Übergewicht
und Fettleibigkeit in allen Regionen der Welt weiter zu, vor
allem unter Kindern im Schulalter und Erwachsenen. Für
Frauen ist die Wahrscheinlichkeit, von
Nahrungsmittelunsicherheit betroffen zu sein, auf allen
Kontinenten höher als für Männer.
„Wir müssen
entschlossener handeln, um diese besorgniserregenden Trends
anzugehen“, schreiben die Leiter der UN-Organisation für
Nahrung und Landwirtschaft (FAO), des Internationalen Fonds
für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD), des
UN-Kinderhilfswerks UNICEF, des Welternährungsprogramms
(WFP) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in ihrem
gemeinsamen Vorwort zu dem Report. Hunger nimmt in
vielen Ländern zu, in denen das Wirtschaftswachstum
zurückbleibt, besonders in Schwellenländern und in Ländern,
die stark vom internationalen Warenhandel abhängen. Der
jährliche UN-Report stellt außerdem fest, dass die
Ungleichheit in vielen Ländern, in denen Hunger zunimmt,
steigt. Dadurch wird es für die ärmsten und am meisten
benachteiligten Menschen noch schwieriger, angesichts
schleppenden Wirtschaftswachstums und Konjunkturabschwung
über die Runden zu kommen. Nur langsame Fortschritte in
Afrika und Asien Am schlimmsten ist die Situation in
Afrika, wo die Rate der hungernden Menschen in allen
Regionen langsam aber stetig zunimmt. In Ostafrika ist fast
ein Drittel (30,8 Prozent) der Bevölkerung unterernährt. Zu
den Ursachen gehören Klimaextreme und Konflikte sowie die
schleppende wirtschaftliche Entwicklung.
In
absoluten Zahlen leben die meisten unternährten Menschen
(über 500 Millionen) in Asien, vor allem in südasiatischen
Ländern. In Afrika und Asien zusammengenommen leben über 90
Prozent der Kinder weltweit, die aufgrund von
Mangelernährung unterentwickelt („stunted“) oder ausgezehrt
(„wasted“) sind. Zusätzlich sind Asien und Afrika auch die
Heimat von fast drei Vierteln der übergewichtigen Kinder
weltweit, verursacht meist durch ungesunde Ernährung.
Service für Redaktionen Kernzahlen (bezogen auf 2018): 821,6
Millionen Menschen leiden unter Hunger (jeder neunte
Mensch). Davon 513,9 Millionen in Asien, 256,1 Millionen in
Afrika und 42,5 Millionen in Lateinamerika und
Karibik. Zwei Milliarden Menschen sind von moderater
oder schwerer Nahrungsmittelunsicherheit betroffen, haben
also keinen verlässlichen Zugang zu Nahrung. 20,5 Millionen
Babys hatten ein niedriges Geburtsgewicht (jedes Siebte).
148,9 Millionen Kinder unter fünf Jahren (21,9 Prozent) sind
wegen chronischer Mangelernährung unterentwickelt
(„stunted“), also zu klein für ihr Alter. 49,5 Millionen
Kinder unter fünf Jahren (7,3 Prozent) sind ausgezehrt
(„wasted“), also zu leicht für ihre Körpergröße. 40
Millionen Kinder unter fünf Jahren (5,9 Prozent) sind
übergewichtig. 338 Millionen Schulkinder und Heranwachsende
sind übergewichtig. 672 Millionen Erwachsene sind fettleibig
(13 Prozent). Folgen Sie uns auf unseren Social-Media
Kanälen:
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„Jedes Kind hat das Recht auf
eine Kindheit!“ - Kinderrechte für jedes Kind verwirklichen
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UNICEF-Geschäftsbericht:
über 111 Millionen Euro für UNICEF-Hilfe
Köln/Duisburg, 21. Juni 2019 - Die Bundesbürger zählten 2018
erneut zu den wichtigsten Unterstützern des Kinderhilfswerks
der Vereinten Nationen UNICEF. Dank eines Gesamtergebnisses
in Höhe von 111,56 Millionen Euro aus Spenden und dem
Verkauf der beliebten UNICEF-Karten konnte UNICEF
lebensrettende Hilfe in Krisensituationen und zahlreiche
Projekte für Bildung, gesundheitliche Grundversorgung und
den Kinderschutz unterstützen.
Spenden aus
Deutschland ermöglichten unter anderem die Behandlung
lebensgefährlich mangelernährter Kinder im Jemen, in Niger,
Südsudan und Somalia sowie Hilfe für Kriegskinder in Syrien.
Ein weiterer Schwerpunkt der UNICEF-Hilfe im vergangenen
Jahr waren Bildungsprogramme für besonders benachteiligte
Kinder, zum Beispiel in Bangladesch, Irak, Liberia, Malawi
oder Nepal. „Die große Hilfsbereitschaft aus Deutschland
bedeutet Hoffnung für Millionen Mädchen und Jungen in
extremer Not. Wir sind unseren über 460.000 aktiven
Spenderinnen und Spendern wirklich sehr dankbar. Sie haben
mit ihrem Beitrag ein deutliches Zeichen für mehr
Menschlichkeit gesetzt“, erklärte der Vorsitzende von UNICEF
Deutschland, Georg Graf Waldersee, auf der
Mitgliederversammlung des Deutschen Komitees für UNICEF in
Köln.
Georg Graf Waldersee auf der Jubiläumsfeier in Duisburg -
Foto Harald Jeschke
Kinderrechte für
jedes Kind verwirklichen Angesichts zahlreicher
internationaler Krisen und wachsender sozialer Gegensätze
auf der Welt ruft UNICEF dazu auf, den Einsatz für die
ärmsten und am stärksten benachteiligten Kinder zu
verstärken. 30 Jahre nach Verabschiedung der UN-Konvention
über die Rechte des Kindes 1989 müssen Regierungen,
Wirtschaft und Zivilgesellschaft mehr für die Verwirklichung
der Kinderrechte für jedes Kind tun. „Die Überlebens-
und Entwicklungschancen von Kindern konnten in den
vergangenen Jahrzehnten weltweit zwar verbessert werden.
Aber ob ein Kind geimpft und gut ernährt ist, hängt nach wie
vor davon ab, in welchem Land, in welcher Region und in
welcher Familie es geboren wurde. Globale Veränderungen wie
die Digitalisierung und Urbanisierung, der Klimawandel und
anhaltende Konflikte verschärfen die ungleichen
Startbedingungen zusätzlich. Jedes Kind hat das Recht auf
eine Kindheit. Dafür setzen wir uns ein und dafür bitten wir
weiterhin um breite Unterstützung“, sagte Graf Waldersee.
Die Einnahmen des Deutschen Komitees für UNICEF in
2018 lagen nahezu auf der Höhe des Vorjahrs. Insgesamt
konnten 81,61 Millionen Euro für die weltweite UNICEF-Arbeit
bereitgestellt werden. 2,33 Millionen Euro wurden
für die satzungsgemäße Kinderrechtsarbeit in Deutschland
eingesetzt. Die Kosten in Deutschland für Verwaltung sowie
Öffentlichkeitsarbeit und Werbung betrugen – gemäß den
Kriterien des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen
(DZI) – 19,9 Prozent. Die Spenden finanzieren Programme
des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen in zahlreichen
Ländern. Sie tragen dazu bei, dass Kinder in
Entwicklungsländern und Krisengebieten gesund aufwachsen,
Zugang zu sauberem Wasser und ausreichender Nahrung haben,
zur Schule gehen können und vor Missbrauch und Ausbeutung
geschützt sind. Im vergangenen Jahr hat UNICEF allein in
285 Nothilfeeinsätzen nach Naturkatastrophen und in
Kriegs und Krisengebieten wie in Syrien, im Jemen,
im Südsudan, oder in Bangladesch für die dort Zuflucht
suchenden Rohingya lebensrettende Hilfe geleistet.
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Jeder dritte Mensch auf der Welt hat kein sicheres
Trinkwasser - Bericht von UNICEF und WHO
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New York/ Genf/ Köln / Duisburg, 18. Juni
2019 - Jeder dritte Mensch auf der Welt – 2,2
Milliarden – hat laut einem neuen Bericht des
UN-Kinderhilfswerks UNICEF und der
Weltgesundheitsorganisation WHO kein sicheres* Trinkwasser
zur Verfügung. Davon haben 785 Millionen Menschen nicht
einmal eine Basis-Versorgung*. Mehr als die Hälfte aller
Menschen weltweit (4,2 Milliarden) hat außerdem keine
sichere Sanitärversorgung*, und drei Milliarden Menschen
haben keine Möglichkeit, sich zu Hause die Hände mit Seife
zu waschen. Der gemeinsame UNICEF-WHO-Report „Progress on
drinking water, sanitation and hygiene: 2000-2017: Special
focus on inequalities“ stellt heraus, dass zwar große
Fortschritte beim Zugang zur Versorgung mit Wasser,
Toiletten und Hygiene erreicht wurden. Dieser ist aber
ungleich verteilt und es gibt große Lücken bei der Qualität
der Versorgung. „Wenn das Wasser nicht sauber ist, wenn
es nicht sicher ist, es zu trinken oder es zu weit weg ist,
oder wenn eine Toilette nicht richtig funktioniert oder nur
eingeschränkt zur Verfügung steht, dann tun wir noch nicht
genug für alle Kinder weltweit“, sagte Kelly Ann Naylor,
UNICEF-Expertin für Wasser, Sanitär und Hygiene. „Kinder und
ihre Familien in armen und ländlichen Gemeinden haben das
größte Risiko, abgehängt zu werden. Regierungen müssen in
ihre Gemeinden investieren, damit wir diese ökonomische und
geographische Kluft überwinden und dieses grundlegende
Menschenrecht erfüllen.“
Globale Trends für
Trinkwasser Nach den neuen Schätzungen von UNICEF und
WHO haben zwischen 2000 und 2017 insgesamt 1,8 Milliarden
Menschen zusätzlich Zugang zu einer
Trinkwasser-Grundversorgung erhalten. Aber nach wie vor ist
jeder Zehnte (785 Millionen) davon ausgeschlossen; darunter
144 Millionen Menschen, die keine Wahl haben als
ungereinigtes Oberflächenwasser zu trinken. Besonders
betroffen sind Menschen im ländlichen Raum und die ärmsten
Familien. Globale Trends bei der Sanitärversorgung Dem
Report zufolge haben seit dem Jahr 2000 weltweit 2,1
Milliarden Menschen zusätzlich Zugang zu einer
Grundversorgung mit sanitären Einrichtungen erhalten, aber
in vielen Teilen der Erde werden die Ausscheidungen nicht
sicher entsorgt. Rund zwei Milliarden Menschen haben
keine als „sicher“ eingestufte hygienische Toilette oder
Latrine zur Verfügung – sieben von zehn der betroffenen
Menschen leben auf dem Land, ein Drittel in einem der am
wenigsten entwickelten Länder. Viele Menschen verrichten
auch immer noch ihre Notdurft im Freien. Bei dem Ziel, diese
Praxis zu beenden, gibt es sowohl Fortschritte als auch
Rückschritte: So ging der Anteil der Bevölkerung, die
öffentliche Defäkation praktizieren, seit 2000 von 21
Prozent auf neun Prozent zurück. In 91 Ländern gibt es
Fortschritte. Aber schätzungsweise 673 Millionen Menschen
erleichtern sich nach wie vor im Freien, und in 39 Ländern
mehrheitlich im südlichen Afrika mit einem hohen
Bevölkerungswachstum ist die Zahl sogar gestiegen.
Globale Trends für Hygiene Drei Milliarden Menschen
hatten 2017 keine einfache Waschgelegenheit mit Wasser und
Seife zu Hause. In den am wenigsten entwickelten Ländern
hatten fast drei Viertel der Bevölkerung keine Möglichkeit
zum Händewaschen. Jedes Jahr sterben 297.000 Kinder unter
fünf Jahren in der Folge von Durchfallerkrankungen, die
durch mangelnde Wasser-, Sanitär- und Hygieneversorgung
verursacht werden. Unzureichende Sanitärversorgung und
verschmutztes Trinkwasser tragen außerdem zur Übertragung
von Krankheiten wie Cholera, Dysenterie (Ruhr), Hepatitis A
und Typhus bei. *Definitionen: Sicheres Trinkwasser und
sichere Sanitärversorgung (Safely managed drinking water and
sanitation services): Trinkwasser auf dem Grundstück, frei
von Kontaminierung und bei Bedarf jederzeit verfügbar;
hygienische Toiletten, von denen das Abwasser sicher
behandelt und entsorgt wird.
Grundversorgung (basic
services): Eine geschützte Trinkwasserquelle innerhalb eines
Radius von 30 Minuten für den Hin- und Rückweg; eine gute
Toilette oder Latrine, die nicht mit anderen Haushalten
geteilt werden muss; eine Waschgelegenheit zum Händewaschen
mit Seife zu Hause. Gemeinsames Monitoring-Programm von
UNICEF und WHO Das gemeinsame Monitoring-Programm von UNICEF
und WHO für Wasser, Sanitär und Hygiene überwacht im Auftrag
der Vereinten Nationen die Fortschritte auf Länder-,
Regions- und globaler Ebene. Dabei werden insbesondere die
Fortschritte mit Blick auf die Nachhaltigen
Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals, kurz:
SDGs) untersucht.
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Ursachen von Kinderarbeit stärker bekämpfen
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UNICEF zum
Welttag gegen Kinderarbeit am 12. Juni: Ursachen von
Kinderarbeit stärker bekämpfen
Tschad: Ahmed (8) arbeitet mit vielen anderen Kindern in
einer Ziegelei. | © UNICEF/UN067752Sokhin
Köln/Duisburg, 11. Juni 2019 - Kinderarbeit raubt Kindern
ihre Kindheit und zerstört ihre Zukunftschancen. Trotzdem
müssen immer noch 152 Millionen Mädchen und Jungen – fast
jedes zehnte Kind auf der Welt – arbeiten, um zum Überleben
ihrer Familien beizutragen. Fast die Hälfte von ihnen (73
Millionen) leidet unter Arbeitsbedingungen, die gefährlich
oder ausbeuterisch sind. Anlässlich des „Welttags gegen
Kinderarbeit“ am 12. Juni ruft UNICEF Regierungen,
Zivilgesellschaft und Unternehmen dazu auf, die Ursachen von
Kinderarbeit wie extreme Armut, fehlende Bildungschancen und
die Diskriminierung von Mädchen stärker zu bekämpfen.
„Es reicht nicht, Kinderarbeit zu verurteilen und zu
verbieten“, sagte Christian Schneider, Geschäftsführer von
UNICEF Deutschland. „Um Kinder wirksam vor Ausbeutung zu
schützen, müssen sich die Lebensbedingungen der betroffenen
Kinder ändern: Erstens müssen Kinder, die gezwungen sind zu
arbeiten, aus ihrer Lage befreit werden. Zweitens sind mehr
Investitionen in Bildung, aber auch in faire
Arbeitsmöglichkeiten für Eltern sowie in Gesundheits- und
soziale Sicherungssysteme nötig. Neben den Regierungen
tragen deshalb auch Unternehmen eine große gesellschaftliche
Verantwortung, die über ein striktes Verbot von Kinderarbeit
in ihrer globalen Lieferkette weit hinausgeht.“
Trends bei Kinderarbeit In den vergangenen Jahrzehnten ist
die Zahl der arbeitenden Kinder zwar stark gesunken (von 246
Millionen in 2000 auf 152 Millionen in 2016), aber der
Rückgang ist in den letzten Jahren langsamer geworden. Wenn
der Fortschritt lediglich im aktuellen Tempo weitergeht,
werden auch im Jahr 2025 noch 121 Millionen Mädchen und
Jungen von Kinderarbeit betroffen sein. Die meisten von
Kinderarbeit betroffenen Jungen und Mädchen leben in Afrika
(72 Millionen), gefolgt von Asien (62 Millionen). Über 70
Prozent der arbeitenden Mädchen und Jungen sind in der
Landwirtschaft tätig. Kinderarbeit ist sowohl Ursache als
auch Folge von Armut, meist in Verbindung mit anderen
Faktoren wie fehlender Bildung und sozialer Sicherheit. Bei
Naturkatastrophen und Konflikten steigt die Gefahr, dass
Kinder arbeiten müssen anstatt zur Schule zu gehen.
Für UNICEF ist die Bekämpfung von Kinderarbeit Teil eines
umfassenden Kinderschutz-Ansatzes, denn jedes Kind hat ein
Recht darauf, frei von Gewalt und Ausbeutung aufzuwachsen.
Um dieses Ziel zu erreichen, setzt sich UNICEF für
verbesserte Gesetze ein sowie für einen Wandel von
Traditionen und Verhaltensweisen. Darüber hinaus
unterstützt UNICEF in vielen Ländern gezielte Programme zur
Prävention von Kinderarbeit, zum Beispiel durch besseren
Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und Unterstützung
für besonders arme Familien.
Zusammen mit Save the Children und Global Compact hat UNICEF
Grundsätze erarbeitet, wie Unternehmen Kinderrechte schützen
und fördern können.
Definition Kinderarbeit Als
Kinderarbeit gelten Arbeiten, für die
Kinder zu jung sind, die
gefährlich oder ausbeuterisch sind, die körperliche oder
seelische Entwicklung schädigen oder die Mädchen und Jungen
vom Schulbesuch abhalten. Sie beraubt Kinder ihrer Kindheit
und verstößt gegen die weltweit gültigen
Kinderrechte.
Zu den „schlimmsten Formen der Kinderarbeit“ zählen
die Vereinten Nationen Sklaverei und sklavenähnliche
Abhängigkeiten, Zwangsarbeit einschließlich des Einsatzes
von Kindersoldaten, Kinderprostitution und
Kinderpornographie, kriminelle Tätigkeiten wie den
Missbrauch von Kindern als Drogenkuriere sowie andere Formen
der Arbeit, die die Sicherheit und Gesundheit der Kinder
gefährden können. Fast alle Staaten der Welt haben im Rahmen
der „Nachhaltigen Entwicklungsziele“ beschlossen, alle
Formen der Kinderarbeit bis zum Jahr 2025 vollständig
abzuschaffen.
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Die UNICEF-Arbeitsgemeinschaft Duisburg zur
aktuellen Debatte des Deutschen Bundestages „Kinderrechte
ins Grundgesetz“
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Duisburg, 7. Juni
2019 - Die UNICEF-Arbeitsgemeinschaft Duisburg unterstützt
ausdrücklich den Offenen Brief des Aktionsbündnisses
Kinderrechte , dass die UN-Kinderrechtskonvention Maßstab
für die Aufnahme der Kinderrechte ins Grundgesetz sein muss.
„Daraus ergibt sich die Forderung, dass die Formulierung
so gestaltet sein muss, dass Kinder unter der
Berücksichtigung von Teilhabe und eigenständiger Anerkennung
auch einen Nutzen davon haben. Kinder sind keine kleinen
Erwachsenen, sondern von Erwachsenen besonders zu schützende
Menschen“, so Peter Walter, Leiter der UNICEF-Arbeitsgruppe
Duisburg. UNICEF für jedes Kind – dieser Slogan
beinhaltet, dass a l l e Kinder der Welt die gleichen Rechte
haben müssen. Die UNICEF-AG Duisburg beteiligt sich
wieder an den kommenden Wochenenden an verschiedenen
Aktionen: Kinderkulturfestival am 8. Und 9. 6., Infostand in
der Zentralbibliothek Duisburg am 8.6. von 11.00-15.00 Uhr,
Infostand auf dem Umweltmarkt am 15.6. und auf dem
Rheinhausener Folkfestival am gleichen Tag.
Den
genauen Wortlaut des o.g. Offenen Briefes finden Sie im
Internet unter:
https://kinderrechte-ins-grundgesetz.de/2019/06/06/offener-brief-kinderrechte-ins-grundgesetz/
Außerdem empfehlenswert die Rede von Katja Dörner, MdB
Bündnis90/DIE GRÜNEN vom 6.6.2019:
https://www.facebook.com/katja.dorner.5/videos/10219529914186978/
Kinderehen: 115 Millionen
Kinder-Bräutigame New York/Köln, 07. Juni 2019
- Nicht nur Mädchen sind von Kinderehen betroffen, auch 115
Millionen Jungen wurden weltweit vor ihrem 18. Geburtstag
verheiratet und damit früh in eine Erwachsenenrolle
gedrängt. Zum ersten Mal veröffentlicht das
UN-Kinderhilfswerk UNICEF heute eine Schätzung über die Zahl
von Kinder-Bräutigamen. Sie basiert auf einer Analyse von
verfügbaren Daten aus 82 Ländern. Danach wurden
schätzungsweise 115 Millionen Jungen weltweit bereits vor
ihrem 18. Geburtstag verheiratet, jeder fünfte von ihnen (23
Millionen) war bei seiner Hochzeit noch nicht einmal 15
Jahre alt. Das bedeutet, dass es zusammen mit den 650
Millionen vor ihrem 18. Geburtstag verheirateten Mädchen
weltweit insgesamt 765 Millionen Kinder-Bräute und
-Bräutigame gibt.
Mädchen sind nach wie vor
überproportional von Frühehen betroffen: Jede fünfte junge
Frau wurde als Kind verheiratet, im Vergleich zu einem von
30 jungen Männern.
Doch auch für Jungen bedeutet eine frühe Ehe das plötzliche
Ende der Kindheit und eine Verletzung ihrer Kinderrechte.
„Ehe stiehlt die Kindheit“, erklärte
UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta Fore in New York.
„Kinder-Bräutigame sind gezwungen, die verantwortliche Rolle
eines Erwachsenen zu übernehmen, wofür sie vielleicht noch
nicht bereit sind.
Eine frühe Ehe führt zu früher
Vaterschaft und dadurch zu noch größerem Druck, für die
Familie zu sorgen. Darunter leiden die Bildungs- und
Jobmöglichkeiten.“ Kinderehen bei Jungen sind in einer Reihe
von afrikanischen Ländern südlich der Sahara, Lateinamerika
und Karibik, Südasien sowie Ost-Asien und der Pazifik-Region
verbreitet. Am häufigsten heiraten minderjährige Jungen in
der Zentralafrikanischen Republik (28 Prozent), gefolgt von
Nicaragua (19 Prozent) und Madagaskar (13 Prozent). Das
Risiko für Kinderehen ist am höchsten für Mädchen und Jungen
aus armen Familien, in ländlichen Gebieten und bei Kindern
mit keiner oder wenig Schulbildung. „30 Jahre nach
Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention müssen wir uns
in Erinnerung rufen, dass die Verheiratung von Jungen und
Mädchen, die noch Kinder sind, ihren in der Konvention
festgelegten Rechten zuwiderlaufen“, sagte Fore. „Durch
weitere Forschung, Investitionen und die Stärkung von Jungen
und Mädchen können wir diese Kinderrechtsverletzung
beenden.“
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UN-Kinderrechtskonvention und die die Aufnahme der
Kinderrechte ins Grundgesetz
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Offener
Brief des Aktionsbündnisses Kinderrechte:
UN-Kinderrechtskonvention muss Maßstab für die Aufnahme der
Kinderrechte ins Grundgesetz sein
Wunsch eines Jungen aus Berlin: Kinderrecht ins Grundgesetz
Berlin/Duisburg, 06. Juni 2019 - Anlässlich der
derzeit in Schleswig-Holstein tagenden
Justizministerkonferenz und der heutigen Bundestagsdebatte
fordert das Aktionsbündnis Kinderrechte in einem offenen
Brief, dass die UN-Kinderrechtskonvention zwingend Maßstab
für die Aufnahme der Kinderrechte im Grundgesetz wird. Nach
Ansicht des Aktionsbündnisses Kinderrechte (Deutsches
Kinderhilfswerk, Deutscher Kinderschutzbund, UNICEF
Deutschland in Kooperation mit der Deutschen Liga für das
Kind) wäre der laut Medienberichten in einer
Bund-Länder-Arbeitsgruppe gefundene Kompromiss ein
Meilenstein für die Kinderrechte in Deutschland. Neben
Schutz- und Förderrechten ist für das Aktionsbündnis
Kinderrechte zentral, dass auch Beteiligungsrechte und die
Vorrangstellung des Kindeswohls bei allen Kindern und
Jugendlichen betreffenden Entscheidungen Einzug ins
Grundgesetz finden. Adressiert ist der offene Brief an
Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundesfamilienministerin
Franziska Giffey, Bundesjustizministerin Katarina Barley,
Bundesinnenminister Horst Seehofer sowie die
Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der
Bundesländer.
„Die Regelung darf im Ergebnis nicht
hinter dem zurückbleiben, was in der
UN-Kinderrechtskonvention, der Charta der Grundrechte der EU
und in der ständigen Rechtsprechung des
Bundesverfassungsgerichtes enthalten ist“, heißt es im
offenen Brief wörtlich. Und weiter: „Dabei möchten wir
insbesondere darauf hinweisen, dass die explizite
Verankerung des Kindeswohlvorrangs und des
Beteiligungsrechts dem Ringen um einen Kompromiss zur
Aufnahme der Kinderrechte in die Verfassung nicht zum Opfer
fallen dürfen. Nur mit der Verankerung dieser beiden sich
ergänzenden Prinzipien kann dem Anspruch einer ernsthaften
Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention entsprochen und dem
aktuellen Umsetzungs- und Anwendungsdefizit der
Kinderrechtskonvention entgegengewirkt werden.“
Die
Aufnahme der Kinderrechte ins Grundgesetz erfährt
mittlerweile eine breite Unterstützung. Die heutige Debatte
im Bundestag zur Stärkung der Kinderrechte verleiht dem
Thema zusätzlichen Rückenwind. Für das Aktionsbündnis
Kinderrechte ist aber auch unabdingbar, dass im weiteren
Gesetzgebungsverfahren eine breite Beteiligung der
Zivilgesellschaft stattfindet, damit neben politischen
Erwägungen auch die in den letzten Jahren erarbeiteten
fachlichen Standards angemessen Berücksichtigung finden. Der
Formulierungsvorschlag des Aktionsbündnisses Kinderrechte
für die Aufnahme der Kinderrechte in die Verfassung steht
hier zur Verfügung.
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Bundesweite Aktion für bessere Zukunft:Tausende
machen Theater
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Köln, 11. Mai 2019
- „Theater der 10.000“ von UNICEF fand in rund 80 Städten
gleichzeitig statt Beim "Theater der 10000" machten wie hier
in Chemnitz deutschlandweit insgesamt mehrere Tausend
Menschen mit.
Beim "Theater der 10000" machten wie hier in Chemnitz
deutschlandweit insgesamt mehrere Tausend Menschen mit. (C)
UNICEF-Gruppe Chemnitz (C) UNICEF-Gruppe Chemnitz
Aktionen der AG Duisburg
Um Punkt 12.19 startete heute in rund 80 Städten in
Deutschland gleichzeitig eine besondere Premiere: Beim
„Theater der 10.000“ gingen von Aachen bis Görlitz und von
Flensburg bis Passau Tausende Menschen bei einer simultanen
Theateraktion auf die Straße und setzten damit ein Zeichen
für eine lebenswerte Zukunft für jedes Kind.
Fotos Unicef Duisburg von Sabine Beimel Die Aktion
wurde von UNICEF Deutschland ins Leben gerufen und gemeinsam
mit einem Kreativteam und ehrenamtlichen UNICEF-Gruppen an
den rund 80 Veranstaltungsorten umgesetzt. Über eine
Audio-Datei und Kopfhörer erfuhren die Teilnehmenden die
Story des ihnen vorher unbekannten Stücks und erhielten
überall simultan die gleichen Regie-Anweisungen.
So
entstand bundesweit eine Choreographie, bei der insgesamt
Tausende Menschen vor dem Kölner Dom, auf dem Berliner
Arkonaplatz, vor der Porta Nigra in Trier, vor dem
Braunschweiger Schloss, am Karl-Marx-Monument in Chemnitz,
auf dem Marktplatz in Bremen und an vielen anderen
öffentlichen Orten ihre Arme hoben, einen Kreis bildeten
oder einen Schritt nach vorn machten. In dem Stück wurden
die Schauspielerinnen und Schauspieler zu Zeitreisenden,
deren Aufgabe es ist, ins Jahr 2019 zurückzukehren und die
Zukunft zu verändern. Denn sonst droht unsere Erde zu einem
unbewohnbaren Ort zu werden. „Wir möchten mit der
Theateraktion kreativ auf ein ernstes Thema aufmerksam
machen: Schon heute wachsen Millionen von Kindern in einem
Kriegs- oder Krisengebiet auf“, erklärte Christian
Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland, der
selbst an der Theateraktion vor dem Kölner Dom teilnahm.
„Es ist höchste Zeit zu handeln! Unsere Erde soll ein
bewohnbarer Ort bleiben, jedes Kind soll eine friedliche und
lebenswerte Zukunft vor sich haben. Einer alleine fühlt sich
oft hilflos, aber viele können gemeinsam Großes bewirken.“
Das Ende des Theaterstücks ist bewusst offen
gestaltet – es soll zum Nachdenken darüber anregen, was jede
und jeder zu einer besseren Zukunft beitragen kann und zum
Dialog und Mitgestalten der Gesellschaft ermutigen. „Wir
möchten mit den Mitteln der Kunst die Herzen erreichen und
den Menschen klar machen, dass sie einen sehr großen
Handlungsspielraum in dieser Welt haben“, sagte
Theatermacherin Leonie Pichler, die die Künstlerische
Leitung des „Theater der 10.000“ hatte. „Mich persönlich
reizt an dem Projekt, dass ich als Künstlerin oft daran
verzweifle, dass ich nur einen Einfluss habe in die
Kunstwelt hinein, aber nicht so sehr in die Wirklichkeit.
Und das Wunderbare am ‚Theater der 10.000‘ ist, dass sich
diese Räume endlich vermischen und wir mit den Mitteln der
Fiktion in der realen Welt eine Veränderung bewirken
können.“
Weitere Informationen:
www.theaterder10000.de Hintergrund: Die Idee hinter
dem „Theater der 10.000“ Das „Theater der 10.000“ ist die
bisher größte bundesweite Performance im öffentlichen Raum,
die zum Dialog und zum aktiven Mitgestalten der Gesellschaft
auffordern will. Initiiert hat das Projekt UNICEF, das
Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen. Entwickelt und
umgesetzt wird es gemeinsam mit einem engagierten
Kreativteam und einem bundesweiten Netzwerk von
ehrenamtlichen UNICEF-Gruppen an den Veranstaltungsorten.
Das Projekt ist Höhepunkt und zugleich Abschluss der
UNICEF-Kampagne
#kindheitbrauchtfrieden für Kinder im Krieg und auf der
Flucht. Die künstlerische Leitung des Kreativteams, welches
das Stück gemeinsam mit UNICEF entwickelt hat, hatte die
Regisseurin Leonie Pichler.
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UNICEF setzt in ganz Deutschland ein Zeichen für
eine bessere Zukunft
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Köln/Duisburg, 2.
Mai 2019 - Am Samstag, den 11. Mai setzt UNICEF an rund 100
Orten in ganz Deutschland mit dem "Theater der 10.000" ein
Zeichen für eine bessere Zukunft. In einigen Großstädten
sind bereits alle Plätze vergeben, aber an vielen Orten
werden aktuell noch Leute gesucht, die mitmachen möchten.
Anmeldungen sind noch bis 8. Mai kostenlos auf
www.theaterder10000.de möglich.
Unicef-Stand in Duisburgs City
Jede und jeder
ab 16 Jahren kann beim "Theater der 10.000" mitmachen -
Schauspielerfahrung ist nicht erforderlich. Noch bis 8. Mai
läuft die Anmeldung zum „Theater der 10.000“/ Große
bundesweite Aktion am 11. Mai um 12.19 Uhr an rund 100 Orten
gleichzeitig Köln, den 2.5.2019 Mit der bisher größten
bundesweiten Theaterperformance im öffentlichen Raum setzt
UNICEF am 11. Mai ein Zeichen für eine bessere Zukunft.
Die Idee vom „Theater der 10.000“ ist, dass am Samstag,
11. Mai, an rund 100 Orten in Deutschland jeweils bis zu 100
Menschen zusammenkommen und um genau 12.19 Uhr gemeinsam ein
ihnen vorher unbekanntes Stück spielen – an öffentlichen
Plätzen von Aachen bis Görlitz und Flensburg bis Passau. In
einigen Großstädten sind bereits alle Plätze vergeben, aber
an vielen Orten werden aktuell noch Leute gesucht, die
mitmachen möchten. Anmeldungen sind noch bis 8. Mai
kostenlos auf www.theaterder10000.de möglich.
„Mitmachen kann beim „Theater der 10.000“ jede und jeder
ab 16 Jahren. Und jede und jeder zählt, ganz ohne große
Vorbereitung oder gar schauspielerische Erfahrung“, sagt
Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland.
„Man braucht nur ein Smartphone mit Kopfhörern, rund eine
Stunde Zeit und Lust auf ein spannendes gemeinsames
Erlebnis.“ Am 11. Mai um die Mittagszeit werden
öffentliche Orte in ganz Deutschland zur Bühne: Das „Theater
der 10.000“ findet vor dem Kölner Dom, vor dem
Braunschweiger Schloss, am Karl-Marx-Monument in Chemnitz,
auf dem Marktplatz in Bremen, auf dem Bahnhofsvorplatz in
Hamm/ Westfalen, vor der Porta Nigra in Trier, auf dem
Arkonaplatz in Berlin, auf dem Rotkreuzplatz in München, in
Frankfurt am Main, in Frankfurt an der Oder und an vielen
anderen Orten zeitgleich statt.
Die Teilnehmenden
laden um mitzuspielen eine Audio-Datei auf ihr Smartphone,
die simultan um 12:19 Uhr für alle Orte deutschlandweit
gestartet wird. Über Kopfhörer erhalten sie ihre
Regie-Anweisungen und erfahren die Story. In dem Stück
werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu Zeitreisenden
aus einer Zukunft, die von Kriegen und Umweltkatastrophen
geprägt ist. Es ist ihre Aufgabe heute, im Jahr 2019, die
Weichen neu zu stellen und für eine bessere Zukunft zu
sorgen. „Es ist höchste Zeit zu handeln! Unsere Erde
soll ein bewohnbarer Ort bleiben, jedes Kind soll eine
friedliche und lebenswerte Zukunft vor sich haben“, sagt
Christian Schneider. „Deshalb möchte UNICEF mit Tausenden
Menschen ein Zeichen in ganz Deutschland setzen und wir
freuen uns, wenn viele dem Aufruf folgen und mitmachen!“
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Julien Bam trifft Kinder in den Slums von Dhaka
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YouTuber reist mit UNICEF
nach Bangladesch und ruft in seinem Video dazu auf,
benachteiligten Kindern eine echte Kindheit zu ermöglichen
Julien Bam lernt in Dhaka Kinder und Jugendliche kennen und
erfährt viel über ihre Situation.
©
UNICEF/Daniel Debray
Köln/Duisburg, 25. April 2019
- Julien Bam, einer der erfolgreichsten YouTuber
Deutschlands, setzt sich gemeinsam mit UNICEF für die Rechte
benachteiligter Kinder weltweit ein. Zusammen mit dem
UN-Kinderhilfswerk ist Julien Bam nach Bangladesch gereist,
um sich in der Hauptstadt Dhaka ein Bild der Situation der
Kinder zu machen und die Arbeit von UNICEF kennenzulernen.
Die Reise markiert den Start einer Partnerschaft, die
für den Online-Influencer eine Herzensangelegenheit ist.
Julien Bam: „UNICEF arbeitet jeden Tag daran, dass die
Kinderrechte für jedes Kind auf der Welt Wirklichkeit
werden. Eine Arbeit, die so unendlich wichtig ist! Ich
möchte meinen kleinen Teil dazu beitragen und bin davon
überzeugt, dass meine Community mich dabei tatkräftig
unterstützen wird!“
Auf der Projektreise nach
Bangladesch standen die fortschreitende Urbanisierung und
ihre Herausforderungen für Kinder und Jugendliche im
Mittelpunkt. Immer mehr Menschen strömen in die Hauptstadt
Dhaka auf der Flucht vor Klimakatastrophen oder Armut –
einer aktuellen UNICEF-Studie zufolge sind 19 Millionen
Kinder in Bangladesch akut vom Klimawandel bedroht. Die
Lebenswirklichkeit vieler Familien in der Metropole ist
katastrophal. Sie leben in Slums, ohne Grundversorgung mit
sauberem Wasser, Gesundheit oder Bildung. Viele Kinder
können kaum oder gar nicht zur Schule gehen. Sie arbeiten
stattdessen in Fabriken oder auf der Straße, um den
Lebensunterhalt für sich und ihre Familien zu verdienen.
Weltweit ist das Aufwachsen in Städten für Millionen Kinder
und Jugendliche verbunden mit Armut, Ungleichheit und
Schutzlosigkeit.
Julien Bam zu seinen Eindrücken aus
Bangladesch: „Die UNICEF-Reise hat mich unglaublich bewegt
und mir die Augen geöffnet. Zu erleben, wie die Kinder in
den Slums tagtäglich ums Überleben kämpfen müssen, wie sie
trotz schwierigster Umstände noch Freude haben können und
wie UNICEF für sie die Chance bedeutet, den Anschluss nicht
zu verpassen, war extrem beeindruckend. Und es hat mir
klargemacht, dass wir alle etwas tun können!“
UNICEF
arbeitet in Bangladesch unter anderem daran, benachteiligten
Kindern und Jugendlichen einen Weg aus der Armut zu eröffnen
und Zukunftsperspektiven aufzuzeigen. Gemeinsam mit Partnern
richtet UNICEF beispielsweise Lernzentren und Jugendclubs
ein und ermöglicht Kindern, die in Armenvierteln leben oder
arbeiten müssen, den Zugang zu Bildungsangeboten. In
Textilfabriken erhalten darüber hinaus Mütter mit
UNICEF-Hilfe die Möglichkeit, ihre Kinder während der
Arbeitszeit in einer kindgerechten Umgebung betreuen zu
lassen.
Julien Bam ruft seine Community und alle
Menschen dazu auf, die Kinder und Familien in den Slums von
Dhaka mit einer Spende zu unterstützen. Hinweis: Am Samstag,
27.04., um 12.00 Uhr berichtet Julien Bam auf YouTube in
einem seiner regelmäßigen, von seinen Fans erwarteten Videos
über seine UNICEF-Reise nach Bangladesch. Julien Bam
ist der erste bundesweit bekannte digitale Influencer, der
sich in Deutschland für die weltweite UNICEF-Arbeit für
Kinder engagiert. Über seine Kanäle gibt er den Kindern von
Bangladesch eine Stimme und macht dadurch insbesondere seine
jüngere Fan-Community auf die Situation benachteiligter
Kinder aufmerksam. Mit seiner persönlichen, kreativen
Ansprache wird er zum Sprachrohr für die Kinderrechte und
bringt ihre Bedeutung jüngeren Menschen nahe, die
hierzulande als „Digital Natives“ aufwachsen.
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UNICEF: 175 Millionen Kinder von Vorschulbildung
ausgeschlossen
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New York/Köln/Duisburg, 9. April
2019 - Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen ruft zu
mehr Investitionen in vorschulische Bildung auf In der
Mongolei spielt das Mädchen Khulan im neu eröffneten mobilen
Kindergarten.
Weltweit haben laut UNICEF mehr
als 175 Millionen Kinder – rund die Hälfte der Mädchen und
Jungen im Alter zwischen drei und sechs Jahren – keinen
Zugang zu vorschulischer Bildung. In den ärmsten Ländern der
Erde erhält sogar nur jedes fünfte Kind eine solche
Förderung. Die erste umfassende Bestandaufnahme von
UNICEF zu vorschulischer Bildung stellt weltweit
unzureichende Investitionen in diesem Bereich fest,
insbesondere in Entwicklungs- und Schwellenländern. UNICEF
ruft die Regierungen dazu auf, mindestens zehn Prozent ihrer
nationalen Bildungsetats für die vorschulische Förderung von
Kindern einzusetzen. Dabei müssen sie insbesondere in
Pädagogen, Qualitätsstandards und einen gerechten Zugang für
alle Kinder im Vorschulalter investieren. „Die
vorschulische Förderung ist das Fundament für die Bildung
unserer Kinder. Alle weiteren Bildungsstufen bauen auf den
Erfolgen auf, die in diesem Bereich erzielt wurden", so
UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta Fore. „Noch immer werden
weltweit zu viele Jungen und Mädchen in ihrer frühen
Kindheit nicht angemessen pädagogisch gefördert. Für sie
besteht ein höheres Risiko, Klassen wiederholen oder die
Schule gänzlich abbrechen zu müssen. Sie stehen damit im
Schatten gleichaltriger Kinder mit besseren
Bildungschancen.“
Gute Vorschulbildung ist die
Grundlage für späteres erfolgreiches Lernen Der Bericht
unter dem Titel „A World ready to learn“ zeigt, dass Kinder,
die mindestens ein Jahr lang vorschulische Bildungsangebote
wahrnehmen, eher die Schlüsselkompetenzen entwickeln, die
sie für ihren Erfolg in der Schule benötigen. Sie müssen zum
Beispiel seltener Klassen wiederholen oder die Schule
abbrechen – und können im Erwachsenenalter eher einen
Beitrag zu friedlichen und stabilen Gesellschaften leisten.
Früh geförderte Kinder haben auch eine doppelt so hohe
Chance, schneller Lese- und Rechenkompetenzen zu entwickeln,
als Kinder die von solchen Angeboten ausgeschlossen sind. In
Ländern, in denen mehr Kinder vorschulische
Bildungsmöglichkeiten wahrnehmen, schließen deutlich mehr
Jungen und Mädchen die Grundschule ab und erwerben
Mindestkenntnisse sowohl im Lesen als auch im Rechnen.
Ursachen für den Ausschluss von vorschulischer Bildung Der
Bericht macht deutlich, dass die finanzielle Situation der
Familien, das Bildungsniveau der Mutter und der Wohnort
einen wesentlichen Einfluss auf die Teilhabe an
vorschulischen Bildungsangeboten haben. Armut ist dabei
der größte Einflussfaktor. Einige wichtige Erkenntnisse:
Armut: In 64 Ländern ist die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder
aus armen Familien Zugang zu frühkindlichen
Bildungsprogrammen haben, sieben Mal geringer als bei ihren
wohlhabenderen Altersgenossen.
In einigen Ländern
ist die Kluft zwischen Arm und Reich sogar noch größer: In
der Republik Nord-Mazedonien ist die Wahrscheinlichkeit
sogar fünfzig Mal so gering. Konflikte und Katastrophen: In
33 von Konflikten oder Katastrophen betroffenen Ländern
haben mehr als zwei Drittel der Kinder im Vorschulalter
keinen Zugang zu frühkindlichen Bildungsprogrammen. Dabei
würden gerade solche Angebote ihnen helfen, die erlebten
Traumata zu überwinden. Bildung der Mutter: Kinder, deren
Mütter eine weiterführende Schule abgeschlossen haben,
nutzen fünfmal so häufig vorschulische Angebote wie Mädchen
und Jungen, deren Mütter nur die Grundschule oder gar keine
Schule abgeschlossen haben.
Investitionslücken im
Bereich der Vorschulbildung 2017 waren weltweit
durchschnittlich 6,6 Prozent der nationalen Bildungsetats
für den Bereich der Vorschulbildung vorgesehen. Fast 40
Prozent der Länder mit verfügbaren Daten sahen hierfür
allerdings weniger als 2 Prozent vor. Der höchste Anteil des
Bildungsetats – mehr als elf Prozent – wird in Europa und
Zentralasien für die vorschulische Bildung aufgebracht.
Grundlage für die Finanzierung der Vorschulbildung sind
nationale Bildungsetats. Für die ärmsten Länder der Welt
sind deshalb gezielte Investitionen im Rahmen der
internationalen Zusammenarbeit entscheidend. In den Jahren
2012 bis 2016 wurden allerdings durchschnittlich nur 76
Millionen US-Dollar pro Jahr – oder deutlich unter 1 Prozent
– der gesamten internationalen Hilfe für den Bereich Bildung
zur Unterstützung der Vorschulbildung eingesetzt. Der Mangel
an weltweiten Investitionen im Bereich der Vorschulbildung
wirkt sich laut UNICEF negativ auf die Qualität der Angebote
aus. Dazu trägt auch ein weltweiter Mangel an ausgebildeten
Vorschulpädagogen bei. In Ländern mit niedrigem und
niedrigem mittleren Einkommen leben zwar mehr als 60 Prozent
der Kinder im Vorschulalter, aber nur knapp 32 Prozent aller
Vorschulpädagogen. Unter der Berücksichtigung des
Bevölkerungswachstumes und eines
Schüler-Lehrer-Verhältnisses von 20 zu 1 werden weltweit 9,3
Millionen neue Vorschulpädagogen benötigt, um die Ziele für
nachhaltige Entwicklung in diesem Bereich bis 2030 zu
erreichen. „ Wenn Regierungen wollen, dass die
Arbeitnehmer in der Wirtschaft von morgen wettbewerbsfähig
sind, müssen sie die Grundlagen für eine frühe Förderung
schaffen", so Fore. „Wenn wir unseren Kindern das Beste im
Leben ermöglichen wollen, damit sie in einer globalisierten
Wirtschaft bestehen können, müssen Staats- und
Regierungschefs Vorschulbildung zu einer Priorität erklären
und entsprechende Ressourcen bereitstellen."
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Udo Lindenberg: Tour ein Zeichen für den
Frieden
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Köln/Duisburg, 27. März 2019 - Gemeinsam
mit UNICEF und seinen Fans setzt Udo Lindenberg auf seiner
anstehenden Tour ein Zeichen für den Frieden. Der
UNICEF-Pate und Panikrocker ruft seine Fans auf,
individuelle Peace-Zeichen zu gestalten und in den sozialen
Medien zu veröffentlichen. Fünf kreative Teilnehmer können
VIP-Tickets inklusive einem persönlichen Treffen mit Udo
Lindenberg gewinnen.
Seit 2001 setzt sich UNICEF-Pate Udo Lindenberg für UNICEF
ein und macht auf die Situation in Not geratener Kinder
aufmerksam. | © Tine Acke
Für den Friedensaufruf hat Lindenberg
gemeinsam mit UNICEF das Musikvideo zu seinem Song „Wir
ziehen in den Frieden“ neugestaltet. Der Song liefert den
Soundtrack für eine wichtige Message im Udo-Format: Lasst
uns zusammen für den Frieden am Start sein!
Mit dem Musikvideo untermauern Udo
Lindenberg und UNICEF die Forderung, jedem Kind eine
friedliche Kindheit zu ermöglichen – eine Kindheit, die
vielen Mädchen und Jungen auf der Welt tagtäglich verwehrt
bleibt. Der Song ruft alle Menschen dazu auf, die Augen vor
Krieg, Armut und Leid nicht zu verschließen und die Rechte
der Kinder zu verteidigen.
Kurz nach dem achten Jahrestag des
syrischen Bürgerkriegs und angesichts des anhaltenden
Konfliktes im Jemen ist die Friedensbotschaft dringender
denn je.
„Das ist meine Botschaft an die großen
Politik-Deppen da draußen. Krieg ist unnötiger Mist“, sagt
Udo Lindenberg. „Lasst uns gemeinsam aus dem Traum von
Frieden endlich eine Tatsache machen. Wir zusammen – eine
starke Friedensbewegung im Kollektiv. Mal richtig was
bewegen.“
Um bei der Aktion mitzumachen,
mailen Teilnehmer ihr persönlich gestaltetes Peace-Zeichen
an udo@unicef.de. Gleichzeitig teilen sie ihr
Peace-Symbol auf einem sozialen Netzwerk ihrer Wahl unter
dem Hashtag #KindheitbrauchtFrieden und verlinken den
jeweiligen UNICEF Deutschland-Account. Eine unabhängige Jury
kürt die fünf besten Einsendungen. Alle Teilnahmebedingungen
finden Sie unter:
www.unicef.de/udo.
Aus allen eingesendeten Friedenssymbolen
wird ein großes Bühnenbild entstehen, welches ab Mai die
Konzerte auf der neuen Tournee von Udo Lindenberg begleiten
wird.
Eine ausgewählte Einsendung wird zudem
als Teil des Udo Lindenberg Grußkartensets von UNICEF zu
Weihnachten erscheinen. Bereits acht Mal hat der Rockstar
eine Grußkarte exklusiv für UNICEF gestaltet.
Seit 2001 setzt sich Udo Lindenberg für
UNICEF ein und macht auf die Situation in Not geratener
Kinder aufmerksam. Die Grußkarten sind ein Teil seines
langjährigen Engagements für ein friedvolles Miteinander und
seiner Solidarität mit den Opfern von Armut, Konflikten und
Gewalt.
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Mayersche übergibt 67.859 Euro aus dem Erlös der
UNICEF-Weihnachtskarten
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Aachen/Duisburg, 21. März 2019 -
Seit zehn Jahren unterstützt die Mayersche die Arbeit von
UNICEF mit dem Verkauf von Weihnachtsgrußkarten. Anja
Urbschat, Leiterin der Aachener Buchhandlung, überreichte
nun am Dienstag, 19.03.19, in der Mayerschen einen Scheck in
Höhe von 67.859,-- Euro an Frau Dr. Hai Van Duong Dinh,
Abteilungsleiterin Grußkarten, und Frau Meike Bense,
Handelspartnerschaften, beide UNICEF Deutschland.
Der Erlös aus dem ehrenamtlichen Grußkartenverkauf des
Aachener Unternehmens von 2018 kommt der weltweiten
UNICEF-Arbeit zu Gute. Er ist nicht zweckgebunden und kann
von UNICEF flexibel eingesetzt werden – dort, wo Kinder
besonders dringend Hilfe brauchen, beispielsweise in Syrien
oder in den von Hunger betroffenen Regionen Afrikas.
"Wir freuen uns, dass UNICEF durch den bei uns
stattfindenden Verkauf ihrer Weihnachtskarten erneut eine
große Summe für die notwendige Hilfe vor Ort einsetzen und
so Leben retten kann", so Anja Urbschat. "Es erfüllt uns mit
Stolz, die Arbeit von UNICEF unterstützen zu können."
Einerseits ermöglichen es diese "zweckungebundenen" Erlöse,
in akuten Notsituationen schnell zu reagieren, auf der
anderen Seite kann UNICEF dadurch auch für Kinder in
Langzeitkonflikten und anhaltenden Notsituationen aktiv
werden. Diese Konflikte und Krisen stehen nicht so sehr im
Blickpunkt der Öffentlichkeit und sind dadurch häufig
unterfinanziert.
Dr. Hai Van Duong Dinh: "Unsere
Arbeit lebt von zuverlässigen Partnern, wie der Mayerschen.
2018 war für viele Kinder weltweit ein hartes Jahr mit
großen Herausforderungen. Wir danken allen Mitarbeitern und
Kunden sehr herzlich für das tolle Ergebnis und ihre
langjährige Unterstützung." Insgesamt sind durch die
erfolgreiche Kooperation bisher Erlöse von knapp 728.000,--
Euro für UNICEF zusammen gekommen.
Scheckübergabe in der Mayerschen Buchhandlung an UNICEF
Deutschland V. l.: Meike Bense, UNICEF, Anja Urbschat,
Mayersche, Dr. Hai Van Duong Dinh, UNICEF.
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Mitspieler gesucht: Größte Performance-Aktion
Deutschlands an 100 Orten gleichzeitig
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Köln/Duisburg, 06,
März 2019 - 100 Menschen an 100 Orten können Teil der
bundesweiten Aktion „Theater der 10.000“ am 11. Mai werden
Das Theater der 10.000 zeigt, eine bessere Welt zu
erschaffen ist möglich und fängt mit jedem Einzelnen von uns
an.
© UNICEF/Sebastian Bänsch
Eine Premiere an 100 Orten
gleichzeitig in ganz Deutschland.
Je 100
Akteure, die weder ihre Mitspieler noch das Theaterstück
selbst vorher kennen: Das ist das „Theater der 10.000“, die
bisher größte Live-Performance Deutschlands im öffentlichen
Raum. Ab sofort ist es möglich, sich auf der Website
www.theaterder10000.de zu informieren und direkt einen
der 10.000 Plätze für die einmalige Theateraktion am 11. Mai
zu sichern. Die Aktion ist ein Aufruf zum Dialog über die
Zukunft der Kinder und zum gesellschaftlichen Engagement.
„Wir wollen die Möglichkeiten der Kunst nutzen, um in der
Wirklichkeit etwas zu bewegen“, sagt Leonie Pichler,
Künstlerische Leitung des „Theater der 10.000“.
„Jede und jeder ab 16 Jahren kann mitmachen, es sind weder
Vorkenntnisse noch schauspielerische Fähigkeiten nötig – nur
Offenheit und Mut, beim größten Theaterexperiment des Jahres
dabei zu sein.“ Um 12:19 Uhr am Samstag, den 11. Mai fällt
der Startschuss für die etwa halbstündige Theateraktion. Die
Teilnehmerinnen und Teilnehmer des „Theater der 10.000“ – je
100 Menschen an 100 Orten – laden am Aktionstag vorab eine
Audio-Datei mit dem Theaterstück auf ihr Smartphone. Diese
Datei ist dann deutschlandweit simultan um 12:19 Uhr an
allen Orten synchron zu hören. Über Kopfhörer erhalten die
Teilnehmenden ihre Regie-Anweisungen und spielen gemeinsam
die Story des Theaters der 10.000.
In dem Stück geht
es um ein fiktives Szenario: In der nahen Zukunft ist unsere
Erde zu einem fast unbewohnbaren Ort geworden. Kriege, Dürre
und Lebensmittelknappheit beherrschen den Alltag – weil wir
es nicht verhindert haben. Doch es ist heute, im Jahr 2019,
noch nicht zu spät, um die Weichen neu zu stellen und für
eine bessere Zukunft zu sorgen. Dabei spielen die 10.000
Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Performance eine wichtige
Rolle. Bei der deutschlandweiten Theateraktion machen
engagierte Menschen von Aachen bis Görlitz und von Flensburg
bis Passau mit.
Ob auf der Domplatte in Köln, vor
dem Braunschweiger Schloss, vor dem Karl-Marx-Monument in
Chemnitz, auf dem Marktplatz in Bremen, auf dem
Bahnhofsvorplatz in Hamm/ Westfalen, vor der Porta Nigra in
Trier, auf dem Rotkreuzplatz in München, vor dem Römer in
Frankfurt am Main, auf dem Gendarmenmarkt in Berlin und an
gleich vier verschiedenen Orten in Eisenhüttenstadt: In ganz
Deutschland erleben am 11. Mai Menschen, die sich vorher
noch nie begegnet sind, das Verbindende der Gemeinschaft
sowie die eigene Kraft zur Veränderung.
Weitere
Informationen und Anmeldung:
www.theaterder10000.de Hintergrund: Über die Idee hinter
dem „Theater der 10.000“ Das „Theater der 10.000“ ist die
bisher größte bundesweite Performance im öffentlichen Raum,
die zum Dialog und zum aktiven Mitgestalten der Gesellschaft
auffordern will. Initiiert hat das Projekt UNICEF, das
Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen. Entwickelt und
umgesetzt wird es gemeinsam mit einem engagierten
Kreativteam und einem bundesweiten Netzwerk von
ehrenamtlichen UNICEF-Gruppen an den 100
Veranstaltungsorten.
Das Projekt ist Höhepunkt und
zugleich Abschluss der
UNICEF-Kampagne
#kindheitbrauchtfrieden für Kinder im Krieg und auf der
Flucht. „Es ist höchste Zeit zu handeln, damit unsere Erde
ein bewohnbarer Ort bleibt und jedes Kind eine friedliche
und lebenswerte Zukunft vor sich hat“, sagt Christian
Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland. „Mit dem
‚Theater der 10.000‘ wollen wir zum Nachdenken anregen und
zeigen: Schon wenn 10.000 Menschen einen Schritt nach vorne
machen, können wir gemeinsam sehr weit kommen. Eine bessere
Welt zu erschaffen ist möglich und fängt mit jedem Einzelnen
von uns an.“
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UNICEF: Stoppt den Krieg gegen die Kinder im Jemen!
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Internationale
Geberkonferenz zu Jemen in Genf am 26.2.
Seit dem Stockholmer Abkommen vom Dezember wurden laut
UNICEF im Jemen jeden Tag im Durchschnitt acht Kinder
getötet, schwer verwundet oder zum Kämpfen gezwungen.
Schätzungsweise 1,2 Millionen Kinder im Jemen leben in
unmittelbarer Nähe von Kampfzonen, entweder direkt an der
Frontlinie oder in Gebieten, in denen regelmäßig schwere
Kämpfe stattfinden.
1,2 Mio. Kinder leben im Jemen in unmittelbarer Nähe von
Kampfzonen. Ein verwundetes Mädchen wird im Althawra
Krankenhaus in Hodeidah behandelt. © UNICEF/Ayyashi
Köln/Genf, den 25. Februar 2019 - Trotz Vereinbarungen zur
Reduzierung der Gewalt im Jemen hat sich die Lage der Kinder
in dem Land kaum verbessert. Seit dem Stockholmer Abkommen
vom Dezember wurden laut UNICEF im Jemen jeden Tag im
Durchschnitt acht Kinder getötet, schwer verwundet oder zum
Kämpfen gezwungen. Die meisten Kinder starben auf dem Weg
zur Schule oder draußen beim Spielen mit ihren Freunden.
Einige wurden auch in ihren Häusern getötet.
Schätzungsweise 1,2 Millionen Kinder im Jemen leben in
unmittelbarer Nähe von Kampfzonen, entweder direkt an der
Frontlinie oder in Gebieten, in denen regelmäßig schwere
Kämpfe stattfinden. „Der Krieg gegen die Kinder im Jemen
muss aufhören. Alle Konfliktparteien und diejenigen, die auf
sie Einfluss haben, tragen dafür Verantwortung, den Schutz
und die Hilfe für die unschuldige Zivilbevölkerung
sicherzustellen“, erklärt Christian Schneider,
Geschäftsführer von UNICEF Deutschland, anlässlich der am
Dienstag in Genf stattfindenden internationalen
Hilfskonferenz für den Jemen. UNICEF benötigt für 2019 rund
542 Millionen US-Dollar, um lebensrettende Hilfe für Kinder
im Jemen zu leisten.
Die Versorgungslage im Jemen
ist so schlecht, dass derzeit elf Millionen Kinder – das
sind 80 Prozent aller Jungen und Mädchen – humanitäre Hilfe
brauchen. Im ganzen Land leiden zwei Millionen Kinder an
akuter Mangelernährung; 360.000 von ihnen sind so schwer
unterernährt, dass sie jederzeit sterben können. Die
Auswirkungen des Bürgerkriegs berühren heute praktisch alle
Bereiche des Lebens der Kinder. Das Land steht kurz davor,
eine ganze Generation von Kindern durch Gewalt, Flucht,
Armut und fehlende Bildungsmöglichkeiten zu verlieren.
Schätzungsweise zwei Millionen Mädchen und Jungen besuchen
derzeit keine Schule, und eine von fünf Schulen kann nicht
mehr benutzt werden.
Der Zugang zu Bildung ist aber
eine Voraussetzung, den Zusammenhalt in den Gemeinden zu
erhalten und mit den Folgen von Gewalt und Verlust fertig zu
werden. UNICEF arbeitet zusammen mit seinen Partnern im
Jemen rund um die Uhr, um Kindern und ihren Familien mit
lebensrettender Hilfe beizustehen. In 2018 wurden zum
Beispiel über 345.000 schwer mangelernährte Kinder
medizinisch behandelt und fünf Millionen Menschen mit
Trinkwasser versorgt.
Trotz der Kämpfe konnten vier
Millionen Kinder gegen Kinderlähmung geimpft werden. UNICEF
unterstützt auch ein Cash-Assistance Programm, durch das
rund neun Millionen der ärmsten Menschen im Jemen kleine
Geldbeträge erhalten, um sich zum Beispiel Nahrungsmittel
kaufen zu können.
UNICEF ruft weiter zu Spenden auf:
Bank für Sozialwirtschaft Köln IBAN DE57 3702 0500 0000 3000
00 BIC BFSWDE33XXX Stichwort: Nothilfe Jemen
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Weltweiter Nothilfeaufruf: UNICEF benötigt für 41
Millionen Kinder in Kriegs- und Krisengebieten
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3,9
Milliarden US-Dollar Weltweit rund 34 Mio. Kinder in Kriegs-
und Krisengebieten haben keinen Zugang zu
Kinderschutzmaßnahmen. Köln/Duisburg,
29. Januar 2019 - Millionen Kinder in Kriegs- und
Krisengebieten haben keinen Zugang zu Kinderschutzmaßnahmen.
Dies gefährdet ihre Sicherheit, ihr Wohlbefinden und ihre
Zukunft, warnt UNICEF. Im Jahr 2019 ruft UNICEF Regierungen
und Öffentlichkeit zur Unterstützung von Hilfsprogrammen für
41 Millionen Kinder in 59 Ländern auf, die von Kriegen,
Gewalt oder Naturkatastrophen betroffen sind. Insgesamt
benötigt UNICEF hierfür 3,9 Milliarden US-Dollar. Diese
Kinder brauchen sauberes Wasser, Nahrung, Bildung,
medizinische Hilfe und Schutz.
Für
Kinderschutzprogramme werden insgesamt 385 Millionen
US-Dollar benötigt; davon allein 121 Millionen für vom
syrischen Bürgerkrieg betroffene Mädchen und Jungen.
„Millionen Kinder erleiden heute durch Konflikte und
Katastrophen ein entsetzliches Maß an Gewalt, Angst und
Trauma“, sagt UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta Fore.
„Die positiven Wirkungen von Kinderschutzmaßnahmen können
nicht überschätzt werden. Wenn Kinder keine sicheren Orte
zum Spielen haben, wenn sie nicht wieder mit ihren Familien
zusammengebracht werden, wenn sie keine psychosoziale Hilfe
erhalten, werden die unsichtbaren Narben des Krieges niemals
heilen.“ UNICEF schätzt, dass weltweit rund 34 Millionen
Kinder in Kriegs- und Krisengebieten keinen Zugang zu
Kinderschutzmaßnahmen haben; davon leben allein 6,6
Millionen im Jemen, 5,5 Millionen in Syrien und vier
Millionen in der Demokratischen Republik Kongo.
Kinderschutzmaßnahmen umfassen im Rahmen der humanitären
Hilfe alle Anstrengungen in Krisengebieten, um Missbrauch,
Vernachlässigung, Ausbeutung, Trauma und Gewalterfahrungen
vorzubeugen oder betroffenen Kindern beizustehen.
Diese Arbeit wird allerdings durch verschiedene Faktoren
gefährdet. Dazu zählt, dass Konfliktparteien zunehmend das
humanitäre Völkerrecht missachten und Hilfsorganisationen
teilweise den Zugang zu Hilfebedürftigen verweigern. Darüber
hinaus sind mehrere Nothilfe-Programme stark
unterfinanziert.
In der Demokratischen Republik
Kongo beispielsweise standen UNICEF im Jahr 2018 lediglich
ein Drittel der benötigten 21 Millionen US-Dollar für die
Finanzierung von Kinderschutzprogrammen zur Verfügung.
„Kindern die Unterstützung zu geben, die sie brauchen, ist
von entscheidender Bedeutung. Aber ohne ausreichende und
nachhaltige internationale Hilfe werden viele Kinder durchs
Rost fallen“, sagt Manuel Fontaine, Leiter der weltweiten
Nothilfeprogramme.
„Die internationale Gemeinschaft
sollte sich dazu verpflichten, den Kinderschutz in Kriegs-
und Krisengebieten sicherzustellen.“ 2019 markiert den 30.
Jahrestag der UN-Konvention über die Rechte des Kindes sowie
den 70. Geburtstag der Genfer Konventionen.
Doch heute sind mehr Länder von
internen oder internationalen Konflikten betroffen als
jemals zuvor in den vergangenen drei Jahrzehnten – mit
grausamen Folgen für Kinder. Kinder, die
immer wieder Gewalt erleben oder Zeugen von Kämpfen werden,
sind in Gefahr, in einem toxischen Stress aufzuwachsen. Je
jünger die Kinder sind und je länger diese Situation anhält,
desto größer ist die Wahrscheinlichkeit lebenslanger
negativer Folgen für ihre kognitive, soziale und emotionale
Entwicklung. Einige kriegstraumatisierte Kinder brauchen
spezielle medizinische und psychologische Hilfe, um ihre
Erfahrungen zu verarbeiten.
Die meisten Mittel
benötigt UNICEF für die vom syrischen Bürgerkrieg
betroffenen Kinder in Syrien (319,8 Millionen US-Dollar) und
in Aufnahmeländern (904 Millionen USD) – gefolgt von Jemen
(542,3 Millionen), der Demokratischen Republik Kongo (321,1
Millionen) und Südsudan (179,1 Millionen USD).
Hintergrund: Mit den Geldern des weltweiten
Nothilfeaufrufs für Kinder will UNICEF in 2019: vier
Millionen Kindern und Angehörigen Zugang zu psychosozialer
Hilfe geben; 43 Millionen Menschen mit sauberem Wasser
versorgen; 10,1 Millionen Kindern formelle und informelle
Bildungsangebote eröffnen; 10,3 Millionen Kinder gegen
Masern impfen; 4,2 Millionen Kinder mit schwerer akuter
Mangelernährung behandeln. In den ersten zehn Monaten
von 2018 hat UNICEF in Krisengebieten: 3,1 Millionen Kinder
und Angehörige mit psychosozialen Hilfsangeboten erreicht;
35,3 Millionen Menschen mit sauberem Wasser versorgt; 5,9
Millionen Kindern Bildungsangebote eröffnet; 4,7 Millionen
Kinder gegen Masern geimpft; 2,6 Millionen Kinder mit
schwerer akuter Mangelernährung behandelt.
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