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Redaktion Harald Jeschke

11. Dezember 1946 in New York: Kinderhilfswerk Unicef wird ins Leben gerufen!
Am 24. Juli 1957 wurde in Duisburg aus Dankbarkeit und der Einsicht, dass auch in vielen anderen Teilen der Welt Kinder in großer Not leben, die Arbeitsgruppe Duisburg ins Leben gerufen.

UNICEF: Ein tödliches Jahrzehnt für Kinder geht zu Ende

Mehr als 170.000 schwere Kinderrechtsverletzungen in Kriegsgebieten / Zahl der nachgewiesenen Angriffe auf Kinder seit 2010 verdreifacht

New York/Berlin/Köln/Duisburg, 30. Dezember 2019 - Kinder tragen die Hauptlast der zahlreichen Kriege und Konflikte auf der Erde. Wie UNICEF heute bekannt gab, haben die Vereinten Nationen seit 2010 offiziell mehr als 170.000 schwere Verletzung gegen die Rechte von Kindern in Konflikten registriert – das entspricht mehr als 45 Vorfällen pro Tag in den letzten zehn Jahren.
Die Zahl der Länder, die von Konflikten geprägt sind, ist seit der Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention im Jahr 1989 auf dem höchsten Stand. In Dutzenden gewaltsamen, bewaffneten Konflikten werden Kinder getötet und verstümmelt und aus ihrer Heimat vertrieben.

Im Nordosten Syrien, in verlassenen Dörfern von Al-Hasakeh, suchen Familien im November 2019 Schutz vor gewaltsamen Auseinandersetzungen. | © UNICEF/UNI229181/Keder


„Auf der ganzen Welt dauern Konflikte heute länger an, verursachen mehr Blutvergießen und fordern mehr junge Menschenleben“, sagte UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta Fore. „Die Angriffe auf Kinder gehen unvermindert weiter, weil Konfliktparteien eine der Grundregeln des Krieges missachten: den Schutz von Kindern. Auf jede Gewalttat gegen Kinder, die Schlagzeilen macht und über die wir uns empören, kommen viele weitere, über die nicht berichtet wird.“

2018 haben die Vereinten Nationen mehr als 24.000 schwere Kinderrechtsverletzungen offiziell dokumentiert. Dazu gehören die Tötung und Verstümmelung von Kindern, sexuelle Gewalt gegen Kinder, Entführungen, der verweigerte Zugang zu humanitärer Hilfe, die Rekrutierung und der Einsatz von Kindern beim Militär und in bewaffneten Gruppen sowie Angriffe auf Schulen und Krankenhäuser. Obwohl die Maßnahmen zur Beobachtung und Dokumentation von schweren Kinderrechtsverletzungen verstärkt wurden, ist die Zahl heute mehr als zweieinhalb Mal so hoch wie im Jahr 2010.
2018 wurden mehr als 12.000 Kinder getötet oder verstümmelt. Luftangriffe, der Einsatz von Sprengwaffen wie Landminen, Mörsern, selbstgebauten Sprengkörpern, aber auch Raketenangriffe, Streumunition und Artilleriebeschuss verursachen die meisten Verletzungen und Todesfälle. Rückblick auf ein grausames Jahr für Kinder Auch im Jahr 2019 ließen die Angriffe und die Gewalt gegen Kinder nicht nach. Allein in der ersten Jahreshälfte haben die Vereinten Nationen über 10.000 schwere Kinderrechtsverletzungen nachgewiesen. Die Dunkelziffer wird deutlich höher sein.

- Januar: In Nord- und Ostsyrien starben durch Gewalt, Vertreibung und extrem harte Wetterbedingungen mindestens 32 Kinder.
- Februar: Im Osten der Demokratischen Republik Kongo kam es zu mehreren gewalttätigen Übergriffen auf Ebola-Behandlungszentren. Immer wieder werden seither solche Einrichtungen angegriffen.
- März: Mehr als 150 Menschen, darunter 85 Kinder, starben bei dem Angriff einer bewaffneten Gruppe auf das Dorf Ogossagou in der Region Mopti im Zentrum von Mali. Bei einem weiteren Angriff auf Sobanou-Kou kamen weitere 24 Kinder ums Leben.
- April: Bei einer Explosion in der Nähe von zwei Schulen in Sanaa, Jemen, wurden 14 Kinder getötet und 16 weitere schwer verletzt. Im Jemen kann jede fünfte Schule infolge des Konflikts nicht mehr genutzt werden.
- Mai: UNICEF ruft alle Mitgliedsstaaten der UN dazu auf, den Kindern, die ihre Staatsangehörigen sind oder von Staatsangehörigen geboren wurden und die in den Lagern und Haftanstalten im Nordosten Syriens festsitzen, die sichere, würdevolle, freiwillige Rückkehr und Wiedereingliederung in ihre Herkunftsländer zu ermöglichen.
Nach wie vor leben etwa 28.000 ausländische Kinder aus mehr als 60 verschiedenen Ländern, darunter fast 20.000 Kinder aus dem Irak, im Nordosten Syriens.
Im gleichen Monat wird berichtet, dass im Rakhaing-Staat in Myanmar Kinder bei der Eskalation von Gewalt getötet und verletzt wurden.
- Juni: In dem Dorf Konduga im Nordosten Nigerias wurden drei Kinder als Sprengstoffattentäter in den Tod geschickt. Bei dem Anschlag während der Übertragung eines Fußballspiels starben 30 Menschen, 48 weitere werden verletzt. Berichten zufolge wurden in den ersten beiden Juniwochen mindestens 19 Kinder bei Protesten im Sudan getötet und weitere 49 verletzt. 
- Juli: Zahlreiche Kinder wurden bei einer gewaltigen Explosion in Kabul, Afghanistan, verletzt. Im gleichen Monat wurden 32 Kinder aus bewaffneten Oppositionsgruppen im nördlichen Südsudan freigelassen. UNICEF schätzt jedoch, dass Tausende Kinder immer noch von Streitkräften und bewaffneten Gruppen festgehalten werden.
- August: An einem einzigen Wochenende wurden Berichten zufolge 44 Zivilistinnen und Zivilisten bei Luftangriffen im Nordwesten Syriens getötet, darunter 16 Kinder und zwölf Frauen.
- September: UNICEF berichtet, dass zwei Millionen Kinder im Jemen nicht zur Schule gehen können. Die Zahl beinhaltet fast eine halbe Million Kinder, die seit der Eskalation des Konflikts im März 2015 die Schule gänzlich abgebrochen haben.
- Oktober: Bei einer Gewalteskalation im Nordosten Syriens wurden fünf Kinder getötet und 26 Kinder verletzt. In den ersten neun Monaten des Jahres wurden in Syrien somit 657 Kinder getötet und 324 Kinder verletzt.
- November: UNICEF gibt bekannt, dass nach drei Jahren Gewalt und Instabilität im Nord- und Südwesten Kameruns mehr als 855.000 Kinder nicht zur Schule gehen und 59.000 Jugendliche vertrieben wurden.
- Dezember: Fünf Kinder starben bei einem bewaffneten Angriff auf eine Kirche in Burkina Faso. In der Ostukraine, wo fast eine halbe Million Kinder von dem Konflikt betroffen sind, wurden in diesem Jahr 36 Angriffe auf Schulen gemeldet. Eine Schule wurde allein fünfzehnmal beschädigt. Mitte des Monats berichtet UNCEF, dass in Afghanistan in den ersten neun Monaten dieses Jahres täglich durchschnittlich neun Kinder getötet oder verstümmelt wurden.

UNICEF fordert alle Konfliktparteien auf, ihren völkerrechtlichen Verpflichtungen nachzukommen und Übergriffe auf Kinder sowie Angriffe auf die zivile Infrastruktur wie Schulen, Krankenhäuser und die Wasserversorgung zu beenden. UNICEF ruft alle Staaten dazu auf, ihren Einfluss auf die Konfliktparteien zum Schutz von Kindern geltend zu machen. In den genannten Ländern arbeitet UNICEF mit Partnern zusammen, um die am stärksten gefährdeten Kinder zu unterstützen.


UNICEF-Foto des Jahres: „Kinder sind das Wertvollste, das wir haben“

Köln/Berlin/Duisburg, 19. Dezember 2019 - Das UNICEF-Foto des Jahres 2019 erzählt vom mutigen Überlebenskampf von Kindern angesichts gleich dreier Tragödien unserer Zeit: Armut, Umweltverschmutzung und Kinderarbeit. Auf dem Siegerbild porträtiert der deutsche Fotograf Hartmut Schwarzbach die 13-jährige Wenie, die in einem Meer von Müll im Hafen von Manila (Philippinen) Plastikreste aus dem Wasser fischt.  Auch der zweite und der dritte Preis fangen die Verletzlichkeit, aber auch die Stärke von Kindern angesichts bedrückender Lebensumstände ein.

Philippinen: Die Kinder, der Müll und der Tod | © Hartmut Schwarzbach, Deutschland (Argus Fotoagentur)


Der australische Fotograf Andrew Quilty zeigt in einem an alte Meister erinnernden Familienporträt aus Afghanistan sieben Kinder – keines hat mehr beide Beine. Folgen der Explosion eines Blindgängers in ihrem abgelegenen Dorf. Mit dem dritten Preis wurde die Reportage des spanischen Fotografen Antonio Aragón Renuncio über arbeitende Kinder in Goldminen in Burkina Faso ausgezeichnet.

 „Das
UNICEF-Foto des Jahres erzeugt Nähe; Nähe zu Kindern, die sonst kaum jemand sieht. Es zeigt ihre Not – aber auch ihre Stärke, selbst unter den trostlosesten Bedingungen nicht aufzugeben“, erklärte Elke Büdenbender, Schirmherrin von UNICEF Deutschland, bei der Preisverleihung in Berlin. „Unsere Botschaft lautet: Kinder sind das Wertvollste, das wir haben. Wir alle tragen Verantwortung für ihr Leben und ihre Zukunft.“ 

„Das UNICEF-Foto des Jahres 2019 visualisiert auch 30 Jahre nach Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention die vielen Felder, auf denen aus einem schönen Traum noch Realität werden muss. Es ist ein Appell, globale Probleme nicht wegzureden. Von Armut und Ausbeutung, von Krieg und Flucht, von Hunger und mangelnden Bildungschancen sind Millionen von Kindern besonders brutal betroffen; und das gilt auch für die bereits zu spürenden Folgen des Klimawandels“, sagte Peter-Matthias Gaede, stellvertretender Vorsitzender von UNICEF Deutschland.

„In diesem besonderen 20. Jubiläumsjahr des Fotowettbewerbs erreichten uns über 90 erstklassige Reportagen aus aller Welt. Die vielseitigen Erzählweisen der Fotografen, das Leben von Kindern und Kindheit künstlerisch, journalistisch und dokumentarisch einzufangen, waren herausragend“, erklärte der Vorsitzende der Jury, Prof. Klaus Honnef. „Die Bilder erzählen Geschichten, wie Texte es nur selten können.“

Das Siegerbild: Die Kinder, der Müll und der Tod  Wenie lebt auf den Philippinen. Sie sammelt jeden Tag Plastikmüll im Stadtteil Tondo am Hafen von Manila, um diesen anschließend bei einem Müll-Recycler für wenig Geld zu verkaufen. Auch wenn Kinderarbeit verboten ist, bleibt vielen Mädchen und Jungen in dem Slum keine andere Wahl. Schon Siebenjährige paddeln auf Bambusflößen oder Kühlschranktüren durch das Hafenbecken. Sie riskieren ihre Gesundheit und oft auch ihr Leben, wenn sie in dem keimverseuchten Wasser nach Wertstoffen suchen, um ihre Existenz zu sichern. 

Der zweite Preis: Tapfer ohne Orden Der zweite Preis des internationalen Fotowettbewerbs dokumentiert die grausamen Folgen von Hinterlassenschaften des Krieges in Afghanistan. Eine ganze Familie ist gezeichnet durch die Explosion eines Blindgängers in ihrem Dorf. Das Familienporträt zeigt die Würde der sieben Kinder, denen Gliedmaßen fehlen. Sie mussten die Mutter und Schwester sterben sehen. Im vergangenen Jahr wurden in Afghanistan über 1.400 Zivilisten bei Explosionen von Minen und Blindgängern verletzt oder getötet – fast 90 Prozent waren Kinder. Fotograf ist der in Afghanistan lebende Australier Andrew Quilty.

Der dritte Preis: In der Unterwelt Antonio Aragón Renuncio hat die Qual der Goldsucher-Kinder von Burkina Faso festgehalten – bis hin zu den Friedhöfen, auf denen viele von ihnen liegen. Weltweit werden Millionen Mädchen und Jungen in Minen, Textilwerkstätten, auf Farmen, in Privathaushalten oder in Bordellen ausgebeutet. Renuncio, bereits im Vorjahr Gewinner des Wettbewerbs, dokumentiert eines von vielen dieser Schicksale. 

Neun weitere Reportagen hob die Jury mit ehrenvollen Erwähnungen hervor:  Anas Alkharboutli, Syrien (dpa), Reportage: Zu bunt, um wahr zu sein? (Syrien) Antonio Aragón Renuncio, Spanien (Freier Fotograf), Reportage: Widerstand an der Kreidetafel (Burkina Faso) Sang Moo Han, Südkorea (für UNICEF Korea/Seoul), Reportage: In der harten Schule des Lebens (Bangladesch) Emilienne Malfatto, Frankreich (Freie Fotografin), Reportage: Fatma und Tiktum (Irak) Roselena Ramistella, Italien (Freie Fotografin), Reportage: Next Generation (Europa) Gregg Segal, USA (Freier Fotograf), Reportage: Was die Kinder essen (wenn sie zu essen haben) Mohammad Shahnewaz Khan, Bangladesch (VOHH Institute), Reportage: Sterne, die nicht leuchten können (Bangladesch) Matilde Simas, USA (Freie Fotografin), Reportage: Die Handelsware Mädchen (Philippinen) Daniele Vita, Italien (Freier Fotograf), Reportage: Das Erbe der Mysterien (Italien)

20 Jahre UNICEF-Foto des Jahres
Zum 20. Mal zeichnet UNICEF Deutschland mit dem internationalen Wettbewerb „UNICEF-Foto des Jahres“ Bilder und Reportagen professioneller Fotojournalisten aus, die die Persönlichkeit und die Lebensumstände von Kindern auf herausragende Weise dokumentieren. Voraussetzung für die Teilnahme ist die Nominierung durch einen international renommierten Fotografie-Experten. Eine Übersicht aller ausgezeichneten Fotoreportagen finden Sie auf www.unicef.de/foto. Der Wettbewerb wird von der DZ BANK unterstützt.

Afghanistan tödlichstes Kriegsgebiet 

UNICEF: Täglich neun Kinder getötet oder verstümmelt in Afghanistan

UNICEF fordert die Konfliktparteien dazu auf, Kinder zu schützen und Angriffe auf Schulen und Krankenhäuser zu stoppen.  

In Kandahar/Afghanistan stehen drei Jungen im Schlafsaal des Waisenhauses Shaheed Abdul Ahad Khan Karzai. Das Waisenhaus unterstützt mehr als 180 Kinder im Alter von sechs bis 18 Jahren. © UNICEF/UNI229584/Bouvet

New York/Genf/Kabul/Köln, 17. Dezember 2019- Laut einem aktuellen UNICEF-Bericht hat der anhaltende Konflikt in Afghanistan verheerende Auswirkungen auf das Leben von Kindern. Das UN-Kinderhilfswerk kritisiert, dass die Konfliktparteien ihrer Pflicht nicht nachkommen, Kinder zu schützen.
Allein in den ersten neun Monaten dieses Jahres wurden in Afghanistan täglich rund neun Kinder getötet oder verstümmelt – so der heute veröffentlichte UNICEF-Bericht „Preserving Hope in Afghanistan: Protecting children in the world’s most lethal conflict“. Dies entspricht einem Anstieg von elf Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Verantwortlich hierfür ist die Zunahme von Selbstmordattentaten und Bodenkämpfen zwischen regierungstreuen Kräften und ihren Gegnern.
„Das Jahr 2019 war für afghanische Kinder besonders tödlich", sagte UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta Fore. „Kinder, ihre Familien und Gemeinschaften leiden jeden Tag unter den schrecklichen Folgen des Konflikts. Sie wünschen sich nichts sehnlicher als groß zu werden, zur Schule zu gehen, zu lernen und ihre Zukunft selbst zu gestalten. Wir können und müssen noch viel mehr tun, um ihren außergewöhnlichen Mut und ihre Resilienz zu stärken.“

Afghanistan tödlichstes Kriegsgebiet
In den Jahren zwischen 2009 und 2018 wurden in Afghanistan insgesamt etwa 6.500 Kinder getötet und rund 15.000 weitere verletzt. 2018 war das Land das tödlichste Kriegsgebiet der Welt.  Kinder in Afghanistan leiden jedoch nicht nur unter der Gewalt, sondern auch unter den Folgen von Naturkatastrophen, Armut und Unterentwicklung. 
Der Bericht dokumentiert, dass in dem Land 3,8 Millionen Kinder humanitäre Hilfe benötigen, jedes dritte Mädchen vor dem 18. Geburtstag verheiratet ist, 3,7 Millionen Kinder im schulpflichtigen Alter nicht zur Schule gehen, 600.000 Kinder unter fünf Jahren schwer-mangelernährt sind, 30 Prozent der Mädchen und Jungen Kinderarbeit leisten müssen und 400.000 jungen Afghaninnen und Afghanen, die jährlich in den Arbeitsmarkt eintreten, häufig die beruflichen Qualifikationen fehlen, um eine existenzsichernde Arbeit zu finden. 
„Die jungen Menschen in Afghanistan müssen wissen, dass mehr im Leben auf sie wartet als einer bewaffneten Truppe beizutreten oder aus dem Land zu fliehen und ihr Glück im Ausland zu versuchen", sagte Aboubacar Kampo, Leiter von UNICEF Afghanistan. „Mit der richtigen Unterstützung können sie sich aus dem Kreislauf von Gewalt und Unterentwicklung befreien und eine bessere Zukunft für sich und ihr Land gestalten."

UNICEF fordert alle Konfliktparteien auf, ihren menschen- und völkerrechtlichen Verpflichtungen nachzukommen und Kinder zu schützen,
Angriffe auf Schulen und Gesundheitszentren zu stoppen und den Zugang zu humanitärer Hilfe zu ermöglichen. Unterstützung für die am stärksten gefährdeten Kinder in Afghanistan In Afghanistan arbeitet UNICEF mit den Behörden und lokalen Gemeinden auch daran, eine Reihe gefährdender gesellschaftlicher Einstellungen zu verändern. So sind beispielsweise Mädchen durch Ehrenmorde, häusliche und sexuelle Gewalt besonders gefährdet. Gemeinsam mit Partnern sorgt UNICEF für die Behandlung von 277.000 schwer-mangelernährten Kindern.

Das Programm müsste jedoch deutlich ausgeweitet werden, um weitere 300.000 bedürftige Kinder zu erreichen. UNICEF nutzt zunehmend nachhaltige solarbetriebene und nach dem Gravitationsprinzip arbeitende Wassersysteme, um Familien zu helfen, die im vergangenen Jahr von einer schweren Dürre betroffen waren. Trotzdem haben derzeit nur 64 Prozent der Bevölkerung Zugang zu einer guten Versorgung mit sauberem Trinkwasser. UNICEF benötigt für seine Hilfe für die Kinder in Afghanistan im kommenden Jahr 323 Millionen US-Dollar. Derzeit sind die
Programme vor Ort noch zu 75 Prozent unterfinanziert. 

UNICEF warnt: Masern weltweit auf dem Vormarsch

Rund die Hälfte aller neuen Masern-Ausbrüche werden in fünf Ländern registriert 
New York/Köln/Duisburg, den 5. Dezember 2019 - Im vergangenen Jahr starben schätzungsweise 140.000 Menschen an den Folgen von Masern, die meisten von ihnen Kinder unter fünf Jahren. Dies geht aus den neuesten Schätzungen hervor, die heute von der Weltgesundheitsorganisation und der US-Gesundheitsbehörde CDC im Auftrag der Measles and Rubella Initiative veröffentlicht wurden. 


Samoa 2019: Joanne (5) zeigt nach ihrer Impfung stolz ihren markierten kleinen Finger. © UNICEF/UNI232379/Stephen

„Die völlig unakzeptable Zahl der Kinder, die im vergangen Jahr aufgrund dieser vermeidbaren Krankheit ihr Leben verloren hat, zeigt, welch große Bedrohung Masern-Ausbrüche für Kinder weltweit darstellen“, sagte UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta Fore. „Wenn Kinder nicht geimpft werden, gefährdet dies ihr ganzes Umfeld. Dies beobachten wir derzeit in der Demokratischen Republik Kongo, wo in diesem Jahr bereits mehr als 4.500 Kinder unter fünf Jahren starben oder auf Samoa, wo zahlreiche Kinder an Masern erkrankt sind und nicht zur Schule gehen können.“ 

Weltweite Masernkrise bedroht Kinder Im Vergleich zu 2017 haben sich die weltweiten Masern-Fälle im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt. Auch in diesem Jahr liegen die Zahlen bislang gefährlich hoch. Laut Weltgesundheitsorganisation wurden in den ersten elfeinhalb Monaten des Jahres 2019 bereits über 413.000 Masern-Erkrankungen weltweit registriert – verglichen mit 353.236 im Vorjahr.
Zusätzlich wurden allein in der Demokratischen Republik Kongo in diesem Jahr bereits 250.000 Masern-Fälle registriert.

Insgesamt ist damit im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um 300 Prozent zu verzeichnen. Allein in den vergangenen Wochen starben dutzende Kinder bei einem Masernausbruch im polynesischen Inselstaat Samoa. Zu den Hauptgründen für die verheerende Zunahme gehören geringe Impfquoten und fehlender Impfschutz in einigen Bevölkerungsgruppen oder Regionen - auch in Ländern, die zuvor als masernfrei galten.
Unter anderem können Kinder wegen Unsicherheit, Konflikten sowie dem Zusammenbruch von öffentlichen Gesundheitsdiensten in
abgelegenen bzw. schwer zugänglichen Gebieten nicht geimpft werden. Darüber hinaus führen Nachlässigkeit, Impfskepsis und Fehlinformationen dazu, dass Eltern die Impfung ihrer Kinder verzögern oder unterlassen. 
In den USA erreichte die Zahl der gemeldeten Masern-Fälle im Jahr 2019 einen neuen Höchststand; Albanien, Tschechien, Griechenland und Großbritannien verloren im vergangenen Jahr ihren Status als masernfrei. Rund die Hälfte aller neuen Masern-Ausbrüche wurden in der Demokratischen Republik Kongo, Liberia, Madagaskar, Somalia und der Ukraine registriert.

Laut UNICEF und der Weltgesundheitsorganisation stagniert die weltweite Masern-Impfquote seit 1999. Für einen vollständigen Schutz sind zwei Masern-Impfungen notwendig. Weltweit haben 2018 schätzungsweise 19 Millionen Kinder nicht die erste Dosis erhalten. Nur 86 Prozent der Kinder weltweit erhielten die erste Dosis, weniger als 70 Prozent haben auch die zweite Dosis erhalten.
Eine Impfquote von 95 Prozent ist nötig, um Masern-Ausbrüche zu verhindern. UNICEF führt zusammen mit Partnern große Impfkampagnen durch. In den ersten acht Monaten von 2019 hat UNICEF zusammen mit Partnern 28,9 Millionen Kinder gegen Masern geimpft

UNICEF: 59 Millionen Kinder in Krisengebieten brauchen Hilfe

Weltweiter Nothilfeaufruf des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen für 2020

Jemen 2019: Zwei Kinder in Aden wurden während einer mobilen Impfkampagne gegen Masern und Röteln geimpft. | © UNICEF/Fadhel

Genf/Köln/Duisburg, 04. Dezember 2019 - Mehr Kinder in Kriegs- und Krisengebieten weltweit brauchen Hilfe als je zuvor. Vor diesem Hintergrund ruft UNICEF Regierungen und Öffentlichkeit zur Unterstützung von
Hilfsprogrammen für 59 Millionen Kinder in 64 Ländern auf. Insgesamt benötigt UNICEF für seine Nothilfeprogramme im nächsten Jahr 4,2 Milliarden US-Dollar – dreieinhalb Mal so viele finanzielle Mittel wie noch vor zehn Jahren. 

 „Nie zuvor benötigten so viele Kinder humanitäre Hilfe”, erklärt UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta Fore. „Jedes vierte Kind weltweit wächst derzeit in einem Land auf, das von Konflikten oder Naturkatastrophen betroffen ist. Mehr Kinder weltweit als je zuvor mussten ihr Zuhause verlassen. Sie brauchen dringend Schutz und Hilfe. Konflikte sind neben Hunger, Infektionskrankheiten sowie extremen Wetterphänomenen in Folge des Klimawandels die Hauptursache dafür, dass Millionen Menschen Hilfe suchen.” 

Kinder in Notsituationen brauchen insbesondere sauberes Wasser, Nahrung, Bildung, medizinische Hilfe und Schutz. Insgesamt will UNICEF im nächsten Jahr 95 Millionen Eltern und Kinder mit humanitärer Hilfe erreichen.  
Die meisten finanziellen Mittel benötigt UNICEF für geflüchtete Kinder und Familien aus Syrien und aufnehmende Gemeinden in Ägypten, Jordanien, Libanon, Irak und der Türkei (864.1 Millionen US-Dollar) – gefolgt von Jemen (535 Millionen US-Dollar), Syrien (294.8 Millionen US-Dollar), der
Demokratischen Republik Kongo (262.7 Millionen US-Dollar) und Südsudan (180.5 Millionen USD). 

Nicht nur mehr, sondern auch flexible finanzielle Mittel seien unabdingbar, um Kinder in Krisen- und Katastrophengebieten zu erreichen – vor allem in den Ländern, die in der Regel stark unterfinanziert sind, betonte Fore.  „Um Kinder in Notsituationen solange zu unterstützen bis sie wieder in die Normalität zurückfinden, benötigen wir langfristige und schnell verfügbare finanzielle Mittel ohne Zweckbindung.
Eine flexible finanzielle Unterstützung ermöglicht es uns, das Leben von mehr Kindern zu retten und ihnen eine Zukunft zu ermöglichen“, sagte Fore.  So konnte UNICEF in den letzten Monaten dank einer flexiblen Finanzierung die Hilfsprogramme in Burkina Faso und Mali angesichts der verschärften humanitären Lage aufstocken, obwohl der diesjährige Nothilfeaufruf für diese Länder nur zu weniger als einem Fünftel finanziert ist.  

Insgesamt waren die weltweiten Nothilfe-Programme von UNICEF für 2019 zum ersten November noch zu 43 Prozent unterfinanziert.  Ausblick: Nothilfe 2020 Mit den Geldern des weltweiten Nothilfeaufrufs für Kinder will UNICEF in 2020: 5,1 Millionen Kinder mit schwerer akuter Mangelernährung behandeln; 8,5 Millionen Kinder gegen Masern impfen; 28,4 Menschen mit sauberem Wasser versorgen; 4,5 Millionen Kindern und Angehörigen Zugang zu psychosozialer Hilfe ermöglichen; 1,4 Millionen Kinder und Frauen mit Maßnahmen zur Prävention von geschlechtsspezifischer Gewalt erreichen bzw. Betroffene unterstützen;  10,2 Millionen Kindern Zugang zu formellen und informelle Bildungsangebote eröffnen; 1,7 Millionen bedürftige Familien mit kleinen finanziellen Hilfen unterstützen; 49 Millionen Menschen in Krisengebieten mit Aufklärungsprogrammen erreichen und sie bei der Lösung alltäglicher Probleme in den Gemeinden beteiligen. 

Rückblick: Nothilfe 2019
In den ersten acht Monaten von 2019 hat UNICEF 51 Millionen Menschen in Krisengebieten erreicht, darunter 29 Millionen Kinder. UNICEF hat: 2.1 Millionen Kinder wurden mit schwerer akuter Mangelernährung behandelt; 28,9 Millionen Kinder gegen Masern geimpft; 32,2 Millionen Menschen mit sauberem Wasser versorgt; 2.6 Millionen Kindern und ihren Angehörigen Zugang zu psychosozialer Hilfe ermöglicht; 3,9 Millionen Kinder Zugang zu formellen und informellen Bildungsangeboten ermöglicht;  850.000 Menschen in so genannten Cash Transfer-Programmen mit geringen Geldbeträgen unterstützt. 

„Lucky Xmas“: Udo Lindenberg mit Schlittschuhen vor Peace-Zeichen
- „Lass die Zukunft nicht verhungern“  

Köln/Duisburg, 29. November 2019 - Mit seiner neuen UNICEF-Karte schliddert Udo Lindenberg in eine hoffentlich unbeschwerte Weihnachtszeit – trotz weltweiter Krisen und Herausforderungen.  

Für Friedensgespräche und gegen den Klimawandel: Udo Lindenberg präsentiert das Peace-Zeichen seiner neuen UNICEF-Weihnachtskarte. | © Tine Acke

„Lucky Xmas“ zeigt Udo Lindenberg mit Schlittschuhen vor einem Peace-Zeichen. Das Motiv entspringt Erinnerungen an glückliche Kindertage: „Ich bin schon als Kind Schlittschuh gelaufen, in Gronau auf dem Stadtparkteich“, so Udo Lindenberg. „Und dann auch mal in New York am Rockefeller Center. Naja, Schlittschuhe oder Rock ‘n‘ Roll-Schuhe – ne schnelle Sohle eben, so war das bei mir immer schon! Was sagte neulich einer zu mir – wollen Sie nicht mal kürzertreten? Ne, sag ich, lieber längere Schuhe anziehen.“  
Mit dem Thema Eislaufen verbindet der Rockstar ein Statement zum Kampf gegen die Erderwärmung und dem Schmelzen des Polareises. Dabei unterstützt er besonders das Engagement von jungen Menschen für eine klimafreundlichere Politik.

Udo Lindenberg: „Mit wem ich gerne mal Eislaufen würde? Am liebsten mit Greta Thunberg!“  Der Klimawandel hat gravierende Folgen für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Kindern. Eine steigende Zahl wird künftig von Nahrungsmittelknappheit und Wassermangel betroffen sein. Viele werden ihre Heimat infolge von Naturkatastrophen verlassen müssen.   Zum neunten Mal hat Udo Lindenberg jetzt vor Weihnachten eine Grußkarte exklusiv für UNICEF gestaltet. Die Karten sind Teil seines langjährigen Engagements für Frieden und seiner Solidarität mit den Opfern von Konflikten und Gewalt.

Auch in diesem Jahr ist das Peace-Zeichen ein zentrales Element der Karte. Udo Lindenberg: „An Weihnachten sollte am besten ein Besuch in Kirchen, Moscheen und Synagogen auf dem Plan stehen – auf nen Friedensgespräch.“  Bereits im Sommer hatte Udo Lindenberg gemeinsam mit UNICEF und seinen Fans ein buntes Zeichen für den Frieden gesetzt. Anlässlich seiner diesjährigen Tournee hatte der UNICEF-Pate seine Fans aufgerufen, individuelle Peace-Zeichen zu gestalten und in den sozialen Medien zu veröffentlichen. Aus unzähligen kreativen Peace-Zeichen wurden fünf Gewinner-Motive gekürt, die auch in seiner Bühnenshow zu sehen waren.  
Die neue UNICEF-Karte von Udo Lindenberg ist erhältlich unter
www.unicef.de/karten (solange der Vorrat reicht).
Das 5er-Sortiment kostet zehn Euro inkl. Mehrwertsteuer. Darüber hinaus wird die Karte von UNICEF-Gruppen auf Weihnachtsmärkten, Ständen und in Grußkarten-Shops vor Ort angeboten. Hier kostet die Einzelkarte zwei Euro.

„Lass die Zukunft nicht verhungern“  
UNICEF-Schirmherrin Elke Büdenbender: „Rechtzeitige Hilfe rettet Kinderleben“


Amira (9 Monate) aus dem Südsudan bekommt in einem UNICEF-Ernährungszentrum nährstoffreiche Erdnusspaste. | © UNICEF/UN0345092/Wilson

Weltweit leiden Millionen Kinder an lebensgefährlicher Mangelernährung – auch wenn es aktuell keine offiziell erklärte Hungersnot gibt. Weitgehend unbeachtet von der Weltöffentlichkeit sterben derzeit in Ländern wie dem Südsudan, Jemen oder Somalia jeden Tag zahlreiche Mädchen und Jungen, weil ihre Körper aufgrund von akutem Hunger keine Widerstandskraft mehr haben. 

Hunderttausende Kinder sind so schwer mangelernährt, dass ihr Leben ohne therapeutische Hilfe unmittelbar in Gefahr ist. Andere bleiben in ihrer Entwicklung zurück und tragen dauerhafte Schäden davon.
Unter dem Motto „Lass die Zukunft nicht verhungern“ ruft UNICEF mit seiner Weihnachtsaktion 2019 zu Spenden auf, um Kindern am Rande einer Hungersnot zu helfen, bevor es zu spät ist. „Jede Mutter und jeder Vater wünscht sich nichts mehr, als dass ihr Kind gesund aufwachsen kann“, sagt UNICEF-Schirmherrin Elke Büdenbender.
„Derzeit sind hunderttausende Kinder im Südsudan, Somalia und Jemen so schwer mangelernährt, dass sie täglich um ihr Überleben kämpfen. Leider wird diese schleichende Tragödie des Hungers kaum gesehen. Dabei kann einfache und vor allem rechtzeitige Hilfe – zum Beispiel mit nährstoffreicher Erdnusspaste – ihnen das Leben retten.“
Auch UNICEF-Botschafter Mats Hummels unterstützt den dringenden Spendenaufruf. „Man kann mit nur 35 Euro ein Kind einen Monat lang gegen Mangelernährung behandeln. Das finde ich absolut erschwinglich, um ein Kind wieder aufzupäppeln. Vielleicht wäre das auch eine schöne Idee zu Weihnachten."  Zum ersten Mal unterstützen auch Influencer auf ihren Social-Media-Kanälen die UNICEF Weihnachtsaktion.
Mit dabei sind unter anderem Webvideoproduzent Julien Bam, Fashion- und Lifestyle-Kolumnistin Marie von den Benken sowie Bloggerin und Autorin Luise Morgeneyer. Zum heutigen „Black Friday“ vieler Einzelhändler ruft UNICEF zu Spenden auf, damit Kinder in Krisengebieten lebensrettende Hilfspakete erhalten. Lage im Südsudan ist dramatisch, berichtet UNICEF-Mitarbeiterin  Besonders dramatisch ist die Lage im Südsudan.

UNICEF rechnet damit, dass im kommenden Jahr dort 1,3 Millionen Kinder von akuter Mangelernährung und den damit einhergehenden Erkrankungen betroffen sein werden – schon jetzt leiden 260.000 Kinder an lebensbedrohlicher Mangelernährung. Verschärft wird ihre Situation durch die Folgen der schweren Überschwemmungen im Oktober.
UNICEF richtet Behandlungszentren für die von den Fluten betroffenen Mädchen und Jungen ein und versorgt sie mit therapeutischer Spezialnahrung, sauberem Wasser und medizinischer Hilfe. „Die Kinder, die in unsere Ernährungszentren im Südsudan kommen, sind oft von Krankheiten wie Malaria, Masern und Durchfall so geschwächt, dass sie allein kaum noch essen können“, beschreibt Sandra Bulling, Mitarbeiterin von UNICEF Deutschland, nach einem aktuellen Besuch im Südsudan.

„Die Kinder verlieren sehr schnell Gewicht und würden ohne lebensrettende Erdnusspaste und Medikamente nicht überleben. Die Spenden aus Deutschland helfen, ihr Überleben zu sichern und geben Hoffnung.“ Im Bürgerkriegsland Jemen sind schätzungsweise 2 Millionen Kinder unter fünf Jahren akut mangelernährt – rund 360.000 von ihnen lebensbedrohlich. In Somalia sind schätzungsweise 138.000 Kinder in diesem dramatischen Zustand. Weltweit sind rund 50 Millionen Kinder unter fünf Jahren akut mangelernährt. 

Hilfe ist möglich Wird akute Mangelernährung rechtzeitig erkannt und behandelt, haben die Kinder gute Chancen, zu überleben und wieder gesund zu werden. Mit den Spenden aus der Weihnachtsaktion sorgt UNICEF dafür, dass der Ernährungszustand der Kinder untersucht wird, um sie bei Bedarf so schnell wie möglich behandeln zu können. Schwer mangelernährte Kinder versorgt UNICEF mit nahrhafter Erdnusspaste oder therapeutischer Spezialmilch. Helfer klären Mütter über die Bedeutung des Stillens und gesunder Ernährung auf. UNICEF sorgt zudem für sauberes Trinkwasser, um Kinder vor gefährlichen Infektionskrankheiten zu schützen. 

So wirken Spenden für die Weihnachtsaktion 70 Euro ermöglichen die lebensrettende Therapie mit Erdnusspaste für zwei Kinder. Jedes Päckchen Erdnusspaste enthält 500 Kalorien sowie viele Vitamine und Mineralstoffe. Mit 100 Euro kann UNICEF 30 Dosen Spezialmilch für Kinder bereitstellen, die so geschwächt sind, dass sie keine feste Nahrung zu sich nehmen können. Für 150 Euro kann UNICEF 5.625 Päckchen mit Mikronährstoffen bereitstellen, um Kinder vor gefährlichen Mangelerscheinungen zu schützen und ihr Immunsystem zu stärken.   UNICEF ruft zu Spenden für Kinder am Rande einer Hungersnot: UNICEF, Bank für Sozialwirtschaft Köln IBAN DE57 3702 0500 0000 3000 00 BIC BFSWDE33XXX Spendenstichwort: Mangelernährung

Magazin Metropole Ruhr nimmt Kinderrechte in den Fokus

Duisburg, 21. November 2019 - Vor 30 Jahren wurden die Kinderrechte in die Charta der Vereinten Nationen (UN) aufgenommen. Was hat sich seitdem getan - konkret auch in der Metropole Ruhr? Wie füllt die Region die Charta mit Leben? Die aktuelle Ausgabe des Magazins Metropole Ruhr widmet sich in sehr individuellen Geschichten aus dem Ruhrgebiet den zehn wichtigsten Kinderrechten, die UNICEF aufführt.


Dazu gehören beispielsweise die Themen Gleichheit, Gesundheit, Bildung und elterliche Fürsorge. Eine farbige Sprechblase kennzeichnet im Magazin das Kinderrecht, auf das die jeweilige Story fokussiert. Zum Start erzählt Fußballnationalspieler Julian Draxler, was ihn antreibt, sich als UNICEF-Pate zu engagieren.


Weitere Beiträge beleuchten die Arbeit der Kinder-und Jugendparlamente in der Region, die Idee einer "Schule ohne Rassismus" und das Engagement des Friedendorfs International. Zum Abschluss wirft Autor und Comedian Bastian Bielendorfer einen humorvollen Blick auf die Jugend von heute. Wie immer bietet die Ausgabe außerdem Veranstaltungstipps.


Das Heft Metropole Ruhr gibt der Regionalverband Ruhr (RVR) gemeinsam mit der Ruhr Tourismus GmbH (RTG) heraus. Es präsentiert ein facettenreiches Ruhrgebiet, das einlädt, Land und Leute kennenzulernen und mehr über Kultur, Freizeit, Wirtschaft und Wissenschaft einer Metropole der neuen Art zu erfahren. Das Magazin erscheint viermal jährlich im Markt1 Verlag und wird mit 100.000 Exemplaren an zahlreichen Orten wie Touristeninfos und Szenelokalen verteilt. idr
www.magazin.metropole.ruhr

 

UNICEF: Kinderrechte für jedes Kind verwirklichen

„Kids Takeover“ in Schloss Bellevue: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigt das Engagement von Kindern und Jugendlichen

Zum internationalen Tag der Kinderrechte ergreifen überall auf der Welt Kinder und Jugendliche das Wort, wie hier im September im Rahmen der UN-Generalversammlung Morayo Adegbile (12) aus Nigeria neben Greta Thunberg (16) aus Schweden.  © UNICEF/Chalasani

Köln/Berlin/Duisburg, 20. November 2019 - Am 30. Jahrestag der Kinderrechte verschafft UNICEF mit Aktionen rund um den Erdball den Anliegen von Kindern und Jugendlichen Gehör. Dabei ergreifen junge Menschen in Politik, Medien oder Schulen das Wort. In Berlin diskutieren Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und UNICEF-Schirmherrin Elke Büdenbender mit 13 Kindern und Jugendlichen über „Kinderrechte – Demokratie – Zukunft“.
Die Mädchen und Jungen im Alter von zehn bis 17 Jahren werden in Schloss Bellevue im Rahmen eines „Kids Takeover“ protokollarisch wie Präsidentinnen oder Präsidenten empfangen. In ganz Deutschland organisieren UNICEF-Gruppen in über 60 Städten und Gemeinden sowie mehr als 180 Schulen Diskussionen über die Umsetzung der Kinderrechte.  

Die 17-jährige Julia Kaluza aus Ostfildern erklärte in Berlin: „Es geht um unser Leben und um unsere Zukunft. Wir wollen mitreden und ernst genommen werden.“

In über 50 Ländern finden „Kids Takeover“ mit Regierungsvertretern statt – zum Beispiel in Armenien, Indonesien, Jordanien, Libanon und Ruanda. Bei den Vereinten Nationen in New York und in Genf sowie im Europaparlament erheben junge Menschen ihre Stimme.
Zahlreiche bekannte Gebäude werden blau angestrahlt, um ein Zeichen für Kinderrechte zu setzen – darunter der Shanghai Tower, das Pantheon in Paris, die Akropolis in Athen oder der Panama Kanal und die Bosporus-Brücke in Istanbul. Internationale Stars wie Millie Bobby Brown und David Beckham sowie mehr als 80 international tätige Unternehmen – darunter H&M, IKEA und SAP – zeigen, dass sie sich für Kinderrechte einsetzen. 

Die UN-Konvention über die Rechte des Kindes garantiert seit 1989 allen Kindern grundlegende Rechte: auf Überleben, Entwicklung, Schutz und darauf, gehört zu werden. Seither sank die weltweite Kindersterblichkeit, mehr Kinder erhielten Zugang zu Bildung und der Kinderschutz wurde verbessert. Doch die Fortschritte sind sehr ungleich verteilt und erreichen vor allem die ärmsten und am stärksten marginalisierten Kinder nicht genug.

In reichen wie in armen Ländern gibt es eine erschreckende Kluft zwischen Kindern, die gut gefördert und behütet aufwachsen und denen, die keine faire Chance haben. Die Kinder von heute sind mit gravierenden globalen Veränderungen wie der weltweiten Urbanisierung, der Digitalisierung und dem Klimawandel konfrontiert. 

„Trotz großer Fortschritte stehen die Kinderrechte heute an einem kritischen Punkt. Wir brauchen stärkeren politischen Willen und Einsatz, damit sie für alle Kinder Wirklichkeit werden“, sagt Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland. „Angesichts einer wachsenden Polarisierung in Teilen der Gesellschaft und in der Politik sind das Bekenntnis zu den Kinderrechten und der Einsatz für menschenwürdige und nachhaltige Lebensverhältnisse für alle Kinder ein zentraler gemeinsamer Wert und eine der wichtigsten internationalen Aufgaben.“


Kinderrechte in Gefahr
Trotz historischer Erfolge zu wenig Fortschritte für die ärmsten Kinder

Köln/Berlin/Duisburg, 18. November 2019 - In den vergangenen 30 Jahren haben die Kinderrechte maßgeblich dazu beigetragen, das Leben von Kindern zu verbessern. Doch die ärmsten Kinder profitieren bis heute zu wenig von den sozialen und medizinischen Errungenschaften des 21. Jahrhunderts – so UNICEF. Gleichzeitig gibt es Anzeichen dafür, dass positive Entwicklungen stagnieren oder sich die Situation der Kinder weltweit wieder verschlechtert.
Es ist zu befürchten, dass in Folge des Klimawandels in vielen Ländern Nahrungsmittelknappheit und Wassermangel weiter zunehmen und sich Krankheiten ausbreiten. Durch die rasante weltweite Urbanisierung werden noch mehr Kinder in Armenvierteln aufwachsen. Der internationale UNICEF-Report „Für jedes Kind, alle Rechte.

Nom Som Vandy, 4 Jahre, aus Kambodscha. © UNICEF/UN0222197/Brown

Die UN-Konvention über die Rechte des Kindes an einem Scheideweg“ sieht die Kinderrechte an einem kritischen Punkt stehen und fordert ein Umdenken in Politik und Gesellschaft: Überleben: Die weltweite Kindersterblichkeit ist in den vergangenen 30 Jahren um 60 Prozent gesunken. Doch die ärmsten Kinder tragen bis heute ein doppelt so hohes Risiko, vor ihrem fünften Geburtstag zu sterben, wie ihre Altersgenossen aus wohlhabenderen Familien.

Gesundheit: Impfungen retten jedes Jahr drei Millionen Menschen das Leben. Doch rund 19,4 Millionen Kinder sind nicht gegen Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten geimpft. Neben einem trügerischen Gefühl von Sicherheit führen schwache Gesundheitssysteme, Fehlinformationen und die Ablehnung von Impfungen dazu, dass sich die Masern weltweit wieder ausbreiten. 2018 wurden rund 350.000 Masernfälle registriert, mehr als doppelt so viele wie 2017.

Bildung: Bis 2007 gelang es noch, jedes Jahr mehr Kinder einzuschulen – doch seither ist die Zahl der Mädchen und Jungen im Grundschulalter, die keine Schule besuchen, bei 59 Millionen stehengeblieben. Allein in Afrika werden bis 2030 zusätzlich 1,3 Millionen Lehrer benötigt, um dem Bevölkerungswachstum Rechnung zu tragen. Kinderschutz: Im letzten Jahrzehnt ist der Anteil von Kinderehen bei Mädchen weltweit zwar gesunken. Insgesamt bleibt er jedoch auf einem hohen Niveau. Die ärmsten Mädchen sind in einigen Ländern heute sogar in noch größerer Gefahr als 1989, früh verheiratet zu werden.  

Konflikte: Eines von vier Kindern wächst heute in Ländern auf, die von Konflikten und Naturkatastrophen betroffen sind. Die Zahl offiziell registrierter schwerer Kinderrechtsverletzungen in Kriegs- und Krisengebieten hat sich seit 2010 verdreifacht. „Das wichtigste ist, Kindern Liebe und Fürsorge zu schenken. Sie brauchen Verständnis und eine gute Ausbildung. Erwachsene müssen die Rechte von Kindern respektieren und schützen,“ sagt der 17-jährige Kinderrechtsaktivist Felix Banda aus Malawi bei der Vorstellung des UNICEF-Berichts in Berlin. Die 15-jährige Negin Moghiseh aus Kaiserlautern, die sich mit UNICEF Deutschland für die Kinderrechte engagiert, ergänzt: „‘Leave no one behind‘ heißt auch, dass alle Kinder die gleichen Chancen haben müssen. Bildung spielt hierfür eine wichtige Rolle.“

„Nach 30 Jahren haben heute mehr Kinder ein besseres und gesünderes Leben. Es wurde viel erreicht, auch wenn Fortschritte bei den Ärmsten noch nicht hinreichend spürbar sind“, sagte Georg Graf Waldersee, Vorsitzender von UNICEF Deutschland. „Jetzt gilt es, uns auch neuen Gefahren und Risiken zu stellen, denen Kinder in Zeiten rasanter Veränderung ausgesetzt sind. Diejenigen, die das vielleicht am deutlichsten sehen, sind die Kinder selbst. Wir müssen sie einbeziehen und mit ihnen arbeiten – nicht nur für sie. Sie haben ein Recht darauf!“ „Solange wir nicht auch die ärmsten und am stärksten marginalisierten Kinder erreichen, sind die Erfolge der vergangenen Jahrzehnte in Gefahr“, erklärt Cornelius Williams, Leiter der weltweiten Kinderschutzprogramme von UNICEF. „Für eine gerechtere und inklusivere Welt für Kinder sind ein stärkerer politischer Wille und mehr Mittel nötig.“

Fortschritte für Kinder sind möglich
Kinder verfügen heute über mehr Möglichkeiten zu lernen und sich zu vernetzen als jemals zuvor. Gleichzeitig wächst die Kluft zwischen den Mädchen und Jungen, die gut genährt, geschützt und gefördert aufwachsen, und denen, die nie eine faire Chance haben. Zusätzlich sind die heutigen Kinder mit tiefgreifenden globalen Umbrüchen konfrontiert wie dem demographischen Wandel, weltweiter Urbanisierung, Digitalisierung, Konflikten und Migration sowie den Folgen des Klimawandels. 
Ohne entschlossenes Handeln in Politik und Gesellschaft werden zum Beispiel die Folgen des Klimawandels unumkehrbar sein und Kinder in Zukunft viel schlechtere Aussichten für ihr Leben haben als heute. Es ist zu befürchten, dass die Kinder- und Menschenrechte in dieser angespannten Situation verstärkt unter Druck geraten und der Einsatz zu ihrer Verwirklichung nachlässt. 

Deshalb ruft UNICEF zum 30. Jahrestag zu einem entschlosseneren Kampf gegen Armut, Hunger, Diskriminierung und Umweltzerstörung auf.  In einer Zeit großer Umbrüche und wachsender politischer Polarisierung sieht UNICEF im Bekenntnis zu den Kinderrechten und zur Schaffung menschenwürdiger und nachhaltiger Lebensverhältnisse für alle Kinder einen zentralen gemeinsamen Wert und eine der wichtigsten internationalen Aufgaben.

Investitionen in Bildung und Ausbildung für die ärmsten Kinder und Jugendlichen sind nachweislich die wichtigsten Investitionen in Frieden und eine nachhaltige Entwicklung. Dafür sind ein stärkerer politischer Wille, angemessenere Budgets und eine kontinuierliche Überwachung der Situation der Kinder erforderlich.  Die Digitalisierung sowie mobile Kommunikationstechnologien eröffnen neue Chancen, voneinander zu lernen und gemeinsam Verbesserungen für Kinder zu entwickeln. Diese Möglichkeiten müssen aber noch intensiver genutzt werden. 
e Zusammenfassung sowie Info- und Bildmaterial zu 30 Jahren Kinderrechte:

Kinder in Deutschland wollen mehr mitreden – werden aber nicht gefragt

UNICEF-Kinderrechte-Umfrage 2019: Mädchen und Jungen in Deutschland wünschen sich mehr Beteiligungsmöglichkeiten.
Berlin/Duisburg, 13. November 2019 - Kinder und Jugendliche in Deutschland wünschen sich mehr Möglichkeiten, an Entscheidungen in ihrer Schule oder ihren Städten und Gemeinden beteiligt zu werden, die sie betreffen. Dies ist das zentrale Ergebnis der UNICEF-Umfrage „My place, my rights – Jetzt rede ich!“.

Von Mai bis September 2019 haben deutschlandweit über 12.000 Mädchen und Jungen detailliert darüber Auskunft gegeben, wie sie ihre Rechte umgesetzt sehen. Die nicht-repräsentative Umfrage hat UNICEF anlässlich des 30. Geburtstag der UN-Konvention über die Rechte des Kindes am 20. November gestartet. Sie dokumentiert den großen Wunsch von Mädchen und Jungen in Deutschland nach mehr Beteiligungsmöglichkeiten in ihrem direkten Lebensumfeld. 


„Die außerordentliche Resonanz auf die UNICEF-Umfrage zeigt, dass Mädchen und Jungen in Deutschland sehr genaue Vorstellungen über die Gestaltung ihres Lebensumfeldes haben“, sagt Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland. „Sie setzen sich mit ihrer Lebenswelt auseinander und haben für uns Erwachsene oft überraschende Einsichten. Entscheidungen werden besser, wenn wir auf Kinder und Jugendliche hören, weil sie andere Dinge sehen – und viele Dinge anders sehen.“ 

Zentrale Ergebnisse der UNICEF-Kinderrechte-Umfrage 

Mitreden und gehört werden am Wohnort:
52 Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen brachten zum Ausdruck, dass sie bei politischen Entscheidungen mitreden möchten. Nur 22 Prozent der Teilnehmenden haben jedoch das Gefühl, dass sie auch die Möglichkeit dazu bekommen. 67 Prozent würden sich vor allem gerne an der Gestaltung von Freizeitangeboten beteiligen. Die Spiel-, Sport- und Freizeitangebote ihrer Städte und Gemeinden benoten die Mädchen und Jungen insgesamt mit der Schulnote 3 (befriedigend). Insbesondere die Sauberkeit der Spiel- und Sportplätze müsste ihrer Meinung nach verbessert werden. 

Mitreden und gehört werden in der Schule:
61 Prozent der teilnehmenden Mädchen und Jungen wollen in ihrer Schule gerne mehr mitbestimmen. Doch bislang können die meisten Schülerinnen und Schüler lediglich ihren Klassensprecher bestimmen (76 Prozent). Nur 13 Prozent sagen, dass sie Einfluss auf die Unterrichtsinhalte haben. Auch bei der Zusammenstellung des Essensangebots, zum Beispiel in der Mensa, kann nach eigenen Angaben lediglich jeder zehnte Einfluss darauf nehmen, was auf den Teller kommt. 

Schutz vor Gewalt in der Schule: 17 Prozent der Kinder und Jugendlichen antworten auf die Frage, ob sie sich an ihrer Schule sicher vor Gewalt fühlen mit „Nein“ und weitere 15 Prozent mit „Weiß nicht“. Lediglich 68 Prozent bejahen diese Frage. Gleichzeitig stellt die Umfrage heraus, dass die Präsenz einer Vertrauensperson an der Schule dazu führt, dass sich Kinder und Jugendliche sicher fühlen.  

Mobbing in der Schule: 30 Prozent aller befragten Kinder und Jugendlichen sagen, dass sie schon einmal in der Schule oder auf dem Schulweg gemobbt wurden. Insbesondere Jugendliche im Alter zwischen 16 und 17 Jahren machen diese Erfahrung. Wenn es eine Vertrauenslehrerin oder einen Vertrauenslehrer an der Schule gibt, fühlen sich Kinder und Jugendliche stärker respektiert.

Wenn Kinder und Jugendliche Schulleiter oder Bürgermeister wären: 
Mädchen und Jungen fordern konkrete Veränderungen in der Schule und ihrer Gemeinde. In offenen Antworten haben sie formuliert, was sie als Entscheidungsträger verändern würden, zum Beispiel:

„Das Schulsystem auf jeden Fall. Viele Jugendliche sind ständig traurig und gestresst wegen der Schule und das muss man ändern. Das Schulsystem funktioniert quasi gleich seit Jahrzehnten und es entwickelt sich nicht.“ 

„Autofreie Stadt und mehr Radwege. Außerdem würde ich gerne Baseball spielen, doch das gibt es leider nicht in meiner Gegend.“

„Da aktuell viele Grünflächen in der Stadt bebaut werden, möchte ich dafür sorgen, dass dies in Zukunft nicht geschieht und die noch freien Grünflächen als Park-, Spiel- oder Sportanlagen genutzt werden können.“

Unterstützt wurde die Umfrage durch das große Netzwerk der 150 ehrenamtlichen UNICEF-Gruppen sowie hunderter Schulen, die die Umfrage in ihren Städten und Gemeinden bekannt machten und durchführten. Ziel war es, Kinder als Experten in eigener Sache zu Wort kommen zu lassen und zu hören, was ihnen in ihrer Stadt, ihrem Dorf oder ihrer Schule gefällt und wo sie konkret Veränderungsbedarf sehen. Sie wurden dabei unter anderem gefragt, wie sie die Verwirklichung ihrer Rechte auf Mitbestimmung, Spiel- und Freizeit sowie Schutz vor Gewalt einschätzen. 

Von dem Interesse und Mitsprachewunsch der Kinder und Jugendlichen können Städte und Gemeinden profitieren. Die Ergebnisse der Umfrage können einen Dialog auf kommunaler Ebene starten, in dem Ideen für eine gemeinsame und praktische Gestaltung kinder- und jugendfreundlicher Städte entwickelt werden. 

UN-Konvention über Rechte des Kindes

Am 20. November 1989 verabschiedeten die Vereinten Nationen die UN-Konvention über die Rechte des Kindes. Die Konvention garantiert allen Kindern das Recht auf Überleben, Entwicklung und Schutz sowie darauf, ernst genommen und beteiligt zu werden. Die Kinderrechte haben in den vergangenen Jahrzehnten weltweit geholfen, das Leben von Kindern zu verbessern. Insbesondere Artikel 12 garantiert, dass Kinder das Recht haben, ihre eigene Meinung mitzuteilen und Erwachsene sie ernst nehmen müssen.


30 Jahre UN-Kinderrechtskonvention Kinderrechte am Scheideweg

UNICEF zieht mit aktuellem Report weltweite Bilanz zur Lage der Kinder
Hajra/Köln/Duisburg, 11. November 2019 - Die UN-Konvention über die Rechte des Kindes hat seit ihrer Verabschiedung am 20.11.1989 maßgeblich dazu beigetragen, das Leben von Kindern zu verbessern.  Doch die Fortschritte erreichen noch immer nicht jedes Kind. Armut, Diskriminierung und Gewalt berauben Millionen Kinder ihrer elementaren Rechte. Und es gibt beunruhigende Zeichen dafür, dass sich die Situation für junge Menschen wieder verschlechtert.

Wie geht es den Jungen und Mädchen weltweit heute? Welche Fortschritte wurden seit 1989 für Kinder erreicht? Wo werden Kinderrechte weiterhin missachtet? Was sind die größten Herausforderungen? Junge Kinderrechtsaktivisten aus Afghanistan und Deutschland stellen zusammen mit dem Leiter der weltweiten Kinderschutzprogramme von UNICEF den internationalen Bilanz-Report: „Für jedes Kind, alle Rechte: Die UN-Kinderrechtskonvention am Scheideweg“


- 30 Jahre UN-Kinderrechtskonvention: Kinder haben Rechte – und fordern sie ein!
- "Millionen Sterne“ – Julia Engelmann gestaltet Weihnachtskarten


Die UN-Kinderrechtskonvention feiert ihren 30. Geburtstag. | ©
UNICEF/UN048874/Filippov



Köln/Duisburg, 6. November 2019 -  Am 20. November ist der 30. Geburtstag der UN-Konvention über die Rechte des Kindes. UNICEF zieht zu diesem Anlass Bilanz zur weltweiten Lage der Kinder und verschafft ihnen mit einer Woche der Kinderrechte Gehör für ihre Anliegen.

13.11. Köln: Veröffentlichung der Ergebnisse der UNICEF-Umfrage „My place, my rights – Jetzt rede ich!“ Über 12.000 Mädchen und Jungen aus ganz Deutschland erklären in der nicht-repräsentativen Umfrage wie sie die Umsetzung ihrer Rechte in ihren Städten, Gemeinden und Schulen sehen. 

18.11. Berlin: Pressekonferenz zum UNICEF-Bericht:
Für jedes Kind – Kinderrechte am Scheideweg? Wie geht es Kindern weltweit? Welche Fortschritte wurden seit 1989 für Kinder erreicht und wo werden ihre Rechte weiterhin missachtet? Hinna Asefi Wardak, 16 Jahre aus Afghanistan, und Negin Moghiseh, 15 Jahre aus Deutschland, stellen gemeinsam mit Cornelius Williams, Leiter der weltweiten Kinderschutzprogramme von UNICEF, den internationalen Bericht zu 30 Jahre Kinderrechte vor. (Separate Einladung folgt!)

20.11. Berlin: Mitmischen: Kinderrechte – Demokratie – Zukunft. „Kids Takeover“ zum 30. Geburtstag der Kinderrechte im Schloss Bellevue. Zum 30. Geburtstag der Kinderrechte haben Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und UNICEF-Schirmherrin Elke Büdenbender 14 Mädchen und Jungen aus Deutschland sowie aus Afghanistan und Malawi ins Schloss Bellevue eingeladen. Dort berichten die Kinder und Jugendlichen im Alter von 10 bis 18 Jahren in einem presseöffentlichen Gespräch über ihr Engagement bei der Verwirklichung der Kinderrechte.

Im Geiste des „Kids Takeover“ empfängt der Bundespräsident die Kinder und Jugendlichen protokollarisch wie Staatsgäste bzw. Amtskollegen. Er würdigt damit die besondere Bedeutung der Verwirklichung von Kinderrechten, vor allem den Beitrag von Kindern und Jugendlichen an der Gestaltung der Lebenswirklichkeit junger Menschen in der Demokratie.

"Millionen Sterne“ – Julia Engelmann gestaltet Weihnachtskarten
Die Autorin und Dichterin Julia Engelmann setzt sich mit viel Engagement für UNICEF und Kinder weltweit ein. Nun präsentiert sie gemeinsam mit dem UN-Kinderhilfswerk ihre erste exklusive UNICEF-Grußkarten-Kollektion. Für die Kollektion „Millionen Sterne“ hat Julia Engelmann poetische Botschaften über Gemeinsamkeit, Liebe und Nähe mit eigens gestalteten Zeichnungen und Weihnachtsmotiven kombiniert. 
Die Karten versenden besondere, persönliche Grüße zum Weihnachtsfest. Immer mehr Menschen schätzen den Wert handgeschriebener Nachrichten, denn sie bringen dem Empfänger persönliche Wertschätzung entgegen. Gleichzeitig fördert die neue Kollektion einen guten Zweck: Der Verkauf der Grußkarten unterstützt die weltweite UNICEF-Arbeit für Kinder.

Julia Engelmann über das Schreiben: „Poesie ist für mich ein unglaublich freier Ort, an dem alles möglich ist. Ich schreibe, um die Dinge festzuhalten und zu verstehen. Ich teile mein Geschriebenes, weil es mir persönlich immer hilft, wenn andere sich verletzlich machen und ihre Gedanken teilen, dann fühle ich mich weniger allein.“


Julia Engelmann unterstützt mit ihren UNICEF-Grußkarten Kinder weltweit. | © Marta Urbanelis

UNICEF: Kinder trotz angekündigter Feuerpause in Gefahr

Nordost-Syrien: Über 160.000 Menschen sind seit Eskalation der Gewalt am 9. Oktober geflohen, darunter rund 70.000 Kinder.

UNICEF/UNI216989/Souleimain/AFP-Services

Köln/Duisburg, 18. Oktober 2019 - Trotz der angekündigten fünftägigen Feuerpause in Nordost-Syrien sind nach Einschätzung von UNICEF weiter zehntausende Kinder in Gefahr. Über 160.000 Menschen sind seit Eskalation der Gewalt am 9. Oktober geflohen, darunter sind rund 70.000 Kinder.
Viele dieser Kinder kennen in ihrem Leben nichts als Krieg, sind aufgrund wiederholter Vertreibungen erschöpft, häufig schlecht ernährt und von Krankheiten bedroht. Vor dem heraufziehenden Winter müssen sie mit warmer Kleidung versorgt werden. UNICEF ruft die Konfliktparteien zum Schutz der Zivilbevölkerung auf. Helfer müssen freien und sicheren Zugang zu allen Menschen in Not erhalten.  
Die meisten Familien, die sich vor den Kämpfen in Sicherheit gebracht haben, sind von der Nordgrenze Syriens aus in Richtung Süden geflohen. Zumeist versuchen sie, bei Verwandten oder Freunden unterzukommen.
Das Flüchtlingslager Ain Issa mit knapp 13.000 Bewohnern musste in den vergangenen Tagen vollständig evakuiert und fast alle dort lebenden Menschen in einem südlich gelegenen Camp untergebracht werden. Angesichts der unberechenbaren Lage rechnet UNICEF mit weiteren Flüchtlingsbewegungen. Gleichzeitig hoffen viele Familien darauf, so rasch wie möglich wieder zurückzukehren, wenn es zu einer dauerhaften Waffenruhe kommen sollte. 

UNICEF organisiert zusammen mit seinen nationalen und internationalen Partnern Hilfe für die betroffenen Familien und ihre Kinder. In 33 improvisierten Notlagern in Schulen oder öffentlichen Gebäuden in den Bezirken Ar-Rakka und Al-Haskah versorgt UNICEF die Familien mit dem Nötigsten:
- Mit Tanklastwagen wird Trinkwasser geliefert. Mobile Gesundheitsteams überprüfen den Ernährungszustand der Kinder und von schwangeren Frauen. Helfer identifizieren Kinder, die von ihren Angehörigen getrennt werden.
- Weiter verteilen sie hochproteinhaltige Kekse für die Kinder, Hygieneartikel sowie warme Winterkleidung.
Ein wichtiges Wasserwerk, das die Versorgung von 400.000 Menschen in Al-Hasaka sicherstellt, wurde bei den Kämpfen beschädigt und arbeitet nur zu 25 Prozent. Aufgrund der Sicherheitslage, konnten die Reparaturen noch nicht zu Ende gebracht werden.
UNICEF bringt 16.000 Liter Treibstoff zum Betrieb von Ersatzpumpen, sobald es die Sicherheitslage erlaubt. UNICEF und seine Partner klären die Kinder auch über die Gefahr durch Minen und Blindgänger auf. In Ar-Rakkah und Al-Hassaka hat UNICEF auch kinderfreundliche Orte eingerichtet, in denen Kinder sicher spielen und lernen können.
In der Grenzstadt Quamishli sowie in Al-Hasaka hält UNICEF große Mengen Hilfsgüter bereit, mit denen bis zu 170.000 Menschen notdürftig versorgt werden können – darunter Hygieneartikel, energiehaltige Nahrung für Kinder sowie Winterkleidung. 
UNICEF ruft zu Spenden für die vom Konflikt betroffenen Kinder in Syrien auf.

Gipfeltreffen für mehr kinderfreundliche Kommunen

Köln/Duisburg, 18. Oktober 2019 - Mehr als 100 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus über 40 Ländern weltweit haben beim ersten Gipfeltreffen Child Friendly Cities („Kinderfreundliche Kommunen“) in Köln eine Erklärung für mehr Kinderfreundlichkeit veröffentlicht.

Ziel ist es, das Aufwachsen und die Entwicklungsmöglichkeiten von Mädchen und Jungen in urbanen Lebensräumen zu verbessern und die Umsetzung der Kinderrechte auf lokaler Ebene voranzubringen. Zu den Unterzeichnenden gehören die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister von Köln/Deutschland; Barranquilla/Kolumbien; Tirana/Albanien; Madrid/Spanien; Seoul/Südkorea; Stuttgart/Deutschland; Montreal/Kanada; Cardiff/Großbritannien und Surabaya/Indonesien.

In der Kölner Erklärung verpflichten sich die Stadtoberhäupter dazu, konkrete, nachhaltige und messbare Resultate für Kinder zu erzielen, die Beteiligung von Kindern und jungen Menschen am gesellschaftlichen und politischen Leben zu fördern sowie die Meinung von Mädchen und Jungen in politischen Prozessen zu berücksichtigen. 

Die stellvertretende UNICEF-Exekutivdirektorin Charlotte Petri Gornitzka sagte: „Die Kölner Erklärung unterstreicht die zentrale Bedeutung, die Städte und Gemeinde spielen, um die nachhaltigen Entwicklungsziele auch im unmittelbaren Lebensumfeld von Kindern und Jugendlichen zu erreichen. Sie ist ein Leitfaden für prosperierende, inklusive, grüne Städte und Gemeinden, in denen Jungen und Mädchen gesund und sicher aufwachsen können. Wir müssen Kinder und Jugendliche ernst nehmen und sie unterstützen. Wir müssen uns gemeinsam mit ihnen engagieren. Und wir müssen ihrem Beispiel folgen.” 

Jugendliche bei der Eröffnung des Gipfeltreffens Kinderfreundlicher Kommunen in Köln. Während des Gipfeltreffens haben sie gemeinsam das Manifest „Our cities. Our lives. Our future" vorgestellt. | © UNICEF/Wogram

 

Auf Einladung der Stadt Köln und UNICEF brachte der Kölner Gipfel erstmalig über 550 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, Fachleute sowie Kinder und Jugendliche aus Städten und Gemeinden aus mehr als 60 Ländern zusammen, um Maßnahmen zur Stärkung der Kinderrechte auf lokaler Ebene zu verabreden. 

„Unser Handeln auf kommunaler Ebene hat großen Einfluss auf das Aufwachsen und das Wohl von Kindern und Jugendlichen“, betonte Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker.
„Und doch sind sich viele Lokalpolitiker nicht der Rolle bewusst, die sie einnehmen können und müssen, um dafür zu sorgen, dass die Rechte, Bedürfnisse und Wünsche von Kindern und Jugendlichen auf lokaler Ebene ausreichend berücksichtigt werden. Der Kölner Gipfel sendet ein wichtiges Signal für mehr Kinderfreundlichkeit in Kommunen weltweit.“ 

Erster internationaler Gipfel Kinderfreundlicher Kommunen in Köln

Jugendliche fordern mehr Mitsprache in ihren Städten und Gemeinden
UNICEF-Umfrage: Jeder zweite Jugendliche weltweit sagt, dass seine Meinung bei kommunalen Entscheidungen nicht berücksichtigt wird.

Schätzungsweise sieben von zehn Mädchen und Jungen werden bis 2050 in einem urbanen Umfeld zuhause sein. © UNICEF/UNI99780/Pirozzi

Köln/Duisburg, 15. Oktober 2019 - Zum Auftakt des ersten internationalen Gipfeltreffens Kinderfreundlicher Kommunen in Köln rufen Veranstalter und Teilnehmende dazu auf, die Rechte und die Interessen von Kindern ins Zentrum der Entwicklung von Städten und Gemeinden zu stellen. Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, Fachleute sowie Kinder und Jugendliche aus mehr als 60 Ländern diskutieren auf dem Treffen Maßnahmen zur Stärkung der Kinderrechte auf lokaler Ebene.  
„Kinder und Jugendliche sollten mehr Möglichkeiten – wie hier beim Gipfeltreffen in Köln – haben, um lautstark auf ihr Recht, gehört zu werden, aufmerksam zu machen. Wenn nicht jetzt, wann dann?”, sagt Jess (17), Mitglied des UNICEF-Juniorbeirats in Deutschland. 
Anlässlich des Gipfels veröffentlichte UNICEF die Ergebnisse einer Umfrage unter jungen Menschen aus über 100 Ländern. Jeder zweite Teilnehmende der Umfrage gab an, nicht genügend Möglichkeiten zu haben, sich an kommunalen Entscheidungen zu beteiligen und seine Meinungen und Wünsche einbringen zu können.  
Aissatou (16) aus Guinea sagt: „Wir sind die Zukunft. Deshalb müssen wir in einem guten Umfeld aufwachsen können. Um sicherzustellen, dass Kinder und Jugendliche frei und glücklich groß werden können, müssen die Probleme in unseren Städten gelöst werden. Wir müssen Mitspracherecht haben. Wenn wir nicht Teil der Veränderungen sind, kann gar nichts richtig funktionieren.“  

Mehr als 91.000 Kinder und junge Menschen zwischen 14 und 35 Jahren aus Ländern wie Nigeria, Großbritannien, Liberia, Mexiko, Deutschland, Mali, Sierra Leone, Kamerun, Senegal, Mozambik, Südafrika, der Ukraine und Vietnam beteiligten sich an der Umfrage. Die Ergebnisse fließen in ein Manifest ein, das die am Gipfeltreffen teilnehmenden Kinder und Jugendlichen den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern am 18. Oktober übergeben werden.  

Gary Stahl, UNICEF Direktor für Privates Engagement und Partnerschaften, erklärt: „30 Jahre nach Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention müssen wir die Kinderrechte in Wirklichkeit verwandeln. Stadt- und Gemeindepolitik, kommunale Programme und Entscheidungen prägen in hohem Maße das Leben von Kindern und Jugendlichen. Die Meinungen, Bedürfnisse, Prioritäten und Rechte der Kinder spielen dabei zu oft keine Rolle. Eine nachhaltige, zukunftsfähige Gesellschaft kann nur entstehen, wenn wir in diejenigen investieren, die diese tragen werden.“ 

Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker betont: „Das Gipfeltreffen Kinderfreundlicher Kommunen bietet eine einmalige Gelegenheit, die Kinderrechte auf lokaler Ebene zu stärken. Wir Bürgermeisterinnen und Bürgermeister müssen sicherstellen, dass Kinderfreundlichkeit ganz oben auf der kommunalen Agenda steht. Gemeinsam mit der gesamten Stadtgesellschaft müssen wir die notwendigen Grundlagen dafür schaffen, um die Rechte der jüngsten Stadtbewohner zu verwirklichen. Nur so können wir sicherstellen, dass die Kinderrechte wirklich Teil des Lebens in unseren Städten und Gemeinden werden.“ 

Weltweit wächst der Anteil von Kindern und Jugendlichen in Städten und Gemeinden: Jeder dritte Bewohner ist ein Kind. Bis zum Jahr 2050 werden sieben von zehn Mädchen und Jungen in einem urbanen Umfeld zuhause sein. Zusätzlich zur Urbanisierung verändern globale Entwicklungen wie die Digitalisierung, der Klimawandel und  Migration das Aufwachsen von Kindern.

 

 

UNICEF: Fast 70.000 Kinder auf der Flucht in Nordsyrien

New York/Köln/Duisburg, 15. Oktober 2019 - Statement von UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta Fore „UNICEF schätzt, dass fast 70.000 Kinder vertrieben wurden, seit die Kämpfe im Nordosten von Syrien vor etwa einer Woche eskaliert sind.

Junge in Tal Tamer in Nordost-Syrien, wohin viele Familien aus Ras al-Ain vor den Kämpfen geflüchtet sind. © UNICEF/UNI214250/Souleiman


UNICEF bestätigt, dass bis zum Montag in Nordost-Syrien mindestens vier Kinder getötet und neun weitere verletzt wurden. Sieben Kinder wurden Berichten zufolge außerdem in der Türkei getötet.  Drei Gesundheitseinrichtungen und Krankenwagen sowie eine Schule gerieten unter Beschuss.
Das Wasserwerk A’louk, das fast 400.000 Menschen in Al-Hassakeh mit Wasser versorgt, ist außer Betrieb. UNICEF befürchtet, dass mindestens 170.000 Kinder in der Region in Folge der Gewalt humanitäre Hilfe benötigen. Trotz der anhaltenden Kämpfe leistet UNICEF durch seine Partnerorganisationen Soforthilfe. Diese umfasst bislang unter anderem
- Nothilfe für Familien in Sammelunterkünften, 
- 95.000 Liter Trinkwasser und zwölf Tanklastwagen, um die Wasserversorgung in Notunterkünften in Al-Hassakeh zu unterstützen, 
- Gesundheitsuntersuchungen für Frauen und Kinder; die Unterbringung von 13 Kindern, die von ihren Eltern getrennt wurden, bei Pflegefamilien. 
- Reparaturarbeiten am Wasserwerk A’louk sind in Planung.

Darüber hinaus unterstützt UNICEF weiterhin die Wasserversorgung sowie Gesundheits- und Ernährungshilfen im Al-Hol Camp, in dem fast 64.000 Frauen und Kinder leben.  Angesichts der weiter eskalierenden Gewalt erneuert UNICEF seinen Appell an alle Konfliktparteien sowie jene, die Einfluss auf sie haben, Kinder zu jeder Zeit zu schützen. Diejenigen, die im Nordosten und in anderen Landesteilen Syriens kämpfen, müssen die zivile Infrastruktur schützen und dürfen sie nicht für militärische Zwecke nutzen.“

Jugendliche rufen UN-Kinderrechtsausschuss wegen Klimakrise an

Greta Thunberg und 15 weitere Kinder reichen Beschwerde vor Vereinten Nationen ein – auch Deutschland genannt



Die junge Klimaaktivistin Greta Thunberg (16) fordert in New York City globale Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels. | © UNICEF/Chalasani

New York/Köln/Duisburg, 23. September 2019 -  Die junge Klimaaktivistin Greta Thunberg (16) fordert in New York City globale Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels. 16 Kinder und Jugendliche aus zwölf verschiedenen Ländern – unter ihnen Greta Thunberg und eine 15-jährige Jugendliche aus Hamburg – haben heute bekannt gegeben, dass sie eine offizielle Beschwerde beim UN-Kinderrechtsausschuss eingereicht haben.
Darin werfen sie Staaten, unter anderem Deutschland, vor, dass sie zu wenig gegen die Klimakrise tun und damit gegen die weltweit gültigen Kinderrechte verstoßen. Die rechtliche Grundlage für die Beschwerde ist das dritte Zusatzprotokoll der UN-Kinderrechtskonvention zum so genannten Individualbeschwerdeverfahren, das auch Deutschland ratifiziert hat. Es ist der bisher prominenteste Fall, in dem Kinder diese Beschwerdemöglichkeit an höchster Stelle nutzen.

Indem sie sich auf die vor 30 Jahren verabschiedete UN-Konvention über die Rechte des Kindes berufen, nehmen die Kinder die Regierungen beim Wort. Dies ist ein Meilenstein der internationalen Kinderrechtsarbeit.  Die 16 Mädchen und Jungen im Alter zwischen acht und 17 Jahren werfen den Mitgliedsstaaten vor, dass ihr Versagen beim Bewältigen der Klimakrise gegen die Kinderrechte verstoße. Sie fordern das unabhängige UN-Kinderrechtsgremium dazu auf, die Mitgliedsstaaten zum Handeln zu bringen, um Kinder vor den verheerenden Auswirkungen der Klimakrise zu schützen. 
„Der Wandel muss jetzt passieren, wenn wir die schlimmsten Konsequenzen vermeiden wollen. Die Klimakrise ist nicht nur das Wetter. Sie bedeutet auch Mangel an Nahrung und Mangel an Wasser, unbewohnbare Orte und dadurch Flüchtlingsbewegungen. Es ist beängstigend“, sagte Greta Thunberg im UNICEF-Hauptquartier in New York. 

Die Beschwerde wurde im Rahmen des dritten Zusatzprotokolls zur UN-Kinderrechtskonvention eingereicht. Dieses Instrument ermöglicht es Kindern oder Erwachsenen in deren Auftrag, sich direkt an die Vereinten Nationen um Hilfe zu wenden, wenn ein Land, welches das Zusatzprotokoll ratifiziert hat, aus ihrer Sicht nicht wirksam gegen die Rechtsverletzung vorgeht. 
Die 16 Kinder und Jugendlichen haben ihre Beschwerde heute bei einer Pressekonferenz in der New Yorker Zentrale des UN-Kinderhilfswerks UNICEF bekannt gegeben. Mit ihrer Beschwerde wollen sie dringende Maßnahmen anstoßen, um die Erderwärmung zu drosseln und die Auswirkungen der Klimakrise abzumildern. 

 „Vor 30 Jahren haben die Staats- und Regierungschefs allen Kindern ein historisches Versprechen gegeben, indem sie die Konvention über die Rechte des Kindes verabschiedet haben. Heute nehmen die Kinder die Staaten beim Wort“, sagte die stellvertretende UNICEF-Exekutivdirektorin Charlotte Petri Gornitzka. „Wir unterstützen die Kinder voll und ganz dabei, ihre Rechte auszuüben und Stellung zu beziehen. Der Klimawandel wird jedes einzelne von ihnen betreffen. Es ist kein Wunder, dass sie sich zusammentun, um dagegen zu kämpfen.“

Gemeinsam mit der 16-jährigen schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg bringen Kinder und Jugendliche aus Argentinien, Brasilien, Deutschland, Frankreich, Indien, den Marschallinseln, Nigeria, Palau, Südafrika, Schweden, Tunesien und den USA die Beschwerde vor. Sie werden von der Rechtsanwaltskanzlei Hausfeld LLP und von Earthjustice vertreten. 

UNICEF unterstützt die Kinder und Jugendlichen als Gastgeber dabei, ihr Anliegen öffentlich vorzubringen, ist aber nicht Partei innerhalb des Beschwerdeverfahrens. UNICEF ist neutral und spielt im Entscheidungsprozess des UN-Kinderrechtsausschusses keine Rolle. 

 

 

Weltkindertag 2019: Jedes Kind hat ein Recht auf Zukunft

Statement von Georg Graf Waldersee, Vorstandsvorsitzender UNICEF Deutschland, zum Weltkindertag und zum globalen Klimastreik am 20.9. Fast 160 Millionen Kinder leben in von Dürren betroffenen Gebieten. Jedes Kind hat ein Recht auf Leben und auf angemessene Lebensbedingungen.

Köln/Duisburg, 20. September 2019 - „Während in Berlin das Klimakabinett tagt und in wenigen Tagen die UN-Gipfel zu Klima und nachhaltiger Entwicklung stattfinden, werden heute – am Weltkindertag – Millionen Kinder und Jugendliche beim globalen Klimastreik dabei sein, um für unseren Planeten und für ihre eigene Zukunft zu demonstrieren. 
In den vergangenen Jahrzehnten ist es gelungen, das Leben von Millionen Mädchen und Jungen zu verbessern. Doch diese Fortschritte sind in Gefahr, wenn wir uns der realen Bedrohung für die Entwicklung und die Zukunft von Kindern durch den Klimawandel nicht entschieden entgegenstellen.  Jedes Kind hat ein Recht auf Leben und auf angemessene Lebensbedingungen. Dies garantiert die UN-Konvention über die Rechte des Kindes, die im November vor 30 Jahren verabschiedet wurde. 


Georg Graf Waldersee, bei der 60-Jahr-Feier von Unicef Duisburg  Foto haje



Es ist klar: Mädchen und Jungen brauchen eine saubere und intakte Umwelt, um sich gut und gesund entwickeln zu können. Doch die
globalen Klimaveränderungen und die damit verbundenen extremen Wetterbedingungen beeinträchtigen in vielen Teilen der Welt die Rechte der Kinder und untergraben Entwicklungsfortschritte. Schon heute wachsen mehr als eine halbe Milliarde Kinder in Regionen auf, die von Überschwemmungen bedroht sind, fast 160 Millionen Kinder leben in von Dürren betroffenen Gebieten wie etwa der Sahelzone. Rund 300 Millionen Kinder sind täglich einer hohen Luftverschmutzung ausgesetzt. 
Die Zunahme von Wetterextremen begünstigt auch die Ausbreitung von Malaria, Durchfallerkrankungen und Mangelernährung. Naturkatastrophen richten jedes Jahr gerade in den ärmsten Ländern erhebliche Schäden an.

Stürme, Tsunamis oder Erdrutsche verwüsten neben Häusern und Straßen auch Schulen, wodurch Mädchen und Jungen oft monatelang nicht lernen können. Die Folgen des Klimawandels verschärfen die sozialen Ungleichheiten und treffen vor allem die ärmsten Kinder in den Entwicklungs- und Schwellenländern dabei am härtesten. Die daraus resultierenden gesellschaftlichen Spannungen sind gefährlich. Die heutigen Kinder sind am wenigsten für den Klimawandel verantwortlich. Aber dessen Folgen treffen sie schon heute und werden ihre Zukunft prägen. Deshalb setzt UNICEF alles daran, die ärmsten Kinder und ihre Familien besser davor zu schützen.
Aber mehr ist nötig. Damit künftige Generationen ein gutes Leben in einer intakten Umwelt führen können, müssen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft – wir alle – uns verändern, nachhaltiger werden. Dazu ist viel Überzeugungsarbeit nötig, damit der Wandel in der Breite der Bevölkerung mitgetragen wird. Das Engagement der Kinder und Jugendlichen für ihr Recht auf Zukunft macht mir Mut. Für uns alle sollte dies Ansporn sein, gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen zukunftsfähige Lösungen für die drängendsten Herausforderungen unserer Zeit zu suchen – für eine Welt, in der wir und kommende Generationen in Würde leben können.“  

 

UNICEF: „Kinderrechte in der digitalen Welt stärken“

Repräsentative Umfrage unter deutschen Kindern: Risiken im Internet vermindern – Potenziale für Bildung und Beteiligung besser nutzen

Berlin/Duisburg, 19. September 2019 - Anlässlich des Weltkindertags ruft UNICEF dazu auf, die Kinderrechte in der digitalen Welt zu stärken. Bereits drei Viertel der 12- bis 14-jährigen und 90 Prozent der 15- bis 17-jährigen Mädchen und Jungen in Deutschland sind per Smartphone praktisch permanent online. Eine Trennung zwischen online und realer Welt ist immer schwieriger.
Die Mädchen und Jungen sehen das Internet fast immer als selbstverständlichen und positiven Teil ihres Lebens an. Je mehr sie im Netz unterwegs sind, desto öfter sind sie aber vielfältigen Risiken ausgesetzt und machen dort auch negative, manchmal belastende Erfahrungen.

30 Jahre nach der Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention müssen die Kinderrechte online UND offline gestärkt werden. Behörden, die Privatwirtschaft - insbesondere Technologieunternehmen -, Schulen, Eltern und die Kinder selbst müssen fit gemacht werden für die neuen kinderrechtlichen Herausforderungen. Diese Schlussfolgerungen zieht UNICEF aus der repräsentativen Befragung „Kids Online“. 
Für die Untersuchung des Leibniz-Instituts für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut in Hamburg wurden in diesem Sommer 1.044 Kinder und Jugendliche im Alter von 9 bis 17 Jahren sowie Eltern detailliert nach ihren Online-Erfahrungen befragt. Unterstützt wurde die Studie als Teil des internationalen Forschungsverbundes EU Kids online von UNICEF sowie der Deutschen Telekom Stiftung, der Niedersächsischen Landesmedienanstalt (NLM) und dem Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest (mpfs).

Ziel der Untersuchung ist es, besser zu verstehen, wie Mädchen und Jungen selbst die digitale Welt erleben. Dies ist Voraussetzung dafür, Defizite und Potenziale bei der Gestaltung der Digitalisierung für Kinder zu erkennen.

Ausgewählte Befunde zum Aufwachsen online in Deutschland 2019
- Online-Nutzung: Im Schnitt sind Kinder und Jugendliche in Deutschland jeden Tag 2,4 Stunden online – mit deutlich steigender Tendenz bei den Älteren und an Wochenenden. Die 15- bis 17-Jährigen sagen, dass sie täglich 3,4 Stunden und an Wochenenden vier Stunden online sind. Etwa die Hälfte der Befragten gibt an, dass sie sich langweilen, wenn sie nicht online sein können.
28 Prozent sagen, dass sie zumindest ein paar Mal erfolglos versucht haben, die Nutzungszeit zu reduzieren.

- Kompetenzen: Die Heranwachsenden schätzen ihre Online-Kompetenzen überwiegend positiv ein. Über 70 Prozent der Mädchen und Jungen sagen, dass sie wissen, welche Informationen sie teilen sollten und welche nicht. Trotzdem haben 20 Prozent der 12- bis 17-Jährigen im vergangenen Jahr sexuelle Nachrichten verschickt. Lediglich jeder dritte findet es einfach, zu überprüfen, ob Informationen im Netz wahr sind.
- Negative Erfahrungen: Knapp 9 Prozent der befragten 9- bis 17-Jährigen geben an, dass sie in den vergangenen 12 Monaten im Internet schlimme oder verstörende Erfahrungen gemacht haben. Hochgerechnet betrifft dies deutschlandweit mehrere Hunderttausend Kinder und Jugendliche. 

- Gut ein Viertel der Heranwachsenden sagt, dass sie Erfahrungen mit gemeinen und verletzenden Verhaltensweisen gemacht haben – online oder offline. Diese Erfahrungen erleben die Kinder vor allem im „echten Leben“. Hänseleien, fiese Kommentare und Schikane finden zusätzlich aber auch im Internet statt – dies berichten zwei Drittel der Betroffenen.
- Eltern machen sich häufig Sorgen über die Online-Nutzung ihrer Kinder. Gleichzeitig sind sie inzwischen genauso intensiv im Internet aktiv. Einige Eltern teilen relativ sorglos Bilder ihrer Kinder. 9 Prozent der Kinder sagen, dass Eltern ohne ihr Einverständnis Texte, Bilder oder Videos veröffentlicht haben. 6 Prozent waren über die veröffentlichten Inhalte verärgert. 
- Eltern unterschätzen die Häufigkeit, mit der ihre Kinder bestimmte Erfahrungen im Internet machen. Über die Hälfte der 12- bis 17-Jährigen sind nach eigenen Angaben mit sexuellen Darstellungen in Berührung gekommen – zumeist im Netz. 

„Der Blick auf die Erfahrungen der Kinder und Jugendlichen im Internet ergibt ein differenziertes Bild. Was für ihre Eltern Risiken sind, ist für sie oft gar nicht so schlimm. Trotzdem machen zu viele Kinder belastende Erfahrungen im Netz und haben zu wenig Begleitung und Unterstützung beim Umgang mit den Online-Medien“, sagt Prof. Dr. Uwe Hasebrink vom Leibniz-Institut für Medienforschung in Hamburg. 
„Kinderrechte gelten auch in der digitalen Welt. Kinder und Jugendliche müssen im Netz besser vor schädlichen und rechtswidrigen Inhalten geschützt werden. Und sie müssen lernen, ihr eigenes Verhalten dort zu reflektieren“, erklärt Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland.“ 

Ausgewählte Schlussfolgerungen 
- Kinder und Jugendlichen, die im Netz schlimme oder sogar verstörende Erfahrungen gemacht haben, brauchen mehr Hilfsangebote und Begleitung. 
-  Die Anbieter müssen ihrer Verantwortung nachkommen, Kinder und Jugendliche besser vor schädlichen und rechtswidrigen Inhalten sowie Übergriffen zu schützen. - Das Verantwortungsbewusstsein von Erwachsenen und Kindern für ihr eigenes Online-Verhalten und dessen Wirkung auf ihre Mitmenschen muss geschärft werden. 
- Die Potentiale des Internets für Bildung und Beteiligung von Kindern und Jugendlichen müssen besser genutzt und gefördert werden. 

Neue Zahlen zu Kindersterblichkeit und Müttersterblichkeit:

Mehr Mütter und Kinder weltweit überleben als jemals zuvor

New York/ Genf/ Köln/Duisburg, 19. September 2019 - Mehr Frauen und ihre Kinder weltweit überleben heute als jemals zuvor: Laut den heute von den Vereinten Nationen unter Federführung des UN-Kinderhilfswerks UNICEF und der Weltgesundheitsorganisation WHO veröffentlichten Schätzungen sind die Kindersterblichkeit und die Müttersterblichkeit auf einem neuen Tiefstand. Trotzdem stirbt immer noch alle elf Sekunden irgendwo auf der Welt eine schwangere Frau oder ein neugeborenes Baby.

Seit 2000 sind die Todesfälle von Kindern fast um die Hälfte zurückgegangen und die Todesfälle von Müttern um mehr als ein Drittel, hauptsächlich durch den verbesserten Zugang zu bezahlbarer und guter Gesundheitsversorgung. 

„In Ländern, in denen es eine zuverlässige, bezahlbare, qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung für alle gibt, können Frauen und Babys überleben und sich gut entwickeln“, sagte Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der WHO.
„Das ist die Stärke von flächendeckender Gesundheitsversorgung.“

Gleichzeitig zeigt der Report, dass 2018 nach wie vor 6,2 Millionen Kinder unter 15 Jahren aus meist vermeidbaren Gründen gestorben sind, davon waren 5,3 Millionen Kinder unter fünf Jahren. Über 290.000 Frauen haben 2017 weltweit ihr Leben durch Komplikationen während der Schwangerschaft oder Geburt verloren. 

Die größte Gefahr besteht für Mütter und Neugeborene während der Geburt und unmittelbar danach. Schätzungsweise 2,8 Millionen Mütter und Babys sterben in diesem Zeitraum jedes Jahr – das ist eine Mutter oder ein neugeborenes Baby alle elf Sekunden. 

Für Kinder ist das Sterberisiko im ersten Monat nach der Geburt besonders hoch, vor allem wenn sie zu früh, zu klein oder mit angeborenen Körperdefekten geboren wurden, wenn es Komplikationen bei der Geburt gab oder wenn die Babys sich eine Infektion eingefangen haben. Von den Babys, die ihren ersten Monat nicht überleben, sterben rund ein Drittel am Tag der Geburt. 

„Rund um die Welt ist eine Geburt ein Anlass zur Freude. Aber alle elf Sekunden ist eine Geburt eine Familientragödie“, sagte UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta Fore. „Erfahrene Helferinnen und Helfer, die Mütter und Babys rund um die Geburt betreuen, zusammen mit sauberem Wasser, richtiger Ernährung, einfachen Medikamenten und Impfungen können den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen. Wir müssen alles Nötige tun, um in eine Gesundheitsversorgung für alle zu investieren und diese wertvollen Leben zu retten.“

Ungleiche Überlebens-Chancen

Die Überlebens-Chancen für Mütter und Kinder sind sehr ungleich verteilt und sind in Subsahara-Afrika deutlich schlechter als in allen anderen Weltregionen. Zusammen genommen ereignen sich 80 Prozent aller Todesfälle von Müttern und Kindern im südlichen Afrika und südlichen Asien. Länder, die von Konflikten oder humanitären Krisen betroffen sind, haben oft schwache Gesundheitssysteme, so dass die Frauen und Kinder dort keinen Zugang zu lebenswichtiger Versorgung haben. 

Ein Kind zu bekommen ist für Frauen in Subsahara-Afrika 50 Mal gefährlicher als in Industrieländern, und ihre Kinder haben ein zehn Mal so hohes Sterberisiko. 2018 starb eines von 13 Kindern unter fünf Jahren im südlichen Afrika – das ist 15 Mal höher als in Europa, wo durchschnittlich eines von 196 Kindern den fünften Geburtstag nicht erlebte. Zum Vergleich: In Deutschland stirbt rund eines von 250 lebend geborenen Kindern vor seinem fünften Geburtstag.

Für Frauen im südlichen Afrika ist das Risiko, dass sie im Lauf ihres Lebens während der Schwangerschaft oder Geburt sterben, 1:37 – im Vergleich zu 1:6500 in Europa. 

Fortschritte bei der Senkung der Kindersterblichkeit

In den vergangenen Jahrzehnten gab es insgesamt erhebliche Fortschritte bei der Senkung der Kinder- und Müttersterblichkeit. Seit 1990 sanken die Todesfälle von Kindern unter 15 Jahren um 56 Prozent von 14,2 Millionen auf 6,2 Millionen (2018). Die größten Fortschritte haben dabei Länder ins Ost- und Südost-Asien mit einer durchschnittlichen Senkung der Todesfälle von unter-5-jährigen Kindern um 80 Prozent erreicht. 

Zwischen 2000 und 2017 ist die Müttersterblichkeit um 38 Prozent gesunken. Die größten Verbesserungen gibt es in Zentralasien und Südasien mit einer Reduzierung der Müttersterblichkeitsrate um 60 Prozent seit 2000. 

Trotzdem gehen die Fortschritte in vielen Ländern nach wie vor zu langsam voran, um die nachhaltigen Entwicklungsziele zur Senkung der Kinder- und Müttersterblichkeit bis zum Jahr 2030 zu erreichen.
 

Über die Schätzungen zur Kinder- und Müttersterblichkeit

Der jährliche Report mit den neuesten Zahlen zur weltweiten Kindersterblichkeit „Levels and Trends in Child Mortality“ werden von den Vereinten Nationen unter Federführung von UNICEF und unter Mitwirkung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der Bevölkerungsabteilung der Vereinten Nationen und der Weltbank-Gruppe erstellt. 

Die Zahlen zur Müttersterblichkeit werden von den Vereinten Nationen unter Federführung der WHO und unter Mitwirkung von UNICEF, dem UN-Bevölkerungsfonds (UNFPA), der Bevölkerungsabteilung der Vereinten Nationen und der Weltbank-Gruppe erstellt.

 

Kinder in Konflikten: Getötet, verletzt, entführt

Köln/Duisburg, 2. August 2019 - Im UN-Sicherheitsrat in New York wird heute über den Bericht des UN-Generalsekretärs zu Kindern in Konflikten debattiert. Dem vor wenigen Tagen veröffentlichten Bericht zufolge wurden 2018 über 12.000 Kinder und Jugendliche getötet oder verletzt – so viele wie noch nie, seit die Vereinten Nationen die schwersten Menschenrechtsverletzungen gegen Kinder systematisch untersuchen.

Insgesamt wurden 2018 über 24.000 dieser schwersten Verstöße verifiziert. Dazu gehören neben Tötung und Verletzung auch die Rekrutierung von Kindern von bewaffneten Gruppen, sexuelle Gewalt, Entführung, Angriffe auf Schulen und Krankenhäusern und verwehrter humanitärer Zugang.

„Dieser Report beleuchtet die verheerenden Auswirkungen von Konflikten auf Kinder“, sagte UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta Fore, die an der Debatte im Sicherheitsrat teilnehmen wird. „Die Ergebnisse sind ein Aufruf zum Handeln. Indem wir Kinder in bewaffneten Konflikten schützen, halten wir die Hoffnung aufrecht und bereiten Kinder darauf vor, eine friedliche Zukunft für sich selbst und ihre Länder zu gestalten.“

UNICEF ist in Konfliktländern Teil der jeweiligen Task Force, die Berichte über das Leid, das Kindern widerfährt, sammelt und überprüft. UNICEF führt außerdem Hilfsprogramme in den betroffenen Ländern durch, unter anderem um Kinder zu schützen, Schulen wieder aufzubauen, psychosoziale Hilfe zu organisieren sowie Kindersoldaten zu befreien und in die Gesellschaft zu reintegrieren. 

Die meisten Kinder wurden 2018 in Afghanistan (3.062), Syrien (1.854) und Jemen (1.689) getötet oder verwundet. Das sind nur die Fälle, die überprüft werden konnten – die tatsächliche Zahl der Opfer ist möglicherweise viel höher. 

Zwar konnten weltweit 13.600 Mädchen und Jungen aus bewaffneten Gruppen befreit werden, aber Tausende Kinder sind weiter im Kriegseinsatz. Allein in Somalia wurden 2018 rund 2.300 Minderjährige neu rekrutiert, in Nigeria waren es fast 2.000. 

Fast 2.500 Mädchen und Jungen wurden 2018 aus ihren Häusern, Schulen oder an öffentlichen Orten entführt – teilweise zur Zwangsrekrutierung, aber auch zum sexuellen Missbrauch. Somalia, die Demokratische Republik Kongo und Nigeria sind die drei Länder mit den höchsten Entführungszahlen. 

Über 1.000 verifizierte Angriffe auf Schulen und Krankenhäuser wurden 2018 verübt, knapp die Hälfte davon in Afghanistan und Syrien zusammengenommen. Aber auch in einer Reihe von anderen Ländern – Jemen, Kolumbien, Libyen, Mali, Nigeria, Somalia, Sudan und Zentralafrikanische Republik – waren Schulen und Krankenhäuser keine sicheren Orte für Kinder.

Die Meldungen allein der vergangenen Wochen von getöteten und verletzten Kindern im syrischen Idlib, in Afghanistan, Jemen und Sudan zeigen, dass sich das Leid der Kinder in Konfliktregionen auch 2019 fortsetzt.

Julian Draxler: „Traut euch, eure Meinung zu sagen!“

Köln/Duisburg, 16. Juli 2019 - Julian Draxler ruft Kinder und Jugendliche zu Umfrage über Kinderrechte auf. „Es ist wichtig, schon früh seine eigene Meinung zu haben – traut euch, Dinge anzusprechen. Nur, wenn ihr sagt, wo euch der Schuh drückt, können Verbesserungen erreicht werden“, rät Julian Draxler Kindern und Jugendlichen. „Deshalb traut euch: Macht bei der UNICEF-Umfrage mit!“

Julian Draxler beim Dreh in Gladbeck am 02. Juni 2019 zwischen Shaza und Berkay vom UNICEF-JuniorBeirat. | © UNICEF/UN0325561

Fußballprofi Julian Draxler ruft gemeinsam mit UNICEF Jugendliche dazu auf, ihre Meinung zur Verwirklichung der Kinderrechte zu sagen. In einem 
Video, das heute auf Social Media veröffentlicht wird, hat der Nationalspieler dazu seine alte Schule in seiner Heimatstadt Gladbeck und einen Ort seiner Kindheit – den Bolzplatz „Aschenkippe“ – besucht.
„Es ist wichtig, schon früh seine eigene Meinung zu haben – traut euch, Dinge anzusprechen. Nur, wenn ihr sagt, wo euch der Schuh drückt, können Verbesserungen erreicht werden“, rät Julian Draxler Kindern und Jugendlichen. „Deshalb traut euch: Macht bei der UNICEF-Umfrage mit!“  Was ist dir in deiner Stadt, deinem Dorf oder deiner Schule wichtig – und was sollte verbessert werden? Anlässlich des 30. Geburtstags der UN-Kinderrechtskonvention im November fragt UNICEF Kinder und Jugendliche im Alter von zehn bis 17 Jahren, wie sie die Umsetzung ihrer Rechte einschätzen.

Mädchen und Jungen in ganz Deutschland sind eingeladen, an der Umfrage „My place, my rights – Jetzt rede ich!“ teilzunehmen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Rechte eines jeden Kindes auf angemessene Versorgung, Förderung, Schutz und Beteiligung. Diese Rechte garantiert seit 30 Jahren die UN-Konvention über die Rechte des Kindes. Ob die Kinderrechte das Leben von Kindern verbessern können, zeigt sich da, wo die Mädchen und Jungen aufwachsen – in ihren Städten, Gemeinden oder Schulen.
Um eine gute Kindheit zu gewährleisten, müssen Kommunen kinderfreundlich sein. Die Umfrage läuft bis zum 30. September 2019. Die Ergebnisse werden am Geburtstag der UN-Kinderrechtskonvention – am 20. November – veröffentlicht und an Bürgermeister und Schulleitungen überreicht. Lokale Entscheidungsträger sollen angesprochen werden und sich direkt mit den Kindern und Jugendlichen zu ihren Ideen und Forderungen austauschen.  Höhepunkte im Kinderrechtsjahr 2019 UNICEF hat zum Kinderrechtsjahr 2019 eine Website mit vielen Informationen eingerichtet.   
Das Bundesfamilienministerium schickt unter dem Motto „Starkmachen für Kinderrechte“ einen Kinderrechte Bus auf die Reise – und UNICEF ist ein Teil der Aktion, die spielerische Infos für Kinder und Erwachsene bietet.  Am 25. August feiert das Kindermagazin GEOlino gemeinsam mit UNICEF in der Berliner Wuhlheide die Kinderrechte.
Mit dabei sind „Die Lochis“, die Sängerin Namika, Sänger und Entertainer Bürger Lars Dietrich und Kinderliedermacher Volker Rosin. Moderiert wird das Festival von Tobias „Checker Tobi“ Krell. 

Der Weltkindertag am 20. September steht unter dem Motto „Wir Kinder haben Rechte!“ An diesem Tag rücken bundesweit Aktionen und Veranstaltungen Kinder in den Mittelpunkt. Am 22. September finden in Berlin und Köln große Kinder- und Familienfeste statt. Vom 15. bis 18. Oktober findet der erste internationale Gipfel Child Friendly Cities statt. Bürgermeister, Jugendliche und Fachleute aus aller Welt kommen in Köln zusammen, um die Rechte von Kindern und Jugendlichen in ihren Kommunen gemeinsam in den Vordergrund zu stellen. Am 20. November ist der 30. Geburtstag der Kinderrechte.

Bei „Kids Takeover“-Aktionen in Rathäusern und an Schulen präsentieren Mädchen und Jungen beispielsweise die Ergebnisse der Umfrage „My place, my rights – Jetzt rede ich!“.

30 Jahre Kinderrechte
Jedes Kind hat das Recht auf eine Kindheit. Seit 30 Jahren garantiert dies die UN-Konvention über die Rechte des Kindes. Doch trotz zahlreicher Fortschritte fehlen immer noch Millionen Kindern die nötigen Voraussetzungen für ein gutes Aufwachsen.
Mädchen und Jungen auf der ganzen Welt kämpfen für eine bessere Zukunft und setzen sich für ihre Rechte ein. Dies sollte für die Politik, Wirtschaft und jeden Einzelnen von uns Ansporn sein, die Verwirklichung der Kinderrechte voranzutreiben. Gemeinsam können wir die Welt zu einem besseren Ort für Kinder machen.  

UN-Report: Jeder neunte Mensch leidet Hunger 

 Hunger und Fettleibigkeit nehmen weltweit zu Gemeinsamer Bericht von FAO, IFAD, UNICEF, WFP und WHO Ein Kind in Somalia wird untersucht auf Unterernährung.
Rund 820 Millionen Menschen weltweit (jeder Neunte) hatten 2018 nicht genug zu essen. 2017 waren es schätzungsweise 811 Millionen Menschen.

„Die Situation der Nahrungssicherheit und Ernährung in der Welt” das dritte Jahr in Folge angestiegen.
Das unterstreiche die gewaltige Herausforderung für das Ziel, den weltweiten Hunger bis zum Jahr 2030 zu beseitigen, so der Report. Bei dem Ziel, die Zahl chronisch mangelernährter Kinder zu halbieren und die Zahl der Kinder mit geringem Geburtsgewicht zu reduzieren, sind die Fortschritte zu langsam. Dadurch rückt auch die Umsetzung dieser globalen „Nachhaltigen Entwicklungsziele“ zu Ernährung in weitere Ferne. Gleichzeitig nehmen Übergewicht und Fettleibigkeit in allen Regionen der Welt weiter zu, vor allem unter Kindern im Schulalter und Erwachsenen. Für Frauen ist die Wahrscheinlichkeit, von Nahrungsmittelunsicherheit betroffen zu sein, auf allen Kontinenten höher als für Männer. 

„Wir müssen entschlossener handeln, um diese besorgniserregenden Trends anzugehen“, schreiben die Leiter der UN-Organisation für Nahrung und Landwirtschaft (FAO), des Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD), des UN-Kinderhilfswerks UNICEF, des Welternährungsprogramms (WFP) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in ihrem gemeinsamen Vorwort zu dem Report. 
Hunger nimmt in vielen Ländern zu, in denen das Wirtschaftswachstum zurückbleibt, besonders in Schwellenländern und in Ländern, die stark vom internationalen Warenhandel abhängen. Der jährliche UN-Report stellt außerdem fest, dass die Ungleichheit in vielen Ländern, in denen Hunger zunimmt, steigt. Dadurch wird es für die ärmsten und am meisten benachteiligten Menschen noch schwieriger, angesichts schleppenden Wirtschaftswachstums und Konjunkturabschwung über die Runden zu kommen. 
Nur langsame Fortschritte in Afrika und Asien  Am schlimmsten ist die Situation in Afrika, wo die Rate der hungernden Menschen in allen Regionen langsam aber stetig zunimmt. In Ostafrika ist fast ein Drittel (30,8 Prozent) der Bevölkerung unterernährt. Zu den Ursachen gehören Klimaextreme und Konflikte sowie die schleppende wirtschaftliche Entwicklung. 

In absoluten Zahlen leben die meisten unternährten Menschen (über 500 Millionen) in Asien, vor allem in südasiatischen Ländern. In Afrika und Asien zusammengenommen leben über 90 Prozent der Kinder weltweit, die aufgrund von Mangelernährung unterentwickelt („stunted“) oder ausgezehrt („wasted“) sind. Zusätzlich sind Asien und Afrika auch die Heimat von fast drei Vierteln der übergewichtigen Kinder weltweit, verursacht meist durch ungesunde Ernährung. Service für Redaktionen Kernzahlen (bezogen auf 2018): 821,6 Millionen Menschen leiden unter Hunger (jeder neunte Mensch). Davon 513,9 Millionen in Asien, 256,1 Millionen in Afrika und 42,5 Millionen in Lateinamerika und        Karibik.
Zwei Milliarden Menschen sind von moderater oder schwerer Nahrungsmittelunsicherheit betroffen, haben also keinen verlässlichen Zugang zu Nahrung. 20,5 Millionen Babys hatten ein niedriges Geburtsgewicht (jedes Siebte). 148,9 Millionen Kinder unter fünf Jahren (21,9 Prozent) sind wegen chronischer Mangelernährung unterentwickelt („stunted“), also zu klein für ihr Alter. 49,5 Millionen Kinder unter fünf Jahren (7,3 Prozent) sind ausgezehrt („wasted“), also zu leicht für ihre Körpergröße. 40 Millionen Kinder unter fünf Jahren (5,9 Prozent) sind übergewichtig. 338 Millionen Schulkinder und Heranwachsende sind übergewichtig. 672 Millionen Erwachsene sind fettleibig (13 Prozent). Folgen Sie uns auf unseren Social-Media Kanälen:


„Jedes Kind hat das Recht auf eine Kindheit!“ - Kinderrechte für jedes Kind verwirklichen

 UNICEF-Geschäftsbericht: über 111 Millionen Euro für UNICEF-Hilfe
Köln/Duisburg, 21. Juni 2019 - Die Bundesbürger zählten 2018 erneut zu den wichtigsten Unterstützern des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen UNICEF. Dank eines Gesamtergebnisses in Höhe von 111,56 Millionen Euro aus Spenden und dem Verkauf der beliebten UNICEF-Karten konnte UNICEF lebensrettende Hilfe in Krisensituationen und zahlreiche Projekte für Bildung, gesundheitliche Grundversorgung und den Kinderschutz unterstützen.

Spenden aus Deutschland ermöglichten unter anderem die Behandlung lebensgefährlich mangelernährter Kinder im Jemen, in Niger, Südsudan und Somalia sowie Hilfe für Kriegskinder in Syrien. Ein weiterer Schwerpunkt der UNICEF-Hilfe im vergangenen Jahr waren Bildungsprogramme für besonders benachteiligte Kinder, zum Beispiel in Bangladesch, Irak, Liberia, Malawi oder Nepal.
„Die große Hilfsbereitschaft aus Deutschland bedeutet Hoffnung für Millionen Mädchen und Jungen in extremer Not. Wir sind unseren über 460.000 aktiven Spenderinnen und Spendern wirklich sehr dankbar. Sie haben mit ihrem Beitrag ein deutliches Zeichen für mehr Menschlichkeit gesetzt“, erklärte der Vorsitzende von UNICEF Deutschland, Georg Graf Waldersee, auf der Mitgliederversammlung des Deutschen Komitees für UNICEF in Köln.

Georg Graf Waldersee auf der Jubiläumsfeier in Duisburg - Foto Harald Jeschke


Kinderrechte für jedes Kind verwirklichen
Angesichts zahlreicher internationaler Krisen und wachsender sozialer Gegensätze auf der Welt ruft UNICEF dazu auf, den Einsatz für die ärmsten und am stärksten benachteiligten Kinder zu verstärken. 30 Jahre nach Verabschiedung der UN-Konvention über die Rechte des Kindes 1989 müssen Regierungen, Wirtschaft und Zivilgesellschaft mehr für die Verwirklichung der Kinderrechte für jedes Kind tun.
„Die Überlebens- und Entwicklungschancen von Kindern konnten in den vergangenen Jahrzehnten weltweit zwar verbessert werden.
Aber ob ein Kind geimpft und gut ernährt ist, hängt nach wie vor davon ab, in welchem Land, in welcher Region und in welcher Familie es geboren wurde. Globale Veränderungen wie die Digitalisierung und Urbanisierung, der Klimawandel und anhaltende Konflikte verschärfen die ungleichen Startbedingungen zusätzlich. Jedes Kind hat das Recht auf eine Kindheit. Dafür setzen wir uns ein und dafür bitten wir weiterhin um breite Unterstützung“, sagte Graf Waldersee.

Die Einnahmen des Deutschen Komitees für UNICEF in 2018 lagen nahezu auf der Höhe des Vorjahrs. Insgesamt konnten 81,61 Millionen Euro für die weltweite UNICEF-Arbeit bereitgestellt werden. 2,33 Millionen Euro wurden für die satzungsgemäße Kinderrechtsarbeit in Deutschland eingesetzt. Die Kosten in Deutschland für Verwaltung sowie Öffentlichkeitsarbeit und Werbung betrugen – gemäß den Kriterien des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) – 19,9 Prozent.
Die Spenden finanzieren Programme des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen in zahlreichen Ländern. Sie tragen dazu bei, dass Kinder in Entwicklungsländern und Krisengebieten gesund aufwachsen, Zugang zu sauberem Wasser und ausreichender Nahrung haben, zur Schule gehen können und vor Missbrauch und Ausbeutung geschützt sind.
Im vergangenen Jahr hat UNICEF allein in 285 Nothilfeeinsätzen nach Naturkatastrophen und in Kriegs und Krisengebieten wie in Syrien, im Jemen, im Südsudan, oder in Bangladesch für die dort Zuflucht suchenden Rohingya lebensrettende Hilfe geleistet.

Jeder dritte Mensch auf der Welt hat kein sicheres Trinkwasser - Bericht von UNICEF und WHO

New York/ Genf/ Köln / Duisburg, 18. Juni 2019 - Jeder dritte Mensch auf der Welt – 2,2 Milliarden – hat laut einem neuen Bericht des UN-Kinderhilfswerks UNICEF und der Weltgesundheitsorganisation WHO kein sicheres* Trinkwasser zur Verfügung. Davon haben 785 Millionen Menschen nicht einmal eine Basis-Versorgung*.
Mehr als die Hälfte aller Menschen weltweit (4,2 Milliarden) hat außerdem keine sichere Sanitärversorgung*, und drei Milliarden Menschen haben keine Möglichkeit, sich zu Hause die Hände mit Seife zu waschen.  Der gemeinsame UNICEF-WHO-Report „Progress on drinking water, sanitation and hygiene: 2000-2017: Special focus on inequalities“ stellt heraus, dass zwar große Fortschritte beim Zugang zur Versorgung mit Wasser, Toiletten und Hygiene erreicht wurden. Dieser ist aber ungleich verteilt und es gibt große Lücken bei der Qualität der Versorgung.
„Wenn das Wasser nicht sauber ist, wenn es nicht sicher ist, es zu trinken oder es zu weit weg ist, oder wenn eine Toilette nicht richtig funktioniert oder nur eingeschränkt zur Verfügung steht, dann tun wir noch nicht genug für alle Kinder weltweit“, sagte Kelly Ann Naylor, UNICEF-Expertin für Wasser, Sanitär und Hygiene. „Kinder und ihre Familien in armen und ländlichen Gemeinden haben das größte Risiko, abgehängt zu werden. Regierungen müssen in ihre Gemeinden investieren, damit wir diese ökonomische und geographische Kluft überwinden und dieses grundlegende Menschenrecht erfüllen.“

Globale Trends für Trinkwasser
Nach den neuen Schätzungen von UNICEF und WHO haben zwischen 2000 und 2017 insgesamt 1,8 Milliarden Menschen zusätzlich Zugang zu einer Trinkwasser-Grundversorgung erhalten. Aber nach wie vor ist jeder Zehnte (785 Millionen) davon ausgeschlossen; darunter 144 Millionen Menschen, die keine Wahl haben als ungereinigtes Oberflächenwasser zu trinken.
Besonders betroffen sind Menschen im ländlichen Raum und die ärmsten Familien. Globale Trends bei der Sanitärversorgung Dem Report zufolge haben seit dem Jahr 2000 weltweit 2,1 Milliarden Menschen zusätzlich Zugang zu einer Grundversorgung mit sanitären Einrichtungen erhalten, aber in vielen Teilen der Erde werden die Ausscheidungen nicht sicher entsorgt.
Rund zwei Milliarden Menschen haben keine als „sicher“ eingestufte hygienische Toilette oder Latrine zur Verfügung – sieben von zehn der betroffenen Menschen leben auf dem Land, ein Drittel in einem der am wenigsten entwickelten Länder. Viele Menschen verrichten auch immer noch ihre Notdurft im Freien. Bei dem Ziel, diese Praxis zu beenden, gibt es sowohl Fortschritte als auch Rückschritte: So ging der Anteil der Bevölkerung, die öffentliche Defäkation praktizieren, seit 2000 von 21 Prozent auf neun Prozent zurück.
In 91 Ländern gibt es Fortschritte. Aber schätzungsweise 673 Millionen Menschen erleichtern sich nach wie vor im Freien, und in 39 Ländern mehrheitlich im südlichen Afrika mit einem hohen Bevölkerungswachstum ist die Zahl sogar gestiegen.

Globale Trends für Hygiene
Drei Milliarden Menschen hatten 2017 keine einfache Waschgelegenheit mit Wasser und Seife zu Hause. In den am wenigsten entwickelten Ländern hatten fast drei Viertel der Bevölkerung keine Möglichkeit zum Händewaschen. Jedes Jahr sterben 297.000 Kinder unter fünf Jahren in der Folge von Durchfallerkrankungen, die durch mangelnde Wasser-, Sanitär- und Hygieneversorgung verursacht werden.
Unzureichende Sanitärversorgung und verschmutztes Trinkwasser tragen außerdem zur Übertragung von Krankheiten wie Cholera, Dysenterie (Ruhr), Hepatitis A und Typhus bei. *Definitionen: Sicheres Trinkwasser und sichere Sanitärversorgung (Safely managed drinking water and sanitation services): Trinkwasser auf dem Grundstück, frei von Kontaminierung und bei Bedarf jederzeit verfügbar; hygienische Toiletten, von denen das Abwasser sicher behandelt und entsorgt wird.

Grundversorgung (basic services): Eine geschützte Trinkwasserquelle innerhalb eines Radius von 30 Minuten für den Hin- und Rückweg; eine gute Toilette oder Latrine, die nicht mit anderen Haushalten geteilt werden muss; eine Waschgelegenheit zum Händewaschen mit Seife zu Hause. Gemeinsames Monitoring-Programm von UNICEF und WHO Das gemeinsame Monitoring-Programm von UNICEF und WHO für Wasser, Sanitär und Hygiene überwacht im Auftrag der Vereinten Nationen die Fortschritte auf Länder-, Regions- und globaler Ebene. Dabei werden insbesondere die Fortschritte mit Blick auf die Nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals, kurz: SDGs) untersucht.

Ursachen von Kinderarbeit stärker bekämpfen

UNICEF zum Welttag gegen Kinderarbeit am 12. Juni: Ursachen von Kinderarbeit stärker bekämpfen

Tschad: Ahmed (8) arbeitet mit vielen anderen Kindern in einer Ziegelei. | ©
UNICEF/UN067752Sokhin

Köln/Duisburg, 11. Juni 2019 - Kinderarbeit raubt Kindern ihre Kindheit und zerstört ihre Zukunftschancen. Trotzdem müssen immer noch 152 Millionen Mädchen und Jungen – fast jedes zehnte Kind auf der Welt – arbeiten, um zum Überleben ihrer Familien beizutragen. Fast die Hälfte von ihnen (73 Millionen) leidet unter Arbeitsbedingungen, die gefährlich oder ausbeuterisch sind. Anlässlich des „Welttags gegen Kinderarbeit“ am 12. Juni ruft UNICEF Regierungen, Zivilgesellschaft und Unternehmen dazu auf, die Ursachen von Kinderarbeit wie extreme Armut, fehlende Bildungschancen und die Diskriminierung von Mädchen stärker zu bekämpfen.

„Es reicht nicht, Kinderarbeit zu verurteilen und zu verbieten“, sagte Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland. „Um Kinder wirksam vor Ausbeutung zu schützen, müssen sich die Lebensbedingungen der betroffenen Kinder ändern: Erstens müssen Kinder, die gezwungen sind zu arbeiten, aus ihrer Lage befreit werden. Zweitens sind mehr Investitionen in Bildung, aber auch in faire Arbeitsmöglichkeiten für Eltern sowie in Gesundheits- und soziale Sicherungssysteme nötig.
Neben den Regierungen tragen deshalb auch Unternehmen eine große gesellschaftliche Verantwortung, die über ein striktes Verbot von Kinderarbeit in ihrer globalen Lieferkette weit hinausgeht.“

Trends bei Kinderarbeit In den vergangenen Jahrzehnten ist die Zahl der arbeitenden Kinder zwar stark gesunken (von 246 Millionen in 2000 auf 152 Millionen in 2016), aber der Rückgang ist in den letzten Jahren langsamer geworden. Wenn der Fortschritt lediglich im aktuellen Tempo weitergeht, werden auch im Jahr 2025 noch 121 Millionen Mädchen und Jungen von Kinderarbeit betroffen sein.
Die meisten von Kinderarbeit betroffenen Jungen und Mädchen leben in Afrika (72 Millionen), gefolgt von Asien (62 Millionen). Über 70 Prozent der arbeitenden Mädchen und Jungen sind in der Landwirtschaft tätig. Kinderarbeit ist sowohl Ursache als auch Folge von Armut, meist in Verbindung mit anderen Faktoren wie fehlender Bildung und sozialer Sicherheit. Bei Naturkatastrophen und Konflikten steigt die Gefahr, dass Kinder arbeiten müssen anstatt zur Schule zu gehen.

Für UNICEF ist die Bekämpfung von Kinderarbeit Teil eines umfassenden Kinderschutz-Ansatzes, denn jedes Kind hat ein Recht darauf, frei von Gewalt und Ausbeutung aufzuwachsen. Um dieses Ziel zu erreichen, setzt sich UNICEF für verbesserte Gesetze ein sowie für einen Wandel von Traditionen und Verhaltensweisen.
Darüber hinaus unterstützt UNICEF in vielen Ländern gezielte Programme zur Prävention von Kinderarbeit, zum Beispiel durch besseren Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und Unterstützung für besonders arme Familien.
Zusammen mit Save the Children und Global Compact hat UNICEF Grundsätze erarbeitet, wie Unternehmen Kinderrechte schützen und fördern können.

Definition Kinderarbeit Als
Kinderarbeit gelten Arbeiten, für die Kinder zu jung sind, die gefährlich oder ausbeuterisch sind, die körperliche oder seelische Entwicklung schädigen oder die Mädchen und Jungen vom Schulbesuch abhalten. Sie beraubt Kinder ihrer Kindheit und verstößt gegen die weltweit gültigen Kinderrechte.

Zu den „schlimmsten Formen der Kinderarbeit“ zählen die Vereinten Nationen Sklaverei und sklavenähnliche Abhängigkeiten, Zwangsarbeit einschließlich des Einsatzes von Kindersoldaten, Kinderprostitution und Kinderpornographie, kriminelle Tätigkeiten wie den Missbrauch von Kindern als Drogenkuriere sowie andere Formen der Arbeit, die die Sicherheit und Gesundheit der Kinder gefährden können. Fast alle Staaten der Welt haben im Rahmen der „Nachhaltigen Entwicklungsziele“ beschlossen, alle Formen der Kinderarbeit bis zum Jahr 2025 vollständig abzuschaffen.

Die UNICEF-Arbeitsgemeinschaft Duisburg zur aktuellen Debatte des Deutschen Bundestages „Kinderrechte ins Grundgesetz“

Duisburg, 7. Juni 2019 - Die UNICEF-Arbeitsgemeinschaft Duisburg unterstützt ausdrücklich den Offenen Brief des Aktionsbündnisses Kinderrechte , dass die UN-Kinderrechtskonvention Maßstab für die Aufnahme der Kinderrechte ins Grundgesetz sein muss.
„Daraus ergibt sich die Forderung, dass die Formulierung so gestaltet sein muss, dass Kinder unter der Berücksichtigung von Teilhabe und eigenständiger Anerkennung auch einen Nutzen davon haben. Kinder sind keine kleinen Erwachsenen, sondern von Erwachsenen besonders zu schützende Menschen“, so Peter Walter, Leiter der UNICEF-Arbeitsgruppe Duisburg.
UNICEF für jedes Kind – dieser Slogan beinhaltet, dass a l l e Kinder der Welt die gleichen Rechte haben müssen.
Die UNICEF-AG Duisburg beteiligt sich wieder an den kommenden Wochenenden an verschiedenen Aktionen: Kinderkulturfestival am 8. Und 9. 6., Infostand in der Zentralbibliothek Duisburg am 8.6. von 11.00-15.00 Uhr, Infostand auf dem Umweltmarkt am 15.6. und auf dem Rheinhausener Folkfestival am gleichen Tag.

Den genauen Wortlaut des o.g. Offenen Briefes finden Sie im Internet unter:
https://kinderrechte-ins-grundgesetz.de/2019/06/06/offener-brief-kinderrechte-ins-grundgesetz/
Außerdem empfehlenswert die Rede von Katja Dörner, MdB Bündnis90/DIE GRÜNEN vom 6.6.2019:
https://www.facebook.com/katja.dorner.5/videos/10219529914186978/


Kinderehen: 115 Millionen Kinder-Bräutigame
New York/Köln, 07. Juni 2019 - Nicht nur Mädchen sind von Kinderehen betroffen, auch 115 Millionen Jungen wurden weltweit vor ihrem 18. Geburtstag verheiratet und damit früh in eine Erwachsenenrolle gedrängt. Zum ersten Mal veröffentlicht das UN-Kinderhilfswerk UNICEF heute eine Schätzung über die Zahl von Kinder-Bräutigamen. Sie basiert auf einer Analyse von verfügbaren Daten aus 82 Ländern.
Danach wurden schätzungsweise 115 Millionen Jungen weltweit bereits vor ihrem 18. Geburtstag verheiratet, jeder fünfte von ihnen (23 Millionen) war bei seiner Hochzeit noch nicht einmal 15 Jahre alt. Das bedeutet, dass es zusammen mit den 650 Millionen vor ihrem 18. Geburtstag verheirateten Mädchen weltweit insgesamt 765 Millionen Kinder-Bräute und -Bräutigame gibt.

Mädchen sind nach wie vor überproportional von Frühehen betroffen: Jede fünfte junge Frau wurde als Kind verheiratet, im Vergleich zu einem von 30 jungen Männern. Doch auch für Jungen bedeutet eine frühe Ehe das plötzliche Ende der Kindheit und eine Verletzung ihrer Kinderrechte. „Ehe stiehlt die Kindheit“, erklärte UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta Fore in New York. „Kinder-Bräutigame sind gezwungen, die verantwortliche Rolle eines Erwachsenen zu übernehmen, wofür sie vielleicht noch nicht bereit sind.

Eine frühe Ehe führt zu früher Vaterschaft und dadurch zu noch größerem Druck, für die Familie zu sorgen. Darunter leiden die Bildungs- und Jobmöglichkeiten.“ Kinderehen bei Jungen sind in einer Reihe von afrikanischen Ländern südlich der Sahara, Lateinamerika und Karibik, Südasien sowie Ost-Asien und der Pazifik-Region verbreitet. Am häufigsten heiraten minderjährige Jungen in der Zentralafrikanischen Republik (28 Prozent), gefolgt von Nicaragua (19 Prozent) und Madagaskar (13 Prozent).
Das Risiko für Kinderehen ist am höchsten für Mädchen und Jungen aus armen Familien, in ländlichen Gebieten und bei Kindern mit keiner oder wenig Schulbildung. „30 Jahre nach Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention müssen wir uns in Erinnerung rufen, dass die Verheiratung von Jungen und Mädchen, die noch Kinder sind, ihren in der Konvention festgelegten Rechten zuwiderlaufen“, sagte Fore. „Durch weitere Forschung, Investitionen und die Stärkung von Jungen und Mädchen können wir diese Kinderrechtsverletzung beenden.“

UN-Kinderrechtskonvention und die die Aufnahme der Kinderrechte ins Grundgesetz

Offener Brief des Aktionsbündnisses Kinderrechte: UN-Kinderrechtskonvention muss Maßstab für die Aufnahme der Kinderrechte ins Grundgesetz sein

Wunsch eines Jungen aus Berlin: Kinderrecht ins Grundgesetz
Berlin/Duisburg, 06. Juni 2019 - Anlässlich der derzeit in Schleswig-Holstein tagenden Justizministerkonferenz und der heutigen Bundestagsdebatte fordert das Aktionsbündnis Kinderrechte in einem offenen Brief, dass die UN-Kinderrechtskonvention zwingend Maßstab für die Aufnahme der Kinderrechte im Grundgesetz wird. Nach Ansicht des Aktionsbündnisses Kinderrechte (Deutsches Kinderhilfswerk, Deutscher Kinderschutzbund, UNICEF Deutschland in Kooperation mit der Deutschen Liga für das Kind) wäre der laut Medienberichten in einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe gefundene Kompromiss ein Meilenstein für die Kinderrechte in Deutschland.
Neben Schutz- und Förderrechten ist für das Aktionsbündnis Kinderrechte zentral, dass auch Beteiligungsrechte und die Vorrangstellung des Kindeswohls bei allen Kindern und Jugendlichen betreffenden Entscheidungen Einzug ins Grundgesetz finden. Adressiert ist der offene Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundesfamilienministerin Franziska Giffey, Bundesjustizministerin Katarina Barley, Bundesinnenminister Horst Seehofer sowie die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Bundesländer.

„Die Regelung darf im Ergebnis nicht hinter dem zurückbleiben, was in der UN-Kinderrechtskonvention, der Charta der Grundrechte der EU und in der ständigen Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichtes enthalten ist“, heißt es im offenen Brief wörtlich. Und weiter: „Dabei möchten wir insbesondere darauf hinweisen, dass die explizite Verankerung des Kindeswohlvorrangs und des Beteiligungsrechts dem Ringen um einen Kompromiss zur Aufnahme der Kinderrechte in die Verfassung nicht zum Opfer fallen dürfen. Nur mit der Verankerung dieser beiden sich ergänzenden Prinzipien kann dem Anspruch einer ernsthaften Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention entsprochen und dem aktuellen Umsetzungs- und Anwendungsdefizit der Kinderrechtskonvention entgegengewirkt werden.“

Die Aufnahme der Kinderrechte ins Grundgesetz erfährt mittlerweile eine breite Unterstützung. Die heutige Debatte im Bundestag zur Stärkung der Kinderrechte verleiht dem Thema zusätzlichen Rückenwind. Für das Aktionsbündnis Kinderrechte ist aber auch unabdingbar, dass im weiteren Gesetzgebungsverfahren eine breite Beteiligung der Zivilgesellschaft stattfindet, damit neben politischen Erwägungen auch die in den letzten Jahren erarbeiteten fachlichen Standards angemessen Berücksichtigung finden. Der Formulierungsvorschlag des Aktionsbündnisses Kinderrechte für die Aufnahme der Kinderrechte in die Verfassung steht
hier zur Verfügung. 

Bundesweite Aktion für bessere Zukunft:Tausende machen Theater

Köln, 11. Mai 2019 - „Theater der 10.000“ von UNICEF fand in rund 80 Städten gleichzeitig statt Beim "Theater der 10000" machten wie hier in Chemnitz deutschlandweit insgesamt mehrere Tausend Menschen mit.

Beim "Theater der 10000" machten wie hier in Chemnitz deutschlandweit insgesamt mehrere Tausend Menschen mit. (C) UNICEF-Gruppe Chemnitz
(C) UNICEF-Gruppe Chemnitz

 

 


Aktionen der AG Duisburg

Um Punkt 12.19 startete heute in rund 80 Städten in Deutschland gleichzeitig eine besondere Premiere: Beim „Theater der 10.000“ gingen von Aachen bis Görlitz und von Flensburg bis Passau Tausende Menschen bei einer simultanen Theateraktion auf die Straße und setzten damit ein Zeichen für eine lebenswerte Zukunft für jedes Kind.



Fotos Unicef Duisburg von Sabine Beimel

Die Aktion wurde von UNICEF Deutschland ins Leben gerufen und gemeinsam mit einem Kreativteam und ehrenamtlichen UNICEF-Gruppen an den rund 80 Veranstaltungsorten umgesetzt. Über eine Audio-Datei und Kopfhörer erfuhren die Teilnehmenden die Story des ihnen vorher unbekannten Stücks und erhielten überall simultan die gleichen Regie-Anweisungen.

So entstand bundesweit eine Choreographie, bei der insgesamt Tausende Menschen vor dem Kölner Dom, auf dem Berliner Arkonaplatz, vor der Porta Nigra in Trier, vor dem Braunschweiger Schloss, am Karl-Marx-Monument in Chemnitz, auf dem Marktplatz in Bremen und an vielen anderen öffentlichen Orten ihre Arme hoben, einen Kreis bildeten oder einen Schritt nach vorn machten. In dem Stück wurden die Schauspielerinnen und Schauspieler zu Zeitreisenden, deren Aufgabe es ist, ins Jahr 2019 zurückzukehren und die Zukunft zu verändern. Denn sonst droht unsere Erde zu einem unbewohnbaren Ort zu werden.
„Wir möchten mit der Theateraktion kreativ auf ein ernstes Thema aufmerksam machen: Schon heute wachsen Millionen von Kindern in einem Kriegs- oder Krisengebiet auf“, erklärte Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland, der selbst an der Theateraktion vor dem Kölner Dom teilnahm.

„Es ist höchste Zeit zu handeln! Unsere Erde soll ein bewohnbarer Ort bleiben, jedes Kind soll eine friedliche und lebenswerte Zukunft vor sich haben. Einer alleine fühlt sich oft hilflos, aber viele können gemeinsam Großes bewirken.“

Das Ende des Theaterstücks ist bewusst offen gestaltet – es soll zum Nachdenken darüber anregen, was jede und jeder zu einer besseren Zukunft beitragen kann und zum Dialog und Mitgestalten der Gesellschaft ermutigen. „Wir möchten mit den Mitteln der Kunst die Herzen erreichen und den Menschen klar machen, dass sie einen sehr großen Handlungsspielraum in dieser Welt haben“, sagte Theatermacherin Leonie Pichler, die die Künstlerische Leitung des „Theater der 10.000“ hatte.
„Mich persönlich reizt an dem Projekt, dass ich als Künstlerin oft daran verzweifle, dass ich nur einen Einfluss habe in die Kunstwelt hinein, aber nicht so sehr in die Wirklichkeit. Und das Wunderbare am ‚Theater der 10.000‘ ist, dass sich diese Räume endlich vermischen und wir mit den Mitteln der Fiktion in der realen Welt eine Veränderung bewirken können.“

Weitere Informationen:
www.theaterder10000.de
Hintergrund: Die Idee hinter dem „Theater der 10.000“  Das „Theater der 10.000“ ist die bisher größte bundesweite Performance im öffentlichen Raum, die zum Dialog und zum aktiven Mitgestalten der Gesellschaft auffordern will. Initiiert hat das Projekt UNICEF, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen. Entwickelt und umgesetzt wird es gemeinsam mit einem engagierten Kreativteam und einem bundesweiten Netzwerk von ehrenamtlichen UNICEF-Gruppen an den Veranstaltungsorten.
Das Projekt ist Höhepunkt und zugleich Abschluss der UNICEF-Kampagne #kindheitbrauchtfrieden für Kinder im Krieg und auf der Flucht. Die künstlerische Leitung des Kreativteams, welches das Stück gemeinsam mit UNICEF entwickelt hat, hatte die Regisseurin Leonie Pichler.

UNICEF setzt in ganz Deutschland ein Zeichen für eine bessere Zukunft

Köln/Duisburg, 2. Mai 2019 - Am Samstag, den 11. Mai setzt UNICEF an rund 100 Orten in ganz Deutschland mit dem "Theater der 10.000" ein Zeichen für eine bessere Zukunft. In einigen Großstädten sind bereits alle Plätze vergeben, aber an vielen Orten werden aktuell noch Leute gesucht, die mitmachen möchten. Anmeldungen sind noch bis 8. Mai kostenlos auf www.theaterder10000.de möglich.


Unicef-Stand in Duisburgs City

Jede und jeder ab 16 Jahren kann beim "Theater der 10.000" mitmachen - Schauspielerfahrung ist nicht erforderlich. Noch bis 8. Mai läuft die Anmeldung zum „Theater der 10.000“/ Große bundesweite Aktion am 11. Mai um 12.19 Uhr an rund 100 Orten gleichzeitig Köln, den 2.5.2019 Mit der bisher größten bundesweiten Theaterperformance im öffentlichen Raum setzt UNICEF am 11. Mai ein Zeichen für eine bessere Zukunft.

Die Idee vom „Theater der 10.000“ ist, dass am Samstag, 11. Mai, an rund 100 Orten in Deutschland jeweils bis zu 100 Menschen zusammenkommen und um genau 12.19 Uhr gemeinsam ein ihnen vorher unbekanntes Stück spielen – an öffentlichen Plätzen von Aachen bis Görlitz und Flensburg bis Passau. In einigen Großstädten sind bereits alle Plätze vergeben, aber an vielen Orten werden aktuell noch Leute gesucht, die mitmachen möchten. Anmeldungen sind noch bis 8. Mai kostenlos auf www.theaterder10000.de möglich. 

„Mitmachen kann beim „Theater der 10.000“ jede und jeder ab 16 Jahren. Und jede und jeder zählt, ganz ohne große Vorbereitung oder gar schauspielerische Erfahrung“, sagt Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland. „Man braucht nur ein Smartphone mit Kopfhörern, rund eine Stunde Zeit und Lust auf ein spannendes gemeinsames Erlebnis.“
Am 11. Mai um die Mittagszeit werden öffentliche Orte in ganz Deutschland zur Bühne: Das „Theater der 10.000“ findet vor dem Kölner Dom, vor dem Braunschweiger Schloss, am Karl-Marx-Monument in Chemnitz, auf dem Marktplatz in Bremen, auf dem Bahnhofsvorplatz in Hamm/ Westfalen, vor der Porta Nigra in Trier, auf dem Arkonaplatz in Berlin, auf dem Rotkreuzplatz in München, in Frankfurt am Main, in Frankfurt an der Oder und an vielen anderen Orten zeitgleich statt.

Die Teilnehmenden laden um mitzuspielen eine Audio-Datei auf ihr Smartphone, die simultan um 12:19 Uhr für alle Orte deutschlandweit gestartet wird. Über Kopfhörer erhalten sie ihre Regie-Anweisungen und erfahren die Story. In dem Stück werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu Zeitreisenden aus einer Zukunft, die von Kriegen und Umweltkatastrophen geprägt ist. Es ist ihre Aufgabe heute, im Jahr 2019, die Weichen neu zu stellen und für eine bessere Zukunft zu sorgen.
„Es ist höchste Zeit zu handeln! Unsere Erde soll ein bewohnbarer Ort bleiben, jedes Kind soll eine friedliche und lebenswerte Zukunft vor sich haben“, sagt Christian Schneider. „Deshalb möchte UNICEF mit Tausenden Menschen ein Zeichen in ganz Deutschland setzen und wir freuen uns, wenn viele dem Aufruf folgen und mitmachen!“

 

 

Julien Bam trifft Kinder in den Slums von Dhaka

YouTuber reist mit UNICEF nach Bangladesch und ruft in seinem Video dazu auf, benachteiligten Kindern eine echte Kindheit zu ermöglichen Julien Bam lernt in Dhaka Kinder und Jugendliche kennen und erfährt viel über ihre Situation.

 © UNICEF/Daniel Debray

Köln/Duisburg, 25. April 2019 - Julien Bam, einer der erfolgreichsten YouTuber Deutschlands, setzt sich gemeinsam mit UNICEF für die Rechte benachteiligter Kinder weltweit ein. Zusammen mit dem UN-Kinderhilfswerk ist Julien Bam nach Bangladesch gereist, um sich in der Hauptstadt Dhaka ein Bild der Situation der Kinder zu machen und die Arbeit von UNICEF kennenzulernen.

Die Reise markiert den Start einer Partnerschaft, die für den Online-Influencer eine Herzensangelegenheit ist. Julien Bam: „UNICEF arbeitet jeden Tag daran, dass die Kinderrechte für jedes Kind auf der Welt Wirklichkeit werden. Eine Arbeit, die so unendlich wichtig ist! Ich möchte meinen kleinen Teil dazu beitragen und bin davon überzeugt, dass meine Community mich dabei tatkräftig unterstützen wird!“

Auf der Projektreise nach Bangladesch standen die fortschreitende Urbanisierung und ihre Herausforderungen für Kinder und Jugendliche im Mittelpunkt. Immer mehr Menschen strömen in die Hauptstadt Dhaka auf der Flucht vor Klimakatastrophen oder Armut – einer aktuellen UNICEF-Studie zufolge sind 19 Millionen Kinder in Bangladesch akut vom Klimawandel bedroht. Die Lebenswirklichkeit vieler Familien in der Metropole ist katastrophal. Sie leben in Slums, ohne Grundversorgung mit sauberem Wasser, Gesundheit oder Bildung. Viele Kinder können kaum oder gar nicht zur Schule gehen. Sie arbeiten stattdessen in Fabriken oder auf der Straße, um den Lebensunterhalt für sich und ihre Familien zu verdienen. Weltweit ist das Aufwachsen in Städten für Millionen Kinder und Jugendliche verbunden mit Armut, Ungleichheit und Schutzlosigkeit.

Julien Bam zu seinen Eindrücken aus Bangladesch: „Die UNICEF-Reise hat mich unglaublich bewegt und mir die Augen geöffnet. Zu erleben, wie die Kinder in den Slums tagtäglich ums Überleben kämpfen müssen, wie sie trotz schwierigster Umstände noch Freude haben können und wie UNICEF für sie die Chance bedeutet, den Anschluss nicht zu verpassen, war extrem beeindruckend. Und es hat mir klargemacht, dass wir alle etwas tun können!“

UNICEF arbeitet in Bangladesch unter anderem daran, benachteiligten Kindern und Jugendlichen einen Weg aus der Armut zu eröffnen und Zukunftsperspektiven aufzuzeigen. Gemeinsam mit Partnern richtet UNICEF beispielsweise Lernzentren und Jugendclubs ein und ermöglicht Kindern, die in Armenvierteln leben oder arbeiten müssen, den Zugang zu Bildungsangeboten. In Textilfabriken erhalten darüber hinaus Mütter mit UNICEF-Hilfe die Möglichkeit, ihre Kinder während der Arbeitszeit in einer kindgerechten Umgebung betreuen zu lassen.

Julien Bam ruft seine Community und alle Menschen dazu auf, die Kinder und Familien in den Slums von Dhaka mit einer Spende zu unterstützen. Hinweis: Am Samstag, 27.04., um 12.00 Uhr berichtet Julien Bam auf YouTube in einem seiner regelmäßigen, von seinen Fans erwarteten Videos über seine UNICEF-Reise nach Bangladesch. 
Julien Bam ist der erste bundesweit bekannte digitale Influencer, der sich in Deutschland für die weltweite UNICEF-Arbeit für Kinder engagiert. Über seine Kanäle gibt er den Kindern von Bangladesch eine Stimme und macht dadurch insbesondere seine jüngere Fan-Community auf die Situation benachteiligter Kinder aufmerksam. Mit seiner persönlichen, kreativen Ansprache wird er zum Sprachrohr für die Kinderrechte und bringt ihre Bedeutung jüngeren Menschen nahe, die hierzulande als „Digital Natives“ aufwachsen.

UNICEF: 175 Millionen Kinder von Vorschulbildung ausgeschlossen

New York/Köln/Duisburg, 9. April 2019 - Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen ruft zu mehr Investitionen in vorschulische Bildung auf In der Mongolei spielt das Mädchen Khulan im neu eröffneten mobilen Kindergarten. 

Weltweit haben laut UNICEF mehr als 175 Millionen Kinder – rund die Hälfte der Mädchen und Jungen im Alter zwischen drei und sechs Jahren – keinen Zugang zu vorschulischer Bildung. In den ärmsten Ländern der Erde erhält sogar nur jedes fünfte Kind eine solche Förderung.  
Die erste umfassende Bestandaufnahme von UNICEF zu vorschulischer Bildung stellt weltweit unzureichende Investitionen in diesem Bereich fest, insbesondere in Entwicklungs- und Schwellenländern. UNICEF ruft die Regierungen dazu auf, mindestens zehn Prozent ihrer nationalen Bildungsetats für die vorschulische Förderung von Kindern einzusetzen. Dabei müssen sie insbesondere in Pädagogen, Qualitätsstandards und einen gerechten Zugang für alle Kinder im Vorschulalter investieren.
„Die vorschulische Förderung ist das Fundament für die Bildung unserer Kinder. Alle weiteren Bildungsstufen bauen auf den Erfolgen auf, die in diesem Bereich erzielt wurden", so UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta Fore. „Noch immer werden weltweit zu viele Jungen und Mädchen in ihrer frühen Kindheit nicht angemessen pädagogisch gefördert. Für sie besteht ein höheres Risiko, Klassen wiederholen oder die Schule gänzlich abbrechen zu müssen. Sie stehen damit im Schatten gleichaltriger Kinder mit besseren Bildungschancen.“

Gute Vorschulbildung ist die Grundlage für späteres erfolgreiches Lernen Der Bericht unter dem Titel „A World ready to learn“ zeigt, dass Kinder, die mindestens ein Jahr lang vorschulische Bildungsangebote wahrnehmen, eher die Schlüsselkompetenzen entwickeln, die sie für ihren Erfolg in der Schule benötigen. Sie müssen zum Beispiel seltener Klassen wiederholen oder die Schule abbrechen – und können im Erwachsenenalter eher einen Beitrag zu friedlichen und stabilen Gesellschaften leisten.
Früh geförderte Kinder haben auch eine doppelt so hohe Chance, schneller Lese- und Rechenkompetenzen zu entwickeln, als Kinder die von solchen Angeboten ausgeschlossen sind. In Ländern, in denen mehr Kinder vorschulische Bildungsmöglichkeiten wahrnehmen, schließen deutlich mehr Jungen und Mädchen die Grundschule ab und erwerben Mindestkenntnisse sowohl im Lesen als auch im Rechnen. Ursachen für den Ausschluss von vorschulischer Bildung Der Bericht macht deutlich, dass die finanzielle Situation der Familien, das Bildungsniveau der Mutter und der Wohnort einen wesentlichen Einfluss auf die Teilhabe an vorschulischen Bildungsangeboten haben.
Armut ist dabei der größte Einflussfaktor. Einige wichtige Erkenntnisse: Armut: In 64 Ländern ist die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder aus armen Familien Zugang zu frühkindlichen Bildungsprogrammen haben, sieben Mal geringer als bei ihren wohlhabenderen Altersgenossen.

In einigen Ländern ist die Kluft zwischen Arm und Reich sogar noch größer: In der Republik Nord-Mazedonien ist die Wahrscheinlichkeit sogar fünfzig Mal so gering. Konflikte und Katastrophen: In 33 von Konflikten oder Katastrophen betroffenen Ländern haben mehr als zwei Drittel der Kinder im Vorschulalter keinen Zugang zu frühkindlichen Bildungsprogrammen. Dabei würden gerade solche Angebote ihnen helfen, die erlebten Traumata zu überwinden. Bildung der Mutter: Kinder, deren Mütter eine weiterführende Schule abgeschlossen haben, nutzen fünfmal so häufig vorschulische Angebote wie Mädchen und Jungen, deren Mütter nur die Grundschule oder gar keine Schule abgeschlossen haben.

Investitionslücken im Bereich der Vorschulbildung 2017 waren weltweit durchschnittlich 6,6 Prozent der nationalen Bildungsetats für den Bereich der Vorschulbildung vorgesehen. Fast 40 Prozent der Länder mit verfügbaren Daten sahen hierfür allerdings weniger als 2 Prozent vor. Der höchste Anteil des Bildungsetats – mehr als elf Prozent – wird in Europa und Zentralasien für die vorschulische Bildung aufgebracht. Grundlage für die Finanzierung der Vorschulbildung sind nationale Bildungsetats.
Für die ärmsten Länder der Welt sind deshalb gezielte Investitionen im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit entscheidend. In den Jahren 2012 bis 2016 wurden allerdings durchschnittlich nur 76 Millionen US-Dollar pro Jahr – oder deutlich unter 1 Prozent – der gesamten internationalen Hilfe für den Bereich Bildung zur Unterstützung der Vorschulbildung eingesetzt. Der Mangel an weltweiten Investitionen im Bereich der Vorschulbildung wirkt sich laut UNICEF negativ auf die Qualität der Angebote aus. Dazu trägt auch ein weltweiter Mangel an ausgebildeten Vorschulpädagogen bei.
In Ländern mit niedrigem und niedrigem mittleren Einkommen leben zwar mehr als 60 Prozent der Kinder im Vorschulalter, aber nur knapp 32 Prozent aller Vorschulpädagogen. Unter der Berücksichtigung des Bevölkerungswachstumes und eines Schüler-Lehrer-Verhältnisses von 20 zu 1 werden weltweit 9,3 Millionen neue Vorschulpädagogen benötigt, um die Ziele für nachhaltige Entwicklung in diesem Bereich bis 2030 zu erreichen. „
Wenn Regierungen wollen, dass die Arbeitnehmer in der Wirtschaft von morgen wettbewerbsfähig sind, müssen sie die Grundlagen für eine frühe Förderung schaffen", so Fore. „Wenn wir unseren Kindern das Beste im Leben ermöglichen wollen, damit sie in einer globalisierten Wirtschaft bestehen können, müssen Staats- und Regierungschefs Vorschulbildung zu einer Priorität erklären und entsprechende Ressourcen bereitstellen."

 

 

 Udo Lindenberg:  Tour ein Zeichen für den Frieden

Köln/Duisburg, 27. März 2019 - Gemeinsam mit UNICEF und seinen Fans setzt Udo Lindenberg auf seiner anstehenden Tour ein Zeichen für den Frieden. Der UNICEF-Pate und Panikrocker ruft seine Fans auf, individuelle Peace-Zeichen zu gestalten und in den sozialen Medien zu veröffentlichen. Fünf kreative Teilnehmer können VIP-Tickets inklusive einem persönlichen Treffen mit Udo Lindenberg gewinnen. 

Seit 2001 setzt sich UNICEF-Pate Udo Lindenberg für UNICEF ein und macht auf die Situation in Not geratener Kinder aufmerksam. | © Tine Acke

Für den Friedensaufruf hat Lindenberg gemeinsam mit UNICEF das Musikvideo zu seinem Song „Wir ziehen in den Frieden“ neugestaltet. Der Song liefert den Soundtrack für eine wichtige Message im Udo-Format: Lasst uns zusammen für den Frieden am Start sein!

Mit dem Musikvideo untermauern Udo Lindenberg und UNICEF die Forderung, jedem Kind eine friedliche Kindheit zu ermöglichen – eine Kindheit, die vielen Mädchen und Jungen auf der Welt tagtäglich verwehrt bleibt. Der Song ruft alle Menschen dazu auf, die Augen vor Krieg, Armut und Leid nicht zu verschließen und die Rechte der Kinder zu verteidigen.

Kurz nach dem achten Jahrestag des syrischen Bürgerkriegs und angesichts des anhaltenden Konfliktes im Jemen ist die Friedensbotschaft dringender denn je.

„Das ist meine Botschaft an die großen Politik-Deppen da draußen. Krieg ist unnötiger Mist“, sagt Udo Lindenberg. „Lasst uns gemeinsam aus dem Traum von Frieden endlich eine Tatsache machen. Wir zusammen – eine starke Friedensbewegung im Kollektiv. Mal richtig was bewegen.“

Um bei der Aktion mitzumachen, mailen Teilnehmer ihr persönlich gestaltetes Peace-Zeichen an udo@unicef.de. Gleichzeitig teilen sie ihr Peace-Symbol auf einem sozialen Netzwerk ihrer Wahl unter dem Hashtag #KindheitbrauchtFrieden und verlinken den jeweiligen UNICEF Deutschland-Account. Eine unabhängige Jury kürt die fünf besten Einsendungen. Alle Teilnahmebedingungen finden Sie unter: www.unicef.de/udo. 

Aus allen eingesendeten Friedenssymbolen wird ein großes Bühnenbild entstehen, welches ab Mai die Konzerte auf der neuen Tournee von Udo Lindenberg begleiten wird.

Eine ausgewählte Einsendung wird zudem als Teil des Udo Lindenberg Grußkartensets von UNICEF zu Weihnachten erscheinen. Bereits acht Mal hat der Rockstar eine Grußkarte exklusiv für UNICEF gestaltet.

Seit 2001 setzt sich Udo Lindenberg für UNICEF ein und macht auf die Situation in Not geratener Kinder aufmerksam. Die Grußkarten sind ein Teil seines langjährigen Engagements für ein friedvolles Miteinander und seiner Solidarität mit den Opfern von Armut, Konflikten und Gewalt.

Mayersche übergibt 67.859 Euro aus dem Erlös der UNICEF-Weihnachtskarten

Aachen/Duisburg, 21. März 2019 - Seit zehn Jahren unterstützt die Mayersche die Arbeit von UNICEF mit dem Verkauf von Weihnachtsgrußkarten. Anja Urbschat, Leiterin der Aachener Buchhandlung, überreichte nun am Dienstag, 19.03.19, in der Mayerschen einen Scheck in Höhe von 67.859,-- Euro an Frau Dr. Hai Van Duong Dinh, Abteilungsleiterin Grußkarten, und Frau Meike Bense, Handelspartnerschaften, beide UNICEF Deutschland.

Der Erlös aus dem ehrenamtlichen Grußkartenverkauf des Aachener Unternehmens von 2018 kommt der weltweiten UNICEF-Arbeit zu Gute. Er ist nicht zweckgebunden und kann von UNICEF flexibel eingesetzt werden – dort, wo Kinder besonders dringend Hilfe brauchen, beispielsweise in Syrien oder in den von Hunger betroffenen Regionen Afrikas.
"Wir freuen uns, dass UNICEF durch den bei uns stattfindenden Verkauf ihrer Weihnachtskarten erneut eine große Summe für die notwendige Hilfe vor Ort einsetzen und so Leben retten kann", so Anja Urbschat. "Es erfüllt uns mit Stolz, die Arbeit von UNICEF unterstützen zu können." Einerseits ermöglichen es diese "zweckungebundenen" Erlöse, in akuten Notsituationen schnell zu reagieren, auf der anderen Seite kann UNICEF dadurch auch für Kinder in Langzeitkonflikten und anhaltenden Notsituationen aktiv werden. Diese Konflikte und Krisen stehen nicht so sehr im Blickpunkt der Öffentlichkeit und sind dadurch häufig unterfinanziert.

Dr. Hai Van Duong Dinh: "Unsere Arbeit lebt von zuverlässigen Partnern, wie der Mayerschen. 2018 war für viele Kinder weltweit ein hartes Jahr mit großen Herausforderungen. Wir danken allen Mitarbeitern und Kunden sehr herzlich für das tolle Ergebnis und ihre langjährige Unterstützung." Insgesamt sind durch die erfolgreiche Kooperation bisher Erlöse von knapp 728.000,-- Euro für UNICEF zusammen gekommen.  

Scheckübergabe in der Mayerschen Buchhandlung an UNICEF Deutschland
V. l.: Meike Bense, UNICEF, Anja Urbschat, Mayersche, Dr. Hai Van Duong Dinh, UNICEF.

 

 

Mitspieler gesucht: Größte Performance-Aktion Deutschlands an 100 Orten gleichzeitig

Köln/Duisburg, 06, März 2019 - 100 Menschen an 100 Orten können Teil der bundesweiten Aktion „Theater der 10.000“ am 11. Mai werden Das Theater der 10.000 zeigt, eine bessere Welt zu erschaffen ist möglich und fängt mit jedem Einzelnen von uns an.

© UNICEF/Sebastian Bänsch

Eine Premiere an 100 Orten gleichzeitig in ganz Deutschland.


Je 100 Akteure, die weder ihre Mitspieler noch das Theaterstück selbst vorher kennen: Das ist das „Theater der 10.000“, die bisher größte Live-Performance Deutschlands im öffentlichen Raum. Ab sofort ist es möglich, sich auf der Website
www.theaterder10000.de zu informieren und direkt einen der 10.000 Plätze für die einmalige Theateraktion am 11. Mai zu sichern. Die Aktion ist ein Aufruf zum Dialog über die Zukunft der Kinder und zum gesellschaftlichen Engagement. „Wir wollen die Möglichkeiten der Kunst nutzen, um in der Wirklichkeit etwas zu bewegen“, sagt Leonie Pichler, Künstlerische Leitung des „Theater der 10.000“.

„Jede und jeder ab 16 Jahren kann mitmachen, es sind weder Vorkenntnisse noch schauspielerische Fähigkeiten nötig – nur Offenheit und Mut, beim größten Theaterexperiment des Jahres dabei zu sein.“ Um 12:19 Uhr am Samstag, den 11. Mai fällt der Startschuss für die etwa halbstündige Theateraktion. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des „Theater der 10.000“ – je 100 Menschen an 100 Orten – laden am Aktionstag vorab eine Audio-Datei mit dem Theaterstück auf ihr Smartphone. Diese Datei ist dann deutschlandweit simultan um 12:19 Uhr an allen Orten synchron zu hören. Über Kopfhörer erhalten die Teilnehmenden ihre Regie-Anweisungen und spielen gemeinsam die Story des Theaters der 10.000.

In dem Stück geht es um ein fiktives Szenario: In der nahen Zukunft ist unsere Erde zu einem fast unbewohnbaren Ort geworden. Kriege, Dürre und Lebensmittelknappheit beherrschen den Alltag – weil wir es nicht verhindert haben. Doch es ist heute, im Jahr 2019, noch nicht zu spät, um die Weichen neu zu stellen und für eine bessere Zukunft zu sorgen. Dabei spielen die 10.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Performance eine wichtige Rolle. Bei der deutschlandweiten Theateraktion machen engagierte Menschen von Aachen bis Görlitz und von Flensburg bis Passau mit.

Ob auf der Domplatte in Köln, vor dem Braunschweiger Schloss, vor dem Karl-Marx-Monument in Chemnitz, auf dem Marktplatz in Bremen, auf dem Bahnhofsvorplatz in Hamm/ Westfalen, vor der Porta Nigra in Trier, auf dem Rotkreuzplatz in München, vor dem Römer in Frankfurt am Main, auf dem Gendarmenmarkt in Berlin und an gleich vier verschiedenen Orten in Eisenhüttenstadt: In ganz Deutschland erleben am 11. Mai Menschen, die sich vorher noch nie begegnet sind, das Verbindende der Gemeinschaft sowie die eigene Kraft zur Veränderung.

Weitere Informationen und Anmeldung: www.theaterder10000.de Hintergrund: Über die Idee hinter dem „Theater der 10.000“ Das „Theater der 10.000“ ist die bisher größte bundesweite Performance im öffentlichen Raum, die zum Dialog und zum aktiven Mitgestalten der Gesellschaft auffordern will. Initiiert hat das Projekt UNICEF, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen. Entwickelt und umgesetzt wird es gemeinsam mit einem engagierten Kreativteam und einem bundesweiten Netzwerk von ehrenamtlichen UNICEF-Gruppen an den 100 Veranstaltungsorten.

Das Projekt ist Höhepunkt und zugleich Abschluss der UNICEF-Kampagne #kindheitbrauchtfrieden für Kinder im Krieg und auf der Flucht. „Es ist höchste Zeit zu handeln, damit unsere Erde ein bewohnbarer Ort bleibt und jedes Kind eine friedliche und lebenswerte Zukunft vor sich hat“, sagt Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland. „Mit dem ‚Theater der 10.000‘ wollen wir zum Nachdenken anregen und zeigen: Schon wenn 10.000 Menschen einen Schritt nach vorne machen, können wir gemeinsam sehr weit kommen. Eine bessere Welt zu erschaffen ist möglich und fängt mit jedem Einzelnen von uns an.“

 

UNICEF: Stoppt den Krieg gegen die Kinder im Jemen!

Internationale Geberkonferenz zu Jemen in Genf am 26.2.

Seit dem Stockholmer Abkommen vom Dezember wurden laut UNICEF im Jemen jeden Tag im Durchschnitt acht Kinder getötet, schwer verwundet oder zum Kämpfen gezwungen. Schätzungsweise 1,2 Millionen Kinder im Jemen leben in unmittelbarer Nähe von Kampfzonen, entweder direkt an der Frontlinie oder in Gebieten, in denen regelmäßig schwere Kämpfe stattfinden.


1,2 Mio. Kinder leben im Jemen in unmittelbarer Nähe von Kampfzonen. Ein verwundetes Mädchen wird im Althawra Krankenhaus in Hodeidah behandelt. © UNICEF/Ayyashi

Köln/Genf, den 25. Februar 2019 - Trotz Vereinbarungen zur Reduzierung der Gewalt im Jemen hat sich die Lage der Kinder in dem Land kaum verbessert. Seit dem Stockholmer Abkommen vom Dezember wurden laut UNICEF im Jemen jeden Tag im Durchschnitt acht Kinder getötet, schwer verwundet oder zum Kämpfen gezwungen. Die meisten Kinder starben auf dem Weg zur Schule oder draußen beim Spielen mit ihren Freunden. Einige wurden auch in ihren Häusern getötet.

Schätzungsweise 1,2 Millionen Kinder im Jemen leben in unmittelbarer Nähe von Kampfzonen, entweder direkt an der Frontlinie oder in Gebieten, in denen regelmäßig schwere Kämpfe stattfinden. „Der Krieg gegen die Kinder im Jemen muss aufhören. Alle Konfliktparteien und diejenigen, die auf sie Einfluss haben, tragen dafür Verantwortung, den Schutz und die Hilfe für die unschuldige Zivilbevölkerung sicherzustellen“, erklärt Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland, anlässlich der am Dienstag in Genf stattfindenden internationalen Hilfskonferenz für den Jemen. UNICEF benötigt für 2019 rund 542 Millionen US-Dollar, um lebensrettende Hilfe für Kinder im Jemen zu leisten.

Die Versorgungslage im Jemen ist so schlecht, dass derzeit elf Millionen Kinder – das sind 80 Prozent aller Jungen und Mädchen – humanitäre Hilfe brauchen. Im ganzen Land leiden zwei Millionen Kinder an akuter Mangelernährung; 360.000 von ihnen sind so schwer unterernährt, dass sie jederzeit sterben können. Die Auswirkungen des Bürgerkriegs berühren heute praktisch alle Bereiche des Lebens der Kinder. Das Land steht kurz davor, eine ganze Generation von Kindern durch Gewalt, Flucht, Armut und fehlende Bildungsmöglichkeiten zu verlieren. Schätzungsweise zwei Millionen Mädchen und Jungen besuchen derzeit keine Schule, und eine von fünf Schulen kann nicht mehr benutzt werden.

Der Zugang zu Bildung ist aber eine Voraussetzung, den Zusammenhalt in den Gemeinden zu erhalten und mit den Folgen von Gewalt und Verlust fertig zu werden. UNICEF arbeitet zusammen mit seinen Partnern im Jemen rund um die Uhr, um Kindern und ihren Familien mit lebensrettender Hilfe beizustehen. In 2018 wurden zum Beispiel über 345.000 schwer mangelernährte Kinder medizinisch behandelt und fünf Millionen Menschen mit Trinkwasser versorgt.

Trotz der Kämpfe konnten vier Millionen Kinder gegen Kinderlähmung geimpft werden. UNICEF unterstützt auch ein Cash-Assistance Programm, durch das rund neun Millionen der ärmsten Menschen im Jemen kleine Geldbeträge erhalten, um sich zum Beispiel Nahrungsmittel kaufen zu können. 

UNICEF ruft weiter zu Spenden auf: Bank für Sozialwirtschaft Köln IBAN DE57 3702 0500 0000 3000 00 BIC BFSWDE33XXX Stichwort: Nothilfe Jemen

 

 

Weltweiter Nothilfeaufruf:
UNICEF benötigt für 41 Millionen Kinder in Kriegs- und Krisengebieten

3,9 Milliarden US-Dollar Weltweit rund 34 Mio. Kinder in Kriegs- und Krisengebieten haben keinen Zugang zu Kinderschutzmaßnahmen.
 

Köln/Duisburg, 29. Januar 2019 - Millionen Kinder in Kriegs- und Krisengebieten haben keinen Zugang zu Kinderschutzmaßnahmen. Dies gefährdet ihre Sicherheit, ihr Wohlbefinden und ihre Zukunft, warnt UNICEF. Im Jahr 2019 ruft UNICEF Regierungen und Öffentlichkeit zur Unterstützung von Hilfsprogrammen für 41 Millionen Kinder in 59 Ländern auf, die von Kriegen, Gewalt oder Naturkatastrophen betroffen sind. Insgesamt benötigt UNICEF hierfür 3,9 Milliarden US-Dollar. Diese Kinder brauchen sauberes Wasser, Nahrung, Bildung, medizinische Hilfe und Schutz.

Für Kinderschutzprogramme werden insgesamt 385 Millionen US-Dollar benötigt; davon allein 121 Millionen für vom syrischen Bürgerkrieg betroffene Mädchen und Jungen. „Millionen Kinder erleiden heute durch Konflikte und Katastrophen ein entsetzliches Maß an Gewalt, Angst und Trauma“, sagt UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta Fore.
„Die positiven Wirkungen von Kinderschutzmaßnahmen können nicht überschätzt werden. Wenn Kinder keine sicheren Orte zum Spielen haben, wenn sie nicht wieder mit ihren Familien zusammengebracht werden, wenn sie keine psychosoziale Hilfe erhalten, werden die unsichtbaren Narben des Krieges niemals heilen.“
UNICEF schätzt, dass weltweit rund 34 Millionen Kinder in Kriegs- und Krisengebieten keinen Zugang zu Kinderschutzmaßnahmen haben; davon leben allein 6,6 Millionen im Jemen, 5,5 Millionen in Syrien und vier Millionen in der Demokratischen Republik Kongo. Kinderschutzmaßnahmen umfassen im Rahmen der humanitären Hilfe alle Anstrengungen in Krisengebieten, um Missbrauch, Vernachlässigung, Ausbeutung, Trauma und Gewalterfahrungen vorzubeugen oder betroffenen Kindern beizustehen.

Diese Arbeit wird allerdings durch verschiedene Faktoren gefährdet. Dazu zählt, dass Konfliktparteien zunehmend das humanitäre Völkerrecht missachten und Hilfsorganisationen teilweise den Zugang zu Hilfebedürftigen verweigern. Darüber hinaus sind mehrere Nothilfe-Programme stark unterfinanziert.

In der Demokratischen Republik Kongo beispielsweise standen UNICEF im Jahr 2018 lediglich ein Drittel der benötigten 21 Millionen US-Dollar für die Finanzierung von Kinderschutzprogrammen zur Verfügung. „Kindern die Unterstützung zu geben, die sie brauchen, ist von entscheidender Bedeutung. Aber ohne ausreichende und nachhaltige internationale Hilfe werden viele Kinder durchs Rost fallen“, sagt Manuel Fontaine, Leiter der weltweiten Nothilfeprogramme.

„Die internationale Gemeinschaft sollte sich dazu verpflichten, den Kinderschutz in Kriegs- und Krisengebieten sicherzustellen.“ 2019 markiert den 30. Jahrestag der UN-Konvention über die Rechte des Kindes sowie den 70. Geburtstag der Genfer Konventionen.
Doch heute sind mehr Länder von internen oder internationalen Konflikten betroffen als jemals zuvor in den vergangenen drei Jahrzehnten – mit grausamen Folgen für Kinder.
Kinder, die immer wieder Gewalt erleben oder Zeugen von Kämpfen werden, sind in Gefahr, in einem toxischen Stress aufzuwachsen. Je jünger die Kinder sind und je länger diese Situation anhält, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit lebenslanger negativer Folgen für ihre kognitive, soziale und emotionale Entwicklung. Einige kriegstraumatisierte Kinder brauchen spezielle medizinische und psychologische Hilfe, um ihre Erfahrungen zu verarbeiten.

Die meisten Mittel benötigt UNICEF für die vom syrischen Bürgerkrieg betroffenen Kinder in Syrien (319,8 Millionen US-Dollar) und in Aufnahmeländern (904 Millionen USD) – gefolgt von Jemen (542,3 Millionen), der Demokratischen Republik Kongo (321,1 Millionen) und Südsudan (179,1 Millionen USD).

Hintergrund:
Mit den Geldern des weltweiten Nothilfeaufrufs für Kinder will UNICEF in 2019: vier Millionen Kindern und Angehörigen Zugang zu psychosozialer Hilfe geben; 43 Millionen Menschen mit sauberem Wasser versorgen; 10,1 Millionen Kindern formelle und informelle Bildungsangebote eröffnen; 10,3 Millionen Kinder gegen Masern impfen; 4,2 Millionen Kinder mit schwerer akuter Mangelernährung behandeln.
In den ersten zehn Monaten von 2018 hat UNICEF in Krisengebieten: 3,1 Millionen Kinder und Angehörige mit psychosozialen Hilfsangeboten erreicht; 35,3 Millionen Menschen mit sauberem Wasser versorgt; 5,9 Millionen Kindern Bildungsangebote eröffnet; 4,7 Millionen Kinder gegen Masern geimpft; 2,6 Millionen Kinder mit schwerer akuter Mangelernährung behandelt.