Abteistraße
Sie führt von der Klosterstraße zu Alten
Rheinstraße. Früher hieß sie Kreuzstraße, wurde jedoch 1910 in Abteistraße
umbenannt. Die Kreuzstraße wurde anscheinend zwischen 1862 und 1865 angelegt,
denn in dem Duisburger Adressbuch von 1862 wird sie noch nicht genannt, kommt
dagegen auf einem Stadtplan vom 1865 vor.
Sowohl der
Name der Klosterstraße als auch die Namen der Kreuz -und Abteistraße erinnern an
das Kreuzbrüderkloster, das in diesem Bereich lag (vgl. den Stadtplan des
Johannes Corputuis von 1566) und von 1498 bis 1815 bestanden hat. Die
Kreuzbrüder widmeten sich neben der Seelsorge auch der Krankenpflege.
Alte Rheinstraße
Sie stellt die Verbindung vom Marientor zur
Unterstraße her. Ursprünglich hieß sie nur Rheinstraße, und zwar deshalb, weil
in der Zeit vor de Rheinverlagerung, die auf den Beginn des 13. Jahrhundert
anzusetzen ist, unmittelbar auf den an der Stadtmauer vorbeifließenden Strom
hinführt.
Der Name „Alte
Rheinstraße“ taucht im Zuge der Umbenennung gleichlautender Straßennamen nach
der Vereinigung der Städte Duisburg, Ruhrort und Meiderich 1905 zum erstenmal im
Duisburger Adressbuch von 1911 auf.
Als Vicus
Rinensis(=Rheinstraße) kommt sie 1345 vor, als Rijnstrate 1350/60, bei Johannes
Corputius 1566 als Rynstraeß und weiterhin bis ins 20.Jahrhundert als
Rheinstraße. Im Jahre 1803 wohnte in der Rheinstraße als einer vornehmen
Wohnstraße der Duisburger Oberbürgermeister Speck.
Alter Markt
Das
Vorhandensein eines Marktes kennzeichnet die Stadt. So wird der Markt – im
Westen des heutigen Rathauses und unterhalb der Treppe zum Westteil der
Salvatorkirche – schon 1145 als forum genannt, seit 1380 in verschiedenen hoch-
und niederdeutschen Formen z. B. als Mart (1487) oder de Merct (1566 auf dem
Duisburger Stadtplan des Corputius). Zusätzlich zu dem hier abgehaltenen
Wochenmarkt wurde seit dm 22. April 1719 einneuer Mittwochenmarkt auf dem Burgplatz (der „Burg“)
eingerichtet. Später wurde „die Burg“ allein als Marktplatz benutzt.
Infolgedessen bekam der ursprüngliche Markt die Bezeichnung „ Alte Markt“.
Am Burgacker
Die Straße Am
Burgacker verbindet in Fortsetzung der Düsseldorfer Straße nach Norden die
Königstraße mit der Junkerstraße, wobei sie im großen und ganzen parallel zum
Kuhlenwall verläuft und damit schon außerhalb des Altduisburger Stadtgebietes
liegt, wie es der Stadtplan des Johannes Corputius von 1566 ausweist. Vom Ende
fünfziger bis zum Ende der siebziger Jahre dieses Jahrhunderts wurde das
ursprünglich schmale Gässchen besonders in dem Teil zwischen der König- und
Köhnenstraße immer mehrerweitert, wobei mehrere Bankgebäude hier umgebaut,
vergrößert und neuerrichtet wurde.
1376 wird der
Name Burgacker zum erstenmal anlässlich der Verpachtung eines Gartens durch den
in der Nähe des Marientors ansässigen Johanniterorden erwähnt. 1525 gehörten 14
Morgen Land am Burgacker zum sogenannten Wirtschaftshof der alten Königspfalz.
Welche sonstigen Beziehungen aus dem Namen Burgacker zur Königspfalz als
„königlicher Burg“ des Mittelalters abzuleiten sind, lässt sich nicht sagen.
In einer
Aufstellung der in Duisburg vorhandenen Straßen von 1807 wird der damals wohl
noch gänzlich ungebaute Burgacker erwähnt, der zu Anfang dieses Jahrhunderts
weitgehend mit Häuser besetzt ist.
Die ältere
Generation wird sich noch der renommierten Gastwirtschaft „Burgacker“erinnern,
die bis weit in das 19. Jahrhundert zurück und in der früherer Zeit
Theateraufführungen undf bis vor dem II. Weltkriege gesellschaftliche
Veranstaltungen stattfanden. Sie lag etwa im Winkel zwischen der Straße AM
Burgacker und der Köhnenstraße auf deren nördlichen Teil, genau an der Stelle
der uralten Ackerflur „ Burgacker“.
Am Hafen
So heißt heute
die Straße von der Schwanentorbrücke über den Springwall hinaus bis zum
Philosophenweg parallel dem Duisburger Innenhafen.
Der Name „Am
Hafen“ kommt zum erstenmal im Adressbuch von 1872 vor , in dem zwei früher zur
Unterstraße gehörende Häuser diese Bezeichnung erhalten.
1907 nennt man
die Gebäude so, „welche in den Magazinen der Südostseite des alten Hafens vom
Springwall bis zur Hafenstraße [heute: Marientorstraße] liegen“ (Meyer-Markau,
Sprachl. Heimatkunde).
Am Mühlenberg
Diese Straße,
die völlig eben verläuft und keinen “Berg“ erkennen lässt, verbindet die
Landgerichtsstraße mit dem Kuhlenwall. An dem Stück, das bei der
Landgerichtsstraße beginnt und zwischen der Rückfront der
Agnes-Miegel-Realschule (früher Lyzeum bzw. Frau-Rat-Goethe-Gymnasium) und der
Grünanlage der Sparkasse vorbeiführt, ist sie fußläufig. Lange Zeit führte sie
nur bis zur Straße Am Burgacker durch. Erst seitdem zu Anfang des Jahres 1979
der Große Sparkassen-Verwaltungsneubau (zwischen Kuhlenwall, Köhnenstraße und Am
Burgacker) sowie der Neubau der Deutschen Bank im Bereich von Königstraße und Am
Burgacker und insbesondere auch der dazugehörige rückwärtige Teil errichtet und
fertiggestellt worden war und die zwischen beiden Straßen neugestaltete Straße
befahrbar geworden war, wurde diese – im übrigen in ihrer ganzen Länge unbewohnt
– der bestehenden Straße Am Burgacker zugeschlagen, wodurch ein Zustand
wiederhergestellt worden ist, den ein „Bauplan“ der Stadt Duisburg vom Jahre
1850 schon zeigt, auf dem die schurgerade durchgeführte Verbindung zwischen
einem Teil des damaligen Pulverweges ( Landgerichtsstraße) und dem Kuhlenwall
unter dem Namen Gartenstraße eingezeichnet ist.
Diese
Gartenstraße ist noch im Jahre 1910 nur in der Planung vorhanden. Als um diese
Zeit (nach der Vereinigung von Duisburg, Ruhrort und Meiderich 1905)
gleichlautende Straßennamen neue Bezeichnungen erhielten, sah man für die
Gartenstraße den Namen Plessingstraße vor, um einen Professor der früheren
Duisburger Universität damit zu ehren (vgl.Plessingstraße /Dellviertel). Somit
erscheint die Gartenstraße im Duisburger Adressbuch von 1911 erstmals als
Plessingstraße. Doch schon am 17. Dezember 1912 entschloß sich die Stadtverwaltung, die Straße lieber Am
Mühlenberg zu nennen, was sich im Adressbuch zum erstenmal 1915 niederschlägt.
Der Name Am
Mühlenberg sollte die Erinnerung an zwei Windmühlen aufrecht erhalten, die
früher einmal rechts und links von der Landgerichtsstraße gestanden hatten. Eine
dieser Mühlen, eine Bockwindmühle, hatte noch bis in die Mitte der fünfziger
Jahre des 19. Jahrhunderts da gestanden, wo etwa der Hochhaustrakt der heutigen
Hauptstelle der Stadtsparkasse sich erhebt.( In der Zeit zwischen der Mühle und
der heutigen Sparkasse hatte sich dort das Wohnhaus des Oberbürgermeisters Karl
Lehr als Königstraße Nr. 21 befunden, das 1935 Kunstmuseum gewesen war und 1958
abgerissen wurde.)
Das erste Haus
am Mühlenberg war die Nummer 20 von Dr.-Ing. Friedr .A. Weber (seit 1924), das
heute vorhanden ist.
An der
Turmmühle
Diese zwischen der bis zur (neuen)
Steinschen Gasse verlängerten Klosterstraße und der Müllergasse gelegene Straße
ist nach den Zerstörungen des II. Weltkrieges der bis 1974/75 endgültig
gestalteten Parkplatzanlage zum Opfer gefallen.
Die Straße
führt auf die 1439 errichtete Mühle am Marientor zu, die sich auf einem der
Stadttürme befand und die durch das Ereignis an der „Verlörkesbrücke“ von 1445
besondere Bedeutung erlangte. 1559 hieß sie „gemeine gate na der steinwindmollen“,
1824 Müllersgäßchen. Im August 1952 wurde die alte Bezeichnung durch den Namen
„An der Turmmühle“ gewissermaßen wieder aufgenommen.
Angerstraße
Sie liegt in
dem durch den Fluchtlinienplan der Stadt Duisburg vom
16. Dezember 1899
für die Erschließung durch Straßen festgelegten Bereich des „Wasserviertels“ und
verbindet in Fortsetzung der Moselstraße die Kardinal-Galen-Straße mit der
Stresemannstraße. Die Benennung erfolgte im Jahre 1901; ein Jahr später
erscheint sie (mit 3 Hausnummern) zum erstenmal im Adressbuch.
Zum „Wasserviertel“
vgl. auch den Hinweis bei der Siegstraße.
Die Straße
erhielt ihren Namen nach dem rechten Nebenfluss des Rheins, der im Bereich
Velbert und Wülfrath im Bergischen Land entspringt. In ihrem Unterlauf benutzt
die Anger (Anger-a = Wiesenbach) ein altes Rheinkendel als Bett. Vom Kesselsberg
im Duisburger Süden aus durchfließt der Neue Angerbach Ungelsheim, Huckingen und
Hüttenheim, während der Alte Angerbach Huckingen in einem großen Bogen umfasst.
Bei Angerhausen treffen beide zusammen und münden bei Haus Angerort auf dem
Gelände der Mannesmann-Hüttenwerke AG. in den Rhein.
Averdunkstraße
Sie ist die Verbindungsstraße zwischen
Königstraße und Landfermannstraße und mündet in die Mainstraße.
Noch im
Duisburger Adressbuch von 1937 erscheint die Straße als Marienstraße, die ihren
Namen zu Ehren der Frau des Oberbürgermeisters Friedrich Wilhelm Wegner (1873 –
1879) gehabt haben soll. Das nächste Adressbuch von 1939 führt die Straße als
Averdunkstraße, nachdem sie vermutlich anläßlich des 10. Todestages Averdunks am
4. Januar 1937 umbenannt worden ist, ohne dass sich dies an Hand von Quellen
nachweisen lässt.
Heinrich
Averdunk, am 12. Juli 1840 zu Neukirchen bei Moers geboren, war Lehrer am
Duisburger Gymnasium, dem heutigen Landfermann - Gymnasium, wurde dort 1872
Oberlehrer und 1881 Professor (im Sinne von Studienrat). 1872 bis 1878 war er
Stadtverordneter.1896 übernahm er den Vorsitzt der neugewählten Duisburger
Kommission zur Sammlung von Altertümern und eröffnete 1902 im Rathaus das
Heimatmuseum, dessen Leitung er bis 1919 beibehielt und nach seinem Tode
Averdunkmuseum genannt wurde. Als Wahrer und Verwalter des städtischen
Archivguts, das er für zahlreiche Abhandlungen ausgewertete insbesondere für die
erste wissenschaftlich fundierte, 1894/95 erschienene„Geschichte der Stadt
Duisburg“, hat er sich einen Namen gemacht. Am
12. Juli 1920 verlieh ihm die Philosophische Fakultät
der Universität Bonn anlässlich seines 80. Geburtstages die Würde eines
Ehrendoktors. Heinrich Averdunk starb am
4. Januar 1927
im 87. Lebensjahr. |