Die Altstadt

Straßen und die Geschichte
der Namensgebung

Straßen alphabetisch sortiert
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M

  Mainstraße

 Als Verbindung zwischen Pulverweg ( der an dieser Stelle heute Landfermannstraße heißt) und Neue Weseler Straße ( heute Kardinal-Galen-Straße) wird sie offiziell zuerst im Adressbuch der Stadt Duisburg von 1910 genannt. Als einziges Gebäude ist unter Nr. 10  das des Kgl. Gymnasiums (heute Landfermann- Gymnasium) aufgeführt, in dem 1909 bereits der Unterricht aufgenommen worden war.

  Die Straße liegt in dem Bereich des „ Wasserviertels“, dessen Fluchtlinienplan am 16. Dezember 1899 festgelegt worden war, wodurch der projektierten Straße zugleich der Name Mainstraße zugewiesen wurde.

  Mit 524 km Länge ist der Main der bedeutendste Nebenfluss des Rheins. Seine beiden Quellflüsse, der Weiße Main vom Fichtelgebirge und der Rote Main vom Ostrand der Fränkischen Alb, vereinigen sich bei Kulmbach. In zahlreichen Biegungen durchfließt er das Gebiet von Steigerwald und Spessart und mündet bei Mainz in den Rhein. 

  Marientor

 Heute heißt Marientor das gesamte Gelände, auf das von der inneren Stadt her Steinsche Gasse und Beekstraße stoßen und wo von der gegenüberliegenden Seite Heer-,Julius-Charlotten- und Vulkanstraße einmünden. Über diesen Verkehrsknotenpunkt hinweg führt als Autobahnzubringer die L ( Landstraße) 609.

  Ursprünglich war das Marientor eins der vier Haupttore der alten Stadt Duisburg. Seinen Namen hatte es von der Marienkirche, die der Johanniterorden im 12. Jahrhundert dort gebaut hatte. Als porta Sancte Marie wird das Marientor 1350 zum erstenmal erwähnt. 1820 wurde es abgebrochen.

  Auf dem Stadtplan des Johannes Corputius von 1566 ist noch gut erkennbar, dass (vgl.Beekstraße), am Marientor vorüberfloss, wo ihn eine Brücke überquerte, die bis in die neueste Zeit bestanden hat. Von 1831 bis zu den Zerstörungen im II. Weltkrieg hatte es am Marientor, sozusagen im alten Bett des Dickelsbaches, einen Zoll- und Holzhafen gegeben, der danach nur noch als Liegeplatz für Schiffe diente und mit dessen Zuschüttung 1968 im Zuge des Baues der L 609 begonnen wurde. 

  Marientorstraße

 Sie führt vom Marientor bzw. etwa von der Marienkirche bis zur Brücke über den Duisburger Hafen, der sich hier in den Innen- und Außenhafen teilt. Im Adressbuch von 1910 heißt sie noch Hafenstraße und dürfte Ende 1910 umbenannt worden sein, da sie im Duisburger Adressbuch von 1911 als Marientorstraße vorkommt, mit dem Zusatz „ früher Hafenstraße“.  Wegen des Namens in Ruhrort wurde der Name der Hafenstraße in Duisburg geändert.  Die Marientorstraße ist in der Linienführung mit dem Lohwall der mittelalterlichen Stadt Duisburg gleichzusetzen. 

  Matthesstraße

 Kurze Straße zwischen Charlotten- und Vulkanstraße, die im April 1939 nach einem der Gründer der heutigen „ Chemischen Fabrik Matthes & Weber“ ( Werthauser Str.100) benannt wurde und auf das Gelände zuführt, an dem am 1. Juli 1838 die Sodafabrik Matthes & Weber ihren Betrieb aufnahm.

  Matthieu Elie Matthes war am 20. Februar 1808 in Rotterdam geboren und durch die Heirat mit Berta Curtius der Schwiegersohn von Friedrich Wilhelm Curtius geworden, der 1824 selbst eine Schwefelsäurefabrik in Kasslerfeld gegründet hatte. (Carl August Weber, der andere Teilhaber des neuen Unternehmens, war früher Lehrling bei Curtius gewesen).

  Von 1899 (so zum erstenmal im Adressbuch nachweisbar) bis 1939 hieß diese Straße Adolfstraße, wobei der Name wohl willkürlich in Anlehnung an die schon vorhandenen Vornamen der Charlottenstraße und Juliusstraße gewählt wurde. 

  Moselstraße

 Zum erstenmal erscheint sie im Duisburger Adressbuch von 1907 als Verbindungsstraße zwischen Neue Weseler Straße ( heute Kardinal-Galen-Straße ) und Emscherstraße ( heute Fuldastraße), wobei nur unter den Nummern 32 und 36 zwei Häuser genannt werden.

  Die Straße liegt in dem Bereich des „ Wasserviertels), dessen Fluchlinienplan am 16. Dezember 1899 festgelegt worden war. Der Bau der Moselstraße wurde im November 1900 genehmigt.

  Die Mosel als linker Nebenfluss des Rheins ist 545 km lang. Sie entspringt in den Südvogesen, fließt durch Lothringen, berührt Metz und Diedenhofen ( Thionville), bildet dann deutsch- luxemburgische Grenze und mündet nach zahlreichen Windungen, wobei sie die Eifel vom Hunsrück trennt, bei Koblenz in den Rhein.

 

  Müllersgasse

 Sie verbindet die Beekstraße mit der heutigen Steinschen Gasse, der früheren Untermauerstraße, und hat mit der ihr benachbarten Straße An der Turmmühle gemeinsam, dass sie an die 1439 errichtete Mühle erinnert, auf der alten Stadtmauer in ihrer Nähe stand und 1445 bei der Belagerung Duisburgs durch den Kurfürst -Erzbischof von Köln Geschichte gemacht hat. Dort mag auch der eine oder andere Müller dieser Mühle  gewohnt haben, die 1868 abbrannte und deren Turm 1875 auf Abbruch verkauft wurde. 

Die m Müllergasse hat mehrfach ihren Namen gewechselt. In frühern Zeiten hieß sie oft nach der angesehensten Familie, die dort Wohnte. So sind folgende Bezeichnungen ermittelt worden: 1461 Haselgate, 1547 Tibisgate, 1559 und 1566 Michels- oder Michielsgaet, 1573 Hessel- oder Tibisgate. Von 1658 an bis heute hat sich die Benennung als Müllersgasse gehalten.

 

  Münzstraße

 Die Münzstraße verbindet heute den südlichen Teil der Poststraße mit dem Schwanentor. Bis Ende 1919 hieß der damals noch bis auf die Unterstraße durchgeführte Teil der Straße (zwischen Unterstraße und Kühlingsgasse) Oberöderich ( zum Namen Öderich s. bei Unteröderich), das anschließende Stück  (von der Kühlingsgasse bis zur Beestraße) Brunnengasse. Die Münzstraße ging früher über die alte, viel schmalere Steinsche Gasse hinaus etwa bis zur Mitte der heutigen sehr breiten Steinsche Gasse, auf deren Ostseite die damalige Kaiserstraße lag. Erst im Jahre 1900 wurde sie über die Steinsche Gasse hinaus bis zur Ecke Kuh- und Poststraße durchgezogen. Dabei erhielt sie den Namen Münzstraße ( statt bisher Münzgasse).

  1450ist die Straße als Monynckgate zuerst urkundlich nachweisbar. 1566 heißt sie auf dem Corputuisplan Monickengaet. Warum sie nach den „ Mönchen“ heißt, ist jedoch ebenso wenig geklärt wie die Tatsache, dass von 1663 an die Bezeichnung ständig Münzgasse lautete. Sollte die Änderung im Namen auf eine ungenauer werdende Aussprache der ursprünglichen Benennung oder darauf zurückzuführen sein, dass spätere Geschlechter geglaubt haben, hierin eine Beziehung zum Münzprägerecht der alten Reichsstadt Duisburg sehen zu können?