Die Altstadt

Straßen und die Geschichte
der Namensgebung

Straßen alphabetisch sortiert
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Beekstraße

 Im Kern der Duisburger Altstadt gelegen, führte die Beekstraße von der Schwanenstraße bis zum Marientor. Im ausgehenden Mittelalter gehörte sie zu den vornehmsten und bedeutsten Straßen .Als eine ausgesprochene Laden- und Geschäftsstraßen hat sie sich besonders in den ersten Jahrhunderts entwickelt. Vor 1933 waren hier vor allem die Kaufhäuser jüdischer Mitbürger zu finden.

  Auf dem Stadtplan des Johannes Corputius von 1566 erkennt man, dass die Straße- in ihrem Verlauf genau wie heute noch – vom Weinhausmarkt bzw, vom alten Rathaus aus zum Marientor auf den Dickelsbach zuführt, der in Höhe des Marientors an die Stadtmauer herankam, diese bis zum Schwanentor umfloß und sich dann durch die Weiden zur Ruhr hinwandte. Die niederdeutsche Form Beeke  =  Bach hat der Straße den Namen gegeben.  Im Jahre 1971 wurde der Teil von der Schwanenstraße bis zur Münzstraße, 1974 der Bereich von der Münzstraße bis zur Universitätsstraße als Basarstraße ausgebaut. 

  Beginengasse

 Die Beginengasse hat ihren Namen nach den Nonnen vom Elisabethenkloster, auch Elisabethenberg genannt, die neben andern ähnlichen Duisburger klösterlichen  Vereinigungen Beginen genannt wurden. Bei den Beginen handelt es sich um eine religiöse Gemeinschaft, die sich auch Werken der Nächstenliebe widmete. Sie War im 12. Jahrhundert von dem Lütticher Priester Lambert le Be´ghe  gestiftet worden und hatte sich von Belgien aus auch nach Deutschland ausgedehnt. Die in früheren Zeiten übliche  Schreibung Beghine oder Beguine (mit h bzw und hinter dem g) sollte nur die richtige Aussprache garantieren. Im Deutschen ist diese Schreibung aber völlig irreführend, da das Wort Beguine gewöhnlich falsch, nämlich Begwine, ausgesprochen wurde. Aus diesem Grunde ist die in den Lexika bereits vor Jahrzehnten richtiggestellte Schreibung auch im Straßenschild durch Verfügung des Oberstadtdirektors vom 24. Mai 1956 eingeführt worden.

  Das Kloster Elisabethenberg vom 1454 mag anfänglich dem klosterähnlichen Zusammenschluss der Beginen entsprochen  haben. Es ist jedoch schon bald darauf den  Tertiarierinnen nach der Franziskanerregel zuzuordnen und hat bis 1811 bestanden.

  Die Beginengasse heißt 1454 die Berchsche  gaithe, 1566 Tackengaet (nach einer Familie Tack), führt mindestens seit Anfang des 19. Jahrhunderts schon den Namen Beginengasse, kommt aber 1824 als Nonnengasse vor und trägt schließlich nachweisbar seit dem ersten Duisburger Adressbuch von 1861 bis heute wieder die Benennung  Beginengasse.

  Als Wohnstraße hat die Beginengasse, die gegenüber der Kasinostraße auf die Beekstraße trifft, heute keine Bedeutung mehr, da sie auf beiden Seiten von Geschäftshäusern begrenzt wird. 

 Bohnengasse 
 Die bereits im 18. Jahrhundert bekannte und so auch 1824 belegte Straße, im Volksmund auch Trampelgässchen genannt, stellt eine Verbindung zwischen der Oberstraße und der Obermauerstraße her.

  Nähere Angaben über Herkunft und Bedeutung des Namens können nicht gemacht werden. Auf dem Stadtplan des Johannes Corputius von 1566 ist die Gasse eingezeichnet, trägtjedoch keinen Namen. 

  Brüderstraße
  
Sie verbindet den Alten mit dem Flachsmarkt und mündet dort in die Niederstraße. Ihren Namen leitet sie von den Franziskanern oder Minderbrüdern ab, die mindestens seit 1265 in Duisburg an dieser Straße ansässig waren, wo sie die Minoritenkirche bauten, von der kleine Reste noch in der heutigen Kirche der Karmelitinnen vorhanden sind. Der Orden bestand bis zum Jahre 1832.

  Die Straße heißt 1371 platea fratrorum minorum, also Minderbrüderstraße, wie der Name 1516 auch tatsächlich auf deutsch lautet (Mynrebroderstrate). Doch schon 1413 und dann wieder 1566 auf dem Stadtplan des Johannes Corputius wird sie als Broderstraite bzw.. Bruerstraeß und dann weiter bis heute als Brüderstraße bezeichnet. 

  Burgplatz
 Der Burgplatz, auf dem (von 1719 an) auch jetzt noch ein Wochenmarkt abgehalten wird und wo seit 1878 das Mercator-Denkmal steht, ist der Kern des alten Duisburg, heute ein im engeren Sinne nur vom Rathaus und einem Teil der Salvatorkirche begrenzter freien Platz. Bis zur Zerstörung im II. Weltkrieg war er von Wohnhäusern umgeben. Heute ist auch das Gelände unmittelbar bei der Salvatorkirche (bis 1821 Friedhof) mit in den Bereich des Burgplatzes einbezogen, nachdem es bis 1900 durch die „Graat“ genannte Straße, eine Verlängerung der heutigen Salvatorstraße, und die zu deren Seiten stehenden Häuser vom eigentlichen Burgplatz getrennt war und erst nach dem II. Weltkrieg als Grünfläche ausgewiesen wurde.

  Der Bereich des Burgplatzes war durch seine Gegebenheit (leichte Hanglage und teilweise anschließende Versumpfung)im Mittelalter wie geschaffen für die Anlage einer Befestigung bzw. einer Königspfalz ( als gelegentlicher Residenz des Herrschers), deren erste Anfänge im 9. Jahrhundert nachgewiesen sind.

  Die Bezeichnung führte von „super castrum“ (1349) über die gleich darauf nachweisbare deutsche Übersetzung „op der Borgh“ (1350/60), die sich als „op der Burg“ bis vor dem II. Weltkrieg im Volksmunde erhalten hatte, „de Borcht“ (1566 bei Johannes Corputius ) zum einfachen „ Burg“ (1824) und dem heutigen offiziellen „ Burgplatz“.   Noch 1374, als die große Salvatorkirche schon stand, konnte auf dem Burgplatz ein Turnier abgehalten werden.