Die Altstadt

Straßen und die Geschichte
der Namensgebung

Straßen alphabetisch sortiert
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P-Q

    Peterstal

 Die Straße verbindet heute – nach Kriegszerstörungen und Wiederaufbau seit 1945 – die Klosterstraße mit dem Schwanentor und ist zum größten Teil identisch mit der Wiesenstraße, wie diese im Duisburger Stadtplan von 1850 eingezeichnet ist. Der Name Wiesenstraße, zurückgehend auf die im ehemaligen Überschwemmungsgebiet der Duisburger Unterstadt gelegenen Wiesen und Gärten, bestand bis April 1939. Da der Bereich, durch den die Wiesenstraße führte, vom Mittelalter an bis in neueste Zeit „ der Öderich“ ( Deutung des Namens s. bei Unteröderich) hießt, so kommt die Straße 1540 als „ Gemeyne Gaete  in den Oderich“ und noch 1824 generell als „ Oederich“ vor.

  Mit der Bezeichnung  Peterstal lebte die Erinnerung an die klösterliche Vergangenheit auf, die bis auf die 1454 erfolgte Gründung eines zweiten Minoritenklosters zurückreicht, dessen Konventhaus 1484 als „ st. Peterstal“ bezeichnet wird. Dieses Kloster wurde 1498 von den Kreuzbrüder übernommen, die dort bis zur Aufhebung 1815 ihre Niederlassung hatten. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts hat die Kapelle des Klosters bestanden. Noch 1907 fand man an der Wiesenstraße bei Ausschachtungsarbeiten Gebeine vom ehemaligen Kreuzbrüder- Friedhof. 

  Philosophenweg

 Die heute als Philosophengang bezeichnete Straße bis zur Jahrhundertwende mit dem Namen Philosophengang (auch Philosophischer Gang) als eine von hohen Weidebäume eingefasste Allee vom Stapeltor zu den Ruhrwiesen und soll der Volksüberlieferung nach ihren Namen daher haben, dass Professoren und Studenten der ehemaligen Universität hier sehr gern spazieren gingen.

  1892 wurde aus Anlass der Hafenerweiterung eine Verbindung vom Bereich des Stapeltors zu den am Hafen liegenden Lagerplätzen erforderlich. Der so entstandene Straßenzug erhielt von der Alten Weseler Straße ( heute Stresemannstraße) bis zum Hafen nun offiziell den Namen des teilweise in unmittelbarer Nähe verlaufenden alten Philosophenweges. Die Bebaung begann 1895.

  1909 wurde das Straßenstück zwischen der Neuen Weseler Straße ( heute Kardinal-Galen-Straße) und der Alten Weseler Straße, das bisher Teil der letztgenannten Straße war, in den Philosophenweg einbezogen.

  Seit Mitte der zwanziger Jahre ist dem bisherigen Philosophenweg auch nach Osten abknickende Straßenstück zugeschlagen worden, das sich lange Zeit im Besitz der Hafenverwaltung befand und südlich vom Innenhafen auf die Hansastraße zuläuft. 

  Poststraße

 Die Poststraße ist, wie auch in der Zeit vor dem II. Weltkrieg, die Verbindung von der Universitätsstraße bis zur Gutenbergstraße, der gegenüber damals der Knüppelmarkt lag, und führte heute weiter bis zur Oberstraße, was ohne Bedeutung ist, da zwischen Gutenberg- und Oberstraße keine Wohnhäuser mehr stehen, während dieser Teil früher als Georgstraße stark bewohnt war. Lediglich durch den sogenannten „ Kuhtordurchbruch“, die nach dem Kriege durchgeführte direkte Straßenverbindung zwischen Kuh- und Schwanentor, wird die Poststraße durch den Straßenzug Kuhstraße-Schwanenstraße unterbrochen.

  Erst seit dem Jahre 1900 trägt die Straße  in ihrer ganzen Länge von der Universitätsstraße bis zur Gutenbergstraße die Bezeichnung Poststraße, während vorher – offenbar seit 1818 (s. u.)- nur der Teil von der heutigen Kuhstraße an bis zur Gutenbergstraße Poststraße hieß dafür jedoch auch der Rest  der aus dem Mittelalter stammenden Kuhstraße ihren Namen zugunsten einer seitdem rechtwinklig geführte Poststraße verloren hatte. In den seit 1900 bestehenden Straßenzug waren ein Teil der Venusgasse sowie die durch das Niederreißen der Wohnhäuser zwischen Venusgasse und Universitätsstraße entstandene Straßenverbindung einbezogen worden. Damals erhielt die ehemalige Kuhstraße ihren Namen so weit zurück, wie sie ihn noch in Verlängerung der Königstraße trägt.

  1818 wurde die Posthalterei von der Oberstraße an die Stelle de Kuhstraße gelegt, wo sich auch heute noch das gelbe Backsteingebäude das 2 Postamts befindet. Vermutlich mit  diesem Zeitpunkt verlor, wie oben geschildert, die Kuhstraße ihren Namen zugunsten der Poststraße. 

  Pulverweg

 Zum Namen schreibt Heinrich Averdunk 1911 in seiner Veröffentlichung über die Duisburger Flurnamen: „ Die von Wesel über (die)  Aakerfähr (e) kommende oder dorthin fahrenden Pulverwagen benutzten den Weg, da sie die Stadt nicht berühren durften. Der Name ist erst in der preußischen Zeit am Ende des 17. oder Anfang des 18. Jahrhunderts aufgenommen“.

  Für die neuere Zeit lässt sich über den Pulverweg, der heute den Friedrich-Albert-Lange-Platz mit der Kardinal-Galen-Straße verbindet und seine Verlängerung im Philosophenweg findet, sagen, dass mindestens das Stück des Pulverweges zwischen Junkernstraße und Kardinal-Galen-Straße parallel und außerhalb der ehemaligen Stadtmauer diesen Namen stets seit seinem Aufkommen geführt haben wird, wobei vielleicht noch der teil des Philosophenweges bis heutigen Stresemannstraße, die ja die alte Transportstraße nach Wesel war, ebenfalls im Volksmund als Pulverweg bezeichnet worden mag.

  Auf dem Bauplan der Stadt Duisburg von 1850 wie auch auf  einer Karte des Jahres 1837 wird erkennbar, dass das Stück des heutigen Pulverweges, das zwischen Junkernstraße und Friedrich-Albert-Lange-Platz liegt, damals Junkernweg hieß (vlg. a. bei Junkernweg), der sich mit dieser Bezeichnung in der heutigen Landfermannstraße fortsetzte. Der Junkernweg  wurde aber, wie aus dem Adressbuch ersichtlich ist, 1879 in Pulverweg umbenannt, als die von 1850 bis 1878 in Pulverweg umgetaufte Mühlengasse Landgerichtsstraße genannt wurde. 

  Quergasse

 Sie verbindet die Unterstraße mit der Abteistraße und hat ihren Namen von ihrem schrägen Verlauf bekommen. Zum erstenmal nachweisbar ist sie im Duisburger Adressbuch von 1888.