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Redaktion Harald Jeschke
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11. Dezember 1946 in New York:
Kinderhilfswerk Unicef wird ins Leben gerufen!
Am 24. Juli 1957
wurde in Duisburg aus Dankbarkeit und der Einsicht, dass
auch in vielen anderen Teilen der Welt Kinder in großer Not
leben, die Arbeitsgruppe Duisburg ins Leben gerufen.
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UNICEF: Welle schwerer
Kinderrechtsverletzungen in Konflikten |
Weniger als die
Hälfte der Konfliktparteien weltweit haben
sich zum Schutz von Kindern verpflichtet
30. Dezember 2021 - Im zu Ende gehenden Jahr
gab es laut UNICEF in seit langem
andauernden und in neuen Konflikten eine
Welle schwerer Kinderrechtsverletzungen. Von
Afghanistan bis Jemen, von Syrien bis
Nord-Äthiopien haben Tausende von Kindern
einen verheerenden Preis für anhaltende
bewaffnete Auseinandersetzungen und Gewalt
zwischen verschiedenen Gruppen gezahlt.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter humanitärer
Organisationen waren und sind ständigen
Gefahren ausgesetzt.
© UNICEF/UN0309065/Kokic
Afghanistan: Abdul Hamid (9) in seinem mit
Einschüssen übersäten Klassenzimmer
Erst in der vergangenen Woche waren
Berichten zufolge vier Kinder unter den
Opfern, als im Bundesstaat Kayah im Osten
Myanmars mindestens 35 Menschen getötet
wurden, darunter zwei Mitarbeiter von Save
the Children. "Jahr für Jahr zeigen
Konfliktparteien eine erschreckende
Gleichgültigkeit gegenüber den Rechten und
dem Wohlergehen von Kindern", sagte
UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta Fore.
"Kinder leiden, und Kinder sterben aufgrund
dieser Gefühllosigkeit. Es muss alles getan
werden, um sie zu schützen." Für 2021 liegen
noch nicht alle Daten vor. Aber allein in
2020 hatten die Vereinten Nationen 26.425
schwere Verstöße gegen Kinder offiziell
dokumentiert. In den ersten drei Monaten
dieses Jahres ging die Zahl der
verifizierten schweren Verstöße zwar leicht
zurück, doch die Fälle von Entführung und
sexualisierter Gewalt stiegen im Vergleich
zum ersten Quartal des Vorjahres in
alarmierendem Maß an - um mehr als 50 bzw.
10 Prozent.
Die meisten Entführungen gab es in Somalia,
gefolgt von der Demokratischen Republik
Kongo (DRK) und den Ländern des
Tschadseebeckens (Tschad, Nigeria, Kamerun
und Niger). Die meisten bestätigten Fälle
von sexualisierter Gewalt gab es in der
Demokratischen Republik Kongo, Somalia und
der Zentralafrikanischen Republik. Seit 2005
dokumentieren die Vereinten Nationen im
Rahmen eines systematischen Überwachungs-
und Berichtsmechanismus schwere
Kinderrechtsverletzungen in
Konfliktgebieten.
Seither wurden 266.000 Fälle von schweren
Verstößen gegen Kinderrechte in mehr als 30
Konfliktsituationen in Afrika, Asien, dem
Nahen Osten und Lateinamerika offiziell
verifiziert. Die tatsächlichen Zahlen
dürften weit höher liegen. In Afghanistan
ist die Zahl der bestätigten minderjährigen
Opfer von Gewalt seit 2005 mit mehr als
28.500 am höchsten - das sind 27 Prozent
aller verifizierten Fälle weltweit. In der
Region Naher Osten und Nordafrika ist die
Zahl der nachgewiesenen Angriffe auf Schulen
und Krankenhäuser seit 2005 am höchsten:
Allein in den ersten sechs Monaten dieses
Jahres wurden 22 solcher Angriffe
verifiziert. Im Jemen wurden seit der
Eskalation der Kämpfe im März 2015 laut
UNICEF 10.000 Kinder getötet oder
verstümmelt. Das entspricht vier getöteten
oder verstümmelten Kindern pro Tag. Jenseits
der Schlagzeilen haben die Vereinten
Nationen schwere Verletzungen der
Kinderrechte in Ländern wie Burkina Faso,
Kamerun, Kolumbien, Libyen, Mosambik und den
Philippinen festgestellt.
Trotz jahrzehntelanger Gespräche mit allen
Konfliktparteien und denjenigen, die
Einfluss auf sie haben, sowie verbesserter
Überwachungs-, Berichts- und
Reaktionsmechanismen, tragen Kinder bis
heute die Hauptlast von Kriegen. Jeden Tag
erleiden Mädchen und Jungen in
Konfliktgebieten unaussprechliche Schrecken,
die kein Mensch je erleben sollte. Der
Einsatz von Sprengkörpern stellt
insbesondere in dicht besiedelten Gebieten
eine anhaltende und wachsende Bedrohung für
Kinder und ihre Familien dar. Im Jahr 2020
waren Sprengkörper, Blindgänger und
Munitionsrückstände für fast 50 Prozent
aller minderjährigen Opfer verantwortlich.
Mehr als 3.900 Kinder wurden hierdurch
getötet oder verstümmelt. Bombenangriffe und
Explosivkörper sind eine tödliche Gefahr für
Kinder – und sie führen dazu, dass
lebenswichtige Einrichtungen wie
Krankenhäuser oder Schulen nicht arbeiten
können. In vielen Fällen werden Kinder zum
Opfer gleich mehrerer schwerer Verletzungen
ihrer Rechte. Im Jahr 2020 führten
beispielsweise 37 Prozent der von den
Vereinten Nationen verifizierten
Entführungen zu einer Rekrutierung der
Kinder für den Krieg.
In Somalia, der Demokratischen Republik
Kongo und der Zentralafrikanischen Republik
waren es sogar mehr als 50 Prozent der
Fälle. UNICEF ruft alle Konfliktparteien
dazu auf, formale Aktionspläne zum Schutz
von Kindern in Kriegsgebieten zu entwickeln
und umzusetzen. Dieser Aufruf richtet sich
insbesondere an die 61 Parteien, die in den
Anhängen des Jahresberichts 2021 zu Kindern
und bewaffneten Konflikten des
UN-Generalsekretärs aufgeführt sind.
Dazu gehören Maßnahmen, um schwere Verstöße
gegen die Kinderrechte zu verhindern, Kinder
aus bewaffneten Streitkräften und Gruppen zu
befreien und sie vor sexualisierter Gewalt
zu schützen. Jegliche Angriffe auf
Krankenhäuser und Schulen müssen aufhören.
Seit 2005 wurden nur 37 solcher Pläne von
Konfliktparteien unterzeichnet - eine
schockierend niedrige Zahl, wenn man
bedenkt, was für die Kinder auf dem Spiel
steht. "Letztlich werden Kinder im Krieg nur
dann sicher sein, wenn die Konfliktparteien
konkrete Maßnahmen ergreifen, um sie zu
schützen, und keine schweren Verstöße mehr
begehen", so Fore. „Zum Jahresende 2021
appelliere ich an alle Konfliktparteien,
Angriffe gegen Kinder zu stoppen, ihre
Rechte zu schützen und nach friedlichen
politischen Lösungen zu suchen.“
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Not in Afghanistan: „Wenn wir
jetzt nicht rasch handeln, werden viele
Kinder den Frühling nicht erleben“
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Wintereinbruch
und Unterbrechung lebenswichtiger
Ernährungs- und Gesundheitsdienste bedrohen
Gesundheit von Kindern / Kinder am
Hindukusch leiden an Lungenentzündung,
Masern und akuten Durchfallerkrankungen
Kabul/Köln/Duisburg, den 22. Dezember 2021 -
Kinder in Afghanistan sind aufgrund der
tödlichen Kombination aus Mangelernährung,
einer noch nie dagewesenen Hungerkrise,
Dürre, sinkenden Temperaturen, Wassermangel
sowie der Unterbrechung lebenswichtiger
Gesundheits- und Ernährungsdienste zunehmend
anfällig für lebensbedrohliche Krankheiten.
Vor dem Hintergrund der sich zunehmend
verschlechternden humanitären Lage gefährden
Krankheitsausbrüche das Leben der Kinder in
Afghanistan. Seit Beginn des Jahres wurden
bereits mehr als 66.000 Masernfälle gemeldet
und vier Infektionsfälle mit dem
Polio-Wildvirus Typ 1 (WPV-1) bestätigt.
Gleichzeitig breiten sich Dengue-Fieber,
akute Durchfallerkrankungen und Malaria
weiter aus.
© UNICEF/UN0562566/Romenzi
Durch das harte Winterwetter, das in vielen
Gebieten Temperaturen weit unter dem
Gefrierpunkt erreicht, steigt das Risiko von
Lungenentzündungen und akuten
Atemwegserkrankungen. Gleichzeitig haben die
Menschen Mühe, ihr Zuhause zu heizen und
ihre Kinder warm zu halten. Kinder, die in
höher gelegenen Regionen leben, sind
besonders gefährdet und benötigen dringend
lebensrettende Winterhilfe, einschließlich
wärmender Winterkleidung, Decken und
Brennstoff zum Heizen. Schätzungsweise 25-30
Prozent der Todesfälle bei Kindern unter
fünf Jahren sind auf Infektionen der
Atemwege zurückzuführen, 90 Prozent davon
auf Lungenentzündungen.
„Wir nähern uns einem kritischen Punkt für
Kinder in Afghanistan, denn der Winter
bringt eine Vielzahl von Gefahren für ihre
Gesundheit mit sich", sagte Abdul Kadir
Musse, UNICEF-Leiter in Afghanistan. "Wir
dürfen keine Zeit verlieren. Wenn wir jetzt
nicht rasch handeln – und sicherstellen,
dass uns die Mittel zur Verfügung stehen, um
zusätzliche finanzielle Hilfen und
Wintervorräte bereitzustellen – werden viele
Kinder den Frühling nicht erleben."
Mehr als 24 Millionen Menschen am Hindukusch
sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, die
Hälfte davon Kinder. Anfang Dezember hat
UNICEF seinen
Nothilfeaufruf für Afghanistan
veröffentlicht – den bisher größten Aufruf
für ein einzelnes Land. UNICEF benötigt im
kommenden Jahr zwei Milliarden US-Dollar, um
den drohenden Zusammenbruch grundlegender
und lebenswichtiger Dienste für Kinder und
Familien abzuwenden.
Im vergangenen Monat hat UNICEF unter
anderem:
- die Gehälter von mehr als 10.000
Gesundheitsfachkräften in über 1.000
Gesundheitseinrichtungen bezahlt und mehr
als 1.000 Gesundheitseinrichtungen mit
medizinischen Hilfsgütern und
Heizmaterialien unterstützt;
- die grundlegende Gesundheitsversorgung
unterstützt, einschließlich Impfungen, auch
durch den Einsatz von mobilen Gesundheits-
und Ernährungsteams;
- rund 105.000 Kinder zwischen sechs Monaten
und fünf Jahren mit Masernimpfungen
erreicht; eine Impfkampagne gegen Polio für
8,5 Millionen Kinder unterstützt – davon
zwei Millionen Kinder in bisher
unzugänglichen Gebieten;
- 37.000 Kinder mit schwerer akuter
Mangelernährung behandelt;
- 22.000 Menschen mit Trinkwasser erreicht
und Bargeldbeiträge sowie Winterkleidung in
die ärmsten und am stärksten vom Winter
betroffenen Provinzen gebracht.
UNICEF geht davon aus, dass im kommenden
Jahr eins von zwei Kindern unter fünf Jahren
von akuter Mangelernährung betroffen sein
werden. Das Kinderhilfswerk der Vereinten
Nationen wird auch im nächsten Jahr weiter
auf der Basis der humanitären
Grundprinzipien lebensrettende Hilfe für
Kinder leisten, dazu beitragen, grundlegende
Dienste aufrechtzuerhalten und gleichzeitig
hart erkämpfte Fortschritte verteidigen,
einschließlich der Rechte von Frauen und
Mädchen.
UNICEF zählt auf die
Unterstützung der internationalen
Gemeinschaft, Ausnahmen von Sanktionen zu
erleichtern, damit Kinder in Afghanistan
rechtzeitig mit Hilfsgütern und
lebenswichtigen Diensten erreicht werden
können.
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„UNICEF-Foto des Jahres 2021“: Im
Auge des Sturms Das Siegerbild: Vom
Untergang einer Hoffnung
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© Supratim Bhattacharjee, Indien
Köln/Berlin/Duisburg, den 21. Dezember 2021
- Das UNICEF-Foto
des Jahres 2021 hält die Ohnmacht und
zugleich die Entschlossenheit eines Mädchens
angesichts tosender Naturgewalt fest: Ein
verheerender Zyklon im Golf von Bengalen
hatte den Teeausschank ihrer Familie
hinweggefegt. Das eindringliche Siegerbild
des indischen Fotografen Supratim
Bhattacharjee aus den indischen Sundarbans
zeigt den Überlebenskampf von Kindern
angesichts fortschreitender Umweltzerstörung
und des Klimawandels.
Die Reportage
des indischen Fotografen Sourav Das über
einen Lehrer, der während des
Corona-Lockdowns ein ganzes Dorf in ein
Freiluftklassenzimmer verwandelt hat, erhält
den zweiten Preis. Der irakische Fotograf
Younes Mohammad wird für seine Serie über
Kinder kriegsverletzter Väter mit dem
dritten Preis ausgezeichnet.
„Der
Blick des Mädchens auf dem UNICEF-Foto des
Jahres 2021 kann niemanden unberührt
lassen“, sagte UNICEF-Schirmherrin Elke
Büdenbender. „Mit ihrer Ruhe und ihrer
Tapferkeit mitten in einer völlig
verzweifelten Situation lässt sie uns
spüren, was Umweltzerstörung und Klimawandel
für Kinder und Jugendliche bedeuten. Das
Siegerbild fordert uns auf, über die
Konsequenzen unserer Lebensweise
nachzudenken und sie zu verändern.“
„Das Jahr 2021 war für viele Mädchen und
Jungen wie die Fortsetzung eines düsteren
Katastrophenfilms“, sagt Peter-Matthias
Gaede, stellvertretender Vorsitzender von
UNICEF Deutschland. „Klimakrise,
Corona-Pandemie, Kriege und Katastrophen
brauen sich zu einem ‚perfect storm‘
zusammen, der Kinder aus armen Familien mit
voller Wucht trifft. Wir müssen ihre
Widerstandskraft stärken, damit sie dieser
Bedrohung standhalten.“
„Covid-19 hat die Arbeit von
Fotoreporterinnen und -reportern auf der
ganzen Welt erneut stark eingeschränkt.
Trotzdem haben vor allem einheimische
Fotografen mit der Kamera bewegende Bilder
und Reportagen eingefangen“, sagt Prof.
Klaus Honnef, Vorsitzender der Jury. „Die
UNICEF-Foto-des Jahres-Jury hat zwölf
herausragende Foto-Geschichten ausgewählt,
die die kleinen Freuden genauso wie die
Härten des Aufwachsens heute in den
Mittelpunkt stellen.“
Das
Siegerbild: Vom Untergang einer Hoffnung
Ein tropischer Wirbelsturm hat
die Wassermassen im Ganges-Delta aufgewühlt,
hat den kleinen Tee-Shop der jungen Pallavi
und ihrer fünfköpfigen Familie auf der Insel
Namkhana fortgerissen. Und damit ihre
gesamte Existenz. Der indische Fotograf
Supratim Bhattacharjee traf das Mädchen 2020
einen Tag nach der Katastrophe vor den
Trümmern ihrer Existenz. Dass ganze Dörfer
weggespült werden, Inseln allmählich
versinken, der Weg zur Schule durchs
kniehohe Wasser führt, gehört zur leidvollen
Erfahrung der Menschen in den Sundarbans,
einer Küstenregion Indiens und Bangladeschs.
Die fortschreitende Zerstörung der
Mangrovenwälder, der Anstieg des
Meeresspiegels und die Versalzung ehemaliger
Süßwassergebiete nehmen den Familien ihre
Lebensgrundlage. Allein in Asien und Afrika
wachsen nach UNICEF-Schätzung 530 Millionen
Kinder in Überschwemmungs-Regionen auf.
Der zweite Preis: Ein kleiner
großer Sieg über die Pandemie
Die Klassenräume verschlossen,
Online-Unterricht nicht möglich, weil es
kein Internet gibt, oder Handys und Laptops
für die Eltern zu teuer sind. Für Millionen
Mädchen und Jungen auf der Welt hat Corona
bedeutet, dass sie oft über Monate hinweg
keinen Unterricht hatten. Dank der
Initiative des indischen Lehrers Deep
Narayan Nayak, der die Schule in seinem Dorf
kurzerhand ins Freie verlegt und die Wände
der Häuser in Schultafeln verwandelt hat,
konnten die Mädchen und Jungen weiterlernen.
Der indische Fotograf Sourav Das hat
Szenen aus dem Alltag dieser ungewöhnlich
kreativen und liebenswerten Dorfschule
eingefangen. Auf dem Höhepunkt der Lockdowns
konnten laut UNICEF 1,6 Milliarden Kinder
nicht zur Schule gehen. Der dritte Preis:
Leben mit der Verletzung Wenn der Vater
keine Beine mehr hat, wenn ihm die Arme
abgerissen worden sind – was bedeutet das
für seine Kinder?
Die kurdischen
Mädchen und Jungen im Irak, die der Fotograf
Younes Mohammad porträtiert hat, sind teils
noch Babys. Für ein Kriegstrauma noch zu
jung, für alle Zukunft aber begleitet durch
die Geschichte ihrer Väter, die gegen die
Terror-Truppen des „Islamischen Staats“
gekämpft haben, Opfer von Minen,
Scharfschützen oder Gefechten geworden sind.
Mohammad hat die große Kraft der Kinder
festgehalten, mit dem Schicksal ihrer
Familien umzugehen, die Behinderungen ihrer
Väter anzunehmen, zu lieben und zu lächeln.
Neun weitere Reportagen hob die
Jury mit ehrenvollen Erwähnungen hervor:
Ali Haj Suleiman, Syrien, Reportage: Auf
den Müllhalden des Krieges (Syrien)
Emily Garthwaite, Großbritannien,
Reportage: Unterwegs in der Tradition (Iran)
Emeke Obanor, Nigeria, Reportage: Das
Glück, lernen zu dürfen (Nigeria) Feli &
Pepita von Ehrenfeld, Deutschland,
Reportage: Lockdown-Gedanken (Deutschland,
Schweiz, Singapur) Gordon Welters,
Deutschland, Reportage: Zwei Herzen für
Clara (Deutschland) Jörg Volland,
Deutschland, Reportage: Für immer verbunden
(Deutschland) Matilde Simas, USA,
Reportage: Das Haus, das den Kindern Beine
schenkt (Philippinen, Äthiopien, Haiti)
Natalya Saprunova, Russland/Frankreich,
Reportage: Uliana, die aus der Kälte kommt
(Russland) Toby Binder,
Deutschland: Reportage: Arm sein in Duisburg
(Deutschland)
Verglichen etwa mit Niger, Burkina Faso,
Haiti gibt es kein Elend in Deutschland.
Gemessen am Abstand zum
Durchschnittseinkommen und zu den hier
etablierten Lebenshaltungskosten gibt es
Armut auch in diesem reichen Land aber sehr
wohl. Ein UNICEF-Bericht zur Lage der Kinder
in Deutschland weist für 2019 aus, dass
annähernd 1,5 Millionen Kinder unter 16
Jahren von Armut betroffen waren. Und das
Risiko, zu ihnen zu gehören, hat sich durch
die Corona-Pandemie nicht verkleinert.
Duisburg-Hochfeld ist
ein Ort, an dem zu sehen ist, was das
bedeutet. Die teilweise Schließung der
Schulen hat die „Bildungsferne“ und
gesellschaftliche Desintegration vieler
Jugendlicher hier noch verschärft. Sie
besitzen einen deutschen Pass, fühlen sich
aber nirgendwo zuhause, nicht als „wirkliche
Deutsche“. Sie leben ohne eine gute
Perspektive. Rockergangs, arabische und
osteuropäische Clans bieten sich als
Alternative an. Druck empfinden die
Jugendlichen hier von allen Seiten.
Toby Binder (©
Toby Binder)
hat sie, die oft zu zehnt in
Zwei-Zimmer-Wohnungen leben müssen,
fotografiert: ihr
Gelangweiltsein
zwischen geschlossenen Läden und verlassenen
Fabriken, ihr Herumhängen auf den Straßen,
ihre Muskelspiele, ihre Aggressivität schon
im Alter von acht oder neun Jahren. Armut in
Deutschland sieht anders aus als im Niger
oder in Haiti. Aber sie ist da.
Toby
Binder, 1977 in Esslingen geboren, hat an
der Stuttgarter Akademie für Kunst und
Design studiert. Sowohl das Alltagsleben wie
Nachkriegs- und Krisensituationen sind sein
Thema. Binder hat Reportagen in vielen
Ländern Afrikas, Asien, Lateinamerikas und
Europas erarbeitet. Seine Reportagen und
Porträts wurden unter anderem im Stern, in
der ZEIT, im Guardian, in Le Monde, NZZ und
Washington Post veröffentlicht. Zu Binders
Auszeichnungen zählen der Sony World Photo
Award und der Henri-Nannen-Preis.
Eine Ausstellung mit allen prämierten
Arbeiten ist bis Ende Januar im Haus der
Bundespressekonferenz in Berlin zu sehen.
Anschließend werden die Fotoreportagen vom
Freundeskreis Willy-Brandt-Haus e.V.
ausgestellt und sind ab dem 17. Februar 2022
für die allgemeine Öffentlichkeit im
Willy-Brandt-Haus in Berlin zugänglich.
UNICEF-Foto des Jahres Zum 22. Mal zeichnet
UNICEF Deutschland mit dem internationalen
Wettbewerb „UNICEF-Foto des Jahres“ Bilder
und Reportagen professioneller
Fotojournalistinnen und -journalisten aus,
die die Persönlichkeit und die
Lebensumstände von Kindern auf herausragende
Weise dokumentieren. Voraussetzung für die
Teilnahme ist die Nominierung durch eine*n
international renommierte*n
Fotografie-Expert*in. Über die Preisvergabe
für das „UNICEF-Foto des Jahres“ entschied
eine unabhängige Jury. Mehr Informationen
unter:
www.unicef.de/foto.
Köln/Duisburg, den 09. Dezember 2021 - Mit
dem „UNICEF-Foto des Jahres“ werden einmal
im Jahr herausragende Bilder und Reportagen
internationaler Fotojournalistinnen und
-journalisten ausgezeichnet. Das diesjährige
Siegerbild zeigt die dramatischen Folgen von
Umweltzerstörung und Klimawandel für Kinder
und ihre Familien.
Renommierte
Fotograf*innen aus der ganzen Welt haben
über 1.000 Bilder eingereicht. Sie
dokumentieren das Leben von Kindern in Armut
und in Krisenländern, erzählen vom
Aufwachsen während der Corona-Pandemie und
zeigen die enorme Widerstandskraft der
Kinder, die sie Schicksalsschlägen
entgegensetzen. Eindringlich schildern die
Reportagen die vielfältigen Facetten des
Aufwachsens in einer unruhigen Zeit. Eine
unabhängige Jury von Fotoexperten unter der
Leitung von Prof. Klaus Honnef wählte das
Siegerfoto, den zweiten und dritten Preis
sowie neun ehrenvolle Erwähnungen aus.
©
UNICEF/Soliz
Alle Bildreportagen
werden am: Dienstag, den 21. Dezember, um
11:00 Uhr auf
www.unicef.de/foto
veröffentlicht. Zeitgleich wird die
Ausstellung mit allen Siegerbildern im Haus
der Bundespressekonferenz in Berlin
eröffnet. Für zugangsberechtigte
Journalisten ist sie dort bis Ende Januar zu
sehen. Anschließend werden die
Fotoreportagen vom Freundeskreis
Willy-Brandt-Haus e.V. ausgestellt. Sie sind
ab dem 17. Februar 2022 für die allgemeine
Öffentlichkeit im Willy-Brandt-Haus in
Berlin zugänglich.
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Corona-Pandemie ist größte Krise für
Kinder seit Gründung von UNICEF |
Rund 100
Millionen Kinder zusätzlich in Armut /
Pandemie macht Fortschritte für Kinder in
fast allen Lebensbereichen zunichte, warnt
UNICEF anlässlich seines 75. Geburtstags
New York/Köln/Duisburg, den 09. Dezember
2021 - Die Covid-19-Pandemie stellt die schlimmste Krise für
Kinder seit der Gründung von UNICEF vor 75 Jahren dar, warnt
das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen. In dem heute
weltweit veröffentlichten Bericht “Ein verlorenes Jahrzehnt
vermeiden” zeigt UNICEF, dass in Folge der Pandemie in
Jahrzehnten errungene Fortschritte für Kinder in Gefahr
sind: beim Kampf gegen Armut und Ungleichheit sowie bei der
Verbesserung der körperlichen und mentalen Gesundheit, der
Bildung, der Ernährung und beim Schutz von Kindern. Die
Rechte von Kindern sind laut UNICEF in einem nie dagewesenen
Maß bedroht.
© UNICEF/UNI347498/Urdaneta
„Seit seiner
Gründung hat UNICEF dazu beigetragen,
Kindern auf der ganzen Welt ein gesünderes
und sichereres Aufwachsen zu ermöglichen,
mit großen Fortschritten für Millionen von
ihnen", sagte UNICEF-Exekutivdirektorin
Henrietta Fore. "Diese Errungenschaften
sind in Gefahr. Die Covid-19-Pandemie ist
die größte Bedrohung für Fortschritte für
Kinder in unserem 75-jährigen Bestehen.
Während die Zahl der Kinder, die hungern,
nicht zur Schule gehen, missbraucht werden,
in Armut leben oder zwangsverheiratet
werden, steigt, sinkt die Zahl der Kinder,
die Zugang zu medizinischer Versorgung,
Impfstoffen, ausreichender Nahrung und
wichtigen Dienstleistungen haben. In einem
Moment, in dem wir nach vorne schauen
sollten, machen wir Rückschritte.“
„75 Jahre nach der Gründung von UNICEF
stehen wir an einem Scheideweg”, sagte Georg
Graf Waldersee, Vorsitzender von UNICEF
Deutschland. “Wir müssen uns entscheiden:
Hält die Weltgemeinschaft zusammen und baut
auf den in Jahrzehnten erzielten
Fortschritten für Kinder und Jugendliche
auf? Oder lassen wir es zu, dass gerade die
ärmsten und am meisten benachteiligten
Kinder noch mehr zurückfallen?“
Laut UNICEF sind wegen der Pandemie bislang
schätzungsweise 100 Millionen Kinder
zusätzlich in mehrdimensionale Armut geraten
– das entspricht einem Anstieg von zehn
Prozent seit 2019. UNICEF warnt, dass es
lange dauern wird, die Rückschläge
auszugleichen – selbst unter besten
Bedingungen wird es sieben bis acht Jahre
dauern, um das Niveau vor Covid-19 zu
erreichen.
Bereits damals hatten
etwa eine Milliarde Kinder keinen
ausreichenden Zugang zu Bildung,
Gesundheitsversorgung, Unterkünften,
Ernährung, sanitären Einrichtungen oder
sauberem Wasser. Wegen der ungleichmäßigen
Erholung der Weltwirtschaft steigt diese
Zahl weiter an und verschärft die Kluft
zwischen Kindern aus armen und wohlhabenden
Familien. Die am stärksten benachteiligten
und marginalisierten Kinder leiden am
meisten darunter.
Der
UNICEF-Report dokumentiert negative Trends
in zentralen Lebensbereichen -
Auf dem Höhepunkt der nationalen und lokalen
Lockdowns während der Corona-Pandemie
konnten 1,6 Milliarden Kinder nicht zur
Schule gehen.
- Weltweit fiel im
ersten Jahr der globalen Krise fast 80
Prozent des Präsenzunterrichts aus;
- mehr als 13 Prozent der Jugendlichen
zwischen 10 und 19 Jahren leiden weltweit an
psychischen Erkrankungen. Bis Oktober 2020
wurden wegen der Pandemie in 93 Prozent der
Länder grundlegende psychische
Gesundheitsdienste unterbrochen oder
fielen dauerhaft aus;
- allein in
2020 haben 23 Millionen Mädchen keine
Regelimpfungen gegen gefährliche
Infektionskrankheiten erhalten – ein Anstieg
um vier Millionen gegenüber dem Vorjahr;
- die Zahl der
arbeitenden Kinder ist auf 160 Millionen
gestiegen - ein Anstieg um 8,4 Millionen in
den vergangenen vier Jahren.
- Bis Ende 2022 besteht
die Gefahr, dass weitere neun Millionen
Kinder in die Kinderarbeit geraten, weil sie
zum Lebensuntererhalt ihrer Familien
beitragen müssen;
- bis 2030 könnten
zusätzlich zehn Millionen Mädchen früh
verheiratet werden;
- auf dem
Höhepunkt der Pandemie lebten 1,8 Milliarden
Mädchen und Jungen in den 104 Ländern, in
denen grundlegende Angebote zur
Gewaltprävention sowie beim Kinderschutz
unterbrochen wurden;
- 50 Millionen
Kinder leiden schon heute an Auszehrung, der
schwersten Form akuter Mangelernährung.
- 2022 könnten
weitere neun Millionen hinzukommen, weil
Kinder keine ausgewogene Nahrung bekommen
und Ernährungsprogramme eingeschränkt
werden.
Der Report warnt
zusätzlich vor extremen Gefahren für Kinder
und ihre Rechte durch Kriege, Konflikte und
den Klimawandel: Schätzungsweise 426
Millionen Mädchen und Jungen – fast jedes
fünfte Kind – wachsen in Konfliktregionen
auf. Diese Konflikte verschärfen sich und
fordern immer mehr Opfer unter der
Zivilbevölkerung, darunter besonders viele
Kinder. Insbesondere Frauen und Mädchen
leiden in Konflikten unter sexualisierter
Gewalt. Rund achtzig Prozent aller
humanitären Notlagen sind auf Konflikte
zurückzuführen. Und eine Milliarde Kinder –
fast die Hälfte aller Kinder weltweit –
leben in Ländern, die durch die Auswirkungen
des Klimawandels "extrem gefährdet" sind.
Vor diesem Hintergrund
ruft UNICEF zum Gegensteuern auf.
- Nötig sind gerade jetzt: Investitionen
in die soziale Sicherung, in menschliche
Entwicklung sowie in Maßnahmen für eine
inklusive und widerstandsfähige Erholung
nach der Pandemie;
- entschlossene
Maßnahmen, um die Pandemie zu stoppen und
den Rückschritten bei der Ernährung und der
Gesundheit von Kindern entgegen zu wirken;
- die Sicherstellung von
qualitativ guter Bildung, Schutz und guter
psychischer Gesundheit für jedes Kind;
Maßnahmen zur Stärkung der
Widerstandsfähigkeit, um Krisensituationen
besser vorzubeugen, auf sie zu reagieren und
Kinder vor ihnen zu schützen.
Dafür
braucht es neue Ansätze, um Hungersnöte zu
beenden, Kindern vor den Auswirkungen des
Klimawandels zu schützen sowie neue
Finanzierungsmodelle im Fall von
Katastrophen.
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„Neue Ampel: Vorfahrt für
Kinderrechte“ |
UNICEF Deutschland zum
Koalitionsvertrag
Köln/Berlin/Duisburg, den 25. November
2021 - Der Entwurf des Koalitionsvertrags zwischen SPD,
Bündnis 90/Die Grünen und FDP enthält nach Auffassung von
UNICEF Deutschland eine Reihe wichtiger Ansätze zur
Verbesserung der Lebenssituation von Kindern und
Jugendlichen in Deutschland und unterstreicht die weltweite
Verantwortung für die nachwachsende Generation. Es wird
jetzt darauf ankommen, bei der Umsetzung der vielfältigen
Vorhaben und Maßnahmen der verschiedenen Ressorts immer die
Belange und die Rechte von Kindern und Jugendlichen als
Kompass zu nehmen.
„Der Koalitionsvertrag der
Ampel-Koalition gibt den Kinderrechten Vorfahrt“, sagte
Georg Graf Waldersee, Vorsitzender von UNICEF Deutschland.
„Die neue Regierung steht vor der Aufgabe, die Vorhaben des
Vertrags in eine kohärente, ressortübergreifende Politik zu
gießen, die an wichtigen Stellen auch Teile der Opposition
sowie die Länder und Kommunen mitnimmt. Es geht darum, die
am meisten benachteiligten Kinder, Jugendlichen und Familien
zu unterstützen. In Deutschland wie in der internationalen
Zusammenarbeit müssen die Kinderrechte der Maßstab für
Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit sein.“
Waldersee weiter:
„UNICEF appelliert an die Ampel-Koalition,
Kinder bei der deutschen Corona-Politik
stärker zu berücksichtigen. So sollte der
neue wissenschaftliche Pandemiebeirat der
Bundesregierung in seiner Zusammensetzung
sicherstellen, dass die Perspektiven von
Kindern und Jugendlichen besondere Beachtung
finden.“
UNICEF begrüßt sehr, dass
die zukünftige Regierung das Vorhaben für
eine Verankerung der Kinderrechte im
Grundgesetz zum Ziel führen will. Auch die
Stärkung der Partizipation über einen
nationalen Aktionsplan für Kinder-und
Jugendbeteiligung und eine Senkung des
Wahlalters sind wichtige Impulse. Die
Partizipation von Kindern und jungen
Menschen sollte nun auf allen politischen
Ebenen verankert werden. Die konkrete
Formulierung einer Kindergrundsicherung
sollte zeitnah erfolgen.
Für UNICEF Deutschland
sind eine starke humanitäre Hilfe und
Entwicklungspolitik sowie eine ambitionierte
Klimaschutzpolitik von zentraler Bedeutung.
Die drängenden globalen Aufgaben wie die
Bewältigung der Auswirkungen der
Corona-Pandemie, des Klimawandels oder
andauernder bewaffneter Konflikte verlangen
einen multilateralen, multidisziplinären
Angang.
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#TurnTheWorldBlue: Farbe bekennen
für Kinderrechte!
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Weltweite Aktion zum internationalen Tag der
Kinderrechte
© Deutsche Post DHL Group
Köln/Duisburg, 19. November 2021 - Am 20.
November ist internationaler
Tag der Kinderrechte. In Deutschland
erstrahlen in den Abendstunden auf
Initiative von UNICEF in über 40 deutschen
Städten und Gemeinden markante Gebäude in
Blau – der Farbe des Kinderhilfswerks der
Vereinten Nationen. Zahlreiche Schulen
thematisieren die Kinderrechte im Unterricht
und die Infoscreens von Ströer rufen auf:
„Farbe bekennen für Kinderrechte“.
Die Aktionen in Deutschland zum Tag der
Kinderrechte sind Teil einer weltweiten
Kampagne von UNICEF: Von der Großen Mauer in
China bis zum Eiffelturm in Paris werden am
Abend des 20. November etliche Wahrzeichen
und Gebäude blau erstrahlen. Die Aktion
findet kurz vor dem 75. Geburtstag des
Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen am
11. Dezember statt. „Unzählige Kinder
weltweit haben bis heute keine gute
Kindheit“, erklärt Christian Schneider,
Geschäftsführer von UNICEF Deutschland.
„Extreme Armut, Kriege, Ausbeutung und
fehlende Bildungsmöglichkeiten bedrohen ihr
Leben und ihre Zukunft. Am internationalen
Tag der Kinderrechte heißt es deshalb: Farbe
bekennen für die Rechte der Kinder, damit
die Verpflichtungen aus der
UN-Kinderrechtskonvention endlich für jedes
Kind Wirklichkeit werden. Wir rufen dazu
auf, die Bilder und Botschaften der Aktion
zu unterstützen und sie in den sozialen
Netzwerken zu teilen.“
In Deutschland werden unter anderem
bekannte Wahrzeichen wie der -
Post-Tower in Bonn, - Schloss
Drachenburg in Königswinter, - die
Allianz-Arena in München, - die Porta
Nigra in Trier und das Rheinenergiestadion
in Köln am Abend des 20. November blau
illuminiert sein. Darüber hinaus finden in
über 50 Kommunen weitere Veranstaltungen und
Aktionen statt, um auf die Kinderrechte
hinzuweisen. Auch in Hunderten Schulen in
Deutschland rücken die Kinderrechte rund um
den 20. November in den Mittelpunkt.
In diesem Jahr unterstützt der
Außenwerber Ströer erstmals die
UNICEF-Aktion zum internationalen Tag der
Kinderrechte. Der Vermarkter für Online- und
Außenwerbung wird die Botschaft „Farbe
bekennen für Kinderrechte“ bundesweit auf
seinen digitalen Flächen ausspielen und
somit Reichweite und Präsenz im öffentlichen
Raum für UNICEF zur Verfügung stellen. Die
UN-Konvention über die Rechte des Kindes
wurde am 20.11.1989 verabschiedet. Sie
garantiert jedem Kind – unabhängig von
Herkunft, Geschlecht, Religion oder sozialem
Status – das Recht zu, gesund und in
Sicherheit aufzuwachsen, vor Gewalt und
Ausbeutung geschützt und beteiligt zu
werden.
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UNICEF zum Tag der Kinderrchte am 20. November |
Junge
Menschen sehen die Welt positiver als Ältere – aber sie
erwarten Lösungen für Krisen und mehr Mitsprache UNICEF
und Gallup haben erstmals über 21.000 junge und ältere
Menschen in 21 Ländern nach ihrer Sicht auf die Welt gefragt
/ Junge Menschen in Deutschland sind besonders digital,
global und finden Vielfalt wichtig
© UNICEF/UN0389056/Panjwani
New York/Köln/Duisburg,
18.
November 2021 - Jugendliche und Heranwachsende sehen trotz
Klimawandel und Belastungen, zum Beispiel durch die
Covid-19-Pandemie, mehr Verbesserungen auf der Welt als die
ältere Generation: So sind rund 57 Prozent der jungen
Menschen davon überzeugt, dass die Welt mit jeder Generation
ein besserer Ort zum Leben wird. Bei den Erwachsenen über 40
Jahren sagen dies nur 39 Prozent. In Deutschland sehen
sogar fast zwei Drittel der jungen Menschen (61 Prozent)
eine positive Entwicklung der Welt, gegenüber rund 40
Prozent bei den über 40-Jährigen. Das ist ein Ergebnis der
heute zum Internationalen Tag der Kinderrechte (20.11.)
veröffentlichten repräsentativen Befragung von UNICEF und
dem renommierten Meinungsforschungsinstitut Gallup.
Für das „Changing
Childhood Project“ („Projekt Kindheit im Wandel“) wurden
mehr als 21.000 Personen aus zwei Generationen (15 bis 24
Jahre und über 40 Jahre) in 21 Entwicklungs-, Schwellen- und
Industrieländern interviewt – darunter Deutschland. „Es gibt
genug Gründe für Pessimismus: Klimawandel, die
Corona-Pandemie, Armut und Chancenungleichheit, die Spaltung
der Gesellschaft und wachsender Nationalismus. Aber es gibt
auch Anlass zur Zuversicht: Kinder und junge Menschen
weigern sich, die Welt durch die düstere Brille der
Erwachsenen zu sehen“, sagte UNICEF-Exekutivdirektorin
Henrietta Fore. „Im
Vergleich zu älteren Generationen bleiben die jungen
Menschen optimistisch, denken viel globaler und sind
entschlossen, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Sie
machen sich zwar Sorgen über die Zukunft, aber sie sehen
sich als Teil der Lösung.“ Die internationale Befragung
zeigt, dass die jungen Menschen in allen Ländern heute
deutlich digitaler sind und globaler denken als Ältere. So
sehen sie sich viel häufiger als Weltbürger*innen und
befürworten eher die internationale Zusammenarbeit, um
Krisen wie der Covid-19-Pandemie zu begegnen.
Zudem
glauben sie eher, dass sich die Kindheit verbessert hat. So
sieht die Mehrheit der befragten Jugendlichen Fortschritte
im Bereich der Gesundheitsversorgung, Bildung und
persönlichen Sicherheit im Vergleich zu früheren
Generationen. Aber viele empfinden großen Erfolgs- und
Leistungsdruck und psychische Belastungen. Die digitale Welt
ist für sie selbstverständlich. Trotzdem sind sie kritisch
gegenüber den für sie sehr wichtigen sozialen Medien. Junge
wie ältere Menschen sind gleichermaßen der Überzeugung, dass
die junge Generation mehr gehört werden muss und fordern von
der Politik entschlossenes Handeln gegen den Klimawandel.
„Die Studie zeigt differenziert die Unterschiede und
die Gemeinsamkeiten zwischen den Generationen – über alle
Grenzen hinweg. Junge Menschen sind in reichen wie in armen
Ländern trotz vielfältiger Belastungen und Sorgen
grundsätzlich zuversichtlicher als Ältere. Sie sehen mit
großer Klarheit die Probleme unserer Zeit und möchten die
Zukunft mitgestalten. Diesen Gestaltungswillen sollten
Regierungen – auch die künftige Bundesregierung – nutzen und
nicht nur für Kinder, sondern mit ihnen gemeinsam
nachhaltige Lösungen für die gegenwärtigen Herausforderungen
finden“, erklärt Christian Schneider, Geschäftsführer von
UNICEF Deutschland.
Ergebnisse der Befragung in
Deutschland im internationalen Vergleich Aufwachsen in
einer digitalen Welt - 91 Prozent der 15- bis
24-Jährigen in Deutschland sind täglich online; bei den
Menschen ab 40 sind es 74 Prozent. - Im Durchschnitt der
21 befragten Länder informieren sich 45 Prozent der
Unter-25-Jährigen hauptsächlich über soziale Medien
(Deutschland: 38 Prozent). Aber nur durchschnittlich 17
Prozent und weniger als zehn Prozent der jungen Menschen in
Deutschland sagen, dass sie den Informationen in den
sozialen Medien sehr vertrauen. Für die Älteren ist das
Fernsehen die wichtigste Informationsquelle (Durchschnitt:
39 Prozent, Deutschland: 30 Prozent).
Junge
Menschen stärker global orientiert - Junge Menschen
sehen sich im Durchschnitt eher als Weltbürger*innen (rund
39 Prozent) als die ältere Generation (22 Prozent). Diese
identifiziert sich eher mit dem Wohnort oder Land. - In
keinem anderen der befragten Länder ist die junge Generation
so global orientiert wie in Deutschland. Gleichzeitig ist
aber auch der Generationenunterschied bei dieser Frage
besonders groß: 67 Prozent der Jüngeren empfinden sich in
erster Linie als Teil der Weltgemeinschaft im Vergleich zu
41 Prozent der älteren Generation.
Alle Menschen
gleich behandeln - Junge Menschen legen in allen
befragten Ländern großen Wert auf die Gleichbehandlung der
Menschen unabhängig von Geschlecht, Religion, ethnischer
Herkunft oder sexueller Identität. - So finden es in
Deutschland rund 88 Prozent der befragten jüngeren im
Vergleich zu rund 74 Prozent der älteren Menschen sehr
wichtig, dass Mitglieder der LGBTQ+-Gemeinschaft gleich
behandelt werden. Auch der Gleichbehandlung von Frauen (97
zu 91 Prozent), ethnischen (95 zu 84 Prozent) und religiösen
Minderheiten (91 zu 76 Prozent) misst die Generation der
Unter-25-Jährigen in Deutschland einen jeweils höheren
Stellenwert bei als die Generation der Über-40-Jährigen.
Kampf gegen
Klimawandel für beide Generationen zentrale Zukunftsaufgabe
- Beim Thema Klimawandel sind sich beide Generationen
einig: Die Regierungen sollten entschieden dagegen vorgehen,
meinen zum Beispiel 73 Prozent der 15- bis 24-Jährigen sowie
72 Prozent der Über-40-Jährigen in Deutschland. - Die
meisten Auswirkungen des Klimawandels können verringert
werden, sagen durchschnittlich je 86 Prozent der Menschen
aus beiden Generationen.
Kinder und
Jugendliche beteiligen - Eine Mehrheit in beiden
Generationen findet, dass junge Menschen stärker beteiligt
werden sollen. Durchschnittlich 58 Prozent der jüngeren und
52 Prozent der Menschen über 40 finden es sehr wichtig, dass
Politiker*innen bei ihren Entscheidungen die Stimmen der
Kinder und Jugendlichen hören.
In Deutschland
sind 59 Prozent der jüngeren und 52 Prozent der älteren
Generation dieser Meinung. Eine Politik mit Zukunft – für
Kinder und mit Kindern Zum Internationalen Tag der
Kinderrechte am 20.11.
appelliert UNICEF Deutschland an die künftige
Bundesregierung, die Verwirklichung der Kinderrechte zum
Kompass ihres politischen Handelns zu machen. Soziale
Gerechtigkeit für jedes Kind, eine an den Kinderrechten
orientierte Umwelt- und Klimapolitik sowie die Partizipation
von Kindern und Jugendlichen sollten zu den Kernelementen
des neuen Regierungsprogramms gehören.
Das „Changing
Childhood Project“ Das „Changing Childhood Project“ von
UNICEF und dem Meinungsforschungsinstitut Gallup ist die
erste Untersuchung, bei der verschiedene Generationen in
allen Weltregionen zu ihrer Sicht auf Kindheit heute befragt
wurden. Für das Projekt wurden zwischen Februar und Juni
2021 über 21.000 Jugendliche und Erwachsene Entwicklungs-,
Schwellen- und Industrieländern telefonisch befragt:
Äthiopien, Argentinien, Bangladesch, Brasilien, Deutschland,
Frankreich, Großbritannien, Indien, Indonesien, Japan,
Kamerun, Kenia, Libanon, Mali, Marokko, Nigeria, Peru,
Simbabwe, Spanien, Ukraine, USA. Alle Proben sind
wahrscheinlichkeitsbasiert und für das jeweilige Land für
zwei Altersgruppen repräsentativ: Menschen zwischen 15 und
24 Jahren sowie Menschen ab 40 Jahren. Befragt wurden
jeweils etwa 1.000 Menschen pro Land (Indien: 1.500).
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UNICEF: COP26 als Chance zum Umsteuern nutzen Die
Vereinbarungen der Klimakonferenz entscheiden über das Leben
und die Zukunft von Millionen Kindern
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Köln/Duisburg, 29.
Oktober 2021 - Vor der 26. Welt-Klimakonferenz in Glasgow
ruft UNICEF die teilnehmenden Staats- und Regierungschefs
dazu auf, ihrer Verantwortung gegenüber den Kindern heute
und zukünftigen Generationen durch entschlossene und
sofortige Maßnahmen zur Bewältigung der Klimakrise
nachzukommen. Nach Angaben von UNICEF wurden im Jahr 2020
durch wetterbedingte
Veränderungen ihrer Umwelt über 9,8 Millionen Kinder intern
vertrieben.
© UNICEF/UN0372375/Ocon/AFP-Services
Laut dem
aktuellen Klima-Risiko-Index
von UNICEF sind bereits heute eine Milliarde Kinder
aufgrund der Auswirkungen des Klimawandels extrem stark
gefährdet. Fast jedes Kind weltweit ist schon von mindestens
einem Klimarisikofaktor betroffen. UNICEF zufolge sind die
größten Klimarisikofaktoren für Kinder in Europa
Luftverschmutzung, Hitzewellen, Wasser- und
Bodenverschmutzung sowie Überschwemmungen an Flüssen.
Anlässlich der sogenannten COP26 betont Prof. Dr.
Antje Boetius, Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts,
Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, und
Mitglied im Deutschen Komitee für UNICEF: „Die
Klimaschutz-Deadline nach Paris 2015 ist ein sehr
entscheidender Moment in unserer Menschheitsgeschichte. Wir
haben nur noch ein kleines Zeitfenster, um die Klimakrise
einigermaßen zu beherrschen und unseren Kindern und
Enkelkindern eine Zukunft zu hinterlassen, die nicht ihre
Lebensqualität und Freiheitsrechte fundamental einschränkt.
Wenn wir diese Chance nicht nutzen, werden wir eine
Erderwärmung von deutlich über 2 Grad Celsius haben.
Darauf folgen Chaos, Verlust und Zerstörung – in
unvorstellbarer Weise. Deshalb müssen die Staaten jetzt
gemeinsam handeln und auf der Klimakonferenz ausreichend
Maßnahmen präsentieren, um die Erderwärmung zu stoppen.
Dabei spielen auch Fragen der Finanzierung und des
Naturschutzes eine wesentliche Rolle.“ Christian Schneider,
Geschäftsführer von UNICEF Deutschland, erklärt: „Die
Vereinbarungen der Klimakonferenz entscheiden über das Leben
und die Zukunft von Millionen Kindern und zukünftigen
Generationen.
Ohne entschiedene und rasche Maßnahmen
zur Senkung der Treibhausgas-Emissionen werden wir ihre
Lebensgrundlagen und Perspektiven zerstören. Gleichzeitig
muss mehr in die Anpassung der Lebensbedingungen von Kindern
an die Veränderungen in ihrer Umwelt investiert werden. Wir
müssen ihre Widerstandskraft stärken, indem wir ihre
Grundversorgung verbessern, und wir müssen Kinder und
Jugendliche bei der Bewältigung der Klimakrise
einbeziehen.“
UNICEF Deutschland fordert die
Parteien während der aktuellen Koalitionsverhandlungen dazu
auf, sich im neuen Regierungsprogramm klar zu einer globalen
und nationalen, auf das Wohl und die Rechte von Kindern
ausgerichteten Politik in den Bereichen Klima, Umwelt und
Nachhaltigkeit zu bekennen – unter anderem durch die
Unterzeichnung der von Kindern und Jugendlichen entwickelten
„Erklärung zu Kindern, Jugend und Klimaschutz“ („Declaration
on Children, Youth and Climate Action“).
Christian Schneider ergänzt: „Schon heute wird das Leben von
zahlreichen Kindern in erschreckend vielen Ländern stark
durch die Klimakrise bestimmt. Ernten fallen aus,
Überschwemmungen oder Wirbelstürme zerstören Häuser und
Schulen, Krankheiten wie Malaria nehmen zu. Millionen Kinder
haben dadurch keinen Zugang zu lebenswichtigen Bildungs- und
Gesundheitsdiensten oder werden aus ihrer Heimat vertrieben.
Wenn die Klimakrise auf der COP26 nicht von jeder Regierung
mit der Dringlichkeit behandelt wird, die sie verdient,
werden auch Kinder in Deutschland in einer ganz anderen
Umwelt aufwachsen als wir sie kennen.“
Raina
Ivanova, 17 Jahre, Mitglied im UNICEF JuniorBeirat, erklärte
dazu bereits zu Beginn der Woche auf dem
Weltgesundheitsgipfel in Berlin: „Wir Kinder und Jugendliche
werden am stärksten von den Auswirkungen des Klimawandels
betroffen sein, doch wir können viel zu selten aktiv
mitbestimmen, wie unsere Gegenwart und Zukunft aussehen
wird. Das ist inakzeptabel und muss sich ändern! Der
Klimawandel ist eine der größten globalen Herausforderungen,
die wir nur zusammen bewältigen können. Kinder und
Erwachsene müssen gemeinsam politische Entscheidungen
treffen. Wir brauchen eine verantwortungsvolle Politik, die
die am meisten Benachteiligten im Blick hat und eine
gerechte und nachhaltige Gesellschaft gestaltet.“
UNICEF fordert von Regierungen, Unternehmen und
allen relevanten Akteur*innen: -
Treibhausgasemissionen dringend zu reduzieren. - UNICEF
fordert die Länder dazu auf, ihre Emissionen bis 2030 um
mindestens 45 Prozent (gegenüber dem Niveau von 2010) zu
senken, um die globale Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad
Celsius zu begrenzen.
- Investitionen in
die Klimaanpassung und Widerstandsfähigkeit zu erhöhen.
- UNICEF fordert die Industrieländer nachdrücklich dazu auf,
ihr Versprechen aus dem Jahr 2009 einzuhalten, jährlich 100
Milliarden US-Dollar zur Klimafinanzierung bereitzustellen.
Die Hälfte dieser Mittel sollte für Maßnahmen zur
Klimaanpassung eingesetzt werden. Jugendliche in alle
Klimaverhandlungen und -entscheidungen einzubeziehen. -
UNICEF unterstützt die Forderungen junger Menschen an die
Regierungen, sie konsequent in alle Verhandlungen und
Entscheidungen zur Klimapolitik einzubeziehen, insbesondere
die Kinder und Jugendlichen aus den am stärksten betroffenen
Regionen. Klima und Umwelt müssen daher ein fester
Bestandteil des Bildungsweges und der Förderung vom
Kindesalter an sein.
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UNICEF zum G20-Gipfel in Rom: G20-Staaten haben
15-mal so viele Impfdosen gegen Covid-19 pro Kopf erhalten
wie Länder in Subsahara-Afrika
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New York/Köln/Duisburg,
27. Oktober 2021 - Eine aktuelle Analyse des
Forschungsinstituts Airfinity dokumentiert die bis heute
ungerechte Verteilung von Impfdosen gegen Covid-19 zwischen
Ländern mit hohem und niedrigem Einkommen, insbesondere auf
dem afrikanischen Kontinent. Demnach haben die G20-Staaten
pro Kopf 15-mal so viele Impfdosen gegen Covid-19 erhalten
wie Länder in Subsahara-Afrika* oder andere Länder mit
niedrigem Einkommen.
© UNICEF/UN0419318/Dejongh
Im globalen
Vergleich haben sie dreimal so viele Impfdosen gegen
Covid-19 erhalten wie alle anderen Länder der Welt zusammen.
„Die ungerechte Impfstoffverteilung werfen nicht nur die
ärmsten Länder zurück, sondern die ganze Welt. Wenn die
Staats- und Regierungschefs der G20-Staaten zusammenkommen,
um das weitere Vorgehen zur Bekämpfung der Pandemie
abzustimmen, sollten sie sich daran erinnern, dass wir den
Kampf gegen die Pandemie nur gemeinsam besiegen oder
verlieren können“, sagte UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta
Fore.
Wohlhabende Länder, die über mehr Vorräte
an Impfdosen verfügen, als sie benötigen, haben zugesagt,
diese über COVAX an Länder mit niedrigem und mittlerem
Einkommen zu spenden. Doch kommen die versprochenen Dosen zu
langsam an. Von den 1,3 Milliarden zugesagten
Impfdosenspenden wurden bisher nur 194 Millionen Dosen an
COVAX weitergegeben. Insbesondere afrikanische Länder haben
bisher kaum Covid-19-Impfdosen erhalten. Weniger als fünf
Prozent der afrikanischen Bevölkerung sind vollständig gegen
Covid-19 geimpft, so dass in vielen Ländern ein hohes Risiko
für weitere Ausbrüche besteht.
Vor dem
G20-Gipfel in Rom rufen 48 afrikanische UNICEF-Botschafter
und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens die G20-Staaten
in einem
offenen Brief dazu auf, die zugesagten Impfdosen
dringend bereitzustellen. „Es könnte nicht mehr auf dem
Spiel stehen“, heißt es in dem gemeinsamen Schreiben.
Afrikanische Persönlichkeiten aus Musik, Sport und
Wissenschaft wie Angelique Kidjo, Arlo Parks, Davido, Tendai
Mtawarira, Femi Kuti, Tony Elumelu und Winnie Byanyima
appellieren mit dem Brief an die Staats- und Regierungschefs
der G20-Staaten, bis Dezember die zugesagten Impfdosen sowie
die notwendigen Mittel für die Umsetzung der Impfungen zur
Verfügung zu stellen.
"Mit jedem Tag, an dem
Afrika ungeschützt bleibt, wächst der Druck auf die
schwachen Gesundheitssysteme, in denen eine einzige Hebamme
für Hunderte von Müttern und Babys zuständig sein kann",
heißt es in dem Schreiben. "Die Pandemie hat zu einem
sprunghaften Anstieg der Mangelernährung bei Kindern
geführt, gleichzeitig gibt es weniger Ressourcen für
lebensrettende Gesundheitsdienste und um Kinder zu impfen.
Kinder, die bereits ihre Eltern verloren haben, laufen
Gefahr, auch ihre Großeltern zu verlieren.
Familien in
Ländern südlich der Sahara, von denen vier von fünf im
informellen Sektor arbeiten, um ihr tägliches Brot zu
verdienen, droht eine Katastrophe. Armut gefährdet die
Rückkehr der Kinder in die Schule und ihren Schutz vor
Gewalt; das Risiko von Kinderheirat steigt."
Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind zwischen
Januar 2020 und Mai 2021 weltweit schätzungsweise 80.000 bis
180.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitswesen
an Covid-19 gestorben. Weniger als jede*r zehnte
Gesundheitshelfer*in in Afrika ist vollständig geimpft und
mehr als 128.000 haben sich mit dem Virus infiziert. Laut
WHO wird nur eine von sieben Covid-19-Infektionen in Afrika
festgestellt – die tatsächlichen Fallzahlen dürften deutlich
höher liegen.
"Um Leben zu retten, müssen wir zuerst
die Lebensretter retten“, sagt Henrietta Fore. "Zu viele
Gemeinden auf dem afrikanischen Kontinent haben bereits mit
überlasteten Gesundheitssystemen zu ringen. Sie können nicht
in ein weiteres Jahr dieser globalen Krise gehen und
weiterhin so viele vermeidbare Todesfälle und langwierige
Krankheiten ertragen.“
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UNICEF: Psychische Belastungen durch Covid-19 nur
„Spitze des Eisbergs” |
New York/Köln/Duisburg, 05. Oktober 2021 - Kinder und Jugendliche
könnten die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf ihre
psychische Gesundheit und ihr Wohlbefinden noch viele Jahre
lang spüren, warnt das UN-Kinderhilfswerk UNICEF in seinem
heute veröffentlichten „Bericht zur Situation der Kinder in
der Welt 2021“.
© UNICEF/UN0498225/Cus
Laut dem
Bericht „On My Mind: Die mentale Gesundheit von Kindern
fördern, schützen und unterstützen“ litt weltweit bereits
vor der Pandemie ein bedeutender Anteil der Kinder und
Jugendlichen unter erheblichen psychischen Belastungen;
gleichzeitig wird weltweit wenig in ihre psychische
Gesundheit investiert. Aktuellen Schätzungen zufolge
lebt jeder siebte junge Mensch zwischen zehn und 19 Jahren
weltweit mit einer diagnostizierten psychischen
Beeinträchtigung oder Störung wie Angststörungen,
Depressionen oder Verhaltensauffälligkeiten.
Weltweit nehmen sich jedes Jahr rund 46.000 junge Menschen
zwischen zehn und 19 Jahren das Leben – ein junger Mensch
alle elf Minuten. In der Altersgruppe der 15- bis
19-Jährigen ist Suizid die vierthäufigste Todesursache nach
Verkehrsunfällen, Tuberkulose und Gewalttaten. Gleichzeitig
besteht eine große Lücke zwischen dem Bedarf an
Hilfsangeboten und den verfügbaren finanziellen Mitteln im
Bereich der psychischen Gesundheit. So geben die Regierungen
weltweit, laut dem Bericht, weniger als zwei Prozent ihres
Gesundheitsbudgets hierfür aus.
„Es waren lange,
lange 18 Monate für uns alle – insbesondere für Kinder.
Aufgrund der landesweiten Lockdowns und der
pandemiebedingten Einschränkungen haben Kinder prägende
Abschnitte ihres Lebens ohne ihre Großeltern oder andere
Angehörige, Freunde, Klassenzimmer und Spielmöglichkeiten
verbracht – Schlüsselelemente einer jeden Kindheit", sagte
UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta Fore. „Die Auswirkungen
auf Kinder und Jugendliche sind gravierend. Gleichzeitig
sind sie nur die Spitze des Eisbergs, denn bereits vor der
Pandemie litten viel zu viele Kinder an psychischen
Belastungen, die unberücksichtigt blieben. Regierungen
investieren nicht ausreichend in die mentale Gesundheit, um
dem großen Hilfebedarf gerecht zu werden. Auch dem
Zusammenhang zwischen psychischer Gesundheit und dem
späteren Lebensverlauf wird nicht genügend Bedeutung
beigemessen."
„Die Förderung der psychischen
Gesundheit junger Menschen ist kein Luxus, sondern ein
wichtiger Beitrag für ihr Wohlbefinden, ihre Entwicklung und
ihre Teilhabe am Leben in unserer Gesellschaft”, erklärte
Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland.
„Wir müssen das Thema aus der Tabuecke holen und Kindern und
jungen Menschen die Unterstützung geben, die sie brauchen.”
Belastungen der psychischen Gesundheit während der
Covid-19-Pandemie Die Pandemie hat einen hohen Tribut von
Kindern und Jugendlichen gefordert.
Laut den
Ergebnissen einer von UNICEF und Gallup im Sommer 2021
durchgeführten internationalen Umfrage unter Heranwachsenden
und Erwachsenen in 21 Ländern gab jeder fünfte befragte
junge Mensch (19 Prozent) zwischen 15 und 24 Jahren an, sich
häufig deprimiert zu fühlen oder wenig Interesse an Dingen
zu haben oder daran, etwas zu unternehmen. In Deutschland
sagte dies einer von vier der befragten jungen Menschen (24
Prozent). Fast zwei Jahre seit Beginn der Pandemie sind
die Belastungen für die psychische Gesundheit und das
Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen nach wie vor
schwerwiegend. Laut aktuellen UNICEF-Schätzungen war
weltweit mindestens eines von sieben Kindern direkt von
landesweiten Lockdowns betroffen; 1,6 Milliarden Kinder
haben Schulunterricht verpasst und Lernstoff versäumt.
Die Veränderungen im Alltag, die Unterbrechung der
Bildung, der Wegfall von Freizeitmöglichkeiten sowie
finanzielle und gesundheitliche Sorgen in den Familien
führen dazu, dass viele junge Menschen unter Angstgefühlen
leiden, wütend sind und voller Sorgen in ihre Zukunft
schauen. Beispielsweise ergab eine Online-Umfrage, die
Anfang 2020 in China durchgeführt wurde, dass etwa ein
Drittel der Befragten sich ängstlich oder besorgt fühlten.
Hohe Kosten für die Heranwachsenden und die
ganze Gesellschaft Diagnostizierte psychische Störungen
wie ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit und
Hyperaktivitätsstörungen), Angstzustände, Autismus, bipolare
Störungen, Verhaltensstörungen, Depressionen, Essstörungen
und Schizophrenie können schwere Folgen für die Gesundheit
von Kindern und Jugendlichen haben.
Sie können
auch ihre Lernmöglichkeiten und ihre Fähigkeit, ihr
Potenzial zu verwirklichen, beeinträchtigen. Auch ein
geringeres Einkommen im Berufsleben kann die Folge sein. Der
persönliche Preis, den die betroffenen Kinder und
Jugendlichen zahlen, ist nicht zu beziffern. Den
Gesellschaften gehen laut einer in dem Bericht aufgeführten
neuen Analyse der London School of Economics enorme Beiträge
verloren. Die Verluste in Folge von psychischen
Beeinträchtigungen und Störungen, die zu Erwerbsunfähigkeit
oder zum Tod von jungen Menschen führen, belaufen sich
demnach auf schätzungsweise rund 390 Milliarden US-Dollar
pro Jahr.
Schutzfaktoren
Laut dem UNICEF-Bericht beeinflusst ein Zusammenspiel
verschiedener Faktoren die mentale Gesundheit von Kindern.
Dazu zählen genetische Faktoren, Erfahrungen in der frühen
Kindheit, der Umgang und die Erziehung in der Familie,
Erfahrungen in der Schule sowie zwischenmenschliche
Beziehungen. Belastungen durch Gewalt oder Missbrauch,
Diskriminierung, Armut, humanitäre Krisen und
gesundheitliche Notlagen wie die Covid-19-Pandemie wirken
sich stark auf die psychische Gesundheit aus.
Schutzfaktoren
wie liebevolle Bezugspersonen, ein sicheres schulisches
Umfeld und positive Beziehungen zu Gleichaltrigen können
hingegen dazu beitragen, das Risiko psychischer
Beeinträchtigungen und Störungen zu verringern. Allerdings
erschweren Vorurteile und Stigmatisierung sowie mangelnde
öffentliche Finanzierung von entsprechenden Hilfsangeboten,
dass Kinder und Jugendliche die Förderung und Unterstützung
erhalten, die sie benötigen.
Forderungen von UNICEF
UNICEF ruft mit seinem Bericht zur Situation der Kinder
in der Welt 2021 Regierungen und Partner aus der
Privatwirtschaft und die Öffentlichkeit dazu auf, die
mentale Gesundheit von Kindern, Jugendlichen und Betreuenden
zu fördern, gefährdete Kinder zu schützen und besonders
verletzliche Kinder zu unterstützen. - Es braucht
dringend mehr Investitionen in die psychische Gesundheit von
Kindern und Jugendlichen in allen Bereichen der
Gesellschaft, nicht nur im Gesundheitswesen. Ziel sollte es
sein, einen gesamtgesellschaftlichen Ansatz zum Schutz, zur
Förderung und zur Unterstützung zu entwickeln; -
Evidenzbasierte, übergreifende Maßnahmen zur Förderung der
psychischen Gesundheit in den Bereichen Gesundheit, Bildung
und soziale Sicherung sollten ausgeweitet werden. Dazu
gehören Elternprogramme, die eine flexible, liebevolle
Unterstützung und Betreuung der Kinder und die psychische
Gesundheit von Eltern und Erziehenden fördern.
Schulen sollten die psychische Gesundheit durch qualitative
Hilfsangebote und ein positives Lernumfeld unterstützen;
Das Schweigen über psychische Erkrankungen muss gebrochen,
Stigmata bekämpft und Aufklärung im Bereich der psychischen
Gesundheit gefördert werden. Die Erfahrungen von Kindern und
Jugendlichen müssen ernst genommen werden. „Psychische und
körperliche Gesundheit gehören zusammen - wir können es uns
nicht leisten, das länger anders zu sehen", sagte
UNICEF-Exekutivdirektorin Fore. „Seit viel zu langer Zeit
fehlt es an Investitionen und einem Verständnis dafür, was
psychische Gesundheit ausmacht. Das muss sich ändern: Denn
eine gute psychische Gesundheit ist entscheidend dafür, dass
Kinder ihre Potenziale verwirklichen können.“
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UNICEF und DKHW fordern Stärkung der Kinderrechte |
© Photoatelier ISO25
Berlin/Köln/Duisburg, den 20.
September 2021 - Zum heutigen Weltkindertag rufen das
Deutsche Kinderhilfswerk und UNICEF Deutschland dazu auf,
die Rechte von Kindern und Jugendlichen zu stärken und damit
die Weichen für eine zukunftsfähige und kinderfreundlichere
Welt zu stellen. Mit der Installation „Lasst die Kinder
nicht länger in der Luft hängen – Kinderrechte jetzt!“ haben
die beiden Organisationen vor dem Berliner Reichstag mit
großen Ballons ein unübersehbares Zeichen für Kinderrechte
gesetzt.
Mit Blick auf die anstehende
Bundestagswahl
forderten die beiden Organisationen zusammen mit engagierten
Kindern und Jugendlichen vom nächsten Parlament und einer
neuen Regierung insbesondere die Verankerung der
Kinderrechte im Grundgesetz, die stärkere Förderung der
Chancengerechtigkeit und mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten
für Kinder und Jugendliche in Deutschland.
Mit dem
Motto des diesjährigen Weltkindertags „Kinderrechte jetzt!“
unterstreichen UNICEF Deutschland und das Deutsche
Kinderhilfswerk, dass es dringend an der Zeit ist, die in
der UN-Kinderrechtskonvention festgeschriebenen Kinderrechte
umzusetzen und eine gerechte und nachhaltige Welt zu
schaffen – für Kinder und mit ihnen gemeinsam.
Peter-Matthias
Gaede, Stellvertretender Vorsitzender von UNICEF
Deutschland, erklärte anlässlich des Weltkindertages: „Die
Bundesregierung hat in der zu Ende gehenden
Legislaturperiode einiges dazu beigetragen, Kinder zu
schützen und zu fördern – an der Seite von UNICEF auch im
globalen Süden. Nur vieles ist leider noch immer nicht
geschafft: Noch gibt es relative Kinderarmut auch in
Deutschland; und sie betrifft nach einer aktuellen
UNICEF-Studie etwa 1,5 Millionen Mädchen und Jungen. Und
noch haben wir die eigentlich geplante Verankerung der
Kinderrechte im Grundgesetz nicht. Das ist bedauerlich. Die
nächste Bunderegierung wird für Kinder enorm viel zu tun
haben. Corona hat nicht nur eine internationale
Bildungskrise verursacht. Der Klimawandel betrifft nicht nur
Kinder da draußen in der Welt. Um bessere
Entwicklungschancen für Kinder, um einen gerechteren Zugang
zu Bildungschancen, um ein Leben in intakter und gesunder
Umwelt für Kinder geht es auch direkt vor unserer Haustür.“
Regina Halmich, Botschafterin des Deutschen
Kinderhilfswerkes, sagte am Weltkindertag: „Politische
Entscheidungen müssen sich endlich auch an den Interessen
der Kinder und Jugendlichen ausrichten. Das gilt
beispielsweise für das strukturelle Problem der Kinderarmut
in Deutschland, die wir am besten mit der Einführung einer
Kindergrundsicherung beseitigen können. Zudem müssen Kinder
und Jugendliche viel mehr als bisher an den wichtigen
Zukunftsfragen unseres Landes beteiligt werden. Deshalb
sollte es einen Ständigen Beirat für Kinder- und
Jugendbeteiligung bei der Bundesregierung geben. Ein
solcher Beirat, in dem auch Kinder und Jugendliche Sitz und
Stimme haben müssen, könnte den Bundestag und die
Bundesregierung in Fragen der Kinder- und Jugendbeteiligung
beraten und mit Vorschlägen zu Zielen und Indikatoren für
die Zielerreichung eine bundesweite Beteiligungsstrategie
auf den Weg bringen.
Ganz oben auf die Tagesordnung
der nächsten Bundesregierung gehört auch die Verankerung von
Kinderrechten im Grundgesetz. Mit der Aufnahme der
Kinderrechte im Grundgesetz im Sinne der
UN-Kinderrechtskonvention besteht die große Chance,
langfristig eine tragfähige Grundlage für ein kinder- und
familienfreundliches Land zu schaffen.“
Bundesweite
Aktionen zum Weltkindertag Aufgrund der Covid-19-Pandemie
mussten bereits zum zweiten Mal die großen Feste zum
Weltkindertag in Berlin und vielen weiteren Städten in
Deutschland abgesagt werden. UNICEF Deutschland und das
Deutsche Kinderhilfswerk haben daher alternative Aktionen
ins Leben gerufen, um Kindern trotz der Pandemie die
Möglichkeit zu geben, ihre Stimme zu erheben. Bundesweit
findet heute erneut die
kreative Mitmach-Aktion „Kinder
erobern die Straßen“
statt, die durch UNICEF Deutschland initiiert wurde.
In zahlreichen
Städten und Gemeinden in ganz Deutschland erobern Mädchen
und Jungen mit bunten Kreidebildern den öffentlichen Raum
und machen sich so für die Belange und Rechte der Kinder
stark. Das Deutsche Kinderhilfswerk feiert den Weltkindertag
mit einem großen „Kinderrechte-Spezial“ für Kinder in ganz
Deutschland. Und das noch bis Ende des Monats: Auf
www.kindersache.de/weltkindertag
können Kinder und Jugendliche seit Anfang September in
vielen interessanten Artikeln und anschaulichen Videos Neues
über ihre Rechte lernen oder ihr Wissen vertiefen.
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Kinderrechte jetzt! Weltkindertag am 20. September
2021 „Wir brauchen eine Regierung, die auf uns Kinder –
die Zukunft – setzt!“
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Statement von Selin Sorushyar, 18 Jahre, Mitglied im
UNICEF JuniorBeirat anlässlich des morgigen Weltkindertags
Köln/Duisburg, 19. September 2021 - „Man sagt uns Kindern
häufig wir seien die Zukunft und wenn man mich fragt „Wo
sehen Sie sich in zehn Jahren?“, dann finde ich auf diese
Frage im Augenblick keine Antwort. 1,5 Jahre schon kämpfen
wir Kinder und Jugendliche uns scheinbar allein durch
dieCovid-19-Pandemie, die uns psychisch belastet. Noch immer
haben viele von uns mit den Folgen des Lockdowns zu tun.
Einige von uns schaffen es nicht die Lernlücken zu
schließen, andere wissen nicht, was sie nach der Schule
machen wollen, weil ihnen die Berufsorientierungsphase fehlt
und wieder andere trauern um geliebte Personen, die sie an
das Virus verloren haben. Die Impfung bringt Hoffnung auf
ein Ende, aber es gehört eben viel mehr dazu als eine
Spritze. Eine Impfung heilt nicht die Wunden, mit denen wir
Kinder aus der Pandemie gehen. Die vergangenen 18 Monate
fehlen uns auf dem Weg in unsere Zukunft. Das muss
aufgearbeitet werden. Es reicht nicht, dass Schulen wieder
öffnen.
Das Lehrpersonal muss auf die Bedürfnisse der Schülerinnen
und Schüler eingehen. Psychologische Betreuung muss leichter
zugänglich sein für Kinder und Klausuren müssen an die
Situation angepasst werden. Den Weg, der uns aus der
Pandemie führt, können wir nur gemeinsam gehen- mit Kindern
und Jugendlichen. Aber selbst mit dem Ende der Pandemie
werden unsere Ängste nicht weniger. Tagtäglich sehen wir wie
die Welt, unsere Lebensgrundlage, Stück für Stück untergeht.
Wir sehen die Folgen der Klimakrise nicht nur. Wir spüren
sie auch.
Während die Politik nach Ausreden sucht
und gleichzeitig die Klimakrise als Wahlkampfthema nutzt,
haben wir Angst. Ich weiß nicht, wo ich mich in zehn Jahren
sehe, denn das liegt nicht nur in meiner Hand. Wir brauchen
eine Regierung, die uns hört. Die auf globale Zusammenarbeit
setzt. Eine Regierung, die konsequent handelt, um die
nachhaltigen Entwicklungsziele umzusetzen. Eine Regierung,
die auf uns Kinder - die Zukunft - setzt!“
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Kinderrechte jetzt! Weltkindertag am 20. September
2021
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Berlin/Köln/Duisburg, 13. September 2021 - Weltweit und bei
uns stehen Kinder im Jahr 2021 vor enormen
Herausforderungen. Der Klimawandel,
wachsende Armut und die gravierenden Auswirkungen der Covid-19-Pandemie bedrohen
das Leben und die Zukunft insbesondere der jungen
Generation. Anlässlich des diesjährigen
Weltkindertags möchten das Deutsche Kinderhilfswerk und
UNICEF Deutschland gemeinsam mit der Installation „Lasst die
Kinder nicht länger in der Luft hängen – Kinderrechte
jetzt!“ dazu aufrufen, die Rechte von Kindern und
Jugendlichen zu stärken und damit die Weichen für eine
zukunftsfähige und kinderfreundlichere Welt zu stellen.
© iStock.com/Pekic
Kurz vor der
Bundestagswahl möchten die beiden Organisationen vor dem
Reichstag zusammen mit engagierten Kindern und Jugendlichen
mit großen Ballons, auf denen die wichtigsten Kinderrechte
abgebildet sind, ein unübersehbares Zeichen für die Rechte
der Kinder setzen. Dazu gehört auch die Verankerung der
Kinderrechte im Grundgesetz.
Mit dem Motto des
diesjährigen Weltkindertags „Kinderrechte jetzt!“
unterstreichen UNICEF Deutschland und das Deutsche
Kinderhilfswerk, dass es dringend an der Zeit ist, die
Kinderrechte umzusetzen und eine gerechte und nachhaltige
Welt zu schaffen – für Kinder und mit ihnen gemeinsam. Denn
eine Stadt, ein Land und eine Welt mit Zukunft braucht die
Verwirklichung der Kinderrechte jetzt!
Aufgrund der
Covid-19-Pandemie mussten bereits zum zweiten Mal die großen
Feste zum Weltkindertag in Berlin und vielen weiteren
Städten in Deutschland abgesagt werden. UNICEF Deutschland
und das Deutsche Kinderhilfswerk haben daher alternative
Aktionen ins Leben gerufen, um Kindern trotz der Pandemie
die Möglichkeit zu geben, ihre Stimme zu erheben. In ganz
Deutschland findet erneut die bundesweite Mitmach-Aktion
„Kinder erobern die Straßen“ statt, die durch UNICEF
Deutschland initiiert wurde.
Auch in diesem Jahr sind Kinder und
Familien aus ganz Deutschland dazu aufgerufen, mit bunten
Kreidebildern Straßen und Plätze zu erobern und sich so für
die Belange und Rechte der Kinder starkzumachen. Um den
Forderungen der jungen Generation noch mehr Nachdruck zu
verleihen, können Eltern, Nachbarn und Passanten die
Kunstwerke der Kinder fotografieren und unter dem
Aktions-Hashtag #wiestarkwäredasdenn in den sozialen Medien
posten. Alle Beiträge der Kinder werden auch auf
www.unicef.de/weltkindertag veröffentlicht.
Das Deutsche Kinderhilfswerk feiert den
Weltkindertag mit einem großen „Kinderrechte-Spezial“ für
Kinder in ganz Deutschland. Und das für einen ganzen Monat:
Auf
www.kindersache.de/weltkindertag können Kinder und
Jugendliche seit Anfang September in vielen interessanten
Artikeln und anschaulichen Videos Neues über ihre Rechte
lernen oder ihr Wissen vertiefen.
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WALK4UNICEF: Wanderschuhe schnüren für
Kinder in Not
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UNICEF-Schirmherrin Elke Büdenbender startet
bundesweite Wanderaktion
© UNICEF/Zimmermann
Köln/Berlin/Duisburg, den 03.
September 2021 - Elke Büdenbender startete gestern (02.09.)
die deutschlandweite Wander-Aktion
„WALK4UNICEF“ am Berliner Wannsee und schnürte dafür
gemeinsam mit UNICEF-Engagierten die Wanderschuhe. Überall
in Deutschland beteiligen sich Wander-Fans an der
Mitmach-Aktion und verwandeln ihre erwanderten Kilometer in
Spenden für die weltweite UNICEF-Hilfe – zum Beispiel für
sauberes Trinkwasser und Hygiene. Vor der Wanderung wird ein
persönliches Spendenziel festgelegt und für jeden gelaufenen
Kilometer wird eine Spendensumme vereinbart.
Gruppenwanderungen mit Familie und Freunden können so
kurzerhand 320 erwanderte Kilometer in 320 Euro für die
Handpumpe eines Brunnens verwandeln. „Mit der Wanderaktion
kann jede*r – neben einem Beitrag zur eigenen Fitness –
wichtige Hilfe für Kinder in Not leisten“, erklärte Elke
Büdenbender in Berlin.
„Sauberes Trinkwasser ist für
uns beim Wandern eine tolle Erfrischung – in Dürreregionen
und Krisengebieten fehlt es vielen Menschen schon zum
alltäglichen Überleben. Jede WALK4UNICEF-Spende hilft
Kindern, gesund zu bleiben und rettet Leben – so tut Wandern
doppelt gut.“ Als Dankeschön für ihren Einsatz bekommen alle
Wanderfreudigen ein Paar blaue Schnürsenkel zur Anmeldung.
Zusätzlich stiftet die Wander-App Komoot einen Gutschein im
Wert von 8,99 Euro zur Freischaltung der
Lieblings-Wander-Region. Größere Wander-Gruppen erhalten pro
zehn Personen einen Komoot-Gutschein. Nach erfolgreich
abgeschlossener Wanderung kann jede*r Teilnehmende eine
Urkunde downloaden. Anmeldungen sind ab sofort über
www.unicef.de/walk4unicef möglich.
Elke Büdenbender ist seit 2017 die
Schirmherrin und damit erste Ehrenamtliche von UNICEF
Deutschland. Sie wandert selbst sehr gerne und freut sich
über den Auftakt der Aktion gemeinsam mit der UNICEF-Gruppe
Berlin. Das große Netzwerk der über 8.000 UNICEF-Engagierten
wandert tatkräftig mit. Auch andere Prominente und
UNICEF-Pat*innen wie die Schauspieler Kai Schumann und Lenn
Kudrjawizki, die Band Glasperlenspiel, die Models Franziska
Knuppe und Eva Padberg und Schauspielerin Marie-Luise Marjan
haben ihre Teilnahme angekündigt. Bei WALK4UNICEF kann jede
und jeder mitmachen – ob allein oder in einer Gruppe, wann
und wo ist freigestellt. Es kann die tägliche Runde um den
Block, die Lieblingsstrecke am Wochenende mit der Familie,
die lang geplante Alpentour oder ein Wandertag mit Freunden
sein.
Jeder Kilometer trägt dazu bei, dass UNICEF
viel für Kinder bewirken kann.
Seit 75 Jahren sorgt UNICEF dafür, dass Mädchen und Jungen
überall auf der Welt gesund und sicher aufwachsen können,
vor Gewalt und Ausbeutung geschützt sind. Von der schnellen
Nothilfe bis zum langfristigen Wiederaufbau hilft UNICEF,
die Lebenssituation von Kindern nachhaltig zu verbessern.
UNICEF setzt sich dafür ein, auch Familien in entlegenen
Gegenden Zugang zu sauberem Trinkwasser zu ermöglichen, denn
weltweit leiden noch immer Millionen Menschen unter
Wasserknappheit. Dabei sind sauberes Wasser und Hygiene
gerade für Kinder überlebenswichtig und schützen vor
lebensgefährlichen Krankheiten.
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Eine Milliarde Kinder
durch die Auswirkungen des Klimawandels „extrem gefährdet“ |
Erster Klima-Risiko-Index für
Kinder von UNICEF: Junge Menschen in der
Zentralafrikanischen Republik, im Tschad und in Nigeria am
stärksten bedroht
Im November 2020 wurde Nicaragua von zwei heftigen
Tropenstürmen getroffen. ©
UNICEF/UN0372815/Ocon/AFP-Services
New York/Köln/Duisburg,
20. August 2021 - Kinder, die in der Zentralafrikanischen
Republik, im Tschad, in Nigeria, Guinea und Guinea-Bissau
leben, sind am stärksten durch die Auswirkungen des
Klimawandels gefährdet. Der Klimawandel und
Umweltbelastungen bedrohen die Gesundheit, Bildung und den
Schutz der Kinder und setzen sie tödlichen Krankheiten aus.
Dies geht aus dem ersten Klima-Risiko-Index für Kinder von
UNICEF hervor, der heute gemeinsam mit Fridays for Future
zum dritten Jahrestag der globalen Klimastreikbewegung
veröffentlicht wurde. Deutschland liegt in der Rangliste auf
Platz 142 von insgesamt 163 analysierten Ländern. Kinder
hierzulande sind demzufolge im Weltvergleich weniger stark
durch die Folgen von klima- und umweltbedingten Gefahren,
Schocks und Belastungen betroffen.
Der Bericht „Die
Klimakrise ist eine Krise der Kinderrechte: Einführung des
Klima-Risiko-Index für Kinder“ ist die erste umfassende
Analyse von Klimarisiken aus der Perspektive von Kindern.
Die Auswertung aktuellster Daten zeigt in einer globalen
Rangliste, in welchen Ländern und in welchem Maße Kinder
klima- und umweltbedingten Schocks wie Wirbelstürmen und
Hitzewellen ausgesetzt sind. Dazu wurde auch ihre
Verletzlichkeit gegenüber diesen Gefahren untersucht,
basierend auf ihrem Zugang zu einer Grundversorgung.
Weltweit leben danach etwa eine Milliarde Kinder – fast die
Hälfte der 2,2 Milliarden Mädchen und Jungen weltweit – in
einem der 33 Länder, die aufgrund der Auswirkungen des
Klimawandels als „extrem stark gefährdet“ gelten. Kinder
sind dort mehreren klima- und umweltbedingten Gefahren,
Schocks und Belastungen ausgesetzt und zudem besonders
verletzlich aufgrund der unzureichenden Grundversorgung in
den Bereichen Wasser und Sanitär, Gesundheit und Bildung.
Die Ergebnisse spiegeln die aktuelle Situation der Kinder
wider. Es ist davon auszugehen, dass sich die Zahlen noch
verschlechtern, wenn sich die Auswirkungen des Klimawandels
beschleunigen.
„Das Leben der heutigen Kinder wird in
erschreckend vielen Ländern bereits stark durch die
Klimakrise bestimmt“, sagt Christian Schneider,
Geschäftsführer von UNICEF Deutschland. „Es ist klar, dass
nur die konsequente Senkung der Treibhausgas-Emissionen den
Klimawandel stoppen kann. Doch der Bremsweg ist selbst bei
raschen Entscheidungen lang. Es muss daher sofort und
dringend mehr in die Anpassung der Lebensbedingungen von
Kindern an die Veränderungen in ihrer Umwelt investiert
werden. Wir müssen ihre Widerstandskraft stärken, indem wir
ihre Grundversorgung verbessern und ihnen ermöglichen, zu
verstehen, was mit der Erde passiert – auch, um selbst
handeln zu können.“
Der Klima-Risiko-Index für Kinder
(„Children’s Climate Risk Index“, CCRI) zeigt:
240 Millionen Kinder in Küstenregionen sind stark betroffen
von Überschwemmungen, 330 Millionen Kinder an Flüssen
sind stark betroffen von Überschwemmungen, 400 Millionen
Kinder sind stark betroffen von Wirbelstürmen (Zyklone),
600 Millionen Kinder sind stark betroffen von Krankheiten,
die in Folge der Erderwärmung zunehmen, wie Malaria 815
Millionen Kinder sind stark betroffen von Bleivergiftungen,
820 Millionen Kinder sind stark betroffen von Hitzewellen,
920 Millionen Kinder sind stark betroffen von
Wasserknappheit und 1 Milliarde Kinder sind stark
betroffen von extrem hoher Luftverschmutzung (>35µg/m3)
Während fast jedes Kind weltweit von mindestens einer
dieser klima- und umweltbedingten Gefahren bedroht ist,
zeigen die Daten, dass die Kinder in den am stärksten
betroffenen Ländern mit mehreren und sich oft
überschneidenden Schocks konfrontiert sind. Dies gefährdet
Entwicklungsfortschritte und droht die Not von Kindern zu
verschärfen. Schätzungsweise 850 Millionen Kinder – jedes
dritte Kind weltweit – leben in Gebieten, in denen sich
mindestens vier dieser klima- und umweltbedingten Schocks
überschneiden. Bis zu 330 Millionen Kinder – 1 von 7 Kindern
weltweit – leben in Gebieten, die von mindestens fünf
schweren Schocks betroffen sind. Der Bericht zeigt ein
Missverhältnis zwischen den Ländern, in denen
Treibhausgas-Emissionen erzeugt werden, und solchen, in
denen Kinder unter den stärksten klimabedingten Auswirkungen
leiden. Die 33 „extrem risikoreichen“ Länder emittieren
zusammen nur 9 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen.
Umgekehrt verursachen die zehn Länder mit den höchsten
Emissionen zusammen fast 70 Prozent der weltweiten
Emissionen. Nur Indien aus dem Kreis dieser Länder wird im
Index als „extrem risikoreich“ eingestuft.
„Der
Klimawandel ist zutiefst ungerecht. Obwohl Kinder für den
Anstieg der globalen Temperaturen nicht verantwortlich sind,
werden sie den höchsten Preis dafür zahlen“, sagte
UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta Fore. „Aber es ist noch
Zeit zu handeln. Wenn wir den Zugang von Kindern zur
Grundversorgung verbessern, beispielsweise zu Wasser und
sanitären Einrichtungen, zur Gesundheitsversorgung und
Bildung, kann sich auch ihre Fähigkeit, Klimagefahren zu
überleben, erheblich verbessern. UNICEF fordert Regierungen
und Unternehmen nachdrücklich dazu auf, Kindern zuzuhören
und Maßnahmen zu priorisieren, die Kinder vor den
Auswirkungen des Klimawandels schützen, und gleichzeitig die
Anstrengungen zur drastischen Reduzierung der
Treibhausgas-Emissionen zu beschleunigen.“
Ohne die
dringend erforderlichen Maßnahmen zur Reduzierung der
Treibhausgas-Emissionen werden Kinder weiterhin am stärksten
unter den Folgen des Klimawandels und Umweltbelastungen
leiden. Im Vergleich zu Erwachsenen benötigen Kinder mehr
Nahrung und Wasser pro Kilogramm des Körpergewichts, sind
weniger in der Lage, extreme Wetterereignisse zu überleben
und sind unter anderem anfälliger für giftige Chemikalien,
Temperaturschwankungen und Krankheiten.
In ihrem
Vorwort zu dem Bericht erklären Farzana Faruk Jhumu
(Bangladesch), Eric Njuguna (Kenia), Adriana Calderón
(Mexiko) und Greta Thunberg (Schweden) von Fridays for
Future: „Die Bewegungen junger Klimaaktivist*innen werden
weiter zunehmen, weiterhin wachsen und für das Richtige
kämpfen, weil wir keine andere Wahl haben. Wir müssen
anerkennen, wo wir stehen, den Klimawandel wie eine Krise
behandeln und mit aller notwendigen Dringlichkeit handeln,
um sicherzustellen, dass die Kinder von heute einen
lebenswerten Planeten erben.“
UNICEF fordert von
Regierungen, Unternehmen und relevanten Akteur*innen: 1.
Investitionen in die Klimaanpassung und Widerstandsfähigkeit
von zentralen Dienstleistungen für Kinder erhöhen. Um
Kinder, besonders schutzbedürftige Menschen und Gemeinden
vor den schlimmsten Auswirkungen des sich bereits ändernden
Klimas zu schützen, müssen wichtige Dienstleistungen
angepasst werden, unter anderem in den Bereichen Wasser,
Sanitär und Hygiene sowie Gesundheit und Bildung. 2.
Treibhausgas-Emissionen reduzieren. Um die drastischsten
Folgen der Klimakrise zu verhindern, sind umfassende und
dringende Maßnahmen erforderlich. Die Länder müssen ihre
Emissionen bis 2030 um mindestens 45 Prozent (gegenüber dem
Niveau von 2010) reduzieren, um die Erwärmung auf nicht mehr
als 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. 3. Kindern Kenntnisse
im Bereich Klima und Umweltschutz vermitteln. Dies ist für
die Anpassung an und die Vorbereitung auf die Auswirkungen
des Klimawandels entscheidend. Kinder und Jugendliche müssen
mit den verheerenden Folgen der Klimakrise und der
Wasserunsicherheit leben, obwohl sie am wenigsten dafür
verantwortlich sind. 4. Junge Menschen in alle
nationalen, regionalen und internationalen
Klimaverhandlungen und -entscheidungen einbeziehen, auch auf
der UN-Klimakonferenz COP26 in Glasgow in diesem Herbst.
5. Sicherstellen, dass die Erholung von den ökonomischen und
sozialen Folgen der COVID-19-Pandemie umweltfreundlich,
kohlenstoffarm und inklusiv erfolgt, damit die Fähigkeit
künftiger Generationen, die Klimakrise zu bewältigen und auf
sie zu reagieren, nicht beeinträchtigt wird. Eine an
Kinderrechten orientierte Umwelt- und Klimapolitik ist eine
zentrale Forderung von UNICEF Deutschland zur Bundestagswahl.
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Haiti: Kinder im Katastrophengebiet brauchen
Notunterkünfte, medizinische Hilfe, Wasser, Nahrung und
besonderen Schutz |
Köln/Duisburg,
16. August 2021 - Nach dem schweren Erdbeben in Haiti
berichten UNICEF-Teams von schweren Schäden an Wohngebäuden
und öffentlichen Einrichtungen sowie vielen Verletzten. Sie
berichten, dass die Lage sehr ernst ist und das sie
überwältigt sind angesichts der Not. Das Krankenhaus der
Stadt Les Cayes, wo Mütter mit ihren verletzten Kindern
Hilfe suchen, ist überfüllt. Die Auswirkungen der erneuten
Naturkatastrophe auf die Familien in einem der ärmsten und
instabilsten Ländern der Welt stehen noch nicht fest.
UNICEF ist sehr besorgt angesichts der großen Armut und
Verletzlichkeit der Kinder im Katastrophengebiet. UNICEF hat
mehrere Büros in der betroffenen Region. Die UNICEF-Teams
versuchen, den dringendsten Hilfsbedarf zu ermitteln und
schieben gemeinsam mit Nichtregierungsorganisationen und den
Behörden die Hilfe für die betroffenen Familien an. UNICEF
Haiti ruft seit dem Erdbeben die Bevölkerung über soziale
Medien dazu auf, in dieser Situation besonders auf die
Kinder zu achten. Sie brauchen jetzt Notunterkünfte,
medizinische Hilfe, sauberes Wasser und besonderen Schutz.
"Wir sind zutiefst traurig über die Berichte über
Todesopfer und schwere Schäden nach dem Erdbeben", sagte
Bruno Maes, Leiter von UNICEF in Haiti. "UNICEF arbeitet mit
Regierungsbehörden- und Nichtregierungspartnern zusammen, um
die betroffenen Gemeinden zu unterstützen. Wir stehen den
Familien und Kindern in dieser schwierigen Zeit zur Seite".
Ein Erdbeben der Stärke 7,2 hat Haiti am Samstagmorgen, 14.
August, erschüttert.
Das Beben war auch in der Hauptstadt
Port-au-Prince zu spüren, das Epizentrum lag in den
südlichen Teilen des Landes in den Departements Grande Anse,
Sud und Sud-Est. Es ist in den kommenden Tagen mit weiteren
Nachbeben zu rechnen. Laut ersten UN-Schätzungen leben
allein etwa 234.000 Menschen in 15 Kilometer Entfernung vom
Epizentrum des Bebens. Zwei Drittel von ihnen sind extrem
arm. Trotz der angespannten Sicherheitslage und der
logistischen Herausforderungen versucht UNICEF Hilfsgüter,
die in Lagerhäusern im ganzen Land gelagert sind,
bereitstellen.
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Explosionen in Beirut: Ein Jahr nach der Katastrophe
brauchen Kinder weiter Hilfe |
98 Prozent der Familien auf Hilfe
angewiesen
Beirut/Köln/Duisburg,
3. August 2021 -
Kinder und ihre Familien in Beirut benötigen auch ein Jahr
nach den verheerenden Explosionen im Hafen der libanesischen
Hauptstadt weiterhin Hilfe. Eine anhaltende Rezession,
die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie und politische
Instabilität verschärfen die Not der Mädchen und Jungen.
© UNICEF/UN0496106/Ibarra Sanchez
Dies ergab eine Befragung von UNICEF, die
im Juli dieses Jahres durchgeführt wurde. Sie zeigt die
Schwere des Traumas, das die Kinder erlitten haben, und die
anhaltende Not der betroffenen Familien. "Ein Jahr nach den
tragischen Ereignissen leiden Kinder noch immer unter den
Folgen, berichten uns ihre Eltern", sagte Yukie Mokuo,
UNICEF-Leiterin im Libanon.
"Familien ringen mit den Folgen der
Explosionen und das zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt –
inmitten einer verheerenden Wirtschaftskrise und einer
schweren Pandemie." Die verheerende Explosion im Hafen von
Beirut am 4. August 2020 richtete großflächige Zerstörungen
an. Über 200 Menschen verloren ihr Leben, darunter sechs
Kinder. Rund 6.500 Menschen wurden verletzt, darunter 1.000
Kinder.
Ergebnisse der Befragung Laut der
aktuellen telefonischen Befragungen von 1.187 Haushalten:
- suchten sieben von zehn Haushalten nach den
Explosionen grundlegende Hilfe - fast alle dieser
Familien benötigen weiterhin Unterstützung, insbesondere
Bargeldhilfen und Nahrungsmittel; sagten praktisch alle
Familien, dass ihre Wohnungen und Häuser repariert werden
mussten; - bei der Hälfte sind diese Arbeiten noch immer
nicht abgeschlossen; - gab ein Drittel der Familien mit
Kindern unter 18 Jahren an, dass mindestens ein Kind in der
Familie bis heute Anzeichen psychischer Not aufzeigt.
Bei den Erwachsenen ist es fast die
Hälfte; haben zehntausende Menschen durch die Katastrophe
ihre Jobs verloren, so dass sie kaum die Ernährung und
Gesundheitsversorgung ihrer Kinder gewährleisten können;
hatten zwei von drei Familien (68,6 Prozent) seit den
Explosionen keinen Zugang zu medizinischer Versorgung oder
Medikamenten. In jeder vierten Familie erkrankte seitdem
mindestens ein Familienmitglied an Covid-19; gaben vier von
zehn Familien an, dass ihre Wasserversorgung betroffen war –
bei rund einem Viertel der Familien ist das weiterhin der
Fall.
"Seit den Explosionen befindet sich
der Libanon im freien Fall und kämpft mit einer dreifachen
Krise: der wirtschaftlichen Krise, der politischen Krise und
der Covid-19-Pandemie. Dadurch droht fast jedes Kind im
Libanon in Not zu geraten“, sagte Ted Chaiban,
UNICEF-Regionaldirektor für den Nahen Osten und Nordafrika.
"Ohne sofortige Veränderungen, eine wirtschaftliche Erholung
und klare Verantwortlichkeiten, wird das Land weiter in den
Abgrund rutschen und an einen Punkt gelangen, wo es kein
Zurück mehr gibt.“
UNICEF ruft dazu auf: - der
Verbesserung der Lage der Kinder im Libanon Priorität
einzuräumen, ihre Rechte zu achten und umzusetzen. Sie
brauchen Zugang zu Gesundheitsversorgung und Nahrung und sie
müssen vor Gewalt, Missbrauch und Ausbeutung geschützt
werden; - dass die führenden libanesischen Politiker
ihre politischen Differenzen überwinden und eine Regierung
bilden, die das Gemeinwesen und die libanesischen Menschen
in den Mittelpunkt stellt, um das Land auf den Weg der
Besserung zu bringen, den von der Explosion betroffenen
Familien Gerechtigkeit zukommen zu lassen und die
Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen; -
öffentliche Dienstleistungen, die für das Überleben und die
Entwicklung von Kindern unerlässlich sind, kurz- und
langfristig zu sichern.
Dazu gehört die Bereitstellung von
Wasser, Bildung und Gesundheitsversorgung für Kinder und
alle Menschen. Dies kann jedoch nur durch eine gute
Regierungsführung und eine öffentliche Infrastruktur
geschehen, die schweren Schocks und Krisen standhält. Wären
diese Systeme vorhanden, wären wir nicht an dem Punkt
angelangt, an dem beispielweise 75 Prozente der Haushalte im
Libanon Gefahr laufen, ihren Zugang zu Wasser zu verlieren.
Ein nachhaltiges nationales
Sozialhilfesystem aufzubauen, das u.a. bedürftige Familien
mit Bargeldhilfen erreicht, ähnlich wie das von UNICEF
unterstützte "Haddi"-Programm. Dadurch wären bedürftige
Familien mit Kleinkindern, Menschen mit Behinderungen und
Menschen über 70 Jahren abgesichert. eine transparente und
glaubwürdige Untersuchung einzuleiten, um die Ursache der
Explosionen zu ermitteln, die Verantwortlichen zur
Rechenschaft zu ziehen und den betroffenen Familien,
einschließlich derer, die Angehörige verloren haben,
Gerechtigkeit zu ermöglichen.
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Jeder dritte Mensch hatte 2020 keine Möglichkeit,
sich zu Hause die Hände zu waschen |
Aktueller
Report von UNICEF und der WHO
© UNICEF/UN0367513/Tremeau
Genf/ New York/
Köln/Duisburg, den 01. Juli 2021- Nach der neuesten
Schätzung von UNICEF und WHO werden Milliarden Menschen auf
der ganzen Welt im Jahr 2030 keinen Zugang zu sicherem
Trinkwasser, sanitären Einrichtungen und Hygiene im eigenen
Haushalt haben, wenn sich die Fortschritte in diesen
Bereichen nicht vervierfachen.
Zu Beginn der
Covid-19-Pandemie konnten sich drei von zehn Menschen nicht
zu Hause die Hände waschen. Etwa jedem vierten Menschen
fehlte 2020 der Zugang zu sicherem Trinkwasser und fast die
Hälfte der Weltbevölkerung hatte keinen Zugang zu sicheren
sanitären Anlagen. Dies zeigt der neue Umsetzungsbericht von
UNICEF und WHO zum
sechsten nachhaltigen Entwicklungsziel (SDG) bis 2030
(Joint Monitoring Programme (JMP) - Progress on household
drinking water, sanitation and hygiene 2000 – 2020).
Erstmals enthält der Bericht auch nationale Daten zur
Menstruationshygiene. „Händewaschen ist eine der wirksamsten
Methoden, die Ausbreitung von Covid-19 und anderen
Infektionskrankheiten zu verhindern. Doch Millionen Menschen
auf der ganzen Welt haben keinen Zugang zu einer
zuverlässigen und sicheren Wasserversorgung", sagte Dr.
Tedros Adhanom Ghebreyesus, WHO-Generaldirektor.
„Investitionen in Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene
müssen weltweit Priorität haben, wenn wir die Pandemie
beenden und widerstandsfähigere Gesundheitssysteme aufbauen
wollen." Die Fortschritte reichen nicht aus – Kinder leiden
besonders an Krankheiten Der Bericht zeigt auch einige
Fortschritte. So stieg zwischen 2016 und 2020 der Anteil der
Weltbevölkerung, der zu Hause über sicheres Trinkwasser
verfügt, von 70 Prozent auf 74 Prozent sowie der Anteil der
Menschen, der Zugang zu sicheren Sanitäranlagen hat, von 47
Prozent auf 54 Prozent.
Der Anteil der Menschen, die
sich mit Wasser und Seife die Hände waschen können, stieg
von 67 Prozent auf 71 Prozent. Im Jahr 2020 nutzten erstmals
mehr Menschen zu Hause verbesserte Sanitäreinrichtungen wie
Grubenlatrinen und Klärgruben, die Exkremente besser
entsorgen können als unzureichende Abwasserkanäle.
Regierungen müssen eine angemessene Unterstützung für den
Betrieb häuslicher Sanitäranlagen und die Entsorgung
sicherstellen.
Der Bericht macht gleichzeitig
deutlich, dass Milliarden Familien bis zum Jahr 2030 keinen
Zugang zu wichtiger und lebensrettender Wasser- und
Sanitärversorgung haben werden, wenn sich die derzeitigen
Trends fortsetzen: - nur 81 Prozent der Weltbevölkerung
werden im eigenen Haushalt Zugang zu sauberem Trinkwasser
haben, 1,6 Milliarden werden ohne sicheres Wasser leben;
- nur 67 Prozent werden über sichere sanitäre
Einrichtungen verfügen, so dass 2,8 Milliarden Menschen der
Zugang verwährt bleibt; und lediglich 78 Prozent der
Menschen werden über einfache Möglichkeiten zum Händewaschen
verfügen, - 1,9 Milliarden Menschen wären
ausgeschlossen.
Um bis 2030 weltweit allen Menschen
Zugang zu sicherem Trinkwasser zu verschaffen, müssten
Umfang und Tempo der Fortschritte in diesen Bereichen in den
am wenigsten entwickelten Ländern verzehnfacht werden. In
fragilen Staaten und Krisensituationen, in denen die
Wahrscheinlichkeit, dass Menschen keinen Zugang zu sicherem
Trinkwasser haben, doppelt so hoch ist, müsste sich der
Fortschritt um das 23-fache beschleunigen.
„Schon
vor der Pandemie mussten Millionen Kinder und Familien ohne
Zugang zu sauberem Wasser, sicheren sanitären Anlagen und
der Möglichkeit zum Händewaschen auskommen", sagte
UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta Fore. „Trotz
beeindruckender Fortschritte übersteigt der alarmierende und
wachsende Bedarf weiter unsere Möglichkeiten. Es ist an der
Zeit, unsere Anstrenungen massiv auszuweiten, um die
grundlegeden Anforderungen für Gesundheit und Wohlergehen
aller Kinder und Familien zu erfüllen. Dazu gehört auch die
Bekämpfung von Infektionskrankheiten wie Covid-19."
Weitere wichtige
Ergebnisse des Berichts: - Acht von zehn Menschen ohne
grundlegende Wasserversorgung lebten in ländlichen Gebieten.
- 62 Prozent der weltweiten städtischen Bevölkerung
hatten Zugang zu einer sicheren Sanitärversorgung, aber nur
44 Prozent der ländlichen Bevölkerung.
In Afrika südlich
der Sahara ist der Fortschritt weltweit am langsamsten. Nur
54 Prozent der Menschen können sicheres Trinkwasser nutzen,
in fragilen Staaten und Krisengebieten sogar nur 25 Prozent.
Neue Daten zur Menstruation zeigen, dass in vielen Ländern
ein erheblicher Anteil der Frauen und Mädchen keinen Zugang
zu einer ausreichenden Mestruationshygiene haben,
insbesondere wenn sie sehr arm sind oder eine Behinderung
haben.
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Corona-Impfschutz für die ärmsten Länder |
UNICEF-Gruppe in
Duisburg startet Spendendosen-Aktion in Hausarztpraxen und
Apotheken
Duisburg, 27. Mai 2021 - Impfstoffe gegen
Covid-19 sind der größte Hoffnungsträger im Kampf gegen die
weltweite Pandemie. UNICEF sorgt im Rahmen der größten
Impfaktion aller Zeiten dafür, dass Corona-Impfstoffe auch
Menschen in den ärmsten Ländern erreichen. Vor diesem
Hintergrund rufen die ehrenamtlich engagierten
UNICEF-Gruppen in ganz Deutschland alle Hausärzt*innen dazu
auf, in ihren Praxen Spenden für das Impfvorhaben zu sammeln
und die UNICEF-Arbeit dadurch zu unterstützen. Denn die
Pandemie lässt sich nur stoppen, wenn alle Länder gerechten
Zugang zu Impfstoffen haben.
„Wir appelieren
insbesondere an die Solidarität derer, die vielleicht gerade
selbst ihre Corona-Impfung beim Hausarzt erhalten haben“,
sagte Peter Walter, Leiter der UNICEF-Gruppe Duisburg. „Denn
das Licht am Ende des Tunnels muss für alle scheinen. Wir
freuen uns, dass viele Praxen die Spendendosen-Aktion
bereits aufgegriffen haben – genau dieser Zuspruch in der
Gesellschaft gibt Hoffnung.“
Auch die Schauspielerin
Ulrike Kriener unterstützt die Aktion: „Die Pandemie kann
nur besiegt werden, wenn sie überall auf der Welt unter
Kontrolle gebracht wird. Niemand ist sicher, bis alle sicher
sind. Bitte unterstützen Sie die wichtige und großartige
COVAX-Initiative und helfen Sie UNICEF, Menschen in
Entwicklungsländern mit Impfungen zu versorgen. Am Ende
zählt das WIR.“
Covid-19-Impfungen für alle
UNICEF ist der weltweit größte Einkäufer von Impfstoffen für
Kinder. In diesem Jahr organisiert UNICEF im Rahmen der
Covax-Initiative zusätzlich die Beschaffung und Lieferung
von bis zu zwei Milliarden Impfdosen gegen Covid-19,
insbesondere für die 92 ärmsten Länder weltweit. In der
globalen COVAX-Initiative arbeiten die Impfallianz Gavi, die
Weltgesundheitsorganisation, UNICEF sowie die Coalition for
Epidemic Preparedness Innovations (CEPI) zusammen, um eine
gerechte globale Verteilung von Covid-19 Impfstoffen zu
ermöglichen.
Darüber hinaus stellt UNICEF Spritzen
und Sicherheitsboxen zur Verfügung, schult
Gesundheitspersonal und unterstützt die Regierungen bei den
Vorbereitungen vor Ort. Die COVAX-Initiative ist für Kinder
sehr wichtig, auch wenn sie nicht selbst geimpft werden.
Denn jeder geimpfte Gesundheitshelfer und jede geimpfte
Lehrerin bedeutet für die Mädchen und Jungen in den ärmsten
Ländern bessere medizinische Versorgung und Bildung.
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Herzlichen Glückwunsch, Udo Lindenberg! |
Gleich zwei Mal 75: In diesem Jahr werden der
Panikrocker und UNICEF 75 Jahre alt
Udo Lindenberg: Seit Jahrzehnten für Peace und UNICEF am
Start. | © Tine Acke
Köln/Duisburg, 17. Mai 2021 - Dieses Jahr bringt für
Udo Lindenberg und UNICEF ein doppeltes Jubiläum: Am 17. Mai
feiert der Panikrocker seinen 75. Geburtstag, am
11. Dezember wird das Kinderhilfswerk ebenfalls 75 Jahre alt.
Udo Lindenberg unterstützt das Kinderhilfswerk der Vereinten
Nationen bereits seit 20 Jahren.
„75 Jahre, das ist
´ne verdammt lange Zeit, um Gutes zu tun! Und, jeder kann
einen Beitrag leisten – dafür ist’s ganz egal, ob du ´ne
große UN-Organisation,´nen Rockmusiker oder eben einfach du
bist“, sagt Lindenberg. „Ich mache weiter, bin am Start für
die Kinder, für Peace auf der ganzen Welt und für
Gerechtigkeit. Ich wünsche mir zum Geburtstag faire Chancen
und gleiche Rechte für alle Kinder auf der Welt. Verlasst
euch drauf, wenn’s drauf ankommt, bin ich da!“
„Udo
Lindenberg und UNICEF wurden geboren, als die Welt in
Trümmern lag. Seitdem haben sich die Herausforderungen für
Kinder stark verändert, nicht aber Udo Lindenbergs
Engagement. Er ist ein toller Mensch mit Haltung und hat ein
großes Herz am richtigen Fleck für Kinder auf der Flucht und
in den schwierigsten Lebenssituationen“, sagt Christian
Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland.
„Danke, Udo Lindenberg – mit dir fühlt sich 75 werden an wie
eine Reise mit einem Koffer voller Tatendrang und
Zuversicht. Alles Gute zum Geburtstag!“ 20 Jahre Udo
Lindenberg und UNICEF Udo Lindenberg wurde am 17. Mai 1946
in Gronau geboren. Als Rockmusiker, Schriftsteller und Maler
ist Lindenberg eine Legende und Meister vieler Disziplinen.
Er engagiert sich schon seit Beginn seiner Karriere für
Menschenrechte, Gleichberechtigung und Chancen für alle,
sowie gegen Intoleranz und Gewalt. Mit seiner Stiftung
fördert er Bildungs- und Wasserprojekte in Afrika.
Für sein Engagement wurde er vielfach ausgezeichnet: Unter
anderem erhielt er das Bundesverdienstkreuz. Lindenberg
unterstützt UNICEF seit nun 20 Jahren, seit 2011
gestaltet Udo Lindenberg jedes Jahr eine
UNICEF-Weihnachtsgrußkarte. Im Dezember 2020 erhielt der
Musiker den „Ehrenpreis Kinderrechte“ für sein
außerordentliches und authentisches Engagement für die
Verwirklichung des Rechts eines jeden Kindes auf ein Leben
in Frieden und in Würde.
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Mehr als 100 Organisationen fordern „Kinderrechte
ins Grundgesetz – aber richtig!“
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Berlin/Köln/Duisburg, 25. März 2021 - Ein breites Bündnis
von mehr als 100 Organisationen fordert in einem gemeinsamen
Appell die Bundestagsfraktionen und die Bundesländer auf,
sich bis zur Sommerpause auf ein Gesetz zur Aufnahme der
Kinderrechte ins Grundgesetz zu einigen, das den Ansprüchen
der UN-Kinderrechtskonvention gerecht wird.
Der
Aufruf „Kinderrechte ins Grundgesetz – aber
richtig!“, der anlässlich der für morgen
angesetzten 1. Lesung im Bundesrat veröffentlicht wurde,
kritisiert den von der
Bundesregierung vorgelegten
Gesetzentwurf als
unzureichend, da er keine Stärkung der Kinderrechte bedeute.
Der Appell wurde initiiert vom Aktionsbündnis Kinderrechte
(Deutsches Kinderhilfswerk,
© UNICEF/UNI331932/Bänsch
Der Kinderschutzbund,
UNICEF Deutschland in Kooperation mit der Deutschen Liga für
das Kind) und wird getragen von über 100 Organisationen aus
der Kinder- und Jugendhilfe, Medizin, Pädagogik und anderen
Bereichen. Wörtlich heißt es im Appell: „Eine
Grundgesetzänderung muss zu einer Verbesserung der
Rechtsposition von Kindern in Deutschland beitragen. Sie
darf in keinem Fall hinter die UN-Kinderrechtskonvention,
Art. 24 der europäischen Grundrechtecharta und die geltende
Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichtes zurückfallen,
die spezifische Kinderrechte gegenüber dem Staat anerkennt.
Dabei kommt es auf die Aufnahme von ausdrücklichen
Kinderrechten in das Grundgesetz in einem eigenen Absatz an,
da diese dem Kind unabhängig bei allem staatlichen Handeln
zustehen. Eine unmittelbare Verknüpfung mit den
Elternrechten würde zu einem vermeidbaren Konflikt zwischen
Eltern- und Kinderrechten führen. (…) Wir fordern nun eine
zügige Einigung unter Einbezug der Zivilgesellschaft
einschließlich von Kindern und Jugendlichen, die diesen
Eckpunkten Rechnung trägt. Denn Kinderrechte gehören ins
Grundgesetz – aber richtig!“
„Die Covid-19-Krise
zeigt sehr deutlich, dass die Belange von Kindern und
Familien in Deutschland zu häufig durchs Raster fallen. Mit
der Aufnahme der Kinderrechte in das deutsche Grundgesetz
haben Bund und Länder die große Chance, langfristig eine
wichtige Grundlage für ein kinder- und
familienfreundlicheres Land zu schaffen“, so Dr. Sebastian
Sedlmayr, Leiter der Politik-Abteilung von UNICEF
Deutschland. „Dafür braucht es jedoch eine klare und
wirklich an den Kinderrechten orientierte Formulierung und
Platzierung im Grundgesetz. Rein symbolische Aussagen in der
Verfassung helfen niemandem.“
Die Organisationen
fordern, dass folgende Elemente in der Formulierung zur
Aufnahme der Kinderrechte im Grundgesetz enthalten sein
sollten: - das Recht des Kindes auf Anerkennung als
eigenständige Persönlichkeit; - die Berücksichtigung des
Kindeswohls als ein vorrangiger Gesichtspunkt bei allen
Entscheidungen, die Kinder betreffen; - das Recht des
Kindes auf Beteiligung, insbesondere die Berücksichtigung
seiner Meinung entsprechend Alter und Reifegrad; - das
Recht des Kindes auf Entwicklung und Entfaltung; - das
Recht des Kindes auf Schutz, Förderung und einen
angemessenen Lebensstandard; - die Verpflichtung des
Staates, für kindgerechte Lebensbedingungen Sorge zu tragen.
>> Den vollständigen Appell „Kinderrechte ins
Grundgesetz – aber richtig!“ sowie die Liste aller
Organisationen finden Sie
hier.
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Vor 10 Jahren: Mit "Karten voller Leben"
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Mehr
als 48.000 Euro Spendeneinnahmen durch den Verkauf von
UNICEF-Grußkarten erzielt
Duisburg, 17.
März 2011 - Einen
Scheck in Höhe von genau 48.491 Euro übergab der Seniorchef
der Mayerschen Buchhandlung, Helmut Falter, an Susanne
Fotiadis, Mitglied der Geschäftsleitung von UNICEF
Deutschland. Dieser Betrag entspricht den Spendeneinnahmen
aus dem ehrenamtlichen Grußkartenverkauf des Aachener
Unternehmens im vergangenen Jahr. Von Oktober bis Dezember
2010 haben 31 Mayersche Buchhandlungen insgesamt sechs
verschiedene UNICEF-Grußkartensortimente angeboten.
Das familiengeführte Traditionsunternehmen startete sein
Engagement für die UNICEF-Weihnachtskarten im Jahr 2009 in
damals 17 Buchhandlungen. Insgesamt sind durch die
erfolgreiche Kooperation bisher Spenden in Höhe von 81.685
Euro für UNICEF zusammengekommen. "Soziales Engagement wird
bei der Mayerschen groß geschrieben. Gemeinsam für Kinder
sind wir gern aktiv", sagte Inhaber Helmut Falter bei der
Scheckübergabe am Freitag in Köln.
Seit über 60 Jahren bringen UNICEF-Grußkarten nachhaltige
Hilfe für Kinder auf den Weg: 75 Prozent des Kartenpreises
sind Spende für die weltweite UNICEF-Arbeit und fördern
Bildungs-, Gesundheits- und Kinderschutzprogramme in rund
150 Ländern. "UNICEF-Grußkarten bringen Kinder in die Schule
und tragen dazu bei, dass sie gesund und sicher aufwachsen
können. Schon für zehn Grußkarten kann UNICEF beispielsweise
Hefte und Stifte für 35 Kinder zur Verfügung stellen", sagte
Susanne Fotiadis. Durch Impfkampagnen und bessere Hygiene
ist es UNICEF in den vergangenen Jahrzehnten gelungen, die
Kindersterblichkeit deutlich zu senken. Und mehr Kinder denn
je gehen zur Schule.
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UNICEF zum 10. Jahrestag des Bürgerkriegs in
Syrien am 15. März
Keine Atempause für syrische Kinder
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Gewalt, Armut, Kinderarbeit und
fehlende Bildung gefährden Millionen Kinder
Syrien 2021 - © UNICEF/UN0405681/Akacha
Köln/Berlin/Duisburg, 10.
März 2021 - Laut UNICEF ist die Situation der
syrischen Kinder nach fast einem Jahrzehnt der Gewalt heute
schlimmer als je zuvor. Tagtäglich werden Mädchen und Jungen
ihrer elementaren Rechte beraubt. Rund 12.000 Kinder wurden
seit dem Beginn des Krieges getötet oder verletzt. Im
vergangen Jahr verloren 511 Jungen und Mädchen ihr Leben und
699 wurden verletzt. Dies sind lediglich die verifizierten
Fälle. Trotz eines Rückgangs der Gewalt dokumentierten die
Vereinten Nationen 2020 weiterhin 61 Angriffe auf Schulen
und 29 Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen.
Der Syrien-Konflikt hat zudem zu einer
der schlimmsten Bildungskatastrophen in der jüngeren
Geschichte geführt. Fast 2,5 Millionen Kinder in Syrien und
750.000 geflüchtete Mädchen und Jungen in den Nachbarländern
können derzeit keine Schule besuchen. Innerhalb des Landes
sind heute allein sechs Millionen Kinder auf humanitäre
Hilfe angewiesen.
„Syrien ist die größte Tragödie dieses
Jahrhunderts. Nach 10 Kriegsjahren sind 22 Millionen
Menschen im ganzen Krisenbogen auf humanitäre Unterstützung
angewiesen. Eine ganze Generation syrischer Kinder kennt
nichts als Angst und Not. Corona kommt jetzt noch hinzu",
sagte Bundesminister Dr. Gerd Müller. „In dieser Situation
fehlten im letzten Jahr 5,4 Milliarden Dollar, um die
wichtigsten Hilfsbedarfe zu decken. Das ist ein
unglaublicher Skandal! UNICEF und das Welternährungsprogramm
mussten bereits Bildungs- und Schutzmaßnahmen aussetzen. Auf
der Syrienkonferenz Ende März müssen alle Geber ihre
Anstrengungen verstärken. Und wir brauchen einen neuen
Anlauf für einen dauerhaften Frieden. Denn ein ‚weiter so‘
für die nächsten 10 Jahre kann es nicht geben.“
„Die Kinder in Syrien sehnen sich nach
Sicherheit, nach Schulen und einer besseren Zukunft für sich
und ihr Land. Doch Not und Entbehrungen sind für sie bis
heute zu einem traurigen Dauerzustand geworden. Auch mit dem
Abflauen der Gewalt ist eine Atempause für die Kinder nicht
in Sicht“, sagte Christian Schneider, Geschäftsführer von
UNICEF Deutschland. „Wir setzen alles daran, Kinder und ihre
Familien zu stärken und ihnen insbesondere Zugang zu Bildung
und Lernangeboten zu ermöglichen. Denn Bildung ist der
Schlüssel für die Rückkehr zu einem friedlichen
Zusammenleben.“
Während die Augen der Weltöffentlichkeit
vor allem auf die Bekämpfung der Covid-19-Pandemie gerichtet
waren, hat sich die Lage der Familien in Syrien im
vergangenen Jahr weiter verschlechtert. Die Wirtschaft
befindet sich im Sinkflug. Immer mehr Eltern wissen nicht,
wie sie die Mittel aufbringen können, um ihre Kinder zu
ernähren. Nach aktuellen Schätzungen leiden bereits eine
halbe Million syrischer Kinder an chronischer
Mangelernährung. Im Nordwesten und im Nordosten des Landes
ist nahezu jedes dritte Kind chronisch mangelernährt. Immer
öfter sehen Eltern keine andere Wahl, als ihre Kinder
arbeiten zu lassen oder sie früh zu verheiraten.
Besonders dramatisch ist die Lage der
Zivilbevölkerung im Norden Syriens. Millionen
binnenvertriebene Kinder im Nordwesten des Landes leiden in
Zelten, Notunterkünften oder auf Baustellen unter dem langen
und harten Winter. Drei Viertel der Kinder, die im letzten
Jahr getötet wurden, kamen in dieser Region ums Leben. Sie
verzeichnet zudem 93 Prozent der Angriffe auf Schulen und 73
Prozent der Rekrutierungen und Kampfeinsätze von
Minderjährigen. Vor dem Hintergrund wachsender Armut
schließen sich viele der Kinder den bewaffneten
Gruppierungen an, um ihre Familien zu unterstützen. Im
Nordosten warten im Lager Al Hol und anderen Camps und
Gefängnissen immer noch 22.000 Kinder und Jugendliche aus
schätzungsweise 60 Ländern darauf, in ihre Heimatländer
ausreisen zu können.
Auch die Lage der geflüchteten Familien
in den Nachbarländern Jordanien, Libanon, Irak, Türkei sowie
in Ägypten bleibt schwierig. Syriens Nachbarländer haben
trotz eigener wirtschaftlicher und politischer
Herausforderungen 83 Prozent aller geflüchteten Menschen aus
Syrien aufgenommen. Die Covid-19-Pandemie und andere
Herausforderungen haben dazu geführt, dass das
Bruttoinlandsprodukt in den Nachbarländern Syriens um bis zu
15 Prozent gesunken ist. Dadurch sind immer mehr Eltern und
Kinder von Armut bedroht.
„Trotz der großen Not der syrischen
Kinder sehen wir immer wieder unglaubliche Beispiele von
Resilienz und Entschlossenheit in Syrien. Zehn Jahre nach
Beginn des brutalen Konflikts verfolgen die Kinder und die
Menschen in Syrien weiterhin ihre Träume. Kinder sind die
Zukunft des Landes und unsere Inspiration. Sie brauchen
weiterhin unsere Unterstützung, damit sie mit den nötigen
Fähigkeiten ausgestattet sind, um Syrien wiederaufzubauen,
wenn der Frieden zurückkehrt“, sagte Ted Chaiban,
UNICEF-Regionaldirektor für den Mittleren Osten und
Nordafrika.
UNICEF unterstützt gemeinsam mit seinen Partnern Millionen
syrischer Mädchen und Jungen in Syrien, Jordanien, Irak,
Libanon, in der Türkei und Ägypten. Der Einsatz ist eine
der größten Hilfsoperationen in der Geschichte des
internationalen Kinderhilfswerks. 2020 hat UNICEF
beispielsweise dazu beigetragen, dass mehr als 2,6 Millionen
Kinder in Syrien gegen Kinderlähmung geimpft wurden. Rund
900.000 Mädchen und Jungen in Syrien und den Nachbarländern
erhielten routinemäßige Schutzimpfungen oder wurden gegen
Masern geimpft. 3,7 Millionen Kinder konnten mit
Lernprogrammen erreicht werden und rund 400.000 Kinder haben
psychosoziale Hilfe erhalten. Das BMZ ist eine der
wichtigsten Stützen dieser Arbeit.
In diesem Jahr benötigt UNICEF 1,4
Milliarden US-Dollar, um syrische Kinder in Syrien und
seinen Nachbarländern zu unterstützen.
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UNICEF startet Lieferung von Spritzen für weltweite
Covid-19-Impfungen |
UNICEF startet Lieferung von Spritzen für
weltweite Covid-19-Impfungen im Rahmen von COVAX Erste
Transporte auf die Malediven / Lieferungen an mehr als 30
weitere Länder folgen .
© UNICEF/UN0419485/Pableo
New York/Köln/Duisburg,
23. Februar 2021 - UNICEF hat die ersten 100.000 Spritzen
und 1.000 Sicherheitsboxen für Covid-19-Impfungen per
Luftfracht aus dem UNICEF-Warenlager in Dubai auf die
Malediven verschickt. Damit beginnt die erste
Auslieferungswelle von Spritzen für die weltweiten
Covid-19-Impfungen, die in den kommenden Tagen fortgeführt
wird. Zu den Ländern, die die Lieferungen der Spritzen im
Rahmen der ersten Auslieferungswelle erhalten werden,
gehören weiter die Elfenbeinküste sowie São Tomé und
Príncipe.
Die 0,5-ml Spritzen sowie
Sicherheitsboxen sollen noch heute in Malé auf den Maldiven
eintreffen. In den nächsten Wochen wird UNICEF mehr als 14,5
Millionen 0,5-ml und 0,3-ml Spritzen an 30 Länder weltweit
liefern. Die 0,5-ml Spritzen sind für den Gebrauch des Serum
Institute of India/AstraZeneka Impfstoffs bestimmt, die
0,3-ml Spritzen für den Pfizer-BioNTech Impfstoff.
„Im weltweiten Kampf gegen die
Covid-19-Pandemie sind Spritzen genauso wichtig wie der
Impfstoff selbst“, sagte UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta
Fore. „Es ist wichtig, dass in jedem Land bereits
ausreichend Spritzen vorhanden sind, bevor der Impfstoff
eintrifft, damit der Impfstoff sicher verabreicht werden
kann. Es ist die Voraussetzung dafür, dass die Impfungen
sofort beginnen und dass wir das Blatt im Kampf gegen das
schreckliche Virus wenden können.“
Die Länder, die die Spritzen im Rahmen
der ersten Auslieferungswelle erhalten werden, sind Teil der
ersten vorläufigen Verteilungsprognose von COVAX und
haben UNICEF um Unterstützung bei der Beschaffung der
Spritzen gebeten. Die Lieferungen im Rahmen von
COVAX unterstützen die Vorbereitungen der Impfungen in
den jeweiligen Ländern vor Ort.
Die 0,5-ml-Spritzen werden aus dem
UNICEF-Warenlager in Dubai versandt und die 0,3-ml Spritzen
sowie 2-ml-Spritzen werden direkt von einem Hersteller in
Spanien verschickt. Neben Spritzen verschickt UNICEF auch
Sicherheitsboxen zur sicheren Entsorgung der Spritzen.
Die Spritzen enthalten eine automatische
Deaktivierung und können somit nur einmal verwendet werden.
So wird dem Risiko von durch Blut übertragbaren Krankheiten
durch Spritzen vorgebeugt.
Insgesamt wird UNICEF in diesem Jahr bis
zu einer Milliarde Spritzen und 10 Millionen
Sicherheitsboxen an Länder liefern.
Bereits im Vorfeld hat UNICEF in seinen
Warenlagern in Kopenhagen und Dubai rund eine
halbe Milliarde Spritzen zur Vorbereitung der
Auslieferung von Covid-19-Impfstoffen an 82 Ländern mit
niedrigem und mittlerem Einkommen deponiert.
UNICEF hat mit Fluggesellschaften,
Logistikunternehmen und Spediteuren zusammengearbeitet, um
sicherzustellen, dass die Spritzen als Fracht priorisiert
werden, unabhängig davon, ob sie direkt von einem Hersteller
oder von den UNICEF-Warenlagern ins Zielland transportiert
werden. Obwohl die ersten Lieferungen auf dem Luftweg
transportiert werden, werden die meisten Spritzen und
Sicherheitsboxen aufgrund des Umfangs der Frachtgüter auf
dem Seeweg geliefert werden.
UNICEF plant die Lieferung von zwei
Milliarden Impfdosen bis Ende 2021. Schon vor der
Covid-19-Pandemie war UNICEF der weltweit größte Einkäufer
von Impfstoffen. Jedes Jahr beschafft UNICEF mehr als zwei
Milliarden Impfstoffe gegen gefährliche
Infektionskrankheiten und stellt rund 600 bis 800 Millionen
Spritzen für Routineimpfungen bereit.
COVAX ist eine globale Initiative unter
der Leitung der Impfallianz Gavi, der
Weltgesundheitsorganisation sowie der Coalition for Epidemic
Preparedness Innovations (CEPI). UNICEF verantwortet mit
seiner fachlichen Kompetenz und einem globalen
Logistiknetzwerk die weltweite Beschaffung und Logistik und
unterstützt die Länder bei den Vorbereitungen der Impfungen
vor Ort.
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Kinderrechte jetzt! UNICEF Deutschland und Deutsches
Kinderhilfswerk - Motto zum Weltkindertag 2021 |
Weltkindertag 2020 vor dem Berliner
Reichstagsgebäude | © UNICEF/Zimmermann
Köln/Berlin/Duisburg, 03. Februar 2021- Das Motto des
diesjährigen Weltkindertags am 20. September lautet
„Kinderrechte jetzt!“. UNICEF Deutschland und das Deutsche
Kinderhilfswerk unterstreichen damit im Wahljahr, dass es
dringend an der Zeit ist, die Kinderrechte im Grundgesetz zu
verankern und damit die Weichen für ein kinderfreundlicheres
Deutschland zu stellen. Gerade während der
Covid-19-Pandemie wurde deutlich, dass Kinder kaum gehört
und ihre Belange häufig hintenangestellt wurden.
Das
Bundeskabinett hat im Januar einen Formulierungsvorschlag
für eine Ergänzung im Grundgesetz verabschiedet, der in den
kommenden Monaten diskutiert wird. Dieser ist aus der Sicht
von UNICEF Deutschland und dem Deutschen Kinderhilfswerk
jedoch noch unzureichend. Hier braucht es auch eine breite
Beteiligung der Zivilgesellschaft, damit die in den letzten
Jahren erarbeiteten fachlichen Standards angemessen
Berücksichtigung finden.
„Die Aufnahme der
Kinderrechte in unsere Verfassung wäre eine echte Chance,
die Grundlagen für ein kinderfreundlicheres Land zu
schaffen“, sagt Christian Schneider, Geschäftsführer von
UNICEF Deutschland. „Die Politik sollte diese Chance nutzen
und sich auf eine kluge Formulierung verständigen. Denn ein
Land, das die Rechte und die Interessen von Kindern stets
besonders berücksichtigt und damit auch alle Familien
stärkt, ist ein Land, in dem Kinder stark gemacht werden für
die Herausforderungen der Gegenwart und für die Welt von
morgen. Das ist nicht nur im Interesse unserer Kinder und
ihrer Eltern, sondern auch im Interesse unserer ganzen
Gesellschaft.“
„Die Corona-Krise zeigt uns, Kinder
brauchen mehr als jemals zuvor ein eindeutiges Bekenntnis
zur umfassenden Verwirklichung ihrer Rechte – über alle
Parteigrenzen hinweg“, erklärt Holger Hofmann,
Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes. „Es
liegt nun in den Händen von Bundestag und Bundesrat,
entscheidende Weichen für das Aufwachsen der jungen Menschen
und künftigen Generationen in unserem Land zu stellen. Ob
Kinder und ihre Familien im September zum Weltkindertag die
Aufnahme der Kinderrechte in das Grundgesetz als einen
tatsächlichen Fortschritt oder nur als Alibi-Erklärung
empfinden werden, hängt davon ab, ob Bund und Länder ihrer
Verantwortung gegenüber Kindern und Jugendlichen
nachkommen.“
Zum Weltkindertag am 20. September 2021
machen bundesweit zahlreiche Initiativen mit lokalen
Demonstrationen, Festen und anderen Veranstaltungen auf die
Situation der Kinder aufmerksam. In Berlin und Köln sind für
Sonntag, den 19. September 2021, die beiden zentralen
Aktionen geplant.
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Perspektive von Kindern und Jugendlichen muss mehr
zählen |
Statement von Christian Schneider,
Geschäftsführer UNICEF Deutschland, zur morgigen
Bund-Länder-Konferenz zur Corona-Pandemie
© UNICEF/UNI332781/Bänsch
Köln/Duisburg, 18. Januar
2021 - „Das aktuelle Pandemiegeschehen in Deutschland gibt
Anlass zur Sorge und macht offenbar weitere Maßnahmen zur
Eindämmung erforderlich. In der morgigen
Bund-Länder-Konferenz über mögliche Verschärfungen der
Corona-Beschränkungen muss das Wohl von Kindern und
Jugendlichen stärker als bisher beachtet und bei den
Entscheidungen als ein Gesichtspunkt vorrangig
berücksichtigt werden. Die Belastungen von Kindern und
ihren Familien sind schon jetzt sehr hoch. Die Anzeichen
mehren sich, dass der jetzige Lockdown für Kinder und
Jugendliche, gerade für diejenigen, die ohnehin
benachteiligt sind, noch deutlich mehr negative Folgen hat
als der erste im Frühjahr 2020. Das körperliche und
psychische Wohlbefinden sowie die Bildungs- und
Teilhabechancen zu vieler Kinder und Jugendlicher sind in
Gefahr. Wir fordern Bund und Länder zu einer umfassenden
und differenzierten Debatte über die Auswirkungen der
Maßnahmen auf Kinder und Jugendliche auf, in der die
Perspektive junger Menschen einbezogen wird. Bei den
Beratungen sollten die zuständigen Ministerien und
Interessenvertreter von Kindern und Jugendlichen gehört
werden. Mit Blick auf das regionale Infektionsgeschehen
sollten innovative und lokale Lösungen zur Unterstützung von
Kindern, Jugendlichen und Eltern gefunden werden.“
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Kinderrechte ins Grundgesetz: Einigung der Koalition
ist inhaltlich noch unzureichend |
© UNICEF/UNI331932/Bänsch
Berlin/Köln/Duisburg, 12. Januar 2021 - Wie der
Berichterstattung zu entnehmen ist, hat sich die
Bundesregierung offenbar auf einen Formulierungsvorschlag
zur Aufnahme der Kinderrechte in das Grundgesetz
verständigt. Die zuständige Arbeitsgruppe innerhalb der
Bundesregierung soll den Entwurf heute Abend endgültig
beschließen.
Das Aktionsbündnis Kinderrechte
(Deutsches Kinderhilfswerk, der Kinderschutzbund, UNICEF
Deutschland, in Kooperation mit der Deutschen Liga für das
Kind) begrüßt, dass die Bundesregierung sich nach zähem
Ringen auf einen gemeinsamen Formulierungsvorschlag einigen
konnte, der nun im Deutschen Bundestag diskutiert werden
soll. Aus Sicht des Aktionsbündnisses ist der Vorschlag,
wie er nun auf dem Tisch liegt, allerdings unzureichend.
Dies betrifft beispielsweise die Formulierungen zum
Kindeswohl sowie zum Recht des Kindes auf Beteiligung, die
hinter der UN-Kinderrechtskonvention und auch hinter der
geltenden Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts
zurückbleiben.
Das Kindeswohl muss ein vorrangig zu
berücksichtigender Gesichtspunkt sein, wenn auch nicht immer
Vorrang haben. Dieses Ansinnen muss auch in der Formulierung
für die Grundgesetzesänderung zum Ausdruck kommen. Darüber
hinaus darf die Beteiligung von Kindern sich nicht auf das
rechtliche Gehör beschränken, sondern muss als umfassendes
Beteiligungsrecht formuliert werden.
Gerade in der
aktuellen Covid-19-Pandemie hat sich gezeigt, dass die
Rechte und Belange von Kindern und Jugendlichen zu oft
übersehen werden. Wir fordern alle Fraktionen im Bundestag
deshalb auf, sich für eine Verbesserung der Formulierung
stark zu machen und das parlamentarische Verfahren in diesem
Sinne konstruktiv zu begleiten. In der Debatte um den
endgültigen Verfassungstext müssen Kinder und Jugendliche
selbst sowie Kinder- und Familienverbände beteiligt werden.
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