Jahresabschluss 2022: Ergebnis beschert
Duisburg erstmals Eigenkapital seit elf Jahren
Mit dem Jahresüberschuss 2022 von 190,1
Millionen Euro hat die Stadt Duisburg zum achten Mal
in Folge einen ausgeglichenen Haushalt erreicht –
mit dem höchsten Plus der vergangenen Jahrzehnte.
Damit ist die Überschuldungssituation der Stadt
beendet. Das Rekordergebnis führt somit zum Aufbau
von Eigenkapital, erstmals seit 2009.
„Die
Wende bei den Duisburger Stadtfinanzen ist da: Der
Jahresüberschuss hat unsere Haushaltslage nochmals
erheblich verbessert. Die Überschuldung ist endlich
beendet“, sagt Sören Link, Oberbürgermeister der
Stadt Duisburg. „Jetzt können wir selbst
entscheiden, wo wir in die Zukunft unserer Stadt
investieren. Zusätzlich zu den Gebührensenkungen für
die Kinderbetreuung der vergangenen Jahre werden die
Duisburgerinnen und Duisburger schon ab diesem Jahr
durch niedrigere Grund- und Gewerbesteuern weiter
entlastet.“
Das bilanzielle Eigenkapital beläuft sich im
vorgelegten Jahresabschluss 2022 auf 179,1 Millionen
Euro, nachdem das leicht negative Eigenkapital des
Vorjahres saldiert wurde. Haushaltsrechtlich kann
der Rat beschließen, dass der Betrag in Höhe von
151,1 Millionen Euro in die rechtlich verpflichtend
zu bildende allgemeine Rücklage (mindestens 3
Prozent der Bilanzsumme) sowie in die
Ausgleichsrücklage fließt, die dann 28 Millionen
Euro betragen wird.
Diese Ausgleichsrücklage
dient als finanzieller Puffer, der in Zeiten stark
gestiegener Ausgaben – ohne entsprechende Ein-nahmen
– trotzdem einen ausgeglichenen Haushalt ermöglicht
und ohne die Genehmigung der Kommunalaufsicht
eingesetzt werden kann.
Stadtdirektor und
Stadtkämmerer Martin Murrack: „Die jahrelangen
Sparbemühungen tragen Früchte: Die soliden
Stadtfinanzen sind Realität und ein
Haushaltssicherungskonzept ab 2024 nicht mehr
erforderlich. Darüber hinaus konnten
Liquiditätskredite seit 2014 um rund 850 Millionen
Euro auf rund 929 Millionen Euro verringert werden.
Angesichts der derzeit schnell steigenden Zinsen war
die Entscheidung zur konsequenten Entschuldung
richtig.
Jedoch sind die Zeiten aus
finanzieller Sicht aktuell alles andere als ruhig:
Die derzeitige Haushaltsaufstellung findet vor dem
Hintergrund stark steigender Kosten – vor allem in
den Bereichen Bauen, Energie und Kreditaufnahmen
statt. Zudem steht in der Bilanz noch die Summe von
132,4 Millionen Euro aus den finanziellen Schäden
der CoronaPandemie und des Ukraine-Krieges.
Diese – nicht durch die Stadt Duisburg zu
verantwortende und daher von Bund und Land
auszugleichende – Belastung muss ab 2026 über 50
Jahre lang abgeschrieben werden und belastet den
Haushalt über diesen Zeitraum zusätzlich. Vor dem
Hintergrund dieser nicht zu unterschätzenden Risiken
für die gemeindlichen Haushalte ist insbesondere das
Land Nordrhein-Westfalen gefragt, endlich die seit
Jahren bestehende Ankündigung wahrzumachen, die
Kommunen von den immer noch hohen
Altschuldenbeständen und diesen „neuen Schulden“ zu
entlasten.“
Das Jahresergebnis ist um 145
Millionen Euro besser als geplant ausgefallen. Die
Verbesserung setzt sich zusammen aus Mehrerträgen in
Höhe von 179,2 Millionen Euro, von denen rund 115,4
Millionen Euro auf Mehrerträge bei der
Gewerbesteuer, 3,5 Millionen Euro auf die
Umsatzsteuerbeteiligung und 5,2 Millionen Euro auf
die Spielbankabgabe entfallen.
Die
Aufwendungen haben sich zwar ebenfalls erhöht, diese
Steigerung ist aber mit 29 Millionen Euro wesentlich
geringer ausgefallen. Verbesserungen waren beim
Finanzergebnis (plus 9,2 Millionen Euro) zu
verzeichnen, während die außerordentlichen Erträge
(Ukraine-/Corona-Isolation) um 14,4 Millionen Euro
geringer ausgefallen sind.
Finanzielle Unterstützung für Duisburger
Einrichtungen der sozialen Infrastruktur
Das Land stellt der Stadt Duisburg aus dem
Stärkungspakt NRW einen Betrag in Höhe von ca. 6,59
Mio. Euro zur Verfügung. Das Geld ist zum Ausgleich
krisenbedingt anfallender Mehrkosten in Folge
steigender Energiepreise, einer hohen Inflation und
verstärkten Inanspruchnahme sozialer kommunaler
Infrastruktur in diesem Jahr gedacht. Mit dem
Stärkungspakt NRW soll der Betrieb von Einrichtungen
der sozialen Infrastruktur aufrechterhalten werden.
Gedacht sind die Mittel als Beitrag zu
gestiegenen Ausgaben zum Beispiel für die Erstellung
und Produktion von Informationsmaterialien, zur
Aufrechterhaltung des Betriebs der Einrichtungen
(wie Miet- und Mietnebenkosten, Strom- und
Heizkosten, Müllentsorgung, Reinigungs- und
Desinfektionsmittel, Handschuhe und Masken). Es
besteht auch die Möglichkeit zusätzliche
Personalstellen zu finanzieren.
Förderfähig
sind nach den Richtlinien des Landes NRW
krisenbedingte Mehrausgaben im Jahr 2023 zum
Beispiel der Tafeln, Kleiderkammern,
Sozialkaufhäuser, Lebensmittelverteiler,
„Kälte-/Wärmebusse“, Wohnungslosen- und
Suchtberatungseinrichtungen, Schutzräume für Alkohol
und Drogen konsumierende Personen, medizinische
Versorgungsangebote für Personen ohne festen
Wohnsitz oder ohne Krankenversicherungsschutz,
Erwerbslosenzentren, Seniorentreffs etc., aber auch
Begegnungseinrichtungen und Nachbarschaftsnetzwerke
in den Quartieren/Stadtteilen
(„Stadtteilwohnzimmer“, „Wärmeräume“).
Adressaten der Unterstützungsleistungen und somit
antragsberechtigt sind beispielsweise Träger der
Freien Wohlfahrtspflege, Kirchen- und
Moscheegemeinden, Integrationszentren und
-agenturen, Verbände, Vereine und Stiftungen.
Zusätzlich können in Härtefällen (zur Vermeidung von
Überschuldungen, Energiesperren und
Wohnungsverlusten) Einzelfallhilfen gewährt werden.
Somit können auch konzeptionelle Ansätze zur
Gewährung dieser Einzelfallhilfen eingereicht
werden.
Duisburger Einrichtungen der
sozialen Infrastruktur können eine Bedarfsanmeldung
per E-Mail an staerkungspakt@stadt-duisburg.de bzw.
per Post an Stadt Duisburg, Amt für Soziales und
Wohnen - 50-11- Stärkungspakt -, Schwanenstraße 5-7,
47051 Duisburg richten. Das Formular für die
Bedarfsanmeldung, die Förderrichtlinie und
ergänzende Begleitinformationen sind auf der
Internetseite des Ministeriums für Arbeit,
Gesundheit und Soziales des Landes
Nordrhein-Westfalen: www.mags.nrw/staerkungspakt-nrw
zu finden. Für Rückfragen steht ebenfalls die
genannte E-Mail-Adresse
staerkungspakt@stadt-duisburg.de zur Verfügung.
Altstadt: Bisher keine Spur nach Tötung eines 35-
Jährigen - Staatsanwaltschaft Duisburg setzt Belohnung für Hinweise
aus Seit Ostersonntag (9. April) ermittelt die
Mordkommission der Duisburger Polizei wegen der Tötung eines
35-jährigen Duisburgers, der nachts gegen 1.15 Uhr in der Altstadt
auf der Klosterstraße schwer verletzt von Freunden aufgefunden
wurde. Seitdem haben die Ermittler zahlreiche Spuren gesichert sowie
Familienangehörige, Bekannte und Freunde des Verstorbenen befragt
und Anwohner in der Umgebung des Tatortes vernommen.
Die
Obduktion des Leichnams ergab, dass das Tatopfer der großen Anzahl
an Stich- und Schnittverletzungen im Oberkörper erlegen ist. Ein
Drohnen-Team des Erkennungsdienstes hat am Donnerstag (13. April)
Luftaufnahmen in der Altstadt gemacht.
Bislang gibt es
keinen Hinweis zur Art oder dem Verbleib einer Tatwaffe. Auch
bezüglich des genauen Tatablaufs sowie eines möglichen Motivs
bleiben viele Fragen offen. Die Staatsanwaltschaft Duisburg hat für
Hinweise, die zur Ergreifung eines Tatverdächtigen führen, eine
Belohnung in Höhe von 2.000 Euro ausgesetzt. Zeugen können sich bei
der Mordkommission unter der Rufnummer 0203 2800 melden.
IHK-Camp macht fit für die Zukunft - Jugendliche
erkunden berufliche Ziele 26 Jugendliche aus Marxloh
und Walsum nutzten die Osterferien und erarbeiteten gemeinsam, was
sie von ihrem zukünftigen Berufsleben erwarten. Sie nahmen am
Berufsorientierungs- und Sprachcamp des Duisburger Schulmodells der
Niederrheinischen IHK teil. Die Schüler knüpften Kontakte zur
Duisburger Wirtschaft und sammelten Anregungen für ihre berufliche
Zukunft. Sie besuchten den Elektrogroßhändler Collin und sprachen
beim Logistiker Havi mit den dortigen Auszubildenden. Die stellten
ihren eigenen Werdegang vor. Die Erkenntnis für die
Jugendlichen: Nur wenige Lebensläufe verlaufen geradlinig. Die
Organisatorin des Camps, Laura Göddert von der IHK, ermutigte die
Jugendlichen: „Es ist in Ordnung, sich noch einmal neu zu
orientieren. Wichtig ist, dass man seine Interessen und Stärken
immer wieder auslotet.“
Stolze Präsentation der Ergebnisse
am Abschlusstag Die Ergebnisse ihrer Projektarbeit präsentierten
die Jugendlichen am 14. April vor Vertretern der regionalen
Wirtschaft im städtischen Kinder- und Jugendzentrum Nord. Matthias
Wulfert, Leiter des Geschäftsbereichs Aus- und Weiterbildung bei der
Niederrheinischen IHK, betonte: „Die Jugendlichen haben durch die
Teilnahme an unserem Angebot den Grundstein für ihre berufliche
Zukunft gelegt. Sie zeigen, dass sie motiviert sind und etwas auf
die Beine stellen können. Das öffnet ihnen die Türen für ein
Praktikum oder den Wunsch-Ausbildungsplatz.“
Astrid Neese,
Bildungsdezernentin der Stadt Duisburg, lobte die Schüler für ihre
Teilnahme: „Dass 26 Jugendliche zwei Wochen konzentriert ein Ziel
verfolgen, ist ein tolles Signal für die Stadtteile Marxloh und
Walsum und für unsere Stadt. Ihr werdet euren beruflichen Weg gehen,
davon bin ich überzeugt.“ Kooperation mit der Universität
Duisburg-Essen Die Schüler sollten Berufe und Betriebe
entdecken, aber vor allem auch lernen im Team zu arbeiten. Die
Universität Duisburg-Essen unterstützte das Camp. Zwei Studenten der
Wirtschaftspädagogik organisierten das Planspiel „Was kostet das
Leben?“. Die Aufgabe: Eine Ausbildung wählen und anschließend alle
Lebenshaltungskosten notieren. So bekamen die 13- bis 15-Jährigen
ein erstes Gespür dafür, wie gut sie von ihrem Verdienst leben
könnten.
Das Berufsorientierungs- und Sprachcamp ist Teil
des Duisburger Schulmodells. Das Projekt der Niederrheinischen IHK
stärkt die Jugendlichen und wird von Unternehmern unterstützt. Das
Camp fand bereits zum sechsten Mal erfolgreich statt.
Astrid Neese, Bildungsdezernentin der Stadt Duisburg, und Matthias
Wulfert, Leiter des Geschäftsbereichs Aus- und Weiterbildung bei der
Niederrheinischen IHK, überreichten den Teilnehmern des
Berufsorientierungs- und Sprachcamps ihre Zertifikate. Foto:
Niederrheinische IHK
Kunstferien - Duisburg wird bunt In einem
Ferienworkshop präsentierten Kinder unter dem Motto „Duisburg wird
bunt“ ihre Kunstwerke, die sie in den Osterferien in der Cubus
Kunsthalle gestaltet haben. Betreut wurden sie dabei von
pädagogischen Fachkräften, Künstlerinnen und Künstlern. Zwei
Kunstworkshops unterstützten die Kinder in ihrem kreativen
Schaffensprozess: die Kinder holten die „DUISBurg“ aus ihrem
Winterschlaf. Das ehemalige „Reiseschloss Hellersdorf“, das von
Berlin nach Duisburg transportiert wurde, verwandelten die Kinder
zum „Kleinsten Museum der Welt“.
Im zweiten Workshop lernten
die Kinder künstlerische Techniken und Grundlagen. Es wurden Farben
hergestellt, ausprobiert und es wurde mit verschiedenen Pinseln und
Bilduntergründen gemalt. Astrid Neese, Dezernentin für Bildung,
Arbeit und Soziales, zeigte sich von den Kunstwerken der Kinder
begeistert: „Wir wissen, dass die Folgewirkungen der Pandemie bei
Kindern und Jugendlichen noch lange spürbar sind. Hier hatten die
Kinder die Möglichkeit, ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen und so
die Phase zu verarbeiten. Ich freue mich, dass wir diese besondere
Betreuungsmöglichkeit anbieten konnten, und bin von den Ergebnissen
begeistert.“
Das Projekt lief unter dem Aktionsprogramm
„Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“, für das vom Land
NRW Fördergelder zur Aufholung von pandemiebedingten Lernrückständen
von Schülerinnen und Schülern aller Schulformen zur Verfügung
gestellt werden. Neben einzelnen Budgets für die Duisburger Schulen,
organisiert das Amt für Schulische Bildung aus dem Aktionsprogramm
auch außerschulische Angebote.
Stadtranderholung 2023 – Online-Anmeldungen ab 18. April
Das Jugendamt bietet auch in diesem Jahr wieder
Duisburger Familien die beliebte Ferienmaßnahme „Stadtranderholung“
in der zweiten Sommerferienhälfte, vom 17. Juli bis zum 4. August,
an. Für die Ferienbetreuung stehen insgesamt 1.500 Plätze zur
Verfügung. An 19 Standorten wird Kindern, die nach den Schulferien
in die zweite Klasse kommen und nicht älter als 13 Jahre sind, ein
abwechslungsreiches Ferienprogramm und Eltern eine verlässliche
Betreuung von montags bis freitags, in der Zeit von 8 bis 16 Uhr,
angeboten.
Die Anmeldung des Kindes erfolgt für die gesamten
drei Wochen, Die Standorte der Stadtranderholung, die Kosten und
alle weiteren Informationen gibt es online unter
www.duisburg.de/stadtranderholung. Dort ist ab Dienstag, 18. April,
10 Uhr, auch der Link zur Online-Anmeldung zu finden. Anmeldungen
können bis Dienstag, 2. Mai, 10 Uhr, erfolgen. Eine Online-Zahlung
ist ebenfalls möglich.
Vorlesespaß für Grundschulkinder in der
Bezirksbibliothek Meiderich Kinder ab sechs Jahren sind
am Mittwoch, 19. April, um 16 Uhr zum Vorlesespaß in der
Bezirksbibliothek Meiderich, Von-der-Mark-Str. 71, eingeladen. Elif
Yilmaz liest aus dem Bilderbuch „Pippilothek???“ von Lorenz Pauli
und Kathrin Schärer vor. In der Geschichte gerät ein Fuchs beim
Jagen in eine Bibliothek und entdeckt darin viel Interessantes.
Anschließend können DreiMinuten-Leserätsel gelöst werden.
Die Teilnahme ist kostenfrei. Anmeldungen sind ab sofort persönlich,
telefonisch unter 0203 4499366 oder per E-Mail an
stabi-meiderich@stadtduisburg.de möglich. Die Öffnungszeiten sind
dienstags bis donnerstags von 10.30 bis 13 Uhr und 14 Uhr bis 18.30
Uhr, samstags von 10 bis 13 Uhr.
Kreativ-Workshops für Jugendliche in der
Zentralbibliothek Jugendliche von zehn bis 14 Jahren
sind im April und Mai zu mehreren Kreativ-Workshops in die
Zentralbibliothek, Steinsche Gasse 26 in der Duisburger Innenstadt,
eingeladen. Am Freitag, 28. April, zeigt Maia Kesseler den
Teilnehmenden ab 16 Uhr beim Workshop „Modezeichnen“, wie man mit
ein paar Linien und ein bisschen Farbe die perfekte Modefigurine
erstellt. Außerdem werden bunte Modekollagen kreiert.
Tipps
zum „Handlettering“ gibt sie am Donnerstag, 11. Mai, um 16 Uhr. Die
Teilnehmenden experimentieren mit Stiften und Zeichenstilen und
erstellen Postkarten zum Mitnehmen. Am Samstag, 20. Mai, gibt
Riswane Rowinsky den Kurs „Portraitzeichnen“. Hier lernen die
Jugendlichen, wie man Schritt für Schritt ein gelungenes Portrait
erstellt. Die Angebote werden durch das Programm „Kulturrucksack
NRW“ gefördert.
Die Teilnahme kostet jeweils zwei Euro
zugunsten der Duisburger Bibliotheksstiftung. Die Materialien werden
gestellt. Anmeldungen sind ab sofort persönlich, telefonisch unter
0203 283-4221 und per E-Mail an
kinder-jugendbibliothek@stadt-duisburg.de möglich. Die
Öffnungszeiten sind montags bis freitags von 13 bis 19 Uhr, samstags
von 11 bis 16 Uhr. In den Ferien öffnet die Kinder- und
Jugendbibliothek dienstags bis freitags bereits um 11 Uhr.
Rad-Klassiker: Stahlräder-Rundfahrt. Duisburg Steel geht
im Juni in die zweite Runde Nach der Premiere der
Classic Bike-Tour Duisburg Steel im vergangenen Jahr startet die
zweite Auflage der Ausfahrt für Liebhaber klassischer Stahlräder am
3. Juni. Start und Ziel ist der Landschaftspark Nord. Stolze
Besitzer der Stahl-Klassiker haben die Wahl zwischen zwei Routen.
Die kleinere ist etwa 50 Kilometer lang und umfasst die sogenannte
Duisburger Acht, eine Tour durch die gigantische Duisburger
Industrielandschaft. Die zweite und mit rund 100 Kilometern längere
Route führt über die Duisburger Acht hinaus durch die
niederrheinische Landschaft bis nach Wesel und zurück.
„Die
Kulisse in und um Duisburg ist so grandios und einzigartig, dass sie
sich nach der ersten Tour im letzten Jahr schnell rumgesprochen hat.
Stahlrad und Stahlstadt – das passt einfach“, erzählt Kai Uwe Homann
begeistert. Er ist als Geschäftsbereichsleiter Tourismus bei
Duisburg Kontor für die Klassiker-Tour verantwortlich. Neben der
abwechslungsreichen Streckenführung steht der gemeinsame Spaß an
Retro-Rädern im Vordergrund. Kontor-Chef Uwe Kluge, selbst
Retro-Biker, sagt: „Wir machen keine Wettfahrt, Duisburg Steel soll
für die Stahl-Rennrad-Fans eine schöne Tour und viel Gelegenheit zum
Austausch bieten“.
Nach Abschluss der Rundfahrten treffen
sich die Teilnehmenden wieder im Landschaftspark, um beim
gemeinsamen Essen, kühlen Getränken und Lounge-Musik den Abend zu
verbringen. „Daneben werden noch einige spezialisierte Händler und
Aussteller mit dabei sein, denn viele Teile für die Retro-Rennräder
sind gefragt und schwer zu bekommen“, sagt Kai-Uwe Homann, der
selbst zu den Stahlrad-Enthusiasten gehört.
Für die
Teilnahme an der Tour gibt es demnach nur eine Voraussetzung: Das
Rad muss einen Stahlrahmen haben. Wer mitfahren will, kann sich
online auf der Website www.duisburg-steel.de anmelden. Die
Startgebühr beginnt bei 69,-- Euro pro Person bis zum 31. Mai. Wer
sich später anmeldet, zahlt 79,-- Euro. In der Gebühr enthalten ist
Teilnahme an der Ausfahrt, die Starternummer, eine Trinkflasche, die
Duisburg Steel Retro-Mütze, die Streckenverpflegung sowie Getränke
während der gesamten Veranstaltung.
Foto Nikolay Dimitrov
Neue YouTube-Serie "Jungs ausm Pott" startet
Was macht den typischen Ruhrgebietsmann von
gestern, heute und morgen aus? Diese und andere Fragen rund um die
neue (und alte) Männlichkeit im Revier versucht eine neue,
vierteilige Webserie auf YouTube zu beantworten. In "Jungs ausm Pott
– der Männerkompass Ruhr" erläutern Moderator Micky Beisenherz,
Radiolegende Manni Breuckmann, Schriftsteller Frank Goosen,
Soziologe Prof. Ahmet Toprak und viele andere Männerkenner ihr Bild
der Ruhrpott-Maskulinität.
Es geht um Rollenbilder und
Helden, Zuwanderung und neue Geschlechterrollen. Die Webserie ist
ein Projekt der Brost-Stiftung und ab sofort auf YouTube zu sehen.
Sie basiert auf dem gleichnamigen Magazin von Schriftstellerin
Hatice Akyün, Podcaster Hajo Schumacher und Journalist Hilmar
Poganatz. Vorgestellt wird die 100 Seiten starke Publikation
offiziell am 9. Mai um 19.30 Uhr im Essener Grugabad mit dem
Kunstspaziergang WALK OF MAN. idr Zur kostenlosen Anmeldung für
die Veranstaltung:
https://www.eventbrite.de/e/walk-of-man-der-kunstspaziergang-zur-neuen-mannlichkeit-im-revier-tickets-592375299467
TERMINE und
VERANSTALTUNGEN
•
Bildung VHS
„Pink Party“ - Treffen aller von Brustkrebs
Betroffenen und ihrer Angehörigen
Am 21.
April 2023 lädt die Helios St. Anna Klinik (Albertus-Magnus-Str. 33)
ab 15:30 Uhr zur „Pink Party“ ein, einem Treffen aller von
Brustkrebs Betroffenen und ihrer Angehörigen,
Familien und Freunde. Die Veranstaltung bietet ein buntes Programm
mit Kaffee, Kuchen und kleinen Leckereien sowie die Gelegenheit,
verschiedene Personen kennenzulernen, die während einer solchen
Erkrankung beteiligt sind.
Zudem wird es Infostände zu den
Themen Psychoonkologie und Sozialdienst geben. Dr. Rezai (Leiter des
Brustzentrums) und eine Frauenselbsthilfegruppe werden ebenfalls vor
Ort beraten. Die Veranstaltung ist kostenlos. Eine Anmeldung ist
nicht erforderlich.
Im Land wo Milch und Honig fließen - Live-Hörspiel für
Kinder und Familien von Frauke Angel mit Adriana Kocijan und Elisa
Kühnl Frau Meyer, einst Inhaberin der Bäckerei
Blümchen und inzwischen obdachlos, lebt unter der Brücke am
Marktplatz, wo sie jeden Sonntag für die Kinder ihrer ehemaligen
Kundinnen schaubäckt. Doch heute fühlt sich Frau Meyer durch den
Besuch einer wildgewordenen Biene in ihrer Tagesroutine empfindlich
gestört.
Prompt schickt RADIO FABIOLA eine Eilmeldung durch
den Äther: Ein Bienenschwarm hat sich in der Stadt niedergelassen
und ist auch nach Aufforderung durch Feuerwehr und Polizei nicht
bereit, die neue Heimat zu verlassen. Die Bevölkerung wird um
Mithilfe gebeten.
Sonntag, 15. April 2023, um 16:00 Lokal
Harmonie, Harmoniestr. 41, 47119 Duisburg-Ruhrort Eintritt: nach
eigenem Ermessen als Hutspende. Eine Produktion von Lokal Harmonie
und conterBande. Gefördert durch die Kunststiftung NRW
Ein historischer Blick auf die deutsch-chinesischen
Beziehungen Vortrag in Präsenz und online am Konfuzius-Institut
Momentan werden die deutsch-chinesischen Beziehungen
in Politik und Medien viel diskutiert. Wie haben sie sich
geschichtlich entwickelt? Welche Phasen haben sie bereits
durchlaufen? In seinem Vortrag blickt Helmut Janus am
Konfuzius-Institut am 20.04.2023 um 18:30 Uhr auf
deutsch-chinesische Jahrzehnt von 1928 bis 1938. Im Anschluss an den
Vortrag wird es wie gewohnt in einer Diskussionsrunde Zeit für
Fragen aus dem Publikum geben. Die Teilnahme ist kostenlos, um
Anmeldung wird gebeten.
In den Jahren von 1928 bis 1937
konnte die damalige nationalchinesische Regierung unter Jiang Jieshi
trotz zahlreicher Krisen für einen wirtschaftlichen Aufschwung
sorgen. Weitestgehend vergessen ist aber, dass dieses Jahrzehnt auch
eine beispiellose Intensivierung der deutsch-chinesischen
Beziehungen erlebte. Ausgelöst von deutschen Militärberatern stiegen
die Rüstungsexporte, aber auch der Außenhandel insgesamt kräftig an.
Nach den USA wurde Deutschland Chinas zweitwichtigster
Handelspartner. Politiker und Wirtschaftsvertreter reisten in großer
Zahl nach China und lösten eine China-Begeisterung aus, wie sie erst
Jahrzehnte später erneut einsetzen sollte. Jäh gestoppt wurde die
Entwicklung durch den japanischen Angriffskrieg 1937 und den
Seitenwechsel des Nazi-Regimes von China zu Japan. Der Vortrag wirft
einen Blick auf dieses Jahrzehnt und stellt einige der handelnden
Personen von damals vor.
Helmut Janus ist
Diplom-Volkswirt und diplomierter Übersetzer für Chinesisch. Er hat
über dreißig Jahre in verschiedenen Funktionen im Chinageschäft
gearbeitet. Daneben hat er sich intensiv mit chinesischer Politik
und Geschichte beschäftigt. Mehr erfahren alle Interessierten auf
www.konfuzius-institut-ruhr.de.
VHS-Intensivkurs: Tastschreiben
Für sicheres Tastschreiben bietet die VHS Duisburg
West am Wochenende von Freitag, 21. April, bis Sonntag, 23. April,
einen Intensivkurs in Rheinhausen, Körnerplatz 1/Arndtstraße an. Der
Kurs richtet sich an Schülerinnen und Schüler, Auszubildende und
Berufstätige sowie Personen, die für Freizeitaktivitäten eine
größere Souveränität im Umgang mit der Tastatur und eine hohe
Schreibgeschwindigkeit erlangen wollen.
Der Kurs umfasst 16
Unterrichtsstunden, die Teilnahme kostet 70 Euro. Eine vorherige
Anmeldung ist erforderlich und über die Homepage der VHS
www.vhs-duisburg.de möglich. Informationen zu dem Kurs erhalten Sie
telefonisch bei Eva Fastabend unter 0203 283-4326 oder per E-Mail an
e.fastabend@stadt-duisburg.de
Jour Fixe in der VHS: Diktatoren swingen
nicht – Jazz im Nationalsozialismus Rainer Spallek
spricht in seinem Vortrag am Donnerstag, 27. April, von 17 bis 18
Uhr in der VHS im Stadtfenster an der Steinschen Gasse 26 in der
Stadtmitte über das Thema „Diktatoren swingen nicht – Jazz im
Nationalsozialismus“. Schon in der Weimarer Republik waren einige
Zeitgenossen der Ansicht, dass Jazzmusik das deutsche Volksempfinden
verletze.
Diese Einstellung radikalisierte sich zur NS-Zeit.
Doch kam es nie zu einem grundsätzlichen Jazzverbot. Vor allem junge
Leute, darunter Soldaten und Arbeiter, ließen sich von der
Lebensfreude und dem Freiheitsgefühl mitreißen, die Swing bzw. Jazz
vermittelten. Die Swing-Jugend zog Widerstandskraft und
antitotalitäre Energie aus der modernen Musik.
Die
Einstellung der NS-Kulturpolitiker war widersprüchlich: Man begriff,
dass diese Musik junge Soldaten (auch Nazis) ermutigte und
optimistisch stimmte; zugleich fürchtete man ihre subversive Kraft.
Der Eintritt ist frei, eine vorherige Anmeldung unter
www.vhs-duisburg.de ist erforderlich.
VHS-Workshop: „Urban Sketching“ am
Innenhafen Sascha Gademann zeigt am Sonntag, 30. April,
von 10 bis 16 Uhr am Duisburger Innenhafen in einem VHS-Workshop,
wie „Urban Sketching“ funktioniert. Urban Sketching ist im weiteren
Sinne visueller Journalismus, denn getreu dem Motto "Wir zeigen die
Welt, Zeichnung für Zeichnung!" wird mit Skizzenbuch und Zeichen-
oder Malmaterial das Umfeld erkundet.
Es geht hierbei um die
kreative Auseinandersetzung mit urbaner Architektur, ihrem Umfeld
und den Menschen darin, sowie dem Schaffen von ganz persönlichen
Werken. Der Workshop ist ausdrücklich offen für alle, denn jeder
kann zeichnen. Die Teilnahme kostet 34 Euro, Ermäßigungen sind
möglich. Treffpunkt ist am Hafenforum, Philosophenweg 19. Eine
vorherige Anmeldung bei der VHS ist erforderlich.
Gartenflohmarkt in Wanheimerort Die
Evangelische Kirchengemeinde Duisburg Wanheimerort lädt zum nunmehr
neunten Gartenflohmarkt in das Gemeindehaus am Vogelsangplatz 1 ein.
Dort gibt es am Samstag, 29. April 2023 zwischen 11 und 16 Uhr neben
Deko aus dem Kreativkreis jede Menge rund um den Garten: Stauden
aus heimischen Gärten, vorgezogene Pflanzen wie Tomaten und Gurken,
einjährige Sommerblumen sowie Ableger von Zimmerpflanzen. Die
Gewächse sind durch Tausch zu erhalten; wer nichts zu tauschen hat,
kann Pflanzen gegen eine Spende mitnehmen.
Wer seine
Pflanzen zum Tausch anbieten will, meldet sich bei Christine
Muthmann an (0203 / 722383). Infos zur Gemeinde gibt es im Netz
unter
www.wanheimerort.ekir.de.
Foto Evangelische Gemeinde Wanheimerort
Pfarrerin Buchmüller-Brand am Service-Telefon der evangelischen
Kirche in Duisburg „Zu welcher Gemeinde gehöre ich?“
oder „Wie kann ich in die Kirche eintreten?“ oder „Holt die Diakonie
auch Möbel ab?“: Antworten auf Fragen dieser Art erhalten Anrufende
beim kostenfreien Servicetelefon der evangelischen Kirche in
Duisburg.
Es
ist unter der Rufnummer 0800 / 12131213 auch immer montags von 18
bis 20 Uhr besetzt, und dann geben Pfarrerinnen und Pfarrer
Antworten auf Fragen rund um die kirchliche Arbeit und haben als
Seelsorgende ein offenes Ohr für Sorgen und Nöte.
Das
Service-Telefon ist am Montag, 17. April 2023 von Anja
Buchmüller-Brand (Foto www.ekir.de/neumuehl), Pfarrerin in der
Evangelischen Kirchengemeinde Duisburg Neumühl, besetzt.
Wanheimer Gemeinde lädt zum Kneipenquiz Die
Evangelische Kirchengemeinde Wanheim lädt wieder zum Kneipenquiz im
Gemeindehaus, Beim Knevelshof 45. Am 19. April gilt es ab 20 Uhr
wieder, bei gemütlicher Atmosphäre, Getränken, und Knabbereien,
Wissen zu zeigen oder Glück beim Raten zu haben. Die Quizfragen
kommen aus allen möglichen Kategorien, etwa Lokales, Religion,
Fernsehen, Sport oder Wissenschaft. Die Quizgruppen können sich nach
Belieben zusammensetzen. Nach Auflösung aller Fragen erhält die
Gruppe mit den meisten Punkten einen Siegerpokal. Eine Anmeldung
ist nicht erforderlich. Mehr Infos zum Wanheimer Kneipenquiz gibt es
unter anke.bendokat@ekir.de oder 0203 / 5787977, Infos zur Gemeinde
gibt es im Netz unter
www.gemeinde-wanheim.de
Baustellen •
Bahn -
VRR
•
DVG
•
DVG-Umleitungen
Kanalschachtsanierungsarbeiten: Busse fahren in
Vierlinden eine Umleitung Von Dienstag, 18. April, ab
circa 7 Uhr, bis voraussichtlich Donnerstag, 20. April, müssen die
Busse der Linie 905 der Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG) in
Duisburg-Vierlinden eine Umleitung fahren. Grund hierfür sind
Straßenbauarbeiten auf der Römerstraße, wodurch diese zur
Einbahnstraße wird.
Die Busse fahren ab der Haltestelle
„Walsum Friedhof“ eine örtliche Umleitung über die Königstraße,
Bahnhofstraße, Am Driesenbusch, Dr. Wilhelm-Roelen-Straße und
Römerstraße. Ab da gilt der normale Linienweg. Die Haltestelle „Am
Römerberg“ wird auf die Bahnhofstraße in Höhe der Hausnummer 243
verlegt.
STATISTIK
Duale Berufsausbildung: Zahl neuer Ausbildungsverträge
im Jahr 2022 leicht gestiegen • Zahl neuer
Ausbildungsverträge steigt im zweiten Jahr in Folge, erholt sich
aber weiterhin nur langsam vom starken Einbruch im Corona-Jahr 2020
• 2,9 % mehr neue Ausbildungsverträge im Bereich „Industrie und
Handel“ und 2,3 % weniger im Handwerk • Gesamtzahl der
Auszubildenden um 3 % gegenüber 2021 gesunken
Im Jahr 2022
haben 468 900 Personen in Deutschland einen neuen Ausbildungsvertrag
in der dualen Berufsausbildung abgeschlossen. Das waren nach
vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes 0,6 % mehr als
im Vorjahr (2021: 466 200 Neuverträge). Damit stieg die Zahl der neu
abgeschlossenen Ausbildungsverträge nach dem starken Einbruch im
Corona-Jahr 2020 (463 300 Neuverträge) im zweiten Jahr in Folge
leicht an. Allerdings war die Zahl neuer Ausbildungsverträge um 8 %
geringer als im Jahr 2019 und lag damit weiterhin deutlich niedriger
als vor der Corona-Pandemie (2019: 510 900 Neuverträge).
227 100 Menschen zogen im Jahr 2022 aus der Ukraine nach
NRW Im Jahr 2022 sind in der Wanderungsstatistik
227 100 Zuzüge aus der Ukraine nach NRW erfasst worden. Wie
Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches
Landesamt mitteilt, erfolgte die Mehrzahl der ukrainischen Zuzüge
direkt nach Beginn des russischen Angriffskrieges in den Monaten von
März bis Mai (zusammen 146 000). In den Sommermonaten von Juni bis
September wurden jeweils mehr als 10 000 Zuzüge aus der Ukraine
registriert.
Von Oktober bis Dezember 2022 lag die Zahl der
Zuzüge pro Monat bei weniger als 10 000. Im gesamten Jahr 2021 waren
1 700 uzüge aus der Ukraine nach NRW gezählt worden
(2020: 1 600; 2019: 2 300). Im Jahr 2022 zogen insgesamt
24 600 Personen aus Nordrhein-Westfalen in die Ukraine. Dabei waren
die höchsten Fortzugszahlen in den Monaten August (3 300) und
September (3 400) verbucht worden. Im vierten Quartal 2022 lag die
Zahl der Fortzüge in die Ukraine im Monatsdurchschnitt bei 2 600.
Per Saldo (Zuzüge abzüglich Fortzüge) zogen 202 500 Personen mehr
aus der Ukraine nach NRW zu als das Land in die Ukraine verließen.
Die Zahlen für das Jahr 2022 basieren auf vorläufigen
Ergebnissen der Wanderungsstatistik. Grundlage der
Wanderungsstatistik sind die An- und Abmeldungen, die von den
kommunalen Meldeämtern nach den melderechtlichen Regelungen erfasst
und dem Statistischen Landesamt übermittelt werden. Relevante
Statistiken aus NRW im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine hat
der Landesbetrieb IT.NRW in Sonderpressemitteilungen zu den Themen
Außenhandel, Energieerzeugung und Zuwanderung beleuchtet. Zudem
stehen auf einer Themenseite Ukraine (https://url.nrw/ThemaUkraine)
weitere Hintergrund- und Detailinformationen zum Thema Ukraine und
Russland zur Verfügung. (IT.NRW)
Kitas am Limit
Emil* kommt heute schon kurz nach dem Mittagessen nachhause. Der
Fünfjährige aus dem niedersächsischen Oldenburg ist zwar kerngesund.
Doch seine Kita kann die ganze Woche über keine Nachmittagsbetreuung
anbieten. Der Grund: Personalmangel. Eine Mitarbeiterin für den
Spätdienst fällt bereits seit einem Jahr aus. „Weder
Personaldienstleister können einen Ersatz bieten, noch melden sich
Bewerber auf unsere Ausschreibungen“, schreibt die Leiterin an die
Eltern. Emils Kita ist kein Einzelfall. Bundesweit sind Kindertagesstätten am
Limit.
Es gibt zu wenige Erzieher:innen, um den Bedarf von Eltern nach
Kinderbetreuung zu gewährleisten. Und von den wenigen, die im Dienst
sind, sind viele krank. Im März veröffentlichte der Verband Bildung
und Erziehung (VBE) die DLKL-Studie
2023, eine Umfrage unter knapp 5.000 Kitaleitungen in
Deutschland. Das Ergebnis: Ein Hilferuf. Jede zweite Kita musste
demnach in den vergangenen Monaten die Öffnungszeiten reduzieren.
Rund 36 Prozent der Einrichtungen sahen sich gezwungen,
fachfremdes oder nur eingeschränkt geeignetes Personal durch den
Träger einzustellen. Und in 14 Prozent der Kitas kamen
Erzieher:innen wieder zum Einsatz, die bereits im Ruhestand waren,
wie die Statista-Infografik zeigt. "Die Fachkräfte arbeiten mit
großem Einsatz", sagt Claudia Geisler, Leiterin des Hauptstadtbüros
vom Deutschen Kitaverband, zu den Ergebnissen der DKLK-Studie. Doch
es kämen mehrere Krisen zusammen. Nach der Corona-Pandemie folgten
den Winter über viele Krankheitswellen hintereinander, die sowohl
Kinder als auch Fachkräfte betrafen. "Da ist die Belastung für die
Teams weiterhin sehr hoch."
Frauke Suhr,
KITA-KRISE: Erzieherinnen bundesweit dringend gesucht
Aktuell fehlen in Deutschland rund 384.000 Kitaplätze. Das zeigt
eine Studie
der Bertelsmann Stiftung vom Oktober 2022. Um die Wünsche aller
Eltern von Kitakindern nach Betreuung zu erfüllen, dazu mit einem
kindgerechten Personalschlüssel, sodass Kinder nicht nur verwahrt,
sondern auch gefördert werden, müssten allein im Jahr 2023
bundesweit 308 807 zusätzliche Fachkräfte eingestellt werden – 87
403 davon im Osten und 221 404 in den westlichen Bundesländern.
Prozentual gesehen fehlen am meisten Erzieher:innen im
Mecklenburg-Vorpommern, wie die Statista-Infografik zeigt. Dort
müsste sich das aktuell beschäftigte Personal idealerweise
verdoppeln. In absoluten Zahlen fehlen am meisten Erzieher:innen und
Sozialpädagog:innen in Nordrhein-Westfalen. Allein im Jahr 2023
besteht dort eine Lücke von mehr als 65.000 fehlenden Fachkräften.
Doch wo soll das dringend benötigte Kitapersonal plötzlich
herkommen?
Die Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin dauert
in Deutschland in Vollzeit je nach Praxiserfahrung zwei bis fünf
Jahre, wobei der schulische Teil der Ausbildung nicht vergütet wird.
„Mit gesteigerten Ausbildungskapazitäten allein kann der
Fachkräftebedarf nicht gelöst werden“, sagt Claudia Geisler vom
Deutschen Kitaverband. Das Kitapersonal fehle schließlich schon
jetzt. Neue Lösungen müssten her. Eine stärker praxisorientierte
Ausbildung, die in vielen Bundesländern bereits Anwendung findet,
sei ein Schritt in die richtige Richtung.
Zusätzlich bräuchten Kitas qualifizierte
Quereinsteiger:innen und Alltagshelfer:innen zur Unterstützung. Auch
die bundesweit einheitliche Anerkennung von Fachkräften sei ein
wichtiger Punkt. Beim Wechsel in ein anderes Bundesland fordern
einige Bundesländer von Erzieher*innen aktuell noch eine
Nachprüfung, was die Nachbesetzung von Stellen in einigen Fällen
zusätzlich verkompliziert. Alle diese Lösungsvorschläge haben eins
gemeinsam: Sie sollten möglichst schnell angegangen werden. Denn die
Leidtragenden sind neben dem Kitapersonal auch die Eltern und die
Kinder. Bereits jetzt zeigen sich die negativen Auswirkungen des
Fachkräftemangels.
Frauke Suhr
IWF senkt Prognose für Weltwirtschafts-Wachstum
Der Internationale
Währungsfond (IWF) sieht die Zukunft der Weltwirtschaft
schlechter als noch zu Beginn des Jahres. Angesichts der Turbulenzen
im Finanzsektor, der hohen Inflation, der anhaltenden Auswirkungen
der russischen Invasion in der Ukraine und drei Jahren
Corona-Pandemie seien die Aussichten erneut ungewiss, so der IWF.
In Deutschland dürfte die Wirtschaft demnach in diesem Jahr
sogar leicht schrumpfen (-0,1 Prozent ggü. dem Vorjahr). Gegenüber
der Prognose vom Januar 2023 ist das Minus von 0,2 Prozentpunkten,
wie die Statista-Infografik zeigt. In seiner Prognose senkte der IWF
zudem seine Vorhersage weltweit: Das globale Wachstum werde sich im
Vergleich zu 2022 (3,4 Prozent) in diesem Jahr auf 2,8 Prozent
verlangsamen.
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine
belaste die Wirtschaft weltweit. Die Invasion habe die
Inflationsraten rund um den Globus nach oben getrieben, was
deutliche Zinserhöhungen und weniger Wachstum in vielen Ländern nach
sich gezogen hätte. Der Westen habe die ökonomischen Beziehungen zu
Russland weitgehend auf Eis gelegt, was vor allem mit höheren
Energiekosten einherginge. Weltweit, so der IWF, sei es eine
Gratwanderung die Preisstabilität wiederherzustellen und ein
Abrutschen in eine Rezession zu vermeiden.
Matthias Janson
|