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-
Erwärmungstrend
hält an: 2023 mit neuem
Rekord und reichlich
Niederschlag
- NRW war das nasseste
und trübste Bundesland
im November und Dezember
2023
|
Offenbach, 29. Dezember
2023 – Das Jahr 2023 war
in Deutschland das
wärmste seit Messbeginn
1881. "2023 war weltweit
ein neues Rekordjahr der
Temperatur. Der
Klimawandel geht
ungebremst weiter. Wir
müssen intensiv in
Klimaschutz einsteigen
und uns an Schäden durch
Wetterextreme anpassen",
so Tobias Fuchs,
Vorstand Klima und
Umwelt des Deutschen
Wetterdienstes (DWD).
Im
Gegensatz zu den
früheren warmen Jahren,
die oft von Trockenheit
und Hitzewellen geprägt
waren, dominierten 2023
eher feucht-warme
Bedingungen mit hohen
Niederschlagsmengen, was
das letzte Jahr zum
Sechstnassesten werden
lassen könnte.
Leicht positiv war auch
die Sonnenscheinbilanz
2023, wie der DWD nach
ersten Auswertungen der
Ergebnisse seiner rund 2
000 Messstationen
meldete. Auch global
wird 2023 nach Angaben
des EU Klimadienstes
Copernicus das bisher
wärmste Jahr. Alle
Monate durchweg zu warm
mit neuem
Temperaturrekord im
September Das
Temperaturmittel
erreichte im Jahr 2023
erstmals 10,6 Grad
Celsius (°C) und lag
damit um 2,4 Grad über
dem Wert der
international gültigen
Referenzperiode 1961 bis
1990 (8,2 °C). Im
Vergleich zur aktuellen
und wärmeren
Vergleichsperiode 1991
bis 2020 (9,3 °C) betrug
das Plus 1,3 Grad. Ein
rekordmilder
Jahresbeginn und der
anschließende
Winterausfall ließen
erahnen, was für ein
warmes Jahr bevorstehen
würde.
Im
Sommer erreichten nach
dem fünftwärmsten Juni
in der ersten Julihälfte
die Höchsttemperaturen
dann ihre Spitzenwerte:
das mittelfränkische
Möhrendorf-Kleinseebach
manifestierte am 15.7.
mit stolzen 38,8 °C den
bundesweiten Höchstwert
2023. Der September
wurde dank
Sommernachschlag
folglich zum wärmsten
September seit Beginn
systematischer
Wetteraufzeichnungen in
Deutschland im Jahr
1881. Die spätesten
heißen Tage (≥ 30 °C)
seit Messbeginn folgten
dann im Oktober im
Oberrheingraben an.
Anfang Dezember gab es
strenge Fröste. Am 3.12.
erreichte Gottfrieding
in Niederbayern mit
-18,9 °C den Tiefpunkt
des Jahres. Mit über 20
Prozent mehr
Niederschlag
sechstnassestes Jahr
seit Aufzeichnungsbeginn
Im Jahr fielen mit rund
958 Litern pro
Quadratmeter (l/m²) über
20 Prozent mehr
Niederschlag als in der
Referenzperiode 1961 bis
1990 (789 l/m²). Im
Vergleich zu 1991 bis
2020 erreichte die Menge
ebenfalls ein Plus von
rund 20 Prozent des
Solls (791 l/m²). Einen
Niederschlagsüberschuss
gab es bis auf Februar,
Mai, Juni und September
in allen anderen Monaten
des Jahres. Der
November erwies sich
sogar als Zweitnassester
seit 1881.
Entlang der Alpen, im
Schwarzwald und sogar im
Bergischen Land fielen
mehr als 2 000 l/m².
Hingegen blieb der
Nordosten der Republik
mit weit verbreiteten
Mengen um 600 l/m²
vergleichsweise
„trocken“. Bad Berneck
im Fichtelgebirge
verkündete während eines
Unwetters am 22.6. mit
120,7 l/m² den höchsten
Tagesniederschlag. Mit
größeren Hochwassern, v.
a. in Teilen des
Nordens, endete 2023.
2023
mit sehr sonnigem Juni
und September sowie sehr
trüben November
Mit rund 1 764 Stunden
überragte die
Sonnenscheindauer im
Jahr ihr Soll von 1 544
Stunden (Periode 1961
bis 1990) um fast 15
Prozent. Im Vergleich zu
1991 bis 2020 (1665
Stunden) betrug die
positive Abweichung rund
5 Prozent. Küstennah und
im Süden war es mit
gebietsweise über 2 000
Stunden am sonnigsten.
Trüber blieb es
vergleichsweise in den
Mittelgebirgen mit um 1
600 Stunden.
NRW war das
nasseste und trübste
Bundesland.
Mit voraussichtlich 11,2
°C (9,0 °C) könnte 2023
mit 2022 zum wärmsten
Jahr seit Messbeginn
werden. NRW feierte
schon den Jahreswechsel
in rekordwarmer
Januarluft. In den
Niederrungen ging es auf
über 17 °C. An einen zu
milden Winter reihte
sich der siebtnasseste
März. Als Sommerauftakt
verkündete der DWD für
das Bundesland den
zweitwärmsten und
sonnigsten Juni. In den
darauffolgenden Monaten
Juli und August fielen
reichlich Niederschläge.
Die
größtenteils zu milde
Herbstwitterung 2023
wurde vom wärmsten
September und
viertwärmsten Oktober
angeführt. Der November
war der
niederschlagsreichste
seit 1944. Im Dezember,
vor allem über
Weihnachten, machten
Hochwasser Schlagzeilen.
Mit 1220 l/m² (875 l/m²)
fiel 2023 fast 40
Prozent mehr
Niederschlag. 1645
Stunden (1440 Stunden)
kam die Sonne zum
Vorschein.
Sehr milder und
nasser Dezember mit
teils angespannter
Hochwassersituation
Offenbach, 29. Dezember
2023 – Der Dezember 2023
war der 15. in Folge mit
auffallend hohen
Temperaturen und wird
voraussichtlich zu den
acht wärmsten
Weihnachtsmonaten seit
1881 gehören. Diese
positive Abweichung
konnten auch die
winterlichen Bedingungen
im ersten Monatsdrittel
nicht ausgleichen. Durch
bemerkenswert hohe
Niederschlagsmengen wird
der Dezember 2023 wohl
zu den nassesten zehn
Monaten seit 1881
gehören.
In den
feuchten Gebieten des
Nordwestens war eine
fast schon vollständige
Abwesenheit der
Sonneneinstrahlung zu
verzeichnen, während im
äußersten Süden eine
überdurchschnittlich
hohe Stundensumme
ermittelt werden konnte,
so der Deutsche
Wetterdienst (DWD) nach
ersten Auswertungen der
Ergebnisse seiner rund 2
000 Messstationen.
Nach
winterlichem Start
deutlicher
Temperaturanstieg mit
sehr milden Festtagen
Das Mittel der
Lufttemperatur lag im
Dezember 2023 mit 3,9
Grad Celsius (°C) um 3,1
Grad über dem Wert der
international gültigen
Referenzperiode 1961 bis
1990 (0,8 °C). Im
Vergleich zur aktuellen
und wärmeren
Vergleichsperiode 1991
bis 2020 (1,8 °C) betrug
die Abweichung 2,1 Grad.
Der Weihnachtsmonat
begann winterlich mit
landesweiten
Nachtfrösten und sogar
sehr strengen Frösten im
Südosten. Gottfrieding,
Niederbayern, meldete am
3. mit -18,9 °C den
bundesweiten Tiefstwert.
Ab dem zweiten
Adventswochenende setzte
sich mildere Luft durch.
An
Weihnachten wurde es
fast frühlingshaft mild.
Das im Berchtesgadener
Land gelegene Piding
verzeichnete zur späten
Stunde am Heiligen Abend
mit Föhnunterstützung
sogar 16,9 °C. Es war
der Höchstwert im
Dezember 2023. Extrem
nass mit Rekordmengen in
der nördlichen Mitte und
Weihnachtshochwasser Im
Dezember fielen mit
ungewöhnlich hohen 114
Litern pro Quadratmeter
(l/m²) knapp 63 Prozent
mehr Niederschlag, als
in der Referenzperiode
1961 bis 1990 (70 l/m²).
Im Vergleich zu 1991 bis
2020 erreichte das Plus
rund 60 Prozent des
Solls (71 l/m²).
Niedersachsen und
Sachsen-Anhalt
verzeichneten wohl den
nassesten
Weihnachtsmonat seit
Messbeginn. Besonders in
den zentralen
Mittelgebirgen und im
Schwarzwald gingen teils
über 300 l/m² nieder. Ab
den Festtagen kam es
vielerorts zu
Hochwasserwellen mit
großen Überflutungen
insbesondere in
Niedersachsen,
Thüringen,
Sachsen-Anhalt und
Sachsen. Vergleichsweise
niederschlagsärmere
Regionen waren im
Dezember mitunter am
Oberrhein mit Mengen um
50 l/m² zu finden.
Bis
auf den Süden ein
verbreitet sehr trüber
Dezembermonat
Mit rund 33 Stunden
verfehlte die
Sonnenscheindauer im
Dezember ihr Soll von 38
Stunden (Periode 1961
bis 1990) um rund 15
Prozent. Im Vergleich zu
1991 bis 2020 (42
Stunden) betrug die
negative Abweichung fast
30 Prozent. Bis zu 80
Stunden schien die Sonne
im Alpenvorland. Weite
Teile Niedersachsens
meldeten dagegen keine
10 Stunden.
Das
Wetter in den
Bundesländern im
Dezember 2023 (In
Klammern finden Sie die
vieljährigen Mittelwerte
der internationalen
Referenzperiode
1961-1990. Der Vergleich
aktueller mit diesen
vieljährigen Werten
ermöglicht eine
Einschätzung des
längerfristigen
Klimawandels)
Im
Weihnachtsmonat
platzierte sich NRW mit
5,5 °C (2,3 °C) als
mildestes und mit extrem
hohen Mengen von 165
l/m² (88 l/m²) auch als
nassestes Bundesland.
Im Sauerland, aber auch
am Teutoburger Wald,
fielen im
Dezemberverlauf sogar
örtlich über 300 l/m².
An Weihnachten und
danach herrschte vor
allem im Münsterland,
Ostwestfalen und im
nördlichen Ruhrgebiet
eine angespannte
Hochwassersituation. Nur
25 Stunden (37 Stunden)
schien die Sonne.
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Turbulente
Anreise fürs Christkind
– Grüne Weihnachten 2023
bei bis zu 15 Grad
|
• Weihnachtswetter Kopie
vom letzten Jahr • Mild,
regnerisch und stürmisch
• Grüne Weihnachten
haben Vorteile • Farbe
Grün hat weihnachtliche
Botschaft
Heiligabend ist bei
Temperaturen um 10 Grad
mit Regen und Wind zu
rechnen. Quelle:
Shutterstock
Bonn/Duisburg, 21.
Dezember 2023 -
Eine weiße Weihnacht
fällt erneut ins Wasser
und es wird leider
regional stürmisch. Auch
in diesem Jahr ist
Weihnachten grün. Gut
beraten ist, wer sich‘s
drinnen so richtig
gemütlich macht und dort
auf das Christkind oder
den Weihnachtsmann
wartet – und diese haben
ordentlich gegen Regen
und Wind anzukämpfen.
Mild,
windig und nass: Das
sind die Schlagwörter
für das
Weihnachtswetter.
Tiefdruckgebiete nehmen
uns in den Fokus und
bringen immer wieder
Regenwolken samt milder
Luft nach Deutschland.
Am Heiligabend sowie an
Weihnachten gesellt sich
ein starker bis
stürmischer Wind dazu,
selbst ein Sturm könnte
sich noch entwickeln.
Vor allem in der
Nordhälfte Deutschlands
ist die Gefahr dafür am
größten.
Weihnachtswetter
Kopie vom letzten Jahr
Der
starke Südwestwind
treibt auch die
Temperaturen ordentlich
in die Höhe. Die
Weihnachtsnacht wird
besonders im Norden mit
rund 10 Grad
ausgesprochen mild. Im
Alpenvorland gibt es am
ersten Feiertag bei
knapp 15 Grad und ein
paar Sonnenstrahlen dann
fast schon Grillwetter.
Ähnlich „warm“ verlief
übrigens schon das
Weihnachtsfest im
letzten Jahr: Am
Oberrhein sowie am Rande
der Schwäbischen Alb
stiegen die Höchstwerte
sogar auf über 16 Grad.
Zudem gab es, ähnlich
wie in diesem Jahr, bis
in die höchsten Lagen
der Mittelgebirge keinen
Schnee und es war
zeitweise windig bis
stürmisch.
Grüne
Weihnachten haben
Vorteile
Weiße
Weihnachten sind jedoch
für viele der Inbegriff
weihnachtlicher
Romantik. Schnee steht
auf der
Weihnachtswetter-Wunschliste
fürs Christkind deshalb
immer ganz weit oben.
Dabei haben grüne
Weihnachten gegenüber
der weißen Variante
viele Vorteile, der
größte unter ihnen:
Schneeschaufeln
entfällt! Schneematsch
gelangt erst gar nicht
in den Flur. Ganz zu
schweigen von dem
lästigen Streugut, das
nun nicht von den
Schuhen und Böden
entfernt werden muss.
Auch die Wahl der Schuhe
ist nicht auf Exemplare
mit dickem Profil
beschränkt. Zudem
entfällt das mühselige
Schneeentfernen vom
Auto.
Fest der Liebe nicht an
eine Farbe gebunden
Die
meisten von uns haben
Weihnachten bisher vor
allem grün erlebt. Die
Erinnerung an die weiße
Weihnacht der Kindheit
beruht erwiesenermaßen
auf einer positiven
Gedächtnisverzerrung.
Rein statistisch gesehen
liegt die Chance auf
weiße Weihnachten im
Flachland nur bei 10 bis
20 Prozent. Allein im
Bergland sieht es besser
aus.
Der
Romantik hat das
ausbleibende Weiß noch
nie geschadet.
Nachweislich werden um
die Festtage die meisten
Kinder gezeugt, die dann
im September geboren
werden. Das Fest der
Liebe ist demnach nicht
an eine Farbe gebunden.
Weihnachten ganz ohne
die weiße Pracht
verbringen im Übrigen
die meisten Menschen auf
dieser Welt. Die Heilige
Familie und die Heiligen
Drei Könige werden die
Geburt des Jesuskindes
auch ohne Schnee
gefeiert haben. Denn
Schneefall ist in
Bethlehem ein sehr
seltenes Ereignis.
Grün hat
weihnachtliche
Botschaft
Auch
in Sachen Farbsymbolik
steht Grün der Farbe
Weiß in nichts nach.
Bedeutet Weiß Reinheit,
Unschuld und
Unendlichkeit, steht
Grün hingegen für die
Auferstehung, Erneuerung
und nicht zuletzt für
Hoffnung, die ja der
Motor aller guten
Wünsche ist.
Nicht
zuletzt ist unser
Weihnachts-Symbol
schlechthin grün. Der
geschmückte Nadelbaum
ist als Symbol und
Mittelpunkt des
Weihnachtsfestes nicht
wegzudenken.
|
Schäden durch
Sturm und
Überschwemmungen - Wer
haftet?
|
• Wetter beschert uns
wenig Weihnachtsstimmung
• Sturmböen und
Überschwemmungen drohen
• Wer zahlt bei Schäden?
Infolge von Sturm und
Überschwemmungen sind
die Schäden oft groß.
Gut beraten ist, wer
weiß, welche
Versicherung zahlt.
Quelle: Shutterstock
Bonn/Duisburg, 20.
Dezember 2023 -
Viel Wind und gewaltige
Regenmengen bestimmen
das Wetter bis
Weihnachten. Vor allem
an kleineren Flüssen
steigt die
Hochwassergefahr wieder
an. Sturm und
Überschwemmungen richten
oft große Schäden an.
Gut beraten ist, wer
weiß, welche
Versicherung zahlt. Im
Folgenden haben wir grob
aufgeschlüsselt, welche
Versicherung welche
Kosten übernimmt.
Das
Wetter lässt derzeit
wenig Weihnachtsstimmung
aufkommen.
Ein
Sturmtief nach dem
anderen beschert uns die
entsprechenden
Wetterturbulenzen.
Typische Sturmschäden
wie umherfliegende
Gegenstände oder
umstürzende Bäume sind
möglich. Theoretisch
bieten die entlaubten
Bäume dem Wind zwar
weniger Angriffsfläche
als im Sommer, doch
durch die aufgeweichten
Böden entwurzeln die
Bäume leichter.
Auch
Überflutungen können
über die Feiertage für
böse Überraschungen
sorgen. Die durchnässten
und mehr als gesättigten
Böden können kein Wasser
mehr aufnehmen, sodass
bei anhaltendem Regen
kleine Bäche und Flüsse
schnell und stark
anschwellen können.
•
Schäden am Gebäude
Für
Unwetterschäden gibt es
keine
Universalversicherung.
Für zerbrochene
Fensterscheiben oder
abgedeckte Dächer kommt
die
Wohngebäudeversicherung
auf. Bei
Eigenverschulden, zum
Beispiel Eindringen von
Wasser durch offene
Türen oder Fenster,
zahlt die Versicherung
in der Regel nicht.
•
Ab dieser Windstärke
zahlen die
Versicherungen.
Stürme verursachen
Schäden durch
umstürzende Bäume und
umherfliegende
Gegenstände. Das kann
für die Geschädigten
richtig teuer werden.
Versicherungen zahlen
Sturmschäden in der
Regel ab Windstärke 8,
das entspricht einer
Windgeschwindigkeit von
mehr als 62 Kilometern
pro Stunde. Zum Nachweis
kann z.B. das Archiv der
aktuellen Windspitzen
von WetterOnline genutzt
werden.
Fegt der Sturm
aber einen Blumentopf
vom Balkon, verletzt
Passanten oder
beschädigt Gegenstände,
greift die
Haftpflichtversicherung.
In jedem Fall sollte der
Schaden so schnell wie
möglich der Versicherung
gemeldet werden, denn
für spätere Folgeschäden
kommt keine Versicherung
auf.
•
Schäden an der
Wohnungseinrichtung
Wenn durch eine
zerbrochene
Fensterscheibe Schäden
an Möbeln oder
Haushaltsgeräten
entstanden sind, kommt
dafür die
Hausratversicherung
auf.
•
Wenn ein Baum aufs
Haus stürzt
Stürzt ein
gesunder Baum auf das
eigene Haus, kommt in
der Regel die eigene
Hausratversicherung für
den Schaden auf. Dabei
spielt es keine Rolle,
ob es sich um den
eigenen Baum oder den
eines Nachbarn handelt.
Anders sieht es aus,
wenn der Baum bereits
Vorschäden hatte.
•
Schäden durch Starkregen
Starkregenereignisse
haben in Deutschland
eines der größten
Schadenspotenziale.
Starkregen kann überall
auftreten und Schäden
verursachen. Auch das
Wohnen auf einem Berg
schützt nicht davor. Von
Starkregen spricht man,
wenn in einer Stunde 15
bis 25 Liter Wasser pro
Quadratmeter fallen.
Laufen Keller und
Wohnräume voll und
werden
Einrichtungsgegenstände
beschädigt, können die
Sanierungskosten sehr
hoch sein. Hier greift
die
Elementarversicherung,
wenn es infolge des
Starkregens zu
Überschwemmungen oder
Erdrutschen kommt.
•
Die
Elementarversicherung
muss als Zusatzbaustein
„Extremwetterschutz“ zur
Wohngebäude- oder
Hausratversicherung
abgeschlossen werden.
•
Schäden durch
Rückstau
Die
Elementarschadenversicherung
zahlt bei Rückstau
nicht, wenn keine
funktionsfähige
Rückstausicherung
vorhanden war! Um
Rückstau zu vermeiden,
ist der Einbau einer
Rückstauklappe das
Mittel der Wahl. Sie
verhindert, dass durch
Regen oder Hochwasser
Wasser aus der
Hausentwässerung in das
Haus eindringt.
•
Versicherungsschutz bei
Überschwemmungen
Tritt ein Gewässer
über die Ufer oder wird
das Grundstück durch
Regen überschwemmt,
besteht
Elementarversicherungsschutz,
auch dann, wenn
Grundwasser ins Haus
eindringt, das zuvor an
die Oberfläche getreten
ist.
Ist das
Grundwasser nicht an die
Oberfläche getreten,
zahlt die Versicherung
nicht. Sie zahlt auch
nicht bei Schäden durch
eine Sturmflut.
Schäden am Auto
•
Die
Teilkaskoversicherung
erstattet in der Regel
die Kosten für
verbeultes Blech oder
zerbrochene Scheiben am
Auto. Die
Vollkaskoversicherung
deckt auch Schäden durch
schwächere Stürme unter
Windstärke 8 ab.
Hochwasserschäden
an parkenden Autos
übernimmt die
Teilkaskoversicherung.
Der Fahrzeughalter ist
aber verpflichtet, sein
Auto rechtzeitig aus
einem
Überschwemmungsgebiet zu
fahren - wenn das
überhaupt möglich ist.
Wer auf einer Straße
fährt, die bereits
erkennbar überflutet
ist, hat in der Regel
keinen Anspruch auf
Schadenersatz.
Bei Detailfragen wendet
man sich am besten
direkt an die
Versicherung.
|
Turbulentes
Wetter bis zum
Weihnachtsfest – Sturm,
Dauerregen und erneute
Hochwassergefahr
|
• Große
Wetterturbulenzen vor
Weihnachten
• Sturm, Dauerregen und
vereinzelt Schnee
• Weiße Überraschungen
an Weihnachten noch
möglich
• Steigende Flusspegel
und Hochwassergefahr
Sturm,
Regen und Schnee: Das
Wetter in der letzten
Adventswoche und an
Weihnachten wird
turbulent. Quelle:
Shutterstock
Bonn/Duisburg, 18.
Dezember 2023 -
Wind- und wasserfeste
Kleidung ist in der
letzten Adventswoche
gefragt: Gleich mehrere
Sturmtiefs rauschen wie
an der Perlenschnur
aufgereiht ab der
Wochenmitte über
Deutschland hinweg.
Grund dafür ist ein
stark ausgeprägter
Jetstream. Weiße
Weihnachtsüberraschungen
sind aber nicht
ausgeschlossen.
Ein
wilder Wettermix aus
Sturm, Regen und Schnee
steht in dieser Woche
auf dem Programm. Niklas
Weise, Meteorologe von
WetterOnline: „Die
Vorfreude auf das
Weihnachtsfest ist
hinsichtlich des Wetters
auf eine harte Probe
gestellt. Die
Wetterturbulenzen kommen
zu einem ungünstigen
Zeitpunkt, nämlich genau
an den Tagen vor
Weihnachten. Viele sind
dann unterwegs und im
Reiseverkehr könnte es
durchaus zu Problemen
kommen und neben
wetterfester Kleidung
ist dann viel Geduld
gefragt.“
Das
erste Sturmtief erreicht
uns am Donnerstag. Es
wird verbreitet
stürmisch, teils sind
schwere Sturmböen um 100
Stundenkilometer
möglich, auf den Bergen
und an den Küsten kann
es auch Orkanböen über
120 Stundenkilometer
geben. Durch den vielen
Regen und das Tauwetter
der letzten Wochen sind
die Böden derzeit
komplett durchnässt,
weshalb Bäume weniger
Halt im Boden haben und
leichter umstürzen
können.
Jetstream nimmt Kurs auf
Deutschland
Das
Starkwindband in rund 9
Kilometern Höhe richtet
sich in den kommenden
Tagen direkt auf
Deutschland aus und
erreicht dabei
Windgeschwindigkeiten
von rund 300 Kilometern
pro Stunde.
Tiefdruckgebiete, die
sich in bestimmten
Bereichen des Jetstreams
bewegen, können sich
rasant verstärken und zu
Sturmtiefs oder sogar
Orkanen heranwachsen.
Viel
Regen und wieder
Hochwassergefahr
Die
kräftigen Tiefs haben an
ihren Wetterfronten auch
viel Regen im Gepäck.
Bis zum Wochenende
können vielerorts 30 bis
50 Liter Regen pro
Quadratmeter fallen,
teilweise auch noch
deutlich mehr. Die
Hochwassergefahr nimmt
nach einer kurzen
Beruhigung also wieder
zu. An der Nordseeküste
können zudem ab Freitag
mehrere Sturmfluten
auftreten.
Weiße
Überraschungen sind
möglich
Durch
die rasche Abfolge von
Warm- und Kaltfronten
gelangt mal milde und
mal etwas kältere Luft
zu uns. In der kalten
Luft auf der Rückseite
des Sturmtiefs sind
beispielsweise am
Freitag im Norden und
Osten Schneeschauer
möglich. Am Samstag
bringt das nächste
Randtief erneut Sturm
und eine Milderung, ehe
es sich am Heiligabend
und an den
Weihnachtstagen wieder
abkühlt. Dann könnten
regional ein paar nasse
Flocken fallen und
zumindest kurzzeitig mal
für eine weiße Weihnacht
sorgen.
|
Der Luftdruck
fährt Achterbahn – Erst
Mega-Hoch, dann
Sturmtief
|
•
Luftdruck schwankt
ungewöhnlich stark
• Erst
ausgeprägtes Hoch, dann
Sturmtief
•
Auswirkungen auf den
menschlichen Körper
•
Potential für Sturm vor
Weihnachten
Am Wochenende legt sich
ein kräftiges Hoch mit
einem Kerndruck von über
1040 hPa über
Deutschland. Quelle:
WetterOnline
Bonn/Duisburg, 14.
Dezember 2023 - Wer in
den nächsten Tagen das
Barometer im Auge
behält, sieht die Nadel
wild hin und herflitzen.
Grund dafür sind starke
Luftdruckschwankungen:
Zunächst legt sich ein
Hoch mit 1040 hPa über
Deutschland, in der
nächsten Woche nähert
sich dann ein Sturmtief
mit 970 hPa. Solch
enorme Veränderungen
sind zwar nicht
gefährlich, können aber
von einigen Menschen
wahrgenommen werden.
In vielen Regionen
Deutschlands schwankt
der Luftdruck in den
nächsten Tagen stark.
„Der Luftdruck ist
nichts anderes das
Gewicht der Lufthülle,
die uns umgibt. Obwohl
das bei einem mittleren
Luftdruck von 1013,5
Hectopascal (hPa) rund
10 Tonnen sind, spüren
wir dies nicht. Starke
Schwankungen in kurzer
Zeit können
möglicherweise von
sensiblen Menschen
wahrgenommen werden“,
merkt Niklas Weise,
Meteorologe von
WetterOnline, an.
Das liegt daran, dass
die äußeren
Druckunterschiede vom
menschlichen Körper
ausgeglichen werden
müssen. Bei langsamen
Auf und Abs funktioniert
das gut, je schneller
diese vonstattengehen,
desto mehr Probleme
bereitet es uns. Deshalb
hat man beim Starten und
Landen eines Flugzeugs
oder bei der Fahrt in
einem Aufzug generell
die größten Probleme
damit. Dabei kann
unsere Ohrtrompete den
Druckausgleich zwischen
Umgebungsluft und dem
Mittelohr nicht schnell
genug herstellen. Unser
Trommelfell wölbt sich
dann minimal nach innen
oder außen, was wir als
unangenehmen Druck
empfinden.
Keine wissenschaftlichen
Belege für
Gesundheitsrisiko
Jahrzehntelange
Forschungen von
Medizinern und
Atmosphärenphysikern
konnten allerdings keine
direkten Zusammenhänge
zwischen den natürlichen
Luftdruckschwankungen
und gesundheitlichen
Beeinträchtigungen
bestätigen. Man kam zu
dem Schluss, dass es
sich bei den
beobachteten
Krankheitsfällen und der
gleichzeitigen
Wetterlage offenbar um
Scheinkausalitäten
handelt.
Mit anderen Worten: In
vielen Millionen Jahren
haben wir Landbewohner
uns evolutionär an die
sich langsam wandelnden
natürlichen
Druckverhältnisse
angepasst. Daher nehmen
wir diese nicht wahr.
Atmosphäre gleicht
Luftdruckunterschiede
mit Wind aus Auch auf
der Wetterkarte sind die
großen Unterschiede
sichtbar, denn
Azorenhoch und
Islandtief sind
besonders kräftig
ausgeprägt. Der
Unterschied kann
zwischen diesen beiden
in der kommenden Woche
bis zu 100 hPa betragen.
Das kommt eher selten
vor und bedeutet vor
allem eines: viel Wind.
Bei dieser Konstellation
weht ein kräftiger Wind
aus westlicher Richtung
und erreicht auch
Deutschland. Dabei ist
das Sturmpotential in
den Tagen vor
Weihnachten deutlich
erhöht. Eine genaue
Vorhersage lässt sich
zum jetzigen Zeitpunkt
jedoch noch nicht
treffen.
|
2023 ist
nassestes Jahr seit 2007
– Ein Wärmerekord ist
noch möglich
|
•
2023 nassestes Jahr seit
2007
•
Eines der wärmsten Jahre
seit 1881
•
Einordnung des aktuellen
Hochwassers
•
Rolle des warmen
Atlantiks
Das Jahr 2023 ist so
niederschlagsreich wie
seit 16 Jahren nicht
mehr. Infolge der
Wassermassen führen
viele Flüsse aktuell
Hochwasser. Quelle:
WetterOnline
Bonn/Duisburg, 12.
Dezember 2023 - Das
Wetterjahr 2023 geht als
besonders nasses und
zugleich sehr warmes
Jahr in die Geschichte
ein. Besonders verregnet
war der November. In
München gab es in dem
Monat beispielsweise das
Dreifache der üblichen
Monatsmenge. Trotz eines
eher kühlen Frühjahrs
war 2023 insgesamt
wieder eines der
wärmsten Jahre seit
Aufzeichnungsbeginn.
Regen, Schnee und wieder
Regen – die letzten
Wochen waren sehr
niederschlagsreich.
Da verwundert es nicht,
dass die
Jahresniederschlagssumme
mit knapp 880 Litern pro
Quadratmeter noch
innerhalb dieser Woche
den Wert aus 2017
überschreiten wird und
daraufhin den höchsten
Wert seit 2007
darstellen wird. Zum
Vergleich: Im Dürrejahr
2018 fielen im
Flächenmittel über
Deutschland rund 300
Liter weniger.
„Das aktuelle Hochwasser ist unter anderem auf die bereits sehr nasse
Vorgeschichte in diesem
Jahr zurückzuführen.
Schon im Sommer und
Herbst gab es reichlich
Regen, die Böden sind
oberflächlich komplett
durchnässt und nehmen
kaum noch Wasser auf“,
ordnet Meteorologe
Niklas Weise die
Wetterlage ein. In
tieferen Schichten sind
die Böden allerdings
besonders im Süden und
Osten Deutschlands noch
trockener und dort sind
auch die
Grundwasserstände bisher
längst nicht überall
wieder auf ein
Normalniveau
angestiegen.
Serie warmer Jahre setzt
sich fort
Trotz Regenwetter sticht
das Jahr aber auch durch
eine hohe Temperatur
hervor. Bei einem
Mittelwert von etwa 10,5
Grad könnte es am Ende
sogar dem bisher
wärmsten Jahr 2022 noch
„Konkurrenz“ machen.
Die wärmsten fünf Jahre
seit Beginn der
Wetteraufzeichnungen
1881 liegen allesamt in
den letzten sechs
Jahren. Nur 2021 war es
vergleichsweise kühler.
Mit jeweils mehr als 10
Grad im Mittel war es in
den wärmsten Jahren rund
1 Grad wärmer als im
Klimamittel von 1991 bis
2020 und rund 2 Grad
wärmer als in der
vorangegangenen
30-Jahresperiode.
Warmer Atlantik spielt
tragende Rolle für unser
Wetter
Bereits seit dem
Frühjahr ist das
Oberflächenwasser im
Nordatlantik durchgängig
rekordwarm. Die
Tiefdruckgebiete nehmen
dort durch die höhere
Verdunstung und die
wärmere Luft mehr
Feuchtigkeit auf. In
deren Zugbahn, in diesem
Jahr häufig etwa von
Frankreich bis in die
Nordwesthälfte
Deutschlands, hat es
besonders seit dem
Herbst
überdurchschnittlich
viel geregnet.
Zum Dezemberstart traf
diese feuchtmilde
Atlantikluft auf kältere
Luft aus Nordosten und
bescherte weiten Teilen
Deutschlands einen
ersten Wintereinbruch
mit reichlich Schnee.
|
Viele neue
Temperaturrekorde und
extreme
Niederschlagsereignisse
|
München/Offenbach/Duisburg
12. Dezember 2023 – Hohe
Temperaturen in allen
Höhenstufen, neue
Rekordhöhen bei der
Nullgradgrenze und
extreme
Niederschlagsereignisse
– das waren die
besonderen Kennzeichen
des Klimas im
Sommerhalbjahr 2023 in
den Alpen. Dies
berichten der Deutsche
Wetterdienst (DWD), die
Geosphere Austria
(ehemals ZAMG) und das
Bundesamt für
Meteorologie und
Klimatologie
MeteoSchweiz in der
neuesten Ausgabe ihrer
gemeinsamen
Publikationsreihe
„Alpenklima“.
Extreme Niederschläge
mit großen Schäden
Anfang August fielen in
Südösterreich und den
angrenzenden Gebieten in
Italien und Slowenien
Rekordniederschläge.
Statistisch treten
solche
Niederschlagsmengen
seltener als einmal in
100 Jahren auf und sie
führten in den
betroffenen Gebieten zu
schweren
Überschwemmungen. Ende
August gab es in den
Ländern der D-A-C-H
Region Deutschland,
Österreich und der
Schweiz weitere
Starkniederschläge. Vor
allem in der Schweiz
wurden zwischen dem 26.
und 29. August 2023 auch
Jährlichkeiten von über
100 Jahren erreicht.
In
allen drei Ländern gab
es aufgrund der großen
Niederschlagsmengen
Überflutungen,
Erdrutsche und
umgestürzte Bäume. Lokal
traten in diesem
Zeitraum noch schwere
Hagelereignisse mit bis
zu Tennisball-großen
Hagelkörnern auf, die zu
großflächigen Schäden an
Gebäuden und
Infrastruktur führten.
Die Niederschlagssummen
im gesamten August waren
örtlich mehr als doppelt
so hoch wie im
vieljährigen
Durchschnitt.
Viele
neue Temperaturrekorde
im Sommerhalbjahr 2023
Nach einem kühlen Start
des Sommerhalbjahres gab
es ab Juli viele neue
Tages- und Monatsrekorde
bei der Temperatur, vor
allem in den hohen
Lagen. Die erste
Hitzewelle wurde im Juli
verzeichnet. Die
Temperaturen am 3109
Meter hohen Sonnblick
Observatorium (AT)
knackten zum fünften Mal
seit Messbeginn 1986 die
15°C-Marke. Ende August
folgte eine
spätsommerliche
Hitzewelle mit neuen
Rekordtemperaturen, z.B.
in Sion (CH) mit 37,6°C.
Der
September war mit
Abstand der wärmste seit
Aufzeichnungsbeginn, das
Temperaturmittel an der
Zugspitze lag 5°C über
dem vieljährigen
Septembermittel und
1,3°C über dem
bisherigen Rekord aus
dem Jahre 2006. Der
Oktober rangierte lokal
unter den Top 3. Die
Hochdrucklage in der
zweiten Augusthälfte
führte sowohl bodennah,
als auch in der
mittleren und oberen
Troposphäre zu
ungewöhnlich hohen
Temperaturen.
In der
Nacht vom 20. auf den
21. August 2023
erreichte die
Nullgradgrenze in der
freien Atmosphäre über
der Schweiz die
Rekordhöhe von 5298 m.
Seit 1959 ist die
Nullgradgrenze dort um
gut 90 Meter pro Dekade
gestiegen mit
Auswirkungen unter
anderem auf
Wasserversorgung und
Biodiversität.
Über
die Publikationsreihe
„Alpenklima“
Der Alpenraum ist von
den Folgen des
menschlichen
Treibhausgasausstoßes
stärker betroffen als
andere Regionen oder
Naturräume. In dieser
hochsensiblen Region
sind die Auswirkungen
des Klimawandels
deutlich sichtbar. Umso
wichtiger sind
Informationen und
Analysen zum Klima in
diesem einzigartigen
Ökosystem. Mit der
gemeinsamen
Publikationsreihe
„Alpenklima“ bieten der
Deutsche Wetterdienst
(DWD), die Geosphere
Austria (ehemals ZAMG)
und das Bundesamt für
Meteorologie und
Klimatologie
MeteoSchweiz
grenzübergreifende
Informationen zum
Klimazustand der Alpen.
Die
Klimaentwicklung in den
einzelnen Ländern wird
so in einen größeren
Kontext gestellt und
genau beobachtet, um
diesen wertvollen
Natur-, Lebens- und
Wirtschaftsraum vor den
Auswirkungen des
Klimawandels besser zu
schützen. Das Bulletin
„Alpenklima“ ist online
verfügbar.
|
Tage werden bald
wieder länger - 12.
Dezember: frühester
Sonnenuntergang des
Jahres
|
•
Frühester
Sonnenuntergang bereits
vor Wintersonnenwende um
den 12. Dezember
•
Spätester Sonnenaufgang
um den 2. Januar
•
Ursachen Umlaufellipse
der Erde um die Sonne,
•
Neigung der Erde
Sonnenzeit weicht von
Uhrzeit ab
Die Sonne geht bereits
am Abend des 12.
Dezember zum frühesten
Zeitpunkt des ganzen
Jahres unter. Bis zur
Wintersonnenwende am 21.
Dezember verkürzt sich
die Tageslänge immer
weiter. Nach Weihnachten
werden die Tage wieder
länger. Quelle:
Shutterstock
Bonn/Duisburg, 7.
Dezember 2023 - Noch
nimmt die Tageslänge
stetig ab und die Nächte
werden länger. Erst am
21. Dezember ist der
dunkle Tiefstpunkt mit
der Wintersonnenwende
erreicht. Das Kuriose
daran ist, dass der
früheste Sonnenuntergang
bereits um den 12.
Dezember stattfindet,
der späteste
Sonnenaufgang jedoch
noch bis Anfang Januar
auf sich warten lässt.
Der Weihnachtsmonat ist
der dunkelste Monat des
Jahres. Die Sonne
verabschiedet sich
bereits am Abend des 12.
Dezember zum frühesten
Zeitpunkt des ganzen
Jahres. Selbst ganz im
Süden Deutschlands
schrumpft die Tageslänge
bis zur Sonnenwende am
21. Dezember auf knapp
8,5 Stunden. Im Norden
Schleswig-Holsteins
steht die Sonne dann nur
wenig mehr als 7 Stunden
über dem Horizont. Die
Nacht darauf ist die
längste des Jahres.
Damit ist aber die
Talsohle der langen
Nächte kurz vor
Weihnachten endlich
durchschritten und die
Tage werden ganz
allmählich wieder
länger. Zwar ist davon
anfangs noch kaum etwas
zu merken, doch bis zum
Jahresende nimmt die
Dauer des lichten Tages
unterm Strich immerhin
schon wieder um rund 4
Minuten zu.
Spätester Sonnenaufgang
erst Anfang Januar
Die Zunahme der
Tageslänge geschieht
allerdings nicht
gleichmäßig auf morgens
und abends verteilt.
Denn der früheste
Sonnenuntergang findet
bereits um den 12.
Dezember herum statt,
der späteste
Sonnenaufgang dagegen
erst um den 2. Januar.
Ursachen dieses
Phänomens sind die
elliptische Form der
Erdbahn um die Sonne
sowie die Neigung der
Erde zu ihrer
Umlaufbahn.
So erreicht die Erde den
sonnennächsten Bahnpunkt
ihrer Umlaufellipse um
die Sonne Anfang Januar.
Weil sich die Erde in
Sonnennähe deutlich
schneller auf ihrer Bahn
fortbewegt als Anfang
Juli in Sonnenferne,
bewegt sich auch die
Sonne jetzt scheinbar
schneller vor dem
Sternenhintergrund als
im Sommer. Dagegen dreht
sich die Erde stets
gleich schnell in 24
Stunden einmal um sich
selbst. Sonnenuhr geht
fast immer vor oder nach
Diese Umstände führen
dazu, dass eine
Sonnenuhr gegenüber der
„normalen“ Ortszeit im
Laufe eines Jahres um
bis zu 8 Minuten vor-
oder nachgeht. Die
"Sonnenzeit" weicht also
die meiste Zeit des
Jahres von der „Uhrzeit“
ab.
Ein weiterer die
„Sonnenzeit“
beeinflussender Effekt
beruht auf der Neigung
der Erdachse. Diese
lässt - je nach
Jahreszeit - die
Sonnenuhr ebenfalls um
bis zu 10 Minuten
abwechselnd vor- oder
nachgehen. Weil sich
beide Effekte
gegenseitig überlagern,
können sie sich in ihrer
Wirkung auch
wechselweise verstärken
oder aufheben. So kommt
es, dass die möglichen
Abweichungen der
„Sonnenzeit“ von der
Uhrzeit im Jahresgang im
Extremfall über eine
Viertelstunde erreichen
können.
Das gleiche Phänomen
macht sich übrigens auch
zur Zeit der
Sommersonnenwende Ende
Juni bemerkbar. Weil
sich die Sonne dann aber
wegen ihrer größeren
Entfernung deutlich
langsamer vor dem
Himmelshintergrund
bewegt als im Dezember,
liegen auch die beiden
Eckdaten weniger weit
auseinander: So findet
der früheste
Sonnenaufgang um den 16.
Juni statt, spätester
Sonnenuntergang ist
dagegen am 25. Juni.
|
Reicht uns das
Wasser jetzt? So
reagiert das Grundwasser
auf die nasse Phase
|
• Große
regionale Unterschiede
beim Grundwasser
• Grundwasser
reagiert unterschiedlich
schnell auf
Niederschlag, oft erst
im folgenden Frühjahr
•
Langsame Normalisierung
der Grundwasserstände im
Nordwesten Deutschlands
•
Weiterhin angespannte
Situation in vielen
Bundesländern im Osten
und Süden
Durch den nassen Herbst
sind die Böden aktuell
in den obersten
Schichten gesättigt. Das
Grundwasser reagiert
jedoch je nach Region
langsamer auf den
Niederschlag. Quelle:
Shutterstock
Bonn/Duisburg, 7.
Dezember 2023 -
Die letzten Monate
brachten viel Regen: Der
Herbst war sogar der
nasseste seit 20 Jahren.
Doch hat das
ausgereicht, um die
Grundwasserstände nach
den Dürrejahren wieder
auf Normalniveau zu
bringen? Wir betrachten
die Situation für
verschiedene Regionen.
Das
Jahr 2023 wird insgesamt
als nassestes Jahr seit
langem in die
Wettergeschichte
eingehen. Besonders nass
waren die vergangenen
Herbstmonate. So fiel im
November deutschlandweit
etwa doppelt so viel
Niederschlag wie üblich.
Entsprechend sind die
Böden bundesweit
gesättigt, zumindest in
der obersten Schicht bis
etwa 30 Zentimeter. Doch
durch die trockenen
Jahre 2018 bis 2020 und
2022 fehlen in der
Niederschlagsbilanz
immer noch fast 600
Liter Niederschlag pro
Quadratmeter.
So schnell
reagiert das Grundwasser
Ob und
wie schnell das
Grundwasser auf die
gefallenen Niederschläge
reagiert, hängt von der
Tiefe des sogenannten
Grundwasserleiters ab.
So wird ein
Gesteinskörper mit
Hohlräumen bezeichnet,
der das Grundwasser
ableiten kann.
Oberflächennahe Leiter
in etwa 10 Meter Tiefe
reagieren schneller als
tiefere in etwa 100
Meter.
Daneben spielt die
Durchlässigkeit des
Gesteins eine Rolle.
Laut
Bernd Kirschbaum vom
Umweltbundesamt füllt
sich das Grundwasser in
den durchlässigen
Lockergesteinen des
Norddeutschen Tieflands
oder im Karstgestein auf
der Schwäbischen Alb
durch Niederschlag
schneller wieder auf. In
kleinporigen
Festgesteinen, wie zum
Beispiel im Sandgestein
des Thüringer Waldes,
kommt das Wasser dagegen
nur wenige Meter pro Tag
voran, wenn überhaupt.
Hohe Niederschlagsmengen
kommen wegen des hohen
Oberflächenabflusses nur
zu einem geringen Teil
dem Grundwasser zugute.
Oft macht sich der
Niederschlag erst im
nächsten Frühjahr oder
noch später bemerkbar.
Von Region zu Region ist
dies also
unterschiedlich.
Hier steigt das
Grundwasser
Für
Niedersachsen teilt der
Landesbetrieb für
Wasserwirtschaft,
Küsten- und Naturschutz
mit, dass im Vergleich
zu den Vorjahren für den
Monat November viele
Grundwassermessstellen
normale bis sehr hohe
Grundwasserstände
aufweisen. Für diese
erste Auswertung wurden
jedoch nicht alle
Grundwassermessstellen
herangezogen.
Auch
in Nordrhein-Westfalen
ist der Anteil der
Messstellen mit einem
niedrigen
Grundwasserstand nach
Auskunft des Landesamtes
rückläufig. Allerdings
weist noch immer rund
ein Viertel der
Messstellen einen
niedrigen bis sehr
niedrigen
Grundwasserstand auf.
Vielerorts noch
keine Entwarnung
In
Rheinland-Pfalz liegen
die Wasserstände an fast
allen Messstellen nach
Aussage des dortigen
Ministeriums noch unter
den üblichen Werten.
Auch
weiter südlich wie zum
Beispiel in Bayern
steigen die Stände zwar
wieder an, eine
Entwarnung kann aber
noch nicht gegeben
werden. So schreibt das
Bayerische Landesamt auf
Anfrage: „Bei den
oberflächennahen
Grundwasserstockwerken,
die vergleichsweise
schnell reagieren,
weisen nach den jüngsten
Niederschlägen aktuell
nur noch rund 15 Prozent
der Messstationen einen
niedrigen oder sehr
niedrigen Stand auf. In
den tieferen
Grundwasserstockwerken
erfolgt eine Reaktion
auf die
Witterungsverhältnisse
erst mit Verzögerung.
Hier sind es gegenwärtig
54 Prozent.“
Kaum Anstieg in
Ostdeutschland
Kaum
Veränderungen zeigen
sich an vielen
Messstellen im Osten des
Landes. Auch hier sind
zwar die oberen
Bodenschichten bis etwa
20 Zentimeter Tiefe
ausreichend mit Wasser
versorgt und auch dort
reagieren Messstellen in
den Tälern auf den
Regen. Doch an der
Mehrzahl der
Grundwassermessstellen
gibt es keine
signifikanten
Veränderungen.
Das
Landesamt für Umwelt in
Brandenburg rechnet
damit, dass es
vermutlich noch längere
Zeit dauert,
möglicherweise mehrere
Jahre, bis im gesamten
Land Brandenburg der
Grundwasserstand wieder
dauerhaft innerhalb des
langjährigen Mittels
gemessen wird.
Durch einzelne
regenreiche Monate kann
das große Defizit der
vergangenen Dürrejahre
also nicht ausgeglichen
werden. Experten gehen
davon aus, dass es
mindestens zwei
regenreiche
Winterhalbjahre
(November bis April)
benötigt. Von einer
flächendeckenden
Entwarnung kann also
keine Rede sein, auch
wenn sich die Situation
regional verbessert.
Fakten:
- Große regionale
Unterschiede beim
Grundwasser
- Grundwasser reagiert
unterschiedlich schnell
auf Niederschlag, oft
erst im folgenden
Frühjahr
- Langsame
Normalisierung der
Grundwasserstände im
Nordwesten Deutschlands
- Weiterhin angespannte
Situation in vielen
Bundesländern im Osten
und Süden
Quellen:
Umweltbundesamt
Landesamt für Natur,
Umwelt und
Verbraucherschutz
Nordrhein-Westfalen,
Hydrologischer Status
https://www.lanuv.nrw.de/umwelt/wasser/hydrologische-berichte/hydrologischer-status-nrw-31-oktober-2023
Landesamt für Umwelt
Brandenburg
Ministerium für
Klimaschutz, Umwelt,
Energie und Mobilität
Rheinland-Pfalz
Bayerisches Landesamt
für Umwelt
Niedersächsischer
Landesbetrieb für
Wasserwirtschaft,
Küsten- und Naturschutz
|
Schnee in
Bayern: Wetter oder
Klimawandel? - Eine
meteorologische
Einordung
|
•
50 Zentimeter Neuschnee:
Dezemberrekord für
München
•
Ursachen des
Extremereignisses
•
Schneefall in Zeiten der
Klimaerwärmung - ein
Widerspruch?
•
Einfluss des
Klimawandels
München Hauptbahnhof:
Nichts geht mehr. Eine
Wetterlage wie am
vergangenen Wochenende
hat es in der
Vergangenheit immer
wieder gegeben und wird
es auch in Zukunft
geben. Quelle:
WetterOnline
Bonn/Duisburg,
5.
Dezember 2023 -
Anhaltende, starke
Schneefälle zum Start
ins vergangene
Wochenende haben in
Bayern für Chaos
gesorgt. Ein halber
Meter Neuschnee rund um
München - so viel wie
noch nie seit Messbeginn
in einem Dezember,
tagelanges Verkehrschaos
und Schulausfälle. Der
diesjährige Winteranfang
bricht Rekorde. Doch was
hat der Klimawandel
damit zu tun?
Gleich zu Beginn des
ersten Wintermonats
bricht der diesjährige
Frühwinter Rekorde. Seit
Beginn der Messungen hat
es rund um München noch
nie so viel Schnee in
einem Dezember gegeben.
Gut 50 Zentimeter Schnee
sorgten für
Schulausfälle und ein
Verkehrschaos. Der
Flugverkehr kam zum
Erliegen, der
öffentliche Nahverkehr
stand weitgehend still.
Angesichts dieses
extremen
Wetterereignisses stellt
sich für viele die
Frage, welchen Einfluss
der zweifellos
allgegenwärtige
Klimawandel auf solche
Schneeereignisse hat.
Denn Schnee und Kälte
passen doch eigentlich
nicht zu dem, was man
von dem Begriff
„Klimaerwärmung“
erwartet, oder etwa
dennoch?
Björn Goldhausen,
Meteorologe und
Pressesprecher von
WetterOnline: „Zunächst
einmal ist es wichtig zu
wissen, dass es sich bei
diesem Extremereignis,
das wir in den letzten
Tagen im Süden des
Landes erlebt haben, um
Wetter und nicht um
Klima handelt. Es wäre
grundfalsch, den
Klimawandel allein für
solche Wetterlagen
verantwortlich zu
machen. Wir dürfen aber
nicht die Augen davor
verschließen, dass der
Klimawandel bei fast
allen Wetterereignissen
seine Finger im Spiel
hat“.
Eine
Wetterlage wie am
vergangenen Wochenende
hat es in der
Vergangenheit immer
wieder gegeben und wird
es auch in Zukunft
geben. Vieles von dem,
was wir gesehen haben,
ist zunächst schlichtweg
Wetter.
Diese
meteorologischen
Faktoren führten zu den
Schneefällen:
Eine
Luftmassengrenze lag zu
Beginn des vergangenen
Wochenendes über weiten
Teilen Mitteleuropas.
Sie trennte polare
Kaltluft im Norden von
warmer Mittelmeerluft im
Süden.
Im
Übergangsbereich beider
Luftmassen kam es zu
anhaltenden und
ergiebigen Schneefällen.
So weit, so normal.
Klimawandel
erhöht das
Feuchteangebot
Doch
es gibt ein Aber:
Bedenkt man nun, dass
sich die warme Luft aus
dem Süden über dem zum
Teil deutlich
überdurchschnittlich
warmen Mittelmeer mit
Feuchtigkeit vollsaugen
konnte, so wird klar,
dass
überdurchschnittlich
viel Wasser zur
Verfügung stand.
Entsprechend fielen die
Niederschläge im Bereich
der Luftmassengrenze
kräftiger aus als im
Mittel solcher
Wetterlagen.
Auch die Luftmasse war
mit hoher
Wahrscheinlichkeit
milder als bei einer
vergleichbaren
Wetterlage ohne
Klimawandel. Ob minus 5
Grad oder minus 2 Grad -
solange es kalt genug
ist, fällt auch Schnee -
im Fall des vergangenen
Wetterereignisses in
Bayern allerdings vor
allem zu Beginn extrem
nasser Schnee.
„Durch
den Klimawandel und das
damit verbundene
überdurchschnittliche
Feuchteangebot sind
vielleicht ein paar
Zentimeter mehr Schnee
vom Himmel gefallen als
ohne Klimawandel. Am
Ende des Tages ist es
aber egal, ob der
Klimawandel nun für ein
paar Zentimeter mehr
Schnee gesorgt hat -
Chaos hätte diese
Wetterlage auch vor 30
Jahren gebracht“,
erklärt der Meteorologe.
Fazit
Als
Fazit bleibt
festzuhalten: In Zukunft
wird es wegen des
Klimawandels seltener
schneien, dafür werden
die Neuschneemengen
wahrscheinlich zunehmen.
Aus diesem Grund passen
Klimawandel und kalte
Witterungsabschnitte mit
viel Schnee sehr gut ins
Bild.
|
An die Schaufel,
fertig, los! - Mit
einfachen Tipps richtig
Schneeschippen
|
•
Richtige Technik und
Werkzeug zum
Schneeschaufeln
•
Räumpflicht für
Grundstückseigentümer
•
Räum- und Streupflicht
gilt auch für Privatwege
•
Das darf gestreut werden
Bei Schneefall ist die
Schneeräumung notwendig,
damit niemand auf den
Wegen ausrutscht und zu
Schaden kommt.
Grundstückseigentümer
sind von den Gemeinden
verpflichtet, ihre
Grundstücke und die
angrenzenden Wege
schnee- und eisfrei zu
halten. Quelle:
Shutterstock
Bonn/Duisburg,
4.
Dezember 2023 -
Des einen Freud,
des anderen Leid: Es ist
seit langem wieder
flächendeckend Schnee
gefallen und fast im
ganzen Land ist
Schneeschippen angesagt.
Letzteres ist ein
notwendiges Übel und
meist mit wenig Freude
verbunden. Doch mit ein
paar Tricks und Kniffen
schiebt die Schaufel den
Schnee fast wie von
selbst beiseite.
Liegt Schnee, muss er
weggeräumt werden. Damit
niemand auf den Wegen
ausrutscht und zu
Schaden kommt, ist der
Griff zur Schneeschaufel
unumgänglich. Das kann
zur schweißtreibenden
Arbeit werden, vor
allem, wenn man weder
Werkzeug noch Technik
hat.
Mit dem
richtigen Werkzeug stets
„diagonal zur Fuge“
schippen
Doch
wie lassen sich Gehwege,
Einfahrten und Straßen
am besten vom Schnee
befreien? Wer große
Flächen räumen muss,
sollte über die
Anschaffung einer
Schneefräse nachdenken.
Ansonsten genügt als
Räumgerät eine einfache
Schneeschaufel. Diese
gibt es im Handel aus
verschiedenen
Materialien wie Holz,
Aluminium oder
Kunststoff.
Wichtig ist jedoch, dass
der Stiel lang genug,
die Schaufel ergonomisch
geformt und leicht ist.
Denn wenn die Schaufel
nicht zum Körperbau
passt, kann das
Schneeschippen zu einer
großen Belastung für den
Rücken werden und zu
Verletzungen führen. Der
weiße Wintertraum kann
mit der falschen Haltung
beim Schneeräumen
schnell zur Qual
werden. Um dem
vorzubeugen, sollten
einige einfache Regeln
beachtet werden: Der
Schnee sollte locker und
ohne Druck weggeschoben
werden.
Bei Gehwegplatten
empfiehlt es sich zudem,
diagonal zur Fuge zu
schieben, um ein
abruptes Stoppen an der
Fuge zu vermeiden.
Außerdem sollte der
Schaufelstiel mit etwas
Abstand von den Händen
gefasst werden, um die
Hebelwirkung voll
ausnutzen zu können.
Ideal
ist auch die
Schrittstellung mit
leicht gebeugten Knien,
sodass die Bewegung aus
den Beinen heraus
erfolgt. Auch eine
gerade Rückenhaltung
beugt Schmerzen beim
Schippen vor.
Wer ist für den
Winterdienst zuständig?
Grundstückseigentümer
sind von den Gemeinden
verpflichtet, ihre
Grundstücke und die
angrenzenden Wege
schnee- und eisfrei zu
halten. Diese Pflicht
kann auch an eventuelle
Mieter oder einen
gewerblichen Dienst
übertragen werden, muss
aber vertraglich
geregelt sein.
Die
Räum- und Streupflicht
gilt auch für
Privatwege. Auch ein
Schild mit der
Aufschrift „Betreten auf
eigene Gefahr“ entbindet
den Eigentümer nicht von
der
Verkehrssicherungspflicht.
Wer ein Grundstück
besitzt, sollte auch auf
Dachlawinen achten,
damit diese keine
Passanten oder Autos
beschädigen oder
verletzen. Übrigens:
Auftaumittel wie
Streusalz sind auf
Treppen, Rampen oder
Hängen nur in
Ausnahmefällen erlaubt,
weil sie die Umwelt zu
stark belasten. Zum
Streuen können
abstumpfende Mittel wie
Splitt, Sand oder
Lavagranulat verwendet
werden.
|
Wie entsteht
Glätte? - Warum Straßen
im Winter zur Rutschbahn
werden
|
•
In Süddeutschland
besteht Glättegefahr
•
Das sind die Ursachen
von Glätte
•
Diese Arten von Glätte
unterscheidet die
Meteorologie
Plötzliche
Glatteisbildung kann
durch Regen auf kaltem
Untergrund oder durch
schlagartiges Gefrieren
einer nassen Oberfläche
entstehen. Dieses
sogenannte „Blitzeis“
kann so manchen
Verkehrsteilnehmer kalt
erwischen. Quelle:
Shutterstock
Bonn/Duisburg,
30.
November 2023 -
Schlittschuhlaufen in
der Eishalle oder auf
dem zugefrorenen See ist
beliebt. Doch manchmal
verwandeln sich auch
normale Gehwege oder
Straßen plötzlich in
spiegelglatte
Eisflächen. Das kann
aktuell vor allem in
Süddeutschland der Fall
sein. Auch wenn für den,
der ausrutscht, glatt
einfach gleich glatt
ist, unterscheidet die
Meteorologie
verschiedene Arten und
Ursachen von Glätte.
Glatteis: Wenn Wasser am
Boden gefriert
Wenn
sich flüssiges Wasser
auf gefrorenem Boden
absetzt, bildet sich oft
eine geschlossene
Eisschicht. Gefährliche
Straßenglätte ist die
Folge. Björn Goldhausen,
Pressesprecher und
Meteorologe von
WetterOnline, erklärt:
„Glatteis entsteht vor
allem dann, wenn eisige
Luft aus Nordosten auf
laue Südwestwinde
trifft.“
Leichte Warmluft mit
Temperaturen über dem
Gefrierpunkt schiebt
sich dann über die
schwere Kaltluftschicht
in Bodennähe. Fällt
Schnee in die
Warmluftschicht, taut er
und fällt als Regen.
Dieser gefriert dann
sofort auf dem noch
gefrorenen Boden, die
Folge ist Glatteis.
Diese besonders
tückische Form von
Glätte kann bis Freitag
in Süddeutschland im
Bereich einer
Luftmassengrenze
auftreten.
Plötzliche
Glatteisbildung kann
durch Regen auf kaltem
Untergrund oder durch
schlagartiges Gefrieren
einer nassen Oberfläche
entstehen. Dieses
umgangssprachlich oft
verwendete „Blitzeis“
kann so manchen
Verkehrsteilnehmer kalt
erwischen.
Glatteis,
Eisglätte, Reifglätte
und Schneeglätte
Meteorologen
unterscheiden
grundsätzlich zwischen
Glatteis und Eisglätte.
Beide Namen klingen
ähnlich und haben die
gleiche Wirkung.
Im
Gegensatz zu Glatteis
ist für Eisglätte jedoch
kein unmittelbarer
Niederschlag
erforderlich. Eisglätte
entsteht, wenn bereits
am Boden befindliches
Wasser gefriert. Das
kann Schmelzwasser,
Schneematsch oder
einfach Regennässe sein.
Eisglätte tritt häufig
nachts auf, wenn es
tagsüber geregnet hat
oder der Schnee
geschmolzen ist und es
abends frostig wird.
Neben
diesen beiden Phänomenen
gibt es auch Reifglätte.
Dabei gefriert
Wasserdampf aus der Luft
direkt auf Straßen und
Wegen. Auch Schneeglätte
ist möglich. Sie
entsteht, wenn Schnee
mit Druck - zum Beispiel
durch fahrende Autos -
zusammengepresst wird.
|
Zweitwärmster
und sehr nasser Herbst
in Deutschland
|
Offenbach, 29. November
2023 – Der Herbst 2023
ist nach Berechnungen
des Deutschen
Wetterdienstes (DWD) in
Deutschland der
Zweitwärmste seit
Messbeginn 1881. Auch
der Zeitraum Januar bis
November 2023 liegt mit
einem Mittel von 11,2 °C
hierzulande auf dem
zweiten Platz. Uwe
Kirsche, Sprecher des
Deutschen Wetterdienstes
(DWD): „Wir müssen den
Dezember noch abwarten,
aber auch 2023 dürfte
wieder eines der
wärmsten Jahre in
Deutschland werden.“
Zum Vergleich: 2023 wird
weltweit nach
Einschätzung des
EU-Klimawandeldienstes
Copernicus das wärmste
je gemessene Jahr. Wider
Erwarten konnte trotz
des
Niederschlagsreichtums
noch ein gutes
Sonnenplus in der
Herbstbilanz verbucht
werden. Das meldet der
DWD nach ersten
Auswertungen der
Ergebnisse seiner rund 2
000 Messstationen.
Temperaturplus von 2,7
Grad
Das Temperaturmittel lag
im zweitwärmsten Herbst
mit 11,5 Grad Celsius
(°C) um 2,7 Grad über
dem Wert der
international gültigen
Referenzperiode 1961 bis
1990 (8,8 °C) - der 13.
zu warme Herbst in
Folge. Wärmer war nur
der Herbst 2006 mit 12,0
°C. Im Vergleich zur
aktuellen und wärmeren
Periode 1991 bis 2020
(9,3 °C) betrug die
Abweichung +2,2 Grad. In
Süddeutschland war es
sogar der wärmste Herbst
seit Messbeginn.
Die höchste Temperatur
im Herbst wurde in
Waghäusel-Kirrlach am
12.9. mit 33,3 °C
gemessen. Auch danach
blieb es mild und selbst
der Temperatursturz
Mitte Oktober sowie der
Kälteeinbruch in der
letzten Novemberdekade
konnten die positive
Temperaturanomalie nicht
entscheidend dämpfen.
Strenge Fröste mit -10
°C in den östlichen
Mittelgebirgen formten
das winterliche
Herbstfinale.
Niederschlagsreichster
Herbst seit 2002 mit
ungewöhnlich nassem
November
Im Herbst fielen mit
rund 257 Litern pro
Quadratmeter (l/m²) etwa
40 Prozent mehr
Niederschlag als in der
Referenzperiode 1961 bis
1990 (183 l/m²). Im
Vergleich zu 1991 bis
2020 (190 l/m²)
erreichte das Plus rund
35 Prozent des Solls.
Der September eröffnete
die Jahreszeit als
erstaunlich trockener
Monat, jedoch mit
regionalem Starkregen im
Westen. Dabei wurde in
Beckum-Vellern,
südöstliches
Münsterland, am 12.9.
mit 102,6 l/m² der
höchste
Tagesniederschlag für
den Herbst 2023 erfasst.
Der Oktober und allen
voran der extrem nasse
November sorgten dann
landesweit für
Niederschlag im
Überfluss. Besonders
betroffen waren der
Westen/Nordwesten sowie
die Staulagen. Bis zum
Herbstfinale
registrierte der DWD in
diesen Regionen über 300
l/m²
Flächenniederschlag.
Schwarzwald und Alpen
meldeten teilweise über
600 l/m². Eine Ausnahme
war das Thüringer Becken
mit etwa 150 l/m².
Reichlich Sonnenschein
Mit 392 Stunden
überragte die
Sonnenscheindauer im
Herbst ihr Soll von 311
Stunden (Periode 1961
bis 1990) um gut ein
Viertel. Im Vergleich zu
1991 bis 2020 (319
Stunden) betrug die
positive Abweichung rund
22 Prozent. Besonders
sonnenverwöhnt war der
Osten und Süden mit
Werten, die die
500-Stunden-Marke in
Ober- und Niederbayern
knackten. Hingegen
mussten sich die
Mittelgebirge und der
Nordwesten Deutschlands
mit bescheideneren 300
Sonnenstunden begnügen.
Die größtenteils zu
milde Herbstwitterung
2023 ij NRW, angeführt
vom wärmsten September
und viertwärmsten
Oktober, ließ das
Temperaturmittel dort
auf 12,4 °C (9,5 °C)
steigen. NRW war im
Herbst 2023 damit das
wärmste Bundesland. Der
Niederschlag summierte
sich in den drei Monaten
auf ungewöhnlich nasse
325 l/m² (208 l/m²).
Beckum-Vellern,
südöstliches
Münsterland, meldete am
12.9. mit 102,6 l/m² den
höchsten
Tagesniederschlag. Trotz
der reichlichen
Niederschläge zeigte
sich die Sonne 360
Stunden (294 Stunden),
was vor allem dem
zweitsonnigsten
September zu verdanken
war.
|
- Deutscher
Wetterdienst liefert
Datenanalyse zum
Klimawandel in
Deutschland
- Katalanische Regierung
ruft
Vor-Notstandssituation
aus
|
Offenbach, 28. November
2023 – Das
Umweltbundesamt gibt
heute den
Monitoringbericht 2023
zur Deutschen
Anpassungsstrategie an
den Klimawandel (DAS)
heraus. Diese zweite
Fortschreibung des
Berichts bietet einen
umfassenden Überblick
über die beobachtete
Klimaentwicklung in
Deutschland und deren
Folgen. Dies spielt eine
entscheidende Rolle in
der Anpassungspolitik
des Bundes sowie für die
strategische Ausrichtung
der Klimaanpassung in
den Bundesländern.
Deutschland im
Klimawandel
Quelle Deutscher
Wettrdienst DWD
Wichtige Basis für den
Monitoringbericht:
Die Datenanalyse des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zur Klimaentwicklung
in Deutschland. Für die
Auswertung der mittleren
klimatischen
Verhältnisse in
Deutschland wurden von
Klimaforschenden des DWD
die für Temperatur und
Niederschlag seit 1881
vorliegenden Daten
analysiert und
interpretiert. Aussagen
zur zukünftigen
Entwicklung bis 2100
wurden auf Basis von
Klimaprojektionen
getroffen.
Aktuelle Entwicklungen
im Klimawandel:
Temperaturanstiege
Tobias Fuchs, Vorstand
Klima und Umwelt beim
DWD, betont die
Bedeutung des Berichts:
"Der DAS
Monitoringbericht ist
ein unverzichtbares
Instrument, um die
Herausforderungen des
Klimawandels in
Deutschland zu verstehen
und gezielte
Anpassungsmaßnahmen zu
entwickeln. Die
Ergebnisse zeigen, dass
wir uns auf weitere
Temperaturanstiege
einstellen müssen und
verdeutlichen die
Notwendigkeit von
effektiven
Klimaschutzmaßnahmen."
Im aktuellen DAS
Monitoringbericht wird
zum ersten Mal vom DWD,
neben einer Beschreibung
des beobachteten
Klimawandels, auch ein
Blick in mögliche
Klimazukünfte gegeben.
Die Projektionen deuten
auf einen Anstieg der
Temperaturen in
Deutschland im Vergleich
zum frühindustriellen
Bezugszeitraum (1881-
1910) hin. So beträgt
für den kurzfristigen
Planungshorizont
(2031–2060) der Anstieg
etwa 1,6 bis 2,3 °C im
Klimaschutz-Szenario und
2,3 bis 3,1 °C in einem
Hochemissions-Szenario
mit ungebremsten
Treibhausgasemissionen.
Bis zum Ende des
Jahrhunderts wird beim
Klimaschutz-Szenario ein
Anstieg der Temperaturen
um 1,7 bis 2,4 °C
erwartet. Im Gegensatz
dazu würde die Erwärmung
unter den Bedingungen
des
Hochemissions-Szenarios
etwa 3,8 bis 5,5 °C
betragen.
Dies geht einher mit
einer deutlichen Abnahme
von extremen
kältebedingten
Ereignissen, während
gleichzeitig extreme
Wärmeereignisse stark
zunehmen. Konsequenzen
für Deutschland:
Niederschlagsveränderungen
und ihre Auswirkungen
Besorgniserregend sind
auch die Auswirkungen
des Klimawandels in
Deutschland auf den
Niederschlag. Der
Bericht zeigt eine
Zunahme von Trockentagen
im Sommer, verstärkte
Starkregenereignisse
insbesondere im Winter
sowie eine Umverteilung
von Niederschlägen im
Jahresverlauf.
Insbesondere das
Hochemissions-Szenario
zeichnet hier bis zum
Ende des Jahrhunderts
ein pessimistisches
Bild.
Die vorliegenden Daten
unterstrichen, so Fuchs.
die Dringlichkeit von
Maßnahmen zum
Klimaschutz und zur
Anpassung an die
unvermeidbaren
Veränderungen. Die
Ergebnisse des
Monitoringberichts sind
nicht nur für die
Politik, sondern auch
für die Gesellschaft von
großer Relevanz, um
gemeinsam den
Herausforderungen des
Klimawandels in
Deutschland
entgegenzutreten. Der
vollständige
Monitoringbericht steht
auf der Website des
Umweltbundesamts zum
Download zur Verfügung.
https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/monitoringbericht-2023
Katalanische
Regierung ruft
Vor-Notstandssituation
aus
Pressekonferenz des
Ministers für
Klimaschutz, Ernährung
und ländliche Agenda,
David Mascort, und der
Regierungssprecherin
Patricia Plaja am
21.11.2023
Katalanien, 28. November
2023 - Aufgrund der
anhaltenden Trockenheit
hat die Regierung für 14
(inklusive der Städte
Barcelona und Girona)
von insgesamt 43
Landkreisen Kataloniens
die
Vor-Notstandssituation
ausgerufen und die
Kampagne zum
Wassersparen "Das Wasser
fällt nicht vom Himmel"
gestartet. Von den damit
verbundenen Maßnahmen
werden rund sechs
Millionen Einwohnerinnen
und Einwohner in 202
Gemeinden betroffen
sein, die am
Wasserversorgungssystem
der beiden Flüsse Ter
und Llobregat hängen.
In 34 der 40 Monate seit
Juli 2020 ist der
Niederschlag teilweise
dramatisch unter den
Mittelwert gefallen. Das
bedeutet die längste
Trockenperiode seit
Beginn der
meteorologischen
Aufzeichnungen in
Katalonien. Ein solcher
Vor-Notstand ist nicht
im "Dürre-Sonderplan"
von 2020 vorgesehen, so
dass die darin
enthaltenen Maßnahmen
erst nach Zustimmung
durch den Verwaltungsrat
der Katalanischen
Wasserbehörde ACA und
Veröffentlichung im
Gesetzesblatt der
katalanischen Regierung
am 28.11.2023 anwendbar
werden.
Die wichtigsten
Maßnahmen, um den
Wasserverbrauch
einzuschränken:
- Senkung des täglichen
Wasserverbrauchs pro
Person in den Gemeinden
von 230 auf 210 Liter,
Industrie und
Landwirtschaft
eingeschlossen;
- Bewässerungsverbot für
alle öffentlichen und
privaten Grünflächen und
Gärten; davon
ausgenommen sind
Vereinssportplätze, wo
eine Senkung der
Bewässerungsmenge pro
Hektar angeordnet wird;
- Füllverbot für private
Schwimmbecken;
- Verbot von
ästhetischer Nutzung von
Wasser (Zierbrunnen,
künstliche Seen, etc.);
- Kfz-Wäsche nur in
gewerblichen
Einrichtungen, die über
ein
Wasserzirkulationssystem
verfügen;
- Reduzierung der
landwirtschaftlichen
Bewässerung um 40 % oder
Ersatz durch
regeneriertes Wasser;
- Reduzierung des
Verbrauchs in
Industrieeinrichtungen
um 15 %;
- Reduzierung des
Verbrauchs in
Freizeitnutzungen.
Die Maßnahmen und die
Kampagne, welche die
gesamte Bevölkerung zum
Wassersparen aufruft,
haben das Ziel, die
tatsächliche Erklärung
des Notfalls zu
vermeiden. Denn aktuell
ist schon mehr als die
Hälfte des verbrauchten
Wassers in Katalonien
nicht mehr Regenwasser,
sondern aus
Wiederverwertungs- und
Entsalzungsanlagen.
Links
Pre-emergency scenario
|
Alle Jahre
wieder…die
Weihnachts-Wetterfrage -
Der Mythos von der
weißen Weihnacht
|
•
Wetterprognose für
Weihnachten
•
Wochen im Voraus
unmöglich
•
Ausnahmefall weiße
Weihnachten in
Deutschland
•
Ursache
Weihnachtstauwetter
•
Seit 1990er Jahren Trend
zu milderen Wintern und
weniger Schnee
Bonn/Duisburg,
27.
November 2023 -
Im Flachland sind die
ersten Flocken gefallen
und auch in den nächsten
Tagen lässt der Winter
nicht locker. Knapp
einen Monat vor
Heiligabend stellt sich
deshalb unwillkürlich
die Wetterfrage aller
Wetterfragen: Gibt es
dieses Jahr endlich
wieder weiße
Weihnachten?
Kaum
sind die ersten
Schneeflöckchen in
Aussicht und der Advent
naht, kommt sie so
sicher wie der
Budenzauber der
Weihnachtsmärkte, die
Wetterfrage aller
Wetterfragen: „Gibt es
dieses Jahr weiße
Weihnachten?“ Bei der
Erörterung folgt dann in
der Regel prompt der
Abstieg ins Reich der
Mythen und Weissagungen.
Hier und da sind
sogleich genaue
Weihnachtsprognosen zu
lesen, obwohl derart
frühzeitige Vorhersagen
absolut unseriös sind.
Oftmals knüpft sich an
die Frage nach weißen
Weihnachten dann die
enttäuschte
Feststellung: „Früher
gab es viel öfter weiße
Weihnachten“. Björn
Goldhausen, Meteorologe
bei WetterOnline,
erklärt: „Diese Aussage
ist jedoch falsch. Der
Mythos der weißen
Weihnacht hält sich
länger als Schneeflocken
im Dezember. Und selbst
wenn der eine oder
andere schon einmal
weiße Weihnachten erlebt
haben mag, heißt das
nicht, dass zu
Weihnachten immer Schnee
liegen muss. Weiße
Weihnachten sind
schlicht ein idyllisches
Idealbild. Ein weißes
Fest war in Deutschland
schon immer die
Ausnahme. In der Regel
war und ist es bei uns
eher grün-grau. Ursache
dafür ist das sogenannte
Weihnachtstauwetter, das
oft für mildes
Regenwetter an den
Feiertagen sorgt.“
Weihnachtstauwetter
verhindert weiße Pracht
Das
Weihnachtstauwetter
gehört zu den
bedeutendsten
Witterungsregelfällen.
Mit bis zu 60 Prozent
Eintreffwahrscheinlichkeit
tritt es bemerkenswert
häufig nach dem 20.
Dezember auf, meist
zwischen dem 24. und 29.
Dezember. Bis in die
Hochlagen der
Mittelgebirge taut dann
der Schnee, sofern zuvor
welcher gefallen ist. In
den meisten Regionen
liegen die Chancen auf
ein weißes Fest rein
statistisch betrachtet
lediglich zwischen 10
und 30 Prozent. Und da -
frei nach Karl Valentin
- früher sogar die
Zukunft besser war, wird
in Zukunft Schnee zum
Fest noch seltener – der
Klimawandel lässt
grüßen.
Früher waren die Winter
viel kälter als heute
Ein
weiterer Mythos, der
immer wieder auftaucht,
ist die Behauptung, dass
die Winter früher immer
viel kälter waren als
heute. Auch das stimmt
nur bedingt, denn selbst
zu Großmutters Zeiten
gab es neben eisigen
auch viele milde und
fast schneelose Winter.
Aber
es ist richtig, dass es
seit den 1990er Jahren
weniger Schnee und Eis
gab als zuvor. Dieser
Trend wird sich aufgrund
des Klimawandels wohl
auch in den nächsten
Jahrzehnten fortsetzen.
Auch
in diesem Jahr ist noch
alles möglich - sogar
Flocken zu Weihnachten.
Rund zwei Wochen vor dem
Fest sind zumindest
erste Tendenzen
erkennbar und rücken
dann langsam in den
Bereich seriöser
Vorhersagbarkeit.
Realität statt
Wunschvorstellung: Meist
lässt das jährlich
einsetzende
Weihnachtstauwetter
Schnee in tieferen Lagen
schmelzen. Quelle:
Shutterstock
|
Schneeflocken
zum Wochenende - Erste
Vorzeichen des Winters
in Sicht
|
•
Ein zarter Hauch von
Winter weht heran
•
Ab Freitag wird es
kälter
•Regional
Schnee möglich
•
Achtung: Frost und
Glätte am Wochenende
Pünktlich zur Eröffnung
der meisten
Weihnachtsmärkte an
diesem Wochenende bahnt
sich ein Hauch
winterlicher Luft an.
Quelle: Shutterstock
Bonn/Duisburg,
21.
November 2023 -
Pünktlich zur
Eröffnung der ersten
Weihnachtsmärkte an
diesem Wochenende
kündigt sich ein Hauch
von Winter an. Sogar ein
wenig Weiß könnte das
nasse Grau in Grau der
letzten Wochen regional
auflockern.
Regen, Regen und wieder
Regen: Der 17. Oktober
2023 war der letzte
völlig trockene Tag in
Deutschland. Wer also
den Eindruck hatte, es
hätte einen Monat lang
nur geregnet, hat sich
nicht getäuscht.
Jetzt
kommt Bewegung in die
Sache, auch wenn das für
viele nicht unbedingt
der willkommene
Wetterumschwung ist: Ein
gewaltiges Tief,
angereichert mit kalter
Luft, zieht im Laufe der
Woche nach Süden und
erreicht ab Freitag auch
Deutschland. Neben
erneuten, aber kälteren
Regenfällen müssen wir
jetzt auch über Schnee
sprechen.
Die winterlichen
Aussichten bleiben aber
begrenzt. Wer jetzt
schon an Schneeromantik,
Schlittenfahren und
Schneeballschlachten
denkt, wird leider
enttäuscht, denn so
richtig winterlich wird
es in tieferen Lagen
vorerst nicht -
abgesehen von der
Temperatur, die deutlich
unter der des ersten
Glühweins auf dem
Weihnachtsmarkt liegen
wird.
So stellt sich
die Wetterlage um
Entscheidend für die
Wetterumstellung ist,
dass das derzeitige Hoch
seinen Schwerpunkt über
dem Ostatlantik in
Richtung Island
verlagert. Dadurch wird
der Weg für die Kaltluft
frei und sie kann
ungehindert nach Süden
strömen.
Niklas
Weise, Meteorologe bei
WetterOnline: „Die Luft
strömt dabei über das
derzeit noch 10 bis 12
Grad warme Nordseewasser
und erwärmt sich dadurch
mit jedem Kilometer
Richtung Süden.
Niederschläge in Form
von Schneeflocken haben
daher wenig Chancen,
auch als solche unten
anzukommen.“
Im
Laufe des Freitags
erreicht die sogenannte
maritime Polarluft dann
Deutschland und grob
lässt sich sagen: Je
weiter weg von der
Nordsee und je höher
gelegen, desto größer
sind in diesen Regionen
die Chancen auf Schnee.
Vor allem im Süden und
Osten geht der Regen in
der Nacht zum Sonntag
zunehmend in Schnee
über.
In
weiten Teilen des
Flachlandes dürfte, wenn
überhaupt und nur
kurzfristig, sehr wenig
Schnee liegen bleiben.
Vor allem in den
Mittelgebirgen sowie am
Alpenrand wird der
Frühwinter in den
nächsten Tagen aber
Einzug halten.
Der Frühwinter
zeigt uns am Wochenende
die kalte Schulter
Aber
auch dort, wo es nicht
schneit, werden Frost
und Glätte am Wochenende
zum Thema. Abgesehen von
der unmittelbaren
Nordseeküste rutschen
die Temperaturen am
Samstagmorgen verbreitet
in den Frostbereich.
Auch tagsüber werden
kaum 5 Grad erreicht,
milder wird es im
Westen, die höchsten
Werte werden vom Emsland
bis zum Niederrhein
erwartet.
Am
Sonntag bleibt die
Temperaturverteilung
ähnlich, in höheren
Mittelgebirgslagen und
am Alpenrand stellt sich
leichter Dauerfrost ein.
Wie sich das Wetter dann
zum meteorologischen
Winteranfang Anfang
Dezember entwickelt, ist
noch nicht in trockenen
Tüchern. Möglicherweise
bleibt uns die Kaltluft
noch etwas länger
erhalten.
|
Prognose für den
Winter 2023/2024 im
Kontext von
"Klimadienstleistungen
für die Energiewende"
vorgestellt
|
Offenbach/Duisburg, 21.
November 2023 – Heute
findet die jährliche
Klimatagung des
Deutschen Wetterdienstes
(DWD) in Offenbach
statt. Unter dem
Leitthema
"Klimadienstleistungen
für die Energiewende"
versammeln sich
Expertinnen und
Experten, um
verschiedene Aspekte im
Zusammenhang mit der
Energieentwicklung zu
diskutieren. Im Rahmen
dieser Tagung wird auch
eine Prognose für den
bevorstehenden Winter
2023/2024 präsentiert,
die auf saisonalen
Klimavorhersagen
basiert.
Diese Tagung legt ihren
Fokus auf bedeutende
Themen wie den Stand und
Ausbau erneuerbarer
Energien in Deutschland,
Klimasimulationen,
Versorgungssicherheit
unter meteorologischen
Gesichtspunkten und die
Herausforderungen im
Netzbetrieb. Die
Prognose für den Winter
2023/2024 ist in diesem
Kontext von besonderem
Interesse, da die
Wintermonate die Zeit
sind, in der der Bedarf
an Heizenergie deutlich
ansteigt. Daten deuten
auf normalen bis
wärmeren Winter hin Der
diesjährige
meteorologische Winter
beginnt am 1. Dezember
2023 und endet am 29.
Februar 2024.
Für diesen Zeitraum
zeigt die aktuelle
DWD-Temperaturvorhersage
für Deutschland eine
moderate
Wahrscheinlichkeit für
einen normalen bis
wärmeren Winter im
Vergleich zum selben
3-Monatsmittel im
Zeitraum 1991-2020. Das
entspricht einem
3-Monatsmittel mit
Temperaturen im
Durchschnitt höher als
0,9 °C. Für den
Spätwinter (Januar bis
März 2024) deutet sich
ebenfalls die Tendenz
„normal bis wärmer“ im
Vergleich zum selben
Zeitraum 1991-2020 an.
Hier rechnen die
Klimaexperten vom DWD
damit, dass die
Temperaturen im
Durchschnitt höher als
2,0 °C liegen werden.
Die
Vorhersagequalität
der saisonalen
Klimavorhersage ist für
diese beiden Zeiträume
relativ gut. Dabei wird
der Winterstart als eher
mild vorhergesagt und
zum Ende des Winters
steigt die Möglichkeit
für Kaltlufteinbrüche.
Der Einfluss von Wetter-
und Klimaverhältnissen
auf den Energieverbrauch
Tobias Fuchs, Vorstand
Klima und Umwelt beim
DWD, kommentiert die
Prognose: "Die Aussicht
auf einen
vergleichsweise milden
Winter hat zwei Seiten.
Einerseits ist ein
milder Winter ein
weiteres Indiz für den
fortschreitenden
Klimawandel auch in
Deutschland. Auf der
anderen Seite ist es
eine positive Nachricht
für alle
Energieverbraucher. Wenn
sich die Prognose
bewahrheitet, könnten
wir dadurch Heizenergie
einsparen."
Der Energieverbrauch
wird maßgeblich durch
Wetter- und
Klimaverhältnisse
beeinflusst.
Insbesondere zur
Abschätzung des Heiz-
und Gasbedarfs waren im
zurückliegenden Winter
saisonale
Temperaturvorhersagen
von großem Interesse.
Für den sicheren Betrieb
des Energiesystems sind
zuverlässige
Wettervorhersagen von
entscheidender
Bedeutung. Der
Energiesektor benötigt
Informationen über
verschiedene Zeiträume
sowohl für Wetter- als
auch
Klimadienstleistungen.
Der Deutsche
Wetterdienst kann daher
die Energiewende mit
vielfältigen Leistungen
unterstützen und
arbeitet dazu bereits
mit vielen Akteuren
erfolgreich zusammen.
Der aktuelle Stand der
Energiewende und die
Rolle von
Klimadienstleistungen
werden auf der 16.
Klimatagung des
Deutschen Wetterdienstes
diskutiert.
Saisonale
Klimavorhersagen nicht
so genau wie
Wettervorhersagen
Die Prognose für den
Winter 2023/2024 basiert
auf saisonalen
Klimavorhersagen des
DWD, die in
Zusammenarbeit mit der
Universität Hamburg und
dem Max-Planck-Institut
für Meteorologie
entwickelt wurden. Diese
Prognosen
berücksichtigen komplexe
Wechselwirkungen
zwischen der Atmosphäre
und trägeren
Bestandteilen des
Klimasystems wie dem
Ozean, dem Meereis und
der Landoberfläche. Es
ist wichtig zu beachten,
dass die saisonalen
Klimavorhersagen für
größere Zeiträume und
größere geografische
Gebiete gelten und nicht
die Genauigkeit einer
Wettervorhersage
aufweisen.
"Saisonale
Klimavorhersagen geben
uns einen Überblick über
klimatische Tendenzen
über längere Zeiträume,
im Gegensatz zu
spezifischen
Wettervorhersagen für
einen bestimmten Ort zu
einem bestimmten
Zeitpunkt", so Fuchs.
Wenn für drei Monate
bestimmte klimatische
Bedingungen vorhergesagt
werden, können einzelne
Tage oder Wochen dennoch
anders ausfallen.
Auswirkungen von El Niño
Zusätzlich zur
Temperaturprognose
werden großräumige
klimatische Bedingungen
berücksichtigt.
Die saisonalen
Vorhersagen berechnen
ein Maximum der
El-Niño-Aktivität im
Winter mit
abschwächender Tendenz
zum Frühling hin, was
jedoch nach heutigem
Wissen keine direkten
Auswirkungen auf die
Temperaturen in
Deutschland hat.
Indirekt geht mit El
Niño im frühen Winter
typischerweise ein
stabiler polarer Wirbel
einher, welcher zu
Westwindlagen und einem
milden Winterbeginn
führen kann. Dies wird
aktuell von mehreren
internationalen Modellen
vorhergesagt. Im späten
Winter sind Störungen
des polaren Wirbels und
Kaltlufteinbrüche
möglich.
Letztere können
allerdings nur wenige
Wochen im Voraus konkret
vorhergesagt werden.
Entsprechend zeigen sich
aktuell noch
Unterschiede zwischen
den Klimavorhersagen der
verschiedenen Modelle.
Die aktuellen
Informationen zu
klimatischen Bedingungen
sowie zu El Niño und
anderen Variablen werden
kontinuierlich
beobachtet und in die
laufenden
Klimavorhersagen
integriert.
Für weitere
Informationen verweisen
wir auf das Erklärvideo
zur Vorhersagequalität
des DWD:
https://www.dwd.de/DWD/klima/beratung/klimavorhersagen/Tutorial_Ampel_final_070622.mp4
Die aktuellen
Klimavorhersagen des DWD
können auf der Website
www.dwd.de/klimavorhersagen
eingesehen werden.
|
Herbst
überraschend mild und
sonnig – Goldener
Oktober fiel ins Wasser
|
•
Herbstwetter mit zwei
Gesichtern
•
Umstellung Mitte Oktober
•
Wenige Frosttage
• Insgesamt
außergewöhnlich mild und
sonnig
Der
Herbst zeigte in diesem
Jahr zwei verschiedene
Gesichter. Quelle:
Shutterstock
Bonn/Duisburg,
15
November 2023 -
Der Herbst hatte
in diesem Jahr zwei
Gesichter: Während sich
die erste Hälfte
spätsommerlich und warm
zeigte, entglitten dem
Herbst in der zweiten
Hälfte die Gesichtszüge.
Dabei blieb es aber
stets
überdurchschnittlich
mild.
Erst
langer Spätsommer, dann
nicht enden wollendes
Regenwetter: Nach einem
sommerlichen September
hielt das trübe
Herbstwetter ab Mitte
Oktober Einzug.
Besonders die
Temperaturen stechen in
einer ersten Bilanz
hervor, denn mit rund 12
Grad im Mittel wird
dieser Herbst am Ende
außergewöhnlich mild
ausfallen. Nur 2006 war
es zuvor ähnlich warm.
„Nass, trüb und kühl –
diesen Eindruck haben
aktuell viele vom
Herbst. Für die letzten
Wochen trifft das auch
zu, aber die
Gesamtbilanz sieht für
den Herbst bei weitem
nicht so schlecht aus“,
relativiert Niklas
Weise, Meteorologe von
WetterOnline. Bei der
Temperatur könnte am
Ende sogar ein Plus von
2 Grad gegenüber den
letzten 30 Jahren
stehen, auch bei der
Sonnenscheindauer läuft
es auf ein Plus von etwa
20 Prozent hinaus.
Gleiche
Wetterlage, andere
Temperaturen
Eine
wechselhafte und häufig
nasse Wetterlage ist
durchaus typisch für
November. Allerdings
liegen die Temperaturen
in diesem Herbst
dauerhaft 2 bis 3 Grad
über dem Durchschnitt.
Ursache ist das
ungewöhnlich hohe
Temperaturniveau, das
derzeit auf der gesamten
Nordhalbkugel herrscht.
Ein richtiger
Kaltlufteinbruch mit
flächendeckendem Frost
blieb bisher demnach
auch in Deutschland
aus.
Vom Ruhrgebiet bis zur
Nordsee muss weiterhin
auf den ersten Frost
gewartet werden. Aber
auch in mittleren Lagen,
wie beispielsweise in
Stötten im Ostallgäu,
gab es auf über 700
Höhenmetern noch keinen
Frost. So spät war das
bisher nur 2014 und 2015
der Fall – den spätesten
ersten Frost seit
Aufzeichnungsbeginn gab
es in Stötten am 28.
November 2014.
Immer weniger
Sonne im Herbstverlauf
Die
Tage werden kürzer,
womit die mögliche
Sonnenscheindauer im
Herbst zwangsläufig
abnimmt. In diesem Jahr
schoben sich mit
fortschreitender
Jahreszeit zusätzlich
immer mehr Wolken vor
die Sonne. „Der
September war sogar
sonniger als der Juli
und August. Das ist der
Grund für die
erstaunlich positive
Sonnenscheinbilanz des
Herbstes.
Im Oktober gab es schon
deutlich weniger Sonne
und die Halbzeitbilanz
des Novembers fällt
richtig mau
beziehungsweise grau
aus“, resümiert Weise.
Vielerorts kamen in der
ersten Monatshälfte
nicht einmal 10
Sonnenstunden zusammen,
grauester Ort ist
derzeit Schleswig mit
gerade einmal 5
Sonnenstunden.
|
Polarlichter
leuchten in ganz Europa
– Sonnenzyklus steuert
auf Höhepunkt zu
|
•
Polarlichter in ganz
Europa sichtbar
•
Aktiver Sonnenzyklus vor
Höhepunkt
•
Chance auf Polarlichter
am Wochenende wieder
erhöht
•
So entstehen
Polarlichter
•
Strahlung kann für
Technik zur Gefahr
werden
Intensive Polarlichter
so wie hier im
Westerwald waren am
vergangenen Sonntagabend
in vielen Regionen
Europas zu beobachten.
Quelle: WetterOnline
Bonn/Duisburg,
10.
November 2023 -
Ungewöhnlich
helle Polarlichter
überzogen am vergangenen
Sonntag den Nordhimmel
in Deutschland. Selbst
in Griechenland waren
sie noch zu sehen. Grund
dafür ist eine starke
Sonnenaktivität, die
sogar noch zunimmt und
Polarlichter in den
kommenden Wochen und
Monaten möglich macht.
Auch an diesem
Wochenende ist dies
wieder möglich.
Ein Himmelsschauspiel
der Extraklasse hat sich
am Sonntagabend von
Skandinavien bis in den
Süden Europas ereignet:
Am nördlichen Firmament
zeigten sich
Polarlichter. Die
Wahrscheinlichkeit, dass
sich dies in den
nächsten Monaten
wiederholt, ist hoch, da
die Sonne weiterhin sehr
aktiv bleibt. Bereits an
diesem Wochenende ist
die Wahrscheinlichkeit
für Polarlichter in der
Nacht vom Samstag auf
Sonntag wieder erhöht.
Björn Goldhausen,
Pressesprecher von
WetterOnline: „Der
aktuelle Sonnenzyklus
ist bislang aktiver als
erwartet. Er wird im
Juli 2025 wohl seinen
Höhepunkt erreichen. Es
können also noch
stärkere Eruptionen
folgen, deren Strahlung
im Extremfall auch
GPS-Satelliten und das
Handynetz
beeinträchtigen können.
Eine genaue Vorhersage
solcher Ereignisse ist
aber nicht möglich. Erst
wenige Stunden im Voraus
lässt sich genau
abschätzen, wie stark
ein Sonnensturm die Erde
trifft.“
So entstehen die
Polarlichter
Verantwortlich für die
Polarlichter ist die
Sonne, die bei
Eruptionen Plasma ins
All schleudert. Dieses
Plasma besteht aus
geladenen Teilchen, die
als Sonnenwind durch das
Weltall in Richtung Erde
wehen. Dort treffen sie
auf das Magnetfeld
unseres Planeten und
verformen dieses je nach
Stärke des
Teilchensturms massiv.
Ein sogenannter
geomagnetischer Sturm
wird entfacht.
Das
durch den Sonnenwind
deformierte Magnetfeld
lenkt die geladenen
Teilchen entlang der
sogenannten Feldlinien
in Richtung Nord- und
Südpol ab.
Dort treten sie in die
Erdatmosphäre ein.
Kollidieren sie in der
oberen Atmosphäre mit
Luftmolekülen, geben sie
einen Teil ihrer Energie
ab. Dabei werden vor
allem Sauerstoff- und
Stickstoffmoleküle
ionisiert und so zum
Leuchten angeregt.
In
unseren Breiten leuchten
die Sauerstoffatome in
rund 200 Kilometer Höhe
dann orange bis rot, in
nördlicheren Breiten in
100 Kilometer Höhe eher
grünlich. Blau bis
Violett entsteht durch
die Anregung von
Stickstoffatomen.
Hierfür ist aber sehr
viel Energie nötig und
deshalb erscheinen blaue
Polarlichter selten.
So können
Polarlichter beobachtet
werden
In
Wirklichkeit sind die
Polarlichter häufig
nicht ganz so intensiv,
wie sie auf den Bildern
erscheinen. Zum einen
ist die Belichtungszeit
bei Fotos länger als ein
Augenblick, zum anderen
können unsere Augen in
der Dunkelheit kaum
Farben erkennen. Erst
wenn sich die Augen
vollständig an die
Dunkelheit gewöhnt
haben, ist ein helles
Leuchten wahrnehmbar.
Blackout: Strahlung für
Technik gefährlich
Keine
Panik: Für uns Menschen
bereitet die Strahlung
der Sonnenwinde direkt
keine Probleme. „Unser
Schutzschild, das
Magnetfeld, ist auf Zack
und spannt sich wie ein
Wächter im All um die
Erde“, beruhigt
Goldhausen.
Problematischer sieht es
für Astronauten und
Piloten aus, denn diese
sind teils massiver
Strahlung ausgesetzt.
Wie groß die
Auswirkungen auf
technische Systeme wie
GPS oder den
Radioempfang in den
kommenden Monaten sein
werden, bleibt
abzuwarten.
„Sehr schwere Ausbrüche
sind durchaus in der
Lage für großflächige
und langanhaltende
Stromausfälle zu sorgen
– im Extremfall
weltweit“, sagt
Goldhausen. Zuletzt kam
das 1989 vor, als ein
starker Sonnensturm zu
Stromausfällen führte.
|
Sankt
Martin fällt ins Wasser
- Vielerorts wird das
nächste Wochenende nass
|
•
Martinstag und
Karnevalsauftakt mit
Wind und Regen
•
Regenfeste und wärmende
Kleidung angesagt
•
Das ist der
Martinisommer •
Bräuche und ihr Ursprung
zum Martinstag
Am 11.
November ist nicht nur
Karnevalsauftakt,
sondern auch der
Martinstag. Um dieses
Datum herum finden in
den Straßen
traditionelle
Laternenumzüge statt.
Foto Adobe
Stock
Bonn/Duisburg,
07.
November 2023 -
Rund um den 11.
November wird in
Deutschland der
Martinstag gefeiert -
vor allem draußen auf
den Straßen. Die
Wetteraussichten für
Kinder mit Laternen,
Ross und Reiter, Bettler
und Spielmannszug sind
in diesem Jahr leider
schlecht.
Keine guten Nachrichten
vom Meteorologen: „Tiefs
rücken uns auch am
Wochenende mit Wind und
Regen auf die Pelle. Zum
Sankt Martinstag am
Samstag, an dem auch der
Karnevalsauftakt
gefeiert wird, sind im
ganzen Land Schauer oder
auch mal längerer Regen
möglich“, weiß Niklas
Weise von WetterOnline.
Martinisommer:
Fehlanzeige
Dabei
hätte es so schön werden
können, denn der
Martinslegende nach
ereignete sich beim Tod
des heiligen Martin
erstmals ein
Wetterphänomen, das
heute als Martinisommer
oder Martinssommer
bezeichnet wird. Bei
dieser sogenannten
meteorologischen
Singularität führen
stabile Hochdruckgebiete
mit einer südlichen
Strömung Anfang November
häufig ungewöhnlich
milde Luft von bis zu 20
Grad nach Deutschland.
Wasserfeste
Ausstattung für Mensch
und Laterne erforderlich
Familien und Kinder, die
mit ihren Laternen an
den traditionellen
Martinsumzügen
teilnehmen wollen,
sollten mit
Regenbekleidung
ausgestattet sein. Ein
übergestülpter,
durchsichtiger Sack für
die Laterne kann so
manchen
Nervenzusammenbruch beim
Anblick sich auflösender
Kunstwerke verhindern -
hat man doch zuvor
tagelang an seiner
Laterne gebastelt,
gewerkelt und geklebt.
Im Norden Deutschlands,
wo es beim Martinssingen
von Haus zu Haus noch
einen zusätzlichen Spaß
gibt, ist eine
wasserdichte Tüte für
die gesammelten
Süßigkeiten eine sichere
Möglichkeit, die
ersungenen Belohnungen
auch mit nach Hause zu
nehmen.
Übrigens: Wer
Süßigkeiten oder Obst
verweigert, muss mit
einem Klingelstreich
rechnen. Wer vor der Tür
wiederum nicht singt,
geht leer aus. Aber auch
für einen anderen Brauch
ist der 11.11. von
Bedeutung, denn mit ihm
beginnt der Karneval.
Den „Jecken“ sei
vorsichtshalber
angeraten, wasserfeste
Kostüme zu wählen oder
einfach drinnen im
Trockenen zu feiern.
Darüber hinaus ist auch
wärmende Kleidung
angesagt, denn nasskalte
5 bis 9 Grad fühlen sich
mit Wind sogar noch
kälter an.
Ursprung des
Martinstages
Der
Martinstag wird in ganz
Deutschland, der
Schweiz, Österreich, den
Niederlanden und
Schweden gefeiert. Er
ist der Gedenktag des
Heiligen Martin von
Tours. Der Legende nach
teilte der römische
Soldat Martin seinen
Mantel mit einem
frierenden Bettler. In
der Nacht erschien ihm
der Bettler im Traum und
gab sich als Christus zu
erkennen. Martin wurde
Bischof von Tours.
Warum findet ein
Laternenumzug statt?
Am 11.
November 397 wurde
Martin von Tours zu
Grabe getragen -
begleitet von einem
Lichterzug. An dieses
Ereignis erinnert heute
der Laternenumzug zum
Martinstag, nur dass die
modernen Martinsumzüge
von einem lebendigen
Reiter angeführt werden,
der als römischer Soldat
Martin verkleidet ist.
Während des gesamten
Umzugs werden
Martinslieder gesungen.
Eine andere Theorie
besagt, dass der
Laternenumzug seinen
Ursprung in einem
Erntedankbrauch hat.
Dabei zogen Kinder mit
Fackeln von Tür zu Tür
und baten um Früchte und
Gebäck. Dieser
sogenannte Haschebrauch
ist heute noch in den
nördlichen Landesteilen
als Sankt Martinssingen
oder Martinisingen
üblich.
Am
Ziel des Zuges wird ein
großes Martinsfeuer
entzündet, um das sich
die Menschen versammeln.
Es ist ein symbolisches
Freudenfeuer für die
gute Tat Martins. Hier
ist eine Verbindung zu
den Erntefeuern der
Antike unverkennbar.
Wie kommt Sankt
Martin zum Weckmann?
Der
Weckmann, Stutenkerl,
Piefekopp, Buckmann,
Maddinsmändel oder
Grittibänz, wie er in
der Schweiz genannt
wird, ist eine
Gebäckfigur aus
Hefeteig, die regional
an Stankt Martin an die
Kinder verschenkt wird.
Trotz der vielen Namen
sieht der Hefemann fast
überall gleich aus.
Ursprünglich stellt das
Gebäck einen Bischof
dar, sowohl den heiligen
Martin als auch den
heiligen Nikolaus.
Die
charakteristische große
Pfeife, die das leckere
Kerlchen ziert, ist wohl
auf den Einfluss der
Reformation
zurückzuführen. Das
katholische Symbol des
Bischofsstabes wurde
ganz pragmatisch zur
Pfeife "verweltlicht".
Ein typisches Festessen
um den Martinstag ist
die Martinsgans. Früher
wurden aus Kostengründen
einige Gänse vor dem
Winter geschlachtet, um
sie nicht füttern zu
müssen. Der
Martinslegende nach aber
verrieten die Gänse
Martin, als dieser sich
vor seiner Bischofsweihe
im Stall versteckte. Er
ließ sie deshalb braten.
|
Das Gruselwetter
zu Halloween - Mehr
„Saures“ als „Süßes“ aus
der Wetterhexenküche
|
•
Halloween-Wetter:
Schaurig-nass und
regional winselnd-windig
•
Daher stammt die
Tradition vor
Allerheiligen
•
Halloween-Kürbis hat
irische Wurzeln
•
Der gute Grund für
"trick or treat"
Bonn/Duisburg,
30.
Oktober 2023 -
Gruselig
verkleidet ziehen Kinder
und Jugendliche am 31.
Oktober durch die
Straßen und jagen uns
einen kalten Schauer
über den Rücken. Ein
Spruch gegen bösen
Wetterzauber ist an
diesem Dienstag gefragt,
damit die gute
Wetterhexe die eine oder
andere Wolkenlücke hexen
kann.
Die Aussichten für den
Abend vor Allerheiligen
sind wirklich gruselig
und zum Heulen. Das
Hexen-Wettergebrodel
enthält in diesem Jahr
viele Zutaten aus dem
atlantischen
Wetterrezept der letzten
Tage. Bei 12 bis 17 Grad
füllt sich der
Hexenkessel mit Regen.
Im Süden des Kessels
wird ein wenig Sonne in
die überwiegend wässrige
Wettersuppe gestreut, im
Nordosten kommt noch
eine Prise Brise dazu
und fertig ist das
Halloween-Gericht.
In der Nacht vor
Allerheiligen sollten
die Gespenster daher
regenfest gekleidet sein
– oder zumindest einen
Regenschirm dabeihaben,
um nach Lust und Laune
rasselnd, jämmerlich
heulend sowie um
Süßigkeiten bettelnd
durch die Straßen zu
schweben.
Der Ursprung von
Halloween
Halloween hat seinen
Ursprung im keltischen
"Samhain". Dieses wurde
im fünften Jahrhundert
vor Christus am
keltischen Neujahrstag,
dem Vorabend unseres
heutigen Allerheiligen,
gefeiert. Das Wort
Halloween entstand aus
"All Hallows Eve"
(Allerheiligenabend).
Die Kelten glaubten,
dass am Vorabend von
Allerheiligen die Toten
in die Welt der Lebenden
kommen, um sich eine
Seele zu holen.
Mit gruseligen Fratzen
und Kostümen versuchte
man, diese Jäger zu
erschrecken und zu
vertreiben. Irische
Auswanderer brachten den
Brauch im 19.
Jahrhundert in die USA.
Dort wurde er zur
Tradition und
entwickelte seinen
heutigen Charakter. Seit
den 1990er Jahren wird
Halloween auch bei uns
gefeiert.
Die Bedeutung der
Kürbislaterne
Der
geschnitzte und
beleuchtete Kürbis
erinnert an die irische
Geschichte von Jack
O'Lantern. Dieser
wurde
zur Strafe dazu
verdammt, nach seinem
Tod ewig zwischen Himmel
und Hölle hin und her zu
wandern.
Auf seinem Weg hielt er
eine Laterne aus einer
hohlen Rübe in der
Hand.
Shutterstock-Foto
Herkunft des Spruches
„Süßes oder Saures“
Das
Betteln um Süßigkeiten
an den Haustüren geht
auf eine christliche
Tradition aus dem 11.
Jahrhundert zurück. Die
Iren verteilten am
Allerseelentag kleine
Brote ("soul cakes",
Seelenkuchen) an die
Bettler, die für die
Verstorbenen beteten.
Der etwas erpresserische
Bettelspruch "trick or
treat" ("Süßes oder
Saures") geht auf den
Brauch zurück, das
Seelenheil des Gebenden
durch das Gebet des
Nehmenden zu retten.
Diese Bedeutung ist
verloren gegangen und
hat sich zu einem reinen
Kinderspaß entwickelt.
|
In Deutschland
regenreichster Oktober
seit 2002
|
Offenbach, 30. Oktober
2023 - Statt
herkömmlichem
Herbstwetter brachte der
Oktober 2023 sehr viel
Regen und eine äußerst
milde Witterung mit
sommerlichen Nuancen.
Die Vegetation kleidete
sich nur zögerlich
herbstlich. Der
Temperatursturz zur
Monatsmitte mit leichten
Frösten fiel dabei kaum
ins Gewicht. Prägend
waren die ungewöhnlichen
Niederschlagsmengen im
Nordwesten und im
äußersten Norden sowie
die extreme Sturmflut an
der Ostsee.
Im Süden strahlte
hingegen lange die
Sonne. Das teilt der
Deutsche Wetterdienst
(DWD) nach ersten
Auswertungen der
Ergebnisse seiner rund 2
000 Messstationen mit.
Überwiegend deutlich zu
milde Witterung mit
kurzem „Kälteschock“ Das
Temperaturmittel lag im
Oktober 2023 mit 11,9
Grad Celsius (°C) um 2,9
Grad über dem Wert der
international gültigen
Referenzperiode 1961 bis
1990. Im Vergleich zur
aktuellen und wärmeren
Vergleichsperiode 1991
bis 2020 betrug die
Abweichung +2,5 Grad.
Der Monat gehört damit
zu den fünf wärmsten
Oktober seit 1881.
Die erste Monatshälfte
verlief noch weitgehend
spätsommerlich. Die
höchsten Werte meldeten
am Freitag den 13.
Rheinfelden und Müllheim
im Oberrheingraben mit
30,1 °C. In den Nächten
vom 11. bis 13. gab es
im Westen und in der
Mitte mit
Tiefsttemperaturen von
15 bis 18 °C Werte, die
nicht nur örtlich neue
Rekorde markierten,
sondern sonst nur im
Sommerhalbjahr zu
beobachten sind. Der
anschließende
Temperatursturz von im
Mittel etwa 15 Grad
brachte leichte
Nachtfröste, die am 18.
in Oberharz am
Brocken-Stiege bei -4,9
°C ihren bundesweiten
Tiefpunkt fanden.
Im Zustrom milder
Atlantikluft wurde es
dann wieder
überdurchschnittlich
mild. Im Norden und
Nordwesten sogar
rekordverdächtig feucht
Im Oktober fielen mit
rund 100 Litern pro
Quadratmeter (l/m²)
knapp 80 Prozent mehr
Niederschlag als in der
Referenzperiode 1961 bis
1990 (56 l/m²). Im
Vergleich zu 1991 bis
2020 erreichte die Menge
ein Plus von fast 60
Prozent des Solls (63
l/m²). Zunächst wurde
der Norden und
Nordwesten von
häufigeren und stärkeren
Niederschlägen
heimgesucht.
Im
Nordseeumfeld traten an
fast allen Oktobertagen
Niederschläge auf. Mit
Monatsmengen von örtlich
über 200 l/m² war es
dort sogar
rekordverdächtig nass.
Dornum, Ostfriesland,
meldete am 11. mit 50,7
l/m² die höchste
Tagessumme. Ab der
Monatsmitte griffen
Niederschläge auch
vermehrt auf die
mittleren und südlichen
Regionen aus. Davon
ausgespart blieben meist
Nieder- und Oberbayern
mit Mengen um 40 l/m².
Grauer Norden, sonniger
Süden - leicht
unterdurchschnittliche
Sonnenscheinausbeute
Mit etwa 100 Stunden
blieb die
Sonnenscheindauer im
Oktober leicht unter dem
Sollwert von 109 Stunden
(Periode 1961 bis 1990).
Im Vergleich zu 1991 bis
2020 war die negative
Abweichung vergleichbar.
Im verregneten Norden,
allen voran an den
Küsten, ermittelte der
DWD nur etwa 60 Stunden.
Das Wetter in den
Bundesländern im Oktober
2023 (In Klammern finden
Sie die vieljährigen
Mittelwerte der
internationalen
Referenzperiode
1961-1990. Der Vergleich
aktueller mit diesen
vieljährigen Werten
ermöglicht eine
Einschätzung des
längerfristigen
Klimawandels)
NRW war
im Oktober 2023 mit
einem Temperaturmittel
von 12,8 °C (9,8 °C) das
wärmstes Bundesland. Im
DWD-Klimaarchiv finden
sich dort nur drei
wärmere Oktobermonate.
Am 11. und 13. wurden
Tiefsttemperaturen von
über 17 °C gemessen,
bisher einmalige
Messwerte in einem
Oktober. Beeindruckend
war auch die
Niederschlagsausbeute
von 120 l/m², die den
Klimawert von 62 l/m² um
das Doppelte übertraf.
Die Sonne schien nur 92
Stunden (107 Stunden).
|
Amazonas –
Niedrigster Pegel seit
120 Jahren – Dürre in
Südamerika eine Folge
von El Niño
|
•
Amazonas aufgrund von
Dürre auf dem tiefsten
Stand seit über 100
Jahren
•
Weniger Regen im
Amazonasbecken durch
Klimaphänomene El Niño
und Atlantik Niño
•
Eingeschränkte
Schifffahrt sorgt für
Trinkwasserknappheit
•
Hohe Wassertemperaturen
stellen Problem für
Fische und Delfine dar
•
Niedriger Wasserstand am
Titicacasee lässt
Quinoa-Ernte um 90
Prozent einbrechen
Der Amazonas ist derzeit
auf dem niedrigsten
Stand seit mehr als 100
Jahren. Ursache ist eine
langanhaltende Dürre,
die weite Teile
Südamerikas betrifft.
Quelle Shutterstock
Bonn/Duisburg,
26.
Oktober 2023 -
Blanke Sandbänke
statt Wasser – der
Pegelstand des Amazonas
ist auf ein Rekordtief
gesunken. Ursache dafür
ist eine ausgeprägte
Trockenzeit im
Amazonasbecken, die
wiederum auf
verschiedene
Klimaphänomene
zurückzuführen ist. Eine
halbe Million Menschen
haben dadurch nur noch
eingeschränkten Zugang
zu Trinkwasser und
Nahrungsmitteln.
Der
wasserreichste Fluss der
Erde ist mit einem
Pegelstand von weniger
als 13 Metern bei Manaus
auf den niedrigsten
Stand seit Beginn der
kontinuierlichen
Aufzeichnungen im Jahr
1902 gesunken. Damit
wurde der vorherige
Rekord von 13,63 Metern
aus dem Jahr 2010
unterboten.
Normalerweise steht das
Wasser dort zu dieser
Jahreszeit rund 4 Meter
höher. Erst vor zwei
Jahren wurde im Juni
dort der
Rekordhöchststand von
knapp über 30 Metern
verzeichnet.
„Der
Amazonas ist mit nahezu
20 Prozent des
Gesamtabflusses aller
Flüsse weltweit das mit
Abstand größte
Flusssystem der Erde und
daher von enormer
Wichtigkeit für das
dortige Leben“, fügt
Frédéric Boutelant,
Projektleiter im
Wasserbau in Berlin,
hinzu. Laut der
Einschätzung des
Bauingenieurs zur
hydrologischen Situation
ist der Tiefststand des
Amazonas nun erreicht
und mit der einsetzenden
Regenzeit im
Äquatorialbereich ist
bald mit einem Ansteigen
des Pegels zu rechnen.
Ein
Pegelstand entspricht
übrigens generell nicht
der absoluten
Wassertiefe – diese
variiert je nach
Messpunkt deutlich
stärker. Beim Errichten
der Messstelle wird der
Pegelstand in der Regel
als willkürliches Maß
festgelegt.
El Niño und
dessen „kleiner Bruder“
im Atlantik sind
„schuld“
Als
Ursache für die
anhaltende Dürre nennen
Forschende die
Warmwasseranomalien im
Ostpazifik sowie im
tropischen Atlantik. „El
Niño“ im Ostpazifik
tritt aktuell zusammen
mit dem sogenannten
„Atlantik Niño“ auf,
welcher im Vergleich
etwas schwächer
ausgeprägt ist. Beide
Klimaphänomene zusammen
führen aufgrund
komplexer
Strömungsveränderungen
dazu, dass die
Regenfälle im
Amazonasbecken abnehmen.
Da ein Andauern von El
Niño bis zum Frühling
des kommenden Jahres
derzeit wahrscheinlich
ist, könnte es im
Amazonasgebiet weiterhin
weniger regnen als im
Durchschnitt.
Trinkwasserknappheit und
verendete Tiere
Der
Amazonas ist eine
wichtige Wasserstraße
für den Güter- und
Personentransport. Die
Dürre beeinträchtigt
jedoch die Schifffahrt
auf dem Amazonas und
seiner Nebenflüsse
stark. Durch den
niedrigen Wasserstand
ist somit auch der
Zugang zu
Nahrungsmitteln und
Trinkwasser für viele
Menschen bereits stark
eingeschränkt. Betroffen
sind fast eine halbe
Million Menschen, in 50
Städten entlang des
Flusses gilt bereits der
Ausnahmezustand.
Zusätzlich zur langen
Trockenphase hat die
andauernde Hitze in den
vergangenen Wochen für
ein Ansteigen der
Wassertemperatur
gesorgt. Aufgrund des
niedrigeren
Sauerstoffgehalts ist
das unter anderem auch
für die Flussdelfine und
viele Fische tödlich. Im
Lago de Tefé, einem
großen See südlich des
Amazonas starben Ende
September in nur einer
Woche mehr als 150
Delfine – rund 10
Prozent der gesamten
Population. Die
Wassertemperaturen lagen
dort mit über 38 Grad
mehr als 7 Grad über dem
Durchschnitt.
Titicacasee ebenfalls
auf historischem
Tiefststand
Große
Hitze und sehr wenig
Niederschlag in den
vergangenen Monaten
haben auch den
Titicacasee an der
Grenze zwischen Peru und
Bolivien auf einen
historischen Tiefstand
sinken lassen. Seit
April ist der Pegel des
Sees im peruanischen
Puno um mehr als
einen halben Meter auf
3808,05 Meter über der
Meeresoberfläche
gesunken.
Der
Wassermangel durch den
niedrigen Pegelstand
führte in der Region in
jüngster Zeit zu
erheblichen
Ernteverlusten. So brach
die Quinoa-Ernte um 90
Prozent ein. Auch die
Fischerei, die Jagd und
der Tourismus sind
betroffen. Der
Titicacasee ist mit
einer Fläche von rund
8400 Quadratkilometern
der größte Süßwassersee
Südamerikas.
Als Trinkwasserreservoir
ist der Titicacasee für
rund 2 Millionen
Menschen in der Region
von großer Bedeutung.
Doch weil die Abwässer
der umliegenden Städte
und Bergwerke
größtenteils ungeklärt
in den See fließen,
nimmt seine
Wasserqualität immer
weiter ab.
Quellen: Amazon
River Levels Hit
Historic Low Amid
Rapidly Worsening Brazil
Drought
https://earth.org/amazon-river-levels-hit-historic-low-amid-rapidly-worsening-brazil-drought/
Nível do Rio Negro
(Pegelstand des Rio
Negro an der Mündung zum
Amazonas)
https://www.portodemanaus.com.br/?pagina=niveis-maximo-minimo-do-rio-negro
Severe Drought Causes
Negro, Solimões,
Amazonas, and Madeira
Rivers to Reach Historic
Lows
https://www1.folha.uol.com.br/internacional/en/scienceandhealth/2023/10/severe-drought-causes-negro-solimoes-amazonas-and-madeira-rivers-to-reach-historic-lows.shtml
|
Nebel:
Schön und gefährlich -
So entsteht die Wolke am
Boden |
•
Nebelsaison hat
begonnen
•
So entsteht Nebel
•
Schwere
Verkehrsunfälle
•
Oktober bis
Dezember oft
nebelbedingt
•
Auf dem Land mehr
Nebel
•
Faszinierendes
Naturschauspiel Nebel
Am
häufigsten tritt Nebel
bei uns in der dunklen
und kühlen Jahreshälfte
auf. Die Sichtweite
beträgt dann unter einem
Kilometer. Auto- und
Radfahrer sollten
entsprechend vorsichtig
fahren. Foto
Shutterstock
Bonn/Duisburg,
25.
Oktober 2023 -
Typisch für den
Oktober ist das
Wechselspiel von Sonne
und Nebel. In der
kühleren Jahreshälfte
legt sich morgens oft
Nebel über Wiesen und
Bergtäler – aber auch
über die Straßen. Die
Sichtweite liegt dann
häufig unter einem
Kilometer, Auto- und
Radfahrer sollten
entsprechend vorsichtig
fahren. Nebel kann aber
auch faszinieren.
Die Nebelsaison hat
begonnen. Regional hält
sich der graue Schleier
bereits hartnäckig. Am
häufigsten tritt Nebel
bei uns in der dunklen
und kühlen Jahreshälfte
von Oktober bis Februar
auf. Dann kann die
Sonneneinstrahlung die
Luft tagsüber zwar
erwärmen, in den Nächten
kühlt sie aber in
Bodennähe wieder ab.
Kalte Luft kann weniger
Wasserdampf speichern
und die relative
Luftfeuchtigkeit steigt
an.
Nebel bildet sich, wenn
die Luft bis zum
sogenannten Taupunkt
abkühlt. Genau dann
beträgt die relative
Luftfeuchtigkeit 100
Prozent und der in der
Luft enthaltene
Wasserdampf kondensiert
zu winzigen
Nebeltröpfchen. Die
Tröpfchen bilden sich um
Kondensationskerne. Das
sind zum Beispiel
winzige Ruß- oder
Staubteilchen, die zu
Tausenden in unserer
Luft schweben. Viele
dieser Tröpfchen bilden
den Nebel, der nichts
anderes ist als eine
Wolke am Boden. Die
Sichtweite beträgt dann
weniger als einen
Kilometer.
Gefahr im Straßenverkehr
Durch
die eingeschränkte Sicht
wird Nebel vor allem im
Straßenverkehr schnell
zur Gefahr für
Autofahrer und
Fußgänger. Schwere
Verkehrsunfälle, bei
denen Nebel eine
Unfallursache war,
ereignen sich am
häufigsten im letzten
Quartal des Jahres. Rund
60 Prozent der schweren
Nebelunfälle der Jahre
2014 bis 2018 ereigneten
sich in den Monaten
Oktober bis Dezember.
Nebel war in Deutschland
im Jahr 2022 die Ursache
für rund 300
Straßenverkehrsunfälle.
Auf dem Land gibt es
mehr Nebel
Grundsätzlich kann sich
überall dort Nebel
bilden, wo sich die Luft
abkühlt. Auf dem Land
gibt es jedoch mehr
Nebel als in der Stadt.
Zwar enthält die
Stadtluft wegen der
höheren
Luftverschmutzung eine
drei- bis fünfmal höhere
Konzentration an
Kondensationskernen,
aber dafür ist sie
nachts wärmer. Beton und
Asphalt speichern die
Wärme des Tages und
geben sie nachts wieder
ab. Dadurch ist der
Temperaturunterschied
zwischen den Tageszeiten
in der Stadt geringer
als auf dem Land und es
bildet sich seltener
Nebel.
Eindrucksvolles
Naturschauspiel
In
kalten, windstillen
Nächten bildet sich in
den Gebirgstälern ein
oft schier endloses
Nebelmeer. Die
begrenzenden Berge
sorgen dafür, dass sich
dort die kalte Luft
sammelt und somit der
Nebel nicht abfließen
kann. Wenn man das Glück
hat, in der
Morgendämmerung über dem
Nebel in den Bergen zu
sein, hat man einen
beeindruckenden Blick
auf dieses
Naturschauspiel.
Durch
die großen
Temperaturunterschiede
zwischen Tag und Nacht
kann Nebel sogar in der
Wüste entstehen. In
Namibia bildet er sich
häufig morgens an der
Küste und im Inneren der
Namib-Wüste. Manchmal
hüllt der Wüstennebel
sogar die
Millionenmetropole Dubai
ein.
|
Ozonloch
über Antarktis mit
Rekordgröße - Ist
Vulkanausbruch
mitschuldig? |
•
Ozonloch
über der Antarktis im
September 2023 so groß
wie selten
•
2023:
Früher Beginn und rapide
Zunahme des Ozonabbaus
bis August
•
FCKW, Lachgas und
andere Gase zerstören
Ozonschicht
•
Polarwirbel als
Ursache des Ozonabbaus
•
Ausbruch des
Tonga-Vulkans im
Südpazifik im Jahr 2022
als weitere Triebkraft
Das
Ozonloch über der
Antarktis hat im
September eine der
größten Ausdehnungen
seit Beginn der
Aufzeichnungen erreicht.
Es übertraf sogar die
Landfläche der gesamten
Antarktis (rund 14
Millionen
Quadratkilometer)
deutlich. Größer war es
bisher nur im Jahr
2006. Quelle:
ESA
Bonn/Duisburg,
23.
Oktober 2023 -
Das Ozonloch über
der Antarktis hat im
September 2023
unerwartet gewaltige
Ausmaße angenommen. Noch
nie wurde zu dieser
Jahreszeit eine so große
Ausdehnung gemessen. Die
genaue Ursache ist noch
unklar, aber es gibt
eine Theorie.
Das
Ozonloch über der
Antarktis hat im
September dieses Jahres
eine der größten
Ausdehnungen seit Beginn
der Aufzeichnungen
erreicht. Dabei
erstreckte es sich über
eine Fläche von rund 26
Millionen
Quadratkilometern, das
entspricht etwa der
72-fachen Fläche
Deutschlands.
Es
übertraf sogar die
Landfläche der gesamten
Antarktis (rund 14
Millionen
Quadratkilometer)
deutlich. Größer war es
bisher nur im Jahr 2006
mit 29,6 Millionen
Quadratkilometern.
Ozonschicht bildet sich
nur langsam
Die
Größe des Ozonlochs
schwankt in regelmäßigen
Abständen. Von August
bis Oktober nimmt der
Ozonabbau in der
Stratosphäre zu und
erreicht zwischen Mitte
September und Mitte
Oktober sein Maximum.
In der
Antarktis hat der
Frühling begonnen und
mit zunehmender
Sonneneinstrahlung am
Polartag ändern sich
normalerweise die Druck-
und Windverhältnisse so,
dass sich das Ozonloch
spätestens Anfang
November wieder fast
vollständig schließt.
In
diesem Jahr begann der
Ozonabbau jedoch schon
sehr früh und nahm bis
August rapide zu. Warum
das Loch in diesem Jahr
so große Ausmaße
angenommen hat, ist noch
unklar.
FCKW und andere
Gase zerstören
Ozonschicht
Das
Montrealer Protokoll von
1987 regelt eigentlich
den Verzicht auf Stoffe,
die die Ozonschicht
schädigen. Dazu gehören
auch chlor- und
fluorhaltige Chemikalien
(FCKW). Laut einer im
Fachmagazin "Nature
Geoscience"
veröffentlichten Studie
ist die Konzentration
einiger Stoffe aus
dieser Gruppe jedoch
weiter angestiegen.
Problematisch ist auch
Lachgas
(Distickstoffmonoxid),
das in den letzten
Jahrzehnten das
Ozon-Gleichgewicht in
der Stratosphäre
empfindlich gestört hat.
Es entsteht vor allem in
der industriellen
Landwirtschaft sowie
durch Verbrennung von
Biomasse und von
fossilen Energieträgern.
Wie die FCKW wirkt es
als Katalysator bei der
Reaktion von Ozon (O3)
zu gewöhnlichem
Sauerstoff (O2).
Gründe für den starken
Ozonabbau
Der
Polarwirbel, ein
kreisförmiges Windband
rund um die Antarktis,
kann einer der Ursachen
für den starken
Ozonabbau sein. Auf der
Südhalbkugel ist er
ungewöhnlich stark
ausgebildet. Er
verhindert einen
Luftmassenaustausch
zwischen den
Polargebieten und den
mittleren Breiten.
Dadurch bleiben die
Temperaturen in der
oberen Atmosphäre sehr
niedrig. Vor allem die
in FCKW enthaltenen
Chlorverbindungen halten
sich in der kalten
Atmosphäre viel länger
und verstärken so den
Ozonabbau.
Vulkanausbruch ebenfalls
mitverantwortlich?
Experten spekulieren, ob
der heftige Ausbruch des
Tonga-Vulkans im
Südpazifik im Jahr 2022
für das Ozonloch in
diesem Jahr
mitverantwortlich sein
könnte. Bei der Eruption
wurde viel Wasserdampf
in die Stratosphäre
geschleudert, der erst
gegen Ende des
vergangenen Jahres die
Südpolarregionen
erreichte.
Normalerweise gibt es in
der Stratosphäre keine
Wolken, da sie zu
trocken ist. Bei den
besonders niedrigen
Temperaturen in der
Polarnacht können jedoch
Reste von Wasserdampf
mit Salpetersäure
gefrieren.
Durch den Vulkanausbruch
in der Südsee konnten
sich über der Antarktis
vermehrt sogenannte
polare
Stratosphärenwolken in
einer Höhe von 20 bis 30
Kilometern bilden. In
den Stratosphärenwolken
werden nach und nach
Chlormoleküle aus
Fluorchlorkohlenwasserstoffen
und anderen Substanzen
freigesetzt. Zur
Einordnung: Ein einziges
Chloratom in der
Stratosphäre kann mehr
als 100.000 Ozonmoleküle
zerstören.
Der
vom Tonga-Vulkan
freigesetzte Wasserdampf
könnte zudem den
Polarwirbel über der
Antarktis verstärkt
haben. Ein starker
Polarwirbel hält
ozonschädigende Stoffe
wie FCKW wegen des
fehlenden
Luftmassenaustausches
zurück. Aufgrund
fehlender Erfahrungen
mit vergleichbaren
Ereignissen kann diese
Theorie jedoch noch
nicht abschließend
bestätigt werden.
Diese
Pressemeldung beruht
unter anderem auf
folgenden
Veröffentlichungen:
Ozone hole goes large
again
https://www.esa.int/Applications/Observing_the_Earth/Copernicus/Sentinel-5P/Ozone_hole_goes_large_again
Global increase
of ozone-depleting
chlorofluorocarbons from
2010 to 2020
https://www.nature.com/articles/s41561-023-01147-w.epdf
|
Höhepunkt der
Orioniden am Wochenende
- So stehen die Chancen
für Sternengucker
|
•
Höhepunkt der Orioniden
in der Nacht vom Samstag
auf Sonntag
•
Beste Beobachtungszeit
nach Mitternacht
Samstagfrüh wegen Nebels
•
Glück erforderlich
Sonntagfrüh günstiger
•
Erhöhte Standorte
aufsuchen
Die
Orioniden-Sternschnuppen
scheinen von einem Punkt
links oberhalb des
Sternbildes Orion
auszugehen. Von dort
strahlen sie in alle
Himmelsrichtungen
aus. Foto Shutterstock
Bonn/Duisburg,
20.
Oktober 2023 -
In der Nacht vom
21. auf den 22. Oktober
erreicht der
Sternschnuppenschauer
der Orioniden seinen
Höhepunkt. In den
kommenden Nächten lohnt
sich deshalb ein Blick
in den Himmel. Mit etwas
Glück bekommen
aufmerksame Beobachter
die eine oder andere
Sternschnuppe zu sehen.
Zurzeit sind die
Orioniden unterwegs. Sie
gehören mit zu den
aktivsten Meteorströmen
des Jahres und bringen
um ihr Maximum rund 20
bis 30 Sternschnuppen
pro Stunde hervor.
Der
Höhepunkt der Orioniden
wird am Wochenende in
der Nacht vom Samstag
auf Sonntag erreicht.
Aber auch in den Nächten
davor und danach huschen
mehr Schnuppen über den
Himmel als sonst.
Beste Beobachtungszeit
erst nach Mitternacht
Allerdings sind die
besonders schnell
dahinflitzenden
Orioniden erst ab etwa
Mitternacht gut zu
sehen. Denn erst dann
erhebt sich die
Himmelsregion nahe dem
Sternbild Orion, aus dem
die Meteore
auszustrahlen scheinen,
über den Horizont.
In der
Nacht zum Samstag
brauchen
Himmelsbeobachter schon
ein wenig Glück, um ein
paar Schnuppen zu
erhaschen. Denn trotz
vorübergehender
Aufklarungen trüben
vielerorts dichtere
Wolkenfelder den Himmel
und wo es tatsächlich
mal klar wird, könnte
sich in der feuchten
Luft rasch wieder Nebel
bilden.
Das WetterRadar von
WetterOnline zeigt die
zu erwartende
Wolkenverteilung in den
Nächten zum Samstag und
zum Sonntag jeweils für
die Frühstunden von
Mitternacht bis zum
Sonnenaufgang.
In der
Nacht zum Sonntag, zum
Höhepunkt des
Sternschnuppenschwarms,
stehen die Chancen vom
Wetter her insgesamt
besser. Lediglich vom
Erzgebirge bis zu den
Alpen ist es noch und
ganz im Westen schon
wieder dichter bewölkt.
Nebelrisiko in Tallagen
am größten
Aber
in den meisten anderen
Landesteilen sind nur
wenige Wolken am Himmel.
Allerdings können erneut
regionale Nebelfelder
die Beobachtungsfreuden
trüben oder sogar ganz
verderben. Wer kann,
sollte daher möglichst
erhöhte Standorte
abseits der Täler, die
als erste einnebeln,
aufsuchen.
Die
beste Zeit für
Sternschnuppenjäger sind
die frühen
Morgenstunden. Dann
steht das Sternbild
Orion hoch über dem
südlichen Horizont. Auch
der zunehmende Halbmond
ist dann längst im
Westen untergegangen,
sodass sein Licht nicht
mehr stört.
|
Schweres
Sturmhochwasser an der
Ostsee – An der Küste
drohen Überschwemmungen
|
• An
der Ostsee droht ein
schweres Sturmhochwasser
• Überschwemmungen
unter anderem in
Flensburg, Kiel und
Lübeck
• Uferbereiche,
tiefer liegende Straßen
und Keller betroffen
• Höhepunkt
in der Nacht zum Samstag
Die Wasserstände der
Ostsee steigen in den
kommenden Tagen deutlich
an. Wie hier an der
Kieler Förde ist mit
einem Sturmhochwasser zu
rechnen. Quelle:
Shutterstock
Bonn/Duisburg, 19.
Oktober 2023 -
Überflutete
Strandpromenaden und
Straßen sowie
vollgelaufene Keller –
das erwartet die
Ostseeküste am Freitag
und Samstag. Grund ist
der kräftige Ostwind,
der sich zum Sturm
entwickelt und dabei
viel Wasser in die
Buchten drückt. An der
Nordsee sorgen deutlich
niedrigere Wasserstände
hingegen zu
Einschränkungen im
Fährverkehr. Auf den
Alpengipfeln bläst der
Föhn zur gleichen Zeit
in Orkanstärke.
Das Tief VIKTOR sorgt in
der zweiten Wochenhälfte
für Wetterturbulenzen in
Deutschland. Dabei steht
vor allem der Wind im
Fokus. Zwischen einem
Skandinavienhoch und dem
Tief über den
BeNeLux-Staaten beträgt
der Luftdruckunterschied
rund 50 Hectopascal. Je
größer dieser
Unterschied ist, desto
stärker weht der Wind.
„An der Ostseeküste gibt
es dadurch ab
Freitagfrüh einen
regelrechten Oststurm.
Das Besondere dabei ist
die Dauer, rund 24
Stunden lang weht der
Wind mit Böen von über
100 Stundenkilometern.
Das Wasser wird dabei
Richtung Küste gedrückt
und staut sich in den
Buchten immer weiter auf
und es gibt ein
Sturmhochwasser“,
erklärt Niklas Weise,
Meteorologe von
WetterOnline. So wird
eine Sturmflut an der
Ostsee bezeichnet, da
diese als Binnenmeer
fast vollständig von den
Gezeiten abgeschnitten
ist. Ursache für Hoch-
und Niedrigwasser ist
also allein der Wind.
An der Nordseeküste gibt
es den gegenteiligen
Effekt: Das Wasser zieht
sich weiter von der
Küste zurück und es
kommt zu einer
Sturmebbe. Durch den
lang anhaltenden Wind
wird das Wasser auf die
offene Nordsee gedrückt.
Eine Folge sind
erhebliche
Einschränkungen im
Fährverkehr von
Donnerstag bis Samstag.
Überflutungen
wahrscheinlich
Die höchsten
Wasserstände mit mehr
als 1,50 Meter über dem
mittleren Wasserstand
könnten in der
Flensburger Förde sowie
der Kieler und Lübecker
Bucht im Laufe des
Freitags erreicht
werden, der Höchststand
in der Nacht zum
Samstag. Selbst
Wasserstände um 2 Meter
über Normal sind nicht
ausgeschlossen. Dann
spricht man von einem
sehr schweren
Sturmhochwasser. Neben
überschwemmten
Uferpromenaden können in
Kiel, Lübeck und
Flensburg tiefer
liegende Straßen und
Keller in Küstennähe
überflutet werden. An
den Stränden kann es zu
Strand- und
Dünenabbrüchen kommen.
Seltenes Ereignis
Im
Vergleich zu Sturmfluten
an der Nordseeküste
kommen Sturmhochwasser
an der Ostsee seltener
vor, da die
Hauptwindrichtung in
Norddeutschland West bis
Südwest ist. Das letzte
Sturmhochwasser
ereignete sich im Jahr
2020. Damals waren Teile
der Stadt Lübeck bei
einem Wasserstand von
1,40 Meter über
Normalnull überflutet
worden.
Im
Jahr 2017 wurden beim
schwersten
Ostseehochwasser seit 15
Jahren besonders Rügen
und Usedom getroffen.
Mit Wasserständen von
rund 1,80 Meter über
Normal wurden größere
Stücke der Steilküste
sowie des Strandes
weggeschwemmt. Das
höchste je verzeichnete
Sturmhochwasser hatte
sich im Jahr 1872 mit
Scheitelwasserständen
von mehr als 3 Metern
über Normal ereignet.
Föhnorkan auf den
Alpengipfeln
Vor
allem am Freitag sorgt
dasselbe Tief VIKTOR im
Alpenraum für einen
starken Föhnwind. Dabei
strömt feucht-warme Luft
gegen die Südseite der
Alpen und sorgt
besonders im westlichen
Alpenraum für intensive
Stauniederschläge. Beim
Überströmen der Alpen
sind auf den Gipfeln
Orkanböen von 120 bis
über 150
Stundenkilometern
möglich. Das
Alpenvorland erreicht
dann die trockenere und
wärmere Luft, sodass die
Höchstwerte am
Freitagnachmittag im
südlichen Bayern auf 18
bis 23 Grad ansteigen.
In Niederösterreich
könnte durch den Föhn
sogar die 25-Grad-Marke
überschritten werden.
|
Erster
Wintergruß in Sicht –
Vom Spätsommer direkt in
den Frühwinter |
• Erste
Schneeflocken entlang
Luftmassengrenze
•
Ende dieser Woche
Regional weiße
Überraschungen und
winterliche
Straßenverhältnisse
•
Vom Spätsommer in den
Frühwinter:
Temperatursturz um 30
Grad
•
Zweite Wochenhälfte:
Zunehmend stürmischer
Ostwind in der
Nordhälfte
Im Laufe der zweiten
Wochenhälfte könnten
gebietsweise die ersten
nassen Schneeflocken bis
in tiefe Lagen fallen.
Foto Shutterstock
Bonn/Duisburg, 16.
Oktober 2023 -
Was für ein
Wettersturz! Noch am
Freitag gab es am
Oberrhein 30 Grad und
schon am Sonntag fielen
auf dem Fichtelberg im
Erzgebirge die ersten
Schneeflocken. Gegen
Ende der Woche könnte es
selbst bis in tiefe
Lagen eine weiße
Überraschung geben. An
den Küsten droht sogar
ein seltener Oststurm.
Jetzt will es der Herbst
wissen: Am Montagfrüh
lagen die Tiefstwerte in
der Südhälfte bei bis zu
minus 4 Grad. Gegenüber
den Höchstwerten am
vergangenen Freitag
stellte das zum Beispiel
in Nürnberg sowie rund
um München einen
Temperatursturz um etwa
30 Grad dar. So große
Schwankungen in kurzer
Zeit kommen in
Deutschland eher selten
vor. Der nächste Schwall
polarer Kaltluft kündigt
sich mit einem
auflebenden Ostwind
schon im Laufe der Woche
an. In einem Streifen
des Landes sind dann
winterliche Verhältnisse
durch Schneefall und
glatte Straßen bei
Temperaturen um den
Gefrierpunkt zu
erwarten.
„Es ist das große
Gerangel zwischen Warm
und Kalt, dass in dieser
Woche in die nächste
Runde geht“, beschreibt
Niklas Weise,
Meteorologe von
WetterOnline, die
Großwetterlage. „Polare
Kaltluft erreicht in der
zweiten Wochenhälfte die
Nordosthälfte
Deutschlands, von
Südwesten hält ein Tief
mit milder und feuchter
Luft dagegen. Im
Übergangsbereich könnte
sogar der erste Schnee
bis ins Flachland
fallen.“ Welche Regionen
davon betroffen sein
werden, ist zum
derzeitigen Stand
allerdings noch
unsicher.
Kalter Ostwind im
Norden
Zwischen den beiden
Hauptakteuren der
Wetterlage, einem Tief
über Frankreich und
einem Skandinavienhoch,
nehmen im Laufe der
Woche die
Luftdruckunterschiede
immer weiter zu. Der
Ausgleich findet in Form
von einem kräftigen
Ostwind statt, der
besonders nördlich der
Mittelgebirge ab
Donnerstag deutlich
spürbar sein wird. „Viel
kälter kann es zu dieser
Jahreszeit nicht werden:
Die dünne Übergangsjacke
für den Herbst wird da
nicht mehr ausreichen.
Bei Höchstwerten
deutlich unter 10 Grad
und gefühlten
Temperaturen im
Frostbereich muss hier
schonmal die Winterjacke
herausgekramt werden“,
fügt Weise hinzu.
An den Küsten kann der
Ostwind am Freitag und
Samstag sogar
Sturmstärke erreichen.
Das kommt im Vergleich
zu Stürmen mit
westlichen Winden
deutlich seltener vor.
An der Nordseeküste hat
das Niedrigwasserstände
zur Folge, an der
Ostseeküste könnte ein
Sturmhochwasser
auftreten.
Winterliches Intermezzo
am Wochenende?
Im
Grenzbereich der warmen
und kalten Luft können
sich am Samstag
winterliche Verhältnisse
einstellen: Die
Wettermodelle berechnen
übereinstimmend einen
Streifen mit nassen
Schneefällen und
Temperaturen um den
Gefrierpunkt. Auch
gefrierender Regen mit
gefährlicher
Straßenglätte ist eine
mögliche Variante.
Wo genau die sogenannte
Luftmassengrenze
verlaufen wird, ist
jedoch noch unsicher.
Derzeit schwanken die
Modelle - grob
gesprochen - zwischen
der Norddeutschen
Tiefebene und dem
Mittelgebirgsraum. Von
langer Dauer wird der
Schnee aber nicht sein,
denn bereits an den
Folgetagen wird es
wieder milder.
|
Schürt
Vulkanausbruch die
Erderwärmung? -
Klimawandel im
Turbomodus
|
• Klimafolgen
der Honga-Hunga Ha'apai
Explosion
• Gewaltiger
Wasserdampfeintrag durch
Tonga-Eruption
• Wasserdampf
ist wichtigstes
Treibhausgas
• Zusammenhang
mit derzeitigen
Wärmespitzen Auswirkung
auf den Polarwirbel?
• Weitere
Faktoren, die zur
Erwärmung führen
Beim gewaltigen Ausbruch
eines Vulkans im
Inselstaat Tonga im
Südpazifik stieg im
Januar 2022 die
Aschesäule
rekordverdächtig hoch in
die Atmosphäre auf. Fast
150 Millionen Tonnen
Wasserdampf wurden bis
in die Stratosphäre
katapultiert. Foto Tonga
Geological Services
Bonn/Duisburg, 11.
Oktober 2023 - Am 15.
Januar 2022 ist der
Unterseevulkan
Honga-Hunga Ha'apai
explodiert. Er
schleuderte gigantische
Mengen an Wasserdampf in
die Atmosphäre. Forscher
vermuten Folgen für
unser Klima. Die
stärkste Vulkaneruption
der jüngeren Geschichte
hat beim Ausbruch des
Tonga-Vulkans Anfang
letzten Jahres fast 150
Millionen Tonnen
Wasserdampf bis in die
Stratosphäre
katapultiert.
Wasserdampf als potentes
Treibhausgas
Der
Wasserdampfeintrag durch
den Ausbruch entspricht
mehr als 10 Prozent des
„normalen“
Wasserdampfgehaltes
dieser in rund 20 bis 50
Kilometern Höhe
gelegenen
Atmosphärenschicht.
Normalerweise ist die
Stratosphäre ein
austauscharmer und sehr
trockener Ort, dem nur
über sehr hochreichende
Gewitter regelmäßig
etwas Wasserdampf
zugeführt wird.
Nach
dem gigantischen
Wasserdampfeintrag durch
die Tonga-Eruption
dürfte es daher Jahre
dauern, bis sich der
Wasserdampfgehalt dort
wieder normalisiert.
Wasserdampf ist das mit
Abstand wichtigste
Treibhausgas der Erde,
noch vor dem zwar
wirksameren, aber in
wesentlich geringerer
Konzentration
beteiligten CO2.
Forscher haben daher
bereits im Sommer
letzten Jahres darauf
hingewiesen, dass
infolge der Eruption
möglicherweise ein
Anstieg der globalen
Temperaturen zu erwarten
sei.
Denn
anders als bei
„normalen“ Eruptionen
sind bei diesem Ausbruch
kaum kühlende Aerosole
wie etwa Schwefeldioxid
(SO2) in die Atmosphäre
gelangt, die das
einfallende Sonnenlicht
dämpfen könnten.
Stattdessen bewirkt der
Eintrag von
Wasserdampfgas den
gegenteiligen Effekt:
Die Temperaturen steigen
an.
Beeinflusst Erwärmung
auch den Polarwirbel?
Mittlerweile hat sich
dieser Wasserdampf
weiter bis in die
Polarregionen der Erde
verteilt, wo seine
Erwärmungseffekte
womöglich sogar Einfluss
auf den Polarwirbel
nehmen könnten. Ob und
wie sich das auf die
Witterungsentwicklung im
Winter auswirken wird,
ist wegen der
Einmaligkeit des
Ereignisses jedoch noch
völlig offen. Auch
lässt sich bislang nicht
beziffern, wie groß der
Anteil des Wasserdampfs
der Tonga-Eruption an
der seit diesem Jahr
weltweit zu
beobachtenden
Beschleunigung und
Verstärkung der globalen
Erwärmung ist.
Die Besonderheiten
dieser Eruption sind
schlicht noch
wissenschaftliches
Neuland, es fehlt an
Erfahrungswerten. Immerhin
kommen Wissenschaftler
der University of Oxford
in einer Anfang des
Jahres in der
Fachzeitschrift "Nature
Climate Change"
veröffentlichten Studie
zu dem Schluss, dass
sich durch die Eruption
die Wahrscheinlichkeit
einer Überschreitung der
1,5-Grad-Marke bei der
Klimaerwärmung um sieben
Prozent erhöht habe.
Erderwärmung im
Turbogang
So
werden seit Monaten
nahezu weltweit immer
wieder
Rekordtemperaturen
gemessen, die oft weit
über den zuvor
registrierten
Spitzenwerten liegen.
Davon betroffen waren
Regionen aller
Kontinente, ohne dass
Gebiete mit
wechselhafterem und
kühlerem Wetter diesen
„Wärmeüberschuss“ unterm
Strich hätten
ausgleichen können.
Dabei
treiben die über immer
längere Zeiträume hinweg
beobachteten und teils
extremen Wärmespitzen
nicht nur die mittlere
Lufttemperatur, sondern
auch die
Oberflächentemperaturen
vieler Meeresgebiete auf
zuvor noch nie gemessene
Werte. Forschende haben
dieses Phänomen auf den
Namen „Blob“ getauft und
sprechen aufgrund der
außergewöhnlichen
Messdaten sogar von
„marinen Hitzewellen“.
El Niño mischt bei der
Erwärmung mit
Es
liegt allerdings nahe,
dass auch das derzeit
wieder etablierte
Wetterphänomen El Niño
einen deutlichen Anteil
an der so ungewöhnlichen
Entwicklung hat.
Das
alle zwei bis sieben
Jahre wiederkehrende
Wetterphänomen kehrt
Meeresströmungen und
Windsysteme im
tropischen Pazifik um,
wodurch regionale
Hitzewellen und
verheerende
Dürreperioden, aber auch
Stürme, katastrophale
Regenfälle und
Überflutungen ausgelöst
werden. Weniger
ausgeprägt sind die
Auswirkungen von El Niño
abseits der
Pazifik-Region.
Wechselwirkungen
zwischen El Niño und dem
aktuell zu beobachtenden
Klimawandel gelten als
wahrscheinlich, sind
jedoch noch Gegenstand
der Forschung.
Ein
weiterer Aspekt für das
unerwartete
Temperatur-Plus könnte
sich aber auch hinter
besonders staubarmer
Luft über den
äquatorialen
Meeresregionen
verbergen. So ist in
diesem Jahr wegen
schwacher Passatwinde
deutlich weniger
Saharastaub in die
Atmosphäre gelangt als
im Mittel der Jahre.
Daher ist die Luft
klarer und für
Sonnenstrahlung
durchlässiger geworden.
Zusammenspiel vieler
Faktoren
Hinzu
kommen besonders stabile
und ortsfeste
Hochdruckgebiete, die in
den vergangenen Monaten
ungewöhnlich lang
andauernde Hitzewellen
zur Folge hatten und so
auch über weiten
Meeresflächen zu einem
deutlichen
Einstrahlungsplus
führten.
Letztlich ist es wohl
das zufällige, aber
perfekte Zusammenspiel
solcher stabilen Hochs,
verminderter
Wüstenstaubtrübung, El
Niños, der
Tonga-Eruption und
womöglich weiterer,
bisher unterschätzter
Faktoren, welche die so
dramatische
Beschleunigung der
Erderwärmung bewirken.
Die
Wärmekurven all dieser
Phänomene überlagern und
addieren sich
gegenseitig und schalten
den Klimawandel so
vorübergehend in den
Turbo-Gang.
Tonga-Eruption bisher
beispiellos
El
Niño wird wieder
abflauen und die
Wasserdampfinjektion des
Vulkanausbruchs in der
Stratosphäre wird sich
nach und nach
verflüchtigen. Auch die
stabilen
Hochdruckgebiete werden
ihre Positionen
verschieben und Wind
wieder mehr Wüstenstaub
in die Atmosphäre
wirbeln als zuletzt.
Damit
fallen diese
klimarelevanten Faktoren
zumindest in absehbarer
Zeit wieder weg und die
Karten werden neu
gemischt. So wird sich
im Nachgang wenigstens
annähernd bestimmen
lassen, wie groß der
Anteil der einzelnen
Faktoren an der
gegenwärtigen
Fieberkurve unseres
Planeten tatsächlich
war.
Was bleibt, ist der
weiter fortschreitende
Klimawandel, wenn auch
wieder auf etwas
moderaterem Niveau als
zurzeit. Und auch die
Ungewissheit bleibt,
wann und wie sich der
nächste große Ausbruch
eines Vulkans in das
Klimageschehen einmischt
und ob und wie wir uns
darauf vorbereiten
können.
Dieser
Bericht beruht unter
anderem auf folgenden
Veröffentlichungen:
Jenkins, S., Smith, C.,
Allen, M. et al. Tonga
eruption increases
chance of temporary
surface temperature
anomaly above 1.5 °C.
Nat. Clim. Chang. 13,
127–129 (2023).
https://doi.org/10.1038/s41558-022-01568-2
Martin Jucker, Chris
Lucas, Deepashree Dutta.
Long-term surface impact
of Hunga Tonga-Hunga
Ha'apai-like
stratospheric water
vapor injection. August
04, 2023.
https://www.researchgate.net/publication/372889143_Long-term_surface_impact_of_Hunga_Tonga-Hunga_Ha%27apai-like_stratospheric_water_vapor_injection
|
Das ist der
„goldene Oktober“- Eine
Frage der Beleuchtung
|
• Darum
heißt es "goldener
Oktober"
•
Phänologischer
Vollherbst um eine Woche
verschoben
•
Warum sind noch viele
Blätter grün?• Deshalb
verfärben sich die
Blätter
•
Besonderes Licht durch
Sonnenstand im Herbst
Goldenes Herbstlicht:
Die Natur leuchtet
prunkvoll. Foto
Shutterstock
Bonn/Duisburg, 9.
Oktober 2023 - Das
Sonnenlicht wirkt auf
uns im Herbst oft
besonders weich und
warm. Seit Jahrhunderten
haben in Deutschland die
Bezeichnungen „goldener
Oktober“ oder „goldener
Herbst“ Tradition. Aber
warum sieht man den
Herbstmonat in einem so
besonderen Licht?
Als „goldener Oktober“
wird eine sonnige und
milde Witterungsperiode
im zweiten Monatsdrittel
bezeichnet. „Golden“
wird diese Zeit genannt,
weil sie als angenehm
und schön empfunden
wird, was nicht zuletzt
an ihrem prächtigen
Erscheinungsbild liegt.
Majestätisch, reich und
golden zeigt sich die
Natur noch einmal vor
dem Winter, bevor sie
verglüht: In warmem
Licht tauchen die Farben
der Blätter die
Landschaft in ein Meer
aus Gelb- und Rottönen.
Dazu strahlt die Sonne
in edlem Gelbgold und
sanftem Rot.
Blattgold könnte
knapp werden
Witterungsbedingt gibt
es bisher aber kaum
Anzeichen für einen
goldenen Herbst und der
phänologische Vollherbst
hinkt in diesem Jahr
rund eine Woche
hinterher.
Neben
der abnehmenden
Tageslänge und dem
sinkenden Sonnenstand
sind es eher die kalten
Nächte und die
Frühnebelfelder, die das
Fortschreiten der
Jahreszeit anzeigen -
und das trockene Laub am
Boden vieler Wälder. Die
Blätter an den Bäumen
sind sogar oft noch
grün.
Prof. Dr. Andreas
Roloff,
Forstwissenschaftler an
der TU Dresden, erklärt
uns auf Nachfrage: "Die
abgefallenen und
verfärbten Blätter waren
die Blätter vom
Frühjahrsaustrieb,
welche die langen
Trockenstresszeiten im
Sommer erlebt haben."
Der
regional sehr nasse
August hat laut Roloff
bei sehr vielen Gehölzen
zu einem zweiten,
inzwischen oft sogar
dritten Austrieb
geführt, daher stammen
auch die noch grünen
Blätter.
Buntes Laub verstärkt
den Goldton
Im
Laufe des Oktobers
beginnt sich das Laub
der Bäume und Pflanzen
zu verfärben. Mit dem
ersten Nachtfrost endet
auch die grüne Phase der
jungen Blätter. Damit
wird die Fotosynthese
(Zuckerproduktion) der
Pflanze beendet.
Beim
Abbau des Chlorophylls
treten andere
Blattfarbstoffe wie das
gelbe Karotin oder das
rote Anthocyan in den
Vordergrund - die bunte
Färbung entsteht.
Scheint die im Vergleich
zum Sommer tiefer
stehende Sonne auf die
bunte Blätterpracht,
entfaltet sich das
"goldene"
Naturschauspiel in
seiner ganzen Pracht.
Gelb und rot gefärbte
Wälder reflektieren das
Licht und intensivieren
so den Farbeindruck.
Roloff
vermutet, dass die
Laubfärbung der Bäume in
diesem Jahr "nicht ganz
spektakulär wird, falls
sie vom Frost überrascht
werden, ohne vorher
schon die Vorbereitungen
für die Ruhephase
begonnen zu haben."
Goldenes Licht durch den
Sonnenstand
Für
die „Vergoldung“ des
Lichts ist der
Sonnenstand
entscheidend. Im Herbst
steht die Sonne tiefer
am Himmel und das Licht
trifft in einem
flacheren Winkel auf die
Erde als im Sommer.
Dadurch ändert sich auch
die Lichtbrechung.
Vor
allem bei Sonnenauf- und
-untergang erscheint der
Himmel dann in einem
besonders satten Gold-
oder Rotton.
Bevor
wir das Licht zu diesen
Tageszeiten wahrnehmen,
hat es bereits einen
langen Weg durch die
Atmosphäre zurückgelegt.
Dabei trifft es auf
viele Staub- und
Wasserteilchen, an denen
es sich bricht.
Das langwellige rote und
orange Licht wird dabei
weniger gestreut als das
kurzwellige blaue Licht
der Sonnenstrahlen. Am
Ende des Weges eines
Sonnenstrahls, also im
Auge des Betrachters,
werden die „kalten“
Lichtanteile daher
weitgehend
herausgefiltert. Übrig
bleiben die warmen
Rottöne. Sie lassen die
herbstliche Landschaft
so warm und golden
erscheinen.
Durch
die Brechung an Staub-
und Wasserteilchen
verliert das Sonnenlicht
zudem an Intensität. Es
wird diffuser und
erzeugt so den für den
Herbst typischen
zauberhaften
Weichzeichnereffekt.
|
Luftmassengrenze
entsteht über
Deutschland – Spätsommer
gegen Herbst
|
• Luftmassengrenze
am Wochenende
• Deutliche
Abkühlung in weiten
Teilen Deutschlands
• Warme
Luft hält sich im
Südwesten
•
Kommende Woche wieder
wärmer
Am Sonntagnachmittag
liegt die
Luftmassengrenze quer
über Deutschland. Dabei
markieren die blauen
Zacken die Kaltfront und
die roten Beulen die
Warmfront. Wenn keine
der beiden Luftmassen in
eine Richtung vorstößt,
erhält die Front beide
Symbole und wird als
Luftmassengrenze
charakterisiert. Foto
WetterOnline
Bonn/Duisburg, 6.
Oktober 2023 - Im Laufe
des Wochenendes
verschärfen sich die
Temperatur- und
Wetterkontraste zwischen
dem Nordosten und
Südwesten Deutschlands
und eine sogenannte
Luftmassengrenze
entsteht. Am Oberrhein
hält sich noch
spätsommerliche Luft mit
maximal 25 Grad. Dabei
arbeitet sich zur
gleichen Zeit kühle Luft
mit Höchstwerten
zwischen 12 und 15 Grad
am Sonntag weiter
landeinwärts vor.
•
In der kommenden Woche
kontert die warme Luft
jedoch kräftig.
In den
nächsten Tagen rangeln
eine warme Luftmasse aus
dem Süden und eine kühle
aus dem Norden um die
Vorherrschaft über
Deutschland. Eine
Luftmassengrenze ist
eine Übergangszone, in
der zwei Luftmassen
unterschiedlicher
Temperatur oder Feuchte
aufeinandertreffen.
Luftmassengrenzen können
zwischen 20 und 200
Kilometer breit sein.
Lange blieb die kühle
Luft auf Distanz, nun
schaut sie am Wochenende
auf einen Kurzbesuch bei
uns vorbei. Niklas
Weise, Meteorologe von
WetterOnline: „Die
Küstenbewohner spüren
die Ankunft der
herbstlichen Luft, die
von Wind und Regen
begleitet wird, am
Samstag als erstes. Am
Sonntag dreht dann der
Wind in großen Teilen
Deutschlands auf
nördliche Richtungen und
es wird noch etwas
kühler. Viel Regen gibt
es aber nicht. Ganz im
Südwesten hält die
warme, spätsommerliche
Luft dagegen. Wo genau
die Grenze verläuft ist
noch offen, vermutlich
aber etwa vom Oberrhein
bis zum Alpenvorland.“
•
Absturz auf ein
„normales“ Niveau
Anfang
der Woche war es mit
verbreitet 25 bis knapp
30 Grad außergewöhnlich
warm. An vielen Orten
wurden sogar neue
Rekorde für Oktober
gemessen. Der Rückgang
der Temperaturen auf für
Anfang Oktober übliche
Werte wird daher
deutlich zu spüren sein.
Die Nacht zum Montag
wird vorerst am
kältesten mit
Tiefstwerten von 3 und 9
Grad, wobei es im Westen
am mildesten bleibt. Im
Osten, sowie in höher
gelegenen
Mittelgebirgstälern ist
Bodenfrost möglich.
•Warme
Luft kehrt wohl zurück
Schon in der kommenden
Woche könnte sich die
Grenze allerdings wieder
Richtung Nordosten
verschieben. Dabei
verschärfen sich die
Kontraste weiter: Im
Südwesten rund um
Freiburg sind
Höchstwerte bis 28 Grad
möglich, während entlang
der Ostseeküste bei
Regen kaum mehr als 10
Grad erreicht werden.
Solche Unterschiede
kommen im Herbst nicht
selten vor. Dabei
gelangt je nach
Wetterlage die noch sehr
warme Luft aus dem
Mittelmeerraum zu uns
oder eben die bereits
abgekühlte Luft aus
nördlicheren
Breiten. Wer auf lange
Sicht die Oberhand
behält, bleibt
abzuwarten. Ein nächster
Vorstoß der kalten Luft
könnte sich aber bereits
zur Monatsmitte
andeuten.
|
Was ist ein
Kipppunkt? - Das
Wechselspiel zwischen
dem Klima und der Erde
|
• Kippelement
und Kipppunkt erklärt
• Auswirkungen
der Eisschmelze auf
Grönland und in der
Antarktis
• Veränderungen
der Zirkulation im
Nordatlantik
• Positive
Kippelemente
Das Abschmelzen der
Eisschilde in der
Antarktis und auf
Gröndland gilt als einer
der wichtigsten
Kippelemente im
Erdsystem. Foto
Shutterstock
Bonn/Duisburg, 4.
Oktober 2023 -
In
der Diskussion um den
Klimawandel ist immer
häufiger von sogenannten
Kipppunkten oder
Kippelementen die Rede.
Dabei handelt es sich um
Prozesse auf der Erde,
die bei einem bestimmten
Temperaturanstieg – und
demnach ab einem
Zeitpunkt – „kippen“ und
unumkehrbar von selbst
weiterlaufen. Wir
erklären, welche
Kippelemente besonders
wichtig sind und wie sie
unser Klima verändern
können.
Schiebt man eine
Kaffeetasse immer weiter
an den Rand des Tisches,
geht das eine Weile gut,
bis die Tasse einen
kritischen Punkt
erreicht, und vom Tisch
fällt. Ähnlich verhalten
sich die Kippelemente im
Erdsystem: Lange Zeit
reagieren sie nur wenig
auf klimatische
Veränderungen, bis sie
sich ab einem Punkt
verselbständigen und
langfristig in einen
neuen Zustand verfallen.
Selbst bei einer
Abkühlung des Klimas
bleiben die Prozesse
dann unumkehrbar oder
der Zustand erhalten.
Welche Elemente im
Erdsystem wann kippen
könnten, wird von der
Wissenschaft heiß
diskutiert. Da sich die
verschiedenen Elemente
aber auch gegenseitig
beeinflussen können, ist
eine genaue Prognose
sehr schwierig. Dennoch
deuten Studien darauf
hin, dass bereits bei
einer Erderwärmung
zwischen 1,5 und 2 Grad
mit hoher
Wahrscheinlichkeit erste
Kipppunkte erreicht
werden. Aktuell stehen
wir bei einer Erwärmung
von 1,1 Grad.
Eisschmelze auf Grönland
und in der Antarktis
Zu den
wichtigsten
Kippelementen mit
globalen Folgen zählt
der Verlust des
Grönländischen sowie des
Westantarktischen
Eisschilds. Bereits ab
einer Erwärmung um 1,5
Grad könnte sich der
Schmelzprozess mit hoher
Sicherheit selbst
verstärken und somit ein
Kipppunkt erreicht
werden. Auf Grönland
liegt das unter anderem
daran, dass der aktuell
noch bis zu 3 Kilometer
starke Eisschild immer
mehr an Höhe verliert
und somit immer höheren
Temperaturen ausgesetzt
ist.
In tieferen Schichten
der Atmosphäre ist die
Dichte der Luft größer
und die Luft erwärmt
sich dadurch stärker.
Das verstärkt die
Eisschmelze zusätzlich
und wird auch als
positive Rückkopplung
bezeichnet. Der
Westantarktische
Eisschild kann bei zu
warmem Ozeanwasser
instabil werden. Dann
setzt ebenfalls ein
selbstverstärkender
Prozess ein, der dazu
führt, dass der
Eisverlust sich immer
weiter beschleunigt.
Das komplette
Abschmelzen der
Grönländischen und
Westanarktischen
Eisschilde hätte einen
weltweiten
Meeresspiegelanstieg von
10 Metern zur Folge. Wie
schnell das Eis
schmilzt, hängt dennoch
von der weiteren
Temperaturentwicklung
ab. Der komplette
Verlust des Eises wird
erst in mehreren
Tausenden Jahren
erwartet.
Zirkulation im Labrador-
und Irminger-Meer
Besonders relevant für
Europa ist ein
Kipppunkt, den die
Wissenschaft im
Nordatlantik ausfindig
machen konnte. Die
Zirkulation im Labrador-
und Irminger-Meer südlich
von Grönland könnte
demnach bereits in den
nächsten Jahrzehnten
zusammenbrechen.
Normalerweise sinkt dort
das salzhaltige und
kalte Wasser aufgrund
seiner hohen Dichte in
die Tiefe ab. Der
zusätzliche Eintrag von
Süßwasser durch die
Gletscherschmelze auf
Grönland verdünnt das
Wasser allerdings und
die Zirkulation gerät
ins Stocken.
Diese
Zirkulation wird auch
subpolarer Wirbel
genannt und gilt als
Motor der atlantischen
Umwälzzirkulation, zu
der auch der Golfstrom
und der
Nordatlantikstrom
gehören. Durch ein
Versiegen der
Zirkulation südlich von
Grönland würde es sich
im Nordatlantik regional
um 2 bis 3 Grad und
global um circa 0,5 Grad
abkühlen. Eine mögliche
Folge ist die
Verschiebung des
Jetstreams in Richtung
Norden, wodurch sich die
Wetterlagen in Europa
ändern und mehr Extreme
auftreten können.
Veränderungen in der
Biosphäre
Das
Ausbreiten oder
Absterben von Wäldern
kann ebenfalls einen
Kipppunkt darstellen.
Der Regenwald speichert
beispielsweise rund ein
Viertel des gesamten
terrestrischen
Kohlenstoffs und damit
auch das gebundene
Kohlendioxid. Daher
besitzt er eine
Schlüsselrolle für das
Weltklima und die
Artenvielfalt. 20
Prozent der
ursprünglichen Fläche
des Regenwaldes sind
bereits Abholzung und
Dürren zum Opfer
gefallen. Bei 25 Prozent
– so die Einschätzung
von Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftlern –
könnte ein Kipppunkt
erreicht werden, von dem
an sich das Ökosystem
nicht mehr regenerieren
kann.
Es gibt auch positive
Kipppunkte
Zu den
positiven Kippelementen
zählt unter anderem das
Ausdehnen der nördlichen
Nadelwälder und ein
mögliches Ergrünen von
Teilen der Sahara, wie
es zuletzt vor etwa
12000 Jahren der Fall
war. Hierbei handelt es
sich um regionale
Kippelemente, die für
das globale Klima eher
von geringer Bedeutung
sind.
Im
übertragenen Sinne
können auch Kipppunkte
in der menschlichen
Gesellschaft erreicht
werden. Bei der
Energiewende zum
Beispiel könnte aufgrund
der immer weiter
sinkenden Kosten der
erneuerbaren Energien
ein positiver Kipppunkt
erreicht sein. Weltweit
werden mittlerweile mehr
als 80 Prozent in die
Erneuerbaren investiert
und deren Anteil an der
Gesamtstromerzeugung
wächst gegenüber Kohle
rasant. Bereits zu
Beginn des Jahres 2025
könnte laut einem
Bericht der
internationalen
Energieagentur der Strom
mehrheitlich aus
Erneuerbaren
Energiequellen generiert
werden.
•
Kippelemente reagieren
auf die Klimaerwärmung
ab einem Kipppunkt „von
allein“
•
Erreichen von ersten
Kipppunkten schon bei
1,5 bis 2 Grad Erwärmung
wahrscheinlich
•
Auswirkungen sind
vielfältig, reichen von
regionaler bis auf die
globale Ebene
•
Beispiel positiver
Kipppunkt: Anteil
Erneuerbarer Energien
wächst rasant
Quellen:
Exceeding 1.5°C
global warming could
trigger multiple climate
tipping points
https://www.science.org/doi/10.1126/science.abn7950
Kippelemente –
Großrisiken im Erdsystem
https://www.pik-potsdam.de/de/produkte/infothek/kippelemente/kippelemente
Integovernmental
Panel on Climate Change
– Synthesis Report
https://www.ipcc.ch/report/ar6/syr/downloads/report/IPCC_AR6_SYR_SPM.pdf
Amazon tipping
point – Where are we?
https://www.maaproject.org/2022/amazon-tipping-point/
Renewable
power’s growth is being
turbocharged as
countries seek to
strengthen energy
security
https://www.iea.org/news/renewable-power-s-growth-is-being-turbocharged-as-countries-seek-to-strengthen-energy-security
|
Herbst: Balzzeit
der Fledermäuse -
Liebeslieder per
Ultraschall vor einer
weiten Reise
|
•
Herbst: Zeit der
Nachwuchsplanung bei
Fledermäusen
•
Brautwerbung per
Ultraschall
•
Ab in den Süden!
Fledermaus-Zug in die
Winterquartiere
•
Zug findet bei den
meisten Individuen zur
selben Zeit statt,
jedoch nicht in mit
Vögeln vergleichbar
großen Schwärmen.
•
Teilweise 2000 Kilometer
zwischen dem Sommer- und
Winterquartier
•
Durchschnittlich 30-50
Kilometer pro Nacht
Auf dem Weg ins
Liebesglück, eine
Fransenfledermaus im
Herbst. Foto
Shutterstock
Bonn/Duisburg, 2.
Oktober 2023 - Der
Herbst ist für
Fledermäuse eine
besondere Zeit: Sie
planen ihren Nachwuchs
und bereiten sich auf
ihre Winterquartiere
vor. Manchmal reisen sie
dafür sehr weit. Die
winzigen Säugetiere
haben unglaubliche
Fähigkeiten, zeigen
kuriose Verhaltensweisen
und haben fast
„Supermannqualitäten“.
Jetzt im Oktober sind
sie noch zu beobachten:
Fledermäuse jagen bei
Dämmerung und in der
Nacht durch die Luft.
Geschäftig flattern die
neben den Flughunden
einzigen flugfähigen
Säugetiere der Welt
umher und futtern, was
die Luft an Insekten
bietet, um sich später
möglichst gesund und
rund durch den Winter
schlafen zu können.
Die kleinen Flattertiere
haben eine Menge
Erstaunliches auf Lager.
Dass die Tiere Echolot
zum Orten ihrer Nahrung
nutzen, ist vielen
bekannt. Aber auch die
Brautwerbung geschieht
per Ultraschall und das
nicht etwa im Frühling,
sondern im Herbst. Und
die sehr kleinen Säuger
– unsere größte
heimische Fledermaus ist
gerade mal 8,5
Zentimeter lang – treten
im Herbst eine weite
Reise Richtung Süden an.
Aber das ist längst
nicht alles.
Gesänge locken Weibchen
zum Balzquartier
Während die meisten
Säugetiere und Vögel
ihren Nachwuchs im
Frühling zeugen und
gebären, packen die
Fledermaus erst im
Herbst starke Gefühle
für das andere
Geschlecht. Nachdem die
Jungtiere im September
die Wochenstuben
verlassen haben, wird in
sogenannten
Balzquartieren die
nächste Generation
produziert.
Die Fledermausmännchen
warten ab Mitte
September in Baumhöhlen
auf vorüberziehende
Weibchen. Diese werden
nun mit Gesängen
angelockt. Die Balzrufe
sind für uns nicht
hörbar, weil sie im
Ultraschallbereich
ertönen. Für eine
Fledermausdame hingegen
ist der Gesang des
Männchens so betörend,
dass sie zum
Balzquartier fliegt.
Dort kommt es zur
Paarung. Die
Familienplanung des
Weibchens steht dann
schonmal: Aber bis zur
Geburt wird es noch
lange dauern, denn das
Weibchen verwahrt die
Spermien noch bis zum
nächsten Frühling in
seinem Geschlechtstrakt.
Neben der Liebe ist
eines wichtig:
Winterspeck muss her!
Flattern, Fressen und
Futtern – das sind neben
der Paarung die
wichtigsten Tätigkeiten
der Fledermaus im
Herbst. Um den langen
Winterschlaf zu
überstehen, ist es
erforderlich, dass sich
die Säuger einen dicken
Speckmantel anfressen.
Sie müssen im Herbst 20
bis 30 Prozent an
Gewicht zulegen. Im
Spätherbst suchen sie
dann ihre
Winterquartiere auf.
Langstreckenflüge ins
Winterquartier
Einige unserer 25
heimischen
Fledermausarten
bevorzugen sehr weit
entfernte
Winterquartiere. Im
Herbst beginnt daher
nicht nur der Zug der
Vögel in den Süden,
sondern auch der der
Fledermäuse. Durch
Beringungen der Tiere
können Biologen ihre
Wanderungen verfolgen.
So haben sie entdeckt,
dass die nur 5
Zentimeter kleinen und 6
bis 15 Gramm schweren
Rauhautfledermäuse sogar
knapp 2000 Kilometer
zwischen dem Sommer- und
Winterquartier
zurücklegen.
Wie die Tiere auf der
langen Reise navigieren,
ist noch nicht
aufgeklärt worden.
Denkbar ist eine
Orientierung am
Magnetfeld der Erde oder
aber an Landmarken.
Thalia Jentke von der
Fledermaus
Beringungszentrale Bonn
am Zoologischen
Forschungsmuseum
Alexander Koenig (ZFMK)
erklärt uns auf
Nachfrage: „Die
Wanderrichtung in den
größten Teilen Europas
ist in der Regel im
Herbst immer Richtung
Südwesten. Während des
Zugs ziehen die Tiere
durchschnittlich 30 bis
50 Kilometer pro Nacht.
Der Zug findet bei den
meisten Individuen zur
selben Zeit statt,
jedoch nicht in mit
Vögeln vergleichbar
großen Schwärmen.“
Der Winter kann kommen
Die Familienplanung
steht, der Bauch ist
voll, das Winterquartier
ist bezogen – jetzt kann
der Winterschlaf
beginnen. Im
Winterquartier hängen
sich die Fledermäuse
dicht aneinander
gekuschelt kopfüber in
ihre kühlen, aber
frostfreien
Schlafplätze. Sie senken
ihre Körpertemperatur
auf bis zu 3 Grad ab und
verlangsamen die Atmung
und den Herzschlag bis
auf rund ein Dutzend
Schläge pro Minute.
Der Frühling ist die
Zeit zum Trächtigwerden
Wenn die Fledermäuse im
Frühling aufwachen,
fliegen sie in ihre
Sommerquartiere zurück.
Diese sind im Gegensatz
zu den Winterquartieren
nach Geschlechtern
getrennt. In ihrem
Quartier werden die
Weibchen in Abwesenheit
der Männchen trächtig,
weil sie deren Spermien
im vergangenen Herbst
eingelagert hatten. Nach
50 Tagen Tragzeit ziehen
sie ihr Fledermausbaby
in einer
Wochenstubengesellschaft
groß, die sie mit den
anderen Weibchen
bilden.
Ein stilles und langes
Leben im Verborgenen
Fledermäuse können ein
Alter von über 20 Jahren
erreichen und somit sehr
alt werden. In
Anbetracht ihrer
geringen Körpergröße ist
das eine absolute
Besonderheit, denn
kleine Säuger leben
eigentlich nur sehr
kurz. Unsere heimischen
Fledermäuse sind außer
für Insekten völlig
ungefährlich.
Fledermäuse leben
vielmehr so still und
verborgen, dass sie auch
der Wissenschaft noch
viele Rätsel aufgeben.
|
Schweizer
Gletscher schmelzen
rapide - 2023:
Eisverlust von 4 Prozent
|
•
Gletscherschmelze in der
Schweiz enorm
•
Walliser Alpen und
Ostalpen besonders
betroffen
•
Abnahme des Eises um 3,5
Meter in 3200 Metern
• Verlust
von Süßwasserreserven
•
Ursachen der
Gletscherschmelze
Beim Rhonegletscher hat
sich in den vergangenen
Jahren ein großer
Gletschersee gebildet,
wo einst meterdickes Eis
war. Foto Dr. David
Volken, WetterOnline
Bonn/Duisburg, 29.
September 2023 - Die
Schweizer Gletscher
schmelzen immer
schneller. Sie haben den
für ihre Existenz
zweitschlechtesten
Sommer seit Messbeginn
erlebt. In den
vergangenen zwei Jahren
verschwanden in den
Schweizer Alpen 10
Prozent des Eisvolumens.
In Zukunft wird sich die
Schmelze sogar noch
beschleunigen. Ein
weiteres Jahr der
Extreme zehrt an den
Gletschern. So sind in
den letzten 12 Monaten
in den Schweizer Alpen
rund 4 Prozent des
Eisvolumens
abgeschmolzen.
Am stärksten war die
Schmelze in den
südlichen Walliser Alpen
und in den Ostalpen.
Dr. David Volken,
Meteorologe und
Klimaexperte von
WetterOnline: „Die
Gletscherschmelze nimmt
insgesamt immer weiter
zu, aber die
Beschleunigung der
Schmelze in den Alpen
ist enorm. Wenn die
Schmelze in diesem
Ausmaß weitergeht, dann
sind die Gletscher weg,
bevor wir Stauseen
gebaut haben. Der
Verlust von Süßwasser,
das sonst im Eis der
Gletscher gespeichert
ist, wäre somit
unaufhaltsam.
Beim Allalingletscher
oberhalb von Saas-Fee im
Wallis war die
Gletscherschmelze fast
so gravierend wie im
Rekordjahr 2022. Selbst
auf einer Höhe von 3200
Metern nahm das
Gletschereis in der
Dicke um 3,5 Meter ab.
Auf dieser Höhe sollte
eigentlich im September
noch Schnee vom letzten
Winter liegen.“
Bis zu 3 Meter
Eisdickenverlust am
Griesgletscher
Der Allalingletscher
steht mit diesen großen
Verlusten aber nicht
alleine da. Auch beim
Griesgletscher im
Nufenengebiet, am
Ghiacciaio del Basodino
im hinteren Maggiatal
und am Vadret Pers im
Engadin maßen die
Forschenden der ETH
Zürich mittlere Verluste
der Eisdicke von bis zu
3 Metern. Der
Griesgletscher war
bereits im Juli komplett
schneefrei und somit
schutzlos der Sonne
ausgesetzt.
Etwas weniger dramatisch
ist die Situation
zwischen dem Berner
Oberland und dem Wallis,
da dort im Winter etwas
mehr Schnee lag. Dennoch
ist der Verlust mit über
2 Metern an mittlerer
Eisdicke am Großen
Aletschgletscher und am
Glacier de la Plaine
Morte oberhalb von
Montana sehr hoch.
Ursachen der
Gletscherschmelze
Für den erneut starken
Rückgang der Schweizer
Gletscher gibt es
mehrere Ursachen. Zum
einen fielen im
vergangenen Winter stark
unterdurchschnittliche
Schneemengen. Der sehr
warme Juni ließ den
Schnee auf den Gletscher
sehr rasch schmelzen.
Die Hitzewellen Ende
August und Anfang
September mit einer
Nullgradgrenze von teils
über 5000 Metern führten
zu sehr hohen
Schmelzraten. Zudem
werden die
Gletscheroberflächen von
Jahr zu Jahr immer
schmutziger.
Die dunklere Oberfläche
reflektiert die
einfallende
Sonnenstrahlung
schlechter. Somit steht
mehr Energie für die
Eisschmelze zur
Verfügung. Da gemäß den
Klimamodellen die Sommer
immer wärmer werden und
die Schneefallgrenze
immer weiter ansteigt,
beschleunigt sich die
Gletscherschmelze in den
kommenden Jahren immer
mehr. Bis Mitte des
Jahrhunderts werden
viele Gletscher ganz
verschwinden und selbst
große Eisströme wie der
Rhone- oder
Morteratschgletscher
werden kaum
wiederzuerkennen sein.
|
Rekord-Monat:
Wärmster und
zweitsonnigster
September seit
Messbeginn
NRW: Wärmster September
aller Aufzeichnungen mit
7 heißen Tagen am
Niederhein
|
Offenbach, 29. September
2023 – Eine
Omega-Wetterlage brachte
im September enorme
meteorologische
Anomalien in
Deutschland. So stieg
die Temperatur unter
ständigem
Hochdruckeinfluss auf
einen bisher in den
Annalen der
Wetteraufzeichnungen
unerreichten Wert. Auch
die Sonne schien
unermüdlich, während es
gleichzeitig erheblich
zu trocken war, wie der
Deutsche Wetterdienst
(DWD) nach ersten
Auswertungen der
Ergebnisse seiner rund 2
000 Messstationen
meldete.
Sommerfortsetzung statt
Herbstbeginn - September
2023 fast 4 Grad zu warm
Das Temperaturmittel lag
im September 2023 mit
17,2 Grad Celsius (°C)
um 3,9 Grad über dem
Wert der international
gültigen Referenzperiode
1961 bis 1990. Im
Vergleich zur aktuellen
und wärmeren
Vergleichsperiode 1991
bis 2020 betrug die
Abweichung 3,4 Grad.
Damit wurden die
bisherigen Rekorde aus
den Septembermonaten
2006 und 2016 (jeweils
16,9 °C) deutlich
übertroffen. "Die
außergewöhnlichen
Temperaturen im
diesjährigen
Rekord-September in
Deutschland sind ein
weiterer Beleg dafür,
dass wir uns mitten im
Klimawandel befinden,"
so Tobias Fuchs, Leiter
des Geschäftsbereichs
Klima und Umwelt beim
DWD.
Ausschlaggebend für den
Rekord waren viele
Sommertage (≥ 25 °C) und
vor allem im
Norddeutschen Tiefland
auch eine bemerkenswert
hohe Anzahl von heißen
Tagen (≥ 30 °C). Am
Nordrand der
Mittelgebirge, wie in
Barsinghausen-Hohenbostel
(20 km südwestlich von
Hannover) und in
Huy-Pabstorf (ca. 45 km
westlich von Magdeburg)
wurde erstmals an sieben
Tagen die 30-Grad-Marke
gerissen.
Der Oberrheingraben
wartete, wie in
Waghäusel-Kirrlach,
sogar mit zehn heißen
Tagen auf. Dort wurde es
am 12. mit 33,3 °C auch
am heißesten. Als
erfrischendes
Kontrastprogramm
markierten am 25.
Deutschneudorf-Brüderwiese
(Erzgebirge) und
Oberstdorf (Allgäu) mit
jeweils 0,9 °C die
bundesweiten Tiefpunkte.
Außergewöhnlich
trockener September mit
regional schweren
Unwettern Im September
fielen mit rund 32
Litern pro Quadratmeter
(l/m²) nur etwas mehr
als die Hälfte des
Niederschlags der
Referenzperiode 1961 bis
1990 (61 l/m²).
Im Vergleich zu 1991 bis
2020 erreichte die Menge
ebenfalls knapp die
Hälfte des Solls von 65
l/m². Die stärksten
Niederschläge wurden im
Westen und entlang der
Alpen beobachtet, wobei
in einigen Gebieten
sogar mehr als 100 l/m²
verzeichnet wurden.
Diese heftigen
Niederschläge gingen
teilweise mit Unwettern
einher. Beckum-Vellern,
südöstliches
Münsterland, meldete am
12. mit 102,6 l/m² den
höchsten
Tagesniederschlag.
Rekordverdächtiger
Septembersonnenschein –
nur 1959 war sonniger
Mit rund 246 Stunden
übertraf der
Sonnenschein im
September sein Soll von
150 Stunden (Periode
1961 bis 1990) um fast
65 Prozent. Im Vergleich
zu 1991 bis 2020 (157
Stunden) betrug das Plus
etwa 57 Prozent. Es war
nach 1959 (264 Stunden)
der zweitsonnigste
September. Bereits zur
Monatsmitte meldeten
zahlreiche Stationen das
Erreichen des
Klimasolls.
Astronomisch bedingt gab
es im Süden mit knapp
280 Stunden die größte
und im äußersten Norden
mit örtlich unter 200
Stunden die
vergleichsweise
geringste
Sonnenscheindauer. Dafür
wurden vor allem über
der Nordhälfte in der
Nacht zum 25. imposante
Polarlichter beobachtet.
In
NRW
wird sich der September
2023 mit 17,8 °C (13,6
°C) als Wärmster in den
Büchern verewigen.
Dieser Rekord wurde auch
durch die hohe Anzahl an
heißen Tagen (≥ 30 °C)
erreicht. Am Niederrhein
gab es davon sogar
sieben. I
n der Fläche fielen 64
l/m² (67 l/m²). Damit
war NRW das Bundesland
mit dem höchsten
Niederschlagsaufkommen.
Beckum-Vellern, im
südöstlichen
Münsterland,
registrierte am 12. mit
102,6 l/m² den höchsten
Tagesniederschlag. Die
Sonne zeigte sich im
letzten Monat rund 230
Stunden, was ein Plus
von 70 Prozent gegenüber
dem Soll (135 Stunden)
und den zweithöchsten
Septemberwert bedeutet.
|
13.
ExtremWetterKongress:
extreme Wetterereignisse
2023 sind eine
Wendemarke
|
Hamburg/Duisburg, 27.
September 2023 -
Wissenschaftler:innen
und Expert:innen sehen
in ihrer
Bestandsaufnahme auf dem
13. ExtremWetterKongress
die Chance als verpasst
an, mit relativ wenig
Aufwand das Klimasystem
zu stabilisieren.
Der Klimawandel wird aus
Sicht der
Konferenzteilnehmer:innen
nun in großen Teilen
ungebremst erfolgen,
womit nicht mehr
abwendbare massive
Veränderungen auf
unserem Planeten zu
erwarten sind. 2023
stellt nach Ansicht der
Experten das Jahr dar,
in dem die Entwicklung
der extremen
Wetterereignisse ein Maß
erreicht hat, in dem es
keine Möglichkeit mehr
der Leugnung des
Klimawandels und der
menschlichen Ursachen
gibt. Neben der
dringenden Mahnung zum
entschlossenen
Klimaschutz mahnen die
Wissenschaftler:innen
auch zum entschlossenen
Handeln im Bereich der
Anpassung und den nicht
umkehrbaren Folgen einer
weiteren globalen
Erwärmung.
Vor dem Hintergrund
rapide schmelzender
Gletscher, brennender
Wälder, dramatischer
Überschwemmungen und
extremer Hitzewellen
wird heute in Hamburg
der 13.
ExtremWetterKongress
eröffnet.
Wissenschaftler:innen
ordnen in den kommenden
Tagen die aktuellen
Ereignisse ein, stellen
neueste Ergebnisse ihrer
Forschungen einer
breiten Öffentlichkeit
vor und gehen mit dieser
in einen direkten und
interaktiven Dialog. Im
Rahmen des Kongresses
stellt der Deutsche
Wetterdienst als
wissenschaftlicher
Partner des
ExtremWetterKongresses
das neue Faktenpapier
„Was wir 2023 über das
Extremwetter in
Deutschland wissen“ vor.
2023 ist für die
Klimaentwicklung auf
unserem Planeten eine
Wendemarke. Nie zuvor
waren die globalen Luft-
und Wassertemperaturen
so hoch, wie in diesem
Jahr. Nie zuvor haben
Hitzerekorde und
Waldbrände ein solches
Ausmaß erreicht wie
2023. Die um 5 bis 6
Grad höheren
Wassertemperaturen im
Mittelmeerraum haben für
Rekordwerte bei der
Verdunstung und den
nachfolgenden
Niederschlägen in Europa
und Nordafrika gesorgt.
Durch die Zufälligkeiten
im chaotischen System
der Atmosphäre kam es in
Deutschland nicht zu den
extremen Hitze- und
Dürrephasen, wie wir sie
in Südeuropa erlebt
haben. Es wäre möglich
gewesen.
Neben den dringend
notwendigen Maßnahmen
zum Stopp eines weiteren
Anstiegs der
Kohlenstoffdioxidkonzentration
in der Atmosphäre sehen
die Expert:innen auf dem
Kongress die ebenso
dringende Notwendigkeit
verstärkter
Anstrengungen in der
Anpassung an die nicht
mehr abwendbaren Folgen
der massiven globalen
Erwärmung. Die
Wissenschafter:innen auf
dem Extremwetterkongress
nehmen die Entwicklungen
daher mit größter Sorge
wahr. Erstmals halten
saisonale Klimamodelle
für die Jahre 2024 und
2025 das Überschreiten
der 1,5-Grad-Grenze bei
den globalen
Temperaturen für
möglich.
DWD: Jede weitere
Erderwärmung führt zu
einer raschen Zunahme
wetterbedingter
Naturgefahren Tobias
Fuchs, Vorstandsmitglied
und Leiter des
Geschäftsbereichs Klima
und Umwelt des Deutschen
Wetterdienstes: „Die
schrecklichen Bilder der
Unwetterkatastrophen in
Griechenland, Bulgarien,
der Türkei und in Libyen
haben wir alle noch vor
Augen. Die
internationale
Klimaforschung ist sich
einig: Jede weitere
Erderwärmung führt zu
einer raschen Zunahme
wetterbedingter
Naturgefahren wie zum
Beispiel Hitzewellen,
extreme Trockenheit,
Starkregen oder Stürme
und erhöht damit die
Risiken für Mensch und
Natur.
Wir müssen uns deshalb
besser auf die
katastrophalen Folgen
von Extremwetter wie
Dürren, Waldbrände,
Überflutungen
vorbereiten. Wir müssen
aber auch deren
indirekte Wirkung auf
Ernährungssicherheit,
Trinkwasserverfügbarkeit
und Artenvielfalt im
Blick haben. Der
Klimawandel hat – und
das ist quantitativ
belegbar – bei
Extremwetter seine
Finger im Spiel. Das
zeigt unser neuer
Bericht „Was wir 2023
über das Extremwetter in
Deutschland wissen“.
In Deutschland ist die
Jahresmitteltemperatur
seit 1881 um etwa 1,7
Grad angestiegen. Seit
1960 war hierzulande
jede Dekade wärmer als
die vorherige. Im
Gesamtzeitraum 1881-2022
wurde es jedes Jahrzehnt
0,12 Grad wärmer, für
den Zeitraum 1971-2022
lag die Erwärmungsrate
schon bei 0,38 Grad
Celsius pro Dekade. Hier
kann man mit Messungen
zahlenmäßig belegen, wie
die Erderwärmung Fahrt
aufnimmt.
Mehr
Hitzeextreme und
Hitzewellen in
Deutschland
Die Zahl heißer Tage mit
einer Maximaltemperatur
von mindestens 30 °C ist
seit den 1950er Jahren
von etwa 3 Tagen im Jahr
auf heute im Mittel 9
Tage gestiegen, das
heißt auf das 3fache. Am
20. Juli 2022 wurde
während einer intensiven
Hitzewelle in
Hamburg-Neuwiedenthal
eine
Tageshöchsttemperatur
von 40,1 °C gemessen.
Noch nie wurden in
Mitteleuropa so nördlich
Temperaturen über 40 °C
gemessen.
Die höheren Temperaturen
im Sommerhalbjahr bei
gleichzeitig abnehmenden
Niederschlägen führen
dazu, dass die Pflanzen
zum einen früher mit der
Verdunstung beginnen und
zum anderen auch mehr
verdunsten können. Das
hat in der Summe zur
Konsequenz, dass die
Böden im Frühjahr
schneller und im Sommer
stärker austrocknen.
Insgesamt beobachteten
unsere
Agrarmeteorolog:innen in
den vergangenen 10-15
Jahren eine Zunahme
trockener Frühjahre und
Sommer. Gleichzeitig
stellen wir eine Zunahme
der Winterniederschläge
seit 1881 um 27 Prozent
fest.
Wärmere Sommer und
längere Trockenphasen
verstärken auch in
Deutschland das Risiko
von Waldbränden.
Deutschlandweit
gemittelt gab es im
Zeitraum 1961 bis 1990
rund 5 Tage im Jahr. Im
Zeitraum 1991 bis 2020
waren es schon rund 10
Tage. 4 der letzten 5
Jahre waren von erhöhtem
Waldbrandrisiko
betroffen. Der Sommer
2023 verlief hierzulande
bei uns vergleichsweise
glimpflich. Dieser Blick
auf einige Aspekte des
Klimas in Deutschland
zeigt: Wir leben mitten
in einem
menschengemachten
Klimawandel mit
Auswirkungen auf unser
tägliches Leben.
Es ist an uns, das
wahrzunehmen und zu
handeln – sowohl mit
Klimaanpassung als auch
mit Klimaschutz.“
EWK-Faktenpapier
https://www.dwd.de/DE/klimaumwelt/aktuelle_meldungen/230927/Faktenpapier-Extremwetterkongress_download.html
Pariser Rahmenabkommen
faktisch gescheitert
Prof. Dr. Jochem
Marotzke, Direktor am
Max-Planck-Institut für
Meteorologie und
Koordinierender
Leitautor des Kapitels
"Future global climate:
scenario-based
projections and
near-term information"
im Sechsten
Sachstandsbericht des
IPCC sowie
Mitherausgeber des
Hamburg Climate Futures
Outlook: „Die
Veränderungen in
Deutschland sind Folge
des globalen
Temperaturanstiegs. Wir
müssen uns damit
abfinden, dass die
1,5-Grad-Grenze
überschritten werden
wird. Damit ist das
Pariser Rahmenabkommen
in diesem Punkt faktisch
gescheitert.
Das bedeutet auch, dass
es nur noch mit enormer
Anstrengung möglich sein
wird, die Erwärmung
unter der 2-Grad-Grenze
zu halten. Wir sind
aktuell eher auf dem Weg
in eine 3-Grad-Welt bis
zum Ende des
Jahrhunderts. Am
Beispiel des Ozonlochs
sahen wir, dass ein
wirksames
internationales Abkommen
erst nach 20 Jahren eine
Wirkung im
atmosphärischen System
zeigte. Wir müssen
verstehen, dass die
Ereignisse von heute vor
20 Jahren im Klimasystem
angelegt worden sind.
Unser selbst
entschlossenes Handeln
heute wird also erst in
20 Jahren im Klimasystem
Wirkung zeigen.
Wir kommen damit in den
kommenden 20 Jahren in
Bereiche, in denen sich
die Prozesse
beschleunigen, sowohl
was den Anstieg der
Temperaturen angeht als
auch die Entwicklungen
bei extremen
Wetterereignissen und
beim Anstieg des
Meeresspiegels. Um
gerade auch die
regionalen Folgen dieser
Entwicklung präziser
abschätzen zu können,
brauchen wir noch
leistungsfähigere
Computer.“
Der aktuelle Kurs führt
zwingend zu einer
Verschlechterung der
Lage Diplom-Meteorologe
und Wettermoderator Sven
Plöger: „Wir erleben
einen gesellschaftlichen
Zustand, der nicht dafür
geeignet erscheint, die
Probleme zu lösen, die
wir auf diesem Planeten
verursacht haben. Wir
verdrängen, verharmlosen
und beschönigen nach wie
vor die aktuelle Lage
auf der einen Seite,
während wir die Lösungen
auf der anderen Seite
zerreden.
Sich die Welt
schönzureden und
gleichzeitig möglichen
Maßnahmen zur
Stabilisierung des
Klimasystems von
vornherein eine Absage
zu erteilen, ist keine
Lösung, sondern Teil der
Ursache des Problems, in
dem wir stecken. Wenn
auch unabsichtlich,
haben wir das
Klimasystem in die eine
Richtung gesteuert, also
haben auch wir das
Steuerrad in der Hand,
wieder in die andere zu
lenken. Das Problem: Die
Zeit ist begrenzt. Wir
müssen schnell und
entschlossen sein. Wenn
eine kleine Zahl von
Idealisten ihren
Lebensstil ändert, ist
das wunderbar, aber es
wird nicht reichen. Es
braucht also Ideen, um
alle zum Mitmachen zu
bewegen – um es klar zu
sagen: Der Klimaschutz
muss ein
Jahrhundertgeschäft in
einer auf dem sozialen
und ökologischen Auge
ertüchtigten
Marktwirtschaft ohne
Hyperkonsum werden. Hier
ist die Politik
aufgefordert, die dafür
nach wie vor fehlenden
Leitplanken endlich zu
schaffen.“
Die Politik ist
gefordert, ihrer Aufgabe
zur Gestaltung der
Leitplanken nachzukommen
Der Vorsitzende der
Deutschen
Meteorologischen
Gesellschaft (DMG) und
Veranstalter des
ExtremWetterKongresses,
Frank Böttcher,
unterstreicht die
Notwendigkeit einer
unideologischen
Betrachtung der reinen
Faktenlage: Böttcher:
„Beenden wir die
Illusion, wir hätten in
den letzten 30 Jahren
einen wesentlichen
Beitrag zum Klimaschutz
geleistet. Viele haben
viel getan. Wir sind
aber sehr weit von einem
Rückgang der
Kohlenstoffdioxidkonzentration
in der Atmosphäre
entfernt.
Weiterhin steigen alle
Konzentrationen von
Treibhausgasen in der
Atmosphäre an und mit
ihnen erleben wir einen
nie dagewesenen
schnellen Anstieg der
globalen Luft- und
Wassertemperaturen,
einen Anstieg extremer
Niederschlagsereignisse
und einen massiven
Rückgang der Eisflächen
auf unserem Planeten.
Die Erkenntnisse und
Beobachtungen erfordern
mehr Mut zur Realität.
Das Pariser
Rahmenabkommen ist
faktisch gescheitert,
weil immer weniger
Länder daran glauben,
dass immer mehr Länder
die nötigen Maßnahmen
wirklich ergreifen.“
Böttcher verweist auf
den Anstieg des globalen
Kohlenstoffdioxids um 3
ppm auf 424 ppm binnen
eines Jahres: „Wir
machen uns die
Dimensionen des
Klimawandels immer noch
nicht klar. Allein in
den letzten 12 Monaten
haben wir einen
zusätzlichen
Meeressspielanstieg von
rund 25 Zentimetern in
Gang gesetzt. Eine
globale Erwärmung von
1,5 Grad – wir sind
jetzt bei 1,1 Grad –
würde den Meeresspiegel
um etwa 11 Meter
ansteigen lassen. Das
passiert nicht bis zum
Ende des Jahrhunderts.
Es ist aber nicht eine
Frage des ob, sondern
nur eine Frage des
wann.“
Bei einer Erwärmung um 3
Grad bis zum Ende des
Jahrhunderts erreichen
wir das Klimaniveau des
Pliozäns vor 3 bis 5
Millionen Jahren. Wir
wissen aus dieser Zeit,
dass der Meeresspiegel
stabil war bei etwa 20
Metern über dem jetzigen
Niveau.“ Die Lösung
sieht Böttcher in
veränderten Leitplanken
für unsere
Konsumentenentscheidungen:
„Im Moment sind die
Produkte besonders
günstig, die unsere
Lebensgrundlagen
zerstören. Wenn wir als
Gesellschaft die
schlimmsten Folgen des
Klimawandels noch
aufhalten und
gleichzeitig eine freie
Marktwirtschaft erhalten
wollen, dann sehe ich in
den Weg dorthin eher in
einer sozialverträglich
an die Emissionen von
Treibhausgasen und den
Ressourcenverbrauch
gekoppelten Besteuerung
und Förderung von
Produkten und
Dienstleistungen.
Der Auftrag dafür liegt
bei der Politik: Die
Wissenschaft hatte die
Aufgabe, die
Erkenntnisse zu
schaffen. Das hat sie
getan. Jetzt muss die
Politik ihrer Aufgabe
nachkommen und die
Leitplanken für unser
Verhalten so gestalten,
dass wir durch unser
Verhalten unsere
existentiellen
Grundlagen auch
erhalten.“
|
Wärmster
September seit
Aufzeichnungsbeginn -
Spätsommer geht in die
Verlängerung |
•
Rekord: Wärmster
September seit
Aufzeichnungsbeginn
•
Zahlreiche Sommer- und
Hitzetage
•
Im September mehr Sonne
als im Juli oder August
•
Wochenausblick:
Weiterhin warm und
trocken
Der September ist in
diesem Jahr
außergewöhnlich warm und
sonnig. Quelle:
Shutterstock
Bonn/Duisburg, 26.
September 2023 - Mit
erstmals mehr als 17
Grad im Mittel stellt
der September einen
neuen Temperaturrekord
auf. Bereits fünf Tage
vor Monatsende ist
sicher, dass der
bisherige Monatsrekord
von 16,9 Grad aus dem
Jahr 2006 übertroffen
wird. Zudem ist es der
zweitsonnigste September
der Wettergeschichte.
Selbst mit dem Beginn
des Oktobers weicht das
spätsommerliche Wetter
in diesem Jahr noch
nicht zurück.
Der September ist mit
etwa 3,5 Grad über dem
Durchschnitt der letzten
30 Jahre der wärmste
seit Beginn der
regelmäßigen
Aufzeichnungen 1881. Der
bisherige Rekord aus dem
Jahr 2006 wird
voraussichtlich um etwa
ein halbes Grad
übertroffen. Mit
deutlich über 200
Sonnenstunden ist es
außerdem der
zweitsonnigste
September. Noch mehr
Sonne gab es nur im Jahr
1959.
Niklas Weise,
Meteorologe von
WetterOnline:
„Normalerweise kühlt es
sich im September
generell schon ab und
wir erleben häufig
Anfang des Monats die
letzten warmen Tage.
Doch in diesem Jahr war
es umgekehrt: Es blieb
durchweg spätsommerlich
und die kühlen Tage
waren eine Ausnahme. So
ist auch bis in den
Oktober hinein eine
durchgreifende Abkühlung
nicht in Sicht.“
Zahlreiche Sommer- und
sogar Hitzetage
Verbreitet gab es im
September noch einmal
viele sommerliche Tage
mit mehr als 25 Grad.
Vor allem im Raum Berlin
sowie am Oberrhein war
das an mehr als der
Hälfte der Tage der
Fall. Im ersten
Monatsdrittel reihten
sich sogar heiße Tage
mit mehr als 30 Grad
aneinander und formten
zum Beispiel im
Ruhrgebiet eine späte
Hitzewelle.
Grund dafür war eine
blockierende
Hochdruckwetterlage über
Mitteleuropa, die die
Tiefdruckgebiete unter
anderem ins Mittelmeer
ablenkte. In weiten
Teilen Brandenburgs und
Bayerns gab es nicht
einmal 10 Liter Regen
auf den Quadratmeter.
Die Regenmenge fiel aber
deutschlandweit sehr
unterschiedlich aus,
denn in
Nordrhein-Westfalen
sorgte gebietsweise
Starkregen für eine
Monatssumme von über 100
Litern pro Quadratmeter.
„Echtes“ Herbstwetter
vorerst nicht in Sicht
Der
September endet so, wie
er begann: Sehr warm.
Bis Freitag setzt sich
das freundliche und
trockene
Altweibersommerwetter
fort und die Höchstwerte
erreichen täglich 23 bis
27 Grad. Lediglich im
Nordwesten bleibt es
unter zeitweise
dichteren Wolken etwas
kühler. Zum Wochenende
deutet sich besonders im
Norden und Osten eine
leichte Abkühlung an,
bevor es zum
Oktoberstart schon
wieder wärmer wird. In
vielen Regionen könnte
die Woche außerdem
komplett trocken
vonstattengehen. Zum Tag
der Deutschen Einheit
könnte eine Kaltfront
eine Abkühlung und Regen
bringen. Diese
Entwicklung ist aber
noch unsicher.
|
Kalendarischer
Herbstanfang -
Jahreszeiten am
Grenzpunkt:
Tag-und-Nacht-Gleiche
|
•
Am Samstag ist
kalendarischer
Herbstbeginn
•
Weltweite
Tag-und-Nacht-Gleiche
• Wetter
zwischen Altweibersommer
und Frühherbst
• Kühlere
Nächte und Nebel
Berlin/Duisburg, 19. September 2023
- Am Samstag
beginnt kalendarisch der
Herbst 2023. Das Wetter
pendelt in den kommenden
Tagen zunächst noch
zwischen Altweibersommer
und Frühherbst. Ab dem
kalendarischen
Herbstanfang könnte sich
die Wetterlage
allerdings mit einem
sich ausweitenden Hoch
wieder stabilisieren.
Am 23. September um 8:49
Uhr mitteleuropäischer
Sommerzeit beginnt der
Herbst 2023. Tag und
Nacht sind dann
astronomisch gesehen
überall auf der Welt
gleich lang. Deshalb
wird dieser Zeitpunkt
als
„Tag-und-Nacht-Gleiche“
bezeichnet. Niklas
Weise, Meteorologe von
WetterOnline: „Das
Wetter kann sich noch
nicht so recht
entscheiden: Nach einem
sehr warmen Mittwoch und
Donnerstag verdrängt
eine Kaltfront die
Spätsommerluft und es
herbstelt pünktlich zum
kalendarischen
Herbstanfang. Wind,
Regen und ein
Temperatursturz um 10
Grad stehen am Freitag
und Samstag auf dem
Programm. Allerdings ist
das nur ein
Herbstintermezzo, denn
ab Sonntag bessert sich
das Wetter wieder.“
Anfang der kommenden
Woche baut sich nämlich
ein stabiles Hoch über
Mitteleuropa auf. In
Deutschland sorgt es für
ein paar Tage
klassischen
Altweibersommer, dabei
ist es am Nachmittag
noch über 20 Grad warm.
Der sinkende Sonnenstand
und die immer länger
werdenden Nächten
‚zehren‘ allerdings am
Temperaturniveau. Die
Tiefstwerte liegen dann
häufig um 10 Grad und
Frühnebel gehört zur
Tagesordnung.
Neigung der Erdachse
bestimmt Tagesdauer
Meteorologisch hat der
Herbst bereits am 1.
September begonnen. Das
hängt jedoch nicht vom
Wetter ab. Die
Meteorologie teilt die
zwölf Monate des Jahres
in exakt vier Zeiten,
womit die neue
Jahreszeit jeweils am
ersten Tag des dritten
Quartalsmonats beginnt.
Der kalendarische
beziehungsweise
astronomische Herbst-
und Frühlingsanfang wird
durch die
Tag-und-Nacht-Gleiche
definiert.
Die jahreszeitlichen
Unterschiede bei der
Dauer von Tag und Nacht
hängen mit der Neigung
der Erdachse zusammen.
Weise: „Im (Nord)-Sommer
wendet die Erde der
Sonne die Nordhalbkugel
zu, im (Nord)-Winter
dann die Südhalbkugel.
Dadurch schwankt die
Tageslänge in
Mitteleuropa zwischen
etwa 8 Stunden im
Dezember und bis zu 17
Stunden im Juni. Auf der
Südhalbkugel ist es
genau umgekehrt.
Zum Herbstanfang und zum
Frühlingsbeginn werden
beide Erdhalbkugeln
dagegen gleichermaßen
von der Sonne erreicht,
Tag und Nacht dauern nun
überall etwa 12
Stunden.“ Ab der
Tag-und-Nacht-Gleiche
werden die Tage auf der
Nordhalbkugel um bis zu
fünf Minuten pro Tag
kürzer. Auf der
Südhalbkugel aber werden
die Tage im Gegenzug
länger, dort beginnt der
Frühling.
Warme Herbsttage
ausnutzen
Aber
nicht nur die Tageslänge
ändert sich, wenn sich
die nördliche
Erdhalbkugel immer mehr
von der Sonne abwendet.
Die Strahlen der Sonne
treffen dann zunehmend
flacher auf die Erde und
wärmen nicht mehr so
stark. Die Temperaturen
sinken zwar stetig, aber
gerade zu Herbstbeginn
ist es trotzdem oftmals
noch angenehm warm. Als
reizvollen Nebeneffekt
taucht der niedrige
Sonnenstand kunterbunte
Blätter in ein
leuchtendes Farbenmeer.
|
Meteorologischer
Sommer fiel ins Wasser
|
Wetterbilanz von
Emschergenossenschaft
und Lippeverband weist
auf eine Zunahme von
extremen
Starkregenereignissen
hin
Niederrhein/Metropole
Ruhr, 15. September 2023
-
Emschergenossenschaft
und Lippeverband (EGLV)
haben eine
Regen-Auswertung der
meteorologischen
Sommermonate Juni, Juli
und August vorgenommen.
Das Fazit: Auf den
trockensten Sommer seit
1931 im Jahr 2022 folgte
2023 ein außergewöhnlich
nasser Sommer mit
mehreren extremen
Starkregenereignissen im
Emscher-Lippe-Gebiet.
Alle drei Monate waren
sowohl an der Emscher
als auch an der Lippe
deutlich nasser als im
langjährigen Mittel. Die
Aufzeichnungen von EGLV
zeigen, dass es im
Durchschnitt seit 1940
in der Region fünf
Starkregenereignisse pro
Jahr gab – im Jahr 2023
gab es jedoch allein in
den Monaten Juni, Juli
und August an fünf Tagen
Starkniederschlagsereignisse
mit einer Wiederkehrzeit
von „seltener als 100
Jahre“. Insgesamt
verzeichneten EGLV in
diesem Jahr bereits acht
Starkregenereignisse!
Mit dem Klimawandel ist
zu erwarten, dass sich
diese Entwicklung
fortsetzen wird.
„Wir als
Emschergenossenschaft
und Lippeverband
reagieren auf diese
Entwicklung und haben
Lösungsansätze
entwickelt, wie der
bereits gute
Hochwasserschutz an
Emscher und Lippe weiter
optimiert und verbessert
werden kann. Auch
arbeiten wir gemeinsam
mit unseren
Partnerkommunen z.B. in
der Zukunftsinitiative
Klima.Werk an
weitergehenden
Maßnahmen, um im Rahmen
der Starkregenvorsorge
vor allem das
Regenwasser von den
Kanalisationen
fernzuhalten und es
schadlos vor Ort
versickern zu lassen
bzw. in nahe gelegene
Gewässer abzuleiten.
Auf Dauer müssen wir in
unserer Region die
sogenannte
„Schwammstadt“ umsetzen.
Das bedeutet: Wir
benötigen
Notpolderflächen und
Notwasserwege, um die
Wassermassen anderweitig
auffangen zu können –
und um Gefahren für Leib
und Leben sowie für Hab
und Gut bestmöglich zu
vermeiden“, sagt Prof.
Dr. Uli Paetzel,
Vorstandsvorsitzender
von EGLV.
Juni 2023
Im Juni 2023 wurde eine
mittlere
Niederschlagssumme von
81 mm (EG /
Emschergenossenschaft)
und 91 mm (LV /
Lippeverband) erfasst.
Zur Info: Die
Millimeter-Angabe ist
gleichzusetzen mit
„Liter pro
Quadratmeter“. Damit
fällt der Monat im
langjährigen Vergleich
(130-jähriges Mittel: EG
74 mm, LV 71 mm) leicht
überdurchschnittlich
aus.
Zu beachten ist hierbei
allerdings, dass nahezu
der gesamte
Monatsniederschlag
während des
Starkregenereignisses am
22./23. Juni fiel. Der
höchste
Tagesniederschlag im
Juni wurde ebenfalls am
22. Juni erfasst. Im
EG-Gebiet fielen an der
Station
Pumpwerk Duisburg-Schmidthorst innerhalb
eines Tages 97,3 mm. Im
LV-Gebiet wurde der
größte Tagesniederschlag
mit 100,5 mm an der
Station
Kläranlage Soest erfasst.
Zusammengefasst:
Innerhalb eines Tages
fiel an diesen Stationen
mehr Niederschlag als im
langjährigen
Monatsmittel des
Emscher-bzw.
Lippe-Gebietes. Juli
2023 Im Juli fielen im
EG-Gebiet im Mittel 142
mm Niederschlag
(130-jähriges Mittel: 83
mm) und im LV-Gebiet 115
mm (130-jähriges Mittel:
81 mm). Damit liegt der
Juli 2023 im EG-Gebiet
unter den zehn nassesten
Julimonaten und im
LV-Gebiet unter den
zwanzig nassesten
Julimonaten seit 1931!
Der höchste
Tagesniederschlag fiel
im Juli im EG-Gebiet am
9. Juli an der Station
Pumpwerk Essen-Hesselbruch mit
36,8 mm.
Im LV-Gebiet fiel der
höchste
Tagesniederschlag am 31.
Juli an der
Station Hünxe Schacht
Lohberg mit 34,6 mm.
August 2023 Auch der
August fiel deutlich
überdurchschnittlich
aus: Im EG-Gebiet fielen
im Mittel 130 mm
(130-jähriges Mittel: 78
mm) und im LV-Gebiet 120
mm (130-jähriges Mittel:
76 mm). Damit reiht sich
auch der August unter
die zehn nassesten
Monate seit 1931 ein (im
LV- und EG-Gebiet).
Der höchste
Tagesniederschlag fiel
im EG-Gebiet am 16.
August an der Station
Pumpwerk Gelsenkirchen-Altstadt mit
80,8 mm (entspricht etwa
dem langjährigen
Monatsniederschlag im
EG-Gebiet) und im
LV-Gebiet am 6. August
an der Station
Pumpwerk Hamm-Caldenhofer
Weg mit 94,2 mm (etwa 18
mm über dem langjährigen
Monatsmittel des
LV-Gebiets).
Der meteorologische
Sommer liegt im
EG-Gebiet damit fast
gleichauf mit dem bisher
(seit 1931) nassesten
Sommer 1954. Im
EG-Gebiet fielen 354 mm
und damit nur 1 mm
weniger als im Jahr
1954. Im LV-Gebiet liegt
der meteorologische
Sommer mit 327 mm auf
Platz 6 der nassesten
Sommer seit 1931.
Spitzenreiter ist auch
im LV-Gebiet der Sommer
1954 mit 363 mm. Die
mittlere
Niederschlagssumme für
das immer von November
bis Oktober dauernde
sogenannte
Wasserwirtschaftsjahr
(EG: 800 mm und LV: 765
mm) wurde bereits im
August (EG: 856 mm und
LV: 812 mm) erreicht
bzw. sogar
überschritten.
Damit fällt das WWJ 2023
erstmals seit 2016
wieder
überdurchschnittlich
nass aus.
Starkregenereignisse
Nach der Starkregenserie
im Jahr 2021, mit dem
bekannten Höhepunkt am
14. Juli 2021, traten im
Jahr 2023 – also
innerhalb von nur zwei
Jahren – erneut mehrere
extreme
Starkniederschlagsereignisse
im Emscher-/Lippe-Gebiet
auf, darunter erneut ein
Ereignis (22./23. Juni
2023), welches
flächenhaft durch hohe
Intensitäten geprägt
war. Außergewöhnlich
waren in diesem Sommer
die hohen
Ereignissummen.
Gleich bei drei
Ereignissen fiel lokal
der mittlere
Monatsniederschlag
binnen weniger Stunden
(22./23. Juni, 6.
August, 16./17. August).
22./23. Juni 2023 Den
Auftakt der
Starkniederschlagsserie
bildete das Ereignis am
22./23. Juni. Nach etwa
vier Wochen mit noch
außergewöhnlich
anhaltender Trockenheit
zog am 22./23. Juni das
Tiefdruckgebiet
„Lambert“ über
Deutschland hinweg und
es bildete sich eine
Schwergewitterlage über
den Verbandsgebieten von
Emschergenossenschaft
und Lippeverband aus.
Außergewöhnlich war die
flächenhaft hohe
Intensität der
Niederschläge. Auf die
Verbandgebietsflächen
bezogen wies das
Ereignis im Vergleich zu
dem Ereignis vom 14.
Juli 2021 eine größere
Extremität auf
(hinsichtlich der Anzahl
an Stationen mit
ausgewiesenem Starkregen
und der Anzahl an
Stationen, an welchen
eine Wiederkehrzeit
„größer als 100 Jahre“
erreicht wurde).
Im
Maximum wurde eine
Ereignissumme von 100,4
mm an der Station
Kläranlage Soest registriert.
Anschließend stellte
sich eine anhaltend
unbeständige Wetterlage
ein, ab dem 9. Juli
folgten in kurzen
Abständen weitere
Starkniederschlagsereignisse.
Insgesamt wurden im
meteorologischen Sommer
2023 an fünf Tagen
Starkniederschlagsereignisse
mit einer Wiederkehrzeit
von „seltener als 100
Jahre“ aufgezeichnet. 9.
Juli 2023 Am 9. Juli lag
der
Niederschlagsschwerpunkt
im Nordwesten von Essen.
Im Einzugsgebiet des
Borbecker Mühlenbachs
fielen innerhalb von 60
Minuten bis zu 58 mm
Niederschlag (Auswertung
auf Basis von Radardaten
des DWD). Davon fielen
rund 40 mm innerhalb von
einer halben Stunde
(dies entspricht nahezu
der Hälfte des mittleren
Monatsniederschlags im
Emscher-Gebiet).
12. Juli 2023
Bei dem Ereignis am 12.
Juli handelte es sich um
ein sehr lokales
Starkniederschlagsereignis
in Hünxe. Innerhalb von
5 Minuten fielen 20 mm
Niederschlag (etwa 1/4
des mittleren
Monatsniederschlags). 6.
August 2023 Das Ereignis
am 6. August war
ebenfalls lokal
ausgeprägt und betraf
das Stadtgebiet
von Hamm. Innerhalb von
90 Minuten fielen bis zu
74 mm Niederschlag.
16./17. August 2023
Bei dem Ereignis am
16./17. August bildete
sich ein von Südwest
(Essen) nach Nordost
(Castrop-Rauxel)
gerichteter
Niederschlagsschwerpunkt
aus. Die höchsten
Niederschlagssummen
wurden
in Gelsenkirchen und Essen erreicht.
An der
Station Gelsenkirchen-Bismarck wurden
innerhalb von 90 Minuten
75 mm Niederschlag
aufgezeichnet. Dies
entspricht einer
Wiederkehrzeit von über
100 Jahren.
Im
Raum Essen zeichnete die
Station Essen-Pumpwerk
Stoppenberger Bach mit
etwa 54 mm Niederschlag
die höchste Summe auf.
Davon fielen 47 mm
innerhalb von nur 45
Minuten. Dies entspricht
ebenfalls einer
Wiederkehrzeit von über
100 Jahren. Deutlich
wird in den
Stationsaufzeichnungen
zudem die Heterogenität
des Ereignisses. So
wurden beispielsweise an
den Stationen im
nördlichen
Gemeindegebiet
Gelsenkirchens mit etwa
4 mm Niederschlag keine
relevanten Summen
erfasst.
Emschergenossenschaft
und Lippeverband
Emschergenossenschaft
und Lippeverband (EGLV)
sind
öffentlich-rechtliche
Wasserwirtschaftsunternehmen,
die als Leitidee des
eigenen Handelns das
Genossenschaftsprinzip
leben. Die Aufgaben der
1899 gegründeten
Emschergenossenschaft
sind unter anderem die
Unterhaltung der
Emscher, die
Abwasserentsorgung und
-reinigung sowie der
Hochwasserschutz.
Der 1926 gegründete
Lippeverband
bewirtschaftet das
Flusseinzugsgebiet der
Lippe im nördlichen
Ruhrgebiet und baute
unter anderem den
Lippe-Zufluss Seseke
naturnah um. Gemeinsam
haben
Emschergenossenschaft
und Lippeverband rund
1.700 Beschäftigte und
sind Deutschlands
größter
Abwasserentsorger und
Betreiber von
Kläranlagen (rund 782
Kilometer Wasserläufe,
rund 1533 Kilometer
Abwasserkanäle, 546
Pumpwerke und 69
Kläranlagen).
www.eglv.de
|
Vom Spätsommer
in den Altweibersommer -
Sonniges Wochenende
steht bevor
|
•
Altweibersommer kommt
•
Kühle Nächte, warme Tage
•
Sonniges Wochenende
•
Wortherkunft
Altweibersommer
Zwischen Mitte September
und Anfang Oktober
stellt sich bei uns
immer mal wieder eine
sonnige und warme
Wetterlage ein: der
Altweibersommer. Die
Herkunft des Begriffes
ist wahrscheinlich mit
den Spinnen
verwoben. Quelle:
Shutterstock
Bonn/Duisburg, 13.
September
2023 -
Der Altweibersommer
kommt: Auf kühle Nächte
und Nebelschwaden am
Morgen folgen warme und
sonnige Nachmittage.
Obwohl der Begriff des
Altweibersommers weit
verbreitet ist, gibt es
zur Herkunft keine
eindeutige Erklärung.
Nach
dem Hoch ist vor dem
Hoch: Ab Donnerstag
steht die nächste
Schönwetterphase an, die
mindestens bis Sonntag
andauert. Die
Höchstwerte erreichen
bei viel Sonnenschein
häufig um 25 Grad,
direkt an den Küsten
bleibt es etwas kühler.
Björn Goldhausen,
Meteorologe von
WetterOnline:
„Eigentlich sind es
meteorologische
Singularitäten, doch
fühlen sich Spätsommer
und Altweibersommer
häufig ganz anders an.
Während wir zuletzt den
Spätsommer mit aller
Macht gespürt haben,
übernimmt nun der
Altweibersommer.
Besonders in den Nächten
merken wir dies an den
deutlich frischeren
Temperaturen. Keine
Singularität, aber
wichtig: Jetzt beginnt
auch die Zeit des
gemeinen
Übergangsjäckchens.“
Das ist der
Altweibersommer
Als
Altweibersommer
bezeichnet man im
Allgemeinen eine Periode
sonniger und warmer Tage
zwischen Mitte September
und Anfang Oktober. Als
Kriterien gelten
Höchsttemperaturen über
20 Grad, mindestens drei
sonnige und warme Tage
und mindestens 7 bis 8
Sonnenstunden pro Tag.
Der Begriff
Altweibersommer und was
Spinnen damit zu tun
haben
Sonniges Wetter weckt
oft positive
Erinnerungen an den
vergangenen Sommer. Für
Menschen, die Angst vor
Spinnen haben, ist der
Altweibersommer dagegen
eine Herausforderung,
denn in dieser Zeit
scheint die Zahl der
Spinnen und der von
ihnen gebauten Netze
zuzunehmen. Dem ist aber
nicht so. Die Spinnen
sind nach dem Sommer
ausgewachsen und daher
besser zu sehen.
Da die Nächte nach den
relativ warmen Tagen
sehr kühl werden, bildet
sich Tau. Dieser haftet
auch an den Bauten der
Spinnen, die dadurch
besser sichtbar werden.
Das gilt auch für die
Gespinste der winzigen,
nur wenige Millimeter
großen Baldachinspinnen.
Im Gegensatz zu anderen
Spinnen nutzen sie ihre
Fäden auch als
erwachsene Tiere, um
sich mithilfe von Wind
und Thermik durch die
Luft treiben zu lassen.
Auf ihrem Flug
hinterlassen sie überall
auffällige Fäden.
Dieses Phänomen könnte
ein Motiv für den Namen
„Altweibersommer“ sein.
Möglicherweise leitet
sich der Wortteil
„weiber“ vom
althochdeutschen Wort
„weibon“ ab, das
„umhertreiben“ oder
„sich hin und her
bewegen“ bedeutet.
Vielleicht erinnern die
umhertreibenden Fäden an
die weißen Haare „alter
Weiber“?
Regional gibt es für den
"Altweibersommer" auch
Bezeichnungen wie
"Witwensommer" oder
"Ähndlsommer", was mit
"Ahnensommer" oder
"Großvatersommer"
übersetzt werden kann.
Manche
Sprachwissenschaftler
vermuten hinter dem
Begriff den „zweiten
Frühling“ älterer
Menschen.
Vieles
zum Begriff
„Altweibersommer“ ist
wissenschaftlich nicht
eindeutig geklärt. So
kann jeder die Erklärung
für richtig halten, die
ihm am nächsten kommt.
|
September bisher
wärmer als Juli und
August - Außergewöhnlich
lange Spätsommerphase
|
•
September bisher
ungewöhnlich warm
• Lange
Serie an Hitzetagen
• Ursache
stabile Omega-Wetterlage
• Wärme
kommt nach
vorübergehender
Abkühlung zurück
Lange Serie von
Sommertagen: erste
Septemberhälfte
außergewöhnlich warm.
Quelle Shutterstock
Bonn/Duisburg, 12.
September
2023 -
Der September ist in
diesem Jahr bisher
wärmer als die
Hochsommermonate Juli
und August. In Bochum
beispielsweise gab es
mit 7 heißen Tagen über
30 Grad in Folge die
längste
September-Hitzewelle in
ganz Nordrhein-Westfalen
seit Beginn der
Wetteraufzeichnungen.
Nach einer
vorübergehenden
Abkühlung kommt die
Wärme zum Wochenende
zurück.
Mit
bisher durchschnittlich
19 Grad ist der
September in Deutschland
gegenüber dem
30-jährigen-Mittel rund
4 Grad wärmer und damit
so sommerlich wie
selten. Ähnlich warm war
es zuletzt nur 2016.
Nach einer Abkühlung zur
Wochenmitte wird es zum
Wochenende bereits
wieder wärmer und der
September bleibt auf
Rekordkurs. Ob es am
Ende für einen neuen
Spitzenwert reicht,
hängt von der
Wetterentwicklung im
letzten Monatsdrittel
ab.
„Dass wir uns schon im
September befinden,
erkennt man derzeit nur
am sinkenden Sonnenstand
und den länger werdenden
Nächten. Ansonsten würde
so eine erste
Monatshälfte auch eins
zu eins in den
Hochsommer passen“,
fasst Niklas Weise,
Meteorologe bei
WetterOnline, zusammen.
Regional mehr Hitzetage
als im gesamten Sommer
In
vielen Regionen wurde in
den letzten Tagen die
30-Grad-Marke
überschritten. Das ist
gerade Anfang September
nicht ungewöhnlich und
kam auch in den
vergangenen Jahren immer
wieder vor.
Bemerkenswert sind in
diesem Jahr aber nicht
die absoluten
Höchstwerte, sondern die
Dauer der späten
Hitzewelle: „An einigen
Stationen in
Niedersachsen und
Nordrhein-Westfalen gab
es bis einschließlich
Montag bis zu 7 heiße
Tage am Stück. Das hat
es dort seit
Aufzeichnungsbeginn noch
nie gegeben. Im
Oldenburger Land sowie
nördlich von Osnabrück
gab es im September
außerdem schon mehr
Hitzetage als im
gesamten Sommer“, so
Weise.
Omega-Wetterlage Ursache
für langen
Spätsommeratem
Grund
für die lange
Schönwetterphase mit
bereits über 110
Sonnenstunden war eine
stabile
Omega-Wetterlage. Dabei
war ein Hoch mit Zentrum
über Mitteleuropa von je
einem Tief über der
Iberischen Halbinsel und
dem Balkan
„eingekesselt“. Im Laufe
dieser Woche stellt sich
die Wetterlage aber
vorübergehend um und ein
Tiefausläufer sorgt für
kräftige Schauer und
Gewitter sowie eine
Abkühlung. Bereits zum
Wochenende verstärkt
sich das Hoch aber
wieder und die Sonne
übernimmt die Regie.
Nächster Warmluftschub
in den Startlöchern
Gleichzeitig gelangt
wärmere Luft zu uns,
sodass die Höchstwerte
am Wochenende vom Süden
bis zur Landesmitte
erneut auf sommerliche
Werte über 25 Grad
ansteigen. Stellenweise
sind sogar 30 Grad
denkbar. Im Norden
bleibt es diesmal etwas
kühler. Insgesamt werden
das Hoch und somit auch
die Wärme dieses Mal
wohl weniger stabil sein
als zuletzt. Nach
derzeitigem Stand folgen
zum Start in die
kommende Woche aus
Westen schnell Schauer
und eine Abkühlung.
Nichtsdestotrotz setzt
sich der
überdurchschnittlich
warme September erst
einmal fort. Ob am Ende
sogar der Rekordwert von
16,9 Grad aus dem
September 2006
übertroffen wird, bleibt
abzuwarten. Besonders
zum Monatsende setzt mit
den kürzer werdenden
Tagen typischerweise
eine Abkühlung ein.
|
Blauer Himmel,
Morgentau und sanftes
Licht - September zeigt
sich von seiner
malerischen Seite
|
•
Spätsommer bleibt
zunächst
• So
entsteht das Himmelsblau
• Deshalb
gibt es Morgentau
•
Sonnenstand hat Einfluss
auf die Lichtstimmung
Blauer Himmel
und strahlender
Sonnenschein werden auch
in den kommenden Tagen
kaum von einem Wölkchen
getrübt. Quelle:
Shutterstock
Bonn/Duisburg, 7.
September
2023 -
Sanftes Licht,
taubedeckte Wiesen und
malerische Nebelschwaden
– auch in den kommenden
Tagen präsentiert sich
der September
wunderschön. Es fühlt
sich an, als ob der
Spätsommer trotz all
seiner Pracht den Herbst
ganz leise begrüßt. Aber
warum ist gerade die
erste Septemberhälfte
häufig so zauberhaft und
berührend?
Malerisch und intensiv
ist dieser Spätsommer:
Mindestens bis zu Beginn
der kommenden Woche
erleben wir einen
September mit teilweise
hochsommerlichen
Temperaturen. Der Himmel
bleibt tagsüber oft
wolkenlos und blau. Doch
in den frühen
Morgenstunden kündigt
sich mit Morgentau und
Nebelschwaden bereits
der Herbst an. Ohne den
emotionalen Aspekt
dieses sommerlichen
Septemberanfangs trüben
zu wollen, hat die
Meteorologie sachliche
Erklärungen für die
aktuellen
Wetterphänomene.
Spätsommerhoch hat
langen Atem
Björn
Goldhausen, Meteorologe
von WetterOnline: „Das
herrliche
Spätsommerwetter geht
weiter: Blauer Himmel
und strahlender
Sonnenschein werden auch
in den kommenden Tagen
kaum von einem Wölkchen
getrübt. Nachts wird es
dabei angenehm frisch,
nachmittags erwärmt sich
die Luft aber verbreitet
auf rund 30 Grad.
Lediglich weit oben auf
den Bergen sowie auf den
Inseln bleibt es etwas
frischer.
Verantwortlich für das
Bilderbuchwetter ist das
Hoch PATRICIA über dem
Baltikum. An seiner
Westseite wird in
breitem Strom trockene
Warmluft zu uns gelenkt.
Das Hoch schwächt sich
erst in der kommenden
Woche allmählich ab. Die
Temperaturen gehen dann
landesweit etwas zurück,
bleiben aber noch auf
angenehmem Niveau.“
Darum ist der Himmel
blau
Sonnenlicht sieht weiß
aus, besteht aber aus
vielen verschiedenen
farbigen Strahlen. Sie
breiten sich wie Wellen
im Raum aus. Die Farbe
Rot bewegt sich in
langen, langsamen Wellen
- die Farbe Blau in
kurzen, schnellen
Wellen.
Auf dem Weg zur Erde
muss das Sonnenlicht die
Atmosphäre durchqueren.
Das sind verschiedene
Luftschichten, die
unseren Planeten umgeben
und aus unendlich vielen
kleinen Teilchen
bestehen. Wenn das
Sonnenlicht nun durch
die Atmosphäre „reist“,
verhalten sich die
verschiedenen Farben
ganz unterschiedlich.
Rotes Licht durchdringt
die Atmosphäre
problemlos, weil seine
langen Wellen kaum auf
Teilchen stoßen. Blaues
Licht dagegen trifft
ständig auf einzelne
Teilchen und wird von
ihnen abgelenkt. Dadurch
verteilt sich das Blau
in alle Richtungen.
Deshalb erscheint der
Himmel tagsüber blau.
Wie entsteht der
morgendliche Tau?
Wer
morgens mit dem Hund
spazieren geht, joggt
oder einfach nur draußen
ist, kann es auf den
Wiesen glitzern sehen,
Spinnennetze wirken mit
winzigen Wassertröpfchen
benetzt wie gläserne
Kunstwerke.
Der
morgendliche Tau auf den
Wiesen entsteht durch
die starke nächtliche
Abkühlung der bodennahen
Luftschichten. Da die
Tageslänge und damit die
Sonnenscheindauer Anfang
September bereits
merklich abnimmt, kann
es nachts schon deutlich
abkühlen. Damit sich Tau
bilden kann, muss die
Luft so weit abkühlen,
dass der in ihr
enthaltene Wasserdampf
kondensiert. Die immer
länger werdenden
Septembernächte
begünstigen die
Abkühlung dabei enorm.
Deshalb scheint das
Septemberlicht so weich
und warm
Jetzt
im September erscheint
das Licht viel weicher
und wärmer als im
Hochsommer. Das liegt an
der flacheren
Sonneneinstrahlung. Zur
Mittagszeit steht die
Sonne Anfang September
immer noch etwa 45 Grad
hoch am Himmel. Das sind
aber schon etwa 20 Grad
weniger als Ende Juni,
wenn die Sonne am
höchsten steht. Durch
den flacheren Winkel
nimmt der Blauanteil des
Lichts ab und wir
empfinden das Licht als
wärmer und weicher.
|
Kollabiert der
Golfstrom durch den
Klimawandel? - Neue
Studie steht in der
Kritik
|
•
Neue Studie zur
Veränderungen des
Golfstromsystems
•
Unterschied zwischen
Golfstrom und
Golfstromsystem
•
Auswirkungen des
Klimawandels auf die
Meeresströmung erklärt
• Mögliche
Folgen für unser Klima
Das Golfstromsystem wird
durch den Klimawandel
sehr wahrscheinlich
abgeschwächt. Das hat
Auswirkungen auf das
Klima in Europa.
Grafik WetterOnline
Bonn/Duisburg, 5.
September
2023 -
Der Golfstrom
hat mit seinem warmen
Nordatlantikstrom einen
großen Einfluss auf
unser Klima und gilt als
Zentralheizung Europas.
Doch der globale
Klimawandel wirkt sich
auch auf die warme
Meeresströmung aus. Eine
kürzlich veröffentlichte
Studie, die einen
Zusammenbruch der
sogenannten atlantischen
Umwälzzirkulation noch
in diesem Jahrhundert
erwartet, steht in der
Kritik.
Die
Ende Juli
veröffentlichte Studie
dänischer
Wissenschaftler (1), die
um die Mitte des
Jahrhunderts und
spätestens bis 2095 mit
einem Kollaps der
atlantischen
Umwälzzirkulation
rechnet, wird in der
Wissenschaft kontrovers
diskutiert.
Dr. Levke Caesar,
Ozeanforscherin an der
Universität Bremen: „Es
ist in diesem
Zusammenhang wichtig,
zwischen dem Golfstrom
und der atlantischen
Umwälzzirkulation, auch
Golfstromsystem genannt,
zu unterscheiden. Der
Golfstrom ist eine
windgetriebene Strömung,
die an der Ostküste der
USA entlangfließt, sich
bei etwa 40 Grad
nördlicher Breite von
dieser löst und Richtung
Atlantikmitte fließt, ab
dort wird dann vom
Nordatlantikstrom
gesprochen.
Das Golfstromsystem
beziehungsweise die
atlantische
Umwälzzirkulation
bezeichnet den nordwärts
gerichteten Transport
von warmen, salzhaltigen
Oberflächenströmungen
und die südwärts
gerichtete Rückströmung
in der Tiefe und
erstreckt sich über die
gesamte Länge des
Atlantiks. Golfstrom und
Golfstromsystem
überschneiden sich zwar,
sind aber nicht
identisch.“
Dr. Caesar weiter:
„Zukunftssimulationen
von Klimamodellen zeigen
allesamt eine
Abschwächung des
Golfstromsystems über
den Verlauf des 21.
Jahrhundert, wobei das
Ausmaß der Abschwächung
auch von der Menge der
zukünftigen
Kohlenstoffdioxidemissionen
abhängt und bis zum Jahr
2100 bei etwa 30 bis 45
Prozent liegt. Es gibt
nur sehr, sehr wenige
Modelle, die einen
Zusammenbruch des
Golfstromsystems vor
2100 simulieren. Deshalb
sind wir relativ sicher,
dass die
Wahrscheinlichkeit dafür
gering ist.“
Was wären die Folgen?
Ein
Zusammenbruch des
Golfstromsystems gilt
als einer der Kipppunkte
im Klimasystem. Das
bedeutet, dass sich
dadurch das Klima
regional nachhaltig und
unumkehrbar ändern
würde. Aber bereits eine
Abschwächung hätte
gewaltige Auswirkungen
auf das Klima in Europa.
Da das Golfstromsystem
allerdings sehr komplex
ist, sind auch die
Folgen einer Veränderung
nicht eindeutig
vorherzusehen und noch
Gegenstand der
Forschung.
Viele Studien legen
nahe, dass sich durch
einen schwächeren
Nordatlantikstrom die
Wetterlagen bei Grönland
und auf dem Nordatlantik
verändern könnten. Das
hätte große Auswirkungen
auf unser Klima.
Sturmtiefs würden ihre
Zugbahn und damit die
Verteilung der
Niederschläge verändern.
Eine mögliche Folge
wäre, dass in
Mitteleuropa dadurch
weniger Regen ankommt.
Eine andere Studie (2)
geht davon aus, dass ein
schwächelnder
Nordatlantikstrom
Hitzewellen in Europa
begünstigen könnte.
Wie wirkt sich der
Klimawandel auf den
Nordatlantikstrom aus?
Ein
Temperaturanstieg setzt
eine Kette von
Reaktionen in Gang, die
letztlich zu einer
Abschwächung des
Nordatlantikstroms
führen. Dabei spielt vor
allem der
Süßwassereintrag in den
Nordatlantik eine Rolle.
Zum einen geschieht dies
durch das Abschmelzen
von Eis und Gletschern
auf Grönland. Zum
anderen nehmen durch
generell wärmeres
Meerwasser die
Niederschläge zu.
Das salzhaltige Wasser,
welches die sogenannte
thermohaline Zirkulation
antreibt, wird quasi
‚verdünnt‘ und sinkt
aufgrund seiner
geringeren Dichte nicht
mehr so stark ab.
Infolgedessen schwächt
sich die Zirkulation ab.
Direkte Messungen der
nordatlantischen
Zirkulation gibt es
allerdings erst seit
2004. Um eine gesicherte
Aussage zu
klimabedingten
Veränderungen zu
treffen, ist dieser
Zeitraum noch zu kurz
Hintergrund:
Eine gigantische
Wärmepumpe
Der
Golfstrom ist eine der
größten und schnellsten
Meeresströmungen unseres
Planeten: Er
transportiert warmes
Wasser aus dem Golf von
Mexiko entlang der
Ostküste der USA und
setzt sich mit dem
Nordatlantikstrom in
Richtung Europa bis in
den arktischen Ozean
fort.
Hauptsächlich von den
Westwinden auf dem
Nordatlantik
angetrieben, versorgt
dieser mächtige Strom
weite Teile Europas mit
gigantischen Mengen an
Wärmeenergie – mit einer
Spitzenleistung von 1,3
Petawatt, also mehr als
1 Billiarde Watt. Das
entspricht der Leistung
von 1 Million
Kraftwerken. Ohne den
warmen Nordatlantikstrom
wären vor allem die
Winter in Europa
deutlich kälter und
weite Teile der Ostsee
würden im Winter
zufrieren.
Quellen:
(1) Warning of a
forthcoming collapse of
the Atlantic meridional
overturning circulation:
https://www.nature.com/articles/s41467-023-39810-w
(2) Drivers of
exceptionally cold North
Atlantic Ocean
temperatures and their
link to the 2015
European heat wave
https://iopscience.iop.org/article/10.1088/1748-9326/11/7/074004/meta
(3) Sachstandsbericht
des Intergovernmental
Panel on Climate Change
(IPCC):
https://www.ipcc.ch/report/ar6/wg1/downloads/faqs/IPCC_AR6_WGI_FAQ_Chapter_09.pdf
|
Spätsommer dreht
auf - Sonne und Wärme
dank Omega-Hoch in Sicht
|
•
Spätsommerliches Wetter
in Sicht
• Regional
30 Grad in Reichweite
• Stabile
Omega-Wetterlage
• Kühle
Nächte perfekt zum
Durchlüften
Die Wetterlage in rund 5
Kilometern Höhe zeigt in
der nächsten Woche ein
stabiles Hochdruckgebiet
über Deutschland. Das
Strömungsmuster gleicht
dabei dem griechischen
Buchstaben „Omega“ (Ω).
Foto:
WetterOnline
Bonn/Duisburg, 31. August
2023 -
Ab dem Wochenende baut
sich allmählich ein
mächtiges Hoch auf und
bringt Deutschland
wärmeres und trockeneres
Wetter. Im Südwesten
könnten sogar wieder 30
Grad erreicht werden.
Aufgrund einer
sogenannten
Omega-Wetterlage könnte
das spätsommerliche
Wetter sogar länger
bleiben.
Die Zeichen stehen ab
dem Wochenende auf
Spätsommer. Der
meteorologische
Herbstbeginn am Freitag
fällt in der Landesmitte
allerdings noch einmal
ins Wasser. Ganz im
Süden und im Norden gibt
es aber bereits einen
Hauch der angenehmen
Wärme. Abgesehen von
letzten Schauern
verläuft das Wochenende
vielerorts schon
freundlich und trocken.
„In der neuen Woche legt
der Spätsommer dann noch
eine Schippe drauf.
Sonne von früh bis spät,
sowie häufig angenehme
23 bis 28 Grad bei
trockener Luft erwarten
uns. Die Nächte sind
aber schön kühl, perfekt
zum Durchlüften“, so
Niklas Weise,
Meteorologe von
WetterOnline.
Späte Hitze im Südwesten
Besonders entlang des
Rheins kommt die
30-Grad-Marke zum
Wochenstart sogar wieder
in Reichweite. Im Rest
des Landes liegen die
Höchstwerte am Montag
und Dienstag eher im
Bereich von 25 Grad, an
den Küsten um 20 Grad.
Niklas Weise: „Solche
Temperaturen sind Anfang
September nicht
ungewöhnlich. Erst
letztes Jahr gab es mit
bis zu 32 Grad im
Ruhrgebiet ähnliche
Werte. Bemerkenswert ist
allerdings die
Wetterlage, die sich
sonst eher im Hochsommer
einstellt. Ein
sogenanntes Omega-Hoch
baut sich auf und das
ist in der Regel sehr
stabil.“
Hoch „gefangen“ zwischen
Tiefs
Bei
einer Omega-Wetterlage
blockieren Tiefs an der
West- und Ostflanke des
Hochs dessen
Vorankommen. Es bleibt
sozusagen ortsfest und
zwingt Atlantiktiefs auf
einen weiten Umweg, der
sie entweder in Richtung
westliches Mittelmeer
oder aber weit nordwärts
in den äußersten Norden
Europas lenkt.
Diese Wetterlage ähnelt
dem griechischen
Buchstaben Ω (Omega),
denn der Weg der Tiefs,
die um das Hoch
herumgesteuert werden,
beschreibt einen großen
Bogen mit einem "Buckel"
und zwei "Dellen". Das
mitteleuropäische Hoch
ist demnach wie ein
Omega zwischen zwei
Tiefs eingekeilt.
Derzeit sieht es so aus,
als ob sich das Hoch im
Laufe der nächsten Woche
noch halten kann und
sich dann frühestens zum
zweiten
Septemberwochenende
langsam abschwächt.
|
Seit 27 Jahren
war jeder Sommer in
Deutschland zu warm |
Offenbach, 30. August
2023 – Die Temperatur
des Sommers 2023 liegt
in Deutschland deutlich
über dem vieljährigen
Mittel. „Seit nun 27
Jahren werden in
Deutschland zu warme
Sommer gemessen. Wieder
können wir den
Klimawandel live
erleben,“ kommentiert
Uwe Kirsche,
Pressesprecher des
Deutschen Wetterdienstes
(DWD), die aktuelle
Sommerbilanz des
nationalen
Wetterdienstes. Einem
außerordentlich
sonnenverwöhnten Juni
folgte ein Juli mit
extremen Hitzepeaks und
ein frühherbstlicher
Auftakt im August.
Begleitet wurde der
Witterungsverlauf von
zunehmenden
Niederschlägen und einer
leicht
überdurchschnittlichen
Sonnenscheindauer. Das
meldet der DWD nach
ersten Auswertungen der
Ergebnisse seiner rund
2000 Messstationen. Von
tropischer Hitze und
frühherbstlicher Frische
– Sommer mit großen
Schwankungen Das
Temperaturmittel lag im
Sommer 2023 mit 18,6
Grad Celsius (°C) um 2,3
Grad über dem Wert der
international gültigen
Referenzperiode 1961 bis
1990 (16,3 °C) - der 27.
zu warme Sommer in
Folge.
Im Vergleich zur
aktuellen und wärmeren
Vergleichsperiode 1991
bis 2020 (17,6 °C)
betrug die Abweichung
1,0 Grad. Nach dem am
3.6. in Sohland an der
Spree mit -0,7 °C der
bundesweite
Sommer-Tiefstwert
ermittelt wurde,
herrschte im weiteren
Juniverlauf im Südwesten
des Landes eine
außergewöhnlich warme
Witterung. Im Juli
gesellten sich extreme
Hitzepeaks hinzu, die am
15.7. bei 38,8 °C in
Möhrendorf-Kleinseebach
(Bayern) gipfelten.
Daraufhin gab uns die
erste Augustdekade einen
Vorgeschmack auf den
Herbst. Mitte August
drehte das Thermostat
wieder auf und in
feuchter Luft wurde die
Wärme zu einer großen
Bürde. Mit Abschluss des
Sommers kehrte die von
Vielen ersehnte
Abkühlung zurück.
•
Nasser Juli und August
verschafften dem Sommer
ein Niederschlagsplus
Im Sommer 2023 fiel mit
rund 270 Litern pro
Quadratmeter (l/m²) ein
gutes Zehntel mehr
Niederschlag als im
Mittel der
Referenzperiode 1961 bis
1990 (239 l/m²). Das
Mittel der Periode 1991
bis 2020 liegt bei 241
l/m². Im Laufe des
Sommers gab es
Niederschläge im ganzen
Land. Sie erreichten ihr
Maximum im August. Es
kam zu teils heftigen
Starkregen- und
Hagelgewittern, zum
Sommerfinale aber auch
zu Dauerregen mit
steigender
Hochwassergefahr im
Südosten.
Direkt an den Alpen
wurden im Laufe der drei
Monate bis zu 600 l/m²
gemessen. Im
Fichtelgebirge (Station
Bad Berneck) wurde
während eines Unwetters
am 22.6. mit 120,7 l/m²
der höchste
Tagesniederschlag
erfasst. Vergleichbare
Mengen fielen während
der Sommermonate örtlich
im Oberrheinischen
Tiefland und im
Nordosten.
•
Heiterer Sommer mit dem
zweitsonnigsten Juni
seit Messbeginn
Mit 720 Stunden übertraf
der Sonnenschein ihr
Soll von 614 Stunden
(Periode 1961 bis 1990)
um etwa 17 Prozent. Im
Vergleich zu 1991 bis
2020 (654 Stunden)
betrug das Plus rund 10
Prozent. Aufsehen
erregte vor allem der
Juni als Zweitsonnigster
seit Messbeginn. Am
meisten schien die Sonne
mit über 800 Stunden im
Alpenvorland und an der
Grenze zur Schweiz.
Als
Sommerauftakt verkündete
NRW den
zweitwärmsten und
sonnigsten Juni.
In den darauffolgenden
Monaten Juli und August
fielen reichlich
Niederschläge, die das
Gesamtvolumen des
Sommers auf knapp 320
l/m² (240 l/m²) hoben.
Die Sonne schien 670
Stunden (554 Stunden).
Damit war NRW im
Ländervergleich die
schattigste Region der
Republik. Die
Sommertemperatur lag bei
durchschnittlich 18,4 °C
(16,3 °C).
|
Ein Wochenende
zum Pilzesammeln - Das
Wetter lädt ein in Wald
und Flur
|
•
Ideales Sammelwetter:
Richtung Wochenende
Sommercomeback
• Pilze
sprießen schon seit
Wochen aus dem Boden
• Tipps
und Hinweise rund um das
Sammeln von Pilzen
Zum Sammeln von
Pilzen sind
luftdurchlässige Körbe
geeignet. In
Plastiktüten können
Pilze zu schnell faulen.
Foto Shutterstock
Bonn/Duisburg, 29. August
2023 -
Zum Wochenende und
darüber hinaus bietet
das Wetter beste
Bedingungen für
Pilzsammler und schon
seit einiger Zeit bietet
es beste Voraussetzungen
für die Pilze. Sie
schießen seit Wochen
buchstäblich aus dem
Boden. Welchen Einfluss
das Wetter auf das
Pilzwachstum hat und was
beim Pilzesammeln zu
beachten ist, wissen die
Expertinnen und Experten
von WetterOnline.
Pilze
mögen es warm und
feucht. Die Monate
September und Oktober
gelten zwar gemeinhin
als Hauptsaison für
Pilzsammler, doch dank
der Witterung hat die
Pilzsaison in diesem
Jahr schon früher
begonnen. Und da jedoch
die Spezies Mensch, zu
der auch die Pilzsammler
gehören, eher warmes und
trockenes Wetter
bevorzugt, ist das
kommende Wochenende der
ideale Zeitpunkt zum
Pilzesammeln.
„Nach
einer kleinen Talfahrt
der Temperaturen und
Regen wird es zunehmend
wieder sonniger und
wärmer und zum Start in
den September kommt der
Sommer zurück“, sagt
Björn Goldhausen,
Pressesprecher von
WetterOnline.
Ideale Wetterbedingungen
für Pilze
Nicht
alle Pilzarten sprießen
im Herbst oder mögen es
warm. Je nach Art
wachsen die Pilze zu
unterschiedlichen
Zeiten. Manche gedeihen
besser, wenn es mehr
regnet, weil sie mehr
Feuchtigkeit brauchen
als andere, oder sie
vertragen Temperaturen
um den Gefrierpunkt
besser als ihre
Verwandten.
Biologen haben
beobachtet, dass sich
das Pilzspektrum in den
letzten Jahren verändert
hat. Es gibt Pilzarten,
die häufiger werden, und
solche, die seltener
werden. Möglicherweise
ist dies auf die
Klimaerwärmung
zurückzuführen. Pilze
sind übrigens weder
Tiere noch Pflanzen,
sondern bilden ein
eigenes Reich von
Lebewesen.
Wo darf gesammelt
werden?
Nach
dem
Bundesnaturschutzgesetz
darf nur dort gesammelt
werden, wo kein
Betretungsverbot
besteht. Ein generelles
Sammelverbot gilt für
öffentliche Parkanlagen,
Naturschutzgebiete,
Nationalparks sowie für
eingezäunte Waldflächen
und Flächen, auf denen
Holz geschlagen wird.
Aus gesundheitlichen
Gründen sollten Orte in
der Nähe von
Industriegebieten und
stark befahrenen Straßen
gemieden werden. Pilze
nehmen Giftstoffe besser
auf als Pflanzen.
Naturbelassene Flächen
mit ausreichendem
Pilzwachstum sind zu
bevorzugen.
Speisepilz versus
Giftpilz
Fast
alle Speisepilze haben
einen giftigen Zwilling.
Wer sich nicht ganz
sicher ist, um welchen
Pilz es sich handelt,
dreht ihn am besten aus
dem Boden. Das
erleichtert die
Bestimmung. Ansonsten
sollten Pilze
abgeschnitten werden, um
das Wurzelgeflecht zu
schonen. Zu fast jedem
Speisepilz gibt es ein
giftiges bis sehr
giftiges Gegenstück, das
dem Speisepilz zum
Verwechseln ähnlichsehen
kann.
Deshalb sollten Pilze
ohne fachkundige Hilfe
nur gesammelt und
gegessen werden, wenn
man sie wirklich genau
kennt. Bei einigen
Pilzen, die früher als
Speisepilze galten, wird
heute vom Verzehr
abgeraten. Nicht alle
Speisepilze können roh
verzehrt werden, da sie
in diesem Zustand
teilweise giftig sind.
Hier kommt es auf die
Verarbeitung an.
Geprüfte
Pilzsachverständige
können bei allen
Unsicherheiten helfen.
Vorschriften und
Bußgelder
Beim
Sammeln von Pilzen ist
die in Deutschland
vorgeschriebene
Höchstmenge zu beachten.
Diese sind in den
einzelnen Bundesländern
unterschiedlich
festgelegt. In den
meisten Fällen gilt 1
Kilogramm pro Person und
Tag für den Eigenbedarf.
Wer dennoch kiloweise
Pilze aus dem Wald
schleppt und dabei
erwischt wird, riskiert
ein Bußgeld von bis zu
10.000 Euro.
Ausrüstung
An
Ausrüstung braucht man
nicht viel. Ein Korb und
ein kleines, scharfes
Küchenmesser reichen
aus. Pilze sollten nicht
in Plastiktüten
gesammelt werden, da sie
darin verfaulen können.
Lange Kleidung schützt
vor Zecken.
Aufbewahrung
Waldpilze halten sich im
Gemüsefach des
Kühlschranks zwei bis
drei Tage. Sie sollten
in einem
luftdurchlässigen
Behälter aufbewahrt
werden. Dabei ist darauf
zu achten, dass die
druckempfindlichen Pilze
nicht gequetscht werden.
|
Wirbeln
Tropenstürme bald unser
Wetter durcheinander? -
Rekordwarmer Atlantik
erwacht zum Leben
|
•
Mehrere Tropenstürme auf
dem Atlantik entstanden
• Einfluss
auf unser Wetter in den
nächsten Wochen
wahrscheinlich
•
Rekordwarmer
Nordatlantik liefert
Energie
• Mögliche
Folgen für den
Spätsommer
Die
orangenen Wirbel
kennzeichnen die drei
derzeit aktiven
Tropenstürme. Oft nehmen
diese eine Zugbahn
entlang der
nordamerikanischen Küste
und anschließend
ostwärts über den
Atlantik.
Foto
WetterRadar
WetterOnline
Bonn/Duisburg, 22. August
2023 -
Auf dem Atlantik sind
mehrere Tropenstürme
entstanden. Dabei werden
jetzt enorme
Energiemengen umgesetzt,
denn das
Oberflächenwasser ist
dort bereits seit
Monaten ungewöhnlich
warm. Im weiteren
Verlauf ist es
wahrscheinlich, dass die
Stürme ostwärts über den
Nordatlantik ziehen und
das Wetter auch bei uns
entscheidend
beeinflussen.
Sowohl über dem Atlantik
als auch in der Karibik
und im Golf von Mexiko
brodelt es gewaltig: 3
Tropenstürme sind
bereits entstanden und
es ist nicht
ausgeschlossen, dass
sich sogar ein Hurrikan
bildet. „In dem teils
mehr als 30 Grad warmen
Wasser stecken gewaltige
Energiemengen, die jetzt
in Form von tropischen
Stürmen umgesetzt
werden. Wir müssen die
Entwicklung dieser
Stürme genau beobachten,
denn sie haben das
Potenzial, auch in
Europa die Wetterlage im
Spätsommer zu
verändern“, erklärt
Niklas Weise,
Meteorologe von
WetterOnline.
Frühe Herbstgrüße oder
langer Spätsommeratem?
„Dass
die Tropenstürme unser
Wetter beeinflussen, ist
so gut wie sicher, die
Frage ist nur in welcher
Form. Je nachdem, welche
Zugbahn sie einschlagen,
kann das sehr
unterschiedliche Folgen
haben“, so Weise weiter.
Eine mögliche Variante
ist, dass sich aus den
Tropenstürmen die ersten
Sturmtiefs im
Ostatlantik bilden.
Diese könnten auf ihrer
Vorderseite noch einmal
sehr warme Luft nach
Deutschland
transportieren und für
schönes Spätsommerwetter
sorgen. Kommen uns diese
Tiefs aber zu nahe, kann
das Wetter schnell
herbstliche Züge
annehmen.
Gesamter Nordatlantik
sehr warm
Weder
die Bildung der ersten
Tropenstürme Ende August
noch die Einflussnahme
auf unser Wetter ist
ungewöhnlich. In diesem
Jahr stellt der Atlantik
aber einen idealen
„Nährboden“ für die
Stürme dar: Bereits seit
dem Frühling liegen die
Wasseroberflächentemperaturen
mit 1 bis 3 Grad über
dem Mittel über weite
Flächen auf absolutem
Rekordniveau.
Warmes Wasser verdunstet
besser und die
sogenannte latente
Energie in der Luft
steigt an. Das ist
Energie, die in Form von
Wasserdampf in der Luft
gespeichert ist und auch
als potenzielle Energie
bezeichnet wird.
Kondensiert der
Wasserdampf zu Schauer-
und Gewitterwolken, wird
die Energie frei. Je
mehr Energie vorhanden
ist, desto stärker
können
Begleiterscheinungen wie
Wind und Regen
ausfallen.
|
Der Duft von
Sommerregen - Geheimnis
Aromabläschen
|
•
Besonderer Duft bei
Sommerregen
•
Aromabläschen in der
Luft
• Man kann
Regen bereits im Voraus
riechen
• Je nach
Bodenbeschaffenheit
unterschiederlicher
Geruch
Es duftet herrlich:
Regentropfen
aromatisieren die
Sommerluft. Foto
Shutterstock
Bonn/Duisburg, 14. August
2023 -
Es ist heiß und
staubtrocken, man macht
noch schnell ein paar
Besorgungen in der
Stadt, etwas Frisches
wäre jetzt schön - und
dann kommt die Erlösung:
Endlich regnet es und es
riecht einfach herrlich
nach Sommerregen. Jeder
kennt diesen typischen
Geruch, wenn es nach
langer Trockenheit
regnet. Aber warum liegt
dieses besondere Aroma
in der Luft? Mehrere
Faktoren sind für die
Entwicklung dieses
besonderen Aromas
verantwortlich.
Das Wasser von
Regentropfen ist
geruchlos.
Fallen die Tropfen auf
den Boden, bilden sich
beim Aufprall kleine
Luftblasen. Diese füllen
sich mit Partikeln der
Bodenoberfläche, die
gleichzeitig Träger der
Duftstoffe sind. Die
Aromabläschen steigen
aus dem dünnen
Wasserfilm auf und
zerplatzen. Die
Aerosole, also das
Gemisch der in den
Bläschen schwebenden
Partikel, verteilen sich
explosionsartig in der
Umgebung. Schon ein
leichter Wind genügt, um
die Aromastoffe weiter
in der Luft zu
verteilen. So kann man
einen nahenden
Sommerregen manchmal
schon lange im Voraus
riechen, wenn der Wind
die gelösten Aerosole
aus einem entfernten
Niederschlagsgebiet zu
uns weht.
Bei leichtem Regen
riecht es intensiver
Je langsamer die
leichten Tröpfchen bei
einsetzendem Landregen
zu Boden fallen, desto
mehr Zeit haben die
Bläschen, die
Aromapartikel
aufzunehmen. Umgekehrt
bleibt bei einem starken
Gewitterschauer mit
hoher
Aufprallgeschwindigkeit
der großen Tropfen nur
wenig Zeit, die
Duftstoffe zu verteilen,
da die Wasserschicht
schnell zu dick wird und
die Aromabläschen die
Umgebungsluft nicht mehr
erreichen.
Bodenbeschaffenheit
bestimmt Duft
Nicht nur die Stärke des
Niederschlags, sondern
auch die Trockenheit und
Porosität des Bodens
bestimmen die
Duftintensität. Aus
trockenen Böden lösen
sich die Aromapartikel
leichter. Je poröser ein
Boden ist, desto mehr
Luftbläschen können aus
den Hohlräumen
aufsteigen. Dies gilt
besonders für Waldböden,
die einen sehr
intensiven Regengeruch
verströmen.
Die wichtigsten
Aromastoffe, die von den
Aromabläschen
transportiert werden,
sind Geosmin, Öle und
Ozon. Geosmin ist ein
von Mikroorganismen
produzierter Alkohol mit
erdig-muffigem Geruch.
Er verursacht den
typischen
Erdbodengeruch. Öle
werden von Pflanzen
produziert und können
die Luft ebenfalls
aromatisieren. Dies gilt
in entsprechender
Konzentration auch für
das farblose Gas Ozon,
das aus dem Griechischen
übersetzt sogar „der
Geruch“ bedeutet.
Je nach Zusammensetzung
von Geosmin, Ölen und
Ozon können so die
unterschiedlichsten
Gerüche entstehen. So
kommt es, dass ein
Regenschauer auf einem
großen geteerten
Parkplatz anders riecht
als Regen im Wald oder
am Strand.
|
Ist der Sommer
so schlecht, wie er sich
anfühlt? - Eine
Zwischenbilanz
|
•
Sommer 2023 nicht so
unsommerlich wie gefühlt
• Fast 1
Grad wärmer als Mittel
der letzten 30 Jahre
• Juni
sehr warm und sonnig
Juli und August
zeitweise nass, windig
und kühl
• Sommer
2023 kühler als in
letzten fünf Jahren
Trotz Regen und kühlen
Phasen: Eine
Zwischenbilanz zeigt,
dass der Sommer 2023
rein meteorologisch
betrachtet bisher gar
nicht so unsommerlich
war. Foto Shutterstock
Bonn/Duisburg, 10. August
2023 -
„Schönheit liegt im Auge
des Betrachters“, das
gilt auch für das Wetter
und in diesem Sommer
vielleicht ganz
besonders. Die
vergangenen nassen und
vergleichsweise kühlen
Wochen erreichen auf der
subjektiven
Sommerfeeling-Skala
sicher nicht die
Bestnote und gehen eher
als typisch herbstlich
durch. Niklas Weise,
Meteorologe bei
WetterOnline,
beantwortet die Fragen,
wie der Sommer im
Vergleich zu den
Vorjahren abschneidet
und ob sich das Gefühl
eines eher miesen
Sommers bestätigen
lässt.
Zum Thema „gefühltes
Wetter“ hat zu Recht
jeder seine eigene
Meinung. Die Tatsache,
dass das Wetter in den
letzten Wochen in weiten
Teilen des Landes kaum
zu sommerlichen
Freiluftvergnügen
einlud, hat sicherlich
zu einer intensiven
Meinungsbildung
beigetragen.
Nun liegt es zum einen
auch nicht in der Natur
des Menschen, sich an
die letzten 30 Sommer zu
erinnern, mit denen in
der Regel verglichen
wird. Und zum anderen
vergessen wir sehr warme
und sonnige Phasen, die
uns inzwischen normal
erscheinen, auch
schnell. Zur Wahrheit
gehört auch, dass uns
ausschließlich ein
Gefühl keine
klimatologische
Einordnung erlaubt. Eine
Zwischenbilanz zeigt,
dass der Sommer 2023
rein meteorologisch
betrachtet bisher gar
nicht so unsommerlich
war.
Wie sommerlich und warm
war der Sommer bisher?
Niklas
Weise: „Auch wenn er
sich unterkühlt
angefühlt hat, waren die
Temperaturen im
Durchschnitt hoch. Das
Problem ist, dass man
einen Mittelwert nicht
fühlen kann. Schaut man
sich den
Temperaturdurchschnitt
des diesjährigen
meteorologischen Sommers
an, also Juni, Juli und
den bisherigen August,
fällt zunächst nichts
auf. Im Gegenteil, der
Sommer ist sogar fast 1
Grad wärmer als das
langjährige Mittel der
letzten 30 Jahre.
Das liegt vor allem am
Juni, der mit einer
Abweichung von über 2
Grad nicht nur sehr
warm, sondern auch der
zweitsonnigste seit
Beginn der
Wetteraufzeichnungen
war. Entsprechend liegen
wir bei der
Sonnenscheindauer für
den bisherigen Sommer
derzeit auf einem
durchschnittlichen
Niveau für Anfang
August.“
Wie warm ist es im
Vergleich zu den letzten
fünf Sommern?
Niklas
Weise: „Im Vergleich zu
den letzten fünf Jahren
sieht die Sommerbilanz
schon anders aus, denn
dann ist dieser Sommer
etwa ein halbes Grad
kühler.
Besonders
‚gefühlsprägend‘ war in
diesem Jahr offenbar die
kühle und regnerische
Phase genau an den
Hundstagen, die
gleichzeitig die
Haupturlaubszeit Ende
Juli und Anfang August
sind. In den letzten
Jahren war es dann oft
sehr heiß, manchmal
sogar um die 40 Grad wie
im Sommer 2022 oder
2019.
Davon waren wir jetzt um
diese Zeit mit einer
durchschnittlichen
Höchsttemperatur von
20,7 Grad meilenweit
entfernt. Dazu hat es
fast jeden Tag geregnet.
Besonders im Vergleich
zu den letzten Jahren
gab es mehr Tage mit
starkem Wind. Durch den
Wind kann es sich auch
schnell ein paar Grad
kühler anfühlen.“
Wie sommerlich geht’s
weiter?
Niklas
Weise: „Die Gesamtbilanz
des Sommers wird am Ende
normal bis
überdurchschnittlich
warm ausfallen. Bei den
Sommertagen liegen wir
bereits im
Erwartungsbereich und
bei den aktuellen
Aussichten kommen bis
Monatsende noch viele
warme Tage hinzu - und
auch bei den Hitzetagen
mit über 30 Grad liegen
wir schon gut im Soll.“
|
Kosmischer Regen
verzaubert den Himmel -
August ist der
Perseiden-Monat
|
•
Sternschnuppenregen der
Perseiden vor Höhepunkt
in der Nacht vom 12. auf
13. August
• Maximum
Wetteraussichten
vielversprechend
Beste Sicht: unbewaldete
Bergkuppen, von 23 Uhr
bis 4 Uhr morgens
Im
August ergießt sich der
Sternschnuppenregen der
Perseiden über den
Nachthimmel. Wie jedes
Jahr braucht es eine
Portion Wetterglück, um
das kosmische Ereignis
auf seinem Höhepunkt in
der Nacht vom 12. auf
den 13. August
beobachten zu können.
Foto Shutterstock
Bonn/Duisburg, 7. August
2023 -
Wer in klaren
Augustnächten in den
Himmel schaut, kann
seinen Wunschzettel
abarbeiten: Es regnet
Sternschnuppen. Im
August findet das
alljährliche Spektakel
der Perseiden am
Nachthimmel statt. In
der Nacht vom 12. auf
den 13. August erreicht
das Himmelsschauspiel
seinen Höhepunkt. Dann
können mit etwas Glück
bis zu 100
Sternschnuppen pro
Stunde beobachtet
werden. Wie das Wetter
am Maximum-Wochenende
sein wird, ist noch
unklar.
Der Meteorstrom der
Perseiden ergießt sich
jedes Jahr im August
über den Nachthimmel und
erreicht sein Maximum
mit sehr hohen Fallraten
in der Nacht vom 12. auf
den 13. August. Aber
auch in den Nächten um
dieses Datum herum sind
zahlreiche
Sternschnuppen zu sehen
– sofern das Wetter
mitspielt. Wer also
jetzt schon zufällig
eine Schnuppe sieht,
schickt am besten schon
mal einen
„Schönwetterwunsch“ in
den Himmel. Denn mit
jeder Sternschnuppe, so
der Aberglaube, geht ein
Wunsch in Erfüllung.
„Die Aussichten sind in
diesem Jahr ziemlich
vielversprechend, denn
der Himmel klart in den
kommenden Nächten häufig
auf. Zudem ist der
abnehmende Mond in
diesem Jahr kein großer
Störfaktor, da seine
Sichel erst in den
frühen Morgenstunden
erscheint“, weiß Niklas
Weise, Meteorologe bei
WetterOnline.
Ein lichtarmes Plätzchen
suchen
Wenn
der Himmel wolkenlos
ist, sucht man sich am
besten einen idealen
Beobachtungsplatz, um
die Sternschnuppen in
vollen Zügen genießen zu
können.
Zur Vermeidung anderer
störender Lichtquellen
ist es ratsam, von der
Stadt aufs Land zu
fahren und sich auch
dort von Ortschaften
fernzuhalten. Die beste
Sicht hat man von
unbewaldeten Bergkuppen
in der dunkelsten
Nachtzeit von etwa 23
Uhr bis 4 Uhr morgens.
Die Augen brauchen etwa
15 bis 30 Minuten, um
sich an die Dunkelheit
zu gewöhnen. Zur
Orientierung: Die
Sternschnuppen kommen
aus dem Sternbild
Perseus, das sich am
Nordosthimmel befindet.
Zur Orientierung dient
auch das Sternbild
Kassiopeia, auch
„Himmels-W“ genannt, das
sich oberhalb des
Sternbildes Perseus
befindet. Sternschnuppen
können sich aber über
den ganzen Himmel
verteilen.
Staubteilchen verglühen
und hinterlassen eine
Leuchtspur
Ursache für das
nächtliche Spektakel am
Himmel ist die
Staubfahne des Kometen
„Swift-Tuttle“, der
jedes Jahr im August die
Erde passiert. Wenn die
nur millimetergroßen
Staubteilchen mit einer
Geschwindigkeit von 60
Kilometern pro Sekunde
auf die oberen Schichten
der Erdatmosphäre
treffen, werden sie
abrupt abgebremst und
bis zur Weißglut
erhitzt.
Bis sie vollständig
verglüht sind, legen sie
aber oft noch Dutzende
von Kilometern zurück.
So entstehen die mehr
oder weniger hellen
Leuchtspuren am
Nachthimmel. Die
kleinsten verglühen so
schnell, dass sie kaum
wahrnehmbar sind. Die
Leuchtspuren der
größeren können einige
Sekunden nachleuchten.
|
Gute Nachrichten
aus der Wetterküche -
Nächste Woche wieder
sommerlicher
|
•
Wetterlage stellt sich
um
• Am
Wochenende Tiefpunkt der
nassen und kühlen Phase
erreicht
• Kommende
Woche wärmer und
trockener
•
Temperaturen:
Wettermodelle berechnen
sommerliche Höchstwerte
In der kommenden Woche
kehrt nach derzeitigem
Stand allmählich die
warme Sommerluft zurück.
Quelle: Shutterstock
Bonn/Duisburg, 3. August
2023 -
Der letzte Sommermonat
ist angebrochen und von
Sommerfeeling keine
Spur? Verzweifelte
Gemüter können auf ein
Ende der langen, eher
herbstlichen
Wetterperiode hoffen.
Ein wenig Geduld ist
zwar noch nötig, aber
dann wird sich die
Wetterlage ändern.
„Wann wird’s mal wieder
richtig Sommer?“, sang
1975 der Entertainer
Rudi Carell und wer
hätte nach den
vergangenen heißen
Sommern in Deutschland
gedacht, dass dieser
Wunsch bei vielen wieder
aktuell wird. Doch das
Wetter war in den
letzten Tagen schon fast
herbstlich und Wind,
Regen und Temperaturen
um oder sogar unter 20
Grad trübten die
Stimmung.
Das ändert sich jetzt:
In der kommenden Woche
stellt sich die
Wetterlage um und die
Tiefs machen einem Hoch
aus Südeuropa Platz.
Damit wird es überall
wärmer als zuletzt und
auch die Schauer lassen
deutlich nach. Eine
Talsohle müssen wir aber
noch durchschreiten.
Am Wochenende zunächst
nass und meist unter 20
Grad
Der
Tiefpunkt des
Herbstwetters wird
ausgerechnet am
Wochenende erreicht. Am
Sonntag zieht ein
kleines Tief von den
Britischen Inseln direkt
nach Deutschland und hat
Regen und kühle Luft im
Gepäck. Im Süden liegen
die Höchstwerte dann
teilweise nur noch bei
15 Grad. Die kommende
Woche beginnt, wie die
alte aufgehört hat, denn
das Tief beeinflusst uns
auch noch zu
Wochenbeginn und
gestaltet den Montag
weiterhin wechselhaft
mit Schauern und
frischem Wind.
Endlich wärmer und
trockener
In der
kommenden Woche stellt
sich aus heutiger Sicht
die Großwetterlage um
und das wechselhafte und
kühle Wetter geht zu
Ende. Aus Südwesten
gelangt allmählich
wärmere Luft nach
Deutschland.
Verantwortlich dafür ist
ein Hochdruckgebiet, das
sich langsam von
Südeuropa ausbreitet.
Dabei strömt die warme
Luft zunächst über
Spanien und Frankreich
und erreicht im Laufe
der Woche auch
Deutschland.
Während der
Aufwärtstrend und die
bevorstehende trockene
Witterungsphase recht
sicher sind, gibt es bei
den Temperaturen noch
einige Unsicherheiten.
Die Wettermodelle zeigen
bis jetzt verschiedene
Varianten: Von
angenehmem Sommerwetter
um 25 Grad bis hin zu
einer ausgewachsenen
Hitzewelle scheint noch
vieles möglich.
„Nach dem amerikanischen
Modell steigen die
Temperaturen ab der
Wochenmitte weiter an
und erreichen bis zum
Wochenende verbreitet 30
bis 35 Grad.
Das
europäische Modell
bleibt vorsichtiger.
Hier liegen die
Höchstwerte in der
kommenden Woche eher
zwischen 23 und 28 Grad
und die 30-Grad-Marke
wird am ehesten in der
Südhälfte
überschritten“, erklärt
Niklas Weise,
Meteorologe bei
WetterOnline.
|
Ab wann wird
Hitze gefährlich?
Hitzeindex und
Feuchtkugeltemperatur
erklärt
|
•
Was beschreibt der
Hitzeindex?
•
Was ist die
Feuchtkugeltemperatur?
•
Ab wann Hitze zur
Bedrohung wird Besonders
gefährdete
•
Regionen der Erde
Hitze kann in Verbindung
mit hoher
Luftfeuchtigkeit für den
Menschen
lebensgefährlich werden.
Foto Shutterstock
Bonn/Duisburg, 1. August
2023 -
Hitze kann sich für uns
Menschen sehr
unterschiedlich
anfühlen: Dabei spielt
vor allem die
Luftfeuchtigkeit eine
Rolle, aber auch wie
lange wir den hohen
Temperaturen ausgesetzt
sind. Im schlimmsten
Fall kann Hitze sogar
lebensgefährlich werden.
Wir erklären die
verschiedenen
Maßbezeichnungen zur
Hitze.
Wenn es heiß ist,
versucht unser Körper
mit Schwitzen und der
damit verbundenen
Verdunstung Wärme
abzugeben. Steigt die
Luftfeuchte an, gerät
unsere körpereigene
Klimaanlage ins Stocken.
Der Grund hierfür ist,
dass in feuchter Luft
weniger Wasser
verdunsten kann.
•
Was sagt der Hitzeindex
aus?
Um diesen Effekt in
Zahlen auszudrücken,
spricht man von der
gefühlten Temperatur
oder dem sogenannten
Hitzeindex. Dieser
liegt beispielsweise bei
einer Lufttemperatur von
36 Grad und einer
relativen Luftfeuchte
von 30 Prozent bei 40
Grad. Steigt die
Luftfeuchte auf 60
Prozent, liegt der Index
schon bei 50 Grad.
Der Hitzeindex ist für
den Schatten angegeben,
in der Sonne kann das
Hitzeempfinden generell
noch stärker sein. Am
Mittelmeer wurden in
diesem Sommer bereits
gefühlte Temperaturen
von mehr als 50 Grad
erreicht. Tabelle 1
(siehe Anhang)
Bei diesen Werten sollte
jegliche physische
Aktivität minimiert
werden, sonst besteht
die Gefahr eines
Sonnenstichs oder
Hitzschlags. Besonders
gefährdet davon sind
Menschen mit
Vorerkrankungen des
Herz-Kreislaufsystems
oder der Atemwege,
Menschen über 65 Jahre,
Säuglinge und
Kleinkinder sowie
Schwangere.
•
Was ist die
Feuchtkugeltemperatur?
Ein weiteres Maß,
welches in diesem
Zusammenhang oft
verwendet wird, ist die
sogenannte
Feuchtkugeltemperatur.
Im Gegensatz zum
errechneten Hitzeindex
wird die
Feuchtkugeltemperatur
mit einem speziellen
Feuchtthermometer direkt
gemessen. Dabei wird ein
feuchtes Tuch über die
Thermometerkugel
gestülpt und belüftet.
Durch die
Verdunstungskälte stellt
sich nach einiger Zeit
die
Feuchtkugeltemperatur
ein. Sie beschreibt die
niedrigste Temperatur,
bis zu der es sich in
einer Umgebung durch
Verdunstung abkühlen
kann.
Erreicht diese
Feuchtkugeltemperatur
eine kritische Schwelle,
kann durch Schwitzen die
Körpertemperatur nicht
mehr reguliert werden
und die Grenze der
menschlichen
Anpassungsfähigkeit an
Hitze ist erreicht. Es
wird daher auch von der
Kühlgrenztemperatur
gesprochen: Bislang ging
die Forschung davon aus,
dass diese Grenze bei 35
Grad liegt. Eine
Studie aus dem
vergangenen Jahr ergab
allerdings, dass selbst
junge und gesunde
Menschen bereits bei
einer
Feuchtkugeltemperatur
von 31 Grad an
Überhitzung litten.
•
Hunderte Millionen
Menschen gefährdet
Demnach wäre im Zuge des
Klimawandels ein
deutlich größerer Teil
der Weltbevölkerung von
lebensgefährlicher Hitze
betroffen als zunächst
angenommen. Laut dem
aktuellen Bericht des
Weltklimarats werden im
Laufe des Jahrhunderts
solche Bedingungen
besonders in Indien und
Pakistan entlang der
Flüsse Indus und Ganges
wahrscheinlicher.
Aber auch im Bereich
sehr warmer Meere, wie
zum Beispiel dem häufig
mehr als 30 Grad warmen
persischen Golf kann das
Zusammenspiel aus Hitze
und Luftfeuchtigkeit
gefährlich werden. Im
südlichen Iran wurde am
17. Juli 2023 ein
Hitzeindex von fast 67
Grad registriert. Der
Weltrekord für den
höchsten Hitzeindex
liegt bei 78 Grad und
wurde am 8. Juli 2003 in
Saudi-Arabien errechnet.
Ohne Abkühlung in
klimatisierten Räumen
besteht bei solchen
Werten akute
Lebensgefahr.
|
Weltweites
Blitz-Radar: Gewitter in
Echtzeit verfolgen
|
•
Deutschlandweit
Gewittergefahr am
Dienstag
•
Zugbahn auf dem
BlitzRadar live
verfolgen
•
Blitzeinschläge der
letzten 15 Minuten
weltweit
•
Wie die Ortung
funktioniert
Auf dem BlitzRadar
lassen sich quasi in
Echtzeit Blitzeinschläge
in Gewittern auf der
ganzen Welt verfolgen.
Foto WetterOnline
Bonn/Duisburg, 31. Juli
2023 -
Am Dienstag treten
deutschlandweit einzelne
Gewitter auf. Mit dem
WetterOnline BlitzRadar
entgeht das niemandem:
In Quasi-Echtzeit können
die Blitzeinschläge aus
den vergangenen 15
Minuten sogar weltweit
verfolgt werden. Durch
verschiedene Zoomstufen
und eine komfortable
Navigation lässt sich
somit jedes Gewitter im
Handumdrehen orten.
Das
Blitz-Radar ist eine
interaktive
Kartenanwendung zum
Erkunden der aktuellen
Blitzentladungen auf der
ganzen Welt. Auf der
Webseite findet man es
unter der Rubrik
Unwetter und in der App
über die
Navigationsleiste
beziehungsweise beim
Klick auf das
Blitz-Symbol in der
Ebenenauswahl.
Was zeigt das
Blitz-Radar?
Die
Benutzeroberfläche des
BlitzRadars ist sehr
einfach gehalten: Sie
zeigt ausschließlich die
Echtzeit-Blitze und
solche, die nicht älter
als 15 Minuten sind.
Jeder Blitzeinschlag
wird durch eine gelbe
Kugel an der Position
visualisiert, an der er
detektiert wurde. Die
jüngeren Blitze haben
außerdem eine rote
Umrandung, die mit der
Zeit ebenfalls gelb
wird. Dadurch lässt sich
die Zugrichtung von
Gewittern einfach
verfolgen. Die jüngsten
Blitze senden zudem
kreisförmig eine weiße
Welle aus, die die
Ausbreitung des
zugehörigen Donners
symbolisieren soll.
Die Legende zu den
dargestellten
Informationen öffnet
sich durch Interaktion
mit dem Info-Button oder
mit dem LIVE-Label.
Durch
die Zugbahn der Gewitter
bildet sich häufig eine
Blitzspur auf der
Blitzkarte, aus der sich
die weitere
Verlagerungsrichtung
bereits grob abschätzen
lässt. Zudem kann man
anhand der
Blitzentladungen leicht
erkennen, ob sich
einzelne Gewitter eher
verstärken oder
abschwächen.
Wie funktioniert die
Detektion von Blitzen?
Ein
Blitz ist nichts anderes
als eine starke
elektrische Entladung.
Von dieser breitet sich
ein elektromagnetischer
Impuls kugelförmig aus,
der von Messstationen
ermittelt werden kann.
Dabei reichen drei
Stationen aus, um den
Ursprung des
elektrischen Impulses
mit der sogenannten
Triangulation zu
berechnen. Diese Methode
beruht darauf, dass der
Impuls sich in alle
Richtungen mit
Lichtgeschwindigkeit
ausbreitet.
Die winzigen
Unterschiede in der
Zeit, zu der der Impuls
an den Stationen
eintrifft, reichen aus,
um die Position der
Blitzentladung
genauestens zu
bestimmen.
Die
Bereitstellung der
Messdaten sowie die
Verarbeitung nehmen
etwas Zeit in Anspruch.
Trotzdem können die
Blitzentladungen mit
einer Verzögerung von
nur wenigen Sekunden
innerhalb Europas sowie
bis zu einer Minute
weltweit im BlitzRadar
dargestellt werden.
Hier geht’s zum
BlitzRadar
|
Warmer und
vielerorts nasser
Julimonat mit
ausreichendem
Sonnenschein |
Offenbach,
31. Juli 2023 –
Hochsommerwetter mit
Hitze und viel Sonne
ließen weite Teile des
Landes in der ersten
Hälfte des Julimonats
2023 ordentlich
schwitzen. Häufigere
Niederschläge, gepaart
mit zeitweilig
gefährlich stürmischen
Winden, wehten zunächst
über den äußersten
Norden und Nordwesten
hinweg. Zu Beginn des
letzten Monatsdrittels
stellte sich eine
unbeständige
Westwetterlage ein,
wodurch bundesweit ein
deutlich kühlerer und
niederschlagsreicher
Witterungsabschnitt
eingeleitet wurde.
Insgesamt betrachtet war
der diesjährige Juli zu
warm, verbreitet nass
und ausgewogen sonnig,
wie der Deutsche
Wetterdienst (DWD) nach
ersten Auswertungen der
Ergebnisse seiner rund 2
000 Messstationen
mitteilte.
Hitzepeaks in erster
Monatshälfte,
anschließend deutlicher
Temperaturrückgang
Das Temperaturmittel lag
im Juli 2023 mit 18,7
Grad Celsius (°C) um 1,8
Grad über dem Wert der
international gültigen
Referenzperiode 1961 bis
1990 (16,9 °C). Im
Vergleich zur aktuellen
und wärmeren
Vergleichsperiode 1991
bis 2020 (18,3 °C)
betrug die Abweichung
0,4 Grad.
Entscheidend für die
deutlich positiven
Abweichungen war das
dauerhafte
Hochsommerwetter mit
Hitzepeaks in der ersten
Monatshälfte.
Bundesweiter
Spitzenreiter war am 15.
Möhrendorf-Kleinseebach,
22 km nördlich von
Nürnberg, mit sehr
heißen 38,8 °C. Im
letzten Monatsdrittel
setzten sich kühlere
Luftmassen durch. Vom
25. bis zum 27. lagen
die Höchstwerte
vielerorts bei nur noch
unter 20 °C. Auch nachts
wurde es verbreitet
frisch.
Nasser Julimonat mit
hohen
Niederschlagsmengen im
Nordwesten des Landes
Im Juli fielen mit rund
100 Litern pro
Quadratmeter (l/m²)
knapp 30 Prozent mehr
des Niederschlags der
Referenzperiode 1961 bis
1990 (78 l/m²). Im
Vergleich zu 1991 bis
2020 wurde das Soll von
87 l/m² um rund 15
Prozent übertroffen.
Zunächst befanden sich
nur der äußerste Norden
und Nordwesten auf der
Regenseite. Vor allem in
der letzten Monatswoche
gehörten Schauer,
Gewitter und Starkregen
verbreitet zum täglichen
Wettergeschehen.
Das linderte dann auch
die vorangegangene
extreme Trockenheit im
äußersten Norden sowie
im Süden und Südwesten.
Die bayerischen Alpen
zählten neben der
Nordseeküste mit über
200 l/m² auch zu den
nassesten Regionen.
Trockener blieb es in
etwa von der Magdeburger
Börde bis in die
Lausitz.
Sonnenscheindauer nahezu
im Mittelfeld Mit 230
Stunden übertraf die
Sonnenscheindauer im
Juli ihr Soll von 211
Stunden (Periode 1961
bis 1990) um fast 10
Prozent.
Im Vergleich zu 1991 bis
2020 erreichte sie gut
ihr Soll von 225
Stunden. Die meisten
Sonnenstunden (> 250
Stunden) meldeten die
östlichen Landesteile.
Schlusslichter (um 200
Stunden) waren die
Alpen, die westlichen
Mittelgebirge und weite
Teile des Nordwestens.
NRW verkündete im Juli
2023 warme 18,2 °C (16,9
°C). Am 8. und 9.
stiegen entlang des
Rheins die Höchstwerte
auf über 35 °C. Im
angrenzenden Bergischen
Land wurde es hingegen
im Monatsverlauf sehr
nass. Stellenweise
fielen dort im Juli über
150 l/m². Aber auch im
Gebietsmittel kamen
überdurchschnittliche
115 l/m² (82 l/m²)
zusammen. Die Sonne
blickte noch gut 200
Stunden (187 Stunden)
zwischen den Wolken
hervor. NRW dürfte damit
nach vorläufiger
Auswertung das
sonnenscheinärmste
Bundesland gewesen sein.
|
Hitze
entzündet keine
Waldbrände -
Rekordsommer in
Südeuropa
|
•
Hohe Lufttemperaturen
keine direkte
Brandursache
•
Menschliches Zutun
Waldbrandursache Nummer
1
•
Natürliche Auslöser sehr
selten
•
Wind beschleunigt
Feuerausbreitung
Ausgedehnte
Waldbrände machen vielen
Teilen Südeuropas
derzeit zu schaffen.
Hohe Lufttemperaturen
aber haben die Brände
nicht entzündet. Foto
Shutterstock
Bonn/Duisburg, 27. Juli
2023 -
Weite Teile Südeuropas
leiden seit Wochen unter
großer Hitze und Dürre.
Gleichzeitig wüten
verheerende Waldbrände.
Der Auslöser der Feuer
sind jedoch nicht der
Klimawandel und die
Hitze, sondern wir
Menschen sind
verantwortlich.
Bei Temperaturen nahe 40
- regional sogar über 45
Grad - kämpfen Hunderte
Einsatzkräfte seit Tagen
gegen zahlreiche
Waldbrände im Süden
Italiens und in Teilen
Griechenlands. Betroffen
sind vor allem Sizilien
und die Ägäisinsel
Rhodos. Als Brandursache
wird neben Unachtsamkeit
und Brandstiftung immer
wieder auch
Selbstentzündung wegen
der Hitze genannt.
Können sich Feuer bei
besonders hohen
Lufttemperaturen
tatsächlich von selbst
entzünden?
Die
Antwort ist ein klares
Nein. Ausgedörrte
Vegetation kann ohne
menschliches Zutun nicht
von sich aus in Flammen
aufgehen. Selbst
Temperaturen von 50 bis
hin zu 60 Grad, wie sie
unter Extrembedingungen
am Boden im Sommer
durchaus auftreten
können, reichen nicht
aus, um Stroh oder Holz
in Brand zu setzen. Dazu
bedarf es schon Werten
von weit über 100 Grad.
Holz brennt erst bei
fast 300 Grad.
So
muss Stroh auf
mindestens 250 Grad
erhitzt werden, bevor es
in Flammen aufgeht. Holz
fängt je nach
Restfeuchte sogar erst
zwischen 280 und 340
Grad Feuer. Die
Selbstentzündung dieser
Stoffe ist daher völlig
ausgeschlossen.
Heu kann durch falsche
Lagerung zu brennen
beginnen
Lediglich frisch
geschnittenes Heu kann
sich, wenn es zu kompakt
gelagert wird,
tatsächlich selbst
entzünden. Durch
Zersetzungsprozesse noch
feuchten Heus kann sich
die Schnittmasse um mehr
als 150 Grad erwärmen
und dabei brennbare
Gärungsgase freisetzen.
Diese können sich dann
plötzlich entzünden.
Doch
weil es dabei einzig auf
die Temperaturen
innerhalb zu dicht
gelagerter Heuballen
ankommt, tun sie dies
auch bei kühlem Wetter
mit niedrigen
Außentemperaturen.
Ursache eines solchen
Feuers ist also nicht
heiße Sommerluft,
sondern fehlerhafte
Lagerung, also
menschliche
Fahrlässigkeit.
In der
freien Natur ohne
menschliches Zutun
findet eine solche
Konzentration von Heu
jedoch nicht statt,
sodass dieser
Mechanismus als mögliche
Ursache für die Feuer in
Südeuropa - oder auch
für Waldbrände bei uns -
nicht in Frage kommt.
Brandursache Mensch:
Fahrlässigkeit und
Unachtsamkeit
Die
oft zitierte Glasscherbe
am Boden scheidet als
mögliche Brandursache
aus. Denn der dafür
erforderliche Brennpunkt
liegt selbst bei
geschliffenem und
speziell zur Lupe
geformtem Glas immer in
einiger Entfernung vom
perfekt bündelnden Glas,
eine Eigenschaft, die
eine am Boden liegende
zufällig geformte
Scherbe praktisch nie
erfüllt.
Bleiben letztlich nur
Unachtsamkeiten beim
Umgang mit offenem Feuer
oder das Wegwerfen von
Zigarettenkippen als die
wohl häufigsten Ursachen
von Wald- und
Buschfeuern, also
fahrlässige und in
einigen Fällen
unverständlicherweise
sogar vorsätzliche
Brandstiftung als
Ursache verheerender
Brandkatastrophen.
Und Blitzschlag bei
Trockengewittern?
Die
einzige natürliche
Ursache solcher Feuer
kann die Entzündung
durch Blitzschlag sein.
Da in unseren Breiten
Gewitter jedoch in den
allermeisten Fällen von
heftigen Regengüssen
begleitet werden, tritt
dieser Fall jedoch nur
sehr selten und nur
unter besonders
ungünstigen Bedingungen
ein.
Wind ist
Brandbeschleuniger
Wind
kann bei Waldbränden wie
ein Brandbeschleuniger
wirken: Er sorgt für die
Zufuhr von Sauerstoff
und facht so die rasche
Ausbreitung von Feuern
an.
|
Was ist ein
Downburst?
Schadensträchtige
Gewitterböe
|
•
Unterschied zwischen
Gewitterfallböen und
Tornados
•
Entstehung eines
Downbursts
•
Große Schäden durch
Downbursts in Europa
•
Unwettergefahr bleibt
durch Wetterlage hoch
Schwere Gewitterfallböen
werden als Downburst
bezeichnet. Sie
entstehen, wenn kalte
Luft innerhalb eines
Gewitters zu Boden
stürzt und sich dort
schlagartig ausbreitet.
Foto Shutterstock
Bonn/Duisburg, 20. Juli
2023 - Abgedeckte Dächer
und reihenweise
umgeknickte Bäume –
Gewitter mit schweren
Sturmböen haben in den
letzten Tagen in Europa
immer wieder für
Schlagzeilen gesorgt.
Häufig trat dabei ein
Phänomen auf, das oft
mit einem Tornado
verwechselt wird: Der
sogenannte Downburst.
Gewitterfallböen gehören
neben Tornados zu den
gefährlichsten
Wettererscheinungen.
Obwohl beide Phänomene
ein ähnliches
Schadensbild
hervorrufen, haben sie
eine andere
Entstehungsweise.
Sogenannte Downbursts
oder Microbursts treten
häufiger als Tornados
auf und können
großflächigere Schäden
anrichten.
Entstehung eines
Downbursts
Downbursts entstehen
häufig, wenn sich in
größerer Höhe zwischen
feuchter Luft eine
trockene Luftschicht
befindet. Bildet sich
nun ein Gewitter aus,
verdunstet der
Niederschlag in dieser
trockenen Luftschicht
teilweise. Dadurch
entsteht
Verdunstungskälte, die
den sogenannten Abwind
des Gewitters zusätzlich
beschleunigt. Wie ein
nasser "Sack" stürzt die
kalte Luft aus den Höhen
der Gewitterwolke zur
Erde, mitgerissen vom
Starkniederschlag.
Treffen solche Abwinde
am Boden auf, werden sie
seitwärts umgelenkt und
breiten sich als
Sturmböen in alle
Himmelsrichtungen aus.
Im Extremfall können die
Fallböen Orkanstärke von
weit über 120 Kilometer
pro Stunde
erreichen. Häufig
verursachen solche
Windspitzen ähnliche
Schäden wie Tornados.
Die größten Schäden
können auch innerhalb
einer Schneise
auftreten, während die
Fallrichtung der
umgestürzten Bäume bei
einem Downburst
weitgehend gleichförmig
ist. Zur endgültigen
Unterscheidung müssen
das Schadensbild von
Experten beurteilt und
Augenzeugenberichte
sowie Foto- und
Videoaufnahmen
hinzugezogen werden.
Schwere Schäden
durch Downbursts in den
vergangenen Tagen
Diverse Downbursts haben
in den vergangenen Tagen
in Mitteleuropa im
Zusammenhang mit
Gewittern regional
immense Schäden
angerichtet. In Asweiler
im Saarland wurden am
11. Juli mehrere Dächer
abgedeckt und sogar
ganze Dachstühle vom
Sturm weggerissen. Im
Süden Österreichs wurde
am 17. Juli in St.
Marxen bei Kühnsdorf
eine mehrere hundert
Jahre alte
Kirchturmspitze durch
die extremen Böen
abgerissen. Auch in der
kroatischen Hauptstadt
wütete am 19. Juli ein
solcher Gewittersturm,
der neben großen
Sachschäden leider auch
mehrere Todesopfer
forderte.
Hohe
Unwettergefahr am „Rand
des Hitzedoms“
Ursache für die
Wetterkapriolen ist die
Überlagerung von heißer
und energiereicher Luft
mit einem ausgeprägten
Jetstream. Über
Südeuropa liegt seit
Tagen ungewöhnlich heiße
Luft, während es von
Skandinavien über die
Britischen Inseln bis
nach Nordfrankreich
unterdurchschnittlich
kühl ist. Im
Übergangsbereich bildet
sich in der höheren
Atmosphäre ein nach
Nordosten gerichtetes
Starkwindband aus, das
derzeit die Bildung von
schadensträchtigen
Gewittern
wahrscheinlicher macht.
|
Was sind die
Hundstage? Tierische
Hitze Ende Juli und im
August
|
•
„Hundstage“: heiße Tage
zwischen 23. Juli und
23. August
•
Deutscher
Hitzerekord innerhalb
der Zeitspanne
•
Im Kernzeitraum
jedoch häufig
unbeständige Wetterlagen
•
Name astronomischen
Ursprungs: Sternbild
„Großer Hund“, Stern
Sirius
•
Lange Tradition der
(Wetter-)Mythen
Eine Abkühlung tut immer
gut, wenn die Hitze
während der Hundstage im
Sommer zu groß wird.
Quelle: Shutterstock
Bonn/Duisburg, 20. Juli
2023 - Im Volksmund sind
die Hundstage die
heißeste Zeit des Jahres
von Ende Juli bis Mitte
August. Doch tierisch
heiß ist es in dieser
Zeit längst nicht immer
- und dem Hund, dem
diese Tage ihren Namen
verdanken, sollte man
ohnehin nur mit Vorsicht
begegnen.
Als Hundstage werden in
Europa umgangssprachlich
die heißen Tage zwischen
dem 23. Juli und dem 23.
August bezeichnet. Die
Sonne steht dann in der
Nähe des Hundssterns
Sirius, dessen Aufgang
den Beginn dieser Zeit
markiert. In dieser Zeit
treten häufig die
heißesten Tage des
Jahres auf.
Allerdings kommt es
dagegen im Kernzeitraum
der Hundstage vom 25.
Juli bis zum 7. August
bei uns rein statistisch
gesehen häufig zu
unbeständigen
Südwestwetterlagen. „Die
Wetterstatistik zeigt,
dass es während der
Hundstage nicht
unbedingt heiß sein
muss. Die Urlaubsplanung
allein nach den
Hundstagen auszurichten,
gleicht daher einem
Lotteriespiel“, weiß
Björn Goldhausen,
Pressesprecher und
Meteorologe von
WetterOnline.
So heiß wurden die
Hundstage bisher
In den
vergangenen Jahren haben
die Hundstage bisweilen
ordentliche Hitzetage zu
bieten gehabt. Dass
diese heißen Tage oft
genau zu dieser Zeit
erreicht werden, liegt
aber nicht an einer
meteorologischen
Singularität, also einer
Wetterlage, die mit
hoher Wahrscheinlichkeit
zu einem bestimmten
Zeitpunkt im Jahr
auftritt. Vielmehr ist
dies meteorologisch
durch das Zusammenfallen
von maximaler Erwärmung
der Nordhalbkugel und
dem hohen Sonnenstand
begründet.
Statistisch gesehen ist
in diesem Zeitraum also
die Wahrscheinlichkeit
für sehr heiße Tage am
größten. So stiegen die
Temperaturen während der
Hundstage mehrmals auf
35 bis 40 Grad. Am 25.
Juli 2019 wurde in
Duisburg und Tönisvorst
in Nordrhein-Westfalen
mit 41,2 Grad sogar ein
neuer Hitzerekord für
Deutschland gemessen.
Der Höhepunkt des
Rekordsommers 2003 fiel
ebenfalls in die ersten
beiden Augustwochen.
Großer Hund: Das
Sternbild prägt den
Namen
Der
Name Hundstage geht nur
indirekt auf einen
Vierbeiner zurück. Seit
der Antike wurden
Sterngruppen mythischen
Figuren, Gegenständen
oder Tieren zugeordnet.
Tatsächlich bezeichnet
der Begriff Hundstage
den Zeitraum, in dem das
Sternbild Canis Major
(Großer Hund) am
Nachthimmel zu sehen
ist.
Das
Sternbild des Großen
Hundes erscheint jedes
Jahr im Sommer für vier
Wochen am Himmel und
kreative Menschen können
darin die Figur eines
Hundes erkennen. Der
hellste Stern in diesem
Sternbild heißt Sirius
oder auch Hundsstern.
Zur Zeit der Römer war
er jedes Jahr um den 23.
Juli bei Sonnenaufgang
auf der Erde zu sehen.
Bis das gesamte
Sternbild am klaren
Nachthimmel erschien,
vergingen vier Wochen,
die „Tage des großen
Hundes“, vom 23. Juli
bis zum 23. August.
Daraus ergab sich der
bis heute genau
festgelegte Zeitraum der
Hundstage.
Den
„Hund“ Sirius selbst
kümmert das allerdings
wenig. Er ist längst
„auf Achse“ und
vorausgegangen. Denn
sein Aufgang hat sich im
Laufe der Jahrhunderte
um einen Monat
verschoben. Das liegt an
der Eigenbewegung des
Sternbildes und an der
Richtungsänderung der
Erdachse. Deshalb
erscheint Sirius heute
erst Ende August am
Morgenhimmel. Die
Hundstage dürften also -
astronomisch gesehen -
erst Ende August
beginnen.
Bauernregel: „Hundstage
heiß, Winter lange weiß“
Um das
Sternbild des Großen
Hundes ranken sich
zahlreiche Mythen. So
machte der Aberglaube
die Hundstage für die
Römer zu einer
unheilvollen Zeit: Wer
in den Hundstagen
geboren wurde, galt als
Unglücksbringer. Die
Griechen erklärten sich
die Hundstage damit,
dass der Stern „Sirius“
die Strahlkraft der
Sonne beeinflusse und
deshalb für die
sommerliche Hitze
verantwortlich sei.
Auch in vielen
Bauernregeln werden die
Hundstage erwähnt.
Während gegen „Hundstage
heiß, bringen dem Bauern
viel Schweiß“ wenig
einzuwenden ist, ist die
Regel „Hundstage heiß,
Winter lange weiß“ kaum
haltbar. Wenn also in
den Hundstagen der
Schweiß fließt, ist
Dauerschneeschaufeln im
Winter nicht zu
befürchten.
|
Trockenheit
trotz Jetstream über
Deutschland
|
Wenig Regen vor
allem in der Landesmitte
•
Trotz Jetstream über
Deutschland kaum Regen
•
Verschiedene Wetterzonen
•
Besonders trocken über
der Landesmitte
•
Siebenschläferregel
bestätigt
Der Jetstream gestaltet
das Sommerwetter aktuell
eher wechselhaft. Die
Niederschlagsverteilung
ist dabei sehr
unterschiedlich. Foto
Shutterstock
Bonn/Duisburg, 18. Juli
2023 -
Trotz der eher
wechselhaften Wetterlage
gibt es längst nicht in
allen Regionen Regen.
Besonders trocken ist es
bereits seit mehreren
Wochen in einem Streifen
von Rheinland-Pfalz über
die Landesmitte bis nach
Brandenburg und Berlin.
Ein Grund dafür ist die
Lage des Jetstreams.
Nach der Hälfte des
meteorologischen Sommers
fällt die
Niederschlagsbilanz sehr
unterschiedlich aus.
Grund dafür ist eine
eingefahrene Wetterlage:
Deutschland befindet
sich in einer
dynamischen
Südwestwindwetterlage.
Dabei verläuft der
Jetstream, ein
Starkwindband in etwa 10
Kilometern Höhe, quer
über Deutschland und
teilt das Land in
mehrere Wetterzonen auf.
Im Nordwesten macht sich
immer wieder ein
Tiefdruckgebiet über dem
Nordmeer mit kühler Luft
und Schauern bemerkbar,
in den Süden gelangt
wiederholt schubweise
schwülwarme bis heiße
Gewitterluft. Dazwischen
liegt eine
Übergangszone, in der
Trockenheit zum Problem
wird.
„Im Winter bringt uns
der Jetstream oft
Sturmtiefs und viel
Regen. Derzeit können
sich die Tiefs aber
nicht gegen das
Sommerhoch über
Südeuropa durchsetzen
und abgesehen von viel
Wind und ein paar Wolken
macht sich der Jetstream
in der Mitte
Deutschlands kaum
bemerkbar“, erklärt
Niklas Weise,
Meteorologe von
WetterOnline. Derzeit
regnet sich die feuchte
Luft im Alpenraum und an
der Nordsee ab.
Brandenburg: Oft erst
wenige Liter Regen pro
Quadratmeter im Juli
Besonders trocken ist es
derzeit etwa von
Osthessen bis nach
Brandenburg. In
Frankfurt/Oder fiel im
Juli erst ein Liter,
aber auch im restlichen
Brandenburg und in
Berlin häufig weniger
als 10 Liter Regen pro
Quadratmeter. Diese
Mengen verdunsten aber
bei den hohen
Temperaturen und viel
Sonnenschein in kurzer
Zeit wieder. Hinzu kommt
oft ein kräftiger Wind,
der die Böden ohnehin
schnell wieder
austrocknet und die
Waldbrandgefahr erhöht.
Zum Vergleich: Sowohl in
Nordfriesland als auch
im Allgäu gab es im Juli
bereits mehr als 100
Liter Regen pro
Quadratmeter.
Keine Änderung der
Wetterlage in Sicht
Bis in
die kommende Woche
hinein ändert sich die
Wetterlage kaum. Sowohl
die kühlere Luft von der
Nordsee als auch die
feuchtwarme Luft aus
Süden gewinnen mal etwas
mehr Raum zur Mitte hin,
nach einer grundlegenden
Umstellung sieht es
jedoch nicht aus.
Flächendeckender
Niederschlag für die von
der Trockenheit
betroffenen Regionen
sind daher nicht in
Sicht.
Insgesamt bestätigt sich
damit in diesem Jahr die
Siebenschläferregel,
denn bereits seit Ende
Juni hält die
wechselhafte Witterung
an. Kurze Hitzeperioden
werden rasch wieder von
Gewittern beendet.
Dieses Grundmuster
entspricht dem
klassischen
mitteleuropäischen
Sommerwetter. Allerdings
liegt die
Durchschnittstemperatur
derzeit rund 2 Grad über
der Klimareferenzperiode
1991 bis 2020.
|
Amphibien auf
dem Trockenen |
Wenig Regen und
hohe Temperaturen machen
Laubfrosch und Co. zu
schaffen
•
Zahl der Amphibien
erneut zurückgegangen
• Heimischer
Laubfrosch leidet
•
Schwund der
Laichgewässer durch
Trockenheit
•
Die Tiere selbst
trocknen aus
•
Nahrung wird knapper
Besonders für Amphibien,
die die meiste
Lebenszeit in Gewässern
verbringen, ist Regen
eine Lebensgrundlage.
Foto Shutterstock
Bonn/Duisburg, 17. Juli
2023 - Sommer, Sonne,
Sonnenschein – was für
Urlauber oft ein Muss
ist, ist für Amphibien
in den Sommermonaten zu
einer schwierigen Zeit
geworden. Die
wechselwarmen Tiere sind
in der Regel auf
Feuchtigkeit und das
Vorhandensein von
Gewässern angewiesen –
und genau hier liegt das
Problem.
Die vergangenen heißen
und trockenen Sommer
haben den Amphibien
bereits stark zugesetzt.
Ehrenamtliche
Helferinnen und Helfer,
die jedes Jahr fleißig
Amphibien zählen und die
wanderfreudigen Lurche
über die Straßen tragen,
mussten feststellen,
dass die Zahl der
Amphibien erneut
zurückgegangen ist.
„Die anhaltende Hitze
und Trockenheit
dezimiert die ohnehin
gefährdeten Bestände
unserer heimischen
Frösche, Kröten und
Schwanzlurche, da sie
sich ohne geeignete
Laichgewässer nicht
ausreichend fortpflanzen
können und durch die
Austrocknung auch
körperliche Schäden
erleiden. Für die
Zukunft der Amphibien
sieht es also nicht so
sonnig aus“, bedauert
Sandra Honigs,
stellvertretende
Leiterin und Kuratorin
für den Landbereich im
Aquazoo Löbbecke Museum
Düsseldorf.
Vielfalt der Gewässer
ist wichtig
Alle
Amphibien brauchen
Wasser: Laubfrosch,
Erdkröte und Grasfrosch
legen ihren Laich in
ganz verschiedene
Gewässer ab. Hier
entwickeln sich die
Nachkommen bei guten
Bedingungen durch
Metamorphose
unterschiedlich schnell
zum fertigen Tier.
Pfützen, Teiche, Seen
oder Waldbäche sind gute
Laichgewässer für unsere
heimischen
Amphibienarten. So
bringt der
Feuersalamander in
sauberen kleinen
Fließgewässern sogar
lebende, kiementragende
Larven zur Welt. Dort
entwickeln sich die
Larven je nach Region
und Witterung innerhalb
weniger Monate zu
landlebenden
Salamandern. Ohne
ausreichendes Wasser und
Luftfeuchtigkeit kommt
die Fortpflanzung jedoch
schnell zum Erliegen –
und leider fehlt der
Nachschub von oben!
Ohne Regen keine Pfützen
Gerade
für Amphibien, die zur
Fortpflanzung auf
Kleinstgewässer wie
Pfützen angewiesen sind,
ist heißes, trockenes
Wetter während der
Laichzeit eine
Katastrophe, denn ohne
Regen gibt es keine
Pfützen.
Darüber hinaus sind
Regenfälle für Amphibien
neben steigenden
Temperaturen nach dem
Winter ein wichtiges
Signal für die
bevorstehende
Paarungszeit. Manchen
Arten bleibt ohne den
Regen nichts anderes
übrig, als eine
Laichpause einzulegen.
Trockenheit und Hitze
setzen auch dem
Laubfrosch zu
Wie
alle Amphibien leiden
auch unsere heimischen
Laubfrösche unter
Trockenheit und Hitze.
Als einzige
baumbewohnende Lurche
Europas halten sie sich
gerne in Hecken,
Sträuchern und Bäumen
auf, um dort nach
kleinen Fluginsekten,
ihrer Lieblingsspeise,
Ausschau zu halten. Doch
gerade dort sind die
Tiere der trockenen und
heißen Luft ausgesetzt.
Obwohl der kleine grüne
Laubfrosch eigentlich
ein Sonnenanbeter ist,
wird ein heißer Sommer
mit kaum Regen und
Temperaturen oft über 30
Grad für ihn zum
Problem. Denn wenn die
Luft zu trocken ist,
können die Tiere selbst
schnell austrocknen. Und
weil die Trockenheit
auch den Insekten die
Lebensgrundlage
entzieht, wird auch die
Nahrung für die Lurche
knapp.
So können Gartenbesitzer
helfen
Die
Anlage und Pflege von
Kleingewässern in
privaten und
öffentlichen Gärten
können die Welt der
Amphibien nachhaltig
unterstützen!
Ein
möglichst naturnah
gestalteter Gartenteich
schafft nicht nur
Lebensraum für Insekten
und Amphibien, sondern
ist ganz nebenbei auch
eine natürliche
Klimaanlage im eigenen
Garten, die auch den
menschlichen
Gartenbewohnern den
einen oder anderen
heißen Tag erträglicher
macht.
|
Warum flimmert
heiße Luft? - So
entsteht die optische
Täuschung im Sommer |
•
Ursache:
Unterschiedliche Dichte
von kalter und warmer
Luft
•
Lichtbrechung an der
Grenzschicht von warmer
und kalter Luft
•
Vermischung ergibt
vielfältige
Grenzschichten und
Brechungen
•
So entstehen
Geisterschiffe und Fata
Morganen
Bonn/Duisburg, 13. Juli
2023 - Auf der Straße,
über Hausdächern oder
dem Grill lässt sich vor
allem in den
Sommermonaten ein
Phänomen beobachten: Die
Luft flimmert und die
Umgebung wird dadurch
unscharf und
verschwimmt. Doch warum
ist das eigentlich so?
Wer an heißen
Sommertagen auf sein
brutzelndes Grillgut
schaut, kann beobachten,
dass über dem heißen
Rost die Luft flimmert.
Auch auf Straßen lässt
sich dieses Phänomen bei
besonders hohen
Temperaturen beobachten.
Manchmal verschwimmen
sogar Teile der Umgebung
oder Straßenabschnitte
werden komplett
unsichtbar.
Optische Erscheinung
durch unterschiedlich
abgelenktes Licht
Die
Ursache für das als
Flimmern wahrgenommene
Phänomen liegt in der
unterschiedlichen Dichte
von warmer und kalter
Luft. Warme Luft hat
eine geringere Dichte
als kalte Luft. Die
geringere Dichte der
warmen Luft bewirkt
nicht nur, dass sie
aufsteigt, sondern auch,
dass sich das Licht in
ihr leichter ausbreiten
kann als in kälterer
Luft. Man kann sich
daher Luft verschiedener
Temperaturen als
unterschiedliche Medien
vorstellen.
Wenn Licht von einem
Medium in ein anderes
übergeht und sich dabei
seine
Ausbreitungsgeschwindigkeit
ändert, wird es
gebrochen. Wo wärmere
Luft auf kältere trifft,
wird demnach an der
Grenzschicht das Licht
unterschiedlich
abgelenkt.
Wenn sich zum Beispiel
im Sommer der Asphalt
sehr stark erhitzt, ist
auch die Luft direkt
über dem Asphalt
besonders heiß. Die
dünne, warme Luft steigt
auf und trifft auf die
kältere, dichtere Luft
über der Straße. Dabei
vermischen und
verwirbeln sie sich
teilweise, denn die
kühlere und die wärmere
Luft beeinflussen sich
gegenseitig. Die eine
kühlt ab und sinkt, die
vorher kühlere Luft wird
durch die warme Luft
erwärmt und steigt auf.
Durch diese Verwirbelung
entstehen nicht nur
eine, sondern mehrere
Grenzflächen innerhalb
der unterschiedlich
warmen Luft. Durch die
vielfältige Brechung an
diesen ändert das Licht
immer wieder seine
Richtung. Und genau das
wird als Flimmern
wahrgenommen.
Eine
ähnliche optische
Täuschung kennt jeder
vom Blick ins Wasser.
Schaut man in ein
Wasserglas, in dem sich
ein gerader Strohhalm
befindet, erscheint
dieser geknickt. Das
Licht wird in den beiden
Medien Wasser und Luft
ungleich gebrochen.
Rührt man nun in dem
Glas und vermischt dabei
Wasser und Luft,
verschwimmt der
Strohhalm vor den
Augen.
Fata Morgana und
Geisterschiffe
Manchmal kann es auch
passieren, dass das
Licht durch die
unterschiedlich warmen
Luftschichten wie ein
Spiegel abgelenkt wird.
Dann entsteht eine
sogenannte Fata Morgana
- in Deutschland zum
Beispiel auf heißen
Fahrbahnen. Man nennt
dieses Phänomen auch
„schwimmenden Asphalt“.
Dann sieht es so aus,
als ob auf der Straße
eine Pfütze entstanden
ist, in der sich die
Umgebung spiegelt. Bei
sehr heißen
Luftschichten ist es
sogar möglich, dass weit
entfernte Objekte näher
erscheinen, als sie in
Wirklichkeit sind.
Diese Spiegelungen
lassen sich übrigens
auch umgekehrt
beobachten – zum
Beispiel auf dem Meer.
Hier befindet sich die
kalte Luftschicht unten
und die wärmere oben.
Dadurch werden die
Umgebung und Objekte
nicht auf den Boden,
sondern nach oben
gespiegelt. So kann es
dann so aussehen, als ob
Schiffe geisterhaft
durch die Luft schweben
oder Gebirge scheinbar
magisch mitten im Meer
auftauchen und wieder
verschwinden.
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Grasmilbensaison
in vollem Gang - Winzig
kleine Ursache für
unerträglichen Juckreiz
|
•
Grasmilbenbisse: Starker
Juckreiz ca. 24 Stunden
nach Aufenthalt im Gras
•
Rote Punkte und Flecken
an Füßen und dünnen
feuchten Hautstellen
•
Auch Haustiere leiden
unter den Parasiten
Repellentien und
Vorbeugung schützen
•
Ausbreitung der Milben
in Deutschland bisher
nicht flächendeckend
Barfuß im Gras – in
Grasmilbengebieten ist
das keine gute Idee. Die
Larven der Milben lassen
sich von den Spitzen der
Grashalme abstreifen und
beißen zu. Bis zu 24
Stunden später setzt
dann ein starker
Juckreiz ein. Foto
Shutterstock
Bonn/Duisburg, 12. Juli
2023 - Da hat man
gemütlich auf der Wiese
gesessen oder ist barfuß
durchs Gras gelaufen und
am nächsten Tag das:
unerträglich juckende
rote Pünktchen oder
Quaddeln auf der Haut.
Schuld sind Grasmilben.
Gut beraten ist, wer
weiß, was gegen die
Bisse der kleinen
Spinnentiere hilft.
Grasmilben, die auch
Heumilben oder
Herbstgrasmilben genannt
werden, leben im Boden
und an Gräsern.
Je nach Witterung
schlüpfen die kleinen
orange-roten parasitär
lebenden Larven der
Grasmilben im Juni oder
Juli. Unzählig viele
dieser Parasiten
klettern bei warmem und
trockenem Wetter in die
Spitzen der Grashalme
und warten dort auf ihre
Opfer, um sich unter
anderem von deren Lymphe
zu ernähren. Bis in den
Oktober hinein
attackieren die Larven
ihre Wirte und „beißen“
zu. Mit ihren
Mundwerkzeugen verletzen
sie die Haut, die durch
den Speichel, der Enzyme
zum Auflösen des Gewebes
enthält, später
unerträglich zu jucken
beginnt. Anders als bei
Mückenstichen hält der
Juckreiz bis zu zwei
Wochen an.
Die Parasiten sind
allerdings in Europa
nicht flächendeckend
verbreitet.
Hauptsächlich treiben
sie ihr Unwesen in
Südosteuropa, Frankreich
und den Alpenländern. In
Deutschland sind vor
allem das Rheinland,
Hessen und Bayern
betroffen.
Wie erkennt man
Grasmilbenbisse?
Wenn sich nach einem
Aufenthalt auf dem Rasen
oder auf einer Wiese
rote Punkte oder Flecken
zeigen, kann es sich um
Grasmilbenbisse handeln.
Tückisch: Durch das
Sekret, das die
Grasmilbe beim Anzapfen
in die Haut absondert,
kann es bis zu 24
Stunden dauern, bis die
Bissstelle bemerkbar ist
und ein starker Juckreiz
einsetzt. Daher wird
dies oft nicht mit einem
Aufenthalt im Gras in
Verbindung gebracht.
Nachdem die Milbenlarven
von einem geeigneten
Wirt vom Grashalm
abgestreift wurden,
suchen sie bevorzugt
unbedeckte, dünne und
feuchte Hautstellen auf.
Daher finden sich die
juckenden Flecken häufig
an Füßen und
Unterschenkeln, Gesicht,
Händen, Armen, Beinen
und in Hautfalten.
Auch
Tiere werden von
Grasmilben befallen und
in den Wahnsinn
getrieben. Sie leiden
unter quälendem Juckreiz
an Pfoten, Ohren,
Schwanzansatz oder
Schnauze. Sichtbare
Symptome bei den Tieren
können auch Haarausfall
und Kratzwunden sein.
Mittel gegen
Grasmilben
Leider gibt es kein
zugelassenes Mittel
gegen Grasmilben. Obwohl
die Grasmilben nach
kurzer Zeit wieder vom
Menschen ablassen,
bleiben die Symptome
viel länger bestehen.
Nicht kratzen! Gegen den
Juckreiz helfen Gele und
Salben aus der Apotheke
sowie Kühlung.
Sogenannte Repellentien
können Grasmilbenbissen
vorbeugen.
Vorbeugung als
einziger Schutz
Der beste Schutz vor
Grasmilben besteht
darin, befallene Gebiete
wie Wiesen und Weiden,
auf denen sich Nutztiere
aufhalten, zu meiden.
Barfußlaufen auf Gras
sollte vermieden werden
und bei Verdacht auf
Kontakt mit Grasmilben
sollte so schnell wie
möglich geduscht
werden. Hat man die
Schädlinge im eigenen
Garten, ist guter Rat
teuer. Einige Maßnahmen
können jedoch helfen:
- Rasen mähen und das
Schnittgut entfernen ist
die beste Vorbeugung,
denn die
Grasmilbenlarven lauern
an den Spitzen der
Halme.
- Füße und Beine
bekleidet lassen:
Gummistiefel, lange
Hose, Socken über die
Hose ziehen.
- Gartenarbeit in den
kühleren Morgenstunden
erledigen, denn die
Milben mögen es warm und
trocken.
- Rasen regelmäßig
wässern.
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El Niño dürfte Deutschland nur indirekt über die
globalisierte Wirtschaft treffen
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Offenbach/Duisburg, 11.
Juli 2023 - Im östlichen und
zentralen äquatorialen Pazifik werden in den kommenden Monaten die
Meeresoberflächentemperaturen deutlich ansteigen. Das zeigen auch
die saisonalen Klimavorhersagen des Deutschen Wetterdienstes (DWD).
Dieses sogenannte El Niño-Ereignis trat zuletzt vom Herbst 2014 bis
zum Frühjahr 2016 auf und sorgte weltweit für Temperaturrekorde,
veränderte und extremere Niederschläge und regional ausgeprägte
Trockenheit. Besonders in den niedrigen Breiten zwischen dem
nördlichen und südlichen Wendekreis gehen dabei Trockenheit und
Hitze Hand in Hand (Abbildung).
Dr. Andreas Becker, Leiter der Abteilung Klimaüberwachung des
DWD: „Da sich die Erde in den vergangenen zehn Jahren aufgrund des
Klimawandels deutlich erwärmt hat, dürften die Folgen des aktuellen
El Niño-Ereignisses für die betroffenen Regionen noch heftiger
ausfallen. Für Deutschland, das in den mittleren Breiten liegt,
zeigen unsere Modelle keine zusätzliche Bedrohung durch Hitzewellen
oder Extremniederschläge.“
Allerdings könnten auch
hierzulande indirekte Folgen von El Niño deutlich spürbar werden. In
einer globalisierten Ökonomie werden die negativen Folgen von
marinen Hitzewellen im Pazifik auf die Fischerei und von Dürren und
Überschwemmungen auf die Landwirtschaft der betroffenen Regionen
auch in Deutschland spürbar. Becker: „El Niño kann in Deutschland zu
steigenden Preisen oder gar Versorgungsengpässen bei importierten
Lebensmitteln führen.“
In von Dürren schon bisher stark
betroffenen Regionen wie Ostafrika drohe eine noch größere
Nahrungsmittelknappheit und damit die Gefahr von noch mehr Hunger
und Migrationsdruck. 2024 könnte die 1,5,-Grad-Schwelle des Pariser
Klimaabkommens erreicht werden Während seiner Andauer von
wahrscheinlich 1-2 Jahren werde El Niño zudem die globale
Mitteltemperatur weiter erhöhen. Im Jahr 2022 lag das globale Mittel
der Temperatur bereits 1,15 Grad über dem vorindustriellen Niveau
(1850-1900) und damit nur noch 0,35 Grad unter der 1,5-Grad-Schwelle
des Pariser Klimaschutzabkommens - obwohl die Jahre 2020-2022
ausgeprägte La Niña Jahre waren, von denen die Klimaforschung weiss,
dass sie eher kühlend auf das globale Mittel wirken.
Becker:
„Leider besteht die Möglichkeit, dass mit El Niño als Beschleuniger
im Jahr 2024 erstmals die Pariser 1,5-Grad-Hürde gerissen wird.“
Angesichts der mit El Niño aktuell und durch den Klimawandel
grundsätzlich zu erwartenden Zunahme extremer Wetterereignisse
wachse weltweit die Bedeutung von Frühwarnsystemen. Die
Weltorganisation für Meteorologie (WMO) hat deshalb zum Beispiel
„Climate Watch Advisories“ eingerichtet, die mit Hilfe von
Monatsvorhersagen auf solche Risiken aufmerksam machen.
Der DWD ist
für Europa zuständig und warnt vor drohenden Hitze- und Kältewellen,
längeren Starkregenereignissen und Dürren. Ein Beispiel war die
länger andauernde Dürreperiode in Portugal, Spanien, Süd-Frankreich
und Nord-Italien mit teilweise extrem hohen Temperaturen im Frühjahr
2023.
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Sonntag
Unwettergefahr im Westen
- Bisher heißester Tag
des Jahres
|
Besonders im Westen ist
am Sonntag Vorsicht
geboten, denn es besteht
Unwettergefahr. Foto
Shutterstock
Bonn/Duisburg, 6. Juli
2023 -
In schwülheißer Luft
können am Sonntag in der
Westhälfte gebietsweise
starke Gewitter
aufziehen. Abgesehen von
den Küsten steigt die
Temperatur landesweit
auf 30 bis 35 Grad, am
Oberrhein könnten sogar
bis zu 38 Grad erreicht
werden. Damit wäre der
bisherige
Jahreshöchstwert von
35,7 Grad aus dem Juni
überschritten.
Mit Ankunft der Hitze am
Wochenende lassen Blitze
nicht lange auf sich
warten. Während es am
Samstag abgesehen von
einzelnen Wärmegewittern
noch größtenteils
trocken bleibt, steigt
das Gewitterrisiko
besonders am
Sonntagnachmittag und
-abend von Westen her
an. „Das ist eine
brenzlige Wetterlage am
Sonntag. Bei der Hitze
sind viele Leute draußen
und kühlen sich
eventuell sogar im See
oder im Freibad ab.
Innerhalb von Minuten
kann sich dann der
Himmel verdunkeln und es
bricht ein Unwetter
herein – vor allem im
Wasser besteht dann
Lebensgefahr“, warnt
Niklas Weise,
Meteorologe von
WetterOnline.
In weiten Landesteilen
wird der Sonntag zudem
der bisher heißeste Tag
des Jahres. Nördlich der
Mittelgebirge erreichen
die Temperaturen 30 bis
34 Grad, im Westen und
Süden fällt häufig sogar
die 35-Grad-Marke. Am
heißesten könnte es im
Rhein-Main-Gebiet sowie
entlang des Oberrheins
werden. Mit örtlich über
38 Grad könnte es hier
ähnlich heiß werden wie
zuletzt Anfang August im
vergangenen Jahr.
Sturmböen, Hagel und
Starkregen möglich
Im
Laufe des Sonntags wird
die Luft im Westen
jedoch zunehmend
feuchter und damit
energiereicher. Diese
Energie kann sich dann
in Form von
unwetterartigen
Gewittern entladen.
Welche Regionen wann
genau betroffen sein
werden, lässt sich zum
jetzigen Zeitpunkt noch
nicht abschätzen. Das
Potential für heftigen
Starkregen und größeren
Hagel ist jedoch
gegeben.
Auch
die Bildung einer
Gewitterlinie mit
schweren Sturmböen kann
nicht ausgeschlossen
werden. Im Allgemeinen
ziehen die Gewitter von
Frankreich und den
BeNeLux-Staaten her auf
und breiten sich am
Sonntagabend und in der
Nacht zum Montag in den
Nordwesten und etwa bis
zur Landesmitte aus.
Sommerwetter bleibt
wechselhaft und
gewittrig
In der
kommenden Woche kühlt es
sich vor allem in der
Nordhälfte wieder etwas
ab. Im Süden bleibt es
am Montag und Dienstag
aber zunächst mehr als
30 Grad heiß. Im
Übergangsbereich zur
kühleren Luft können
weitere Schauer und
kräftige Gewitter mit
Unwetterpotential
entstehen. Nach jetzigem
Stand bleibt uns das
wechselhafte
Sommerwetter bis
mindestens Mitte Juli
erhalten. Ein stabiles
Hoch ist nicht in
Sicht.
|
Bei Hitze
richtig lüften - So
bleibt es drinnen kühler
|
•
Idealer Zeitpunkt zum
Lüften: Frühe
Morgenstunden
•
Für Durchzug sorgen
•
In mehrstöckigen
Gebäuden Kamineffekt
nutzen
•
Verdunklung von
außen
•
Rollläden „auf
Schlitz“ lassen
Bonn/Duisburg, 6. Juli
2023 -
Wenn das Thermometer im
Sommer die 30-Grad-Marke
knackt, macht sich das
auch in Innenräumen
bemerkbar. Richtiges
Lüften hilft, dass die
eigenen vier Wände nicht
zur Sauna werden. Dabei
gibt es einiges zu
beachten.
Die
Sonne brennt, die heiße
Luft steht und es ist
drückend schwül - da
möchte man sich am
liebsten an einen
dunklen, kühlen Ort
zurückziehen. Damit Haus
und Wohnung ein solcher
Ort bleiben, helfen in
erster Linie zwei
Maßnahmen: Beschatten
und vor allem für
Luftzirkulation sorgen.
Idealer Zeitpunkt zum
Lüften
Wichtig ist, nur dann
ausgiebig zu lüften,
wenn die Außentemperatur
niedriger ist als die
Innentemperatur.
Außerdem sollte die
Außenluft trockener
sein. Dies ist vor allem
in den frühen Morgen-
und kühlen Abendstunden
der Fall. Auch eine
Nachtlüftung ist
sinnvoll, damit die
Wärme über mehrere
Stunden entweichen kann.
In Tropennächten, in
denen die Temperaturen
nachts nicht unter 20
Grad sinken, bleibt der
Kühleffekt allerdings
bescheiden.
Für Durchzug sorgen
Durchzug sorgt für einen
guten Luftaustausch.
Deshalb sollten mehrere
Fenster gleichzeitig so
weit wie möglich
geöffnet werden. Wenn es
geht, öffnet man dabei
auch die Innentüren, um
einen perfekten Sog von
Frischluft in die
Wohnung herzustellen. In
einem Haus kann das
Öffnen von Fenstern auf
verschiedenen Etagen für
Kühlung sorgen.
Kamineffekt nutzen
Wärme steigt
immer nach oben. In
einem mehrstöckigen
Gebäude kann ein
physikalischer Effekt
zur Kühlung genutzt
werden: Der sogenannte
Kamineffekt sorgt dafür,
dass warme Luft schnell
nach oben steigt und
kalte Luft von unten
schnell nachströmt.
Übertragen auf ein Haus
bedeutet dies, dass für
einen Durchzug von unten
nach oben gesorgt wird.
Der kühlende Effekt
funktioniert aber nur
dann, wenn die
Außentemperatur
niedriger ist als
diejenige im
Untergeschoss.
Dabei
geht man taktisch vor,
indem man in den frühen
Morgenstunden zuerst die
Kellerfenster und dann
die Türen zu den Räumen
darüber weit öffnet. Ist
kein Keller vorhanden,
beginnt man entsprechend
im Erdgeschoss. So
arbeitet man sich von
Stockwerk zu Stockwerk
bis zum Dachgeschoss
vor.
Die kühlere Außenluft
strömt unten ein und
verdrängt die wärmere
Raumluft nach oben. Die
Luft strömt also von
unten nach oben durch
das ganze Haus und oben
heraus.
Ist
das Dachgeschoss
ausreichend mit kühler
Außenluft durchströmt,
werden zuerst die
Fenster der Wohnräume
und ganz zum Schluss die
Fenster des
Dachgeschosses und des
Kellers geschlossen, um
den Kamineffekt so lange
wie möglich
aufrechtzuerhalten.
Nach dem Lüften: Sonne
aussperren
Um ein
Aufheizen der Innenräume
zu minimieren, ist es
wichtig, das Eindringen
der Sonnenstrahlen zu
verhindern. Besonders
wirksam ist ein
Sonnenschutz von außen.
Markisen halten die
Strahlen von großen
Terrassen- oder
Balkonfenstern fern.
Rollläden dunkeln
perfekt ab und lassen
die Hitze erst gar nicht
in den Raum. Allerdings
sollte man bei sehr
hohen Temperaturen
darauf achten, die
Rollläden nicht ganz zu
schließen. Damit sich
zwischen Rollladen und
Fenster kein Hitzestau
bildet, ist es besser,
die Lichtschlitze
offenzulassen.
Nicht
perfekt, aber besser als
nichts, ist ein
reflektierendes weißes
Tuch von außen vor dem
Fenster. Wer nur innen
einen Sonnenschutz
anbringen kann, sollte
auf reflektierende
Systeme setzen. Gerade
bei Dachfenstern, die
selten Rollläden haben,
aber besonders viel
Wärme durchlassen, ist
dies wichtig.
|
Klimawandel:
Welche Rolle spielen die
Treibhausgase? Geringe
Konzentration - große
Wirkung
|
•
Die Rolle der
Treibhausgase •
Natürlicher und
menschengemachter
Treibhauseffekt
•
Lebensdauer der Gase
in der Atmosphäre
•
Methan und Lachgas
neben Kohlenstoffdioxid
unterschätzt
Der Anteil der
Treibhausgase in der
Atmosphäre beträgt
weniger als ein Prozent.
Ihr Erwärmungspotenzial
ist allerdings aufgrund
ihrer Eigenschaften
groß. Foto Shutterstock
Bonn/Duisburg, 4. Juli
2023 - Obwohl die
Konzentrationen in der
Atmosphäre verschwindend
gering sind, tragen die
zusätzlich vom Menschen
hinzugefügten
Treibhausgase wesentlich
zur Klimaerwärmung bei.
Grund dafür ist die
Eigenschaft der Gase,
Wärme aufzunehmen und
zur Erde
zurückzustrahlen. Dabei
ist die sogenannte
Klimawirksamkeit der
Treibhausgase sehr
unterschiedlich.
Die Atmosphäre besteht
zu 99 Prozent aus
Stickstoff und
Sauerstoff. Die Gase des
verbleibenden Prozents
werden als Spurengase
bezeichnet, von denen
einige eine erwärmende
Wirkung haben und
deshalb Treibhausgase
genannt werden. „Ohne
sie wäre es ziemlich
kalt auf unserem
Planeten, denn der
natürliche
Treibhauseffekt macht
insgesamt mehr als 30
Grad aus. Statt plus 15
Grad hätten wir dann im
Mittel minus 18 Grad“,
erklärt Björn
Goldhausen, Meteorologe
von WetterOnline. Durch
den Ausstoß
verschiedener Gase wird
der natürliche
Treibhauseffekt
zusätzlich verstärkt.
Dieser Anteil wird als
menschengemachter oder
auch anthropogener
Treibhauseffekt
bezeichnet. Eine
ausführliche Erklärung
dazu gibt es in diesem
Video.
Um die einzelnen
Treibhausgase einordnen
zu können, ist es
wichtig, sowohl ihre
Konzentration in der
Atmosphäre als auch ihre
Temperatur-
beziehungsweise
Klimawirksamkeit zu
kennen. Da
Kohlenstoffdioxid (CO2) einen
Großteil der
menschengemachten
Emissionen ausmacht,
wird die Wirksamkeit von
CO2 = 1
gesetzt. Die Wirksamkeit
der anderen
Treibhausgase wird in CO2-Äquivalenten
ausgedrückt. So ist
Methan beispielsweise
30-mal klimawirksamer
als CO2,
Wasserdampf dagegen
1000-mal weniger
wirksam.
Konzentration in
Volumenprozent: Wasserdampf
0,4 / Kohlenstoffdioxid
0,04 / Methan 0,0002 /
Lachgas 0,00003
Klimawirkung in
CO2-Äquivalenten: Wasserdampf
0,001 /
Kohlenstoffdioxid 1 /
Methan 30 / Lachgas 273
Außerdem haben Gase eine
unterschiedliche
Lebensdauer in der
Atmosphäre, die bei
Methan etwa 10 Jahre und
bei Lachgas bis zu 100
Jahre beträgt. Beim CO2 ist
es komplizierter, da es
in ständigem Austausch
mit dem Ozean und dem
Land steht. Im
Durchschnitt wird es
alle drei bis fünf Jahre
vollständig
ausgetauscht. Da aber
immer mehr CO2 ausgestoßen
als aufgenommen wird,
verbleibt ein nicht
unerheblicher Teil
teilweise mehrere
Hundert Jahre in der
Atmosphäre. Um die Gase
miteinander vergleichen
zu können, ist die
Wirkung in der obigen
Tabelle auf 100 Jahre
bezogen.
Wasserdampf ist
das wichtigste
Treibhausgas
Trotz
seiner geringen
Klimawirkung hat
Wasserdampf aufgrund
seiner relativ hohen
Konzentration den
größten Anteil am
natürlichen
Treibhauseffekt. Rund
zwei Drittel (das
entspricht etwa 20 Grad)
sind auf Wasserdampf
zurückzuführen. Für den
vom Menschen
verursachten
Treibhauseffekt spielt
Wasserdampf jedoch kaum
eine Rolle. Allerdings
gibt es einen
Rückkopplungseffekt,
denn jede weitere
Erwärmung der Atmosphäre
durch andere
Treibhausgase führt auch
zu einem Anstieg des
Wasserdampfgehalts.
Warum spielt CO2 so
eine große Rolle?
Obwohl
die Konzentration von CO2 in
der Atmosphäre etwa
10-mal geringer ist als
die von Wasserdampf,
wirkt sich das
durchsichtige Gas
deutlich stärker auf das
Klima aus. Sein Anteil
am natürlichen
Treibhauseffekt beträgt
rund 20 Prozent, was
etwa 7 Grad entspricht.
Im natürlichen
Kohlenstoffkreislauf,
der für mehr als 95
Prozent der CO2-Emissionen
verantwortlich ist,
nehmen Ozeane und
Vegetation jedoch etwa
gleich viel CO2 auf,
wie sie abgeben.
Der zusätzliche CO2-Ausstoß
durch den Menschen ist
also relativ gesehen
gering, stellt aber eine
zusätzliche Quelle dar,
die zu einem
kontinuierlichen Anstieg
des CO2-Gehalts
in der Atmosphäre führt.
Seit Mitte des 19.
Jahrhunderts ist dieser
von 280 parts per
million (ppm) um rund 50
Prozent auf 420 ppm
angestiegen. Das ist der
höchste Wert seit etwa 3
Millionen Jahren. Auch
davor gab es schon
höhere CO2-Konzentrationen
auf der Erde.
Natürliche, starke
Schwankungen fanden in
der Erdgeschichte jedoch
meist über mehrere
Jahrtausende statt,
während der anthropogene
Anstieg des CO2-Gehaltes
in weniger als 200
Jahren erfolgte und sich
in den letzten
Jahrzehnten sogar noch
beschleunigt hat.
Methan als
unterschätztes
Treibhausgas
Ein
weiteres wichtiges
Treibhausgas ist Methan.
Seine Wirkung ist
kurzfristig viel stärker
als die von CO2
– aber die Konzentration
und die Verweildauer in
der Atmosphäre ist
geringer. Es entsteht
zum Beispiel beim
Reisanbau oder bei der
Rinderzucht, wird aber
auch durch Erdgaslecks
freigesetzt. Rund 60
Prozent der heutigen
Methan-Emissionen
stammen aus menschlichen
Quellen. Methan macht
etwa ein Sechstel der
anthropogenen
Treibhausgas-Emissionen
aus. Seit Beginn der
Industrialisierung hat
sich der Methangehalt in
der Atmosphäre mehr als
verdoppelt. Welchen
Anteil tauende
Permafrostböden an den
globalen
Methan-Emissionen haben,
ist noch Gegenstand
aktueller Forschung.
Höhere
Lachgas-Emissionen durch
Trockenheit
Lachgas ist eines der
klimawirksamsten
Treibhausgase, seine
Konzentration ist jedoch
sehr gering.
Hauptquellen von Lachgas
sind stickstoffhaltige
Düngemittel in der
Landwirtschaft und die
Tierhaltung. Eine Folge
von Trockenheit ist
jedoch ein erhöhter
Ausstoß von Lachgas, da
die Pflanzen unter
Trockenstress nicht in
der Lage sind, die
Düngemengen vollständig
aufzunehmen. Der
Lachgasgehalt der
Atmosphäre hat in den
letzten 40 Jahren um
etwa 10 Prozent
zugenommen.
Quellen:
Sechster
Sachstandsbericht des
Intergovernmental Panel
on Climate Change (IPCC)
https://www.ipcc.ch/assessment-report/ar6/
Umweltbundesamt
https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/klimaschutz-energiepolitik-in-deutschland/treibhausgas-emissionen/die-treibhausgase
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Hitze bahnt sich
an - Ab dem Wochenende
Höchstwerte um 35 Grad |
•
Ab dem Wochenende
Höchstwerte von 35 Grad
und mehr
•
Zu Beginn des
Wochenendes bereits 30
Grad Vorher:
Sonne-Wolken-Mix
zwischen 20 und 24 Grad
• Nach
dem Wochenende:
Prognosen unsicher
Bonn/Duisburg, 3. Juli
2023 - Hitzeempfindliche
Menschen sollten die
nächsten Tage noch
einmal genießen. Bis
Donnerstag liegen die
Höchsttemperaturen oft
unter 25 Grad, ab dem
Wochenende wird es
allerdings überall sehr
warm bis heiß. Wie lange
die Hitze bleibt, ist
noch unsicher. Die
Wettermodelle zeigen
fast alle in die gleiche
Richtung: Es wird so
heiß wie noch nie in
diesem Jahr. Die
aktuellen Prognosen
zeigen ab dem Wochenende
Höchstwerte von 35 Grad
und mehr.
„Eine kleine Änderung
der Wetterlage hat
diesmal eine große
Wirkung: Die Strömung
dreht von West auf
Südwest und damit wird
die kühle Atlantikluft
im Verlauf der zweiten
Wochenhälfte durch heiße
Luft aus dem
Mittelmeerraum
ausgetauscht“, erklärt
Björn Goldhausen,
Meteorologe von
WetterOnline.
Hitze erreicht
zuerst den Südwesten
Schon zu Beginn des
Wochenendes klettern die
Temperaturen im
Südwesten aus heutiger
Sicht über die
30-Grad-Marke. In den
Folgetagen sind sogar
Spitzenwerte von 35 Grad
und mehr nicht
ausgeschlossen.
Besonders entlang des
Oberrheins kann diese
Marke geknackt werden.
Nur im Norden wird es
insgesamt etwas weniger
heiß. Auch nachts kühlt
es immer weniger ab, in
den Ballungszentren und
in einigen
Mittelgebirgslagen
werden die Nächte sogar
tropisch. Das bedeutet,
dass die Tiefstwerte
nicht mehr unter 20 Grad
sinken.
Prognosen ab dem
Wochenende unsicher
Dass die Hitze kommen
wird, darüber sind sich
die großen Wettermodelle
zum jetzigen Zeitpunkt
aber einig. Ob sich
daraus in einigen
Landesteilen eine
mehrtägige Hitzewelle
entwickelt oder ob
Gewitter die Hitze
schnell wieder
ausräumen, ist derzeit
jedoch unsicher. Das
liegt an der chaotischen
Natur der Atmosphäre, in
der kleine Veränderungen
eben eine große
Auswirkung haben können.
Tiefdruckkomplex
auf dem Rückzug
Bis Donnerstag sieht das
Wetter allerdings eher
durchwachsen aus. Ein
großer Tiefdruckkomplex
über Skandinavien
schickt immer wieder
kühle und feuchte
Meeresluft zu uns nach
Deutschland.
Sonne und Wolken teilen
sich bei Temperaturen
zwischen 20 und 24 Grad
den Himmel. Hin und
wieder ziehen schwache
Tiefausläufer mit etwas
Regen und Schauern oder
auch Gewittern durch.
Entsprechend der Lage
des Tiefs ist der Norden
davon stärker betroffen
als der Süden.
Nach der Wochenmitte
zieht sich der
Tiefdruckkomplex jedoch
zurück und macht Platz
für hohen Luftdruck.
Damit lockern die Wolken
vorerst auf und zum
Wochenende wird es
sonniger. Mit dem Hoch
über Teilen
Mitteleuropas und dem
Tief über dem Atlantik
wird dann die heiße Luft
aus Südwesteuropa zu uns
geführt. Durch eine hohe
Luftfeuchtigkeit sind
aber auch rasch wieder
Gewitter möglich.
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