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Straßen alphabetisch sortiert | ||
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Esmarchstraße Diese Straße ist die in ost-westlicher Richtung verlaufende Verbindung zwischen der Meidericher Straße und der Straße In der Ruhrau. Durch Beschluss des Tiefbauausschusses der Stadt Duisburg erhielt sie am 20.Februar 1922 ihren Namen. Zunächst blieb die Straße einige Jahre unbebaut. Im August 1927 konnten dann die ersten Neubauten des Gemeinnützigen Bauvereins Duisburger Kriegsbeschädigter e.G. m. b. H. bezogen werden. Im Adressbuch von 1929 werden sechs bewohnte Häuser ausgewiesen. Da von vornherein feststand, dass in dieser Siedlung Kriegsbeschädigte des I. Weltkrieges Wohnungen bekommen sollten, hatte man bei der Namensgebung für die neue Straße wie auch für die Zanderstraße an „ in den Kriegsbeschädigten bekannte Männer“ gedacht. Der in Tönning ( Schleswig) am 9. Januar 1823 geborene und in Kiel am 23. Februar 1908 gestorbene Chirurg und Professor Friedrich von Esmarch, der im Krieg 1870/71 Generalarzt und beratender Chirurg der preußischen Armee war, erwarb sich besondere Verdienste um das Lazarettwesen und die Kriegschirurgie. 1873 arbeitete er das Verfahren der künstlichen Blutleere bei Operationen aus.
Fährstraße Am 9. April 1965 wurde nach Beendigung der Autobahnbauten in diesem Bereich der Teil der Aakerfährstraße, der westlich der Ruhrbrücke nach Meiderich im Westen und Osten der ehemaligen Pumpstation, um diese herumführen, auf den Ruhrdeich stieß, in Fährstraße umbenannt. Bereits seit Jahrzehnten hatten es als Verbindung zwischen der Futterstraße und der seit 1965 neuen Fährstraße eine unbebaute Straße gleichen Namens gegeben, die den Baumaßnahmen für die dort entstehende Autobahn nach und nach zum Opfer fiel. Der Name Fährstraße sollte die Richtung auf die Aakerfähre bzw. die Verbindung mit der Aakerfährstraße anzeigen.
Falkstraße Die Falkstraße führt in einem weitgespannten Bogen – großenteils parallel der Stadtautobahn A 59 und östlich von dieser – von der Oranienstraße bis zur Aakerfährstraße. Mit der Planung zur Anlage der Straße ist im Jahre 1903 begonnen worden, der Name wurde zwischen Ende September und Anfang November 1904 festgelegt, ohne dass eine Begründung gegeben wird. Im Adressbuch von 1905 findet sich als einziges Haus die Nr. 12. Der Heimatforscher Wilhelm Meyer-Markau, der sich um diese Zeit auch mit der Erkärung von Straßennamen befasste , sagte, dass die Straßen zu Ehren des früheren Kultusministers Dr. Adalbert Falk benannt worden ist. Paul Ludwig Adalbert Falk ( Metschkau/ Krs.Striegau in Schlesien 10.8.1927 –7. 7. 1900 Hamm), 1853 Staatsanwalt, 1871 Geheimer Oberjustizrat, war von Januar 1872 bis 1879 preußischer Kultusminister oder, wie es damals hieß Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten. Als solcher war er das führende Organ in dem von Reichskanzler Fürst Bismarck gegen die katholische Kirche geführten sogenannten“ Kulturkampf“. Dass er hierin stark auf die Evangelischen im Lande rechnen konnte, zeigt sein Besuch in Duisburg am 4. und 5.Juli 1875, wo er anlässlich einer Rundreise durch die Rheinprovinz begeistert empfangen wurde. Falk war damals auch Abgeordneter des Wahlkreises Duisburg – Essen im Preußischen Landtag.
Felsenstraße In Fortsetzung des nördlichen Straßenzuges der Königsberger Allee verbindet die Felsenstraßen heute die Zieglerstraße mit der Heckenstraße. Sie ist mit diesem Namen nur noch ein Rest der Felsenstraße, die ursprünglich den ganzen nördlichen Teil der heutiger Königsberger Allee mit einbezog und sich beispielsweise lt. Adressbuch von 1874 als „ Weg von Laakmann“ ( Wirtschaft an der Schweizer Straße) im Osten „ bis zum Duissernschen Communalwege (Schwarzen Weg)“, d.h. bis an das Bahngelände westlich der Hansastraße erstreckte. Bis zum Jahre 1908 hieß dieser Straßenzug Bergstraße, da er zum Kaiserberg führte. Als 1908 Namensgleichheiten bei Straßenbenennungen in mehren Ortsteilen beseitigt wurden, beließ man den Namen Bergstraße in Meiderich und benannte die Duisburger Bergstraße nunmehr Felsenstraße um, weil sie zu den künstlichen Felsengebilden auf dem Kaiserberg führte. Der von der Zieglerstraße nach Westen führende Teil der Felsenstraße und der Nürenweg (s. bei Königsberger Allee) wurden durch Beschluss des Rates der Stadt vom 7.August 1952 in Königsberger Allee umbenannt. Der Teil der Felsenstraße zwischen Heckenstraße und Schweizer Straße hat heute durch Bebauung den Charakter einer öffentlichen Straße verloren.
Futterstraße Die 1881 erstmals im Adressbuch erwähnte Futterstraße führt von der Aakerfährstraße durch Kleingarten – und Sportanlagen ( u.a. DSC Preußen) zur Meidericher Straße. Auch dieser Name deutet – wie der der Grasstraße – und die damaligen rein landwirtschaftlichen Gegebenheiten hin.
Gabelplatz Der Stadtgeometer und vereidigte Feldmesser Josef Victor Gabel trat 1873 in die Dienste der Stadt Duisburg. Er wurde am 5.Juni 1844 in Wipperfürth geboren und starb bereits am 23. Mai 1885 in Duisburg. Der Oberbürgermeister der Stadt bezeichnet ihn im Nachruf in der Rhein- und Ruhrzeitung vom 26. Mai 1885 als „ einen tüchtigen, energischen und rastlos eifrigen Beamten, welcher keine Mühe scheute, wenn es galt, für das Wohl unserer Stadt zuwirken. Wie seine aufopfernde Tätigkeit bei der letzten Überschwemmung ( im Jahre 1882) ihm ein bleibendes Andenken in den Herzen seiner Mitbürger sichern wird, so wird auch so manche herrliche Anlage auf dem Kaiserberge, welche seinem erfindungsreichen Geiste die Entstehung verdankt, für alle Zeiten an sein erfolgreiches Schaffen erinnern“ . Das tut heute noch ein ovaler, mit Bänken umstandener Platz, von dem aus man, von der Mülheimer Straße kommend, auf den Kaiserberg gelangen kann.
Gerhart-Hauptmann-Straße Sie beginnt an der Mülheimer Straße, auf halbem Weg zwischen Hauptbahnhof und Kaiserberg, und stößt an ihrem Ende am Botanischen Garten auf die Schweizer Straße. Ihr Verlauf war 1885 mit Absicht so gewählt worden, damit sie zur Entlastung der Mülheimer Straße einen direkten Weg zum Kaiserberg darstellte, und zwar in Blickrichtung auf das dort geplante Denkmal für den preußischen König und ersten Kaiser des neuen Deutschen Reiches Wilhelm I. (1797-1888). Dieses Denkmal wurde 1898 fertiggestellt und fiel 1942 der „ Metallspende“ zum Opfer. Deshalb wählte man damals den Namen „ Kaiser-Wilhelm-Straße“ für die neue Straße, an der erst seit 1902 zwei Häuser standen. 1939 wurde der Name zur Beseitigung von doppelten Straßennamen in „ Ludendorffstraße“ umgeändert ( in Beeck gab es auch eine „Kaiser-Wilhelm-Straße“). Erich Ludendorff ((Kruszewnia/Posen 9.4.1865-20.12.1937 Tutzing) war preußischer General und im I. Weltkrieg Leiter der deutschen Kriegsführung im Osten im Zusammenwirken mit Generalfeldmarschall v. Hindenburg. Im November 1923 hatte er sich am Hitler-Putsch in München beteiligt. Als nach dem II. Weltkrieg alle Straßennamen nach Militärpersonen und nationalsozialistischen Führern auf Anordnung der Militärregierung geändert wurden, erhielt die Straße nach Beschluss des Städtischen Hauptausschusses vom 21.2.1947 den Namen „ Gerhart-Hauptmann-Straße“ nach dem schlesischen naturalistischen Dichter und Nobelpreisträger / 1921) Gerhart Hauptmann ( Obersalzbrunn 15.11.-6.6.1956 Agnetendorf), bekannt u.a. durch Werke wie „ Die Weber“ oder „Bahnwärter Thiel“.
Gottfried-Kinkel-Straße Von der Schweizer Straße zieht sie sich in nordnordöstlicher Richtung um den Schnabelhuck ( zu dessen Namen s. Am Schnabelhuck) herum zum Schnittpunkt der Eisenbahnlinien Duisburg – Mülheim und Oberhausen - Wedau, von wo sie als Zubringerstraße zur Autobahn führt. Durch Beschluss des Städtischen Tiefbauausschusses vom 12. Februar 1923 erhielt die Straße, durch die wie bei der Carl-Schurz und – Steubenstraße ein bedeutender Deutsch- Amerikaner geehrt werden sollte, ihren Namen. Wie in der Carl-Schurz-Straße baute auch hier die „Gagfah“ (Wohnungsbaugesellschaft), jedoch erst im Adressbuch für 1930 sind die ersten beiden Häuser (Nr.4 und 14) als bewohnt, die anderen werden noch als Neubauten bezeichnet. Am 2. August 1938 erhielt auch die Verlängerung der Gottfried-Kinkel-Straße als Zubringer zur Autobahn diesen Namen. Der Schriftsteller Gottfried Kinkel ( Oberkassel b. Bonn 11.8. – 13.11.1882 Zürich) wurde 1845 Professor für Kunst und Kulturgeschichte in Bonn, wo er auch, unterstützt von Carl Schurz, die Bonner Zeitung leitete. Im pfälzisch-badischen Aufstand der demokratischen Bewegung von 1849 verwundet, geriet er in Gefangenschaft und wurde auf der Festung Spandau festgesetzt. Durch Carl Schurz befreit, floh er nach England, ging dann in die Vereinigten Staaten, wo er kunstgeschichtliche und politische Vorträge hielt, bis er 1866 einen Lehrstuhl für Kunstgeschichte und Archäologie in Zürich annahm.
Grassstraße Die seit mindestens 1879 nachweisbare Grasstraße führte nach Angaben des Sprach- und Heimatforschers Meyer- Markau „ zu den Ruhrweiden“, und zwar von der Duissernstraße aus in Richtung auf die Ruhr. Seit 1927 wurden über eine Verkürzung Verhandlungen geführt. Die Hafenbahnunterführung sollte zugeschüttet werden, weil die Eisenkonstruktion den gesteigerten Ansprüchen nicht mehr standhielt. 1935 wurde das Teilstück von der Hafenbahn bis zur Duissernstraße aufgehoben. Heute verläuft die Grasstraße als nicht ausgebauter Weg, der Zugang zu Gärten und Garagen bietet, von der Meidericher Straße kurz über die Esmarchstraße hinaus bis zu einer Grünfläche. Der Name deutet auf die ursprünglich landschaftlich-bäuerlichen Verhältnisse hin.
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