Duissern gehört zum Stadtbezirk Innenstadt Duissern und die Geschichte
der Namensgebung
Straßen alphabetisch sortiert
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H - I

Hansastraße 

  Sie führt von der Mülheimer Straße nach Norden unter Der Eisenbahnlinie Duisburg-Oberhausen bzw.- Essen hindurch über den Duissernplatz und endet unter der Stadtautobahn, wo sie mit Stresemannstraße und Philosophenweg zusammentrifft.

  Bis zum Jahre 1911 hatte die Hansastraße Schwarzer Weg geheißen. Sie war als früherer Feldweg nach Aussage des Heimatforschers Wilhelm Meyer- Markau „bei seiner Umgestaltung zum Gemeindeweg mit schwarzer Schlacke befahren“ worden. In der Sitzung der Duisburger Stadtverordneten- Versammlung vom 17. Januar 1911 erhielt der Schwarze Weg ohne nähere Begründung den Namen Hansastraße.

  Der Begriff Hanse oder Hansa ( vom gotisch-althochdeutschen hansa = Kriegsschar) bezog sich im späten Mittelalter speziell auf Zusammenschlüsse von Kaufleuten. Seit dem 13. Jahrhundert entwickelte sich zu immer größerer Bedeutung die Deutsche Hanse als eine Schutzvereinigung von Städten unter Führung der Lübecker und Hamburger Kaufmannschaft. Sie war u.a. in der Lage, zur Durchsetzung ihrer Rechte gegen die dänischen Könige Krieg zu führen. Insgesamt haben ihr 160-170 Städte – auch weit im Binnenland – angehört, die gemeinsam Handelskontore im Ausland unterhielten. Im 17. Jahrhundert erfolgte der Niedergang der Hanse. 1669 besuchten den letzten gemeinsamen Hansetag nur noch sechs Städte. Seitdem wahren lediglich Hamburg , Bremen und Lübeck die Überlieferung der Hanse. Auch Duisburg, das seit 1392 um den Eintritt in die Hanse bemüht war, wurde 1407 mit Wesel zusammen aufgenommen, ohne in diesem Städtebund je eine bedeutendere Rolle zu spielen.

  Die Stadt Köln nahm meist die Vertretung Duisburgs bei den Hansetagen wahr.

 

Hasenkampstraße 

  Sie führt von der Martinstraße westlich der Lutherkirche nach Nordwesten an der Straße Hinter der Kirche vorbei auf die Königsberger Allee zu, die von ihr jedoch lediglich durch einen – naxh Osten versetzten – schmalen Zugang zu erreichen  ist.

  Als die Straße 1924 angelegt wurde, erhielt sie den Namen Boelckestraße in Erinnerung an Oswald Boelcke, der neben Max Immelmann die im I. Weltkrieg angewandte deutsche Luftkampftechnik geschaffen hatte. Im Zuge der Beseitigung von Doppelnamen wurde die Straße mit Wirkung vom .1 April 1939 in Gronaustraße  umbenannt. Namenspatron- und damit blieb man in der „ Branche“ – wurde offenbar Wolfgang von Gronau ( Berlin 25.2.1893 – 17.3.1977 Frasdorf/ Krs. Rosenheim), der 1930 von List (Sylt) nach New York flog und damit als einer der ersten Piloten den Atlantik in Ost-West Richtung ( über die Grönlandroute) überquerte.

  Die am 24. Juni 1949 durch Ratsbeschluss erfolgte Benennung in Hasenkampstraße brachte inder näheren Umgebung der Lutherkirche auch hier eine engere Beziehung zur Evangelischen Gemeinde Duisburg: Im kirchlichen wie schulischen Bereich gewannen der Pietist Johann Gerhard Hasenkamp ( Wechte bei Lengerich 12.7. 1736-1777 Duisburg) und sein Halbbruder Friedrich Arnold Hasenkamp ( Wechte 1747 – 3.4.1795 Duisburg), die von 1766 bis 1777 bzw. von 1779 bis 1795 dem Duisburger Gymnasium als Rektoren vorstanden, durch ihre verschiedenen Versuche, den Unterricht zu reformieren, Bedeutung. Aus moderner Zeit mag noch aus dem angesehenen Geschlecht Hans Hasenkamp genannt werden, von 1920 bis 1932 Pfarrer in Neudorf, später Oberkonsistorialrat in Koblenz.

 

Heckenstraße 

  Sie führt von der Tonstraße bis zur Einmündung der Duissernstraße in die Wintgensstraße und erscheint unter diesem Namen im Adressbuch von 1879. Davor wurde sie zusammen mit der Tonstraße als „ Feldweg von Laakmann nach der Mülheimer Chaussee“ bezeichnet. Die Gastwirtschaft des Bauern Laakmann ( Lackmann) war bis vor kurzem unter dem Namen „ Haus Schwerdt“ ( heute“ Kartoffelkiste“, Schweizer Straße 105 ) bekannt.

  Der Name der Heckenstraße erinnert an die hier endende Landwehr, die aus einem Graben und einer Hecke bestand. Die Landwehr war eine spätmittelalterliche Grenzwehr, die überraschendes Vordringen lichtscheuen Gesindels und plündernder Kriegsscharen verhindern Sollte. Später bot sie in erster Linie Schutz für die Weiden und Äcker vor den Tieren des Duisburger Waldes, beslonders vor Wölfen und wilden Pferden.

  Zur Wirtschaft Laakmann s.a. Felsenstraße , Tonstraße.

 

Hedwigstraße 

  Westlich der Hansastraße und zunächst parallel zu ihr führt die Hedwigstraße nach Norden bis in die Nähe der Gleisführungen der Eisenbahn, vor denen sie dann in leichtem Bogen nach Osten in die Hansastraße einmündet. Ein Teil dieser nördlichen Hälfte hatte ursprünglich noch  zum Nürenweg  gehört und war der Hedwigstraße zugeschlagen worden, als der größere, östlich der Hansastraße liegende Abschnitt des Nürenweges in Königsberger Allee umbenannt wurde.

  Das erste an der Hedwigstraße gelegene Grundstück, das im Jahre 1891 für eine Bebauung in Ausicht genommen wurde, gehörte einer Kaufmannsfamilie Rauchholz. Für die hier infolgedessen anzulegende Straße schlug der an der Mülheimer Straße 20 wohnende Destillateur Wilhelm Rauchholz im Hinblick auf die von Süden her auf die Mülheimer Straße stoßende Elisabethstraße (heute Danzigerstraße) am 26. Oktober 1891 einen weiblichen Vornamen wie Henriette, Hildegard oder Hedwig vor. In den Akten taucht dann der Name Hedwigstraße zum erstenmal am 1.Juli 1892 auf. Das Adressbuch von 1893 bringt mit der Nr.24 das erste Haus dort, das dem Kaufmann Jacob Traut gehörte. Bis 1892 erscheint Jacob Traut mit einer Hut- und Mützenhandlung am Knüppelmarkt 10, also im heutigen Stadtkern um den Burgplatz.

 

Hinter der Kirche 

  Diese Straße führt von der Martinstraße hinter der Lutherkirche im rechten Winkel herum – daher der Name Hasenkampstraße. Der nördliche Arm dieses Winkels, den die Straße bildet, hatte von 1924 bis etwa 1938 Immelmannstraße geheißen. Unter der Bezeichnung Hinter der Kirche kommt die Straße , immer noch unbebaut, zum erstenmal im Adressbuch von 1939 vor. Eine Bebauung mit zwei Häusern findet sich erst im Adressbuch von 1965.

  Der Name wurde Ende der dreißiger Jahre geändert, weil auch der Ortsteil Fahrn eine, und zwesr bedeutendere, Immelmannstraße gehabt hatte. ( Max Immelmann, in Dresden 1890 geboren, stürzte 1916 bei Sallaumines in Nordfrankreich ab. Neben Oswald Boelcke hatte er die im I. Weltkrieg angewandte deutsche Luftkampftechnik geschaffen).

 

HohenstaufenStraße 

  Als Verbindungsstraße zwischen Ziegler- und Heckenstraße bildet sie gewissermaßen die ein wenig nach Süden versetzte Fortsetzung des südlichen Straßenzuges der Königsberger Allee

  Die Straße dürfte 1909 in die städtischen Bebauungen aufgenommen worden sein. Zum erstenmal wird sie bei einer Festsetzung der Baufluchtlinien in der Stadtverordnetenversammlung vom 12. Oktober 1909 namentlich erwähnt. Während sie im Adressbuch von 1910 überhaupt noch nicht genannt wird und damit als unbebaut gilt, kommen im Adressbuch von 1911 bereits 39 Häuser zwischen den Nummern 15 und 57 zu beiden Seiten der Straße vor, die von Mitgliedern des „ Vereins zur Förderung des Baus von Einfamilienhäusern“ im Laufe des Jahres 1910  errichtet worden waren. In Erinnerung an diese Tatsache feierten die Anwohner des Jahres 1960 gemeinsam das goldene Jubiläum der Straße.

Daß  viele an dieser Stelle in Duissern nach fürstlichen Persönlichkeiten und Fürstenhäusern benannt sind, hängt wohl mit dem Namen Kaiserberg und dem damals vorhandenen Denkmal Kaiser Wilhelms I. zusammen.

  Die Hohenstaufen sind ein schwäbisches Geschlecht, dessen 1094 gestorbener Stammvater Friedrich von Büren (heute Wäschenbeuren unweit der im II. Jahrhundert erbauten Burg Hohenstaufen) ist und das von 1138  bis 1254 den deutschen Königs- und den Kaiserthron innehatte. Der bekannteste Kaiser war Friedrich Barbarossa ( 1152-1190), mit dem sich die Macht der Staufer nach Italien hin erweitert hatte.

 

Hohenzollernstraße 

  Die Straße führt in Verlängerung der Martinstraße von der Moltkestraße zur Schweizer Straße, wo sie von der Denkmalstraße fortgesetzt wird.

  Bereits 1899 wird ihr Name im Planungsstadium genannt, jedoch bleibt sie in den Adressbüchern noch bis 1901 Bestandteil der Martinstraße, was früheren Absichten entsprach. 1903 wurde mit dem Ausbau der Straße begonnen, die in dem Teilstück zwischen Moltke- und Prinzenstraße zwischen den beiden Fahrbahnen in der Mitte einen Promenadenweg mit Bäumen erhielt.

  Die Hohenzollern, benannt nach der Burg Hohenzollern im Südwürttembergeischen, werden 1061 erstmals urkundlich erwähnt als schwäbisches Grafenhaus. Anfang des 13.Jahrhunderts teilen sie sich in eine fränkische und eine schwäbische Linie. Aus der fränkischen Linie, die 1415 mit der Burggrafschaft von Nürnberg belehnt wurde, gingen später die Kurfürsten von Brandenburg, Könige von Preußen und Deutschen Kaiser hervor, als deren letzten Kaiser Wilhelm II. 1918 abdankte.

 

In der Ruhrau 

  Die Straße verläuft von der Meidericher Straße in nordsüdlicher Richtung an der in sie einmündenden Esmarchstraße vorbei und stößt auf den der Grasstraße nach Westen zu den Sportplätzen führenden Fußweg.

  Ursprünglich hieß diese Straße Milchweg, weil offenbar hier die Milch der auf den Weiden südlich der Ruhr gemolkenen Kühe nach Düssern transportiert wurde. Im Jahre 1912 beschäftigte man sich beim Stadtbauamt im Rahmen des Ausbaus von Straßen „ Zur neuen Ruhrbrücke an der Ackerfähre“ mit der Befestigung dieses Weges, wozu es auch im Laufe der nächsten Jahre kam. Während lt. Adressbuch von 1920/21 der Milchweg noch als unbebaut gilt, sind dort im Adressbuch von 1922/23 unter seinem Namen „ Inder Ruhrau“ 53 Häuser ausgewiesen, deren Eigentümer die Rheinischen Stadtwerke in Meiderich ind. Von diesen Häusern  standen außer den Nummern 1,9,15, und 45 alle andern als mehr oder weniger fertige Neubauten noch leer.

  Der neue Straßename „ In der Ruhrau“ sollte an das große Weidegebiet, die „Aue“ südlich der Ruhr, erinnern, die sich früher einmal Monningshof ( oder Monninger Hof ) an der heutigen Mülheimer Stadtgrenze bis in die Gegend des Stapeltors hinzog.