Duissern gehört zum Stadtbezirk Innenstadt Duissern und die Geschichte
der Namensgebung
Straßen alphabetisch sortiert
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M - O

Malteserstraße 

  Die Malteserstraße verläuft von der Felsen- zur Blumenthalstraße, parallel zur Templerstraße.

  1912 wurde die Straße benannt und eingerichtet, aber erst in den dreißiger Jahren bebaut.

  Sie ist benannt nach dem Malteserorden, wie der Johanniterorden nach 1530 auch genannt wurde. Der Johanniterorden, 1099 als geistlichen Ritterorden in Jerusalem gestiftet, hatte sich während der Kreuzzüge der Pilgerbetreuung und Krankenpflege gewidmet. Von 1530 bis 1798 hatte er seinen Sitz in Malta. Seit der Teilnahme der Ballei Brandenburg an der Reformation zerfiel er in einen katholischen und einen evangelischen Zweig, die im 19. Jh. als katholischer Malteser – und evangelischer Johanniterorden reorganisiert wurden. Aufgaben der Krankenpflege und sozialer Arbeit nehmen beide Organisationen noch heute wahr.

 

Martinstraße 

  Von der Bechemstraße zur Moltkestraße führt südlich der Lutherkirche die Martinstraße.

  Sie entstand im Zusammenhang mit dem Beschluss der evangelischen Kirchengemeinde Duisburg vom Jahre 1893, in Duissern die Lutherkirche zu bauen (vgl. Bei Lutherstraße). Die damals ebenfalls projektierte Martinstraße, zunächst nur von der Moltke- bis zur Brauerstraße geplant, sollte nach dem Beschluss der Städtischen Baukommission vom 2. August 1893 den Namen Herderstraße führen, an dessen Stelle die Evangelische Gemeinde jedoch den Namen Martinstraße wünschte. Am 13. Dezember 1893 erklärte sich die Baukommission mit dem Vorschlag der Ev. Gemeinde einverstanden.

  Somit erhielt der Reformator Dr. Martin Luther außer durch die Lutherstraße hier noch eine Ehrung.

  Über Martin Luther s. unter Lutherstraße.

  Lt. Adressbuch von 1896, in dem nur das Haus Nr. 32 ( Pastor Gotfried Herbers) aufgeführt wird, sollte die Martinstraße später sogar nach Osten bis zur Schweizer Straße durchgeführt werden, d.h. also die Hohenzollernstraße  miterfassen.

 

Meidericher Straße 

  Die Meidericher Straße beginnt beim Zusammentreffen der Wintgens- mit der Schweizer Straße und endet an der über die Ruhr führenden Aakerfährbrücke .

  Die Verbindung zwischen Duisburg und Meiderich  ist in diesem Beriech jahrhundertelang durch Fährbetrieb erfolgt. Nachdem dieser infolge der starken Bevölkerungszunahme dem rasch angestiegenen Verkehr nicht mehr gewachsen war, wurde in den Jahren 1902 bis 1904 von der Stadt Duisburg mit finanzieller Beteiligung der damals noch selbständigen Stadt Meiderich die Aakerfährbrücke gebaut, die im November 1904 dem Verkehr übergeben wurde.

  Als Verbindung zwischen der neuen Brücke und der Duissern- bzw. Schweizer Straße wurde seit 1902 die Meidericher Straße gebaut. Ein besonderes technisches Problem stellte dabei die Entwässerung der Unterführung unter der Hafenbahn dar. Die zunächst noch unbebaute Straße wird zum erstenmal im Adressbuch von 1911 erwähnt. Mit den Pflasterarbeiten wurde erst 1919 begonnen, mit der Bebauung schließlich ganz vereinzelt Mitte der zwanziger Jahre. Seit Mitte der fünfziger Jahre ist hier unter der Nr.16 die Dienst- und Technische Prüfstelle des TÜV, des Rheinisch-Westfälischen Technischen Überwachungs-Vereins e.V. für Kaftfahrzeuge, untergebracht.

  Der Name erklärt sich aus der Zielrichtung der Straße nach Meiderich hin, dessen auf germanischen Wurzeln zurückgehender Name als „ feuchte Gegend) gedeutet wird.

 

Moltkestraße

  Sie ist eine der Hauptverbindungsstraße in Duissern, indem sie von der Mülheimer Straße nach Norden die Königsberger Allee überquert und kurz hinter der Eisenbahnlinie auf die Duissernstraße trifft.

  Im Adressbuch von 1879 wird diese Straße zum erstenmal als projektiert bezeichnet. Sie bleibt bis 1895 unbebaut.  Erst das Adressbuch von 1896 weist die beiden Häuser Nr. 48 und 52 aus.

  Sie wurde benannt nach Helmuth Graf von Moltke ( Parchim 26.10.1800 – 24.4.1891 Berlin), preußischem Generalfeldmarschall, der einem alten mecklenburgischen Adelsgeschlecht entstammte.

  Moltkes Bedeutung beruht nicht nur auf seinen Leistungen als Feldherr, sondern auch auf seinen Operationsentwürfen, die sich der Errungenschaften der Technik ( Eisenbahn, Telegraph, Zündnadelgewehr) genial bedienten, und auf der Schulung der Generalstabsoffiziere. Auch als Schriftsteller nimmt Moltke einen hohen Rang ein.  Unter seiner Leitung entstanden die Generalstabswerke über den italienischen Krieg von 1859 und die Kriege von 1864, 1866 und 1870/71. Als Mensch war er anspruchslos , bescheiden und wortkarg ( er hatte den Beinamen „ der große Schweiger“).

 

Monningstraße 

  Sie bildet im Südnordverlauf von der Mülheimer Straße aus die Stadtgrenze zwischen Duisburg und Mülheim und mündet in die  schon durch Mülheimer Gebiet führende Platanenallee südwestlich des Solbades Raffelberg. Ausgangspunkt an der Mülheimer Straße ist der Gebäudekomplex, der sich auf früheren Ländereien des heute noch bestehenden und südlich der Autobahn-Anschlussstelle Duisburg-Kaiserberg liegenden Monninger Hofes befindet. Die als Restaurant bekannte Lokalität ( an der Mülheimer Straße, schon auf Mülheimer Stadtgebiet) hieß noch im 19. Jahrhundert Jägerruh und erhielt  von einem Abkömmling des Monninger Hofes den Namen Monning.

  Nachdem bis 1929 im wesentlichen von Monninger Weg gesprochen wurde, kam mit zunehmender Straßendeckenbefestigung seit diesem Jahre allmählich die Bezeichnung Monninger Straße oder – erst seit 1969 auf den Duisburger Stadtplänen nachweisbar – Monningerstraße auf. Lediglich auf der Mülheimer Seite ist diese Straße bebaut.

  Der Name Monning kommt in früheren Zeiten u.a.als Mon(n)aue vor und bezeichnet nach den Erkenntnissen des Stadthistorikers Heinrich Averdunk offensichtlich das Auegelände, das an einem Fluss , also hier die Ruhr, liegt.

  Der schon genannte Hof taucht als größter Pachthof des Zisterzienserinnenklosters Duissern, mit seinen umfangreichen Ländereien am und im Duisburger Wald liegend, schon im Jahre 1275 auf.

 

Mülheimer Straße 

  Ihrem Namen entsprechend führt diese Straße von der Mülheimer Stadtgrenze im Osten ( an der Monningstraße) nach Westen und stößt nördlich des Duisburger Hauptbahnhofes unter den Bahngleisen auf die Königstraße.

  Die heutige Mülheimer Straße, zeitweilig in ihrem Verlauf des Duisburger Waldes bis zur Speldorfer Grenze als Mülheimer Chaussee bezeichnet, ist nicht von altersher vorhanden gewesen, sondern sie wurde erst 1834 nach dem Abbruch des Kuhtors angelegt. Erste Anregungen aus der Bürgerschaft von Duisburg und Essen zur Herstellung einer zweckdienlicheren Verbindung als der bisherigen zwischen den beiden Städten werden im Jahre 1815 erkennbar.

  Ursprünglich hieß die gesamte Straßenverbindung vom Duisburger Kuhtor in Richtung Mülheim Speldorf oder auch Mülheimer Straße, wobei der „ Buchenbaum“ mit einbezogen war. Auf dem Stadtplan des Johannes Corputius von 1566 wird der erste Teil, der 1850 zur Königstraße wird, ganz allgemein der „ der Weg nach Essen“ genannt.

  Die in früherer Zeit am meisten benutzte Straße nach Mülheim ging nicht vom Kuhtor aus. Sie begann vielmehr am Stapeltor und führte im Zuge der heutigen Kardinal-Galen-Straße durch den Wald am Schnabelhuck vorbei nach Schloss Broich.

  Als 1834 die neue Verbindung nach Mülheim ( unter Einbeziehung der heutigen Königstraße) geschaffen worden war, wurde Die Straße Am Buchenbaum zur Nebenstraße. Die Mülheimer Straße selbst wurde um die Mitte des vorigen Jahrhunderts mit Ulmen bepflanzt und entwickelte sich zu einem vornehmen Villenviertel.

  Verwaltungsmäßig trennt die Mülheimer Straße die Stadtteile Duissern ( im Norden) und Neudorf ( im Süden).

 

Oranienstraße 

  In Verlängerung der Saarstraße, bei der Falkstraße beginnend, Führt die Oranienstraße zum Duissernplatz.

  Im Jahre 1892 war mit ihrer Planung begonnen worden. Als die Baumaßnahmen so weit fortgeschritten waren, dass die Straße einen Namen bekommen musste, wandte der Stolzesche Stenographen-Verein zu Duisburg sich am 23.März 1896 mit der Bitte an das Stadtverordnetenkollegium, die Straße nach Heinrich August Wilhelm Stolze ( Berlin 20.5.1798 – 8.1. 1867 Berlin) zu benennen, der 1841 ein eigenes Kurzschriftsystem erfunden hatte. Dieser Bitte folgte die Städtische Baukommission am 4. Oktober 1847.

  Gemäß Beschluss des Stadtverordnetenkollegiums vom 14. April 1908 erhielt die Stolzestrasse zur Unterscheidung von der gleichennamigen Straße in Meiderich den Namen Oranienstraße.

  Dass die Straße „an den Oranier Wilhelm von Holland“ erinnern sollte, der als deutscher König 1248 der Stadt Duisburg ihre Privilegien bestätigt hat, wie es in der Festschrift zum Duisserner Heimatfest 1962 heißt, ist unrichtig, da Wilhelm von Holland noch kein „ Oranier“ war ( das Fürstentum Orange kam erst 1530 an Nassau-Dillenburg).  Vielleicht aber haben solche (falschen!) Überlegungen dennoch dazu geführt, mit diesem Namen an den 1702 erhobenen Anspruch Preußens auf das Fürstentum Oranien zu erinnern, der dem preußischen König zwar nicht den Besitz des Fürstentums, wohl aber Titel und Wappen eines Fürsten von Oranien einbrachte.

 

Ottilienplatz 

  Als Spielplatz geplant, ist der Ottilienplatz zur gleichen Zeit angelegt worden wie die Bechem- und Keetmanstraße.

  Für die Anregung zur Erschließung des Geländes, den Antrag und die Beschlussfassung hinsichtlich des Namens in den Jahren 1910 und 1912 gilt das bei der Bechemstraße Gesagte

  Benannt wurde der Platz nach Ottilie Wortmann, der Tochter des Ruhrorter Pfarrers Carl August Wortmann und seiner Frau Wilhelmine Amalie Idel ( Ruhrort  2.8. 1840 – 1918 Duisburg), die in erster Ehe mit August Bechem, in zweiter Ehe mit dem 1907 gestorbenen Geheim Kommerzienrat Theodor Keetman  verheiratet gewesen war ( vgl. hierzu unter Keetmanstraße) und die zuletzt in der Mülheimer Straße 39,dem heutigen Haus Königsberg, gewohnt hatte.