Peter Märthesheimer: Krupp oder die Erfindung des bürgerlichen
Zeitalters; 2 CD; Produktion: Westdeutscher Rundfunk Köln
2002, Veröffentlichung: Klartext Verlag Essen ohne Jahresangabe;
Regie: Norbert Schaeffer; Autor: Peter Märtesheimer; Sprecher:
Udo Schenk, Ulrich Noethen, Felix von Manteuffel, Ulrich
Matthes, Matthias Lange?Aufstieg und Untergang der Familie Krupp
sind eng verbunden mit der deutschen Geschichte von der
Reichsgründung bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. In
satirischen Dialogen treffen in diesem Hörspiel die Großen des
20. Jahrhunderts aufeinander: der Stahlfabrikant Krupp, der die
Kriegsmaschinerie tatkräftig antrieb und Hitler den Weg
bereitete, sowie Wilhelm I und II, Bismarck, Moltke und Marx,
berichtet die Inhaltsangabe.
Peter Märtesheimer (1937 2004) arbeitete 1964 bis 1981 beim WDR
und bei der Bavaria. Er war dort Redakteur, Dramaturg und
Produzent. Er wurde mehrfach für seine Arbeit ausgezeichnet. Ab
1994 war er Professor für Drehbuch und Dramaturgie an der
Filmakademie in Baden-Württemberg. Sehr humorvoll und satirisch,
vor allem aber literarisch beschäftigt sich das Hörbuch mit der
deutschen Geschichte. Hier wird nicht geschichtliches
Faktenwissen vermittelt. Die Werbung beschreibt das Buch eher
als Groteske über die Macht. Es geht um die schuldhafte
Verflechtung von Kapital und Politik. Die Produktion wurde mit
dem Deutschen Hörspielpreis 2005 ausgezeichnet. Wie gesagt: Hier
liegt keine Geschichtsstunde vor. Das Hörbuch bietet
anspruchsvolle Literatur. Wer eine gepflegte Sprache, Wortwitz
und absolut professionelle Sprecher erleben möchte, dem sei
dieses Hörbuch anempfohlen.
Westdeutscher Rundfunk: Geierabend - Best of Karneval im
Ruhrgebiet; 1 CD; Produktion: Westdeutscher Rundfunk 2004 -
2006 Veröffentlichung: Der Klartext Verlag Essen ohne
Jahresangabe; Regie: Günter Rückert; Ton: Sebastian
Müller-Eckhard; Mitwirkende: Die Panneköppe (Hans Martin
Eickmann, Martin Kaysh, Hans-Peter Krüger, Roman Henri
Marczewski, Franziska Mense-Moritz, Martin F. Risse, Sandra
Schmitz), Das Original Jallermann Klangtett (Matthias Dornhege,
Hans Wanning, Gilda Razani, Andreas Ruhnke, Bettina Hagemann
(Gastmusikerin)), ISBN: 3-89861-697-1
Köln und Mainz sind die Hochburgen des Karnevals. Wer da nicht
mitmachen möchte, ist - glaubt man der Inhaltsangabe - in
Dortmund-Bövinghausen richtig aufgehoben. "Hier geht es härter
zur Sache, denn hier regiert das Ruhrgebiet. Seit der
alternative Karneval zum Geierabend in die Zeche Zollern II / IV
lädt, jagt ein Zuschauerrekord den nächsten. Ein Wunder ist das
nicht: Der originelle programmatische Mix aus bissiger
Polit-Satire, Comedy und Kabarett sucht seinesgleichen. Dafür
hätten die `PanneköppeŽ und das `Original Jallermann Klangtettß
eigentlich einen Orden verdient, einen schönen goldenen. Nicht
so einen wie den, den sie selbst regelmäßig dem `Pannekopp des
JahresŽ verleihen: aus Schrott, 25 kg schwer," erfahre ich in
der Inhaltsangabe, die auf der grünen Schutzhülle zu finden ist.
Karneval im Ruhrgebiet - das kannte ich bisher nur als
Prunksitzungen und Rosenmontags-Umzüge. Wer kann, flieht nach
Düsseldorf oder Köln. Dort ist alles schöner, besser, größer.
Die hier veröffentlichten Beiträge sind vordergründig typisch
Ruhrgebiet - laut, platt und proletenhaft. Der Kontrast zu Köln
und Mainz ist augefällig. Nein. Hier sollte man sagen: Die
Unterschiede sind ohrenfällig. Ich bedauere es, daß hier nur ein
Hörbuch vorliegt. Ich hätte schon gerne gewußt, wie die
Sitzungen unter optischen Gesichtspunkten gestaltet sind. Der
WDR vertut hier schon die Chance, richtig Werbung für den
Bövinghausener Karneval zu machen.
Heinz
Schimmelpfennig: Der silberne Pfeil Ein Hörspiel für Kinder;
1 CD 60 Minuten Gesamtspielzeit; Produktion: Westdeutscher
Rundfunk 1956 Veröffentlichung: Klartext Verlag Essen ohne
Jahresangabe; Buch und Regie: Heinz Schimmelpfennig; Sprecher:
Peter Rene Körner, Hermann Pfeffer, Berni Clairmont, Hermann
Schomberg, Michael Pfeffer; ohne ISBN
"In den 1950er Jahren ist ganz Deutschland im
Seifenkisten-Rennfieber," berichtet die Inhaltsangabe auf der
hinteren, braunen Schutzhülle. "Auch die Schulfreunde Hans
Krause und Klaus Hellwig sind Feuer und Flamme: Mit einem
selbstgebauten Flitzer wollen sie am großen Seifenkisten -
Derby in Duisburg teilnehmen und den ersten Preis gewinnen: ein
fabrikneues Fahrrad und zwei Wochen Amerika! Hans ist ein
geschickter Konstrukteur und hat sofort eine Idee, wie das
Gefährt gebaut werden müsste. Dafür benötigen sie Geld -
mindestens 10 DM für die Einzelteile. Aber woher sollen sie die
nehmen?"
So ganz nebenbei erfahre ich, dass das Hörspiel anlässlich der
deutschen Meisterschaften im Seifenkistenrennen 1956 in Duisburg
entstand. "Angeregt von einem Automobilrennen bauten vor etwa
100 Jahren ein paar Jungs ihre eigenen Rennwagen aus Holz und
nahmen 1904 am ersten "Kinderautomobilrennen" der Welt in
Oberursel teil. Das Rennfieber breitete sich rasch in
Deutschland aus und wurde auch in den USA immer beliebter. Eine
Seifenfabrik entwickelte 1933 einen besonderen Werbegag und
zeichnete ein Kinderauto auf ihre Verpackungskisten. Auf diese
Weise entstand der Name Seifenkiste. Schon ein Jahr später wurde
in Dayton / Ohio Austragungsort der All-American Soap Box
Derbys, den internationalen Meisterschaften im
Seifenkistenrennen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Seifenkisten und die
entsprechenden Rennen in Deutschland sehr beliebt. Amerikanische
Besatzungstruppen hatten die Idee wieder zum Leben erweckt. Seit
1952 wurden die deutschen Meisterschaften im Seifenkistenrennen
an der Uhlenhorststraße in Duisburg ausgefahren - eine
Tradition, die erst 1971 mit dem Rücktritt des Schirmherren und
Sponsors, der Adam Opel AG, zu Ende ging," bereitet der
Beipackzette.
Das Hörspiel bietet eine spannende Geschichte für Kinder und
Jugendliche, der man ihr Alter nicht anmerkt. Allen
Wiederständen zum Trotz gelingt es den Titelhelden, ihren großen
Traum zu verwirklichen. Seifenkisten sind heute genauso aus dem
allgemeinen, öffentlichen Bewußtsein verschwunden wie die
nationalen Seifenkistenmeisterschaften aus dem Bewusstsein der
Duisburger Erinnerung. Hier ist eine Tradition abgerissen, von
der ich nicht weiß, ob und wie sie wiederbelebt werden kann.
Ist das Hörspiel remastert worden? Sind also störendes Knistern,
Rauschen und andere Hintergrundgeräusche nachträglich
herausgefiltert worden? Die Wiedergabequalität ist jedenfalls
hervorragend. Verschiedene Sprecherstimmen und
Hintergrundgeräusche werden als Gestaltungselemente eingesetzt.
Alles in allem liegt hier eine gelungene Hörspielproduktion vor.
Stefan Wolf: TKKG Verschleppt im Tal Diabolo;
1 CD; Produktion und Veröffentlichung: BMG Ariola Miller 2003;
Produktion und Regie: Heikedine Körting; Buch und Effekte: Andre
Minninger; Redaktion: Wanda Osten; Sprecher: Wolfgang Kaven,
Sascha Draeger, Niki Nowotny, Manou Lubowski, Veronika
Neugebauer, Gustav-Adolph Artz, Tammo Kaulbarsch und andere.
"Die beiden Schwerverbrecher Riedmeyer und Stritzihoff
überfallen einen Geldtransporter. Beute: 10 Millionen! Ein
Riesenpech für Tim und Gaby, daß sie gerade in dieser Minute an
dem einsam gelegenen Tatort vorbeikommen. Unter Waffengewalt
werden sie als Geiseln genommen. Die Verbrecher wissen, daß ihre
Flucht in den Süden nicht einfach wird. Da ist die Tochter des
bekannten Kriminalkommissars als Geisel gerade recht. Und Tim
sowieso - denn die Gangster verwechseln ihn mit dem Sohn des
Oberbürgermeisters," berichtet die Inhaltsangabe.
Die liegt die typische, gute Unterhaltung für Jugendliche a la
TKKG vor. Inhaltlich und erzählerisch brauche ich hier wohl
nicht mehr viel erklären; schließlich folgt die Produktion dem
üblichen, bewährten Erzählmuster.
Bob Lexington: Point Whitmark Die Nacht der ewigen Fliegen; 1
CD; Produktion und Veröffentlichung: KIDDINX Entertainment 2004;
Drehbuch: Raimon Weber; Regie und Produktion: Volker Sassenberg;
Ton: Erik Anker: Musik: Musik: Markus Segschneider, Manuel
Rösler, Volker Sassenberg; Sprecher: Jürg Löw, Sven Plate, Kim
Hasper, Gerrit Schmidt-Foß, Heinz Ostermann, Andreas Becker und
andere
"Der mysteriöse Mordanschlag auf einen Priester schockiert die
Einwohner von Point Whitmark und läßt Raum für Spekulationen.
Als ausgerechnet die Familie Ashby in einen Strudel von
Verdächtigungen gerät, ist guter Rat teuer. Doch Jay, Tom und
Dereck gehen der Sache auf die Spur. Nur eine gefahrvolle Reise
verspricht Licht ins Dunkel zu bringen, doch die Jungen nehmen
die Herausforderung an," berichtet die Inhaltsangabe.
Hier liegt gute Unterhaltung a al Point Whitmark vor. Für die
drei Jugendlichen gilt es, mysteriöse, geheimnisvolle Ereignisse
aufzuklären, um die eigene Haut und die der Familie Ashby zu
retten. Die Geschichte ist auf Spannung angelegt und beitet gute
Unterhaltung. Dies ist eine der gelungenen Point Whitmark -
Produktionen, die man weiterempfehlen kann.
Martha Grimes: Inspektor Jury
läßt die Puppen tanzen; 4 CDs 311 Minuten Gesamtspielzeit;
Produktion und Veröffentlichung: Random House Audio 2008;
gekürzte Lesefassung: Karin Weingart; Ton: Joschi Kauffmann;
Sprecher: Walter Sittler; ISBN: 978-3-86604-884-3
"Ein Mordfall im Londoner In-Viertel Clerkenwell gestaltete sich
für Inspektur Jury in mehrfacher Hinsicht aufregend. Zu einem
ist da die neue Kollegin Lu Aguilar - sirenenhaft schön und
ausnehmend klug. Und der Tote, ein Angehöriger der Londoner High
Society, hütete ein pikantes Familiengeheimnis. Die Spuren,
denen Jury und Lu Aguilar folgen, führen ins Berlin der 1940er
Jahre," berichtet die Inhaltsangabe.
Die Produktion ist eine reine Lesung. Und zwar mit allŽ
ihren Nachteilen. Man muß sich schon sehr konzentrieren, um über
Stunden hinweg ein und derselben Stimme zu lauschen.
Das Buch bietet die gewohnt hochwertige Kriminalliteratur, die
wir von Grimes gewohnt sind, auch wenn die Geschichte ziemlich
weitschweifig erzählt wird. Hier wird noch einmal die gute alte
englisch Krimitraditin lebendig. Eine gepflegte Erzählweise
gehört also genauso dazu wie liebevoll-schrullige Charaktere und
das gute alte England, in dem Tradition und Werte eine große
Rolle spielen. Als Buch macht die Handlung bestimmt viel Spaß.
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Rolf und Alexandra Becker:
Gestatten, mein Name ist Cox Tod auf Gepäckschein 3311; 3
CDs Laufzeit 180 Minuten; Musik: Walter Poppe; Produktion:
Bayerischer Rundfunk 1959 Veröffentlichung: der Hörverlag
München 2005 / 2006; Technik: Rommerfeld / Neumann / Steininger;
Regie: Walter Netzsch; Sprecher: Carl-Heinz Schroth, Siegfried
Lowitz, Konrad Georg, Ulrich Bernsdorff, Karin Jacobsen und
viele andere; ISBN: 3-89940-908-6
"Paul Cox führt ein geruhsames Leben, das empfindlich gestört
wird durch einen Telefonanruf. Zwei Damen seien bei seiner
Ex-Freundin Helena. Nicht allein, sondern in Begleitung eines
jungen hübschen Mannes. Und weil Cox sich mit so etwas auskenne
- der junge Mann sei nämlich tot und nicht etwa einfach so
gestorben, wie man so stirbt, sondern ermordet - möchte er doch
bitte mal kurz vorbeischauen....," berichtet die Inhaltsangabe.
Hier liegt ein klassisches Hörspiel vor, in dem verschiedene
Stimmen, Hintergrundgeräusche und gelegentliche Musikeinschübe
als Gestaltungselemente eingesetzt werden.
Auch inhaltlich ist der Krimi ganz ordentlich. Es ist eine
klassische Kriminalgeschichte, bei der jemand durch Zufall in
einen Kriminalfall verwickelt wird und mithilft, ihn
aufzuklären. Die Suche nach dem Täter steht im Vordergrund. Die
Handlung ist auf Unterhaltung angelegt. Unter diesem
Gesichtspunkt gefällt die Produktion.
Jacques Berndorf: Eifel-Träume;
3 CDs 242 Minuten Gesamtspielzeit; Produktion und
Veröffentlichung: Eichborn Lido 2005; Regie und Bearbeitung:
Maria Franziska Schüller; Ton: Jügen Garbitowski; Sprecher:
Claudia Amm, Dietmar Bär, Sascha Icks, Günter Lamprecht; ISBN:
3-8210-5398-0
Michael Preute (Künstlername: Jacques Berndorf) kam 1936 in
Duisburg auf die Welt. Und lebt und arbeitet heute in der Eifel.
Die Legende bereichtet, er könne ohne Katzen und Garten nicht
leben und weigere sich, über Menschen und Dinge zu schreiben,
die er nicht kennt.
Ob die Eifel-Serie abgeschlossen ist, kann ich nicht beurteilen.
Der gelernte Journalist hat inzwischen auch diverse andere
Kriminalromane veröffentlicht.
Siggi Baumeister soll in dem Mord der dreizehnjährigen Annegret
eigene Recherchen anstellen. Doch damit nicht genug: Der
Journalist muß auch einige private Probleme lösen. Tante Anni
will nicht mehr leben. Seine Ex-Freundin kehrt zu ihm zurück.
Die nächste Überraschung: Seine Tochter steht urplötzlich vor
der Tür.
Was ist inszenierte Lesung angekündigt ist, kommt als
klassisches Hörspiel daher. Verschiedene Sprecherstimmen und
Hintergrundgeräusche gehören dazu; nur Musik fehlt.
Ein guter Krimi wird hier ansprechend umgesetzt. Es macht Spaß,
dem Hörbuch zu lauschen. Dass Filz auch in anderen Regionen
bekannt ist und Detektive verkrachte Existenzen sind, ist ja
auch aus anderen klassischen Krimis bekannt. Von daher knüpft
Berndorf an die gute britische Krimikultur an. Berndorf ist der
Beweis, daß es auch gut erzählte deutsche Krimis gibt.
Asterix Kampf der Häuptlinge;
Produktion und Veröffentlichung: Universal Family Entertainment
1997; 1 CD 40 Minuten Gesamtspielzeit; Manuskript: Celestine;
Regie: Hans-Joachim Herwald; Sprecher: Wolf Frass, Douglaus
Welbat, Wolf Rathjen; ISBN: 3-89945-204-8
"Die Römer haben einen Weg gefunden, die Gallier zu besiegen:
den Kampf der Häuptlinge. Augenblix soll gegen Majestix
antreten. Zu allem Unglück wird Miraculix auch noch einem
Hinkelstein getroffen - und kann keinen Zaubertrank mehr
brauen," berichtet die Inhaltsangabe.
Das Hörspiel ist für Kinder ab 5 Jahre gedacht. Dementsprechend
einfach sind Sprache und Geschiche angelegt. Soweit es
kindgerecht und hörakustisch möglich ist, hält sich das Hörbuch
an das literarische Original. Wer den französischen Krimi seinem
Nachwuchs näherbringen möchte, sollte zu dieser Produktion
greifen.
Asterix Die goldene Sichel; Produktion und Veröffentlichung:
Universal Family Entertainment Berlin 1997; Manuskript:
Celentine; Regie: Hans-Joachim Herwald; Sprecher: Wolf Frass,
Douglas Welbat, Eberhard Haas; IBSN: 3-89945-705-6
"Ausgerechtnet vor dem Jahrestreff der gallischen Druiden im
Karnutenwald zerbricht die goldene Sichel von Miraculix. Eine
neue Sichel gibt`s bei Talentix in Lutetia. Doch der Weg dorthin
ist weit und gefährlich," berichtet die Inhaltsangabe.
Das vorliegende Hörbuch richtet sich an Kinder ab 5 Jahren. Die
Geschichte ist kindgerecht aufbereitet, Sprache und Handlung
sind dementsprechend einfach strukturiert. Soweit möglich, hält
sich die Geschichte an das literarische Original. Zum
Kennenlernen von Asterix und Obelix ist das Hörbuch jedenfalls
gut geeignet.
Stefan Wolf: Fieser Trick beim
Finale; 1 CD, Produktion und Veröffentlichung: Sony BMG
Music Entertainment 2005; Produktion und Regie: Heikedine
Körting; Buch und Effekte: André Minninger; Redaktion: Wanda
Osten; Sprecher: Wolfgang Kaven, Sascha Draeger, Niki Nowotny,
Manou Lubowski, Veronika Neugebauer, Lutz Mackensy und viele
andere; ISBN: 3-86629-044-6
Bei einem einzigartigen Fußballturnier ermitteln Oberschulen und
Gymnasien, welche der Schülermannschaften die Beste ist. Auch
die schlauen Köpfe dürfen mitmachen, denn zu jedem Spiel gehört
ein Quiz-Wettbewerb unter den jeweiligen Gegnern. Tim ist die
Stütze der Internatsmannschaft. Karl vertritt die Schule als
Quizkandidat. Gaby und Klößchen glänzen als Radioreporter. Doch
dann geschieht das Unfassbare: ein Einbruch ohne Spuren, eine
hinterhältige Mannschaft und eine geplante Erpressung greifen
ineinander, berichtet die Inhaltsangabe.
?Rolf Kalmuczak (* 17. April 1938 in Nordhausen / Harz,
verstorben am 10. März 2007 in Garmisch-Patenkirchen) war einer
der erfolgreichsten deutschen Schriftsteller und verfasste unter
mehr als 100 Pseudonymen Drehbücher, diverse Jugendbücher,
Illustriertenromane und Hörspiele.
Kalmuczak war Redakteur bei Tageszeitungen, freier Mitarbeiter
beim Stern und Quick, Lektor und einer der Autoren der
Jerry-Cotton-Reihe. Bekannt wurde er vor allem als `Stefan Wolf?
mit der TKKG Buchreihe. Die Gesamtauflage TKKG-Bücher beläuft
sich Presseberichten zufolge auf 14 Millionen. Von den
TKKG-Hörspielen gingen insgesamt fast 30 Millionen Kassetten und
CDs über den Ladentisch. Kalmuczak besuchte in seiner Jugend
selbst das Internatsgymnasium Pädagogium Bad Sachsa. Die
Schauplätze der Serie sind zum Teil in Bad Sachsa und Umgebung
zu finden. Zusammen mit seiner Frau Inka-Maria schrieb Kalmuczak
auch das Drehbuch zum ersten TKKG-Kinofilm
"Drachenauge". In einem
Interview bezeichnete er sie als seine beste Lektorin.
Kalmuczaks erster Cotton-Roman erschien im Jahr 1962 als Band
237 unter dem Titel "Der
Hehler, der den Tod verkauft". Über 50 Heftromane und an die
20 Taschenbücher mit dem Serienhelden Jerry Cotton gehen laut
Verlagsangaben auf sein Konto. Sein letzter Cotton erschien
Anfang der 1980er Jahre. Seit 1966 hat Kalmuczak unter Benutzung
von mehr als 100 Pseudonymen insgesamt 160 Jugendbücher sowie
2.700 Kriminalgeschichten für Illustrierte, 36 Drehbücher, 170
Taschenbuchkrimis, 200 Heftromane und einige Hörspiele
geschrieben. Sieben Jahre lang stand er auf Grund dieser
Vielschreiber-Leistung im Guiness-Buch der Rekorde.
Auf einer Idee von Kalmuczak beruhte auch die seinerzeit recht
erfolgreiche ZDF-Vorabendkrimiserie Cliff Dexter mit Hans von
Borsody in der Titelrolle, von der zwischen 1966 und 1968
insgesamt 26 Episoden ausgestrahlt wurden.
Rolf Kalmuczak starb am 10. März 2007 nach langer schwerer
Krankheit im Alter von 68 Jahren. Zuletzt lebte er in einem
Bauernhaus in Garmisch-Patenkirchen. Er war verheiratet und
hatte eine Tochter, stellt die Internetenzyklopädie Wikipedia
Stefan Wolf vor.
?Europa (eigene Schreibweise:
EUROPA) ist ein Label, unter dem das Quickborner Unternehmen
Miller International Schallplatten GmbH seit 1965 sehr
erfolgreich Lesungen von Märchen und Hörspiele für Kinder und
Jugendliche produzierte und auch veröffentlichte. Europa ist
heute Teil des Unternehmensbereichs Family Entertainment von
Sony BMG.
Im Jahre 1961 gründete der US-Amerikaner David L. Miller
zusammen mit Prof. Andreas Beurmann und Dr. Wilhelm Wille in
Hamburg die Miller International Schallplatten GmbH. Miller
hatte 1957 das Orchester 101 Strings mit Musikern der
Hamburgischen Staatsoper und der Hamburger Symphoniker
geschaffen. Dieses spielte Unterhaltungsmusik, Tanzmusik,
Evergreens und volkstümliche Musik auf Schallplatten ein, die
auf dem US-amerikanischen Markt zu einem äußerst günstigen Preis
vertrieben wurden. Das Konzept war sehr erfolgreich. Miller
wollte mit der Gründung von Miller International zusätzlich den
deutschen Markt erreichen.
Zu Beginn wurden neben den Musikalben auch erste Märchenlesungen
unter Millers Label Somerset vertrieben.
Ab 1965 verkaufte Miller International in Deutschland unter dem
neuen Label Europa seine Schallplatten für den Einheitspreis von
fünf Mark und unterbot die zu diesem Zeitpunkt üblichen Preise
von zwölf bis 25 Mark für vergleichbare Produktionen erheblich.
Aufgrund des dadurch eintretenden Erfolgs wuchs der Unternehmen
und der Firmensitz wurde von Hamburg in ein größeres Gebäude in
der nahegelegenen Gemeinde Quickborn verlegt. 1966 wurde die
EUROPA Kinderserie eingerichtet. Anfangs hielt sich der Erfolg
der darin veröffentlichten Märchenlesungen und
Abenteuerhörspiele noch in Grenzen, da sie für die Kinder und
Eltern der damaligen Zeit eine Neuheit darstellten. Sie wurden
etwa als elektronische Großmutter verspottet. Erster offizieller
Titel der Serie ist Struwwelpeter, gelesen von Hans Paetsch.
Die Hörspielproduktion von EUROPA in den Jahren von 1966 bis
1973 wurde von drei Regisseuren geprägt.
Die damalige Lebensgefährtin von Mitbegründer Prof. Andreas
Beurmann, Sieglinde Dziallas, führte von 1966 bis 1968 unter dem
Pseudonym, Claudius Brac Regie. Beurmann konnte immer Laufe der
Zeit immer mehr Hamburger Bühnenschauspieler für die Hörspiele
gewinnen. So waren in den ersten Jahren Schauspieler wie Hans
Paetsch, Benno Gellenbeck, Peter Folken, Horst Fleck und Marga
Maasberg zu hören. Dziallas und Beurmann nahmen auch die
Bearbeitungen der Buchvorlagen vor.
1968 starb Dziallas überraschend und Beurmann zog sich vorerst
aus der aktiven Hörspielproduktion zurück. Konrad Halver
übernahm die Regie und Vorlagenbearbeitung. Unter seiner Ägide
wurden neben eine Hörspielfassung der Winnetour-Serie mit ihm
selbst in der Hauptrolle etwa 75 Hörspiele produziert und
veröffentlicht. Die spätere Hauptregisseurin Heikedine Körting
begann unter Konrad Halver mit der Serie Hui Buh, das
Schloßgespenst ihre Karriere bei EUROPA. Konrad Halver verließ
EUROPA im Jahr 1972.
Konrad Halvers Nachfolgerin auf dem Regiestuhl war Dagmar von
Kurmin. In der kurzen Zeit ihrer Regie bis 1973 erschienen 15
Hörspiele, darunter einige weitere Karl-May-Vertonungen und eine
Hörspiel-Fassung von Moby Dick.
Im Jahre 1973 übernahm Heikedine Körting, die neue
Lebensgefährtin von Andreas Beurmann, nach ihrem Einstand 1969
die nahezu alleinige Regie bei den EUROPA-Hörspielen und ist bis
heute in dieser Position. Bis 1985 erschienen unter ihrer
Leitung 1.200 Hörspiele. Ihre Produktionen erhielten zahlreiche
Goldene und Platin-Schallplatten. Nach Körtings Übernahme des
Regiestuhls überflügelten die Hörspiele in ihrer
wirtschaftlichen Bedeutung für das Unternehmen die
Musikproduktionen endgültig. 1974 mußte aufgrund der ersten
Ölkrise erstmals der Einheitspreis der Produktionen von fünf auf
sechs Mark erhöht werden. Einen großen Anteil am Erfolg der
EUROPA-Hörspiele in den 1970er bis 1980er Jahren hatten auch die
vielen Hörspielskripte und Vorlagenbearbeitungen von H. G.
Francis.
Douglas Welbat, Katja Brügger und Bertram von Boxberg waren für
die Drehbücher der umstrittenen und dennoch (oder gerade
deswegen) erfolgreichen Serien Macabros und Larry Brent
verantwortlich. Welbat führte bei diesen zur damaligen Zeit
einzigartigen Horror-Thriller-Hörspielen unter dem Pseudonym
Charly Graul die Regie und übernahm in Macabros auch die
Hauptrolle.
Ein weiterer Erfolgsgarant war die Musik von Carsten Bohn.
Aufgrund von Streitigkeiten über gezahlte bzw. nicht gezahlte
Tantiemen kam es zu einem Rechtsstreit zwischen Bahn und Europa,
der bis heute andauert. Als Folge dieses Rechtsstreits dürfen
seit 1986 dessen Kompositionen nicht mehr in den Hörspielen
verwendet werden. Daher erfreuen sich alte Ausgaben der
Europa-Hörspielserie mit der Originalmusik von Bahn eines
gewissen Liebhaberwerts.
Ab dem Ende der 1980er Jahre geriet die Hörspielproduktion wegen
schlechter Verkaufszahlen ins Stocken. Hauptgrund war eine
Interessenverschiebung der Kinder und Jugendlichen
Computerspiele rückten immer mehr in den Vordergrund. Anfang der
1990er Jahre wurden praktisch nur noch Die drei ??? und
TKKG-Hörspiele produziert.
Ab Ende der 1990er Jahre erlebten die Hörspiele eine
Renaissance. Durch das aufkommende Internet konnten die "Hörer
von damals" sich austauschen und das Interesse an alten
Hörspielen und Neuproduktionen stieg stark an. Ein Zeugnis dafür
war auch die immense Anzahl von Kassetten und Langspielplatten,
die auf Trödelmärkten angeboten wurden. Die zumeist hohen Preise
ermöglichten einen erneuten Hörspielboom. Am dem Jahre 1999
legte EUROPA die alten Hörspiele unter dem Motto Rückkehr der
Klassiker mit Erfolg neu auf. Bei der Neuauflage dieser
"Klassiker"-Hörspiele wurden jedoch sämtliche Titel- bzw.
Zwischenmusiken von Carsten Bohn komplett durch neue Musik von
anderen Musikern ersetzt. Dies stieß jedoch bei vielen Fans auf
Ablehnung, da eine besondere dramaturgische Atmosphäre, die die
Musik von Bohn in den Hörspielen ausmachte, nun fehlte. Viele
der alten Fans kannten diese Klassiker-Hörspiele, in Verbindung
mit der Musik von Carsten Bahn, schon seit ihrer Kindheit.
Zusätzlich gab es ein großes Interesse an der Serie
Die drei ???, dem
Flagschiff des Labels. Neue Serien wurden allerdings nur für die
ganz jungen Hörer produziert.
EUROPA brachte im Oktober 2005 nach längerer Zeit wieder eine
neue Serie auf den Markt. Die Serie Teufelskicker startete mit
drei Folgen als offizielles Lizenzprodukt zur
Fußballweltmeisterschaft 2006, dem weitere drei folgten. Die
Hörspiele werden nach Vorlage der gleichnamigen Bücher von
Frauke Nahrgang produziert.
Aufgrund eines Lizenzstreits mit Franckh-Kosmos, dem Verlag der
Die drei ???-Bücher, wurde die erfolgreiche Hörspielserie im
November 2006 von Die Dr3i abgelöst. Erst nach jahrelangem
Rechtsstreit wird seit dem 4. April 2005 die Serie Die drei ???
wieder fortgesetzt und die Serie Die Dr3i eingestellt, stellt
Wikipedia das Europa Label vor.
TKKG müssen sich hier um Wettbetrug kümmern. Jemand versucht,
ein Turnier von Fußball-Schülermannschaften zu manipulieren. Wie
gewohnt gelingt es den Jugendlichen, den Fall aufzuklären. ?Fair
Play lautet die zentrale Botschaft dieses Hörbuchs, das sein
Thema passend zur Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland 2006
wählte. Vernachlässigt man diesen tagesaktuellen Bezug, liegt
hier gute Unterhaltung ganz im Stile von TKKG vor. Wer TKKG mag,
wird auch diese Geschichte schätzen.
R. L. Stine: Gänsehaut Das
verwunschene Wolfsfell; Produktion und Veröffentlichung: BMG
Ariola Miller; Dialogbuch: Margit Rettberg; Dialogregie: Katja
Nottke; Hörspielregie: Heikedine Körting; Hörspielbearbeitung:
André Minninger; Sprecher: Wolfgang Kaven, Rahul Chakraborty,
Klaus Lochthove, Constanze Harpen und andere; Musik: Brad
MacDonald / Jack Lenz
Alex wohnt für einige Wochen bei Verwandten in Wolf Creek. So
ruhig und nett der Ort auch wirkt, scheint doch ein düsteres
Geheimnis auf ihm zu lasten. Warum ist es Alex zum Beispiel
strengstens verboten, sich dem Haus der Marlins zu nähern? Und
wieso hört er nachts von dort dieses unheimliche Heulen, fragt
die Inhaltsangabe.?R. L. Stine (* 8. Oktober 1943 in Columbus,
Ohio, vollständiger Name Robert Lawrence Stine, früherer
Autorenname auch Jovial Bob Stine) ist ein US-amerikanischer
Kinder- und Jugendbuchautor.
Stine begann im Alter von neun Jahren, kleine Geschichten zu
schreiben. Später schrieb er sich an der Ohio State Universität
ein und schloss seine dortige Zeit mit einem
Bachelor-of-Art-Abschluss ab. Dann war er Lehrer und gab zehn
Jahre lang das Humor-Magazin Bananas heraus. 1969 heiratete er
seine Kollegin Jane Waldhort, mit der er gemeinsam mehrere
Kinderbücher verfasste. Stine schrieb und schreibt immer noch
unter den Pseudonymen Eric Affabee und Zachary Blue. Er lebt mit
seiner Frau Jane und seinem Sohn Matthew in New York.
1986 begann Stine, Horror-Bücher für Jugendliche zu schreiben,
und drei Jahre später gelang ihm für Fear Street der Durchbruch
in den USA. Von dieser Serie über die Abenteuer einer Gruppe
Jugendlicher in einer verfluchten Straße einer US-amerikanischen
Kleinstadt, die Shadyside heißt, sind bislang 100 Bände
erschienen. Zahlreiche Übersetzungen liegen im Loewe-Verlag vor.
Der weltweite Durchbruch gelang ihm mit der Gruselbuchserie
Gänsehaut. Die Reihe wurde in rund 30 Sprachen übersetzt und in
den USA erfolgreich verfilmt. Auch in Deutschland hat die
Buchreihe Gänsehaut großen Erfolg. Eine noch nicht so bekannte
Gruselreihe in den USA und Deutschland von Stine ist
"Gruselfieber". Sie ist der Kinderbuchreihe Gänsehaut vom Inhalt
her sehr ähnlich.
Bis heute hat R. L. Stine rund 300 Millionen Bücher verkauft und
gilt somit als einer der erfolgreichsten Schriftsteller
weltweit. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen und wurde 2003
als am meisten verkaufter Autor von Kinderbuch-Reihen in das
Guiness-Buch der Rekorde aufgenommen. Stine ist mittlerweile
Multimillionär.
Der als Vielschreiber und Workaholic bekannte Autor schafft es
mittels einer ausgeklügelten Arbeitstechnik, pro Monat zwei
Romane vorzulegen. Dabei läßt er sich nach eigener Aussage meist
von einer Zeitungsmeldung über eine kuriose Geschichte
inspirieren. Erst wenn er den Titel im Kopf hat, fängt er an zu
schreiben und beginnt dabei prinzipiell mit dem verblüffenden
Schluß, von dem ausgehend er die Charaktere entwickelt und die
Geschichte gleichsam "von hinten nach vorne aufrollt".
Mittlerweile wurde das Phänomen der "Erfolgsmaschine" R. L.
Stine Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen. 2001 hat
Beate Busse an der Hochschule der Medien Stuttgart eine
Diplomarbeit über ihn vorgelegt.
R. L. Stine mixt in seinen Büchern nachvollziehbare Szenarien
aus der Lebenswirklichkeit von Kindern und Jugendlichen mit
Horror und Gruseleffekten sowie einer Prise Ulk und Witz, was
bei den jugendlichen Lesern, wie Umfangen belegen, äußerst gut
ankommt. Sein meist parataktischer Sprachstil vornehmlich in
Hauptsätzen der Umgangssprache formulierend ist sehr schlicht
und geschickt an den Jugendjargon (auch in der deutschen
Übersetzung) angepaßt, ohne dabei auf ein niedriges Niveau
herabzusinken. Viele Jugendliche, die sonst nie ein Buch in die
Hand nehmen würden und die die Harry-Potter-Bücher als zu
anspruchsvoll empfinden, finden durch R. l. Stine zum Lesen und
können teilweise dadurch sogar ihre Lese- und Schreibkompetenz
in der Schule verbessern. Das wissen selbst Pädagogen und
Bibliothekare, die dem Werk R. L. Stines eher kritisch
gegenüberstehen, durchaus zu schätzen.
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